40 Konstruktion und Engineering | Funkschalter Technische Rundschau 1/2016 Kabellos glücklich In regelmässigem Turnus Access Points als Hardware-Basis: Sie bilden die Schaltstelle zum neuen, anwenderspezifischen «sWave.Net»Funknetzwerk von Steute. (Bilder: Steute) veranstaltet die Steute Schaltgeräte GmbH ihre Roadshow zum Thema «Funkschalter». Bei der letzten Veranstaltung in der Schweiz wagte man unter anderem einen Ausblick auf intelligente Netze und Industrie 4.0. (pi) Funk statt Kabel: Wer nach diesem Prinzip Schaltgeräte auswählt, gewinnt an Flexibilität und spart Installations- und Verkabelungsaufwand. Aus diesen Gründen entscheiden sich immer mehr Konstrukteure für den Einsatz von Funkschaltgeräten. Allerdings: Mit dem zunehmenden Angebot der Hersteller wird die Auswahl erschwert. Zudem gibt es in vielen Unternehmen immer noch Unsicherheiten bezüglich der Übertragungssicherheit oder Stabilität. Gründe gibt es also genügend, warum die Steute Schaltgeräte GmbH, in der Schweiz vertreten durch die Carl Geisser AG, regelmässig auf Aufklärungstour geht und ihre Roadshow «Wireless Experience» veranstaltet. Mit Jörg Wollert, Professor für Mechatronik und Eingebettete Sys- teme an der Fachhochschule Aachen, präsentierte Steute nicht nur einen ausgewiesenen Fachmann zum Thema Industriefunk, sondern konnte auch einen hervorragenden Kommunikator als Referenten gewinnen. Er informierte in seinem Einführungsvortrag gleichermassen fundiert, verständlich und spannend über die Grundlagen der Funkkommunikation und brachte den Teilnehmern Basiswissen über Signalausbreitung, Koexistenz und die regulatorischen Bedingungen der Funktechnik nahe. Ausserdem erläuterte er die Besonderheiten der verschiedenen Funktechnologien und -frequenzen sowie der am Markt angebotenen Systemlösungen auf Basis von Bluetooth, Wi-Fi, sWave und IEE 802.15.4. Den zweiten Vortragsblock gestaltete Steute-Produktmanager Andreas Schenk. Er gab unter anderem Einblick in das Spektrum des Steute-Geschäftsbereichs «Wireless» und die verschiedenen sWave-Technologieplattformen, die von energieautarken «Energy Harvesting»-Lösungen Extrem: Funk-Fussschalter im Einsatz in einer Giesserei; es gibt keine Leitungen, die durch Gussspritzer oder Funkenflug beschädigt werden können. Technische Rundschau 1/2016 im 868/915-MHz-Band bis zur 2,4-GHz-Technologie auf Bluetooth-Basis in «industriegerechter» Adaption reicht. Für den Laien überraschend: Gerade unter Extrembedingungen wie in grosser Kälte, in explosionsgefährdeten Bereichen oder stark verschmutzten Produktionsumgebungen lassen sich Funkschaltgeräte gut einsetzen. Für diese Nischenanwendung, in denen der Steute-Geschäftsbereich «Extreme» umfassende Erfahrungen vorweisen kann, wurde der «Wireless Ex»Standard entwickelt. Die Vielfalt der bereits realisierten Anwendungen – darunter auch diverse in der Schweiz – zeigt die Bandbreite der Vorteile, die Funkschaltgeräte bieten. Das Spektrum reicht vom Zugewinn an Flexibilität (frei positionierbare Bedieneinheiten von Maschinen) über den Verzicht auf verschleissanfällige Kabelschleppeinrichtungen und Drehdurchführungen (an beweglichen Maschinenkomponenten) bis zur deutlich einfacheren Installation (deckenmontierte Zugschalter). Die Roadshow bot den Teilnehmern auch einen Ausblick auf die – nahe – Zukunft der industriellen Funktechnik. So hat Steute auf der Messe «SPS IPC Drives» in DE-Nürnberg erstmals das netzwerkfähige Funksystem «sWave. Net» vorgestellt. Es ergänzt die bislang dominierenden Punkt-zuPunkt-Verbindungen von Schaltgeräten und Empfängern und ersetzt sie durch ein individuell konfigurierbares Funknetz, das in die IT-Landschaft des Anwenders, zum Beispiel ins ERP oder in Lagerverwaltungssysteme, integriert werden kann. Als Hardware-Basis des Funknetzwerks dienen neu entwickelte Access Points. Diese Art der intelligenten Vernetzung ist nach Auffassung von Steute der logische nächste Schritt in der Entwicklung von Funkschaltgeräten. Erste Pilotanwendungen, zum Beispiel in der Logistik, wurden bereits realisiert. Funkschalter | Konstruktion und Engineering Bruno Senn, Geschäftsführer des Schweizer Steute-Partners Carl Geisser AG, sieht in dieser neuen Netzwerklösung der Funkschaltgeräte ein hohes Potenzial – auch und gerade vor dem Hintergrund von Industrie 4.0: «Wenn Maschinen mit Werkzeugen und Produkten kommunizieren, wird das nicht ohne Funknetzwerke funktionieren. sWave.NET bietet die Möglichkeit, eine solche Kommunikation zu realisieren, ohne dass jeder Teilnehmer eine eigene IP-Adresse benötigt.» Auch das rege Interesse der Roadshow-Teilnehmer deutete darauf hin, dass derartigen Funknetzwerken die Zukunft gehört. ■ Steute: Carl Geisser AG 8500 Frauenfeld, Tel. 044 806 65 00 [email protected] 41
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