Ostern 2016 - Pfarrsprengel Waldhufen

Christlicher Impuls MÄRZ 2016
Ist OSTERN in diesem Jahr aber zeitig
Manchmal antwortet jemand auf die Frage, wann er geboren ist: "Ostern". Mit dieser Antwort
weiß der Fragesteller jedoch noch lange nicht, wann der oder die Befragte nun wirklich
Geburtstag hat. Gut - der Zeitraum lässt sich etwas eingrenzen. Aber ein Spielraum von einer
Mondphase - also fast 28 Tagen - bleibt immer noch. Was aus der Antwort "ich bin Ostern
geboren" zu erfahren ist? Dass für die befragte Person - das christliche Osterfest auch zu
einem besonderen persönlichen Fest geworden ist. In regelmäßigen Abständen fällt der eigene
Geburtstag auch tatsächlich wieder auf Ostern, aber eben nicht in jedem Jahr.
Das Osterfest wird am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Es kann
also frühestens am 21. März gefeiert werden. Das frühe Osterfest hat am Ende des
Kalenderjahres außerdem noch eine lange Adventszeit zur Folge (in diesem Jahr die
längstmögliche vom 27. November bis 23. Dezember)
Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der christlichen Kirchen. Christen feiern an diesem
Tag die Auferstehung Jesu, des Sohnes Gottes. Der ist durch seinen Leidensweg und das
Todesurteil am Kreuz der Römischen Besatzer zum Christus = Retter geworden ist
(gekreuzigt unter Pontius Pilatus). Christen verstehen dieses Wunder als Sieg des Lebens
über den Tod und leben so in der Hoffnung, dass über das auf Erden Mögliche hinaus, das
Beste erst noch kommt.
Nach den Erzählungen (den so genannten Guten Nachrichten) der Evangelisten des Neuen
Testaments ist Jesus am 3. Tage nach der Vollstreckung des Todesurteils auferstanden. (Dabei
zählt als 1. Tag, der an dem er getötet wurde. Der zweite ist für uns der Karsamstag, an dem
er ins Grab gelegt wurde und der dritte schließlich der Ostertag selbst.) Das Grab, in das man
Jesus gelegt hatte, war am Ostermorgen trotz Bewachung leer und wie zur Heiligen Nacht in
Bethlehem beruhigte ein Engel die allgemein erhitzten Gemüter mit "Fürchtet euch nicht".
Jesus sei am Ostermorgen zuerst einigen Frauen, denen keiner traute, dann den Jüngern, die
total verwirrt und selbst voller Zweifel waren und vielen anderen Menschen erschienen. Trotz
des Verdachtes, dass der Leichnam Jesu auch einfach gestohlen sein könnte, entfaltete sich in
den nachfolgenden Jahren der christliche Glaube selbst durch kleine, skeptisch beäugte und
zum Teil verfolgte Gemeinden rundherum um das Mittelmeer - insbesondere in der heutigen
Türkei und in Griechenland, die damals
alle zum Römischen Reich gehörten.
Das Osterfest ist aus dem jüdischen
Pessach-Fest hervorgegangen. Es ist
von Fröhlichkeit geprägt und die
Kirchen werden festlich mit erstem
frischen Grün oder vorbereiteten
Zweigen geschmückt. Christen grüßen
sich in den Kirchen, Gottesdiensten und
Ostertagen mit dem Ostergruß der
Jünger
Jesu
"Der
Herr
ist
auferstanden!" und antworten: "Er ist
wahrhaftig auferstanden!"
Der
Begriff
"Ostern"
kommt
wahrscheinlich von "Ostara", was so
viel wie "aufgehendenes Tageslicht"
bedeutet. Zu den festliche Bräuchen gehören u.a. die katholische Tradition des Osterreitens in
unserer Oberlausitz, mancherorts Osterfeuer, Osterkerzen und das allgemeinhin das
Osterlamm. Jesus selbst wird in der Bibel als das "Lamm Gottes" bezeichnet. Lämmer wurden
in der jüdischen Tradition geopfert, damit Leben erhalten bleibt und das Verhältnis zu Gott
ins Reine kommt. Nun hatte sich mit Jesus, der Sohn Gottes, selbst geopfert und die
Bezeichnung "Lamm Gottes" bekommen. Das besondere an diesem Lamm ist die Siegerfahne
(beides begegnet uns auch als Innungszeichen der Fleischer). Gerade, weil es so paradox
scheint, dass ein Lamm Sieger sein kann und den Tod besiegt, weckt dieses Symbol eine
Aufmerksamkeit, dem bis heute nur mit einem "Halleluja" zu begegnen ist.
Der Hase sowie gefärbte Einer - als Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit - sind
vorchristliche Symbole, allerdings aus dem Brauchtum der Osterfeierlichkeiten nicht weg zu
denken.
Andreas Fünfstück