Schutzhaus an der Heilmannstrasse 1 Kurze Betriebsbeschreibung Stand Mai 2015 Das Haus Das Haus ist ein Refugium für maximal 16 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge. Die Flüchtlinge erleben im Rahmen einer stationären Jugendhilfeeinrichtung sozialpädagogische und therapeutische Betreuung. Die Einrichtung ist ein Ort der Orientierung, ein Ort zur Entwicklung von Lebensperspektiven, ein Ort für Zukunft, ein Ort zum Aufatmen, ein Ort des Zusammenlebens und gemeinsamen Lernens. Die jungen Flüchtlinge wohnen und leben gemeinsam mit einem oder zwei weiteren Jugendlichen zusammen in einem Zimmer. Das Haus bietet auf 2 Etagen Platz für jeweils eine Gruppe. Die freundlichen, hellen Gemeinschaftsräume sind ein Platz zum gemeinsamen Essen, intensiver Gespräche, Lernen und kreativem Beisammensein. Im Außenbereich steht ein Garten für Freizeit – und Sportangebote sowie Tätigkeiten im Garten zur Verfügung. Sozialpädagogisches Fachpersonal ist rund um die Uhr mit Betreuung, Beratung und Schulung vor Ort. Flankierend sind ein psychologischer Fachdienst und gruppenergänzende Fachkräfte tätig. Funktional ausgestattete Büro- und Beratungsräume stehen eigens zur Verfügung. In der Nacht steht ein Nachtdienst im Haus zur Verfügung – er spendet Trost und Mut, wenn die Alpträume nicht an Schlaf denken lassen und leistet professionelle Krisenintervention. DIE ZIELGRUPPE Das Angebot richtet sich an maximal sechzehn männliche, unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge ab 14 Jahren, die ohne Begleitung Sorgeberechtigter aufgrund von Krieg oder Bürgerkrieg, Vertreibung, Verelendung, Misshandlung aus Asien, osteuropäischen Ländern oder Afrika geflüchtet sind. In Deutschland angekommen bewegen sie sich zwischen Hoffnung, Neuanfang und Angst vor Abschiebung. Allen gemeinsam ist eine erhebliche Belastung und Beeinträchtigung hervorgerufen durch außerordentlich traumatische, belastende Lebensereignisse. Die Betreuung setzt da an, wo der Einzelne steht. Gemeinsam mit den Jugendlichen entwickeln wir Perspektiven für ihren weiteren Weg. Das Angebot richtet sich an unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge mit einer posttraumatischen Belastungsstörung oder einer Anpassungsstörung (ICD 10, F 43, F43/1, F43/2). Ziel Die Einrichtung stellt zunächst die materielle, pädagogische und medizinische Versorgung sicher. Schwerpunkte im pädagogisch-therapeutischen Alltag ist die Krisenintervention, die Stabilisierung und letztendlich die Aufarbeitung der traumatischen Ereignisse um Anschluss an eine altersgemäße Entwicklung zu finden. Im Rahmen einer geregelten Tagesstruktur erhalten die jungen Menschen Orientierung in einer für sie fremden Kultur. Die sozialpädagogische Betreuung fördert die selbständige Lebensführung der jungen Flüchtlinge unter Berücksichtigung vorhandener Ressourcen. Übergeordnetes Ziel ist der Erwerb von lebenspraktischen Fähigkeiten ebenso wie gesellschaftlich relevantes Sozialverhalten. Pädagogisch-therapeutische Grundlagen Das Haus bietet auf 2 Etagen Platz für jeweils eine Wohngruppe: Verein für Sozialarbeit e.V. Sitz des Vereins: München Bank für Sozialwirtschaft München Winzererstr. 90 Bankleitzahl: 700 205 00 80797 München Vorstand: Elisabeth Bachmann, Johannes Seiser, Klaus Kupzog Amtsgericht München: VR 12228 Tel.: 089 12 66 50 - 0 Finanzamt für Körperschaften München IBAN: DE44 700 205 0000 0782 4806 Fax.: 089 12 66 50 - 40 StNr. 143/223/60321 SWIFT/BIC: BFSWDE33MUE Kontonummer: 782 48 06 Therapeutisch-pädagogische Wohngruppe o Im zweiten Stock werden sechs traumatisierte, unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge im Rahmen einer therapeutisch-pädagogischen Wohngruppe in 2-3 Bettzimmern betreut. Die Wohngruppe hat eigene sanitäre Anlagen und einen eigenen Gruppenraum. Heilpädagogisch betreute Wohngruppe o Im ersten Stock werden weitere zehn unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge im Rahmen einer heilpädagogischen Wohngruppe in 2-3 Bettzimmern betreut. Auch diese Wohngruppe hat eigene sanitäre Anlagen und einen eigenen Gruppenraum. Im Erdgeschoss stehen eine Wohnküche, Gemeinschaftsräume und Büro- und Besprechungsräume für alle 16 Betreuten zur Verfügung. Die wesentlichen Elemente im pädagogisch-therapeutischen Alltag bestehen aus: Beziehungsarbeit mit festen Bezugspersonen Psychologische Betreuung unter Einbezug traumapädagogischer Ansätze Tagesstrukturierende Maßnahmen Gruppen- und Freizeitangebote. Durch Orientierungs- und Integrationshilfen ermöglichen wir Identitätsbildung und motivieren zur Entwicklung von Perspektiven. Flankiert wird die pädagogische Betreuung durch einen therapeutischen Fachdienst für traumatisierte Jugendliche. Sprachkurse, Bildungsangebote und musisch-kreative Gruppenarbeit bilden den Grundstein für die Integration in die Gesellschaft. Partizipation und Zusammenarbeit sind die Grundlage der pädagogischen Arbeit und wesentlicher Faktor heilpädagogisch-therapeutischer Betreuung. Beteiligung und Schutz sind Entwicklungsvoraussetzungen für die Jugendlichen und somit wesentlicher Bestandteil unserer Pädagogik. Des Weiteren ist unsere Arbeit gekennzeichnet durch: Schaffen einer Atmosphäre, die Sicherheit und Vertrauen vermittelt, zur Stabilisierung und Entwicklung der Persönlichkeit Respekt vor dem Andersartigen, Ehrlichkeit, Offenheit und Toleranz im Umgang mit den Betreuten Bezugsbetreuungssystem als Grundlage für eine tragfähige Betreuungsbeziehung Verselbständigungskonzept für den Erhalt und die Weiterentwicklung bereits vorhandener Kompetenzen Konfrontation mit der Realität der Situation von Flüchtlingen in Deutschland Transparenz von Abläufen um Entscheidungs- und Wahlmöglichkeiten Intensive Netzwerkarbeit mit flüchtlingsrelevanten Einrichtungen Struktur Personal: Die Betreuung findet rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr statt. Die pädagogische Betreuung wird von einem Team staatlich anerkannter, sozialpädagogischer Fachkräfte gewährleistet. Eine Leitungskraft ist im Haus tätig. Flankiert wird die Betreuung von einem psychologischem Fachdienst, gruppenergänzenden Fachkräften und Lehrpersonal (anerkannte DAF Lehrer/in) für die Bildungsangebote. Hilfskräfte wie Kulturmittler, Dolmetscher, Behördenbegleiter können hinzugezogen werden. Die Betreuung findet in einem Bezugspersonensystem auf der Basis von Einzelfallhilfe statt. Vormittags erhalten die Jugendlichen Sprachunterricht oder gehen einem Beschäftigungs- oder Ausbildungsverhältnis nach. Die Jugendlichen erhalten Wirtschaftliche Hilfen und versorgen sich unter Anleitung (Hauswirtschaft, pädagogische Fachkräfte) selbstständig bzw. lernen sich selbstständig zu versorgen. Räumliche Ausstattung: Für die Fachkräfte steht funktionsgerechter Büroraum mit Schlafstelle für den Nachtdienst zur Verfügung. Die Jugendlichen wohnen in Zwei- oder Dreibettzimmern. Ein Einzelzimmer steht zur Krisenintervention zur Verfügung. Für die jungen Menschen stehen Gemeinschafts- Gruppenarbeits- und Unterrichtsräume zur Verfügung. Das Haus ist auf jeder Ebene mit Sanitärräumen (Bad, Dusche, WC) ausgestattet. Eine große Gemeinschaftsküche befindet sich im Erdgeschoss. Rechtsgrundlage: Im 2. Obergeschoß werden 6 Jugendliche im Rahmen einer therapeutisch-pädagogischen Wohngruppe nach §§ 35a; 34, 41 SBG VIII betreut. Im 1. Obergeschoß werden 10 Jugendliche im Rahmen einer heilpädagogisch betreuten Wohngruppe nach § 34, 41 SGB VIII betreut. Finanzierung Die Finanzierung erfolgt über eine Entgeltvereinbarung. Ansprechpartnerin: Telefon: Email: Adresse: Ulla Koschnick 089 – 44 77 89-16 [email protected] Brecherspitzstrasse 8, 81541 München
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