StoCretec Ausgabe I | 2015 Direkt Informationen zur Betoninstandsetzung und Bodenbeschichtung Tragwerksverstärkung _ Neue Zulassungen • Gewässerschutz _ WHG-Bodenbeschichtungen • Balkon-Kompetenz _ Schutz und Ästhetik • Zukunft _ Nachhaltigkeit Editorial Der Frühling kündigt sich an – „Vom Eise befreit …“ Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Frühling hat sich bereits mit ersten Sonnenstrahlen und wärmeren Temperaturen angekündigt, und damit steigt die Lust, wieder ins Freie zu gehen. Der Weg führt dann meist zuerst auf den Balkon oder in den Garten, wo uns nach der kalten Jahreszeit allerdings Arbeit erwartet. Wer kennt das nicht? Solange es bei der Bepflanzung und dem Putzen der Gartenmöbel bleibt, sind wir recht schnell fertig. Doch hat der Winter mit Wasser, Eis und Salz seine Spuren auf und in den Balkonen hinterlassen, so dass diese alsbald in Stand gesetzt werden müssen, bevor Julia sicher ihrem Romeo erscheinen kann … Wir zeigen wie und womit! „Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde und wird oft missbraucht. Doch wir stehen zu dem Wort und sehen „nachhaltiges Handeln“ als Grundvoraussetzung für langfristigen Erfolg. Den Bedürfnissen der heutigen Generation entspre- chen, ohne die künftiger zu gefährden. Grundwasser und Boden sind vor Giften zu schützen. Wir bieten die Systeme dazu. Neben der Gegenwart beschäftigt die Menschheit seit jeher ebenso die Vergangenheit und die Zukunft. Historische Gebäude gilt es zu erhalten und die dort untergebrachten Kunstwerke für zukünftige Generationen zu bewahren. Lesen Sie hierzu unseren Bericht über die Grundsanierung der Nibelungenhalle in Königswinter am Rhein („Rheingold“), die zum Gedenken an Richard Wagner 1913 erbaut wurde. Hätten die Rheintöchter ihren Goldschatz mit Karbon umgürtet, wären den Göttern, einem Drachen, Zwergen, Siegfried und den Walküren viel Ungemach erspart geblieben. Jan-Karsten Meier Geschäftsführer der StoCretec GmbH „Es kommt darauf an, was man daraus macht…“, wie wir es erhalten und dabei die Umwelt schützen! Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen verbunden mit herzlichen Frühjahrsgrüßen Ihr Jan-Karsten Meier Größter E-Bass der Welt Abb.: betonfreunde.de Die betonfreunde und Schüler bauen Beton-Gitarre Es begann alles als Schülerprojekt der CasparDavid-Friedrich-Schule in Berlin. Die Ursprungsidee war eine E-Gitarren-Skulptur auf dem Dach des Schulgebäudes, um damit ein Zeichen für das musische und künstlerische Profil zu setzen. Hierfür holten sich die Schüler das Berliner Künstler-Duo „betonfreunde.de“ ins Boot, und der Plan, einen bespielbaren E-Bass aus Beton herzustellen, ward geboren. Von Mai 2012 bis Mai 2013 investierten die Bastler insgesamt circa 900 Stunden Arbeit, um am Ende den, mit 4,80 Metern Länge, größten funktionsfähigen E-Bass der Welt aus Beton ihr Werk nennen zu können. Als Außenhaut des Modells fertigte man eine Spezial-FaserbetonSchalung, die danach mit einem Spezial-GussBeton verfüllt wurde. Für die Berechnung der nicht zu vernachlässigenden Edelstahlbewehrung sowie der Mensur war es notwendig, einen findigen Statiker ins Team zu holen. Die Saiten der riesigen Gitarre bestehen aus verzinkten Stahlseilen. Mit einem Verstärker einen halben Ton tiefer bespielbar, fand der E-Bass seinen Platz schlussendlich auf dem Schulhof, da das Dach der Schule dem Gewicht von 900 kg nicht hätte standhalten können. Tragwerksverstärkung Tragwerksverstärkung mit CFK-Lamellen Im Jahre 1913 wurde die Nibelungenhalle zum Gedenken an den 100. Geburtstag Richard Wagners auf dem Drachenfels bei Königswinter erbaut. Der als Museums- und Ausstellungshalle genutzte Kuppelbau lockt jährlich mehrere Tausend Besucher an. Eigentümerin Marlies Blumenthal widmet sich seit Jahrzehnten dem Erhalt des Gebäudes, wobei bislang die finanziellen Mittel für eine denkmalgerechte Grundinstandsetzung fehlten. 2014 beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, dass sich der Bund an der dringend notwendigen Sanierung der Nibelungenhalle beteiligt. Zahlreiche Bauschäden festgestellt Abb.: Dipl.-Ing. Karlz-Heinz Müller, S&P Clever Reinforcement GmbH An zahlreichen Stellen des historischen Gebäudes konnten Bauschäden festgestellt werden. Das undichte Kuppeldach führte unter anderem zu Wasserschäden an Gemälden. Weiter- hin wurden die am Dach angebrachten Lichtflutungen für die Gemälde sowie zwölf Scheiben mit den Sternkreiszeichen in der Kuppel beschädigt. Im ersten Bauabschnitt galt es also, die Kuppelkonstruktion zu sanieren, um weiteren Schäden im Innenraum vorzubeugen. Die Sanierung ging mit einer Verdoppelung der Last einher, was eine große Herausforderung für die Statik darstellte. Das dreigliedrige Gebäude besteht aus einem sechseckigen Zentralbau aus DrachenfelsTrachyt, der eine hohe doppelschalige Kuppel aus Eisenbeton trägt, einer Apsis und einer wuchtigen Eingangshalle mit Tonnengewölbe. Das Gewölbe ruht auf sechs massiven Betonsäulen, zwischen denen sich sechs tragende Stahlbetonunterzüge spannen, auf denen sich wiederum die Kuppel auflegt. Diese Unterzüge 2 _ 3 StoCretec Direkt I | 2015 lagern sich selbst auf abgestuften Konsolen auf, die aus den Säulen herausragen. Um die Raumwirkung stärker einer überkuppelten Rotunde anzunähern, fügte der Architekt noch sechs nicht tragende Stahlbetonbalken in der Unterzugsebene ein. Diese lagern sich auf einer dritten, in den Innenraum hervorspringenden Konsole auf und lassen ein regelmäßiges Dodekagon entstehen. Tragwerksverstärkung aufgrund neuer Lastsituation notwendig Das Ziel der Dachsanierung war, die ursprünglich geplante Dachverkleidung mit Kupfer oder Blei aufzubringen. Als Schwachstelle für diese neue Lastsituation ermittelte der federführende Statiker die sechs tragenden Unterzüge, da die Belastungen der daraus resultierenden Schnittkräfte im Unterschied zur Originalstatik von 1913 doppelt so hoch waren. Um eine Unterzugsverstärkung zu realisieren, die möglichst zerstörungsfrei mit der Bausubstanz umgeht und keine Änderung der Unterzugsgeometrie zur Folge hat, bot sich eine Verstärkung mit CFK-Lamellen an. Für eine Machbarkeitsstudie waren zuerst einmal die Materialkennwerte von Stahl und Beton aus 1913 in ein Verhältnis zu den heutigen zu setzen. Man stellte fest, dass aufgeklebte Lamellen wegen der fehlenden Verankerungslänge ausschieden. Das Bemessen mit Schlitzlamellen führte zu einem positiven Ergebnis. Daraus folgte, dass auf der Unterseite der Balken ein Aufbeton aufzubringen war. Die Bemessung mit dem Programm S&P FRP Lamella 5.3 der Firma S&P Clever Reinforcement GmbH in Frankfurt/Main ergab eine Verstärkung pro Balken mit acht Schlitzlamellen, wobei die Schlitze komplett im Aufbeton aus dem M3Mörtel StoPox Mörtel standfest von StoCretec liegen. Die notwendige Querkraftverstärkung konnte aus Gründen des Denkmalschutzes nicht mit den üblichen Stahllaschen durchgeführt werden, da diese trotz einer Putzschicht sichtbar geblieben wären. Aus diesem Grund entschied sich die Bauherrschaft für Sto S&P C-Sheets 640 mit einer Stärke ohne Klebstoff Abb.: www.nibelungenhalle.de Grundsanierung der Nibelungenhalle Königswinter von 0,19 mm, die im Abstand von 48 cm voneinander über den Balken verteilt angebracht wurden. Nach Abschluss des ersten Bauabschnitts und der Abdichtung des Daches der Nibelungenhalle kann nun mit der Beseitigung der Schäden im Innenraum der Kuppelhalle begonnen werden. Neue Zulassungen für Sto S&P FRP-Systeme Nach einer langen Wartezeit wurden nun die neuen Zulassungen für die Sto S&P FRP-Systeme basierend auf der Bemessungsrichtlinie des DAfStb „Verstärken von Betonbauteilen mit geklebter Bewehrung“ in Verbindung mit dem Eurocode 2 (DIN EN 1992-1-1) vom DIBt erteilt. Ersetzt wurden die Zulassungen für: • Schlaff verklebte Stahllamellen alt: Z-36.1-71 g neu: Z-36.1-87 • Schlaff verklebte CFK-Lamellen alt: Z-36.12-70 g neu: Z-36.12-86 Die Gültigkeitsdauer beträgt 5 Jahre. Mit den neuen Zulassungen sind jetzt folgende Anwendungen wieder möglich: • Brücken- und Spannbetonverstärkung mit aufgeklebten CFK-Lamellen/Stahllamellen • Verwendung auch bei dynamisch belasteten Bauteilen • Keine Beschränkung des Verstärkungsgrades • Oberflächenhaftzugfestigkeit ≥ 1,0 MPa statt ≥ 1,5 MPa • Oberflächenhaftzugfestigkeit ≤ 4,0 MPa statt ≤ 3,0 Mpa • Zwischenrisselementnachweis auch für die Feldverstärkung • Endverankerung der CFK-Lamellen Die neue Bemessungssoftware „S&P FRP Lamella 5.5“ ist ebenfalls bereits verfügbar und kann bei der Firma S&P Clever Reinforcement GmbH angefordert werden. Neues Logistikzentrum für Dow Baltringen WHG-Beschichtung mit hauseigenen Produkten Beschichtungsprodukten der StoCretec GmbH zum Einsatz kommt. WHG-Beschichtung ein Muss Eine gute Auftragslage und fortwährend wachsende Anforderungen machten es notwendig, mehr Raum für die Logistik des Dow Chemical Standorts Baltringen zu schaffen. Man beschloss den Neubau einer Kommissionier- und Lagerhalle, deren Bodenbeschichtung aufgrund der dort gelagerten wassergefährdenden Produkte die Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) erfüllen muss. Es lag nahe, ein Beschichtungssystem zu verwenden, welches zum Teil aus Dow-eigenen Produkten gefertigt wird. Der Standort wurde 1986 im schwäbischen Mietingen-Baltringen gegründet und ist seit 2008 Teil des amerikanischen Chemiekonzerns Dow Chemical. Heute gehört Dow Baltringen zu den weltweit führenden Spezialisten in der Herstellung von Epoxidharzen und -klebern sowie Glycidyl Ether. In Baltringen beteiligt man sich am technischen Fortschritt bei Dow beispielsweise durch die anhaltende Verbesserung des wasserbasierten, emissionsarmen Epoxidharzsystems, welches auch bei der Herstellung von Eine stetig wachsende Produktnachfrage brachte die Logistik von Dow Baltringen in den letzten Jahren an die Kapazitätsgrenzen. Es musste Raum geschaffen werden, und so beschloss man eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahre – den Bau einer neuen 26 x 45 Meter großen Kommissionier- und Lagerhalle. Als Umschlagplatz für chemische Produkte unterliegt dieses Gebäude den Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG), welches aussagt, dass Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Stoffe (LAU-Anlagen) so beschaffen sein müssen, dass eine Verunreinigung von Gewässern und Grundwasser oder eine sonstige nachteilige Veränderung ihrer Eigenschaften nicht zu besorgen ist. WHG Kompetenz Hauseigene Produkte kommen zum Einsatz Neue WHG-Systeme von StoCretec Um diesen Anforderungen an die Beschichtung des Hallenbodens gerecht zu werden, wählte man natürlich Produkte aus dem eigenen Haus – das geprüfte WHG System 1 von StoCretec, für welches Dow die wesentlichen Komponenten liefert. Aufgrund seiner sehr hohen chemischen und mechanischen Beständigkeit und einer Rissüberbrückung von 0,4 mm eignet sich dieses System, bestehend aus StoPox WHG Grund 100 als Grundierung und Kratzspachtelung sowie StoPox WHG Deck 100 als Deckbeschichtung, optimal zum sicheren Schutz im Falle einer Leckage. Deckbeschichtungen StoPox WHG Deck 105 und 115 Die StoCretec GmbH ergänzt ihr Sortiment an Deckbeschichtungen für die StoCretec WHG Systeme um die EpoxidharzBeschichtungen StoPox WHG Deck 105 und die leitfähige Variante StoPox WHG Deck 115. Beide eignen sich aufgrund ihrerWirtschaftlichkeitbesondersfürgroßflächigeObjekte.Sie erreichen eine Rissüberbrückung von 0,2 und 0,3 mm innerhalb des geregelten Bereichs für LAU-Anlagen und zeichnen sich außerdem durch eine hohe chemische und mechanische Beständigkeit aus. StoPox WHG Deck 105 und 115 sind frei vondenschädlichenAlkylphenolen,sielassensicheinfachverarbeiten und erfüllen mit einer glänzenden Oberfläche und einer Auswahl an verschiedenen Farbtönen auch optische Ansprüche. Insgesamt wurde eine Fläche von 1.175 Quadratmetern mit dem Epoxidharz-System beschichtet, wobei 100 Quadratmeter davon Wandfläche waren. Bei der Beschichtung dieser senkrechten Flächen galt es, die Viskosität der Materialien zu berücksichtigen, um die benötigte Schichtdicke zu gewährleisten. Als Sortimentserweiterung bietet StoCretec zu den bereits bewährtenWHGBeschichtungssystemen1,1aund2nunauch die Systeme 7 und 8. Das WHG System 7 besteht aus der Grundierung StoPox WHG Grund 100 sowie aus der Deckbeschichtung StoPox WHG Deck 105. Der Beschichtungsaufbau des leitfähigen WHG Systems 8 beinhaltet StoPox WHG Grund 100 als Grundierung, die Leitschicht StoPoxWHG Leit 110 sowie StoPox WHG Deck 115 als Deckbeschichtung. Nach 14 Monaten Bauzeit erfolgte die Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums, in welchem nahezu 4.200 kg Beschichtungsmaterial verbaut wurden. Die zusätzliche Lagerhalle machte es möglich, den Produktfluss deutlich zu optimieren und das Handling von Sonderprodukten stark zu vereinfachen. Außerdem dient das Industriegebäude als Referenz für die Kompetenz von Dow, die jedem Kunden nun direkt vor Ort demonstriert werden kann. Weitere Informationen zu den WHG Systemen von StoCretecfindenSieaufwww.stocretec.de. Objekt Logistikzentrum, Dow Deutschland Baltringen Bauherr Dow Baltringen, Mietingen-Baltringen Projektleiter Dow Deutschland, Michael de Figueiredo Gomes Planer Tress Architekten, Mietingen-Baltringen Verarbeiter Schlotz GmbH & Co. KG, Göppingen Abb.: Dow StoCretec Produkte Grundierung und Kratzspachtelung: StoPox WHG Grund 100 Beschichtung: StoPox WHG Deck 100 4_5 StoCretecDirektI|2015 1 2 3 4 Untergrund Beton Grundierung Spachtelung (optional) Deckbeschichtung 1 2 3 4 5 6 Untergrund Beton Grundierung Spachtelung (optional) Leitband Leitlack Deckbeschichtung Herausforderung: Balkonsanierung Dauerhaft – werterhaltend – optisch ansprechend Balkone erfreuen sich schon immer hoher Beliebtheit, denn für viele Menschen sind sie ein Ort der Ruhe und Entspannung. Umso unerfreulicher ist es, wenn der bauliche Zustand dies nicht mehr zulässt. Gerade bei Balkonen gibt es viele Möglichkeiten, durch die Schäden entstehen können, sei es durch fehlende Abdichtung, ungeeignete Entwässerung oder auch Planungsfehler. Aufgrund ihrer exponierten Lage und der filigranen Konstruktion gehören Balkone zu den empfindlichsten Teilen eines Bauwerks. Täglich sind sie Witterungseinflüssen wie Hitze, Wasser, Frost und UV-Strahlung sowie anderen Beanspruchungen wie aggressiven Reinigungsmitteln oder der Belastung durch Balkonmöbel und schwere Pflanzenkübel ausgesetzt. Zur dauerhaften Werterhaltung sind leistungsstarke Schutzsysteme notwendig, die zudem auch noch eine ansprechende Optik und damit Wohnqualität schaffen. schäden, indem es durch Risse in die Bausubstanz eindringt. Zusammen mit Frost oder wasserlöslichen, korrosionsfördernden Stoffen wird der Schädigungsprozess in Gang gesetzt. Die Versuchsanordnung zeigt, dass StoPur EB 200 auch bei Rissen im Untergrund dicht hält. Um dies zu verhindern, benötigt man eine Beschichtung, die den mechanischen Belastungen sowie der Sommerhitze standhält, aber auch eine hohe Rissüberbrückungsfähigkeit bei tiefen Temperaturen aufweist. Die Beschichtung StoPur EB 200 vereint hohe Temperaturbeständigkeit mit Kälteelastizität. Durch Verwendung einer mehrphasigen Polymermatrix (Hybrid) sorgt sie im Sommer für dauerhaften Schutz vor mechanischer Belastung sowie Sonneneinstrahlung und überbrückt im Winter die sich bei Abkühlung öffnenden Risse. Somit verhindert sie das Eindringen von Wasser und die dadurch entstehenden Folgeschäden. Akzeptanzwinkel Klasse der Rutschhemmung 6° bis 10° R9 > 10° bis 19° R 10 > 19° bis 27° R 11 > 27° bis 35° R 12 > 35° R 13 Der Einsatz des gleitfördernden Motorenöls führt dazu, dass in der Regel nur Beschichtungen mit einer rauen, scharfkantigen Oberfläche die oberen Bewertungsgruppen erreichen. Diese stark profilierten Flächen stellen jedoch einen Kompromiss zu Lasten von Gehkomfort und Reinigungsfähigkeit dar. Zur Beurteilung von trockenen und nassen Bodenbelägen ist das Verfahren zur Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaften über den Gleitreibungskoeffizienten nach DIN 51131 wesentlich aussagekräftiger. Dieses ermöglicht die Beurteilung der Rutschhemmung von Balkonbeschichtungen unter den tatsächlich zu erwartenden Nutzungsbedingungen. Dem Gleitreibungskoeffizienten ordnet man folgende Rutschhemmpotenziale zu: µ ≈ 0,80 Rutschfest und dennoch pflegeleicht Im Privatbereich ist die Rutschsicherheit von Böden – so auch von Balkonen – nicht geregelt. Auch wenn sie keine Arbeitsbereiche darstellen, wird die Rutschfestigkeit von Balkonbeschichtungen oftmals über die Bewertungsgruppen der Berufsgenossenschaftlichen Richtlinie (BGR) 181 definiert. Die Ermittlung der Rutschfestigkeit erfolgt im Begehungsverfahren nach DIN 51130. Hierfür benetzt man genormte Sicherheitsschuhe und die Beschichtungsoberfläche mit einem definierten Motorenöl, wodurch eine bessere Differenzierung der Prüfergebnisse erzielt werden soll. Wasser – der unsichtbare Zerstörer Wer kennt sie nicht – die vernichtende Wucht einer brechenden Welle? Aber Wasser kann auch leise und unsichtbar zerstören. Außenwände sowie Wandkonstruktionen im Außenbereich werden durch Feuchtigkeit beansprucht, sei es durch Schnee, Regen, Eis oder Hagel. Wasser verursacht die meisten Bau- Die Beschichtung wird auf einer schiefen Ebene begangen, wobei man den Neigungswinkel so lange erhöht, bis die Prüfperson die Grenze des sicheren Gehens erreicht (Akzeptanzwinkel). Dem Akzeptanzwinkel wird eine der Bewertungsgruppen R 9 bis R 13 zugeordnet. µ = 0,45 µ = 0,30 Stolpergefahr Sicher, auch bei Reinigung und Nässe Zulässig, erhöhte Sorgfalt bei Reinigung und Nässe Unsicher, erhöhte Rutschgefahr Die Prüfung der transparenten Versiegelung StoPur VR 100 mit Mikroglaskugeln nach DIN 51130 ergab die niedrigste Bewertungsgruppe R 9. Derselbe Belag erreichte nach DIN 51131 mit einem µ von 0,57 ein sehr hohes Rutschhemmpotenzial. Folglich ist der Belag bei Reinigung und Nässe sicher begehbar. System- anstatt Einzellösung Die Sanierung und Instandsetzung von Balkonen stellt hohe Anforderungen an die verwendeten Produkte. Das Bauwerk soll sicher geschützt sein und eine einfache Reinigung ermöglichen. Gehkomfort und Rutschsicherheit spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Für Laubengänge im bewohnten Bestand stehen eine kurze Sperrzeit und die frühe Begehbar- Balkon keit im Vordergrund, während für Balkone hohe Ansprüche an Ästhetik und Dauerhaftigkeit gestellt werden. Um diesen vielschichtigen Anforderungen gerecht zu werden, braucht es aufeinander abgestimmte und geprüfte Systeme, die auch für die kleinsten Details durchdachte Lösungen bieten. Hohe Maßstäbe setzt hierbei das dauerelastische Polyurethansystem StoPur EB 200, welches langlebigen Schutz mit Ästhetik vereint. Die dekorative Oberfläche kann zusätzlich rutschhemmend und pflegeleicht ausgerüstet werden. Abbildung 1 zeigt den detaillierten Beschichtungsaufbau inklusive Untergrund und Entwässerungsanschluss. Die 2. Detailzeichnung stellt eine Anschlusslösung an eine Sockeldämmplatte dar. Abb. 1: Verbundestrich, Randabschluss Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter www.stocretec.de sowie in unserer Broschüre „Balkonbeschichtung und Balkoninstandsetzung – Systeme im Überblick“. Abb. 2: Verbundestrich, Wandseite, Anschluss an Sockeldämmplatte 6_7 StoCretec Direkt I | 2015 Zukunft Unsere Verantwortung für die Zukunft Nachhaltigkeit bei StoCretec StoCretec Direkt Informationen zur Betoninstandsetzung und Bodenbeschichtung Hierzu zählen wir besonders den wirtschaftlichen und effizienten Einsatz von Ressourcen sowie die Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit unserer Produkte unter Berücksichtigung von Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen. Die StoCretec bietet ein breites Produktsortiment zur Sanierung von Betonbauwerken wie Straßenbrücken und Klärwerken sowie zur Beschichtung von Industrieböden. Nachhaltig und ressourcenschonend ist hierbei nicht nur der Erhalt vorhandener Bausubstanz, sondern auch der Schutz von Gewässern und Böden durch die Verwendung von Beschichtungen, die ein Versickern von beispielsweise auslaufenden Gefahrstoffen verhindern. Ebenso legen wir großen Wert auf niedrige Emissionswerte unserer im Innenraum zu verwendenden Produkte. Als Mitglied der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.) und des IBU (Institut Bauen und Umwelt e.V.) fördern wir nachhaltiges Bauen und halten für Bauherren, Architekten, Investoren sowie Verarbeiter fundierte und umfassende Informationen zur Nachhaltigkeit unserer Produkte bereit, zum Beispiel in Form von Nachhaltigkeitsdatenblättern und Umweltproduktdeklarationen (EPS), die jederzeit von unseren Kunden beim Technischen InfoCenter angefordert werden können. Bitte fordern Sie weitere Informationen an: [email protected] bzw. 06192-401-104 Impressum StoCretec Direkt Ausgabe I | 2015 Herausgeber: StoCretec GmbH Gutenbergstraße 6 D-65830 Kriftel Telefon +49 6192 401-104 Fax +49 6192 401-105 [email protected] Redaktion: Frank Nuske (verantwortlich) Katrin Hultsch Bei den in der Broschüre enthaltenen Angaben, Abbildungen, generellen technischen Aussagen und Zeichnungen ist darauf hinzuweisen, dass es sich hier nur um allgemeine Mustervorschläge und Details handelt, die diese lediglich schematisch und hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Funktionsweise darstellen. Es ist keine Maßgenauigkeit gegeben. Anwendbarkeit und Vollständigkeit sind vom Verarbeiter / Kunden beim jeweiligen Bauvorhaben eigenverantwortlich zu prüfen. Angrenzende Gewerke sind nur schematisch dargestellt. Alle Vorgaben und Angaben sind auf die örtlichen Gegebenheiten anzupassen bzw. abzustimmen und stellen keine Werk-, Detail- oder Montageplanung dar. Die jeweiligen technischen Vorgaben und Angaben zu den Produkten in den Technischen Merkblättern und Systembeschreibungen / Zulassungen sind zwingend zu beachten. Gestaltung: www.acm-werbeagentur.de Abbildungen: Seite 2: betonfreunde.de, Seite 3, links: Dipl.-Ing. Karl-Heinz Müller, S&P Clever Reinforcement GmbH Seite 3 rechts oben: www.nibelungenhalle.de Seite 4: Dow Baltringen, StoCretec, Fotolia Druck: Druckerei Mack, Schönaich Art.-Nr. 09671-413 Rev.-Nr. 01/05.15 Printed in Germany Seit mehreren Jahren gilt der Begriff Nachhaltigkeit als Leitbild für eine zukunftsfähige Entwicklung der Menschheit. Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung definiert eine Entwicklung als nachhaltig, wenn sie „den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ Wir – die StoCretec – sehen nachhaltiges Handeln als Grundvoraussetzung für langfristigen Erfolg in einer immer komplexer werdenden Welt.
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