Petri-Bote Evangelische Kirchengemeinde Quadrath-Ichendorf Januar – März 2016 Das wird Sie interessieren Seite 2 Inhalt Grußwort Presbyteriumswahl 2016 Bei winterlichen Temperaturen und Sonnenschein Was ist ein Prädikant? Ein guter Rat Weltgebetstag Geburtstagsgrüße Veranstaltungen Aus dem Kirchenbuch Orgelkonzert zum Kreuzweg Prominente lesen aus der Bibel Scherben bringen Schaden Ehrlich währt am längsten Pilgern in der Fastenzeit von Ort zu Ort Gesucht! Kinderseite Aktuelles in Kürze Ansprechpartner im Presbyterium Eindrücke vom Weihnachtsmarkt 2015 2 3 8 9 11 12 14 15 17 18 18 19 20 22 23 24 25 26 27 Wir gehen in ein neues Jahr und fragen uns: was wird 2016 bringen? Und wie an der Schwelle eines jeden neuen Jahres kann die ehrliche Antwort darauf nur lauten: Wir wissen es nicht! Natürlich haben wir gewisse Vorahnungen und Erwartungen, was wir im neuen Jahr vor uns haben werden: vielleicht einen Schulwechsel oder einen Umzug, eine große Reise oder ein Jubiläum, den Kauf eines Autos oder eine Operation. Aber vieles bleibt uns noch verborgen. Wer hätte zum Jahresbeginn 2015 wissen können, wie viele Menschen nach Deutschland flüchten werden? Wer hätte ahnen können, wie sehr uns alle die Sorge vor Terror in Nachbarländern und bei uns umtreiben würde? So können wir auch noch nicht in die Zukunft des neuen Jahres blicken. Und mir wird immer bewusster: das ist auch gut so. Wir würden uns nur noch mehr ängstigen und sorgen, wenn wir heute schon mit dem Wissen leben müssten, was morgen geschieht. Jeder Tag und alles, was Menschen vorhaben, steht unter dem gnädigen Vorbehalt aus dem Jakobusbrief »So Gott will und wir leben.« Mit diesem Vorsatz dürfen wir getrost planen. Diese Haltung schenkt die notwendige Flexibilität, sich darauf einzustellen, dass nicht alles so kommt, wie wir es erwartet haben. Und er schenkt die Gelassenheit, Pläne und geplatzte Träume loszulassen. Im Vertrauen auf Gottes Begleiten gehen wir in das neue Jahr 2016. Es tut gut in diesen unruhigen Zeiten Jesus Christus zu hören »Ich bin bei euch alle Tage.« Das ist ein starker Trost. So freuen wir uns auf ein neues Jahr mit IHM in unserer Kirchengemeinde hier vor Ort. So Gott will und wir leben, feiern wir gleich zum Jahresbeginn am 17. Januar 2016 die Ordination unseres Prädikanten Dr. Ulrich Höver. Dazu und zu unseren weiteren Vorhaben laden wir Sie herzlich ein! Jürgen Manderla Die Wahlvorschläge Seite 3 »Aufkreuzen« und ankreuzen: Presbyteriumswahl 14. Februar 2016! Liebe Mitglieder unserer Kirchengemeinde! Am 14. Februar 2016 wird das neue Presbyterium gewählt. Jede Stimme zählt für Ihre Gemeinde! Auf den folgenden Seiten können Sie mehr über unsere neun Kandidatinnen und Kandidaten erfahren. Sie stellen sich selbst in Bild und Wort vor. Wir sind froh, dass sich diese Frauen und Männer bereit erklärt haben, Leitungsverantwortung zu übernehmen und danken ihnen herzlich dafür! So haben Sie wirklich die Wahl! Sieben Plätze sind in unserem Presbyterium zu besetzen. Sie haben also maximal sieben Stimmen, die Sie vergeben können. In der Gemeindeversammlung am 29. November 2015 war bereits Gelegenheit, die Kandidaten persönlich kennenzulernen. Zusätzlich gibt es noch eine Mitarbeiterpresbyterin. Da sich um dieses Amt nur unsere Küsterin und Jugendmitarbeiterin Doris Walter beworben hat, gilt sie bereits als gewählt. Vom 17. Januar - 7. Februar 2016 wird das Wahlverzeichnis zur Einsichtnahme durch die Mitglieder der Kirchengemeinde ausgelegt. Wahlberechtigte Gemeindemitglieder können und sollen sich vergewissern, ob sie im Wahlverzeichnis eingetragen sind. Die Einsichtnahme ist im genannten Zeitraum nach den Gottesdiensten in der Evangelischen Petri-Kirche oder nach Absprache im Pfarrhaus, Lutherstr.36, möglich. Jedes stimmberechtigte Gemeindeglied erhält per Post bis spätestens 20. Januar 2016 eine schriftliche Wahlbenachrichtigung! Falls Sie am Wahltag verhindert sind, können Sie auch per Briefwahl wählen. Beantragen Sie diese bitte mündlich oder schriftlich bis spätestens 9. Februar 2016 beim Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Quadrath-Ichendorf, Lutherstraße 36, 50127 Bergheim, ☎ 0 22 71 – 9 49 72. Sie erhalten dann umgehend die Unterlagen für die Briefwahl. Die Briefwahlunterlagen müssen bis spätestens 12. Februar 2016, also zwei Tage vor der Wahl, bis 16.00 Uhr bei uns eingegangen sein. Die Presbyteriumswahl beginnt mit dem Gottesdienst um 10.00 Uhr am 14. Februar 2016. Wählen können Sie nach dem Gottesdienst von 11.30 Uhr bis um 17.00 Uhr. Nachmittags ist unser WahlCafé ab 14.00 Uhr im Gemeindezentrum für Sie geöffnet. Verbinden Sie Ihre Stimmabgabe mit einer gemütlichen Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen! Die Einführung des gewählten Presbyteriums wird am 13. März 2016 im Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Evangelischen Petri-Kirche stattfinden. Seite 4 Die Wahlvorschläge Unsere Kandidatinnen und Kandidaten Ich kandidiere, damit ich unserer Gemeinde zur Seite stehen kann. Im Presbyterium haben wir in den letzten zwei Jahren viel erreicht. Dies ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit, die mir viel Spaß bereitet. Der Gemeinde wünsche ich Zusammenhalt, dem Presbyterium gute Zusammenarbeit. Michael Bauret 43 Jahre, verheiratet, zwei Kinder Elektroinstallateur Im Presbyterium seit 2013 Seit nunmehr einem reichlichen Jahr bin ich Mitglied im Presbyterium unserer Gemeinde und in dieser Zeit bin ich mit großer Freude die anfallenden Aufgaben und Anliegen angegangen. Sandra Eyring-Wein 46 Jahre verheiratet, ein Sohn Dipl.-Kauffrau Im Presbyterium seit September 2014 Unser Gemeindeleben empfinde ich als sehr lebendig und es ist mir eine Herzensangelegenheit, mich für die Gemeinschaft weiter aktiv einzubringen und einen kleinen Beitrag beizusteuern, dass wir auch in Zukunft eine offene Gemeinde sind, in der Menschen sich wohlfühlen und einander begegnen. Die Wahlvorschläge Seite 5 Ich kandidiere, weil mir die Aufgabe im Presbyterium und in der Gemeinde viel Freude bereitet. Weil ich mit meinen »Mitstreitern« die Gemeinde so leiten will, dass niemand sich ausgeschlossen fühlt, sondern gerne am Gemeindeleben teilnimmt. Bodo Friese 54 Jahre, ledig Bauzeichner Im Presbyterium seit 2011 Nach reichlicher Überlegung kam ich zu dem Entschluss, für das Presbyterium zu kandidieren. In der Gemeinde fühle ich mich sehr wohl. Deshalb möchte ich Mitverantwortung für die Gemeinde übernehmen und sie aktiv mitgestalten. Schwerpunkte habe ich keine. Jürgen Hamacher 52 Jahre, verheiratet, 4 Kinder Techniker Der Gemeinde wünsche ich weiterhin Offenheit und Lebendigkeit, sowie Wachstum. Seite 6 Die Wahlvorschläge Erneut möchte ich mich zur Wiederwahl in das Presbyterium stellen, da ich mit großer Freunde aktiv in unserer Gemeinde mitwirke. Anfang 2011 wurde mir das Amt des Finanzkirchmeisters übertragen. Ansonsten engagiere ich mich in verschiedenen Bereichen, u.a. als Lektor und Küstervertretung. Annette Niessen 55 Jahre verheiratet, ein Sohn Sparkassenangestellte Im Presbyterium seit April 2008 Ich würde auch gerne weiterhin meine Erfahrungen und Begabungen einsetzen, damit auch in Zukunft die Gemeinde lebendig bleibt. Im Januar 1993 wurde ich in das Presbyterium gewählt und übernahm das Amt des Finanzkirchmeisters. Dieses Amt hatte ich bis zum 31. Dezember 2010 inne. Zurzeit bin ich stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums. Gerhard Schäfer 66 Jahre verheiratet, 4 Kinder Pensionär Im Presbyterium seit 1993 Zur Wiederwahl stelle ich mich, weil ich unsere Gemeinde weiterhin aktiv mitgestalten möchte. Es ist mir ein Anliegen ein offenes und lebendiges Gemeindeleben zu fördern, in dem jeder seinen Platz findet, wie es im Leitbild der Gemeinde beschrieben ist. Darüber hinaus bin ich noch Austräger des Gemeindebriefes Petri-Bote, Lektor im Gottesdienst, sowie im Diakonieausschuss und im Besuchsdienst des AWO-Altenheimes tätig. Die Wahlvorschläge Seite 7 Im Sommer 2015 habe ich meine selbstständige Tätigkeit als Ernährungsberaterin beendet. Das Privileg, nicht mehr vorrangig für den Lebensunterhalt zu arbeiten, möchte ich nutzen, um wohnortnah und ehrenamtlich tätig zu sein. Als Erstes erreichte mich in dieser Situation der Aufruf im Petri-Boten für das Presbyterium zu kandidieren. Sigrid Schausten 63 Jahre verheiratet, zwei Kinder Rentnerin Ich möchte im Team arbeiten und sehe diese Aufgabe als neue Herausforderung für mich. Ich singe im Kreuzchor Ichendorf mit und pflege Kontakte zur katholischen Kirchengemeinde. Mit dem Herzen habe ich mich der Kandidatur als Presbyter gestellt. Mit dem Kopf erkenne ich, dass ich mit meinen Fähigkeiten wie Kreativität und Offenheit, Beharrlichkeit und Organisationstalent dazu beitragen kann, aktiv mitzugestalten. Viktoria Schwab 42 Jahre ledig, eine Tochter Marketing Spezialist Für uns wünsche ich mir ein lebendiges und offenes Gemeindeleben, für Suchende und die Menschen, die gefestigt sind im Glauben. Ehrenamt ist seit Jahren ein fester Bestandteil in meinem Leben, denn Geben liegt mir am Herzen. Seite 8 Die Wahlvorschläge Seit fast 40 Jahren bin ich Mitglied und Mitarbeiterin in verschiedenen Bereichen dieser Gemeinde. Seit vier Jahren auch im Presbyterium. Meine Erfahrungen und Gaben würde ich auch weiterhin gerne in diese Arbeit einbringen. Marga Sharif 66 Jahre verheiratet, drei Kinder Rentnerin / Hausfrau mehrfache Presbyteriumszugehörigkeit, erneut seit 2012 Es ist für mich immer wieder eine Freude und eine Herausforderung dazu beizutragen gemeinsam mit dem Presbyterium und vor allem mit Gottes Hilfe, die Gemeinde zu leiten, zu betreuen und voranzubringen. Bei winterlichen Temperaturen und Sonnenschein lockte der 12. Weihnachtsmarkt wieder zahlreiche Besucher in das Gemeindezentrum. Viele adventliche Dinge sowie kulinarische Leckereien wechselten bei angeregten Gesprächen wieder den Besitzer. Auch das finanzielle Ergebnis kann sich wieder sehen lassen. Es kamen über 2300 Euro zusammen (das endgültige Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest), die für drei »gute Zwecke« verwandt werden: 1. Brot für die Welt 2. Flüchtlingshilfe Bergheim 3. Ronald Mc Donald Haus in Köln (dort können Familien, deren schwerkranke Kinder in der nahegelegenen Kinderklinik Amsterdamer Straße behandelt werden, eine Zeitlang wohnen.) Allen Helfern noch mal ein herzliches Dankeschön! Der Frauentreff Ordination Seite 9 Was ist ein Prädikant? Am 17. Januar 2016 wird Herr Dr. Ulrich Höver in unserer Petri-Kirche zum Prädikanten ordiniert. Dieses feierliche Ereignis findet im Rahmen eines Festgottesdienstes statt. Vorher haben wir aber noch ein paar Fragen an ihn. Am 17. Januar werden Sie, lieber Herr Dr. Höver, in das Amt des Prädikanten eingeführt. Könnten Sie uns kurz erklären, was sich hinter der Bezeichnung »Prädikant« verbirgt? Der Begriff kommt von dem lateinischen Wort für »predigen«. Prädikanten sind Gemeindemitglieder, die von der Evangelischen Kirche im Rheinland zum Predigtdienst bestellt werden, obwohl sie keine Pfarrer sind und nicht Theologie studiert haben. Sollten wir uns das jetzt so vorstellen, dass Sie gegebenenfalls im Gottesdienst die Predigt übernehmen? Ja. Im Laufe der letzten beiden Jahre durfte ich in Abstimmung mit Pfarrer Manderla bereits eine Reihe von Gottesdiensten leiten und die Predigt halten. Ein Prädikant darf auch Taufen, Trauungen und Beerdigungen vornehmen. Im Mai habe ich zum ersten Mal getauft, einen kleinen Jungen im Gottesdienst von Pfarrerin Manderla. Dazu brauchten Sie doch sicher eine Ausbildung. Wo haben Sie die gemacht und wie lange hat sie gedauert? Da es sich nicht um eine Berufsausbil- dung handelt, spricht die Kirche von »Zurüstung«. Diese hat über zwei Jahre gedauert und fand in NümbrechtÜberdorf, in Wuppertal und in Quadrath-Ichendorf statt. Sie bestand aus drei Akademien, die jeweils eine Woche dauerten, und vier Wochenendseminaren mit vielen »Hausaufgaben« unter der Leitung der Landespfarrerin Bärbel Krah. Wir waren eine gemischte Gruppe, bestehend aus 14 Anwärtern, die aus verschiedenen Berufszweigen und Altersstufen kamen. Wir mussten ganz schön büffeln. Am Ende stand das Prüfungskolloquium, dann folgte die Ordinationstagung mit Präses Manfred Rekowski. Als Mentor hat mich unser Pfarrer Jürgen Manderla begleitet, der mich bei der Vorberei- Seite 10 Ordination tung der Predigten und Liturgien sowie der Taufe in wunderbarer Weise beraten und mir vieles beigebracht hat. bin sehr glücklich darüber, dass ich diesen Dienst in unserer Gemeinde tun darf. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist das aber nicht Ihr Beruf. Was machen Sie beruflich? Wie fühlten Sie sich als Sie zum ersten Mal im Talar als Prediger auf der Kanzel standen oder bei der Taufe? Als Verwaltungsangestellter leite ich das Bürgeramt Innenstadt der Stadt Köln. Damit bin ich für die Bezirksverwaltung der Innenstadt zuständig, die aus fünf quicklebendigen Veedeln einschließlich Deutz besteht und 125.000 Einwohner hat. Auch das Kölner Standesamt gehört dazu. Großes Lampenfieber hatte ich! Geholfen hat mir dann, dass ich mich im Laufe des Gottesdienstes und der Predigt von der Gemeinde getragen fühlte. Dafür bin ich sehr dankbar. Das hört sich nach einem anstrengenden »Job« an, der Sie wahrscheinlich sehr in Anspruch nimmt. Wie schaffen Sie das? Sie sind ja auch noch verheiratet und haben drei Kinder. Was sagt Ihre Familie dazu? Meiner Familie bin ich sehr dankbar für ihren Rückhalt und ihre Nachsicht. Ohne ihr Verständnis, insbesondere durch meine Frau Beate, hätte ich die zeitaufwendige Zurüstung gar nicht durchstehen können. Dasselbe gilt nun für den Dienst als Prädikant. Könnte man sagen, dass die Tätigkeit als Prädikant eher eine Berufung für Sie ist? Auf jeden Fall. Nach evangelischem Verständnis sind alle Getauften dazu berufen, an der Verkündigung der Frohen Botschaft mitzuwirken, jeder auf seine Weise, jeder an seinem Platz. Ich Zuletzt noch eine ganz persönliche Frage: Haben Sie einen Lieblingsvers aus der Bibel oder ein Thema, das Ihnen besonders am Herzen liegt und über das Sie gern einmal predigen möchten? Mein Lieblingsvers ist: »Der Herr ist mein Hirte«. Dieses Wort begleitet mich seit meiner Konfirmation durchs Leben und macht mich froh. Ich fühle mich bei unserem Herrn Jesus Christus geborgen und von ihm geführt. Diese innere Freude versuche ich in jeder Predigt weiterzugeben. Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Freude an Ihrer Berufung und natürlich Gottes Segen. Vielen Dank! Die herzliche Begleitung durch so viele liebe Menschen in unserer Gemeinde gibt mir immer wieder Kraft und Freude. Das Gespräch führte Marga Sharif Christsein Seite 11 Ein guter Rat »Angst war noch nie ein guter Ratgeber – im persönlichen Leben nicht und auch im gesellschaftlichen Leben nicht. Kulturen und Gesellschaften, die von Angst geprägt sind, werden mit Sicherheit die Zukunft nicht meistern. Wir haben diese Debatte natürlich auch, dass wir sehr viele Muslime in Deutschland haben. Wir haben die Debatte darüber, ob der Islam zu Deutschland gehört. Wenn man vier Millionen Muslime hat, finde ich, braucht man nicht darüber zu streiten, ob jetzt die Muslime zu Deutschland gehören und der Islam nicht oder ob der Islam auch zu Deutschland gehört. Da gibt es auch diese Sorgen. Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen: Wir haben doch alle Chancen und alle Freiheiten uns zu unserer Religion – sofern wir sie ausüben und an sie glauben – zu bekennen. Und wenn ich was vermisse, dann ist das nicht, dass ich irgendjemandem vorwerfe, dass er sich zu seinem muslimischen Glauben bekennt, sondern dann haben wir doch auch den Mut zu sagen, dass wir Christen sind. Haben wir doch den Mut zu sagen, dass wir da in einen Dialog eintreten. Haben wir dann aber auch bitteschön die Tradition, mal wieder in den Gottesdienst zu gehen oder ein bisschen bibelfest zu sein und vielleicht auch mal ein Bild in der Kirche noch erklären zu können. Und wenn Sie mal Aufsätze in Deutschland schreiben lassen, was Pfingsten bedeutet, dann würde ich mal sagen, dann ist es mit der Kenntnis über das christliche Abendland nicht so weit her. Und sich anschließend dann zu beklagen, dass Muslime sich besser im Koran auskennen – das finde ich irgendwie komisch. Vielleicht kann uns diese Debatte auch wieder mal dazu führen, dass wir uns mit unseren eigenen Wurzeln befassen und ein bisschen mehr Kenntnis darüber haben.« Bundeskanzlerin Angela Merkel im September 2015 in Bern bei der Verleihung des Ehrendoktortitels durch die dortige Universität. (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=a70vJLUDIXE) Seite 12 Weltgebetstag Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf Im Jahr 2016 ist Kuba das Schwerpunktland des Weltgebetstags. Die bevölkerungsreichste Karibikinsel steht im Zentrum, wenn rund um den Erdball Weltgebetstag gefeiert wird. Dessen Gottesdienstordnung »Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf« haben über 20 kubanische Christinnen gemeinsam verfasst. Von der »schönsten Insel, die Menschenaugen jemals erblickten« soll Christoph Kolumbus geschwärmt haben, als er 1492 im heutigen Kuba an Land ging. Mit subtropischem Klima, langen Stränden und seinen Tabakund Zuckerrohrplantagen ist die Insel ein Natur- und Urlaubsparadies. Seine 500-jährige Zuwanderungsgeschichte hat eine kulturell und religiös vielfältige Bevölkerung geschaffen. Nach der Revolution von 1959 wurde Kuba ein sozialistischer Staat, es folgte eine jahrzehntelange Isolierung der Insel – samt von den USA verhängter Blockade. Anfang der 1990er Jahre brach die Sowjetunion zusammen, die Kuba durch Waren und Finanzhilfe unterstützt hatte. Der Karibikstaat erlebte eine tiefe wirtschaftliche und soziale Krise. Seit der Revolution sind Frauen und Männer rechtlich gleichgestellt, Kuba gilt hier international als Vorbild. Im privaten Alltag jedoch klaffen Ideal und Wirklichkeit oft himmelweit auseinander, und es herrschen patriarchale Rollenbilder des Machismo vor. Die meist in Vollzeit berufstätigen Kubane- 4. März 2016 WELTGEBETSTAG LITURGIE AUS KUBA Titelbild zum Weltgebetstag 2016 Ruth Mariet Trueba Castro; Kuba © Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V. rinnen sind oft allein verantwortlich für Haushalt, Kinder und die Pflege Angehöriger. Die Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs treffen sie besonders hart. Der Großteil der kubanischen Bevölkerung ist römisch-katholisch, daneben gibt es zahlreiche protestantische Konfessionen sowie jüdische und Weltgebetstag Seite 13 muslimische Gemeinden. An der Liturgie 2016 waren unter anderem baptistische, römisch-katholische, quäkerische, apostolische Frauen sowie Frauen der Heilsarmee und der Pfingstkirche Christi beteiligt. In ihrem zentralen Lesungstext (Markus 10,13-16) lässt Jesus Kinder zu sich kommen und segnet sie. Ein gutes Zusammenleben aller Generationen begreifen die kubanischen Weltgebetstagsfrauen als Herausforderung – hochaktuell in Kuba, dem viele junge Menschen auf der Suche nach neuen beruflichen und persönlichen Perspektiven den Rücken kehren. Foto: Heiner Heine Lisa Schürmann Herzliche Einladung zum ökumenischen Gottesdienst am Weltgebetstag, 4. März 2016, um 15.00 Uhr in der Evangelischen Petri-Kirche. Foto: Lisa-Schürmann Zuvor ist um 14.45 Uhr das Einsingen der Lieder. Nach dem Gottesdienst laden wir ins Gemeindezentrum ein. Bei Kaffee und Kuchen und einem Vortrag über Kuba erfahren wir dann noch mehr über Land und Leute. Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Foto: WDPIC-WDP-Cuba Geburtstagsgrüße Seite 14 Herzliche Gratulation 70, 75, 80 Jahre und älter 02.01. Elfriede Bleissem 88 23.02. Gisela Doepner 75 02.01. Gottfried Teichert 75 24.02. Fjodor Gaiger 90 03.01. Dr. Manfred Kleemann 75 25.02. Irmgard Deumeland 92 04.01. Karin Möhring 93 01.03. Anna Püls 97 08.01. Mathilde Hahn 88 01.03. Reinhild Quaiser 70 10.01. Wilfried Zbeczka 75 02.03. Klara Demsky 85 11.01. Ingrid Jennes 70 13.03. Willi Klatt 83 23.01. Björn-Olaf Savary 85 13.03. Erich Ohneseit 88 24.01. Susanne Nöcker 95 14.03. Horst Garbe 85 26.01. Siegfried Ulbrich 80 14.03. Ingrid Neumann 70 27.01. Walter Klopfleisch 75 15.03. Renate Müller 80 27.01. Charlotte Lenzke 86 16.03. Alexander Weizel 87 28.01. Reinhard Neitzel 80 19.03. Gisela Noreisch 80 31.01. Helga Kopp 89 22.03. Annerose Krug 85 06.02. Werner Landmann 88 22.03. Reiner Zückmann 75 08.02. Siegfried Kuhnig 87 27.03. Inge Claussen 86 12.02. Sieglind Schmidt 86 27.03. Henny Krohn 96 14.02. Hildegard Schugt 70 28.03. Kurt Borsch 75 15.02. Wilhelm Schuch 86 29.03. Lisa Plath 86 17.02. Ingeborg Reiher 85 29.03. Wilhelm Weiß 87 21.02. Anni Böttcher 96 30.03. Horst Hundertmark 75 Der Herr, unser Gott, verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns.“ 1.Könige 8,57 Veranstaltungen Seite 15 Gottesdienste, Kreise, Termine Weihnachtszeit & Jahreswechsel in der Karwoche und Osterzeit Lichterkirche im Advent Sonntag 21.12. 17.00 Uhr (vormittags kein Gottesdienst) Passionsandachten Mittwoch 19.00 Uhr 02.03./ 09.03./ 16.03. Heiligabend 15.30 Uhr Familiengottesdienst mit Krippenspiel 17.30 Uhr Christvesper 22.00 Uhr Christmette mit Bläserkreis Nacht der verlöschenden Lichter Gründonnerstag 24.03. 20.00 Uhr Abm. 1. Weihnachtstag 10.00 Uhr Gottesdienst m. Abm. 2. Weihnachtstag 10.00 Uhr Gottesdienst Gottesdienst Sonntag 27.12. 10.00 Uhr Ostersonntag 27.03. 6.00 Uhr Osternachtgottesdienst Silvester 18.00 Uhr Gottesdienst m. Abendmahl Neujahr Andacht 18.00 Uhr Gottesdienst Sonntag 10.00 Uhr Abendmahl 1. Sonntag im Monat Taufen 2. und 4. Sonntag im Monat Kontakt: Pfr. Eva & Jürgen Manderla ☎ 0 22 71 – 9 49 72 Kindergottesdienst Sonntag 10.00 Uhr 10.01./ 14.02./ 13.03. Kontakt: Anette Pierling ☎ 0 22 71 – 98 22 67 Taizé-Gebet Sonntag 21.02. 19.00 Uhr Kontakt: Pfr. Eva & Jürgen Manderla Karfreitag 25.03. 10.00 Uhr Abm. (Abm. und Tauferinnerung, in dieser Nacht erfolgt die Umstellung auf die Sommerzeit, daher beginnen wir 30 Minuten später als gewohnt!) Ostermontag 28.03 10.00 Uhr Gottesdienst im Seniorenheim Mittwoch 15.45 Uhr 13.01. / 10.02. / 09.03. / 23.03. Kontakt: Pfr. Eva & Jürgen Manderla Besuchsdienst im Seniorenheim Mittwoch 16.30 Uhr 13.01. / 10.02. / 09.03. / 23.03. Kontakt: Pfr. Eva & Jürgen Manderla Besuchsdienst für Zugezogene Donnerstag 18.00 Uhr 18.02. Kontakt: Pfr. Eva & Jürgen Manderla Veranstaltungen Seite 16 Gottesdienste, Kreise, Termine Bläserkreis Donnerstag 19.30 Uhr wöchentlich (außer in den Ferien) Kontakt: Barbara Brendle ☎ 0 22 71 – 9 14 38 Flötenkreis Dienstag 18.00 Uhr wöchentlich (außer in den Ferien) Kontakt: Martina Demontis ☎ 0 22 71 – 9 23 19 Kirchenchor Montag 19.30 Uhr wöchentlich (außer in den Ferien) Kontakt: Tomasz Wieczorek ☎ 0 22 71 – 7 58 26 66 Lobpreisabend Sonntag 06.03. 19.00 Uhr Kontakt: Ernst-Hartwig Steege ☎ 0 22 71 – 9 14 06 Frauenhilfe Mittwoch 15.00 Uhr 06.01. / 20.01./ 03.02. / 17.02. / 02.03. 16.03. Kontakt: Irene Schulschefski ☎ 0 22 71 – 9 46 55 Sigrid Bradtke ☎ 0 22 71 – 9 15 24 Bibel Mitte Mittwoch 20.00 Uhr 27.01. / 24.02. / 16.03. Kontakt: Pfr. Eva & Jürgen Manderla Hauskreis Donnerstag 9.30 Uhr Termine nach Absprache Kontakt: Marga Sharif ☎ 0 22 71 – 9 16 63 Hauskreis Freitag 9.30 Uhr (vierzehntägig) Termine nach Absprache Kontakt: Anette Pierling ☎ 0 22 71 – 98 22 67 Doris Walter ☎ 0 22 71 – 79 81 35 Vormittagsgesprächskreis Donnerstag 10.00 Uhr 14.01. / 28.01. / 11.02. / 25.02. / 10.03. Kontakt: Ruth Hanke-Welsch ☎ 0 22 71 – 9 13 60 Kinder & Jugend Glühwürmchen Alter: 6–10 Jahre Donnerstag 15.30 Uhr wöchentlich (außer in den Ferien) Kontakt: Doris Walter ☎ 0 22 71 – 79 81 35 Kinderfrühstück Alter: 5–10 Jahre Samstag 9.00 Uhr 30.01./ 27.02. Kontakt: Doris Walter ☎ 0 22 71 – 79 81 35 Jugendteam »8. Plage« Alter: ab 13 Jahre Dienstag 18.30 Uhr wöchentlich (außer in den Ferien) Kontakt: Doris Walter ☎ 0 22 71 – 79 81 35 Veranstaltungen / Kirchenbuch Seite 17 Gottesdienste, Kreise, Termine Mädchengruppe »Crazy girls« Alter: ab 10 Jahre Mittwoch 17.30 Uhr Kontakt: Doris Walter ☎ 0 22 71 – 79 81 35 Sonstige Termine Neujahrsempfang Sonntag 17.01. nach dem Gottesdienst Konfirmandengruppe Dienstag 16.30 Uhr Kontakt: Pfarrer Jürgen Manderla Aus dem Kirchenbuch Taufe Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir Menschen tun? Psalm 56,12 Mia Rischar (getauft in Kerpen-Brüggen) Bestattung Jesus Christus spricht: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Matthäus 11,28 Horst Erika Erich Klaus Schubert Nast Rühl 84 Jahre 94 Jahre 78 Jahre Veranstaltungen Seite 18 Orgelkonzert Prominente zum Kreuzweg lesen aus der Bibel In fast allen katholischen Kirchen sind an den Wänden 14 Tafeln zu finden. Sie zeigen die 14 Stationen des sogenannten Kreuzweges, also die Leidensgeschichte Jesu von der Verurteilung durch Pilatus bis zur Grablegung. Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im religiösen Leben der Christen in Jerusalem. Diese machten sich schon im Altertum immer wieder auf den Weg, um betend und singend die Orte des Leidens und Sterbens ihres Herrn nachzugehen. An diesen Prozessionen nahmen auch viele Pilger und Pilgerinnen aus dem Abendland teil. Später baute man für jene Gläubigen, die nicht ins Heilige Land pilgern konnten, Kalvarienberge in ihrer Heimat oder richtete - gleichsam als Miniaturausgabe - Kreuzwegstationen in den Kirchen ein. In der evangelischen Kirche hat der Kreuzweg keine Tradition, aber er bietet sich als Meditation und für eine musikalische Deutung an. In den 14 Orgelstücken von Thomas Pehlken werden vor allem protestantische Passionslieder zitiert. Das Konzert ist also mehr Andacht als Konzert. Zu jedem Orgelstück wird ein Kunstwerk gezeigt, das die vertonte Station darstellt. Im Gegensatz zur Orgelmusik stammen die Kunstwerke aus verschiedenen Jahrhunderten. An der Orgel spielt Kreiskantor Thomas Pehlken. Sonntag, 6. März 2016 um 17.00 Uhr in der Petri-Kirche. Der Eintritt ist frei. Thomas Pehlken In der St. Remigius Kirche in Bergheim werden wir die Möglichkeit haben, prominenten Gästen zuzuhören, die ausgewählte Texte aus der Bibel lesen. Wichtig gewordene Bibeltexte und der besondere biographische Bezug werden von ihnen erläutert. In dieser meditativen Zeit, in der Zeit der Besinnung werden sich die Christen mehr Fragen stellen können und richtige Antworten erwarten und sich ein paar Gedanken machen. Für viele Menschen ist die Heilige Schrift überhaupt nicht oder wenig bekannt. Die Bibeltexte sind über Jahrtausende immer der Mittelpunkt der Gemeinde. Eingeladener Gast ist die Bürgermeisterin Frau Maria Pfordt. Der Chor unserer evangelischen Kirchengemeinde Quadrath-Ichendorf unter der Leitung von Tomasz Wieczorek wird mitwirken. Veranstaltung am 28. Februar 2016, um 20.00 Uhr. Helga Hollender Vandalismus Seite 19 Scherben bringen Schaden Wenn ein hilfsbereiter Spaziergänger Mitte Oktober samstagsfrüh im Pfarrhaus klingelt und fragt, ob man schon gesehen habe, was an der Kirche geschehen sei, dann fährt einem Pfarrer schon ein Schreck durch die Glieder. Eine Scheibe neben der Eingangstür war eingeschlagen – groß genug, dass jemand einsteigen könnte. Ein erster Gang durch Kirche und Gemeindezentrum zeigte: wenigstens ist nichts gestohlen oder verwüstet worden. Aufatmen – für dieses Mal. Auch nach Meinung der Polizei war das wohl wieder einmal sinnloser Vandalismus, der auch vor Gotteshäusern nicht halt macht. Was Menschen zu solchem Zerstören treibt, bleibt eine unbeantwortete Frage. Denn leider endet das meistens so: Einen Monat später unterrichtet die Staatsanwaltschaft Köln darüber, dass »das Verfahren eingestellt ist, da ein Täter nicht ermittelt werden konnte.« Genauso wenig wie jene dreisten Diebe, die immer wieder Kupferrohre an Kirchen entwenden. Dies mussten wir in diesem Jahr auch erleben. Aber verglichen mit der St. Laurentius-Kirche in Quadrath ist das nichts: Dort werden immer wieder Kupferrohre entwendet, die Schäden dieser Diebstähle gehen in die tausende Euro und es nervt einfach. Da die St. Laurentius-Kirche unter Denkmalschutz steht, müssen es auch immer wieder Kupferrohre sein… Mittlerweile ist die Petri-Kirche wieder »heil« und wir wünschen uns, dass dies so bleibt. Jürgen Manderla So gesehen ... Seite 20 Ehrlich währt am längsten Dass man immer schön die Wahrheit sagen muss, hat man mir schon früh beigebracht. »Lügen haben kurze Beine« klang für mich als Kind sehr bedrohlich. Ich dachte natürlich, man bekäme kurze Beine, wenn man lügt. Und dann war da noch Pinocchio, die Puppe, die jedes Mal, wenn sie log, eine lange Nase bekam. Ich wollte weder kurze Beine noch eine lange Nase haben. Natürlich habe ich bald herausgefunden, dass es durchaus möglich ist, heimlich und straffrei zu lügen, wenn man sich geschickt anstellt. Neulich beobachtete ich auf einem Spielplatz zwei Kinder im Sandkasten, ein Junge und ein Mädchen. Der Junge spielte mit einem gusseisernen Spielzeug-Bagger. »Gleich darf ich ihn haben«, sagte das Mädchen ungeduldig und versuchte, ihn dem Jungen abzunehmen. Dabei fiel er ihm aus der Hand auf die Finger des Mädchens. Das Mädchen schrie laut: »Mama, Mama, der hat mir den Bagger auf meine Hand geschmissen. Aua, aua!!« Die Mutter hatte die Szene beobachtet. »Wo tut‘s denn weh?« fragte sie ruhig. Das Mädchen zeigte zwischen Zeigefinger und Daumen und schluchzte. »Da war noch ein Finger zwischen.« Nicht immer ist eine Lüge so offensichtlich zu entlarven wie in diesem Fall. Bei manchen Gelegenheiten, z. B. vor Gericht, wäre es nicht schlecht, Möglichkeiten zu haben, die Wahrheit zweifelsfrei herauszufinden. Deswegen hat man wohl auch den Lügendetektor erfunden. Aber der funktioniert nicht wirklich zuverlässig. Eine Maschine kann die Gedanken und das Herz eines Menschen nicht ergründen. Gott sei Dank! Ich erinnere mich an eine Lehrerin, die bei den meisten Schülern sehr unbeliebt war. Sie war streng und in unseren Augen ungerecht. Außerdem war sie launisch und unberechenbar. Es war für uns Schüler nicht erkennbar, nach welchen Kriterien sie eine Leistung beurteilte. Was sie gestern noch lobte, konnte heute schon völlig falsch sein. Sie hatte ihre »Lieblinge«, die alles richtig machten. Andere konnten sich so sehr anstrengen wie sie wollten, sie bekamen immer eine schlechte Note. Diese Lehrerin begleitete unsere Klasse einmal bei einem Ausflug. Sie schien gutgelaunt zu sein, ja sogar ein wenig aufgedreht. Vielleicht lag es an ihrer neuen Frisur. Hinter ihrem Rücken wurde darüber getuschelt und gelacht: »Jetzt sieht sie noch scheußlicher aus«, war das allgemeine Urteil. Während eines Picknicks setzte sie sich ausgerechnet neben mich. Und in einem unerwarteten Anflug von Übermut begann sie mit mir zu plaudern. »Ja«, sagte sie unvermittelt »manchmal ist es notwendig, So gesehen ... einmal etwas Neues auszuprobieren« und fragte mich, wie ich ihre neue Frisur fände. Mir stockte der Atem. Ohne nachzudenken hörte ich mich sagen, dass ich begeistert sei und ihr besonders der Pony ausgezeichnet stehe. Ich weiß, es war feige und unfair von mir, auch noch so zu übertreiben, aber aus Angst vor einer negativen Reaktion traute ich mich nicht, die Wahrheit zu sagen. Wie schon das alte arabische Sprichwort sagt: »Wer wagt es, dem Löwen zu sagen, dass er aus dem Rachen stinkt?« Ich bemühe mich im Allgemeinen, die Wahrheit zu sagen, alleine schon, weil ich für die Menschen um mich he- rum glaubwürdig sein und bleiben möchte. Es gibt aber noch so viele Gründe, warum ich mich hin und wieder dann doch dazu hinreißen lasse zu lügen, sei es, weil ich mich schäme oder besser dastehen möchte als ich bin, sei es, weil ich jemanden in Schutz nehmen möchte. Manchmal ist es aber auch so, dass ich einfach falsch verstanden werde und das Missverständnis nicht aus der Welt schaffe. Vor ein paar Wochen zum Beispiel stand wieder mein halbjährlicher Be- Seite 21 such in der Uniklinik an. Da brauche ich praktisch nur ein Rezept abzuholen, nichts Besonderes. Auf dem Heimweg kaufe ich immer in der Bäckerei um die Ecke Kuchen, weil der wirklich ausgezeichnet schmeckt. So auch dieses Mal. »Oh«, sagte die Verkäuferin scherzhaft, im Blick auf den leckeren Kuchen, den sie soeben für mich einpackte. »Ich glaube, ich komme heute auch zu Ihnen zum Kaffee.« Ich ging darauf ein und antwortete: »Ja, gern, dann müssen Sie aber ein Stück weit fahren. Ich bin nicht von hier.« »Ach so«, sagte sie und ihre Stimme bekam einen nachdenklichen Klang, »dann waren Sie sicher drüben in der Uni.« Sie wies mit der Hand in Richtung Universitätsklinik. Bei den Begriffen »Uni« und »von außerhalb« horchten alle, die noch mit mir in der Bäckerei waren, mitleidig auf. Es war auf einmal ganz still. Jeder schaute betreten vor sich hin. Ich merkte, dass sie damit eine schwere Erkrankung assoziierten und fügte sofort hinzu: »Ja, aber es ist alles in Ordnung.« Da sahen mich plötzlich alle strahlend an, nickten mir fröhlich zu, und die Verkäuferin sagte: »Dann haben Sie heute allen Grund zum Feiern.« Ich war gerührt von ihrer Anteilnahme und strahlte zurück. Ich stimmte ihr zu und ließ sie in dem Glauben, ich sei von einer lebensbedrohlichen Krankheit genesen. Sollte ich diesen Menschen denn etwa ihre Freude rauben? So ist das mit der Wahrheit manchmal schwierig. »Herr, leite mich in deiner Wahrheit« betet der Psalmist im 25. Psalm. Das soll auch mein Gebet sein. Marga Sharif Kinder & Jugend Seite 22 Pilgern in der Fastenzeit von Ort zu Ort Eine Aktion des Evangelischen Jugendreferats des Kirchenkreises Köln-Nord Wir sind auch dabei! Die Jugendlichen und interessierten Erwachsenen der Gemeinde sind herzlich eingeladen, mitzupilgern. Unser Kirchenkreis Köln-Nord zählt 18 Gemeinden. Einmal möchten wir zusammen auf andere Weise unsere Nachbargemeinden entdecken. 14 Gemeinden sind bis jetzt bereits dabei. Ab Aschermittwoch, 10. Februar 2016 bis zum 17. März 2016 und in klei- nerem Rahmen bis Ostersonntag wollen wir in der Fastenzeit mit Solar-Fackeln durch unsere Gemeinden des Kirchenkreises pilgern. An den Pilgertagen starten wir immer gegen 18.00 Uhr in einer Kirche und enden gegen 21.00 Uhr in einer Gottesdienststätte der Nachbargemeinde. Alles steht unter dem Motto: Gott soll uns ein Leuchtturm sein. Eine Lichter-Fasten-Aktion als Einstimmung auf die Passionszeit. Wir sparen an elektrischem Licht und lassen jeden Abend im Gedenken an Jesus Christus und Gott die Solar-Fackeln erleuchten. Gedanken und Bibeltexte begleiten uns beim Pilgern durch die Gemeinden. Bei Drucklegung des Petri-Boten lagen noch keine Termine der Pilgertage vor. Im Schaukasten und auf unserer Homepage werden wir Sie informieren. Dietmar Asbeck, Jugendreferat Köln Nord, in Kooperation mit den Gemeinden Kinder & Jugend Seite 23 FürdieKinder-undJugendarbeitinunsererGemeinde suchenwirdringendMenschenab16Jahren, dieunszweibisdreiStundeninderWoche ihreZeitschenkenunduns ehrenamtlichunterstützen! ! gesucht gesucht ! MenschenmithelfendenHänden undeinemHerz fürKinder mittwochsbeidenCrazyGirls (MädchengruppeimAltervon10–14Jahren) oder donnerstagsbeiderGlühwürmchengruppe (KinderimGrundschulalter) oder einmalimMonatsamstagsbeidemKinderfrühstück (KinderimGrundschulalter) WeitereInformationenbeiDorisWalter (MitarbeiterininderKinder-undJugendarbeit) ☎02271–798135 Seite 24 Kinder & Jugend Notizen Seite 25 Aktuelles in Kürze Neujahrsempfang Konfirmation 2017 Im Anschluss an den Ordinationsgottesdienst am Sonntag, dem 17. Januar 2016, lädt das Presbyterium herzlich zum Neujahrsempfang ein! Bei einem Glas Sekt ist Gelegenheit, sich und unserem Prädikanten Dr. Ulrich Höver für das neue Jahr 2016 alles Gute und Gottes Segen zu wünschen. Herzlich Willkommen! Mitte Mai beginnt die Konfirmandenzeit für Jugendliche, die zwischen dem 1. Juli 2002 und dem 30. Juni 2003 geboren sind, getauft wurden und mit erstem Wohnsitz in unserer Gemeinde leben. Rechtzeitig im Frühjahr werden sie und ihre Eltern persönlich angeschrieben und über den Anmeldungstermin informiert. Nicht getaufte Jugendliche im genannten Geburtszeitraum können ebenfalls zur Konfirmandenzeit angemeldet werden. Sie werden dann im Osternachtgottesdienst 2017 getauft. Weitere Fragen beantwortet gerne Pfarrerin Eva Manderla ☎ 0 22 71 – 9 49 72. Missionale 2016: Thema »Aufmachen« Gott macht sich auf zu den Menschen. Wir gehen ihm entgegen. Und machen uns selber auf den Weg. Auf Gottes Zukunft hin. In die Welt. Und zueinander. Vertraute Muster verheißungsvoll verlassen. Unbekannte Pfade glaubensreich betreten. Mit Liebe und Phantasie, mit Kreativität und Mut. Wie können sich Gemeinden neu öffnen? Die Verantwortlichen haben schöne Ideen in ein buntes Programm gegossen. Es gibt parallel ein Kinderprogramm und das große Jugendfestival. Lassen Sie sich ermutigen zu einer missionarischen Gemeindearbeit am 27. Februar 2016 von 13.30 – 19.00 Uhr im Kölner Messe-Centrum Ost. Ausführliche Einladungsprospekte liegen voraussichtlich ab Mitte Januar im Gemeindezentrum aus. Oder besuchen Sie www.missionale.de! 10 Jahre Taizé-Gebet in unserer Kirchengemeinde Am 12. Februar 2006 haben wir das erste Taizé-Gebet in der Petri-Kirche gefeiert – inzwischen sind es 40 dieser Gottesdienste geworden. Das Team der Gebete freut sich, dass sich viermal im Jahr eine kleine Gemeinde versammelt, die mit den Liedern und Gebeten aus der ökumenischen Bruderschaft in Burgund in der Stille vor Gott Kraft für den Weg des Vertrauens schöpft. Wir danken Gott, dass diese spirituelle Form bei uns Wurzeln geschlagen hat und freuen uns auf Fortsetzung beim nächsten Taizé-Gebet in der Petri-Kirche am 21. Februar 2016 um 19.00 Uhr. Wir laden herzlich ein! Wir sind für Sie da Seite 26 Ansprechpartner im Presbyterium Pfrn. Eva Manderla Pfr. Jürgen Manderla Gerhard Schäfer Annette Niessen Michael Bauret Sandra Eyring-Wein Bodo Friese Kiyomi Kurita Marga Sharif Doris Walter ☎ 0 22 71 – 9 49 72 ☎ 0 22 71 – 9 49 72 ☎ 0 22 71 – 79 86 90 ☎ 0 22 71 – 9 49 42 ☎ 0 22 71 – 98 25 71 ☎ 0 22 71 – 6 43 50 ☎ 0 22 71 – 9 24 06 ☎ 0 22 71 – 9 76 57 ☎ 0 22 71 – 9 16 63 ☎ 0 22 71 – 79 81 35 Impressum Herausgeber Evangelische Kirchengemeinde Quadrath-Ichendorf Lutherstraße 36, 50127 Bergheim Pfarrer Eva & Jürgen Manderla ☎ 0 22 71 – 9 49 72 Fax: 0 22 71 – 9 38 38 e-Mail: [email protected] Küsterin, Kinder- und Jugendmitarbeiterin Doris Walter ☎ 0 22 71 – 98 33 77 ☎ 0 22 71 – 79 81 35 Ehrenamtsbeauftragte Irene Schulschefski ☎ 0 22 71 – 9 46 55 Vorsitzende Stv. Vorsitzender Finanzkirchmeisterin Baukirchmeister Altkleidercontainer für Bethel Gemeindezentrum, Andersenstraße Abgabe jederzeit möglich Redaktion Pfr. Jürgen Manderla, Sigrid Bradtke, Helga Hollender, Marga Sharif, Wolfgang Stahl Druck Gemeindebriefdruckerei Martin-Luther-Weg 1 29393 Groß Oesingen Titelbild: EPD-Bild Fotos: Pfr. Jürgen Manderla, EPD, Wolfgang Stahl, Spendenkonto: Empfänger Evangelisches Gemeindeamt Köln-West Kreissparkasse Köln: IBAN DE30370502990149282679, BIC COKSDE33XXX Unsere Gemeinde im Internet: www.evangelisch-in-qi.de Unser Gemeindebrief wird kostenfrei von Gemeindegliedern ausgetragen. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des Petri-Boten: 12.02.2016 Telefonseelsorge rund um die Uhr: ☎ 0800 111 0 111 / www.telefonseelsorge.de Seite 27 Eindrücke vom Weihnachtsmarkt 2015 Acryl von U. Wilke-Müller © GemeindebriefDruckerei.de
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