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Streit um neues City-Einkaufszentrum in der Innenstadt | Stadt München
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DONNERSTAG, 22. OKTOBER 2015
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Streit um neues City-Einkaufszentrum in der Innenstadt
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Das alte Hirmer-Parkhaus.
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Aktualisiert: 19.10.15 - 10:25
HIRMER-PARKHAUS WIRD ABGERISSEN
Streit um neues City-Einkaufszentrum
München - Die Stadt plant zwischen Hofstatt und Kaufinger-Tor-Passage ein neues
Einkaufs-Zentrum. Das Hirmer-Parkhaus wird deshalb abgerissen, möglicherweise auch
das alte Postgebäude. Das Vorhaben ist allerdings ins Stocken geraten, denn Stadt und
Eigentümer sind sich uneins, wie die neuen Passagen konkret aussehen sollen.
Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2102 Sattlerstraße: Hinter diesem trockenen Begriff
verbirgt sich eines der spannendsten Projekte in der Altstadt. Zwischen Hofstatt, dem
ehemaligen Verlagshaus der SZ, und der Kaufinger-Tor-Passage plant die Stadtverwaltung
ein neues, attraktives Zentrum. In Passagen und Höfen sollen Einzelhandel, Büros,
Dienstleistungen und Wohnen integriert werden. Die Stadt verspricht sich eine
„attraktivere Vernetzung zwischen Fußgängerzone und Hackenviertel/Sendlinger Straße“.
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Eine weitere Passage mit internationalen Ketten ist nicht gewünscht
Das Hirmer-Parkhaus, welches auf städtischem Grund steht, wird dazu abgerissen. Der Pachtvertrag der
Münchner Hochgaragen GmbH, kurz Mühoga, welche das Hirmer-Parkhaus betreibt, und der Stadt läuft
Ende 2016 aus. Anschließend soll das Grundstück einem Investor in Erbpacht überlassen und neu bebaut
werden. Vorgesehen ist ein Mix aus Wohnen, Einzelhandel und Büros.
Auch das gegenüber liegende alte Postgebäude soll eine Aufwertung erfahren. Was dort genau geplant wird,
ist noch unklar, sogar ein Abriss ist denkbar. Die Gespräche zwischen dem Eigentümer, der Inka-Holding von
http://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/streit-neues-city-einkaufsze...
22.10.2015
Streit um neues City-Einkaufszentrum in der Innenstadt | Stadt München
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Familie Inselkammer, und der Stadtverwaltung sind allerdings ins Stocken geraten. Das BebauungsplanVerfahren liegt deshalb auf Eis. Eigentlich sollte der Stadtrat im September den Aufstellungsbeschluss für den
Bebauungsplan Sattlerstraße fassen. Der Tagesordnungspunkt wurde aber vertagt. Zunächst müssten die
Differenzen mit der Inka ausgeräumt werden, heißt es von Seiten des Planungsreferats. Konfliktpunkte sind
Kubatur eines denkbaren Neubaus und die vorgesehene Art der Nutzung.
Die Stadt hat nämlich klare Vorstellungen, wie das Scharnier zwischen Sendlinger Straße und Fußgängerzone
aussehen soll. Ausdrücklich nicht gewollt ist eine weitere Passage, in der sich internationale Mode-Ketten
aneinander reihen – so wie in der nahen Hofstatt. Stattdessen soll der „traditionelle Facheinzelhandel“
gefördert werden, denn dieser sei in den vergangenen Jahren „stark zurückgedrängt worden“, nicht zuletzt
aufgrund der extremen Mietpreise. Diese und weitere Vorgaben sollen im Bebauungsplan verankert werden,
auch zum Thema Wohnen.
Kritik am Parkplatz-Kahlschlag
Die Stadt verlangt von den Investoren einen 30-prozentigen Anteil für Wohnen, um die „Innenstadt als
traditionellen Wohnstandort weiterhin attraktiv zu gestalten“ und eine Belebung der Innenstadt „auch nach
den Ladenöffnungszeiten“ zu sichern. Ein Teil der Wohnungen soll gefördert werden.
Unter den Geschäftsleuten gibt es nicht wenige Kritiker der Pläne rund um den künftigen Sattlerplatz, denn
durch den Abriss des Hirmer-Parkhauses würden 470 Stellplätze wegfallen. Wolfgang Fischer,
Geschäftsführer des Interessenverbandes City Partner München, hat aus diesem Grunde bereits Alarm
geschlagen. Für die Geschäftsleute in der Innenstadt sei der Kahlschlag bei den Parkplätzen inakzeptabel,
erklärte Fischer während der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Altstadt-Lehel. Die Parkplätze
würden nicht adäquat ersetzt. „Wir erachten sie jedoch als notwendig.“ Schließlich kämen nicht alle Kunden
mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Fischer erinnerte daran, dass auch an der Sendlinger Straße weitere 70
Stellplätze wegfallen würden, wenn dort eine durchgehende Fußgängerzone realisiert werde. Auch BAMitglied Jörg Hofmann (FPD) sagte, es sei eine schleichende Tendenz in der Verwaltung erkennbar,
„tröpfchenweise immer mehr Parkplätze in der Altstadt verschwinden zu lassen“.
Bei der Stadt widerspricht man dieser Darstellung. An Werktagen könnten Autofahrer die Tiefgarage am
Stachus-Einkaufszentrum sowie die Pschorr-Garage nutzen. Diese verfügten über genug Kapazitäten. Um die
höhere Wochenendnachfrage an Kurzzeitstellplätzen abzudecken, stünden in den Parkgaragen Rieger-City
und Isarparkhaus „in ausreichendem Umfang und vertretbarer Entfernung weitere Kapazitäten zur
Verfügung“, heißt es von Seiten der Stadt. Wolfgang Fischer von City-Partner hofft, dass das HirmerParkhaus mit seinen 470 Stellplätzen doch nicht bereits Ende nächsten Jahres geschlossen wird. „Es wäre
dann über Jahre eine Bauruine“, glaubt er. „Denn das Bebauungsplanverfahren für die Sattlerstraße wird
sicher nicht Ende 2016 abgeschlossen sein.“
Ulrich Lobinger
E-Mail: [email protected]
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