Ausgabe 3 | 2015 BERLINER Seite 3 Wald als Müllkippe In dieser Ausgabe WALDZEITUNG Seite 4 Große Waldrallye für Kinder Seite 5 Förster im Revier Dachsberg Biologische Vielfalt: Jede dritte Art ist in Deutschland gefährdet gelarten. Ursache für die Gefährdung einzelner Arten sind vor allem in der intensiven Landnutzung und in der Folge in der Beeinträchtigung oder Zerstörung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere zu sehen. Der Klimawandel spielt nach Einschätzung des BfN aktuell noch keine große Rolle, doch auch sein Einfluss wird voraussichtlich zunehmen. Auch Berlins Wälder beherbergen eine Vielzahl selten gewordener und streng geschützter Tier- und Pflanzenarten. Käferarten wie Eremit, Breitblättriges Knabenkraut Fotos: Thorsten Wiehle Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) stellte im Frühjahr dieses Jahres zum ersten Mal einen umfassenden Artenschutz-Report für Deutschland vor: Danach beherbergt unser Land rund 48.000 Tierarten, 9.500 Pflanzen- und 14.400 Pilzarten. In der „Roten Liste“ Deutschlands wurden mehr als 32.000 heimische Tiere, Pflanzen und Pilze hinsichtlich ihrer Gefährdung untersucht. Das Ergebnis macht deutlich, dass die Erhaltung dieser Vielfalt kein Selbstläufer ist: Rund 31 % der Arten wurden als gefährdet eingestuft, 4 % sind bereits ausgestorben. Fast 28 % der Wirbeltierarten, die Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere umfassen, sind aktuell in ihrem Bestand gefährdet. Bei den wirbellosen Tieren, zu denen beispielsweise die Insekten gehören, gelten sogar 45,8 % der bislang 6.057 untersuchten Arten und Unterarten als gefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben. „Der Zustand der Artenvielfalt in Deutschland ist alarmierend“, sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel bei der Vorstellung des Reports. Auch die aktuelle Situation der Brutvogelarten hat sich in den letzten Jahren spürbar bundesweit verschlechtert: In den letzten zwölf Jahre nahmen 34% dieser Arten in ihrem Bestand ab. Auch mehr als 23 % der Zugvogelarten sind gefährdet und stehen auf der Roten Liste der wandernden Vo- Schmalblättriges Wollgras Heldbock und Hirschkäfer, Vögel wie Buntspecht, Kleiber, Eisvogel, Amphibien wie der Moorfrosch, Reptilien wie die Zauneidechse, Schmetterlinge und seltene Pflanzenarten haben oft hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und reagieren nicht selten empfindlich auf kleinste Veränderungen. Um den Verlust gefährdeter Arten zu verhindern, sind Konzepte und große Anstrengungen erforderlich. Wichtige Bei- träge wären zum Beispiel die Erhaltung von Grünland, das Einrichten ungenutzter Pufferstreifen um Landschafts elemente und Äcker, naturnaher Waldbau, Wiedergewinnung von Auenflächen durch Rückverlegung von Deichen, Renaturierung und Sicherung von Mooren und nachhaltige Fischerei. Wichtig für die Artenvielfalt sind außerdem nutzungsfreie Wälder und Totholz. Denn viele Flechten, Moose und Pilze oder Totholz bewohnende Käfer können nur hier überleben. Die 2012 verabschiedete Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt formuliert für die Berliner Wälder deshalb folgende Ziele: Waldtypen: Berlin strebt an, die Vielfalt und Attraktivität seiner Wälder durch die Entwicklung naturnaher und standorttypischer Mischwälder zu sichern. Hierzu werden nachhaltig forstlich bewirtschaftete Wälder, Wälder mit einer ungestörten Naturdynamik sowie Wälder, die durch historische Waldnutzungsformen geprägt sind, gefördert. Auch lichte Wälder und erholungswirksame Offenlandlebensräume werden langfristig erhalten. Waldzustand und -bewirtschaftung: Die Waldbewirtschaftung erfolgt weiterhin nach den FSC- und Naturlandstandards und trägt zur Verbesserung und langfristigen Erhaltung der Funktions- und Leistungsfähigkeit der Berliner Wälder bei. Positiv darf bewertet werden, dass es in Deutschland beim Schutz einzelner Arten bereits sichtbare Erfolge gibt. Vor allem dort, wo gezielte Artenschutzmaßnahmen zum Einsatz kamen, wie beim Schwarzstorch oder dem Seeadler. Diese und andere Arten bekamen Schutzgebiete. So halfen Programme für Wiesenbrüter oder Ackerrandstreifenprojekte, Vogelarten wie der Uferschnepfe oder dem Braunkehlchen und auch Wildkräutern, sich wieder zu verbreiten. Gezielte und langfristige Naturschutzmaßnahmen zahlen sich also aus. Besonders Tierarten wie Biber, Wildkatze und Wolf profitieren von strengen gesetzlichen Schutzbestimmungen. So wird zum Beispiel der aktuelle Bestand an Wildkatzen in Deutschland inzwischen wieder auf 5.000 bis 7.000 Tiere geschätzt. Das BfN sieht darin erste Erfolge der bisherigen Bemühungen um den Erhalt der Arten. Biberbaum an der Havel Foto: Thorsten Wiehle So 12.7. 12-15 Uhr Schnitzworkshop/ab 8 J. Unter fachkundiger Anleitung werden die Besucher mit dem Schnitzen vertraut gemacht und auch für Ungeübte ist es nicht schwer, sich ein paar Andenken zu fertigen. Die Rohlinge werden gestellt; gegen Pfand kann man sich ein Schnitzmesser ausleihen. Waldschule Teufelssee Anmeldung: Tel. 41 76 37 03 Nicola Riesberg Kosten: 3,50 € Kind/7 € Erw./ 14 € Familie (inkl. Material) Müggelheimer Damm 144 12559 Berlin So 12.7. 19.30-22.30 Uhr Fledermäuse in Berliner Wäldern Nach kurzer Information über die heimischen Fledermausarten geht es in die Müggelberge, um die Wochenstubenplätze der Fledermausdamen zu finden und vielleicht noch andere Waldbewohner zu treffen. Anmeldung: Tel. 41 76 37 03 Kosten: keine, Spende erbeten Waldschule Teufelssee Müggelheimer Damm 144 12559 Berlin Der Pücklerteich und der Teich am Käuzchensteig wurden um 1900 in einer natürlichen Senke zur Aufnahme von Regenwasser am Rand des Gru- der zweiten Phase der Umgestaltung werden Uferbereiche naturnah gestaltet. Der Pücklerteich soll künftig stärker eine Puffer- und Vorreinigungs- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Sa 4.7. 15-23 Uhr 3. Berliner Waldmuseumsfest 100 Jahre Dauerwaldvertrag – das Berliner Waldmuseum würdigt mit seinem 3. Waldfest dieses denkwürdige Ereignis mit Waldmusik, einem Erlebnisweg durch den Waldgarten, mit einem Vortrag, einer kleinen Ausstellung im Gemeinschaftsraum und einer Abendwanderung durch den ehrwürdigen Grunewald. Anmeldung: Tel. 813 34 42 Eintritt frei Waldmuseum und Waldschule Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin-Grunewald Renaturierung von Teichen am Grunewald Luftbild vom Pücklerteich im Landschaftsschutzgebiet Grunewald newalds künstlich angelegt. Sie werden gern von Spaziergängern besucht. Doch der Zustand der beiden Gewässer hatte sich in letzter Zeit verschlechtert. Sie waren stark mit Schlämmen belastet, das Wasser roch oft faulig und Flora und Fauna haben stark gelitten. Schuld daran sind verschmutztes Regenwasser, das ungereinigt in die Teiche fließt, aber auch das hohe Besucheraufkommen im Gebiet. Seit März 2015 wurden die Teiche nun gründlich entschlammt. In funktion erfüllen. Der Teich am Käuzchensteig erhält eine naturnahe Pflanzenkläranlage. Außerdem werden Schutzzonen an den Ufern dafür sorgen, dass sich Flora und Fauna ungestört entwickeln können. Bis zum November 2015 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Neuregelung im Hundeauslaufgebiet Seit 15. Mai dürfen Hunde nicht mehr direkt an die Ufer von Schlachtensee und Krumme Lanke. Es ist sehr erfreulich, dass nun der obere Seeweg intensiv genutzt wird und die Regelung grundsätzlich Beachtung findet. Nur sehr wenige Menschen führen ihren Hund trotz der Kennzeichnung am See entlang – oft aus Unkenntnis, vereinzelt auch als Provokation. Die Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger sind überwiegend positiv (2/3 zustimmend, 1/3 ablehnend). Menschen bedanken sich sogar für die eingetretene Ruhe in der Natur. Sorge bereitet die häufige Zerstörung der Schil- der auf den Zugangswegen zu den Seen. Dabei handelt es sich um Sachbeschädigung und Diebstahl, die bei der Polizei angezeigt und geahndet werden. Infos: www.bhskl.de SEITE 2 Verhalten bei Gewitter und Sturm Natürlich ist man bei Unwettern am besten in festen Gebäuden aufgehoben. Sollten Sie in den Sommermonaten doch einmal in Wald und Natur von Gewitter und Sturm überrascht werden, gibt es wichtige Verhaltensregeln. Generell keine Panik und Hektik aufkommen lassen, sondern ruhig bleiben und die Nähe zu besonders hohen Bäumen, egal welcher Art, meiden. Wenn möglich, suchen Sie die Nähe von Bäumen, die niedriger sind als ihr Umfeld. Dabei sollten Sie möglichst viel Abstand zu den Stämmen halten. Denn bei einem Blitzeinschlag können sie regelrecht explodieren. Zucken die Blitze direkt über Ihnen, in die Hocke gehen, Füße ganz eng zusammenstellen und den Kopf zwischen die Arme senken. Die Wahrscheinlichkeit von einem Blitzschlag getroffen zu werden, ist jedoch ähnlich gering wie die eines Lottogewinns. Viel mehr Gefahr birgt ein kräftiger Sturm, der Bäume entwurzelt und Äste durch die Luft wirbelt. Sich davor im Wald wirksam zu schützen, ist sehr schwierig. Am besten, Sie achten im Sommer gut auf die regionalen Unwetterwarnungen und brechen einen Waldausflug bei Unwettern so schnell wie möglich ab. Noch Tage nach einem Sturm ist im Wald Vorsicht geboten: Es können angebrochene Äste und Kronenteile herabstürzen. Online-Service zu Berlins Waldspielplätzen Die Berliner Wälder bieten Spaß und Erholung für Groß und Klein. 12 Waldspielplätze, jeder ein Unikat aus überwiegend individuell gestalteten Spielgeräten, sind vor allem für Kinder und Familien ein lohnendes Ziel. Ein Internetservice erleichtert die Planung des Familienausfluges – ob Sonntagsausflug oder Kindergeburtstag: Eine Fahrt ins Grüne zum Waldspielplatz fernab vom Großstadtlärm kann Wunder wirken. Die Waldspielplätze in Holzbauweise laden zum Spielen, Toben, Klettern und Verweilen ein. Sie wurden überwiegend von Profis der Berliner Forsten aus öko- logisch zertifiziertem und unbehandeltem Holz fachgerecht erbaut und unterliegen regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen durch die Forstämter. Die Gestaltung der Spielgeräte ist auf die Bedürfnisse von Kindern aller Altersgruppen zugeschnitten, Familien finden hier das Abenteuer zum Nulltarif. Berliner Waldspielplätze im Netz: Fotos vermitteln erste Eindrücke der Spielplätze und ein Link führt direkt zu den Verkehrsverbindugen mit Bus und Bahn. www.stadtentwicklung.berlin. de/forsten/freizeit/ waldspielplaetze/ Foto: Thorsten Wiehle Veranstaltungen in den Waldschulen WALDZEITUNG Fotos: fotolia.com 3|2015 BERLINER KURZ & KNAPP BERLINER WALDZEITUNG 3|2015 KURZ & KNAPP Wald und Seeufer als Müllkippe? und wie kann man hier Abhilfe schaffen? Ähnliches passiert an Picknickplätzen in Wald und Flur. Auch für die Berliner Försterinnen und Förster sind das immer wieder Ärgernisse. Ulrike Kreplin zum Beispiel ist für das Revier Grünau zuständig und froh, dass die Rettungsschwimmer der DLRG an der Badestelle Bammelecke an der Dahme in Sachen Abfälle sehr umsichtig sind, für Sauberkeit werben und den Badegästen oft sogar ihre Hinterlassenschaften nachräumen. Im Waldgebiet Königsheide hingegen hat sie viel mit illegalem Müll aus den Haushalten zu tun - von der alten Couch bis zum Müll vom Küchenumbau wird hier vieles einfach in den Wald gekippt. Höhepunkt waren kürzlich die gesamten Reste eines Dachabrisses mit Teerpappe und Dämmstoffen (Foto unten). Das alles kann im Trinkwasserschutzgebiet einen riesigen Schaden verursachen. Hier waren es 1500 € Entsorgungskosten, die am Ende alle Steuerzahler tragen müssen. Wer Zeuge von illegalem Müllabladen wird, hilft mit seiner Anzeige, solche Straftaten einzudämmen. Am Schlachtensee haben die Berliner Forsten und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf das sogenannte Bierkastenrennen am Himmelfahrtstag zum wiederholten Mal untersagt. Diese Veranstaltung in schönster Natur verträgt sich nicht mit dem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung der meisten Waldbesucherinnen und Waldbesucher, vom Müll und Abfall im Wald nach dem Event ganz zu schweigen. Für den Wald am Südufer des Müggelsees ist derzeit Hans Klauke im Revier Teufelssee zuständig. Auch hier hinterlassen rücksichtslose Spaziergänger und Badegäste an Stränden und Wegen ihren Picknickabfall. „Vor allem nach sonnigen Wochenenden sieht es hier wüst aus“, so der zuständige Revierförster. Selbst draußen vor den Toren Berlins am stillen Hellsee bei Lanke, einem Berliner Forstrevier vor den Toren der Stadt, blieb in diesem Sommer schon häufiger Partymüll einfach am See liegen. Förster und Ordnungsamt bitten die Verursacher zur Kasse, wenn sie sie Fotos: D. Müller Vielleich ist Ihnen das auch schon passiert: Sie freuen sich auf ein Badevergnügen im Wald am Wasser und finden am Ufer Partyreste, Flaschen, einen abgewrackten Grill oder andere Reste einer feucht fröhlichen Sause. Das trübt die Laune erheblich und man fragt sich: Wer macht sowas Veranstaltungen in den Waldschulen erwischen. Meist muss ein örtlicher Entsorgungsbetrieb den Müll aus dem Wald entfernen, auch hier auf Kosten der Steuerzahler. Die meisten Erholungssuchenden in Berlins Wäldern nehmen ihre Picknickreste und Abfälle wieder mit in die heimische Mülltonne. Sie handeln nach dem Anspruch „Verlasse einen Ort in der Natur so, wie du ihn auch vorzufinden wünschst!“ Hand aufs Herz: Tun Sie das wirklich immer? Der Wald, seine Bewohner und seine Gäste danken es Ihnen! Foto: D. Müller SEITE 3 Mi 22.7. 10.30-14 Uhr Für Familien: Miniatur-Floßbau im Grunewald Während einer Waldwanderung durchs Forstrevier Nikolassee wird Material für Mini-Flößen gesammelt. Dann werden mit Fantasie und Geschick flusstaugliche Flöße gebaut und sollen am „Großen Fenster“ in See stechen. Anmeldung: Tel. 80 49 51 80 Treffpunkt: S-Bahnhof Nikolassee (Ausgang zum Strandbad Wannsee) Borussenstraße Ecke Rosenmeyerweg Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Bitte Picknick und Handtuch mitbringen. Waldschule Zehlendorf Stahnsdorfer Damm 3, 14109 Berlin Mi 22.7./24.7. 15.30-18 Uhr Eltern schnitzen mit ihren Kindern/ab 7 J. Aus gesammelten Ästen werden unter Anleitung einfache Geschenke, Gebrauchs- oder Spielsachen geschnitzt. Keine Vorkenntnisse nötig. Anmeldung: Tel. 336 30 55 Kosten: 2,50 € Kind / 5 € Erw./ 10 € Familie Waldschule Spandau Niederneuendorfer Allee 81 13587 Berlin I M P R E S S U Die BERLINER WALDZEITUNG wird herausgegeben von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Redaktion: Berliner Forsten, Landesforstamt Berlin Dahlwitzer Landstraße 4, 12587 Berlin, Tel. 641 93 70, Fax 64 19 37 99 Erscheinungsweise: vierteljährlich Auflagenhöhe: 25.000 Ex. Redaktionelle Betreuung, Layout, Illustrationen: Journalisten&GrafikBüro Druck: Berliner Zeitungsdruck M Foto: Revierförsterei Grünau DieBERLINER WALDZEITUNG ist erhältlich an den Berliner Forstämtern und Revierförstereien, den bezirklichen Bürgerberatungen und in den meis ten umweltpädagogischen Einrichtungen der Stadt. Berliner Forstämter: Forstamt Köpenick Klaus Pogrzeba, Dahlwitzer Landstraße 4, 12587 Berlin, Tel. 64 19 37 71 Forstamt Pankow Romeo Kappel, Blankenfelder Chaussee 7, 13159 Berlin, Tel. 474 98 80 Forstamt Grunewald Elmar Kilz, Koenigsallee 80, 14193 Berlin, Tel. 895 38 10 Forstamt Tegel Karl-Heinz Marx, Ruppiner Chaussee 78, 13503 Berlin, Tel. 436 02 60 3|2015 BERLINER KURZ & KNAPP Fr 24.7. 19-21 Uhr Nachtwanderung im Grunewald Auf der Suche nach den Stimmen der Nacht. Die Tiere suchen Nahrung. Die Fledermäuse flattern durch den Wald. Doch warum erreichen ihre Töne die menschlichen Ohren nicht? Anmeldung: Tel. 813 34 42 Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldmuseum und Waldschule Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin-Grunewald So 16.8. 4-7 Uhr Frühe Morgenwanderung/ab 8 J. Eine ruhige Waldwanderung am sehr frühen Morgen auf den Spuren der heimischen Wildtiere mit Picknick aus dem Rucksack; Kaffee und Tee in der Waldschule. Anmeldung: Tel. 336 30 55 Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldschule Spandau Niederneuendorfer Allee 81 13587 Berlin Fotos: Gundula Stamm Im September findet im Köpenicker und im Spandauer Forst wieder je eine Walldrallye für Grundschulklassen statt. Mitmachen können 5. und 6. Klassen im Köpenicker Forst rund um die Waldschule Teufelssee vom 8. bis 18. September. Für die 3. und 4. Klassen läuft eine Waldrallye im Spandauer Forst vom 15.-23. September, die von der Waldschule vor Ort organisiert wird. Die Kinder absolvieren in kleinen Teams auf der abwechslungsreichen Strecke an 10-12 Stationen Aufgaben, die Kreativität, Geschicklichkeit, Aufmerksamkeit und alle Sinne erfordern. Da sind zum Beispiel Baumstämme in Pfundstücke zu sägen, Blätter und Tierfelle zu erkennen oder spielerisch den Wasserkreislauf und die Holznutzung nachzuvollziehen. Auf einem Suchpfad gilt es herauszufin- den, welche Dinge nicht in den Wald gehören. Musikalität ist beim Baumstammxylophon gefragt. Für die Klassen 5 und 6 ist schon das Gelände der Müggelberge in Köpenick eine Herausforderung. Im Auf und Ab sind hier die Stationen zu absolvieren. Hier geht´s zum Beispiel um Wissen über die Bedeutung des Waldes für die Menschen. Sportliche und kreative Aufgaben beschäfti- gen sich zum Beispiel mit dem Wald für Freizeit und Erholung, als Wasserspeicher, seiner Erholungsfunktion, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen oder als Jagdrevier. Bei den Kindern ist während der Rallye-Wettbewerbe stets Begeisterung und wunderbarer Teamgeist zu erleben. Oft ist das für eine Schulklasse ein prägendes Erlebnis, das auch den Zusammenhalt der Klasse stärkt und bei manchen Kindern sogar ungeahnte Fähigkeiten an den Tag bringt. Denn sie erleben nicht nur den Wald ganz hautnah, sondern sind auch mal ganz auf eigene Kräfte und Fähigkeiten angewiesen, die sie in kleinen Gruppen auf dem Waldparcours beweisen können. Für die drei besten Schulklassen gibt es jeweils einen Erlebnispreis. Die Gewinner dürfen sich auf gemeinsame Klassenausflüge in Wald und Natur freuen. LehrerInnen können ihre Klassen zu Beginn des neuen Schuljahres für eine große Waldrallye anmelden in der Waldschule Spandau ab 1. September (Tel. 336 30 55) und in der Waldschule Teufelssee in Köpenick ab 24. August Tel. 41 76 37 03. Achtung Helfer gesucht! Für die Große Waldrallye der 3. und 4. Klassen im Spandauer Forst vom 15. bis 23.9.2015 werden noch ehrenamtliche Helfer für die Stationen gesucht. Wer Lust und Zeit hat, an diesem Projekt mitzuwirken, ist herzlich eingeladen, sich in der Waldschule Spandau, Niederneuendorfer Allee 81, Bürgerablage, 13587 Berlin zu melden: Tel. 336 30 55 oder waldschule-spandau@ jibw.de Schreibwettbewerb für Kinder: „Da läuft doch was im Grunewald!“ Kindergruppen und Schulklassen im Grundschulalter sind aufgerufen, bis zum 15.9.2015 Texte, Gedichte und Geschichten zum Thema Wald bei den Berliner Forsten einzureichen. Sie können auch mit Zeichnungen oder Fotos ergänzt werden. Informationen: www.senstadtum/forsten.de oder www.kiekmal-online.de Die Preise Klassenfahrt in die Waldschule Bogensee Besuch in der Klimaküche auf dem Potsdamer Telegrafenberg Grafik: G. Lattke So 9.8.12-15 Uhr Wasserspaß in der Waldschule Teufelssee Auf einem Rundgang um den Teufelssee gibt es viel zu entdecken und wir erfahren, wie der See entstanden ist – Sage und Wirklichkeit. Anschließend gibt es in der Waldschule allerhand zum Staunen und Ausprobieren rund um das Thema Wasser. Anmeldung: Tel. 41 76 37 03 Katrin Raehse Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldschule Teufelssee Müggelheimer Damm 144 12559 Berlin SEITE 4 Schulklassen auf Rallye durch den Wald! Veranstaltungen in den Waldschulen Fr 7.8. 21-23 Uhr Nachtwanderung im Grunewald Stimmen der Nacht – im Grunewald ist es kühl, die Stadt ist von der Tageshitze noch heiß. In der abendlichen Kühle unter den Bäumen sind Erholung, Freude und Entspannung garantiert. Weht ein Wind durch die Baumwipfel, kann man ihn hören? Anmeldung: Tel. 813 34 42 Treffpunk wird vereinbart Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldmuseum und Waldschule Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin-Grunewald WALDZEITUNG Ein Tag bei den Berliner Wasserbetrieben Erlebnisse in der Späth‘schen Baumschule Führung und Aktion im Deutschen Technikmuseum SEITE 5 BERLINER WALDZEITUNG 3|2015 KURZ & KNAPP Harte Arbeit im Revier Dachsberg in dreieinhalb Jahren sein Revier übernehmen soll, wird er empfehlen, die Buchen und Amerikanischen Roteichen hier wegzunehmen und auf einen Mischwald aus lichten Kiefern, Eichen und Birken zu setzen. Sogar Gräser und Kräuter wie Drahtschmiele und Sternmiere könnten sich hier eines erfolg. Dabei erinnert er sich manchmal an seinen Lehrförster, Gerhard Hansmann in Niedersachsen, der ihn in seinem ersten 14-monatigen Forstpraktikum betreut hat. Ihm war die Jagd immer besonders wichtig und der junge Forstpraktikant durfte damals die Waldarbeit in allen Jahreszei- Mi 19.8./Do 20.8. 19-22 Uhr Fledermäuse im Plänterwald/ ab 6 J. Mit Dia-Vortrag und Erkundungsgang werden Fledermäuse und Nachttiere vorgestellt. Bat Detekroten helfen, die fliegenden Kobolde zu entdecken und zu hören. Anmeldung: Tel. 53 00 09 70 max.18 Pers. Kosten: 2,50 € Kind/4 € Erw. Waldschule Plänterwald Dammweg 1b, 12437 Berlin Forstwirtschaft studieren. Als er 1987 in Berlin-Zehlendorf das Revier Dachsberg übernahm, wusste er, worauf er sich hier einlässt. Das ist kein ruhiges Plätzchen im Walde, sondern stadtnahes Ausflugsziel für Anwohner und Gäste und dazu noch ein historisch bedingtes Gebiet für Vierbei- Fr 28.8. 18.30-21.30 Uhr Fledermauswanderung durch den Bucher Forst/ab 6 J. Familien, Naturfreunde und Nachtschwärmer gehen mit Spielen, Geschichten und einem „Fledermaus-Detektor“ auf die Suche nach den geflügelten Nachtgespenstern. Anmeldung: Tel. 94 11 47 33 Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldschule Bucher Forst Wiltbergstraße 55, 13125 Berlin Fr 4.9. 18.30-21 Uhr Mythos Fledermaus/ab 12 J. Fledermäuse als blutsaugende Ungeheuer. Diese Behauptungen geistern noch in vielen Köpfen herum. Das wird besprochen und mit realem Wissen ergänzt. Dann werden die nächtlichen Kobolde mit Bat-Detektoren aufgespürt. Anmeldung: Tel. 53 00 09 70 Kosten: 3,50 € pro Person Waldschule Plänterwald Dammweg 1b, 12437 Berlin Tages in neuer Pflanzengesellschaft ansiedeln, sobald sich die Natur vom Spiel der Hunde erholt hat und sich in Ruhe wieder ausbreiten kann. Etwas abseits der Grunewaldseen ist es ruhiger. Hier wächst ein schöner Mischwald und irgendwo im Verborgenen verstecken sich Wildschweine, die im Revier zahlreich sind. Andreas Constien geht auch auf Jagd, um den Bestand der Bachen und Keiler im Zaum zu halten. Dafür nutzt er einen besonderen Hochsitz, mit dem er den passenden Baum erklettern und es sich oben bequem machen kann. In wenigen Minuten erklimmt er locker einen Baumstamm bis in beachtliche Höhe. Das ist eindrucksvoll und verschafft ihm den Überblick und auch manchen Jagd ten bei ihm auf dem Forstgut Warmbüttel miterleben: Bäume fällen, Schadinsekten ausfindig machen, Holzpolter errichten, Hütten bauen und natürlich mit auf die Jagd gehen. Sein Lehrtagebuch von damals hat Andreas Constien bis heute sorgsam aufgehoben. Es dokumentierte seine Anfänge im Forst in Monatsberichten, die er als junger Forstpraktikant erarbeiten musste. So ein fundiertes praxisnahes Praktikum kann er künftigen Förstern nur wünschen. Ein Foto vom einstigen Lehrmeister Hansmann hängt deshalb heute in seinem Büro. Andreas Constien konnte sich dann unter vielen Bewerbern im Auswahlverfahren bei der Landwirtschaftskammer Hannover durchsetzen und an der Fachhochschule Holzminden ner, das er scherzhaft „größtes Hundeklo Deutschlands“ nennt. Aber er mag die schöne Landschaft des Grunewaldes und auch die Berliner aus Steglitz und Zehlendorf. Als er im Winter in seinem Revier vom Harvester Bäume fällen ließ, um den Wald zu durchforsten und neues Wachstum zuzulassen, hagelte es sofort Proteste der Waldbesucher. Sich mit solchen auseinanderzusetzen und Maß nahmen im Wald zu erklären, darin übt sich der Förster hier tagtäglich auf den so idyllischen anmutenden Waldwegen des Reviers, egal ob es dabei um Bäume, Hunde oder Müllkippen geht. Im Revier Dachsberg Förster zu sein, ist harte Arbeit. Andreas Constien meistert sie jeden Tag. Text und Fotos: Doris Müller Foto: Thorsten Wiehle Foto: D. Müller Berliner Förster haben Residenzpflicht. Das heißt, sie bekommen eine Dienstwohnung, um ihr Forstrevier zu betreuen. Andreas Constien, der Förster vom Grunewaldrevier Dachsberg, wohnt und arbeitet seit 1987 idyllisch am Waldrand im hübschen Forsthaus mit Naturgarten. Nebenan in der Werkstatt hat sich gerade eine Rotkehlchenfamilie eingenistet, die er gern beobachtet. Und auch Wildschwein, Fuchs und Eichhörnchen kommen zu Besuch in Försters Garten. Ähnlich idyllisch ist sein Revier um Grunewald-, Schlachtensee und Krumme Lanke auf den ersten Blick. Drei lange schmale Seen, die sich an steilen Hängen durch die Landschaft schlängeln, mit Uferwegen und Badestellen. Doch hier ist die Idylle leider empfindlich gestört. Denn Andreas Constien hat mit dem Revier auch das größte Hundeauslaufgebiet Europas zu betreuen. Er mag Vierbeiner. Aber was sich hier täglich abspielt, muss man mal erlebt haben. Nirgends sonst in Berlin und Brandenburg gibt es ein vergleichbares Gebiet, das Hunden so großzügig Auslauf erlaubt. Schon seit den 20iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts führen die Berliner hier ihre Vierbeiner aus. Heute kommen nicht nur Frauchen oder Herrchen mit dem Hund, sondern auch der Gassi-Service mit je 10 bis 15 Vierbeinern im Schlepptau. Die Hunde spielen und toben, buddeln und bellen …. Sportler, Spaziergänger und vor allem Badegäste an Schlachtensee und Krumme Lanke fühlten sich längst ausgebotet. Seit Beginn der Badesaison in diesem Jahr sind nun die Seeufer für Hunde gesperrt. Das gibt Konfliktstoff, mit dem sich Andreas Constien täglich auseinandersetzen muss. Er tut es gelassen und freundlich, schließlich kennt er viele Leute hier. Doch es brodelt zwischen den Fronten und die Natur an den Grunewaldseen hat sichtbar gelitten. Das schmerzt den Förster natürlich sehr. „Schon Richard von Weizäcker spazierte hier einst am Schlachtensee“, erzählt er und blickt die geschundenen Uferhänge hinauf. Einem Nachfolger, der Veranstaltungen in den Waldschulen 5.9. 14.30-17 Uhr Einfach mal im Wald spielen/ ab 5 J. Der Wald wird zum wunderbaren Spielplatz für Kinder und Eltern. Sie können in einer Gruppe mit weiteren Familien naturnahe Spiele kennen lernen, in denen es z.B. um Sauen, Seile und stürzende Eier geht. Anmeldung: Tel. 336 30 55 Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldschule Spandau Niederneuendorfer Allee 81 13587 Berlin 3|2015 BERLINER KURZ & KNAPP Termine: siehe Veranstaltungs spalten S. 2-8 Veranstaltungen im Fledermausmuseum Julianenhof Sa 4.7. 21 Uhr Naturerlebnis Fledermaus Sa 18.7. 10.30 Uhr Wir bauen ein Haus für die Fledermaus Mi 22.7. 10.30 Uhr Steinreich – FeldsteinEntdeckertour Mi 29.7. 10.30 Uhr Fischfänger und Obstfresser Sa 1.8. 20.15 Uhr Naturerlebnis Fledermaus Mi 5.8. 10.30 Uhr Steinreich – FeldsteinEntdeckertour Mi 12.8. 10.30 Uhr Wir bauen ein Haus für die Fledermaus Mi 19.8. 10.30 Uhr Fischfänger und Obstfresser Sa 22.8. 14 Uhr Ausstellungseröffnung Fledermaus-KreativWettbewerb 2015 Mi 26.8. 10-16 Uhr 19. Europäische Fledermausnacht NABU Regionalverband Strausberg- Märkische Schweiz e.V. Internationales Fledermausmuseum Julianenhof 15 B 15377 Märkische Höhe Tel. (03 34 37) 15256 [email protected] Öffnungszeiten: Mai bis Oktober Di/Mi/Do 12-16 Uhr (in den Sommerferien ab 10 Uhr) Sa/So feiertags 10-16 Uhr Mo/Fr geschlossen Sonderführungen nach Anmeldung möglich Eintritt ist frei! Spenden für Unterhaltung und Ausbau des Museums sind erwünscht. Fledermaus-Hotline gestartet Der NABU hat jetzt das erste bundesweite Infotelefon zum Thema Fledermäuse gestartet. Hier können sich Menschen von Experten beraten lassen, die Fragen zum Umgang mit Fledermäusen haben. Sie erfahren zum Beispiel, was beim Fund einer verletzten Fledermaus zu tun ist, wie sich eingenistete Fledermäuse bei Hausrenovierungen schützen lassen oder man ein Haus fledermausfreundlich gestalten kann. „Fledermäuse sind für viele noch immer ein unbeschriebenes Blatt. Um sie zu schützen, muss man sie kennen und verstehen lernen. Fledermäuse sind keine Schädlinge, sondern als ‚biologische Schädlingsbekämpfung‘ extrem nützlich. So ein Tier kann bis zu 4.000 Mücken pro Nacht vertilgen“, sagt NABU-Fledermausexperte Sebastian Kolberg. In Deutschland sind 25 der 44 in Europa vorkommenden Fledermausarten heimisch, einige sind jedoch vom Aussterben bedroht. Die Tiere sind europaweit gesetzlich streng geschützt. Gründe für den Bestandsrückgang einiger Fledermausarten sind unter anderem der Einsatz von Pestiziden in Land- und Forstwirtschaft, die Intensivierung der Landwirtschaft, die Entnahme von höhlenreichem Altholz aus dem Wald, Quartierszerstörung durch Gebäudesanierung, der Einsatz von Holzschutzmitteln im Dachboden, Höhlentourismus oder Windenergieanlagen, die nicht dem Naturschutz entspre- Wasserfledermaus Foto: fotolia.com Im Berliner Wald in den Sommermonaten können interessierte Besucher in Berlins Waldschulen die Fledermäuse und ihre Lebensweise genauer kennenlernen. Dort gibt es lange Fledermausabende mit Vorträgen, Führungen und Beobachtungen dieser fliegenden Kobolde in der Dämmerung. SEITE 6 chen. Zwischen Ende Mai und Ende Juni werden die Jungtiere der Fledermäuse geboren. In dieser Zeit ist die Aktivität der Tiere besonders hoch und die Begegnungen zwischen Mensch und Fledermaus nehmen stetig zu. Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich der NABU erfolgreich im Fleder mausschutz. Die Hotline wird neben Teamleiterin Petra Gatz vom NABU Hessen noch von den Fledermaus-Expertinnen Britta Wesche vom NABU Schleswig-Holstein und Cosima Lindemann vom NABU Rheinland-Pfalz betreut. Alle verfügen über jahrelange Erfahrung im Fledermausschutz und sind selbst am Wochenende und an Feiertagen zu bestimmten Zeiten erreichbar. Dazu meint Petra Gatz: „Bis auf den Winterschlaf kennen die Tiere keine Auszeit. Daran haben wir uns inzwischen gewöhnt.“ Wussten Sie schon, dass Fledermäuse … die einzigen fliegenden Säugetiere sind, die auf der Welt leben? … vielen Menschen unheimlich sind und sogar von ihnen verfolgt wurden? …. heute alle unter gesetzlichem Schutz stehen? …. mit über 60 Millionen Jahren schon viel länger auf der Erde leben als Menschen? Fotos: E. Grimmberger Begegnungen mit Fledermäusen WALDZEITUNG Große Bartfledermaus Die NABU-Fledermaushotline Tel. (030) 284984-5000 ist wochentags von 10 bis 16 Uhr, von Juni bis August zusätzlich von 19 bis 21 Uhr zu erreichen. Am Wochenende und an Feiertagen können Interessierte von 11 bis 13 Uhr und von 17 bis 19 Uhr anrufen. Im Internet zu finden unter www.NABU.de/Fledermausschutz Braunes Langohr Breitflügelfledermaus SEITE 7 BERLINER WALDZEITUNG 3|2015 KURZ & KNAPP „Mein Name ist Hase. Ich weiß von nichts“ – diesen beliebten Spruch sollten die Menschen lieber stecken lassen, wenn es um das Wohlergehen des Feldhasen geht – der bedeutendsten Art von Hasen in unserer Heimat: Der Feldhase fühlt sich in offenen und halboffenen Landschaften wohl und ist von Natur aus in Europa, Nordafrika und Asien verbreitet. Auch auf anderen Kontinenten wurde er später „eingebürgert“. Der Bestand des Feldhasen ist in unserer Region rückläufig. Gründe dafür sind vor allem in der intensiven Landwirtschaft zu suchen, aber auch kalte und nasse Witterungsverhältnisse über längere Zeit machen den Hasen zu schaffen. Um die Probleme der Feldhasen in den Blickpunkt zu rücken, ist er 2015 von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (nach 2001) erneut zum Wild- tier des Jahres gewählt worden. Schließlich ist der Hase bekannt und beliebt als Kultfigur des Osterfestes, kommt wegen seiner Eigenschaften in zahlreichen Sprichwörtern vor und steht für besondere Fruchtbarkeit. Eine Häsin bekommt in der Regel dreimal drei bis vier Junge pro Jahr. Die Tragzeit dauert 42 Tage und schon im Februar gibt es oft den ersten Nachwuchs. Die meisten Jungen überleben das erste Lebensjahr jedoch nicht. Sie werden häufig zur Beute von Greifvögeln und Raubtieren. Diese Verlustrate wird durch die Geburt der vielen Jungen ausgeglichen. Der Feldhase kann in der Natur bis zu 12 Jahre alt werden. Mit einer Länge von ca. 60 bis 70 cm wird er 2,5 bis 6,5 kg schwer. Seine Ohren sind deutlich länger als die des Kaninchens und haben eine schwarze Spitze. Auch seine Augen mit einer hellgelben bis hell- Foto: fotolia.com Der Feldhase ist Wildtier des Jahres 2015 braunen Iris unterscheiden ihn vom Kaninchen, dessen Augen dunkel erscheinen. Mit seinem graubraunen Fell ist der Feldhase in der Landschaft recht gut getarnt. Um Schutz und Deckung zu haben, hält er sich gern in flachen Bodenmulden, den „Sassen“ auf. Davon legt er in seinem Revier stets mehrere an und zwar an möglichst trockenen Standorten, die er dann je nach Wetter und Windrichtung benutzt. Der Feldhase bewegt sich meist nur auf einem Territorium von etwa 20 bis 30 ha und ernährt sich von pflanzlicher Kost mit fettreichen Kräutern. Er könnte in unserer Region eine gute Zukunft haben, wenn ihn die Menschen wohlwollend gegenüberstehen und seinen Lebensraum bewahren. Gefleckte Heidelibelle 2015 im Focus Foto: Günter J. Loos/BUND Entdeckt man eine Libelle, schaut man oft gebannt auf die filigranen Geschöpfe, staunt, was die Natur alles fabrizieren kann oder kopiert ihre Eigenschaften sogar in der Bionik. Auch unter diesen faszinierenden Flugtierchen wird seit 2011 vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (Libellenkundler) jedes Jahr eine Libellenart gekürt, um auf ökologische Zusammenhänge aufmerksam zu machen. 2015 wurde nun die Gefleckte Heidelibelle zur Libelle des Jahres ernannt. Mit einer Flügelspannweite von fünf bis sechs Zentimetern und einer Körperlänge von vier Zentimetern gehört sie zu den mittelgroßen Libellen. Sie ist an ihren gelb-bräunlichen Basalflecken auf den Hinterflü- geln und einem hellbraunen schwarz umrandeten Flügelmal zu erkennen und kommt in Vorder- und Nordasien sowie in Teilen Europas, darunter auch in Berlin und Brandenburg, vor. Ihr Lebensraum ist vielfältig. Sie liebt z.B. kleine stille Gewässer mit Sauergräsern, Sümpfe oder feuchte Wiesen. Von Mitte Mai bis Anfang Oktober haben die Libellen ihre Flugzeit. Für die Paa- rung bilden Männchen und Weibchen ein Paarungsrad. Die Begattung dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Anschließend sieht man sie in der Zeremonie des Paarungstandems. Die Männchen greifen das Weibchen hinter dem Kopf und beide fliegen gemeinsam. Die Eier werden nun im Tandemflug abgeworfen und finden auf Feuchtwiesen und in Nässe gute Bedingungen. Die Entwicklung vom Larvenschlupf bis zur Emergenz, dem Auftauchen, dauert ca. vier bis zehn Wochen. Während der Entwicklung gibt es acht bis elf Häutungen. Eier, die nach dem August gelegt werden, können überwintern und entwickeln im nächsten Jahr ihre Larven. Früher kam die Gefleckte Heidelibelle häufig vor. Heute ist sie aufgrund der zunehmenden Vernichtung ihrer Lebensräume seltener anzutreffen. Sie wird in Deutschland in der Roten Liste (1998) als gefährdet eingestuft. In einigen Bundesländern ist sie sogar vom Aussterben bedroht. Wie alle Libellenarten steht auch die Gefleckte Heidelibelle unter strengem Naturschutz. Veranstaltungen in den Waldschulen Sa 5.9. ca.13-18 Uhr Mit dem Kanu in den Wald/ ab 8 J. Im Rahmen des Aktionstages am Aalemannufer startet eine Paddeltour zur Waldschule, die zu ideenreichen naturverbundenen Spielen im Wald einlädt. Treffpunkt: Freizeitstätte Aalemannufer Niederneuendorfer Allee 30 13587 Berlin Anmeldung: Tel. 35 59 90 70 Horst Leistikow Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Mit veranstaltet von der Waldschule Spadau Sa 5.9. 15-18 Uhr Familienradtour rund um die Müggelberge Ab Bushaltestelle Rübezahl geht die Tour entlang des Müggelsees nach Müggelheim und über den Kammweg durch die Müggelberge vorbei an schönen Aussichten und dem Müggelturm bis zur Waldschule Teufelssee. Anmeldung: Tel. 41 76 37 03 Katrin Raehse Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldschule Teufelssee Müggelheimer Damm 144 12559 Berlin Mo 7.9. 9-15 Uhr Märchenhafte Waldschule – Fortbildung für PädagogInnen Hier geht´s um Märchen und sagenhafte Deutungen von Bäumen, Kräutern und Tieren und die Möglichkeiten der Waldpädagogik kreativ und spielerisch mit den Inhalten der Märchen zu arbeiten. Anmeldung: Tel. 41 47 48 67 Andreas Lorenz Kosten : 26 € pro Person Waldschule Spandau Niederneuendorfer Allee 81 13587 Berlin Fr 11.9. 19-22 Uhr Fledermauswanderung durch den Düppeler Forst/ab 8 J. Fledermäuse können als einziges Säugetier der Erde fliegen. Im Düppeler Forst werden die spannenden Nachtschwärmer aufgespürt und belauscht und eine geheimnisvolle Lichterspur weist den Weg aus dem finsteren Wald. Anmeldung: Tel. 80 49 51 80 Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldschule Zehlendorf Stahnsdorfer Damm 3, 14109 Berlin 3|2015 BERLINER KURZ & KNAPP WALDZEITUNG SEITE 8 So 13.9. 10-14 Uhr Ich glaub, ich spinne! ab 8 J. Spinnen gibt es überall! Sie haben außergewöhnliche Fähigkeiten. Hier können sich Familien den faszinierenden achtbeinigen Wesen annähern und spielend von der „Spinnenkunst” lernen. Anmeldung: Tel. 0175 962 07 60 Svenia Dritter Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Rucksackwaldschule „Eichhörchen“ Fr 25.9. 20-22 Uhr Nachtwanderung im Grunewald Stimmen der Nacht im Herbst – die Blätter fallen, es raschelt das Laub. Warum ist das so, was passiert mit den vielen Blättern am Boden? Kann man das große Fressen hören? Anmeldung: Tel. 813 34 42 Treffpunkt wird genannt Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldmuseum und Waldschule Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin-Grunewald Foto: Thorsten Wiehle Foto: D. Müller Sa 26.9. 14-18 Uhr Ein Abend in der ‚Bucher Wildnis’/ab 8 J. Lange Zeit lebten die Menschen in enger Verbindung zum Wald. Sie konnten sich dort Essen und Trinken beschaffen, um ein Lager zu bauen und Feuer zu machen. Etwas von diesem Wissen wird hier lebendig gemacht und ausprobiert. Anmeldung: Tel. 94 11 47 33 Kosten: 2,50 € Kind/5 € Erw./ 10 € Familie Waldschule Bucher Forst Wiltbergstraße 55, 13125 Berlin Ursprünglich kam die Lärche, ein Nadelbaum, der im Herbst seine Nadeln abwirft, vor allem in Gebirgen wie den Alpen und den Karpaten vor. In Berlins Wäldern spielt die Lärche keine große Rolle. Doch es gibt eine Ausnahme: Die „Burgsdorf-Lärche“ im Tegeler Forst. Sie gilt als höchster Baum Berlins. Etwa 45 Meter misst sie bis zur Spitze und gehört mit einem Stammumfang von ca. drei Metern auch zu den dicksten ihrer Art in Deutschland. Der Oberforstmeister Friedrich August von Burgsdorf hat die Lärche bereits 1795 hier gepflanzt. Seitdem erfreuen sich nachfolgende Generationen an ihr. Ob diese 220-jährige Lärche ihren Rekord noch lange behält? Auf jeden Fall kann man sie auf einer Wanderung entdecken: Von der Konradshöher Straße westlich des Tegeler Sees führt et- Mi 30.9. 9-15 Uhr Fortbildung für PädagogInnen: „Wie bringe ich den Wald zu den Kindern?“ Einführung in die Waldpädagogik: Theorie, Aktionen, Spiele und Methoden für einen lehrreichen Tag im Wald, naturkundliche Hinweise zum Berliner Wald und seinen Bewohnern und Checklisten für nachhaltige Waldaufenthalte Auch als Studientag buchbar! Anmeldung: Tel. 80 49 51 80 Kosten: 26 € pro Person Waldschule Zehlendorf Stahnsdorfer Damm 3, 14109 Berlin Fotos: Thorsten Wiehle Rekordbäume in Berlin und Brandenburg Veranstaltungen in den Waldschulen wa nordwestlich ein Waldweg, Mühlenweg genannt, in einen schönen Buchenbestand. Nach 250 Metern trifft man links eine Windwurffläche. Dort sind im Juli 2002 bei einem starken Sturm große Bäume umgekippt und liegen hier nach wie vor als „Schaustelle Sturm“, um die natürliche Entwicklung zu zeigen. Nur wenige Meter weiter trifft man dann rechts des Mühlenweges auf die erwähnte Burgsdorf-Lärche. Sie ist von Buchen umgeben und wird hoffentlich noch vielen Stürmen trotzen können. Auch der älteste Berliner Baum ist im Tegeler Forst zu finden. Nahe dem Tegeler Hafen in der Straße „An der Malche“ biegt man kurz vor dem Restaurant „Waldhütte“ nach rechts ab. Von dort sind es nur noch 50 Meter bis zur „Dicken Marie“ (Foto oben). Diese ca. 900 Jahre alte Eiche hat in 1,30 m Höhe einen Durchmesser von 2,10 m und einen Umfang von 6,65 m. Der ausgewiesen höchste Baum Brandenburgs steht am Baa-See bei Bad Freienwalde 60 Kilometer nordöst- lich von Berlin. Es ist eine etwa 110 Jahre alte Douglasie. Sie steht nahe am Uferweg des Baa-Sees mitten im dichten Wald und misst ca. 48 Meter Höhe (Foto unten 3. v.l.). Blickt man nach oben, ist die Spitze der Baumkrone nicht so leicht auszumachen, denn benachbarte Bäume des Waldes haben sich breit gemacht. Douglasien sind eigentlich in Nordamerika beheimatet. Der Baum ist recht anspruchslos. Sein Schmuckreisig wird gern genutzt und auch sein Apfelsinengeruch ist recht beliebt. Der Stamm der Brandenburger Rekord-Douglasie am Baa-See misst in Brusthöhe (1,30 m) einen Durchmesser von 78 Zentimeter. Der höchste Baum Deutschlands ist ebenfalls eine Douglasie. Sie steht im Stadtwald von Eberbach in Baden-Württemberg und bringt es auf eine Höhe von ca. 60 Metern. Wer den höchsten Baum Brandenburgs sehen möchte, findet eine schöne Wanderroute dorthin. Sie führt von der Kurklinik Bald Freienwalde auf dem Wanderweg zum Baa-See. So erreicht man den Brandenburger Riesen nach etwa 7 Kilometer durch einen märchenhaften Laubwald. Sogar Einkehr ist ganz in seiner Nähe möglich. Mitten im Wald am „Baa-See“ lädt eine rustikale, gemütliche Waldschenke zum Verweilen ein. Sagen und Geschichten Goethe und der Spuk von Tegel Im November 1797 wurde erzählt, im Haus des Oberförsters Schulz in Tegel gäbe es unerklärliches nächtliches Gepolter vor allem in Mondscheinnächten. Der Oberforstmeister von Burgsdorff machte das in der „Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin“ bekannt. Dort entschloss man sich zur Geisterjagd, um Aufklärung zu schaffen. Sie fand zweimal im Haus von Oberförster Schulz statt. Die Geräusche ertönten jeweils in der Zeit um Mitternacht in einem Korridor, sobald sich niemand dort aufhielt. Daraufhin wurde schließlich auf einer Truhe ein Holz gefunden, das mit einer Gartenschnur umwickelt war. Alle wahrgenommenen Geräusche konnten mit diesen Dingen und einem nassen Daumen, der über eine Tür glitt, reproduziert werden. Man verfasste daraufhin ein Protokoll und sah damit den Spuk als aufgeklärt an. Dieses Poltergeist-Phänomen wä- re nun längst vergessen, hätte es nicht Johann Wolfgang von Goethe im 1. Teil des „Faust“ aufgegriffen: ißgeisterseher) PROKTOPHANTASMIST: (Ste das ist unerhört. Ihr seid noch immer da! Nein, en ja aufgeklärt! Verschwindet doch! Wir hab h keiner Regel. Das Teufelspack, es fragt nac h spukt’s in Tegel. Wir sind so klug, und dennoc Wahn hinausgekehrt, Wie lange hab’ ich nicht am h unerhört! Und nie wird‘s rein; das ist doc (Der Spuk in Tegel) .): Berlin-Sagen. vbb, Berlin Quelle: Gisela Griepentrog (Hrsg 2010, S. 147 f.
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