Grafschafter Nachrichten 20160319 Verkleinert auf 74% (Anpassung auf Papiergröße) RGRAFSCHAFT Sonnabend, 19. März 2016 22 errn enz29, Men- wene 78, mine Ge- errn UlArmsEm- errn pers um pker bH, rau ernrts- ans, 21, errn kenrts- ar rsaam von berder, tälanhte, Cor48) ijer, g gesder in Monein chtgen fon Zur Teilnahme an der „Dorfgemeinschaft 2.0“ riefen Angelika Frederking (links) und Projektleiter Thomas Nerlinger (rechts, am Mikrofon) gestern in Neuenhaus auf. Fotos: Westdörp „Wir-Gefühl statt Einzelkämpfer-Mentalität“ Fünfjähriges Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ zum altersgerechten Leben feiert in Neuenhaus Auftakt Mit einer großen Auftaktveranstaltung ist gestern das Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ offiziell an den Start gegangen. Ziel ist es, ein Konzept für ein generationenfreundliches Miteinander in ländlichen Gebieten zu entwickeln. Von Sebastian Hamel NEUENHAUS. Trist und mitleiderregend wirkt das Leben des alten Mannes, der im Kurzfilm des Projekts „Dorfgemeinschaft 2.0“ seine unzähligen Tablettenschachteln durchwühlt. Die Packungsbeilagen kann er kaum lesen, beim Öffnen des Kühlschranks bietet sich ihm gähnende Leere und zu guter Letzt stolpert er sogar noch über seinen Hund und bleibt hilflos liegen. So soll es nicht sein, sagen die Projektbeteiligten und stellen im zweiten Teil des Films ansprechende Alternativen vor: Über einen virtuellen Marktplatz auf seinem Tablet-PC ordert er sich per Lieferdienst Lebensmittel ins Haus, holt sich Hilfe für den Garten – und beim Sturz über den Hund wird automatisch die Verbindung zu einer Notfallzentrale hergestellt, deren Mitarbeiterin sich über den Zustand des Seniors erkundigt. Der Mensch im Mittelpunkt, unterstützt durch technische und digitale Innovationen, die mit den unterstützenden Akteuren in der Region verbunden sind: An diesem Prinzip orientiert sich das auf fünf Jahre angelegte Projekt, das aus dem Verein Gesundheitsregion Euregio erwachsen ist. Über ein virtuelles Dorfgemeinschaftszentrum sollen alle relevanten Dienste koordiniert werden. Gleichzeitig soll dieses als tatsächliche Begegnungsstätte dienen. Mit rund fünf Millionen Euro erfährt das Vorhaben eine üppige Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zuvor hatte die „Dorfgemeinschaft 2.0“ erfolgreich am Wettbewerb „Innovationen für Kommunen und Regionen im demografischen Wandel“ – kurz „InnovaKomm“ – teilgenommen. Mit dem Projekt kann das Gebiet Grafschaft Bentheim/südliches Emsland, auf das sich das Vorhaben erstreckt, zum Modell für vergleichbare Regionen in ganz Deutschland werden. „Kräfte bündeln, Netze spannen und die Öffentlichkeit mitnehmen“ Dr. Arno Schumacher Die Vorstellung am Freitag im Forum des Lise-MeitnerGymnasiums stieß auf reges Interesse. Zahlreiche Beteiligte und Gäste wohnten der Veranstaltung bei, die durch Pianomusik und Gesang von Armanda ten Brink einen musikalischen Auftakt erlebte. Durch den Vormittag führten Projektleiter Thomas Nerlinger sowie Britta Blotenberg. In seinem Grußwort sagte Dr. Arno Schumacher, Die „rollende Praxis“ zeigt Matthias Quickert (links) von der Firma WAS aus Wietmarschen einem Besucher. Foto: Hamel Vorsitzender der Gesundheitsregion Euregio, mit Blick auf die aktuelle Situation, dass die Versorgungsstrukturen für ältere Menschen noch nicht ausreichen. Die technischen und digitalen Möglichkeiten seien noch nicht ausgeschöpft. Daraus ableitend formulierte er den Geist des Projekts: „Kräfte bündeln, Netze spannen und die Öffentlichkeit mitnehmen.“ Günter Oldekamp, Samtgemeindebürgermeister in Neuenhaus, würdigte den Erfolg der „Dorfgemeinschaft“, da nur fünf aus 180 Bewerbungen den Zuschlagen bekommen hätten. Er rief dazu auf, das Projekt mit Leben zu füllen. Ein Grußwort ließ auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann übermitteln. „Heute gestalten Sie Zukunft“, lobte er die Beteiligten. Bei der Kombination „Technik und Zusam- menleben“ würden zwar viele noch fremdeln, dabei komme der Technik jedoch eine zutiefst dienende Funktion zu: „Menschen sollen möglichst selbstständig und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden alt werden können.“ Er betonte zudem die Wichtigkeit des Breitbandausbaus, wobei dieser aber nur Mittel zum Zweck sei: „Im Zentrum stehen Dienstleistungen, die Sie in den nächsten Jahren entwickeln, erforschen und zusammenführen wollen.“ Aus Berlin angereist war Angelika Frederking vom Unternehmen VDI/VDE-IT, das für das Ministerium die Projektträgerschaft des „InnovaKomm“-Wettbewerbs übernommen hat. Sie berichtete, dass der Wettbewerb sogar Teil des Koalitionsvertrags der Bundesregierung ist. Darin heißt es: „Mit einem Demografiewettbewerb unter- „Menschen sollen in den eigenen vier Wänden alt werden können“ Albert Stegemann raum „Bedarfsgerechte Versorgung“ stellt die Frage: „Wie versorgen wir uns heute und wie morgen?“ Die technische Unterstützung soll dabei der virtuelle Dorfmarktplatz bieten, über den der Kontakt zu den Akteuren hergestellt wird. Bei der Entwicklung der Technik sollen die Ängste und Sorgen der Menschen aufgenommen werden. Der Lebensraum „Wohnen“ steht besonders im Zeichen des „Smart Home“, das mit Fernsteuerungen und Automatisierungen die Lebensqualität im Wohnraum steigern soll. Bei einem „Marktplatz der Möglichkeiten“ in der benachbarten Mensa der Wilhelm-Staehle-Schule konnten sich die Besucher im Anschluss ein Bild von den Angeboten machen, die die zahlreichen Verbundpartner der „Dorfgemeinschaft“ und weitere Vereine und Firmen dort präsentierten. So stellte das Unternehmen WAS aus Wietmarschen eine „rollende Praxis“ vor. Bei einer Gesprächsrunde zuvor schilderten Wolfgang Gröbe (Grafschafter Bürgergemeinschaft), Friedrich Reurik (Neuenhauser Seniorenbeirat), Heike Butke (Landfrauen) und Joachim Berends (Bentheimer Eisenbahn) ihre Eindrücke. Auch Franz Loth (Caritas-Direktor für die Diözese Osnabrück) war anwesend und resümierte, mit dem Projekt seien „tiefe Haltungsfragen“ verbunden: Es komme auf die Gemeinschaft an, das „Wir-Gefühl“ müsse an die Stelle der der Einzelkämpfer-Mentalität rücken. Nun sind die Menschen gefragt: Wer sich für das Projekt interessiert, kann bei der weiteren Entwickelung mitwirken. Anmeldungen sind möglich unter www.dorfgemeinschaft20.de. Weitere Fotos und ein Video sind auf GN-Online zu sehen. Einfach Online-ID @1155 im Suchfeld eingeben. Sie fahren in den wohlverdienten Urlaub und möchten die März 31, 2016 1:49 pm (GMT -2:00) GN digital als E-Paper lesen? Heimatgrüße in die Ferne © Grafschafter Nachrichten stützen wir die Regionen, die gute Antworten auf die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur gefunden haben.“ Ihr Fazit an die Bürger: „Machen Sie mit!“ Die „Dorfgemeinschaft 2.0“ gliedert sich auf in vier Lebensräume. Im Punkt „Gesundheit und Pflege“ geht es unter anderem darum, die Sektorengrenzen zwischen Hausarzt, Krankenhaus und Pflegedienst aufzusprengen. Weiterhin sind mobile Gesundheitsangebote sowie digitale Assistenzsystem, etwa der automatische Hilferuf per Sensor, von Bedeutung. Dem Lebensraum „Mobilität“ liegt der Wunsch vieler Menschen, am Leben um sie herum teilzuhaben, zugrunde. Aspekte wie Bürgerbus, Ruftaxi und E-Mobilität spielen dabei ebenso eine Rolle wie Fahrgemeinschaften und Car-Sharing. Der Lebens- Jetzt GN-E-Paper im Urlaub kostenlos nutzen / Powered by TECNAVIA Kein Problem: Für den gewählten Reisezeitraum
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