Präsentation (260,6 KiB) - Pro Natura St.Gallen

13.10.2015
Referendum Nachtrag Baugesetz
// Keinen Freipass für die Zerstörung der St.Galler
Landschaft geben
// Ziele und Geist des Raumplanungs‐Gesetzes im
Kanton St.Gallen retten
// Medienkonferenz // 13.10.2015 // Komitee gegen die Zerstörung der St.Galler Landschaft
// Claudia Friedl // Kathrin Hilber // Christian Meienberger // Nils Rickert
Agenda
• Nationaler Kontext
Claudia Friedl, Nationalrätin SP
• Inhalt und Auswirkung des Baugesetz‐Nachtrags
Nils Rickert, Kantonsrat GLP
• Zersiedelung: Beispiele, Auswirkungen, Massnahmen
Christian Meienberger, Geschäftsführer Pro Natura St.Gallen/Appenzell
• Landschaftsschutz ist auch Schutz der Heimat Kathrin Hilber, Alt‐Regierungsrätin, Präsidentin Heimatschutz SG‐AI
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13.10.2015
Nationaler Kontext
// Claudia Friedl
// Nationalrätin SP
Eidgenössisches Raumplanungsgesetz RPG
1979 Einführung des Raumplanungsgesetzes RPG
 Einführung der Richtplanung
2012 Revision 1: Mittel gegen Zersiedelung stärken
 Haushälterischer Umgang mit Boden
‐ Landschaft schonen
‐ Lenkung der Siedlungsentwicklung nach innen / Verdichtung
‐ zu grosse Bauzonen rückzonen
2013 Referendum von Gewerbeverband, Economiesuisse, HEV, FDP, SVP
2013 Referendumsabstimmung in SG: 64 % JA
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13.10.2015
Baulobby‐Angriff auf die Landschaft: Rückblick
2013 Baulobby scheitert mit Referendum zum eidgenössischen Raumplanungsgesetz
2014 Regierung legt massvollen Vorschlag zur Raumentwicklung im Richtplan vor
2015 Kantonsrat setzt eine Kompetenzverschiebung durch und weitet Bauland aus
Aufgabe der Kantone: Richtplananpassung
• Die Kantone müssen Szenarium des Wachstums in den nächsten 15 Jahren von Bevölkerung und Wirtschaft festlegen.
• Massvoller Entscheid Regierung SG: Szenario mittel+
+ 40’000 Bevölkerung
+ 70’000 Arbeitsplätze
+ 1,3 Millionen m2 Siedlungs‐ und Bauland
• Kantonsratsmanöver: Kompetenzverschiebung durch Änderung des Baugesetzes und Erhöhung des Szenarios.
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Inhalt und Auswirkung des Baugesetz‐Nachtrags // Nils Rickert // Kantonsrat GLP // Co‐Leiter Referendum
Auswirkung: Ausweitung des Baulands
Entscheide des Kantonsrats:
• zusätzlich 1 Million m2 Siedlungs‐ und Bauland
(neu +2,3 Millionen m2)
• Duzende von Gemeinden mit genügend Bauland können trotzdem
einzonen
• Eine weitere massive Ausweitung ist auf Druck der Baulobby in wenigen Jahren möglich
Auswirkung: Es wird noch mehr Landschaft verbaut.
Nur mit dem Referendum kann dies gestoppt werden!
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Auswirkung: Aufweichung der Raumplanung
Entscheide des Kantonsrats: • Streichung der Rolle der Bahn als Rückgrat der Entwicklung
• Aufweichung der Fokussierung der Entwicklung auf bestehende
Zentren ‐> Es soll überall gleichermassen weitergebaut werden
• Schaffung eines langsamen, komplizierten und teuren Prozesses für die Richtplanung
Auswirkung: der Sinn und Geist des RPG wird ausgehöhlt
Nur mit dem Referendum kann dies gestoppt werden!
Der Kantonsrat ist weit weg vom RPG‐Ideal
Übersicht der Varianten
Enge Auslegung
des RPG
Vorschlag
Regierung
“Mittel +”
Beschluss
Kantonsrat
“Hoch ‐”
Prinzip
Es wird genau
soviel Land
eingezont, wie
nötig. Wer viel zu
viel Land hat, muss auszonen.
Es können auch
Gemeinden neu
einzonen, die eigentlich schon
etwas zu viel Land haben.
Es können auch
Gemeinden neu
einzonen, die eigentlich schon
deutlich zu viel
Land haben.
Einzonung
630’000 m2
1’370’000 m2
2’300’000 m2
Auszonung (= nicht
benötigtes Land)
3’080’000 m2
1’220’000 m2
1’220’000 m2
Beschluss des Kantonsrats: Referendum
Bei NEIN: Vorschlag der Regierung als Ausgangspunkt
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Landschaftsschutz ist auch Schutz der Heimat
// Christian Meienberger
// Geschäftsführer Pro Natura SG‐Appenzell
Beispiel: Fontaines
kompakte Siedlung
keine Baulücken
Höfe beim Dorf
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Beispiele:
Reussebene
und
Magadino‐
ebene
Auswirkungen der Zersiedlung
Verlust landwirtschaftlich nutzbarer Böden
Mehrverkehr (Auto und ÖV)
Mehrverbrauch von Land pro Person (138m2/P. in BS, 827m2/P. im JU)
Höhere Erschliessungs‐ und Betriebskosten
Verlust an Biodiversität durch Zerstörung von Lebensräumen und durch
deren Isolation (Unterbrechung der Wanderkorridore)
• Zerstörung der Landschaft
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Massnahmen gegen die Auswirkungen der Zersiedlung
• Vermeidung zusätzlicher Siedlungsflächen und Reduktion zu grosser Bauzonen
• Konzentrierte Entwicklung innerhalb der bestehenden Bauzonen und Schaffung kompakter Siedlungsräume
• Einhaltung des Gebotes des Bauens innerhalb der Bauzone
(Verschärfung von Art. 24 RPG)
• Verbindlichere Richtplanung
• Mehrwertabschöpfung
• Freihalten der wertvollen Landschaften (BLN, Moorlandschaften) und Wanderkorridore
Die wichtigsten Treiber der Zersiedlung sind zu grosse Bau‐ und Siedlungsgebiete!
Deshalb ein klares NEIN! zum Nachtrag des Baugesetzes!
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13.10.2015
Landschaftsschutz ist auch Schutz der Heimat
// Kathrin Hilber
// Präsidentin Heimatschutz SG‐AI
Argumente für das Referendum
• Wirtschaft und Gewerbe erhalten genug Land: die Regierung will 70’000 neue Arbeitsplätze in den nächsten 15 Jahren
• Im Siedlunggebiet: Einfache Umzonung von bis zu 2’500 m2 Land für Gewerbetreibende möglich
• Für Grossgewerbe/Industrie werden zusätzlich zu den 1,3 Millionen m2 Flächen geschaffen
• Der bewährte Prozess der Richtplanung wird kompliziert, schwerfällig
und teuer. Die Gesamtschau geht verloren. Das Referendum ist nicht wirtschaftsfeindlich! Es lässt dem Kanton Handlungsspielraum für die Zukunft!
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Referendum gegen die Zerstörung der St.Galler
Landschaft =
Referendum gegen den Nachtrag zum Planungs‐ und Baurecht (Baugesetz)
(Verzicht auf Kompetenzverschiebung von Regierung zum Kantonsrat)
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