Gabriel Hund-Göschel / Thomas Maxara / Andreas Rehner Schulprofil Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule Kassel Abb. 1: Frontalansicht des Hauptgebäudes der Schule 1. Allgemeine Informationen Mit Beginn des Schuljahres 1997/98 ist die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule zu einem durchgängigen Gymnasium (Jahrgänge 5-13) geworden, das seinen Schülern auch im Wege einer Zusatzqualifikation nach dem 14. Jahrgang den Abschluss des MathematischTechnischen Assistenten (MaTA) ermöglichte. Die Gymnasiale Oberstufenschule (ehemals OSGO) hat sich von 1992 mit noch knapp 300 Schülerinnen und Schülern in kürzester Zeit zum einzigen Kreisgymnasium mit inzwischen 1470 Schülerinnen und Schülern gewandelt. Die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule ist auch Gymnasiale Oberstufe für geeignete Schülerinnen und Schüler der umliegenden kooperativen und integrierten Gesamtschulen des Landkreises und der Stadt Kassel. Damit für Schülerinnen, Schüler und Eltern, die von dem seit über 30 Jahren erfolgreich vorgehaltenen wohnortnahen, flächendeckenden Gesamtschulangebot Gebrauch machen, die Fortsetzung der Schullaufbahn bis zum Abitur verlässlich und berechenbar bleibt, haben sich die Schulen in einem Schulverbund zusammengeschlossen, um gemeinsam das Unterrichtsangebot in der Einführungsphase der Oberstufe zu stärken und geeignete Maßnahmen zur Kooperation und Kompensation zu entwickeln. Im Schuljahr 2015/2016 werden zirka 190 Schülerinnen und Schülerin der Einführungsphase unterrichtet. Davon sind zwei Drittel Lichtenbergschüler und ein Drittel Schüler aus anderen Schulen. Die Schülerschaft umfasst zu zwei Fünfteln Kinder und Jugendliche aus dem südlichen Stadtbereich und zu drei Fünftel aus den umliegenden, eher ländlich strukturierten Wohnorten im Landkreis. Zum Haupteinzugsbereich gehört die Stadt Baunatal, die geprägt ist durch Industrieansiedlungen, insbesondere durch das VW-Werk mit seinen 15 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Zum Kollegium gehören 120 Kolleginnen und Kollegen; 95 zählen zum Stamm, die Übrigen sind von anderen Schulen und vom Studienseminar stundenweise an die Schule abgeordnet. Hinzu kommen 20 Referendare und Referendarinnen, die an unserer Oberstufe und in einer Gesamtschule bzw. in der Mittel- und Oberstufe unserer Schule ausgebildet werden. Im Stammkollegium sind ca. 50 Prozent Frauen und insgesamt 15 Prozent Teilzeitbeschäftigte. Das Durchschnittsalter beträgt 45 Jahre. In den letzten drei Schuljahren wurden 20 Kolleginnen und Kollegen neu eingestellt bzw. zu uns versetzt. Das Kollegium in seinem Verständnis von Schule und damit verbundener intensiver Schulreform ist vielfältig, motiviert und verbunden in dem Willen, eine neue Mittelstufe und insgesamt ein gutes Gymnasium zu gestalten. Die Schülerschaft hat sich verändert. Es passen die aus der Oberstufentradition der Schule gewachsenen lebendigeren, partnerschaftlicher und stärker selbstbestimmten Formen des Lernens nicht mehr zu den neuen Jahrgängen 5-9. Diese müssen in der Mittelstufe gefördert werden. Die Schülergeneration der neunziger Jahre ist in ihrer Zusammensetzung am Gymnasium heterogener und in den Verhaltensweisen schwieriger geworden. Sie wächst mit einer Flut von Bildern, mit „unsortiertem“ Wissen, mit Unsicherheiten und Fragen auf. Sie ist konfrontiert mit einem Wandel von Familienkonstellationen und dem Verlust von Spiel- und Erfahrungsräumen, was dem Gymnasium zunehmend die Aufgabe stellt, angemessene Antworten zu geben, über andere Formen des Lehrens und Lernens nachzudenken, verlässlicher Partner zu sein und das Vertrauen der Schülerinnen und Schüler in die eigenen Kräfte, das Gefühl für persönliche Verantwortlichkeit zu stärken. Eine große Rolle spielt die Universität Kassel, deren Fachbereiche Mathematik und Naturwissenschaften in unmittelbarer Umgebung angesiedelt sind. Das studentische Leben und Arbeiten wird von Schülerinnen und Schülern wahrgenommen und in unterrichtliche Vorhaben eingebunden. Die Schule ist seit 2007 zertifiziertes Begabungszentrum für Mathematik und seit 2011 Mitglied im Verein MINT-EC. Die Lage der Schule im verdichteten Ballungsraum zwingt geradezu zum Nachdenken über ökologische Themen. In Kooperation mit Einrichtungen und in Projekten der Universität stehen Lernorte in unmittelbarer Umgebung (z.B. das Naturschutzgebiet Dönche) zur Verfügung, die unsere Arbeit ergänzen. Hervorhebenswert sind weiterhin das Orchester, weitere AGs im musikalischen Bereich, das Theaterkonzept für die Jahrgänge 5-13, die mathematisch-naturwissenschaftlichen Angebote und das Sportleistungszentrum Handball. Weil die Schule dem Konzept eines Gymnasiums mit Nachmittagsangeboten (Gymnasiumplus) gerecht werden möchte, haben in den letzten Jahren einige bauliche Veränderungen stattgefunden. Es gibt eine große Mensa, Bibliotheksund Stillarbeitsräume, ein umfangreiches Sport- und Multimediaangebot (Software-Einsatz, Schulen ans Netz, Ausbildungsangebot Netzwerkassistent (-in), Zusammenarbeit mit dem Medienkompetenzzentrum usw.), die engagierte Schülerzeitung (2012 Landessieger Gymnasien) und das Jahrbuch, in dem der aktuelle Schulentwicklungsstand jährlich dokumentiert wird. In der Schule wird das Engagement im Ehrenamt gefördert. An der Schule können unter anderem Zertifikate wie „Certi Lingua“ und „Cambridge“, Dele, Cils und DELF erworben werden. Die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule ist seit 2012 Referenzgymnasium für ganztägiges Lernen. 2. Das Medienkonzept Im Jahr 2007 erhielt die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Kassel die Auszeichnung "Medienschule des Landes Hessen". Abb. 2: Vorbereitung zu einer Veranstaltung für das Fach Politik und Wirtschaft Im Jahr 2005 hatte die Schule von LINUX-Systemen auf Macintosh-Rechner umgestellt. Die Umstellung auf Apple Macintosh hat auch die Aktualisierung der Computer erleichtert. Die Rechner werden seitdem über einen Mac-Server geclont und können auf diese Weise mit nur einem Image aktuell gehalten werden. Dabei muss nur ein Rechner konfiguriert werden, dessen Inhalt vollständig auf alle anderen verteilt wird, egal welchen Baujahrs die Geräte sind. Um das medienbasierte Lernen in einer einfachen Art und Weise zu garantieren wurde eine ständige Ausleihe, die Medienwerkstatt eingerichtet. Dort können Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Schülerinnen und Schüler eine große Zahl von Geräten ausleihen. Zur Verfügung stehen neben mobilen Rechnern auch iPADs, Kameras, Mikrofone, Lautsprecher, Stative und Beamer. Für den Verleih und den Support wurden eigens Schüler angelernt, denn nur so ist es möglich, dass die Medienwerkstatt bis in den Nachmittag hinein geöffnet sein kann. Wenn Lehrkräfte auf die ausleihbaren Geräte oder einen der vier verfügbaren ComputerRäume zugreifen wollen, dann können Sie dies innerhalb kürzester Zeit auch über das Internet regeln. Schülerinnen und Schüler können nach einem (nach Alterstufen differenzierten System) auch eigenständig Geräte ausleihen. Sie müssen dann ein Pfand hinterlegen, Mittelstufenschülerinnen und -schüler noch zusätzlich einen von einer Lehrkraft unterzeichneten Ausleihzettel. Fast die gesamte Schule ist mit einem leistungsfähigen W-LAN-System ausgestattet, denn nur so macht der Verleih der 100 iPADs und der anderen Mobilrechner Sinn. Im Unterricht werden dann die Arbeitsergebnisse und Arbeitsaufträge entweder über ein eingerichtetes Web-DAV-System oder über moodle gesichert. Nahezu alle Fächer nutzen die Möglichkeiten neuer Medien, so z.B. haben die Fächer „Darstellendes Spiel“ und „Musik“ die Möglichkeit den neuen Theaterraum und den neuen Musiksaal lichttechnisch über ein iPAD zu regeln. Das Fach Politik und Wirtschaft hat bereits einige Podiumsveranstaltungen mit hochrangigen Gästen multimedial (z.B. mit InternetLivestreaming) gestaltet. Die Schülerinnn und Schüler haben Dank der vorhandenen Technik und dem früh begonnenen angeleiteten Einsatz dieser Mittel bis zum Abitur eine mitunter hohe Medienkompetenz erreicht.
© Copyright 2025 ExpyDoc