Auszeichnung für Audi R8-Manufaktur

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Neckarsulm, 19.02.2016
Auszeichnung für Audi R8-Manufaktur
• Fertigung der quattro GmbH als "TOP 100 Ort für Industrie 4.0 in BadenWürttemberg" geehrt
• Erste voll vernetzte Montage ohne Förderband im Volkswagen-Konzern
• Flexibilität der Produktion durch Fahrerlose Transportsysteme deutlich verbessert
Das Land Baden-Württemberg und die "Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg" wählten
die Audi R8-Manufaktur unter die "TOP 100 Orte für Industrie 4.0". Im landesweiten
Wettbewerb überzeugte die Audi R8-Fertigung der hundertprozentigen Audi Tochter quattro
GmbH mit ihrem Fahrerlosen Transportsystemen (FTS). Die FTS transportieren Karosserien
komplett autonom durch die Montagelinie und ersetzen damit, erstmalig im
Volkswagen-Konzern, die Fließbänder.
Die Preisverleihung an Baden-Württembergs beste Orte für Industrie 4.0 fand an diesem
Freitag in Stuttgart statt. "Die Ehrung steht für unsere innovativen Lösungen bei intelligenter
Vernetzung und die damit gewonnene Flexibilität", freut sich Jochen Wagner, Leiter
Manufaktur quattro GmbH. "Mit unseren Fahrerlosen Trans-portsystemen zeigen wir, dass
pilotiertes Fahren bei uns in der R8-Fertigung längst Realität ist." Die FTS navigieren die
Karosserien komplett autonom durch die Sportwagen-manufaktur. Dafür orientieren sie sich
mit feinsten Sensoren an Umgebungs- sowie Radio-frequenz-Identifikations-Marken
(RFID-Chips), in der Montagehalle. In der Folge positioniert sich das Transportfahrzeug bis
auf sieben Millimeter genau.
Das Navigationssystem der FTS greift auf nur wenige Fixpunkte zurück und bietet so eine
hohe Flexibilität im Produktionsablauf. "Strukturell haben wir die Manufaktur flexibel und
effizient aufgestellt", erklärt Franz Böhnlein, Leiter der Fertigungs-planung, unter an-derem für
den Audi-Standort Neckarsulm. "Dadurch können wir schnell und kurz-fristig den
Montagekurs ändern und beispielweise zusätzliche Takte integrieren. Die autonomen FTS
spielen dabei eine zentrale Rolle." Für die Mitarbeiter steht die ver-besserte Ergonomie durch
das neue Transportsystem im Vordergrund. So ermög-lichen die FTS einen freien Zugang zur
Karosserie und lassen sich individuell und stufenlos auf bis zu 1,2 Meter in der Höhe
verstellen.
Energie erhalten die FTS über die sogenannte Boostcap-Technologie, die auf einen
Doppelschichtkondensator und im Boden eingelassene Ladestationen zurückgreift. Innerhalb
weniger Minuten sind die Transportfahrzeuge vollständig aufgeladen – parallel zur Taktzeit.
Somit müssen sie für den Ladevorgang nicht aus dem Betrieb genommen werden. Der
eingesetzte Kondensator ist wartungsfrei. Die Technologie wurde gemeinsam mit der Firma
BÄR Automation GmbH aus Gemmingen bei Heilbronn entwickelt und umgesetzt.
Die Allianz Industrie 4.0 ist ein vom Land Baden-Württemberg initiiertes und ge-fördertes
Netzwerk. Mit dem Wettbewerb sucht sie nach innovativen Konzepten aus der Wirtschaft, die
mit der intelligenten Vernetzung von Produktions- und Wertschöpfungsprozessen erfolgreich
sind. Die Expertenjury bewertet neben dem Innovationsgrad auch die konkrete
Praxisrelevanz für Industrie 4.0.