Heimat und Rückzugsraum - Katholische Pfarrgemeinde Sankt

Bistum
14
Nummer 31 · 2. August 2015
Hi 14
Heimat und Rückzugsraum
Heide • Küste
Diese Woche
Amelinghausen (awu). Zum Kinderferienprogramm lädt
die katholische Urlauberseelsorge Kirche unterwegs bis
zum 13. August in Amelinghausen ein. Die Aktion findet
montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr im Gemeindehaus St. Godehard statt (Gärtnerweg 10). Es wird gesungen, gespielt, gebastelt, außerdem finden Ausflüge statt.
Informationen gibt es bei Andrea Rehn-Laryea, Telefon:
0 41 32 / 91 02 38.
Lüneburg (awu). Zum Spieletreff für Jung und Alt lädt
das Caritas-Mehrgenerationenhaus Geschwister-SchollHaus in Lüneburg am Samstag, 1. August, ein (Carl-vonOssietzky-Straße 9). Ab 18 Uhr können die Teilnehmer
neue Gesellschaftsspiele kennenlernen und ins Gespräch
kommen.
Schneverdingen (awu). Zum sommerlichen Kaffeetrinken
lädt die Gemeinde St. Marien am Samstag, 1. August, auf
dem Gelände der Filialkirche St. Ansgar nach Schneverdingen ein (Feldstraße 10). Beginn ist um 15 Uhr, um
18 Uhr wird Gottesdienst gefeiert. Anschließend ist Grillen geplant.
Celle. „Die Bibel - heute noch in aller Munde?“: Mit dieser Frage beschäftigt sich der Seniorenkreis der Gemeinde St. Ludwig am Dienstag, 4. August. Beginn ist um
16 Uhr im Pfarrheim (Julius-von-der-Wall-Straße 1).
Celle. Mit den „Malereien im Nonnenchor des Klosters
Wienhausen“ beschäftigt sich die Gruppe 55plus der Gemeinde St. Ludwig am Donnerstag, 6. August, um 18.15
Uhr (Julius-von-der-Wall-Straße 1).
Verden. Zum Taizé-Gebet lädt die Gemeinde St. Josef
am Freitag, 7. August, ein. Beginn ist um 18 Uhr in der
Kirche (Andreaswall 13).
Kutz notiert
Nachtwanderung der Urlauberseelsorge
Amelinghausen (awu). „Es dunkelt schon in der Heide“
– unter diesem Motto lädt die katholische Urlauberseelsorge in den Sommerferien zu thematischen Nachtwanderungen ein. Sie finden bis zum 26. August jeweils
mittwochs ab 21 Uhr statt, nur in der Heideblütenfestwoche, am 19. August, fällt die Aktion aus. Treffen ist
jeweils am Parkplatz Kronsbergheide an den Infotafeln,
Ortsausgang Amelinghausen. Die Nachtwanderungen
für Kinder, Familien und Einzelpersonen dauern jeweils
etwa eineinhalb bis zwei Stunden. Eine „tierische Nachtwanderung“ steht ebenso auf dem Programm wie eine
romantisch-musikalische Nachtwanderung. Die Teilnahme ist kostenlos.
Informationen gibt es bei Andrea Rehn-Laryea, Telefon:
0 41 32 / 91 02 38.
Drei Generationen in der spanischsprachigen Katholischen Mission in Hannover
Von Marie Kleine
Schon seit den 1960er-Jahren
lebt die Familie von Maria
Rebanal Cano aus Spanien in
Hannover. Sowohl ihre Töchter
als auch ihre Enkelinnen sind
mit der spanischsprachigen
katholischen Gemeinde der
Stadt aufgewachsen – und
doch haben sie alle ganz
unterschiedliche Gefühle und
Einstellungen, was Kirche für
sie heute bedeutet.
Liana Vegas‘ schwarzer Lockenkopf zischt hinter einem kleinen
Ständchen mit Paella und spanischem Gebäck hin und her. Unablässig schenkt die 27-Jährige
mit ihrer zwei Jahre jüngeren
Schwester Alicia Vegas Getränke an die Besucher aus, die sich
auf dem Kirchplatz zur Feier der
vierten Plaza Cultural Iberoamericana eingefunden haben.
Eigentlich hätte sie sich als
Innenarchitektin ein freies Wochenende verdient. Aber sie will
ihre Mutter unterstützen: „Sie ist
sehr aktiv in der spanischsprachigen Gemeinde“, sagt Liana. Sie
selbst weniger – auch wenn sie
dort aufgewachsen ist: „Ich habe
das gleiche Verhältnis zu meiner
Gemeinde wie die meisten deutschen jungen Erwachsenen zu
ihrer.“
Das Verhältnis zur Kirche
verändert sich
Heimat in der Kirche – das ist
für Liana nicht mehr denkbar:
„Ich weiß, das ist für meine Mutter und meine Oma anders “. Gerade ihre Oma, Maria Rebanal Cano, war auf die spanischsprachige
Katholische Mission angewiesen,
als sie 1965 von ihrem kleinen
Dörfchen in der Region Extremadura nach Hannover kam.
„Mein Mann war 1962 mit einem Jahresvertrag bei der Post
Josefa Luengo, ihre Mutter Maria Rebanal Cano und die beiden Töchter Liana und Alicia Vegas (von links) fühlen sich
der spanischsprachigen Mission verbunden - und repräsentieren Spanien bei der Plaza Cultural. Foto: pkh/Koch
vorgegangen“, übersetzt ihre
Familie für Oma Maria aus dem
Spanischen. Ihr Deutsch ist auch
nach vielen Jahren noch brüchig:
„Wir kannten hier niemanden,
wir konnten kein Wort Deutsch.“
In der spanischsprachigen Gemeinde fand die heute 76-Jährige
Anschluss an andere Einwanderer. Die Kirche bot eine Heimat.
„Später haben wir dann hier
Heimat und viele Freunde gefunden“, sagt sie. Jetzt schaut sie
dem Treiben auf dem Platz zu.
„Ich komme gerne hierher, ist
wie Familie“, sagt sie dann doch
noch auf Deutsch.
Ihre Tochter Josefa rührt währenddessen die Paella gewissenhaft um. „España“ steht in großen Lettern auf ihrem roten TShirt. „Ich bin von klein auf mit
der spanischsprachigen Gemeinde aufgewachsen“, erinnert sie
sich an ihre Kindheit und Jugend
zurück. „Mein Vater hat auch oft
in der Gemeinde mitgeholfen.
Ich bin da einfach so reingewachsen – und geblieben.“
Unterschied: „Die Spanier
sind viel lustiger“
Geboren wurde Josefa noch in
der spanischen Provinz, doch aufgewachsen ist sie eher in Hannover. „Die Gemeinde hat mir sehr
geholfen, dass meine Wurzeln
nicht verloren gegangen sind. Ich
weiß, dass viele erwarten, dass
wir uns total integrieren. Aber
hier in unserer Gemeinde kann
man die eigene Kultur, Sprache
und Frömmigkeit ausleben. Mir
ist wichtig, dass das nicht verloren geht“, sagt die 53-Jährige, die
an der Oper in Hannover arbeitet.
Ihre sechs Jahre jüngere Schwes-
ter Augustina Luengo Cano hat
ganz ähnliche Erfahrungen wie
Josefa gemacht. „In der Gemeinde haben wir Freunde gleichen
Alters gefunden und Ausflüge gemacht, in der Schule gab es dann
deutsche Freunde und Integration“, sagt sie augenzwinkernd:
„Ich habe es auch mal mit einer
deutschen Gemeinde versucht,
aber die Spanier sind lustiger.“
Für Tochter und Enkelin Liana zählt mehr der Glaube – nicht
so die Gemeinde. Trotzdem sei
die spanischsprachige Mission
wichtig: „Gerade durch die Krise in Spanien habe ich beobachtet, dass viele Landsleute nach
Deutschland kommen. Die Gemeinde bietet für sie extra Veranstaltungen an. Und für diese
Menschen wird die Mission wieder Heimat sein. Genau wie für
meine Oma.“
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Vom Geläut zum Abendgebet
Klöppel
Ökumenische Vesperreihe in Göttingen mit besonderer Vorgeschichte
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Eröffnung, Psalmengesang, Lesung und Stille: Die Elemente der Vesper führen die evangelischen Christen von St.
Albani und die katholischen Gläubigen von St. Paulus zusammen. Foto: Fricke
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Göttingen (sef). Die älteste Kirche Göttingens braucht neue
Glocken: In dieser Mission waren
im letzten Oktober Kirchenvorstand und Glockenausschuss der
evangelischen Albani-Gemeinde
in Hildesheim. Die Glocken des
Mariendomes zur Vesper wurden
so geläutet, dass man sich einen Eindruck davon verschaffen
konnte, wie ein künftiges Geläut
klingen kann. Beim Zuhören kam
Dr. Hendrik Munsonius von St.
Albani eine Idee: zusammen mit
der katholischen St.-Paulus-Gemeinde eine Reihe von ökumenischen Gottesdiensten ins Leben
zu rufen.
Von Mai bis November gibt es
nun immer am zweiten Freitag
im Monat eine ökumenische Ves-
per als Abendgebet, abwechselnd
in beiden Kirchen. Die kurze Einführung in die besondere Form
des Psalmensingens übernimmt
jeweils ein Vertreter der anderen
Gemeinde vor dem Gottesdienst.
„Die Vesper bietet sich besonders als Liturgieform an, denn
alles, was die Konfessionen sonst
trennt, wie zum Beispiel das
Amtsverständnis, spielt jetzt keine Rolle mehr“, sagt Munsonius:
„Zudem kann sie mit geringem
Aufwand gefeiert werden und
von Ehrenamtlichen gestaltet
werden.“
Eröffnung,
Psalmengesang,
Lesung und Stille. Dann der Antwortgesang, das Magnificat und
am Ende die Schlussgebete. Die
ökumenische Gemeinschaft im
Altarraum ist zur Ruhe gekommen und zelebriert einen schönen Tagesabschluss. „Die Vesper
ist von Anfang an gut besucht,
es waren gleich 30 Teilnehmer
dabei“, freut sich Pfarrer Hans
Haase von St. Paulus: „In der
Advents- und Fastenzeit bieten
wir sogenannte Atempausen an“.
Auch eine Einladung, um in der
Stille und in der Gegenwart Gottes zur Ruhe zu kommen: „Die
Vesper ist für St. Paulus so etwas
wie ein musikalisch-spirituelles
Atemholen zwischen unseren
Angeboten in der Advents- und
Fastenzeit“.
Die nächste ökumenische Vesper
ist am 14. August, 18 Uhr, in
St. Albani (Albanikirchhof 9 ).