Eine Kooperation zwischen dem Fraunhofer Institut für S iliziumtechnologie ISIT und der Muthesius Kunsthochschule zum Thema Mikroelektronik. Eine digitale Version der Dokumentation mit Projektvideos ist kostenlos erhältlich unter: invisible.muthesius.de/app A cooperation between the Fraunhofer Institute for Silicon Technology ISIT and the Muthesius University on the theme of micro-electronics. A digital version of this documentation including project videos is available free-of-charge at: invisible.muthesius.de/app Invisible Wie die Mikroelektronik unser Leben verändert Zeigen, was sich nicht zeigt Dr. Arne Zerbst, Präsident der Muthesius Kunsthochschule 016 Was eigentlich ist das Unsichtbare? Ist es Siegfried (mit der Tarnkappe Alberichs), ist es Pumuckl (bevor er an Meister Eders Leimtopf festklebt), ist es der rückstandslose Deostift („pure invisible“)? Ist es das ganz Kleine oder das ganz Große? Oder gibt es gar etwas Geisterhaftes, das da ist, sich aber nicht wissenschaftlich nachweisen läßt (wie das Gespenst des Kommunismus)? Zur Fokussierung solch komplexer Fragestellungen gilt es, mit der viel beschworenen Interdisziplinarität ernst zu machen. In diesem Sinne ver schreibt sich die Muthesius Kunsthochschule seit je dem Credo Schillers aus seinem Vorwort zu den „Horen“ (1795): „Auf diese Art glaubt man zu Auf hebung der Scheidewand beyzutragen, welche die schöne Welt von der gelehrten zum Nachtheile beyder trennt, gründliche Kenntnisse in das gesell schaftliche Leben, und Geschmack in die Wissenschaft einzuführen.“ Deshalb stellt die Auseinandersetzung mit dem Feld der Naturwissenschaften einen elementaren Bestandteil im Angebot unserer Hochschule dar. Und so freut mich die Kooperation mit dem Fraunhoferinstitut ISIT ganz besonders. Mikroelektronik und Mikrochips begegnen uns überall im täglichen Leben. 017 Wir e rleben sie aber immer nur indirekt, als unsichtbares Herzstück aller energiebasierten Geräte. Unsere Studentinnen und Studenten aus Kunst, In dustriedesign und Kommunikationsdesign suchten in einem Wettbewerb nach Lösungen, dieses Phänomen und deren Folgen sichtbar zu machen. Das Unsichtbare sollte sichtbar werden. Künstlerisch-gestalterische Phänomeno logie: Zeigen, was sich nicht zeigt. Die dabei entstandenen Ideen reichen von ansprechender Wissenschaftskommunikation und ästhetisch inspirierten Installationen bis hin zu satirischen Denkanstößen. In der Dokumentation „Invisible“ werden die Ergebnisse nun einem breiteren Publikum zugänglich Showing what doesn't show itself gemacht. Dr. Arne Zerbst, President of Muthesius University 018 What actually is the invisible? Is it Siegfried (with Alberich’s cloak of invisibility), is it Pumuckl the Kobold (before he gets stuck to Master Carpenter Eder’s glue pot), or is it a residual-free deodorant (“pure invisible”)? Is it the something really small or something really large? Or is there something mysterious about it, something which exists but cannot be scientifically proven (such as the spectre of communism)? To focus on such complex questions it is necessary to get serious about the much-vaunted interdisciplinarity. In this sense, since Schiller’s credo from his preface to “Horen” (1795) the Muthesius University has prescribed to… : “In this way, one believes in contributing to the abolition of the septum which separates the beautiful world from the scholarly to the detriment of both, to introduce basic knowledge into social life and a taste in science”. It is because of this that dealing with the field of natural sciences is an elemental part of the course curriculum at our university. And so I am particularly pleased about this co-operation with the Fraunhofer Institute ISIT. We encounter micro-electronics and microchips everywhere in our live. We experience them however only indirectly, as the invisible hearts of all 019 energy-based devices. In a competition, our students from Arts, Industrial Design and Communication Design looked for solutions to making this phenomenon and its consequences visible. The invisible was to become visible. Artistic-creative phenomenology: showing what doesn’t show itself. The ideas created range from appealing scientific communication and aesthetically inspired installations to satirical food for thought. In this book entitled “Invisible”, the results are now presented to a wider audience. 020 021 Invisible Der konzeptionelle Hintergrund 022 Das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT gehört zu den führenden unabhängigen Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Zukunftstech nologien. In Itzehoe forscht, entwickelt und produziert man Mikrochips und Mikroelektronik. Bausteine, die wir täglich nutzen aber immer nur über andere Bereiche erleben und wahrnehmen: Unser iPhone, den Fernseher, die Auto sicherheitselektronik, die prothetische Medizin und viele andere Produkte. Durch eine Kooperation zwischen dem Fraunhofer-Institut in Itzehoe und der Muthesius Kunsthochschule, Kiel, wurde ein interdisziplinäres Projekt an der Hochschule möglich, deren Ergebnisse diese unsichtbaren, aber unver zichtbaren Bausteine moderner Technologie erfahrbar und erlebbar machen. Mit mehr als 20 Arbeiten aus Studienbereichen wie der Freien Kunst, dem Industriedesign, den interaktiven Medien und dem Kommunikationsdesign – mit unterschiedlichen Schwerpunkten und überraschenden Einsichten und Denkanstößen. Die vorliegende Dokumentation präsentiert unterschiedliche Sichtweisen, zeigt Ihnen neue Perspektiven auf und motiviert, sich mit dem ständig wachsenden Feld dieser Zukunftstechnologie auseinander zu setzen. 023 Invisible The conceptional background 024 The Fraunhofer Institute for Silicon Technology ISIT is one of the leading, independent research institutions in the field of future technologies. In Itzehoe, microchips and micro-electronics are researched, developed and produced. Components that are used everyday but experienced and perceived via different products: iPhones, televisions, car safety features, prosthetic medicine and many, many other. In a cooperation between the Fraunhofer Institute in Itzehoe and the Muthesius University of Fine Arts and Design in Kiel, an interdisciplinary proj ect at the university was set up, the results of which were to make this invisible, but indispensable component of modern technology an experience: more than 20 works from students of Fine Arts, Industrial Design, Centre for Interactive Media and Communication Design – with the most diverse emphasis, surpris ing insights and food for thought. The current documentation presents observers with the different perspectives, and motivates them to discuss the ever expanding field of these future technologies. 025 Vorwort Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Benecke, Fraunhofer ISIT 026 Die Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik haben einen langen Weg hinter sich gebracht, bis ihre intuitive Benutzung im alltäglichen Leben möglich wurde. Heute sind Smartphones, Tablets und PCs unsere steten Begleiter: Durch Wischen und Schütteln versenden wir Dateien, vereinbaren Termine oder nehmen jederzeit kleine Filme auf. Doch verlieren wir durch die so natürlich scheinende Mensch-Technik Interaktion nicht allmählich den Bezug zu dem, was diese Smartphones tat sächlich sind? An Stelle eines Computers mit Bildschirm und zahlreicher Sen soren sehen wir ein System, das unserer realen Welt immer ähnlicher wird. Wir interagieren mit virtuellen Objekten, „videofonieren“ von Kontinent zu Kontinent mit unseren Freunden und vertrauen unsere Kontoführung einer Online-Banking-App an, ohne über die Bits und Bytes nachzudenken, die sich in Form von kaum noch messbaren Spannungspulsen und Lichtblitzen über den Globus verbreiten. Durch Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik ist die Welt eine andere geworden. Das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie hat über die letzten 027 20 Jahre am Standort Itzehoe seinen Teil an dieser Veränderung mit der Ent wicklung moderner Mikrosensoren und Mikroelektronik beigetragen. Was bewegen wir in dieser Welt? Was bedeutet unsere Arbeit für die Gesellschaft? Welche Chancen und Gefahren ergeben sich durch die Mikro technologien? Diesen Fragen wollen wir uns stellen. Denn langfristig sind die gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung grundlegende Voraussetzun gen dafür, dass wir technische Visionen mit Erfolg entwickeln können. „Vermitteln Sie die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung der Mikrosystemtechnik und der Mikroelektronik mit künstlerischen und gestal Preface Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Benecke, Fraunhofer ISIT terischen Mitteln“ lautete daher die Aufgabe, die wir im Herbst 2013 den Studierenden der Muthesius Kunsthochschule in Kiel gestellt haben – mit überwältigender Resonanz: Bei über 100 Teilnehmern aller Studienbereiche war bereits die Auftaktveranstaltung ein starkes Signal, und kurz darauf machte sich ein Bus voller Studierender mit ihren Professoren auf den Weg nach Itzehoe, um die Welt der Reinräume und Siliziumwafer kennenzulernen. Überwältigend auch war das Engagement, das die Studierenden der Muthesius Kunsthochschule unserem Vorhaben entgegen gebracht h aben – der Idee einer perspektivischen Erneuerung unserer überwiegend technisch 028 Microelectronics and microsystem technology advanced a long way until their geprägten Sichtweise auf die Dinge, die die Welt von morgen ausmachen. intuitive use in daily life was made possible. Today, smartphones, tablets and Miniaturisierte Sensoren, Aktuatoren und Bauelemente der Leistungselekt PCs are our constant companions: by wiping and shaking we send files, ap ronik, die zentralen Forschungsthemen des Fraunhofer ISIT, sind oft nur pointments or record small films. Bruchteile von Millimetern groß. Es sind unscheinbare, abstrakte Gegen However, via this naturally apparent human-technology interaction we stände, deren Funktionen sich der Alltagserfahrung entziehen. Erst in der are gradually losing touch with what these smartphones actually are? Instead Phantasie der Entwickler, dann in den Händen ihrer Anwender erlangen sie of a computer with a display and numerous sensors, we see a system that is eine konkrete Bedeutung. becoming more and more like the real world. We interact with virtual objects, Wie blickt die junge Generation auf die bisherigen Entwicklungen? Wie “video call” our friends from continent to continent and trust our bank account stellen Künstler, Kommunikations- und Industriedesigner von morgen sich vor, management to an online banking app, without thinking about the bits and was aus der heutigen Technik einmal werden könnte? Wir waren gespannt auf bytes which spread across the globe in the form of hardly measurable voltage die zahlreichen Arbeiten, die uns angekündigt wurden – die Auseinanderset pulses and light flashes. Due to microelectronics and microsystem technology zung mit Technik, befreit von den zahlreichen technischen und wirtschaft the world has become different. lichen Randbedingungen unseres Tagesgeschäfts, war für uns ein Experiment Over the last 20 years, the Fraunhofer Institute for Silicon Technology at Itzehoe has played its part in this change with the development of modern microsensors and microelectronics. mit völlig offenem Ausgang. Umso mehr überraschte uns die Präsentation der vielen Skizzen, Mo delle, multimedialen Animationen und Filme im Sommer 2014, die nun in 029 What do we move in this world? What does our work for society mean? What diesem Katalog vorgestellt werden. Die Arbeiten waren von Originalität und are the opportunities and threats arising from microtechnologies? We want Persönlichkeit geprägt, zeigten sowohl Humor als auch Ernsthaftigkeit, to face these issues. In the long term, social acceptance and recognition are Romantik oder auch Sarkasmus. Ob improvisiert oder professionell ausgear fundamental requirements for us to develop technical visions of success. “Convey the social and cultural significance of microsystem technology and microelectronics with artistic and creative means” was the task we gave jetzt selbstverständlich angenommen hat, was von uns manchmal noch als to the students of the Muthesius University in Kiel in autumn 2013 – with over- Innovation gefeiert wird. whelming response: with more than 100 participants from all study fields the So wie die Faszination der mikroskopisch kleinen Siliziumstrukturen sich opening event sent a strong signal and shortly afterwards a bus full of students in vielen Arbeiten der Muthesius Kunsthochschule wiederfindet, sind auch in and professors made their way to Itzehoe to get to know the world of clean unserem Bewusstsein neue und erfrischende Sichtweisen angekommen. rooms and silicon wafers. Wir hoffen, dass Ihnen, verehrte Leserin oder verehrter Leser, die Arbei Overwhelming was also the commitment the students of the Muthesius ten genauso gefallen werden wie uns und Sie sich von der Begeisterung und gave to our plan – the idea of a perspective renewal of our primarily technical dem Engagement der Studierenden und ihren Professoren anstecken lassen, view of things which make up tomorrow’s world. Miniaturised sensors, actu- mit der sie für das Projekt gearbeitet haben. Der Katalog bietet viel Spannen ators and components of power electronics, the central research themes of the des, Bedenkenswertes und Interessantes und gibt so eine gute Gelegenheit, Fraunhofer ISIT, are often only a fraction of a millimetre across. They are in- sich mit den kleinen unscheinbaren Silizium-Elementen, die die Welt so nach conspicuous, abstract objects, whose functions are beyond everyday experi- haltig verändern, auseinander zu setzen. ence. It is only in the imagination of the developer, and then in the hands of 030 beitet, jede Umsetzung brachte ihre Botschaft ins Ziel und vermittelte uns Einblick in die Visionen, Sorgen und Hoffnungen einer Generation, die schon the user that they achieve a concrete significance. Wir, das Fraunhofer ISIT und die Muthesius Kunsthochschule, möchten Sie mit diesem Katalog motivieren, den Dialog zu suchen, den Dialog zwi How does the young generation look at recent developments? How do schen Generationen, zwischen Erfindern und Nutzern, Wissenschaft und the artists, communication and industrial designers of tomorrow imagine Kunst, Technik und Gesellschaft. Hören Sie nicht auf, die Dinge verstehen zu what could become of today’s technology? We were looking forward to the wollen, die Sie umgeben, und scheuen Sie sich nicht, Utopien und Visionen numerous pieces of work that had been announced – the exploration of tech- zu verfolgen. Wir können heute nicht ermessen, was die Zukunft bringt, aber nology, free from the numerous technical and economic constraints of our wir können sagen, was sie in unseren Augen lebenswert macht. daily business was for us an experiment with a completely open outcome. Thus, we were more than surprised by the idea of the many sketches, models, multidimensional animations and films in the summer of 2014 which are now presented in this catalogue. The works were characterised by originality and personality, showed both humour and seriousness, romanticism or even sarcasm. Whether improvised or professionally conceived, each implementation brought its message home and gave us insight into the visions, concerns and hopes of a generation that has already taken for granted that which we sometimes celebrate as innovation. 031 Just as the fascination of microscopically small silicon structures finds itself in many works of the Muthesius University, new and refreshing perspectives have also entered our consciousness. We hope that you, dear reader, will enjoy the works as we did and let yourselves be inspired by the enthusiasm and commitment of the students and their professors, with whom they worked on the project. The catalogue offers exciting and interesting food for thought and is such a good opportunity to grapple with the small inconspicuous silicon elements that keep changing the world so sustainably. With this catalogue we, the Fraunhofer ISIT and the Muthesius U niversity, want to motivate you to seek dialogue, the dialogue between generations, be tween creators and users, science and art, technology and society. Do not give up trying to understand the things that surround you, and do not be afraid to pursue utopia and vision. Today we cannot imagine what the future holds, but we can tell what in our eyes makes it worth living. 032 033 Verstehen und verstanden werden Prof.in Silke Juchter, Muthesius Kunsthochschule 034 Junge Menschen möchten die Welt ergründen, sie ganzheitlich erfassen, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen, die sie weiter bringen. Darum gehen sie in die Tiefe, durchdringen, analysieren und studieren. Die Studierenden an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel übersetzen ihre Ideen in künstlerisch- gestalterische Forschungsvorhaben und Realisierungen, um so auf ihre Wei se die Zukunft zu verstehen und mitzugestalten. Forschungs-Institutionen wie das Fraunhofer-Institut in Itzehoe kom men zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und entwickeln Technologien, die Fortschritt versprechen. Was genau an diesen Orten passiert, ist zumeist sehr speziell und nur für ein Fachpublikum nachvollziehbar. Auch dort arbeiten und forschen Menschen, und auch hier geht es darum, verstanden zu werden. So unterschiedlich beide Institutionen auch sein mögen – Kunst und Gestaltung zum einen sowie Wissenschaft und Forschung zum anderen – das Interesse an Entwicklung von Fortschritt und Zukunft ist hier die Schnitt menge und die Basis dieser ungewöhnlichen Kooperation. Sie ist ein beson deres Experiment, das Projekt „Invisible“. 035 Die Aufgabe lautete: Vermitteln Sie die gesellschaftliche und kulturelle Be deutung der Mikrosystemtechnik und der Mikroelektronik mit künstleri schen und gestalterischen Mitteln. So sind die Studierenden der Kunsthoch schule aus unterschiedlichen Studienbereichen den Wissenschaftlern und Ingenieuren des ISIT begegnet, um voneinander zu lernen und miteinander zu forschen. Um verstehbar, erlebbar und sichtbar zu machen, woran und wofür im Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie gearbeitet wird. Und wo dabei der relevante Nutzen für unsere Gesellschaft liegt. Eine kritische Reflexion war gefragt. Understanding and being understood Prof. Silke Juchter, Muthesius University Die Kieler Studierenden mussten sich auf ein ihnen gänzlich fremdes Thema einlassen. Dies rief viele Fragen hervor: Was ist Mikroelektronik? Wie werden Wafer hergestellt? Warum benötigt man dafür einen Reinraum und was ist das überhaupt? Und, mal ganz salopp gefragt: Wo ist denn das über all drin, was da in Itzehoe herstellt wird? Diese Komplexität galt es zunächst zu erfassen. Vorurteile gegenüber vermeintlich trockener Technik mussten abgebaut werden. Zu diesem Prozess hier einige Statements unserer ange henden Kommunikationsdesigner. So beschreibt Julian Litschko seine Moti vation: „Ich habe die zunächst nicht so sonderlich attraktive Thematik als Herausforderung angesehen, mit der ich mich sonst nie beschäftigt hät 036 Young people like to explore the world, gather information holistically in or- te.“ Seine Idee ist das Produkt „Smart-Pilots“, die er allerdings in einem der to gain knowledge which advances them. This is why they go into details, schlichten Packaging verhüllt und nur deren Wirkweise in der Aufschrift ver penetrate, analyse and study. The students of the Muthesius University in Kiel heißungsvoll bekannt gibt: „Drive, Scan, Visual und Sound“. translate their ideas into artistic and creative research projects and realisations to understand and help create the future in their own way. „Auch wenn man sie nicht sieht, Mikrochips bereichern unseren All tag im guten wie im schlechten Sinne.“ Diese Erkenntnis hat Conrad Witten Research institutions such as the Fraunhofer Institute in Itzehoe come weiter gedacht und ist dabei auf die Idee gekommen, eine Applikation für ein up with scientific knowledge and develop technologies that promise progress. Smartphone zu entwickeln. „Mit meiner App kann man in die Privatsphäre What exactly happens in these places is usually very specific and only compre- anderer Menschen eindringen. Das wollte ich in Zeiten staatlicher Überwa hensible for an expert audience. Here too, people work and carry out research chung visualisieren und kommunizieren.“ Dies ein sehr persönliches State and here too, it is about being understood. ment, ein ganz subjektiver Fokus, bezogen auf die aktuelle Diskussion um As different as both institutions may be – art and design on the one hand, and science and research on the other – interest in the development of progress Datenmenge und -kontrolle. Anika Grönwoldt möchte einen positiven Blick vermitteln: „Für alle and the future is the intersection and the basis for this unusual cooperation. kommenden Generationen, den Digital Natives, bedeutet die Erfindung der The “Invisible” project is a particular experiment. The task was to convey the Mikroelektronik eine Erleichterung des Lebensalltags.“ Am Beispiel der ISIT- social and cultural impact of microsystem technology and microelectronics Erfindung des sogenannten „Nachtsicht-Assistenten“ in Automobilen ver 037 using the means of art and design. So, the students of the Muthesius from dif- deutlicht sie dessen Wirkweise in einer Kommunikations-Kampagne höchst ferent fields of study met the scientists and engineers of the ISIT in order to eindrucksvoll durch Bild-Text-Kombinationen, die schnell kommunizieren. learn from one another and conduct research together. This was to compre- Gerade das scheinbar Gegensätzliche interessierte Isabell Gesenhues hend, experience and visualise what the Fraunhofer Institute for Silicon an diesem Kooperationsprojekt. Sie sieht in der Begegnung zwischen „Art Technology works on and for, and in doing so, where the socially relevant and Science“ eine spannende Interdisziplinarität: „Die aktuellen Entwicklun benefits for our society lie. Critical reflection was needed. The Kiel students had to engage in a subject completely alien to them. This brought forth many questions: What is microelectronics? How are wafers zu ganz neuen Möglichkeiten führen.“ Mit ihrer „Unsichtbaren Haut des produced? Why is a clean room necessary and what is it exactly? And, some Wissens“ entwickelte sie ein Armband, das jederzeit aufrufbar und tragbar times quite casually: What are these things manufactured in Itzehoe built sein soll. Sie realisiert ihre visionären Gedanken in einer Print-Arbeit, einem into? It was first necessary to recognise this complexity. Prejudice against sup- Folder. Bei dieser Arbeit spielt Sprache eine besondere Rolle, so entwickelt posedly dry technology had to be overturned. There follows a number of statements on this process by our prospective sie Textfiguren, die mit ihren Fotografien zusammen wirken und so Inhalte verdeutlichen. communication designers. Julian Litschko described his motivation as fol- An diesen beispielhaft vorgestellten Arbeiten wird deutlich, was profes lows: “I didn’t initially see this not particularly attractive topic as a challenge sionelles Kommunikationsdesign leisten kann. Im Lehrgebiet „Konzeption I would have normally got involved with.” His idea is the project “Smart Pilots”, und Entwurf“ werden komplexe Themen so aufbereitet, dass kommunikative which he veiled in simple packaging and only its mode of action was auspi Botschaften entstehen. Deshalb müssen zunächst Konzeptionen entwickelt, ciously announced by the inscription: “Drive, Scan, Visual und Sound”. 038 gen in den Bereichen der Mikroelektronik führen zu bahnbrechenden Ver änderungen, die auch für mich als am Puls der Zeit orientierte Gestalterin “Even if you don’t see them, microchips enrich our everyday lives for bet- Bilder erfunden oder gefunden und in Beziehung zu Texten gesetzt werden. Und weil strategisches Denken und Sprache eine große Rolle spielen, bin ich ter or for worse.” This realisation was carried further by Conrad Witten, who glücklich über die Kooperation mit dem Lehrgebiet „Strategische Kommu came up with the idea of developing a smartphone app. “With the app you can nikation und verbale Gestaltung“, die Zusammenarbeit mit meinem Kollegen invade other people’s privacy. I wanted to visualise and communicate this in Prof. Wolfgang Sasse in diesem Projekt. Wir betreuen Studierende gemein these times of state surveillance.” This is a very personal statement, a very sam, weil das der beruflichen Realität entspricht. Auch in der Praxis arbeiten subjective focus, based on the current discussion on data volume and control. Artdirektoren und Texter zusammen, um durch die Verzahnung der Kompe Anika Grönwoldt wanted to convey a positive view: “For all the genera- tenzfelder der Berufsgruppen bestmögliche Ergebnisse zu erreichen. Es ist tions to come, the digital natives, the invention of microtechnology means an generell stets eine große Herausforderung, überzeugende Ideen und ent easing of everyday life.” Using the example of the ISIT invention of the so- sprechende Umsetzungen für medienadäquate Gestaltung zu finden. Ich called “Night View Assistant” in motor vehicles she illustrated its mode of freue mich, dass es bei diesem so komplexen Thema und der ungewöhn action most impressively in a communications campaign via image-text com- lichen Kooperation gelungen ist, Lernprozesse in Gang zu setzen. So konnte binations which communicate rapidly. Sichtbares entstehen und damit die Kommunikation, die Verstehen ermög It was particularly this supposed contrast which interested Isabell Ge- licht, Wissenschaftskommunikation, die alle Beteiligten weiter bringt. Ge senhues in this collaborative project. She saw an exciting interdisciplinary nau das entspricht dem übergeordneten Anliegen in meinem Lehrgebiet approach in the encounter between “Art and Science”: “The current develop- „Konzeption & Entwurf“: Die verantwortungsvolle Kommunikation gesell ments in the fields of microelectronics lead to groundbreaking changes which schaftlicher Prozesse. 039 in turn lead to new possibilities for me as a designer with a finger on the pulse of time.” With her “Invisible Skin of Knowledge” she developed a bracelet which can be worn and accessed at any time. She created her visionary ideas in a print-work, a folder. In this work, language plays a particular role, thus she developed text characters which act together with her photographs and clarify the content. In these examples of the work presented it becomes clear what profes sional communication design can accomplish. In the subject “Concept and Design”, complex issues are prepared in such a way that communicative messages are created. This is why concepts must first be developed, images must be invented or found and placed in relation to texts. And since strategic thinking and language play large roles, I am pleased about the cooperation with the study courses in “Strategic Communication and Verbal Design”, and the collaboration in this project with my colleague Prof. Wolfgang Sasse. We co-supervised students since it corresponded to our professional reality. In practice as well, art directors work with copywriters to achieve the best possible results through the integration of areas of expertise of different professional groups. Generally, it is always a challenge to find convincing ideas 040 and the corresponding reactions for media-appropriate design. I am pleased that in such a complex topic and the unusual cooperation we succeeded in starting learning processes. It allowed the visible to be created and thus communication which enables understanding, scientific communication which bring all involved forward. This is the overarching concern in my subject field “Concept and Design”: the responsible communication of social processes. 041 Das Unsichtbare sichtbar machen Prof. Tom Duscher, Muthesius Kunsthochschule 042 Zwei Phänomene bestimmen unseren täglichen Umgang mit neuen Techno logien: Zum einen wird die Hardware immer kleiner und mobiler, zum ande ren die Software immer intelligenter und komplexer. Wir haben uns an die Bequemlichkeit durch die neuen elektronischen Helfer gewöhnt und sind von ihnen immer und überall umgeben. Trotzdem scheinen sie zu verschwin den, unsichtbar und damit unheimlich zu werden. Informationen schweben in der Cloud, elektronische Wearables überwachen unsere Fitness- und Kör perwerte. Doch nicht nur die Geräte werden weniger sichtbar, auch die von ihnen getrackten und gespeicherten Daten verschwinden in einem unendli chen Meer an Informationen. Diese zu visualisieren ist heute ein wichtiger und zentraler Bestandteil im Design geworden. An der Muthesius Kunst hochschule bildet das Interaktive Informationsdesign im Studienfach Inter aktive Medien seit einiger Zeit auch einen zentralen Schwerpunkt. Besonders wenn es um komplexe Themen der Wissenschaft geht, ist eine nachvollzieh bare und auch emotional wirksame Versinnlichung der Information notwen dig. Datenvisualisierung und Informationsdesign helfen, unsere komplex 043 gewordene Welt zu verstehen und geben uns ein begreifbares Bild von den Zusammenhängen. „Making the invisible visible” lautet hier das Motto: Das zu zeigen, was hinter dem Sichtbaren liegt. Die Prozesse und Veränderungen aufzuzeigen, die im Hintergrund wirken. Wir leben bereits in den Zukunftsvisionen der Science Fiction der siebzi ger und achtziger Jahre, doch zeigt sich die futuristische Veränderung für uns weit weniger in der realen Welt als auf technologischer und virtueller Ebene. Die Vernetzung der Dinge und die in Clouds und Nanostrukturen gespeicher ten Daten unvorstellbaren Umfangs sind die eigentliche Revolution. Norbert Making the invisible visible Bolz, einer der maßgeblichen Medien- und Designwissenschaftler Deutsch Prof. Tom Duscher, Muthesius University Bits, Atomen, Neuronen und Genen. Die technologische Revolution wirkt auf lands, bezeichnete diese Herausforderung: BANG-Design – die Gestaltung von einer nicht sichtbaren Ebene. Deswegen sind wir so erschüttert, erfahren zu haben, wer alles mit unseren Daten handelt und was alles über uns zu erfahren ist. Deswegen ist es auch insbesondere eine Aufgabe von Kunst und Design, diese versteckten Prozesse aufzudecken, sichtbar und für die Gesellschaft zu gänglich zu machen. Die studentische Gruppe, die ich bei diesem Projekt betreuen durfte, 044 Two phenomena determine our daily dealings with new technologies: on kam durch die Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen zu ganz unter the one hand hardware is becoming smaller and more mobile, and on the schiedlichen und eigenständigen Lösungen. In den Projektsitzungen wurde other, software more intelligent and more complex. We have accustomed our- angeregt darüber diskutiert: Wir thematisierten des Öfteren unsere eigene selves to the convenience of these new electronic aids and are surrounded by Zerrissenheit ob der bipolaren Auswirkungen der technologischen R evolution. them, always and everywhere. Nevertheless they appear to disappear, become Einerseits wollen wir die Möglichkeiten der vernetzten Welt nicht missen und invisible and thus scary. Information floats in the cloud, electronic wearables wissen die grenzenlose Verfügbarkeit von Information und Wissen zu schät monitor our fitness and body data. However, not only the devices are becom zen. Andererseits ist die Allgegenwart der technischen Geräte eine Bedro ing less visible, but the data tracked and stored by them is disappearing into hung, zeigt uns unsere Abhängigkeit und Entfremdung von der Natur des an infinite sea of information. To visualise this has become an important and Menschen. Maßstab und Metaphorik der Siliziumspeicher sind ebenso faszi central component of design today. At the Muthesius University, Interactive nierend wie erschreckend. Information Design in the studies of Interactive Media has been a central Celina Golz, Studierende im Kommunikationsdesign, zeigt in ihrer Arbeit theme for some time now. A comprehensible and emotionally effective die Ästhetik der Miniaturisierung von Mikrochips. Sie stellt einen wunder sensualisation of information is necessary particularly when it comes to the baren Bezug zu den kunstvollen Kieselalgen-Rosetten des 18. Jahunderts complex issues of science. Data visualisation and information design help us her. Silizium als ein Baustein der natürlichen wie technischen Evolution. Ein to understand our complex world and give us a tangible image of the relation ähnlicher Gedanke trieb auch die Medienkunst-Studentin Robin Lison an, als ships. “Making the invisible visible” is the motto here: saying that which lies sie durch ihre Recherche zu der Erkenntnis gelangte, dass die miniaturisierte 045 behind the visible. Showing the processes and changes which work in the der Rohstoffe die biotopischen Lebensräume anderer Lebewesen (zer)stört. background. We already live in the futuristic visions of the science fiction of the seven- 046 Elektronik nicht nur unser Leben durchdringt, sondern auch durch den Abbau Ihre gravierten Wafer haben eine äußerst ansprechende und ästhetische ties and eighties, but futuristic change for us can be seen far less in the real Objektwirkung. Die ernüchternde Erkenntnis zeigt sich erst auf den zweiten world than at a technical and virtual level. The networking of things and the Blick, ebenso wie es sich mit den glänzenden Oberflächen unserer Smart unimaginable scale of data stored in clouds and nanostructures are the real phones verhält. Die massenhafte Produktion und Miniaturisierung ist auch revolution. Norbert Bolz, one of the most relevant media and design scientists Thema bei Talea Büscher. Sie war fasziniert von der irritierenden Feststellung, in Germany, calls this challenge: BANG-Design – the design of Bits, Atoms, dass pro Jahr mehr Transistoren als Reiskörner produziert werden. Auch hier Neurons and Genes. The technological revolution works at a non-visible level. steht die Technologie im direkten Vergleich mit unserer Natur und wie sich This is why we are so shocked to have learnt who deals with all our data and das Verhältnis auf eine für den Menschen ungünstige Weise verschiebt. what can be learnt about us all. Thus, it is also a particular task of art and Denn natürlich sind vor allem die westlichen Industrienationen die Nutznie design to uncover these hidden processes, to make them visible and acces- ßer der technologischen Entwicklung, während es in anderen Teilen der Welt sible to society. an ganz Existenziellem mangelt. Für die Visualisierung dieser unsichtbaren The student groups which I supervised during this project came to com- Masse hat sich die Designerin ein dreidimensionales, rotierendes Plakat ein pletely different and individual solutions in their work with this phenomenon. fallen lassen, bei dem durch das Verrinnen der Zeit auch die unendliche Fort In the project meetings there were excited discussions: we often focused on setzung des Prozesses thematisiert wird. Es fragt: Werden die Technologie issues of our own fragmentation and the bipolar effects of the technological märkte je gesättigt sein? revolution: on the one hand we did not want to miss out on the possibilities Die Bedeutung von technologischen Fortschritten richtig einzuschätzen of a networked world and appreciated the limitless availability of informa- ist indes nicht so einfach. Werden wir es tatsächlich zulassen, überall ortbar tion and knowledge. On the other hand, the omnipresence of technical zu sein und unsere intimsten Körperdaten ins Netz zu stellen? Müssen wir das devices is a threat, and shows us our dependence and alienation from human Schlimmste befürchten, oder ist Technologieskepsis auch ein speziell deut nature. The scale and metaphors of silicon storage are both fascinating and sches Phänomen? Manuel Reitz setzt sich mit seiner Arbeit „The Internet is frightening. just a Hype“ erfrischend ironisch mit den falschen Prophezeiungen über die Celina Golz, a student of Communication Design, showed in her work the aesthetics of the miniaturisation of microchips. She created a wonderful ref Zukunft technologischer Entwicklungen auseinander. Dass er den Betrachter der Installation miteinbezieht, macht die Arbeit nur sympathischer: Niemand erence to the ornate diatom rosettes of the 18 century. Silicon as a building kann heute mit Gewissheit sagen, welche Entwicklung die Technologien neh block of natural and technical evolution. A similar thought drove the media men werden, jeder ist heute Spezialist und Laie zugleich. Ein reflektierter Um th arts student Robin Lison when she realised through her research that minia- gang mit den technischen Möglichkeiten könnte uns vor der Entfremdung turised electronics pervade not only our lives but due to the mining of raw von uns selbst schützen. Ähnlich leicht geht auch Joshua von Hofens Arbeit materials also damage and destroy the biotopic habitats of other beings. Her „Leiterbahnen Netzwerk“ mit der Thematik der Überwachung um. Die reak engraved wafers have an extremely attractive and aesthetic object effect. The tive Wandinstallation lässt Lichtpunkte auf einer Leiterbahn hinter Personen sobering realisation can only be seen at second sight, just like the shining sur- herflitzen, wenn sie an ihr vorbeigehen. So thematisiert er wunderbar, wie face of our smartphones. Mass production and miniaturisation was also a durch miniaturisierte Chips ein weltumspannendes Netz entsteht, in dem wir theme for Talea Büscher. She was fascinated by the irritating discovery that uns als mikroskopische Punkte bewegen und beobachtet werden können. 047 each year more transistors are produced than grains of rice. Here too, Unsichtbares wird sichtbar gemacht, und obwohl wir es immer ahnten, muss technology is in direct comparison to human nature and how this relationship ten die Überwachungstätigkeiten der Geheimdienste erst ans Tageslicht shifts to the disadvantage of mankind. For, the western industrialised nations gebracht werden, um uns zum Überdenken unserer Handlungen zu bringen. are of course the main beneficiaries of technical development whereas in Die Arbeiten, die in meiner Gruppe des Fraunhofer Projekts entstanden, be other parts of the world the essentials are lacking. For the visualisation of this geistern mich in vielerlei Hinsicht. Am Eindrucksvollsten finde ich aber, dass invisible mass the designer thought up a three-dimensional, rotating poster sie genau das leisten: Sie machen Unsichtbares sichtbar, und das auf unkon which discussed the infinite continuation of the process via the p assage of ventionellen Wegen. Sie sind Informationsdesign ohne die typischen Forma time. It asked: will the technology markets ever be satiated? te zu benutzen, sie versinnlichen wissenschaftliche Prozesse auf poetische Estimating the significance of technological advancement is thus not wie ironische Weise. Sie sind weder anklagend noch idealisierend, sie regen easy. Will we really allow ourselves to be located anywhere and to have our zum Nachdenken an. Und das ist ein entscheidender Beitrag, den Kunst und most intimate body data put into the Net? Do we have to fear the worst or is Design in der Mitgestaltung des technologischen Fortschritts leisten können. technology scepticism a particularly German phenomenon? Manuel Reitz in his work “The Internet Is Just A Hype” dealt with i naccurate predictions about the future of technological development in a refreshingly ironic way. The fact that he involved the observer in the installation made one appreciate it even more: nobody today can say with certainty what development technology will follow, everyone is a specialist and layperson at the same time. A reflective discussion of the technical possibilities could protect us from our alienation. 048 In a similar vein, Joshua von Hofen’s work “Leiterbahnen Netzwerk” [Network of Conducting Pathways] also dealt with the theme of surveillance. The reactive wall installation moved light points via a conducting path behind people when they passed. Thus he was able to wonderfully focus on how by using miniaturised chips a worldwide network can be created in which we move as microscopic points and can be observed. The invisible is made visible and although we were always aware of it, the surveillance activities of the secret services had to come to light to make us think about our actions. The works created in my group of the Fraunhofer Project excite me in many ways. The most impressive things is that they do just that: they make the invisible visible and in unconventional ways. They are information design without using the typical formats. They sensualise scientific processes in a poetical and ironic manner. They are neither accusatory nor idealising, they encourage reflection. And this is a crucial contribution which can be made by art and design in the shaping of a technological process. 049 Aufinnenmit Prof. Detlef Rhein, Muthesius Kunsthochschule 050 Die mit hoher Dynamik fortschreitende Miniaturisierung, Leistungs- und In tegrationsverdichtung elektronischer Systeme lässt uns bewusst werden, dass eine letzte Grenze technischer Durchdringung im Begriff ist, sich auf zulösen: die des menschlichen Körpers. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, dass der Phase der sensorischen Besiedelung die mikroelektronische Sym biose folgt, in welchen Ausmaßen und in welcher Form auch immer. Industriedesign ist nicht Menschendesign, das ist die beruhigende Per spektive der Differenz zwischen seriellem Artefakt und sozialem, gleichsam sterblichen Lebewesen. Nimmt man diese Differenz ernst, dann eröffnet sich etwas ungemein Reizvolles. Das Denken und Gestalten nicht von „Bedienoder Nutzungszuständen“, sondern von technisch erweiterten Handlungs optionen jenseits des physischen Produktes. Oder anders gefasst: Die äuße ren und inneren Grenzflächen des Körpers reformulieren sich zu Interaktionsflächen zwischen Mensch und Technologie, eine Entgrenzung folglich des kruden Implantats oder vermeintlich smarter Textilien, die in ihrem Zustand des „Innen- oder Auf-Liegens“ noch eine erhebliche Distanz 051 zu den denkbaren Möglichkeiten eines „Mit-Formulierens“ ultra-minimierter Elektronik aufweisen. Diese Möglichkeiten phänomenologisch zu durchdrin gen und hypothetisch auszugestalten, also auch differenziert ästhetisch zu bestimmen, gehört zum neuen Erfahrungs- und Handlungsraum des De signs, genauso, wie sich mit den konkreten Übersetzungen und Vorschlägen an kritischen Dialogen und Diskursen zu beteiligen. Das Kooperationsprojekt mit dem Fraunhofer-Institut für Siliziumtech nologie (ISIT) wurde genau als eine solche Chance seitens der Studierenden des Industriedesigns verstanden. Upinsideby Prof. Detlef Rhein, Muthesius University 052 The dynamically advancing miniaturisation, performance and integration of electronic systems makes us aware of the last frontier of technical penetration is about to be dissolved: the human body. It is only a matter of time until the phase of sensory colonisation is followed by microelectronic symbiosis, in whatever dimension or form. Industrial Design is not human design; this is the re-assuring perspective of the difference between serial artefacts and social, i.e. living beings. If one takes this difference seriously, it opens up something very seductive: ideas and designs not of “operational or user conditions” but of technically advanced courses of action beyond the physical product. Or to put it another way: the outer and inner boundaries of the body reform themselves to interaction surfaces between human being and technology, a delimitation, consequently, of a crude implant or of supposedly smart textiles, which show a considerable distance to the conceivable possibilities of a “co-formulation” of ultra-minimal electronics in their condition of being “situated in and on”. Penetrating these possibilities phenomenologically and designing them hypothetically, 053 i. e. making them aesthetically different, is one of the new experiences and actions of design, such as participating in critical dialogue and discourse with concrete translations and proposals. The co-operation project with the Fraunhofer Institute for Silicon Tech nology (ISIT) was understood by the students of Industrial Design as just such an opportunity. 054 055 Der Wettbewerb Prof. Wolfgang Sasse, Muthesius Kunsthochschule 056 Das Fraunhofer-Projekt war innerhalb der Muthesius Kunsthochschule als Wettbewerb angelegt. Die Arbeiten wurden von einer heterogenen Jury aus Vertretern des Fraunhofer-Instituts für Siliziumtechnologie ISIT und Profes soren der unterschiedlichen Lehrgebiete der Muthesius Kunsthochschule kuratiert. Jurymitglieder Fraunhofer ISIT: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Benecke, Institutsleiter Claus Wacker, Öffentlichkeitsarbeit Ulrich Hofmann; Prof. Ralf Dudde; Norman Marenco Jurymitglieder Muthesius Kunsthochschule: Prof.in Silke Juchter Prof. Wolfgang Sasse Prof. Detlef Rhein Prof. Tom Duscher Prof. Manfred Schulz 057 Die Bewertungskriterien: Thematischer Bezug Gesellschaftliche Relevanz Originalität & Kreativität Handwerkliche Qualität Wirkung & Prägnanz Die Gewinner The Contest Prof. Wolfgang Sasse, Muthesius University Preiskategorie 1: Rhizopoda Radiata: Robin Lison The Internet Is Just A Hype: Manuel Reitz Preiskategorie 2: Mindport: Conrad Witten Smart Pilots: Julian Litschko Transistoren für die Welt: Talea Büscher 058 The Fraunhofer Project was set up as a competition within the Muthesius Preiskategorie 3: University. The works were judged by a heterogeneous jury of representatives Leiterbahnen Netzwerk: Joshua von Hofen from the Fraunhofer Institute for Silicon Technology ISIT and professors from Luzid: Charlotte Gosch, Nina Massow, Insa K.-Schmoldt various disciplines of the Muthesius University. Auszeichnungen wurden vergeben an: Jury of the Fraunhofer Institut ISIT: Nachtsicht-Assistent Plus: Annika Grönwoldt Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Benecke, Director Am Anfang war Silizium: Celina Golz Claus Wacker, PR Haut:e, deine Haut des Wissens: Isabel Gesenhues Ulrich Hofmann; Prof. Ralf Dudde; Norman Marenco Das Mosaik: Arnulf Lubitz Jury of the Muthesius University: Life of Sand: Kristin Rosch, Belinda Ulrich Prof. Silke Juchter Cyborg: Laura Binder Prof. Wolfgang Sasse Body-Product-Unity: Oliver Hahn, Lorenz B ayer, Prof. Detlef Rhein Armin Warnecke, Christian Hanke, Prof. Tom Duscher Lisa-Marie Heiermann, Maren R ittmeister Prof. Manfred Schulz Mela: Henrike Schrödter 059 The assessment criteria: Thematic Reference Societal Relevance Originality & Creativity Work Quality Effect & Conciseness The Winners Prize Category 1: Rhizopoda Radiata: Robin Lison The Internet Is Just A Hype: Manuel Reitz Prize Category 2: Mindport: Conrad Witten Smart Pilots: Julian Litschko Transistoren für die Welt: Talea Büscher Prize Category 3: 060 Leiterbahnen Netzwerk: Joshua von Hofen Luzid: Charlotte Gosch, Nina Massow, Insa K.-Schmoldt Awards were presented to: Nachtsicht-Assistent Plus: Annika Grönwoldt Am Anfang war Silizium: Celina Golz Haut:e, deine Haut des W issens: Isabel Gesenhues Das Mosaik: Arnulf Lubitz Life of Sand: Kristin Rosch, Belinda Ulrich Cyborgs: Laura Binder Body-Product-Unity: Oliver Hahn, Lorenz Bayer, Armin Warnecke, Christian Hanke, Lisa-Marie H eiermann, Maren R ittmeister Mela: Henrike Schrödter 061 062 063 Rhizopoda Radiata Robin Lison 064 Freie Kunst / Medienkunst Raum-Installation Diese Arbeit thematisiert die Verbindung von Mikroelektronik und Biochemie. Sie ver gegenwärtigt die Bedeutung der aufgrund der geringen Größe kaum wahrgenommenen SiliziRhizopoda Radiata um-Chips Robin Lisonund der Komponenten der rohstoffliefernden Sande. Dazu wurden Zeichnungen mikroskopisch vergrößerter Endoskelette der Radiolarien (Rhizopoda radiata) – aus dem Meerwasser gewonnenes Siliziumoxid – mit Hilfe einer in der Produktion von Mikrochips an gewandten Technik auf 300 mm Waferplatten aufgebracht. Die mikroskopische Sichtbarmachung betont die enorme Diversität sowohl im technischen als auch im biologischen Bereich. Die Installation im Raum ermöglicht e inen ganz besonderen Zugang in die makroskopisch kleine Welt der Mikrochips. Preiskategorie 1 | Prize Category 1 Freie Kunst / Medienkunst | Fine Arts / Media Art Raum-Installation | Spatial Installation betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher 065 Rhizopoda Radiata Robin Lison 064 Freie Kunst / Medienkunst Raum-Installation This work focuses on the connection between microelectronics and biochemistry. It exhibits the importance of the silicon chip barely perceived due to its limited size and the components of sand which supply the raw material. The drawings of microscopically en larged endoskeletons of radiolaria (Rhizopoda radiata) – silicon oxide gained from seawater – were applied to 300 mm wafer plates with the aid of a technique used in the production of microchips. The microscopic visualisation stresses the enormous diversity in both the technical and biological fields. The spatial in stallation allows special access to the macro scopically small world of microchips. Rhizopoda Radiata Robin Lison 065 Preiskategorie 1 | Prize Category 1 Freie Kunst / Medienkunst | Fine Arts / Media Art Raum-Installation | Spatial Installation betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher Rhizopoda Radiata Robin Lison 066 Am Anfang war der Sand. Hier die Rauminstal lation mikroskopisch vergrößerter Endoskelette von Radiolarien, dem Urstoff des Siliziums, auf großen Waferplatten. | At the beginning there was sand. Here, the spatial installation of microscopically enlarged endoskeletons of radiolaria, the origins of silicon, on large wafer plates. Freie Kunst / Medienkunst Raum-Installation 067 Rhizopoda Radiata Robin Lison 068 Freie Kunst / Medienkunst Raum-Installation 069 Rhizopoda Radiata Robin Lison Freie Kunst / Medienkunst Raum-Installation 070 Die Diversität von Siliziumchips im technischen und biologischen Bereich in ungesehener Umsetzung. | The diversity of silicon chips in the technical and biological fields in an as yet unseen interpretation. 071 The Internet Is Just A Hype Manuel Reitz 072 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Installation Link www.invisible.muthesius.de/hype Es haben sich schon viele kluge Köpfe Gedanken über die technologische Zukunft gemacht. Die Entwicklung schreitet rasant voran und lässt sich Is schwer geThe Internet Just voraussagen, A Hype radeManuel in Bezug auf die Auswirkungen, die der Reitz technische Fortschritt für die Gesellschaft und jeden Einzelnen hat – im positiven wie im nega tiven Sinne. „Internet is just a hype“ ist eine interaktive Installation, die Zitate über die Zukunft von Technologie inszeniert. Es werden dabei gesammelte Zitate, die sich teilweise als amüsante Fehleinschätzung herausgestellt haben oder deren Ausgang noch offen ist, mit den Erwartungen der Ausstellungsbesucher gemischt, die selbst eine Prognose abgeben. So entsteht interaktiv eine vielfältige und zum Teil skurrile Mischung aus überholten Progno1 | Prize Category 1 sen,Preiskategorie realistischen Einschätzungen aber auch Kommunikationsdesign / Interaktive Medien | Interactive Media an Science Fiction grenzenden Vorhersagen. Interaktive Installation | Interactive Installation betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher 073 The Internet Is Just A Hype Manuel Reitz 072 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Installation Many clever minds have thought about future technology. The development is advanc ing rapidly and can be difficult to predict, particularly with regard to the impact this technical advancement will have on society and the individual both in a negative and positive sense. “Internet is just a hype” is an interac tive installation which presents quotations on the future of technology. The collected quotations, which have been found to be amusing miscalculations or whose outcome is still open, are mixed with the expectations of the exhibition visitors, who submit their own predictions. This creates a multifarious, and sometimes bizarre, interactive mix of outdated projections, realistic estimations but also predictions bordering on science fiction. Link www.invisible.muthesius.de/hype The Internet Is Just A Hype Manuel Reitz 073 Preiskategorie 1 | Prize Category 1 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien | Interactive Media Interaktive Installation | Interactive Installation betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher The Internet Is Just A Hype Manuel Reitz 074 Installation mit realen aber zum Teil von der Zeit überholten Zitaten. | Installation with original but partly outdated quotations. Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Installation Link www.invisible.muthesius.de/hype 075 The Internet Is Just A Hype Manuel Reitz Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Installation Link www.invisible.muthesius.de/hype 076 Der Zuschauer selbst kann Prognosen abgeben. | The observer him-/herself can submit predictions. 077 So entsteht ein ständiges Wechselspiel aus Fiktion, Gegenwart und Vergangenheit. | A continuous interplay of fiction, present and past is created. The Internet Is Just A Hype Manuel Reitz 078 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Installation Link www.invisible.muthesius.de/hype 079 Mindport Conrad Witten 080 Kommunikationsdesign App / Plakatserie Link www.invisible.muthesius.de/mindport Mit der App „Mindport“ wurde der „miss ing link“ , der letzte Schritt zum gläsernen Menschen, entwickelt. Er hat die Form einer selbstverständlich Mindport fiktiven App, mit der man Gedanken lesen kann und die RegistrierungsConrad Witten nummer jedes Menschen bei der NSA erfährt. Eine App, die über politische Gesinnung und sexuelle Vorlieben informiert. Eine App, die keine Privatheit mehr zulässt. Mit „Mindport“ gibt es keine Geheimnisse mehr. Dazu gibt es eine Kampagne, mit der diese neue App auf Plakaten auch beworben wird. Mit unter schiedlichen Texten und dem Versprechen: „Mindport. Discover the real side“. Ein satirischer und provozierender Kommentar zur aktuellen Diskussion um Datenvernetzung, Überwachung und Datenmissbrauch. Preiskategorie 2 | Prize Category 2 Kommunikationsdesign | Communication Design App / Plakatserie | App / Poster Series betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse 081 Mindport Conrad Witten 080 Kommunikationsdesign App / Plakatserie “Mindport” develops the “missing link”, the last step to a transparent person. It has the form of a – naturally fictional – app with which one can read minds and access the registra tion number of any person at the NSA. An app which provides information on political views and sexual preferences. An app which no longer allows any sort of privacy. With “Mindport” there are no secrets. An advertising campaign displays the app on posters. With different texts and the promise: “Mindport. Discover the Real Side”. A satirical and provoking commentary on the current debate on data networking, monitoring and misuse. Link www.invisible.muthesius.de/mindport Mindport Conrad Witten 081 Preiskategorie 2 | Prize Category 2 Kommunikationsdesign | Communication Design App / Plakatserie | App / Poster Series betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse Mindport Conrad Witten Kommunikationsdesign App / Plakatserie 082 Link www.invisible.muthesius.de/mindport 083 Mindport. Der „missing link“ zum gläsernen Menschen. Übersetzt in einer – natürlich fiktiven - App, die keine intime Privatheit mehr zulässt.| Mindport. The “missing link” to transparent people. Translated in a – naturally fictional – app which no longer allows intimate privacy. Mindport Conrad Witten Kommunikationsdesign App / Plakatserie 084 Link www.invisible.muthesius.de/mindport 085 Die App wurde mit aufmerksamkeitsstarken und sarkastischen Plakaten beworben. | The app was advertised using sarcastic posters which created a lot of attention. Mindport Conrad Witten 086 Kommunikationsdesign App / Plakatserie Link www.invisible.muthesius.de/mindport 087 Smart Pilots Julian Litschko 088 Kommunikationsdesign Packaging / Plakatserie Wir konsumieren Technik, ohne wirklich über deren Inhalt und Auswirkung nachzu denken. Mikrochips, die überall unbeachtet viel Smart Arbeit verrichten, Pilots befinden sich in jedem neuen JulianGerät Litschko mit Akkufach und / oder Stecker. Um auf ihre Bedeutung hinzuweisen, wurden neue Verpackungen für Mikrochips entwickelt. Verpackungen, durch welche sie zum fiktiven „Lebensmittel“ werden und die Technik zum Konsumprodukt, zur Marke wird. Der Name „Smart Pilots“. Ein Produkt mit verschiedenen Zusatznutzen und Anwendungsgebieten. Der Betrachter soll durch diese Verfremdung eine Irritation erfahren, ein Gefühl für den Ein satz und die Wichtigkeit von Mikrotechnik, die unseren Alltag prägt und allgegenwärtig ist. Die Plakate zeigen die Verpackungen als eine VerPreiskategorie 2 | Prize Category 2 sinnbildlichung unseres High-Tech-Konsums. Kommunikationsdesign | Communication Design Packaging / Plakatserie | Packaging / Poster Series betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse 089 Smart Pilots Julian Litschko 088 Kommunikationsdesign Packaging / Plakatserie We consume technology without really thinking about its content and effect. Microchips, which perform a lot of work unheeded, are to be found in every new device with a battery or plug connector. To highlight their importance, new packaging was developed for the microchips. Packaging via which they become fictitious “food”, technology which becomes a consumer product, or a brand. The name is “Smart Pilots”. A product with various added benefits and applications. The observer should experience irritation due to alienation, get a feeling for the importance and use of the microtechnology which shapes our daily lives and is omnipresent. The posters show the packaging as a symbolic representation of our high-tech consumption. Smart Pilots Julian Litschko 089 Preiskategorie 2 | Prize Category 2 Kommunikationsdesign | Communication Design Packaging / Plakatserie | Packaging / Poster Series betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse Smart Pilots Julian Litschko Kommunikationsdesign Packaging / Plakatserie 090 091 Technik als Konsumprodukt. Unsichtbares in einer „Chipstüte“. Mit einem Nutzen, der sich sonst nur indirekt erschließt. | Technology as a consumer product. The invisible in a “chips bag”. With one usage, which is only revealed indirectly. Smart Pilots Julian Litschko 092 Kommunikationsdesign Packaging / Plakatserie 093 Smart Pilots Julian Litschko 094 Kommunikationsdesign Packaging / Plakatserie 095 Transistoren für die Welt Talea Büscher 096 Kommunikationsdesign / Typografie Dreidimensionales Poster Um die Bedeutung der Mikrotechnologie in unserer Gesellschaft begreifbarer machen zu können, wird der Transistor, das weltweit meist produzierte elektrische Bauteil und der Transistoren für die Welt wichTalea tigste B estandteil für Mikroprozessoren, Büscher mit einem der weltweit wichtigsten Grund nahrungsmittel, dem Reis, verglichen. Diese In stallation setzt sowohl das Größenverhältnis als auch die Produktionsmenge anschaulich um, die gewaltigen Zahlen werden so begreifbar. Die geringe Menge an Transistoren in der Sanduhr wirkt unscheinbar. Ebenso nehmen wir die miniaturisierten Bauteile in unserem Alltag kaum wahr. Trotzdem überschreitet die weltweite Produktionsmenge des elektronischen Bauteils die des Grundnahrungsmittels Reis bei weitem. Dies zeigen die sekündlich Preiskategorie 2Produktionszahlen, | Prize Category 2 steigenden die unter den Kommunikationsdesign / Typografie | Communication Design/Typography Sanduhren angezeigt werden. Dreidimensionales Poster | Three-Dimensional Poster betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher 097 Transistoren für die Welt Talea Büscher 096 Kommunikationsdesign / Typografie Dreidimensionales Poster In order to make the significance of microtechnology in our society more tangible, the transistor, the world’s most mass-produced electronic component and most important component for microprocessors, is compared to a basic foodstuff, rice. The installation clear ly conveys the size-ratio as well as the amount of production, the enormous numbers thus becoming comprehensible. The small number of transistors in an hourglass appears incon spicuous, so we do not perceive these miniatur ised components in our daily lifes. Neverthe less, the worldwide production of electronic components by far exceeds that of rice. This is shown by the production numbers increasing every second which are shown beneath the hourglass. Transistoren für die Welt Talea Büscher 097 Preiskategorie 2 | Prize Category 2 Kommunikationsdesign / Typografie | Communication Design/Typography Dreidimensionales Poster | Three-Dimensional Poster betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher Transistoren für die Welt Talea Büscher 098 Kommunikationsdesign / Typografie Dreidimensionales Poster Each year, more transistors are produced than grains of rice. Es scheint unwahr. Aber jährlich werden tatsächlich mehr Transistoren als Reiskörner produziert. | It seems to be untrue. But, each year, more transistors are produced than grains of rice. Pro Jahr werden mehr Transistoren produziert als Reiskörner. 099 Transistoren für die Welt Talea Büscher 100 Kommunikationsdesign / Typografie Dreidimensionales Poster 18 000 000 000 000 000 000 transistors are produced worldwide each year. 18 000 000 000 000 000 000 Transistoren werde etwa weltweit pro Jahr produziert. 28 788 000 000 000 000 grains of rice are produced worldwide each year. 28 788 000 000 000 000 Reiskörner werden etwa weltweit pro Jahr produziert. 1:600 About 600 transistors on average are produced each year per grain of rice. 1:600 Auf ein Reiskorn werden jährlich etwa 600 Transistoren produziert. 1:600 000 One grain of rice is as large as 600 000 transistors. 1:600 000 Ein Reiskorn ist etwa so groß wie 600 000 Transistoren. 101 Transistoren für die Welt Talea Büscher Kommunikationsdesign / Typografie Dreidimensionales Poster 102 103 Die Installation macht sowohl das Größenverhältnis als auch die Produktionsmenge anschaulich und begreifbar. | The installation makes the size-ratio and the production capacity visible and comprehensible. Leiterbahnen Netzwerk Joshua von Hofen 104 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Rauminstallation Link www.invisible.muthesius.de/netzwerk Die Arbeit thematisiert die Synthese zwischen Mensch und Technik. Das Konzept für die Installation entstand in Anlehnung an die Vernetzung von Chip-Platinen durch LeiterLeiterbahnen Netzwerk bahnen und deren digitaler Vernetzung mit Joshua von Hofen dem Menschen. Durch Bewegungserkennung werden die Besucher der Ausstellung mit dem Leiterbahnen-Netzwerk verbunden. Elektronen fließen vorbei gehenden Besuchern über die Leiterbahnen hinterher. Kontrolliert der Mensch die Bewegungen im Netzwerk oder kontrolliert das Netzwerk die Bewegungen des Menschen? Das ist die zentrale Frage, die sich dem Betrachter stellt. Preiskategorie 3 | Prize Category 3 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien | Interactive Media Interaktive Rauminstallation | Interactive Installation betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher 105 Leiterbahnen Netzwerk Joshua von Hofen 104 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Rauminstallation This piece of work focuses on the synthesis between humans and technology. The concept for the installation was created in reference to the network of chipboards via conductive path ways and their digital network to humans. The visitors of the exhibition are connected with the network via conductive pathways. Electrons follow the visitors passing by across the path ways. Does the visitor control the movements in the network or the network the movements of the visitor? This is the central question asked. Link www.invisible.muthesius.de/netzwerk Leiterbahnen Netzwerk Joshua von Hofen 105 Preiskategorie 3 | Prize Category 3 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien | Interactive Media Interaktive Rauminstallation | Interactive Installation betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher Leiterbahnen Netzwerk Joshua von Hofen Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Rauminstallation 106 Eine Installation, in der die Synthese zwischen Mensch und Technik an einer überdimensionalen Leiterbahn visualisiert wird. | An installation in which the synthesis between mankind and technology is visualised in an over-dimensional conductor pathway. Link www.invisible.muthesius.de/netzwerk 107 Leiterbahnen Netzwerk Joshua von Hofen Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Rauminstallation 108 Durch eine Bewegungserkennung fließen Elektronen vorbei gehenden Besuchern hinterher. | Electrons flow behind passers-by via movement detection. Link www.invisible.muthesius.de/netzwerk 109 Leiterbahnen Netzwerk Joshua von Hofen 110 Kontrolliert der Mensch die Bewegung im Netzwerk oder ist es genau umgekehrt? | Do we control movement in the networks or is it the other way round? Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Interaktive Rauminstallation Link www.invisible.muthesius.de/netzwerk 111 Luzid Ch. Gosch / N. Massow / I. Kühlcke-Schmoldt 112 Kommunikationsdesign Print-Magazin Link www.invisible.muthesius.de/luzid Die Arbeit thematisiert die Synthese zwischen Mensch und Technik. Das Konzept für die Installation entstand in Anlehnung an die Vernetzung Luzid von Chip-Platinen durch Leiterbahnen und Charlotte Goschderen digitaler Vernetzung mit Nina Massow demInsa Menschen. Durch Bewegungserkennung Kühlke-Schmoldt werden die Besucher der Ausstellung mit dem Leiterbahnen-Netzwerk verbunden. Elektronen fließen vorbei gehenden Besuchern über die Leiterbahnen hinterher. Kontrolliert der Mensch die Bewegungen im Netzwerk oder kontrolliert das Netzwerk die Bewegungen des Menschen? Das ist die zentrale Frage, die sich dem Betrachter stellt. Preiskategorie 3 | Prize Category 3 Kommunikationsdesign | Communication Design Print-Magazin | Print Magazine betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse 113 Luzid Ch. Gosch / N. Massow / I. Kühlcke-Schmoldt 112 Kommunikationsdesign Print-Magazin They are here! Daily, we register them unconsciously. Through our food, human contact and even the air. Our health, thoughts and our welfare are influenced and assessed by them. Sickness, thoughts of murder or suicide, and even death are the consequences. At fault are – the microchips! LUZID sheds light on the dark ness. The investigative magazine talks to re nowned scientists, offers information on the incredible dissemination of microchips, who is responsible and how we can protect ourselves. A medium for all conspiracy theorists. In a ctual fact, microchips only make our rubber fish sing, move vibrators, check the functionality of our mobile phones, pacemakers and some times even our organisms. Link www.invisible.muthesius.de/luzid Luzid Charlotte Gosch Nina Massow Insa Kühlke-Schmoldt 113 Preiskategorie 3 | Prize Category 3 Kommunikationsdesign | Communication Design Print-Magazin | Print Magazine betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse Luzid Ch. Gosch / N. Massow / I. Kühlcke-Schmoldt 114 Das Magazin LUZID ist das Zentralorgan für alle Verschwörungstheoretiker. Für alle, die glauben, Mikrochips werden von uns durch Nahrung und Luft aufgenommen und stören unser Wohlbefin den nachhaltig. | The magazine LUZID is the central organ for conspiracy theorists. For all those who believe microchips are taken up via food and the air and are sustainably destroying our welfare. Kommunikationsdesign Print-Magazin Link www.invisible.muthesius.de/luzid 115 Luzid Ch. Gosch / N. Massow / I. Kühlcke-Schmoldt 116 Kommunikationsdesign Print-Magazin ICH HABE KEINE ANGST, DENN ES GIBT KEINEN TOD. Link www.invisible.muthesius.de/luzid 117 7 Luzid Ch. Gosch / N. Massow / I. Kühlke-Schmoldt Kommunikationsdesign Print-Magazin Link www.invisible.muthesius.de/luzid 10 Wahrheiten über Mikrochips 10 WAHRHEITEN ÜBER MIKROCHIPS 5 Die flächendeckende Verchippung der Weltbevölkerung ermöglicht die systematische Machtergreifung durch das Plutonium-Imperium. 6 Ein eingepflanzter Mikrochip kann innerhalb deines Körpers bis zum Gehirn wandern. 1 Man erkennt jeden Mikrochip an dem Messwert und der Zugehörigkeit zu Pluto nium. 118 7 Mit Hilfe der Mikrochips werden die Menschen der nächsten Generation durchweg biologische Roboter sein. 2 Mikrochips können jedem durch bloßen Körperkontakt unauffällig implantiert werden. 8 In besonders stark belasteten Gebieten können Mikrochips schon über die Atemluft in den Körper gelangen. 3 Lebenswichtige Organe werden beim modernen Funksklaven dauerhaft beeinträchtigt, sodass es zu einem künstlich herbeigeführten Tod kommt. 9 Der Kontakt mit Mikrochips erhöht das Risiko einer Krebserkrankung. 10 Die Gleichschaltung der Gesell4 Die Mikrochip-Technologie ermöglicht eine systematische Reduzierung der Weltbevölkerung. Dabei bringen Mikrochips doch eigentlich nur Ihren Gummifisch zum Singen, den Vibrator in Bewegung oder sorgen für eine reibungslose Taktung Ihres Herzschrittmachers. | Microchips actually only make rubber fish sing, move vibrators, or ensure the constant rhythm of a pacemaker. schaft erfolgt unter dem Deckmantel des technischen Fortschritts durch die Mikrochip-Technologie. 119 Nachtsicht-Assistent Plus Annika Grönwoldt 120 Kommunikationsdesign Kommunikations-Kampagne Wenn die Sonne untergegangen ist, wird Autofahren gefährlicher. Nachts finden nur 20 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens statt – aber 40 Prozent aller tödlichen Nachtsicht-Assistent Plus Unfälle! Auch Scheinwerfer mit Abblend- und Fernlicht Annika Grönwoldt schaffen hier nur bedingt Abhilfe. Der Nachtsichtassistent-Plus zeigt mittels einer Infrarot kamera im Display des Kombiinstruments ein brillantes Graustufenbild der Straße und der Umgebung vor dem Fahrzeug. Fußgänger, Wildwechsel und andere Gefahren werden dadurch sichtbar gemacht. Dieser besondere Nutzen wird hier auf Plakaten dramatisiert. Den Fahrzeugführern werden dafür in der Kam pagne die Augen eines nachtaktiven Tieres verliehen. Denn nachtaktive Tiere sehen bei Nacht so gut wie wir bei Tag. Der p raktische Auszeichnung Nutzen von| Award Mikroelektronik wird aufmerksam Kommunikationsdesign | Communication Design keitsstark demonstriert. Kommunikations-Kampagne | Communication Campaign betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse 121 Nachtsicht-Assistent Plus Annika Grönwoldt 120 Kommunikationsdesign Kommunikations-Kampagne When the sun goes down, driving a car becomes more dangerous. At night, only 20 percent of the entire traffic volume is evident but 40 percent of all fatal accidents! Headlights with dipped and full beam provide only limited help. With the help of an infra-red camera, the Night View Assistant Plus shows a bright greyscale image of the road and the area in front of the vehicle in the cluster instrument display. Pedestrians, wild animals and other dangers are made visible. This special use is dramatised on posters. In this campaign, the vehicle drivers are given the use of eyes of animal active at night, since such animals can see at night as well as they can during the day. The practical use of microelectronics is thereby demonstrated. Nachtsicht-Assistent Plus Annika Grönwoldt 121 Auszeichnung | Award Kommunikationsdesign | Communication Design Kommunikations-Kampagne | Communication Campaign betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse Nachtsicht-Assistent Plus Annika Grönwoldt 122 Autofahren in der Nacht ist gefährlich. Hier wird der Mehrwert, den ein Mikrochip leisten kann, an einem realen Produkt aufgezeigt: dem Nacht sichtassistenten-Plus. | Driving at night is dangerous. The added value given by microchips is shown in a real product: the Night View Assistant Plus. Kommunikationsdesign Kommunikations-Kampagne 123 Nachtsicht-Assistent Plus Annika Grönwoldt 124 Kommunikationsdesign Kommunikations-Kampagne 125 Nachtsicht-Assistent Plus Annika Grönwoldt 126 Kommunikationsdesign Kommunikations-Kampagne 127 Am Anfang war Silizium Celina Golz 128 Kommunikationsdesign / Typografie Materialcollagen / Fotografien Vor ca. 120 Mio. Jahren, in einem frühen erdzeitlichen Stadium, gelang den einzelligen Kieselalgen ein Evolutionsvorteil. Sie nutzten Siliziumverbindungen, widerstandsfähige, Am Anfang warum Silizium kunstvolle Celina Golz Schutzhüllen zu bauen. In der weiteren Evolution scheint der Mensch sich vom Silizium emanzipiert zu haben. Dabei hat das Element Silizium vor mehreren Jahrzehnten einen weiteren Entwicklungssprung möglich gemacht: bei der technologischen Realisierung komplexer Systeme zur Informationsverarbeitung. Um diese Entwicklungen im Vergleich zu zeigen, werden Mikrochips in ähnlichen Rosetten drapiert, wie es die Visualisierungen von Kieselalgen im 18. und 19. Jh. zeigten. Auszeichnung | Award Kommunikationsdesign / Typografie | Communication Design / Typography Materialcollagen / Fotografien | Material Collage / Photography betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher 129 Am Anfang war Silizium Celina Golz 128 Kommunikationsdesign / Typografie Materialcollagen / Fotografien Approximately 120 m years ago, in an early stage of the earth’s development, single-celled diatoms (algae) developed an evolutionary advantage. They used silicon connections to create resistant, elaborate protective covers. In evolution, mankind seems to have freed himself from silicon. Several decades ago, the element silicon made a further evolutionary jump possible: in the technological realisation of complex systems for information processing. In order to show this development in comparison microchips are draped in similar rosettes as displayed by the visualisation of diatoms in the 18th and 19th centuries. Am Anfang war Silizium Celina Golz 129 Auszeichnung | Award Kommunikationsdesign / Typografie | Communication Design / Typography Materialcollagen / Fotografien | Material Collage / Photography betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher Am Anfang war Silizium Celina Golz Kommunikationsdesign / Typografie Materialcollagen / Fotografien 130 131 Mikrochips und Mikroelektronik sind längst in unserem Alltag angekommen. | Microchips and microelectronics have long become part of our daily lives. Am Anfang war Silizium Celina Golz Kommunikationsdesign / Typografie Materialcollagen / Fotografien 132 133 Vor 120 Mio. Jahren nutzten Kieselalgen Siliziumverbindungen, um widerstandsfähige Schutzhüllen zu bauen. | 120 million years ago diatoms used silicon connections to build resistant, protective covers. Am Anfang war Silizium Celina Golz Kommunikationsdesign / Typografie Materialcollagen / Fotografien 134 Vor wenigen Jahrzehnten gab es auf dem Gebiet des Siliziums einen Entwicklungssprung bei der technologischen Realisie rung komplexer Systeme zur Informationsverarbeitung. Dargestellt werden die Entwicklungen in Form der Rosetten, die man zur Visualisierung von Kieselalgen im 18. und 19. Jahrhundert nutzte. | A few decades ago there was an evolutionary jump in silicon in the technological realisation of complex systems for information dissemination. The developments are shown in the form of rosettes used to visualise diatoms in the 18 th and 19th centuries. 135 Haut:e, deine Haut des Wissens Isabel Gesenhues 136 Kommunikationsdesign Print-Magazin Mikroelektronik ist die Basis moderner Informationstechnologie. Um das zu belegen, wurde in dieser Arbeit ein neues Produkt entwickelt. Ein fiktives, futuristisches Haut:e, deine Haut des BekleidungsWissens accessoire aus vernetzten Mikrochips. Dieses Isabel Gesenhues spendet durch Hautkontakt subjektive Erfahrungen, speichert gelerntes Wissen des Trägers und Allgemeinwissen und funktioniert wie eine „zweite Haut aus Wissen“, eine externe Festplatte für das menschliche Nervensystem. Diese „Haut des Wissens“ wird in einer Imagebroschüre sichtbar gemacht und vorgestellt. Deutlich wird, dass Wissen und Erlebnisse auf den Mikrochips in einem durch das Gedankenmuster des Trägers geordneten System abgespeichert und zu jeder Zeit durch Gedanken abrufbar sind, statt in der Informationsflut in Auszeichnung | Awardzu geraten. Vergessenheit Kommunikationsdesign | Communication Design Print-Magazin | Print Magazine betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse 137 Haut:e, deine Haut des Wissens Isabel Gesenhues 136 Kommunikationsdesign Print-Magazin Microelectronics is the basis of modern information technology. To demonstrate this, this work developed a new product. A ficti tious, futuristic clothing accessory made from linked microchips. This accessory supplies subjective experiences via skin contact, stores general knowledge and that learnt by the wearer, and function as a “second skin of know ledge”, an external hard drive for the human nervous system. This “skin of knowledge” is vis ualised and presented in an image brochure. What becomes clear is that knowledge and experiences are stored on microchips in a system ordered by the thought patterns of the wearer and can be called up anytime by thought, instead of being forgotten in the flood of information. Haut:e, deine Haut des Wissens Isabel Gesenhues 137 Auszeichnung | Award Kommunikationsdesign | Communication Design Print-Magazin | Print Magazine betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse Haut:e, deine Haut des Wissens Isabel Gesenhues 138 Was wäre, wenn wir durch ein zusätzliches Bekleidungsaccessoire all unsere subjektiven Erfahrungen, das Allgemein- und das individuell angeeignete Wissen extrahieren könnten? | What would happen if we could extract all our subjective experiences, general and individual knowledge via an additional clothing accessory? Kommunikationsdesign Print-Magazin 139 Haut:e, deine Haut des Wissens Isabel Gesenhues Kommunikationsdesign Print-Magazin In dieser Broschüre wird diese Fiktion schon Wirklichkeit. | In this brochure this fiction becomes reality. 140 141 Was wäre, wenn die „zweite Haut des Wissens“ wie eine externe Festplatte für das menschliche Nervensystem funktio nieren würde? | What would happen when the “second skin of knowledge” functioned like an external hard drive for the human nervous system? Haut:e, deine Haut des Wissens Isabel Gesenhues 142 Kommunikationsdesign Print-Magazin 143 Mela Henrike Schrödter 144 Medical-Prototyping Industriedesign / Medical Design Der tägliche Stich in den Finger gehört für viele Diabetes-Patienten zum Alltag. Durch diese ständige Überwindung messen viele Menschen arum Mela weniger häufig als sie sollten. D wurde dieses Blutzuckermessgerät entworfen, Henrike Schrödter welches schmerzfrei funktioniert. Es lässt sich einfach in den Alltag integrieren, ist innovativ und nachhaltig, und sowohl von Erwachsenen, als auch von Kindern leicht zu bedienen. Der Vorgang des Messens besitzt eine gewisse Handlungsqualität. Ein kinder- und seniorenfreundliches Messgerät, welches durch ein intuitives Interface und eine zeitlose Gestaltung die angenehme Alternative zu herkömmlichen Blutzuckermessgeräten darstellt und durch Mikrosystemtechnik erst möglich wird. Auszeichnung | Award Industriedesign / Medicaldesign | Industrial Design / Medical Design Medical-Prototyping | Medical Prototyping betreut von | supervised by Prof. Detlef Rhein 145 Mela Henrike Schrödter 144 Medical-Prototyping Industriedesign / Medical Design The daily finger prick is everyday life for many diabetes patients. Via this constant challenge, many people measure less often than they should. This is why this work was deve loped as a blood glucose meter which is painfree. It can be easily integrated into everyday life, is innovative and sustainable, and easy to use by both adults and children alike. The process of measuring has a certain quality of action. A child- and senior-friendly meter, which is the convenient alternative to conventional blood glucose monitoring via an intuitive interface and a timeless design and which is made possible by microsystem technology. Mela Henrike Schrödter 145 Auszeichnung | Award Industriedesign / Medicaldesign | Industrial Design / Medical Design Medical-Prototyping | Medical Prototyping betreut von | supervised by Prof. Detlef Rhein Mela Henrike Schrödter Medical-Prototyping Industriedesign / Medical Design 146 Schluss mit dem täglichen Stich in den Finger für Diabetiker. Mela ist eine visionäre Studie, die das Blutzuckermessen schmerzfrei macht, auch von Kindern zu bedienen ist und eine gewisse Handlungsqualität besitzt. | Stop the daily finger prick for diabetes patients. Mela is a visionary study which makes blood glucose measurement painfree, is easy to use by children and possess a certain quality of action. 147 Mela Henrike Schrödter 148 Medical-Prototyping Industriedesign / Medical Design 149 Mela Henrike Schrödter 150 Medical-Prototyping Industriedesign / Medical Design 151 Das Mosaik Arnulf Lubitz 152 Kommunikationsdesign / Fotografie Bildcollage / Applikation mit Datenbankanbindung Link www.invisible.muthesius.de/mosaik Meist bleiben die Errungenschaften und Entwicklungen im Bereich der Mikroelektronik und der Mikrosystemtechnik einer verhältnis mäßig klei nen und fachkundigen Zielgruppe Das Mosaik vorbehal ten. Was vor allem der Tatsache geArnulf Lubitz schuldet ist, dass der direkte Nutzen und die Vielfältigkeit der Einsatzbereiche oft ein erheb liches Vorwissen erfordert. Mit Hilfe dieser Arbeit kann der Betrachter die Arbeitsfelder und Konzepte spielerisch entdecken. Dafür wurde ein Mosaik aus vielen tausenden Einzelbildern aus den Bereichen Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik, Recycling und deren gesellschaftlicher Relevanz entwickelt. In das Hauptmotiv kann unendlich tief hineingezoomt werden. Dabei wird auf Fachtermini und branchentypische Gestaltungsmerkmale verAuszeichnung Award zichtet. Die |Faszination ergibt sich einzig durch Kommunikationsdesign / Fotografie | Communication Design / Photography die visuelle Ästhetisierung des Themas. Bildcollage / Applikation mit Datenbankanbindung | Image Collage betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher 153 Das Mosaik Arnulf Lubitz 152 Kommunikationsdesign / Fotografie Bildcollage / Applikation mit Datenbankanbindung Most achievements and developments in microelectronics and microsystem technology are mostly reserved for a relatively small and specialised target group. This is due to the fact that the direct use and the variety of applica tion often requires considerable prior know ledge. With the aid of this work the observer can explore the fields of work and the concepts in a playful manner. For this, a mosaic was developed made of many thousands of single images from microelectronics, microsystem technology, recycling and their social rele vance. The observers can zoom into the main image infinitely. Special terminology and industry-specific design features have been omitted. The fascination results solely from the visual aestheticisation of the theme. Link www.invisible.muthesius.de/mosaik Das Mosaik Arnulf Lubitz 153 Auszeichnung | Award Kommunikationsdesign / Fotografie | Communication Design / Photography Bildcollage / Applikation mit Datenbankanbindung | Image Collage betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher Das Mosaik Arnulf Lubitz Kommunikationsdesign / Fotografie Bildcollage / Applikation mit Datenbankanbindung 154 Link www.invisible.muthesius.de/mosaik 155 Die Errungenschaften und Entwicklungen im Bereich Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik sind meist nur einer k leinen Zielgruppe mit Fachwissen vorbehalten. Diese Arbeit besteht aus tausenden von Einzelbildern aus diesem Bereich. | Most achievements and developments in microelectronics and microsystem technology are mostly reserved for a relatively small and specialised target group. This work consists of thousands of single images from these fields. Das Mosaik Arnulf Lubitz Kommunikationsdesign / Fotografie Bildcollage / Applikation mit Datenbankanbindung 156 Der Betrachter kann die Bereiche spielerisch entdecken, indem er unendlich tief in Einzelbilder zoomt. Die Faszination ergibt sich ausschliesslich durch die ästhetische Faszination. Ohne einen einzigen Fachterminus. | The observer can explore the fields of work in a playful manner by infinitely zooming into the images. The fascination results solely from the visual aestheticisation of the theme – without any specialist terminology. Link www.invisible.muthesius.de/mosaik 157 Das Mosaik Arnulf Lubitz 158 Kommunikationsdesign / Fotografie Bildcollage / Applikation mit Datenbankanbindung Link www.invisible.muthesius.de/mosaik 159 Life of Sand Kristin Rosch / Belinda Ulrich 160 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Motion Graphic Link www.invisible.muthesius.de/sand Wir leben in einer Welt, in der Technologie allgegenwärtig ist. Für das Auge meist unsichtbar, findet sich die Technologie der M ikrochips in fast allen Bereichen des Lebens. Die Welt Life of Sand scheint regelrecht auf Silizium-Technologie Kristin Rosch Belinda Ulrich gebaut. Der wahre Ursprung und damit die Basis dieser gesamten Entwicklung ist: Sand. „Life of Sand“, die mit minimalistischem Sound begleitete Animation startet darum auch im Kern dieser Technologie: dem Sandkorn. Das Sandkorn durchläuft den gesamten Prozess der Herstellung bis hin zu einer Waferplatte. Die einzelnen Stationen werden durch spannungs volle Verformungen, Vervielfältigung und Reduktion der Oberfläche deutlich gemacht. Interferenzen von Linien und geometrischen Formen lassen etwas Neues entstehen und Auszeichnung | Award haben einen technoiden Touch. Zum Ende des Kommunikationsdesign / Interaktive Medien | Interactive Media Herstellungsprozesses erwächst aus diesen Motion Graphic | Motion Graphic betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher Formen eine Waferplatte und d araus der Globus, auf dem wir leben. 161 Life of Sand Kristin Rosch / Belinda Ulrich 160 Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Motion Graphic We all live in a world where technology is omnipresent. There is the technology of microchips often invisible to the eye. The world seems to be completely built on silicon techno logy. The true origin and the basis of all these developments is sand. “Life of Sand”, an animation accompanied by sound, starts at the core of this technology: the grain of sand. This grain of sand runs through the entire process of production up to the wafer plate. The various stations are visualised by exciting deformations, duplication and reduction of the surface. Interference of lines and geometric shapes give rise to something new and have a technoid twist. At the end of the manufacturing process a wafer plate grows out of these forms and from this the globe on which we live. Link www.invisible.muthesius.de/sand Life of Sand Kristin Rosch Belinda Ulrich 161 Auszeichnung | Award Kommunikationsdesign / Interaktive Medien | Interactive Media Motion Graphic | Motion Graphic betreut von | supervised by Prof. Tom Duscher Life of Sand Kristin Rosch / Belinda Ulrich Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Motion Graphic 162 Link www.invisible.muthesius.de/sand 163 „Life of Sand“ ist eine Animation, die mit dem Ursprung der Siliziumtechnologie beginnt. | “Life of Sand” is an animation, which begins with the origins of silicon technology. Life of Sand Kristin Rosch / Belinda Ulrich Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Motion Graphic 164 Das Sandkorn durchläuft den gesamten Herstellungsprozess bis zur fertigen Waferplatte und wird visuell durch spannungsvolle Verformungen, Interferenzen von Linien und geometrischen Formen visualisiert. Begleitet durch einen technoiden Soundteppich. | This grain of sand runs through the entire process of production up to the wafer plate and is visualised by exciting deformations, interference of lines and geometric forms, accompanied by a carpet of technoid sound carpet. Link www.invisible.muthesius.de/sand 165 Life of Sand Kristin Rosch / Belinda Ulrich Kommunikationsdesign / Interaktive Medien Motion Graphic 166 Zum Ende erwächst aus den Formen eine Waferplatte, die wiederum zum Globus wird, auf dem wir leben. | At the end, a wafer plate grows from the forms which itself becomes the globe on which we live. Link www.invisible.muthesius.de/sand 167 New Tomorrow Carina Wente 168 Kommunikationsdesign Print-Magazin Jeder Mensch kann sein Gehirn und damit verschiedenste Fähigkeiten individuell ausbauen und verbessern. Hier wird künstliche Intelligenz anders erlebt: Nicht das Gehirn in New Tomorrow der Maschine, sondern die Maschine im Gehirn. Carina Wente Dieser Gedanke ist in Form eines Hochglanzkatalogs umgesetzt, der kognitive Mikrochips für eine individuelle Optimierung des Gehirns anbietet. Es gibt verschiedene Modelle, Ausführungen und Angebote, die Intelligenz diver gent steigern, ganz nach den Wünschen des Kunden: käufliche Intelligenz. Dabei stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß dieser Gedanke Science Fiction ist. Möglicherweise ist er realer, als im ersten Moment angenommen. Auf der Website eines der größten Technologiezentren weltweit steht: „The technology is Auszeichnung | Award here. People are ready. “ Sind Sie es auch? Kommunikationsdesign | Communication Design Print-Magazin | Print Magazine betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse 169 New Tomorrow Carina Wente 168 Kommunikationsdesign Print-Magazin Everyone can individually expand and improve his or her brain and thus a variety of skills. Here, artificial intelligence is experi enced differently: not the brain in the machine, but the machine in the brain. This idea is implemented in the form of a glossy catalogue which offers cognitive microchips for an individual optimisation of the brain. There are different models, designs and offers which increase intelligence divergently, according to the wishes of the customer: purchasable intelligence. This raises the question, to what extent is this idea science fiction? Maybe it is more real than at first assumed. On the website of one of the largest technology centres in the world is the slogan: “The technology is here. People are ready. ” Are you too? New Tomorrow Carina Wente 169 Auszeichnung | Award Kommunikationsdesign | Communication Design Print-Magazin | Print Magazine betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse New Tomorrow Carina Wente Kommunikationsdesign Print-Magazin 170 171 Künstliche Intelligenz mal anders gedacht: Nicht das Gehirn in der Maschine sondern die Maschine im Gehirn. | Artificial intelligence with a difference: not the brain in the machine but the machine in the brain. New Tomorrow Carina Wente Kommunikationsdesign Print-Magazin 172 173 Es gibt individuelle Angebote zur Optimierung von Intelligenz und Fähigkeiten – dargeboten in einem Bestellkatalog. | There are individual deals to optimise intelligence and skills – offered in an order catalogue. New Tomorrow Carina Wente 174 Kommunikationsdesign Print-Magazin 175 Cyborgs Laura Binder 176 Kommunikationsdesign Print-Magazin Cyborgs gehen eine tiefe Verschmelzung von Biologie und Technologie ein, sie sind, wie das Wort „Cyborg“ schon sagt, teils kybernetisch, teils organisch. Das Magazin geht auf Cyborgs eineLaura Szene Binder ein, die ihre Fähigkeiten physisch und mental mit Hilfe von Technologie erweitert. Die technologische Erweiterung kann selbst implantiert sein, muss aber nicht – sie kann auch über einen intensiven Gebrauch externer Devices geschehen. Das Magazin soll einerseits auf die bestehende Bewegung aufmerksam machen und andererseits den Leser dazu anregen, zu hinterfragen, wie weit wir gehen wollen, um unsere Körper zu optimieren. Auszeichnung | Award Kommunikationsdesign | Communication Design Print-Magazin | Print Magazine betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse 177 Cyborgs Laura Binder 176 Kommunikationsdesign Print-Magazin Cyborgs enter into a deep fusion of bio logy and technology and they are, as the word “Cyborg” suggests, partly cybernetic, partly organic. The magazine looks at a scene that is expanding its capabilities physically and men tally with the aid of technology. The technological extension can be implanted but need not be – it can also be applied via the intensive use of external devices. The magazine on the one hand draws attention to the motion created and on the other encourages the reader to question how far we want to go in order to optimise our bodies. Cyborgs Laura Binder 177 Auszeichnung | Award Kommunikationsdesign | Communication Design Print-Magazin | Print Magazine betreut von | supervised by Prof.in Silke Juchter & Prof. Wolfgang Sasse Cyborgs Laura Binder Kommunikationsdesign Print-Magazin 178 Cyborgs: Eine besondere Spezies, die eine tiefgehende Verschmelzung von Biologie und Technologie eingehen. | Cyborgs: a particular species which undergoes a deep fusion of biology and technology. 179 Cyborgs Laura Binder Kommunikationsdesign Print-Magazin 180 Die technologische Erweiterung kann selbst implementiertwerden oder über den intensiven Gebrauch externer Devices. | The technological extension can be implanted or be applied via the intensive use of external devices. 181 Cyborgs Laura Binder Kommunikationsdesign Print-Magazin 182 Das Magazin konfrontiert uns mit der Frage: Wie weit wollen wir gehen, um unseren Körper zu optimieren? Oder auch nicht? | The magazine confronts us with the question: how far do we wish to go to optimise our bodies? Or not? 183 Body-Product-Unity 1. Semester MA, Medical Design Industriedesign / Medical Design Konzepte Die im folgenden gezeigten Projekte des Ersten Semesters Master Medical Design an der Muthesius Kunsthochschule, sind als hypothetische Arbeiten zu verstehen. Sie decken Body-Product-Unity neue Schnittstellen zwischen Mensch und Oliver Hahn Christian Hanke Technologie auf, welche sich in Mikrosystemen Lorenz Bayer manifestieren Maren Rittmeister und das phänomenologische Lisa-Marie Heiermann Interesse wecken sollen. Armin Warnecke 185 185 Auszeichnung | Award Industriedesign / Medical Design | Industrial Design / Medical Design Konzepte | Concepts betreut von | supervised by Prof. Detlef Rhein Body-Product-Unity 1. Semester MA, Medical Design Industriedesign / Medical Design Konzepte The works shown in the following are the results of the first semester of the Master’s programme in “Medical Design”. These projects can be understood as hypothetical works which show new interfaces between the human body and technology. Focus was given to not just the function but also the aesthetic reasoning (thinking, feeling, s howing) behind the new realms of possibility. Body-Product-Unity Oliver Hahn Christian Hanke Lorenz Bayer Maren Rittmeister Lisa-Marie Heiermann Armin Warnecke 185 185 Auszeichnung | Award Industriedesign / Medical Design | Industrial Design / Medical Design Konzepte | Concepts betreut von | supervised by Prof. Detlef Rhein Topology Patch Oliver Hahn 186 Industriedesign / Medical Design Konzept Eine neue Methode der Datenerfassung. Das Topologiepflaster, welches sich autoadaptiv an die Haut anpassen kann, ermöglicht das Auslesen von Druckpunkten bei Belastung. Das System ist offen gehalten und manifestiert sich als additive Schnittstelle zu gegenwärtigen Systemen. Die Anwendungsgebiete von Morgen sind vielschichtig. Die Technologie ermöglicht unter anderem neue Wege der Diagnostik in der Medizintechnik oder eine Effizienzsteigerung in den Sportwissenschaften. Durch die autoadapti ve Anpassung und die Fertigung aus Halbzeu gen kann das Topology Patch an jede Stelle des Körpers aufgebracht werden. Die Symbiose aus Mikrotechnologie und modernen Biokunststof fen sowie eine wasserlösliche Transferschicht ermöglichen eine Nutzer orientierte und nach haltige Handhabung. | A new method of data acquisition. The topology patch, which can automatically adapt to the skin, allows the reading of pressure points under load. The system is kept open and manifests as an additive interface to current systems. The applications of tomorrow are complex. The technology allows, among other things, new paths of diagnostics in medical technology or increased efficiency in sports science. Due to the self-adapting adjustment and the production of semi-finished products, the topology patch can be applied to any part of the body. The symbiosis of microtechnology and modern bioplastics, and a water-soluble transfer layer allow user-oriented and sustainable use. Controlled Blink Christian Hanke 188 Industriedesign / Medical Design Konzept Viele kennen das Problem von trockenen Augen. Dieses Problem kann viele Ursachen haben. Hor monelle Schwankungen, Umweltbedingungen, das Tragen von Kontaktlinsen oder langes Star ren auf einen Bildschirm gehören dazu. Dabei ist der Körper sehr gut in der Lage dieses Problem zu bekämpfen - durch Blinzeln. Das Blinzeln regt die Tränendrüse an, Tränenflüssigkeit zu produ zieren. Das Arbeiten an einem Rechner reduziert das Blinzeln, die Augen trocknen aus. Das hier dargestellte Produkt soll das ändern. Ein kleiner Durchflusssensor im Tränenkanal misst die Tränenflüssigkeit und gibt bei zu wenig Fluss ein Signal an einen Impulsgeber. Dieser regt durch minimale Elektrostimulation der Hornhaut das Auge zum Blinzeln an. | Many are familiar with the problem of dry eyes. This problem can have many causes including hormonal fluctuations, environmental conditions, wearing contact lenses or staring at a screen for a long time. The body is very good at being able to combat this problem – by blinking. Blinking stimulates the lachrymal gland to produce tears drops. Working on a computer reduces blinking, the eyes dry out. The product shown here is to change this. A small flow sensor in the lachrymal gland measures the tear fluid and emits a signal to a pulse generator if there is insufficient flow. Using minimal electrical stimulation this excites of the cornea in the eye to blink. Datenspeicher der Evolution Lorenz Bayer DNA kann heutzutage unter Laborbedingungen als digitales Speichermedium genutzt werden (Wyss Institut/ Harvard Medical School). Zudem wird die Technik zur Sequenzierung von DNA seit Jahren stetig effizienter und kleiner (Bsp. IBM DNA Transistor). Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage wie ein Anwendungsszenario außerhalb des Labors mit diesen Techniken aussehen könnte. Entstanden ist hierbei eine Vision. Eine Art Port, der es ermöglichen soll, digitale Daten im interzellularen Raum des Knorpelgewebes zu speichern. Dafür sollen mit „digitaler DNA“ präparierte Zellen in das Gewebe eingebracht werden. Das Interface erlaubt ein schnelles Auslesen der Daten dann zurück in computerlesbare Codes. | Nowadays, DNA can be used in the laboratory as a digital storage medium (Wyss Institute/ Harvard Medical School). In addition, for years, the technique for the sequencing of DNA has constantly been getting more efficient and smaller (e.g. IBM DNA transistor). The work deals with the question of how an application scenario using these techniques might look outside the laboratory. The result here is a vision. A kind of port that allows the storage of digital data in the intercellular space of the cartilage tissue. To achieve this, cells prepared with “digital DNA” are introduced into the tissue. The interface allows quick data readout back into computer- readable code. Industriedesign / Medical Design Konzept Unstoppable Touchpoint Maren Rittmeister 100mm Industriedesign / Medical Design Konzept 10mm 2000µm - 30000µm. 5µm - 100µm. Das Tasten und Fühlen kann in Zukunft noch mehr sein. Wir können durch neuartige Ma terialien, von Graphen bis zu unvorstellbaren Miniaturprodukten, voranschreiten. Unsere Fingerkuppe könnte zwischen den Papillarleis ten Microstrukturen aufnehmen, um Daten zu speichern. Ob Oberflächen oder den Lebenslauf, alles immer dabei und schnell per Touchpoint abfragbar. Auch die Tastsensoren können wir durch kleinste Sensoren ansteuern und so das Fühlen verstärken. Nutzbar wäre dies beispielsweise bei der Brustkrebsvorsorge. Die Daten könnten so direkt in der Krankenakte ge speichert werden und bei der erneuten Vorsorge verglichen werden. | Touching and feeling can become even more in the future. We can progress via new materials, from graphs to unimaginable miniature products. Our fingertip could record microstructures between friction ridges to store data. Whether surfaces or CV, everything always available and called up queried via a touchpoint. The touch sensors we can control via the smallest sensors and thus reinforce feeling. This would be useful, for example, in breast cancer screening. The data could be stored directly into the medical record and compared during a re-screening. Chamäleonhaar Lisa-Marie Heiermann Industriedesign / Medical Design Konzept Morgen blond, gestern brünett, heute rot. Das Chamäleon-Haar ermöglicht dem Menschen eine ständige Anpassung der Haarfarbe an die eigene Stimmung, das Outfit oder den Anlass. Es wird über eine App angesteuert und kann dadurch binnen Sekunden per Knopfdruck die Farbe ändern. Kleinste Mikrotechnologie, gepaart mit Biotechnologie, ermöglichen es be reits, solch ein wandelbares Haar zu realisieren. Das Chamäleon-Haar besteht primär aus einer neuen Haarwurzel, welche implantiert wird. Sie sitzt unter der Kopfhaut auf der Papille, die per Zellteilung und -Differenzierung für die Produkti on von Haar verantwortlich ist. Die neue Wurzel beeinflusst diesen Prozess und fügt dem Haar neue Informationen in Form von Farbmolekü len hinzu. Der Farbwechsel funktioniert über Transparenzen und Kombinationen der drei Farbschichten Rot, Grün und Blau. | Morning blonde, yesterday brunette, today red. Chameleon Hair allows people to constantly adapt their hair colour to their mood, outfit or occasion. It is controlled via an app and can to change the colour within seconds at the touch of a button. The smallest microtechnology, coupled with biotechnology, already allows us to realise such changeable hair. Chameleon Hair consists primarily of a new hair root, which is implanted. It sits under the scalp on the papilla, which is responsible for the production of hair via cell division and differentiation. The new root influences this process and adds the new information in the form of hair colour molecules. The colour change works via transparencies and combinations of the three colour layers of red, green and blue. Histogramm des Körpers Armin Warnecke Die anatomischen Bedingungen für die menschliche äußere Erscheinung sind evoluti onsbedingt. Die Sinngebung ist einleuchtend. Der Fingernagel hingegen scheint kaum von essentiellem Nutzen zu sein, abgesehen von kulturellem und sozialem Interesse der Individu alisierung und Darstellung. Aber der Fingernagel ist ein Mysterium. Wo kommt er her? Warum wächst er so, wie er wächst - 90° zur eigentlichen Hautwachstumsrichtung und zählt dennoch zur Kategorie Haut? Dabei kann man Gesundheits zustände am Fingernagel ablesen. Farbe und Geometrie sind nur zwei von sechs möglichen Veränderungen, die eine Veränderung des Organismus indizieren. Zur Optimierung von Heilungsprozessen und Medikationsanpassung kann die im Fingernagel gespeicherte Informati on maßgeblich beitragen und durch Mikroelekt ronik ausgelesen und gespeichert werden. | The anatomical conditions for human external appearance are determined by evolution. The interpretation is clear. The fingernail on the other hand seems hardly to be of essential benefit, apart from cultural and social interests of individualisation and presentation. But the fingernail is a mystery. Where does it come from? Why does it grows like it does – 90° to the actual skin growth direction and yet belongs to the skin category? However, you can read health conditions via fingernails. Colour and geometry are only two of six possible changes that indicate a change in the organism. Information stored in the fingernail can significantly contribute to the optimisation of the healing process and medication adjustment, be read out and stored by microelectronics. Industriedesign / Medical Design Konzept 197 Impressum Invisible Wie die Mikroelektronik unser Leben verändert Herausgeber Prof.in Silke Juchter, Prof. Wolfgang Sasse, Prof. Tom Duscher Muthesius Kunsthochschule 214 Redaktion, Konzept & Gestaltung Vanessa Schnurre, Michael Haberbosch Masterstudiengang Konzeption & Entwurf / Strategische Kommunikation, Projektbüro, Muthesius Kunsthochschule Titelgestaltung Vanessa Schnurre, Michael Haberbosch Übersetzung Colin Moore, Muthesius Kunsthochschule Lektorat Ulrich Walinski, Kiel Muthesius Kunsthochschule: Ulla Schmitz-Bünder, Prof. Wolfgang Sasse, Colin Moore Fraunhofer ISIT: Claus Wacker, Norman Marenco Schriften FS Elliot Pro, Fontsmith Diogenes, Ludwig Type Abbildungen Bildstrecke Fraunhofer ISIT © Photocompany Itzehoe, © Maike Dudde Bildbearbeitung Michael Haberbosch Druck & Verarbeitung Produktion Roland Spreth, Druck Marko Zenz, Polygrafische Druckwerkstatt der Muthesius Kunsthochschule, Kiel Alle Papiersorten von Fedrigoni Bucheinband: Sirio Pearl Platinium 300 g /m², Splendorlux Color Nero Matt 300 g /m² Projekte: Splendorgel Extrawhite 115 g /m² Texte: Arcoprint 1 EW 80 g /m² Gedruckt mit: Agfa Azura TS Offset-Druck platten, geliefert von Igepa. Alle belichteten Druckplatten wurden ohne Chemikalienver wendung hergestellt. Buchbinderei: Zarling Papierverarbeitung, Ahrensburg Alle Rechte der abgebildeten Projekte liegen bei den Gestalter / -innen und Künstler / -innen. Verlag Muthesius Kunsthochschule, Kiel 2015 Projektbetreuung Prof.in Silke Juchter, Prof. Wolfgang Sasse, Prof. Tom Duscher, Prof. Detlef Rhein ISBN 978-3-943763-41-6 App Konzept, Gestaltung & Programmierung Kristin Rosch, Manuel Reitz Masterstudiengang Interaktives Informations design, Muthesius Kunsthochschule Texte Dr. Arne Zerbst, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Benecke, Prof.in Silke Juchter, Prof. Wolfgang Sasse, Prof. Tom Duscher, Prof. Detlef Rhein 215
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