Transposition, 2015`

Transposition
Lichtwellen - ein Kunstprojekt für das Gebäude-Ensemble
Um den heterogenen Gebäudekomplex des Evangelischen
Landeskirchenamtes Bayern zusammenzubinden und die
Aufgaben eines kirchlichen Verwaltungsgebäudes nach
außen sichtbar zu machen, sollten künstlerische Lösungen erarbeitet werden. Dazu führte der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern einen
Kunstwettbewerb durch, zu dem zehn Künstler eingeladen
wurden. Die Jury unter den Vorsitz von Prof. Carla SchulzHoffmann und Dr. Matthias Mühling entschied sich, den
Entwurf des Münchner Künstlers Andreas Horlitz mit dem
ersten Rang zu prämieren. Dieser Empfehlung stimmte der
Kirchenrat zu.
Als Verortung für die Installation wählte Andreas Horlitz
die Zwischenräume - die vier neuen Torbereiche zwischen
den Häusern - und den Bereich der großen Tür des Haupteingangs.
„Die Tore werden vollflächig mit Spiegelgläsern belegt,
die partiell motivisch graviert sind. Sie setzen somit für
die Passanten ein heutiges Signal im historischen Kontext und wecken Aufmerksamkeit in dieser kulturell und
geschichtlich aufgeladenen Umgebung. Die Anordnung der
fünf großen Elemente in der Stadtlandschaft schafft ein einprägsames, sequenzielles Erleben im urbanen Movens“, so
Horlitz in seiner Entwurfsbeschreibung.
Andreas Horlitz
lebt und arbeitet als bildender Künstler
in München.
Ab 1983 entstehen experimentelle Fotoarbeiten, ab
1987 Leuchtkästen und Installationen. Seit 1995 Ideen,
Konzeptionen und Realisationen für in situ-Projekte,
Werke mit Glas, Spiegel und Licht im öffentlichen
Raum, im Auftrag von Sammlern, Unternehmen, des
Erzbischöflichen Ordinariates München und des Evangelischen Landeskirchenamtes Bayern. Kooperation
mit Glasmalerei Peters seit 2002.
Zahlreiche Ausstellungen in Galerien und Museen.
Arbeiten u. a. in der Fotografischen Sammlung im
Museum Folkwang Essen, Sprengel Museum Hannover,
Sammlung Deutsche Bank, Pinakothek der Moderne
München und Benediktinerstift Admont.
www.andreas-horlitz.de
Glasmalerei Peters GmbH
Am Hilligenbusch 25-27
33098 Paderborn
Tel. 05251 16097-0
[email protected]
www.glasmalerei.de
„Spiegelnde Bereiche in den Gläsern bilden eine lebendig wirkende Reflektionsfläche der Umgebung und des
Betrachters, die durch die ständig neuen Konstellationen
im urbanen Umfeld und durch das sich verändernde Licht
niemals gleich wirkt. Alle Elemente erscheinen in der
Fernsicht wie großflächige, schimmernde Tafeln, die eine
symbolorientierte, offene Botschaft enthalten und durch
eine helle partiell reflektierende Materialität ein positives
Zeichen und in der Abfolge der fünf Teile einen Rhythmus
setzen. Die umliegenden Gebäude, die Passanten, die
Autos und die Vegetation bilden sich in den spiegelnden
Motivbereichen ab.“
Bei dem für die Tore und die Eingangstür gewählten Motiv
handelt es sich um eine der Quantenoptik entnommene
Darstellung so genannter 'transversaler Lichtwellen'. Das
Spiel mit Transparenz, Transluzenz und Transzendenz
soll Offenheit, Einladung zum Dialog, Kommunikation,
Ökumene und christliches Miteinander thematisieren.
„Die alle Menschen verbindende Grundverfassung des
Christentums soll aufscheinen. Das Jubiläum Martin Luthers, das sich 2017 zum 500. Male jährt, klingt an. Er hat
mit seinem Thesenanschlag in Wittenberg das Tor zu einer
neuen Ordnung aufgestoßen. In der Bibel, im Evangelium heißt es bei Johannes 14: ‚Ich bin die Tür. So jemand
durch mich eingeht, der wird selig werden.‘ An anderer
Stelle: ‚Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang,
von nun an bis in alle Ewigkeit.‘"
Helmut Braun
Bauherr: Evangelisches Landeskirchenamt Bayern,
München
Architektonische Planung: Wandel Lorch Architekten,
Wolfgang Lorch und Thomas Wach, Saarbrücken und
Frankfurt a. M.
Glaswerkstätte: Glasmalerei Peters,
Christoph Sander, Paderborn
Stahlbau: Fa. Berwein, Eschenlohe
Projektsteuerung: CL Map, Maximilian Reiter, München
Bauleitung: Zinner Ingenieure, Krailling
Lichttechnik: Ing. Büro Spiegl GmbH, München
Technische Studioleitung und digitale Bildbearbeitung:
Jürgen Bayer, München
Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. Thomas Walther, TU Darmstadt
Grafik und Portraitfoto: Robert Freiberg
© Studio Andreas Horlitz, München 2015
Andreas Horlitz
Transposition, 2015
In Zusammenarbeit mit Glasmalerei Peters
TRANSPOSITION, 2015 Installation mit vier Glastoren und einer Eingangstür
teilverspiegelte und gravierte Gläser in Stahlrahmen
Evangelisches Landeskirchenamt Bayern, Katharina-von-Bora Straße 5 -13 im Kunstareal München