bewegte moderne - OFB Projektentwicklung

WERT
Das Magazin der OFB-Gesellschaften
Ausgabe #05 | September 2015
MEGATREND MOBILITÄT
BEWEGTE
MODERNE
Die Nähe so fern Interview mit Verkehrswissenschaftler Helmut Holzapfel
Neue Schulen braucht das Land OFB-Modellprojekt mit dem Landkreis Kassel
Mit Mehrwert begeistern Qualitätssicherung zwischen Wunsch und Machbarkeit
2
EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN
UND LESER,
Mobilität ist heute mehr als je zuvor Teil unseres Lebens. Viele
Menschen sind ständig unterwegs und überwinden immer
größere Distanzen in immer höherem Tempo. Gleichzeitig wird
das Auto, weltweit Treiber der wachsenden Mobilität, besonders in Großstädten und Ballungszentren ausgebremst. Um
den Verkehrskollaps in den Metropolen zu überwinden, sind
alternative Verkehrsmittel und neue Nutzungskonzepte gefragt. Auch Stadtplaner, Architekten und Immobilienentwickler
wie die OFB beschäftigen sich seit Jahren mit der Herausforderung, Lösungen für veränderte Mobilitätsanforderungen zu
gestalten.
Der Megatrend Mobilität steht daher im Fokus dieser WERTAusgabe. Die Titelgeschichte zeigt unter anderem auf, wie
das neue Frankfurter Quartier Gateway Gardens Nah- und
Fernmobilität verbindet. Der Campuscharakter des Areals,
das die OFB gemeinsam mit der Stadt Frankfurt am Main, der
Fraport und der Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft realisiert, schafft Orte der Begegnung, die den
ungezwungenen Austausch fördern und somit neue Ideen
entstehen lassen.
Wie wichtig kurze Wege für die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Städten sind, betont der Verkehrswissenschaftler
Helmut Holzapfel im Interview. Neue Wege wiederum gingen
zwei Landkreise beim Bau von 21 Schulen gemeinsam mit
der OFB – ein schönes Beispiel, wie das Verlassen vertrauter
Pfade durch geistige Mobilität zu erfolgreichen Ergebnissen
führt. Die Lebensweise der Nomaden, der mobilsten Gesellschaften der Welt, umreißt die Ethnologin Annegret Nippa. Sie
zeigt außerdem auf, was wir von wandernden Völkern lernen
können.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
Ihr
Sanfrid
d Sp
Spory
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
Der OFB-Konzern setzt sich aus der OFB
Projektentwicklung, der GHT Gesellschaft
für Projektmanagement Hessen-Thüringen
sowie der GGM Gesellschaft für GebäudeManagement zusammen. Diese Unternehmen
sind Töchter der Landesbank Hessen-Thüringen. Das OFB-Trio ist für vier verschiedene
Sparten der Immobiliendienstleistungen
zuständig. Die Projektentwicklung und die
Generalübernehmerleistungen obliegen der
OFB. Sie verfügt über Niederlassungen in
Frankfurt am Main, Berlin, Erfurt und Kassel
sowie über ein Büro in München.
Die GHT übernimmt das gesamte technische
und wirtschaftliche Projektmanagement für
Hoch- und Tiefbaumaßnahmen aller Art. Die
vierte Sparte des Konzerns – das Real Estate
Management – fällt in den Zuständigkeitsbereich der GGM.
Die Geschäftsführung der OFB-Gesellschaften
besteht aus Dr. Alois Rhiel (Vorsitzender) und
Sanfrid Spory.
N www.ofb.de
N www.ggm-re.de
Zum Titelbild
Mobilität und Immobilien – das ist nur
scheinbar ein Gegensatz. So hat auf unserem
Titelbild ein Schwertransporter ein massives
Holzhaus huckepack genommen und rollt
damit durch die Berglandschaft im Süden
Islands einem neuen Standort entgegen.
Auch in den USA sind „Mobile Homes“ keine
Seltenheit; sie können beim Umzug einfach
mitgenommen werden. Selbst in Deutschland
finden mobile Häuser inzwischen immer öfter
ihre Abnehmer und dienen als bewegliches
Heim zum Wohnen, als Büro oder Gästehaus.
INHALT
3
6
LICHTWERT
4
Weiche des Warenstroms
TITEL: MEGATREND MOBILITÄT
Bewegte Moderne
Mobilität gilt als Kennzeichen der modernen
Welt und prägt unsere
Gesellschaft massiv.
Stadtplaner und Immobilienentwickler wie die OFB
erarbeiten daher Lösungen für gestiegene Mobilitätsanforderungen, etwa
das Quartier Gateway
Gardens am Flughafen in
Frankfurt am Main.
16
20
Neue Schulen
braucht das Land
Zwei Landkreise in
Hessen gingen die Sanierung von 21 Schulen gemeinsam mit der
OFB ganzheitlich an –
und schufen Lösungen
mit Modellcharakter.
Zu Hause im
Unterwegssein
Die Ethnologin
Annegret Nippa über
die Lebensweise der
Nomaden und die
Parallelen zu den
hochmobilen, modernen Professionals
Bewegte Moderne Wie Immobilien
gestiegene Mobilitätsanforderungen
erfüllen
12
Die Nähe so fern Der Verkehrswissenschaftler Helmut Holzapfel
über den Wert kurzer Wege
MARKT
14
Willkommen an Bord Der Hafenbogen in Frankfurt am Main verbindet die Stadt mit dem Fluss
16
Neue Schulen braucht das Land
Beispielhafte Räume fürs Lernen an
21 Schulen in Hessen
PERSPEKTIVEN
19
Nachgefragt Mobilität aus der Sicht
von OFB-Mitarbeitern
20
Zu Hause im Unterwegssein
Interview mit der Ethnologin
Annegret Nippa
24
Mit Mehrwert begeistern Durch
Teamarbeit vereint die OFB Wunsch
und technische Machbarkeit
MELDUNGEN
IMPRESSUM
HERAUSGEBER: OFB Projektentwicklung
GmbH, GHT Gesellschaft für Projektmanagement Hessen-Thüringen mbH und GGM
Gesellschaft für Gebäude-Management mbH
VERANTWORTLICH: Christian Munsch
KONZEPT UND REALISIERUNG:
Publik. Agentur für Kommunikation GmbH,
Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen am
Rhein, www.agentur-publik.de
REDAKTION: Sabine Höfler (Leitung), Ulrike
6
Martin, Dr. Eva Pinter, Daniel Schumacher,
Dr. Martin Staiger, Stefanie Wesslein
ARTDIRECTION: Laura Ricke
ILLUSTRATION: Elisa Sept, Jan Appel
DRUCK UND VERARBEITUNG: ABT Medien,
Weinheim
COPYRIGHT: Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Art von Verwertung
ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des
Herausgebers möglich.
BILDER: Yadid Levy/Getty Images (Titel); OFB Projektentwicklung GmbH (S. 2 – 3, 9, 16 –18, 26 – 28); Grundstücksgesellschaft Gateway Gardens GmbH (S. 3, 9,10); picture alliance/
dpa (S. 4 – 5); istockphoto.com/PeopleImages (S. 6 – 7);
BariGruppe (S. 8 – 9); Helmut Holzapfel (S.12); Daniel Fuhrhop
(S. 13); Landesbank Hessen-Thüringen (S. 14 –15); shutterstock/Zazaa Mongolia (S. 20 – 21); istockphoto.com/joyt (S. 3,
22); Peter Herbstreuth (S. 23); Nicole Beissler, privat (S. 26);
Galerie Lippe GmbH & Co. KG (S. 27)
26
Rund um die OFB News und
Projekte
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
4
LICHTWERT
WEICHE DES
WARENSTROMS
Als habe ein Riese bunte
Bauklötze aufeinandergestapelt – so wirken die Container
im Tiefwasserhafen Yangshan
im Süden von Shanghai. Und in
der Tat: Im größten Containerhafen der Welt sind Giganten
am Werk. 64 Kräne, die 65 Meter hoch in den Himmel ragen,
verladen die tonnenschweren
Kolosse auf Containerschiffe
von meist über 300 Metern
Länge. Rund 35 Millionen
Containereinheiten werden hier
pro Jahr umgeschlagen – mehr
als in jedem anderen Hafen.
Yangshan ist einer der wichtigsten Umschlagplätze des
weltweiten Warenstroms. Das
soll auch so bleiben. Um der
Konkurrenz durch andere chinesische Häfen standzuhalten,
entsteht hier derzeit der erste
vollautomatische Containerterminal des Landes.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
LICHTWERT
5
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
6
MEGATREND MOBILITÄT
BEWEGTE
Mobilität gilt als ein Kennzeichen
der modernen Welt. Wir sind heute
ständig unterwegs, zu mehr Orten
als je zuvor. Das stellt Stadtplaner
und Immobilienentwickler vor Herausforderungen. Mit dem neuen
Quartier Gateway Gardens am
Frankfurter Flughafen zeigen die
OFB und ihre Projektpartner mögliche Lösungen auf.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
MEGATREND MOBILITÄT
7
MODERNE
Stylische Mobilität: Gerade
in Großstädten erlebt das
Fahrrad einen Boom und
wird zum Ausdruck eines
gelassenen, individuellen
Lebensgefühls.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
8
MEGATREND MOBILITÄT
H
eute Augsburg, morgen Zürich
und übermorgen Sydney – der
moderne Mensch ist permanent
auf Achse und überwindet immer
größere Entfernungen in immer
kürzerer Zeit. Gerade für Businessnomaden
schrumpft die Welt auf die Dimensionen eines Dorfs. Zudem gelangen wir dank digitaler
Technologien inzwischen scheinbar unabhängig von Zeit und Raum überall hin, sogar zu
mehreren Orten parallel. Als Ausdruck von
Freiheit, Wohlstand, Selbstbestimmung und
Erfolg prägt die Mobilität unsere globalisierte
Gesellschaft wie kaum etwas anderes.
Aufbruch in eine neue Ära
Der Trend- und Zukunftsforscher Matthias
Horx zählt Mobilität daher zu den Megatrends.
Horx zufolge stehen wir an der Schwelle zu
einem neuen Zeitalter. „Die Welt von heute ist
nicht nur gekennzeichnet durch einen weiter wachsenden Mobilitätsbedarf, sondern
vor allem durch eine zunehmende Vielfalt an
Mobilitätsformen“, sagt er. Via Smartphone,
Tablet, mobilem Internet, Video- und Telefonkonferenzen seien wir immer, überall und
gleichzeitig unterwegs, betont Horx: „Unser
Leben in der 24/7-Gesellschaft spielt sich immer mehr im ‚Dazwischen‘ ab.“
Paradoxerweise reduziert die digitale Vernetzung das physische Reisen keineswegs.
Im Gegenteil: Einer aktuellen Studie der Deutschen Bahn zufolge nimmt dieses sogar zu.
Dabei schwindet der Einfluss des Autos massiv, auch wenn es weiterhin die weltweit zunehmende Mobilität antreibt. Doch vor allem
in großen Städten und Ballungszentren holen
alternative Verkehrsmittel auf – speziell das
Fahrrad erlebt einen Boom –, und neue Nutzungskonzepte wie das Carsharing gewinnen
an Popularität.
Eigentum als Bremse
Vor allem junge Menschen verzichten immer
häufiger auf ein eigenes Auto; viele besitzen
noch nicht einmal einen Führerschein. Laut
der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände legt nur noch jeder Fünfte kurz vor dem
18. Geburtstag die Fahrprüfung ab – noch vor
zehn Jahren waren es 90 Prozent eines Jahrgangs. Wer in der Stadt lebt, organisiert seine
Mobilität in steigendem Maße multimodal: Er
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
„Das Element ist noch in
der Anlaufphase, doch
der Zuspruch ist groß. Der
Trend zum Wohnen auf
Zeit erhöht die Nachfrage
nach Apartment-Hotels,
vor allem im wirtschaftlich
starken Deutschland.“
Marco Bari, CEO BariGruppe
wechselt wegeabhängig das Verkehrsmittel, um bestmöglich ans gewünschte Ziel zu
kommen. Der Verzicht aufs eigene Auto steht
zudem für einen Wertewandel, insbesondere
bei der jüngeren Generation. Immer mehr
Menschen reduzieren gezielt ihren Besitz, um
bewusster und nachhaltiger zu leben oder
dem Stress der Reizüberflutung zu entgehen.
Sie teilen lieber, statt zu besitzen. Auch durch
eigengenutzte Immobilien fühlen sich viele in
ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Die zunehmende Mobilität wirft bei Stadtund Verkehrsplanern, Architekten und Immobilien entwicklern die Frage auf, wie Städte
aussehen müssen, um diesem Trend Rechnung zu tragen. Die OFB Projektentwicklung
stellt sich dieser Herausforderung ebenfalls
und gestaltet Lösungen für veränderte Mobilitätsanforderungen.
Orte bringen in Bewegung
Als Beispiel für die Synthese von Nah- und
Fernmobilität gilt Gateway Gardens, das neu
entstehende Stadtviertel der Mainmetropole Frankfurt. Unmittelbar am Flughafen
realisiert die OFB gemeinsam mit der Stadt
Frankfurt am Main, der Fraport AG und der
Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft ein urbanes Gewerbequartier. Es
MEGATREND MOBILITÄT
9
Wohnraum auf Zeit bietet das Element
Frankfurt Airport Hotel. Die Studios
und Ein-Zimmer-Suiten verfügen über
Küchenzeile und Arbeitsplatz.
benötigen wir solche, die in ihren Grundoptionen so flexibel sind, dass sie an künftige
Anforderungen angepasst werden können“,
betont Buchholz und verweist auf ein innovatives Konzept von Fischer Architekten aus
Mannheim. Das Büro entwickelt Gebäude aus
Betonfertigteilen, deren Raumgestaltung sich
je nach Nutzungsart mit vergleichsweise geringem Aufwand verändern lässt. „Wir integrieren
einen Großteil der Technik leicht zugänglich
in die Fassade, die das gesamte Gebäude
trägt. In dieser Hülle können wir individuelle
Nutzungsanforderungen abbilden“, erläutert
Geschäftsführer Claus Fischer. Eine solche
mobile Immobilie ist aktuell auch für Gateway
Gardens im Gespräch.
fördert durch ein dichtes Rad- und Fußwegenetz, Mietstationen für Elektroautos und
E-Bikes sowie S-Bahn- und Bus-Anschluss
nicht nur die grüne Mobilität, sondern gehört
insgesamt zu den am besten angebundenen
Standorten Europas. Neben Flughafen und
Fernbahnhof punktet Gateway Gardens auch
mit einer schnellen Autobahnzufahrt zu Europas wichtigsten Verkehrsachsen.
Für Peter Buchholz ist die Anbindung aber
nur ein Aspekt unter vielen. „Gateway Gardens repräsentiert verschiedene Facetten
der Mobilität“, betont der Stadtplaner, der als
Geschäftsführer der Gateway Gardens Projektentwicklungsgesellschaft die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner steuert. Der
urbane Campuscharakter und der ausgewogene Nutzermix des Quartiers fördern auch
die Binnenmobilität und damit die aktive Vernetzung. „Das Quartier bietet mit einem zentralen Park, zahlreichen Cafés, Restaurants,
Einkaufs- und Sportmöglichkeiten sowie Kitas für die Kinder der Beschäftigten zahlreiche
Punkte, an denen sich Menschen begegnen
können“, sagt Buchholz. Der ungezwungene
Austausch bringt Menschen in Bewegung
und damit neue Ideen in Schwung.
Möglichst beweglich sollen auch die Immobilien sein: „Statt hochspezialisierter Gebäude
Gut angebunden ist das
Büroensemble HELLO Darmstadt. Zahlreiche Fahrradstellplätze gibt es ebenfalls.
Ein Zuhause für Global Player
Als mobiles Quartier am Flughafen wirkt
Gateway Gardens wie ein Magnet auf Geschäftsreisende aus aller Welt, die projektbedingt oft auch länger bleiben. Ihnen bietet das
im August 2014 eröffnete Element Frankfurt
Airport Hotel, das die OFB für die Münchner
BariGruppe in dem Quartier realisiert hat, eine
komfortable Bleibe. Das Element ist auf Langzeitgäste eingerichtet, seine 133 Studios und
Ein-Zimmer-Suiten sind daher jewils mit Küchenzeile und Arbeitsplatz ausgestattet.
Der Trend zum „Wohnen auf Zeit“ geht
Hand in Hand mit der gestiegenen Mobili-
>>
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
10
MEGATREND MOBILITÄT
Umsatteln aufs Rad
Immobilienprojekte, die veränderten Mobilitätsanforderungen Rechnung tragen, realisiert die OFB auch anderswo. Eine exzellente
Verkehrsanbindung zeichnet etwa das Büroensemble HELLO aus, das bis Herbst 2017
im Darmstädter Europaviertel entsteht. Als
Plus für mehr Nachhaltigkeit wirkt vor allem
die unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof mit
Anschluss an ICE, S-Bahn und Bus. „Durch
die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln
verringert sich der Parkplatzbedarf, sodass
wir weniger Stellplätze bauen“, betont Il-Sin
Chung, der bei der OFB die Vermietung des
Bürokomplexes verantwortet. Dafür wird das
Gebäude mit deutlich mehr Fahrradstellplätzen ausgestattet als ähnliche Objekte, etwa
in Frankfurt.
Mit dem TÜV Hessen zieht 2017 eine Institution ins HELLO ein, die wie keine andere für Sicherheit in der Mobilität steht.
Die flexible Raumgestaltung des Gebäudes
sieht Teambüros, Open-Space-Räume und
Kombi lösungen vor.
Kurze Wege gewährleistet im Quartier Gateway Gardens von
2019 an auch ein S-Bahn-Anschluss.
>>
tät. In Großstädten haben Boardinghäuser,
Apartment-Hotels und Micro-Apartments Konjunktur. „Die Zahl der Pendler ist seit den
1990er- Jahren ständig gestiegen und damit
auch der Bedarf an attraktiven Unterkünften“,
weiß Ralf Kunz, der für Element zuständige
Projektleiter bei der OFB. Das Frankfurter
Element ist das erste von bis zu zehn Hotels dieser Art, die unter der Federführung
der BariGruppe in Europa entstehen sollen.
„Durch die perfekte Verkehrsanbindung ist
Gateway Gardens ein idealer Standort für den
Start des Konzepts“, sagt Kunz.
Das überzeugte auch Marco Bari, CEO
der BariGruppe: „Wir haben keinen Moment
gezögert, unser erstes Element Hotel in der
Airport City zu eröffnen“, betont er. Das V-förmige Gebäude mit seiner farbig schimmernden Fassade sei ein echtes Wahrzeichen.
Und auch das Konzept komme gut an, betont Bari: „Das Element befindet sich noch in
der Anlaufphase, doch der Zuspruch ist groß.
Der Trend zum Wohnen auf Zeit erhöht die
Nachfrage nach Apartment-Hotels, vor allem
im wirtschaftlich starken Deutschland.“ Daher
will Bari zwei weitere Element Hotels hierzulande eröffnen.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
„Gateway Gardens repräsentiert verschiedene Facetten
der Mobilität. Das Quartier
ist durch seine Lage einer
der am besten angebundenen Standorte in Europa.
Gleichzeitig bietet es viele
Orte der Begegnung, die
Menschen in Bewegung und
Ideen in Schwung bringen.“
Peter Buchholz, Geschäftsführer der Gateway
Gardens Projektentwicklungsgesellschaft
Güter auf Achse
Nicht nur Menschen sind mobiler denn je;
auch immer mehr Güter reisen rund um den
Globus. Die Logistikbranche boomt und damit steigt die Nachfrage nach gut angebundenen Gewerbeparks. Bei der OFB widmet
sich die Niederlassung in Kassel diesem Thema ganz dezidiert. „Nordhessen ist mit seiner
zentralen Lage der perfekte Standort für Logistikunternehmen“, erläutert der Niederlassungsleiter Dr. Jürgen Siegel.
Mit dem flexiblen Multiparkkonzept, das
bei nachhaltiger Bauweise zahlreiche Nutzungs- und Flächenvarianten ermöglicht,
entwickelten OFB und der Projektpartner
MP Holding eine exakt passende Antwort
für den gestiegenen Bedarf. Gerade dem
zukunftsorientierten Mittelstand kommen die
multifunktionalen Flächen in verkehrsgünstiger Lage sehr entgegen. Der Multipark passt
sich den Bedürfnissen an, ganz gleich, ob
Lager und Mischnutzung oder Lager und
Büro geplant sind.
Ein Referenzprojekt wird derzeit in Kelsterbach realisiert. Es diene auch als Vorlage für weitere Standortentwicklungen, sagt
Siegel: „Dieses Konzept bietet an markanten
Standorten optimale Mietlösungen zu marktgerechten Preisen und gewährleistet einen
attraktiven Gewerbemix.“
MEGATREND MOBILITÄT
44,4 Mio.
72 Mio.
81,1 Mio.
zugelassene Pkw in Deutschland
am 1. Januar 2015
Fahrräder (inkl. E-Bikes)
in Deutschland 2014
Einwohner in
Deutschland 2014
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt
Quelle: Zweirad-Industrie-Verband
Quellen: Statistisches Bundesamt
1,04 Mio.
Carsharing-Teilnehmer
15.400
11
17.500
1.000.000
800.000
13.500
600.000
9.500
Carsharing-Fahrzeuge
400.000
5.500
Von 2010 bis 2015 stieg die Zahl der
Carsharing-Teilnehmer um 658% und
die Zahl der Carsharing-Fahrzeuge um
334% an.
Quelle: Bundesverband CarSharing
200.000
0
1.500
2010
2011
2012
2013
2014
2015
66%
der Deutschen haben in ihrem
Berufsleben bereits ein- bis fünfmal
den Arbeitsplatz gewechselt.
1,18%
14%
der 3,04 Mio. Pkw-Neuzulassungen
2014 in Deutschland waren Elektrobzw. Hybrid-Pkws.
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt
20% Sonstige
sind ihrem ersten Arbeitsplatz
bis jetzt treu geblieben.
Quelle: Europäische Kommission 2009
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
12
MEGATREND MOBILITÄT
Die Nähe so fern
Planer legen zu großen Wert auf die gute Erreichbarkeit ferner Orte, während die Nahmobilität auf der Strecke bleibt, meint der Verkehrswissenschaftler Helmut Holzapfel. Für den Leiter des Fachgebiets Integrierte
Verkehrsplanung und Mobilitätsentwicklung an der Universität Kassel sollte
die Nähe stärker in den Fokus rücken. Belebte Städte mit kurzen Wegen
bieten wichtige ökonomische Standortfaktoren.
Herr Holzapfel, welchen Stellenwert hat
Mobilität in unserer Gesellschaft?
Das Wort Mobilität hat jedenfalls Konjunktur.
Populär ist der Begriff, der ursprünglich aus
dem Militär stammt, erst seit den 1950erJahren. Heute hat er eine schillernde Bedeutung und wird oft damit gleichgesetzt, dass
ein Mensch viel herumfährt oder möglichst
schnell überall sein soll. Aber es gibt auch
andere Konzepte ...
Welche zum Beispiel?
Zuerst gab es wohl die Vorstellung, dass
mobil sei, wer in möglichst kurzer Zeit große
Entfernungen zurücklegen könne. Doch
schon vor 40 Jahren definierte der Berliner
Verkehrsplaner Eckhard Kutter den Begriff
neu. Danach ist derjenige mobil, der verschiedene Tätigkeiten, für die er das Haus
verlassen muss, in möglichst kurzer Zeit
durchführen und sich vielfältigste Einrichtungen vor Ort erschließen kann. Damit rückt
die Stadtplanung in den Fokus.
Welche Herausforderungen stellt die zunehmende Mobilität an Stadtplaner?
Ziel der Stadtplaner muss sein, den Menschen in der städtischen Umwelt mit
integrierten Konzepten eine möglichst große
Wahl der Wege und Einrichtungen zu bieten.
Dafür müssen Architekten sowie Verkehrsund Stadtplaner kooperieren, was leider
keineswegs einfach ist. Die Verkehrsplanung
gilt vielerorts weiterhin als eigenständige,
abgegrenzte Disziplin.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
Wie können Planer Mobilität beeinflussen?
Menschen erzeugen Mobilität durch ihr Verhalten, ihre täglichen sozialen Abläufe und
Wege zu den verschiedenen Einrichtungen.
Somit steuert die Geographie unserer Siedlungen Mobilität. Doch in den vergangenen
Jahrzehnten haben Planer die Möglichkeiten
der Menschen eher beschränkt als gefördert.
Die Monofunktionalität vieler Stadtviertel
erzeugt nicht nur Langeweile, sondern auch
„Monofunktionale
Siedlungen erzeugen Langeweile und
lange Wege.“
Helmut Holzapfel, Professor für Integrierte
Verkehrsplanung und Mobilitätsentwicklung
lange Wege. Investiert wurde vor allem in die
Erreichbarkeit ferner Orte und in den Ausbau
von Einrichtungen. So entstand mehr Verkehr, während die kleinteilige Erschließung in
der Nähe, die Nahmobilität, auf der Strecke
blieb. Tatsächlich ist es heute oft schwerer,
zum Flughafen zu gelangen, als von dort
in die Ferne. Der große Planungskritiker
Lucius Burckhardt sagte einmal, dass eine
gute Architektur, eine gute Organisation der
Fußwege, also eine schöne Stadt, Benzin
HELMUT HOLZAPFEL
Der Bauingenieur, Stadtplaner und
Verkehrswissenschaftler Prof. Dr.-Ing.
Helmut Holzapfel lehrt am Institut für
Verkehrswesen der Universität Kassel
und leitet das Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung und Mobilitätsentwicklung.
Er ist zudem Mitglied des Instituts für
urbane Entwicklungen (IUE) sowie
des Kompetenzzentrums für Klimaschutz
und Klimaanpassung (CliMA) der Universität Kassel. Helmut Holzapfel schreibt
in großen Tages- und Wochenzeitungen
über Umwelt, Verkehr und Klimaentwicklung. Zudem gibt er die internationale
Fachzeitschrift für integrierte Stadt- und
Verkehrsplanung „World Transport
Policy and Practice“ heraus. Sein Buch
„Urbanismus und Verkehr“ erschien
2011. Er gehört dem Beirat für Integrität
und Unternehmensverantwortung der
Daimler AG an.
MEGATREND MOBILITÄT
13
Fokus auf die Nahmobilität: Das „Französische Viertel“ in Tübingen
lebt von seiner Mischung aus Gewerbe, Einzelhandel und Wohnen.
spart. Denn dann bleiben Menschen vor Ort
und beleben die Stadt. Wir müssen unsere
Aufmerksamkeit wieder auf die Nähe richten.
Welche Folgen hat ein hohes Maß an
Mobilität?
Es kommt eben drauf an, welche Mobilität:
Eine belebte Straße, auf der Autos fahren, ist
Teil einer städtischen Lebenswirklichkeit und
kann spannend sein. Eine gute Naherschließung in Städten und Siedlungen wird sozial,
ökologisch und ökonomisch jedoch stark
unterschätzt: Orte wie Freiburg oder Münster
mit ökologisch guten Planungen finden sich
auch beim ökonomischen Rating weit oben.
Eine attraktive und belebte Stadt mit ökologischer Qualität zieht Menschen und damit
auch Fachkräfte für Wirtschaftsunternehmen
an und bietet eine gute Basis für die Ökonomie der Zukunft. Die Fernmobilität nutzt der
Ökonomie dagegen weit weniger.
Wie kann nachhaltige Mobilität aussehen?
Wir müssen keineswegs in „Sack und
Asche“ gehen. Mit guter Architektur und
Planung lässt sich zeigen, wie umweltverträgliche Mobilität in Siedlungen aussehen
kann. Ein mittlerweile klassisches Beispiel
dafür ist der Umbau des Französischen
Viertels in Tübingen durch Andreas Feldtkeller: Er zeigt, dass eine „Stadt der kurzen
Wege“ attraktiv ist und gleichzeitig Verkehr
„spart“. Die Menschen steigen dort nur fast
halb so oft ins Auto wie in anderen Neubau-
gebieten. Zum Erfolgsrezept gehören hier
Dichte, Mischung und Nutzerbeteiligung.
Das bringt Lebensqualität statt Verzicht;
die Menschen in den Straßen beleben das
Viertel. Lernen können wir aber auch von
modernisierten Altbauvierteln, in denen Erledigungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad teilweise noch leichter möglich sind. Hier lässt
sich die Kunst guter Architektur studieren
und auf neue Quartiere übertragen. Fangen
wir bald damit an, dann können wir – vielleicht etwas verträglicher als heute – sogar
ab und zu in die Ferne reisen.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
14
MARKT
Am Ufer schwebend
verbindet der Hafenbogen
in Frankfurt die Stadt mit
dem Fluss.
WILLKOMMEN
AN BORD!
Orte am Wasser faszinieren die Menschen seit jeher,
wecken Heimatgefühle und Aufbruchstimmung zugleich. Ein solcher Ort ist der Hafenbogen, den die
OFB mitten in Frankfurt am Ufer des Mains entwickelt.
Das markante Bürogebäude im Westhafen verbindet
maritimes Flair mit entspannter Urbanität.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
W
ie ein Segel aus Glas wölbt
sich die Fassade zum Wasser hin. Der halbrund geschwungene Bürokomplex
Hafenbogen, im Herzen der
Frankfurter City und direkt am Main gelegen,
scheint am Ufer zu schweben. Neun Stockwerke über dem Fluss, von der Dachterrasse
des Gebäudes aus, schweift der Blick wie
vom Oberdeck einer Yacht weit übers spiegelnde Wasser, folgt den vorbeifahrenden
Schiffen in die Ferne und verweilt an der Mole
gegenüber. Willkommen im Westhafen, einer
der gefragtesten Lagen der internationalen
Finanz- und Wirtschaftsmetropole Frankfurt!
MARKT
15
Auf dem letzten verfügbaren Areal des
Quartiers entwickelt die OFB ein markantes Bürogebäude mit hohem Identifikationswert für die künftigen Mieter. Mit seiner
geschwungenen Fassade und dem von hellem Naturstein, schimmerndem Metall sowie transluzentem Glas geprägten Baukörper vermittelt es elegante Leichtigkeit und
spiegelt das maritime Flair des Westhafens
wider. „Der Hafenbogen bildet den Schlussstein der Baulandentwicklung am westlichen
Main und ist durch seine architektonische
Gestaltung ein spannungsreicher Solitär am
Ufer“, sagt Arne Berg, Niederlassungsleiter
der OFB in Frankfurt am Main. „Der einzigartige, unverbaubare Blick aufs Wasser lässt
viel Raum für Kreativität.“
Leben und arbeiten im Flow
Einen kommunikativen Charakter wird das
Gebäude auch durch seine zweigeteilte Form
erhalten. Den Blickfang zum Platz hin bildet
eine auskragende Sichel, deren geschwungene Glasfassade das Außen mit dem Innen verbindet. Zur Haupterschließungsachse
Speicherstraße hin schließt ein kompakter,
winkelförmiger Riegel den Komplex ab. Ein
attraktiv gestalteter und begrünter Innenhof
vermittelt zwischen beiden Gebäudeteilen.
Der Hafenbogen ist für Alleinnutzer und
für mehrere Mietparteien konzipiert. Die acht
Regelgeschosse punkten mit flexibel gestaltbaren Grundrissen, die Platz für bis zu vier
Mieteinheiten bieten. Ganz nach Wunsch
lassen sich hier Zellenbüros, Open-SpaceFlächen oder Kombilösungen realisieren. Die
lichte Raumhöhe von drei Metern und große
Fensterfronten schaffen lichtdurchflutete Interieurs, in denen Ideen fließen können. Die
Lobbys greifen die Lage am Wasser durch
maritime Farbakzente, edles Holz und Bezüge zum Hafen auf. Raum für Meetings unter
freiem Himmel sowie für Entspannung mit
Naherholungswert gibt es auf der Dachterrasse – eine faszinierende Aussicht auf die
Stadt und den Fluss inklusive.
Inspirierend auch die Umgebung: Das lebendige Quartier Westhafen verknüpft auf
rund 200.000 Quadratmetern die Lebensbereiche Arbeiten, Wohnen, Einkaufen und
Freizeit fließend miteinander. Unmittelbar an
der Mainpromenade laden zahlreiche Restaurants, Bistros und Bars sowie die moderne
Marina zum Verweilen ein. Für die Mittagspausen oder schnelle Besorgungen stehen
Ein begrünter Innenhof vermittelt
zwischen den beiden Gebäudeteilen des Hafenbogens.
HAFENBOGEN
Nutzung: Büro/Verwaltung
Ort: Frankfurt am Main, Westhafen
Grundstücksfläche: ca. 3.540 m²
BGF oberirdisch: ca. 16.450 m²
BGF unterirdisch: ca. 10.500 m²
Stellplätze: 242
Zertifizierung: LEED in der Kategorie „Gold“
Website: www.hafenbogen.de
neben Gastronomieangeboten auch Lebensmittelgeschäfte und Bäckereien bereit.
Städtebaulich reiht sich der Hafenbogen
harmonisch in die attraktive Nachbarbebauung ein und verleiht dem zentralen Platz eine
unverwechselbare Kontur. Somit kombiniert
der Bürokomplex eine erstklassige Adresse
mit hoher Aufenthaltsqualität.
Am Main, am Zug, am Flieger
Dass zahlreiche überregional agierende Unternehmen im Frankfurter Westhafen ihren
Sitz haben, liegt auch an der verkehrsgünstigen Lage des Quartiers, die ein hohes Maß
an Mobilität sicherstellt. Der Hauptbahnhof
mit seinem ÖPNV- und Fernverkehrs-Angebot liegt nur zehn Gehminuten entfernt; zum
Bankendistrikt in der Innenstadt sind es 15
Minuten zu Fuß. Die Messe Frankfurt, die
Autobahnen A5 und A66 mit Anbindung
an die A3 sowie der Flughafen lassen sich
in wenigen Fahrminuten erreichen. Eine eigene, neue Buslinie vervollständigt die Verkehrsinfrastruktur, die den Westhafen mit
allen wichtigen Punkten der Mainmetropole
verbindet. Für den Individualverkehr stellen
drei Parkebenen im Tiefgeschoss des Hafenbogens ein großzügiges Stellplatzangebot
bereit.
Die Kombination aus Urbanität und Weltoffenheit macht den Hafenbogen zu einem
gefragten Standort, da ist Berg sicher: „Die
Lage am Main unmittelbar an der City und
die exzellente Verkehrsanbindung sind bei
der Vermarktung des Hafenbogens überzeugende Argumente.“
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
16
MARKT
Deutschlands Schulen sind ein
Sanierungsfall. Was so pauschal
nach Schwarzmalerei klingt, ist
vielerorts harte Realität. Bedeutet das Stillstand für die Bildung,
weil das Geld fehlt? Kinder sollen
lernen, geistig rege zu sein. Dafür
brauchen sie buchstäblich geeigneten Raum. Den haben in Hessen
zwei Landkreise und 21 Schulen
gemeinsam mit der OFB geschaffen – auf ganz neuen Wegen.
Durchblick: Die Schüler der Integrierten Gesamtschule Kaufungen
lernen erfolgreicher als andere in der Region.
NEUE SCHULEN
BRAUCHT DAS LAND
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
MARKT
E
instürzende Schulbauten“ titelte
die Wochenzeitung Die Zeit vor
einiger Zeit. Soweit muss man
zwar nicht gleich gehen. Doch
der viel zitierte Sanierungsstau
an Deutschlands Schulen ist nicht von der
Hand zu weisen. Renovierungsarbeiten orientieren sich überwiegend am reinen Reparaturbedarf; in die konzeptionelle Weiterentwicklung der Einrichtungen dagegen wurde
jahrzehntelang kaum investiert. Dabei ist sie
der Schlüssel dazu, Kinder und Jugendliche
zeitgemäß und fortschrittlich auf eine Welt
vorbereiten zu können, die sich scheinbar immer schneller dreht. Die Räume einer Schule
müssen heutige Denk- und Arbeitsweisen unterstützen. Darüber sind sich die Verantwortlichen zwar einig, entsprechende Vorhaben
scheitern aber meist an knappen öffentlichen
Kassen. Doch auch an dieser Stelle darf man
„geistige Mobilität“ bemühen. Denn wo ein
Wille ist, da findet sich bekanntlich auch ein
Weg – manchmal sogar ein ganz neuer.
Ganzheitlich denken
Einen solchen zeigte die OFB dem Landkreis Kassel und dem Vogelsbergkreis für 21
Schulen mit ihrem Mietmodell auf, das auf
einer öffentlich-privaten Partnerschaft basiert
(siehe Kasten auf Seite 18). Damit können die
Verantwortlichen strategisch in die Zukunft
denken, anstatt auf der Basis einzelner Bauaufträge hier ein marodes Gebäudeteil zu sanieren oder dort Sanitäranlagen zu erneuern.
„Die Aufgaben sind in der Regel komplexer
und sollten ganzheitlich betrachtet werden“,
erklärt Eva Wittmann, die zuständige Projektleiterin bei der OFB. Das wiederum bedeutet nicht nur einen höheren Finanzbedarf,
sondern auch eine große organisatorische
Herausforderung. „Hier haben wir für die
Landkreise eine ‚Rundum-sorglos-Leistung‘
erbracht – von der Entwicklung des Finanzierungsmodells über die Bestandsaufnahme,
die pädagogische und bauliche Konzeption
bis hin zur kosten- und fristgerechten Realisierung“, betont Jörg Schaal, Niederlassungsleiter der OFB in Kassel.
Das A und O bei der Umsetzung ist, die
politischen Entscheidungsträger, Schulleitungen, Lehrer, Schüler und Eltern in die
Planungsprozesse einzubinden. Werden ge-
meinsam, ausgehend vom Ist-Stand, die den
pädagogischen Zielen folgenden baulichtechnischen Inhalte erarbeitet, entsteht eine
stabile Basis für ein erfolgreiches, langfristig
tragfähiges Projekt. Das ist insbesondere
deshalb so wichtig, weil sich Schulen unter-
„Schulprojekte sind
komplexer und sollten
ganzheitlich betrachtet
werden.“
Eva Wittmann, Projektleiterin bei der OFB
scheiden – in ihrer pädagogischen Ausrichtung, ihren Bestandsgebäuden und ihren
Zielen. „Es gibt nicht das eine passende Konzept für alle Schulsanierungen. Deshalb haben wir gemeinschaftlich für jeden Standort
ein neues Konzept entwickelt und konnten
so individuell stimmige Ergebnisse erzielen“,
erklärt Wittmann.
>>
17
EINE „TEAMSCHULE“
SETZT MASSSTÄBE
Am Anfang stand eine reine Fassadensanierung am Unterrichtsgebäude der
Integrierten Gesamtschule Kaufungen.
Doch als die Voruntersuchung und die
wissenschaftlich begleiteten Messungen
eine erhebliche PCB-Belastung des Gesamtobjektes ergaben, fällten Schulgemeinde und Schuldezernent eine mutige
Entscheidung: Der belastete Gebäudekomplex sollte komplett zurückgebaut
und die Chance ergriffen werden, etwas
baulich und pädagogisch Zukunftsfähiges
zu entwickeln.
So entstand in Anlehnung an skandinavische Schulmodelle eine sogenannte
„Teamschule“, die mittlerweile in Fachkreisen große Beachtung findet und
regelmäßig als beispielgebend besichtigt
wird. Die Schule gilt als eine der erfolgreichsten im Hinblick auf den Leistungsstand der Schüler in der Region.
Neben den Klassenhäusern wurden
eine Mensa, ein großer Festsaal und
die kommunale Bibliothek integriert. Die
Einrichtung steht durch ein gutes Raummanagement auch der Volkshochschule,
örtlichen Vereinen und den Bürgern
als Begegnungsstätte zur Verfügung.
Großzügige, gemeinsam gestaltete
Außenanlagen und Sportstätten runden
das Gesamtkonzept ab.
Ort der Begegnung: Die Außenanlagen der Teamschule entstanden in Gemeinschaftsarbeit.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
18
MARKT
Leichte Übergänge
zwischen verschiedenen Bildungsgängen ermöglicht die
Marie-Durand-Schule
in Bad Karlshafen im
Verbund mit anderen
Schulformen.
Ein Wegbereiter für junge
Menschen ist die WilhelmFilchn er-Schule in Wolfhagen.
„Unsere Schulsanierungen
haben Modellcharakter für
künftige Projekte.“
Jörg Schaal, Leiter der OFB-Niederlassung Kassel
OFB-MIETMODELL
Die Basis der öffentlich-privaten
Partnerschaft bildet die Gründung einer
Projektgesellschaft. Diese erhält ein
langfristiges Erbbaurecht an den Schulgrundstücken vom kommunalen Partner.
Die öffentliche Hand wiederum schließt
mit der Gesellschaft einen Mietvertrag
über 25 bis 30 Jahre. Als Vermieter führt
die Projektgesellschaft alle erforderlichen
Maßnahmen durch und strebt dabei an,
den Großteil der Aufträge in die Region
zu vergeben.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
>>
Architektur folgt Pädagogik
Ziel aller Weiterentwicklungen war, Räume zu
schaffen, die das Bildungskonzept der Einrichtung unterstützen und ein hohes Maß an
Identifikation bei Lehrern und Schülern erzielen würden. So wurde dem von Lehrern vielfach formulierten Wunsch nach dem „Raum
als drittem Pädagogen“ Rechnung getragen.
Das zeigt sich zum Beispiel in Änderungen
von Grundrissen, die das Verhältnis von
Haupt- und Nebennutzflächen verbessern.
So schrumpften überdimensionierte Flure
zugunsten größerer Klassenzimmer. Weitere
Veränderungen ermöglichen den Einsatz neuer Medien; harmonisierende Farben und Materialien schaffen ein positives Raumgefühl.
Neben der konzeptionellen Modernisierung richtet sich das Augenmerk bei neuen
Bauprojekten auch auf ganz pragmatische,
messbare Kriterien, auf die Energieeffizienz
zum Beispiel. Die Schulsanierungen wirkten
sich durchweg sehr positiv auf den Energiebedarf beim Gebäudebetrieb aus. Durch eine
verbesserte Wärmedämmung der Fassaden,
erneuerte Heizungs- und Beleuchtungstechnik nebst deren intelligenter Steuerung und
eine alternative Energieerzeugung, etwa mit
Pellet-Heizungen und Photovoltaikanlagen,
sanken die Betriebskosten nach ersten Auswertungen um durchschnittlich 40 bis 60
Prozent. Ein Grund mehr für die OFB, die
Projekte als vollen Erfolg zu verbuchen: „Unsere Schulsanierungen haben Modellcharakter“, betont Schaal. „Neue Projektansätze
liegen bereits vor. Jetzt geht es darum, öffentliche Vergaberechte zu klären und aufseiten kommunaler Entscheidungsträger mutige
Entscheidungen zu treffen. Denn nur so lassen sich Konzepte wie in Nord- und Oberhessen auch realisieren.“
„
PERSPEKTIVEN
19
NACHGEFRAGT
Was bedeutet
Mobilität für
Sie?
Berufstätige, die aus einer
Region ohne großes Arbeitsplatzangebot stammen, stehen häufig vor der Entscheidung, entweder umzuziehen
oder zu pendeln. Welche
Entscheidung getroffen wird,
hängt von Faktoren wie
dem Mietpreisniveau, den
Familienverhältnissen und
den zur Verfügung stehenden Verkehrsverbindungen
ab. Insbesondere letztere
entscheiden darüber, wie
komfortabel sich das tägliche
Reisen gestaltet. Ich selbst
komme aus Limburg an der
Lahn und pendele seit etwa
35 Jahren ins Rhein-MainGebiet – 30 Jahre lang mit
dem Auto und fünf Jahre
lang mit dem ICE. Ich bin
familiär gebunden, habe ein
Haus in Limburg und schätze
das Kulturangebot der Stadt.
Zudem gaben die günstigen
Verkehrsverbindungen den
Ausschlag für das Pendeln.
JOSEF MICHEL
Gesamtprojektleiter
Gateway Gardens
Welche Rolle
spielt Mobilität
für Ihren
Berufsalltag?
URSULA ECKERT
TONI J. HARTMANN
Leiter Akquisition und
Vermarktung
Spielt Mobilität im
digitalen Zeitalter
eigentlich noch
eine Rolle?
Die schnelle Entwicklung und
große Vielfalt der digitalen
Medien lassen vermuten,
dass es künftig nicht mehr
notwendig sein wird, das
Zuhause zu verlassen; das
digitale Zeitalter hat unseren
virtuellen Interaktionsradius
stark erweitert. Die Realität
ist jedoch eine andere. Der
Mensch ist nach wie vor
ein soziales Wesen. Das
sprichwörtliche „Ein-Bierzusammen-Trinken“ lässt
uns das Gegenüber besser
verstehen und einschätzen.
So rücken zum einen die
Menschen enger zusammen;
wir erleben eine Verstädterung. Zum anderen entsteht
ein wachsendes Bedürfnis
nach Mobilität. Wer nicht in
den großen Zentren wohnt,
pendelt.
Für einen jungen Ingenieur
in einem internationalen
Baukonzern hieß es: „Die
Baustelle ist selten vor der
Haustüre, die Arbeit dort,
wo der Auftrag akquiriert
werden konnte.“ Dieser
Grundsatz verstärkte sich
durch viele internationale
Einsätze. Inzwischen sind
Hotels unter der Woche mein Zuhause. Mich
interessiert nach wie vor,
wie und wo ein Kunde von
mir sitzt. Das lässt häufig
Rückschlüsse auf sein Geschäftsgebaren und seine
Verlässlichkeit zu. Wie
sieht die Produktionsstätte
eines Auftragnehmers aus?
Diese Erkenntnisse unterstützen das Geschäft. Wer
zu Hause bleibt, wird dies
nicht erfahren.
ULRICH BOLLWERK
Leiter Büro Düsseldorf
Projektleiterin Einzelhandel
Staus, Streiks,
Verspätungen –
ist das Ende
der Mobilität
erreicht?
Ein signifikantes Merkmal
der modernen Gesellschaft
ist die Mobilität, die ihren
Ausdruck im flexiblen und
beschleunigten Transport von
Personen, Gütern und Daten
findet. Sie stellt ein hohes
gesellschaftliches Gut dar, da
sie die Vernetzung unserer
sozialen Aktivitäten, wie
zum Beispiel von Beruf und
Familie, ermöglicht. Individuell gestaltbare Mobilität,
wie sie die Infrastruktur einer
Großstadt bietet, ist meine
persönliche Freiheit. Meine
vielfältigen Aktivitäten und die
meiner Familie lassen sich
so mit möglichst geringem
Zeitaufwand organisieren.
Die persönliche Freiheit und
die Flexibilität stoßen jedoch
auch schnell an Grenzen,
etwa wenn der Bahnverkehr
bestreikt wird. Das zeigt, wie
anfällig Mobilität in unserer
modernen Gesellschaft ist.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
20
PERSPEKTIVEN
ZU HAUSE IM
UNTERWEGSSEIN
Die nomadische Lebensweise ist so von Mobilität
geprägt wie keine andere. Welche Bedingungen kennzeichnen die wandernde, viehzüchtende Gesellschaft?
Im Interview erklärt die Ethnologin Annegret Nippa,
warum das Nomadenleben aufregender ist als das von
sesshaften Bauern und welche Parallelen zu heutigen
Businessnomaden bestehen.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
PERSPEKTIVEN
21
Frau Nippa, wie hat sich die nomadische Lebensweise historisch entwickelt?
Wir wissen heute, dass sich Nomadismus und Sesshaftigkeit nach der Zeit der Jäger und Sammler entwickelt
haben – und zwar gleichzeitig. Die Jäger und Sammler
haben die Jahreszeiten entdeckt, Früchte geerntet,
die Paarung von Tieren und das Pflanzenwachstum
beobachtet. Auf der Basis dieser Naturwahrnehmung
versuchten sie, systematisch Körner in den Boden zu
stecken. Das war der Beginn des Getreideanbaus und
geschah ungefähr 7000 vor Christus im Gebiet des
Zāgros-Gebirges, nördlich von Euphrat und Tigris.
Warum hat sich der Nomadismus parallel zum frühen
Getreideanbau entwickelt?
Einerseits konnte der Getreidebauer, der ganzjährig an
seinen Boden gebunden war, nicht mehr weit umherschweifend jagen und andererseits hatte der Nomade,
der immer unterwegs war, um seinen Tieren Nahrung zu
verschaffen, keine Zeit für den Getreideanbau. Daraus
entwickelten sich eine Arbeitsteilung und der erste systematische Gütertausch in der Geschichte der Menschheit,
also die Frühform des Marktes. Mit der Domestizierung
des Pferdes wurden Nomaden zu Pferdezüchtern und
hatten damit eines der teuersten Produkte Zentralasiens
zur Verfügung – ein echtes Luxusgut zum Tauschen.
Mit ihren Wanderungen
stellen Nomaden die Ernährung der Tiere sicher.
Welchen Wert haben die Leistungen von Nomaden?
Nomaden erbringen Leistungen von hohem wirtschaftlichen Wert. Sie verfügen über alte, besonders ausgefuchste Techniken; ihre Strategien sind seit Jahrhunderten erprobt. Sie sind extrem kenntnisreich in der
Landschaftsnutzung und der Beweidung von Grasland.
Sie wissen beispielsweise, dass Ziegen mit ihren Hufen
den Boden aufreißen. Dadurch können zwar Samen in
die Erde gelangen, doch Wind und Regen nehmen die
oberste Bodenschicht weg, wenn nicht die Schafe mit
ihren eher platten Hufen das Erdreich darüber sichern.
Deshalb hält jeder Schafzüchter immer auch ein paar
Ziegen. Die Fähigkeit, diese Balance zu halten, diesen
Ausgleich zwischen den positiven und den negativen
Folgen, die jede Tierhaltung mit sich bringt, herzustellen,
ist typisch für die Klugheit der Nomaden.
>>
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
22
PERSPEKTIVEN
>> Wie spiegelt sich das Leben von Nomaden in deren
Kultur wider?
Die nomadische Poesie kennt Ortsgedichte und bei den
schönen Künsten, bei Musik und Handwerkskunst sind
Nomaden herausragend. Ihre Jurten und Zeltkonstruktionen besitzen hohe architektonische Raffinesse. Die
sesshafte Kultur bleibt ohne größere äußere Einflüsse
vom eigenen Hof und Land geprägt, vom immer gleichen
Blick durch das Küchenfenster ins Gärtchen.
Muss also das Bild vom rückständigen Nomaden
revidiert werden?
Dieses Bild war noch nie richtig. Nomaden sind alles
andere als rückständig oder ihr Leben ist keineswegs
altertümlich und überholt – auch wenn das die ideologische Politik von großen Staaten immer wieder glauben
machen wollte und dies auch die europäische Denkweise war. In Nordafrika wurden beispielsweise Nomaden
in die Sesshaftigkeit gezwungen; stattdessen wurde
die Geflügelzucht eingeführt, was die Versorgungslage
dramatisch verschlechtert hat. Dagegen blieb Syrien –
bis vor der jetzigen Krise – aufgrund der Tierhaltung der
Nomaden ein großer Fleisch- und Wolle-Exporteur.
Wie ist die Einstellung der Nomaden gegenüber der
Sesshaftigkeit?
Der viehzüchtende Nomade weiß, was Sesshaftigkeit ist.
Er erlebt sie jede Nacht, zudem im Sommer- und Winterlager für viele Monate. Dagegen kennt der Bauer nur die
Sesshaftigkeit. Und tatsächlich dürfen sich Bauern die
etwaigen Vorteile einer nomadischen Lebensweise gar
nicht vorstellen, sonst bringen sie ihr Bauernland und
den Erfolg ihrer ortsgebundenen Lebensweise in Gefahr.
„Nomaden erbringen
Leistungen von hohem
wirtschaftlichem Wert.“
Annegret Nippa, Ethnologin
Durch welche Entwicklungen stirbt der Nomadismus
allmählich aus?
Der Nomadismus stirbt nicht durch irgendwelche
natürlichen Entwicklungen aus, sondern er wird zum
Aussterben gebracht. Hinter seinem Ende standen im
20. Jahrhundert oft die Interessen von Zentralstaaten,
beispielsweise von China und der damaligen Sowjetunion. Nach dem Ende der Sowjetunion schafften es
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
Wertvolles Expertenwissen: Nomaden verfügen über profunde Kenntnisse, etwa über
die Beweidung von Grasland.
die früheren Nomaden in der Mongolei zunächst nicht,
in das Viehzüchterleben zurückzukehren. Die vielfältigen
Kenntnisse waren verloren gegangen. Nach nur einer
Generation hatte sich das alte Wissen aber wieder so
weit verbreitet, dass heute in der Mongolei erneut viehzüchtende Nomaden leben.
Welche Ähnlichkeit besteht zwischen dem Leben
der Nomaden und dem der heutigen sogenannten
Businessnomaden?
Gemeinsam ist das Unterwegssein. So, wie die Nomaden zum Abgrasen den Weiden nachgehen, ziehen die
Businessnomaden der Arbeit hinterher. Das Leben als
Businessnomade verspricht Abenteuer und verschafft
Respekt bei Geschäftskonkurrenten. Im Unterschied
zum Businessnomaden sind viehzüchtende Nomaden
aber immer in der Gemeinschaft ihrer Familie unterwegs.
Welche Wohnform ist für Businessnomaden optimal?
Die Wohnform richtet sich nach den Bedürfnissen der
Businessnomaden. Sie benötigen einen Platz zum
PERSPEKTIVEN
23
Schlafen, einen Arbeitsplatz für das Laptop und ein paar
Unterlagen, zudem eine Dusche mit einer Gelegenheit
zum Händewaschen und eine Miniküche, in der sie ihre
kleinen, privaten Angewohnheiten wie den Espresso zum
Start in den Tag pflegen können.
Wie sieht so eine temporäre Bleibe nach Ihrer
Vorstellung ganz konkret aus?
Hinsichtlich der Aufteilung würde ich mich vom Wohnen
der viehzüchtenden Nomaden inspirieren lassen: je ein
Teil für Schlafen, Kochen und Repräsentation. Das Ganze hat in meiner Vorstellung gut 30 Quadratmeter. Man
betritt die Wohnung in einem Empfangsraum, der mit
Sitzgelegenheit, Fernseher und einem Fenster ins Freie
zugleich der Repräsentation dient. Die Mitte des kleinen
Apartements ist zweigeteilt in Küche und Duschbad,
jeweils drei bis vier Quadratmeter groß. Den dritten Teil
bildet das Schlafzimmer mit einem kleinen Schreibtisch;
dieses bleibt deutlich abgegrenzt.
ZUR PERSON
Prof. Dr. Annegret Nippa studierte in
Göttingen Vorderasiatische Archäologie und in Berlin Ethnologie. Von
1982 bis 1987 arbeitete sie an der
Universität der Künste in Berlin im
Fachbereich Architektur am Thema
„Planen und Bauen in nichteuropäischen Kulturen“. Auf ihre Habilitation 1991 an der Universität Bern
folgten Ausgrabungen in Syrien und
im Iran sowie Feldforschungen in
Syrien, im Jemen und in Nepal. Von
2003 bis 2014 war Annegret Nippa
Dozentin am Institut für Ethnologie
der Universität Leipzig und Mitglied
des Sonderforschungsbereiches
zur Geschichte der Beziehungen
zwischen Nomaden und Sesshaften.
Das Bild zeigt Annegret Nippa im
Gespräch mit einem ShammarBeduinen in Syrien. Dabei erfuhr die
Ethnologin, dass es kein arabisches
Wort für Horizont gibt.
Wie sollte die Wohngelegenheit jenseits des
Einzelapartments ausgestattet sein und wo sollte
sie liegen?
Eine Lage nahe des Flughafens oder in der City am
Bahnhof ist ideal. Der Job ist anstrengend; deshalb
könnte im Haus zur Erholung Wellness geboten werden.
Andere Gemeinschaftszonen oder Gesellschaftsräume
halte ich für unnötig – Businessnomaden suchen eher
Anonymität. Wer gemeinsam etwas trinken möchte, geht
in die nächstgelegene Bar.
Zum Schluss ganz allgemein gefragt: Was können wir
heute von Nomaden lernen?
Es ist spannend, die nomadische Lebensweise auszuprobieren und Schönes sowie Nützliches für sich selbst
zu entdecken. Die Schulung der Wahrnehmung anhand von ganz natürlichen, allgemeinen Dingen können
wir uns von den Nomaden abschauen. Es ist wichtig,
Sprachen zu lernen und Menschen zu treffen. Auch das
wirtschaftliche Grundprinzip, wohl den Mehrwert des
Kapitals, nie aber das Kapital selbst anzugreifen, lernen
wir von Nomaden. Schließlich ist vor allem die gelassene
Neugierde von Nomaden gegenüber Fremden nachahmenswert. Sie stammt aus der Strategie, alles Gute, was
von außen kommt, zu nutzen: Immer aufmerksam sein,
erst abwarten, genau hinschauen und dann eine Haltung
einnehmen.
Ê www.nomadsed.de
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
24
PERSPEKTIVEN
D
Hir schga rten
München
MIT MEHRWERT
BEGEISTERN
Kundenwünsche und technische Machbarkeit bei Immobilienprojekten in Einklang zu bringen, erfordert Flexibilität und
innovative Lösungen. Dafür arbeitet die Abteilung Qualitätssicherung der OFB Hand in Hand mit den verantwortlichen
Niederlassungs- und Projektleitern. So entstehen Gebäude mit
Mehrwert – für deren Nutzer ebenso wie für die Öffentlichkeit.
Königstor
Kassel
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
er Sommerhoffpark in Frankfurt
– ein Beispiel für hohe Lebensqualität mitten in der Großstadt:
Durch den Neubau von zwei
Wohntürmen und einem Studierendenwohnheim entsteht am nördlichen
Mainufer eine Promenade, die das Gelände
mit dem Westhafen verbindet. Aus einem
ehemaligen Industriegebiet entwickelt sich
ein öffentlicher Raum mit hoher Aufenthaltsqualität, von dem nicht nur die an einem Fluss
wohnenden Mieter, sondern auch die Passanten profitieren.
Das gelingt, wie bei allen Projekten der
OFB, weil die beteiligten Experten im Unternehmen stets Hand in Hand arbeiten. Besonders eng ist der Austausch der verantwortlichen Niederlassungs- und Projektleiter mit
der Qualitätssicherung der OFB. Bernhard
Hohmann, Leiter der Abteilung, und sein fünfköpfiges Team sind in alle Projekte involviert
und kennen deren technische Seite sowie die
Kalkulation genau. Gemeinsam mit den jeweiligen Projektverantwortlichen suchen sie
nach Lösungen, um die Wünsche der Kunden
mit der technischen Machbarkeit in Einklang
zu bringen. „Unsere Immobilien sollen durch
ihren Mehrwert begeistern. Dafür müssen sie
Eigenschaften besitzen, die der Kunde nicht
von vornherein voraussetzt“, betont Bernhard
Hohmann den Anspruch, der alle im Unternehmen vereint.
Sommerhoff park
Frankfurt
PERSPEKTIVEN
Kreativität gefragt
Dieser Anspruch prägte auch das Projekt
Hirschgarten in München: Die Büro- und Hotelimmobilie stellt aufgrund ihrer zentralen Lage
östlich der Friedenheimer Brücke hohe Anforderungen an Architektur und Landschaftsplanung. Daher war ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben worden, der das
Projekt in der Branche bekannt machte. Auf
einem ehemaligen Bahngelände entsteht nun
ein attraktives Gebäudeensemble, welches
das Stadtquartier Am Hirschgarten um einen
markanten Baustein erweitert.
Bei einem Großprojekt wie diesem stehen
die Verantwortlichen bei der OFB vor der Herausforderung, die Interessen der zahlreichen
Beteiligten unter einen Hut zu bringen. Dabei ist Kreativität gefragt. „Gute Lösungen
müssen nicht immer teuer sein, aber man
muss nach ihnen suchen“, erläutert Bernhard
Hohmann den gemeinsamen Prozess, um
eine zufriedenstellende Lösung zu finden.
Zudem steigt mit der Größe eines Projekts
häufig dessen Komplexität, etwa aufgrund
unterschiedlicher Nutzer und Anforderungen. Intensives Teamwork sowohl innerhalb
der Qualitätssicherung als auch abteilungsübergreifend mit den Projekt- und Niederlassungsleitern ist daher das A und O.
Verlässlicher Partner
Dass dies zum Erfolg führt, zeigt auch das
Projekt Königstor in Kassel. Die Büroimmobilie im Stadtzentrum kam von Anfang an so
gut an, dass die OFB bereits vor der Fertigstellung sämtliche Flächen vermieten oder
verkaufen konnte. Angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen sind die
OFB-Experten darauf besonders stolz: Trotz
schwieriger Baugrube und zahlreicher Sonderwünsche wurde das Gebäude fristgerecht
übergeben.
Im Frühjahr 2015 zog die Unternehmenszentrale von WINGAS in das Gebäude ein;
der Energieversorger hat die Immobilie für
20 Jahre gemietet. Den Erfolg führt Bernhard
Hohmann auch auf die Stärke der OFB zurück, den Kunden als verlässlicher Partner
zur Seite zu stehen: „Alle, die in ein Projekt
involviert sind, nehmen stets auch die Perspektive des Nutzers ein“, sagt er. Ziel sei es,
im Team mit innovativen Ansätzen die besten
Lösungen zu finden und Immobilien zu schaffen, die begeistern.
25
GAN
PERSÖNLZICH
BERNHARD HOHMANN
Leiter Qualitätssicherung bei der OFB
„Immer auf der Suche nach
den besten Lösungen“
Was ist die wichtigste Aufgabe für
Sie als Leiter der Qualitätssicherung
und Ihr Team?
Wir wollen unsere Kunden nicht nur
zufriedenstellen, sondern begeistern.
Das ist ein hoher Anspruch, dem sich
alle Kolleginnen und Kollegen immer
wieder neu stellen müssen. Die Mitarbeiter der Qualitätssicherung unterstützen dabei mit Rat und Tat.
Wie sieht Ihre tägliche Arbeit aus?
Jeder Tag ist anders, da wir uns mit
einer Vielzahl von Projekten beschäftigen, die sich oft in ganz unterschiedlichen Phasen der Bearbeitung
befinden. Mal ist es mehr die Projektidee, mal die Genehmigungsfähigkeit,
die Wirtschaftlichkeit oder auch die
Realisierbarkeit eines Projekts, die
im Vordergrund unserer Beratungen
steht. Doch immer suchen wir gemeinsam mit den Projektteams nach den
besten Lösungen.
Was reizt Sie an Ihrer Tätigkeit am
meisten?
Es ist schön, wenn man Erfahrungen
weitergeben kann, damit nicht jeder
das Rad neu erfinden muss. Wenn wir
uns untereinander vernetzen, können
wir voneinander profitieren, und das
steigert automatisch die Qualität unserer Prozesse und Produkte.
Welche Bedeutung hat Mobilität für
die Immobilien der OFB?
Mobilität und Immobilien können sich
wunderbar ergänzen. Je mehr wir
unsere Immobilien nutzen, um dort
regenerative Energien, zum Beispiel
mithilfe von Photovoltaikanlagen zu
erzeugen, umso unabhängiger werden
wir in unserer täglichen Mobilität von
fossilen Energien.
Wie bewerten Sie Mobilität
persönlich?
Mobilität ist der Motor wirtschaftlichen
Wachstums. Früher waren insbesondere die Wasserwege wichtig, auf
denen Güter über weite Strecken
transportiert wurden. Welche Auswirkungen das hatte, merkt man bei einer
Fahrradtour von der Quelle bis zur
Mündung eines Flusses: Das Quellgebiet weist in aller Regel heute noch
ländliche Strukturen auf, wogegen die
Städte mehr und mehr anwachsen,
je breiter der Fluss wird. Heute haben
Straße, Schiene und Luft die Funktion
der Wasserwege übernommen. Ohne
Mobilität und Infrastruktur entwickelt
sich nichts.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
26
MELDUNGEN
AUFTRITT AUF
DER EXPO REAL
Die OFB präsentiert sich vom
4. bis 6. Oktober im Gesamtverbund der Helaba Immobiliengruppe auf der Messe EXPO REAL
in Halle C1, Stand 432. Darüber
hinaus stellt das Unternehmen
seine Projekte auch am Stand der
Stadt Frankfurt am Main (C1.230),
der Stadt Bad Homburg (C1.330)
und der Wirtschaftsregion Offenburg/Ortenau (B1.030) vor.
Mehr Zeit zum Lernen haben diese Kinder aus peruanischen QuechuaFamilien. Sie wohnen in Boardinghäusern in der Nähe der Schule.
LERNEN STATT LAUFEN: GGM
FÖRDERT PROJEKT IN PERU
Früher mussten sie stundenlang zu Fuß zur
Schule gehen, heute haben sie mehr Zeit
zum Lernen: Zwei Boardinghäuser bringen
Kinder aus peruanischen Quechua-Familien
der Bildung buchstäblich näher. Möglich
macht das Amantani, ein Entwicklungsprojekt des Engländers Fred Branson. Um
dem Nachwuchs der indigenen QuechuaVölker eine Schulausbildung zu ermöglichen, errichtete er Boardinghäuser in
Ccorca, einem der ärmsten Gebiete Perus
im Hochland der Anden. Hier können die
Kinder unter der Woche in der Nähe der
Schule leben und erhalten die notwendige
Förderung, um im modernen Peru zu bestehen. Zuvor mussten sie täglich bis zu acht
Stunden Fußmarsch für ihren Schulweg auf
sich nehmen, was viele nicht durchhielten
und die Bildung damit auf der Strecke blieb.
Inzwischen leben und lernen mehr als 70
Sechs- bis 14-Jährige in den beiden Boardinghäusern. In diesem Jahr unterstützt
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
die OFB-Gesellschaft GGM Real Estate
Management das Projekt mit ihrer Weihnachtsspende. „Kinder durch Bildung für
das Leben zu stärken, das ist erfolgreiche
Entwicklungshilfe“, betont Thomas Wagner,
Geschäftsführer der GGM. Den Kontakt zu
Amantani UK vermittelte Nicole Beissler,
die Frau eines Mitarbeiters der GGM, die
2011 selbst in einem Waisenhaus in Cusco
gearbeitet hatte. „Meine Erlebnisse in Peru,
insbesondere die Schicksale der Kinder, haben mich nicht losgelassen. Auf der Suche
nach Unterstützungsmöglichkeiten bin ich
auf Amantani UK gestoßen.“ In dem Projekt
kooperieren Menschen aus verschiedenen
Ländern, um Quechua-Familien eine Zukunftsperspektive zu eröffnen.
Ê www.amantani.org.uk
GLACIS-GALERIE
FINDET INVESTOR
Die OFB und die Procom Unternehmensgruppe haben das Shoppingcenter Glacis-Galerie in Neu-Ulm
an die REI Invest verkauft. Der Spezialist für Investitionen in hochwertige Einzelhandelsimmobilien erwarb
das Center im Rahmen eines Individualmandats für eine Versorgungskasse. Die im März 2015 eröffnete
Glacis-Galerie gehört mit mehr als
27.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu den größten in diesem Jahr
fertiggestellten Einkaufszentren in
Deutschland.
KONTAKT (INVESTMENT):
Oliver Egly, OFB, 069 91732-300
MELDUNGEN
Viel Platz für
Einzelhandel
und Gastronomie
bieten von 2016
an die MERCADEN
in Dorsten.
RICHTFEST FÜR DIE
MERCADEN DORSTEN
Weiterer Meilenstein für das Shoppingcenter MERCADEN Dorsten: Im
September feierten die OFB und die
hkm Management AG als Bauherren
das Richtfest mit Gästen aus Politik und
Wirtschaft sowie Vertretern der Mieter.
Das Nahversorgungszentrum in bester
Innenstadtlage, nur wenige Gehminuten
von der Fußgängerzone entfernt, bietet
auf zwei Ebenen viel Platz für Einzelhandel und Gastronomie. Nach der Eröffnung im Frühjahr 2016 wird ein Mix aus
regionalen Anbietern und namhaften
Filialisten auf rund 16.000 Quadratmetern die Angebotsvielfalt im Dorstener
Stadtzentrum sinnvoll ergänzen.
27
NEUER HAUPTSITZ
FÜR DIGITALAGENTUR
Von 2017 an werden die Software-Ingenieure,
Designer, Berater und Projektmanager der
Agentur für digitales Marketing SYZYGY in
einem repräsentativen Neubau am Bad Homburger Bahnhof arbeiten. Die internationale
Unternehmensgruppe verlagert ihren Hauptsitz
innerhalb der Stadt in den Komplex „unIQus
– Intelligente Bürowelten“, den die OFB in der
Horexstraße entwickelt. Auf der von SYZYGY
gemieteten, rund 2.000 Quadratmeter großen
Bürofläche realisiert die OFB eine kollaborative
Arbeitsumgebung.
WINGAS BEZIEHT KÖNIGSTOR 20
Die OFB hat das Bürohaus Königstor 20
in der Kasseler Innenstadt an WINGAS
übergeben. Der Energieversorger nutzt
die Immobilie als Firmenzentrale und hat
einen Mietvertrag über einen Zeitraum
von 20 Jahren abgeschlossen. Ende
Juni 2015 wurde das Objekt ebenso
Die Kornmarkt
Arkaden verbinden ein Baudenkmal aus den
1950er-Jahren
mit moderner
Architektur.
an den Eigentümer übergeben, ein
Family Office, das die Immobilie bereits
2013 von der OFB erworben hatte. Das
vier- beziehungsweise fünfgeschossige
Bürohaus verfügt über eine Kantine und
bietet Platz für rund 460 Mitarbeiter.
Intelligente Bürowelten entstehen mit dem
Komplex unIQus in Bad Homburg, dem künftigen
Sitz der Digitalagentur SYZYGY.
KORNMARKT ARKADEN:
NÄCHSTE SCHRITTE
Das Gebäudeensemble Kornmarkt Arkaden in der Altstadt
von Frankfurt am Main kommt
voran. Auf dem Baufeld an der
Berliner Straße informierten die
OFB und Bürgermeister Olaf
Cunitz im September Projektbeteiligte sowie potenzielle
Mieter und Interessenten über
die weiteren Realisierungsschritte. Das Projekt sieht
vor, das denkmalgeschützte
Gebäude des ehemaligen
Bundesrechnungshofs aus
den 1950er-Jahren zu sanieren, durch einen Neubau zu
ergänzen und als Hotel- und
Büroimmobilie zu nutzen.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #05 September 2015
Expertise und Service aus einer Hand
Die OFB ist in der Projektentwicklung und im Projektmanagement von hochwertigen Großimmobilien
aktiv, mit den Schwerpunkten Büro-, Verwaltungsund Einzelhandelsimmobilien. Gegenwärtig betreuen
wir ein Investitionsvolumen in Milliardenhöhe. Unsere
Experten begleiten Kunden mit ihrem Know-how und
Engagement während des gesamten Projekts: von der
Konzeptions- und Planungsphase bis zur Fertigstel-
lung, von der Vermarktung bis zum Betrieb der Immobilie. In dieser leistungsstarken Kombination bietet die
OFB mit ihren Tochterunternehmen professionelle und
innovative Lösungen, die für erfolgreiche Immobilienprojekte Voraussetzung sind. Anspruchsvolle Objekte
im gesamten Bundesgebiet dokumentieren die
Qualität unserer Leistungen.
SUBSTANZ SCHAFFT WERTE
www.ofb.de
www.ggm-re.de