INGOLSTADT, DEIN APPLAUS. VORSPRUNG-FESTIVAL 10. JULI BIS 19. JULI 2015 Audi ArtExperience Inhalt Vorsprung-Festival 2015 Fr / 10. Juli bis So / 19. Juli Vorsprung-Festival 4 Grußwort 6 Kent Nagano 9 10. Juli Haydn „Die Jahreszeiten“ Fr / 20.00 Uhr / Audi Forum Neckarsulm 10 12. Juli Haydn „Die Jahreszeiten“ So / 19.00 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt Notiz zum Konzert Texte 11 12 15. Juli Thomas Zehetmair und Ensemble Modern Mi / 19.30 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt 24 Notiz zum Konzert 25 18. Juli Mahler Sinfonie Nr. 3 Sa / 19.00 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt 27 Notiz zum Konzert Texte 28 29 18. Juli Aus der Tiefe der Zeit Sa / 22.00 Uhr / Liebfrauenmünster, Ingolstadt 30 Notiz zum Konzert 31 19. Juli Klingendes Ingolstadt 32 Gottesdienst in St. Matthäus So / 9.30 Uhr / Kirche St. Matthäus, Ingolstadt 19. Juli Jubiläumskonzert 25 Jahre Audi Sommerkonzerte So / 19.00 Uhr / Audi Werkhalle N58, Ingolstadt 38 Notiz zum Konzert 39 Mitwirkende 40 Impressum 50 Weitere Veranstaltungen der Audi Sommerkonzerte 2015 51 Gottesdienst im Liebfrauenmünster So / 11.00 Uhr / Liebfrauenmünster, Ingolstadt „Brandenburgische Konzerte“ So / Im Anschluss an den Gottesdienst / Liebfrauenmünster, Ingolstadt „Helikopter-Streichquartett“ So / 15.00 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt Notiz zum Konzert 36 Vorsprung-Festival „Vorsprung durch Technik!“ – Was besagt dieser Slogan? Wohin geht dieser „Sprung“ nach vorne? Und wie verleiht Technik die Möglichkeit, sich gegenüber einem anderen abzusetzen – im Sprung? Wovon setzt sich durch Technik ermöglichtes Handeln ab? Wir bewegen uns im altbekannten Spannungsfeld von „Natur und Technik“, von „Natur und Kultur“ beziehungsweise von „Natur und Geist“. Denn eine der entscheidenden Voraussetzungen für Kultur ist Technik, und ohne die Voraussetzung von Geist gibt es keine Technik. Inzwischen sind wir soweit gekommen, dass aus der einstmals apokalyptischen Vorstellung und Angst des Menschen vor den Bedrohungen durch die Natur eine tiefe Sorge darüber geworden ist, dass „Vorsprung“ und Fortschritt durch Geist und Technik in eine Zerstörung der Natur führen könnten – mit dramatischen Folgen für die Menschen und ihre soziokulturellen Strukturen. In den Künsten haben das wechselvolle Verhältnis des Menschen zur Natur und sein Verständnis von der Spannungsbeziehung „Natur und Geist“ immer einen sehr starken Niederschlag gefunden. Dabei ist bedeutsam, dass eine hochartifizielle Kunstfertigkeit gefordert ist, die dazu eingesetzt wird, Natur zu imitieren oder eben naturbezogene Situationen, Bilder oder Szenen musikalisch lebendig zu machen. Doch die künstlerische Auseinandersetzung geht weit darüber hinaus, Musik nur im Sinne der Darstellung einzusetzen. 4 Sie betrifft vielmehr den Menschen selbst in seinem Verhältnis zur Natur, seine Wahrnehmung der ihn umgebenden Welt und deren Reflexe in seinem Inneren. Sie betrifft aber insbesondere auch die Dynamik der Technik, deren Kraft und Verheißungen zu Veränderungen und zu einem Fortschritt durch Technik, der die Hoffnungen auf eine bessere Welt begründet. Joseph Haydn, mit dessen 1801 in Wien uraufgeführtem Oratorium „Die Jahreszeiten“ wir das Vorsprung-Festival 2015 eröffnen, ist, musikalisch gesehen, ein Fortschrittler. Er hat mit den „Jahreszeiten“ im Unterschied zur „Schöpfung“ ein säkulares Oratorium komponiert. Damit hat er gleichsam die Welt und ihre Ordnung aus der absoluten Verantwortung und Fürsorge Gottes herausgelöst. Ganz im Sinne seiner Zeit der Aufklärung hat er so eine Welt sichtbar und hörbar gemacht, die dem Menschen Möglichkeiten aufzeigt, sich mit Hilfe von Geist und Technik im Einklang und solidarisch mit der Natur zu erleben. Natur und Technik sind nichts Entgegengesetztes, sondern Technik, und eben auch kompositorische Technik, bringt das eigentliche Wesen der Natur sowie deren Spiegelung im Erkennen und in der Empfindung des Menschen zum Vorschein. Eine ganz andere Welt des Menschen und der Natur erleben wir in Gustav Mahlers Dritter Sinfonie. Sie ist in den Jahren 1895/96 entstanden. Man kann diese Komposition als eine „Schöpfungssinfonie“ ansehen. Mahlers Sinfonie ist ein musikalischer Welt-Entwurf, der eine Rückkehr zur Natur proklamiert vor dem Hintergrund massiver Entfremdung durch die wachsende Macht der Technik zu Ende des 19. Jahrhunderts; der aber zugleich auch eine geistige und vitale Kreativität manifest macht, die auf die Möglichkeiten einer neuen Welt durch den Menschen verweist. Ein drittes bedeutendes Werk der Musikgeschichte steht auf dem Festival-Programm: „Le Sacre du Printemps“ von Igor Strawinsky, das bei seiner Uraufführung 1913 in Paris einen Theaterskandal auslöste. Hier erleben wir Natur im Sinne einer archaischen Ritualwelt, die nichts zu tun zu haben scheint mit der Welt der modernen Technik, und ihr doch so nahe verwandt erscheint. Hier herrscht eine Gewalt des Elementaren, die sich ein Jahr später und dann für vier Jahre lang in einer gewaltigen Schlacht von Technik und Material austobte und die „alten“ Vorstellungen von Mensch, Gesellschaft, Welt und Natur völlig über den Haufen warf. Neue Entwicklungen in Wissenschaft und Technik gaben den Ton an, und mehr und mehr wurde und wird deutlich, dass es offensichtlich zum Wesen des Menschen wie der Natur gehört, einander entfremdet zu sein. Ist es vor diesem Hintergrund nicht von höchster Bedeutung und höchstem Wert, was wir aus unserer Vergangenheit als Vermächtnis erhalten haben und in der Erinnerung lebendig halten müssen? 5 Grußwort Liebe Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher, Wir freuen uns nun im zweiten Jahr das Vorsprung-Festival mit Kent Nagano zu präsentieren. Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr steht das Festival im Festival 2015 unter dem Motto „Natur und Technik“. Im Jubiläumsjahr der Audi Sommerkonzerte finden sich einige Besonderheiten im Programm: das Vorsprung-Festival ist zu Gast im Audi Forum Neckarsulm mit Die Jahreszeiten von Joseph Haydn. Und am Jubiläumswochenende bringt Audi die ganze Stadt zum Klingen: von der musikalischen Gestaltung der Sonntagsgottesdienste bis zu Stockhausens Helikopter-Streichquartett. Mit dem London Symphony Orchestra konnten wir eines der weltbesten Orchester für zwei Auftritte engagieren. Gemeinsam mit unserer Audi Jugendchorakademie erklingt Mahlers 3. Sinfonie, beim Jubiläumskonzert in der Audi Werkhalle steht Strawinskys Sacre du printemps im Mittelpunkt. Dieses Konzert wird unter der Mitwirkung von Audi Designern und durch ein eigens kreiertes Lichtkonzept zu einem Gesamtkunstwerk. 6 Freuen Sie sich außerdem auf die weiteren hochkarätigen Mitwirkenden dieser Ausgabe des Vorsprung-Festival wie das Ensemble Modern Orchestra, das Orchester der KlangVerwaltung, Julian Prégardien und die Augsburger Domsingknaben. Ich wünsche Ihnen viel Freude und inspirierende Konzertabende! Ihr Sebastian Wieser Kulturreferent der AUDI AG 7 8 Kent Nagano Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten für das Opern- wie auch für das Orchesterrepertoire. Seit Herbst 2006 ist er Music Director des Orchestre symphonique de Montréal und seit Herbst 2013 Principal Guest Conductor und Artistic Advisor bei den Göteborger Symphonikern. Mit der Spielzeit 2015/16 beginnt Kent Nagano seine Amtszeit als Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper. Einer der Höhepunkte seiner Zusammenarbeit mit dem Orchestre symphonique de Montréal war die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011. Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Uraufführungen der Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin standen neben Neuproduktionen von Mussorgskys Chowanschtschina, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck und Wagners Der Ring des Nibelungen. Seinen ersten großen Erfolg feierte Nagano 1984 in den USA beim Boston Symphony Orchestra, was zu Berufungen in Europa führte: Von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra. Eine wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin von 2000 bis 2006. Als gefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano weltweit mit den führenden internationalen Orchestern zusammen. 9 10. / 12. Juli Haydn „Die Jahreszeiten“ Fr / 20.00 Uhr / Audi Forum Neckarsulm So / 19.00 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt Joseph Haydn (1732 – 1809) Die Jahreszeiten. Oratorium für drei Solostimmen, Chor und Orchester Hob. XXI:3 (1801) Libretto: Gottfried Bernhard Baron van Swieten nach „The Seasons“ von James Thomson Marie-Sophie Pollak, Sopran | Julian Prégardien, Tenor | Klaus Mertens, Bass | Audi Jugendchorakademie | Martin Steidler, Einstudierung | KlangVerwaltung | Nicolas André, Assistenz | Kent Nagano, Leitung Das Fotografieren sowie jegliche Tonaufzeichnungen während des Konzertes sind verboten. Bitte schalten Sie Ihre Mobiltelefone aus! 10 Notiz zum Konzert Die beiden großen Oratorien von Joseph Haydn – Die Schöpfung (1798) und Die Jahreszeiten (1799/1801) – sind Alterswerke, angestoßen durch die Londoner Begegnungen des Komponisten mit den Oratorien des großen Händel und deren öffentlicher Wirkung. Haydns Oratorien sind keineswegs Nachfolge-Werke Händels. Sie sind von originärer Eigenart, neu und von einer spezifischen Aus druckssprache im Musikalischen, die auf die Romantik vorausweist, und damit auch auf die existenziellen Erlebnishorizonte von Fortschritt und Befreiung mit allen faustischen Implikationen einerseits und von Sehnsuchtsidyllen im Raum der Natur andererseits. Das Libretto für Die Jahreszeiten schrieb wieder wie im Falle der Schöpfung der aufgeklärte Baron Gottfried van Swieten unter Verwendung des englischen Versepos’ The Seasons von James Thomson. Haydn hatte zunächst Schwierigkeiten und zögerte; wohl auch deshalb, weil es galt, sich mit einem gänzlich anderen Weltund Lebensbild auseinanderzusetzen als ihm vertraut war. Alltägliche Bilder, Erfahrungen und Wahrnehmungen aus der Lebenswirklichkeit waren in Musik zu setzen – die Sorgen und Hoffnungen der einfachen Menschen, Hell und Dunkel, Leid und Freude, Saat und Ernte, Not und Genuss. Jahreszeiten – das ist eine musikalisch dargestellte Geschichte in vier Kapiteln vom Werden und Vergehen des Lebens. Jahreszeit ist Lebenszeit, ist Leben im Einklang und in Spannung mit der Natur. Heute mag uns das wie ein Traum erscheinen, wenn wir den begeisterten E.T.A. Hoffmann sagen hören: „… kein herrlicheres, farbenreicheres Bild des ganzen menschlichen Lebens!“ 11 Texte DER FRÜHLING Mädchen 4. Die Einleitung stellt den Übergang Er nahet sich, der holde Lenz, Arie vom Winter zum Frühling dar Und Frauen schon fühlen wir den linden Hauch, Simon Bald lebet alles wieder auf. Schon eilet froh der Ackersmann 1. Männer Zur Arbeit auf das Feld; Rezitativ Frohlocket ja nicht allzufrüh! In langen Furchen schreitet er Simon Oft schleicht, in Nebel eingehüllt, Dem Pfluge flötend nach. Seht, wie der strenge Winter flieht! Der Winter wohl zurück und streut In abgemessnem Gange dann Zum fernen Pole zieht er hin. Auf Blüt‘ und Keim sein starres Gift. Wirft er den Samen aus; Ihm folgt auf seinen Ruf Alle Den birgt der Acker treu und reift Der wilden Stürme brausend Heer Komm, holder Lenz! Ihn bald zur goldnen Frucht. Mit grässlichem Geheul. Des Himmels Gabe, komm! Lukas Auf unsre Fluren senke dich! 5. Seht, wie vom schroffen Fels der Schnee Komm, holder Lenz, o komm Rezitativ In trüben Strömen sich ergießt! Und weile länger nicht! Lukas Hanne Der Landmann hat sein Werk vollbracht Seht, wie vom Süden her, 3. Und weder Müh‘ noch Fleiß gespart. Durch laue Winde sanft gelockt, Rezitativ Den Lohn erwartet er Der Frühlingsbote streicht! Simon Aus Händen der Natur Vom Widder strahlet jetzt Und fleht darum den Himmel an. 2. Die helle Sonn‘ auf uns herab. Chor des Landvolks Nun weichen Frost und Dampf, Komm, holder Lenz! Und schweben laue Dünst‘ umher. Des Himmels Gabe, komm! Der Erde Kraft ist nun erlöst, Aus ihrem Todesschlaf Und lind und sanft die Lüfte wehn. Erwecke die Natur. 12 6. Bittgesang Lukas Hanne Soli und Chor O wie lieblich ist der Anblick Seht die Lämmer, Sei uns gnädig, milder Himmel! Der Gefilde jetzt! Wie sie springen! Öffne dich und träufe Segen Kommt, ihr Burschen, lasst uns wallen Lukas Über unser Land herab! Zu dem grünen Hain! Seht die Fische, Lass deinen Tau die Erde wässern! Hanne Welch Gewimmel! Lass Regenguss die Furchen tränken! Seht die Lilie, Hanne Lass deine Lüfte wehen sanft! Seht die Rose, Seht die Bienen, Lass deine Sonne scheinen hell! Seht die Blumen all! Wie sie schwärmen! Uns sprießet Oberfluss alsdann, Lukas Lukas Und deiner Güte Dank und Ruhm. Seht die Auen, Seht die Vögel, Seht die Wiesen, Welch Geflatter! 7. Rezitativ Seht die Felder all! Chor Hanne Mädchen und Burschen Alles lebet, Erhört ist unser Flehn: O wie lieblich ist der Anblick Alle Alles schwebet, Der laue West erwärmt und füllt Der Gefilde jetzt! Alles reget sich. Die Luft mit feuchten Dünsten an. Lasst uns wallen Mädchen Sie häufen sich; nun fallen sie Auf der bunten Flur! Welche Freude, Und gießen in der Erde Schoß Lasst uns wallen Welche Wonne Den Schmuck und Reichtum der Natur. Zu dem grünen Hain! Schwellet unser Herz! Hanne Burschen und Mädchen 8. Seht die Erde, Süße Triebe, Freudenlied (mit abwechselndem Chor der Jugend) Seht die Wasser, Sanfte Reize Hanne Seht die helle Luft! Heben unsre Brust. O wie lieblich ist der Anblick Lukas Simon Der Gefilde jetzt! Alles lebet, Was ihr fühlet, Kommt, ihr Mädchen, Alles schwebet, Was euch reizet, lasst uns wallen Alles reget sich. Ist des Schöpfers Hauch. Auf der bunten Flur! 13 Mädchen und Burschen DER SOMMER Nach Osten blickend steht er dann Lasst uns ehren, Die Einleitung stellt die Morgendämmerung dar Auf seinem Stabe hingelehnt, Lasst uns loben, Zu sehn den ersten Morgenstrahl, Lasst uns preisen ihn! 9. Männer Rezitativ Lasst erschallen, Lukas 11. Ihm zu danken, In grauem Schleier rückt heran Terzett und Chor Unsre Stimmen hoch! Das sanfte Morgenlicht; Soli Soli Mit lahmen Schritten weicht vor ihm Sie steigt herauf, die Sonne, sie steigt, Von deinem Segensmahle Die träge Nacht zurück. Sie naht, sie kommt, Hast du gelabet uns. Zu düstern Höhlen flieht Sie strahlt, sie scheint. Männer Der Leichenvögel blinde Schar; Chor Mächtiger Gott! Ihr dumpfer Klageton Sie scheint in herrlicher Pracht, Soli Beklemmt das bange Herz nicht mehr. In flammender Majestät! Vom Strome deiner Freuden Simon Lobgesang Hast du getränket uns, Des Tages Herold meldet sich; Chor Gütiger Gott! Mit frohem Laute rufet er Heil, o Sonne, Heil! Chor Zu neuer Tätigkeit Des Lebens Licht und Quelle, Heil! Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! Den ausgeruhten Landmann auf. O du, des Weltalls Seel‘ und Aug‘, Simon Welchem er entgegenharrt. Der Gottheit schönstes Bild! Ewiger! 10. Dich grüßen dankbar wir! Lukas Arie Soli Mächtiger! Simon Wer spricht sie aus, die Freuden alle, Hanne Der muntre Hirt versammelt nun Die deine Huld in uns erweckt! Gütiger Gott! Die frohen Herden um sich her; Wer zählet sie, die Segen alle, Chor Zur fetten Weid‘ auf grünen Höh‘n Die deine Mild‘ auf uns ergießt! Ehre, Lob und Preis sei dir, Treibet er sie langsam fort. Chor Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! Die Freuden, o, wer spricht sie aus? Die Segen, o, wer zählet sie! 14 Hanne Lukas Am weichen Moose rieselt da Dir danken wir, was uns ergötzt. Die Mittagssonne brennet jetzt In heller Flut der Bach, Lukas In voller Glut und gießt Und fröhlich summend irrt und wirrt Dir danken wir, was uns belebt. Durch die entwölkte Luft Die bunte Sonnenbrut. Simon Ihr mächtiges Feu‘r in Strömen hinab. Der Kräuter reinen Balsamduft Dir danken wir, was uns erhält. Ob den gesengten Flächen schwebt Verbreitet Zephirs Hauch, Alle drei Im niedern Qualm ein blendend Meer Und aus dem nahen Busche tönt Dem Schöpfer aber danken wir, Von Licht und Widerschein. Des jungen Schäfers Rohr. Chor 13. 15. Heil, o Sonne, Heil! Cavatine Arie Des Lebens Licht und Quelle, Heil! Lukas Hanne Dir jauchzen alle Stimmen, Dem Druck erlieget die Natur. Welche Labung für die Sinne! Dir jauchzet die Natur! Welke Blumen, Welch‘ Erholung für das Herz! Solisten und Chor Dürre Wiesen, Jeden Aderzweig durchströmet Dir jauchzet die Natur! Trockne Quellen: Und in jeder Nerve lebt Alles zeigt der Hitze Wut, Erquickendes Gefühl. 12. Und kraftlos schmachten Mensch und Tier, Die Seele wachet auf Rezitativ Am Boden hingestreckt. Zum reizenden Genuss, Was deine Kraft vermag. Simon Und neue Kraft erhebt Nun regt und bewegt sich alles umher, 14. ein buntes Gewühl bedecket die Flur. Rezitativ Dem braunen Schnitter neiget sich der Saaten wallende Flut, Hanne die Sense blitzt, da sinkt das Korn; Wo der bejahrten Eiche Dach doch steht es bald und aufgehäuft in festen Garben wieder da. Den kühlen Schirm gewährt, Durch milden Drang die Brust. Willkommen jetzt, o dunkler Hain, Und wo der schlanken Espe Laub Mit leisem Gelispel rauscht. 15 16. Flammende Blitze durchwühlen die Luft, Lukas Rezitativ Von zackigen Keilen berstet die Wolke, Dem Gatten ruft die Wachtel schon, Simon Und Güsse stürzen herab. Hanne O seht! Es steiget in der schwülen Luft Wo ist Rettung? Im Grase zirpt die Grille froh, Am hohen Saume des Gebirgs Wütend rast der Sturm; Simon Von Dampf und Dunst ein fahler Nebel auf. Der weite Himmel entbrennt. Und aus dem Sumpfe quakt der Frosch. Emporgedrängt dehnt er sich aus Weh‘ uns Armen! Alle drei Und hüllet bald den Himmelsraum Schmetternd krachen Schlag auf Schlag, Die Abendglocke tönt! In schwarzes Dunkel ein. Die schweren Donner fürchterlich. Von oben winkt der helle Stern, Lukas Weh‘ uns, weh‘ uns! Und ladet uns zur sanften Ruh. Hört, wie vom Tal ein dumpf Gebrüll Erschüttert wankt die Erde Männerchor Den wilden Sturm verkünd‘t! Bis in des Meeres Grund. Mädchen, Bursche, Weiber, kommt! Seht, wie von Unheil schwer Unser wartet süßer Schlaf, Die finstre Wolke langsam zieht 18. Wie reines Herz, gesunder Leib Und drohend auf die Eb‘ne sinkt. Terzett mit Chor Und Tagesarbeit ihn gewährt. Hanne Lukas Mädchen, Bursche, Weiber, kommt! In banger Ahnung stockt Die düstern Wolken trennen sich, Frauenchor Das Leben der Natur. Gestillet ist der Stürme Wut. Wir geh‘n, wir folgen euch. Kein Tier, kein Blatt beweget sich, Hanne Gesamtchor Und Todesstille herrscht umher. Vor ihrem Untergange Die Abendglocke hat getönt; Blickt noch die Sonn‘ empor. Von oben blinkt der helle Stern 17. Und von dem letzten Strahle glänzt Und ladet uns zur sanften Ruh. Chor Mit Perlenschmuck geziert die Flur. Ach, das Ungewitter naht! Simon Hilf uns, Himmel! Zum langgewohnten Stalle kehrt, O wie der Donner rollt! Gesättigt und erfrischt O wie die Winde toben! Das fette Rind zurück. Wo flieh‘n wir hin! 16 DER HERBST Hanne, Lukas Simon Der Einleitung Gegenstand ist des Landmanns Von dir, o Fleiß, kommt alles Heil. Hier klimmt der junge Bau‘r freudiges Gefühl über die reiche Ernte Die Hütte, die uns schirmt, Den hohen Stamm entlang, die Wolle, die uns deckt, Die Leiter flink hinauf. 19. die Speise, die uns nährt, Vom Wipfel, der ihn deckt, Rezitativ ist deine Gab, ist dein Geschenk. Sieht er sein Liebchen nah‘n, Hanne O Fleiß, o edler Fleiß, von dir kommt alles Heil. Und ihrem Tritt entgegen Was durch seine Blüte Hanne Fliegt dann im trauten Scherze Der Lenz zuerst versprach; Du flößest Tugend ein, Die runde Nuss herab. Was durch seine Wärme und rohe Sitten milderst du. Lukas Der Sommer reifen ließ; Lukas Im Garten steh‘n um jeden Baum Zeigt der Herbst in Fülle Du wehrest Laster ab Die Mädchen, groß und klein, Dem frohen Landmann jetzt. und reinigest der Menschen Herz. Dem Obste, das sie klauben, Lukas Simon An frischer Farbe gleich. Den reichen Vorrat führt er nun Du stärkest Mut und Sinn auf hochbeladnen Wagen ein. zum Guten und zu jeder Pflicht 22. Kaum fasst der weitgefassten Scheune Raum, Hanne, Lukas, Simon Duett was ihm sein Feld hervorgebracht. O Fleiß, von dir kommt alles Heil. Lukas Sein heitres Auge blickt umher, Chor Ihr Schönen aus der Stadt, kommt her! es misst den aufgetürmten Segen ab, O Fleiß, von dir kommt alles Heil. Blickt an die Töchter der Natur, und Freude strömt in seine Brust. Die weder Putz noch Schminke ziert! 21. Da seht mein Hannchen, seht! 20. Rezitativ Ihr blüht Gesundheit auf den Wangen; Terzett und Chor Hanne Ihr Auge lacht Zufriedenheit, Simon Seht, wie zum Haselbusche dort Und aus dem Munde spricht das Herz, So lohnet die Natur den Fleiß, Die rasche Jugend eilt! Wenn sie mir Liebe schwört. ihn ruft, ihn lacht sie an, An jedem Aste schwinget sich ihn muntert sie durch Hoffnung auf, Der Kleinen lose Schar, ihm steht sie willig bei; Und der bewegten Staud‘ entstürzt ihm wirket sie mit voller Kraft. Gleich Hagelschau‘r die lockre Frucht. 17 Hanne Beide Jetzt aber reißt Begierd‘ ihn fort; Ihr Herrchen, süß und fein, bleibt weg! Lieben und geliebet werden Er horcht auf Ruf und Stimme nicht mehr; Hier schwinden eure Künste ganz, Ist der Freuden höchster Gipfel, Er eilet zu haschen – da stockt sein Lauf. Und glatte Worte wirken nicht; Ist des Lebens Wonn‘ und Glück. Nun steht er unbewegt wie Stein. Man gibt euch kein Gehör. Dem nahen Feinde zu entgeh‘n, Nicht Gold, nicht Pracht kann uns verblenden. 23. Erhebt der scheue Vogel sich, Ein redlich Herz ist, was uns rührt, Rezitativ Doch rettet ihn nicht schneller Flug. Und meine Wünsche sind erfüllt, Simon Es blitzt, es knallt, ihn erreichet das Blei Wenn treu mir Lukas ist. Nun zeiget das entblößte Feld Und wirft ihn tot aus der Luft herab. Lukas Der ungebetnen Gäste Zahl, Blätter fallen ab, Die an den Halmen Nahrung fand 25. Früchte welken hin, Und irrend jetzt sie weiter sucht. Rezitativ Tag und Jahr vergeh‘n, Des kleines Raubes klaget nicht Lukas Nur meine Liebe nicht. Der Landmann, der ihn kaum bemerkt; Hier treibt ein dichter Kreis Hanne Dem Übermaße wünscht Die Hasen aus dem Lager auf. Schöner grünt das Blatt, Er doch nicht ausgestellt zu sein. Von allen Seiten hergedrängt, Süßer schmeckt die Frucht, Was ihn dagegen sichern mag, Hilft ihnen keine Flucht. Heller glänzt der Tag, Sieht er als Wohltat an, Schon fallen sie und liegen bald Wenn deine Liebe spricht. Und willig fröhnt er dann zur Jagd, In Reihen freudig hingezählt. Beide Die seinen guten Herrn ergötzt. Welch ein Glück ist treue Liebe! 26. Unsre Herzen sind vereinet; 24. Chor der Landleute und Jäger Trennen kann sie Tod allein. Arie Männer Lukas Simon Hört das laute Getön, Liebstes Hannchen! Seht: auf die breiten Wiesen hin! Das dort im Walde klingt! Hanne Seht, wie der Hund im Grase streift! Frauen Bester Lukas! Am Boden suchet er die Spur Welch ein lautes Getön Und geht ihr unablässig nach. Durchklingt den ganzen Wald! 18 Alle Jäger 27. Es ist der gellenden Hörner Schall, Tajo! Rezitativ Der gierigen Hunde Gebelle. Frauen Hanne Männer Von seinen Feinden eingeholt, Am Rebenstocke blinket jetzt Schon flieht der aufgesprengte Hirsch, An Mut und Kräften ganz erschöpft, Die helle Traub‘ in vollem Safte, Ihm rennen die Doggen und Reiter nach. Erlieget nun das schnelle Tier. Und ruft dem Winzer freundlich zu, Alle Männer Dass er, zu lesen sie, nicht weile. Er flieht, er flieht. O wie er sich streckt! Sein nahes Ende kündigt an Simon Ihm rennen die Doggen und Reiter nach. Des tönendes Erzes Jubellied, Schon werden Kuf‘ und Fass O wie er springt! O wie er sich streckt! Der freudigen Jäger Siegeslaut. Zum Hügel hingebracht, Da bricht er aus den Gesträuchen hervor, Jäger Und aus den Hütten strömet Und läuft über Feld in das Dickicht hinein. Halali! Zum frohen Tagewerke Männer Frauen Das muntre Volk herbei. Jetzt hat er die Hunde getäuscht; Den Tod des Hirsches kündigt an Hanne Zerstreuet schwärmen sie umher. Des tönenden Erzes Jubellied, Seht, wie den Berg hinan Alle Der freudigen Jäger Siegeslaut. Von Menschen alles wimmelt! Die Hunde sind zerstreut; Jäger Hört, wie der Freudenton Sie schwärmen hin und her. Halali! Von jeder Seit‘ erschallet! Jäger Alle Lukas Tajo, tajo, tajo! Den Tod des Hirsches kündigt an Die Arbeit fördert lachender Scherz Männer Des tönenden Erzes Jubellied, Vom Morgen bis zum Abend hin, Der Jäger Ruf, der Hörner Klang Der freudigen Jäger Siegeslaut. Und dann erhebt der brausende Most Versammelt aufs Neue sie. Halali! Die Fröhlichkeit zum Lustgeschrei. Alle Ho, ho! Tajo, ho, ho! Mit doppeltem Eifer stürzet nun Der Haufe vereint auf die Fährte los. 19 28. Alle Frauen Chor Heida! Lasst uns fröhlich sein Heisa, hopsa! Lasst uns tanzen! Juhhe! Juhhe! Der Wein ist da, Und juhhe, juhhe, juh! Männer Die Tonnen sind gefüllt. Aus vollem Halse schrei‘n! Die Becher leert! Nun lasst uns fröhlich sein, Juhhe, juh! Es lebe der Wein! Alle Und juhhe, juhhe, juch! Frauen Heida, lasst uns fröhlich sein! Aus vollem Halse schrei‘n! Nun tönen die Pfeifen Und juhhe,juhhe,juh! Männer Und wirbelt die Trommel. Aus vollem Halse schrei‘n! Lasst uns trinken! Hier kreischet die Fiedel, Männer Trinket, Brüder! Da schnarret die Leier Jauchzet, lärmet! Lasst uns fröhlich sein! Und dudelt der Bock. Springet, tanzet! Frauen Männer Lachet, singet! Lasst uns singen! Schon hüpfen die Kleinen Nun fassen wir den letzten Krug Singet alle! Und springen die Knaben; Alle Lasst uns fröhlich sein! Dort fliegen die Mädchen Und singen dann in vollem Chor Alle Im Arme der Bursche Dem freudenreichen Rebensaft! Juhhe, juhhe, juh! Es lebe der Wein! Den ländlichen Reih‘n. Heisa, hei, juhhe, juh! Männer Kinder Es lebe der Wein, der edle Wein, Es lebe das Land, wo er uns reift! Heisa, hopsa! Lasst uns hüpfen! Der Grillen und Harm verscheucht! Es lebe das Fass, das ihn verwahrt! Männer Sein Lob ertöne laut und hoch Es lebe der Krug, woraus er fließt! Ihr Brüder, kommt! In tausendfachem Jubelschall! Kommt, ihr Brüder! Frauen Heida, lasst uns fröhlich sein! Füllt die Kannen! Heisa, hopsa! Lasst uns springen! Und juhhe, juhhe, juh! Leert die Becher! Männer Aus vollem Halse schrei‘n! Lasst uns fröhlich sein! Die Kannen füllt! 20 DER WINTER 31. Ihm alle Glieder lähmt. Die Einleitung schildert die dicken Nebel, Lukas Doch plötzlich trifft sein spähend Aug‘ womit der Winter anfängt Gefesselt steht der breite See, Der Schimmer eines nahen Lichts. Gehemmt in seinem Laufe der Strom. Da lebt er wieder auf; 29. Im Sturze vom türmenden Felsen hängt Vor Freuden pocht sein Herz. Rezitativ Gestockt und stumm der Wasserfall. Er geht, er eilt der Hütte zu, Simon Im dürren Haine tönt kein Laut; Wo starr und matt er Labung hofft. Nun senket sich das blasse Jahr, Die Felder deckt, die Täler füllt Und fallen Dünste kalt herab. Ein‘ ungeheure Flockenlast. 33. Die Berg‘ umhüllt ein grauer Dampf, Der Erde Bild ist nun ein Grab, Rezitativ Der endlich auch die Flächen drückt, Wo Kraft und Reiz erstorben liegt, Lukas Und am Mittage selbst Wo Leichenfarbe traurig herrscht, Sowie er naht, schallt in sein Ohr, Der Sonne matten Strahl verschlingt. Und wo dem Blicke weit umher Durch heulende Winde nur erst geschreckt, Hanne Nur öde Wüstenei sich zeigt. Heller Stimmen lauter Klang. Aus Lapplands Höhlen schreitet her Hanne Der stürmisch düstre Winter jetzt. 32. Die warme Stube zeigt ihm dann Vor seinem Tritt erstarrt Arie Des Dörfchens Nachbarschaft, In banger Stille die Natur. Lukas Vereint in trautem Kreise, Hier steht der Wand‘rer nun, Den Abend zu verkürzen 30. Verwirrt und zweifelhaft, Mit leichter Arbeit und Gespräch. Cavatine Wohin den Schritt er lenken soll. Simon Hanne Vergebens suchet er den Weg; Am Ofen schwatzen hier Licht und Leben sind geschwächet, Ihn leitet weder Pfad noch Spur. Von ihrer Jugendzeit die Väter. Wärm und Freude sind verschwunden. Vergebens strenget er sich an Zu Körb und Reusen flicht Unmutsvollen Tagen Und watet durch den tiefen Schnee; Die Weidengert‘ und Netze strickt folget schwarzer Nächte lange Dauer. Er find‘t sich immer mehr verirrt. Der Söhne muntrer Haufe dort. Jetzt sinket ihm der Mut, Am Rocken spinnen die Mütter, Und Angst beklemmt sein Herz, Am laufenden Rade die Töchter, Da er den Tag sich neigen sieht, Und ihren Fleiß belebt Und Müdigkeit und Frost Ein ungekünstelt frohes Lied. 21 34. 36. Er ackert uns hier allzunah, Spinnerlied Lied mit Chor Sonst könnt es wohl geschehn. Frauen und Mädchen Hanne Schaut nur, von jenem Hügel da Knurre, schnurre, knurre! Ein Mädchen, das auf Ehre hielt, Könnt Ihr ihn ackern sehn. Schnurre, Rädchen, schnurre! Liebt einst ein Edelmann, Chor Hanne Da er schon längst nach ihr gezielt, Ho,ho, was soll das sein? Drille, Rädchen, lang und fein, Traf er allein sie an. Hanne Drille fein ein Fädelein Er stieg sogleich vom Pferd und sprach: Indem der Junker geht und sieht, Mir zum Busenschleier! Komm, küsse Deinen Herrn! Schwingt sich das lose Kind Weber, webe zart und fein, Sie rief vor Angst und Schrecken: Ach! Auf seinen Rappen und entflieht Webe fein das Schleierlein Ach ja, von Herzen gern. Geschwinder als der Wind. Mir zur Kirmesfeier! Chor Lebt wohl, rief sie, mein gnädger Herr! Außen blank und innen rein, Ei, ei, warum nicht nein? So räch ich meine Schmach. Muss des Mädchens Busen sein, Hanne Ganz eingewurzelt stehet er Wohl deckt ihn der Schleier. Sei ruhig, sprach er, liebes Kind, Und gafft ihr staunend nach. Außen blank und innen rein, Und schenke mir dein Herz! Chor Fleißig, fromm und sittsam sein, Denn meine Lieb ist treu gesinnt, Ha, ha, das war recht fein. Locket wackre Freier. Nicht Leichtsinn oder Scherz. Dich mach ich glücklich: 37. 35. Nimm dies Geld, den Ring, die goldne Uhr, Rezitativ Rezitativ Und hab ich sonst, was die gefällt, Simon Lukas O sag‘s und fordre nur! Von dürrem Osten dringt Abgesponnen ist der Flachs, Chor Ein scharfer Eishauch jetzt hervor. Nun stehn die Räder still. Ei, ei, das klingt recht fein! Schneidend fährt er durch die Luft, Da wird der Kreis verengt Hanne Verzehret jeden Dunst Und von dem Männervolk umringt, Nein, sagt sie, das wär viel gewagt: Und hascht des Tieres Odem selbst. Zu horchen auf die neue Mär, Mein Bruder möcht es sehn, Des grimmigen Tyranns, Die Hanne jetzt erzählen wird. Und wenn er‘s meinem Vater sagt, Des Winters Sieg ist nun vollbracht, Wie wird mir‘s dann ergehn! Und stummer Schrecken drückt Den ganzen Umfang der Natur. 22 38. 39. Solisten Arie Terzett und Doppelchor Der Schutz und Recht der Unschuld gab. Simon Simon Chor Erblicke hier, betörter Mensch, Dann bricht der große Morgen an, O seht, der große Morgen naht. Erblicke deines Lebens Bild! Der Allmacht zweites Wort erweckt O seht, er leuchtet schon! Verblühet ist dein kurzer Lenz, Zu neuem Dasein uns, Die Himmelspforten öffnen sich, Erschöpfet deines Sommers Kraft. Von Pein und Tod auf immer frei. Der heil‘ge Berg erscheint! Schon welkt dein Herbst dem Alter zu; Lukas, Simon Vorüber sind, verbrauset sind Schon naht der bleiche Winter sich, Die Himmelspforten öffnen sich; Die leidenvollen Tage, Und zeiget dir das offne Grab. Der heil‘ge Berg erscheint. Des Lebens Winterstürme. Wo sind sie nun, die hoh‘n Entwürfe, Ihn krönt des Herren Zelt, Ein ew‘ger Frühling herrscht, Die Hoffnungen von Glück, Wo Ruh‘ und Friede thront. Und grenzenlose Seligkeit Die Sucht nach eitlem Ruhme, Chor Wird der Gerechten Lohn. Der Sorgen schwere Last? Wer darf durch diese Pforten gehn! Solisten Wo sind sie nun, die Wonnetage, Solisten Auch uns werd‘ einst ein solcher Lohn! Verschwelgt in Üppigkeit. Der Arges mied und Gutes tat. Lasst uns wirken, lasst uns streben! Und wo die frohen Nächte, Chor Chor Im Taumel durchgewacht! Wer darf besteigen diesen Berg? Lasst uns kämpfen, lasst uns harren, Verschwunden sind sie wie ein Traum, Solisten Zu erringen diesen Preis! Nur Tugend bleibt. Von dessen Lippen Wahrheit floss. Uns leite deine Hand, o Gott! Sie bleibt allein, Chor Verleih‘ uns Stärk‘ und Mut! Und leitet uns unwandelbar Wer darf in diesem Zelte wohnen! Mit Jubelsang dann gehn wir ein Durch Zeit- und Jahreswechsel, Solisten In deines Reiches Herrlichkeit. Durch Jammer oder Freude Der Armen und Bedrängten half. Amen. Bis zu dem höchstem Ziele hin. Chor Wer wird den Frieden dort genießen! 23 Bach / Nodaira, Boulez, Beethoven Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Die Kunst der Fuge, BWV 1080 transkribiert für Orchester von Ichiro Nodaira (2002) Contrapunctus 1 BWV 1080/1 für 11 Instrumente Contrapunctus 2 BWV 1080/2 für 7 Instrumente Contrapunctus 5 BWV 1080/5 für 13 Instrumente Contrapunctus 6 BWV 1080/6 für 9 Instrumente 4 in Stylo Francese Pierre Boulez (*1925) Mémoriale – (… explosante – fixe … Originel) (1985) Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Die Kunst der Fuge, BWV 1080 transkribiert für Orchester von Ichiro Nodaira (2002) Canon alla Ottava BWV 1080/15 Fuga a 3 Soggetti (Fragment) BWV 1080/19 15. Juli Mi / 19.30 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt 24 Pause Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Konzert für Violine und Orchester D-Dur, op. 61 (1806) Allegro ma non troppo Larghetto – attacca Rondo (Allegro) Thomas Zehetmair, Violine | Dietmar Wiesner, Flöte | Ensemble Modern Orchestra | Kent Nagano, Leitung Notiz zum Konzert Musik kann Vieles sein: Unterhaltung, Stimmungsmache, Schil derung, Nachahmung, Repräsentation, Ausdruck, Mittel zum Zweck virtuoser Schaustellung; kann Konstruktion, Technik vorzeigen oder auch Kunst sein, ästhetische Wirklichkeit und vieles mehr. Musik kann aber auch sich als sprachähnlich zu erkennen geben, kann erzählen mit ihren Mitteln und sie kann im Sinne der Logik im Technischen reflektieren; das meint: Sie kann sich ihrer selbst bewusst sein und sich selbst zum Objekt der Reflexion machen. Pierre Boulez, der jüngst 90 Jahre alt gewordene Repräsentant der musikalischen Avantgarde nach 1950, ist ein Poet der Reflexion im Medium der Musik selbst, ihres inneren Gefüges und ihrer Vernetzungskomplexität. Damit steht er, so modern seine Musik klingt, in einer bedeutenden Tradition der europäischen Musik. Dies soll für uns mitschwingen in der Vergegenwärtigung des Begriffs „mémoriale“, auch wenn ursprünglich eine andere, nämlich persönliche Erinnerung gedacht war. Der vielleicht genialste und bis heute wirkungsmächtigste Protagonist dieser Tradition ist Johann Sebastian Bach, speziell mit solchen Werkkomplexen wie dem Wohltemperierten Klavier oder der Kunst der Fuge BWV 1080. 25 Diese wohl ab 1740 entstandene Sammlung von Fugen und Canons hat zu vielfachen Legendenbildungen geführt, zumal der finale Contrapunctus Fragment geblieben ist. Die traditionelle Sicht, in dem Werkkomplex ein kompositorisches Vermächtnis anzunehmen, ist durch die Forschung inzwischen in Frage gestellt. Trotzdem hat die Kunst der Fuge ihre exklusive Position in der Musikgeschichte nicht im Geringsten eingebüßt, ja ist auf das Niveau eines besonderen Kunstwertes hochstilisiert worden. Die Aufführungsdarstellung in Form von verschiedenen instrumentalen Versionen will die Manifestation des kompositorischen Denkens zurückführen in die Praxis der Interpretation und Aufführung. Damit sollen die Besonderheiten des reflektorischen Komponierens dem Hörer zugänglich und auch zumutbar gemacht werden. 26 Unzählige Lesarten hat das Violinkonzert op. 61 von Beethoven ausgelöst, ein Werk, dessen Aufführungen lange Zeit ohne rechten Erfolg blieben, heute freilich in der Gunst des Publikums ganz oben stehen. Ungemein spannend ist hier, wie die Lesarten, ausgehend von aufführungstechnischen Fragestellungen z.B. an die Tempo gestaltung im Kopfsatz, letztlich zu verschiedenen inhaltlichen Aussagen führen. Von der Wahl des Tempos, und das betrifft wesentlich gleich die beiden Anfangstakte mit den Paukenschlägen, sind Charakter und inhaltliche Bestimmung entscheidend abhängig. Nimmt man ein gemessenes Allegro ma non troppo für das Paukenmotiv, ergibt sich als Eindruck der von einem „preußischen Präsentiermarsch“; nimmt man den Rhythmus in schnellerer Gangart, dann gewinnt man mehr Leichtigkeit und den Charakter eines „französi schen Geschwindmarsches“. Was ist im Sinne Beethovens richtig? 18. Juli Mahler Sinfonie Nr. 3 Sa / 19.00 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt Gustav Mahler (1860 – 1911) Sinfonie Nr. 3 d-moll Erste Abteilung 1. Kräftig. Entschieden Zweite Abteilung 2. Tempo di Menuetto. Sehr mäßig 3. Comodo. Scherzando. Ohne Hast 4. Sehr langsam. Misterioso. Durchaus ppp 5. Lustig im Tempo und keck im Ausdruck 6. Langsam, ruhevoll, empfunden Mihoko Fujimura, Alt | Augsburger Domsingknaben | Reinhard Kammler, Einstudierung | Audi Jugendchorakademie | Martin Steidler, Einstudierung | London Symphony Orchestra | Kent Nagano, Leitung Das Fotografieren sowie jegliche Tonaufzeichnungen während des Konzertes sind verboten. Bitte schalten Sie Ihre Mobiltelefone aus! 27 Notiz zum Konzert Gustav Mahler war lebenslang von einer leidenschaftlichen Liebe zur Natur durchdrungen. Das äußert sich in seinen Symphonien immer wieder, doch besonders in seiner in den Jahren 1893 – 96 entstandenen Dritten Symphonie. Während des Arbeitsprozesses schrieb er an die vertraute Anna von Mildenburg: „Die ganze Natur bekommt (…) eine Stimme und erzählt so tief Geheimes, das man vielleicht im Traume ahnt! Ich sage Dir, mir ist manchmal selbst unheimlich zu mute (…) und es kommt mir vor, als ob ich das gar nicht gemacht hätte.“ Mahlers Thema „Natur“ war nicht die Natur-Idylle, war nicht Naturstimmung oder Erlebnis des Schönen und des Schrecklichen, was Begegnung mit Natur bedeuten kann. Mahlers Begreifen von Natur ist 28 universal ausgerichtet und ist zutiefst durchdrungen von dem Wissen um das Eingebundensein alles Menschlichen in die Natur. Das erklärt auch die Vertonungen von Texten in dieser Symphonie, von Texten aus der Volksliedersammlung Des Knaben Wunderhorn und aus Nietzsches Zarathustra – „O Mensch! Gib acht!“. Mahler geht in dieser Symphonie an alle nur vorfindlichen Grenzen, als wolle er das „Maßlose“ der Natur, das am Ende immer Unbegreiflich-Bleibende erlebbar machen. „Wie ich Musik mache“, sagte er 1896, „(…) ist immer und überall nur Naturlaut! (…) Eine andere Art von Programm erkenne ich, wenigstens für meine Werke, nicht an.“ Texte Friedrich Nietzsche Clemens Brentano und Achim von Arnim (Hrsg.) „Also sprach Zarathustra“: Aus „Des Knaben Wunderhorn“ (1805 – 1808) O Mensch! Gib acht! Es sungen drei Engel einen süßen Gesang, Was spricht die tiefe Mitternacht? mit Freuden es selig in dem Himmel klang. „Ich schlief, ich schlief –, Sie jauchzten fröhlich auch dabei: Aus tiefem Traum bin ich erwacht: – dass Petrus sei von Sünden frei! Die Welt ist tief, Und tiefer als der Tag gedacht, Und als der Herr Jesus zu Tische saß, Tief ist ihr Weh –, mit seinen zwölf Jüngern das Abendmahl aß, Lust – tiefer noch als Herzeleid: da sprach der Herr Jesus: „Was stehst du denn hier? Weh spricht: Vergeh! Wenn ich dich anseh’, so weinest du mir!“ Doch alle Lust will Ewigkeit –, – will tiefe, tiefe Ewigkeit!“ „Und sollt’ ich nicht weinen, du gütiger Gott? Ich hab’ übertreten die zehn Gebot! Ich gehe und weine ja bitterlich! Ach komm‘ und erbarme dich über mich!“ „Hast du denn übertreten die zehen Gebot, so fall‘ auf die Knie und bete zu Gott! Bete zu Gott nur alle Zeit, so wirst du erlangen die himmlische Freud’!“ Die himmlische Freud’ ist eine selige Stadt, die himmlische Freud’, die kein End‘ mehr hat, die himmlische Freude war Petro bereit’t durch Jesum und Allen zur Seligkeit! 29 Aus der Tiefe der Zeit – Chorinstallation für 85 Stimmen und zwei Instrumente Samir Odeh-Tamimi (*1970) Aus der Tiefe der Zeit Frank Martin (1890 – 1974) Messe für zwei vierstimmige Chöre Guillaume de Machaut (1300 – 1377) La Messe de Nostre Dame 18. Juli Sa / 22.00 Uhr / Liebfrauenmünster, Ingolstadt 30 Die Singphoniker, Vokalensemble | Johannes Euler (Countertenor) | Daniel Schreiber (Tenor) | Henning Jensen (Tenor) | Michael Mantaj (Bass-Bariton) | Christian Schmidt (Bass) Ensemble Mixtura | Katharina Bäuml, Schalmei | Margrit Kern, Akkordeon Audi Jugendchorakademie | Martin Steidler, Leitung Folkert Uhde (RADIALSYSTEM V Berlin), Konzertdesign Das Fotografieren sowie jegliche Tonaufzeichnungen während des Konzertes sind verboten. Bitte schalten Sie Ihre Mobiltelefone aus! Notiz zum Konzert Der Weg von Samir Odeh-Tamimi kann heute für viele stehen. Als Palästinenser in Israel aufgewachsen, ist er nach Deutschland gekommen, um hier zu studieren, zu leben und zu arbeiten. Die modernen Musiksprachen übten eine große Anziehung aus. Doch zugleich damit wuchs auch das Bedürfnis, die eigenen kulturellen Wurzeln aufzudecken und musikalisch zum Ausdruck zu bringen, damit also eine eigene individuelle Identität zu gewinnen. Dabei geraten dem Komponisten immer wieder historische Ereignisse und Phänomene in den Blick, an denen sich seine existenziellen Fragestellungen an Ort und Zeit seines Lebens und dessen kultureller Tiefenschichten entzünden und zum Ausdruck bringen. Frank Martins Messe für Doppelchor entstand 1922, in einer Zeit, da Europa nach der Katastrophe des Weltkrieges und der gesellschaftlichen Revolutionen sich im Umbruch befand und alle Zeichen auf „Vorwärts in die Zukunft neuer Welten“ standen. Martins Blicke gingen zurück. Er suchte offensichtlich seine Identität in der Orientierung in der großen Glaubensund Ausdrucks-Tradition des Christlichen, indem er zurückging in eine ungreifbare Zeit der archaischen Ursprünge eines europäischen Ordnungsdenkens. Greifbar freilich ist diese Zeit als „Ars nova“ in der hohen Kunst des Guillaume de Machaut. Die differenzierte Komplexität seiner Kompositionen mit ihren Freisetzungen der einzelnen Stimmen in einem wie sich selbst daraus organisierenden ganzen Gefüge bedeutet ein neues Niveau der künstlerischen Kreationen. Seine Messe gilt als das erste Beispiel einer ganzheitlich konzipierten Zyklus-Idee. 31 Eine Stadt im Klang von Musik Johann Sebastian Bachs und Wolfgang Amadeus Mozarts! Musik, so möchte man meinen, von der „unsere Epoche uns am weitesten entfernt hat“ (André Gide). Das möchte man nicht annehmen, bedenkt man die Beliebtheit dieser Komponisten. Doch was sagt „Beliebtheit“? Vielleicht spiegelt sich in ihr lediglich ein Oberflächenglanz, der immer wieder durch Ereignisse aufpoliert wird. Beide Künstler waren Genies – jeder auf seine Weise. Aus beider Werken, ob kirchlichen oder weltlichen Charakters, spricht Vollendung, spricht die tiefe Wahrhaftigkeit und Wahrheit des Schöpferischen, spricht Individualität und Schönheit durch Perfektion. Solche Vollendung ist selten in der Welt. Es ist ein Wissen vom Leben, vom Menschen und vom Unbegreifbaren im Sein der Dinge in der Musik von Bach und Mozart. Wenn sie erklingt, ist es, als öffnete sich ein Spalt, und für einen Moment glauben wir zu erkennen, wie Gott die Welt im Großen geregelt hat. 19. Juli Klingendes Ingolstadt 32 Beide, Mozart und Bach, waren Genies des Gehorsams, des Gehorsams als einer urmächtigen Kraft, die uns heute fremd geworden ist und in unserer Lebenswirk lichkeit keine Bedeutung mehr hat. Beide schufen nicht, was sie „wollten“, sondern erfüllten „Aufträge“ im Dienste der Kirche und der Herrschaften. Genau dieser Gehorsam aber machte sie frei und souverän, auch da, wo sie die Grenzen weiteten oder auch öffneten. Ihrer beider Werke und Lebenswerke tradieren auf jeweils eigene Weise die Botschaft von der Gegenwart Gottes in allem Sein des Menschen. Die Musik Bachs und Mozarts sind Offenbarungen. Ihre Werke öffnen uns Wege in die Geheimnisse der Natur, der Schöpfung, in „die Dinge, die wie ungespielte Melodien im Abend wie in einer Harfe stehn“ (R. M. Rilke). So / 9.30 Uhr / So / 11.00 Uhr / Kirche St. Matthäus, Ingolstadt Liebfrauenmünster, Ingolstadt Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) „Es wartet alles auf dich“, BWV 187 Kantate zum 7. Sonntag nach Trinitatis Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Krönungsmesse C-Dur, KV 317 VOCALCONSORT München | Johanna Soller, Leitung | Dekanin Gabriele Schwarz und Dekan Thomas Schwarz, Liturgie und Predigt Augsburger Domsingknaben | KlangVerwaltung | Reinhard Kammler, Leitung 33 So / im Anschluss an den Gottesdienst / Liebfrauenmünster, Ingolstadt Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur, BWV 1048 Allegro – Adagio Allegro Brandenburgisches Konzert Nr. 4 G-Dur, BWV 1049 Allegro Andante Presto Andreas Reiner, Violine | Max Volbers, Blockflöte | Elisabeth Wirth, Blockflöte 34 Brandenburgisches Konzert Nr. 5 D-Dur, BWV 1050 Allegro Affettuoso Allegro Andreas Reiner, Violine | Günter Vallery, Flöte | Olga Watts, Cembalo KlangVerwaltung Violine: Andreas Reiner, Josef Kröner, Rebekka Hartmann | Viola: Helmut Nicolai, Hardy Wenzel, Luke Turrell | Violoncello: Anja Lechner, Stefan Schütz, Christiane Starke | Kontrabass: Peter Schlier | Cembalo: Olga Watts So / 15.00 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Streichquartett Nr. 13 B-Dur, op. 130 Adagio, ma non troppo – Allegro Presto Andante con moto, ma non troppo Allegro assai (Alla danza tedesca) Cavatina. Adagio molto espressivo Finale. Allegro Pause Karlheinz Stockhausen (1928 – 2007) „Helikopter-Streichquartett“ Minguet Quartett Farao Studios, Produzent | Felix Gargerle, Tonregie und Moderation | Florian Rauscher, Tonmischung 35 Notiz zum Konzert Eine der spannendsten „Erfindungen“ in der Geschichte der Musik war die des Streichquartetts durch Joseph Haydn in den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts. Es war eine „Erfindung“ von unglaublicher Nach haltigkeit; denn schnell führte diese Pionierleistung zur Etablierung einer neuen Musikgattung, die bis heute als ein ununterbrochener Prozess lebendig geblieben ist. In Goethes berühmter Äußerung – „man hört vier vernünftige Leute sich miteinander unterhalten“ – steckt eine Wahrheit, die Vielen beim Hören von Quartettmusik unmittelbar bewusst wird. Und so ist es auch kein Zufall – bedenkt man die schier unendliche Kette von Möglichkeiten des Diskurses und des 36 vernünftigen Gedankenaustauschs –, dass das Komponieren von Quartetten vielfach zum Reflexionsfeld oder auch zum experimentell ausgerichteten Laboratorium wurde. Beethovens späte Streichquartette bezeugen ein musikalisches Denken, das im Sinne des subjektiven Zugriffs in das Arsenal der Gestaltungselemente und des „freien“ Umgangs mit diesen wie klingende Reflexion, ja wie philosophische Essayistik im Medium der Musik anmutet. Wenn Zeitgenossen allerdings „bittere Enttäuschung“ äußerten und von „Verirrungen“ sprachen, dann zeigt das, wie die Haltungen zur Musik und zu deren Funktionen auseinander zu laufen begannen. Was soll man da aber erst zu dem Helikopter-Streichquartett von Karlheinz Stockhausen sagen, das 1992 entstand und 1996 erstmals aufgeführt wurde? Hier wird die Kunst des Quartettspielens nochmals in eine neue Dimension katapultiert, die freilich im Blick auf die Technisierung unserer modernen Lebenswirklichkeiten zutiefst „hintersinnig“ empfunden werden muss. Die vier Quartettspieler steigen jeder in einen der vier bereitstehenden Hubschrauber. Diese erheben sich mit den jetzt spielenden Musikern in die Höhe und fliegen, Höhen und Abstände variierend, in einem Umkreis von mehreren Kilometern, bevor sie dann wieder zurückkehren und landen. Das Publikum hört und sieht die Spieler über Monitoren – immer als Ensemble und erlebt eine akustische und visuelle Einheit aus Technik und musikalischem Handwerk, aus Verknüpfungen und Verschränkungen des musikalischen Agierens mit den Rotoren der Hubschrauber. Die hohe Kunst des musikalischen Diskurses unter vier Spielern wird als Höhen- und Flug-Ereignis zelebriert, in dem das Inhaltliche wie in einer Technikshow aufgehoben ist. 37 Jubiläumskonzert Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) / Leopold Stokowski (1882 – 1977) Toccata und Fuge d-moll, BWV 565 mit Live-Sketching von Audi Designern George Antheil (1900 – 1959) „Ballet mécanique“ Pause 19. Juli So / 19.00 Uhr / Audi Werkhalle N58, Ingolstadt 38 Igor Strawinsky (1882 – 1971) „Le Sacre du Printemps” – Bilder aus dem heidnischen Russland 2. Teil. Das Opfer 1. Teil. Die Anbetung der Erde Introduktion. Largo Introduktion. Lento Geheimnisvolle Kreise der jungen Mädchen Die Vorboten des Frühlings / Verherrlichung der Auserwählten Tanz der jungen Mädchen Anrufung der Ahnen Entführungsspiel Weihevolle Handlung der Ahnen Frühlingsreigen Opfertanz. Die Auserwählte Spiel der feindlichen Stämme Prozession der Erde Anbetung der Erde (Der Weise) London Symphony Orchestra | Klavier: Donald Madison Wages, Fabio Cerroni, Richard John Whilds, Andreas Skouras | Schlagzeug: Peter Sadlo, Claudio Estay, Alexej Gerassimez, Simone Rubino | Nicolas André, Assistenz | Kent Nagano, Leitung Das Fotografieren sowie jegliche Tonaufzeichnungen während des Konzertes sind verboten. Bitte schalten Sie Ihre Mobiltelefone aus! Notiz zum Konzert Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam Bewegung in die gesamte Kunstszene. Man propagierte Anti-Kunst und versuchte, neue Werte des Schöpferischen zu entwickeln. Futurismus, Dadaismus, Kubismus, Surrealismus, Expressionismus, Maschinenkunst – das waren die neuen Schlagworte und danach standen den Künstlern die Sinne. Alles schien im Wandel und der Erste Weltkrieg bestätigte, was in den Künsten vorher schon erahnt worden war. Danach fielen mit den alten Verhältnissen die Tabus. Man mag Leopold Stokowskys monströse Orchesterversion der Bachschen Toccata und Fuge für Orgel d-Moll BWV 565 heute für harmlos halten, damals erschien sie vielen als unzumutbares Sakrileg. Doch solche gewaltigen Aufblähungen entsprachen dem technikfaszinierten Geist der Zeit. Ebenfalls zeitgeistig erschien der Auftritt des Amerikaners George Antheil, der als „bad boy of music“ in Paris in den 20er Jahren für Skandale sorgte. Sein bekanntestes Werk war Ballet mecanique, das er zusammen mit Fernand Leger und Dudley Murphy entwickelte, ein Projekt aus Film und Musik, aus Chaos und Lärm, aus Verwirrung und Verirrung. Doch die größten Zeichenträger der Krise hatten sich schon vorher geäußert – Schönberg und Strawinsky. Letzterer mit dem Ballett Sacre du printemps, dessen Aufführung im Mai 1913 einen beispiellosen Skandal ausgelöst hatte. Es war der Ausbruch einer dämonischen Vitalität, die aus volkshaften Tiefen entsprang und von einem scharfen Intellekt gebändigt worden war, der bestürzte; und es war die brutale Unmittelbarkeit und Vehemenz des Rhythmischen, die ängstigte, weil man nur zu deutlich spürte, dass in der Archaik des Ausdrucks die brutale Macht der Maschinenwelt der Moderne lauerte. Man fühlte, sich einlassend auf das Mythische, ein Zittern und Rinnen des Blutes in der Natur, in den Bäumen, in der Luft, hörte „… Sterbeklänge aus Metall“ (Georg Trakl). 39 Mitwirkende Audi Jugendchorakademie Die Audi Jugendchorakademie wurde im Jahr 2007 durch die AUDI AG gegründet. Seitdem tritt der mittlerweile mehrfach preisgekrönte Chor jährlich im Rahmen der Audi Sommerkonzerte auf. Unter der künstlerischen Leitung von Professor Martin Steidler hat sich die Audi Jugendchorakademie rasch in der Chorszene etabliert und kooperiert inzwischen mit namhaften Künstlern wie Kent Nagano oder der Akademie für Alte Musik. Neben Auftritten in Deutschland führten die Audi Jugendchorakademie Konzertreisen durch ganz Europa und Asien. 40 Augsburger Domsingknaben Die Augsburger Domsingknaben zählen zu den führenden deutschen Knabenchören. Sie pflegen regelmäßig hochkarätige musica sacra in der Domliturgie und haben darüber hinaus ständig Engagements für Konzerte im In- und Ausland, auf renommierten Musikfestivals und Opernbühnen wie beispielsweise dem Baltic Sea Festival in Stockholm oder zuletzt in San Francisco und Santa Rosa. Ensemble mixtura In mixtura realisieren Katharina Bäuml und Margit Kern seit einigen Jahren gemeinsam Projekte, in denen sich Komponisten und Sprachen weit auseinander liegender Zeiten begegnen. Die Schalmei, ein Rohrblattinstrument des 14. Jahrhunderts, steht dabei für Geist, Klang und Spielpraxis der Renaissance, das Akkordeon für die Erfahrung und Klangwelt der Neuen Musik. 2011 erschien ihre erste CD „Miniatures“ mit eigens für mixtura neu geschriebenen Stücken. „Archipel Machaut“, erschienen 2013, kontrastiert drei sehr unterschiedliche, exklusiv komponierte neue Arbeiten mit mittelalterlicher Musik von Guillaume de Machaut. Ensemble Modern Das Ensemble Modern, 1980 gegründet und seit 1985 in Frankfurt am Main beheimatet, ist eines der weltweit führenden Ensembles für Neue Musik. Derzeit vereint es 22 Solisten aus neun Ländern. Bekannt für seine einzigartige Organisationsweise ohne künstlerischen Leiter und eine unverwechselbare programmatische Bandbreite – Musik theater, Tanz- und Videoprojekte, Ensemble- und Orchesterkonzerte – tritt es in ca. 100 Konzerten weltweit bei renommierten Festivals und an herausragenden Spielstätten auf und erarbeitet etwa 70 Werke neu, davon 20 Uraufführungen. 41 Mihoko Fujimura Die Japanerin studierte an der Tokyo University und an der Hochschule für Musik und Theater München. Bevor sie von 1995-2000 Ensemblemitglied der Oper Graz wurde, erlangte sie zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben. Internationale Aufmerksamkeit erreichte sie durch ihre Auftritte bei den Münchner Opernfestspielen und den Bayreuther Festspielen. Seither ist sie regelmäßig auf den renommiertesten Bühnen wie unter anderem dem Royal Opera House, Covent Garden, der Wiener Staatsoper und dem Teatro alla Scala Milano. Sie arbeitet mit Dirigenten wie Christian Thielemann, Jonathan Nott, Adam Fischer und anderen zusammen. 2014 wurde ihr die Purple Ribbon Medal of Honour der Regierung von Japan verliehen. 42 Reinhard Kammler Domkapellmeister Reinhard Kammler studierte an der staatl. Hochschule für Musik in München und war Stipendiat des Deutschen Musikrates. Der Bayerische Rundfunk, die „Deutsche Grammophon“, „ars musici“ und erstklassige Opernhäuser, Orchester und Dirigenten arbeiten mit ihm zusammen. Für seine Verdienste um den Aufbau der Augsburger Domsingknaben erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Orchester KlangVerwaltung Das Orchester KlangVerwaltung wurde 1997 von den beiden Geigern Andreas Reiner und Josef Kröner gegründet. Hochvirtuoses Zusammenspiel und ein äußerst lebendiger Habitus haben dem Orchester einen ungewöhnlichen Sympathiewert beschert. Die Berliner Phil harmonie, das Amsterdamer Concertgebouw, der Wiener Musikverein, die Festivals von Schleswig-Holstein und Gstaad, Reisen rund um den Globus, sowie ein ECHO sind einige wichtige Stationen der KlangVerwaltung. London Symphony Orchestra Das London Symphony Orchestra gilt als eines der führenden Orchester der Welt. Das LSO verfügt über einen beneidenswerten Stamm von Künstlern, zu denen Chefdirigent Valery Gergiev sowie Michael Tilson Thomas und Daniel Harding als Principal Guest Conductors zählen und unterhält langjährige Beziehungen zu weltweit führenden Musikern wie Leonidas Kavakos, Anne-Sophie Mutter, Mitsuko Uchida und Maria João Pires. Von anderen internationalen Orchestern hebt sich das LSO durch sein intensives Engagement für die musikalische Bildung ab, mit dem es jährlich mehr als 60.000 Menschen erreicht. Das London Symphony Orchestra gibt im Jahr mehr als 120 Konzerte und wird von Gramophone zu den fünf führenden Orchestern der Welt gezählt. 43 Klaus Mertens Klaus Mertens ist international einer der renommiertesten Konzertsänger unserer Zeit, dessen Repertoire von Monteverdi bis zur zeitgenössischen Musik reicht. Er arbeitet nicht nur mit vielen Spezialisten der historisch informierten Aufführungspraxis, sondern auch mit namhaften Dirigenten des regulären Repertoires zusammen. Einen besonderen Höhepunkt seiner Karriere stellt die Gesamtaufnahme der Kantaten Bachs unter Ton Koopman dar. 44 Minguet Quartett Das Minguet Quartett – gegründet 1988 – zählt zu den international gefragtesten Streichquartetten und gastiert in allen großen Konzertsälen der Welt. Namenspatron ist Pablo Minguet, ein spanischer Philosoph des 18. Jahrhunderts, der sich in seinen Schriften darum bemühte, dem breiten Volk Zugang zu den Schönen Künsten zu verschaffen – für das Minguet Quartett ist dieser Gedanke künstlerisches Programm. Das Ensemble konzentriert sich auf die klassischromantische Literatur und die Musik der Moderne gleichermaßen und engagiert sich durch zahlreiche Uraufführungen für Kompositionen des 21. Jahrhunderts. 2010 wurde das Minguet Quartett mit dem begehrten ECHO Klassik ausgezeichnet. Marie-Sophie Pollak Marie-Sophie Pollak studierte an der Hochschule für Musik und Theater München und schloss ihr Diplom 2012 mit Auszeichnung ab. 2011 debütierte sie bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Weitere Opernengagements führten sie seitdem unter anderem zu den Festwochen Turin sowie ans Théatre du Chatelêt in Paris. Höhepunkte 2015 sind Bachs Matthäus-Passion in Madrid sowie Händels Susanna im Wiener Musikverein. Sie war 2010 Finalistin beim Internationalen „Pietro Antonio Cesti“-Gesangswettbewerb und ist Stipendiatin der Christl-und-Klaus-Haack-Stiftung. Julian Prégardien Julian Prégardien ist als Opern-, Konzert- und Liedsänger gleichermaßen erfolgreich. Er war Ensemblemitglied der Frankfurter Oper und gastiert heute international. 2016 ist Julian Prégardien als „Wanderer“ in einer szenischen Produktion der Winterreise (Zender) in Luxembourg sowie als Tamino in München zu erleben. Er gibt regelmäßig Liederabende, u. a. bei der Schubertiade und in der Wigmore Hall London. Als Konzertsänger ist er 2015 u. a. bei den Salzburger Festspielen zu Gast. 45 Die Singphoniker Die Singphoniker, Deutschlands wohl renommiertestes Vokalensemble, gehören zum kleinen Kreis der wenigen weltweit aktiven und unverwechselbaren Vokalensembles – und das seit über 30 Jahren. Souverän beherrschen sie ein enormes Repertoire von der Renaissance bis in die Gegenwart – egal ob U- oder E-Musik, weltlich oder geistlich. In ihren Konzerten verbinden sie verschiedene Musikrichtungen zu einer spannenden neuen Einheit. Ihr einzigartiger Ensembleklang gilt als warm, fein ausbalanciert bis geschlossen kraftvoll. Vom tiefsten Dunkel bis zum strahlendsten Licht verschmelzen alle Facetten der männlichen Stimme zu einem homogenen Ganzen. 46 Johanna Soller Johanna Soller studiert derzeit in München Master Chordirigieren bei Michael Gläser und Cembalo bei Christine Schornsheim. Ihr Orgel- und Kirchenmusik-Studium bei Edgar Krapp und Bernhard Haas absolvierte sie mit Auszeichnung. Sie ist Preisträgerin und Stipendiatin internationaler Wettbewerbe (u. a. Prager Frühling, Deutscher Musikwettbewerb) und konzertiert solistisch wie am Continuo im In- und Ausland. Als Dirigentin arbeitete sie u. a. mit den Münchener Symphonikern und dem Barockorchester La Banda zusammen. Martin Steidler Nach dem Studium in Wien und Regensburg war Martin Steidler am Auersperg Gymnasium in Passau tätig und gründete das HeinrichSchütz-Ensemble Vornbach. Von 2007 bis 2008 war er Chordirektor der Tiroler Festspiele Erl. 2008 wurde Martin Steidler an die Musikhochschule München berufen. Er ist international als Gastdirigent sowie als Dozent und Jurymitglied tätig und wurde unter anderem mit dem Preis der Stiftung Europäisches Konzerthaus Passau ausgezeichnet. Folkert Uhde Folkert Uhde wurde 1965 in Wilhelmshaven geboren. Nach einer Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker studierte er Kommunikations- und Musikwissenschaft an der TU Berlin. Parallel studierte er Barockvioline an der Akademie für Alte Musik Bremen. Folkert Uhde war von 1997 bis 2008 Manager und Dramaturg der Akademie für Alte Musik Berlin. Seit 2013 ist er Künstlerischer Leiter der Internationalen Orgelwoche Nürnberg – Musica Sacra (ION). Neben der Entwicklung innovativer Formate für das RADIALSYSTEM V liegt sein Arbeitsschwerpunkt auf Fernseh- und Filmproduktionen unter anderem für den 3sat und ARTE. 2009 wurde er als Kulturmanager des Jahres ausgezeichnet. 47 VOCALCONSORT München Das VOCALCONSORT München wurde 2013 von Johanna Soller gegründet. Vor dem Hintergrund der Historischen Aufführungspraxis spezialisiert sich das Ensemble, das seine Wurzeln an der Musikhochschule München hat, in relativ kleiner Besetzung auf die Chormusik der Barockzeit in all ihren Facetten. Das Repertoire reicht dabei von der anspruchsvollen a capella Musik wie den Motetten J.S. Bachs bis hin zu großen Oratorien wie G.F. Händels Messiah, das die jungen Musiker zuletzt mit sehr großem Erfolg zur Aufführung brachten. 48 Dietmar Wiesner Dietmar Wiesner, Mitbegründer und Flötist des Ensemble Modern, arbeitet neben regelmäßigen Auftritten im In- und Ausland als Komponist für Installationen und Musiktheaterproduktionen. 1994 mitbegründete er die Komponistenformation HCD Productions und realisierte unter anderem zahlreiche Hörspiele, die ausgezeichnet wurden. Seit 2007 ist er regelmäßig Dozent und Projektleiter der Education-Projekte „lautstark“ der Klangspuren Schwaz und „Zukunft@Bphil“ der Berliner Philharmoniker. 2010 erschien seine Porträt-CD ›Ghibli‹ bei EM Medien. Thomas Zehetmair Thomas Zehetmair ist einer der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Als Geiger, Dirigent und Kammermusiker genießt er weltweit großes Ansehen. Thomas Zehetmair hat den größten Teil des Violinrepertoires eingespielt; zahlreiche seiner Veröffentlichungen sind vielfach ausgezeichnet. Zu diesen Aufnahmen gehören u. a. B. A. Zimmermanns Violinkonzert mit dem WDR Sinfonieorchester unter Heinz Holliger. Für seine vielseitige künstlerische Tätigkeit erhielt Thomas 49 Impressum Vorsprung-Festival AUDI AG I/GP-X1 Kommunikation Kultur 85045 Ingolstadt Copyrights Künstler Copyrights Veranstaltungsorte Kent Nagano / Felix Broede (alle Bilder) Liebfrauenmünster Ingolstadt / Wolfgang Friedl Audi Jugendchorakademie / Felix Broede Kirche St. Matthäus Ingolstadt / Georg Brummet Ensemble Moderm / Wolfgang Guenzel Orchester KlangVerwaltung / Tom Specht Texte London Symphonie Orchestra / Alberto Venzago Dr. Dieter Rexroth Minguet Quartett / Frank Rossbach Marie-Sophie Pollak / Alexander Rapp Julian Prégardien / Marco Borggreve Die Singphoniker / Mila Pavan Johanna Soller / David Friedmann Folkert Uhde / Felix Broede VOCALCONSORT München / Eric Schillinger Dietmar Wiesner / Manu Theobald Thomas Zehetmair / Keith Pattison 50 Programmübersicht Weitere Veranstaltungen der Audi Sommerkonzerte 2015 22. Juli 23. Juli 24. Juli Ohne Grenzen Till Brönner und Sergei Nakariakov Mi / 19.30 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt next generation KrausFrink Percussion Do / 20.30 Uhr / Maki Club, Ingolstadt Klassik Open Air Audi Bläserphilharmonie Fr / 20.30 Uhr / Klenzepark Ingolstadt 25. Juli 26. Juli 27. Juli Klassik Open Air Georgisches Kammerorchester Ingolstadt Sa / 20.30 Uhr / Klenzepark Ingolstadt „Horch mal!“ Malte Arkona und Georgisches Kammerorchester Ingolstadt So / 17.00 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt Klassik Abschlusskonzert Salzburger Festspiele zu Gast Mo / 19.30 Uhr / Festsaal, Stadttheater Ingolstadt Werden Sie Fan der Audi Sommerkonzerte! www.facebook.com/sommerkonzerte 51 Seit mehr als 50 Jahren unterstützen wir im Rahmen unserer Audi ArtExperience in Ingolstadt verschiedenste Initiativen aus Kunst und Kultur. Im Gegenzug tragen Künstler und Kreative dazu bei, dass Ingolstadt für alle Menschen in der Region ein attraktiver Ort zum Leben und Arbeiten ist. Wir freuen uns auf viele weitere spannende Projekte. Audi ArtExperience
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