Ferkelindex Lebensleistung

Tier
■ BAUERNBLATT l 25. April 2015
Betriebsvergleich mit neuem Fruchtbarkeitsparameter
Ferkelindex Lebensleistung
Um die Fruchtbarkeit einer Sauenherde zu beurteilen, reicht die
Kennzahl „Anzahl abgesetzter Ferkel pro Sau und Jahr“ allein nicht
aus, ebenso nicht die Anzahl Ferkel, die die Sau in ihrem Leben zur
Welt bringt. Aussagekräftiger ist
die Kennzahl „Ferkelindex Lebensleistung“, weil hier zusätzlich mit
einfließt, wie viele Würfe Sauen
erreichen. In Praxisanalysen wurde
die neue Kennzahl getestet.
Betriebsanalysen mit vier
genetischen Herkünften
In die vorliegende Analyse gingen
insgesamt 1.854 Jungsauen aus acht
Betrieben und von vier Genotypen
(je zwei Betriebe/Genotyp) aus den
Erstbesamungsjahrgängen 2007 bis
2008 ein. Alle Jungsauen waren zum
Zeitpunkt der Auswertung aus den
Betrieben ausgeschieden. Alle Daten wurden dem Sauenplaner entnommen. Von den Jungsauen konnten Nutzungsdauer, Lebensleistung
gesamt und lebend geborener Ferkel (ggF, lgF), Verbleiberate 3 und 5,
kumulative Zahl ggF und lgF bis
Wurf 3 und 5, Ferkelindex LL 3 und
5 sowie die mittlere Wurfgröße in
Für die Wirtschaftlichkeit der Sauenhaltung ist die Anzahl der Ferkel, die jede Zuordnung zur Wurfnummer beSau in ihrem Leben aufzieht, von Bedeutung. In einer Herde sollten 75 % der rechnet werden. Die statistische PrüSauen den fünften Wurf erreichen.
Foto: Isa-Maria Kuhn fung erfolgte mit Häufigkeits- sowie
Mittelwertvergleichen.
haben. In einigen Zuchtunterneh- zum dritten oder fünften Wurf) mit
men spielt die Verbleiberate bei der der kumulativen Wurfleistung (kWL)
Unterschiede in den
Beurteilung des Leistungsvermö- der Sauen vom ersten bis zum jewei- Fruchtbarkeitsparametern
gens eine zunehmende Rolle und ligen Wurf (in Betrieben oder von
geht zum Teil in den Zuchtwert ein Genotypen) verknüpft. MathemaDie Nutzungsdauer der 1.854
(zum Beispiel unter der Bezeichnung tisch ist der FI LL das Produkt aus VR Jungsauen der verschiedenen Be„Haltbarkeit“ der Sauen). Die weni- multipliziert mit der kWL (FI LL 5 = VR triebe beziehungsweise Rassen war
gen Angaben zur VR 4 schwanken 5 x kWL ggF oder lgF bis zum fünften nicht unterschiedlich und lag zwisehr stark zwischen 45 % und 65 % Wurf). Biologisch wird die Gesamt- schen 5,58 und 6,43 Würfen (siehe
bei Sauen verschiedener Genotypen zahl gesamt oder lebend geborener Abbildung 1). Ein Unterschied von
eines Betriebes. Bisher gibt es keine Ferkel bis dritten oder fünften Wurf 0,85 Würfen mehr im Mittel der NutInformationen darüber, wie viele charakterisiert, die von 100 ehemali- zungsdauer ist jedoch von nicht zu
Ferkel je 100 besamten Jungsauen gen Jungsauen bis zu dem entspre- unterschätzender Bedeutung. Insgeim Laufe ihrer Nutzung(sdauer) er- chenden Wurf erzeugt werden. Das samt betrachtet ist die Nutzungszeugt werden. Daher wurde ein Ziel der Auswertungen war es, die dauer der Sauen in den Betrieben
neuer Parameter Ferkelindex Le- verschiedenen Fruchtbarkeitskenn- länger als oft angenommen. Auch
bensleistung (FI LL) entwickelt, der größen vergleichend bei (ehemali- Sauen mit hoher Wurf- und Lebensdie Verbleiberate bis zu dem ge- gen) Jungsauen verschiedener Betrie- leistung erreichten somit fast sechs
wählten Zeitpunkt (zum Beispiel bis be und Genotypen auszuwerten.
Würfe im Mittel der jeweiligen Her-
Die Fruchtbarkeitsleistung einzelner Sauen oder von Herden kann mit
verschiedenen Kenngrößen bewertet werden. Als Nutzungsdauer wird
die Anzahl erbrachter Würfe definiert. In den vergangenen Jahren
wurde eine Nutzungsdauer zwischen 3,3 und 5,1 Würfen bis zum
Ausscheiden aus dem Betrieb angegeben. Die Lebensleistung (LL) kennzeichnet die Fruchtbarkeitsleistung
im Leben einer Sau oder einer Herde
oder einer genetischen Herkunft in
der Summe aller erbrachten gesamt
und lebend geborenen, gegebenenfalls auch abgesetzten Ferkel. Bei der
Zahl abgesetzter Ferkel ergibt sich
aber oft das Problem, dass der Bezug
zur jeweiligen Sau dann nicht mehr
möglich ist, wenn Würfe aufgelöst
werden, Ammensauen oder technische Ammen eingesetzt werden.
Für die mittlere Lebensleistung liegen Werte zwischen 41 und 64 lebend geborenen Ferkeln vor. Die
Verbleiberate (VR) ist der Anteil ehemaliger Jungsauen, die eine definierte Wurfnummer (zum Beispiel
zweiter oder fünfter Wurf) erreicht
Abbildung 1: Nutzungsdauer von erstbesamten Jungsauen Abbildung 2: Lebensleistung ggF von erstbesamten Jungaus acht Betrieben mit vier Genotypen mit mindestens einem sauen aus acht Betrieben mit vier Genotypen mit mindestens
Wurf (n = 1.854, zwei EB-Jahre 2007/2008)
einem Wurf (n = 1.854, zwei EB-Jahre 2007/2008)
Anzahl Würfe
10
n.s.
8
6
100
6,23
5,67
5,84
5,58
6,11
6,1
6,43
5,9
4
ggF
90
97
p < 0,01
92,2
89,6
86,5
84,3
85,3
80,1
80
2
0
Betrieb
Genotyp
JS n =
73,8
1
429
2
T
269
3
238
D
4
5
178
184
H
6
7
169
316
8
J
71
70
Betrieb
Genotyp
JS n =
1
429
T
2
3
269
238
4
D
178
5
184
H
6
7
169
316
8
J
71
45
46
Tier
BAUERNBLATT l 25. April 2015 ■
de und unterschieden sich nicht von
den Sauen der anderen Betriebe beziehungsweise Genotypen.
Bei der mittleren Lebensleistung
der Sauen (bis zum Ausscheiden aus
dem Betrieb) gab es Unterschiede –
und zwar zwischen 73,8 und 97,0
ggF (siehe Abbildung 2) beziehungsweise 67,3 und 85,6 lgF zwischen
den Betrieben beziehungsweise
Herkünften. Bei der Zahl der lebend
geborenen Ferkel je Wurf reduzierten sich die Unterschiede zwischen
den Betrieben beziehungsweise genetischen Herkünften etwas. Die
Sauen einer Genetik erzeugten aber
immerhin im Mittel bis 18,3 Ferkel
im Laufe ihres Lebens mehr als die
Sauen eines anderen Genotyps. Verantwortlich für die Unterschiede in
der Lebensleistung waren die im
Mittel aller erbrachten Würfe auftretenden Differenzen in der Wurfgröße gesamt geborener Ferkel, die
bei Genotyp D (Betriebe 3 und 4)
16,1 beziehungsweise 16,5, bei Genotyp J (Betriebe 7 und 8) dagegen
nur 12,3 bis 13,0 betrug.
Differenzen in der
Verbleiberate
Bereits bis zum dritten Wurf traten Unterschiede noch im Bestand
vorhandener ehemaliger Jungsauen
auf. Während in Betrieb 2 bis zum
dritten Wurf noch 91,4 % der ehemaligen Jungsauen anwesend waren, betrug diese Quote in Betrieb 3
nur 83,2 %. In der Herde des Betriebes 3 war bis zum dritten Wurf demzufolge bereits ein Sechstel der (ehemaligen) Jungsauen (16,8 %) ausgeschieden. Man kann sicher nicht davon ausgehen, dass der Betriebsleiter sich freiwillig von so vielen Jungsauen „verabschiedet“ hat. Offensichtlich gab es gesundheitliche oder
andere Gründe, die zum Abgang
dieser Sauen geführt haben. Bis zum
fünften Wurf traten Unterschiede in
der Verbleiberate zwischen den Sauen der acht Betriebe zwischen
62,6 % und 74,6 % auf (siehe Abbildung 3). Die Grenze der in der Praxis
erreichbaren Verbleiberate bis zum
fünften Wurf liegt bei etwa 75 %.
Grundsätzlich ist es damit möglich,
dass etwa drei Viertel der ehemaligen Jungsauen fünf Würfe erreichen.
Leistungsreserven
nachweisbar
Aus der kumulativen, bis zum dritten beziehungsweise fünften Wurf
erreichten Anzahl gesamt geborener Ferkel und der Verbleiberate der
Sauen bis zu diesen Wurfnummern
wurden der Ferkelindex Lebensleistung drei und fünf berechnet. Zwischen den Betrieben traten zum Teil
sehr große Unterschiede in den Ferkelindizes auf. Während im Betrieb
4 von 100 erstbesamten Jungsauen
4.306 gesamt geborene Ferkel bis
zum dritten Wurf erzeugt wurden
(FI LL 3), schaffte dieselbe Zahl an
Jungsauen im Betrieb 8 lediglich
3.181 ggF (siehe Abbildung 4).
Der leistungsstärkste Betrieb (Betrieb 4) erreichte im FI LL 5 insgesamt
6.111 ggF, der leistungsschwächste
dagegen nur 4.592 ggF, jeweils bezogen auf 100 erstbesamte Jungsauen mit mindestens einem Wurf.
Da bei einer niedrigeren Verbleiberate und einem geringeren Ferkelindex argumentiert werden
könnte, dass eine hohe Remontierung wegen des züchterischen Fortschrittes notwendig ist, wurden abschließend die Mittelwerte der
Wurfgröße ggF in Zuordnung zu
den einzelnen Wurfnummern (vom
Parameter zur Charakterisierung
der Fruchtbarkeitsleistung von Herden
Nutzungsdauer = Anzahl erbrachter Würfe im Leben einer Sau beziehungsweise im Mittel der Herde.
Lebensleistung (LL) = Anzahl aller
erbrachten gesamt und lebend
geborenen, gegebenenfalls auch
abgesetzten Ferkel pro Sau beziehungsweise im Mittel der Herde.
Verbleiberate (VR) = Anteil ehemaliger Jungsauen, die einen definierten Wurf (zum Beispiel dritter, fünfter oder siebter Wurf) erreicht haben.
kumulative Wurfleistung (kWL)
= Anzahl aller erbrachten gesamt
und lebend geborenen, gegebeersten bis zum zehnten Wurf über
alle Genotypen hinweg) bei den
1.854 Jungsauen berechnet. Jungsauen erzielten eine mittlere Wurfgröße von 12,8 ggF. Bis zum fünften Wurf stieg die Wurfgröße
kontinuierlich bis auf 15,4 ggF an,
um im sechsten Wurf noch auf einem hohen Niveau von 15,2 ggF
zu bleiben. Danach sank die Wurfgröße kontinuierlich ab, wobei
selbst die Altsauen im neunten und
zehnten Wurf noch eine höhere
Wurfgröße ggF als die Jungsauen
erreichten.
Was besagt der Ferkelindex
Lebensleistung?
Der FI LL veranschaulicht die Anzahl gesamt beziehungsweise lebend geborener Ferkel bis zum dritten oder fünften Wurf je 100 erstbesamten Jungsauen. Anstelle der
Verbleiberate bis zum fünften Wurf
nenfalls auch abgesetzten Ferkel
pro Sau beziehungsweise im Mittel der Herde vom ersten bis zu einem definierten Wurf (analog zur
Verbleiberate zum Beispiel dritter,
fünfter oder siebter Wurf).
Ferkelindex Lebensleistung (FI LL)
= Gesamtzahl gesamt oder lebend geborener Ferkel bis dritter,
fünfter oder siebter Wurf, die von
100 ehemaligen Jungsauen bis zu
dem entsprechenden Wurf erzeugt werden. Mathematisch ist
der FI LL das Produkt aus VR mal
kWL (FI LL 5 = VR 5 x kWL ggF oder
lgF bis zum fünften Wurf).
können auch andere Zeitpunkte gewählt werden (zum Beispiel bis zum
zweiten oder siebten Wurf) – entscheidend ist, dass damit unterschiedliche Einflüsse in ihren Auswirkungen auf die Leistung „Anzahl erbrachter Ferkel“ von Herden oder
Teilherden vergleichbar gemacht
werden können (zum Beispiel der
Vergleich von Betrieben, Rassen, Alterskategorien, Aufzuchtintensitäten). Aus der Verbleiberate und der
Ferkelzahl in Summe bis zu einem
bestimmten Wurf multiplizieren sich
große Unterschiede zwischen einzelnen Betrieben oder Genotypen heraus, die sehr schnell Größenordnungen von einigen Hundert gesamt
geborenen Ferkeln mehr oder weniger je 100 erstmalig besamten Jungsauen annehmen können.
Dieser Parameter ist allerdings eine Kennziffer zur Beurteilung der
Fruchtbarkeitsleistung von Tiergruppen. Er ist nicht geeignet, die Leis-
Abbildung 3: Verbleiberate (VR) von erstbesamten Jung- Abbildung 4: Ferkelindex ggF (FI LL 3 und 5) erstbesamter
sauen aus acht Betrieben (vier Genotypen) bis Wurf 3 und 5 Jungsauen aus acht Betrieben (vier Genotypen) (zwei EB(zwei EB-Jahre 2007/2008; n = 1.854)
Jahre 2007/2008)
%
100
VR 3 = 86,9 %
VR 5 = 73,1 %
91,4
p < 0,05
83,2
80
6500
62,6
40
20
1
Betrieb
Genotyp
2
T
3
4
D
5
6
H
7
8
J
6111
6000
74,6
60
FI LL 5
FI LL 3
ggF
1 n = 429
2 n = 269
3 n = 238
4 n = 178
5 n = 184
6 n = 169
7 n = 316
8 n = 71
5500
1 n = 429
2 n = 269
4592
3 n = 238
4 n = 178
5 n = 184
6 n = 169
7 n = 316
8 n = 71
5000
4306
4500
4000
3500
3000
Betrieb
Genotyp
3181
1
2
T
3
4
D
5
6
H
7
8
J
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tung einzelner Sauen zu charakterisieren. Zurzeit finden Untersuchungen zu den Ursachen für die teilweise großen Unterschiede auch zwischen den Betrieben mit gleicher genetischer Herkunft statt. Vermutlich
liegen die Gründe in der unterschiedlichen Eingliederungsprozedur der Jungsauen, im generellen
Gesundheitsstatus der Herde, in den
Haltungsbedingungen und natürlich im gesamten Management des
jeweiligen Betriebes.
Unsere ersten Auswertungen zeigen, dass die Verbleiberate bis zum
zweiten Wurf, die in den ersten beiden Würfen in Summe erreichte Ferkelzahl und somit der Ferkelindex
Lebensleistung 2 einen prognostischen Wert für die Lebensleistung in
der jeweiligen Herde haben. Je höher diese Werte bis zum zweiten
Wurf sind, desto höher sind auch die
Leistungen bis zum fünften Wurf
und die Lebensleistung. Der Betriebsleiter und sein Berater erhalten
damit bereits eine Leistungsfrühinformation und können auf absinkende Leistungen bis zum zweiten
Wurf (gemessen am Vergleichszeitraum) entsprechend reagieren.
Prof. Dr. Steffen Hoy
Universität Gießen
Tel.: 06 41-99 37-622
[email protected]
FAZIT
Die vorliegende Analyse konnte
nachweisen, dass sowohl die Nutzungsdauer als auch die Lebensleistung deutlich höher sind, als
bisher angenommen wurde. In
Zucht und Haltung sowie bei der
einzelbetrieblichen
Beratung
wird die Lebensleistung (Verbleiberate, Nutzungsdauer, Ferkelindex LL) künftig noch stärker berücksichtigt werden (müssen).
Unterschiede in der Lebensleistung bis 23 ggF beziehungsweise
18 lgF zwischen Betrieben beziehungsweise Genotypen zeigen
große Leistungsreserven auf. Eine
Verbleiberate bis zum fünften
Wurf (VR 5) von zirka 75 % ist
grundsätzlich möglich. Mit dem
Ferkelindex Lebensleistung werden Differenzen von einigen
Hundert gesamt geborenen Ferkeln mehr je 100 besamten Jungsauen zwischen Sauen verschiedener Genotypen oder Betriebe
oder Jahrgänge nachgewiesen,
die Anlass für die Ursachenanalyse und Maßnahmen zur Verbesserung der Fruchtbarkeit sein
müssen.
Erfolgreich füttern
Schalmtest oder auch California-Mastitis-Test
Die Eutergesundheit stellt eines der zentralen Themen der
Milchkuhhaltung dar. Ein Hilfsmittel zu ihrer Überwachung
und Verbesserung ist der
Schalmtest. Aufgrund seiner
einfachen, schnellen und kostengünstigen Anwendung sollte
dieser auf keinem Betrieb fehlen, denn eine schlechte Eutergesundheit verursacht immer
auch erhebliche wirtschaftliche
Einbußen.
Gerade in Zeiten niedriger
Milchpreise ist ein effektives Wirtschaften der Betriebe von großer
Bedeutung. Wichtige Faktoren
sind dabei möglichst geringe Produktionskosten und das Ausschöpfen der vorhandenen Leistungspotenziale. Die Eutergesundheit hat
dabei einen Einfluss auf beide Faktoren. Eine schlechte Eutergesundheit verursacht mehr Mastitiden
und somit höhere Behandlungskosten und weniger abgelieferte
Milch. Auch auf Einzeltierebene
wirken sich erhöhte Zellzahlen negativ aus.
Das richtige Verhältnis zwischen Milch und Testflüssigkeit ist entscheidend für
das korrekte Ergebnis, hierbei unbedingt die Herstellerangaben beachten.
terschiede zwischen Erstlaktierenden und Mehrkalbskühen festgestellt worden. Erstlaktierende zei-
Folgen schlechter
Eutergesundheit
Es konnte nachgewiesen werden,
dass Kühe bereits ab einer Zellzahl
von über 100.000 eine verringerte
Milchleistung haben. Dabei sind Un-
Übersicht: Einfluss des Zellgehaltes auf die Milchleistung
Ø Laktationszellzahl
1. Laktation (n=9.257)
x 1000, genom. Mittel Differenz Differenz
%
kg
Milch
kg
bis 50
51 bis 100
101 bis 200
201 bis 400
über 400
9.042
8.875
8.853
8.811
8.672
1,8
2,1
2,6
4,1
0
−167
−189
−231
−370
2. Laktation (n=13.273)
Differenz Differenz
%
kg
3,5
3,8
4,8
7,9
Milch
kg
0
10.760
−379
10.381
−410
10.350
−513
10.247
−849
9.911
(Quelle: Rudolphi 2005)
gen im Bereich von 101.000 bis
200.000 Zellen pro Milliliter eine verminderte Milchleistung von 2 %. Der
Milchverlust bei Kühen mit mindestens zwei Laktationen beträgt sogar
4 %. Mit steigender Zellzahl verstärkt sich die negative Wirkung auf
die Milchleistung. Kühe innerhalb
der ersten Laktation mit einer Zellzahl von über 400.000 haben eine
um 4 %, Mehrkalbskühe eine um sogar 8 % verringerte Leistung (Übersicht 1). Das ist Milch, die letztlich im
Portemonnaie der Landwirte fehlt.
Neben den wirtschaftlichen Verlusten durch eine geringere Milchleistung zieht eine schlechte Eutergesundheit noch weitere Auswirkungen nach sich. So konnten Untersuchungen der Universität Idaho zeigen, dass Mastitiden eine negative
Auswirkung auf die Fruchtbarkeit
haben. Innerhalb dieser Untersuchung wurden alle Kühe brunstsynchronisiert und das natürliche Ein-
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