Informationsblatt des SPD-Ortsvereins Arzberg März 2016 Wir bewegen SPD ARZBERG www.spd-arzberg.de „Erheben wir alle unsere Stimmen für Vernunft!“ D eutschland darf nicht weiter gespalten werden. Unser Land braucht wieder mehr Zusammenhalt, nicht Hass und Gewalt. Wir alle müssen unsere Stimmen erheben für Vernunft und gegen Radikalisierung, Ausgrenzung und Hetze gegen Minderheiten und Flüchtlinge. Wer zu uns kommt wird respektiert – und muss auch unsere Gesetze und Kultur respektieren. Politische Kräfte aber, wie die AfD oder Pegida, die Öl ins Feuer gießen, unterwandern unsere Demokratie. Sie spalten unsere Gesellschaft und schaden unserem Land. Haben denn manche nichts aus unseer Geschichte gelernt? Deshalb bitte ich Sie, in Ihrem persönlichen Umfeld dazu beizutragen, dass Vorurteile abgebaut werden und die Vernunft wieder die Oberhand gewinnt. Herzlichst Ihr Stefan Klaubert 70 Jahre im Einsatz für Frieden und sozial Schwache Ein Gläschen Sekt auf den Jubilar. Im Bild (von links) Landtagsvizepräsidentin Inge Aures, SPDStadtratsfraktionssprecher Peter Gräf, Bürgermeister Stefan Göcking, Ortsvereinsvorsitzender Stefan Klaubert, der Sohn des Jubilars, Matthias Nürnberger mit seiner Frau, SPD-Kreisvorsitzender Jörg Nürnberger und Alfred Nürnberger zusammen mit seiner Frau. (Foto: Florian Miedl) E r hatte zahlreiche Parteiämter inne und ist Träger vieler Auszeichnungen, darunter die höchste, die die SPD überhaupt zu vergeben hat: die Willy-Brandt-Medaille. Alfred Nürnberger ist im Februar für seine 70-jährige Parteimitgliedschaft geehrt worden. In seiner Laudatio hob SPD-Ortsvereinsvorsitzender Stefan Klaubert hervor, dass es nur wenige Menschen gegeben habe, die nach dem Zweiten Weltkrieg die wiedergewonnene Versammlungsfreiheit genutzt hätten. Für Alfred Nürnberger sei es selbstverständlich gewesen, mitzuhelfen, die 1933 verbotene Partei in Arzberg wieder aufzubauen. Dabei sei Nürnberger vom Krieg geprägt gewesen, in dem er als 17-jäh- riger Frontsoldat seinen linken Arm verloren hat. „Damals schwor ich mir, mich dafür einzusetzen, dass wir so etwas nicht wieder erleben müssen“, erzählt der Jubilar und für ihn ist es keine Frage gewesen, sich zusammen mit Gleichgesinnten für Freiheit, Gleichheit und Solidarität im Dienste der sozial Schwachen einzusetzen. Viel Mut hat es erfordert, direkt nach dem Krieg in eine Partei einzutreten, ist Stefan Klaubert überzeugt. Landtagsvizepräsidentin Inge Aures schloss sich an: „Wir können sehr stolz sein, Männer wie dich in unserer Partei zu haben.“ Sie überreichte Alfred Nürnberger die Urkunde und steckte ihm die goldene Ehrennadel zum 70. Jubiläum ans Revers. 1 Unsere Vision wurde Wirklichkeit: Der „FichtelgebirgsStrom“ ist da! Eine wichtige Pflichtaufgabe der Stadt: Erneuerung der Wasserversorgung Ab sofort gibt es Strom aus der Region für die Region - und alles aus regenerativer Energie. Dafür sorgen die Zukunftsenergie Fichtelgebirge (ZEF), an der auch die Stadt Arzberg beteiligt ist, und die Stadtwerke Wunsiedel (SWW). Arzberg steht vor einer Mammutaufgabe. Das Leitungsnetz ist groß, viele Einrichtungen zu alt. Bis 2020 sollen die derzeitigen Probleme gelöst werden. E s ist ein Novum in der Region und weit darüber hinaus: Am 4. März 2016 verkündeten die Vertreter der Zukunftsenergie Fichtelgebirge (ZEF) und der Stadtwerke Wunsiedel (SWW), dass es nun „Grünen Strom aus der Region“ gibt. Bürgermeister Stefan Göcking und sein Wunsiedler Kollege Karl-Willi Beck, vom Aufsichtsrat der Zukunftenergie Fichtelgebirge, freuen sich gemeinsam mit SWW-Geschäftsführer Marco Krasser über die gelungene Koalition der beiden Vereinigungen. E ndlich ist es gelungen, einen regionalen Marktplatz für Stromkunden zu schaffen. Die Energiewende kann aber nur gelingen, wenn verstärkt auf regionale Kreisläufe gesetzt wird. Das Produkt, der „Fichtelgebirgsstrom“, ist Ausdruck dieser Philosophie. Der neue Strom kommt direkt aus der Nachbarschaft und muss nicht über Hunderte von Kilometern, etwa von Windparks aus der Nordsee, über lange Stromleitungen hertransportiert werden. „Wir lösen damit ein Hauptproblem bei der Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung,“ unterstreicht Marco Krasser. Dazu kommt, dass der Strom aus der Region absolut umweltschonend und -verträglich ist, weil er komplett aus regenerativen Energiequellen stammt. Die ZukunftsEnergie Fichtelgebirge GmbH D ie ZukunftsEnergie Fichtelgebirge GmbH (ZEF) steht für nachhaltige Energie im Landkreis Wunsiedel. Das Ziel der Energiewende ist es, eine Energieversorgung zu etablieren, die nicht nur den gegenwärtigen Bedarf decken kann, sondern auch die Energieversorgung zukünftiger Generationen sichert. Fossile Brennstoffe haben wir nicht unendlich zur Verfügung und deren Abbau ist mit erheblichen Schäden an Umwelt und Gesundheit verbunden. Atomare Brennstoffe sind wegen des Risikos und der ungelösten Endlager-Frage indiskutabel. Deshalb hat es sich die ZukunftsEnergie Fichtelgebirge GmbH zum Ziel gesetzt, diese Energiewende in der Region Fichtelgebirge voranzubringen und Schritt für Schritt dafür zu sorgen, dass die Region von diesen endlichen Energiequellen unabhängig wird. Gemeinsam mit den Kommunen Arzberg, Wunsiedel und Kirchenlamitz ist die SWW Wunsiedel GmbH der vierte Gesellschafter des Unternehmens. Neben den Bürgermeistern 2 S Der Geschäftsführer der SWW Wunsiedel GmbH und der ZukunftsEnergie Fichtelgebirge GmbH, Marco Krasser, verlieh allen Gesellschaftern der ZEF für Ihr Engagement und Beteiligung in der Erzeugergemeinschaft des FichtelgebirgsStrom eine Auszeichnung zum „lokalen Energieerzeuger“. M it dem neuen Konzept verabschiedet man sich auch aus dem spekulativen allgemeinen Strommarkt, freut sich Bürgermeister Beck. Und der Erlös kommt der Region zu gute, denn die gesamte Wertschöpfung, von der Erzeugung bis zum Vertrieb, bleibt in der Region, sichert Arbeitsplätze und erhöht zusätzlich die Kaufkraft vor Ort. Arzbergs Bürgermeister Stefan Göcking pflichtet seinem Kollegen Karl-Willi Beck bei: „Unsere Vision wurde Wirklichkeit. Wir gehen mit diesem Angebot neue Wege und zeigen auf, wie aktive Energiewende aussieht.“ Stefan Göcking (Arzberg), Karl-Willi Beck (Wunsiedel) und Thomas Schwarz (Kirchenlamitz) stellt auch die SWW einen Vertreter im Aufsichtsrat der ZEF, die mit einem Stammkapital von 150.000 Euro startete. Im Jahr 2013 kamen mit der Licht- und Kraftwerke Helmbrechts GmbH, den Gemeinden Marktleuthen, Tröstau und Nagel sowie dem Kommunalunternehmen Marktredwitz weitere Gesellschafter hinzu. Weitere Informationen unter: www.z-e-f.info oder www.fichtelgebirgsstrom.de zubereiten.Das Wasser aus den oberflächennahen Quellen in Bergnersreuth-Röthenbach weist laut Steppan eine hohe Nitratbelastung auf. Die Aufbereitung ist daher nur schwer möglich. „Die Stadt wird das Quellgebiet aber keinesfalls stilllegen“, macht Göcking deutlich. Das Wasser steht weiterhin für die Löschwasserversorgung zur Verfügung, und auch Landwirte sollen die Quellen zum Bewässern der Felder nutzen können. Die neue Versorgung von Bergnersreuth und Röthenbach wird über ein neues Leitungsnetz und einen Hochbehälter sichergestellt. Dahin kommt das Wasser aus dem städtischen Netz über ein neues Pumpwerk in der August-Müller-Straße. Außerdem können auch die Anwesen in der Sand- und Flittermühle an das öffentliche Netz angeschlossen werden. V iele Jahre stand beim Thema „Wasserversorgung“ alleine der Preis im Vordergrund. „Weil die Infrastruktur in Ordnung war“, sagt Bürgermeister Stefan Göcking, „und weil es auch politisch richtig war, den Bürgern einen stabilen Wasserpreis anzubieten.“ Niemand habe über Gebühr belastet werden sollen. Das hat so lange funktioniert, wie kein akuter Handlungsbedarf bestand. Doch langsam macht sich die mitunter weit über 60 Jahre alte Infrastruktur bemerkbar. „Das Leitungsnetz kommt in die Jahre“, so Planer Richard Steppan. Alte Graugussleitungen, wie sie in vielen Siedlungsgebieten der Stadt liegen, sind anfällig für Rohrbrüche. Hinzu kommt, dass die Wasserversorgung einst für eine florierende Industriestadt angelegt wurde. Der Verbrauch betrug laut Steppan rund eine Million Kubikmeter pro Jahr. Jetzt ist es maximal die Hälfte. Zur für die heutigen Verhältnisse völlig überdimensionierten Infrastruktur kommt, dass in jüngster Vergangenheit das Wasser öfter verunreinigt war, gechlort und abgekocht werden musste. „Ich denke, da haben viele Bürger gemerkt, dass unser Trinkwasser eben nicht gottgegeben aus der Leitung läuft“, sagt Göcking. tatt wie bisher drei Wässer soll nach der Umgestaltung der Versorgung ein einheitliches Wasser durch die Leitungen in die Arzberger Haushalte sprudeln. „Jeder Bürger wird eine höhere Wasserqualität haben“, verspricht Bürgermeister Stefan Göcking. Spätestens 2020 wird das Wasser aus dem Tiefbrunnen I und aus Lindig-Täfelein dann zentral im Wasserwerk Oschwitz aufbereitet. Notwendig dafür ist dann aber eine moderne Steuerungstechnik. Alle wasserrelevanten Daten - pH-Wert, Temperatur und Trübung - können die Wassermeister auf ihren Computern abrufen und gegebenenfalls auf Störungen reagieren. „Es wird sich auch das Berufsbild der Wassermeister ändern“, ist sich Steppan sicher. S tefan Göcking ist überzeugt: „Was wir vorhaben, ist ein kapitaler Kraftakt, vor dem allerdings viele Kommunen stehen. Es wird auch nicht besser, wenn wir die Hoheit über unser Trinkwasser abgeben. Stattdessen braucht es Förderungen für finanziell schwache Kommunen. Damit niemand auf den Gedanken kommt, das Tafelsilber zu verklopfen.“ R und fünf Millionen Euro wird die Stadt in die Hand nehmen müssen, um die Wasserversorgung auf eine solide Basis zu bringen, rechnet Planer Richard Steppan vor. Alleine in diesem und dem nächsten Jahr werden sich die Baukosten auf knapp 1,44 Millionen Euro summieren. „Das wird sich irgendwann natürlich im Wasserpreis niederschlagen“, prophezeit Bürgermeister Stefan Göcking. Momentan wird die Wasserversorgung der Stadt und ihrer Ortsteile aus drei verschiedenen Quellen gespeist: dem Tiefbrunnen I in Oschwitz und den beiden Quellgebieten Lindig-Täfelein und Bergnersreuth-Röthenbach. Außerdem gibt es einen zweiten Tiefbrunnen in Fischern, der aber nur der Reserve dient. Sein stark eisenhaltiges Wasser ist nur aufwendig auf- Die Wasserversorgung der Stadt Arzberg lässt sich per Computer überwachen: (von links) Bürgermeister Stefan Göcking, Dieter Seidel von den Stadtwerken, Vorarbeiter Andreas Kochanek und Planer Richard Steppan. 3 Bürgermeister Stefan Göcking: „Integration muss bewältigbar bleiben!“ 45. Arzberger Gaudiwurm Jörg Nürnberger ist seit Anfang Januar der neue SPD-Kreisvorsitzende im Landkreis Wunsiedel. Die Regierung von Oberfranken hält an den Plänen für ein zweites Asylheim in Arzberg fest. Bürgermeister Stefan Göcking sieht darin eine zu große Belastung. Bei der Kreiskonferenz in Hohenberg erhielt er 41 von 42 Stimmen (es gab eine Enthaltung) und wurde damit fast einstimmig zum neuen Chef der SPD im Landkreis gewählt. Jörg Nürnberger sieht sich selber als „Teamplayer“ und bevorzugt das offene Wort, wie er sagt. Daher nimmt er auch bei seiner Analyse der Landkreispolitik kein Blatt vor den Mund. So bezeichnet er Landrat Dr. Karl Döhlers Wirken als konzeptionslos. Es laufe alles in verschiedene Richtungen und der Landrat springt auf jeden Zug auf, hat mal hierfür und dann wieder dafür Förderungen abgegriffen. Ein zielgerichtetes Vorgehen sieht anders aus, so der neue Vorsitzende. Gleichzeitg profitiert der Landrat laut Jörg Nürnberger vor allem von den Impulsen der Sozialdemokraten. Die SPD ist „Motor und Antrieb von Dr. Döhler“. D erzeit leben in Arzberg in der Gemeinschaftsunterkunft (GU), im früheren Hotel Alexander von Humboldt, ungefähr 120 Frauen, Männer und Kinder. Auch dezentral in Wohnungen sind weitere rund 60 Asylbewerber und Flüchtlinge untergebracht. Sollte noch eine zweite GU, so wie geplant, in der früheren Post in der Bahnhofstraße entstehen, wären es also insgesamt etwa 250 Zuwanderer, die dann in Arzberg wohnen würden - rund ein Drittel aller Asylbewerber und Flüchtlinge im ganzen Landkreis Wunsiedel. D ie Regierung von Oberfranken, die für die Verteilung der Asylbewerber in den Gemeinschaftunterkünften zuständig ist, schreckt das nicht. Bürgermeister Stefan Göcking verweist erneut darauf, dass die Relation zwischen der Einwohner- und der Asylbewerberzahl nicht mehr stimmt, wenn eine zweite Gemeinschaftsunterkunft in Arzberg eröffnet würde. Und auch für die freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie die hauptamtliche Sozialarbeiterin der AWO sei die Arbeit für weitere 50 Hilfesuchende nicht mehr leistbar. „In Arzberg funktioniert es deshalb, weil die Asylsuchenden wissen: Hier sind Leute, die sich um uns kümmern. Wenn ich 100 Helfer hätte, die nur darauf warten anzupacken, dann würde ich sagen: Ja, weitere 50 Asylbewerber können kom- Bürgermeister Stefan Göcking sieht die Pläne der Regierung von Oberfranken skeptisch. Er weist darauf hin, dass mit der bestehenden GU und den Wohnungen das Potenzial, das die Stadt und der Helferkreis verkraften könnten, ausgeschöpft sei. men. Aber man kann nicht Menschen hierher holen, und dann kümmert sich keiner. Da kann man dann nicht mehr von Integration reden.“ S tefan Göcking geht es auch darum, die positive Stimmung in der Stadt gegenüber den Zuwanderern zu halten. Zudem sei die Aufteilung der Asylsuchenden im Landkreis nach wie vor nicht gerecht. „Wir bekommen immer mehr, und andere Kommunen sind noch nicht einmal im Gespräch.“ Montessori-Schule kommt nach Arzberg D ie Entscheidung ist gefallen: Die private MontessoriSchule Fichtelgebirge wird ihren angestammten Platz in Marktleuthen verlassen und nach Arzberg ziehen. Dafür hat sich der Förderverein der Schule in einer außer- ordentlichen Mitgliederversammlung mehrheitlich ausgesprochen. Die Schule wird mit 56 Schülern und elf Lehrkräften in das ehemalige Mittelschulgebäude in Arzberg einziehen. Der Umzug soll in den Sommerferien stattfinden. Laut Helmut Ritter, dem Vorsitzenden des Fördervereins, werde die Schule in Arzberg „mit offenen Armen“ empfangen. Und der gesamte Arzberger Stadtrat begrüßt die Entscheidung und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit. Jetzt gibt es natürlich sehr viel zu tun, dass der Unterricht pünktlich im September starten kann. „Louis und seine verrückten Politessen“, so ähnlich könnte man dieses Bild betiteln. Bürgermeister Stefan Göcking (rechts) als französischer Flic und sein Stellvertreter Stefan Klaubert als flotte Politesse, nahmen die kommunale Verkehrsüberwachung auf die Schippe. Trotz des anhaltenden Regens war auch in diesem Jahr die Stimmung beim 45. Arzberger Gaudiwurm wieder großartig. „Arzberg helau!“ schallte der Ruf der Närrinnen und Narren durch die Arzberger Innenstadt. Viele Besucher aus Nah und Fern säumten wieder die Straßen und füllten den Marktplatz. Einen Film zum Gaudiwurm 2016 finden Sie hier: https://youtu.be/5BRjBOOVeyE D ie Montessorischule Marktleuthen ist bisher die einzige dieser Art im Landkreis Wunsiedel und besteht seit 2007. Die Montessori-Pädagogik wurde vor etwa 100 Jahren von Maria Montessori, einer italienischen Ärztin und Pädagogin, entwickelt. Seitdem verbreitet sich dieses Bildungskonzept über die ganze Welt. In Deutschland gibt es ca. 400 MontessoriIn der auf „Reserve“ stehenden Mitteschule in Arzberg findet bald wieder Unterricht statt. Die schulen, achtzig davon in Bayern. Montessori-Schule Fichtelgebirge wird einziehen. 4 Jörg Nürnberger ist neuer SPD-Kreisvorsitzender Die SPD-Stadtratsfraktion war natürlich wie immer mit dabei: (von links) Fraktionsvorsitzender Peter Gräf, Stadtrat Fritz Schmidt, dritter Bürgermeister Stefan Klaubert und Stadtrat Manfred Pfeiffer. JVA in Marktredwitz Dass die SPD der eigentliche Ideengeber ist, sagt auch Holger Grießhammer. Hierzu nennt er die Justizvollzugsanstalt, die in Marktredwitz entstehen soll. „Genau diese Idee hat schon 2003 Heinz Martini vorgebracht. Damals ist er dafür belächelt worden. Seinerzeit hatten wir schon die vielen Arbeitsplätze im Blick.“ Auch die Fahrt der Landkreis-Bürgermeister nach München ist eine Idee von Martini gewesen. „Dass wir hohe Bedarfszuweisungen erhalten haben, ist auf unsere Initiative zurückzuführen.“ Eines der größten Anliegen Jörg Nürnbergers ist es, die Kommunen wieder so weit fit zu machen, dass es keine Stabilisierungshilfen mehr braucht. Es ist besser die Region von innen heraus zu entwickeln. Ein großes Ziel für den Landkreis will Jörg Nürnberger keinesfalls aus den Augen lassen: „Es ist schön und gut, dass wir eine JVA bekommen. Für die Entwicklung unserer Region ist aber nach wie vor genauso wichtig: eine Fachhochschule.“ 5 Das gKU Winterling Immobilien ist eine Erfolgsgeschichte, auch für ARZBERG! zen möchte. Er hat ein Angebot gemacht, das man nicht abschlagen kann. Deshalb drängt nun die Zeit: Der Interessent möchte gerne noch in diesem Jahr einziehen. Dafür muss aber dringend eine neue Zufahrt zur Ofenhalle gebaut werden. Und um Platz dafür zu schaffen, müssen Gebäude weichen. V ier Städte und Gemeinden aus dem Fichtelgebirge, Arzberg, Kirchenlamitz, Röslau und Schwarzenbach a. d. Saale, haben sich aktiv zusammengetan, um gemeinsam eine große Aufgabe zu meistern: Alle vier Gemeinden werden von den Brachen der ehemaligen Winterling-Porzellan AG, die 1999 in Insolvenz ging, dominiert. In unserer Stadt ist dies die ehemalige Porzellanfabrik Arzberg. Der Verfall dieser riesigen Gebäudekomplexe soll nicht weiter das Ortsbild prägen! Die Tatkraft der vier Bürgermeister wird unterstützt durch die Regierung von Oberfranken, mit Hilfe der Städtebauförderung. So wurde das gemeinsame Kommunalunternehmen Winterling Immobilien gegründet, eine Anstalt des öffentlichen Rechts der vier Kommunen. Geleitet wird das gemeinsame Kommunalunternehmen von Vorstand Cäcilia Scheffler. Frau Scheffler macht zusammen mit ihrem Team eine hervoragende Arbeit und setzt sich mit viel Herzblut und Engagement ein. Z iel ist es, in allen vier Gemeinden nach einem Masterplan die Gebäude für Neunutzungen zu ertüchtigen, Grundstücke neu zu teilen, Erschließungen zu ordnen und Altlasten zu beseitigen. Der Masterplan für Arzberg steht aber noch ganz am Anfang. Fest steht aber, dass es einen Mietinteressenten gibt, der das Obergeschoss der alten Ofenhalle nut- C äcilia Scheffler führt aus, dass die Zufahrt über die Carl-Schumacher-Straße und zwischen den Gebäuden Jakobsburg 2 und 3 in einer Art Serpentinenweg möglich sein könne. Um Rangierflächen für Lastwagen zu schaffen, muss unter anderem das ehemalige Kontor weichen. Auch der sogenannte Zwischenbau, der ehemalige Pferdestall, ein Kamin und Vorurteile gegen Flüchtlinge? Hier der Faktencheck. Vorurteil 1: Die nehmen uns die Jobs weg! Es gibt klare Regeln dafür, wann Asylbewerber in Deutschland arbeiten dürfen. Flüchtlinge haben 15 Monate einen so genannten “nachrangigen“ Arbeitsmarkt-Zugang: Erst nach drei Monaten können sie eine Arbeitserlaubnis bekommen. Dazu muss neben der Ausländerbehörde der jeweiligen Stadt auch die Bundesagentur für Arbeit zustimmen. Die prüft, ob kein Deutscher, EU-Bürger oder ein bereits anerkannter Flüchtling für den Job in Frage kommt. Erst dann bekommt ein Asylbewerber eine Arbeitsgenehmigung. Vorurteil 2: Die kommen alle nur wegen des Geldes! Vorurteil 5: Das sind nur Wirtschaftsflüchtlinge! Das ist Blödsinn. Asylbewerber bekommen maximal monatlich 359 Euro, von denen aber noch Anteile z.B. für Strom, Wasser oder Heizung abgezogen werden. In Erstaufnahmeeinrichtungen gibt es sogar noch weniger Geld, keine fünf Euro am Tag. Zum Vergleich: Die Hartz IV-Regelsätze, die laut Bundesverfassungsgericht als Existenzminimum gelten, liegen bei 404 Euro. Für die Flucht riskieren viele Flüchtlinge nicht nur ihr Leben, sie müssen dafür auch teilweise mehrere tausend Euro an Schlepper bezahlen. Lässt man alle humanitären Aspekte beiseite: Schon alleine eine einfache Kostenrechnung macht klar, aufgrund des Geldes, das einem flüchtigen Menschen in Deutschland nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zusteht, flieht niemand. Wer bitte setzt sich leichtfertig in ein marodes Boot, wissend, dass der Tod droht? Kein Mensch setzt sein Leben aufs Spiel und lässt dafür Familie, Heimat, Besitz hinter sich – um hier weniger als den Hartz IV-Regelsatz zu bekommen. Wer Asyl sucht, sieht darin oft die letzte Überlebenschance oder verlässt ein Land, in dem er für seine Kinder keine Zukunftsperspektive sieht. Die ehemalige Tunnelofenhalle im 1. Obergeschoss. ein Werkstattgebäude sind für den Abriss vorgesehen. Wenn alles gut läuft, dann kehrt noch in diesem Jahr neues Leben in die alten Fabrik ein und neue Arbeitsplätze entstehen. Vorurteil 3: Wir können doch nicht alle aufnehmen! Das tut Deutschland doch auch gar nicht. 2015 befanden sich weltweit über 60 Mio. Millionen Menschen auf der Flucht. Deutschland werden davon wahrscheinlich zwischen 800.000 und 1,2 Millionen erreichen. Nur die Hälfte dieser Menschen wird letztendlich in Deutschland bleiben können. Durch den Krieg in Syrien wurden 10 Mio. Menschen zu Flüchtlingen. 95 Prozent der syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge kommen laut Amnesty International in fünf Ländern unter: Türkei, Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten. Deutschland nimmt mit allen anderen Ländern der Welt die restlichen 5 Prozent auf. Vorurteil 6: Die sind alle kriminell! Das ist eine Legende. Dieses Vorurteil konnte noch nie bestätigt werden. Nicht-Deutsche werden jedoch deutlich häufiger verdächtigt eine Straftat begangen zu haben. Deshalb liegt hier die Quote bei Verfahrenseinstellungen und Freisprüche auch deutlich höher als bei Deutschen. Es kommt aber vermehrt zu rechter Gewalt – sowohl gegen Flüchtlinge, als auch gegen Menschen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, wie der brutale Mordanschlag gegen die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker oder die Morddrohungen gegen Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende aus dem oberbayerischen Zorneding zeigen. Vorurteil 4: Denen geht’s gut, die haben sogar Smartphones! Der ehemalige „Weißbetrieb“ der Porzellanfabrik Arzberg. Wie schön wäre es, wenn hier wieder Arbeitsplätze entstehen würden. 6 Flüchtlinge packen nicht einfach die Koffer, steigen in ein Flugzeug und landen dann hier in Deutschland. Für die Überfahrt müssen sie oft mehrere tausend Euro zahlen, für die die ganze Familie zusammenlegt oder auch mal das ganze Dorf. Dafür kann dann eine (!) auserwählte Person den gefährlichen Weg wagen. Smartphones sind für diese Menschen der einzige Kontakt zu ihren Familien. In Arzberg herrscht zum Glück ein gutes Miteinander zwischen der Bevölkerung und den Asylbewerbern. Hier beim Filmabend im Evangelischen Gemeindehaus in Arzberg. „Familien auf der Flucht“, ein Film der gebürtigen Arzbergerin Jutta Neupert. 7 In die „Ökonomie“ auf dem alten Schumann-Gelände könnte bald wieder Leben einkehren. Das Bild entstand beim „Tag des offenen Denkmals“, an dem viele Besucher die Gelegenheit nutzten das Areal zu besichtigen. Neues Leben im Schumann-Areal Der Verein „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung im Fichtelgebirge“ plant auf dem früheren Fabrikgelände eine Großküche, eine Gruppe für Landschaftspflege und Wohnmöglichkeiten zu schaffen. G eschäftsführer Erwin Strama und Bürgermeister Stefan Göcking sind überzeugt, dass das Vorhaben gelingen wird. Derzeit läuft ein Architektenwettbewerb. Insgesamt sollen Areal und Gebäude so wie früher zu Schumann-Zeiten für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden - mit Obst- und Gemüseanbau sowie Tierhaltung. Mit dem Essen aus der Großküche könnten Einrichtungen der Lebenshilfe versorgt werden. Die Landschaftspflegegruppe könnte auf dem Gelände selbst arbeiten, aber auch für verschiedene Auftraggeber tätig sein. S ollten die Pläne verwirklicht werden - und davon gehen alle Beteiligten aus -, dann würde dies für die Stadtentwicklung in Arzberg einen Meilenstein bedeuten. Denn seit vielen Jahren sucht die Stadt Arzberg nach einer effektiven Nachnutzung für das frühere Fabrikviertel, dessen Gebäude zusehends verfallen. J etzt müssen alle Daumen gedrückt werden und die notwendigen Fördergelder „fließen“, dann kehrt auf dem Schumann-Gelände wieder Leben ein. TERMINE Samstag, 26. März 2016, 9.30 Uhr SPD-Osterinfostand am EDEKA-Markt Egert in Arzberg Dienstag, 26. April 2016, 19.30 Uhr Jahreshauptversammlung VfB-Heim Arzberg ng u d g! a l n n u i r he E evölke c i l z Her samte B e ge i d an 8 IMPRESSUM Herausgeber/V.i.S.d.P.: SPD-Ortsverein Arzberg Ansprechpartner: Stefan Klaubert Hohe Gasse 8 95659 Arzberg Tel. 09233/3923 [email protected] Bilder: Stefan Klaubert, pixabay.com, gKU-Winterling-Immobilien, Stadt Arzberg Gestaltung: Stefan Klaubert
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