AUFRUF DESSAU-ROSSLAU FÜR MENSCHLICHKEIT UND SOZIALE GERECHTIGKEIT Gemeinsam gegen die provokatorische Neonaziaktion am 06. November 2015 Der „Bürgerbund Sachsen-Anhalt“ kündigte auf seiner Facebook-Präsenz eine Spendensammlung für Obdachlose an der Dessauer Friedensglocke an. Weitere Termine sind der 13. November in Köthen und der 14. November in Bitterfeld. Auf den ersten Blick harmlos und besorgt um Hilfsbedürftige, verbergen sich hinter dieser Aktion bekannte Aktivist_innen aus der extrem rechten und militanten neonazistischen Szene. Dabei fällt u.a. immer wieder die „Brigade Bitterfeld“ auf. Die neonazistische „Brigade Bitterfeld“ hatte bereits im September auf ihrer Facebook-Präsenz eine Spendenaktion für Obdachlose angekündigt. Dieser gehören mutmaßlich auch die bekannten extrem Rechten Akteure Robert und Siegmar Z. an. Robert Z. wurde u.a. bereits wegen gefährlicher Körperverletzung rechtskräftig verurteilt. Auf dem Flyer der Spendensammlung des „Bürgerbund Sachsen-Anhalt“ fungiert zudem Jennifer R. als Kontaktperson. Diese findet auch im Prozess im Zusammenhang mit der Gewaltstraftatserie in Bitterfeld-Wolfen Anfang des Jahres immer wieder Erwähnung, ebenso die „Brigade Bitterfeld“. Auch der Stiefvater von Jennifer R., der Aktivist der neonazistischen Kleinpartei „Die Rechte“ Hans-Robert Klug, kann der „Brigade Bitterfeld“ zugeordnet werden. Die guten und engen Kontakte des vorbereitenden Personenkreises der „Obdachlosenhilfe“ zur extrem rechten Szene werden nicht zuletzt auch durch die Ankündigung der Spendenaktion durch Thomas Grey verdeutlicht. Grey ist Dessauer Stadtrat und stellvertretender Landesvorsitzender der NPD. Neonazis als Menschfreunde? – Der Fall Hans-Joachim Sbrzesny Es ist nahezu perfide, dass Rechtsextreme, in einer Stadt in der vor 7 Jahren ein Obdachloser durch Nazis ermordet wurde, nun versuchen mit der Aktion „Obdachlosenhilfe“ mehrheits- und anschlussfähige Anknüpfungspunkte für ihre menschenfeindliche Ideologie zu setzen. Der 50-jährige Hans-Joachim Sbrzesny aus Halle/S. lebte und schlief aufgrund einer psychischen Erkrankung immer wieder im öffentlichen Raum. In der Nacht zum 1. August 2008 wurde er von zwei polizeibekannten und wegen Gewaltdelikten vorbestraften Neonazis in einem kleinen Park am Hauptbahnhof von Dessau getötet. Die beiden Männer hatten zuvor mit Freunden im Stadtpark von Dessau Alkohol getrunken und waren dann auf der Suche nach Opfern zu einem Streifzug durch die Stadt aufgebrochen. Als die beiden Rechten ihn dort sahen, stellten sie ihre Fahrräder ab und schlugen dem wehrlosen 50-Jährigen zunächst unvermittelt mit Fäusten ins Gesicht. Sie traten auf den Kopf des nunmehr am Boden liegenden Opfers ein und schlugen mehrfach mit einem mehr als fünf Kilogramm schweren Müllbehälter aus Metall auf den Oberkörper des am Boden Liegenden ein. Durch die Gewalt der Schläge erlitt Hans-Joachim Sbrzesny tödliche Quetschungen am Herz und an der Lunge. Er stirbt noch am Tatort. Personen der extrem rechten Szene und militante Neonazis geben sich als Menschenfreunde aus, doch dahinter verbirgt sich eine menschenverachtende Ideologie, die letztendlich auf Kosten der sozial Schwächeren der Gesellschaft geht. Nicht die Sorge um Hilfsbedürftige, sondern das Schüren von Sozialneid, rassistischer Ressentiments und Hetze spielen hierbei die Hauptrolle. Das Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE stellt sich klar gegen die Menschenfeinde von rechts und plädiert für Hilfe und soziale Gerechtigkeit für alle Menschen, unabhängig von sozialem Status, Lebens- und Liebensweisen, Herkunft, Aussehen oder Religion. Protestkundgebung DESSAU-ROSSLAU FÜR MENSCHLICHKEIT UND SOZIALE GERECHTIGKEIT 06. November 2015 15.00 Uhr Marktplatz Dessau (Rathaus-Haupteingang; Zerbster Str.) aktuelle Infos / Kontakt: Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE Netzwerkgruppe Steffen Andersch Tel./Fax: 0340/ 26 60 21 3 E-Mail: [email protected] Web: www.gelebtedemokratie.de Facebook: https://de-de.facebook.com/gelebtedemokratie
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