32 BADEN-WETTINGEN AARGAUER ZEITUNG DIENSTAG, 15. SEPTEMBER 2015 Die Jungbürgerfeier: Ist sie ein Auslaufmodell? BRIEFE AN DIE AZ Erich Obrist kann neuen Schwung bringen Diverse Artikel in der az zu den Badener Stadtratswahlen am 18. Oktober. Region Wegen fehlenden Anmeldungen verzichten immer mehr Gemeinden auf eine Feier VON JANINE GLOOR Die Jungbürgerfeiern der verschiedenen Gemeinden unterscheiden sich nicht gross. Ein offizieller Teil, an dem Gemeindevertreter das Wort ergreifen, ist Voraussetzung. Dazu gibt es meistens einen Apéro und ein Nachtessen sowie verschiedene Aktivitäten; besonders beliebt ist Bowling oder Gokart fahren im «Go Easy» in Siggenthal. Doch auch mit Spass, Speis und Trank auf Gemeindekosten können die Jugendlichen nicht an die Feiern gelockt werden. In Neuenhof sucht die Jugendarbeit jeweils Jugendliche, die sich an der Planung der Feier beteiligen. Dieses Jahr wurden 179 Jugendliche zur Mitorganisation eingeladen. Diese Einladungen wurden persönlich überbracht, gemeldet hat sich niemand. Der Gemeinderat hat die Feier deshalb abgesagt. Am Programm dürfte es nicht liegen. «Die Jugendlichen können das Programm der Feier selbst bestimmen», erklärt Gemeindeschreiber Raffaele Briamonte. An der letzten Feier sei zudem der Wunsch laut geworden, dass auch ausländische 18-Jährige teilnehmen könnten. Diesem Wunsch ist die Gemeinde nachgekom- men, der Erfolg blieb trotzdem aus. «Die Anmeldezahlen sind tendenziell sinkend, aber es kommt auch auf den Jahrgang an oder ob die Jugendlichen sowieso schon engagiert und in Vereinen wie Jungwacht/Blauring aktiv sind.», sagt Briamonte. Die Jungbürgerfeier findet im Zweijahresrhythmus statt, vor zwei Jahren gingen für die Feier 20 Einladungen ein. «Die Bedeutung der Jungbürgerfeier ist nicht mehr die gleiche wie früher», so Briamonte. Beim 18. Geburtstag freue man sich eher auf die Autoprüfung. Politik gilt als langweilig In Killwangen gibt es die Jungbürgerfeier aus mangelndem Interesse schon seit mehreren Jahren nicht mehr. Fislisbach organisiert sie zusammen mit Oberrohrdorf, im letzten Mai kamen 14 Jugendliche. Für Daniel Bützberger, stellvertretenden Gemeindeschreiber von Fislisbach, ist dies ein Zeichen für ein fehlendes Interesse an Politik: «Politik wird als langweilig empfunden, dazu gehört auch die Jungbürgerfeier, an der über Rechte und Pflichten informiert wird. Für viele 18-Jährige ist die Politik etwas, das noch weit weg ist. Vielleicht, weil die «Die Bedeutung der Jungbürgerfeier ist nicht mehr die gleiche wie früher.» Raffaele Briamonte Gemeindeschreiber Neuenhof meisten Politikern einiges älter sind als sie.» Man müsse die Jugendlichen schon früher mit Themen, die sie selber betreffen, an die Politik heranführen. Ein guter Draht zu den Jugendlichen entscheidet über den Erfolg der Jungbürgerfeier. In Wettingen heisst sie Mündigkeitsfeier, dieses Jahr nahmen 31 Jugendliche teil. Zur Kinder- und Jugendkommission, welche die Feier organisiert, gehören auch Vertreter von Jungwacht und Blauring sowie der Jugendarbeit, die direkt vermitteln können. Gemäss Gemeindeschreiber Urs Blickenstorfer, schätzen es die Wettinger Jugendlichen, an der Feier etwas aus der Verwaltung und der Politik zu hören. Die Turgemer Gemeindeschreiberin Michaela Egloff sieht ähnliche Gründe: «Vermutlich denken viele Jugendliche, dass es sich bei der Jungbürgerfeier um einen biederen Anlass handelt.» Ein Blick auf den Programmpunkt «Teambildungsspiel» dürfte diesen Eindruck verstärkt haben. Zudem müsse die Feiern mit vielen Freizeitangeboten konkurrieren. Die Feier dieses Jahr wurde abgesagt, weil sich nur drei Personen angemeldet hatten. Der Gemeinderat sieht in Zukunft von einer Feier ab. Beinahe wäre aus diesem Maurer ein Bäcker geworden Baden Noch übergibt Adrian Suter seinem Sohn Marco die Baufirma nicht komplett. Doch der Sohn soll – wie übrigens die Tochter auch – immer mehr Verantwortung im Betrieb übernehmen. FRANZ STREIF, OBERROHRDORF Erich Obrist verfügt über Ideen und Sachverstand Als Einwohner von Baden interessiert mich im Moment herzlich wenig, ob der Stadtrat in seiner Mehrheit bürgerlich werden soll oder nicht. Hingegen interessiert mich, ob überzeugende Lösungen für verschiedene anstehende Probleme gefunden werden. Wie soll die Region Baden-Wettingen zusammenarbeiten? Was geschieht mit dem Museum Langmatt? Wie entwickelt sich der innerstädtische Verkehr? Wie kann das Raumprogramm für die Badener Volksschule realisiert werden? Welche städtischen Impulse braucht das Kulturleben? Wie können die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft weiterhin attraktiv gestaltet werden? Um diese und weitere Probleme lösen zu können, braucht es Ideen, Sachverstand und die Bereitschaft, mit den Betroffenen zusammenzuarbeiten. Über diese Fähigkeiten verfügt Erich Obrist. NIKLAUS STÖCKLI, BADEN Kinder müssen lernen können, sich zu verteidigen fen und damit mein Sackgeld aufgebessert», sagt der 40-Jährige. «Mir hat diese Arbeit von Anfang an gut gefallen, denn man sieht am Abend, was man gemacht hat.» az vom 12. September «Schule zieht Eltern die Ohren lang Ja es ist schon so, wie Herr Brogle gegen die Eltern Stellung nimmt. Warum dürfen sich Kinder in der Pause nicht streiten? Nur wenn Konflikte entstehen, lernen sich Kinder zur Wehr zu setzen. Wenn Eltern sich einmischen und zu schlichten versuchen, lernen die Kinder nie im Leben sich zu behaupten und sich durchzusetzen. Kinder müssen lernen können, sich zu verteidigen und ihre eigenen Stärken aufzubauen – ohne, dass Eltern dies regeln und sich dauernd einmischen. Nur wenn Kinder diese Gelegenheit bekommen, werden sie sich auch im Leben zurechtfinden, oder anders gesagt: Wenn Kinder nicht lernen, sich zu verteidigen, können sie das auch im Erwachsenenleben nicht. Kinder, deren Eltern meinen, sie müssten sich bei jeder Kleinigkeit einmischen, werden zu Muttersöhnchen oder Muttertöchterli. Das ist eine sehr schlechte Entwicklung für die Kinder. Auch die Tatsache, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, ist total daneben. Kinder können täglich so viele Eindrücke auf dem Fussweg zur Schule erhaschen und können mit ihren Gspänli diskutieren. Eine Autofahrt ist für Kinder hingegen ungesund. Ich unterstütze diese Schulleitung voll und hoffe, dass die Eltern etwas dabei lernen. Bravo Herr Brogle, Frau Stadelmann Claudia (Schulleiterin). Vater ist der Allrounder Er habe noch Hochbauzeichner geschnuppert, doch das Berufsziel sei immer klar gewesen. Nach der Maurerlehre und der Ausbildung zum HochbauPolier hat er seine Sporen in seinem VON CAROLIN FREI Lehrbetrieb abverdient. Nun müsse er Für Adrian Suter, den gebürtigen Leng- sich schon etwas umgewöhnen. Sponnauer, schien die berufliche Laufbahn tanität sei in einem Kleinbetrieb gevon Kindesbeinen an vorgezeichnet. fragt. Eine langfristige Planung, wie Schon als Knirps hat er einem Ver- Marco Suter es bisher kannte, sei schier wandten, der in Ehrendingen eine Bä- unmöglich. «Meine Stärken liegen vor ckerei betrieb, ausgeholfen. «Ich habe allem in Neubauten, was gerade bei Anbauten, die wir häufig sogar mit der Hutte ausführen, von Vorteil Brot ausgetragen», sagt ist.» Vater Adrian hingeer. Das hat ihm grossen gen ist der Allrounder, Spass gemacht, so der von kleinen Reparasehr, dass er diesen Beturen bis zu aufwendiruf ergriffen hätte, wägen Fassadenrenovatiore da nicht der nen alles ausführt. «In Schwimmbadbau in Brunnen etwa habe ich Niederweningen dadie mit Wandbildern zwischen gekommen. verzierte Fassade vom «Auch dort durfte ich Hotel Bellevue restaukleinere Hilfsarbeiten übernehmen und mir war schlagartig riert.» Künftig wird sich auch Sohn klar – ich möchte Maurer werden», sagt Marco diesen Arbeiten annehmen. In seinem Vater hat er einen erfahrenen der 65-Jährige lachend. «Lehrmeister». Eine befriedigende Arbeit Der Familienbetrieb wird durch MutDas ist eine Weile her, die Maurerleh- ter Astrid und Tochter Nadine verre hat er längst hinter sich und die Er- stärkt, die sich den administrativen fahrung, die Adrian Suter in den letz- Aufgaben annehmen. Astrid Suter ten 43 Jahren als Bauunternehmer (mit möchte, wie ihr Mann, ins zweite Glied einem Unterbruch von acht Jahren) zurücktreten. Dank Tochter Nadine ist sammeln konnte, hat er dies nun möglich. Die in seine Einzelfirma «Mir hat diese Familienmitglieder areinfliessen lassen. Die beiten nicht nur zuArbeit von Anfang Einzelfirma wurde zum sammen, sondern sie Familienbetrieb und ist an gut gefallen, wohnen in Niederweseit Juli eine Aktienge- denn man sieht am ningen auch in nächssellschaft. Nachdem Abend, was man ter Nachbarschaft. Marsein Vater mittelfristig gemacht hat.» co Suter: «Wir verstekürzer treten möchte, hen uns gut, hatten nie Marco Suter Sohn verstärkt Sohn Marco grössere Meinungsverseit ein paar Monaten schiedenheiten innerdas Familienunternehmen Adrian Suter halb der Familie. Sonst würde das nicht Bau + Renovationen AG mit Sitz in Ba- gehen.» Sagts und macht sich auf, um den. «In den Schulferien habe ich auf mit Vater Adrian zur nächsten Baustelle Baustellen von meinem Vater mitgehol- zu fahren. In Baden aufgewachsen, lebe ich nun seit bald fünfzig Jahren am Rohrdorferberg. Die nahestehenden Häuser der Stadt hatten mich als Kronengässler nie bedrückt. In den letzten Jahren aber wurde die Klus zwischen Stein und Schartenfels immer enger. Es waren nicht die Neubauten und Umbauprojekte, die mir diesen Eindruck verschafften. Die bevorstehenden Wahlen in den Stadtrat versprechen jetzt aber Besserung. Mit Erich Obrist steht den Badenern ein Kandidat zur Verfügung, der neuen Schwung an den Stadtratstisch bringen kann. Er hat die Voraussetzungen um gesprächsbereit, doch zielgerichtet die anstehenden Probleme lösen zu können. Leider kann ich als Auswärtiger an der Wahl nicht teilnehmen. Geben Sie an meiner Stelle Erich Obrist ihre Stimme. NEXT GENERATION STEFAN INEICHEN, ERLINSBACH SO NACHRICHTEN FREIENWIL Strassen wurden instand gestellt Vater und Sohn können sich keinen besseren Beruf vorstellen. CAROLIN FREI Die zweite Etappe der periodischen Wiederinstandstellung (PWI) der Flurwege und Drainagen ist ausgeführt worden. Die Strassenabschnitte Chaltenbrunnen, Zedernhof, Stiegeren und Eichbrunnenhof, welche PWI-berechtigt sind, sind saniert worden. (AZ)
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