Pfadfinderei in Kappeln

Pfadfinderei in Kappeln – eine Selbstvorstellung
1. Wissenswertes über die Geschichte der Pfadfinder
Vor genau 100 Jahren rief der englische Offizier und Pädagoge aus Leidenschaft Baden
Powell die Pfadfinderbewegung ins Leben. Sein Ziel war es, Kinder und Jugendliche aller
gesellschaftlichen Schichten miteinander zu erziehen und ihre Gemeinschaft durch Spiel
und Handwerk aufzubauen. Baden Powell führte das erste Pfadfindersommerlager auf
der Insel Brown Sea Island durch. Die Zeit und die Aktivität im Lager sollten die Hürden
zwischen den gesellschaftlichen Klassen überwinden helfen. Heute entdeckt man in der
modernen Pädagogik diesen Ansatz wieder und nennt ihn „Erlebnispädagogik“.
Baden Powells einschlägiges Buch „scouting for boys“ ist im Laufe der letzten 100 Jahre
in viele Sprachen übersetzt worden, und 35 Millionen Menschen – Mädchen, Jungen,
Frauen und Männer – in fast allen Ländern der Erde gehören verschiedenen
Pfadfinderbunden an.
Emblem
2. Die Grünhemden
Seit 1997 besteht in Nordelbien der „Ring evangelischer Gemeindepfadfinder“, zu dem
die Kappelner Pfadfinder gehören. Die Mitglieder des Rings tragen grüne Hemden – die
Farbe der evangelischen Jugend – und nennen sich deshalb Grünhemden.
Bischöfin Wartenberg-Potter
Das Motiv, sich vom Deutschen Pfadfinderbund zum Teil zu verselbständigen, entstand
dadurch, dass im Laufe der Jahrzehnte das christliche Gut in der Pfadfinderei an
Bedeutung verloren hat. Eine genuin christliche Pfadfinderbewegung ins Leben zu
rufen, unternahmen mehrere Pastoren und begeisterte Ehrenamtliche um Kiel herum,
die die Pfadfinderarbeit in den nordelbischen Gemeinden und darüber hinaus immer
noch maßgeblich betreiben und prägen.
Inzwischen sind es rund 62 Stämme (Gruppen) und 6000 Mitglieder, die sich in den
Räumen und auf dem Gelände ihrer Kirchengemeinden treffen und zu Hause sowie in
den Lagern mit anderen zusammen die kirchliche und gesellschaftliche Öffentlichkeit
beleben.
Plakat zum Jubiläum
Ehrenamtliches Engagement und die sprichwörtliche Pfadfinder-Hilfsbereitschaft
werden neben dem Glauben, der Bibel und dem christlichen Wertesystem hoch
geschätzt.
3. St. Christophorus-Pfadfinder Kappeln
In Kappeln gibt es seit 2003 die Pfadfindergruppe unter der Leitung des Erziehers Gero
Moltzen und der Studentin Svenja Seelow. Wölflinge (8-10 J.) und Sipplinge (10-14/15 J.)
treffen sich gemeinsam mit älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Leitern
ein Mal wöchentlich und machen Lagerfeuer und Stockbrot, basteln Gipsmasken,
führen Geländespiele durch und werden in Zeltkunde und im Pfadfinderhandwerk
unterrichtet.
Lagerfeuerromantik
Mehrmals im Jahr stellen sich die Kinder und Jugendlichen verschiedenen Prüfungen,
nach deren Bestehen sie stolz eine Stufe höher auf der Leiter der Verantwortung in der
Gruppe klettern.
Gemeinsames Christsein spielt für alle Jungen und Mädchen eine große Rolle, so dass
niemand zu Hause oder auf den Fahrten über Pfingsten, im Sommer und an manchen
Wochenenden Scheu hat, den Glauben zu leben und zu bekennen. Gebete und die
Offenheit
im Gespräch
zu Glaubensdingen gehören
zu
den
wöchentlichen
Zusammenkünften. Die Vernetzung zu den weiteren Jugendgruppen in unserer
Gemeinde nimmt zu, und die Vorzüge der Pfadfinderarbeit strahlen auf andere
Bereiche unseres Gemeindelebens ab. Zu diesen Vorzügen gehören Hilfsbereitschaft,
offenes Bekennen von christlicher Nächstenliebe, Mut zu Aktivitäten in karitativen
Bereichen und Ideenreichtum in der Kinder- und Jugendarbeit.
Wolfgang lernt schnell
Das alte Ideal vom Überbrücken gesellschaftlicher Barrieren wird in unserer
Pfadfinderarbeit umgesetzt.
Gerade im Hinblick auf drohende Verwahrlosung, bedingt durch Arbeitslosigkeit und
Geldnot, bietet die Pfadfinderarbeit eine sehr gute Möglichkeit, Kinder und Jugendliche
in einer attraktiven und sinnvollen Freizeitbeschäftigung aufzufangen. Auch in Kappeln
beobachten wir zunehmend solche gesellschaftlichen Probleme.
Emblem
Abgesehen davon fördert die Pfadfinderarbeit das Interesse und das Engagement der
Kinder und Jugendlichen für Belange von Menschen in der Ferne. Die Internationalität
der Pfadfinderei ist dafür ausschlaggebend, ebenso die Tradition, im Sommer auf
Lagerfreizeiten zu fahren. Dieses Jahr sind unsere Pfadfinder nach Polen gefahren und
haben polnische Pfadfinder, die ja ihre ganz eigene Geschichte haben, kennen gelernt.
Sommerlager in Polen
4. Zu guter letzt – eine Prognose
In Kirche und Gesellschaft beobachten wir in den letzten zwei Jahrzehnten einen
massiven Rückgang von ehrenamtlichem Engagement sowie, möglicherweise im
direkten Zusammenhang damit, eine Zunahme der sozialen Verwahrlosung von
Kindern und Jugendlichen. Die Bereitschaft, sich an Gruppen zu binden, nimmt in allen
Lebensphasen und -formen ab. Der Pfadfinderei, insbesondere dem Ring evangelischer
Gemeindepfadfinder, ist es hingegen gelungen, in eben diesen Jahren viele Menschen in
soziale Zusammenhänge zurück zu holen und Kindern und Jugendlichen ein gutes
Aufwachsen zu ermöglichen. Die Pfadfinderei hat Zukunft, so Gott will und viele sich
mit dem Pfadfinderversprechen zu identifizieren bereit sind:
Im Vertrauen auf Gottes Hilfe verspreche ich,
Gott zu dienen, meinem Nächsten zu helfen
und das Pfadfindergesetz treu zu erfüllen.