Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH Ludwig-Erhard-Anlage 1–5 · 61352 Bad Homburg v. d. Höhe Tel +49.6172.999.4692 · Fax +49.6172.999.9821 [email protected] · www.kulturfonds-frm.de Werfen Sie mit den »Transit«-Projekten einen neuen Blick auf die Rhein-Main-Region! www.kulturfonds-frm.de | Facebook | Twitter | Newsletter Alle Projekte und Termine unter www.kulturfonds-frm.de/transit Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden und Hanau. VORWORT »Transit« – der Themenschwerpunkt des Kulturfonds Frankfurt RheinMain für die Jahre 2015 – 2018 Als das neue Schwerpunktthema »Transit« des Kulturfonds im Sommer 2015 offiziell startete, war nicht abzusehen, welche gesellschaftliche Bedeutung es durch die tagesaktuelle Situation der Flüchtlingsströme nach Deutschland bekommen würde. Auch zum jetzigen Zeitpunkt können wir nur erahnen, welchen Einfluss Wanderung und Migration auch auf die kulturelle Entwicklung haben werden. Um aber etwas mehr zu begreifen, was gerade passiert, liefern Kunst und Kultur mehr als nur einen wichtigen Beitrag. Nicht zuletzt deswegen stößt »Transit« auf große Resonanz. So sind seither schon rund 3,4 Mio. Euro an Fördergeldern in 33 Projekte geflossen. Aufgrund des großen Interesses der Kulturschaffenden und Vertreter der Kulturinstitutionen an der Umsetzung von Projekten unter dem Dach »Transit« haben die Gremien des Kulturfonds beschlossen, das Schwerpunktthema um ein Jahr bis 2018 zu verlängern. Aber »Transit« ist mehr als Tagesaktualität, es spielt schon seit jeher eine wichtige Rolle und ist ein Begriff, der die Region unter vielen Gesichtspunkten charakterisiert, z. B. durch Orte, an denen Transitsituationen real stattfinden, in Flughäfen, an Bahnhöfen, auf Flüssen. »Transit« wird dabei verstanden als Transit zwischen den Künsten in inter- und transmedialen Konstellationen, als transversales Raumkonzept zwischen urbanem und künstlerischem Raum, als transitorisches Wissen innerhalb unserer vernetzten Informationsgesellschaft oder beispielsweise als wechselseitiger Transit zwischen Region und Welt. Der Begriff ist also einerseits eng mit der Region verbunden, lässt aber andererseits Raum für die Entwicklung von vielfältigen künstlerischen Projekten. Er strahlt in viele unterschiedliche Richtungen aus, in eine philosophische, eine theologische, eine soziologische, eine kulturgeografische, eine migrationspolitische, eine urbanistische, eine kunstästhetische, eine medientheoretische – die Reihe der Disziplinen ließe sich beliebig fortsetzen. In der zweiten Auflage unseres Transit-Booklets haben wir Ihnen die aktuellen Vorhaben, die im Jahr 2016 im Rahmen von »Transit« gefördert werden, auf den folgenden Seiten zusammengestellt. Hinten im Heft findet sich eine Übersicht über Veranstaltungen, die bereits abgeschlossen sind. Da weitere Projekte sukzessive hinzukommen, werden Sie schon nach der Sommerpause eine weitere Ausgabe in Händen halten. Das Booklet soll Sie also – in immer wieder aktualisierter Form – den »Transit«-Schwerpunkt hindurch begleiten. BERÜHRT – VERFÜHRT Museum für Kommunikation Frankfurt 6 TRANSIT: ORTE. REBECCA WILTON & FLORIAN ALBRECHT-SCHOECK Galerie der Schader-Stiftung, Darmstadt 8 CURRICULUM VITAE (CV) – INTELLEKTUELLE FREIHANDELSZONE II\ NKV, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden 10 TANZPLATTFORM RHEIN-MAIN 2016 – 2018 Künstlerhaus Mousonturm und Hessisches Staatsballett 12 TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND 2016 Künstlerhaus Mousonturm und Hessisches Staatsballett 14 FOKUS SPORT Alte Oper Frankfurt 16 Informieren Sie sich aktuell unter www.kulturfonds-frm.de/transit ICH Schirn Kunsthalle Frankfurt 18 DAS IMAGINÄRE MUSEUM MMK 2 des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main 20 9. LICHTER FILMFEST FRANKFURT INTERNATIONAL 2016 Orte: Festivalzentrum Künstlerhaus Mousonturm, Kinos in Frankfurt am Main, Offenbach und Wiesbaden 22 KARL DEDECIUS: LITERATUR – DIALOG – EUROPA Haus Deiters, Darmstadt 24 TRANSIT: STRÖME. LARISSA FASSLER & MIRKO MARTIN Galerie der Schader-Stiftung, Darmstadt 26 AGOTA? – DIE ANALPHABETIN Hessisches Staatstheater Wiesbaden 28 HEIMAT – IDENTIFIKATION IM WANDEL Künstlerverein Walkmühle Wiesbaden 30 ONE DAY IN LIFE Verschiedene Orte in Frankfurt am Main 32 ASYL DES MÜDEN EUROPÄERS Verschiedene Orte in Wiesbaden 34 LAUFENDE PROJEKTE 36 BILDNACHWEIS 38 BISHERIGE PROJEKTE IM RAHMEN VON TRANSIT 40 BILDENDE KUNST BERÜHRT – VERFÜHRT WERBEKAMPAGNEN, DIE GESCHICHTE MACHTEN SONDERAUSSTELLUNG 1. OKTOBER 2015 – 28. AUGUST 2016 Museum für Kommunikation Frankfurt Schaumainkai 53, 60596 Frankfurt am Main 6 In einer kaleidoskopartigen Retrospektive präsentiert das Museum für Kommunikation die populärsten und erfolgreichsten Werbekampagnen von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Sie widmet sich über 40 wegweisenden Werbekampagnen, deren Slogans zu geflügelten Worten wurden, weil sie eingängig sind und repräsentativ für eine bestimmte Zeit und ein bestimmtes Lebensgefühl stehen. Auf 550 qm ist die Ausstellung eine Zeitreise durch die Mentalitätsgeschichte der Deutschen, denn in den präsentierten Werbebildern und -botschaften finden sich Geschmack, Wertevorstellungen und Lebenswelten von Generationen wieder. Gleichzeitig führt die Ausstellung hinter die Kulissen und offenbart die zugrundeliegenden Konzepte und Strategien der Macher. Die typischen Rollenklischees der Jahrzehnte werden ebenso offenbart wie der Kreationsprozess einer Kampagne und die sich wandelnden Messmethoden von Marktforschern. An einer Emo-Scan- und Eye-Tracking-Station können die Besucher ihre Reaktionen auf Werbeimpulse testen oder an einer Voting-Station ihre Lieblingskampagnen wählen. www.mfk-frankfurt.de GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN UND KUNST DIALOGE 03 TRANSIT: ORTE REBECCA WILTON & FLORIAN ALBRECHT-SCHOECK 16. OKTOBER 2015 – 28. FEBRUAR 2016 Eine Ausstellung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt und der Schader-Stiftung Galerie der Schader-Stiftung, Goethestraße 1, 64285 Darmstadt Florian Albrecht-Schoeck und Rebecca Wilton fotografieren Orte, die eher marginalen Zwecken dienen oder Veränderungen ausgesetzt sind. Es sind Transit-Orte, die zu „Nicht-Orten“ geworden sind: Feuerwehreinfahrten und provisorische Parkplätze, aufgegebene Bahnhöfe, verlassene Kaufhäuser und vom Abriss bedrohte Dörfer. Welche Relevanz, Bedeutung und Rolle geben wir diesen Orten? Seit 2007 zeigen das Hessische Landesmuseum Darmstadt und die Schader-Stiftung Ausstellungen, in denen Gesellschaftswissenschaften und Kunst in einen Dialog treten. www.schader-stiftung.de www.hlmd.de 8 BILDENDE KUNST CURRICULUM VITAE (CV) – INTELLEKTUELLE FREIHANDELSZONE NEUE KÜNSTLERISCHE POSITIONEN IN DER RHEINMAIN REGION 16. JANUAR 2016 – 28. FEBRUAR 2016 II\ NKV, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden Wilhelmstraße 15, 65185 Wiesbaden 10 Menschen, die alles hinter sich gelassen haben, da ihre Heimat jeglicher Lebensgrundlage für sie und ihre Familien entbehrt, befinden sich persönlich in einer extremen Übergangssituation, im TRANSIT. Fluchtbedingt aus ihrem einstigen Sozialisationszusammenhang gerissen, verorten sie sich geografisch und sozial neu in einem fremden Land und dessen Kultur. Durch die Flucht erfährt der individuelle Lebenslauf einen massiven Bruch. Was passiert nach dieser Unterbrechung? Unter dem Titel „Curriculum Vitae (CV) – Intellektuelle Freihandelszone“ öffnet der Nassauische Kunstverein Wiesbaden seine Ausstellungsräume für die neu in der Rhein-MainRegion angekommenen Künstlerinnen und Künstler. Zunächst verwandelt sich der Kunstverein in Atelierräume, um dann anschließend in einer Ausstellung bewusst ohne thematische Ausrichtung den größtmöglichen Freiraum für ein erstes öffentliches, künstlerisches Statement zu eröffnen. www.kunstverein-wiesbaden.de DARSTELLENDE KUNST TANZPLATTFORM RHEIN-MAIN 2016 – 2018 Ein Kooperationsprojekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett Verschiedene Orte im Rhein-Main-Gebiet 12 Mit der TANZPLATTFORM RHEIN-MAIN 2016 – 2018 startet ein dreijähriges Kooperationsprojekt zwischen dem Künstlerhaus Mousonturm und dem Hessischen Staatsballett. Erstmals schließen sich ein internationales Produktionshaus und die Tanzsparte zweier Staatstheater zusammen, um vielfältige Produktions-, Aufführungs-, und Vermittlungsformate zu entwickeln. Sie knüpfen dabei an die Erfahrungen des von 2006 bis 2015 am Mousonturm wirkenden Tanzlabor 21 an. Geplant sind neben städteübergreifenden Künstlerresidenzen u. a. mobile Tanzproduktionen, die urbane und ländliche Räume jenseits konventioneller Theaterräume erobern und ein gemeinsames Festival, das die Präsentation von regional produzierten Stücken mit internationalen Gastspielen verbindet. Mit den gemeinsamen Angeboten möchten die Kooperationspartner Tanzschaffende und den Tanz in der Region nachhaltig stärken, Akteure und Institutionen im Bereich Tanz regional und überregional miteinander vernetzen und ein breites Publikum für den Tanz im Rhein-Main-Gebiet gewinnen. www.hessisches-staatsballett.de www.mousonturm.de DARSTELLENDE KUNST TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND 2016 Ein Kooperationsprojekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett 2. – 6. MÄRZ 2016 Verschiedene Orte im Rhein-Main-Gebiet Das Künstlerhaus Mousonturm richtet die zwölfte Ausgabe der Tanzplattform Deutschland in Frankfurt, Darmstadt, Bad Homburg und Offenbach aus. Es präsentiert damit im Rhein-Main-Gebiet zwölf von einer Fachjury ausgewählte herausragende Tanzproduktionen, die in den letzten zwei Jahren in Deutschland entstanden sind und impulsgebend für künstlerische Entwicklungen waren. Das biennal ausgerichtete Festival ist das wichtigste Ereignis für den zeitgenössischen Tanz in Deutschland. Es macht sowohl die ästhetische Vielfalt als auch die vielen unterschiedlichen Produktionsweisen sichtbar, die richtungsweisend für den Tanz in Deutschland sind. 14 Die Tanzplattform Deutschland 2016 richtet sich an das regionale Publikum und an über 500 aus aller Welt anreisende Fachleute, die Frankfurt und die Rhein-Main-Region im März 2016 fünf Tage lang als Dreh- und Angelpunkt der Tanzwelt erleben können. www.tanzplattform2016.de MUSIK FOKUS SPORT 10. – 12. MÄRZ 2016 Ensemble Modern Francesco Tristano, Klavier Die Lange Nacht, Konzerte zur freien Auswahl im ganzen Haus Alte Oper Frankfurt 16 Martin Grubinger empfindet ihn geradezu als Notwendigkeit für seine Kunst. Gustav Mahler sah in ihm den willkommenen Ausgleich zum Komponieren. Richard Strauss gewann mit ihm wichtige Inspiration. Und auch in Felix Mendelssohn Bartholdys humanistischem Bildungsplan war er eine feste Größe – der Sport! Musik und Sport – geht das zusammen? Und wie das geht! Ob Spitzensportler oder Profimusiker: Man erwartet von ihnen Höchstleistungen, die punktgenau abgerufen werden müssen. Ob Koloratursopran oder Stabhochspringer: Es geht immer noch ein bisschen höher hinaus. Ob 100-Meter-Sprint oder Revolutionsetüde: Schnelligkeit ist gefragt. Es existieren erstaunlich viele Schnittmengen zwischen der Klangkunst und der Kunst der Bewegung. Ihnen geht die Alte Oper Frankfurt in einem sportiven Fokus im März 2016 auf den Grund und fragt, ob und wie beide Disziplinen voneinander lernen können. Außerdem bietet das Festival dem Ohr jenes berühmt-berüchtigte „Höher, schneller, weiter“ – und stellt es gleichzeitig in Frage –, macht in einer Publikumsaktion Musik zum Breitensport, und lässt es auch an Rekreationsphasen nicht mangeln. An die Pulte, fertig, los! www.alteoper.de BILDENDE KUNST ICH 10. MÄRZ – 29. MAI 2016 Schirn Kunsthalle Frankfurt Römerberg, 60311 Frankfurt am Main 18 Das traditionelle Selbstporträt ist heute Geschichte. Früher malte sich der Künstler vor dem Spiegel. Im Facebook-Zeitalter ist die Selbstdarstellung zum „Tool“ für jedermann geworden. Wir leben in radikal egozentrischen Zeiten. Unsere Gesichter wandern Tag für Tag in ein gigantisches virtuelles Bildarchiv. Man muss sich fragen, was haben die Künstler den omnipräsenten Alltags-Selbstdarstellungen entgegenzusetzen? Günther Förg präsentiert sich kopflos eine Treppe hinabschreitend, Wolfgang Tillmans zeigt uns nur sein Knie, Pawel Althamer seine Kleider, Michael Sailstorfer formt seinen Namen in großen Lettern, Sarah Lucas tritt dem Betrachter beinahe ins Gesicht, während wir Florian Meisenberg in einem Livestream von seinem Handy verfolgen können. Ironisch, spielerisch und dekonstruktiv – die Ausstellung folgt den bilderstürmerischen Unternehmungen auf der Suche nach der zeitgemäßen Form der Selbstdarstellung. Das Ich wird experimentell evakuiert. Es kommt nur noch zu flüchtigen Begegnungen. www.schirn.de BILDENDE KUNST DAS IMAGINÄRE MUSEUM WERKE AUS DEM CENTRE POMPIDOU, DER TATE UND DEM MMK MUSEUM FÜR MODERNE KUNST 24. MÄRZ – 4. SEPTEMBER 2016 Abschlusswochenende 10./11. September 2016 MMK 2 des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main TaunusTurm, Taunustor 1, 60310 Frankfurt am Main Wir schreiben das Jahr 2052: Die Kunst und die Museen sind von der Auslöschung bedroht. Inspiriert von Ray Bradburys ScienceFiction-Roman „Fahrenheit 451“ (1953) versetzt die Ausstellung die Besucher in ein dystopisches Zukunftsszenario, in dem Kunstwerke aus der Gesellschaft verbannt werden. Über 80 Hauptwerke aus den 1920er Jahren bis in die Gegenwart hinein aus drei der renommiertesten europäischen Sammlungen konnten vorläufig in Sicherheit gebracht und zu einem transnationalen Museum auf Zeit vereint werden. Die Ausstellung lädt die Besucher dazu ein, die präsentierten Kunstwerke zu memorieren. 20 Zum Abschluss der Präsentation im MMK 2 werden die meisten der 80 verbliebenen Werke verschwunden sein. Das MMK 2 öffnet dann für ein großes Abschlusswochenende, bei dem die Kunstwerke durch Personen ersetzt sind, die durch ihre persönlichen Erinnerungen und Interpretationen das „imaginäre Museum“ zurück ins Bewusstsein rufen und live verkörpern. Die Ausstellung ist eine Ausstellungskooperation zwischen der Tate Liverpool, dem Centre Pompidou-Metz und dem MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main. www.mmk-frankfurt.de FILM 9. LICHTER FILMFEST FRANKFURT INTERNATIONAL 2016 29. MÄRZ – 3. APRIL 2016 Orte: Festivalzentrum Künstlerhaus Mousonturm, Kinos in Frankfurt am Main, Offenbach und Wiesbaden 22 Welche Grenzen gibt es? Was bedeuten und bewirken sie? Leben wir eher in einer Zeit der Auflösung bestehender oder der Ziehung neuer Grenzen? 2016 steht mit „Grenzen“ ein viel diskutierter und grundlegender Mechanismus im Fokus des 9. LICHTER Filmfest Frankfurt International. Filme aus aller Welt und eine Reihe von Gesprächsveranstaltungen machen Fragen zu Grenzziehungen und -überschreitungen erfahrbar und laden zur Diskussion ein. Internationale Filmemacher und Gesprächsgäste beleuchten Trennlinien im Spannungsfeld zwischen politisch-geografischen, gesellschaftlichen, künstlerischen und persönlichen Perspektiven. Als zentrale Plattform für das Filmschaffen der Rhein-Main-Region präsentiert das LICHTER Filmfest – 2016 unter der Schirmherrschaft von Regisseur Edgar Reitz – zudem die besten Dokumentationen, Spiel- und Experimentalfilme, die in den vergangenen beiden Jahren entstanden sind. Der internationale Videokunst-Preis „LICHTER Art Award“ rundet das vielseitige Festivalprogramm ab. www.lichter-filmfest.de LITERATUR KARL DEDECIUS: LITERATUR – DIALOG – EUROPA 8. APRIL – 22. MAI 2016 Haus Deiters, Mathildenhöhweg 2, 64287 Darmstadt In einer deutschen Familie aufgewachsen, besuchte Karl Dedecius (*1921) ein polnisches Gymnasium in seiner Heimatstadt Lodz, wo er mit polnischer Kultur und Literatur in Berührung kam. Diese Erfahrung steht Pate für sein translatorisches Werk und seine Vermittlungsleistung. Die Darmstädter Ausstellung macht sichtbar, was wertvoll und einzigartig in Dedecius‘ Leben ist, das durch mehrere räumliche „Transfers“ geprägt wurde (Lodz-StalingradWeimar-Frankfurt am Main-Darmstadt): seine Sendung, die Welt mit den Mitteln der Kultur und Literatur zu verändern. Im Begleitprogramm wird u. a. auf die Wirkung der Übersetzer und Kulturvermittler sowie auf Aspekte deutsch-polnischer und europäischer Kulturbeziehungen eingegangen. www.deutsches-polen-institut.de 24 GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN UND KUNST DIALOGE 04 TRANSIT: STRÖME. LARISSA FASSLER & MIRKO MARTIN 15. APRIL – 4. SEPTEMBER 2016 Eine Ausstellung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt und der Schader-Stiftung Galerie der Schader-Stiftung, Goethestraße 1, 64285 Darmstadt Transit ist kein vereinzeltes Phänomen oder ein abgegrenzter Vorgang, sondern findet permanent statt; sowohl als Lebens- und Wachstumsprozess, der eine ständige Veränderung und Metamorphose einschließt, als auch im gesellschaftlichen Prozess, in dem soziale, ökonomische und individuelle Aktionen stets Veränderungen und Verwandlungen sowie Folgeprozesse hervorbringen. 26 Diese Veränderungen werden in Strömen sichtbar: Menschenströme, Warenströme, Datenströme, Geldströme, Recyclingströme oder auch Bilder-, Ideen- und Kulturströme in einem gleichsam unendlich sich perpetuierenden Umlauf. Dieser ist jeweils regional und individualistisch sowie global und massenhaft spür- und wahrnehmbar sowie letztlich auch verortbar, besonders in städtischen Räumen. Die kanadische Künstlerin Larissa Fassler (geb. 1975, lebt in Berlin) und Mirko Martin (geb. 1976, lebt in Berlin) beschäftigen sich in unterschiedlichen künstlerischen Gattungen wie Zeichnung, Plastik und Film mit dem Thema Transit. www.schader-stiftung.de www.hlmd.de MUSIK / DARSTELLENDE KUNST Helmut Oehring (*1961) AGOTA? – DIE ANALPHABETIN (GESTERN / IRGENDWO) URAUFFÜHRUNG 4. MAI 2016 | 19.30 UHR Vokalinstrumentales Melodram für Dagmar Manzel, Instrumental+Vokal-Trio, Ensemble Modern, vorproduzierte Zuspiele und Live-Elektronik Konzeption und Libretto von Stefanie Wördemann auf Texte von Ágota Kristóf Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Kleines Haus Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden 28 In AGOTA? hat Helmut Oehring mit Librettistin Stefanie Wördemann und Sounddesigner Torsten Ottersberg den Entstehungsprozess der vielschichtigen Partitur aus Musik, Texten, Zu- und Hörspielen verlängert in die Proben mit Schauspielerin und Sängerin Dagmar Manzel, den Instrumentalvokalsolisten Marena Whitcher, Lukas Rutzen und Nico van Wersch sowie dem Inszenierungsteam um Regisseur Ingo Kerkhof. Ágota Kristófs Variationen autobiographisch-dokumentarischer wie fiktiver Bilder, die Leitmotive ihrer Lyrik und Prosa, verwandeln sich in audio-visuelle „Momentaufnahmen“. Der vom Autoren-Team gewebte Dialog von AGOTAS Stimmen aus Erinnerung, Traum und Fiktion, inmitten Kriegsrealität, Fluchterfahrung und Exilexistenz, multipliziert sich zur Masse derer, die aktuell auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Unterdrückung nach Europa kommen, voll Hoffnung auf Neubeginn. www.staatstheater-wiesbaden.de BILDENDE KUNST HEIMAT – IDENTIFIKATION IM WANDEL 13. MAI – 26. JUNI 2016 Künstlerverein Walkmühle Wiesbaden Vom 13. Mai bis 26. Juni wird der Künstlerverein Walkmühle in Wiesbaden den Begriff »Heimat« zum Thema einer breit angelegten Gruppenausstellung machen. Damit knüpft er an seine bereits 2008 ausgerichtete Ausstellung über die Flucht und das Fliehen an, denn jedes Flüchten bedeutet auch immer das Verlassen von Heimat. Das Ausstellungsprojekt soll beleuchten, welchen bildnerischen Ausdruck der Begriff »Heimat« in der zeitgenössischen Kunst findet, und dabei untersuchen, ob sich in diesem Ausdruck angesichts veränderter sozialer und gesellschaftlicher Strukturen heute Tendenzen einer Transformation dieses Begriffsverständnisses ablesen lassen. Inwieweit können durch die Kunst auch interkulturelle Unterschiede bei der Definition von »Heimat« aufgezeigt werden? www.walkmuehle.net 30 MUSIK Ein Konzertprojekt von Daniel Libeskind und der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit zahlreichen anderen Frankfurter Institutionen 21. UND 22. MAI 2016 Verschiedene Orte in Frankfurt am Main 32 24 Stunden – 18 Orte Frankfurts – 18 Dimensionen des Lebens – mehr als 75 Konzertereignisse: Das Konzertprojekt, das der US-amerikanische Architekt Daniel Libeskind im Auftrag und auf Initiative der Alten Oper Frankfurt entworfen hat, dehnt sich weit über den üblichen Rahmen des Konzertsaals aus und lässt alle klassischen Konzert-Rituale hinter sich. „One Day in Life“ nennt der Denker der Architekturszene seinen musikalischen Tag, mit dem er das Publikum auffordert, aktiv zu werden und die Stadt, die Musik und das eigene Leben neu zu entdecken. An 18 Stationen der Stadt spannt Daniel Libeskind jeweils ein Dreieck auf aus Ort, Musik und einem Grundthema des menschlichen Daseins. Das Publikum durchquert Raum, Zeit, Klang, einen Tag und das ganze Leben. www.alteoper.de/onedayinlife FESTIVAL ASYL DES MÜDEN EUROPÄERS SONDERPROJEKT DER WIESBADEN BIENNALE 2016 25. AUGUST – 4. SEPTEMBER 2016 Verschiedene Orte in Wiesbaden Für das Impulsprojekt »Asyl des müden Europäers« kooperiert die Wiesbaden Biennale mit internationalen Residenzkünstlern wie Rabih Mroué, Dries Verhoeven, Thomas Bellinck, Tiago Rodrigues u. a., die erstmals in der Geschichte des Festivals Neuproduktionen vor Ort entwickeln. Gemeinsam entwerfen sie Institutionen einer utopischen Gemeinschaft und greifen dabei zentrale Orte (wie Kirche, Marktplatz, Schule) unserer Gesellschaft auf, transformieren sie und definieren sie neu. Das Projekt entsteht im Kontext der inhaltlichen Ausrichtung des Festivals. Unter dem Titel „This is not Europe“ werden internationale Gastspiele präsentiert, die nach den Widersprüchen in der europäischen Identitätserzählung fragen. Welche Narrative werden verdrängt oder manipuliert? Wer sind die Autoren dieser kollektiven Erzählung? 34 www.staatstheater-wiesbaden.de/info/wiesbaden-biennale-2016 www.wiesbaden-biennale.eu LAUFENDE PROJEKTE JAN FEB MÄRZ APR MAI JUN BERÜHRT – VERFÜHRT Museum für Kommunikation Frankfurt 1. OKTOBER 2015 – 28. AUGUST 2016 TRANSIT: ORTE | REBECCA WILTON & FLORIAN ALBRECHT-SCHOECK Galerie der Schader-Stiftung 16. OKTOBER 2015 – 28. FEBRUAR 2016 CURRICULUM VITAE (CV) – INTELLEKTUELLE FREIHANDELSZONE II\ NKV, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden TANZPLATTFORM RHEIN-MAIN 2016 – 2018 Künstlerhaus Mousonturm und Hessisches Staatsballett TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND 2016 Künstlerhaus Mousonturm und Hessisches Staatsballett 10. MÄRZ – 29. MAI 2016 TRANSIT: STRÖME. LARISSA FASSLER & MIRKO MARTIN Galerie der Schader-Stiftung 24. MÄRZ – 4. SEPTEMBER 2016 29. MÄRZ – 3. APRIL 2016 8. APRIL – 22. MAI 2016 15. APRIL – 4. SEPTEMBER 2016 AGOTA? – DIE ANALPHABETIN Hessisches Staatstheater Wiesbaden 4., 7., 14., 19., 28. MAI 2016 HEIMAT – IDENTIFIKATION IM WANDEL Künstlerverein Walkmühle Wiesbaden 13. MAI – 26. JUNI 2016 ONE DAY IN LIFE Verschiedene Orte in Frankfurt am Main ASYL DES MÜDEN EUROPÄERS Verschiedene Orte in Wiesbaden OKT NOV DEZ 2. – 6. MÄRZ 2016 10.–12. März 2016 KARL DEDECIUS: LITERATUR – DIALOG – EUROPA Haus Deiters, Darmstadt AUG SEP 2016 – 2018 ICH Schirn Kunsthalle Frankfurt 9. LICHTER FILMFEST FRANKFURT INTERNATIONAL 2016 Orte: Festivalzentrum Künstlerhaus Mousonturm, Kinos in Frankfurt am Main, Offenbach und Wiesbaden JUL 16. JANUAR 2016 – 28. FEBRUAR 2016 FOKUS SPORT Alte Oper Frankfurt DAS IMAGINÄRE MUSEUM MMK 2 des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main 36 2016 21. UND 22. MAI 2016 25. AUGUST – 4. SEPTEMBER 2016 Bildnachweise BERÜHRT – VERFÜHRT/MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION FRANKFURT „Der Duft der großen weiten Welt“ von Peter Stuyvesant drückt das neue Lebensgefühl der ersten Hälfte der sechziger Jahre aus: Es zeigt die Sehnsucht nach der Ferne und der neu gewonnen Freiheit nach den entbehrungsreichen Jahren der Nachkriegszeit. (Anzeige Stern, 1960) „Sexy-mini-flower-pop-op-Cola –. alles ist in Afri-Cola“ von Charles Wilp wird in den sechziger Jahren zur Kult-Kampagne. (Plakat, 1968) Überraschenderweise ist die Markenerinnerung bei der deutschen Bevölkerung nach dem Krieg sehr hoch und so werden bekannte Markenprodukte wie Persil, Fewa, Sunlicht oder Maggie mit einem lauten „Es gibt wieder…“ eingeführt. Ludwig Erhard sagte später: „Wir haben erlebt, als Persil und die übrigen Henkel-Fabrikate wieder in den Verkehr gelangten, daß im Volke das Vertrauen erwuchs, daß nun wieder Friede eingekehrt sei.“ (Plakat, 1950) Mit dem Slogan „Fisch auf jeden Tisch“ wirbt das VEB Fischkombinat Rostock in den 1960er Jahren. Ziel ist es, die Vorurteile der Konsumenten gegenüber Fisch als vermeintliches Arme-Leute-Essen abzubauen und den Absatz von Fischereiprodukten zu steigern. (Anzeige: Das Magazin 7/1962, Gestaltung: Erich H. Männel) DIALOGE 03 TRANSIT: ORTE Florian Albrecht-Schoeck aus der Arbeit: Heimat (Verzehren-und-Verzerren) von 2009, © Florian Albrecht-Schoeck Rebecca Wilton, VILLA von 2003 © VG Bild-Kunst Bonn CURRICULUM VITAE (CV) – INTELLEKTUELLE FREIHANDELSZONE © Sara Nabil, Democracy, 2014 ; Sara Nabil, Remembrance of History, 2014 TANZPLATTFORM RHEIN-MAIN 2016 – 2018 Klub 21, Profitraining mit Elizabeth Waterhouse, Fotos © Jörg Baumann 38 TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND 2016 Aerobics! Ein Ballett in 3 Akten von Paula Rosolen © Laurent Philippe FOKUS SPORT Sebastian-Knauer © Steven Haberland; Hope Daniel (MAIN PHOTO) © Harald Hoffmann; Francesco Tristano © Aymeric Giraudel; Martin-Grubiner © Tibor-Pluto, Alte-Oper-Frankfurt; Ueli Wiget © Manu Theobald; Vilde Frang- Borggreve ICH Jun Ahn, Self-Portrait (Seoul), 2008/2014, Archivarischer Pigmentdruck, 101,6 x 76,2 © Jun Ahn, Courtesy Christophe Guye Galerie Florian Meisenberg, Life during Wartime, 2012, Filmstill, Einkanal/Single-channel video 1:33 min, Copyright the artist Thorsten Brinkmann, Brinkmann, 2006, Karton, Sneaker, Plastikbeine und Jeans des Künstlers, 193 x 40 x 34 cm, Courtesy Teutloff Museum e.V., Fotocredit: Thorsten Brinkmann, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016 DAS IMAGINÄRE MUSEUM Martin Kippenberger, The Modern House of Believing or Not, 1985 © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne Andy Warhol, 100 Campbell‘s Soup Cans, 1962, © 2011 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts / Artists Rights Society (ARS), New York © Dora Garcia 9. LICHTER FILMFEST FRANKFURT INTERNATIONAL 2016 Domicile du Jazz Foto: Avi Dehlinger The green prince 2015, Foto: Philipp Kohler Lichter Eröffnungsabend 2015 Foto: Diana Pfammatter Sin&Illy still alive 2015 Foto: Philipp Kohler KARL DEDECIUS: LITERATUR – DIALOG – EUROPA Karl Dedecius © Archiv Deutsches Polen-Institut Darmstadt DIALOGE 04 TRANSIT: STRÖME. Larissa Fassler, Kotti (Revisited), Detail, 2014, Fine Art Print, Besitz der Künstlerin © VG Bild-Kunst Bonn; © Mirko Martin, 2005 AGOTA? – DIE ANALPHABETIN Helmut Oehring, Foto: Jens Oellermann; Dagmar Manzel, Foto: Janine Guldener HEIMAT – IDENTIFIKATION IM WANDEL © Künstlerverein Walkmühle ONE DAY IN LIFE © iStock/George Clerk ASYL DES MÜDEN EUROPÄERS Foto: Kristina Homenko BISHERIGE PROJEKTE IM RAHMEN VON TRANSIT GRENZEN ÜBERWINDEN: VON DER DIKTATUR ZUR DEMOKRATIE Information: Hessische Staatskanzlei Wiesbaden BLICKACHSEN 10 RHEINMAIN Rhein-Main-Region WIESBADENER LITERATURTAGE 2015 Literaturhaus Villa Clementine/Literaturhaus Darmstadt/Romanfabrik Frankfurt am Main FILM & GAMES – EIN WECHSELSPIEL Deutsches Filmmuseum Frankfurt DOUG AITKEN ScHirn Kunsthalle Frankfurt TRANSIT – EIN THEATER-MODELL-PROJEKT Theater Willy Praml CARTE BLANCHE 2015 Literaturhaus Frankfurt/Literaturhaus Villa Clementine/Literaturhaus Darmstadt TRANSIT – EIN THEMA, ZWEI REALISIERUNGEN Alte Oper Frankfurt 40 2015 JAN FEB MÄRZ APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ BIS 4. OKTOBER 2015 31. MAI – 4. OKTOBER 2015 10. – 20. JUNI 2015 1. JULI 2015 – 31. JANUAR 2016 9. JULI – 27. SEPTEMBER 2015 27. AUGUST 2015 – JANUAR 2016 SEPTEMBER – FEBRUAR 2016 13. SEPTEMBER 2015 – 12. MÄRZ 2016 TRANSITWEGE ZUR MUSIK Kronberg Academy Festival 26. SEPTEMBER – 2. OKTOBER 2015 WOCHE DER FREIHEIT Landeshauptstadt Wiesbaden 25. SEPTEMBER – 3. OKTOBER 2015 Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH Ludwig-Erhard-Anlage 1–5 · 61352 Bad Homburg v. d. Höhe Tel +49.6172.999.4692 · Fax +49.6172.999.9821 [email protected] · www.kulturfonds-frm.de Werfen Sie mit den »Transit«-Projekten einen neuen Blick auf die Rhein-Main-Region! www.kulturfonds-frm.de | Facebook | Twitter | Newsletter Alle Projekte und Termine unter www.kulturfonds-frm.de/transit Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden und Hanau.
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