Facebook, Youtube & Co.

Kanton Zürich
Bildungsdirektion
Schulblatt
3/2015
Facebook,
Youtube & Co.
Social Media sind in der
Schule angekommen
Stress
Der Schweizer Rapper
über seine Schulzeit
Reto Givel
Der neue Leiter Mittelschulen im Gespräch
Detailhandel
Das Internet verändert
das Kundenverhalten
4
6
Magazin
4
Fokus
12
Volksschule
22
Rapper Stress lernte in
der Schule, Gas zu geben
Der Mathematiklehrer,
der Youtube-Filme dreht
Sie gewann in den letzten
Jahren an Bedeutung
Meine Schulzeit
14
24
Schüler mit individuellen
Lernzielen
Social Media aus Sicht
von Philippe Wampfler
und Bendrit Bajra
Die abc-Tagesschule Adlikon
ist klein und persönlich
5
Im Lehrerzimmer
Die Sekundarschule
Oetwil am See
6
Persönlich
Kinder- und Jugend­
psychiaterin Dagmar Pauli
9
Kommentar
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Inhalt
Schulverwaltung
4
Bildungs-Slang
2
Neue Lernform
Regine Aeppli über Dialog
und das neue Schulblatt
Wichtige Adressen
Im Gespräch
17
Tipps & A
­ dressen
27
In Kürze
Antworten auf Fragen von
Lehrpersonen zu Social Media
18
Unter Jugendlichen
Schülerorganisationen sehen
Grenzen von Facebook & Co.
20
Zeitgemässes Marketing
Am Strickhof postet
und ­twittert der Direktor
Bildungsdirektion: www.bi.zh.ch Generalsekretariat: 043 259 23 09
Bildungsplanung: 043 259 53 50 Bildungsstatistik: www.bista.zh.ch
Volksschulamt: www.vsa.zh.ch, 043 259 22 51 Mittelschul- und
­Berufsbildungsamt: www.mba.zh.ch, 043 259 78 51 Amt für Jugend
und Berufsberatung: www.ajb.zh.ch, 043 259 96 01 Lehrmittel­
verlag Zürich: www.lehrmittelverlag-zuerich.ch, 044 465 85 85
Fachstelle für Schulbeurteilung: www.fsb.zh.ch, 043 259 79 00
Bildungsratsbeschlüsse: www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschluss­
archiv Regierungsratsbeschlüsse: www.rrb.zh.ch
Titelbild: Sabina Bobst
Stafette
Impressum Nr. 3/2015, 30.4.2015
Herausgeberin: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Walcheplatz 2, 8090 Zürich Erscheinungs­
weise: 6-mal jährlich, 130. Jahrgang, Auflage: 19 000 Ex. Redaktion: Redaktionsleiterin
­[email protected], 043 259 23 05; Redaktorin [email protected], 043 259 23 07;
Sekretariat [email protected], 043 259 23 14 Journalistische Mitarbeit an dieser Aus­
gabe: Paula Lanfranconi, Anna Miller, Andreas Minder, Charlotte Spindler Abonnement:
Lehrpersonen einer öffentlichen Schule im Kanton Zürich können das Schulblatt in ihrem
Schulhaus gratis beziehen (Bestellwunsch an Schulleitung). Bestellung des Schulblatts an
Privat­
adresse sowie Abonne­
ment weiterer Interessierter: [email protected],
031 300 62 52 (Fr. 40.– pro Jahr) Online: www.schulblatt.zh.ch Gestaltung: www.bueroz.ch
Druck: www.staempfli-publi­kationen.ch Inserate: [email protected], 031 767 83 30,
Einsendeschluss Inserate nächste Aus­gabe: 21.5.2015
14
36
Mittelschule
28
Berufs­bildung
34
41
Reto Givel, der neue Leiter
Mittel­schulen, über die Freiheit der Schulen
Im Detailhandel wird
Beratung immer wichtiger
Weiterbildung
Interview
30
Schulgeschichte(n)
Die Kantonsschule
Zürich Nord
33
Herausforderung Internet
36
Amtliches
51
Neue Themenreihe:
Gesundheit im Lehrberuf
Berufslehre heute
Kurse und Module
39
Stellen
Dentalassistentin EFZ
In Kürze
In Kürze
59
60
schule & kultur
62
Katrin Hafner, Redaktionsleiterin Schulblatt
Die Redaktion freut sich über Reaktionen auf das Schulblatt: [email protected], [email protected]
3
Editorial
Herzklopfen haben wir schon. Das Schulblatt, das Sie in den Händen halten,
sieht anders aus. Gefällt es Ihnen? Auf unsere letztjährige, repräsentative
­Leserbefragung erhielten wir gutes Feedback. Mit den Anregungen, was noch
besser werden könnte, ent­wickelten wir das Heft weiter: Wir arbeiteten mit der
re­daktionellen Begleitgruppe zusammen, in der Lehrerinnen und Lehrer aus
der Volksschule, den Mittel- und Berufsfachschulen mitwirken.
Was ist neu? Sie sollen sich im Heft besser zurechtfinden. Jeder Bildungsstufe
und jedem weiteren Ressort (Magazin, Fokus etc.) ist eine Farbe zugeordnet,
die sich im ausge­bauten Inhaltsverzeichnis und auf den Seiten durchzieht. Zudem werden Hefteinstieg und -ende attraktiver: im Magazin mit Cartoon und
einem Porträt, auf der Agenda-Seite mit ausgebauten Tipps. Die Amtlichen
Mitteilungen, schule&kultur sowie die Weiterbildungsangebote – die Sie
­gemäss Umfrage gerne lesen – sind nun in das Heft integriert, sodass es als
­stimmige Einheit daherkommt. Wir wünschen an­regende Lektüre. 
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Inhalt
Agenda
Meine Schulzeit
«Du musst immer
Gas geben»
Fünf Fragen an Rapper
Andres Andrekson alias Stress.
Andres Andrekson alias Stress (37),
Schweizer Rapper aus Lausanne. Mit zwölf
kam er aus Estland in die Schweiz, wo er
später an der Universität Lausanne Wirtschaft studierte. Mit «Double Pact» ­erlangte
er auch in Frankreich Beachtung: Erstes
­Solo-Album unter dem Namen Stress 2003,
sechs weitere folgten. Stress wurde mit
neun Swiss Music Awards ausgezeichnet.
Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken, was
kommt Ihnen als Erstes in den Sinn?
Meine Schulzeit … Als ich jung war, ging
ich nicht so gerne zur Schule, und ich
muss sagen, dass die Schule in Estland
nicht so gut war. Ich war also nicht sehr
oft dort, dies hat sich aber geändert, als
ich mit zwölf Jahren in die Schweiz kam.
Aber meine erste Erinnerung an die
Schule bleibt, dass ich mit meinen Freunden nicht dort war.
Welcher Lehrperson geben Sie
rückblickend die Note 6 und warum?
Meinem Französischlehrer. Er war streng
und frech – aber es hat mir wirklich viel
mehr gebracht als alles andere. Sprachen
zu können ist zentral!
Inwiefern hat die Schule Ihnen
­geholfen, ein auch international
­berühmter Rapper zu werden?
Ich glaube, wenn du in die Schule gehst,
hast du einen gewissen Druck. Du musst
es packen, musst immer Gas geben und
deine Arbeiten zu Ende bringen! Und genauso ist es auch mit der Musik: Wenn
du im Studio bist, eine Platte aufnimmst –
es ist genau das Gleiche wie in der Schule:
Du hast ein Projekt, das von A bis Z zu
Ende gebracht werden muss, auch unter
Druck. Und es muss das beste sein!
Was ist das Wichtigste, was Kinder
heute in der Schule lernen sollen, und
warum?
Ich glaube, Bildung ist der Schlüssel für
jede Zukunft, sie öffnet viele Wege. Heutzutage sollte man sich so viele Möglichkeiten wie nur möglich offenhalten, da
man nie weiss, was passieren wird. Das
ist der Grund, warum ich nach der obligatorischen Schulzeit entschied, Ökonomie
zu studieren. Ich wusste damals nicht genau, was ich machen wollte, und wählte
dieses Studienfach, weil ich darin die
grössten Chancen sah. Nach dem Studium
arbeitete ich in einer Marketingabteilung.
Es war eine gute Erfahrung, aber ich habe
mich dann lieber voll und ganz auf die
Musik konzentriert.
Warum wären Sie ein guter
­Lehrer – oder eben nicht?
Ich wäre kein guter Lehrer, aber das ist
okay. Nicht jeder kann ein guter ­Lehrer
sein und es gibt zum Glück viele Menschen, die geeigneter sind für diesen Beruf. Ich glaube, ein guter Lehrer ist vor
allem klug und effizient. Dann ist alles
okay. Und es ist wichtig, dass er den Kindern zu verstehen gibt, dass du die Ausbildung und den Beruf für dich selbst machst
und nicht für deine Eltern, nicht für deine
Lehrer. Du musst deinen eigenen Weg finden, um die Sache gut zu machen.
Bildungs-Slang
4
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin
Ruedi Widmer, Cartoonist, interpretiert Begriffe aus Bildung und Schule – diesmal: Schüler mit individuellen Lernzielen
Im Lehrerzimmer
Sekundarschule
Oetwil am See
Wo ein Schoggikuchen auf dem Tisch
Besonderes verheisst.
5
Original: 40 Jahre und damit gleich alt wie das Schulhaus ist das u-förmige Sofa, welches das Lehrerzimmer dominiert. Die 16 Lehrpersonen, die sieben niveaudurchmischte A- bis C-Klassen unterrichten, setzen sich nicht nur zum Znüni in die blauen Polster,
sondern auch während der Lehrerkonferenzen. (Bedeutungs)schwanger: Gipfeli bringt öfter jemand mit, auch ohne konkreten
Grund. Ganz anders, wenn ein Schoggikuchen auf dem Tisch steht: Es hat sich eingebürgert, dass die edle Spenderin auf diese ­Weise
kundtut, dass sie schwanger ist. Feriengefühle: Sie werden durch drei grosse Poster mit Meer und Palmen geweckt. Wochenplan­
arbeit: Die Schule sei stolz auf ihr Schulmodell, sagt Schulleiter Mark Bugmann. Während fünf Stunden pro Woche entscheiden die
Schülerinnen und Schüler, an welchen Lernzielen und Aufträgen sie arbeiten; die Lehrpersonen agieren als Coaches. Trainerhosen:
Derzeit gibt die Kleidung der Schüler zu reden, weil Trainerhosen bei den Jungs schwer im Kommen sind. Die Lehrpersonen sehen
einen Zu­sammenhang zwischen textilem Auftritt und Arbeitseinstellung und möchten Gegensteuer geben. Vorerst haben sich
Schüler­parlament und Elternrat der Frage angenommen. [ami]
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin
Fotos: Marion Nitsch
Persönlich
Sie muss sich
abgrenzen
Dagmar Pauli, Chefärztin des Kinderund Jugendpsychiatrischen Diensts der
Universität Zürich.
6
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin
Text: Jacqueline Olivier Foto: Sophie Stieger
«Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen» – der autobiografisch geprägte
Roman der amerikanischen Autorin Hannah Green war ein Schlüsselerlebnis für
Dagmar Pauli. Nachdem sie die Geschichte
von der Heilung einer Jugendlichen, die an
Schizophrenie litt, gelesen hatte, wusste
die damals 15-Jährige: «Das will ich auch.»
Nämlich Kindern und Jugendlichen mit
psychischen Erkrankungen helfen. Heute
ist die in Hamburg aufgewachsene Dagmar Pauli Chefärztin und stellvertretende
ärztliche Direktorin des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes (KJPD) der
Universität Zürich. Und sagt: «Mein Ziel
war und ist es, für junge Menschen etwas
Positives zu bewirken. Alles andere hat
sich ergeben.»
Nach einigen Semestern Psychologiestudium in Konstanz zog es sie nach Zürich, wo sie zur Medizin wechselte und
ihr Staatsexamen machte. Abgesehen von
zwei kurzen Abstechern in die Erwachsenenpsychiatrie und die Pädiatrie ist sie
nun seit bald 25 Jahren beim KJPD tätig –
in wechselnden Funktionen und an verschiedenen Standorten. Und hat in dieser Zeit diverse Entwicklungen miterlebt.
Zum Beispiel diese: «Während wir in den
1990er-Jahren noch vorwiegend Kinder
mit Auffälligkeiten abklärten, haben wir
es heute deutlich mehr mit suizidgefähr-
deten Jugendlichen zu tun; im Notfalldienst mit mindestens einer Person pro
Tag, mehrheitlich Mädchen.» Die Zu­
nahme von Sui­zidalität und Selbstverletzung sei ein internationaler Trend, erklärt
Dagmar Pauli, der KJPD habe deshalb einen 24-Stunden-Notfalldienst eingerichtet. Ebenso zugenommen haben laut der
Fachärztin Krisen­interventionen aufgrund
von Schulängsten oder depressiven Verstimmungen. Dies komme nicht von ungefähr, denn heute seien bereits Kinder
grossem Druck ausgesetzt – dem Druck,
eine höhere Schulausbildung absolvieren,
möglichst schon nach der sechsten Klasse
ans Gymnasium wechseln zu müssen.
Zwei Nachmittage für Patienten
Dagmar Pauli spricht ruhig und sachlich,
ohne nach Worten suchen zu müssen; ihr
Schweizer Dialekt verrät die gebürtige
Deutsche. Viel Zeit hat sie nicht, doch Ungeduld ist ihr keine anzumerken. Ihr offener Blick ist auf ihr Gegenüber gerichtet,
immer wieder umspielt ein Lächeln ihre
Lippen. Für sie sei kein Tag wie der an­
dere, erzählt sie, weil sie in ihrer Position
ganz unterschiedliche, auch viele organisatorische Aufgaben wahrzunehmen habe.
An zwei Nachmittagen pro Woche empfängt sie Patienten und Familienangehö­
rige zur Sprechstunde. Sie befasst sich
Abklärungen und Therapien
Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst Zürich (KJPD): ist eine Univer­
sitätsklinik, in der Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen ab­
geklärt und therapiert werden. Ausserdem engagiert sich der KJPD in der Lehre
und der Forschung. Angebot: ambulante, halbstationäre und stationäre psy­
chiatrische Dienstleistungen sowie Notfalldienst. Schwerpunkte: zum Beispiel
ADHS, Autismus, Zwangsstörungen oder Essstörungen. Standorte: KJPD-Zentrum Zürich, Kinderstation Brüschhalde in Männedorf sowie Regionalstellen in
Bülach, Dietikon, Horgen, Uster, Wetzikon, Winterthur und Zürich Nord. Mit­
arbeitende: 400. Aktuelle Zahlen: 2013 wurden insgesamt 4389 ambulante und
324 stationäre und teilstationäre Behandlungen durchgeführt, insgesamt 4713.
Davon waren 2671 neue Fälle, 2042 wurden aus den Vorjahren übernommen. [jo]
vor allem mit komplexeren Fällen und mit
solchen aus ihren Spezialgebieten: Essstörungen, Störungen der Geschlechts­
identität sowie Depressionen und Selbstverletzungen.
Bei den Essstörungen über­nimmt sie
oft die erste Krisenintervention, danach
übergibt sie die Patienten meistens einer
Kollegin oder e
­ inem Kollegen, denn angesichts ihres vollen Pflichtenhefts könnte
sie unmöglich alle Fälle selber betreuen.
In der Praxis tätig sein zu können, ist
ihr aber wichtig. Auch wenn ihr vieles an
ihrer Tätigkeit Freude bereitet, letztlich
ist es die Begegnung mit den betroffenen
Kindern und Familien, die sie motiviert.
«Wenn man jungen Menschen und den
Familien helfen kann, einen Weg zu finden, um eine Krise zu bewältigen oder mit
einer psychischen Störung umzugehen,
ist dies der schönste Erfolg.»
Eltern für Mitarbeit gewinnen
Mit den Lehrpersonen ihrer Patienten hat
Dagmar Pauli oft Kontakt und ist dankbar,
wenn sie ihre Beobachtungen und Einschätzungen in dem Fragebogen fest­
halten, den sie dafür vom KJPD erhalten.
Dagegen stelle sie zunehmend fest, dass
Eltern immer häufiger die Schwierigkeiten
ihrer Kinder nicht in deren Verhalten begründet sähen, sondern in der mangelnden Anpassung der Schule beziehungsweise der Lehrperson an das Kind – aus
Angst, man würde sonst ihnen selbst die
Schuld zuschieben. Dagmar Pauli, die selber drei – inzwischen erwachsene – Kinder hat, sagt dazu: «Die Eltern tun dem
Kind keinen Gefallen, wenn sie ihm vermitteln, dass sich die Lehrerin ihm an­
passen müsse statt umgekehrt. Das Kind
kann dadurch wichtige soziale Verhaltens­
weisen ungenügend erlernen.»
Dem KJPD liegt viel daran, die Eltern
für eine Mitarbeit zu gewinnen. So werden zum Beispiel Kurse für Eltern von
ADHS-Kindern angeboten, um ihnen aufzuzeigen, wie sie das Kind dabei unterstützen können, trotz seiner Störung im
Alltag zu bestehen. Denn nicht alle Patien­
ten werden gesund. Aber: «Man kann fast
immer ihre Situation verbessern.» Wenn
bei einem Kind eine frühe Psychose diagnostiziert werde, könne man mit der richtigen Therapie und guten Medikamenten
dafür sorgen, dass es wieder die Schule
besuchen und danach eine Aus­
bildung
machen könne. Schwierig ist es für die
Ärztin, wenn die Behandlung auf Wunsch
der Betroffenen nicht fortgesetzt wird,
obwohl die Situation für das Kind noch
­
nicht vollständig gelöst werden konnte.
«Das beschäftigt einen schon.» Doch sich
abgrenzen zu können, sei eine wichtige
Voraussetzung in diesem Beruf. «In der
Klinik bin ich emotional zwar voll präsent,
aber wenn ich heimkomme, bin ich wieder
genauso da für meine Familie, die in meinem Privatleben ganz oben steht.» 
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin
7
Dagmar Pauli (52), aufgewachsen
in ­Hamburg, studierte Medizin
an der Uni­versität Zürich. 1991
begann sie als A
­ ssistenzärztin
beim Kinder- und Jugendpsychia­
trischen Dienst Zürich in Winterthur, seit 2010 ist sie Chefärztin
und stellvertretende ärztliche
­Direktorin.
Studienreise
Albanien entdecken
4.–12. Oktober 2015, (Herbstferien)
Zielgruppe
Leitung
Preis:
Lehrpersonen aller Stufen, Sozialarbeiterinnen/
Sozialarbeiter Psychologinnen/ Psychologen
(max. 15 Personen)
Sofern Platz vorhanden auch andere Interessierte
Nexhat Maloku, Mediator CAS, Lehrer HSK in Zürich
Hagenbuchrain 32
8047 Zürich
Tel. 076 569 20 80
E-Mail: [email protected]
CHF 1710.– (Alles Inklusive)
8
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Albanien
Albanien war bis zu Beginn der 90er Jahre von einer kommunistischen Diktatur geprägt. Nach der Öffnung des Landes ist
nun Albanien auf dem Weg in die EU und seit April 2009 NATO
Mitglied. Mehrere kulturhistorische Stätten gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und ziehen gemeinsam mit den bezaubernden
Landschaften immer mehr Touristen an. Während unserer Reise
werden wir Spuren vergangener Herrscher und Eroberer verfolgen
und eindrückliche Kulturdenkmäler aus der Illyrischen, mittelalterlichen und osmanischen Zeit besuchen. Neben der Hauptstadt
Tirana besichtigen wir unter anderem die Städte Shkoder und
Kruje im Norden, Durres und Sarande an der Küste sowie Berat
und Gjirokaster im Landesinneren. Geplant sind zudem Gespräche
mit Bildungsverantwortlichen sowie der Besuch zwei Volksschulen
und wir erfahren, in welchem Rahmen die Schweiz in Albanien
Entwicklungshilfe leistet. Während der Reise durch das Land werden wir die herzliche Gastfreundschaft der Menschen erleben und
Albanien mit seinen grossen gesellschaftlichen wie auch landschaftlichen Gegensätzen entdecken.
Kommentar
Die Kommunikations­
formen ändern sich
Social Media kommen in der Schule an – und auch
das Schulblatt entwickelt sich weiter.
«Mit diesem frisch
aufgemachten
Schulblatt bedanke
ich mich zum
­letzten Mal als
Bildungsdirektorin
bei Ihnen.»
speziell im Kontext des Schulalltags. Auch
das Schulblatt selbst ist ja ein Kommu­
nikationsmittel. Als das Heft vor neun
Jahren zum ersten Mal als journalistisch
aufgemachte Zeitschrift erschien, schrieb
ich im Kommentar, dass es den Dialog
zwischen den Schulstufen, den Austausch
zwischen Bildungsverwaltung, Lehrperso­
nen, Schulleitungen und -behörden stärken und dass es bildungsrelevante Themen unter verschiedenen Blickwinkeln
beleuchten solle.
Die Leserbefragung, welche die ZHAW
Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften im Auftrag der Bildungsdirektion durchführte, hat gezeigt, dass
das Ziel­
publikum des Schulblatts – die
Lehrerinnen und Lehrer der Volksschule,
der Mittel- und Berufsfachschulen wie
auch die Schulleitungen und -behörden –
das Heft nicht nur lesen und schätzen,
sondern auch gewisse Erwartungen daran
haben. Darum haben wir das Schulblatt
zwar nicht neu erfunden, es aber weiterentwickelt und den Lesebedürfnissen angepasst. Zudem wurde es in das Layout
des Corporate Design der kantonalen Ver­
waltung überführt; diesen Wechsel vollzog
in den letzten Monaten die gesamte Bildungsdirektion.
Vieles wird Ihnen in der aktuellen
Ausgabe bekannt vorkommen, einiges mag
Sie überraschen oder Ihnen neu erscheinen. Das ist gut so, denn Kommunika­
tionsplattformen ändern sich – und so
eben auch das Schulblatt. Ich freue mich,
Ihnen das sanft weiterentwickelte Schulblatt zu übergeben, verbunden mit dem
Wunsch, es möge weiterhin den Dialog
zwischen den verschiedenen Partnerinnen
und Partnern im Bildungsfeld fördern, es
werde auch künftig zum konstruktiven
Austausch beitragen und als bewährtes,
zeitgemässes Kommunikationsmittel Ihre
Aufmerksamkeit geniessen.
PS: Mit diesem frisch aufgemachten
Schulblatt bedanke ich mich zum letzten Mal als Bildungsdirektorin bei Ihnen:
für Ihr grosses tägliches Engagement für
Ihre Schülerinnen und Schüler sowie die
Schule als eine der wichtigsten Institu­
tionen in unserem Kanton. Wenn ich im
Mai mein Amt nach zwölf Jahren verlasse,
nehme ich einen bunten Strauss an Erinnerungen mit, der frisch bleiben wird.
­Ihnen allen wünsche ich weiterhin Erfüllung und Freude bei Ihrer Arbeit. 
9
Wir leben in einer Zeit, in der sich neue
Kommunikationswege öffnen und – zumindest theoretisch – alle der Welt mit­
teilen können, was sie gerade bewegt,
­worüber sie sich freuen oder ärgern, was
sie ge­
rade gegessen, verloren oder gekauft haben. Das Internet und namentlich
die digitale Kommunikation via Social
Media ergänzen die herkömmlichen Formen des Dialogs, sei dies im Schulalltag
oder in der Politik.
Ob uns dies insgesamt zu kommunika­
tiveren Menschen macht, ob soziale Netzwerke wie Twitter, Facebook oder Youtube
den Meinungsaustausch, die offene Diskussion über verschiedene Sichtweisen
und Positionen tatsächlich fördern, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten.
Der Fokus der Schulblattausgabe, die
Sie in den Händen halten, thematisiert
solche neuen Kommunikationsformen –
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Magazin
Text: Regine Aeppli, Bildungsdirektorin
Jola Svalina, 34, Englischlehrerin,
Kantonsschule Zürcher Oberland
«Meinen Facebook-Account habe ich vor allem,
um mit meinen Verwandten in der ganzen Welt
in Kontakt bleiben zu können. So bekomme ich mit,
wer geheiratet oder ein Kind bekommen hat. Selber
bin ich aber wenig aktiv. Dafür nutze ich WhatsApp
täglich, vor allem privat. In der Schule arbeite
ich seit ein paar Jahren mit Google Docs, einer Plattform, über die man gemeinsam an einem Dokument arbeiten, es kommentieren oder mit­
einander chatten kann. Auch Youtube-Filme
setze ich oft ein. Wenn Jugendliche
mit ­Instrumenten arbeiten können,
die Teil ihrer Lebenswelt sind,
sind sie oft motivierter.»
Stefano Ragusa, 13,
1. Sekundarklasse Richterswil
«Auf Instagram schaue ich vor allem, was
die andern machen. Schön ist es, wenn jemand
Ferienbilder postet. Kommentieren und selber
posten tue ich aber selten. Facebook hat mich
noch nie interessiert. Dort geht es mehr ums
Chatten, das mache ich lieber über WhatsApp.
Wir haben zwei Klassenchats, einen mit dem
­Lehrer und einen ohne ihn. Vor Kurzem haben
wir im Unterricht selber Lernvideos gedreht,
­meine Gruppe hat eines gemacht über das
­Würfelnetz. So was finde ich cool. Lernvideos
­können wirklich hilfreich sein. Auf Youtube habe
ich auch schon gesucht, wenn ich niemanden
­fragen konnte, was aber selten vorkommt.»
Fokus
Facebook,
Youtube & Co.
Die meisten Jugendlichen nutzen soziale Netz­
werke täglich. Am beliebtesten sind F
­ acebook,
Youtube, Instagram und WhatsApp. Was bedeutet
das für die Schule? Es diskutieren Facebook-Star
Bendrit Bajra und Experte Philippe Wampfler.
­Zudem erzählt ein Primarlehrer, warum er Mathematik-Filme auf Youtube stellt, Schülerorganisa­
tionen verschiedener Mittelschulen berichten
von ihren Erfahrungen mit Social Media und der
Leiter einer Berufsfachschule erklärt, warum er
twittert und postet.
11
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Fotos: Sabina Bobst
Neue Lernform
Der Lösungsweg
ist auf Youtube
Die Schülerinnen und Schüler der Primarschule Scherr dürfen während des Unterrichts Youtube-Filme schauen – Videos, die
ihr Mathematiklehrer für sie dreht.
Text: Anna Miller
Im Schulhaus Scherr im Zürcher Kreis 6
verdunkelt Mittelstufenlehrer Micha Dem­
sar den Raum, stellt das Kamerastativ auf,
drückt auf den roten Knopf seiner Videokamera und beginnt. Nicht mit dem Unter­
richt, sondern mit der Aufnahme: Mathematik, Subtraktion, komprimiert auf einen
vierminütigen Kurzfilm in der immer gleichen Einstellung mit Textfeldern und
Schritt-für-Schritt-Anleitung, den er nach
drei Stunden Arbeit auf die Internetplattform Youtube stellt. Seine Schülerinnen
und Schüler werden in den kommenden
Mathematikstunden mit der Videoanleitung arbeiten.
Micha Demsar liegt damit im Trend.
Was vor zehn Jahren undenkbar schien,
wird in Schulen zunehmend zum Thema:
Youtube-Filme als Lehrmaterial. Laut der
James-Studie 2014 der Zürcher Hochschule
für Angewandte Wissenschaften (s. Kasten
S. 19), einer repräsentativen Studie, nutzen
12- bis 19-Jährige als Informationskanäle
im Internet am häufigsten Online-Videoportale, noch vor Suchmaschinen.
12
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Begabte damit fördern
31 Kurzfilme hat der 29-jährige Primarlehrer in den letzten zwei Jahren gedreht,
8000 Aufrufe zählt sein Youtube-Kanal
«Schule Scherr» allein aus der Schweiz,
27 000 aus Deutschland. «Ein Beweis, dass
meine Lernvideos auch ausserhalb der
Schule konsumiert werden», sagt Micha
Demsar. Pro Quartal dreht er vier bis zehn
Videos – kommt ein neues hinzu, macht
er seine Klasse während des Unterrichts
darauf aufmerksam.
Auf die Idee kam er aus praktischen
Gründen: «Ich überlegte, wie ich mir die
Arbeit während des Unterrichts erleichtern
kann.» Hat ein Schüler oder eine Schülerin während der Lektion eine Frage zum
Grundstoff, kann er oder sie sich die ent-
sprechende Erklärung im Schulzimmer
am PC auf Youtube nochmals ansehen.
Micha Demsar hat in dieser Zeit Kapa­
zitäten für weitergreifende Fragestellungen anderer Kinder. «Das ist effizient und
bringt allen etwas: Die Wartezeit verkürzt
sich, sie lernen selbstständiger und ihrem
Lernstand entsprechend.» Zudem bieten
die Filme die Möglichkeit, den Stoff zu
Hause zu wiederholen. Wer ganz ohne
Filme arbeite, habe aber keinen Nachteil.
«Am Ende zählt nur, dass jemand die Aufgabe lösen kann», sagt Micha Demsar.
Die Flexibilität der Plattform Youtube
streicht René Moser von der Fachstelle
Bildung und ICT des Zürcher Volksschulamts positiv heraus. «Wenn ein Kind im
Unterricht etwas nicht richtig verstanden
hat, kann es dies allenfalls mit den Videos
in seinem Tempo aufarbeiten.» Aber auch
in der Begabtenförderung wäre mehr
möglich, ist René Moser überzeugt: «Man
könnte einen Schritt weiter gehen: vom
reinen Videoschauen zum aktiven Pro­
duzieren von Inhalten. Man lernt mehr,
wenn man die Inhalte selbst vermittelt.»
Die Rolle des Wissensvermittlers würde
ausserdem soziale Fähigkeiten stärken.
Das Videoportal Youtube ist nun zehn
Jahre alt. «Da ist es nur logisch, dass die
Plattform nicht mehr ausschliesslich im
Privatleben, sondern vermehrt im Schulalltag genutzt wird», findet Thomas Stierli,
Leiter Bereich Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule (PH) Zürich. Es
sei begrüssenswert, wenn sich Lehrper­
sonen neue Lehrformen überlegten.
Thomas Stierli sieht vor allem in Fächern wie Chemie oder Ge­
schichte Po­
tenzial, You­tube ein­zusetzen. «Mit Videos
lässt sich Wissen vermitteln, das in dieser
Qualität nicht im eigenen Schulzimmer
vermittelt werden könnte», sagt er, etwa
teure und aufwen­dige Experimente. Zentral sei, dass die Lehrperson die Schüle­
rinnen und Schüler lehren, einzuordnen,
wie glaubwürdig eine Quelle ist – und wie
sie mit Propaganda und fragwürdigen
­Inhalten umgehen sollen. «Darum ist es
so wichtig, die Frage nach dem richtigen
Umgang mit dem Medium in den Unterricht zu integrieren.»
Mit Ablenkungsgefahr umgehen
Verleitet die Lernform mit Youtube-Filmen
zum passiven Filmeschauen? Micha Demsar verneint. «Die Kinder lösen die Übungen danach selbstständig. Sie müssen den
Input auf andere Fragestellungen adaptie­
ren. Das verlangt Eigenleistung.» Der Umgang mit Medien und die Nutzung des Internets sind bereits auf Primarstufe Teil
des Unterrichts und des aktuellen Lehrplans. Der Lehrplan 21, der im Kanton Zürich voraussichtlich ab Schuljahr 2017/18
Kurse und Hilfe für Schulen
• Fachstelle Bildung und ICT, Zürcher Volksschulamt: Unterstützung
für Schulen und Behörden bei Fragen bezüglich Medien und ICT.
Kontakt: [email protected]
• PH Zürich: Referate und Weiterbildungen für Lehrpersonen, Teams,
Eltern zu Social Media (z. B.: «Erklärvideos und Lernfilme im Unterricht
­herstellen und nutzen») sowie Projekttage für Schülerinnen und Schüler:
www.phzh.ch/medienbildung
• Pro Juventute: Kurse zur Medienkompetenz für Klassen, Lehr­personen, Eltern:
www.projuventute.ch > Programme > Medienkompetenz > Kurse & Workshops
• Swisscom: Kurse für Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen, Eltern unter
dem Aspekt «Digitale Medien kompetent nutzen»:
https://www.swisscom.ch/de/schulen-ans-internet.html
• KITS for Kids (Stadt Zürich): kostenlose, auf das jeweilige Bedürfnis zu­
geschnittene Workshops der PH Zürich für Stadtzürcher Lehrpersonen – z. B.
zur Frage, wie man Youtube und Twitter im Unterricht thematisieren kann:
www.stadt-zuerich.ch/kitsfuerkids > Aktuell > Aus- und Weiterbildung
• www.jugendundmedien.ch: Website des Bundes mit zahlreichen
­Informationen und Unterstützungsangeboten.
• Zyschtig.ch: Kurse zur Medienbildung für Klassen, Eltern, Lehrpersonen:
www.zischtig.ch
kämen nicht mit, was ihre Kinder online
machten. «Zu Beginn des Projekts überlegte ich mir, die Videos lokal auf dem PC
zu speichern, auch aus Datenschutzgründen. Dann wäre jedoch die Möglichkeit, zu
Hause zu üben, weggefallen. Und das ist
ein integraler Bestandteil des Konzepts.»
René Moser vom Volksschulamt meint:
«Wenn ein Kind sich ablenken will, findet
es immer einen Weg.» Das Problem der
Ablenkung sei nicht nur ein Jugendthema;
auch Erwachsene müssten im Zusammen­
hang mit neuen Medien lernen, sich ab­
zugrenzen. «Spätestens mit Beginn der
Lehre sind die Jugendlichen ohnehin auf
sich gestellt. Deshalb gehört es zum Er­
ziehungsauftrag, Selbstregulation zu thematisieren und zu fördern.»
Nur positive Reaktionen
Er habe bisher nur positive Reaktionen
auf seine Lernvideos erhalten, sagt Micha
Demsar. «Ich war erstaunt, dass die Eltern
meine Idee vollumfänglich unterstützten.»
Den Lehrpersonen sei freigestellt, wie sie
den Stoff vermittelten, insofern sei kein
Druck vorhanden, dass alle nun mit Videos
arbeiten müssten, sagt Schulleiter Martin
Stotz. Die Videos haben einen weiteren
Vorteil: Wenn Kinder zuziehen, könne
man ihnen rasch zeigen, welcher Basisstoff vorausgesetzt werde, das erleichtere
ihnen den Einstieg.
Einig sind sich alle, dass das Medium
Film ergänzenden Charakter hat im Schul­
alltag. «Das Vermitteln von Grundlagen,
von Struktur, die ganze Begleitung im
Lernprozess – das wird nicht verschwinden», sagt René Moser. Auch didaktisch
könne eine Lehrperson mehr erwirken als
ein Kurzfilm. Trotzdem müsse man sich
als Lehrperson mit neuen Vermittlungsformen auseinandersetzen. «Nicht nur für
Schülerinnen und Schüler gilt das Motto
des lebenslangen Lernens, sondern auch
für Lehrpersonen», so René Moser. «In
Zukunft wird der Mehrwert im Dialog liegen, im Austausch von individuell angeeignetem Wissen. E-Learning allein wird
aber kaum funktionieren. Die Bereicherung liegt in der Vielfalt der Lehr- und
Lernformen.»
Micha Demsar hat bereits über 100
Stunden seiner Freizeit in seine Videos
­investiert, den Grossteil während der Ferien. «Mich motiviert es, zu wissen, dass
die in den Filmen gezeigten Rechenmethoden auch in zehn Jahren noch aktuell
sein werden», sagt er. Das mache seine
Arbeit nachhaltig. Mittelfristig möchte er
die Lehrvideos auf weitere Unterrichts­
fächer ausweiten. Er hat bereits verschiedene Schulen in der Stadt Zürich angefragt. «Vielleicht integrieren diese Schulen
ja meine Videos in den Unterricht», sagt er
und nickt zufrieden. 
13
gestaffelt eingeführt wird, legt in Medien
und Informatik einen verstärkten Fokus
auf eine systematische Auseinandersetzung und das Lernen mit digitalen Me­
dien. Er beschreibt, dass Schülerinnen und
Schüler Medien interaktiv nutzen ­
sowie
mit anderen kommunizieren und kooperieren sollen. «Sie lernen, ihre Meinungen
und ihr Wissen in Medienbeiträgen umzusetzen und bei deren Veröffentlichung
geltende Gesetze und Wertesysteme zu
beachten», sagt René Moser.
Fachleute prognostizieren, dass Ka­
näle wie Youtube, Twitter oder Facebook
mittelfristig in die Klassenzimmer drängen. Micha Demsar hat keine Bedenken:
«Ich finde es wichtig, dass die Kinder
frühzeitig lernen, mit digitalen Medien zu
arbeiten – richtig dosiert.» Während des
Unterrichts müssen sich die Schülerinnen und Schüler vorher bei ihm melden,
wenn sie eines seiner Videos sehen wollen. «Das Anschauen der Filme läuft nicht
via Smartphones, sondern an festen PCStationen im Schulzimmer», erklärt er.
«Wenn jemand zwei-, dreimal hinterei­
nander fragt, werde ich hellhörig und will
wissen, was noch nicht verstanden wurde.»
Auch deshalb stuft er die Ablenkungs­
gefahr als gering ein. Wie die Kinder zu
Hause mit Youtube umgehen, weiss er
hingegen nicht, das sei Sache der Eltern.
Einige setzten klare Grenzen, andere be-
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Kenji Nakano, 11,
5. Primarklasse Scherr, Zürich
«Die Mathe-Youtube-Filmli von unserem Lehrer
­finde ich voll informativ, er erklärt echt gut. Die Lust,
gleich noch ein anderes F
­ ilmchen zu schauen, ist
­immer da. Sehe ich in der Schule etwas Spannendes,
schreibe ich den Titel auf und schaue es zu Hause.
­Vorab muss ich das aber mit meinen Eltern besprechen. Meistens schaue ich ‹let’s play›-Filme über
­Games; ich möchte nämlich Game-Entwickler
­werden. Im WhatsApp-Klassenchat sind wir nur
zu fünft, weil die anderen kein Handy haben
oder nicht auf WhatsApp dürfen, das
nervt. Ich hab ­WhatsApp von meiner
Schwester kennen­gelernt, sie ist
drei Jahre älter.»
Im Gespräch
«Es gibt keine
­Formel für Erfolg
auf Social Media»
Facebook-Star Bendrit Bajra und
Gymi­lehrer Philippe Wampfler,
zwei Social-Media-Experten, über
die Rolle von Facebook und Co.
14
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Interview: Katrin Hafner Fotos: Hannes Heinzer
Bendrit Bajra, Sie sind DER Schweizer
Facebook-Star. Wie viel Zeit investieren
Sie pro Tag ungefähr?
Bajra: Alleine das Beobachten, was andere Leute machen auf F
­ acebook und Instagram, frisst täglich eine Stunde. Zudem
beantworte ich etwa 200 Facebook-Nachrichten und lade Filmchen auf die Plattform – macht locker vier Stunden.
Das ist doppelt so viel, wie 12- bis
19-Jährige in der Schweiz im Durchschnitt pro Wochentag in Netz ver­
bringen. Wie sieht es bei Ihnen aus,
Herr Wampfler?
Wampfler: Mein Hauptmedium ist Twitter, da finde ich interessante Themen und
Fachleute. Facebook, Instagram und ande-
res beobachte ich permanent. Total wohl
auch etwa vier Stunden pro Tag.
Herr Bajra, Sie haben rund
180 000 Abonnenten. Wenn Sie ein
Handyfilmchen aufschalten, erhalten
Sie rasch 16 000 «gefällt mir»-Klicks.
Wie erklären Sie das?
Bajra: Ich thematisiere Szenen, die jeder
kennt: Du wachst in der Nacht auf und
meinst, du musst aufstehen, siehst, oh, ich
kann noch drei Stunden weiterschlafen.
Solche Storys ziehen bei den Leuten.
Bekannt sind Ihre Filme, in ­denen
Sie Klischees über Ausländer und
Schweizer aufs Korn nehmen.
Bajra: Ja, das begann spontan vor eineinhalb Jahren: Das erste Video – ich filmte,
wie mich mein Vater auf Albanisch beschimpfte, während ich gamte – postete
ich einfach mal. Am nächsten Tag hatte
ich 800 Likes, 200 Freundschaftsanfragen;
die Leute kommentierten: mach weiter!
Als ich 10 000 Abonnenten hatte, dachte
ich: Hey Beni, das sind viele Leute, mach
was da­raus! Ich plante, täglich etwas zu
bringen – oft zum Thema Ausländer und
Schweizer. Das ging voll ab. In sechs Monaten gewann ich 130 000 Abonnenten
dazu. Ehrlich: Da war auch Glück dabei.
Wie schätzen Sie diesen Erfolg ein,
Herr Wampfler?
Wampfler: Er nimmt Themen auf, die alle
interessieren. Meine Kantischülerinnen
und -schüler aus bildungsnahem Umfeld
fragen mich ständig: Kennen Sie Bendrit?
Seine Tonlage trifft den Zeitgeist. Er postet Aktuelles witzig, bleibt ausgewogen,
macht sich über beide Seiten lustig. Seine
Erfolgsgeschichte ist schön, weil sie zeigt:
In einem Netzwerk wie Facebook kann
man geplant und kreativ aktiv sein – nicht
nur konsumieren. Interessant finde ich,
dass er in seinen Videos verschiedene
Rollen spielt: den Ausländer, den Schweizer. Das ist die Ursprungsidee von Social
Media: Man gestaltet ein Profil und zeigt
nicht, wer man ist, sondern präsentiert
der Öffentlichkeit Ausschnitte.
Sie setzen auf Comedy, Herr Bajra.
Wollen Sie Komiker werden?
Bajra: Ich hatte dieses Ziel nicht im Hinterkopf, als alles begann. Jetzt freue ich
mich über den Erfolg. Facebook hilft mir,
mein Hobby zum Beruf zu machen. Heute
weiss ich: Ich will auf die Bühne oder ins
TV. Es ist krass, was das Facebookding
ausgelöst hat. Plötzlich reissen sich Me­
dien um dich, Giacobbo/Müller lud mich
ein, und nun will ein grosser Getränkehersteller eine Show machen mit mir.
Inzwischen sind Sie ja auch nur
noch via Manager erreichbar.
Wampfler: Wenn ich das wüsste, wäre ich
steinreich. Heute fragen sich alle, wie man
Erfolg hat auf Social Media. Aber selbst
wenn jemand stark beachtet wird, kann
man keine Formel ableiten, wie andere
dasselbe erreichen.
Herr Bajra: Sie absolvieren eine
Lehre zum Autoersatzteilverkäufer.
Nutzen Sie digitale Kanäle zum Lernen
oder für die Arbeit?
Bajra: Selten. In der Sek suchte ich manch­
mal auf Youtube Erklärungsfilme für Mathematik. Eine Zeitlang war ich auch in
«Facebook hilft mir, mein
Hobby zum Beruf zu machen.»
Bendrit Bajra
book vermelden, er habe einen neuen
Youtube-Film, und diesen verlinken.
Bajra: Ich weiss, dass ich mit Youtube Geld
verdienen könnte. Aber ich finde, da gehören keine Handyfilmchen hin. Ende Sommer starte ich mit Youtube, professionell
im Studio und mit echter Kamera – und
vor allem mit längeren Storys.
Kann man sagen, was bei Jugendlichen gut ankommt in sozialen Medien?
einem WhatsApp-Aufgabenchat. Als die
Kollegen den Chat für Privates nutzten,
liess ich es sein.
Diskutierten Sie in der Schule über
digitale Kommunikation?
Bajra: Ja, unser Seklehrer hat mal ein
­wenig erzählt, vor allem von schwierigen
Sachen, dass es gefährlich ist, wenn man
Bilder von nackten Frauen rumschickt.
Das ist natürlich die Schattenseite.
Machten Sie unan­genehme Erfahrungen mit Facebook oder Twitter?
Bajra: Mein Fehler war, dass ich ein Foto
meines Autos mit Schild postete. Mit einer
App findet jeder die Adresse heraus – da
hatte ich dann ein paar Leute vor der
Türe, und nicht nur Fans.
Wampfler: Unangenehme Erfahrungen
machen viele, das kann man nicht schönreden. Grundsätzlich bin ich der Meinung,
dass man keine Fotos von anderen Menschen ins Netz setzen soll. Ein No-Go sind
Eltern, die Fotos ihrer Kleinkinder posten. Denn: Facebook zum Beispiel hat alle
Rechte an diesen Bildern, man hat keine
Kontrolle darüber. Es lohnt sich, immer
wieder darüber aufzuklären.
Was sagen Sie zu Cyber-Mobbing?
Bajra: Eine Kollegin hielt in der Schule
einen Vortrag über Mobbing im Netz, weil
ihre Kollegin Mobbingopfer auf Facebook
wurde. Ich finde es wichtig, dass in der
Schule darüber diskutiert wird.
Wampfler: Dem stimme ich zu. Aber:
Nicht Medien lösen Mobbing aus. Wenn in
einer Klasse schlechte Stimmung herrscht,
kann es zu Mobbing kommen – virtuell
oder real. Klar entwickeln digitale Kommunikationsmittel eine Dynamik und wohl
ist die Hemmschwelle, etwas Unschönes
zu verbreiten, niedriger als im direkten
Kontakt. Grundsätzlich geht es aber um
soziale Probleme, Fragen des ­
Respekts.
Schulen und Fachstellen haben diese The­
matik auf der Agenda und tun einiges.

Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Bendrit Bajra, 19, (rechts) schliesst im Sommer seine Lehre als
Auto­ersatzteilverkäufer ab. Er gehört zu den bekanntesten
­Facebook-Personen der Schweiz, möchte Comedy zu seinem
­Beruf machen und lebt mit seinen Eltern in Schwamendingen.
15
Bajra: Ich würde durchdrehen, wenn ich
alle Anfragen beantworten müsste. Denn
ich will jetzt vor allem im Sommer meine
Lehre gut abschliessen.
Wampfler: Für Schweizer Verhältnisse ist
Bendrit ein Phänomen. Interessant ist
das Giacobbo/Müller-Beispiel. Man würde denken, es sei eine Riesenehre für ihn,
dort aufzutreten. In Wirklichkeit ist es für
Giacobbo/Müller eine Riesenchance, auf
der Facebook-Wall von Bendrit zu sein,
weil er 180 000 Zuschauer hat! In Deutschland wollen Youtube-Stars nicht mehr ins
TV, die haben ein grösseres Publikum in
Social Media und generieren mit Klicks
auf Youtube ansehnliche Einnahmen.
Finanziell betrachtet wäre es
­klüger, Herr Bajra setzte auf Youtube.
Wampfler: Die Likes auf Facebook bringen kein Geld – dafür Bekanntheit. Hat
man das geschafft, kann man die Aufmerksamkeit von einer Plattform auf die
andere lenken. Bendrit könnte auf Face-
Philippe Wampfler, 37, (links) unterrichtet Deutsch, Philosophie
und Medienkunde an der Kantonsschule Wettingen und
­Fachdidaktik Deutsch an der Universität Zürich. Er hat zwei
­Bücher über Schule und Social Media verfasst und lebt mit
seiner Familie in Schwamendingen.
Wie beurteilen Sie die Ablenkungsgefahr durch digitale Medienkanäle?
Bajra: Einer unserer Lehrer zieht unsere
Handys jeweils ein. Am Anfang drehte ich
fast durch, nahm extra zwei Handys mit.
Ich schwöre, ich hatte das Handy dauernd
unter dem Tisch am Laufen – und verpasste eine Menge. Und jetzt, ganz ehrlich,
finde ich das eine geile Idee. Ich bin konzentrierter und aktiver im Unterricht, weil
ich nichts anderes machen kann. Der
Lehrer will ja nur das Beste für uns.
Wampfler: Grundsätzlich gilt: Wenn Kinder oder Jugendliche an etwas Interessantem dran sind, lassen sie sich nicht leicht
ablenken. Bei mir müssen die Schülerin-
aufpassen, dass ich nicht noch beim Autofahren jemandem zurückschreibe, bloss
weil ich meine, ich sei voll der King darin.
Wie kann die Schule Social Media
in den Unterricht integrieren?
Wampfler: Da gibt es unzählige Ansätze.
Ich empfehle, Bezüge herzustellen, im
Deutschunterricht etwa anhand von Twitter zu thematisieren, dass beim Schreiben
Witz gefragt ist, Schnelligkeit und sprachliche Sattelfestigkeit, weil Fehler nicht
sexy sind – auch in Social Media nicht.
Bajra: Wenn ein Lehrer sagen würde,
­heute schauen wir, was einen interessanten Facebook- oder Instagram-Post ausmacht, fänden das alle cool!
«Fehler sind nicht sexy – auch
in Social Media nicht.»
16
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Philippe Wampfler
nen und Schüler ihre Handys weglegen,
ausser wir brauchen sie bewusst für den
Unterricht. Verbieten bringt jedoch wenig.
Ich möchte, dass Junge lernen, wie sie gegen Ablenkung oder Abhängigkeit kämpfen können. Es geht um Selbstdisziplin
und -achtsamkeit: Wie steuere ich meine
Aufmerksamkeit? Wann komme ich in
Versuchung, mich ablenken zu lassen?
Und wie kann ich das verhindern?
Und wer nicht selbstdiszipliniert ist?
Wampfler: Es braucht Übung, Übung.
Denn es gehört heute zum Erwachsenwerden, sonst kann man in der Berufswelt
nicht funktionieren. Es gibt keine Chefs,
die Handys einziehen.
Bajra: Aber es ist schwierig, gerade in der
Freizeit. Ich bin ständig dran und muss
Wampfler: Das machen mehr und mehr
Lehrpersonen. Es gibt interessante Ansätze,
etwa die verschiedenen Schreibweisen für
«okay» in der digitalen Kommunikation:
nur «k», «ok» oder «k:-)». Eine Lehrperson
kann thematisieren, dass gewisse Nuancen der subtilen mündlichen Kommunikation in die schriftliche Kommunikation
überschwappen und sich so äus­sern. Sie
kann die Klasse fragen, was sie über die
Schreibweisen und ihre Bedeutungen
weiss. Dann wirds interessant. Jugendliche haben viele Kenntnisse aus ihrem
Social-Media-Alltag. Aber diese Erfahrungen sind in der Schule selten gefragt.
Abschliessend: Welche Rolle spielen
Twitter, Instagram etc. im Alltag junger
Menschen konkret?
Bajra: Eine megawichtige, vor allem
WhatsApp, da sind alle drauf. Ich telefoniere fast nie mehr, schreibe kaum SMS –
selbst für mündliche Nachrichten sende
ich Sprachnachrichten über WhatsApp.
Wampfler: Ein Teenager, der nicht auf
WhatsApp ist, muss einen verlässlichen
Freundeskreis haben, der ihn via Telefon
oder SMS auf dem Laufenden hält, sonst
verpasst er, wo man sich trifft und was
läuft. Den Stellenwert der digitalen Kommunikation schätze ich als sehr hoch ein.
Wie beurteilen Sie dies?
Wampfler: Es fordert ein Umdenken – und
erzeugt einen gewissen Druck, dabei zu
sein. Mit der Zeit entstehen neue Normen.
Mich beispielsweise stört es mittlerweile,
wenn mich jemand anruft, ohne vorher
per Social Media abgemacht zu haben. Ich
empfinde es als unhöflich, weil ich nicht
entscheiden kann, wann ich reagiere.
Bajra: Manchmal finde ich die Entwicklung, dass alle an ihrem Gerät hängen,
ein wenig traurig. Auf dem Spielplatz, wo
­meine Kumpels und ich früher regierten,
ist heute kaum mehr einer. Die zwei, die da
abhängen, sitzen über ihr Handy gebeugt.
Und das sagt ausgerechnet der
­Facebook-König.
Bajra: Ich freue mich über meine Facebook-Abonnenten. Das Problem aber ist:
Man redet seltener miteinander. Mit meinen Kumpels sitze ich in der Bar und
schneide einen Film auf meinem Handy,
der Zweite schreibt seiner Freundin, der
Dritte ist am Gamen. Wir wissen via Instagram, WhatsApp ja schon alles voneinander, bevor wir uns treffen.
Wampfler: Diese Einsicht ist nicht un­
typisch: Etwa ab 20 merken viele Jugendliche, dass WhatsApp, Instagram und Co.
ihnen nicht mehr geben, was sie brauchen,
dass es nicht mehr cool ist, auch weil man
sich weniger Persönliches zu erzählen hat.
Einige gehen dann bewusst offline. 
Häufige Fragen
zu Social Media
Mittelschullehrer und Social-MediaSpe­zialist ­Philippe Wampfler gibt
Antworten.
Was soll ich als Lehr­person tun, wenn jemand zu viel Zeit mit ­Social Media verbringt?
Darauf ansprechen: Ohne Urteil nach der Mediennutzung fragen («was machst du mit dem Handy gerne?»)
und Wahrnehmung mitteilen («du wirkst oft müde»). Danach: Kontakt mit Eltern aufnehmen. Oft sind
sich diese nicht bewusst, dass ihr Kind einen problematischen Umgang mit Social Media hat, vielleicht sind
sie gar stolz, dass es ein Smartphone besitzt und dieses flink bedienen kann.
Mich dünkt, die
­ chülerinnen und
S
­Schüler unterhalten sich
mit Social ­Media bloss
oberflächlich.
Fokusstudien der ZHAW Zürcher
Hochschule für An­gewandte
Wissenschaften zei­gen, dass
Jugendliche vor allem Unter­
haltung suchen im Netz – wie
bei Büchern, Radio und TV
auch –, da­rüber hinaus aber
­Aktivitäten zeigen, die päda­
gogisches Potenzial haben:
Schach spielen, Videos schnei­
den, Geschichten erzählen.
­Kinder und Jugendliche über­
nehmen die Vorstellung, digi­tale
Kommunikation ­diene haupt­
sächlich der U
­ nterhaltung, oft
von Erwachsenen. Die Schule
kann diesen Ein­druck zer­
streuen, indem sie Social Media
­didaktisch einsetzt.
Woran merke ich, dass jemand
zu viel Zeit auf Social Media
­verbringt oder abhängig ist?
Wie bei anderen Süchten auch: wenn
sich Müdigkeit, verminderte Leistungs­
bereitschaft, vermehrte Konflikte oder
eine Verweigerungshaltung einstellen.
Wie lernen Kinder
und Jugendliche,
mit Gefahren im
Netz umzugehen?
Durch den gemein­
samen Einsatz von
­Eltern und Schule unter
Beteiligung von Fach­
leuten. Entscheidend
sind Fragen wie:
Mit wem spreche ich
wie worüber?
Darf ich in sozialen Netzwerken mit
Schülerinnen und Schülern befreundet sein?
Social Media ersetzen Kommunikationsmittel wie Brief
und Telefon. Die Frage lautet daher: Wann darf man mit
Schü­lerinnen und Schülern kommunizieren? Die Antwort:
Wenn es pädagogisch erforderlich ist. Betreibt eine Englisch­
lehrerin eine Facebook-Seite, auf der sie span­nende Videos
zugänglich macht und ihre Klasse auffordert, auf Englisch
zu kommentieren, ist das ein professionelles ­Lernumfeld.
Die dadurch entstehenden Kontaktaufnahmen sind keine
«Freundschaften», obwohl die Plattform sie so nennt.
Sich gegenseitig Einblicke ins Privatleben zu ermöglichen,
ist hingegen ­unangebracht.
 Bücher von Ph. Wampfler: «Generation ­Social Media. Wie digitale
Kommunikation ­Leben, Beziehun­gen und Lernen Jugendlicher ver­
ändert» (2014). «Facebook, Blogs und Wikis in der Schule. Ein SocialMedia-Leitfaden» (2013). Blog: schulesocialmedia.com
Soll ich mich als
Lehrerin / Lehrer in
WhatsApp-Klassenchats beteiligen?
Warum nicht, wenn es
mit pädagogischen Ab­
sichten und unter profes­
sionellen Bedingungen
geschieht. WhatsApp
eignet sich, einer Klasse
eine halbe Stunde für
eine Prüfungsvorbe­
reitung zur Verfügung
zu stehen oder sie daran
zu erinnern, wenn ein
Ausflug ansteht.
Social Media brauche
ich für meine private
und ­berufliche
Kommu­nikation
kaum. Muss ich mich
als Lehrperson damit
auskennen?
Wer Kinder und Jugend­
liche begleitet, sollte ihre
Lebenswelt verstehen.
Lehrpersonen können
im Netz – wie das etwa
90 Prozent der InternetUser tun – primär zu­
schauen und auf Insta­
gram nach ihrer Schule
suchen, um zu sehen, wie
sie da abgebildet wird,
sich von Schülerinnen und
Schülern den Klassenchat
oder die Plattform Snap­
chat zeigen lassen.
So hält es der Kanton Zürich
Ob eine Schule einen Social-Media-Kanal betreibt
­(Twitter, Facebook, Instagram, Youtube etc.), ist auf Stufe
Volksschule Sache der Schulgemeinde, bei Mittelschulen
und Berufsfachschulen Sache der Schulleitung. Wie sich
einzelne Lehrpersonen auf Social-Media-Kanälen ver­
halten, wird vom Kanton nicht geregelt. In den 2014 pub­
lizierten «Guidelines Social Media» für die Verwaltungs­
mitarbeitenden befindet sich ein «Leitfaden für Mitar­
beitende des Kantons Zürich». Dieser ist für kantonal
­angestellte Lehrpersonen nicht verbindlich, enthält aber
Tipps, die auch für sie hilfreich sein können. So heisst es
darin betreffend Meinungsäusserungen auf Social-MediaKanälen zum Beispiel:
• «Im Zweifelsfall fragen Sie sich: Würde ich das auch
in einem Leserbrief einer Zeitung schreiben und mit
meinem Namen unterzeichnen?»
• «Verwenden Sie keine Fotos, auf denen Personen eindeutig erkennbar sind, ohne deren Zustimmung.»
Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH)
hat 2013 einen ­«Leitfaden Social Media für Lehrpersonen
und Schulleitungen» herausgegeben mit hilfreichen Erklärungen und Tipps.
 www.lch.ch > Leitfaden social media
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Das einfachste Projekt: Ein Konto bei
­Instagram oder Twitter eröffnen und Ende
Woche einen Beitrag veröffentlichen, in
dem Themen oder Resultate aus dem Unter­
richt gezeigt werden. Darauf aufbauend über
Wirkung von Inhalten, Verbreitung, Netzwerke
usw. diskutieren. Oder: Unterrichtsthemen
mit digitalen Plattformen be­gleiten, etwa mit
­einer WhatsApp-Gruppe: «Wenn ihr im Alltag
unserem Thema begegnet, dann stellt ein
Bild, eine Tonaufnahme etc. in diese Gruppe.»
Dies kann man im Unterricht aufnehmen
und weiterentwickeln. Vgl. Buchtipps unten.
Tipps & Adressen
17
Ich möchte mit meiner Klasse S
­ ocial
Media thematisieren oder einsetzen.
Wie gehe ich vor?
Unter Jugendlichen
Social Media?
Ja, aber nicht nur
Schülerorganisationen an Mittelschulen
benutzen zwar Facebook oder Instagram,
sehen aber auch deren Grenzen. Geht
es um offizielle Informationen, setzen sie
auf herkömmliche Informationskanäle.
Text: Jacqueline Olivier
Fotos vom letzten Skitag posten, auf das
kommende Erstklässler-Fest hinweisen,
eine Podiumsdiskussion ankündigen – all
dies geht rasch und unkompliziert über
Facebook. Für Saskia Kircali, Präsidentin
der Schülerorganisation (SO) der Kantons­
schule Wiedikon, ist deshalb klar: Facebook ist für den SO-Vorstand ein unverzichtbares Medium, um mit den Schüle-
Nina Fröhlich, 16,
Kantonsschule Stadelhofen
«Komme ich müde von der Schule heim,
lege ich mich aufs Bett und schweife durch
­Instagram oder WhatsApp. Auf Youtube
höre ich höchstens mal ein Musikstück.
Auf Instagram hingegen schaue ich täglich,
was andere posten. Selber lade ich etwa ein
Bild pro Woche hoch. Fehlen würde mir nur
WhatsApp. Wir haben einen Familienchat,
da schreiben meine Eltern, meine Schwester
und ich, wer wann heimkommt oder einkauft.
Den Klassenchat beobachte ich, damit ich
nichts verpasse. Vor Prüfungen stelle ich ihn
oft auf stumm – da kommen in zwei Stunden
200 Nachrichten: Fragen, Antworten, Frust­
meldungen. Das macht meganervös.»
rinnen und Schülern zu kommunizieren.
Das wichtigste der gängigen Social-Media-Plattformen. «Über Facebook erreichen wir sicher die meisten Leute», sagt
sie, relativiert aber gleich: «Vor allem die
älteren.» Und was ist mit den Schüle­
rinnen und Schülern der Unterstufe des
Langgymnasiums? «Die schauen da we­
niger rein», stellt die 18-Jährige fest, die
kurz vor der Matur steht. Und erklärt: «Das
liegt nicht daran, dass sie keinen Facebook-Account hätten, sondern eher an
mangelndem Interesse am Schulleben.»
Wenn sie sich an ihre eigene Zeit in der
Unterstufe erinnert, kann Saskia Kircali
dies gut nachvollziehen. Wechsle man in
dem Alter ans Gymnasium, sei man erst
einmal mit der Umstellung auf eine neue
Lebenswelt, mit der Probezeit, dem Kennenlernen des Schulbetriebs, der Klasse
und der Lehrpersonen beschäftigt. Für
das, was rundherum alles läuft, habe man
wenig Kapazität.
Plakate funktionieren am besten
Trotzdem möchte die SO auch die Jüngeren über geplante Anlässe informieren,
genauso wie die Schülerinnen und Schüler, die nicht auf Facebook oder dort nicht
besonders aktiv sind. Denn die gibt es.
­Darum, betont Saskia Kircali, könne Facebook nicht als offizieller Informations­
kanal genutzt werden. Die sieben bis acht
Anlässe, welche die SO pro Jahr auf die
Beine stellt, werden dort zwar annonciert,
aber ohne Flyer und Plakate gehe es nicht.
«Gerade die Plakate sind für jeden sichtbar, das funktioniert immer noch am besten.» Nicht zu vergessen die Mundpropaganda, die ebenfalls dazugehöre.
Nach den Anlässen jeweils Fotos oder
kurze Videos auf Facebook zu stellen, ist
Dass Interaktivität über die FacebookSeite der Schülerorganisation nicht funktioniert, diese Erfahrung hat Florian Gee­
ring, SO-Präsident der Kantonsschule
Freudenberg, gemacht. Letztes Jahr hatte
der Vorstand die Schülerinnen und Schüler über Instagram dazu aufgerufen, mit
dem Velo zur Schule zu fahren und Fotos
von unterwegs zu posten. Für die besten
Aufnahmen winkten sogar Preise. Trotzdem sei die Aktion gründlich missglückt.
«Gepostet hat niemand, nur per E-Mail
gingen ein paar Fotos ein.»
Heute lacht Florian Geering darüber.
Genauso wie über ein anderes Erlebnis,
das ihm die o
­ ffensichtlichen Grenzen einer Social-Media-Nutzung durch die SO
deutlich vor Augen geführt hat: Als der
Vorstand von der letzten Unterstufen­
party Fotos auf ­
Facebook lud, erhielt er
dafür genau ein «Gefällt mir». Auf Instagram, auf dem die Schülerorganisation
seit einem Jahr aktiv ist, waren es immerhin 30 Likes. Ein Schüler, der eines der
Bilder auf seinen eigenen Instagram-Account hochgeladen hat, wurde dagegen
mit 250 Likes honoriert. «Das hat uns
ziemlich verwundert.»
Florian Geering hat so seine Ver­
mutungen, warum die Facebook-Seite der
SO wenig Beachtung findet. Zum einen
sei Facebook bei jüngeren Schülern nicht
mehr «in», die nutzten eher Instagram, um
Fotos oder Videos zu posten, und WhatsApp, um zu chatten. «Unsere FacebookSeite hat zwar rund 120 Likes, aber ein
grosser Teil kommt von Ehemaligen. Auf
Instagram hingegen sind die momentan
rund 80 Abonnenten vorwiegend aktuelle
Schüler.» Zum anderen kann sich der Prä­
sident gut vorstellen, dass viele Jugendliche kein Bedürfnis haben, Facebook oder
andere Foren in der Schule aktiv zu nutzen, weil Social Media für sie klar in die
Freizeit gehört. Und wenn schon in der
Schule, dann am ehesten, um Bilder anzuschauen. Darum will der Vorstand nun
­Facebook derart mit Instagram verknüpfen, dass Posts auf Instagram automatisch
auch auf der Facebook-Seite erscheinen,
Kontakt über Landesgrenzen
Seinen privaten Facebook-Account hat
Florian Geering vor ein paar Jahren gelöscht – und vor Kurzem wieder einen
neu­
en eingerichtet. Weil er ihn für die
Union der Schülerorganisationen der
Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein (USO), in der er ebenfalls im Vorstand sitzt, wie auch für das Organising
Bureau of European School Student Organisations (OBESSU), in dem die SO-Dachverbände von aktuell 20 europäischen
Ländern zusammengeschlossen sind, benötige. Sowohl in der USO wie in der
OBESSU sei Facebook sehr wichtig, um
den Kontakt der Mitglieder untereinander
aufrechterhalten zu können.
Und was ist mit Twitter? «Für unsere
Zwecke nicht geeignet», winkt Florian
Geering ab. «Ich selber verfolge die Tweets
einiger Politiker oder Journalisten und
denke, dass dieser Kanal vor allem für
­solche Leute interessant ist.» Ohnehin sei
es heute angesichts der vielen zur Verfügung stehenden Kanäle schwierig zu wissen, über welche man die Schülerinnen
und Schüler am besten erreiche. Darum
setzt man, sobald es um offizielle Informationen der SO geht, auch in der Kanti
Freudenberg auf die bewährten Informationswege: Klassenfächer, Poster und teilweise die Klassenlehrpersonen.
Ähnlich handhabt es die SO der
­Kantonsschule Zürich Oberland. «Unsere
wich­
tigsten Informationskanäle sind EMail oder Klassenfächer», sagt Präsident
Sascha Deboni, «Facebook ist dazu lediglich eine Ergänzung.» Wie in den anderen Schulen dient die Seite in erster Linie
als Bildergalerie, oder man wünscht den
neu eintretenden Schülerinnen und Schülern am Anfang des Schuljahrs einen guten Start. Ab und zu komme es vor, dass
sich jemand – etwa nach einem Skitag –
via Facebook für die Organisation bedanke. Was bislang nicht auf Facebook dokumentiert wird, ist hingegen das politische
Engagement der Schülerorganisation –
beispielsweise Anträge, welche die Delegierten in den Konvent einbringen, oder
Beschlüsse des Vorstands. «Im Moment
überlegen wir uns, ob wir dies ändern
­sollen, damit die anderen Schüler sehen,
dass wir mehr tun, als nur Partys zu veranstalten», so Sascha Deboni.
Website für die Professionalität
Als Nächstes will der Vorstand einen
­Instagram-Account eröffnen, in der Überzeugung, dass über diese Plattform mehr
Schüler erreicht werden könnten als über
Facebook. Dennoch glaubt der Präsident
nicht daran, dass S
­ ocial Media dereinst
die klassischen Informationskanäle gänzlich ablösen könnten. Zu diesen zählt er
auch die Website der SO. Sie sei wichtig
für den profes­
sionellen Auftritt gegen
aussen. Auf der Homepage werden Do­
­
kumente wie die Statuten, der Spielplan
der nächsten Volleynight oder Anmeldeformulare für kommende Veranstaltungen
hochladen. Und hier können sich auch Eltern über die Aktivitäten der Schülerorganisation informieren.
«Klar wäre es manchmal einfacher,
aus einer Sitzung gleich etwas zu posten,
als ein Formular auf der Homepage aufzuschalten», meint Sascha Deboni, «aber
das ist schlicht zu unverbindlich.» Nicht
einmal E-Mails würden von allen Schülern regelmässig abgerufen, weiss der
SO-Präsident, obwohl die Schulleitung
­
dies verlange, weil auch sie oder Lehr­
personen diesen Kanal für wichtige Informationen nutzten. Da­rum heisst es für die
Vorstandsmitglieder der Schülerorgani­
sation auch im Zeitalter von Social Media
weiterhin Flyer und Plakate drucken und
sie im Schulhaus persönlich verteilen respektive aushängen. 
Schweizer Jugendliche sind digital aktiv
2014 besassen 97 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen in der Schweiz ein Smart­
phone und gaben dafür durchschnittlich 37 Franken pro Monat aus. Dies ergab
die jüngste JAMES-Studie («Jugend Aktivitäten Medien – Erhebung Schweiz»)
der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Zum Vergleich:
2012 waren es noch 79, 2010 gar nur 49 Prozent.
Unter der Woche verbringen Jugendliche täglich rund zwei Stunden im Internet,
am Wochenende und in den Ferien drei Stunden. Ihre beliebtesten Websites sind
Youtube, Facebook und Google, die bevorzugten Handy-Apps heissen WhatsApp
(mit grossem Abstand), Instagram und Facebook.
89 Prozent der Jugendlichen haben mindestens ein Profil in einem sozialen
Netzwerk, wobei Facebook immer noch Spitzenreiter ist. Allerdings nutzen die
jüngsten Befragten inzwischen Instagram häufiger. Für das Chatten und das
Versenden von Nachrichten werden WhatsApp und andere Messengersysteme
immer wichtiger. Steigender Beliebtheit erfreuen sich auch Videoportale wie
Youtube oder iTube. Bereits 79 Prozent der Jugendlichen nutzen solche Portale
zur Unterhaltung, ebenso viele regelmässig als Informationsquelle (etwa zur
­Lösung von Hausaufgaben). [jo]
 www.psychologie.zhaw.ch/james
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Foto-Wettbewerb fand kein Echo
«um diese so etwas zu beleben». Allerdings
gelte es hierfür noch einige technische
Probleme zu lösen.
19
für den SO-Vorstand hingegen eine Selbst­
verständlichkeit. Die sieben Vorstandsmitglieder sind stets da­rauf bedacht, dass
mindestens eine oder einer von ihnen
mit einer Fotokamera vor Ort ist. Wenn
andere Veranstaltungsteilnehmer eigene
Bilder posten möchten, können sie dies
über den SO-Vorstand tun. Und wenn es
neue Fotos anzuschauen und zu kommentieren gebe, sei die Seite auch am besten
besucht, erzählt Saskia Kircali. Dass im
Übrigen wenig Interak­
tivität stattfindet,
stört die SO-Präsidentin nicht. Zum Chatten gebe es WhatsApp, das auch die Vorstandsmitglieder unter sich rege nutzten,
vor allem, wenn die Vorbereitungen für
einen Anlass im Gange seien.
Zeitgemässes Marketing
Tweets und Posts
vom Schulleiter
Noch nutzen wenige Berufsfachschulen
Social Media für ihre Öffentlichkeitsarbeit.
Eine davon ist der Strickhof in Lindau.
Via Facebook und Twitter verlinkt der
­Direktor die eigene Website.
Text: Jacqueline Olivier
Alle paar Tage setzt Strickhof-Direktor Ueli
Voegeli eine Kurznachricht auf Twitter ab.
«Im Moment betreiben wir dies noch ganz
rudimentär, wir haben erst 100 Follower»,
sagt er und lacht. «Antibiotikaeinsatz in der
Tierhaltung erfordert Strategien im Betrieb – top News – top agrar online», twitterte er beispielsweise am 18. März und
verlinkte einen Artikel im Landwirtschafts­
fachmagazin «Top Agrar». Zwei Tage zuvor lautete ein Tweet kurz und bündig:
«Bauern mit Hochschulabschluss», der da­
zugehörige Link führt auf einen im «Tages-Anzeiger» erschienenen Artikel über
die guten Berufsaussichten von Absol­
venten eines Agronomiestudiums.
Es gehe ihm darum, «tagesaktuelles
Geschehen aus dem Bildungs- und Wissensumfeld der Landwirtschaft nach aus­
sen zu tragen», erklärt der Direktor des
Strickhofs, des «Kompetenzzentrums für
Bildung und Dienstleistungen in Landund Ernährungswirtschaft», wie es auf der
Homepage heisst. Auch Neuigkeiten aus
dem eigenen Betrieb oder Hinweise auf
Ver­
anstaltungen, die im Strickhof statt­
finden oder von diesem (mit)organisiert
werden, verbreitet Ueli Voegeli gerne unter dem Benutzernamen @StrickhofDirekt.
Oder er retweetet Beiträge anderer Mitglieder, wie neulich einen Tweet von Jürg
Arpagaus, dem Prorektor Weiterbildung
der Pädagogischen Hochschule Luzern,
zum Thema Social Media in der beruflichen Bildung.
Nah am Markt
Den Account auf Twitter hat Ueli Voegeli
selber eingerichtet, genau wie jenen auf
Facebook, wo die Strickhof-Geschäftsleitung ebenfalls aktiv ist. «Wir haben einfach
einmal angefangen, um auch in diesem
Bereich mit der Zeit zu gehen», erzählt der
Direktor, «ein Konzept, was und wie wir
über Social Media kommunizieren wollen,
sind wir nun nachträglich am Erarbeiten.
Grundsätzlich orientieren wir uns aber am
Social-Media-Guide des Kantons.» Soziale
Netzwerke seien heute für die Öffent­
lichkeitsarbeit von Unternehmen einfach
20
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Einige Schulleitungen setzen auf Social Media
Wie eine Umfrage der Schulblatt-Redaktion unter den Schulleitungen der
­Berufsfachschulen im Kanton Zürich ergeben hat, werden Social Media auf Leitungsebene von Schulen eingesetzt, die ähnlich wie der Strickhof keine ­reinen
Berufsschulen sind, sondern gleichzeitig Weiterbildungen und Lehrgänge der
höheren Berufsbildung anbieten oder zusätzlich in der Forschung tätig sind.
Die KV Zürich Business School beispielsweise nutzt für den Bereich der Grundbildung Facebook mindestens zweimal pro Monat für Themen ausserhalb des
Unterrichts, etwa um auf bevorstehende Veranstaltungen in der Schule hinzuweisen oder Fotos von stattgefundenen zu posten. Zum gleichen Zweck hat das
Careum einen Facebook-Account, während das Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen Kanton Zürich (ZAG) einen eigenen Webblog ­unterhält. Die EB
Zürich wiederum ist auf Twitter und auf Facebook aktiv und verfügt auch über
einen Google+- und einen Youtube-Acount – alles mit dem Ziel, die Bekanntheit
der Schule zu erhöhen, neue Zielgruppen zu erreichen und der Schule mit der
Präsentation von Personen ein Gesicht zu geben. [jo]
wichtig, findet der 50-Jährige, dem könne
sich der Strickhof nicht verschliessen. Vor
allem, weil dieser keine reine Berufsschule
sei, sondern auch eine Höhere Fachschule,
ein Tagungs- und Weiterbildungszentrum,
ein landwirtschaftlicher Versuchsbetrieb
sowie ein Dienstleistungszentrum für
selbstständige Unternehmen in den Bereichen Land- und Hauswirtschaft. «Wir
sind nah am Markt, an den Betrieben und
den Verbänden», so Ueli Voegeli, «darum
haben Kommunikation und Marketing bei
uns einen hohen Stellenwert.»
Stunden- statt tagesaktuell
Der Strickhof gehört organisatorisch zur
Baudirektion des Kantons Zürich, hat jedoch in Bezug auf die Bildungsangebote
einen Leistungsauftrag der Bildungs­
direktion. Ausser in Lindau befinden sich
auch Standorte in Wädenswil, Affoltern
am Albis, Wülflingen und im Technopark
in Zürich. Für die Öffentlichkeitsarbeit
des gesamten Betriebs ist Christoph Jenni
am Hauptsitz in Lindau zuständig. «Die
Grundlage ist unsere Website, die aus
2500 Einzelseiten besteht. Auf diesen können wir unsere Kompetenzen umfassend
und detailliert präsentieren.»
800 Personen besuchen täglich diese
Website – «weil sie stets tagesaktuell und
dadurch attraktiv ist», wie Christoph Jenni
meint. Dank der Facebook-Seite, auf der
viele Posts mit der Website verlinkt werden, sei man nun sogar fast stunden­
aktuell. Und brauche dafür gar nicht viel
Zeit zu investieren. «Arbeitsintensiv ist
das Gesamtpaket der Kommunikation,
das Definieren und Formulieren der Botschaften.» Wenn eine Botschaft einmal
steht, ist sie mit einem Bild und einem
kurzen Statement rasch auf Facebook
gepostet. «Social Media dienen lediglich
­
als zusätzliche Kanäle und als Multiplikatoren, darum ist der Ertrag wesentlich
grösser als der Aufwand.»
Dem Betrieb ein Gesicht geben
Ueli Voegeli belegt die Aussage des
Kommunikationschefs gleich mit einem
­
Beispiel: Ende Februar organisierte die
Höhere Fachschule Agrotechnik Strickhof auf dem Bundesplatz in Bern eine
PR-Veranstaltung für die Landwirtschaft.
Noch am selben Nachmittag postete der
Direktor ein paar Bilder des Anlasses auf
Facebook. So etwas mache er zwischendurch und unterwegs über das Smartphone
oder das Tablet. Binnen kurzer Zeit habe
der Post mittlerweile fast 11 000 FacebookUser erreicht. Wenn nur ein Teil der Be­
sucher zusätzlich dem Link auf die Web­
site gefolgt sei, sei das Ziel, über einen
kurzen Spot auf die eigentlichen Inhalte
zu verweisen, schon erreicht.
Doch Ueli Voegeli und Christoph Jenni
geht es nicht allein darum, via Facebook
und Twitter die Öffentlichkeit auf den Betrieb aufmerksam zu machen, sie möch-
Kein Jekami
Warum wird für das Posten von Fotos
nicht Instagram benutzt, das genau da­
rauf ausgerichtet ist? Ueli Voegeli kennt
Instagram von seinen eigenen Kindern
und hat, um diese zu begleiten, selber einen Account. Als offizielle Plattform einer
Geschäftsleitung sei dieses Forum aber
weniger geeignet, findet er. Weil keine
Möglichkeit bestehe, zum Foto auch einen
etwas ausführlicheren Kommentar zu
­formulieren.
Zur Facebook-Seite des Strickhofs sol­len
auch Mitarbeitende und Lernende bei­
tragen. Allerdings nicht im Sinne eines
Jekami: Beiträge müssen vom Administ­
rator freigegeben werden, «alles andere
wäre zu heikel». Bis dato halten sich Anfragen noch in engen Grenzen. Ueli Voegeli und Christoph Jenni möchten dies nun
aber fördern. Mehr Posts von einzelnen
Akteuren würden die Seite nicht nur be­
leben, sondern für eine weitere Streuung
sorgen, denn jeder, der postet, wird seinen
Post vermutlich mit seinen Freunden teilen. Dadurch würde die Öffentlichkeits­
arbeit des Strickhofs unterstützt, ist der
Direktor überzeugt.
Weitere Entwicklung noch offen
Was den Einsatz von Twitter und Facebook durch den Strickhof betrifft, will
Christoph Jenni im Moment noch nicht
von einem Erfolg sprechen. «Aber immerhin haben wir das Thema aufgegriffen
und mit der Umsetzung angefangen.» Wie
genau die weitere Entwicklung aussehen
soll, lassen er und Ueli Voegeli zurzeit
weitgehend offen. Nur so viel kann Christoph Jenni heute schon sagen: Demnächst
soll jede Pressemitteilung automatisch
auch auf den wichtigsten Social-MediaKanälen veröffentlicht werden. Und Ueli
Voegeli beabsichtigt, die Administratorenfunktion möglichst bald intern zu delegie-
ren und mit möglichst wenig Ressourcen
die Social-Media-Kanäle professioneller
bewirtschaften zu können. Ob dies dann
möglich sein werde, sei eine andere Frage.
«Vorläufig muss das noch nebenbei funktionieren.»
Vor allem aber möchte der StrickhofDirektor, dass das Potenzial von Social Me­
dia im Rahmen einer E-Learning-Strategie auch in den Schulzimmern geprüft
und stufengerecht genutzt wird. «Da haben wir als Bildungsinstitution noch ein
paar Hausaufgaben zu machen», bemerkt
er selbstkritisch. Denn: «Diese Medien
werden von den jungen Leuten genutzt,
dieser Tatsache müssen wir auch in der
Berufsbildung ins Auge sehen.» Immerhin sind am Strickhof Lerngruppen auf
WhatsApp bereits weitverbreitet. Oft von
den Lernenden aus eigenem Antrieb eingerichtet, teilweise mit Einbezug der
Lehrpersonen, teilweise ohne.
Musste die Geschäftsleitung aufgrund
ihrer Facebook- und Twitter-Aktivitäten
schon einmal negative Reaktionen ge­
wärtigen? «Überhaupt nicht», antwortet
Ueli Voegeli. Im Gegenteil: Bei anderen
Schulen stosse die Online-Präsenz des
Strickhofs teilweise auf grosses Interesse;
es seien schon Anfragen eingegangen, wie
sie genau vorgingen, erzählt der Direktor – bislang allerdings nicht aus dem
Kanton Zürich. 
21
ten auch eine Haltung ausdrücken. Nämlich die, dass der Strickhof «voll am Ball
ist.» Über Social Media liessen sich rasch
und einfach Kontakte zu anderen Ak­
teuren der Branche knüpfen, mit denen
man sich dann ohne Berücksichtigung von
Formalitäten austauschen könne, meint
der Direktor. Und: Auf Facebook könne
man dem Betrieb noch besser als auf der
Website ein Gesicht geben, weil Fotos darauf das zentrale Element darstellten. «Wir
möchten dort vor allem Alltagsmomente
unserer Bildungs- und Beratungsarbeit
mit unseren Lernenden und Mitarbeitenden zeigen.» Stehen dabei Einzelpersonen im Fokus, müsse dafür jedoch erst
das Einverständnis der Fotografierten
eingeholt werden, im Falle von Gruppen
in einer Lernumgebung des Strickhofs
sei dies nicht nötig.
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Fokus
Fredi Peter, 18, Landwirt EFZ,
3. Lehrjahr, Strickhof
«WhatsApp finde ich praktisch, man kann es überall
kostenlos nutzen, wo WLAN zur ­Verfügung steht.
Vor allem mit meiner Freundin chatte ich viel, aber
auch mit Kollegen. Facebook ist weniger persönlich,
dort tausche ich Bilder aus mit Kollegen oder wir
­machen ab, wo wir am Wochenende hinwollen.
Vom elterlichen Landwirtschaftsbetrieb haben
wir eine Seite ein­gerichtet, auf der wir sporadisch
Bilder ­posten – etwa von der Aussaat oder
der Obst­ernte. So können wir den Leuten
­etwas unsere ­Arbeit zeigen. Es gibt auch
Likes, allerdings sind es i­ mmer etwa
die gleichen Leute, die die Seite
anschauen.»
Schulverwaltung
Im Hintergrund
aktiv und oft
u
­ nterschätzt
Ohne Schulverwaltungen keine Schulen;
sie wurden in den vergangenen Jahren
­immer wichtiger. Eine Schulverwaltungs­
leiterin gibt Einblick in ihren Alltag.
Zahlreiche Varianten
Text: Katrin Hafner Foto: Conradin Frei
Ein gestrandetes Ruderboot, Spielobjekt
auf dem Pausenplatz der Primarschule
Bachenbülach. Nicht weit davon ein Bas­
ketballfeld. Kinder rennen, rufen, spielen,
ein milder Frühlingsmorgen. Unmittelbar
neben dem Pausenplatz befindet sich
Trakt C der Schule: ein vor fünf Jahren
bezogener Neubau, hellgelb gestrichen,
­
innen dank grosszügiger Fens­
terfronten
lichtdurchflutet. Im Gebäude befinden
sich der Hort und im Untergeschoss die
Schulleitung sowie die Schulverwaltung.
Letztere war ursprünglich in der Gemein­
deverwaltung untergebracht, danach, bis
im Jahr 2010 in einem Pavillon auf dem
Schulgelände. Dass sie jetzt Teil der Schu­
le ist, steht gleichsam für die veränderte
Position der Schulverwaltung.
Das Geschäftsleitungsmodell
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule
Im Projekt Belastung – Entlastung im Schulfeld wurde die Frage gestellt, wie
die Schulleitungen, aber auch die Schulpflegen gezielt entlastet werden können.
Die Analyse zeigte, dass im Dreieck Schulpflege – Schulleitung – Schulverwaltung
die Aufgabenteilung und die Kompetenzen nicht überall befriedigend geregelt
sind. In der Folge beschrieb die Vereinigung des Personals der Schulverwal­
tungen (VPZS) in Zusammenarbeit mit dem Verband der Schulpräsidentinnen
und -präsidenten (VZS), dem Verband der Schulleitenden (VSLZH) und dem
Volksschulamt des Kantons Zürich (VSA) das Geschäftsleitungsmodell als eine
effi­ziente Organisationsform für Gemeinden mit mehreren Schulen. Die Unter­
lagen wurden den Schulgemeinden zur Verfügung gestellt.
22
Cornelia Schütz, Leiterin der Schulver­
waltung, sitzt Wand an Wand mit Schul­
leiter Ivo Grossrieder und bildet mit ihm
die Geschäftsleitung der Schule. Die
räumliche Nähe ist für beide wichtig und
wertvoll. «Wir ziehen am gleichen Strick
und arbeiten sehr eng zusammen», sagt
die Schulverwaltungsleiterin und wirft
einen Blick aus ihrem Büro ins Grüne.
­
Seit ­zweieinhalb Jahren arbeitet sie hier
zu 100 Prozent und hat zwei Sachbear­
beiterinnen, die je zu 40 Prozent ange­
stellt sind, an ihrer Seite. Zur Schule ge­
hören 370 Schülerinnen und Schüler.
Hierarchisch sind Cornelia Schütz und
Ivo Grossrieder dem Schulpflegepräsi­
denten unterstellt.
Operative Führung der Schule
Die Geschäftsleitung (GL) setzt sich zusammen aus der Leitung des pädagogi­
schen Bereichs (Schulleitung) und der Leitung des nichtpädagogischen Bereichs
(Leitung Schulverwaltung). Je nach Gemeindeorganisation kann es sinnvoll sein,
dass das Schulpräsidium in der GL einsitzt. Aufgrund der aktuellen Gesetzeslage
ist es nicht möglich, die GL mit Kompetenzen auszustatten, die der Schulpflege
oder der Schulleitung zugeordnet sind. Die GL erarbeitet Entscheidungsgrund­
lagen zuhanden der Schulpflege und koordiniert die Aufgabenerfüllung im Auf­
trag der Schulpflege. Zu den Kernaufgaben gehören: Entwicklungsarbeit, rollende
Planung, Erarbeitung von Richtlinien, Definition von Standardabläufen, Leitung
des Budgetierungsprozesses sowie Koordination aller weiteren Organe der
Schule. Die GL führt die Schule operativ und vereinigt pädagogische und nicht­
pädagogische Aufgabenbereiche.
Vorteile des Geschäftsleitungsmodells sind etwa kürzere Entscheidungswege,
schnellerer Informationsfluss, hoher Professionalisierungsgrad, weitergehende
Entlastung der Schulpflege und -leitung. Zudem kann Spezialwissen in der
­gesamten Organisation genutzt werden. Derzeit arbeiten rund ein Viertel aller
Schulverwaltungen im Kanton Zürich nach dem Geschäftsleitungsmodell. [kat]
 vpzs.federas.ch/aktuelles/das-geschaeftsleitungsmodell
Das ist nicht überall der Fall: einzelne Ge­
meinden haben die Schulverwaltung der
Schulleitung unterstellt. In Einheits- oder
Parlamentsgemeinden sind sie manch­mal
eine Abteilung der Stadt- oder Gemein­
deverwaltung. Schulverwaltung ist eben
nicht gleich Schul­
verwaltung; je nach
Grösse und Organi­sation der Schule und
abhängig von der jeweiligen Schulpflege,
übernehmen die Schulverwaltungen un­
terschiedliche Aufgaben.
Das Volksschulgesetz des Kantons Zü­
rich enthält grundlegende Vorgaben be­
züglich Aufgaben- und Kompetenzver­
teilung zwischen Schulbehörden, Schul­
verwaltungen und Schulleitungen. Grund­
sätzlich sorgen Schulverwaltungen für den
professionell geleiteten Schulbetrieb im
Bereich Administration und Organisation.
Sie setzen Beschlüsse und Richtlinien um,
kümmern sich um das Finanz- und Rech­
nungswesen und sind Koordinationsstelle
der gesamten Schule sowie Bindeglied
zwischen der Schule und dem kantonalen
Volksschulamt. Gestützt auf das Organi­
sationsstatut der jeweiligen Schulgemein­
de können Schulverwaltungen auch für
weitere Aufgabenbereiche zuständig sein,
beispielsweise für den Schulgesundheits­
dienst, die Hausdienste oder die schul­
ergänzenden Betreuungsangebote.
Wie sieht es in Bachenbülach aus?
Cornelia Schütz selbst fasst ihre Aufgabe
wie folgt zusammen: «Wir sind in erster
Linie für die ganze Administration ver­
antwortlich, reservieren zum Beispiel das
Hallenbad fürs Schulschwimmen, organi­
sieren den Transport in Sonderschulen,
stellen Rechnungen, schreiben Anträge,
füllen Statistiken aus und sind bei Stellen­
besetzungen miteinbezogen.»
Professionell und konstant
Generell hat sich die Rolle der Schulver­
waltung in den vergangenen Jahren stark
verändert. Früher erledigten Lehrerinnen
und Lehrer oder Mitglieder der Schul­
pflege nebenbei einen Teil der Arbeit,
den heute die Schulverwaltung leistet;
statt von der Schulverwaltung war meist
Ein Tag mit der Feuerwehr
Zu Cornelia Schütz’ Alltag gehört es, Ge­
schäfte für die Schulbehörde vorzuberei­
ten. Sie mag diese Aufgabe. «Ich berate
die Schulpflege – und sehe so auch in die
strategischen Bereiche hinein. Als Lei­
terin der Schulverwaltung bin ich aller­
dings in erster Linie operativ tätig.» Be­
sonders schätzt sie, wie offen sie sich mit
Schulleiter Ivo Grossreiter austauschen
kann – «etwa wenn es um die Frage geht,
wie wir die Pensenplanung fürs nächste
Schuljahr sinnvoll gestalten oder den
­gemeinsamen Weiterbildungstag». Letzte­
ren or­ganisiert die Schule Bachenbülach
einmal jährlich über die Professionsgren­
zen hinaus: 2014 übten die Lehrerinnen
und Lehrer, die Betreuungspersonen des
Horts sowie die Hausdienst- und Schul­
verwaltungsmitarbeiterinnen einen Tag
mit der Feuerwehr.
Am Elternabend dabei
Zur Abwechslung in ihrem Beruf gehören
für Cornelia Schütz zum Beispiel Liegen­
schaftsfragen, um die sie sich kümmert.
Derzeit sitzt sie regelmässig mit der Bau­
kommission zusammen, weil es eine neue
Heizung für die Schule braucht. Ausser­
dem nimmt sie ab und zu an einem Eltern­
abend teil – meist dann, wenn der Hort
dazu einlädt. Denn sie ist Vor­gesetzte der
Leitungen Hausdienst und Hortpersonal.
Die breite Pa­lette ihres Stellenprofils
schätzt sie sehr. Nach ihrer Ausbildung
zur Schulverwaltungsleiterin war sie zu­
erst in der Se­
kundarschule U
­ ster tätig,
einer wesentlich grösseren Schule mit
­
rund 800 Schüle­rinnen und Schülern. Im
kleineren Bachenbülach geniesst sie es,
«näher am Schulgeschehen zu sein, mehr
Verant­
wortung und Einfluss zu haben».
Ent­sprechend frustriert es sie manchmal
ein wenig, dass «einige Leute» das Ge­
fühl haben, in der Schulverwaltung säs­
sen «nur Tippsen und Sekretärinnen».
Die Mutter zweier erwachsener Kinder
wünscht, dass sich das veränderte Berufs­
bild bald etablieren wird. Die Vereini­
gung Zürcher Schulverwaltungen ihrer­
seits setzt sich für eine gesetzliche
Verankerung der Schulverwaltungen im
Volksschulgesetz ein. 
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule
die Rede vom Schulsekretariat. Mit dem
Volksschulgesetz von 2005 und der Ein­
führung von Schulleitungen entwickelten
sich die Schulverwaltungen zu «Kompe­
tenz- und Dienstleistungszentren für das
Management des Schulbetriebs von Ge­
meinden», wie es Erwin Keller ausdrückt,
Präsident der Vereinigung Zürcher Schul­
verwaltungen (VPZS). Was heisst das kon­
kret? «Die Schulverwaltungen übernah­
men zusätzliche Aufgaben und gewannen
an Kompetenzen gegenüber den Schul­
leitungen und Schulpflegen – vor allem im
operativen Bereich.» Heute seien Schul­
verwaltungen Zentrum und Anlaufstelle
für das Schulpräsidium, die Schulpflege,
die Schulleitung, die Lehrpersonen, die
Hausdienste und die weiteren Mitarbei­
tenden der Schule sowie für die Medien.
Die VPZS bietet gemeinsam mit dem
Schweizerischen Institut für Betriebs­
ökonomie (SIB) einen Studiengang zur
diplomierten Schulverwaltungsleitung an.
«Dies hat einen Professionalisierungs­
schub mit sich gebracht. Zudem haben
sich die Mitgliederzahlen des Verbands
in den letzten acht Jahren mehr als ver­
doppelt», sagt Erwin Keller. Martin Wen­
delspiess, Chef des Volksschulamts, be­
tont die Wichtigkeit der Schulverwal­
tungen aus Sicht des Kantons. «Während
die Behördenmitglieder nicht immer den
fachlichen Hintergrund für das Bildungs­
wesen mitbringen – auch nicht mitbrin­
gen müssen – und je nach Wählerwille
kommen und gehen, sind die Schulver­
waltungen konstante und professionelle
Ansprechpartner für das Volksschulamt.»
23
Cornelia Schütz leitet die Schulverwaltung der Primarschule
­Bachenbülach und schätzt die
­Zusammenarbeit mit dem Schulleiter in der Geschäftsleitung.
Stafette
Umstellung auf Tages­
schule war die Rettung
Die im letzten Schulblatt vorgestellte altersdurchmischte
­Primarschule Halbwies in Volketswil gibt den Stab weiter
an die öffentliche abc-Tagesschule Adlikon.
Text: Charlotte Spindler Fotos/Collage: Marion Nitsch
Stafette Das Schulblatt besucht Schulen, die im Unter­
richt und Schulalltag interessante Wege entwickeln.
Die vorgestellte Schule bestimmt, welche Primar- oder
­Sekundarschule in der kommenden Schulblatt-Ausgabe
vorgestellt wird. Die in dieser Ausgabe vorgestellte Schule
wünscht sich als Nächstes: eine Spitalschule.
«Meine 60-Prozent-Stelle an der Tages­
schule Adlikon habe ich erst vor Kurzem
angetreten, berufsbegleitend studiere ich
Soziale Arbeit an der ZHAW. Hier an un­
serer Schule führe ich das Schulsekreta­
riat und den Be­treuungsbereich. Mir ge­
fallen die fami­liäre Atmosphäre und die
enge Zusammenarbeit im Team wie mit
den Eltern. Und es freut mich, dass die
Kinder gerne hier sind und abends
manchmal am liebsten bleiben würden,
wenn die Eltern sie abholen. Schön ist
auch, dass wir spontan mit den Kindern in
die nahe Natur gehen können.
Wir sind eine öffentliche Schule, wer­
den aber manchmal für eine private ge­
halten, weil für manche der Begriff Ta­
gesschule nach privater Einrichtung tönt.
Wenn ein Kind zu uns kommen soll, macht
es zuerst einen Schnupperaufenthalt von
ein paar Tagen. Kinder mit besonderen
Bedürfnissen kön­nen wir nur beschränkt
aufnehmen, weil wir als kleine Schule we­
nige Kapazitäten haben.»
«In meinem Klassenzimmer sitzen Kin­
der von der 1. bis zur 4. Klasse. Wir sind
eine Mischform von Dorf- und Tages­
schule; unser Betrieb ist persönlich und
übersichtlich. Ich arbeite jetzt im achten
Jahr als Klassenlehrerin hier. Der Unter­
richt in einer altersmässig so heterogenen
Klasse erfordert gute Vorbereitung und
Flexibilität. Je nach Fach arbeiten die Kin­
der nach dem Mehrklassensystem an ih­
ren Aufgaben oder in altersdurchmisch­
ten Gruppen.
Der Tagesschulalltag hat grosse Vor­
teile. Ich habe ein 100-Prozent-Pensum,
betreue auch die Bibliothek, bin also den
ganzen Tag im Haus. Wenn ein Kind bei
Hausaufgaben Schwierigkeiten hat, kann
es über Mittag oder nach Schulschluss
rasch zu mir kommen und sein Anliegen
mit mir besprechen. Weil ich oft bis Be­
treuungsschluss in der Schule bin, kön­
nen die Eltern und ich spontan miteinan­
der reden. Die enge Zusammenarbeit – auch
mit der Behörde – schätze ich sehr.»
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule
«Ich gehe in die dritte Klasse und wohne
nicht im Dorf. Meine Mutter geht arbeiten;
sie bringt mich morgens zur Schule und
holt mich abends ab. Die 5. Klasse werde
ich in Humlikon besuchen, dann fahre
ich über Mittag mit dem Velo hierhin zum
Essen. Das Dorf, in dem ich wohne, ist sehr
klein, es hat keine Kinder in meinem Alter.
Darum gehe ich gerne in die Tagesschule,
da gibt es genügend Kinder zum Spielen.
Wir sind oft draussen, fahren Trottinett
und Rollerblades. Nach der Schule ma­
chen wir Hausaufgaben, zeichnen oder
basteln. Am Mittwochnachmittag unter­
nehmen wir etwas Besonderes, gehen zum
Beispiel mit Frau Pedrotta ins Hallenbad
oder in den Wald.
In der Schule sitzen die Grösseren und
die Kleineren nicht zusammen, beim Mit­
tagessen schon. Unsere Servietten werden
so auf den Tischen verteilt, dass jeden Tag
andere nebeneinandersitzen. Manchmal
stört es mich ein wenig, dass es während
des Essens laut ist.»
hilft auch während der Frühstücks- und der Mittagspause. In der
Regel sind am Mittag und am Nachmittag zwei Personen für die
Betreuung da. Zusammenarbeit mit Eltern: Die meisten bringen
ihre Kinder morgens zur Schule und holen sie abends ab. «So
sehen wir die Eltern täglich und haben einen engen Austausch»,
sagt Vanessa Pedrotta. «Im Tagesschulbetrieb sind die Eltern
nicht involviert, aber wenn wir einen Anlass, zum Beispiel ein
Festchen, organisieren, helfen viele gerne mit.» Spe­zialitäten:
Während der Ferien bietet die Tagesschule eine Betreuungs­
woche für Kinder an. Herausforderung: Die Tagesschule ist auf
auswärtige Kinder angewiesen. Seit die umlie­genden Gemein­
den ihr Hortangebot ausgebaut haben, sei die Schülerzahl eher
rückläufig, erklärt Vanessa Pedrotta. «Wir u
­ nternehmen viel, um
auswärtige Eltern und Dorfbevölkerung zusammenzubringen,
unter anderem Sommerfeste und Räbe­liechtliumzüge.» Um El­
tern auf das Tagesschulangebot aufmerksam zu machen, hat
die Schulleitung ihre Öffentlichkeitsarbeit in den umliegenden
Gemeinden intensiviert und auch die Lokalpresse einbezogen.
Mit Erfolg: Bereits sind Artikel über die Tagesschule erschienen.
Perspektiven: Die rege Bautätigkeit in Adlikon könnte dazu füh­
ren, dass neue Bewohnerinnen und Bewohner ins Dorf ziehen.
Mehr berufstätige Eltern könnten zur Auslastung der Schule
beitragen, hofft Vanessa Pedrotta. 
25
Steckbrief: 16 Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse besuchen die
abc-Tagesschule Adlikon und sitzen im gleichen Klassenzimmer.
Zwei Lehrerinnen teilen sich 110 Stellenprozente. Zwei neu zu­
gezogene Kinder werden derzeit in Deutsch als Zweitsprache
unterrichtet. Die Leiterin der Tagesschule, Vanessa Pedrotta,
führt gleichzeitig das Schulsekretariat. Lage: Zur politischen
­Gemeinde Adlikon, die im Zürcher Weinland liegt und knapp
600 Einwohnerinnen und Einwohner zählt, gehören auch die
Dorfteile Dätwil und Niederwil. Kinder aus dem Dorfteil Adlikon
besuchen den Kindergarten im benachbarten Dorf Humlikon,
ihnen steht ein Schulbus zur Verfügung. Die Schülerinnen und
Schüler der 5. und 6. Klasse gehen ebenfalls nach Humlikon, sie
haben jedoch die Möglichkeit, das Tagesschulangebot weiterhin
zu nutzen. Entstehung: Die abc-Tagesschule entstand vor zehn
Jahren auf Wunsch der Bevölkerung; das Projekt wurde an einer
Schulgemeindeversammlung genehmigt. Nachdem die Schüler­
zahl das Minimum von 14 Kindern nicht mehr erreicht hatte,
drohte der Schule die Schliessung. Mit der Gründung der Tages­
schule kamen rasch auswärtige Kinder hinzu. Verändert wurde:
Das hübsche alte Dorfschulhaus wurde für die Bedürfnisse der
Tagesschule umgebaut. Im Erdgeschoss sind Klassenzimmer
und Bibliothek, im 1. Stock der Tagesschulbereich mit Ess- und
Aufenthaltsraum, Küche, Aufgaben- und Ruhezimmer. Im Unter­
geschoss gibts eine Werkstatt und unter dem Dach einen Spielund Bewegungsraum für Schlechtwettertage. Betreuung: Die
Tagesschule ist ein freiwilliges Angebot. Sie steht auch Kindern
aus umliegenden Gemeinden zur Verfügung und ist täglich von
7 bis 18 Uhr geöffnet. Von 11.45 bis 13.15 Uhr, vor Unterrichts­
beginn und nach Unterrichtsschluss ist Betreuungszeit. Die fünf
Kinder, die von umliegenden Gemeinden kommen, sind die
­ganze Woche in der Tagesschule, die Kinder aus Adlikon zum
Teil die ganze Woche, tageweise oder gar nicht. Eine Köchin
­bereitet jeden Tag aus frischen Zutaten das Mittagessen zu, sie
Die Adresse für Schulpflegen, Schulleitungen und Schulverwaltungen:
o
Coaching, Supervision, Teamentwicklung,
Moderation, Konfliktmanagement, Mediation
o
Rechtsberatung, Erstellen von Reglementen, Begleitung von Führungsentscheiden,
Krisenvorsorge und -begleitung, Medienkonzept
o
Strategieplanung, Kulturprozess, Organisationsentwicklung, Projektleitung
o
Temporäre Fachpersonen (Springer) für
Schulleitung, Schulverwaltung, Tagesstrukturen, Heimleitung, Mitarbeiterbeurteilung etc.
o
Weiterbildungsangebote
für Behörde,
Schulleitung, Schulverwaltung, Schulsozialarbeitende und Lehrpersonenteam
www.schulsupport.ch
26
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Winterthurerstrasse 525 8051 Zürich
Tel. 043 499 20 90 Fax 043 499 20 99
Schulreisen
Pfannenstiel
In Kürze
Schulversuch
«Fokus Starke Lernbe­
ziehungen» ist komplett
Lehrmittelverlag Zürich
Verselbstständigung
­beantragt
Der Lehrmittelverlag Zürich soll verselbst­
ständigt werden und künftig seine Auf­
gaben als Aktiengesellschaft in öffentli­
chem Besitz erfüllen. Der Regierungsrat
hat das Gesetz über den Lehrmittelverlag
verabschiedet und beantragt dem Kan­
tonsrat, der Vorlage zuzustimmen. Heute
führt der Kanton den Lehrmittelverlag
als unselbstständige öffentlich-rechtliche
Anstalt. Seine Hauptaufgabe ist es, Lehr­
mittel für die Volksschule des Kantons
Zürich zu pro­duzieren, zu erwerben und
zu vertreiben. Zu den aktuellen Heraus­
forderungen zählen unter anderem der
Trend zur Digita­lisierung der Lehrmittel
oder die Angleichung der Lehrpläne und
Lehrmittel der Deutschschweizer Kanto­
ne (Lehrplan 21). Das neue Gesetz über
den Lehrmittel­verlag trägt diesen verän­
derten Rahmenbedingungen Rechnung:
Es verschafft dem Lehrmittelverlag einen
grösseren unternehmerischen Spielraum.
Der verselbstständigte Lehrmittelverlag
Zürich soll seine öffentlichen Aufgaben
wie bisher erfüllen: Er stellt den Schulen
qualitativ hochstehende und preiswerte
Lehrmittel zur Verfügung und bezieht die
Lehrerschaft bei deren Entwicklung mit
ein. [red]
Berufswahl
Neuer biz-Newsletter
zum Abonnieren
Zamira, Noa, Tarik und Lia, vier Jugendli­
che aus dem Kanton Zürich, führen durch
den neuen biz-Newsletter. Sie erzählen
von ihren Sorgen und Erlebnissen bei
der Berufswahl. Der Newsletter erscheint
vier bis fünf Mal im Jahr und richtet sich
speziell an Personen, die Jugendliche auf
dem Weg ins Berufsleben begleiten. Der
Newsletter informiert darüber, welche
Berufswahlthemen in der 2. und 3. Sek
­
­gerade aktuell sind und was in den biz so
läuft. [red]
 www.berufsberatung.zh.ch/biznewsletter
Protokollhinweis
Delegiertenversammlung
LKV vom März 2015
An der Delegiertenversammlung vom
25. März 2015 standen die Nomination des
Vertreters der Volksschule im Bildungsrat
und die Wahl des gesamten Vorstandes
der Lehrpersonenkonferenz (LKV) des
Kantons Zürich auf der Traktandenliste.
Martin Lampert stellte sich für eine wei­
tere Amtszeit als Bildungsrat zur Ver­
fügung und wurde mit grossem Mehr be­
stätigt. Im Vorstand der LKV gab es einige
personelle Änderungen: Der bisherige
Präsident Jürg Maag trat mit Aussicht
auf seine Pensionierung zurück, ebenfalls
ihren Rücktritt gab Esther Enzler, am­
tierende Vizepräsidentin, bekannt. Der
neu gewählte Vorstand der LKV setzt sich
für die nächsten zwei Jahre wie folgt zu­
sammen: Neu im Vorstand sind Jana Peter
und Alessandro Lanza, wiedergewählt
wurden ausserdem Gabriella Bazzucchi
und Anna Richle, Letztere als Präsiden­
tin. Zudem fand ein Workshop statt zum
Thema Zusammenarbeit und Kommuni­
kation zwischen den Delegierten und der
Basis. Die Diskussionen der Delegierten
in Gruppen zeigte klar, dass den Lehre­
rinnen und Lehrern im Kanton Zürich die
Mitsprache und Meinung der Basis wich­
tig ist und dass sie ­
einen hohen Stel­
lenwert geniesst. Das vollständige Pro­
tokoll der Delegiertenversammlung vom
25. März 2015 ist auf der Homepage zu
finden. [Anna Richle, LKV]
 www.lkvzh.ch
Austausch
Lehrpersonen wechseln
das Sprachgebiet
Künftig sollen sich Lehrpersonen über die
sprachregionale Grenze austauschen; die
Plenarversammlung der Erziehungsdirek­
torenkonferenz hat dem Grobkonzept für
einen solchen Austausch einstimmig zu­
gestimmt. Bereits ab Sommer startet ein
Pilotprojekt. Es handelt sich um einen ge­
genseitigen Austausch: Eine Schule ent­
sendet für ein Semester oder Jahr eine
Lehrperson und nimmt in dieser Zeit eine
andere aus der Partner­
schule auf. Die
Lehrperson bleibt an ­ihrer Stammschule
angestellt. Die Schulleitung der Gastschu­
le und die Lehr­person einigen sich darauf,
wie der konkrete Einsatz erfolgen soll. In­
formation und Anmeldung: Eva Schaffner,
ch Stiftung für eidgenössische Zusam­
menarbeit, Tel. 032 346 18 40. [red]
 www.chstiftung.ch
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Volksschule
 www.vsa.zh.ch/fsl
Zwei Lehrerinnen im Zimmer:
Die Schule Rifferswil ist Teil
des Schulversuchs «Fokus Starke
Lernbeziehungen». Foto: zvg
27
Ab dem kommenden Schuljahr 2015/16
setzen weitere Schulen den Schulversuch
«Fokus Starke Lernbeziehungen» um.
Mit der dritten und letzten Staffel erpro­
ben insgesamt zwölf Schulen mit rund
150 Klassen und 3000 Schülerinnen und
Schülern neue Wege, um den Regelklas­
senunterricht und die Lernbeziehungen
zu stärken. Im August starten die Schu­
len Dorf/Feld aus Kloten, Ruggenacher 1
aus Regensdorf und Am Wasser aus dem
Zürcher Schulkreis Waidberg. Im Schul­
versuch unterrichten grundsätzlich zwei
Lehrpersonen pro Klasse alle Lehrplan­
fächer. Zusätzlich verfolgen sie die Ziele
des Unterrichts in Deutsch als Zweitspra­
che, der Integrativen Förderung und der
Begabtenförderung. Fachpersonen bera­
ten und unterstützen die Lehrpersonen
dabei. Damit sollen die Lernbeziehungen
und der Regelklassenunterricht gestärkt
und die Organisation des Schulalltags ver­
einfacht werden. «Fokus Starke Lernbe­
ziehungen» wird seit Sommer 2013 in ver­
schiedenen Schulen des Kantons Zürich
auf Kindergarten- und Primarstufe durch­
geführt. Der Schulversuch dauert bis Ende
Schuljahr 2018/19 und wird wissenschaft­
lich evaluiert. [red]
Der Philosoph Reto Givel, 41,
hat unter anderem als Primar­
lehrer und als Projektkoordinator
Schulharmonisierung in BaselStadt gearbeitet, bevor er zur
­Bildungsdirektion des Kantons
­Zürich kam.
28
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule
Interview
«Die Freiheit
gibt den Schulen
viel Kraft»
Seit Ende 2013 ist Reto Givel Leiter
der Abteilung Mittelschulen im Mittelschul- und Berufsbildungsamt. Wie
­erlebt er die Schulen und wo sieht er
die grossen Herausforderungen?
Interview: Jacqueline Olivier Foto: Dieter Seeger
Herr Givel, wie würden Sie Ihr erstes
Jahr als Leiter der Abteilung Mittel­
schulen zusammenfassen?
Als sehr intensives Jahr. Angesichts der
vielen Aufgabenbereiche, die diese Stelle
umfasst, hat die Einarbeitung viel Zeit in
Anspruch genommen. Ausserdem habe
ich noch im ersten Monat alle Mittelschulen
besucht und seither alle schon mehrfach.
Weil es mir wichtig ist, nah an die Schulen
heranzugehen und den Dialog mit ihnen
zu pflegen. Wenn Schulleitungsmitglieder
eine Frage oder ein Problem ­haben, steht
meine Tür für sie offen.
Welche Eindrücke haben Sie
bei Ihren Besuchen von den Schulen
­gewonnen?
Der zentrale Eindruck ist: Vielfalt. Ich habe
mir die Schulen zwar unterschiedlich vorgestellt, aber wenn man innerhalb kurzer
Zeit Einblick in alle Schulen nimmt, wird
das Ausmass des Facettenreichtums besonders deutlich. Das kommt daher, dass
die Mittelschulen im Kanton Zürich im
Vergleich zu anderen Kantonen mehr
Freiheit haben. Umgekehrt bedeutet dies
aber auch, dass sie mehr Verantwortung
wahrnehmen müssen.
Wie meinen Sie das?
Ich denke beispielsweise an den Lehrplan, den jede Schule für sich erstellt.
Oder an die Lehrmittel, die sogar jede einzelne Lehrperson wählen kann. Auch hat
jede Schule ihr eigenes Budget. Damit ist
viel Verantwortung verbunden. Aber diese
Freiheit gibt den einzelnen Schulen auch
viel Kraft.
Heute geht der Trend aber klar in
Richtung Harmonisierung. Was bedeutet
das für die Freiheit der Schulen?
Ich finde die dezentrale Verantwortung
der Schulen sehr wichtig und das System,
so wie es organisiert ist, gut. Aber es
stimmt: Was wir in die Schulen hinein­
tragen, hat oft einen harmonisierenden
Charakter, etwa der Massnahmenkatalog
zur Förderung von Naturwissenschaften
und Technik – NaTech – oder die Studienund Laufbahnberatung, die demnächst
implementiert werden soll. Bei solchen
Projekten müssen wir von den Schulen
bestimmte Mindeststandards einfordern.
Wir setzen jedoch darauf, dass die Schulen die Notwendigkeit solcher Vorhaben
selber sehen und deshalb motiviert sind,
die Kraft ihrer Freiheit zu nutzen, um ein
für ihre Schule passendes Modell zu entwickeln. Denn würde man einfach top down
etwas anordnen, würde viel von d
­ieser
Kraft verloren gehen.
NaTech ist ein gutes Beispiel: Jede
Schule hat ihr eigenes Konzept er­
arbeitet, nun fordert der Bildungsrat
mehr Vergleichbarkeit. Wäre es nicht
doch manchmal effizienter, wenn alle
Schulen ein vorgegebenes Konzept
umsetzen müssten?
Letztlich geht es darum, möglichst viel
Wirkung zu erzielen. Gerade bei einem
«Die Motivation, gewisse Dinge
weiterzuentwickeln,
muss von innen kommen.»
gehören zum privilegiertesten Prozent –
hier in der Schweiz, im 21. Jahrhundert.
Nicht alle, aber viele. Mal über die Landesgrenzen zu blicken oder 50 Jahre zurückzuschauen und sich vor Augen zu führen, welchen Standard wir hier und heute
haben, kann manchmal heilsam sein. Das
heisst nicht, dass man keine Ansprüche
haben soll, aber meines Erachtens dürfte
das Klagelied in manchen Fällen etwas
leiser angestimmt werden.
Im selben Interview erklärten
Sie, im konstruktiv-kritischen Dialog
dazu beitragen zu wollen, dass sich
die ­Mittelschulen von innen verbes­
sern und erneuern könnten. Wo sehen
Sie denn Bedarf zu Verbesserung und
­Erneuerung?
Damit wollte ich vor allem sagen, dass
Verbesserungen Zeit und Raum brauchen.
Die Motivation, gewisse Dinge weiterzuentwickeln, muss von innen kommen.
Aber der Raum, der dazu nötig ist, geht
heute bisweilen etwas verloren, weil die
Erneuerungskadenz hoch ist. Unsere Gesellschaft will viel steuern, viel belegen,
wir haben das Gefühl, wir müssten von
aussen Motivationsanreize schaffen, weil
sonst ohnehin niemand motiviert sei. Ich
bin überzeugt, dass die Lehr- und Schulleitungspersonen ihre Arbeit gut machen
wollen, man ihnen aber Möglichkeiten für
Reflexion geben muss.
Wie können Sie helfen, wieder mehr
Raum für Reflexion zu schaffen?
aus sinnvoll ist, wenn man sie richtig anpackt, kann mir das erworbene argumentative Instrumentarium dienen.
Gibt es auch Momente, in denen
Ihnen die Philosophie im Wege steht?
Die gibt es natürlich auch. In der analytischen Philosophie, mit der ich mich vor
allem beschäftigt habe, ist Begriffsge­
nauigkeit ganz zentral. Die Begriffe im
Bildungswesen sind hingegen oft nicht
die schärfsten. Als ich in Basel-Stadt im
Bildungswesen anfing, hatte ich damit
­
manchmal etwas zu kämpfen. Heute verstehe ich es eher als Orgelspiel: Das Ziel
muss sein, das Register Begriffsgenauigkeit dann zu ziehen, wenn es gewinn­
bringend ist. Hinderlich ist manchmal
auch die Skepsis, in der ich geschult
­ orden bin. Ich glaube fast nichts. Wenn
w
ich einen Bildungsforschungsbericht vor
mir habe, leuchten bei mir hundertundein
Lämpchen auf. Auch da gilt es heraus­
zufinden, wo Skepsis angebracht ist und
wo ich meine Anforderungen etwas zurückschrauben muss.
Das Profil Philosophie, Pädagogik,
Psychologie wird an den Zürcher
­Kantonsschulen nicht angeboten, auch
kein Schwerpunktfach Philosophie –
bedauern Sie das?
Ich hätte sicher nichts dagegen, wenn
Philosophie an unseren Mittelschulen
mehr Gewicht hätte. In unserer Gesellschaft nimmt der Ausbildungscharakter
der Bildung zu, das heisst, der Mensch als
volkswirtschaftliche Ressource steht immer
mehr im Mittelpunkt. Der Fünftel der
­Jugendlichen, der im Kanton Zürich das
Gymnasium besucht, soll – das ist meine
tiefe Überzeugung – trotzdem das Privileg
haben, auch mal etwas kritisch hinter­
fragen zu dürfen, ohne das Ziel vor Augen
haben zu müssen, später einmal ein besserer Arbeitnehmer zu sein. Sicher hätten
Philosophie, Pädagogik und Psychologie
in dieser Hinsicht viel zu bieten. Aber
auch Geschichte und andere Fächer eröffnen dazu Möglichkeiten. Zurzeit ist an
den Mittelschulen so viel in Bewegung
und die Tendenz geht meistens in Richtung «mehr». Da noch ein neues Profil
oder Schwerpunktfach obendrauf zu laden, erachte ich nicht als vorrangig.
Was ist denn alles in Bewegung?
Auf eidgenössischer Ebene wird die Einführung eines Grundlagenfachs Informatik diskutiert, im Kanton Zürich geht es
im Bildungsrat demnächst um die Frage,
ob ein Prozess angestossen werden soll,
um «Religion und Kultur» auf der gym­
nasialen Unterstufe zu einem Pflichtfach
zu machen. Und wie gesagt, soll die Stu­
dien- und Laufbahnberatung verstärkt
werden. All dies ist wichtig. Aber es darf
nicht ­vergessen gehen: Eine gute Umsetzung solcher Vorhaben bindet Energien
und braucht Zeit. Und ebenso wichtig ist,
dass den Jugendlichen genügend Freizeit
und Raum gelassen wird, um sich auch
ausserhalb der Schule zu entwickeln. 
Kantonaler Mittelschulbericht erschienen
Wie haben sich die gymnasialen Mittelschulen des Kantons Zürich zwischen
2006 und 2014 entwickelt? Dies beantwortet ein Bericht der Bildungsdirektion,
der vor Kurzem erschienen ist. Untersucht wurden folgende Bereiche: gymnasiale
Ausildung, Schnittstelle Volksschule-Mittelschule, Schnittstelle MittelschuleHochschule, gymnasialer Unterricht und Lehr-/Lernmethoden, Führung der
Mittelschulen und Anstellungsbedingungen, Qualitätsmanagement, Schulraum.
Schon beim Durchblättern der über 80 Seiten wird klar: Es hat sich viel ­getan an
den Zürcher Mittelschulen – auf den unterschiedlichsten Ebenen. Mit welcher
Wirkung – auch dies ist Gegenstand des Berichts. Ausserdem wird auf vier beigelegten Blättern je ein pädagogisches Vorzeigeprojekt pro Schule vorgestellt,
das zwischen 2006 und 2014 entstanden ist. [jo]
 Bezugsadresse: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Bildungsplanung, Walcheturm, Walche­
platz 2, 8090 Zürich; [email protected]. www.bi.zh.ch/Mittelschulbericht_2014
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule
Kommen wir nochmals auf das Beispiel
NaTech zurück: Rahmenkonzepte unter
Einbezug der Schulen zu definieren und
diesen dann den Spielraum zu lassen, ihre
eigenen Schulkonzepte zu erarbeiten, ist
aus meiner Sicht ein guter Weg, um eine
Forderung, die von aussen an die Schulen
gestellt wird, so umzusetzen, dass an der
Basis Kraft daraus entwickelt werden
kann. Und wenn wir diesen Weg konsequent pflegen, ist dies ein Beitrag, um die
Schulen zu stützen.
Sie sind promovierter Philosoph.
Inwiefern hilft Ihnen die Philosophie
in Ihrer jetzigen Funktion?
Ich habe gelernt, zu argumentieren. Und
Gymnasiallehrpersonen und Schulleitende
sind Menschen, die argumentativ zugänglich sind. Wenn ich beispielsweise jemanden davon überzeugen muss, dass eine
Vorgabe im Qualitätsmanagement durch-
29
Thema wie NaTech ist es wichtig, dass
die Förderung in den Unterricht einfliesst,
dass die Jugendlichen spüren, worum es
geht. Wenn man etwas aufpfropft, mit dem
sich die Lehrpersonen nicht identifizieren, ist die Gefahr gross, dass Potemkinsche Dörfer aufgebaut werden. Ich finde
es viel wichtiger, den Schulen den Funken
zu geben, der dann überspringen kann –
auf das Team und letztlich auf die Schü­
lerinnen und Schüler.
In einem kürzlich erschienenen
­Interview in «Qi», dem Magazin des
Mittelschullehrerverbands Zürich,
sagten Sie, Sie würden sich manchmal
wünschen, die Menschen an den
­Mittelschulen wären sich bewusster,
wie gut sie es haben. Wie haben Sie
das gemeint?
Im Grunde trifft dies auch auf unsere
­Gesellschaft als Ganzes zu: Viele von uns
Schulgeschichte(n)
Blutjung – aber
mit Geschichte
Die Kantonsschule Zürich Nord
ist die jüngste Zürcher Mittelschule.
Und die grösste. Weil hier zwei
Schulen in einer aufgegangen sind.
30
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule
Text: Jacqueline Olivier Fotos: Hannes Heinzer
Neun Gebäude umfasst das Areal der
Kantonsschule Zürich Nord; das eigent­
liche Schulhaus besteht aus drei ineinander übergehenden Trakten, jeder davon mit
einem eigenen Eingang, sowie der ebenfalls angebauten Aula. Rektorat und Sekretariat sind im alten Backsteingebäude
an der Birchstrasse untergebracht, das so­
fort ins Auge fällt. Dort erwarten die Be­
sucherin nicht nur ein S
­ ekretariat, sondern gleich deren zwei – je eines für das
Gymnasium und für die Fachmittelschule.
Im Hauptgebäude nebenan besuchen
1860 Schülerinnen und Schüler den Unter­
richt, erteilt von rund 300 Lehrpersonen.
40 weitere Mitarbeitende in den unterschiedlichsten Funktionen tragen zu einem
möglichst reibungslosen Schulbetrieb bei.
Die KZN ist die grösste Mittelschule des
Kantons Zürich.
Allerdings währt dieser Zustand noch
nicht lange. Die KZN hat nämlich gerade
erst drei Lenze erlebt. Sie ist also sozusagen das Küken unter den Zürcher Mittelschulen. Und hat trotzdem eine bewegte
Geschichte. Genau genommen sogar zwei
Geschichten – jene der Kantonsschulen
Oerlikon und Birch, die seit 2004 unter
einem Dach lebten. Damals verliess die
­
Kantonsschule Riesbach ihr angestammtes Heim im Zürcher Seefeld und zog
nach Oerlikon um, in den Trakt C des Mittelschulcampus in Oerlkon. Aus der Kanti
Riesbach wurde die Kanti Birch mit einer
Fachmittelschule (FMS) und einem Gymnasium mit neusprachlichem und musischem Profil. Diese wiederum verschmolz
2012 mit der KS Oerlikon, die seit 1971 am
Standort etabliert war, zur Kantonsschule
Zürich Nord.
Lehrerteam und Klassen stärken
Die Zusammenlegung ging nicht von heute
auf morgen und auch nicht ohne Nebengeräusche vonstatten. Doch sind diese
inzwischen weitgehend verklungen, und
­
vor einem Jahr konnte die 2010 gestartete
Projektphase abgeschlossen werden. Das
Zusammenwachsen hingegen wird noch
eine Weile dauern, haben die beiden alten
Schulen doch ihre je eigene Kultur mitgebracht. Teambildung wird deshalb grossgeschrieben. Beispielsweise wurde im
vergangenen Schuljahr eine Retraite veranstaltet, um ein Leitbild zu erarbeiten.
Ausserdem sorgt eine Gruppe von Lehrpersonen mit dem Namen «Rundum Nord»
mit Veranstaltungen wie Apéros, einem
jährlichen Sommerfest und einem Kursangebot von und für Lehrpersonen für
gesellige und fachliche Anlässe, die das
­
gegenseitige Kennenlernen fördern und
das Wir-Gefühl stärken sollen. Die Umsetzung neuer Projekte wie etwa NaTech
oder der monatliche Newsletter der Schul­
leitung unterstützen diesen Prozess.
Auch Schülerinnen und Schüler sollen
sich in der KZN wohlfühlen. Deshalb legt
die achtköpfige Schulleitung laut Rektor
Andreas Niklaus besonderen Wert darauf,
die Klassen und die Klassenstufen als
«pädagogische Heimat» zu pflegen. Eine
Chance zugleich. Dank ihrer Grösse kann
die Schule mit einem Angebot aufwarten,
das seinesgleichen sucht: alle gymnasialen Profile mit sämtlichen Ergänzungs­
fächern, eine FMS, die mit ihren circa
500 Schülern ein wesentlicher Bestand-
teil der Schule ist, und ein grosszügiges
Freifachsystem mit Nischenangeboten
wie etwa Robotik oder Kammermusik.
Und: die Lehrpersonen können ebenso im
Lang- wie im Kurzgymnasium und an der
FMS unterrichten. 
Schulgeschichte(n) Die Zürcher Mittelschullandschaft ist während 180 Jahren
gewachsen und hat entscheidende Entwicklungsschritte durchlaufen. Das
Schulblatt porträtiert in einer neuen Serie einzelne Schulen, deren Geschichte
für eine bestimmte pädagogische oder bildungspolitische Entwicklung steht, und
lässt die Rektorin oder den Rektor sowie die Präsidentin oder den Präsidenten
der Schülerorga­nisation erzählen, was für sie von der Vergangenheit spürbar ist
und wie sie die Schule heute erleben.
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule
wichtige Aufgabe kommt den Klassenlehrpersonen zu, die in den sogenannten
Klassenlehrerstunden oder in den Klassenwochen vor den Herbstferien team­
bildende Aktivitäten und Projekte durchführen. Die Unterstufenklassen wie auch
die neu gebildeten Klassen der Oberstufe
und der FMS haben zudem alle ein eigenes Klassenzimmer und sind auf einer
Etage unter sich.
Angesichts des Bevölkerungswachstums in der Region Zürich Nord wird die
Schule weiter wachsen. Führt sie heute
86 Klassen, soll die KZN bis 2020 für
100 Klassen ausgebaut werden – das
­wären dann circa 2300 Schülerinnen und
Schüler. Das ist Herausforderung und
Timothy Oesch, SO-Präsident «Die Grösse unserer Schule ist für mich
­grundsätzlich kein Problem, denn schon die
Kanti Oerlikon hatte über 1000 Schülerinnen
und Schüler. Natürlich ist eine gewisse Ano­
nymität an einer so grossen Schule nicht zu vermeiden, aber bei klassenübergreifenden Pro­
jekten oder in den Freifächern lernt man doch
recht viele Leute kennen. Da ich gerne Musik
­mache – ich bin im musischen Profil –, stehen
die Chancen, genügend Gleichgesinnte zu
finden, mit denen man eine Band zusammen­
stellen kann, besser als an einer kleinen Schule.
Und das enorme Angebot an Freifächern finde
ich wirklich super. Schwierig ist für uns von
der SO hingegen die Kommunikation; alle zu
­erreichen klappt oft nicht. Typisch KZN ist
für mich die jeden Mittag überfüllte Mensa.
Ein Riesenvorteil ist dafür die Mediothek, denn
dort findet man wirklich fast alles.»
31
Andreas Niklaus, Rektor
«Eine neue Schulkultur zu schaffen, ist ein langer Prozess,
aber wir sind auf einem guten Weg. Aus der Unterschiedlichkeit der beiden ­vorherigen Schulkulturen kann in der KZN
eine neue Stärke wachsen. Dass wir sowohl Englisch- als auch
Französisch-Immersion anbieten können, ist zum Beispiel
klar die Folge des innovativen Geists der beiden alten Schulen:
Die Kanti Birch gehörte zu den Pilotschulen für die Englisch-,
die Kanti Oerlikon zu jenen für die Französisch-Immersion.
Das umfassende Angebot der KZN ist für Schüler und Eltern
attraktiv, das sehen wir an den steigenden Anmeldezahlen.
Auch für Lehrper­sonen ist es reizvoll, auf verschiedenen
­Stufen unterrichten zu können. Organisatorisch suchen wir
teilweise noch nach dem richtigen Umgang mit der Grösse.
So sind etwa die Organisation der Spezialwoche für 86 Klassen
oder die Organisation und Korrektur der Zentralen Aufnahmeprüfung für 1200 Kandidaten eine Herausforderung.»
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
32
In der östlichsten Ortschaft des Kantons Bern am Sustenpass setzt der Steingletscher spannende Themen wie Glaziologie, Geologie, Wasser, Alpenflora, Fauna sowie Alpwirtschaft und die ganze Ausbildung rund um den Alpinsport mit
Klettern, Bergsteigen, Gletschertrekking, Wandern(Säumerei), etc.
Ob Schulreise, Berghilfeprojekt, Studien- oder Landschulwoche;
Ihr Lager mit Teilnehmern nahezu Jeder Alterklasse wird bestimmt
zum erfolgreichen und nachhaltigen Anlass. Eine moderne und
zeitgemässe Seminarinfrastruktur unterstützt Sie dabei!
Gedanken haben die Kraft, die Welt zu
verändern. Flüchtige Stoffe, eingekreist,
festgehalten und zur Erkenntnis verdichtet. Vage Ideen, frei schwebend, vernetzt
und in Worte gegossen. Der Weg vom Salat
im Kopf in die einsamen Höhen der Kunst
und Wissenschaft ist weit und beschwerlich. Wie inspirierend er sein kann, zeigt
einmal mehr die Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten. Sie präsentiert
50 von den rund 2500 Arbeiten, die an
Zür­
cher Kantonsschulen Jahr für Jahr
verfasst werden.
«Impuls Mittelschule», die Stelle für
Öffentlichkeitsarbeit der Zürcher Mittelschulen, präsentiert diese 50 ausgezeichneten Maturitätsarbeiten vom 6. bis zum
20. Mai 2015 in der Haupthalle der ETH
Zürich. Der Festakt mit Prämierung findet am 12. Mai um 19 Uhr statt. Die Ausstellung ist jeweils von Montag bis Freitag
von 6 bis 22 Uhr und am Samstag von
8 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. [red]
 www.maturitätsarbeit.ch
Personelles
Mutationen in den
Schulleitungen
Der Regierungsrat hat nachstehende Wah­
len vorgenommen: auf Beginn des Schuljahres 2015/2016
– Kantonsschule Büelrain Winterthur:
Dr. Peter Lautenschlager, Mittelschullehrperson mbA, als Prorektor. Er
wird die Nachfolge von Prof. Martin
Bietenhader antreten, der auf Beginn
des Schuljahres 2015/2016 als Rektor
gewählt wurde. Cornel Jacquemart
wird auf Ende des Schuljahrs 2014/15
als Rektor zurücktreten. [red]
Sanierung
Kantonsschule Im Lee
wird renoviert
Der denkmalgeschützte Hauptbau der
Kantonschule Im Lee in Winterthur ist in
die Jahre gekommen: 1928 erstellt, ist er
heute sanierungsbedürftig. Für die Planung einer umfassenden Renovation hat
der Regierungsrat 3,2 Millionen Franken
bewilligt. Sanierungsbedürftig sind auch
die unter Schutz stehende Villa Bühlhalde
und der Zusatzbau aus den 1970er-Jahren,
die beide zur Schulanlage gehören. Allerdings sind diese beiden Gebäude nur bedingt für Schulzwecke geeignet. Deshalb
soll im Zuge der Sanierung des Haupt­
MINT-Förderung
Neue MINT-Servicestelle
für Mittelschulen
Auf der Stärkung der sogenannten MINTFächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) liegt heute ein
besonderes Augenmerk der Schulen. Um
sie dabei fachlich zu unterstützen, haben
Swissmem und IngCH die MINT-Servicestelle für Gymnasien und Fachmittelschulen ins Leben gerufen. Gemeinsam mit
den Schulen werden dort auf die indivi­
duellen Bedürfnisse zugeschnittene Konzepte erarbeitet. Dabei werden bestehende
MINT-Angebote etablierter Anbieter als
Grundlage verwendet. Die Leitlinie bilden
immer die Rahmenbedingungen der jeweiligen Schule. Darüber hinaus bieten
Swissmem, der Verband der schweizerischen Maschinen-, Elektro- und MetallIndustrie, und IngCH, ein Interessenverband von Unternehmen aus verschiedenen
Die Ausstellung
von 50 ausgezeich­
neten Maturitäts­
arbeiten verspricht
einmal mehr Vielfalt
und Originalität.
Foto: zvg
 www.mint-servicestelle.ch
Studienwoche
Von Stress, Alzheimer
und Hirnstimulation
62 Jugendliche aus 17 Kantonen sowie von
der Schweizer Schule Barcelona beteiligten sich Ende März an der Studienwoche
«Biologie und Medizin» von Schweizer
Jugend forscht. Unter ihnen auch acht
­
Schülerinnen und Schüler aus dem Kanton Zürich. Geforscht wurde an den ETHs
Zürich und Lausanne sowie an den Universitäten Zürich, Bern und Genf. Die
Jugendlichen im Alter zwischen 16 und
­
21 Jahren untersuchten zum Beispiel den
Zusammenhang von Stress und Alzheimer, beobachteten mittels Licht und Fluoreszenzmikroskopie die Wanderung von
Zellen, beurteilten die Vielfalt kultivierbarer Bakterien des Genfer Sees oder setzten sich mit der Hirnstimulation auseinander, mit der man versucht, menschliche
Nervenzellen durch elektrischen Strom zu
beeinflussen.
Die Plätze für die Studienwoche waren
heiss begehrt: 161 Jugendliche haben sich
per Motivationsschreiben darum beworben. Die 62 Auserkorenen stellten die Ergebnisse ihrer Projekte an der Schlussveranstaltung an der Universität Zürich
anhand von Postern vor. [red]
www.maturitätsarbeit.ch
VOM KOPFSALAT
ZUM ZAUBERBERG.
Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten 2015
6.–20. MAI 2015
MO–FR 6–22 UHR, SA 8–17 UHR
IN DER HAUPTHALLE DER ETH ZÜRICH
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Mittelschule
Vom Kopfsalat
zum ­Zauberberg
Branchen zur Förderung des Technik­
verständnisses in der Gesellschaft und
ins­besondere der Jugend, Gymnasien und
Fachmittelschulen Einblicke in das Innenleben von Unternehmen. [red]
33
Ausstellung Maturitätsarbeiten
gebäudes das dortige Dachgeschoss ausgebaut werden, damit die heute in den
beiden weiteren Häusern stattfindenden
Unterrichtslektionen zukünftig ins Haupt­
gebäude verlegt werden können. Entstehen werden Zimmer für den Musikunterricht. Die Schule soll so in einem Gebäude
konzentriert werden.
Mit der Sanierung werden ausserdem
wärmetechnische Mängel behoben und
die veraltete Haustechnik erneuert. Erforderlich sind ausserdem bauliche Massnahmen zur Verbesserung der Erdbebensicherheit und des Brandschutzes. [red]
www.hoppingmad.ch
In Kürze
Herausforderung Internet
Mehr Beratungsgeschick gefragt
Kunden kommen heute besser informiert
in die Läden oder kaufen nach der
­Beratung vor Ort online ein. Der Detail­
handel reagiert – auch in der ­Ausbildung.
Text: Andreas Minder Foto: Reto Schlatter
des Marktforschungsunternehmens GfK
Switzerland, die die Branche jährlich untersuchen. Der Trend dürfte sich weiter
verstärken, denn für die heranwachsende
Generation ist das Konsumieren via Internet selbstverständlich. 2014 erreichte der
Online- und Versandhandel einen wertmässigen Anteil von 6,8 Prozent am gesamten Schweizer Detailhandel, wobei
es je nach Sortiment grosse Unterschiede
gab. Während bei der Heimelektronik
24 Prozent der Waren über den digitalen
Ladentisch gingen, waren es bei Nahrungsmitteln noch keine 2 Prozent.
Eine Chance für den stationären Laden sieht Berufsschullehrer Max Blattner darin, «Erlebniswelten» zu schaffen.
Dazu gehören die offene Fleisch-, Fischoder Käsetheke, aber auch Degustationen,
Wettbewerbe und Angebote für Kinder.
Oder wenn man im Windkanal selber testen kann, wie winddicht die Skijacke ist.
«Das kann der Online- oder Versandhandel nicht bieten.»
Verkaufsgespräche üben
34
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung
«Danke für die Beratung, ich kaufe es lieber online!» So unverblümt seien Kunden
selten, sagt Stephanie Mascheretti. Aber
die Abteilungsleiterin Hartwaren beim
Coop City an der Bahnhofstrasse in Zürich weiss, dass das sogenannte «Showrooming» immer wieder praktiziert wird:
Man informiert sich im Laden über einen
Artikel und erwirbt ihn anschliessend
­online beim günstigsten Anbieter.
Die Erfahrung hat sie jedoch auch
­gelehrt, dass es möglich ist, die Leute im
Verkaufs­
gespräch zu überzeugen, doch
vor Ort zu kaufen. «Manchmal braucht es
nur noch einen letzten Schubs.» Einen
schweren Stand habe sie hingegen, wenn
die Preise im Online-Handel markant
tiefer seien.
Kostspielige und leicht vergleichbare
Produkte seien besonders «anfällig» für
den Online-Einkauf, sagt auch Max Blattner, Fachamtsleiter in den Fachbereichen
Detailhandelskenntnisse (DHK) und Detailhandelspraxis (DHP) der Berufsschule
für Detailhandel in Zürich. Als Beispiel
nennt er einen teuren Hometrainer. Umgekehrt profitierten die Konsumenten bei
anderen Produkten davon, die Ware physisch vor sich zu haben und sich beraten
lassen zu können. Etwa im Fall von Parfum: Ein Duft lässt sich online nicht riechen. Oder Kleider: Spätestens, wenn man
die Hose aus dem Versandhandel zum
dritten Mal zurückschicken müsse, weil
sie nicht passe, verlören viele die Geduld.
Online-Handel nimmt zu
Die Zahlen zeigen jedoch, dass der Online- und Versandhandel auf dem Vormarsch ist. In der Schweiz wuchs sein Um­
satz letztes Jahr um 7,2 Prozent, während
der gesamte Detailhandel um nicht mal
1 Prozent zulegte. Und das ist kein Aus­
reisser. «Der Online-Handel wächst seit
Jahren sowohl relativ als auch absolut ‹zulasten› des klassischen Handels», heisst
es in der Medienmitteilung des Verbandes
des Schweizerischen Versandhandels und
Tieflohnbranche mit Integrationsfunktion
Im Detailhandel arbeiten schweizweit 320 000 Beschäftigte, wovon rund 8 Prozent Lernende sind. Das entspricht 11 Prozent aller Lehrverträge mit Fähigkeitszeugnis und 27 Prozent aller Attestlehrverträge in der Schweiz. Trotz hoher
Ausbildungsintensität haben gemäss «Retail Outlook 2014» der Credit Suisse
13 Prozent der Unternehmen im Handel Mühe, Personal mit einer Berufslehre
zu finden. Noch schwieriger ist es, Leute mit höherer Berufsbildung einzustellen.
Branchenvertreter halten das tiefe Lohnniveau für den Hauptgrund für die Rekrutierungsprobleme. Die einzige Möglichkeit, daran etwas zu ändern, sehen sie
in höherer Produktivität, die in Form von Lohnerhöhungen an die Mitarbeitenden weitergegeben werden könnte. Neuere Technologien wie Self-Scanning oder
der Online-Handel erhöhen tatsächlich die Produktivität, allerdings lassen sie
auch die Zahl der Beschäftigten schrumpfen. Treffen dürfte dies vor allem tief
qualifizierte Arbeitskräfte. «Der Detailhandel könnte damit die wichtige Integrationsfunktion, die er heute in diesem Bereich ausübt, zu einem gewissen Grad
verlieren», heisst es im Retail Outlook. [ami]
Um Konsumenten im Laden zu halten
oder wiederzugewinnen, müsse vor allem
die Beratung gut sein. Und hier komme
die Ausbildung ins Spiel. Im eigens dafür
eingerichteten Verkaufszimmer der Berufsschule für Detailhandel üben die Lernenden in den Berufskunde-Lek­
tionen
Verkaufsgespräche oder wie man auf die
Reklamation eines verärgerten Kunden
eingeht. In grossen Unternehmen wie
Coop werden auch in der betrieblichen
Ausbildung alle möglichen Situationen
durchgespielt, um die Lernenden auf die
Gespräche mit Kunden vorzubereiten.
Richtig einzuschätzen, welche Art
Kunde vor einem steht und was seine Bedürfnisse sind, zeichne die gute Verkäu­
ferin, den guten Verkäufer aus, sagt Max
Blattner. Er veranschaulicht diese Aus­
sage anhand eines Beispiels, das er kürzlich selber erlebt hat. Er kaufte in einer
Postfiliale Briefmarken. Als er zahlen
wollte, fragte ihn die junge Frau am Schalter: «Sind Sie glücklich?» Leicht erstaunt
schaute er sie an und antwortete schliesslich, doch, er sei eigentlich ganz zufrieden mit seinem Leben. «Gut, sonst hätte
ich Ihnen ein Win-for-life-Los verkauft»,
sagte die junge Frau mit einem Schmunzeln. Worauf Max Blattner ebenfalls lächeln musste – und ein Los kaufte. Der
Frau war es gelungen, zusätzlichen Umsatz zu generieren.
Allerdings hätten nicht alle gleich reagiert wie er. «Verkäuferinnen und Verkäufer müssen ein Sensorium dafür entwickeln, wen sie vor sich haben.» Dazu
gehöre auch, dass sie den Kenntnisstand
der Kunden über ein Produkt rasch erfassen könnten. Das sei nicht sehr schwierig,
sagt Ajansinga Selvarajah, Lernende im
dritten Lehrjahr im Coop City. Aufschlussreich sei etwa die Reaktion auf Fach­
che. In der betriebsübergreifenden För­
derung des Berufsnachwuchses engagiert
sich seit 2003 die Dachorganisation Bildung Detailhandel Schweiz (BDS). Aus­
ser für die beiden Grundbildungen De­
tailhandelsfachfrau/-fachmann EFZ und
Detailhandelsassistent/in EBA ist BDS für
zwei eidgenössische Abschlüsse der höheren Berufsbildung zuständig: Detailhandelsspezialisten mit Fachausweis sind
Generalisten im Kerngeschäft Verkauf.
Sie können selbständig ein Rayon, eine
Abteilung führen oder kleine und mittlere Filialen leiten. Detailhandelsmanagern
mit Diplom steht der Weg ins höhere Kader offen. Sie leiten grosse Verkaufsstellen, ein KMU oder haben Führungsposi­
tionen in der Verwaltung inne. Darüber
hinaus gibt es im Berufsfeld Verkauf noch
zahlreiche andere Weiterbildungen und
Spezialisierungen.
ausdrücke. Bei einem wissenden Nicken
könne sie mehr voraussetzen, als wenn
jemand grosse Augen mache.
Sich erst im Internet informieren
Und da manifestiert sich ein anderer
Trend: Gemäss «Retail Outlook 2014», einer
von der Credit Suisse herausgegebenen
Studie über die Entwicklungen im Detailhandel, informiert sich bereits die Hälfte
der Konsumentinnen und Konsumenten
vor dem Besuch eines Ladens im Internet.
Showrooming in umgekehrter Richtung
sozusagen. Wenn Verkäuferinnen und
Verkäufer mehr wissen wollen als ihre
Kunden, müssen sie deshalb ihre Pro­
dukte sehr genau kennen. Wie anspruchsvoll das ist, weiss Ajansinga Selvarajah.
Die Abteilung Haushalt und Elektro, in der
sie arbeitet, hat ein Sortiment von rund
6200 Artikeln. «Sich in dieser Vielfalt zurechtzufinden, ist vor allem für uns Lernende schwierig», sagt sie. Nicht verwunderlich, dass sie bei sehr spezifischen
Fragen gut vorinformierter Kunden auch
mal ans Ende ihres Lateins kommt. Dann
erkundigt sie sich bei einer erfahreneren
Kollegin oder nimmt die Frage des Kunden
entgegen und klärt sie für ihn ab. Manchmal muss sie auch falsche Informationen
korrigieren. Nicht alles, was sich im Internet findet, stimmt auch wirklich.
Mehr Kompetenz durch Bildung
Laut «Retail Outlook 2014» halten Branchenvertreter mehr Aus- und Weiterbildung für zentral, um den steigenden Qualifikationsanforderungen im Detailhandel
gerecht zu werden. Dies sowohl im einzelnen Unternehmen als auch in der Bran-
35
Die Lernende Ajansinga Selvarajah
(rechts) und ihre Berufsbildnerin
Stephanie Mascheretti müssen
ihre Produkte im Coop City Zürich
sehr genau kennen.
Die aktuellen Ausbildungsbestimmun­gen
für die zwei Grundbildungsberufe stammen aus dem Jahr 2004 und wurden 2011
angepasst. Zurzeit wird überprüft, ob eine
nächste Revision der Bildungspläne notwendig ist. Dazu führt Bildung Detailhandel Schweiz im Auftrag der Schweizerischen Kommission für Berufsentwicklung
und Qualität im Detailhandel eine breit
angelegte Umfrage durch. Äussern können sich Ausbildungsbetriebe, Lernende
im letzten Lehrjahr, Ausgelernte, Berufsfachschulen, Branchenverbände und die
Kantone. Neue Herausforderungen wie
gut vorinformierte Kunden oder OnlineShopping werden explizit angesprochen.
Die Umfrage läuft bis zum 15. April. Sollte
man nach der Auswertung zum Schluss
kommen, die Ausbildungsinhalte müssten
angepasst werden, würden die ersten Jugendlichen ihre Grundbildung frühestens
2017 gemäss neuer Ausbildungsverordnung beginnen, sagt BDS-Geschäftsführer Sven Sievi.
Ajansinga Selvarajah und ihre Berufsbildnerin Stephanie Mascheretti fürchten
beide nicht, dass der Online- und Versandhandel für ihre Abteilung in der näheren Zukunft ein Problem werden wird.
«Letztes Jahr tat er uns jedenfalls nicht
weh», sagt Stephanie Mascheretti. Sie hält
den stationären Detailhandel denn auch
weiterhin für ein attraktives Berufsfeld.
«Jugendliche, die etwas erreichen wollen,
haben hier gute Perspektiven.» Sie sieht
sich selber als Beispiel für diese These.
Nach einer abgebrochenen KV-Lehre hat
sie die Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau nachgeholt. Jetzt ist sie Abteilungs­
leiterin und steht kurz davor, die höhere
Fachprüfung zur Verkaufsleiterin abzuschliessen. Auch ihre Lernende Ajansinga
Selvarajah will der Branche treu bleiben
und sich weiterbilden. Ihr nächstes Ziel
ist aber ein anderes: Das Qualifikationsverfahren bestehen. 
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung
Bildungspläne werden überprüft
36
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung
Schon am ersten Tag stand Andrina Braunschweiler am Behandlungsstuhl. Am Anfang habe sie ein bisschen Angst gehabt,
den Patienten wehzutun, wenn sie mit
dem Sauger oder irgendwelchen Instrumenten hantierte, gesteht sie. Inzwischen
ist sie im dritten Lehrjahr. Ihr gefällt vor
allem die Abwechslung: Einen Monat lang
arbeitet sie jeweils am Behandlungsstuhl,
reicht dem Chef Instrumente, bereitet
Füllungsmaterial zu, assistiert ihm bei den
Eingriffen und sorgt für ein blitzsauberes
Behandlungszimmer. Je einen weiteren
Monat ist sie in der Instrumentensterilisation und in der Administration tätig.
Dentalassistentin
«Auf Anhieb das Richtige», fand Andrina
Braunschweiler, als sie einst als Dental­
assistentin schnupperte. Ihr Chef Daniel
Altherr schätzt es, als Zahnarzt intellek­
tuell und handwerklich gefordert zu sein.
Text: Paula Lanfranconi Foto: Sabina Bobst
So richtig auf die Welt gekommen sei
sie in der Berufsschule, erinnert sich die
19-Jährige. Am schwierigsten findet sie
Anatomie und Röntgen.
Der Schritt in den Beruf sei happig,
bestätigt ihr Chef, der Präsident der beiden Zürcher S
­ chulen für Dentalassistentinnen ist: «Wer in der Schule nachlässt,
sobald die Lehr­stellenzusage da ist, läuft
in eine F
­ alle, denn an der Berufsschule
wird viel neuer Lehrstoff vermittelt.» An
den übrigen vier Wochentagen sind in der
Praxis pro Behandlungszimmer täglich
rund 12 Patientinnen und Patienten zu
behandeln. Da sei man am Abend ziemlich geschafft, sagt Daniel ­Altherr.
Pro Lehrstelle erhält der Zahnarzt rund
100 Bewerbungen – Männer sind kaum je
darunter. Als Erstes eliminiert er falsch
adressierte Couverts oder Bewerbungen
für einen anderen Beruf, aber auch solche,
die nach Zigarette riechen. Wer im Betragen
insgesamt nur ein «genügend» hat, scheidet
ebenfalls aus. Schulnoten zu interpretieren,
findet der Ausbildner extrem schwierig.
Deshalb verlangt er mindestens zwei bis
drei Oberstufenzeugnisse und achtet vor
Der Beruf Dentalassistent/in EFZ
Ausbildung: dreijährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ausbildungsorte: Zahnarztpraxen, Zahnkliniken. Anforderungen: abgeschlossene Volksschule, Sek A oder Sek B mit guten Leistungen. Inte­
resse an naturwissenschaftlichen und kaufmännischen Themen, Freude am Kontakt
mit Menschen und an Computerarbeit, gute Umgangsformen, Einfühlungs­
vermögen, geschickte Hände, keine Überempfindlichkeit gegenüber Chemikalien.
­Karrieremöglichkeiten: Schulzahnpflege-Instruktorin (SZPI), Prophylaxe­­
assistentin oder Dentalsekretärin (Verbandsdiplome), dipl. Dentalhygienikerin HF.
 www.svda.ch (Schweizerischer Verband der Dentalassistentinnen), www.szda.ch
(Schule Zürich für Dentalassistentinnen), www.sso-zuerich.ch (Schweizerische ZahnärzteGesellschaft Sektion Zürich)
Berufslehre heute Jedes Jahr treten im Kanton Zürich rund 12 500 Jugendliche
eine Lehrstelle an. Das Schulblatt porträtiert in einer Serie ­jeweils eine Berufsbildnerin oder einen Berufsbildner (Lehrmeister) und eine Lernende oder einen
Lernenden (Lehrling) in ihrem Arbeitsalltag.
allem darauf, ob jemand eine aufsteigende
Lernkurve aufweist. Die verbleibenden
rund 20 Bewerberinnen lädt er zu zwei
Schnuppertagen ein: «Entscheidend ist,
wie sich die junge Frau in der Praxis gibt:
Ist sie natürlich? Lernwillig?» Auch das
Äussere ist wichtig – lange Fingernägel
oder Piercings liegen nicht drin. Und eben
auch kein Zigarettengeruch.
Jeden Tag Topleistung erbringen
Oft unterschätzten die Lernenden zu
Beginn den Stress in der Praxis, stellt
­
­Daniel Altherr fest: «Notfälle sind jederzeit möglich und bringen das Zeitbudget
durcheinander.» Dazu kommt die emotionale Belastung: Das Team soll dem leidenden Patienten gegenüber Mitgefühl zeigen,
ihm aber auch signalisieren, dass alles gut
komme. Daniel Altherr: «Man muss tagtäglich eine Topleistung bringen, auch wenn
man mal nicht gut drauf ist.»
Daniel Altherr führt seine Praxis in
zweiter Generation. Sein Vater habe ihm
vom Beruf abgeraten: zu streng. Dass er
trotzdem Zahnarzt und nicht Hausarzt
­geworden sei, habe damit zu tun, dass er
jede Behandlung von Anfang bis Ende
selber durchführen könne. Und: «Zahnärzte brauchen nicht nur den Kopf, sondern
auch viel handwerkliches und feinmoto­
risches Geschick.»
Trotz seines Zwölfstundentags muss
der selbst­ständige Unternehmer Adminis­
tratives oft am Wochenende erledigen. In
letzter Zeit gibt es unter Zahnärzten Tendenzen, das Praxismanagement an sogenannte Dentalsekretärinnen zu delegieren.
Das eröffnet neue Weiterbildungsperspek­
tiven für Dentalassistentinnen.
Andrina Braunschweiler möchte ihrem
Beruf vorerst treu bleiben. In wenigen
Wochen steht die Lehrabschlussprüfung
an. Vor allem das Röntgen macht ihr noch
Sorgen. Was kommt nachher? «Einen Job
suchen. Und nach Amerika gehen, Englisch lernen.» 
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung
Weder Piercing noch lange Nägel
Berufslehre heute
37
An diesem Morgen musste in der Zahnarztpraxis von Daniel Altherr ein Notfall
behandelt werden. Doch Andrina Braunschweiler lässt sich keinen Stress anmerken. Die junge Frau lächelt, ihr Make-up
ist dezent. In der Sek B, räumt die Lernende
freimütig ein, habe sie noch überhaupt
nicht gewusst, was sie beruflich machen
wolle. «Meine Mutter schlug mir dann vor,
bei meinem Zahnarzt schnuppern zu gehen.» Das war vertrautes Gelände – Andrina
sass damals wegen ihrer Spangen häufig
auf dem Zahnarztstuhl.
«Dentalassistentin? Gruusig!», sagten
ihre Kolleginnen. Doch Andrina Braunschweiler hat kein Problem damit, den
Leuten täglich in den Mund zu schauen:
«Dentalassistentin war auf Anhieb das
Richtige für mich. Assistieren, Leute empfangen, Büroarbeiten – mir gefällt einfach
alles.» Zwölf Bewerbungen hatte sie verschickt. Geklappt hat es dann bei Daniel
Altherr in Wallisellen – ihrer Wunschpraxis.
Das Team sei «meganett» und auch mit
dem Chef könne man es lustig haben. Der
53-jährige Zahnarzt führt mit seinem
zehnköpfigen Team eine lebhafte Praxis.
An den Wänden hängen Kinderzeichnungen; die Patientinnen und Patienten sind
zwischen 2 und mehr als 90 Jahren alt.
Das Behandlungsspektrum reicht von der
Kinderzahnfüllung bis zum Implantat.
38
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
In Kürze
ch Reihe an den Schulen
Begegnungen mit Autoren und Übersetzern
Ein Highlight für Lernende,
­Ausbildner und Berufsfachschullehrpersonen: die Ausstellung
ausgewählter Abschlussarbeiten.
Foto: zvg
Ausstellung
50 ausgewählte
­Abschlussarbeiten
Noch bis zum 22. Mai 2015 sind im Stadthaus Zürich 50 ausgewählte Vertiefungsund Berufsmaturitätsarbeiten von Zürcher
Ler­
nenden zu sehen. Es ist eine kleine
Auswahl aus 3700 Abschlussarbeiten, die
einen Einblick bietet in die Vielfalt der behandelten Themen und den Einsatz und
die Originalität der angehenden Berufsfachleute veranschaulicht. Entstanden sind
die Arbeiten in sechs Berufsfachschulen
in der Stadt Zürich sowie in einer Berufsmaturitätsschule. Die Ausstellung wurde
vom Mit­telschul- und Berufsbildungsamt
(MBA) des Kantons Zürich in Zusam­
menarbeit mit den ausstellenden Schulen
organisiert. [red]
hen. Damit wollen die ­Verbundpartner –
Bund, Kantone und Organisationen der
Arbeitswelt – einen Beitrag zur umfassenden Positionierung des Berufsbildungssystems leisten und den fachlichen Austausch zwischen wichtigen nationalen und
internationalen Berufsbildungsakteuren
ermöglichen. Ziel des Dialogs soll es sein,
bessere Rahmen­bedingungen für die Entwicklung einer internationalen Zusammenarbeit im Bereich der dualen Berufsbildung zu schaffen. Als Referenten sind
angesehene Persönlichkeiten aus dem Inund Ausland vorgesehen. Getragen wird
der Kongress von dem Staatssekretariat
für Bildung, Forschung und Innovation
(SBFI), dem Kanton Zürich, Organisationen der Arbeitswelt (OdA) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). [red]
Personelles
Berufsbildungskongress
Nächsten Sommer
­wieder in Winterthur
Im September 2014 fand der erste internationale Berufsbildungskongress in Win­
terthur statt. Im Zentrum standen die
Imagebildung, der bilaterale Austausch
zwischen Wirtschaft und Politik sowie die
Präsentation von «Best Practice»-Beispielen in Lehrbetrieben und an Berufsfachschulen.
Nun ist bereits die zweite Ausgabe des
Kongresses in Planung. Vom 20. bis zum
22. Juni 2016 wird sich in ­Winterthur erneut (fast) alles um die Berufsbildung dre­
Mutationen in den
Schulleitungen
Neue Abteilungsleitende bzw. neue Stellvertretungen Abteilungsleitende: auf Beginn des Herbstsemesters 2014/2015
– Berufsfachschule Uster: Claudia R
­ iklin,
Berufsschullehrperson mbA, als stellvertretende Abteilungsleiterin.
Auf Beginn des Frühlingssemesters 2015
– EB Zürich: Massimo Romano, Berufsschullehrperson mbA, als Abteilungsleiter. Er wird die Nachfolge von
Felix Ritter antreten, der auf Ende
des Herbstsemesters 2014/2015 von
seinem Amt zurücktreten wird. [red]
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Berufsbildung
 www.chstiftung.ch
Die ch Reihe fördert den
Literaturaustausch zwischen den
Sprachregionen der Schweiz.
Foto: zvg
39
Die ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit bietet für Schulklassen der
Sekundarstufe II im Rahmen ihres Projekts ch Reihe Begegnungen mit Autoren
und Übersetzern an. Die Tandem-Lesungen sollen das Bewusstsein der Schüler
schärfen für das, was zwischen den Sprachen geschieht oder was mit Texten und
Autoren passiert, die übersetzt werden.
Ziel ist ausserdem, Schweizer Gegenwartsliteratur einem jüngeren Lesepublikum der jeweils anderen Landessprachen
bekannt zu machen.
Die ch Reihe fördert den Literaturaustausch zwischen den vier Sprachregionen
der Schweiz. Der Schwerpunktbereich
ist die Anregung und Unterstützung von
Übersetzungen ausgewählter Werke von
Schweizer Autorinnen und Autoren. Seit
der Gründung 1974 erscheinen durch die
Unterstützung aller 26 Kantone jährlich
rund acht Werke von Schweizer Auto­
rinnen und Autoren übersetzt in eine andere Landessprache. Die Förderung der
ch Reihe besteht in einem Zuschuss an
die Druckkosten.
Neben der Förderung von literarischen
Übersetzungen setzt sich die ch Reihe mit
verschiedenen kleineren und grösseren
Veranstaltungen, Lesungen und Begegnungen für den Brückenschlag über die
Kantons-, Sprach- und Kulturgrenzen
hinweg ein. [red]
40
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Amtliches
3/2015
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015
Stellungnahme des Kantons Zürich
an die Schweizerische Konferenz
der kantonalen Erziehungsdirektoren
(EDK) betreffend «Gymnasiale
­Maturität – Langfristige Sicherung
des Hochschulzugangs»
1. Ausgangslage
44
Promotionsfach Sport
45
Volksschule; Fachstelle für
­Schulbeurteilung. Das Verfahren
der externen Schulevaluation
im 3. Zyklus
46
Volksschule. Lehrmittel
für das Fach Deutsch
48
Berufszuteilung an Berufsfach­
schulen Unterhaltspraktikerin / Unterhaltspraktiker EBA
48
Berufszuteilung an Berufsfachschulen
Strassentransportpraktikerin / Strassentransportpraktiker EBA
48
Volksschule: Neues Französisch­
lehrmittel «dis donc!» für die 5.
bis 9. Klassen. Entbindung vom
­obligatorischen Lehrmittel «envol»
48
Kantonale Lehrmittelkommission.
Amtsdauer 2011/15. Ersatzwahl
Nach anschliessenden Beratungen zur Thematik sowie einer
Anhörung der betroffenen Kreise verabschiedete der Vorstand
der EDK an seiner Sitzung vom 26. Januar 2012 fünf Teilpro­
jekte (TP). Die Plenarversammlung der EDK stimmte alsdann
am 22. März 2012 dem Gesamtprojekt «Gymnasiale Maturität –
langfristige Sicherung des Hochschulzugangs» zu.
Mit Beschluss des EDK-Vorstandes vom 30. Oktober 2014
wurde der Schlussbericht der Projektleitung sowie der SMAK zu
den Teilprojekten TP 2: Unterstützungsangebote zum Gemeinsamen Prüfen, TP 3: Gymnasium – Universität sowie TP 4: Stu­
dien- und Laufbahnberatung freigegeben. Das Generalsekretariat der EDK lud mit Schreiben vom 12. November 2014 zur
Anhörung ein. Die TP 1 und 5 haben einen anderen Fahrplan.
2. Zu den Massnahmen der EDK-Teilprojekte
TP 2: Unterstützungsangebote zum Gemeinsamen Prüfen
Die Massnahmen zur TP 2 stützen auf einem bereitgestellten
analytischen Instrumentarium ab, wobei u. a. die Begriffe des
«gemeinsamen Prüfens und Bewertens» geklärt wurden. Eine
im Schlussbericht festgelegte Arbeitsdefinition von Gemein­
samem Prüfen umfasst sieben Eckwerte (Harmonisierung der
Kompetenz- und/oder Inhaltsbereiche; Kreislauf; Schulent­
wicklung; Datenhoheit; Validierung; Fairness; Korrekturricht­
linien und Korrekturmodus). Gemeinsames Prüfen kann in unterschiedlicher Ausgestaltung und Intensität stattfinden (von
Hausmaturen in Kantonen bis hin zu fachschaftsinternen Prüfungen) und kann «top down» oder «bottom up» eingeführt und
umgesetzt werden. Der Schlussbericht präsentiert drei mögliche
Szenarien zur Unterstützung von Gemeinsamem Prüfen (vgl.
nachfolgend eine Auswahl der Kriterien des Schlussberichts):
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches
Stellungnahme des Kantons Zürich
an die Schweizerische Konferenz
der kantonalen Erziehungsdirektoren
(EDK) betreffend «Gymnasiale
­Maturität – Langfristige Sicherung
des Hochschulzugangs»
Evaluation der Maturitätsreform 1995 (EVAMAR) ist eine Untersuchung im Auftrag von Bund (Eidgenössisches Departement
des Innern, EDI) und Kantonen (Schweizerische Konferenz
der kantonalen Erziehungsdirektoren, EDK). Der Bericht zur
­EVAMAR II untersuchte mittels national durchgeführter Tests
den Ausbildungsstand von Schülerinnen und Schülern vor der
Ma­tura in ausgewählten Fachbereichen und durchleuchtete Maturaarbeiten und schriftliche Maturitätsprüfungen.
Ausgehend vom Bericht EVAMAR II und dem Schlussbericht
der vom EDK-Vorstand beauftragten Plattform Gymnasium
(PGYM) von Ende 2008 und den dortigen Empfehlungen legte
die Schweizerische Mittelschulämterkonferenz (SMAK) fünf
strategische Ziele fest:
– eine klare Positionierung des Gymnasiums;
– den Erhalt des prüfungsfreien Übertritts an die Hoch­
schulen;
– das Schaffen von Verbindlichkeiten und Vergleichbarkeit;
– die Überprüfung der Fragen, ob die Dauer der Ausbildungszeit bis zur Matura harmonisiert werden soll und ob es
­einer Steuerung bedarf;
– ferner die Koordination des Austauschs zwischen
­Gymnasien und Hochschulen auf nationaler Ebene.
41
41
Szenario 1
Szenario 2
Szenario 3
Ebene
Schule
Kanton
Kantons­verbund /
Bund
Politische
Steuerung
durch den
Kanton
Gering
(bottom up)
Mittel
Hoch
Form und Verbindlichkeit
­Gemeinsamen
­Prüfens
Alle Formen m
­ öglich:
– Abschluss­prüfung
– Orientierungs­arbeit
– Jahrgangs­
spezifischer
­Vergleichstest
– etc.
Vor allem auf
Abschluss­
prüfungen
­ausgerichtet
(Hausmatura
kantonal
­harmonisiert)
Vor allem auf
Abschluss­
prüfungen
­ausgerichtet
(Hausmatura
überkantonal
­harmonisiert)
Fachschafts-, Unter­
richts- und Schul­
entwicklung
– Entwicklung
und Glaub­
würdigkeit des
kantonalen
Bildungs­
systems
– Monitoring
– Entwicklung
und Glaub­
würdigkeit
­überkantonal / eidgenössisch
– Monitoring
Ziele
Bei allen drei Szenarien soll dem Aspekt der Datenhoheit (u. a.
Verzicht auf Rankings) sowie der Aus- und Weiterbildung (Lehrpersonen und Schulkader) ein zentraler Platz eingeräumt werden.
42
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches
Gestützt darauf formuliert der Schlussbericht vier Massnahmen:
1. Die Kantone setzen für die Maturitätsprüfungen das
­Szenario 2 um;
2. Die Kantone unterstützen ihre gymnasialen Mittelschulen
bei der Realisierung von Schulentwicklungsprojekten zum
Gemeinsamen prüfen gemäss Szenario 1;
3. Die EDK fördert Unterstützungsangebote für die Kantone,
wie Aufgabendatenbanken und Beratungsangebote, welche
zum Teil bereits heute beispielsweise von der Schweizerische Zentralstelle für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen (WBZ ) bereitgestellt werden. Sie verzichtet
jedoch explizit auf schweizweite Regelungen im Bereich
des Gemeinsamen Prüfens.
4. Der Ressourcenbedarf für Massnahmen des Gemeinsamen
Prüfens bleibt Sache der Kantone.
TP 3: Gymnasium – Universität
Hauptanliegen des TP 3 ist die Entwicklung von Ideen und
Empfehlungen bezüglich der Stärkung und Verbesserung der
­
Kommunikation und der Zusammenarbeit zwischen Gymnasien
und Universitäten. Im Zentrum stehen gegenseitige Anforderungen und Erwartungen. Zentral ist die Ausweitung bereits bestehender Bemühungen (Projekte Hochschule und Gymnasium
[HSGYM] Kanton Zürich und Kanton Bern) auch auf andere
Kantone. Dabei identifiziert der Schlussbericht Handlungsfelder,
die in den vier vorgeschlagenen Massnahmen aufgegriffen werden sollen:
5. Etablierung bzw. Ausdehnung des Expertenpools für
­Maturprüfungen;
6. Zusammenarbeit nach Fachgebieten;
7. Regionale Strukturen zur regelmässigen Zusammenarbeit;
8. Die für die Einführung und die Fortbildung angemessenen
Ressourcen zur Verfügung zu stellen, bleibt Sache der
­Kantone.
TP 4: Studien- und Laufbahnberatung
In TP 4 geht es um Empfehlungen zur Optimierung der Beratung
und Unterstützung von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bei
der Studienwahl, damit die Quote jener jungen Leute, die nach
der Matura ein begonnenes Studium an der Universität ab­
brechen, vermindert werden kann. Nebst dieser Zielsetzung soll
die Wahl des Studienganges optimiert (Reduktion von Zufallswahlen) und soll die Zahl der sogenannten Zwischenjahre verringert werden. Der Schlussbericht identifiziert die aktive Berufs-, Studien- und Laufbahnwahl als wichtiges Thema, welche
gefördert werden und im Gymnasium präsent sein muss.
Die zugehörigen Massnahmen lauten wie folgt.
9. Es sind kantonale oder regionale Berufs-, Studien- und
Laufbahnwahlkonzepte zu entwickeln, mit dem Ziel,
dass jedes Gymnasium – in Absprache mit den kantonalen
Stellen – ein Konzept zur Berufs-, Studien- und Laufbahnwahl besitzt und umsetzt.
10. Es bleibt Sache der Kantone, angemessene Ressourcen
für die Einführung und die Fortführung der Konzepte zur
Verfügung zu stellen.
3. Situation im Kanton Zürich
Gemeinsam Prüfen
In EVAMAR II wurde eine hohe Heterogenität der Leistungen
von Maturandinnen und Maturanden festgestellt. Die Schul­
leiterkonferenz der Zürcher Mittelschulen (SLK) hat 2009 deshalb das Projekt «Gemeinsam Prüfen» beschlossen. Die Schulleitungen verpflichten sich damit, an ihren Schulen die allgemeine Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler durch
gemeinsame Maturitätsprüfungen zu sichern. Die SLK hat
2010 ein Konzept verabschiedet, das die Gemeinsamkeiten der
schriftlichen und die Modalitäten der mündlichen Matura­
prüfungen regelt. Im Kanton Zürich ist somit TP 2 in einem
­«bottom up»-Prozess von der SLK in Teilen bereits entwickelt
worden. Eine verbindliche Rahmenbestimmung des Bildungs­
rates im Sinne von § 4 des Mittelschulgesetzes vom 12. Juni 1999
besteht noch nicht.
Schnittstelle Hochschule – Gymnasium (HSGYM)
Die ETH Zürich, die Universität Zürich, die Zürcher Fachhochschule und die Zürcher Mittelschulen machten sich im Kanton
Zürich 2006 gemeinsam auf den Weg, um den Übergang vom
Gymnasium an die Hochschulen gemeinsam zu verbessern. Die
Publikation «Hochschulreife und Studierfähigkeit – Zürcher
­Dialog an der Schnittstelle mit Analysen und Empfehlungen zu
25 Fachbereichen» präsentierte im Jahre 2008 Vorschläge zur
Optimierung dieser Schnittstelle. In der Zwischenbilanz von
­HSGYM von 2014 wird festgestellt, dass sich die Zusammen­
arbeit verfestigt hat und diese ihren Niederschlag sowohl in der
Schulentwicklung wie auch in der Ausbildung von Gymnasiallehrpersonen gefunden hat. Ein Einbezug der Nachbar­kantone
ist eingeleitet. Der Kanton Zürich hat damit bezüglich TP 3 eine
Pionierrolle.
Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung
an Zürcher Mittelschulen
Der Bildungsrat hat sich bereits an seiner Sitzung vom 21. Ok­
tober 2013 im Rahmen der Kenntnisnahme der Ergebnisse der
Befragung der Zürcher Mittelschülerinnen und Mittelschüler
zwei Jahre nach ihrer Matur (Erhebung im Rahmen des NW
EDK-Projektes «Benchmarking Sekundarstufe II», Teilprojekt 3)
mit der Thematik der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung
befasst. An seiner Sitzung vom 16. Juni 2014 hat er das Mittelschul- und Berufsbildungsamt beauftragt, mit den Zürcher Mittelschulen, den Verantwortlichen von Bildungsinstitutionen der
Tertiärstufe sowie in Zusammenarbeit mit der Studien- und
Laufbahnberatung des Amtes für Jugend und Berufsberatung
(AJB) ein kantonales Rahmenkonzept für die Unterstützung der
Mittelschülerinnen und Mittelschüler in Fragen der Berufs- und
Studienwahl zu erstellen. Insofern wurde die Stossrichtung von
TP 3 im Kanton Zürich bereits aufgenommen.
4. Vernehmlassung im Kanton Zürich
Mit Schreiben vom 5. Dezember 2014 hat die Bildungsdirektion
eine Vernehmlassung durchgeführt. Es wurden 24 Organisa­
tionen aus den Bereichen Mittelschulen, Berufsbildung, Hochschulen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie
der Verwaltung eingeladen. Die Rückmeldungen zeigen folgendes Ergebnis:
Massnahme 2: kantonale Unterstützung der gymnasialen
­Mittelschulen bei der Realisierung von Schulentwicklungs­
projekten zum Gemeinsamen Prüfen
– Mehrheitlich positive Bewertung
Massnahme 3: Förderung von Unterstützungsangeboten
der Kantone durch die EDK
– Mehrheitlich positive Bewertung. Kritisch beurteilt wurde
eine evtl. geplante Zentralstelle von Experten.
TP 3
Das TP 3 findet eine breite Zustimmung. Das Ziel einer starken
Zusammenarbeit an der Schnittstelle Gymnasium – Universität
mithilfe der vorgeschlagenen Massnahmen ist unbestritten. Diverse Anregungen betreffend TP 3 greifen auf, dass bei der Umsetzung der Massnahmen zusätzliche Partner bzw. Institutionen
mit ins Boot geholt werden sollen, zum Beispiel: Fachmaturität,
Berufsmaturität, gesamte Sekundarstufe II, alle Institutionen
der Tertiärstufe A, Hochschulen von Nicht-Hochschulkantonen,
Volksschule etc. Zudem wird die Einführung eines diagonalen
Austauschs (z. B. Gymnasium – Fachhochschule) angeregt.
TP 4
Das TP 4 findet eine breite Zustimmung. Es stiess insbesondere
bei den Lehrer- bzw. Personalverbänden sowie beim Amt für
­Jugend und Berufsberatung auf Zustimmung. Das Thema wird
als wichtiges Thema bei den Mittelschulen erachtet. Etliche
­Anregungen dazu betreffen die inhaltliche Ausgestaltung eines
kantonalen Rahmenkonzepts und den verbleibenden Gestaltungsraum der einzelnen Mittelschulen. Zudem erwies sich die
Schnittstelle Gymnasium – Berufslehre/Berufswelt als starkes
Anliegen.
Auf Antrag der Bildungsdirektion
beschliesst der Bildungsrat:
I. Schreiben an Dr. Martin Leuenberger, Generalsekretariat
der Schweizerischen Konferenz der kantonalen
­Erziehungsdirektoren, Haus der Kantone, Speichergasse 6,
Postfach 660, 3000 Bern 7 (auch per E-Mail im PDF- und
Word-Format an [email protected]):
Wir beziehen uns auf Ihr Schreiben vom 12. November 2014,
mit dem Sie dem Kanton Zürich den Schlussbericht «Gymna­
siale Maturität – Langfristige Sicherung des Hochschulzugangs,
Schlussbericht der Projektleitung und der SMAK zu den Teil­
projekten 2, 3 und 4» zur Stellungnahme unterbreiten und um
Beantwortung konkreter Fragen ersuchen.
Die Bildungsdirektion des Kantons Zürich hat 24 Organisa­
tionen aus den Bereichen Mittelschulen, Berufsbildung, Hochschulen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie
der Verwaltung eingeladen.
In Würdigung der eingegangenen schriftlichen Stellungnahmen äussern wir uns wie folgt:
Die Bestrebungen der EDK im Zusammenhang mit dem Gesamtprojekt «Gymnasiale Maturität – langfristige Sicherung des
Hochschulzugangs» werden vom Bildungsrat des Kantons Zürich begrüsst. Es ist dem Bildungsrat ein wichtiges Anliegen,
den Hochschulzugang zu sichern und der Schnittstelle Gymnasium – Universität die notwendige Beachtung zu schenken. Entsprechend sind im Kanton Zürich bereits verschiedene Massnahmen in die Wege geleitet worden:
– Die Schulleiterkonferenz der Zürcher Mittelschulen seit
2009 ein Projekt «Gemeinsam Prüfen» in Arbeit.
– Die Zusammenarbeit der Zürcher Hochschulen und der
Zürcher Gymnasien wird seit 2006 intensiviert und systema­
tisiert. Die Entwicklungen sind bereits weit fortgeschritten.
Mittelschulen von Nachbarkantonen werden einbezogen.
– Der Bildungsrat hat 2014 ein Rahmenkonzept zur Berufs-,
Studien- und Laufbahnberatung an Zürcher Mittelschulen
in Auftrag gegeben.
Zu den einzelnen Massnahmen:
A. Teilprojekt 2: Unterstützungsangebote
zum Gemeinsamen Prüfen
1. Die Kantone setzen für die Maturitätsprüfungen
das Szenario 2 um.
Antrag: Den Kantonen soll ausdrücklich empfohlen werden,
ein kantonales Rahmenkonzept zum Gemeinsamen Prüfen zu
erstellen und die einzelnen Schulen damit zu beauftragen, innerhalb der im Rahmenkonzept dargelegten Vorgaben schul­
spezifische Konzepte zu erarbeiten, deren Umsetzung einem
kantonalen Monitoring unterliegen kann.
Begründung: Gemeinsames Prüfen findet im Kanton Zürich
grundsätzlich Unterstützung. Hinsichtlich der Eingriffstiefe lässt
sich im Kanton Zürich jedoch keine einheitliche Haltung aus­
machen. Damit findet die Umsetzung von Szenario 2 in der vorliegenden Formulierung nicht genügend breite Abstützung. Das
über Szenario 1 hinausgehende Element muss daher den einzelnen Schulen den nötigen Umsetzungsspielraum gewährleisten,
damit die erarbeiteten Lösungen von der jeweiligen Schulkultur
getragen werden. Gleichzeitig muss aber die Wirkung und die
Glaubwürdigkeit der Massnahmen gegenüber einer Beschränkung auf Szenario 1 klar erhöht werden.
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches
Massnahme 1: Szenario 2 (Kantonale Harmonisierung)
– Von Seiten der Lehrer- bzw. Personalverbände wird eine
kantonal harmonisierte Hausmatura abgelehnt. Sie befürchten bei einer starken kantonalen Vereinheitlichung eine
­Verarmung der Lern- und Lehrumgebung sowie eine Be­
schneidung der niederschwelligeren Verantwortlichkeiten
von Schulleitung, Schulkommission, Fachschaften etc. Die
Lehrer- bzw. Personalverbände unterstützen Gemeinsames
Prüfen in gewissem Rahmen, z. B. als Harmonisierung der
Kompetenzen (nicht aber der Inhalte und Methoden) oder
im Rahmen jeder Schule bzw. als Schulentwicklungsprojekte
sowie im Sinne einer engeren Zusammenarbeit innerhalb
der Fachschaften. Teilweise werden alternative Modelle zu
Szenario 1 und 2 zwecks Sicherstellung der Vergleichbarkeit
der Anforderungen verlangt.
– Die Vertreter der abnehmenden Schulen der Tertiärstufe sowie die Arbeitgeberverbände fordern eine stärkere Regulierung, um den prüfungsfreien Universitätszugang zu sichern.
Auf der Tertiärstufe wird gemeinsames Prüfen als moderate
Alternative zu einer schweizerischen Zentral­matura gesehen,
wobei Szenario 1 als Mindestmassnahme erachtet wird und
Szenario 3 (überkantonale Harmonisierung) nebst Szenario 2
(kantonale Harmonisierung) ebenfalls begrüsst w
­ ürde. Auch
die Arbeitgeberverbände streben eine grössere Vergleichbarkeit sowie eine kantonale Angleichung der Maturitätsquoten und der sogenannten «Hochschulreife» an.
Finanzierung aller Teilprojekte
Bei Massnahme 4 und 8 werden zusätzliche finanzielle Mittel für
das Gemeinsame Prüfen bzw. für die Zusammenarbeit nach Fach­
gebieten als nötig erachtet. Dabei ist festzuhalten, dass die Ressourcenfrage nicht in die Zuständigkeit des Bildungsrates gehört.
Die bildungsrätliche Kommission Mittelschulen hat sich an
ihrer Sitzung vom 25. Februar 2015 mit der Vernehmlassung und
den Konsultationsanworten befasst.
43
TP 2
Die Meinungen zum TP 2 gehen stark auseinander. Unterschiedlich beurteilt wird vor allem die Frage, ob die Kantone für die
Maturitätsprüfungen das Szenario 2 (Hausmatura kantonal harmonisiert) umsetzen sollen oder nicht:
Kantonale Rahmenvorgaben kombiniert mit schulspezifischen Massnahmenkonzepten sind vor diesem Hintergrund ein
gangbarer Weg: Diese Rahmenvorgaben gewährleisten die nötige Vergleichbarkeit der Maturitätsprüfung, um aussagekräftige
Maturanoten zu erlangen. Innerhalb solcher vom Kanton er­
lassenen Rahmenbedingungen soll den Schulen der Spielraum
belassen werden, wie sie die Maturitätsprüfungen gestalten und
mit ­welchen Instrumenten sie äquivalente Anforderungen sicherstellen möchten. Diese Variante erhält die Eigenverantwortung, die Motivation und die nötige Autonomie aufrecht.
Mit diesem Vorschlag greift der Kanton Zürich die Möglichkeit gemischter Szenarien auf.
2. Die Kantone unterstützen ihre gymnasialen Mittel­
schulen bei der Realisierung von Schulentwicklungs­
projekten zum Gemeinsamen Prüfen gemäss Szenario 1.
Diese Massnahme wird im Sinne einer Mindestanforderung
­unterstützt.
3. Die EDK fördert Unterstützungsangebote für die Kan­
tone, wie Aufgabendatenbanken und Beratungsangebote,
welche zum Teil bereits heute beispielsweise von der WBZ
CPS bereitgestellt werden. Sie verzichtet jedoch e
­ xplizit auf
schweiz­weite Regelungen im Bereich des Gemeinsamen
Prüfens.
Diese Massnahme wird vom Bildungsrat begrüsst. Es sollte jedoch vermieden werden, indirekt über solche Instrumente eine
betreffend Massnahme 1 unerwünschte Vereinheitlichung herbeizuführen.
4. Der Ressourcenbedarf für Massnahmen des Gemein­
samen Prüfens bleibt Sache der Kantone. Er kann mit Zeitund/oder Geldeinheiten abgedeckt werden und ist nach
Mög­lichkeit im Rahmen der üblichen Budgetvorgaben für
Schulentwicklungsprojekte zu realisieren, indem andere
Schulentwicklungsprojekte für eine gewisse Zeit zurück­
gestellt werden.
Die Finanzierung der Massnahmen ist Sache der Kantone.
44
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches
B. Teilprojekt 3: Gymnasium – Universität
5. Etablierung bzw. Ausdehnung des Expertenpools
für ­Maturprüfungen
6. Zusammenarbeit nach Fachgebieten
7. Regionale Strukturen zur regelmässigen Zusammen­
arbeit
Alle Massnahmen zielen auf eine verstärkte Vernetzung zwischen der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe ab, entweder im
Zusammenhang mit den Maturitätsprüfungen selber (Expertenpool) oder eines anderweitigen Austausches (Fachgesellschaften), dies unter vermehrtem Einbezug der Nicht-Hochschul­
kantone. Die Massnahmen sind im Kanton Zürich unbestritten
und entsprechen den bereits bestehenden und sich bewährenden Bemühungen im Rahmen von HSGYM. Diese Vernetzung
könnte noch erweitert werden – immer unter Berücksichtigung
der damit einhergehenden Erhöhung der Komplexität.
8. Die für die Einführung und die Fortbildung angemes­
senen Ressourcen sind von den Kantonen zur Verfügung
zu stellen.
Die Finanzierung der Massnahmen ist Sache der Kantone.
C. Teilprojekt 4: Studien- und Laufbahnberatung
9. Entwicklung von kantonalen oder regionalen Berufs-,
Studien- und Laufbahnwahlkonzepten. Zielsetzung:
Jedes Gymnasium setzt ein eigenes Konzept zur Berufs-,
Studien- und Laufbahnwahl um.
Im Auftrag des Bildungsrates wird derzeit ein Konzept erarbeitet,
welches sowohl bestehende spezifische Gymnasiums- und Mittelschulangebote als auch diejenigen der Berufs- und Studienberatung des Amts für Jugend und Berufsberatung berücksichtigt. Die Massnahme 9 wird somit begrüsst. Wichtiges Anliegen
des Kantons ist eine Ausrichtung der Konzepte auf eine früh­
zeitige und umfassende Beratung. Zu empfehlen ist zudem eine
Ausweitung der kantonalen Konzepte auf nicht gymnasiale Mittelschulen. Der Schnittstelle Gymnasium – Berufsbildung und
einer ausreichenden diesbezüglichen Information sowie Beratung der Mittelschülerinnen und -schüler sollte das nötige Gewicht eingeräumt werden. Weitere wichtige Themen sind das
Stipendienwesen sowie ein allfälliger Ausbau von freiwilligen
Self-Assessments.
10. Die für die Einführung und Fortführung der Konzepte
angemessenen Ressourcen sind von den Kantonen zur
­Verfügung zu stellen.
Die Finanzierung der Massnahmen ist Sache der Kantone.
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015
Promotionsfach Sport
1. Ausgangslage
Die Fachkonferenz Sport HSGYM stiess an, Sport an den Zürcher Gymnasien künftig als Promotionsfach zu zählen. Aktuell
enthalten die Semesterzeugnisse zwar eine Note im Fach Sport;
diese Note ist aber nicht promotionswirksam (vgl. §§ 2 bis 4 des
Promotionsreglements für die Gymnasien des Kantons Zürich
vom 10. März 1998 i.V.m. Art. 9 des gesamtschweizerischen Maturitätsanerkennungsreglements [MAR] vom 16. Januar / 15. Februar 1995, Fassung vom 14. Juni 2007).
Die Schulleiterkonferenz der Zürcher Mittelschulen (SLK)
sprach sich gegen ein Promotionsfach Sport aus. Gleichwohl
stellte sie am 13. August 2013 ein Gesuch um Behandlung der
Frage im Bildungsrat. Während eine Mehrheit der Schulleitungen (21 zu 10) sowie eine Mehrheit der Lehrpersonen (719 zu
586) Sport als Promotionsfach ablehnt, findet die Idee bei einer
knappen Mehrheit der Konvente (10 zu 9) und bei einer klaren
Mehrheit der Sportfachschaften und Delegierten HSGYM Sport
(29 zu 8) Zuspruch.
Ablehnend äusserte sich die Bildungsrätliche Kommission
Mittelschulen, die sich am 22. Oktober 2014 mit dem Gesuch zur
Einführung eines Promotionsfachs Sport befasste. Eine erste
Aussprache im Bildungsrat vom 15. Dezember 2014 fiel ebenfalls kritisch aus. Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt wurde
daraufhin beauftragt, eine entsprechende Beschlussvorlage vorzulegen.
2. Erwägungen
Die Eingabe der SLK enthält eine Übersicht zu den Argumenten
für und gegen die Einführung eines Promotionsfachs Sport.
­Diese sind vor dem Hintergrund der Diskussion im Bildungsrat
vom 15. Dezember 2014 wie folgt zu ergänzen:
Sport ist unbestritten ein wichtiger Bestandteil der gymna­
sialen Bildung. Die Schweizer Gymnasiastinnen und Gymna­
siasten besuchen wöchentlich drei Lektionen obligatorischen
Sportunterricht, und im Kanton Zürich bieten darüber hinaus
fast alle Gymnasien Sport als Ergänzungsfach an. Gleichwohl ist
anzuführen, dass sportliche Fähigkeiten keinen substantiellen
I. Die Einführung eines Promotionsfachs Sport
wird abgelehnt.
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015
Volksschule; Fachstelle für
Schulbeurteilung. Das Verfahren
der externen Schulevaluation
im 3. Zyklus
Ausgangslage
Im Sommer 2006 nahm die Fachstelle für Schulbeurteilung
­ihren Betrieb auf. In den Jahren bis und mit 2010/2011 wurden
alle Schulen ein erstes Mal evaluiert. Mit dem Schuljahr 2011/
2012 begann der zweite Evaluationszyklus. Ausgelöst durch die
Parlamentarische Initiative KR-Nr. 174/2010 kam es zudem zu
Anpassungen des Evaluationsverfahrens auf das Schuljahr 2012/
2013. Der Bildungsrat hat diesbezügliche Änderungen am
6. Februar 2012 (BRB Nr. 3/2012) beschlossen. Im August 2012
lehnte der Kantonsrat die Parlamentarische Initiative KR-Nr.
174/2010 ab und beschloss im Sinne eines Gegenvorschlags eine
Änderung des Volksschulgesetzes vom 7. Februar 2005, ­wonach
der Evalua­tionszyklus von vier auf fünf Jahre verlängert wird.
Änderungen auf den 3. Zyklus
Die Fachstelle für Schulbeurteilung hat zur Vorbereitung des
3. Evaluationszyklus in der Bildungsrätlichen Kommission und
mit den Anspruchsgruppen verschiedene Fragen zum Inhalt
und zum Verfahren diskutiert. Dabei haben sich folgende Eckpfeiler für das Verfahren im 3. Zyklus herauskristallisiert.
Hauptziele des Evaluationsverfahrens im 3. Zyklus:
– Reflexion und Förderung der schulischen Qualitäts­
sicherung und -entwicklung.
– Vergleichbarkeit der Schulen mit den übrigen Schulen
im Kanton und mit der Vorevaluation gewährleisten.
– Kontinuität des Verfahrens mit Verbesserungen und
­zusätzlichen Wahlmöglichkeiten ohne insgesamt höheren
Aufwand.
– Anpassungsfähigkeit des Evaluationsverfahrens an den
Stand des Qualitätsmanagements der jeweiligen Schule.
– Unterstützen von Entwicklungen im Kanton, indem
aktuelle Themen bei allen resp. einem Teil der Schulen
­evaluiert werden.
– Erzeugen von Steuerungsinformationen auf der Ebene
Volksschulsystem.
Eine Standardevaluation, welche die wichtigsten Schul- und Unterrichtsqualitätsmerkmale in der Form des «Qualitätsprofils»
beurteilt, soll beibehalten werden. Der bisherige Umfang von
neun Qualitätsmerkmalen soll nicht überschritten werden.
Neu werden die bisherigen Qualitätsansprüche im Bereich
«Lehr- und Lernarrangements» und «Klassenführung» zum Qua­
litätsbereich «Unterrichts- und Klassenführung» zusammen­
gelegt werden. Damit kann das Qualitätsmerkmal «Sonderpädagogisches Angebot», dem bisher wenig Beachtung geschenkt
wurde, zusätzlich in allen Schulen evaluiert werden.
Ferner soll das bisherige Qualitätsmerkmal «Schulinterne Zu­
sammenarbeit» nicht mehr als eigenständiger Qualitätsanspruch
evaluiert werden. Bei der schulinternen Zusammenarbeit soll
der Führungsaspekt und die Funktionalität im Qualitätsmana­
gement betont werden, so dass die Qualität der schulinternen
Zusammenarbeit neu innerhalb der Qualitätsmerkmale «Schulführung» und «Qualitätssicherung und -entwicklung» beurteilt
wird.
Zudem kann der Bildungsrat die acht zu evaluierenden Qualitätsansprüche neu um aktuelle Merkmale erweitern, die für ein
oder mehrere Schuljahre in allen Schulen evaluiert werden. Für
das Schuljahr 2015/2016 hat der Bildungsrat am 14. März 2014
bereits festgelegt, dass die FSB den Stand der Einführung und
Umsetzung des Medien- und ICT-Konzeptes in den Volksschulen evaluiert.
Auf Wunsch der Schule wird auch im 3. Zyklus zusätzlich
zum «Qualitätsprofil» ein Fokusthema gemäss Handbuch Schulqualität oder ein von der Schule gewählter Fokus-Qualitäts­
anspruch resp. bestimmte Indikatoren evaluiert. Die Schule
kann zudem bei der schriftlichen Befragung zusätzliche Items
auswählen oder eigene Fragestellungen formulieren («Seitenwagenbefragung»).
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches
Auf Antrag der Bildungsdirektion
beschliesst der Bildungsrat:
Die Ver­längerung des Evaluationszyklus wurde auf das Schuljahr 2013/2014 umgesetzt. Wegen der Umstellung auf den Fünfjahresrhythmus beginnt der 3. Zyklus rechnerisch mitten im
Schuljahr 2015/2016. Um den Zyklus längerfristig wieder mit
dem Schuljahresrhythmus in Einklang zu bringen, werden die
Neuerungen des 3. Zyklus mit dem Schuljahresbeginn 2016/2017
wirksam. Schulen, welche bereits im Schuljahr 2015/2016 zum
dritten Mal evaluiert werden, können auf Wunsch trotzdem
schon weitgehend nach dem neuen Verfahren beurteilt werden.
45
Beitrag zur allgemeinen Hochschulreife leisten, weshalb Sport
schweizweit nicht zu den Maturitätsfächern zählt und in den
meisten Kantonen auch nicht promotionswirksam ist.
Daneben steht die Frage allfälliger weiterer Promotionsund Maturitätsfächer in engem Zusammenhang mit der ins­
besondere auf Ebene der Schweizerischen Konferenz der kan­
tonalen Erziehungsdirektoren und des Staatssekretariats für
Bildung, Forschung und Innovation geführten Diskussion rund
um die Sicherung des allgemeinen Hochschulzugangs, die Gewährleistung basaler Studierkompetenzen und einer allfälligen
Verschärfung der Bestehensnorm für die Maturität. Da die Möglichkeit der Kompensation ungenügender Noten insbesondere
in Erstsprache und Mathematik mit jedem zusätzlichen Matu­
ritäts- und Promotionsfach steigt, würde die Einführung eines
Promotionsfachs Sport diesen Bestrebungen zuwiderlaufen.
Zu den Grundlagenfächern gemäss Art. 9 Abs. 2 des MAR
gehören neben dem sprachlichen, dem mathematisch-natur­
wissenschaftlichen sowie dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich auch Bildnerisches Gestalten und/oder Musik,
nicht aber Sport. Als den Kantonen freigestelltes Fach, welches
zusätzlich in die Liste der Grundlagenfächer aufgenommen werden kann, wird nicht Sport erwähnt, sondern Philosophie (Art. 9
Abs. 2bis MAR). Auch bei den Schwerpunktfächern gemäss Art. 9
Abs. 3 MAR sind lediglich Bildnerisches Gestalten und Musik
erwähnt. Unter den Schwerpunktfächern figuriert dagegen die
im Kanton Zürich in den staatlichen Gymnasien nicht angebo­
tene Fächergruppe Philosophie/Pädagogik/Psychologie. Unter
den Ergänzungsfächern ist Sport erwähnt (Art. 9 Abs. 4 MAR).
Dieser Gewichtung folgt auch der EDK-Rahmenlehrplan für die
Maturitätsschulen vom 9. Juni 1994: Als Lernbereiche werden
die Rahmenlehrpläne für die Sprachen, die Geistes-, ­Sozial- und
Wirtschaftswissenschaften, für Mathematik und die Naturwissenschaften sowie Bildende Kunst und Musik genannt.
Die Einführung von Sport als Promotionsfach würde somit
über die Grundlagen der gymnasialen Ausbildung, wie sie im
MAR und in weiteren Rechtserlassen festgelegt sind, hinaus­
gehen. Ein solcher Schritt ist unter anderem aus den dargelegten
Gründen sowie den weiteren Argumenten im Antrag der SLK
nicht sinnvoll. Die Einführung eines Promotionsfachs Sport ist
daher abzulehnen.
Im Rahmen der externen Evaluation bedient die FSB neu
die Klassenlehrperson aktiv mit einer separaten klassenbezogenen Auswertung der Schüler- und Elternbefragung ihrer Klasse.
Diese Auswertung steht der Klassenlehrperson gleichzeitig
mit dem Schulbericht zur Verfügung. Die Schulleiterin oder der
Schulleiter kann diese Klassenauswertung im Rahmen der Mitarbeiterführung einsehen. Die Schulen erhalten damit die Möglichkeit, diese Daten für ihre interne Qualitätssicherung und
-entwicklung zu nutzen.
Den Schulen wird ferner angeboten, mit dem Befragungs­
instrument der FSB zwischen zwei externen Evaluationen
mindestens einmal eine Selbstevaluation durchzuführen. Die
­
Schulen können dabei Fragen aus dem Standardinstrument abwählen und eigene Fragen zufügen. Bei Fragen aus dem Standardinstrument kann die FSB Vergleichsdaten liefern (Vergleich
mit dem Kanton, Vergleich mit der letzten Fremdevaluation). Zudem können im Rahmen einer Selbstevaluation Klassenprofile
erstellt werden.
Die Bildungsrätliche Kommission Fachstelle für Schulbeurteilung hat die Neuerungen auf den 3. Zyklus diskutiert und diesen grossmehrheitlich zugestimmt.
Auf Antrag der Bildungsdirektion
beschliesst der Bildungsrat:
I. Im Rahmen der Standardevaluation («Qualitätsprofil»)
­werden im 3. Zyklus die Qualitätsmerkmale Schulgemeinschaft, Unterrichts- und Klassenführung, individuelle
­Lernbegleitung, sonderpädagogisches Angebot, Beurteilung
der Schülerinnen und Schüler, Schulführung, Qualitäts­
sicherung und -entwicklung, sowie Zusammenarbeit mit
den Eltern beurteilt.
II. Der Bildungsrat kann die acht Qualitätsmerkmale gemäss
Ziffer I um aktuelle Merkmale erweitern.
III.Die Klassenlehrperson erhält nach der Evaluation die
­Auswertung der Schüler- und Elternbefragung ihrer Klasse
(Schülerbefragung ab 4. Klasse).
IV. Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann diese Klassenauswertung im Rahmen der Mitarbeiterführung einsehen.
V. Der Bildungsrat empfiehlt, zwischen zwei externen Eva­
luationen mindestens eine interne Befragung im Rahmen
einer Selbstevaluation durchzuführen. Die Fachstelle für
Schulbeurteilung bietet dazu ihr Befragungsinstrument an.
VI.Die Neugestaltung des Evaluationsverfahrens für den
3. Zyklus wird auf das Schuljahr 2016/2017 in Kraft gesetzt.
Das Qualitätsprofil ist abrufbar unter
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015
46
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches
Volksschule.
Lehrmittel für das Fach Deutsch
1. Ausgangslage
Im Kanton Zürich sind für den Deutschunterricht in der Volksschule zurzeit drei Lehrmittel obligatorisch:
– «Sprachfenster» (2./3. Schuljahr, Lehrmittelverlag Zürich,
erschienen 2000)
– «Sprachland» (4.– 6. Schuljahr, Lehrmittelverlag Zürich/
Schulverlag plus AG, erschienen 2009 – 2011)
– «Sprachwelt Deutsch» (7.– 9. Schuljahr, Schulverlag plus AG /
Lehrmittelverlag Zürich, erschienen 2003, überarbeitete
Ausgabe erschienen 2012)
Die drei Lehrmittel bilden eine Gesamtreihe mit modularen Stufenlehrmitteln. Diese verfolgen denselben didaktischen Ansatz,
sind kompetenzorientiert und ermöglichen einen binnendifferenzierten und jahrgangsübergreifenden Unterricht.
Durch die Einführung des Lehrplans 21 sind vor allem bei
den beiden Lehrmitteln für die Unter- und die Mittelstufe Anpassungen notwendig. Insbesondere beim Lehrmittel «Sprachfenster» (2./3. Schuljahr) ist eine grundlegende Überarbeitung
bzw. Neuschaffung angezeigt (siehe auch BRB 36/2013: Auftrag an den Lehrmittelverlag Zürich, ein Konzept für die Über­
arbeitung bzw. Neuschaffung zu erstellen). Bei «Sprachland»
(4.– 6. Schuljahr) erwartet die Lehrerschaft nach der Begutachtung durch die Delegiertenversammlung der Lehrpersonenkonferenz der Volksschule (LKV) vom 18. Juni 2014 Massnahmen
zur Optimierung des Lehrmittels.
2. Erwägungen
a) Überarbeitung/Neuschaffung von «Sprachfenster»
(2./3. Schuljahr)
Mit Beschluss vom 18. November 2013 (BRB 36/2013) hiess der
Bildungsrat den vom Volksschulamt Zürich (VSA) vorgelegten
Anforderungskatalog für eine Überarbeitung/Neuschaffung von
«Sprachfenster» gut und erteilte dem Lehrmittelverlag Zürich
(LMV) den Auftrag, ein Konzept für die Umsetzung auszuar­
beiten.
Seit Ende September 2014 liegt ein inhaltlich-didaktisches
Konzept zu «Sprachfenster» vor. Durch die Vorgaben des An­
forderungskatalogs und die noch ausstehenden Entscheidungen
bezüglich Einführung Lehrplan 21 im Kanton Zürich kann das
Konzept jedoch verschiedene wichtige Fragen nicht schlüssig
beantworten:
– Passung mit den Zyklen des Lehrplans 21
– Anschlüsse nach unten (Kindergarten/1. Klasse) und nach
oben (Mittelstufe, Lehrmittel «Sprachland» ab 4. Schuljahr)
– Umgang mit den geforderten Massnahmen aus der
­Begutachtung zu «Sprachland» durch die Delegierten­
versammlung der LKV vom 18. Juni 2014
– Akzeptanz im Schulfeld: Es braucht heute eine inter­
kantonale Marktakzeptanz zur Refinanzierung von Lehrmittelprojekten. Der LMV bezweifelt, dass dies mit dem
­vorgelegten Konzept möglich sein wird.
LMV und VSA erachten es nicht für sinnvoll, ein Konzept weiterzuverfolgen, das wichtige bildungspolitische Vorgaben nicht berücksichtigt und dementsprechend den Bedürfnissen des Schulfelds nicht vollumfänglich gerecht werden kann.
b) «Sprachland» (4.– 6. Schuljahr):
«Sprachland» ist ein modulares Stufenlehrmittel für den
Deutschunterricht auf der Mittelstufe (4.– 6. Schuljahr). Es w
­ urde
vom LMV in Kooperation mit der Schulverlag plus AG, Bern, im
Auftrag des Bildungsrates entwickelt (BRB vom 13. Dezember
2004). Das Lehrmittel wurde ab Schuljahr 2009/2010 eingeführt,
die letzten Lehrwerkteile erschienen 2011.
Gestützt auf § 7 Abs. 2 und 3 der Synodalverordnung (LS
410.11) hat die Delegiertenversammlung der LKV das Lehrmittel
«Sprachland» begutachtet und daraus Thesen abgeleitet. Die
­Begutachtung fand erstmals nach einem neuen, in BRB 30/2014
festgelegten Verfahren statt. Neben den Delegierten konnten
sich auch die Lehrerverbände sowie interessierte Lehrpersonen
äussern.
Die Thesen aus der Begutachtung wurden an der Delegiertenversammlung vom 18. Juni 2014 verabschiedet. Im Thesen­
papier werden zum einen Massnahmen für eine Überarbeitung
bzw. Ergänzung des Lehrmittels «Sprachland» vorgeschlagen.
Zum anderen wird beantragt, das Lehrmittel «Die Sprachstarken» (Klett und Balmer Verlag) als alternatives Lehrmittel für
den Deutschunterricht auf der Mittelstufe zuzulassen.
Ausgehend von den Thesen zum Lehrmittel «Sprachland»
hat der LMV Vorschläge für ergänzende Massnahmen erarbeitet.
Manche Forderungen aus der Begutachtung können aus wirtschaftlichen oder urheberrechtlichen Gründen nicht umgesetzt
werden. Die Massnahmen berücksichtigen die pädagogisch und
c) Zwischenhalt und Gesamtschau
Deutsch ist ein zentraler Fachbereich in der Volksschule. Der
Markt für Lehrmittel ist attraktiv und kompetitiv. Die Qualitäten der zurzeit im Kanton Zürich obligatorischen Lehrmittel
«Sprachfenster», «Sprachland» und «Sprachwelt Deutsch» sind
unbestritten, ebenso aber auch ihre Komplexität und ihre Un­
zulänglichkeiten. Die unter B.1 und B.2 erwähnten Anpassungen sind Einzellösungen, die nicht ausreichen werden, damit
sich die Lehrmittelreihe im Schulfeld gegen Konkurrenzlehrwerke aus anderen Verlagen behaupten kann.
Statt weitere kostspielige und wenig effektive Einzelmassnahmen zu den Lehrmitteln umzusetzen, erachten das VSA und
der LMV einen Zwischenhalt als sinnvoll. Dieser soll dazu genutzt werden, in einer Gesamtschau den Fachbereich Deutsch
im Kindergarten, auf der Primarstufe und der Sekundarstufe I
zu untersuchen. Der Auftrag für eine solche Gesamtschau soll an
Fachhochschulen bzw. Pädagogische Hochschulen ergehen.
Aus der Gesamtschau lassen sich Rahmenbedingungen und Anforderungskatalog für Unterrichtsmaterialien im Kindergarten
beziehungsweise eine Lehrmittelreihe Deutsch Primarstufe und
Sekundarstufe I ableiten. Dieser Anforderungskatalog würde
dem Bildungsrat wiederum zur Beschlussfassung vorgelegt.
Zeithorizont für die Gesamtschau und Ableitung eines Anforderungskatalogs ist Frühjahr 2016.
d) Einbezug Kindergartenstufe
Die Gesamtschau soll auch den Bedarf und die Anforderungen
für Unterrichtsmaterialien Deutsch zur Sprachförderung im
Kindergarten (1. Zyklus, 1. und 2. Schuljahr) untersuchen. Der
Lehrplan 21 sieht hier als Brücke zu den Fachbereichslehr­
plänen neun entwicklungsorientierte Zugänge vor. Beim Zugang «Sprache und Kommunikation» stehen unter anderem die
Gestaltung verschiedener Sprechanlässe, die phonologische
Bewusstheit und die Erweiterung des Wortschatzes und der
­
­Ausdrucksmöglichkeiten im Zentrum, um unter anderem den
späteren Erwerb von Lese- und Schreibkompetenzen vorzubereiten und zu unterstützen.
Der Bildungsrat hat die Auslegeordnung zum Fachbereich
Deutsch an seiner Sitzung vom 2. Februar 2015 im Rahmen einer
Aussprache diskutiert. Dabei äusserte er sich grundsätzlich zustimmend zur Ausarbeitung einer Gesamtschau in diesem Bereich.
Die vorliegende Auslegeordnung wurde zudem an der Sitzung der Kantonalen Lehrmittelkommission (KLK) vom 12. Februar 2015 präsentiert. Die KLK befürwortet die im Antrag dar­
gestellte Vorgehensweise.
Auf Antrag der Bildungsdirektion
beschliesst der Bildungsrat:
I. Der Auftrag an den Lehrmittelverlag Zürich, ein Konzept
für die Überarbeitung bzw. Neuschaffung des Lehrmittels
«Sprachfenster» (Deutsch 2./3. Schuljahr) wird zurück­
gezogen. BRB Nr. 36/2013 wird aufgehoben.
II. Der Lehrmittelverlag Zürich wird beauftragt, die ergänzenden
Massnahmen zum Lehrmittel «Sprachland» umzusetzen.
Die Ergänzungen erscheinen auf Schuljahr 2016/2017.
III.Das Volksschulamt Zürich und der Lehrmittelverlag Zürich
werden beauftragt, in einer Gesamtschau den Fachbereich
Deutsch auf der Primarstufe und der Sekundarstufe I zu
untersuchen und Bedarf und Anforderungen für Lehrmittel
im Fach Deutsch auszuarbeiten. Dabei ist auch die Kindergartenstufe zu berücksichtigen.
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Amtliches
Geplant sind folgende Massnahmen:
– Leitfaden (für Lehrpersonen): Einführung und Übersicht
zu Lehrwerkteilen, Inhalten und Einsatzmöglichkeiten;
­Hinweise zum Lehrplan 21; Priorisierung der Inhalte;
­Planungen für Mehrjahrgangsklassen und für altersdurchmischtes Lernen; Hinweise auf Lernkontrollen; Hinweise
auf Lernsoftware.
– Je ein Trainingsheft für die 4., 5. und 6. Klasse (für Schülerinnen und Schüler, Einweg), ergänzend zu Trainingsbuch und
Trainingskartei: Übungen zu allen Teilbereichen (Lesen,
Schreiben, Hören und Sprechen, Grammatik, Rechtschreibung); Ausrichtung an den Grundansprüchen und an den
Kompetenzen des Lehrplans 21; Wiederholungsübungen,
vereinfachte Einführungen, Einübung von Strategien, Wortschatzerweiterung.
– Veränderbare Lernkontrollen (für Lehrpersonen): Beste­
hende Übungen, die in den Unterrichtsplanungen als Lernkontrolle eingesetzt werden, werden als veränderbare Vorlagen aufbereitet.
– Weiterbildungsangebote (für Lehrpersonen): Hinweis auf
das nach wie vor bestehende Angebot schulhausinterner
Weiterbildungen, buchbar via Interkantonale Lehrmittelzentrale; Entwicklung von produktbezogenen Angeboten
durch den LMV.
Auf den Antrag der Delegiertenversammlung der LKV, das Lehrmittel «Die Sprachstarken» (Klett und Balmer Verlag) als alternatives Lehrmittel für den Deutschunterricht auf der Mittelstufe
zuzulassen, kann nicht eingetreten werden. Deutsch gehört zu
den sechs Fachbereichen, für die gemäss Lehrmittelpolitik des
Kantons Zürich ein Obligatorium gilt. Alternativ-Obligatorien
sind nicht vorgesehen. Das zurzeit geltende Alternativ-Obligatorium für Englisch-Lehrmittel bildet eine befristete Ausnahme.
Das obligatorische Lehrmittel «Sprachland» (siehe BRB 11/2009
zum Status von «Sprachland») entspricht den Anforderungen
des aktuell geltenden Lehrplans für die Volksschule des Kantons
Zürich.
Die Gesamtschau soll
– einen Überblick geben über die Unterrichtssituation im
Fachbereich Deutsch (Stufen, Zyklen, altersdurchmischtes
Lernen, integrative Förderung usw.) im Kindergarten, auf
der Primarstufe und der Sekundarstufe I in den Deutschschweizer Kantonen,
– die bestehenden Deutschlehrmittel der Volksschule in der
Deutschschweiz und ausgewählte Lehrmittel aus Deutschland analysieren und vergleichen,
– Empfehlungen geben für eine Neuausrichtung der Lehr­
mittelentwicklung im Fachbereich Deutsch der Volksschule,
die den Vorgaben des Lehrplans 21 und der Unterrichts­
situation der Lehrpersonen im Kanton Zürich und in den
weiteren Deutschschweizer Kantonen entspricht.
47
fachlich begründeten Forderungen aus der Begutachtung und
nehmen zusätzlich eine genaue Abstimmung zum Lehrplan 21
und zu den 2011 von der Schweizerischen Konferenz der kan­
tonalen Erziehungsdirektoren verabschiedeten nationalen Bildungszielen vor. Die ergänzenden Massnahmen sollen ab Schuljahr 2016/2017 zur Verfügung stehen.
Der Massnahmenkatalog wurde am 11. Dezember 2014 an
einem Runden Tisch mit Vertretern der LKV, des VSA und des
LMV diskutiert. Anregungen der LKV wurden in den definitiven
Massnahmenkatalog aufgenommen.
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015
Berufszuteilung an Berufsfach­
schulen Unterhaltspraktikerin / Unterhaltspraktiker EBA
[…]
Auf Antrag der Bildungsdirektion
beschliesst der Bildungsrat:
I. Der Beruf Unterhaltspraktikerin EBA / Unterhaltspraktiker
EBA wird auf Beginn des Schuljahres 2015/16 der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon zugewiesen.
Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015
Volksschule: Neues Französisch­
lehrmittel «dis donc!» für die 5.
bis 9. Klassen. Entbindung vom
­obligatorischen Lehrmittel «envol»
[…]
Auf Antrag der Bildungsdirektion
beschliesst der Bildungsrat:
I. Die genannten Klassen der Schule Veltheim (Schulhaus
Schachen) und der Schule Regensdorf (Pächterried)
werden für die Schuljahre 2015/16 bis 2016/17 von der
­Verwendung des obligatorischen Französischlehrmittels
«envol» entbunden.
Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015
Berufszuteilung an Berufsfachschulen
Strassentransportpraktikerin / Strassentransportpraktiker EBA
[…]
Auf Antrag der Bildungsdirektion
beschliesst der Bildungsrat:
48
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
I. Der Beruf Strassentransportpraktikerin bzw. Strassentransportpraktiker EBA wird auf Beginn des Schuljahres 2015/16
der Berufsbildungsschule Winterthur zugewiesen.
Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv
Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015
Kantonale Lehrmittelkommission.
Amtsdauer 2011/15. Ersatzwahl
[…]
Auf Antrag der Bildungsdirektion
beschliesst der Bildungsrat:
I. Frau Sabina Larcher Klee wird unter Verdankung ihrer
Dienste als Mitglied der Kantonalen Lehrmittelkommission
per 31. Mai 2015 entlassen.
II. Herr Alois Suter wird als Vertreter der Pädagogischen
Hochschule Zürich für den Rest der Amtsdauer 2011/15
als neues Mitglied der Kantonalen Lehrmittelkommission
gewählt.
Der vollständige Beschluss ist abrufbar unter
www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv
Bildung Beratung Supervision Coaching
101 Einführungsseminare in Transaktionsanalyse
Grundausbildung in Transaktionsanalyse
Methodenkompetenz (1. Ausbildungsjahr)
Aufbaumodul Praxiskompetenz (2. und 3. Jahr)
Kompetenzvertiefung Training und
Prüfungsvorbereitung für Fortgeschrittene
Supervision und Selbsterfahrung
Daten und weitere Infos siehe Homepage
49
Leben Sie Ihre
Kompetenzen
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Zeigen Sie Ihre Kraft
Coaching für Lehrerinnen und Lehrer
Sie fragen sich, wie es beruflich weitergehen soll.
Schwierige Situationen im Schulalltag belasten Sie.
Sie suchen nach neuen Wegen für Ihre berufliche
und private Situation.
Als kompetenter Gesprächspartner unterstütze
ich Sie bei der Klärung Ihrer Fragen.
50
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Dr. phil. Malte Putz
Lehrerinnen- u. Lehrerberater
Dipl. Studien- u. Laufbahnberater
Life Coach
079 405 75 51
www.malte-putz.ch
Pause im Schulhaus
Wettswil. Die Balance
zwischen Aktivität
und Entspannung ist
ein wichtiger Gesundheitsfaktor.
Gesundheit wird so als dynamischer Pro­
zess verstanden. Hilfreiche Fragen dazu
können beispielsweise sein: Sind meine
Erwartungen und Ziele realistisch oder
überhöht? Gelingt mir die Balance von
Engagement und Abgrenzung, von Akti­
vität und Entspannung? Sind genügend
Ressourcen vor­handen? Suche und finde
ich Rückhalt und Unterstützung im Team
Gesund bleiben
im Lehrberuf
Eine neue Themenreihe gibt Antworten
auf wichtige Fragen.
Text: Jürg Frick, Dozent und Berater PH Zürich Foto: Alessandro Della Bella
und durch die Schulleitung? Nutze ich
Unterstützungsangebote?
Die PH Zürich beschäftigt sich im
Rahmen der Beratung und Weiterbildung
seit Langem mit der Thematik und will sich
in den nächsten Jahren verstärkt auf sie
fokussieren. Das Referat «Gesund bleiben
im Lehrberuf – ein ressourcenorientierter
Ansatz» von Jürg Frick am 20. Mai 2015
bildet den Auftakt für eine neue Themen­
reihe, die sich von September 2015 bis
März 2016 mit der Gesundheit von Lehr­
personen beschäftigen wird. Die praxis­
bezogen ge­stal­teten Abende beinhalten
Themen wie z. B. Selbstwirksamkeit, Acht­
samkeit, Selbst­management, Ressourcen­
aktivierung, Stimmungen positiv beein­
flussen oder soziales Netzwerk. Lehrper­
sonen sowie weitere Inte­ressierte erhal­
ten konkrete Anregungen, Tipps, Denk­
anstösse und die Gelegenheit, sich mit
Gleichgesinnten auszutauschen.
Neben dem Besuch einzelner Abende
oder der ganzen Reihe besteht auch die
Möglichkeit, sich von einer spezialisierten
Fachperson zu individuellen Themen und
Anliegen beraten zu lassen. 
 www.phzh.ch/themenreihen
Pädagogische Hochschule Zürich
Die PH Zürich stellt auf dieser Seite
jeweils eines ihrer Angebote vor.
 www.phzh.ch/weiterbildung
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung
Praxisbezogene Veranstaltungen
Pädagogische Hochschule Zürich
51
«Ich habe zu wenig Zeit für die Kinder.»
«Ich schlafe schon seit Längerem schlecht.»
«Häufig bin ich bereits Mitte der Woche fix
und fertig – und trotzdem liebe ich mei­
nen Beruf.» Mit solchen und ähnlichen
Äusserungen von Lehrpersonen werden
Beraterinnen und Berater der PH Zürich
immer wieder konfrontiert.
Wie es gelingt, die Be­geisterung sowie
die Energie für die anspruchsvolle Arbeit
über längere Zeit zu erhalten und trotz
täglicher Herausfor­
derungen gesund zu
bleiben – zu diesem Thema gibt es ein
reichhaltiges Wissen. Der Gesundheits­
zustand einer Lehrperson ist von ver­
schiedenen Aspekten abhängig. Beson­
ders wichtig ist, wie weit es ihr gelingt,
von aussen kommende An­
forderungen
und eigene Ansprüche mit Hilfe von äus­
seren und inneren Ressourcen zu be­
wältigen. Äussere Ressourcen wären etwa
eine unterstützende Stellenpartnerin, in­
nere die Fähigkeit, sich von Perfektions­
ansprüchen abzugrenzen.
Weiterbildungs­
angebote
WM FFS.2015 Schulfinanzen im Griff
Daniel Brodmann / Do–Sa, 29.–31.10.2015
WM LMC.2015 Qualität leben
Daniel Brodmann / Do–Sa, 26.–28.11.2015
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/weiterbildungsmodule /
043 305 52 00
Kurse / Themenreihen
341505.01 Schulentwicklung
parti­zipativ gestalten Martin Retzl /
Mi, 10./24.6.2015, 9–17
Bildungsdirektion
Kanton Zürich
Volksschulamt
Schulungs- und Weiterbildungsangebot für Zürcher Schul­
behörden und Schulleitungen
Weiterbildungsangebote
für Schulleitende
Certificate of Advanced Studies (CAS)
331502.01 Gerechtigkeit und Vertrauen
in der Schule Enikö Zala-Mezö, Bettina
Diethelm / Do/Fr, 1./2.10.2015, 9–17
341506.01 Aktuelle Trends der Schul­
politik Frank Brückel / Mi, 18.11.2015,
13.30–16.30
CAS FBO 25 Führen einer Bildungs­
organisation* (EDK-anerkannt)
Johannes Breitschaft, Eliane Bernet /
1.7.2015–25.3.2017
B15201.02 Einführung in die MAB
Michael Brugger, Peter Toller /
29./30.5.2015, 8.30–17
CAS BBW 11 Bildung und Betriebs­
wirtschaft Daniel Brodmann /
6.7.2015–15.10.2016
3015T07.01 Schulrecht: Sonder­
pädagogische Massnahmen
Hans Frehner / Do, 12.11.2015, 18–20.30
B15308.01 Projektmanagement
Egon Fischer / 5./6.6. und 13.11.2015,
8.30–17
CAS PSF 01 Pädagogische Schulführung
Niels Anderegg / NEU ab Herbst 2015 /
Infoveranstaltung 10.6.2015, 18–19.30
3015T08.01 Schulrecht: Schullaufbahn­
entscheide und deren Verfahren
Hans Frehner / Mo, 23.11.2015, 18–20.30
B15101.02 Grundlagen für Mitglieder
von Schulbehörden Peter Altherr,
­Martin Kull / 6./7.7.2015, 8.30–17
CAS PER 06 Personalentwicklung
Cornelia Knoch / 17.11.2015–28.2.2017,
Aufnahmegespräch: 8.7.2015, 16–17
5014G06.01 Good Practice: Gezielte
Förderdiagnostik Do, 7.5.2015, 18–20
B15601.01 Führungsausbildung für
Schulbehörden Dozierende des Volks­
schulamtes, der Pädagogischen Hoch­
schule Zürich und Fachpersonen aus der
Praxis / 28.8.2015–16.1.2016, 12 Tage
CAS SEI 06 Schulentwicklung Interna­
tional Frank Brückel / 28.1.2016–29.3.2017
B15307.01 Sitzungsmanagement –
­Sitzungskultur Stefan Hürlimann,
­Hansruedi Dietiker / 2.9.2015, 8.30–17
B15201.03 Einführung in die MAB
Martin Pfrunder, Beat Zbinden /
8./9.9.2015, 8.30–17
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung
 www.phzh.ch/weiterbildung >
Weiterbildung für Volksschulen
331501.01 Eigene Tendenzen
im Führungsverhalten Jürg Frick /
Do, 24.9., 12.11.2015, 8.30–12
B15309.01 Heikles Gespräch –
klares Protokoll Hansruedi Dietiker,
Walter Stein / 21.5.2015, 8.30–17
B15306.01 Qualitätsmanagement als
gemeinsame Aufgabe von Schulpflege
und Schulleitung Regina Meister, Martin
Pfrunder / 31.8./1.9.2015, 8.30–17
52
PH Zürich
Detailausschreibungen, weitere Kurse
und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Aus­
bildung & Weiterbildung > Behörden >
Programm der Behörden- und Schul­
leitungsschulung Information: Bildungs­
direktion/Volksschulamt, ­Behörden- und
Schulleitungsschulung, Walchestrasse 21,
8090 Zürich / behoerdenschulung@
vsa.zh.ch / 043 259 22 58
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00
*Finanzielle Unterstützung für amtie­
rende oder designierte Schulleitende.
­Information und Anmeldung:
www.vsa.zh.ch > Ausbildung & Weiter­
bildung > Schulleitungen
Master of Advanced Studies (MAS)
Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge
(nach spezifischem Profil) und führen
das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem
MAS-Abschluss zusammen. Infover­
anstaltung 17.6.2015. Information und
Anmeldung: www.phzh.ch/mas
Module
WM ÖKB.2015 Öffentlichkeitsarbeit –
nicht nur in Krisen Daniel Brodmann,
Peter Stücheli-Herlach / Do–Sa,
18.–20.6.2015
WM ASP.2015 ASPERITAS – eine Orga­
nisation unter der Lupe ­Christof Baitsch,
Annette Müller, Gian-Claudio Gentile /
Mi–Fr, 9.–11.9.2015
WM GRR.2015 Rechnungswesen von
Schulen verstehen Daniel Brodmann /
Fr/Sa, 11./12./19.9.2015
WM DIS.2015 Der idealtypische Schul­
entwicklungsprozess?! Frank Brückel /
Do/Fr, 24./25.9., Mi, 4.11.2015
3015T06.01 Schulrecht: Anstellungs­
recht der Lehrpersonen Hans Frehner /
Mo, 26.10.2015, 18–20.30
5014G07.01 Good Practice: Elternbildung
für Schulerfolg Do, 4.6.2015, 18–20
1615T06.01 Tagesschule Neubühl
Mi, 20.5.2015, 18–20.15
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/kurse / weiterbildungs­
[email protected] / 043 305 51 00
Diverse Angebote
Gesund bleiben im Lehrberuf Burn­
out – gerade Lehrpersonen sind besonders
anfällig dafür. Was lässt sich dagegen tun?
Referat und Diskussion mit Jürg Frick,
20.5.2015, 18.30–20. Information und
Anmeldung: tiny.phzh.ch/gesundbleiben
Symposium Personalmanagement im
Bildungsbereich «Führend verändern –
verändert führen» Die einzige Konstante
ist fortwährende Veränderung. Auch das
Bildungswesen ist davon betroffen und
gilt nicht länger als geschützter Raum, in
dem die Uhren anders ticken. Wer führt,
ändert und wird verändert. 29.5.2015,
13.30–18.30 Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/symposium-personal­
management
SAMT – Schulen arbeiten mit Tablets
Kostenlose Weiterbildung für Schulteams
oder Lehrpersonen, die die Arbeit mit
Samsung-Tablets (Android) im Unterricht
kennenlernen oder intensivieren möchten.
Ein Leihgerät steht zur Verfügung. Infor­
mation und Anmeldung: www.phzh.ch/
medienbildung > Lernen mit Tablets
Think-Tank Personalentwicklung –
ein gemeinsam definiertes ­Angebot. Z. B.
für das Klären von Fragen zu Personal­
entwicklung, als Erfahrungsaustausch
oder für das Festlegen von Richtlinien
mit Ihren Vorgesetzten.
Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge
(nach spezifischem Profil) und führen
das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem
MAS-Abschluss zusammen. Infover­
anstaltung 17.6.2015. Information und
Anmeldung: www.phzh.ch/mas
Evidenzbasierte Methoden der Unter­
richtsdiagnostik und -entwicklung/EMU
(nach Helmke). Für die erfolgreiche Un­
terrichtsentwicklung mit Diagnosen der
Lernvoraussetzungen und des jeweiligen
Leistungsstandes von Schülerinnen und
Schülern sowie der Reflexion des eigenen
Unterrichts.
Qualitätsentwicklung – Unterstützung
schulinterne Qualitäts­bestrebungen
Als Führungsperson die Auseinander­
setzung mit Fragen der Schulqualität,
der pädagogischen Gestaltung und der
Ausrichtung der Schule mit kreativen
Ansätzen ermöglichen.
Partizipative Schulentwicklung Der
Aufbau von Partizipations­gefässen unter
Einbezug der Schulakteure unterstützen
und damit die Beteiligungsgefässe und
-formen systematisch für Schulentwick­
lungsprozesse vernetzen und nutzen
können.
QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen
Schulstufen Begleitung für QUIMSSchulen während zwei Jahren bei der
Weiterentwicklung der Schreibförderung.
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/schilw / [email protected] /
043 305 68 68
Weiterbildungsangebote
für Lehrpersonen
und weitere Interessierte
Certificate of Advanced Studies (CAS)
CAS FBO 25 Führen einer Bildungs­
organisation (EDK-anerkannt)
Johannes Breitschaft, Eliane Bernet /
1.7.2015–25.3.2017
CAS BBW 11 Bildung und Betriebs­
wirtschaft Daniel Brodmann /
6.7.2015–15.10.2016
Module
K Angebote zu kompetenzorientiertem
Unterricht
WM SNK.2015 Studienreise nach
­Südosteuropa – Türkei Zeliha Aktas,
Martin Retzl / Sa, 19.9., Do–Do, 8.–15.10.,
Sa, 14.11.2015
WM SIF.2015 Studienreise Finnland
Frank Brückel / Mi, 23.9., So–Fr, 11.–16.10.,
Mi, 28.10.2015
WM NKS.2015 MST NaTech Natur­
wissenschaften be-greifenK
Maja Brückmann, Eva Kölbach /
Mi, 19.8., Sa, 12.9., 14.11., Mi, 9.12.2015
WM NKS.2015 SEK I NaTech Natur­
wissenschaften be-greifenK
Maja Brückmann, Eva Kölbach /
Mi, 26.8., Sa, 19.9., 21.11., Mi, 16.12.2015
WM KLP.2015 Unterwegs zur gesunden
Schule Emilie Achermann Fawcett /
September 2015 bis März 2016
WM PKM.2015 Konflikte im beruf­
lichen und privaten Bereich –
hört denn das nie auf?K Iris Rüfenacht /
Sa, 7.11., Fr/Sa, 27./28.11.2015
PICTS 15/16 WM DMG.2015
Digitale Medien in der Gesellschaft
Stefanie Schild / Mi–Fr, 9.–11.12.2015,
Sa, 23.1., Do/Fr, 10./11.3., 16.6.2016
PICTS 15/16 WM DMS.2015 Digitale
­Medien an der Schule vor Ort Monika
Schraner Küttel / Do/Fr/Sa, 12./13./
14.11.2015, Mo/Di, 11./12.1., Sa, 12.3./16.4.,
Fr, 17.6.2016
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/weiterbildungsmodule /
043 305 52 00
Kurse
231501.01 Umgang mit Konflikten
Rolf Schneider / Mi, 26.8., 9.9.2015, 14–17
611506.01 Wie wollen wir wohnen?K
Anita Schneider / Do, 27.8., 10.9.2015, 18–20
561501.01 Kompetenzorientierter
Französischunterricht*/K Franz Viecelli /
Mi, 26.8., 2.9.2015, 14.15–16.45
151503.01 Gewalt und Mobbing in der
Schule Otto Bandli / Mi, 2./16.9.2015, 14–17
801507.01 Update Sportunterricht
1. bis 3. KlasseK Sarah Wacker /
Do, 3./10.9.2015, 18.15–21
701506.01 Tanzen und Tanzspiele*/K
­ aniela Pauli / Sa, 5./19.9.2015, 9.15–12.30
D
541501.01 «Lesewelten» und «Sprach­
welt Deutsch»K Thomas Zimmermann /
Mi, 9.9.2015, 14.15–17
411512.01 Mit Recht im Internet
Eike Carsten Rösch / Mi, 9.9.2015, 13.30–17
551507.01 Förderung der Schulsprache
in allen Fächern II*/K Claudio Nodari /
Do, 10./17./24.9., 1.10.2015, 17.15–19.30
121503.01 Interkulturelle Kommuni­
kation und Kompetenz in der SchuleK
Zeliha Aktas / Mi, 16.9., 14–18,
Sa, 24.10., 8.30–16, 21.11.2015, 8.30–12
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/kurse / weiterbildungs­
[email protected] / 043 305 51 00
Themenreihen
Klassenführung – Fokus Unterricht
2615K03.01 Heterogenität als Stärke
nutzen Zeliha Aktas / Di, 23.6.2015,
18–20.30
2615K04.01 Herausforderung Team­
teaching – gemeinsam führen, aber wie?
Otto Bandli / Do, 27.8.2015, 18–20.30
2615K05.01 Unterwegs zu einem
­konstruktiven Klassenklima Andreas
Hausheer / Do, 17.9.2015, 18–20.30
2615K06.01 Führen in offenen
­Lernumgebungen Evelyne Wannack /
Do, 22.10.2015, 18–20.30
* für Berufs- und Wiedereinsteigende gratis
K Angebote zu kompetenzorientiertem
Unterricht
2615K07.01 Der Teufel steckt im Detail
Petra Hild / Di, 17.11.2015, 18–20.30
CAS PER 06 Personalentwicklung
Cornelia Knoch / 17.11.2015–28.2.2017,
Aufnahmegespräch: 8.7.2015, 16–17
241501.01 Bindung und Beziehung
im Klassenzimmer Urs Ruckstuhl /
Sa, 13.6.2015, 8.30–16.30
2615K08.01 Der Raum als dritter
­Pädagoge Dorothea Tuggener Lienhard /
Do, 10.12.2015, 18–20.30
CAS PICTS 16 Pädagogischer
ICT-Support (EDK-anerkannt)
Rahel Tschopp / 9.9.2016–15.11.2017
531501.01 Lesetrainingssoftware
«Lesewerkstatt»K Harriet Bünzli /
Mi, 24.6.2015, 13.30–16.30
Ansteckungsgefahr!
Good Practice von Zürcher Schulen
CAS SEI 06 Schulentwicklung
International Frank Brückel /
28.1.2016–29.3.2017
801506.01 Vom Goba zum Minitennis
Philipp Heri / Do, 25.6.2015, 18.15–21
5014G06.01 Förderdiagnostik
Do, 7.5.2015, 18–20
121502.01 Bildung für alle Petra Hild /
Sa, 22.8., 9.30–16.30, Mi, 2./23.9.2015, 14–18
5014G07.01 Elternbildung für
­Schulerfolg Do, 4.6.2015, 18–20
551506.01 Förderung der Schulsprache
in allen Fächern I*/K Susanne Peter /
Mo, 24./31.8., 7./21.9.2015, 17.15–19.30
Tagesschule konkret – informieren,
­diskutieren, vernetzen
CAS ASP 2015 Ausbildungscoach Schul­
praxis Kathrin Futter / Einstieg laufend
Info CAS ASP 9/2015 Infoveranstaltung
CAS Ausbildungscoach Schulpraxis,
Zertifikatsarbeit 8.9.2015
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00
561501.01 Kompetenzorientierter
Französischunterricht*/K Franz Viecelli /
Mi, 26.8., 2.9.2015, 14.15–16.45
211505.01 Auftrittskompetenz
Yaël Herz / Mi, 26.8., 2./9.9.2015, 14–16.30
1615T06.01 Tagesschule Neubühl
Mi, 20.5.2015, 18–20.15
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/kurse / weiterbildungs­
[email protected] / 043 305 51 00
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung
Master of Advanced Studies (MAS)
53
Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW)
Holkurse – ein Kurs aus dem Weiter­
bildungsprogramm in Ihrer Schule.
Der Kurs wird ohne Anpassungen an
die lokalen Gegebenheiten durchgeführt.
Sie sind verantwortlich für die organi­
satorischen Arbeiten zur Durchführung.
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/schilw / [email protected] /
043 305 68 68
Gesund bleiben im Lehrberuf Burn­
out – gerade Lehrpersonen sind besonders
anfällig dafür. Was lässt sich dagegen tun?
Referat und Diskussion mit Jürg Frick,
20.5.2015, 18.30–20. Information und
Anmeldung: tiny.phzh.ch/gesundbleiben
Computer im Schulalltag Hintergrund­
wissen und konkrete Impulse zum
­Einsatz des Computers im Unterricht.
Praxis­betonte Weiterbildung mit Raum
für pädagogische Inhalte.
Information und Anmeldung:
www.medienbildung.ch
Diverse Angebote
Weiterbildungen im Auftrag
des Volksschulamts
Religion und Kultur
Gesundheitsförderung und Präven­
tion – für eine nachhaltige Schulent­
wicklung. Das kantonale Netzwerk
­Gesundheitsfördernder Schulen Zürich
unterstützt Schulen, die ihr Engagement
in diesem Bereich verstärken wollen.
Information und Anmeldung:
www.gesunde-schulen-zuerich.ch
WBA QRKP2015.09 Kompakt Qualifi­
kation Religion und Kultur Primar
­Monika Schumacher / 17.6.–31.10.2015
WBA QRKP2015.11 Reduziert Qualifi­
kation Religion und Kultur Primar
Monika Schumacher / 6.6.–7.11.2015
WBA QRKP2015.12 Reduziert Qualifi­
kation Religion und Kultur Primar
Christine Schaufelberger / 6.6.–7.11.2015
WBA QRKP2015.13 Reduziert Qualifi­
kation Religion und Kultur Primar
Monika Schumacher / 13.6.–14.11.2015
WBA QRKP2015.14 Reduziert Qualifi­
kation Religion und Kultur Primar
Christine Schaufelberger / 13.6.–14.11.2015
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/weiterbildung > Weiter­
bildung für Volksschulen > Weitere
­Angebote > Religion und Kultur /
[email protected] / 043 305 68 68
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung
ICT-Evaluation: Analyse und Opti­
mierung von Medien und ICT an Ihrer
Schule Fundierte Antworten und Emp­
fehlungen für die wirksame und nach­
haltige Integration von Medien und ICT.
SAMT – Schulen arbeiten mit Tablets
Kostenlose Weiterbildung für Schulteams
oder Lehrpersonen, die die Arbeit mit
Samsung-Tablets (Android) im Unterricht
kennenlernen oder intensivieren möchten.
Ein Leihgerät steht zur Verfügung. Infor­
mation und Anmeldung: www.phzh.ch/
medienbildung > Lernen mit Tablets
WBA QRKS2015.01 Qualifikation
Religion und Kultur Sek I
September 2015 bis Juni 2017
54
Medienbildung
Lehrmitteleinführungen
WBA LME MATH4
Mathematik 4 ­Primarstufe
Diverse Termine ab April 2015
WBA LME MATH5
Mathematik 5 ­Primarstufe
Diverse Termine ab Mai 2015
WBA LME RKP Blickpunkt 1, 2 ,3
­Religion und Kultur
Diverse Termine ab April 2015
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/weiterbildung > Weiter­
bildung für Volksschulen > Lehrperso­
nen > Lehrmitteleinführungen
Intensivweiterbildungen (IWB):
Eine Auszeit nehmen – etwas für Sie?
Eine spezielle Auszeit (13 Wochen) vom
beruflichen Alltag für Lehrpersonen.
Information und Anmeldung: Obliga­
torische Infoveranstaltung (beschränkte
Platzzahl) / www.phzh.ch/iwb /
[email protected] / 043 305 57 00
Impulse für den HSK-Unterricht Unter
dem Aspekt der Zweit- und Mehrsprachig­
keitsdidaktik werden vorhandene Unter­
richtsmaterialien analysiert, überarbeitet,
vorgestellt und in der Praxis umgesetzt.
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/weiterbildung > Weiter­
bildung für Volksschulen > Weitere
­Angebote > Heimatliche Sprache und
Kultur (HSK) / 043 305 51 00
Fachdidaktischer Support NaTech
Praxisnahe Lösungen für spezifische
Fragen im naturwissenschaftlichen Be­
reich «Mensch und Umwelt» auf der
Mittel­stufe/«Natur und Technik» auf
der ­Sekundarstufe I. Information und
Anmeldung: [email protected] /
043 305 68 10
Musikalische Bildung im Kontext der
Ganztagesbildung Die Ganztagesbildung
wird sich langfristig an der Volksschule
etablieren. Damit der Musikschulbetrieb
sinnvoll organisiert werden kann, ist eine
Kooperation der Musikschulen mit der
Volksschule eine Grundvoraussetzung.
29.5.2015, 8.30–12 Information und An­
meldung: [email protected]
Holkurse – ein Kurs aus dem Weiterbil­
dungsprogramm in Ihrer Schule. Der Kurs
wird ohne Anpassungen an die lokalen
Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind
verantwortlich für die organisatorischen
Arbeiten zur Durchführung.
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/schilw / [email protected] /
043 305 68 68
Ergänzungsstudien für Primar­
lehrpersonen
 www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe >
Studiengänge > Ergänzungsstudium
ERP Ergänzungsstudien Primarstufe
Für den berufsbegleitenden Erwerb einer
Lehrbefähigung in einem weiteren Fach.
Nächster Start: Herbst 2015. Anmelde­
schluss: 1. Mai 2015 (oder ­solange freie
Studienplätze). Informa­tion: 043 305 58 36
(Englisch, Französisch, Bewegung und
Sport), 043 305 60 68 (Bildne­risches Ge­
stalten, Werken, ­Werken Textil, Musik) /
ergaenzungs­[email protected]
Beratungen für Volksund Privatschulen
 www.phzh.ch/beratung
Beratungstelefon – kostenloses tele­
fonisches Erstgespräch Mo–Fr, 15–18 /
043 305 50 50 / [email protected]
Sprechstunde Stress und Burnout Ein
gemeinsamer Check der individuellen Be­
lastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz.
Tagesschule einführen Gestützt auf das
Zürcher Modell für Ganztagesbildung
­beraten wir Schulleitende und Fachteams
bei der Umstellung auf Tagesschulbetrieb.
Beratungsangebote zur Kompetenz­
orientierung Wir unterstützen Schul­
leitende und Teams bei der Umstellung
ihrer Schule auf Kompetenzorientierung.
Laufbahnberatung für Lehrerinnen
und Lehrer Ein Angebot für Lehrperso­
nen, die sich beruflich weiterentwickeln
oder ihre Karriere mit einer Fachperson
planen wollen.
Bewerbungscoaching Wir machen
Lehr- und Führungspersonen fit für ihren
Stellenwechsel.
Weiterbildung für
Berufsfachschulen
 www.phzh.ch/wb-s2
Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW)
QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen
Schulstufen Begleitung für QUIMSSchulen während zwei Jahren, bei der
Weiterentwicklung der Schreibförderung.
Kurse
L04.151 Sol live Andreas Sägesser /
Mo, 4.5.2015, 18–20.30
Z05.151 Modularisierung in der Berufs­
bildung für Erwachsene Dieter Euler,
Cyrille Salort / Di, 19.5.2015, 17.15–19
F01.0.151 FiB-Erfa-Tagung Dagmar
Bach, Georges Kübler, Maria Spychiger /
Do, 25.6.2015, 13.30–17.30
CAS «FiB» – Fachkundige, individuelle
Begleitung 11.9.2015–15.12.2017
Module
F01.3.152 CAS «FiB» Modul III: Lernen
und Lernförderung in Theorie und
Praxis Joseph Eigenmann, Dagmar Bach /
Fr/Sa, 11./12.9., 23./24.10., 27./28.11.2015
Information und Anmeldung:
www.phzh.ch/wb-s2 / 043 305 61 39
Unterstrass.edu
Weiterbildungsangebote
 www.unterstrass.edu
Certificate of Advanced Studies (CAS)
CASDID15 Didaktik der Vielfalt
Dieter Rüttimann / 15.10.2015–2.4.2016
Master of Advanced Studies (MAS)
Der CAS Didaktik der Vielfalt ist Teil des
MAS Wirksamer Umgang mit Hetero­
genität (EDK-anerkannt). Weitere Teile:
CAS Kommunikation, Zusammenarbeit,
Coaching (nächster Start Juni 2016) und
CAS Öffentlichkeit und Qualität (nächster
Start Februar 2017). Infoveranstaltung:
19.5.2015, 18, Aula Institut Unterstrass.
www.unterstrass.edu/master
Stufenumstieg
STUMST15 Stufenlehrdiplom Kinder­
garten Für Lehrpersonen der Primar­
stufe, die zusätzlich das Stufendiplom
Kindergarten anstreben. Berufsintegrierte
Ausbildung (Stelle in einem K
­ indergarten
von mind. 20%). Anita Schaffner Menn.
14.9.2015 bis Juli 2016 / Anmeldeschluss:
1.5.2015 Information und Anmeldung:
www.unterstrass.edu/institut/weiterbil­
dung / [email protected]
Kurse
200000.04 Mit Kindern lustvoll experi­
mentieren für Kindergarten- und Unter­
stufenlehrpersonen. Florence Bern­hard,
Gastdozierende. Mi, 3.6.2015, 14–17.30,
weitere Sa, nach Wahl. Abschluss:
Sa, 7.11.2015, 9–12.30 Information und
Anmeldung: florence.bernhard@unter­
strass.edu, www.kinderforschen.ch
200000.08 Zusammenarbeit – in Schule
und Organisation Für Kindergartenund Unterstufenlehrpersonen. Anita
Schaffner Menn, Annette Fluri. Fr, 28.8.,
17–20.30, Sa, 29.8., 9–16, Mi, 9./23.9./21.10.,
4./18.11.2015, 13.30–16.50 Information
und Anmeldung: www.unterstrass.edu /
[email protected] /
[email protected]
Leitung und Auskunft:
[email protected] /
www.unterstrass.edu > Institut > Weiter­
bildung > Kurse
UZH / ETH Zürich
Weiterbildungskurse
­für Mittelschulen
 www.webpalette.ch > Sekundarstufe II >
UZH und ETH Zürich
Geistes- und Sozialwissenschaften,
Medien und Künste
FS15.01 La quête du bonheur en poésie
Christina Vogel, Gabriela Ochsener
Jannibelli / Sa, 9.5.2015
FS15.14 Creative Writing im Geschichts­
unterricht. Methoden, Übungen,
­Reflexion Michael van Orsouw, Philippe
Weber / Di, 12.5.2015
FS15.07 Ma che razza di letteratura è?
Teoria postcoloniale e letteratura della
migrazione nell’Italia contemporanea
Tatiana Crivelli Speciale, Giancarlo Sala /
Mi, 13.5.2015
FS15.08 The Arab Popular Uprisings in
Retrospect Elham Manea / Mo, 18.5.2015
FS15.09 Journalisten zwischen den
Fronten. Bedingungen, Formen und
­Inhalte des Kriegs- und Krisenjourna­
lismus Franziska Oehmer / Fr, 3.7.2015
FS15.13 Jenseits von Reclam II:
Literatur- und Buchgeschichte mit
Originalen Hildegard Elisabeth Keller /
Di, 7.7.2015
Wirtschaft und Recht
FS15.18 Change Management
David Seidl / Mi, 6.5.2015
FS15.19 Eventmanagement. Wie
Emotionen Flügel verleihen können
Thomas Limacher / Do, 2.7.2015
Mathematik, Naturwissenschaften,
Informatik
FS15.23 Treffpunkt Biodiversität 2015
Martin Heft, Käthi Lienemann, Lorenz
Leumann / Sa, 9.5.2015
FS15.21 Fossiliensuche im Fricktal
Ben Pabst, Lorenz Leumann, Claudia
Kunfermann / Do, 25.6.2015
Naturwissenschaften, Mathematik
Technik und Informatik
FS15.74 Grundkonzepte der Mechanik I:
Trägheit und Wechselwirkung als
Schlüssel zum Verständnis von Kräften
(9. und 10. Schuljahr, Gymnasium)
Herbert Rubin, Ralph Schumacher /
Fr/Sa, 8./9.5.2015
FS15.75 Mobile Energiequellen –
Batterien, Akkus und Brennstoffzellen
in der Redox-Chemie Roger Deuber,
Ralph Schumacher / Fr/Sa, 29./30.5.2015
FS15.72 Energie in der Thermodynamik
(9. und 10. Schuljahr, Gymnasium)
Herbert Rubin / Fr/Sa, 29./30.5.2015
FS15.77 Precalculus: Funktionen I
(9. und 10. Schuljahr, Gymnasium)
Armin Barth, Ralph Schumacher /
Fr/Sa, 12./13.6.2015
FS15.73 Flussrevitalisierung
Armin Barth, Roger Deuber, Patrick Faller,
­Herbert Rubin / Fr/Sa, 3./4.7.2015
FS15.71 Energie in der Mechanik
Herbert Rubin, Ralph Schumacher /
Fr/Sa, 3./4.7.2015
Überfachliche Kompetenzen
FS15.00 RITA – ein attraktiver Unter­
richtsansatz Felix Keller / Mi, 27.5 2015
Überfachliche Kompetenzen
und Interdisziplinarität
FS15.32 Gemeinsames Prüfen in der
Fachschaft Franz Eberle, Karin Joachim /
Nach Absprache
Weiterbildungen für Praktikums­
lehrerinnen und Praktikumslehrer
FS15.44 Planning and Evaluating
­Poetry Lessons in the «Praktikum»
Franziska Zeller / Fr, 8.5.2015
FS15.50 Schreiben lehren und lernen
im Deutschunterricht. Zur schreib­
didaktischen Ausbildung von Studie­
renden im Praktikum Stefan Hofer,
Eva Pabst, Regula Stähli / Fr, 8.5.2015
FS15.43 Gewinnbringende Unterrichts­
nachbesprechungen Hansjürg Perino /
Do, 2.7.2015
Information und Anmeldung: Universi­
tät Zürich, Institut für Erziehungswissen­
schaft, Weiterbildung Maturitätsschulen,
Kantonsschulstrasse 3, 8001 Zürich,
www.weiterbildung.uzh.ch/wbmat,
[email protected] /
ETH Zürich, Weiterbildung Maturitäts­
schulen, Universitätstrasse 41, 8092 Zürich,
[email protected]
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung
S01.152 CAS «bili» – Zweisprachiger
Fachunterricht 2015–16 Tamara De Vito /
Fr, 1.9.2015 / Anmeldeschluss: 31.5.2015
200000.10 DaZ in der Regelklasse Für
Kindergarten- und Unterstufenlehrper­
sonen. Inge Rychener. Sa vormittags,
17./24./31.10., 7./14./21./28.11.2015, 9–12.30
Information und Anmeldung:
www.unterstrass.edu /
[email protected]
55
Certificate of Advanced Studies (CAS)
HfH – Interkantonale
Hochschule
für Heilpädagogik
Zürich
Weiterbildungskurse
 www.hfh.ch
Tagungen
2015-87 Frühe Bildung – Fokus Wirk­
samkeit Manfred Ciperka, Andrea
­Lanfranchi / Fr, 5.6.2015, 9–17.30 /
­Anmeldeschluss: 1.5.2015
2015-88 Wirksamkeit in der Heil­
pädagogik Markus Sigrist / Fr, 18.9.2015,
13.15–17.15, Sa, 19.9.2015, 9.15–13.15 /
Anmeldeschluss: 15.8.2015
Zertifikatslehrgänge und Zusatz­
ausbildungen
2015-2 CAS Management und Leader­
ship Claude Bollier, Esther ­Brenzikofer /
August 2015 bis März 2017 / Anmelde­
schluss: 30.4.2015
2015-4 CAS Autismus-Spektrum-Stö­
rungen (ASS) im Kindes- und Jugend­
alter: Grundlagen, Interventionen und
Perspektiven Andreas Eckert, Remi Frei /
September 2015 bis Januar 2017 / An­
meldeschluss: 31.5.2015 / nächste Info­
veranstaltung: 6.5.2015, 17–18
2015-6 CAS Integrative Schulung bei
geistiger Behinderung Roman Manser,
Chris Piller / September 2015 bis
Juni 2016 / Anmeldeschluss: 31.5.2015
2015-7 CAS Wirksam fördern
Esther Brenzikofer / September 2015
bis September 2016 / Anmeldeschluss:
31.7.2015
2015-9 CARE-Index: Einschätzung der
Beziehung zwischen Kind und Bezugs­
person Alex Neuhauser / 18./19.9.,
2./3. und 23./24.10. und 13./14.11.2015 /
Anmeldeschluss: 15.6.2015
56
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung
Kurse
2015-45 Früherkennung von Rechen­
schwierigkeiten und mathematischen
Stärken bei Kindergartenkindern
Monika Storz, Claudia Zollinger /
Mi, 20.5.2015, 9.15–16.30
2015-48 Wahrnehmung der Welt
und Aufbau von Vorstellungen
Ursula Hofer / Fr, 12.6.2015, 14–17,
Sa, 20.6.2015, 9.15–16.30
2015-54 Lernen am gemeinsamen
­Gegenstand als Kernstück des integ­
rativen Unterrichts Claudia Henrich /
Mi, 3.6.2015, 9.15–16.30, Di, 3.11.2015,
13.30–16.30 / Anmeldeschluss: 1.5.2015
2015-12 Trauma und seine Bedeutung
im Schulalltag Marianne Herzog /
22.8. und 12.9.2015, 9.15–16.30 /
Anmeldeschluss: 15.7.2015
Onlinekurse
2014-83 Onlineklus Plus: Begabten­
förderung Dominik Gyseler / Der Kurs
beginnt mit einer ersten Online-Phase
ab 1.9.2015. Die Daten der Präsenz-­
Phasen sind: Fr, 25.9., Fr/Sa, 6./7.11. und
11./12.12.2015, 9.15–16.30
2014-81 Neurowissenschaften und
Heilpädagogik Dominik Gyseler /
­Onlinekurs ohne Präsenztage /
Anmeldung und Start jederzeit möglich:
www.onlinekurse-hfh.ch
2014-82 1×1 der Heilpädagogik
Anna Cornelius / Onlinekurs ohne Prä­
senztage / Anmeldung und Start jeder­zeit
möglich: www.onlinekurse-hfh.ch
2014-80 NEU ab Mai 2015: ADHS
Dominik Gyseler / Onlinekurs ohne
­Präsenztage / Anmeldung und Start jeder­
zeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch
Interkantonale Hochschule für Heil­
pädagogik / www.hfh.ch/weiterbildung >
CAS, Kurse bzw. Tagungen / 044 317 11 81 /
[email protected]
ZAL – Zürcher
Arbeitsgemeinschaft für Weiter­
bildung der Lehrpersonen des
Kantons Zürich
Weiterbildungskurse
 kurse.zal.ch
ZG31.15.31 Die Welt der Formen ent­
decken Martina Bacher / Mi, 20.5.2015,
13.30–16.30 / Mi, 27.5.2015, 13.30–16.30
ZDA59.15.31 Ich bin dabei!
Eva Salber / Mi, 20.5.2015, 14–16
ZV32.15.31 Experimente und Spiele
in der Chemie Janine Hermann /
Mi, 3.6.2015, 13.30–16.30 / Mi, 10.6.2015,
13.30–16.30
ZJ24.15.31 Trickfilm und Videoschnitt
am iPad Steve Bass / Mi, 3.6.2015, 14–17 /
Mi, 10.6.2015, 14–17
ZDA23.15.31 Unterricht geschickt planen
Jenna Müllener, Ralph Leonhardt /
Sa, 6.6.2015, 9–13 / Sa, 20.6.2015, 9–13
ZDA21.15.31 Gedächtnis und Gedächt­
nisstörungen Christina Schäfer, Kevin
Wingeier / Mi, 10.6.2015, 14–18
ZB58.15.31 Stand Up Paddling
Maurus Strobel / Mi, 24.6.2015, 14–16
Schulinterne Weiterbildung: Die ZAL
organisiert für Teams auch schulinterne
Weiterbildungen. Diese richten sich nach
den Bedürfnissen der Teilnehmenden
und finden in deren Schulhaus statt.
Beratung und Coaching: Die ZAL orga­
nisiert für Einzelpersonen und Klein­
gruppen bis maximal 3 Personen auch
Beratungen zu konkreten fachlichen
­Fragen und Coachings bei Aufgaben und
Fragen im Berufsalltag (Ausgangslage
analysieren, Lösungen entwerfen).
Information und Anmeldung:
www.zal.ch / Zürcher Arbeitsgemein­
schaft für Weiterbildung der Lehrperso­
nen, Bildungs­zentrum für Erwachsene
BiZE, Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich /
[email protected] / 044 385 83 94
EB Zürich, Kanto­
nale Berufsschule
für Weiterbildung
Weiterbildungskurse
 www.eb-zuerich.ch
ZV31.15.31 Projektunterricht in der
3. Sek. konkret Barbara Hutter /
Mi, 20.5.2015, 14–17 / Mi, 27.5.2015, 14–17
PE41.15.31 Rhetorik – für Frauen
Susanne Mouret / Mo, 4.5.2015 , 9–17 /
Mo, 11.5.2015, 9–17 / Mo, 18.5.2015, 9–17
ZGA29.15.31 Sorgenfrässer selber
­nähen Christine Steckner / Mi, 20.5.2015,
14–17.30
IE23.15.31 Mac: Einstieg – Slow Go
Franziska Bollinger / ab Di, 5.5.2015,
9–12, 10 Mal
ZDA11.15.31 Alte Kinderspiele neu
­entdeckt Hannes Amos / Mi, 20.5.2015,
18–21 / Mi, 27.5.2015, 18–21
PE16.15.31 Gespräche moderieren
Guido Stalder / Di, 5.5.2015, 9–17 /
Di, 12.5.2015, 9–17
ZT35.15.31 «Mein Sprachschlüssel»
Tanja Spuler, Elfriede Stalder /
Mi, 27.5.2015, 14–17.30
IS41.15.31 3D-Drucker im Selbstbau
Simon Litwan / ab Mi, 6.5.2015, 18–21.30,
6 Mal
ZT30.15.31 Schreiben mit allen Sinnen
Christa Zopfi, Evi Zurschmitten /
Sa, 30.5.2015, 9.15–16.30 / Mi, 17.6.2015,
14.15–17.15
PA70.15.31 Mehr Zeit – mit Zeitmanage­
ment Sybille Jäger / Fr, 8.5.2015, 9–17 /
Sa, 9.5.2015, 9–17
ZG93.15.31 Filzen – Einführung
­Susanne Bachmann Stauffer /
Sa, 30.5.2015, 9–16 / Sa, 6.6.2015, 9–16
IS95.15.31 Internet der Dinge: Grund­
lagen und einfache Anwendungen
­Marcel Bernet / Fr, 8.5.2015, 8.30–16.30 /
Sa, 9.5.2015, 8.30–16.30
ZV33.15.31 Zaubern mit Alltagsgegen­
ständen Andrea Blondeau-Meier /
Sa, 30.5.2015, 9.30–16.30
IN43.15.32 iPhone professionell nutzen
Nicolo Paganini / Sa, 9.5.2015, 8.30–16.30
ZT28.15.31 Von Mundgeschickt
zu Leseschlau Wolfgang Braun /
Mi, 3.6.2015, 13.30–17.30
IE12.15.31 PC: Einstieg Hugo Siegrist /
ab Mo, 11.5.2015, 18.30–21.30, 8 Mal
IV11.15.31 Video: Kamera und Film­
sprache Gitta Gsell / ab Mo, 11.5.2015,
18–21, 8 Mal
IV52.15.31 Video-Schnitt: Final Cut
Pro X Gitta Gsell / ab Di, 19.5.2015,
18–21.30, 6 Mal
IA52.15.31 PowerPoint: Einführung
Boris Widmer / ab Mo, 11.5.2015, 18–
21.30, 4 Mal
ID11.15.31 InDesign: Grundlagen
Fritz Franz Vogel / ab Di, 19.5.2015,
18–21.30, 7 Mal
IA32.15.31 Excel: Einführung
Hugo Siegrist / ab Di, 12.5.2015,
18.30–21.30, 8 Mal
IT21.15.32 Web-Publishing: Einstieg
Albert America / ab Mi, 20.5.2015,
13.30–17, 7 Mal
IE25.15.31 Mac: Praxis gewinnen
­Franziska Bollinger / ab Mi, 13.5.2015,
9–12, 8 Mal
ID81.15.31 Digitale Fotografie: Einstieg
Roger Canali / ab Mi, 20.5.2015, 13.30–17,
6 Mal
IZ04.15.31 ECDL Base Peter Huber /
ab Sa, 16.5.2015, 8.30–12, 16 Mal
PA90.15.31 Tastaturschreiben im
10-Finger-System Colette Buschta /
ab Di, 21.5.2015, 18.30–20.10, 8 Mal
ID46.15.31 Photoshop Elements:
Grundlagen Franziska Bollinger /
ab Fr, 22.5.2015, 8.30–12, 7 Mal
BA11.15.31 Lernveranstaltungen mit
Erwachsenen durchführen (SVEB-Zer­
tifikat) Siham Afra, Kari Wüest-Schöpfer /
ab Mi, 24.6.2015, 8.30–17.15, 14 Mal
Information und Anmeldung:
www.eb-zuerich.ch
IN17.15.31 Social Media: Facebook,
Twitter & Co. Martina Würmli-Thurner /
Do, 21.5.2015, 13.30–17 / Do, 28.5.2015,
13.30–17 / Do, 4.6.2015, 13.30–17
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Weiterbildung
IA22.15.31 Word: Einführung
Sybille Jäger / ab Di, 19.5.2015, 14–17, 8 Mal
IE15.15.32 PC: Praxis gewinnen
Hugo Siegrist / ab Do, 21.5.2015,
18.30–21.30, 8 Mal
IA32.15.32 Excel: Einführung
Boris Widmer / ab Fr, 22.5.2015, 14–17,
8 Mal
57
PM66.15.31 Social Media im Marketing:
eine Einführung Jürgen Deininger /
Di, 19.5.2015, 18–21.30 / Di, 26.5.2015,
18–21.30 / Di, 2.6.2015, 18–21.30 /
Di, 9.6.2015, 18–21.30
BM20.15.31 Blended Learning mit
Moodle Miriam Fischer / Mi, 21.5.2015,
18–21.30 / Mi, 3.6.2015, 18–21.30 /
Mi, 17.6.2015, 18–21.30 / Mi, 1.7.2015,
18–21.30
Theorie und Praxis
der Dyskalkulie-Therapie
Berufsbegleitende Ausbildung
2016
58
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015
Eine wissenschaftlich fundierte,
praxisbezogene und präventive
Ausbildung für LehrerInnen,
HeilpädagogInnen, LogopädInnen u.a.
Sie befähigt, Schülern mit Rechenschwierigkeiten, deren Eltern und
Lehrer professionelle Hilfe anzubieten.
Mit Zertifikat.
Informationsmorgen 6. Juni 2015
Therapiezentrum Rechenschwäche
Michel Leuenberger, lic.phil. l
Daniel Künzler, dipl. Lerntherapeut ILT
www.rechenschwaeche.ch
[email protected]
Tagesschule Eschenmosen
Wir suchen per August 2015 (Schuljahr 2015/16) eine
Klassenlehrperson (80–100%)
Sie sind Teil eines kleinen Lehrerteams und unter­
richten zusammen mit einer Assistentin eine Schü­
lergruppe von 6–8 Kindern (Primarstufe). Teamarbeit
und Mitarbeit an Schulentwicklungsprozessen sind
für uns selbstverständlich.
Eine abgeschlossene Ausbildung und Praxis als
Primarlehrer/in sind unabdingbar. Eine heilpäda­
gogische Zusatzausbildung (HfH) ist erwünscht,
diese kann aber auch berufsbegleitend nachgeholt
werden.
Haben Sie Lust auf Neues? Sind Sie flexibel und
belastbar? Dann sind Sie bei uns am richtigen Ort!
Weitere Informationen erhalten Sie vom Schulleiter
Herrn A. Hanimann:
[email protected],
Tel. 043 411 59 61 (Schule) oder 044 950 20 25
(privat).
Bewerbungen richten Sie bitte an:
Tagesschule Eschenmosen, Herr A. Hanimann,
Schulweg 16, 8180 Bülach.
Wir suchen auf Beginn des Schuljahres 2015/16 an
unsere interne Sonderschule für Schülerinnen und
Schüler mit Schul- und Verhaltensschwierigkeiten
eine
initiative Lehrperson (100%) für die Oberstufe
wenn möglich mit abgeschlossener Ausbildung in
Schulischer Heilpädagogik oder mit der Bereitschaft,
diese nachzuholen.
In Kleingruppen, die nach Arbeitshaltung und Sozialverhalten gebildet werden, unterrichten wir 32
Schülerinnen und Schüler mit Schul- und
Verhaltensschwierigkeiten auf der Mittel- und
Oberstufe. Unser Schulteam besteht aus acht
Lehrpersonen und drei Arbeitsagogen.
Das fortschrittlich-lebendige Stufenkonzept verlangt
von allen Kreativität, Engagement und eine Portion
Humor. Das eingespielte Team pflegt eine enge
Zusammenarbeit nicht nur schulintern, sondern auch
interdisziplinär in der Arbeit im Heimalltag. Unser
gutes Schulklima ist das Resultat von ernsthafter
Auseinandersetzung im Team, sowohl durch TeamSupervision, gemeinsamer Qualitätsverbesserung
und regelmässigen Arbeitssitzungen. Wir arbeiten
prozesshaft an unserer Schule und sind offen für
Neuerungen.
Das Schulheim Elgg arbeitet mit der Methodik der
Kompetenzorientierung im stationären Setting
(KOSS).
Die Anstellungsbedingungen entsprechen den
Richtlinien im Kanton Zürich.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind an
den Gesamtleiter des Schulheims Elgg, Herrn
Werner Kuster, Postfach 274, 8353 Elgg zu richten.
Weitere Auskünfte erteilt gerne der Schulleiter,
Stefan Diener ([email protected] oder 052
368 62 80).
Bildung fürs Leben!
(mit Möglichkeit das Pensum bis zu 8 Wochenlektionen in
Klassenlehrfunktion zu erhöhen)
für integrative Förderung und Unterricht in Deutsch als Zweitsprache
vorwiegend an der 4. Primarklasse.
Was erwarten wir?
– Motivierte, fröhliche, offene und belastbare Persönlichkeit
– Freude an der Zusammenarbeit mit Teamkolleg/-innen und Fachpersonen
– Teilnahme an schulinternen Sitzungen und Weiterbildungen
– Engagement für die gemeinsame Schulentwicklung
– Lehrbefähigung auf der Primarstufe, Ausbildung in schulischer
Heilpädagogik und evtl. in Deutsch als Zweitsprache
Was bieten wir?
– Anstellung gemäss Richtlinien des Kantons Zürich
– Möglichkeiten für Weiterbildung und Weiterentwicklung
– Mitarbeit in einem motivierten und engagierten Schulhaus-Team
– Kompetente Unterstützung durch Schulleitung und Schulverwaltung
– Zeitgemässe Infrastruktur
Wir freuen uns auf Ihre vollständige Bewerbung bis am 15. Mai 2015
an Schulverwaltung Bachenbülach, Halden 16, Postfach,
8184 Bachenbülach oder [email protected]
Auskünfte erteilt Ihnen Herr lvo Grossrieder, Schulleiter, über
Telefon 044 501 52 50 oder [email protected].
Weitere Informationen über unsere Schule finden Sie unter
www.psbb.ch.
Als Ergänzung unseres Teams suchen wir auf Beginn des
Schuljahres 2015/16 eine(n)
Kleinklassenlehrer(in)
Oberstufe (30–50%)
Ihre Aufgabe: Sie führen innerhalb eines Teams eine Klasse
mit divergierenden Leistungsprofilen. Aufgrund der dynamischen Biografien Ihrer Lernenden ist eine enge interdisziplinäre
Zusammenarbeit mit Sozialpädagogen und Psychologen gefragt.
Unsere Anforderungen: Sie verfügen über ein Sekundarlehrerdiplom des Kantons Zürich oder über einen gleichgestellten
Abschluss (Fächer: Deutsch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften). Bildungsvermittlung ist Ihre Leidenschaft.
Unser Angebot: Sie finden ein innovatives, flexibles Umfeld
in welchem Sie Ihre eigenen Ideen und Bedürfnisse einbringen
können. Der Unterrichtsrahmen ist so gelegt, dass Sie die
Möglichkeit haben, optimal auf die Lernenden einzugehen.
Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte elektronisch an:
[email protected]
Für Fragen können Sie sich auch telefonisch an das Sekretariat
wenden: 044 854 84 84. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Stellen
Schulische Heilpädagogin/Schulischen
Heilpädagogen für 18 Wochenlektionen
Die Pestalozzi Jugendstätte Burghof (burghof.org) gehört zur
Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime (zkj.ch). Der Burghof verfügt sowohl über eine Berufsschule (Fachunterricht,
ABU) als auch über eine Kleinklasse Oberstufe.
59
Bei uns stehen die Kinder und ihre Entwicklung im Zentrum.
Auf Beginn des Schuljahres 2015/16 (1. August 2015) suchen wir eine/n
Der Autor Werner J. Egli
auf Lesetour durch die
Schulen des Kantons
­Zürich im Januar 2015.
Foto: zvg
schule&kultur
Wie viel
verdienen Sie?
60
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 schule & kultur
Autorinnen und Autoren verraten
­Geheimnisse.
Text: Julia Frehner George
Seit bald 40 Jahren sind die Autorenle­
sungen ein beliebter Fixpunkt im Zürcher
Schuljahr. Auch im nächsten Winter tou­
ren wieder rund hundert Autoren, Illust­
ratorinnen und Liedermacher durch den
Kanton und entfachen das Lesefeuer im
Klassenzimmer.
Bei «Literatur aus erster Hand» stehen
direkte Begegnungen im Zentrum. Die
Künstlerinnen und Künstler bieten nicht
nur schauspielerische Höchstleistungen
und brillieren mit Live-Zeichnen, Rück­
wärtssprechen und Puppenspiel. Sie su­
chen offen den Austausch mit den Kin­
dern und Jugendlichen und beeindrucken
mit ihrer Ehrlichkeit, wenn es um Fragen
zur Berufswahl oder zum Künstleralltag
geht. Sogar über das Privatleben wird ei­
niges verraten. Um die Lesung abwechs­
lungsreich zu gestalten, denken sich die
Künstlerinnen und Künstler Mitmach­
aktionen und Spiele aus. Diese werden in
Workshops weiter ausgebaut: schreiben,
dichten, singen, Theater spielen, malen,
basteln und Comics entwerfen. Weit ge­
fächert ist das Angebot.
Und was sind die Highlights im nächs­
ten Winter? Der Künstler Mehrdad Zaeri
zeichnet sein Leben als Migrant auf ein
riesiges Blatt Papier. Der Tierfotograf
­Thomas Sbampato präsentiert sein neues
Zoobuch. Tom Reed und David Fermer
­begeistern für die englische Sprache. Ibo
Ndiaye inszeniert afrikanisches Dorfleben
im Klassenzimmer. Die Illustratorin Birte
Müller gestaltet mit den Kindern in vier
Stunden ein Bilderbuch. Ein Team von
jungen Wortkünstlern bereitet interes­
sierte Schulklassen auf das grosse PoetrySlam-Finale vor. Und natürlich sind auch
bewährte und begehrte Autoren wie Wer­
ner J. Egli, Petra Ivanov und Klaus-Peter
Wolf wieder mit von der Partie! 
 Dieses Jahr wird keine Broschüre
in die Schulhäuser geschickt.
Information und Anmeldung ab Ende
Mai auf www.schuleundkultur.zh.ch
Anmeldeschluss: 10. Juli 2015
schule & kultur der Bildungsdirek­
tion Zürich bietet Schulen finanziell
unterstützte Kulturveranstaltungen
an. Eine Auswahl auf diesen beiden
Seiten, weitere Angebote:
 www.schuleundkultur.zh.ch
Film
The Fifth Estate
Internet-Aktivist Daniel Domscheit-Berg
trifft auf einem Hacker-Kongress Julian
Assange, Gründer der Enthüllungsplatt­
form Wikileaks. Die Partnerschaft jedoch
zerbricht an politischen und ethischen
Fragen. Spannende Studie aus der FokusReihe Neue Medienwelten – Vernetzt und
verstrickt.
 Filmpodium Zürich / 19. Mai, 21. Mai /
Anmeldeschluss 3. Mai / ab 7. Schuljahr
Theater
Die grüne Katze
Das Stück erzählt von sechs Jugendlichen mit der Sehnsucht nach einer Bestimmung
im Leben, nach Halt, Liebe und Geborgenheit.
 Junges Schauspielhaus Zürich, Schiffbau, Matchbox / 5. – 26. Juni / 8. – 10. Schuljahr, Kantons- und
­ erufsschulen
B
Kunst und Wissen
Kunst und Wissen
Auf die Plätze, fertig, los!
Theater
Tierisch – Das Tier
in der Fotografie
Die unsterbliche, schönste und traurigste
Liebesgeschichte aller Zeiten als Freilicht­
aufführung vom Theater Kanton Zürich
und in der Regie von Manuel Bürgin.
Tiere erscheinen oft als geheimnisvolles
Sujet in der Kunst. Die Ausstellung regt
an, über unser Verhältnis zu Tieren und
über die wachsende Bedrohung der Tier­
welt durch den Menschen nachzudenken.
Der Schweizer Jules Decrauzat (1879–1960)
hielt schon vor 100 Jahren Tempo, Kraft
und Grazie, aber auch die Begeisterung
der Sportler und Zuschauer in seinen Auf­
nahmen fest. Im Workshop vergleichen
wir Sportfotos von damals und heute und
schiessen ein sportliches Klassenfoto.
 Veranstaltungsort siehe Theater Kanton
­Zürich / zwischen 20. Mai und 11. Juli /
8. – 10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen
 Fotomuseum Winterthur / 7.–10. Schuljahr /
Juni bis Juli / Einführung für Lehrpersonen
am 3. Juni, 18.30 Uhr
 Fotostiftung Schweiz, Winterthur /
7.–10. Schuljahr / Juni bis Juli / Einführung
für Lehrpersonen am 3. Juni, 17.30 Uhr
Theater im Klassenzimmer. Es stellt spielerisch die Frage nach der Identität
des Menschen – eine Frage, die für Jugendliche im digitalen Zeitalter, in dem sich
Identitäten im Nu aufbauen und wieder zerstören lassen, von Bedeutung ist.
Eine unbedeutende Elfe durchlebt die
­Irrungen und Wirrungen der Liebe und
teilt die Gefühlschwankungen der
(Vor)pubertät mit dem jungen Publikum.
Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 schule & kultur
 Junges Schauspielhaus Zürich im Klassenzimmer / Daten nach Vereinbarung /
7. – 10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen
 In einem Wald in Ihrer Gemeinde / ab
20. Juni bis Ende September / 4.– 6. Schuljahr
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Romeo und Julia
Theater
Theater
Memory – ein Spiel um Wirklichkeit,
Identität und Erinnerungen
Irrungen und Wirrungen –
Die Liebe steht Kopf
Agenda
Ausstellung
Gottfried Keller –
Dichter und Maler
2012 wurde die Gottfried-Keller-Aus­
stellung im Erdgeschoss der Schroder & Co
Bank AG in Zürich eingerichtet. Neu
wurde sie mit einer umfangreichen
­Multimediaschau ergänzt, welche die
Aus­stellung mit Fotos, Bildern und rezi­
tierten Gedichten vertieft und erweitert.
Ein Besuch der Ausstellung eignet sich
für Sekundarschul- und Mittelschul­
klassen. Die Teilnehmerzahl sollte aus
räumlichen Gründen auf 20 Personen
­beschränkt bleiben. Interessierten Lehr­
personen wird empfohlen, die Ausstel­
lung vorgängig a
­ llein zu besuchen und
vor Ort die illustrierte Begleitpublikation
zu beziehen.
 Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr, Central 2,
Zürich. www.gottfried-keller-ausstellung.ch >
Diverses > Informationen
Auszeichnungsfeier
Elf Umweltschulen
werden prämiert
Elf Schulen aus dem Kanton Zürich
­werden im Netzwerk Umweltschulen
willkommen geheissen und für ihr Enga­
gement als Umweltschulen gewürdigt.
Das Programm bietet praxisorientierte
Inputs zum Thema «Global denken, lokal
essen», Informationen zum Projekt «Um­
weltschulen – Lernen und Handeln» sowie
Einblicke in die Entwicklungsprozesse
der elf Schulen. Eingeladen sind alle, die
sich für Umweltschulen interessieren.
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Schulblatt Kanton Zürich 3/2015 Agenda
 20. Mai 2015, Stadtgärtnerei Zürich.
www.umweltschulen.ch/auszeichnung
Referat
Ohne Wissen
kein Können
Was bedeutet kompetenzorientiertes
­Unterrichten konkret? Was ändert sich ­
in der praktischen Arbeit? Löst kompe­
tenzorientiertes Unterrichten eine Büro­
kratiewelle mit unzähligen Kompetenz­
listen aus? Geht das Wissen zulasten
von Können verloren? An einer von der
Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Weiter­
bildung der Lehrpersonen (ZAL) orga­
nisierten Veranstaltung zeigt Referent
Dieter Rüttimann an praktischen Beispie­
len, wie eine Verbindung von Wissen und
Können im kompetenzorientierten Unter­
richt realisiert werden kann.
 26. Mai 2015, 19.30 Uhr, Aula BiZE,
­Riesbachstrasse 11, Zürich. www.zal.ch >
­Aktuell > Events > Referat von Dieter Rüttimann
Wettbewerb
Hausgemachte
­Volksmusik
Vom 10. bis zum 13. September 2015 findet
in Aarau das eidgenössische Volksmusik­
fest statt. Die Bevölkerung und insbeson­
dere Schulklassen sind deshalb eingela­
den, sich am Wettbewerb «Hausgemachte
Volksmusik» zu beteiligen, aus Alltags­
gegenständen ihre eigenen Musikinstru­
mente herzustellen und allein oder in
Gruppen zu musizieren. Die musikali­
schen Darbietungen können ab sofort als
Musik-Clips auf die Website des Eidge­
nössischen Volksmusikfests 2015 gestellt
werden. Die besten drei Clips werden
ausgezeichnet. Inspirationen und Anlei­
tungen für das Bauen von Instrumenten
gibt es in Workshops und Kursen.
 Hochladen der Beiträge: bis 31. Juli 2015.
Workshop: 30. Mai 2015. www.aarau2015.ch
Science Week
Bildungssymposium
An der Science Week der ZHAW in Wä­
denswil können Schülerinnen und Schüler
Naturwissenschaften hautnah und ganz
praktisch erfahren und im Labor konkrete
Projekte selbst bearbeiten. Die Science
Week richtet sich an Jugendliche im Alter
von 12 bis 15 Jahren. Die ganztägigen
Praxiskurse zu den Themen Chemie, Bio­
technologie, Lebensmittel, Umwelt finden
in den Sommerferien statt.
Das diesjährige Bildungs- und Schullei­
tungssymposium in Zug widmet sich dem
Thema «Bildungsqualität und Bildungs­
gerechtigkeit». Im Plenungsprogramm
sprechen internationale Expertinnen und
Experten aus Bildungswissenschaft,
­Bildungsverwaltung und Bildungspraxis
zum Tagungsthema. Im Parallelprogramm
können die Teilnehmenden aus verschie­
denen Workshops und Vorträgen ihr
­eigenes Tagesprogramm zusammenstellen.
Das Symposium ist die grösste inter­
nationale Fachtagung zu den Themen
­Bildungsqualität und Bildungsmanagement
im deutschsprachigen Raum.
Welt der Naturwissenschaften erforschen
 3. bis 7. August 2015, jeweils von 8.30 bis
17 Uhr, ZHAW Wädenswil. Anmeldeschluss:
15. Juli 2015. www.zhaw.ch/scienceweek
Führung
Vom Umgang mit
natürlichen Ressourcen
In der Schweiz braucht eine vierköpfige
Familie die Fläche eines Fussballfelds,
um sich ein Jahr lang zu ernähren. Davon
wird die Hälfte zur Produktion von
Fleisch- und Milchprodukten benötigt.
Wie viel landet schliesslich im Abfall?
­Zusammenhänge werden bei der Führung
im Gräserland in den Gärten der ZHAW
in Wädenswil anschaulich aufgezeigt.
­Interaktiv und altersgerecht (Mittelstufe,
Sekundarschule, Gymnasium) setzen
sich die Lernenden mit Pflanzenzüchtung,
Lebensmittelproduktion und dem
­Umgang mit natürlichen Ressourcen
­auseinander.
 Juni bis September 2015, ZHAW-Campus
Grüental, Wädenswil. project.zhaw.ch >
Life Sciences und Facility Management >
­Gräserland
Bildungsqualität und
­Bildungsgerechtigkeit
 2. bis 4. September 2015, Pädagogische
Hochschule Zug. Anmeldeschluss: 30. Juni
2015. www.schulleitungssymposium.net
Kurs
Weiterbildungen für Kindergartenlehrpersonen
Das Lern- und Mathematikatelier bietet
neue Weiterbildungskurse für Lehrperso­
nen der Kindergartenstufe an: «Lehrmittel
Mathematische Förderung im Kinder­
garten – Zählen, Mengen, Zahlen»,
­Halbtageskurs am 10. oder 24. Juni 2015.
«Sprachförderung im Kindergarten»,
­eintägiger Kurs am 20. Juni 2015. «Jah­
resplanung Mathematische Förderung
im Kindergarten», eintägiger Kurs am
13. Juni 2015.
 Hadlaubstrasse 4, 8006 Zürich.
www.lernerlebnisse4-7.ch
Agenda Die Redaktion stellt hier Ausstellungen, Führungen, Wettbewerbe etc. vor.
Pro Tipp max. 600 Zeichen inklusive Leerschlägen: Was, wann, wo, für wen, Kon­
taktadresse, Bild an: [email protected]. Die Redaktion behält sich Auswahl und
Kürzung der Texte vor und übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt.
– Religion und Kultur
Die Lehrmittelreihe für den bekenntnisunabhängigen schulischen
Unterricht in Religion und Kultur auf allen Stufen
Kinder und Jugendliche begegnen im Alltag Menschen verschiedener Herkunft, Religionen und Weltanschauungen. Mit Blickpunkt erkunden sie Phänomene aus Religion und Kultur und nehmen Verschiedenartigkeit und Vielfalt
wahr. Elementares Grundwissen hilft ihnen, sich in ihrem Alltag zu orientieren
und Sichtweisen anderer zu achten.
Unterrichtsmaterialien
für das 1.–3. Schuljahr
Unterrichtsmaterialien
für das 4.–6. Schuljahr
Unterrichtsmaterialien
für das 7. und 8. Schuljahr
Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch
finden Sie Informationen zu den Lehrmitteln,
Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten
sowie Planungshilfen.
lehrmittelverlag-zuerich.ch
Wir fördern die Bildung
Wir haben für Lehrpersonen auf unserer neu konzipierten Webseite über 100 aktuelle Apps für den Unterricht zusammengestellt. Die ausgesuchten Apps sind praxiserprobt, bewertet und
mit didaktischen Hinweisen und Unterrichtsideen angereichert.
Melden Sie sich kostenlos an und informieren Sie sich unter:
www.dataquest.ch/education/apps
Bahnhofplatz 1
8001 Zürich
Tel. 044 265 10 10
Weinbergstrasse 71
8006 Zürich
Tel. 044 360 39 14