NWHerford NR. 115, MITTWOCH, 20. MAI 2015 W aren es die Grünen, die gestern und vorgestern für den Ampelausfall an der Kreuzung Lübberstraße/Berliner Straße sorgten? Hinnak hat da so seinen Verdacht, denn die Mitglieder der Grünen waren zeitgleich mit dem ersten Ampelversagen dabei, ihre in den Blumentöpfen vorgezogenen 50 Sonnenblumen auf der Verkehrsinsel zu platzieren – als Zeichen für mehr gelbes Grün auf den Grünstreifen der Stadt. Gerade als ihre Spaten den Rasen ritzten, fiel die Lichtzeichensignalanlage aus und der Verkehr staute sich. Das hat Hinnak genau beobachtet. Und die Motivation der Pflanzer? Vielleicht ein politisches Zeichen, dass die Herforder Grünen Ampel-Koalitionen Ec`^^V]_ Z^ CReYRfd+ Eine große Gruppe Eltern und Erzieher machten Dienstagmorgen vor und im Rathaus ihrem Unmut Luft. Katharina Petrich muss für ihre Kinder Lena ablehnen? Oder vielleicht war und Nele (2. Foto) Betreuungsalternativen finden. Für Nils Hachmeisters Tochter Jana (rechts) ist die Zeit ohne Kita vor allem eins: „Langweilig!“ das, was da zum Vorschein kam dann doch keine Baumwurzel, sondern ein schwarzes Kabel, vermutet der in botanischtechnischen Fragen wenig bewanderte, dafür aber um keine Verschwörungstheorie verlegene . . . Hinnak >Ze >R^R f_U @^R kfc 5V^` Eltern und Erzieher protestieren gemeinsam im Tarifstreit / Bürgermeister Kähler will Beiträge erstatten VON MIRIAM SCHARLIBBE (TEXT) & CAROLIN NIEDER-ENTGELMEIER (FOTOS UND VIDEO) 2]`YR3VRTYT]fS ÛWW_Ve YVfeV ¥ Herford (PeSt). Der Sommer kann kommen – am heutigen Mittwoch, 16.30 Uhr, öffnet der Aloha-Beachclub in den Werrewiesen. Betreiber Frank Berghaus hat auf dem Areal zwischen Friedrichsgymnasium und Ravensberger Gymnasium nachgebessert und zwei zusätzliche überdachte Lounge-Bereiche errichtet. Die Saison im Beachclub dauert bis zum 6. September. 2^aV]«cXVc+ 3RfeVZ] RfdXVeRfdTYe ¥ Herford (jwl). Seit gestern Mittag soll sie wieder funktionieren: die Ampelanlage an der Kreuzung Berliner Straße/Lübberstraße. Nach Angaben der Stadt war ein Bauteil defekt und wurde ausgetauscht. Es hatte dafür gesorgt, dass gestern Morgen und vorgestern Abend der Schutzschalter heraussprang und die Anlage vom Stromnetz abkoppelte. 45F dRXe EVZ]_RY^V R_ 9R_dVeRXV_ RS Nach Nennung der Kosten für Hanse-Aktivitäten ¥ Herford (bag). Die CDUFraktion hat sich am Montagabend darauf geeinigt, bis zur endgültigen Klärung der Hanse-Kosten nicht mehr auf Kosten der Stadt an den Internationalen Hansetagen teilzunehmen. Die CDU wolle mit diesem Schritt „ein Signal setzen“, sagte Fraktionschef Wolfgang Rußkamp. Dorothee von Zitzewitz und Dieter Wiedemann, die als CDU-Delegierte mit zu den Hansetagen nach Viljandi (Estland) Anfang Juni reisen sollten, haben gestern offiziell abgesagt. Ralf Grebe von der CDU wird jedoch als stellvertretender Bürgermeister in Estland vertreten sein. Die Fahrten zu den internationalen Hansetagenhaben 2014 beispielsweise 18.000 Euro gekostet, unter anderem für Vertreter der Fraktionen, für Pressevertreter und auch Vertreter der Stadt Herford. In der SPD ist am Montagabend keine für alle verbindliche Verhaltensweise festgelegt worden. Stadtverbandsvorsitzender Udo Freyberg findet es richtig, Transparenz herzustellen und die Hanse-Kosten „runterzuschrauben“. Er hat sich schon vor drei Monaten, als die Grünen den entsprechenden Antrag stellten, von der Interessentenliste für die Hanse- tage in Viljandi streichen lassen. Seine Fraktionskollegen Eckhart Klemens und Manfred Mohning wollen nach wie vor als SPD-Delegierte mit nach Estland fahren und sehen „keine Veranlassung“ für eine Absage. Mohning: „Es ist gut, dass die Hanse-Kosten jetzt transparent gemacht werden, aber ich bleibe trotzdem ein Verfechter der Hanse und fahre deshalb auch mit. Außerdem ist schon alles gebucht, die Kosten sind also schon entstanden.“ Für die Grünen stellt sich die Frage nicht, da sie ohnehin nie eine „Hanse-Affinität“ hatten, so Sprecherin Angela Schmalhorst. Ihre Fraktion habe in den vergangenen 20 Jahren nie an den Internationalen Hansetagen im Ausland oder innerhalb Deutschlands teilgenommen. „Kommunaltourismus ist bei den Grünen nicht angesagt.“ Bei der FDP und der Fraktion „Bürger für Herford“ dürfte klar sein, dass sie mitfahren. Beide hatten sich in den vergangenen Tagen in Pressemitteilungen auf die Seite Manfred Schürkamps gestellt, sein Engagement gelobt und argumentiert, die Hansetage 2013 in Herford hätten schließlich mehr Besucher gehabt als Marta in einem Jahr. ¦ Leserbriefe, 4. Lokalseite INFO 5V^`_decReZ`_ f_U <f_UXVSf_X ¥ Herford. Wenn Eltern auf die Straße gehen, ist alles ein wenig anders. Die Forderungen werden nicht in Parolen skandiert, sondern in Versform gesungen. Für Lärm sorgen Holzratschen und Plastikflaschen, gefüllt mit rohen Nudeln, die die Kinder kräftig schütteln. Und alle paar Minuten will sich ein Buggy – vom Wind angetrieben – selbstständig machen. Der erste Herforder Elternprotest im Kita-Streik zeigt Wirkung: Bürgermeister Tim Kähler will sich für eine Erstattung der Gebühren stark machen. Den Eltern reicht es. Den Omas auch. Und die Kinder vermissen ihre Freunde und die vertrauten Erzieher. Letztere befinden sich seit nunmehr eineinhalb Wochen im Arbeitskampf. Sie kämpfen für mehr Lohn, für mehr Unterstützung, vor allem aber für mehr Anerkennung. Wie die NW berichtete, sind vom Streik der Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen derzeit die städtischen Kindertagesstätten Maiwiese, Zur Bleiche, Bornbrede und Stedefreund betroffen. Die Kita Schobeke wird nicht bestreikt. Mit ihrem Protest vor dem Rathaus wollten die Eltern den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaften Verdi und GEW sorgten für das typische Streikbild mit roten Bannern und Warnwesten. „Ich verstehe, dass die Erzieher mehr Anerkennung möchten und passe auch gerne einige Tage auf meine Urenkel auf“, sagt Marianne Braun. „Aber drei Wochen schaffe ich das nicht.“ Auch Katharina Petrich muss jeden Tag neu die Betreuung für ihre Tochter koordinieren. „Lena kommt nach dem Sommer in die Schule“, sagt Petrich. „Es wären ihre letzten Wochen in der Kita gewesen.“ Den Schulweg wird die Mutter mit ihrer Tochter nun selbst üben müssen. Lena frage jeden Tag, wann sie wieder in die Kita dürfe. „Ich muss sagen, dass ich es nicht weiß.“ Es folgt die entwaffnende Logik eines Kindes: „Du bist doch meine Mama, warum weißt du das nicht?“ ´ Am Donnerstag, 21. Mai, treffen sich alle Streikenden aus dem Sozial- und Erziehungsdienst der Regionen Herford, Minden-Lübbecke und Lippe um 10.30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz Herford zu einem Demonstrationszug über die Freiheit zum Alten Markt. ´ Dort wird ab 11 Uhr eine Kundgebung stattfinden. Grußworte sollen Anke Unger, Organisationssekretärin der DGB, und Peter Kleint, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Herford, sprechen. ´ Beteiligen werden sich voraussichtlich auch Eltern und Beschäftigte von freien oder wohlfahrtsverbandlichen Trägern. KOMMENTAR 6Z_V 7cRXV UVd DecVZ\d MIRIAM SCHARLIBBE D KhZdTYV_]Ûdf_X 8c`ÅV]eVc_+ Mats (2) und Maximus (4) haben aus einer Sandkastenschippe und einer Leinwand ein Plakat gebastelt. Sie sind gerne bei der Uroma, vermissen aber die Freunde in der Kita. Ihre Sehnsucht nach den Freunden und der gewohnten Umgebung hat Lena in großen Buchstaben in einen Brief geschrieben. Freundin Milena (4) übergab diesen dem Bürgermeister. Der hatte auf die Rufe der Demonstranten vor dem Rathaus – „Tim komm raus, Tim komm raus!“ – nicht reagiert. Allerdings durfte Milena mit Mutter Nicola Hinkelmann, die den Elternprotest organisiert hatte, Katharina Brand-Parteck mit Amy (3) und André Kaiser, Vorsitzender des Jugendamtselternbeirates Herford, zum Gespräch ins Amtszimmer. „Ich habe vollstes Verständ- nis für Ihre Sorgen“, sagte Kähler. „Als Träger kann ich mich nur entschuldigen.“ Wie es mit dem Arbeitskampf weitergehe, würde aber von allen Tarifpartnern abhängen. Auch die Kritik an der Notbetreuung, in der die Kinder von fremden Kräften und mit weniger Angeboten beaufsichtigt werden, könne er nachvollziehen. „Es ist aber auch immer eine Gratwanderung. Wenn wir mehr Notgruppen einrichten, sieht die Gewerkschaft die Wirkung des Arbeitskampfes gefährdet.“ Darauf, dass die Eltern derzeit Kitabeiträge bezahlen, obwohl die Gewerkschaft den Lohnausfall aus der Streikkasse finanziert, entgegnete Kähler: „Wir haben derzeit 180 Eltern, die vom Streik betroffen sind. 70 Kinder wurden in Notgruppen betreut. Für die anderen 110 Eltern will ich gerne versuchen, dass die Stadt die Beiträge erstattet.“ Etwa 6.000 Euro seien das für zwei Streikwochen. Eine entsprechende Vorlage will Kähler im Rat einbringen. Die Rückerstattung von Beiträgen fordert auch die Herforder Ratsfraktion der Grünen, auch wenn dies eine Änderung der städtischen Elternbeitragssatzung voraussetze. ¦ Leserbrief, 4. Lokalseite eutschland ist Streikland. Wer seine Forderungen nicht erfüllt bekommt, greift in diesen Tagen zum Arbeitskampf. Aber Streik ist nicht gleich Streik. Wenn heute Bahn und Post neue Streikrunden beginnen, verursacht das Ärger bei den Kunden, die auf andere Kommunikations- und Verkehrsmittel ausweichen müssen. Eine alleinerziehende Mutter aber hat oft keinen Plan B, wenn die Kita zu bleibt. Und dennoch – trotz müder Kinder und Stress mit dem Chef – zeigen Herforder Eltern Flagge und gehen Seite an Seite mit den Erziehern auf die Straße. Statt nur zu kritisieren, haben sie reagiert. Vorbildhaft! Jetzt muss auch der Bürgermeister seinen Worten Taten folgen lassen. [email protected] MEHR FOTOS UND EIN VIDEO www.nw.de/herford Anzeige D R RA R % KOSTENLOS! l2 e men be llen o tim l aus aus! ell c RABATT XTRA-R * auf alle u Rä mungsangebote Bis zu m N 0,0% eff. Jahreszins bei 6, 12 oder 20 Monaten Laufzeit** , . bei einer Laufzeit von nz GmbH, , . 11 33 76 Für Druckfeehler keine Haftungg. 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