Einführung in die Literaturtheorie Literaturwissenschaftlicher

6.10.2015
Einführung in die Literaturtheorie
Am Beispiel der Kinder‐ und Hausmärchen der Brüder Grimm
Literaturwissenschaftlicher
Positivismus
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• Verwissenschaftlichung der Germanistik, zunehmend in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
• Herausbildung der ersten germanistischen Seminare (Institute)
• Anfange des literaturwissenschaftlichen Positivismus liegen etwa in der Hälfte des 19. Jahrhunderts, seine Blütezeit in den Jahren 1880 bis 1910; Einfluss weit ins 20. Jhd. • erste literaturwissenschaftliche Strömung in Deutschland, die ausdrücklich ihre philologische und literaturhistorische Methode diskutiert
• die ersten literaturwissenschaftlichen Fachzeitschriften: „Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen“ (bereits 1846); „Zeitschrift für deutsche Philologie“ (1868); „Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte“ (1894)
Auguste Comte (1798–1857)
• gilt als Begründer des Positivismus
• Versuch, die Methoden der Naturwissenschaft auch in den Geisteswissenschaften zu etablieren
• Quelle jeder menschlichen Erkenntnis sind nur die beobachtbaren, für die Sinne zuganglichen Erfahrungen ‐> Sammeln von Fakten
• Suche nach Gesetzen durch Induktion 2
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Hyppolite Taine (1828–1893),
• Schrieb u.a. über Balzac
• Suche nach den Ursachen für das Werk ‐> Interesse für den Autor: „Die Existenz der Dinge, ohne die dazu gehörigen Individuen hat keine Bedeutung; man muß die Individuen selbst kennen.“
• „[…] sein Charakter, seine Erziehung und sein Leben, seine Vergangenheit und seine Gegenwart, seine Leidenschaften, Fähigkeiten, Tugenden und Laster, seine ganze Seele und jede seiner Handlungen lassen ihre Spuren in den Gedanken und Schriften zurück. Um Balzac verstehen und beurteilen zu können, muß man sein Temperament und sein Leben kennen.“ (H. Taine, Honoré de Balzac. Essay. Leipzig, ohne Jahrgang, S. 1.)
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• Einflüsse, die den Künstler und sein Werk bestimmen drei Faktoren: „race“ (Naturanlage/ Talent, Abstammung und erbliche Anlagen); „milieu“ (gesellschaftliche, politische Umwelt); „moment historique“ (historischer Zeitpunkt und Standort)
• Biographismus – erklären des Werks durch das Leben des Autors
Wilhelm Scherer (1841–1886)
• Wichtigster Vertreter des LW Positivismus in Deutschland
• das literarischeWerk als ein Produkt von klar feststellbaren Ursachen:
„Erlebtes“ ‐ Erforschung der Stoff‐, Ideen und Formerlebnisse
„Erlerntes“ ‐ Aufdeckung seiner Bildungsgeschichte
„Ererbtes“ ‐ die historische Situation, in der der Autor lebt(e), seine Gegenwart und ihre Wurzeln
Suche nach Gesetzen ‐> Entwicklung der deutschen Literatur
in einem sich in dreihundertjährigem Wechsel vollziehenden Auf und Ab von Wellenberg zu Wellental
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• In der Praxis hat sich der Positivismus überwiegend auf das Herausgeben von historisch‐kritischen Editionen und auf detailreiche Biographien der Autoren konzentriert.
• Kaum Interesse für die Texte als solche
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Die Brüder Grimm ‐ Leben
• Vater Philipp Wilhelm Grimm (1751‐1796) – Amtmann; Mutter – Dorothea, geb. Zimmer (1755‐1808)
• Neun Kinder, drei starben im frühen Alter
• Jacob (1785), Wilhelm (1786), Carl, Ferdinand, Ludwig und Charlotte (Lotte)
• Als Brüder Grimm nur die beiden ältesten bezeichnet ‐> Lebens‐ und Arbeitsgemeinschaft: • „Ich denke, wenn wir auf diese Art fortfahren so werden wir uns einmal hübsche Werke sammeln, es versteht sich, daß wir in Zukunft etwas mehr dran wenden können u. immer zusammen vereinigt, denn lieber Wilhelm, wir wollen uns einmal nie trennen […] Wir sind nun diese Gemeinschaft so gewohnt, daß mich schon das Vereinzeln zum Tode betrüben könnte.“ (Jakob Grimm an Wilhelm; Brief aus Paris vom 12. Juli 1805)
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• 1791 Umzug von Hanau nach Steinau
• 1796 Tod des Vaters ‐> existenzielle Schwierigkeiten; Hilfe von Henriette Zimmer (Tante) – am Hof in Kassel tätig
• 1798 Jacob und Wilhelm in Kassel, Studium am Lyceum
Fridericianum
• Während der Zeit im Lyceum bei Wilhelm mehrere Krankheiten, auch später sehr anfällig (Herzrhythmusstörungen) • Ab 1802 Jacob studiert Jura (typisch für viele Autoren der Romantik) in Marburg; ab 1803 auch Wilhelm in Marburg
• Starkes Interesse der Brüder Grimm für die „neue“ Literatur –> Novalis; Texte von A.W. und Friedrich Schlegel; Lektüre des Athenaeum …
• Kritik an den meisten Dozenten an der Universität in Marburg bzw. an dem Unterricht an den deutschen Universitäten überhaupt
• „Die Collegia wurden unausgesetzt besucht, dicke Hefte nachgeschrieben, und der Inhalt dem Gedächtnis eingeprägt. Von Anleitung zu eignem Studium und wissenschaftlicher Ausbildung war keine Rede […]. Alle Compendien waren lateinisch, und da auch die Vorträge der Professoren damals noch halb lateinisch, halb deutsch waren, und die […] stereotyp zum Vortrag kommende Weisheit in Definitionen und Distinctionen, Abtheilungen und Unterabtheilungen bestand, so reducierte sich das Ganze auf Gedächtniskram.“ (Paul Wigand in seiner Autobiographie)
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• Ausnahme in Marburg – Ludwig Wachler (Historiker, Literaturhistoriker)
• V.a. aber Friedrich Carl von Savigny (1779‐1861) – Rechtshistoriker; in Marburg seit 1800 als Privatdozent, nur 6 Jahre älter als Jacob Grimm; die Grimms bewundern v.a. seinen Lehrstil, aber auch seine Persönlichkeit; sein Ziel u.a. die rechtshistorischen Quellen zu erschließen; man muss die Geschichte des Rechts kennen, um es besser zu verstehen (‐> Jurisprudenz + Philologie); Kritik an der Französischen Revolution, weil sie sich nach abstrakten Prinzipien richte und „gewachsene“ Traditionen nicht achte; insgesamt: Interesse an alten Traditionen mit neuen Forschungsmethoden • Persönlicher Kontakt der Grimms mit Savigny, Zugang zu seiner Bibliothek (in der u.a. auch literarische Texte des Mittelalters)
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• Herausgabe mittelalterlicher Texte / „Entdeckung des Mittelalters“ ‐> bereits vor der Romantik, vieles von Bodmer, aber auch Gottsched … herausgegeben
• Die Romantiker schreiben den mittelalterlichen Texten die „Qualität“ und Eigenschaften der romantischen Literatur zu, so v.a. Tieck: Minnelieder aus dem Schwäbischen Zeitalter (1803) ‐> in den Gedichten sei auch die „Seele“ des Mittelalters präsent
• „Marburger Romantik“ ‐> wird nach 1804 zu „Heidelberger Romantik“
• Savigny vermittelt die Freundschaft zwischen den Grimms und Clemens Brentano (und damit späte auch zu Achim von Arnim)
• 1805 Jacob als Savignys „Assistent“ in Paris
• Ab 1806 Wilhelm als Sekretär beim kurfürstlichen Kriegskollegium in Kassel; in Kassel bleiben die Brüder bis 1829, die meiste Zeit davon als Bibliothekare in der kurfürstlichen Bibliothek
• Mai 1806 Wilhelm legt sein Jura‐Examen ab
• Ab 1806 Zusammenarbeit mit Brentano und Arnim, die bereits den ersten Band von Des Knaben Wunderhorn herausgegeben haben; die Grimms sammeln für sie Volkslieder (mindestens 28, die Brentano und Arnim publizieren), aber auch Sagen und Märchen, die Brentano ursprünglich selbst herausgeben wollte;
• Brentano und Arnim – v.a. ein literarisches Projekt; die Grimms v.a. wissenschaftliche Projekte; die meisten Lieder, die die Grimms beisteuerten, stammen aus Büchern, Handschriften; kaum Sammeln direkt beim „Volk“ ‐> ähnliches gilt später auch für die Märchen
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• Erste Publikationen der Grimms ‐> im Neuen literarischen Anzeiger, darunter u.a. einige Rezensionen, Jacobs Abhandlung Über das Nibelungen Liet; oder in den Heidelbergischen Jahrbüchern (u.a. Wilhelm: Über die Entstehung der altdeutschen Poesie und ihr Verhältnis zu der Nordischen); auch Beteiligung an Brentanos und Arnims Zeitung für Einsiedler
• Jacob Grimm: Über den altdeutschen Meistergesang (1811); Kunstpoesie vs. Naturpoesie; eher ein philosophisches, spekulatives Buch als Philologie
• Interesse der Grimms an Editionen mittelalterlicher Texte, so auch an einer Edition der Edda – Kontakte nach Dänemark über Hans Georg von Hammerstein‐Equord; auch Versuche um Zusammenarbeit mit Rasmus Kristian Rask; von drei geplanten Bänden schließlich nur ein erschienen
• Wilhelm Grimm: Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen (1811) ‐ Übersetzungen der Texte, keine Originale; Wissenschaftliches im Anhang
• ein langfristiger Streit der Brüder, wie man ältere Texte herausgeben soll ‐> in Übersetzung (Wilhelm) oder im Original (Jacob)
• Gemeinsame Edition unter der „Marke“ Brüder Grimm: Das Lied von Hildebrand und Hadubrand und das Weißenbrunner Gebet (1812) ‐
nicht die erste Edition, die Texte ca. schon 100 Jahre bekannt, aber die erste kritische Edition für Philologen
• eigene Zeitschrift: Altdeutsche Wälder – drei Bände (1813, 1814 und 1816)
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Politische Situation um 1806
• Juli 1806 Entstehung des Rheinbundes, Austritt seiner Mitglieder aus dem Heiligen Römischen Reich
• August 1806 Endes des HRR – Franz II. legt die Reichskrone nieder
• Oktober – Napoleon schlägt Preußen bei Jena und Auerstedt; Auswirkungen auch in Hessen ‐> Kassel von französischen Truppen besetzt; der Kurfürst (Wilhelm I.) flieht nach Dänemark • In Hessen mehrere Aufstände gegen die fr. Armee – niedergeschlagen • 1807 Entstehung des Königreichs Westphalen – Napoleons Bruder Jérôme Bonaparte als König (bis 1813)
Jérôme Bonaparte als König von Westphalen
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• Französischer Einfluss in Deutschland ‐> Nationalismus
• Fichtes Reden an die deutsche Nation ‐ in Berlin 1807‐8 gehalten; von den Grimms sehr geschätzt
• „Befreiungskriege“ nach Napoleons Feldzug nach Russland • 1813 Völkerschlacht bei Leipzig
Jacob Grimm 1815
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Kinder‐ und Hausmärchen (KHM)
• Märchen‐Herausgabe – ursprünglich eine Idee von Brentano und Arnim; geplant als ein weiterer Band von Des Knaben Wunderhorn • Frühere Märchensammlungen in Deutschland:
Johann Karl August Musäus: Volksmärchen der Deutschen (1782‐
86)
Wilhelm Günther: Kindermärchen aus mündlichen Erzählungen gesammelt (1787)
Benedikte Naubert: Neue Volksmärchen der Deutschen (1789‐
1793)
Anonym: Ammenmärchen (1799); Märleinbuch für meine lieben Nachbarsleute (1801); Feen‐Märchen (1801)
Albert Ludwig Grimm: Kindermährchen (1808)
Johann Gustav Büsching: Märchen und Legenden (1812)
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• KHM – publiziert bei Georg Andreas Reimer; erster Band 1812; zweiter Band 1815
• Die Erstauflage – gleichzeitig wissenschaftlicher Text mit Anmerkungen …
• 1819 zweite Auflage; die wissenschaftlichen Anmerkungen der Erstausgabe wurden in einen separaten Band (1822) ausgelagert
• Zunächst kein großer Erfolg (mehrere hundert Exemplare des zweiten Bandes von 1815 wurden eingestampft)
• Englische Übersetzung von Edgar Taylor 1823, sehr erfolgreich; nach ihrem Vorbild auch in Deutschland eine Auswahl von 50 Märchen publiziert (1825) ‐> „kleine Ausgabe“ X „große Ausgabe“
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• Grundsätzliche Fragen ‐> für wen waren die Märchen bestimm?
• Nach den Grimms – primär ein Beitrag zur Literaturgeschichte, aber auch ein „Erziehungsbuch“
• Später starke Bearbeitung mancher Texte v.a. durch Wilhelm Grimm‐
> Exempel von bürgerlicher Arbeitsethik, Moral, Häuslichkeit …; „Überarbeitung“ von Märchen mit zu viel Gewalt, Obszönität oder sexuellen Anspielungen ‐> Beispiel „Rapunzel“; einige Märchen gestrichen, v.a. diejenigen, die • Aber auch stilistische, inhaltliche Veränderungen, die den „märchenhaften“ Erzählton unterstreichen, die literarischen „Qualität“ der Texte verbessern sollten • Erste Auflage: • Rapunzel erschrack nun anfangs, bald aber gefiel ihr der junge König so gut, daß sie mit ihm verabredete, er solle alle Tage kommen und hinaufgezogen werden. So lebten sie lustig und in Freuden eine geraume Zeit, und die Fee kam nicht dahinter, bis eines Tages das Rapunzel anfing und zu ihr sagte: »sag' sie mir doch Frau Gothel, meine Kleiderchen werden mir so eng und wollen nicht mehr passen.« Ach du gottloses Kind, sprach die Fee, was muß ich von dir hören, und sie merkte gleich, wie sie betrogen wäre, und war ganz aufgebracht.
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• Ab der zweiten Auflage (1819):
• Sie verabredeten, daß er bis dahin alle Abend zu ihr kommen sollte, denn bei Tag kam die Alte. Die Zauberin merkte auch nichts davon, bis einmal Rapunzel anfing und zu ihr sagte »sag sie mir doch, Frau Gotel, wie kommt es nur, sie wird mir viel schwerer heraufzuziehen als der junge Königssohn, der ist in einem Augenblick bei mir.« »Ach du gottloses Kind,« rief die Zauberin, »was muß ich von dir hören, ich dachte, ich hätte dich von aller Welt geschieden, und du hast mich doch betrogen!«
• Der Froschkönig – Märchen Nr. 1
• Erste handschriftliche Fassung von 1810:
Die jüngste Tochter des Königs ging hinaus in den Wald, und setzte sich an einen kühlen Brunnen. Darauf nahm sie eine goldene Kugel und spielte damit, als diese plötzlich in den Brunnen hinabrollte. Sie sah, wie sie in die Tiefe fiel und stand an dem Brunnen und war sehr traurig. Auf einmal steckte ein Frosch seinen Kopf aus dem Waßer und sprach: warum klagst du so sehr?
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‐ Erstausgabe (1812): Es war einmal eine Königstochter, die ging hinaus in den Wald und setzte an einen kühlen Brunnen. Sie hatte eine goldene Kugel, die war ihr liebstes Spielwerk, die warf sie in die Höhe und fing sie wieder in der Luft und hatte ihre Lust daran. Einmal war die Kugel gar hoch geflogen, sie hatte die Hand schon ausgestreckt und die Finger gekrümmt, um sie wieder zu fangen, da schlug sie neben vorbei auf die Erde, rollte und rollte und geradezu in das Wasser hinein.
Die Königstochter blickte ihr erschrocken nach, der Brunnen war aber so tief, daß kein Grund zu sehen war. Da fing sie an jämmerlich zu weinen und zu klagen: »ach! wenn ich meine Kugel wieder hätte, da wollt' ich alles darum geben, meine Kleider, meine Edelgesteine, meine Perlen und was es auf der Welt nur wär'.« Wie sie so klagte, steckte ein Frosch seinen Kopf aus dem Wasser und sprach: »Königstochter, was jammerst du so erbärmlich?«
• 7. Ausgabe von 1857: In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön, aber die jüngste war so schön, daß die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich verwunderte, sooft sie ihr ins Gesicht schien. Nahe bei dem Schlosse des Königs lag ein großer dunkler Wald, und in dem Walde unter einer alten Linde war ein Brunnen; wenn nun der Tag sehr heiß war, so ging das Königskind hinaus in den Wald und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens: und wenn sie Langeweile hatte, so nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder; und das war ihr liebstes Spielwerk.
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Nun trug es sich einmal zu, daß die goldene Kugel der Königstochter nicht in ihr Händchen fiel, das sie in die Höhe gehalten hatte, sondern vorbei auf die Erde schlug und geradezu ins Wasser hineinrollte. Die Königstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, so tief, daß man keinen Grund sah. Da fing sie an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten. Und wie sie so klagte, rief ihr jemand zu »was hast du vor, Königstochter, du schreist ja daß sich ein Stein erbarmen möchte.« Sie sah sich um, woher die Stimme käme, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken häßlichen Kopf aus dem Wasser streckte.
Entstehung der KHM/ „Märchensammeln“
• „fast sämtlich aus mündlicher Überlieferung gesammelt“ (Wilhelm Grimm)
• tatsächlich: v.a. schriftliche Quellen; Sammeln durch befreundete Familien bzw. v.a. die Töchter dieser Familien, die jedoch literarisch gebildet waren
• Johann Friedrich Krause – Hoof bei Kassel; pensionierter Dragonenwachtmeister
• Manipulieren mit den Namen der „Quellen“
• Z.T. nur geographische Angaben: „aus Baiern“; „aus Hessen“
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Die Brüder Grimm bei Dorothea Viehmann, Holzstich nach einem Gemälde von Louis Katzenstein (1822 bis 1907)
• Die „Viehmännin“ ‐ Dorothea Viehmann; „Bäuerin aus dem nah bei Cassel Dorf Zwehr“; von ihr „einen ansehnlichen Theil der hier mitgetheilten ,darum ächt
hessischen, Märchen“ erhalten
• Faktisch: aus einer Hugenottenfamilie (französische Märchentradition); keine Bäuerin, sondern Tochter eines Wirts und Ehefrau eines Dorfschneiders; kam zu den Grimms, nicht sie zu ihr
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• „Alte Marie“ – Marie Hassenpflug (1791‐1860)
Henrietta Dorothea Wild, ab 1825 mit Wilhelm Grimm verheiratet
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Jenny von Droste zu Hülshoff
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