Jahresbericht 2005 des Vereinspräsidenten

NAVO Wauwil-Egolzwil: Jahresbericht 2015 der Vereinspräsidentin
Veranstaltungen/Vorträge/Exkursionen
4. März: Mit seinem eindrücklichen Vortrag „Wildbienen – ein Thema in 600 Varianten“
machte Dr. A. Müller den Anfang zum Jahresthema Biodiversität im Siedlungsraum - Wildbienen. Wussten Sie, dass die meisten Wildbienen im Gegensatz zu den Honigbienen solitär
leben, zwei Drittel aller Wild- und Kulturpflanzen bestäuben und nur stechen, wenn sie in
Bedrängnis sind? Um zu überleben brauchen sie einen vielfältigen Reichtum an Blüten und
Kleinstrukturen. Zum geschäftlichen Teil: Zwei Vorstandsmitglieder haben ihren Rücktritt
angemeldet, Xaver Kaufmann (Präsident) und Stefan Schilli (praktischer Naturschutz). Mit
seiner kompetenten und verständnisvollen Art führte Xaver Kaufmann den NAVO WauwilEgolzwil in 20 Jahren dorthin, wo er heute steht. Edgar Bühler und Arne Zumbach würdigten
seinen engagierten Einsatz. Xaver hat den NAVO massgebend geprägt. Er wurde mit wohlverdientem Applaus zum Ehrenpräsident der NAVO gewählt! Margrit Lang aus Egolzwil wurde zur neuen NAVO-Präsidentin gewählt. Sie ist seit 2007 Mitglied des NAVO und ein engagiertes Mitglied. Sie schätzt den NAVO als breiten Verein und möchte auch Andere für die
Natur begeistern, weiterarbeiten mit kleinen, aber effektiven Schritten. Ebenfalls in den Vorstand gewählt wurde Fabian Süess aus Sursee. Er ist in Egolzwil aufgewachsen und war als
Kind in der NAVO Jugendgruppe.
6. April: Frühmorgens um 6.00 Uhr sind 9 Personen zur Waldvogel-Exkursion nach Schötz
aufgebrochen. Schon bei Tagesanbruch konnte man trotz Minustemperaturen eine Vielzahl
an Vogelstimmen vernehmen: Amsel, Singdrossel, Zaunkönig und Rotkehlchen. Mit der
wärmenden Sonne kamen noch einige mehr dazu und etliche konnten gut beobachtet werden: Ringeltaube, Goldammer, Heckenbraunelle, Haubenmeise, Gimpel, Buntspecht, Sommergoldhähnchen und Schwarzspecht. Pius Kunz vom NV Willisau, welcher die Exkursion
geleitet hat, war selber überrascht ob der erfreulichen Vielzahl an Beobachtungen.
3. Mai: Die Familienexkursion zum Schloss Wildenstein in Bubendorf in den Wittwald musste
leider wegen zu schlechter Witterung abgesagt werden - war wohl der letzte grosse Regen
in diesem Jahr.
26.-28. Juni: 16 Personen, davon sieben vom NAVO Wauwil-Egolzwil haben an der Exkursion ins Unterengadin teilgenommen. Am Samstag führte uns Angelika Abderhalden
durch die Terassenlandschaften von Ramosch nach Tschlin. Auf den Exkursionen vom
Samstag und Sonntag mit Roman Graf durften wir uns an der reichen Vogel- und Pflanzenwelt erfreuen. Das Hotel Macun in Tschlin servierte uns feine Bündner Spezialitäten. Schönes Wetter, die artenreiche und idyllische Landschaft und die Gastfreundschaft im Macun
haben unseren Ausflug ins Unterengadin zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
15. August: 30 Jahre NAVO, eine Erfolgsgeschichte und ein Grund zum Feiern, so Margrit
Lang, die NAVO Präsidentin. In ihrem Begrüssungswort betonte sie ausdrücklich, „wir wollen
heute nicht Rückschau halten, sondern nach vorne blicken“. So wurde das aktuell Jahresthema „Wildbienen“, eingebettet in der 5 Jahres Kampagne des SVS/BirdLife Schweiz „Biodiversität im Siedlungsraum“, an der NAVO Geburtsfeier in den Mittelpunkt gestellt. Der Biodiversitätsmarkt mochte mit dem informativen Bienenstand von Walter Vonarburg, WanderImker aus Wauwil, dem Wildpflanzen Stand von Konrad Muff, Altishofen, an dem mit einem
Wild-Pflanzen-Kauf inklusiv gratis Ratschläge über Standort und Pflege der herrschenden
„Einheitsgraswüste“ entgegen gehalten werden kann, zu begeistern. Die pro Natura lud derweilen Gross und Klein zum Herstellen von Wildwiesensamen–Bomben ein, die dann im
Frühling im eigenen Garten oder Balkonkistchen keimen. Weiter erhielten Interessierte bei
den heimischen Gartenbauern blattgrüngärtnerei Josef Knüsel und Peter Arnold GmbH nützliche Tipps für eine naturnahe Gartengestaltung. Zudem wurden die vielseitigen Kinderaktivitäten am Jugend-Gruppen Stand und der Erwerb eines vom NAVO in Handarbeit hergestellten Wildbienen-Hotel‘s für zu Hause rege benutzt. Nach dem reichhaltigen Apéro Buffet vom
Gourmöösli, stellten sich Christa Glauser, Stv. Geschäftsleiterin SVS Schweiz, Kobi Lütolf,
Gemeindepräsident und Landwirt aus Wauwil und Xaver Kaufmann, NAVO Ehrenpräsident
aus Egolzwil in einem Podiumsgespräch zum Thema Biodiversität im Siedlungsraum – Natur
vor der Haustür den Fragen von Moderator Pius Kunz, Präsident NV Willisau. Kobi Lütolf
äusserte sich erleichtert, dass das Thema Biodiversität nebst der Landwirtschaft und dem
Wald nun auch den Siedlungsraum erreiche. Er gab zu bedenken, dass alles eine Sache des
Masses sei. Christa Glauser stellt leider auch heute noch einen Abwärtstrend in der Biodiversität fest und forderte die Zuhörer auf, als Multiplikatoren im eigenen Umfeld zu wirken.
Xaver Kaufmann ist sich bewusst, dass das Siedlungsgebiet mit seinen verschiedensten
Ansprechpartnern ein schwieriges Pflaster in Bezug der Biodiversitäts-Förderung sei. Er
lässt sich aber nicht entmutigen, das Thema sei ein langfristiges Projekt, wie dies die bestehenden, erfolgreichen Vernetzungsprojekte zeigen. Der krönende Abschluss des NAVO Festes machte der preisgekrönte Film „MORE THAN HONEY“. Der Film von Markus Imhoof hinterliess die Zuschauer einerseits nachdenklich und betroffen, wusste aber anderseits mit
seinen Naturaufnahmen zu begeistern.
29. August: Feldermausnacht im Ostergau vom Naturschutzverein Willisau zusammen mit
den umliegenden NAVO‘s . Ein Bericht von Pius Kunz, Leiter der Fledermausnacht:
Gut 25 Personen erlebten bei besten äussern Bedingungen einen spannenden Fledermausabend. Ungefähr 40 Minuten dauerte der Informationsteil. Anschliessend zeigte Giselle Knüsel drei verschiedene Fledermausarten. Natürlich bekam auch Flädinli Gelegenheit, seine
Show abzuziehen. Eine Stunde blieb nun für ein gemeinsames Picknick. Urs Vogel hatte die
Glut am Grill schon vorbereitet. Um 21.40 Uhr machten wir uns auf den Weg zu den Weihern. Kaum beim vordersten Weiher angekommen, konnten schon die ersten Zwergfledermäuse am Ufergehölzrand beobachtet werden. Prächtig spiegelte die Wasserfläche das
Vollmondlicht. Erst als es ziemlich dunkel wurde, tauchten die Wasserfledermäuse auf. Aus
den Detektoren das laute Rattern der sonst unhörbaren Jagdrufe. Elegant und schnell flitzten
etwa 10 Tiere über die Wasserfläche. Häufig machten sie knapp vor unsern Köpfen akrobatische Wendemanöver. Um 21.30 Uhr beendete Kari mit seinen Alphornklängen die gelungene Veranstaltung.
11. Oktober: Bereits zum 6. Mal in Folge war der NAVO an der Kilbi Egolzwil mit einem
Stand unter der Leitung der Arbeitsgruppe Event präsent. Das Glücksspiel mit den versteckten Zielscheiben unter dem wunderschönen Biodiversitätsbild fand grossen Anklang. Als
Hauptgewinn winkte ein tolles Wildbienen-Hotel „made in“ NAVO Wauwil-Egolzwil, das eine
strahlenden Gewinnerin entgegennahm.
Naturschutzeinsätze
Hecken- und Kleinstrukturpflege
21. Februar: Bei trockenem Wetter und angenehmen Temperaturen haben 14 Erwachsene
bei der Gehölzpflege in der Sandgrube Wauwil mitgeholfen. Weiter wurden hecken im Gebiet
Ängelberg zurückgeschnitten und Brombeeren ausgerissen.
Heckenpflanzung an der Wigger bei Egolzwil
14. März: Bei sonnigem Wetter und etwas Bise haben wir (vier Frauen und zwei Männer) an
der Wigger 75 Sträucher gepflanzt, wo vor 2 Jahren die Essigbaumkolonie gerodet worden
war. Weiter haben wir im Bereich der Liegenschaft Büelenhof 5 Einzelbäume gepflanzt (2
Linden, 2 Schwarzpappeln und 1 Spitzahorn). Wie in den Vorjahren haben wir zusätzlich das
Ufer vom Unrat befreit.
Bau Wildbienenhotels (Familienanlass)
18. April: 25 Wildbienenhotelrahmen, aus verschiedenen Holzarten zusammengesetzt, warteten auf die Helferinnen und Helfer. Verschieden dicke Löcher wurden in die Rahmen gebohrt, schwarzer Holunder, Schilf und Bambus in kleine Stücke geschnitten und sorgfältig in
die Rahmen gefüllt; eine Arbeit, die auch dem jüngsten Teilnehmer Tim (4Jahre alt) viel
Spass machte. Es entstanden richtige Kunstwerke. Der letzte Hohlraum wurde mit Lehm
zugemauert. Natürlich dürfen auch hier verschieden grosse Löcher nicht fehlen. Etwas un-
terschätzt haben wir den Zeit- und Materialaufwand, so traf sich der Vorstand und weitere
Helferinnen und Helfer wiederholt im Wiggerhöfli, um dem Füllen der Hotels zu frönen.
Sommerpflege Lättloch
17. Juni: Acht Frauen und Männer haben mitgeholfen bei der Pflegeaktion im Lättloch, anlässlich welcher die Ackerkratzdisteln ausgerissen worden sind. Dabei durften wir feststellen,
dass die Orchideenart Fuch’s Gelflecktes Knabenkraut dank dem regelmässigen Grasschnitt
sich immer mehr ausbreitet. Sabine Gut hat alles für die Grillwurst bei der Fuchsentanzhütte
vorbereitet, wo wir dann den Abend noch genossen haben.
Ein-Morgen-beim-NAVO
5. September: 23 Erwachsene und 10 Jugendliche haben mitgeholfen bei den Pflegearbeiten. Eine Gruppe hat unter der Leitung von Judith Stalder im NAVO-Naturschutzstreifen das
Schnittgut zusammengerecht und abgeführt und anschliessend an der Wigger Neophyten
entfernt (Amerikanische Goldruten und Essigbäume). Zwei Gruppen unter der Leitung von
Karl Langenstein und Edgar Bühler haben Nistkästen am Santenberg in Egolzwil und Wauwil
gereinigt und bei Bedarf erneuert. Das grösste Kontingent, davon 4 Mitglieder der Jagdgesellschaft Santenberg, unter der Leitung von Stefan Schilli hat einen recht umfangreichen
Pflegeeingriff gemacht im Lättloch Egolzwil. Folgende Arbeiten sind ausgeführt worden:
Mähgut auf der Riedfläche zusammennehmen und auf Haufen schichten, Gebüsch auslichten und Tümpel freilegen. Die Helferinnen und Helfer sind wie immer mit einem feinen Mittagessen im Wiggerhöfli belohnt worden.
Tümpelsanierung Lättloch
Oktober 2015: In Absprache mit der Abteilung Wald der Dienststelle lawa haben wir Unterhaltsarbeiten bei den Amphibientümpeln im östlichen Teil des Lättlochs durchgeführt. Wir
haben zwei Tümpel, welche am Verlanden waren, ausgebaggert und einen neuen geschaffen. Die Arbeiten sind von der Firma Josef Knüsel blattgrüngarten unter Anleitung von Stefan
Schilli ausgeführt worden. Die Kosten werden von der Dienststelle lawa übernommen.
Heckenpflanzung
14. November: Auf Antrag von Netz Natur Santenberg haben wir 180 Heckensträucher und
drei Traubeneichen gepflanzt. Eine Gruppe hat unter der Leitung von Xaver Kaufmann auf
dem Betrieb von Josef-Franz Tschopp, Gutshof, Kaltbach, eine 75m lange Hecke ergänzt
und die drei Eichen in eine Weide gepflanzt und die andere Gruppe hat unter der Leitung von
Franz Lötscher auf dem Betrieb von Fabian Gassmann, Berghof, Wauwil einen 25m langen
Abschnitt neu gepflanzt und die bestehende Hecke mit zusätzlichen Arten ergänzt. Insgesamt haben 16 Frauen und Männer mitgeholfen.
Buchen-Fällaktion Lättloch
28. Dezember: Im Rahmen der Pflegevereinbarung mit der Gemeinde Egolzwil hat Franz
Lötscher im Lättloch zwei mittelgrosse Buchen gefällt. Die Stämme und die groben Äste haben wir zu Brennholz verarbeitet. Mit den feinen Ästen haben wir bestehende Asthaufen
erägnzt. Diese Kleinststrukturen bieten Raum für diverse holzbewohnende Insekten und Unterschlupf für Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger. Das Ziel des Einsatzes ist der Erhalt
des ökologischen Wertes des Lättlochs. Mit der Fällung der Buchen wird der Lichteinfall ins
Lättloch verbessert. Vormittags und nachmittags haben je 7 Personen mitgeholfen.
Nisthilfen für Vögel / Fledermausquartiere
Auch im vergangenen Jahr haben Karl Langenstein und Edgar Bühler unter Mithilfe der Jugendgruppe die vielen Nistkästen betreut. Herzlichen Dank an Jimmy und seiner Familie, die
diese Arbeit nach engagierten Jahren weitergegeben.
SOS Natur
Seit Jahren ist Kari Langenstein unter dem Kürzel „SOS Natur“ unser Ansprechpartner für
die Bevölkerung. So hilft er immer und gerne bei allerlei Anfragen wie einer in die Wohnung
verirrten Fledermaus, einem nicht mehr flugfähigen Vogel, einem vom Winterschlaf aufgewachten Igel oder einer grossen Ringelnatter in einer Holzbeige. Für diesen wichtigen und
unentgeltlichen Einsatz danken wir Kari von Herzen.
Nebst den oben erwähnten Einsätzen leisten diverse Personen immer wieder spontan grössere und kleinere Naturschutzarbeiten, welche hier nicht alle erwähnt werden können. Herzlichen Dank.
Mitarbeit in Kommissionen
Mehrere NAVO-Mitglieder engagieren sich in Projekten und Kommissionen der Gemeinden
und bringen dort Ihr Fachwissen ein, namentlich in den Natur- und Umweltschutzkommissionen von Wauwil und Egolzwil, den Vernetzungsprojekten Wauwiler Ebene und
Santenberg und dem Pfahlbaudorf Wauwil. In den Jahren 2013 – 16 wird mit unserer Unterstützung die Umgebung der Schule Egolzwil naturnah und kindgerecht umgestaltet.
Vorstandsarbeit / Dank
Nebst den ordentlichen Vorstandssitzungen waren zusätzliche Sitzungen für unsere 30 Jahr
Feier und in den jeweiligen Arbeitsgruppen nötig. Ich danke an dieser Stelle meinen Vorstandskolleginnen und –kollegen für die gute Zusammenarbeit, dem Leitungsteam unserer
NAVO-Jugendgruppe, Kari Langenstein, Verena Kottmann und Elsbeth Oppliger, sowie allen
Vereinsmitgliedern, die sich immer wieder für die Naturschutzarbeit einspannen lassen und
all jenen die unsere Arbeit finanziell und ideell unterstützen. Ein spezieller Dank gebührt
meinerseits Xaver Kaufmann, der mir in meinem ersten Präsidialjahr jederzeit mit Rat und
Tat zur Seite stand.
Egolzwil, 8. Januar 2016
Margrit Lang u. Xaver Kaufmann