aus der wirtschaft ı 111 LAND & Forst • Nr. 7 • 18. Februar 2016 Das Agrarbüro: Suchen kostet oft Zeit Büroordnung Wer kennt das nicht: Schnell muss eine Unterlage gefunden werden, weil eine wichtige Entscheidung anliegt oder der Prüfer vor der Tür steht. Doch im Chaos im Agrarbüro ist nichts zu finden. Wie kann Abhilfe geschaffen werden? sive neuer Ordner, Schulung, Servicetelefon und CrossCompliance-Check, sollten eingeplant werden. ie Ordnung im Ablagesystem vieler landwirtschaftlicher Büros lässt zu wünschen übrig, und das hat viele Ursachen: Die Arbeit spielt sich meist nicht im Büro, sondern überwiegend draußen ab und die Unterlagen landen auf Stapeln. Nach Feierabend oder an Sonntagen, bei schlechtem Wetter oder im Winter soll dann nachgeholt werden, was bis dahin versäumt wurde: die Abarbeitung und die systematische Ablage der Unterlagen. Doch das scheitert in der Praxis oftmals, es bilden sich schließlich Sammlungen von Kartons, Stapel und willkürlich zusammengestellte Ordner. Besonders betroffen von diesem Phänomen sind Betriebe, die sich in den vergangenen Jahren mit neuen Betriebszweigen breit aufgestellt haben und kräftig gewachsen sind. Wenn dann Unterlagen schnell gefunden werden müssen, ist das Chaos perfekt. Logischer Aufbau D Büro neu organisieren Doch das muss nicht sein. Das Verdener Unternehmen L.O.S. (Logik-Organisation-Systeme) bringt seit vier Jahren Ordnung in landwirtschaftliche Büros und hat offensichtlich damit den Nerv vieler Landwirte getroffen. Allein 300 Agrarbüros aus Niedersachsen sind seitdem neu organisiert worden. Geschäftsführer Henning Meyer, früher Berater bei der örtlichen Landberatung, weiß wo der Schuh drückt: „Landwirte möchten möglichst wenig Zeit im Büro verbringen. Das Thema Büroordnung ist daher leider auch ein häufiger Grund für Streit in Landwirtsfamilien.“ Doch wie bringt man Ordnung in ein Chaos, das über Jahre gewachsen ist? Am „Für viele unserer Kunden ist das ein besonderer Moment, wenn „ihr Büro nach Hause kommt“, sagt Meyer. Durch eine Anwenderschulung in Verden fit gemacht für den Umgang mit dem L.O.S.-System, ist dieses für alle Betriebstypen geeignet und so aufgebaut, dass jeder Mitarbeiter Dokumente schnell und einfach wegsortieren und wiederfinden kann. Sicherheit geht vor: In speziellen, versiegelten Aluminiumboxen holt ein Mitarbeiter von L.O.S. die Bürounterlagen ab und bringt sie sortiert und geordnet wieder. besten mit einem radikalen Schritt, denn die Lösung ist so einfach wie ungewöhnlich: Ausräumen, extern neu sortieren lassen, einräumen. Ein L.O.S.-Mitarbeiter verpackt dabei in versiegelten Kisten sämtliche Unterlagen, die neu geordnet werden sollen. Das Unternehmen garantiert Verschwiegenheit; dem Auftraggeber steht es dennoch frei, besonders sensible Unterlagen wie etwa Einkommensteuerbescheide außen vor zu lassen. Auch die laufende Buchführung bleibt in der Regel auf den Betrieben. Dann folgt die Fleißarbeit: Besonders geschulte Mitarbeiter in Verden nehmen sich des Papierbergs an und verteilen die Unterlagen an großen Regalwänden zunächst in die einzelnen Geschäftsfelder (etwa Hähnchen, Acker, Biogas, Privat, Lohnunternehmen) und anschließend in die einzelnen Bereiche wie Be- scheide, Finanzen, Versicherungen oder Verträge. Unterlagen, die älter als fünf Jahre bzw. deren Aufbewahrungsfrist abgelaufen sind, wandern geheftet in Kartons, das Archiv des jeweiligen Geschäftsfeldes. Weggeworfen wird nichts, das bleibt vor oder nach dem Sortiervorgang dem Betriebsleiter vorbehalten. Knapp 14 Tage, diesen Zeitraum nutzen viele Kunden, um ihr Büro zu renovieren und neu auszustatten, dauert die Sortierarbeit, dann kommen die Unterlagen zurück. Wer in diesem Zeitraum ein bestimmtes Dokument benötigt, muss darauf jedoch nicht verzichten, sondern kann sich dieses vom L.O.S.-Team kurzfristig senden oder faxen lassen. Die Kosten für das externe Sortieren und Aufbereiten bemessen sich an der Anzahl der Ordner und der Sortierstunden, rund 3.000 Euro, inklu- Fotos: landpixel Alles an seinem Platz: Das L.O.S.-System ist für Betriebe eine von mehreren Möglichkeiten, Ordnung ins Büro-Chaos zu bringen. Aufgeteilt nach Geschäftsbereichen und Themenfeldern wird das Wiederfinden von Unterlagen erleichtert. Es setzt allerdings auch voraus, dass tatsächlich eingehende Unterlagen sofort einsortiert und nicht erst neue Stapel gebildet werden. Das System ist logisch aufgebaut: Versicherungen zum Beispiel tragen die Nummer 39. Versicherungen aus dem Geschäftsfeld 1 (z.B. Hähnchenmast) bekommen daher die 139, aus dem Bereich Biogas die 239 usw. Ein Schlagwortverzeichnis sowie die nach dem so genannten HBDI-System patentierte Farblogik in blau, grün, rot und gelb sortierten Ordner ermöglicht ein intuitives Arbeiten. Ein Cross-ComplianceCheck durch einen Fachberater, der Schwachstellen aufdeckt, rundet den Service ab, eine telefonische Unterstützung hilft bei Anfangsschwierigkeiten. Mehr Infos unter www.los-kg.de Christian Mühlhausen
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