Resistenzbericht Österreich AURES 2014

Resistenzbericht Österreich
AURES 2014
Antibiotikaresistenz und Verbrauch antimikrobieller
Substanzen in Österreich
Eine Zusammenstellung österreichischer Daten
Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit
EARS-Net
ESAC-Net
Referenzzentralen
AGES-Zoonoseüberwachung
HIV-ÖHIVKOS
Impressum
Resistenzbericht Österreich
AURES 2014
Antibiotikaresistenz und Verbrauch antimikrobieller Substanzen in Österreich
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Radetzkystraße 2, 1030 Wien
Für den Inhalt verantwortlich:
in
in
SC Priv. Doz. Dr. Pamela Rendi-Wagner, M.Sc.
Leiterin der Sektion III (Öffentliche Gesundheit und Medizinische Angelegenheiten)
BL Dr. Ulrich Herzog
Leiter des Bereiches II/B (VerbraucherInnengesundheit und Veterinärwesen)
Koordination:
in
DDr. Reinhild Strauß, MSc, EPIET/Schweden
Leiterin der Abteilung III/1 (Öffentlicher Gesundheitsdienst, Antibiotikaresistenz, Krankenhaushygiene, Nosokomiale Infektionen)
a
in
in
Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter
Repräsentantin des sektionsübergreifenden Mechanismus für die umsichtige Verwendung von antimikrobiellen Substanzen (ISCM),
Leiterin des Nationalen Referenzzentrums für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz, Standort Linz
in
MR Dr. Elfriede Österreicher
Stv. Leiterin der Abteilung II/B/10 (Veterinärrecht, Tiergesundheit und Handel mit lebenden Tieren)
Redaktion:
a
in
in
Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter
Gerhard Fluch
a
Mag. Karin Kaufmann
Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz
Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin
Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH
Fadingerstr. 1, 4020 Linz
E-Mail: [email protected]
Tel.: +43 (0)732 7676 3654
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Spargelfeldstraße 191, 1220 Wien
E-Mail: [email protected]
Redaktionsteam:
a
in
in
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger, Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter, Gabriela El Belazi, Gerhard Fluch, Univ.-Doz. DI Dr. Klemens
in
Fuchs, Christine Hain, Dr. Markus Hell, PD Mag. Dr. Alexander Indra, Dr.
Sandra-Brigitta Jelovcan,
a
in
in
a
in
Mag. Karin Kaufmann, Dr. Christian Kornschober, Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl, Mag. Dr. Ingeborg Lederer, Dr. Peter
in
in
in
in
Much, Mag. Dr. Robert Muchl, Dr. Elfriede Österreicher, Dr. Shiva Pekard-Amenitsch, DI Ulrike Persen, Univ.-Prof. Dr. Elisabeth
a
in
Presterl, Mag. Helga Reisenzein, Dr. Daniela Schmid, M.Sc., Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schmoll, PD Dr. Burkhard Springer,
in
in
in
Dr. Georg Steindl, DDr. Reinhild Strauß, M.Sc., Univ.-Prof. Dr. Birgit Willinger, Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle
Druck:
Kopierstelle BMG
ISBN Nr. 978-3-902611-98-7
Auflage: November 2015
Der AURES 2014 kann unter folgenden Internetadressen abgerufen werden:
http://www.bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Krankheiten/Antibiotikaresistenz/
http://www.referenzzentrum.at
http://www.ages.at/ages/gesundheit/mensch/antibiotikaresistenzen/
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Vorwort
VORWORT
VORWORT
<BILD>
Bereits zum zehnten Mal wird heuer der AURES – der Resistenzbericht für Österreich – vom Bundesministerium für
Gesundheit veröffentlicht. Das möchte ich zum Anlass nehmen, um allen Autorinnen und Autoren für ihre Beiträge zu
Bereits zum
wird
heuer der
AURES
der Resistenzbericht
danken.
Ihrer zehnten
Expertise Mal
ist die
Sammlung,
Analyse
und– Bewertung
der Daten für die Herausgabe des jährlichen
für
Österreich
–
vom
Bundesministerium
für
Gesundheit
veröffentlicht.
Berichts zuzuschreiben.
Das möchte ich zum Anlass nehmen, um allen Autorinnen und Autoren
Die kontinuierliche Herausgabe des AURES ermöglicht, die Entwicklung der Resistenzlage in Österreich zu beobachten
für ihre
Beiträge
zu danken.
Ihrer Expertise
ist dieDer
Sammlung,
Analyse
und
daraus
strategische
Entscheidungen
abzuleiten.
rationale und
gezielte Einsatz von antimikrobiellen
und
Bewertung
der
Daten
für
die
Herausgabe
des
jährlichen
Berichts
Substanzen ist eine wichtige Voraussetzung, um auch in Zukunft Infektionen erfolgreich therapieren zu können.
zuzuschreiben.
Das Bundesministerium für Gesundheit ist darüber hinaus in verschiedenen Projekten tätig, um der Ausbreitung von
antimikrobiellen Resistenzen entgegenzuwirken. Im Rahmen des aktuellen Arbeitsprogramms der Gesundheitsreform
Die kontinuierliche Herausgabe des AURES ermöglicht, die Entwicklung der Resistenzlage in
werden u.a. Maßnahmen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen, zur Reduktion des Antibiotikaverbrauches, zur
Österreich zunosokomialer
beobachten
und daraus
Entscheidungen
abzuleiten.
Der rationale
undmit
Verhinderung
Infektionen
und strategische
der Verbesserung
der Krankenhaushygiene
umgesetzt.
Gemeinsam
gezielte
Einsatz von antimikrobiellen
Substanzen
ist eine
in
der
Veterinärmedizinischen
Universität Wien
und der AGES
wirdwichtige
seit JuniVoraussetzung,
2013 der Einsatzum
vonauch
Antibiotika
in
Tierbeständen
ermittelt.
In der therapieren
intersektoriellen
AMR-Plattform (AMR = Antimikrobielle Resistenz) im
Zukunft Infektionen
erfolgreich
zu können.
Bundesministerium für Gesundheit werden die Arbeiten zur Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen im
Human-, Veterinär- und Lebensmittelbereich gebündelt, wodurch die nationale Koordination aller Aktivitäten
Das Bundesministerium für Gesundheit ist darüber hinaus in verschiedenen Projekten tätig,
erleichtert wird.
um der Ausbreitung von antimikrobiellen Resistenzen entgegenzuwirken. Im Rahmen des
aktuellen Arbeitsprogramms der Gesundheitsreform werden u.a. Maßnahmen zur Bekämpfung
antimikrobieller Resistenzen, zur Reduktion des Antibiotikaverbrauches, zur Verhinderung
<Unterschrift>
nosokomialer Infektionen und der Verbesserung der Krankenhaushygiene umgesetzt.
in
Sabine Oberhauser,
MAS
Dr.
Gemeinsam
mit der Veterinärmedizinischen
Universität Wien und der AGES wird seit Juni 2013
der Einsatz vonfür
Antibiotika
Bundesministerin
Gesundheitin Tierbeständen ermittelt. In der intersektoriellen AMR-Plattform
(AMR = Antimikrobielle Resistenz) im Bundesministerium für Gesundheit werden die Arbeiten zur
Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen im Human-, Veterinär- und Lebensmittelbereich
gebündelt, wodurch die nationale Koordination aller Aktivitäten erleichtert wird.
Dr.in Sabine Oberhauser, MAS
Bundesministerin für Gesundheit
3
Zusammenfassung
ZUSAMMENFASSUNG
Humanpathogene, invasive bakterielle Erreger (Projekt EARS-Net)
Aus
dem
Nationalen
Referenzzentrum
für
nosokomiale
Infektionen
und
Antibiotikaresistenz
(NRZ; www.referenzzentrum.at) – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net, S. 16)
Die österreichischen EARS-Net-Daten repräsentieren eine Datensammlung von derzeit 142 Krankenanstalten
(Akutversorgung). Im Jahr 2011 erfolgte in Österreich bei der Empfindlichkeitsprüfung von Bakterien in der
Humanmedizin weitgehend eine Methodenumstellung von CLSI auf EUCAST, die 2012 erfolgreich abgeschlossen
werden konnte. Die österreichischen Ergebnisse für 2014 lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Streptococcus pneumoniae: Nur 7 invasive Isolate waren im Jahr 2014 gegenüber Penicillin nicht empfindlich (1,9%).
Nach einem deutlichen Anstieg der Resistenzrate bei Makroliden im Jahr 2012 auf 17% sank die Resistenzrate 2013
auf 10% und blieb 2014 stabil (10,5%). Die 3 häufigsten Serotypen invasiver Isolate im Jahr 2014 waren 3, 7F und 14.
Staphylococcus aureus: Die MRSA-Rate lag 2014 bei 7,8%. Eine herabgesetzte Empfindlichkeit (Resistenz) gegenüber
Vancomycin (MHK 6 mg/dl; high-level-vanA-Resistenz) wurde im Jahr 2014 bei keinem invasiven S.aureus-Isolat
detektiert.
Escherichia coli: Die Resistenzrate für Escherichia coli blieb bei Aminopenicillinen (50%) seit 2010 im Wesentlichen
stabil, während die Resistenzrate bei Chinolonen im Vergleich zu 2013 von 22,0% auf 19,8%, bei 3.-GenerationsCephalosporinen von 9,9% auf 9,4% und bei Aminoglykosiden von 7,3% auf 7,2% gesunken ist. 2014 betrug die Rate
der speziell auf ESBL getesteten Isolate (ca. 1/3 aller) 24,4%.
Enterokokken: Bei Enterokokken war die Resistenzrate gegenüber Aminoglykosiden im Vergleich zu den Vorjahren
unverändert. Die VRE-Rate lag bei E. faecalis unter 1% und bei E. faecium bei 4,4%.
Klebsiella pneumoniae: Im Vergleich zu 2013 kam es 2014 zu deutlichen Rückgängen der Resistenzraten bei
Fluorochinolonen (von 15,8% auf 10,4%) und 3.-Generations-Cephalosporinen (von 10,7% auf 8,2%). Bei
Aminoglykosiden gab es einen leichten Anstieg der Resistenzrate (von 5,3% auf 5,5%). 2014 betrug die Rate der
speziell auf ESBL getesteten Isolate (ca. 1/3 aller) 16,8%.
Carbapenemase produzierende Isolate: 2014 wurden bei E. coli 1 invasiver Stamm und bei K. pneumoniae 7 invasive
Stämme isoliert, die Carbapenemase produzierten.
Pseudomonas aeruginosa: 2014 zeigte sich bei folgenden Substanzklassen ein Rückgang der Resistenzraten:
Fluorochinolone 10,9% (-4,3%), Piperacillin/Tazobactam 11,8% (-1,5%), Ceftazidim 8,7% (-0,8%) und Aminoglykoside
6,6% (-0,8%). Bei Carbapenemen hingegen stieg die Resistenzrate auf 12,7% (+0,6%).
Bei Acinetobacter sp. lagen die Resistenzraten bei insgesamt nur 79 Isolaten gegenüber Aminoglykosiden bei 8,9%,
gegenüber Fluorochinolen bei 5,3% und gegenüber Carbapenemen bei 7,7%.
Insgesamt zeigte sich in Österreich vor allem bei nosokomialen grampositiven Erregern wie MRSA und VRE noch
immer eine günstige Situation mit einem leicht rückläufigen Trend über viele Erreger-/Substanzklassenkombinationen.
Die Resistenzraten waren im Europavergleich niedrig. Einen Problembereich stellten weiterhin die gramnegativen
Erreger dar.
Humanpathogene, nicht-invasive bakterielle Erreger
Aus der Arbeitsgruppe Resistenzberichterstattung – Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive bakterielle
Infektionserreger (S. 88)
Streptokokken der Gruppe A (n=2.387) zeigten sowohl im niedergelassenen als auch im stationären Bereich eine
deutlich niedrigere Makrolid-Resistenz als Pneumokokken (5,4% bzw. 8,7% bei den ß-hämolysierenden
Streptokokken der Gruppe A versus 14,8% bzw. 17,6% bei den Pneumokokken, n=1.379).
Die Resistenzraten bei H. influenzae (n=2.670) für den stationären und den niedergelassenen Bereich stellten sich wie
folgt dar: Aminopenicilline 25,4% und 22,5%, Aminopenicilline + Betalaktamaseinhibitor 6,0% und 7,5% und
Fluorochinolone jeweils 0,2 und 0,1%.
4
Zusammenfassung
Die Resistenzrate für ESBL-bildende E. coli im Harn (n=2.018) blieb mit 6,8% im niedergelassenen und 7,6% im
stationären Bereich in den letzten beiden Jahren etwa gleich. Die höchsten Resistenzraten – sowohl bei E. coli-gesamt
(n=44.880) als auch bei gesonderter Betrachtung von ESBL-bildenden E. coli – zeigten die Fluorochinolone mit rund
16,5% bzw. 74,7% und Sulfamethoxazol/Trimethoprim mit 24,0% bzw. 69,7%.
Klebsiella pneumoniae im Harn (n=10.325): Die Resistenz gegenüber Ceph 3 lag 2013 bei 6,7%, gegenüber Penem bei
0,8%.
Staphylococcus aureus (n=21.974)/MRSA (n=1.594): Die MRSA-Rate lag im stationären Bereich bei 9,4% und im
niedergelassenen Bereich bei 4,2%. Es gab keinen Hinweis auf Resistenz gegenüber Linezolid oder Vancomycin.
Pseudomonas aeruginosa: Im Trachealsekret (n=908) konnte ein hohes Resistenzplateau aller Indikatorsubstanzen
festgestellt werden, insbesondere gegenüber Piperacillin/Tazobactam (21,2%). Die Penem-Resistenz lag bei 17,4%, die
Ceftazidim Resistenz bei 18,2%. Bei den Ohrabstrichen (n=1.281) lag eine Resistenzrate von 3,5% gegenüber
Aminoglykosiden vor.
Insgesamt zeigt sich für Österreich an dieser Auswahl von nicht invasiven Erregern eine relativ stabile
Resistenzsituation mit mäßigen Einschränkungen von Behandlungsoptionen, insbesondere im gramnegativen Bereich.
Die Resistenzraten im niedergelassen und im stationären Bereich waren bei E. coli im Harn, bei Staphylococcus
aureus/MRSA sowie bei ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A nahezu gleich. Bei Pneumokokken hingegen
divergierten sie. Ein anhaltend hohes Plateau der Resistenzen fand sich bei Pseudomonas aeruginosa aus
Trachealsekreten.
Antibiotikaverbrauch in der Humanmedizin (Projekt ESAC-Net)
Aus
dem
Nationalen
Referenzzentrum
für
nosokomiale
Infektionen
und
Antibiotikaresistenz
(NRZ; www.referenzzentrum.at) – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network (ESAC-Net, S. 333)
Die Höhe des Antibiotikaverbrauchs in Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zeigt seit 1998 eine leicht fallende
Tendenz. Im europäischen Vergleich liegt Österreich beim Gesamtverbrauch aller Antibiotika unter den moderaten
Verbrauchsländern.
Bis 2013 war ein kontinuierlicher Anstieg des Verbrauchs der Penicilline zu beobachten, dies betraf überwiegend
Aminopenicilline mit Betalaktamaseinhibitor. 2014 war ein starker Rückgang des Verbrauchs zu verzeichnen (von 7,6
auf 6,8 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag).
Der Verbrauch der Präparate der Gruppe der Cephalosporine ist über die letzten zehn Jahre relativ konstant
geblieben. Seit 2009 sank der Verbrauch an 3.-Generations-Cephalosporinen kontinuierlich. Im Vergleich zu 2013 war
2014 ein deutlicher Rückgang des Verbrauchs der 3.-Generations-Cephalosporine von 1,2 auf 0,5 Verordnungen pro
10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Der Verbrauch an 2.-Generations-Cephalosporinen steigt seit 2002 an (von
0,7 auf 1,2 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag).
Der Verbrauch von Tetrazyklin-Präparaten und hier vor allem von Doxyzyklinen sinkt in Österreich seit Jahren
kontinuierlich. Zu beachten ist, dass gerade in dieser Gruppe der Preis oft unter dem der Rezeptgebühr liegt. Daher
sind eventuell nicht alle Verordnungen in den Verbrauchsdaten enthalten.
In der Gruppe der Makrolide, Linkosamide und Streptogramine kam es im Vergleich zu 2013 zu einem deutlichen
Rückgang des Verbrauchs. Verantwortlich dafür ist vor allem die Gruppe der Makrolide (von 4,1 Verordnungen auf 3,5
Verordnungen 2014).
Der Verbrauch der Sulfonamid-Trimethoprim-Präparate ist bis 2006 kontinuierlich gesunken und blieb bis 2013 stabil
bei 0,3 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen. 2014 war ein leichter Rückgang auf 0,2 Verordnungen pro 10.000
EinwohnerInnen zu verzeichnen. Auch in dieser Gruppe liegt der Preis unter dem der Rezeptgebühr, weshalb eventuell
nicht alle Verordnungen in den Verbrauchsdaten enthalten sind.
Der Verbrauch von Chinolonen stieg bis 2004 deutlich und blieb in den letzten Jahren stabil. 2014 ist der Verbrauch
von 2,2 auf 2,0 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag gesunken. Den Hauptanteil des Verbrauchs bilden
hierbei Ciprofloxacin und Moxifloxacin.
5
Zusammenfassung
Neisseria meningitidis
Aus der Nationalen Referenzzentrale für Meningokokken – Resistenzbericht Neisseria meningitidis (S. 102)
Im Jahr 2014 erhielt die Nationale Referenzzentrale für Meningokokken (NRZM) 49 rekultivierbare MeningokokkenIsolate, davon 26 von invasiven Erkrankungen. Die Serogruppenverteilung aller Isolate ergab folgendes Bild: 45%
Serogruppe B, 25% polyagglutinable (PA) Isolate, 12% Serogruppe Y, 8% Serogruppe C, 4% Serogruppe W, 4%
Serogruppe Z und 2% Serogruppe X. Gemäß den EUCAST-Richtlinien waren 6 Stämme, darunter 2 von invasiven
Erkrankungen, als resistent gegenüber Penicillin einzustufen. 15 Stämme zeigten eine verminderte Resistenz
gegenüber Penicillin. Ein Stamm war als resistent gegenüber Rifampicin einzustufen. Für die Antibiotika Ciprofloxacin
und Ceftriaxon wurden weder resistente noch vermindert empfindliche Meningokokkenstämme verzeichnet.
Campylobacter
Aus der Nationalen Referenzzentrale für Campylobacter – Resistenzbericht Campylobacter (S. 109)
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 6.520 Fälle von Campylobacteriose registriert (Datenquelle: Statistik
meldepflichtiger Infektionskrankheiten, Endgültiger Jahresbericht, Stand 31.03.2015). Untersuchungen von Isolaten
aus Human- und Geflügelfleischproben (Huhn und Pute) ergaben bei C. jejuni und C. coli abermals eine hohe bzw. sehr
hohe Resistenzrate für Tetrazykline bzw. Fluorochinolone. Die Fluorochinolon-Resistenz zeigte erstmals seit Jahren
wieder einen weiteren deutlichen Anstieg und betrug 71% (C. jejuni) bzw. 80,4% (C. coli) bei Humanisolaten und 71,6%
(C. jejuni) bzw. 88,9% (C. coli) bei Isolaten aus Hühnerfleisch. Die Makrolid-Resistenz war weiterhin niedrig und
vorwiegend in C. coli feststellbar. Resistenz gegen Fluorochinolonen ist die häufigste Antibiotika-Resistenz bei
Campylobacter spp., gefolgt von Resistenz gegenüber Ampicillin und Tetrazyklinen. Resistenz gegenüber drei oder
mehr Antibiotikaklassen wurde vorwiegend bei C. coli beobachtet.
Salmonella
Aus der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen – Resistenzbericht Salmonella (S. 123)
Im Jahr 2014 wurde an der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen (NRZS) im Vergleich zum Vorjahr eine
Zunahme der Anzahl der eingesandten humanen Erstisolate um 14,8% registriert. Dieser Anstieg war hauptsächlich
durch zwei bundesländer-übergreifende Ausbrüche von S. Stanley im Frühjahr 2014 und von S. Enteritidis PT14b im
Sommer/Herbst 2014 bedingt.
Die Resistenzraten gegenüber den von der NRZS getesteten Antibiotika sind in Österreich in den letzten Jahren
durchwegs gestiegen. Auch 2014 lagen die Resistenzraten gegenüber mehreren Antibiotika (Ampicillin, Sulfonamide,
Tetracyclin) über 10%. Ursache dafür war vor allem das gehäufte Auftreten von multiresistenten S. Typhimurium- (z.B.
DT104L, DT120), S. Infantis- und S. Kentucky-Stämmen. Aufgrund des gehäuften Vorkommens von Nalidixinsäure/Low-Level Ciprofloxacin resistenten S. Stanley-, S. Enteritidis- und S. Infantis-Isolaten lag auch die Rate von
Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure bzw. Low-Level Ciprofloxacin deutlich über 10%.
Resistenzen gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen (Cefotaxim bzw. Ceftazidim) sowie gegenüber High-Level
Ciprofloxacin traten nach wie vor nur sehr vereinzelt auf. Die Resistenzraten der Salmonella-Isolate aus dem nichthumanen Bereich lagen teilweise deutlich höher als bei humanen Salmonella-Stämmen.
Shigella
Aus der Nationalen Referenzzentrale für Shigella – Resistenzbericht Shigellen (S. 139)
Im Jahr 2014 wurden in Österreich insgesamt 75 Shigellose Fälle an die zuständigen Gesundheitsbehörden gemeldet.
Die Zahl der an der Referenzzentrale eingelangten Shigella-Erstisolate betrug 76. Die Inzidenz lag bei 0,87 pro 100.000
EinwohnerInnen. Im Jahr 2013 wurde eine Inzidenz von 0,82 pro 100.000 EinwohnerInnen registriert. Die im Jahr 2014
vorherrschende Spezies war Shigella sonnei mit 76,3%. Es konnte nur ein Stamm identifiziert werden, welcher
gegenüber allen getesteten antimikrobiellen Wirkstoffgruppen sensibel war. Bei 16 Isolaten konnte eine Resistenz
gegenüber Ciprofloxacin nachgewiesen werden, bei insgesamt 22 Stämmen eine Resistenz gegenüber Nalidixinsäure.
Weiters wurden 6 Shigella-Isolate als ESBL-Bildner identifiziert (7, 9%).
6
Zusammenfassung
Yersinien
Aus der Nationalen Referenzzentrale für Yersinien – Resistenzbericht Yersinien (S. 148)
Im Jahr 2014 wurden 173 Erstisolate an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien eingesandt. Davon waren 160
Humanisolate, 13 stammten aus Lebensmittelproben. Von den 160 humanen Stämmen konnten 113 als pathogene
und 47 als apathogene Isolate identifiziert werden. Bei den pathogenen Isolaten wurden 111 Stämme als Y.
enterocolitica identifiziert, bei den restlichen zwei Fällen wurde Y. pseudotuberculosis nachgewiesen. Die Inzidenz der
durch die Referenzzentrale kulturell bestätigten Fälle lag im Jahr 2014 bei 1,3 pro 100.000 EinwohnerInnen. Das
Resistenzverhalten der pathogenen Yersinien zeigte keine Auffälligkeiten – 11 Y. enterocolitica-Isolate waren resistent
gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure.
Mycobacterium tuberculosis
Aus der Nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose – Resistenzbericht Tuberkulose (S. 154)
Im Jahr 2014 wurden an der nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose 20 Fälle (alle mit nicht-österreichischer
Staatsangehörigkeit) von multiresistenter (MDR)-Tuberkulose (inklusive 2 Fällen von extrem-arzneimittel-resistenter
(XDR)-Tuberkulose) bestätigt.
Neisseria gonorrhoeae
Aus der Nationalen Referenzzentrale für Gonokokken – Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae (S. 164)
Die Zunahme von Neisseriea gonorrhoeae (NG) mit reduzierter antimikrobieller Empfindlichkeit stellte eine ernsthafte
Bedrohung für die Kontrolle der Gonorrhoe in Europa dar. Im Rahmen eines Projektes zur Qualitätssicherung am STDAmbulatorium Wien wurde im Jahr 2013 das Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene (IMED, Wien), AGES
mit der Validierung der am STD-Ambulatorium durchgeführten antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung von
Neisseria gonorrhoeae bei SexarbeiterInnen beauftragt. Bei allen 106 Isolaten wurde an der Abteilung für
Bakteriologie, IMED Wien, die antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung mittels Epsilon-Test durchgeführt.
Alle 106 getesteten Isolate waren Cefixim-sensibel. Ceftriaxon-Resistenz wurde bei 1 der 106 Isolate (1%) festgestellt.
67% der Isolate (71/106) waren gegenüber Ciprofloxacin resistent, 32% (34/106) gegenüber Benzylpenicillin, 8%
(9/106) gegenüber Azithromycin und 60% (64/106) gegenüber Tetracyclin.
Die Häufigkeit der Resistenz gegenüber Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Azithromycin und Tetracyclin bei aus klinischen
Proben von Klienten der STI-Ambulanz Wien zwischen März 2014 und August 2015 isolierten Neisseria gonorrhoeae
entsprach dem europäischen Trend. Erfreulicherweise wurde keine Cefixim-Resistenz festgestellt und es wurde nur 1
Isolat mit Ceftriaxon-Resistenz isoliert.
Antibiotikaresistenz bei ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien – Daten aus
dem Veterinärbereich, 2014
Aus der AGES – Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Abteilung Statistik, Fachbereich Daten, Statistik und
Risikobewertung (S. 232)
In Österreich wurden repräsentative Stichproben aller geschlachteter Masthühner- und Putenherden auf C. jejuni und
E. coli untersucht. C. jejuni-Isolate aus 193 Hühnerherden und 73 Putenherden wurden auf ihre antimikrobielle
Empfindlichkeit ausgetestet. Vollständige Empfindlichkeit gegenüber den 9 ausgetesteten Antibiotika wiesen 19,7%
der Hühnerisolate und 20,6% der Putenisolate auf. Beide Geflügelpopulationen zeigten ein ähnliches Resistenzmuster,
jedoch wurden bei den Hühnerisolaten höhere Resistenzanteile gegenüber Fluorchinolonen gemessen (Ciprofloxacin:
75,1% zu 63,0% und Nalidixinsäure: 67,9% zu 60,3%). Gegenüber Ampicillin und Tetracyclin fanden sich jedoch bei den
Putenisolaten höhere Resistenzanteile (49,3% zu 35,8% und 35,6% zu 23,8%). Seit Bestehen des Monitorings (2004–
2014) zeigten sich bei Hühnerisolaten signifikant steigende Resistenzanteile gegenüber Ciprofloxacin, Nalidixinsäure
und Ampicillin, im Betrachtungszeitraum 2010–2014 ergaben sich nur für die beiden Fluorchinolone signifikante
steigende Tendenzen. C. jejuni von Puten wurden 2014 erstmalig untersucht, daher sind keine Aussagen zur
Resistenzentwicklung möglich.
Indikator-E. coli von 176 Masthühnerherden und 125 Putenherden wurden gegenüber 14 antimikrobiellen Substanzen
ausgetestet. 21,0% der Isolate von Hühnern und 30,0% der Isolate von Puten wiesen keinerlei erworbene Resistenzen
gegenüber den ausgetesteten Antibiotika auf. Bei den Hühnerisolaten lagen wiederum höhere Resistenzanteile
7
Zusammenfassung
gegenüber Ciprofloxacin (60% zu 28%), Nalidixinsäure (57% zu 18%) sowie Sulfamethoxazol (33% zu 19%) und
Trimethoprim (23% zu 12%) vor als bei Putenisolaten. Bei den Putenisolaten wurden höhere Resistenzanteile
gegenüber Ampicillin (48% zu 28%) und Tetracyclin (41% zu 29%) nachgewiesen; gegenüber den übrigen Antibiotika
waren die Resistenzanteile von beiden Tierpopulationen vergleichbar. Seit 2010 haben die Resistenzanteile bei den
Hühnerisolaten gegenüber den Fluorchinolonen signifikant abgenommen, seit 2012 kann diese Tendenz auch bei
Resistenzen gegenüber Sulfamethoxazol beobachtet werden. Puten wurden 2014 erstmalig untersucht.
Die gesamten Populationen an kommerziellen Legehennen, Masthühnern und Putenherden werden auf Salmonellen
überwacht. Dabei wurden 45 Salmonella-Isolate von Legehennen, 113 von Masthühnern und 14 von Puten isoliert.
55,6% der Isolate von Legehennen, 29,2% von Masthühnern und 7,1% von Puten verhielten sich gegenüber den 14
ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen sensitiv. Die Zunahme von Resistenzanteilen bei allen
Geflügelpopulationen korrespondierte mit dem Auftreten bestimmter Serotypen wie S. Infantis, S. Typhimurium
inklusive der monophasischen Variante, S. Mbandaka, S. Saintpaul und S. Stanley und dem Rückgang an Serotypen wie
z. B. dem voll empfindlichen S. Montevideo. Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von Salmonella spp. lassen
sich nur schwer bestimmen, da die Resistenzen in erster Linie an das Vorkommen bestimmter Serotypen gekoppelt
sind.
European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption (ESVAC)
Aus der AGES – Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Fachbereich Daten, Statistik und Risikobewertung
(S. 326)
Im Jahr 2013 wurden in Österreich 54,98 Tonnen (t) antimikrobiell wirksame Substanzen zur Behandlung von Rindern,
Schweinen, Geflügel, Schafen und Ziegen von pharmazeutischen Unternehmen und Pharmagroßhändlern in Verkehr
gebracht. Dies entspricht einer Steigerung von 3,3 % gegenüber dem Jahr 2012 (siehe Tabelle 1). Der Großteil dieser
Wirkstoffmenge (52,40 Tonnen, 95,3 %) war für systemische Behandlungen (ATCVet Code QJ01) bestimmt. Die oral
anzuwendenden Präparate – diese Gruppe umfasst Pulver, Lösungen, Tabletten und Pasten – lagen mit 45,28 Tonnen
(82,4 %) wiederum weit vor den anderen Anwendungsformen. Die parenteral anzuwendenden Präparate lagen mit
5,26 Tonnen (9,6 %) an zweiter Stelle, gefolgt von den Prämixen mit 2,91 Tonnen (5,3 %). Bei den systemisch
eingesetzten Antibiotika entfiel 2013 mehr als die Hälfte (58,4 %) auf die Wirkstoffgruppe der Tetrazykline, gefolgt von
der Wirkstoffgruppe der Penizilline mit extended Spektrum, den Sulfonamiden und den Makroliden.
Erwinia amylovora
Aus der AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Bereich Ernährungssicherung,
Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion (S. 348)
Die im Rahmen dieser Überwachung der getesteten E. amylovora-Isolate aus mit Streptomycin behandelten
Kernobstanlagen zeigen derzeit noch keine Resistenzbildung gegenüber Streptomycin. Im Vergleich zu WildtypIsolaten aus unbehandelten Kernobstanlagen bzw. von Einzelwirtspflanzen war auch bei der Verteilung der Minimalen
Hemmkonzentrationen keine Veränderung des Sensitivitätsbereiches erkennbar.
Informationen zu Hefe- und Schimmelpilzen und zu den Ergebnissen der HIV-Kohortenstudie finden Sie im
Resistenzbericht Hefepilze (S. 173), im Resistenzbericht Schimmelpilze (S. 195), im Resistenzbericht der
Österreichischen HIV-Kohortenstudie – Teil 1: Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in Österreich (S. 202)
und zu Teil 2: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie (S. 213).
8
Übersicht Beiträge, AutorInnen und ReviewerInnen
ÜBERSICHT BEITRÄGE, AUTOR/INNEN UND REVIEWER/INNEN
Beiträge
Antibiotikaresistenz bei ausgewählten invasiven Infektionserregern
AutorInnen/Co-AutorInnen
a
in
in
Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra
Apfalter
ReviewerInnen
MMag.a Sigrid Metz-Gercek
OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell
Gerhard Fluch
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell
Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra
Apfalter
Resistenzbericht Neisseria meningitidis
Dr. Georg Steindl
Dr. Christian Kornschober
Resistenzbericht Campylobacter
Dr.in Sandra Jelovcan
Dr. Christian Kornschober
Resistenzbericht Salmonella
Dr. Christian Kornschober
PD Dr. Burkhard Springer
Resistenzbericht Shigellen
Mag.a Dr.in Ingeborg Lederer
Dr. Christian Kornschober
Resistenzbericht Yersinien
Resistenzbericht Tuberkulose
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
in
Dr. Shiva Pekard-Amenitsch
Dr. Christian Kornschober
PD Dr.in Daniela Schmid, M.Sc.
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger
PD Mag. Dr. Alexander Indra
PD Dr.in Daniela Schmid, MSc
Alexander Spina, MPH
Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra
Apfalter
Dr.in Steliana Huhulescu
Dr.in Marianne Emri-Gasperlmair
Univ.-Prof. Dr. Michael Binder
Resistenzbericht Hefepilze
Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Willinger
Univ.-Prof.in Dr.in Cornelia Lass-Flörl
Resistenzbericht Schimmelpilze
Univ.-Prof.in Dr.in Cornelia LassFlörl
Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Willinger
Dr.in Maria Aigner
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie
Mag.a Stefanie Strickner
in
Teil 1: Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in
Dr. Gisela Leierer
Österreich
Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie
Mag.a Stefanie Strickner
Teil 2: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie
Dr.in Gisela Leierer
Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth
Puchhammer-Stöckl
Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth
Puchhammer-Stöckl
Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle
Eine flächendeckende Erhebung zum Resistenzverhalten von
ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien in der
österreichischen Nutztierpopulation
Dr. med. vet. Peter Much
Bakk. Hao Sun
Ao. Univ.-Prof.in Dr.in med. vet
Friederike Hilbert, Dipl. ECVPH
European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption
Univ.-Doz. DI Dr. Klemens Fuchs
MR Dr.in Elfriede Österreicher
(ESVAC)
Mag. Reinhard Fuchs
ESAC-Net – European Surveillance of Antimicrobial Consumption
Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra
Apfalter
Network
Resistenzbericht Erwinia amylovora
OA Dr. Andreas Maieron
Gerhard Fluch
Mag.a Helga Reisenzein
DI Ulrike Persen
9
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger
Inhaltsverzeichnis Gesamt AURES 2014
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
G E S A M T
VORWORT .........................................................................................................................................................................................3
ZUSAMMENFASSUNG ........................................................................................................................................................................4
ÜBERSICHT BEITRÄGE, AUTOR/INNEN UND REVIEWER/INNEN ........................................................................................................9
EINLEITUNG .....................................................................................................................................................................................13
AUSGANGSLAGE ..............................................................................................................................................................................14
Antibiotikaresistenz bei ausgewählten invasiven bakteriellen Infektionserregern .........................................................................16
1
Zusammenfassung ...........................................................................................................................................................24
2
Abstract ...........................................................................................................................................................................25
3
EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick .........................................................................................................................26
4
Einleitung .........................................................................................................................................................................27
5
Die EARS-Net-Datenbasis .................................................................................................................................................28
6
Streptococcus pneumoniae ..............................................................................................................................................31
7
Staphylococcus aureus .....................................................................................................................................................39
8
Escherichia coli.................................................................................................................................................................43
9
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium ............................................................................................................55
10
Klebsiella pneumoniae .....................................................................................................................................................61
11
Pseudomonas aeruginosa ................................................................................................................................................71
12
Acinetobacter sp. .............................................................................................................................................................84
13
Referenzen .......................................................................................................................................................................87
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger ................................................................................................ 88
1
Zusammenfassung ...........................................................................................................................................................90
2
Abstract ...........................................................................................................................................................................90
3
Einleitung .........................................................................................................................................................................91
4
Methodik .........................................................................................................................................................................91
5
Ergebnisse ........................................................................................................................................................................93
6
Referenzen .....................................................................................................................................................................101
Resistenzbericht Neisseria meningitidis ........................................................................................................................................102
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................104
2
Abstract .........................................................................................................................................................................104
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................104
4
Methodik .......................................................................................................................................................................104
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................105
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................107
7
Referenzen .....................................................................................................................................................................108
Resistenzbericht Campylobacter ...................................................................................................................................................109
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................111
2
Abstract .........................................................................................................................................................................111
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................111
4
Methodik .......................................................................................................................................................................111
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................112
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................122
7
Referenzen .....................................................................................................................................................................122
Resistenzbericht Salmonella ..........................................................................................................................................................123
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................125
2
Abstract .........................................................................................................................................................................125
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................125
4
Methodik .......................................................................................................................................................................125
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................126
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................137
Resistenzbericht Shigellen .............................................................................................................................................................139
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................141
2
Abstract .........................................................................................................................................................................141
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................141
4
Methodik .......................................................................................................................................................................141
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................142
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................147
7
Referenzen .....................................................................................................................................................................147
Resistenzbericht Yersinien .............................................................................................................................................................148
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................150
2
Summary ........................................................................................................................................................................150
3
Methoden ......................................................................................................................................................................150
4
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................150
5
Diskussion ......................................................................................................................................................................153
10
Inhaltsverzeichnis Gesamt AURES 2014
6
Referenzen .....................................................................................................................................................................153
Resistenzbericht Tuberkulose 2014 ...............................................................................................................................................154
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................156
2
Summary ........................................................................................................................................................................156
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................156
4
Methodik .......................................................................................................................................................................156
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................157
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................162
7
Referenzen .....................................................................................................................................................................163
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae .......................................................................................................................................164
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................166
2
Abstract .........................................................................................................................................................................166
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................166
4
Methodik .......................................................................................................................................................................167
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................167
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................172
7
Referenzen .....................................................................................................................................................................172
Resistenzbericht Hefepilze ............................................................................................................................................................173
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................175
2
Abstract .........................................................................................................................................................................175
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................175
4
Methodik .......................................................................................................................................................................176
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................177
6
Interpretation ................................................................................................................................................................ 192
7
Diskussion ......................................................................................................................................................................193
8
Referenzen .....................................................................................................................................................................193
Resistenzbericht Schimmelpilze ....................................................................................................................................................195
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................197
2
Abstract .........................................................................................................................................................................197
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................197
4
Methodik .......................................................................................................................................................................198
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................198
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................200
7
Referenzen .....................................................................................................................................................................201
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie Teil 1: Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in
Österreich .........................................................................................................................................................................202
1
Zusammenfassung/Abstract ..........................................................................................................................................204
2
Einleitung .......................................................................................................................................................................205
3
Methodik .......................................................................................................................................................................205
4
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................207
5
Interpretation und Diskussion .......................................................................................................................................212
6
Referenzen .....................................................................................................................................................................212
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie Teil 2: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie .........213
1
Zusammenfassung/Abstract ..........................................................................................................................................215
2
Einleitung .......................................................................................................................................................................216
3
Methodik .......................................................................................................................................................................216
4
Ergebnisse: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie ...............................................................................217
5
Interpretation und Diskussion .......................................................................................................................................231
6
Referenzen .....................................................................................................................................................................231
Antibiotikaresistenz bei ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien .......................................................................232
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................241
2
Abstract .........................................................................................................................................................................241
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................242
4
Methodik .......................................................................................................................................................................244
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................256
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................324
7
Referenzen .....................................................................................................................................................................324
European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption (ESVAC) ...................................................................................326
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................328
2
Abstract .........................................................................................................................................................................328
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................328
4
Methodik .......................................................................................................................................................................328
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................329
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................331
7
Referenzen .....................................................................................................................................................................332
11
Inhaltsverzeichnis Gesamt AURES 2014
ESAC-Net – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network ................................................................................333
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................335
2
Abstract .........................................................................................................................................................................335
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................336
4
Methodik .......................................................................................................................................................................336
5
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................337
6
Referenzen .....................................................................................................................................................................347
Resistenzbericht Erwinia amylovora..............................................................................................................................................348
1
Zusammenfassung .........................................................................................................................................................350
2
Abstract .........................................................................................................................................................................350
3
Einleitung .......................................................................................................................................................................350
4
Methodik .......................................................................................................................................................................352
5
Ergebnisse und Interpretation .......................................................................................................................................353
6
Diskussion ......................................................................................................................................................................355
7
Referenzen .....................................................................................................................................................................355
12
Einleitung
EINLEITUNG
Der vorliegende Bericht AURES 2014 ist, wie bereits
die Berichte der Vorjahre (2004-2013), aus der
intersektoralen
Zusammenarbeit
im
Human-,
Veterinär- und Lebensmittelbereich hervorgegangen.
Dabei werden die in den einzelnen Bereichen getrennt
aufbereiteten Informationen über eine im Bundesministerium für Gesundheit etablierte AMR-Plattform
(AMR = antimikrobielle Resistenz) zusammengeführt.
Diese Vorgangsweise soll die Effizienz der
Zusammenarbeit der beiden bereits seit Jahren tätigen
Arbeitsgruppen für Antibiotikaresistenz-Überwachung
(ISCM und BKZoon) im Bundesministerium für
Gesundheit noch besser koordinieren. Die zwei
Arbeitsgruppen wurden zur sektorübergreifenden
Bearbeitung des Themas „Antibiotikaresistenz“
eingerichtet und setzen sich aus Fachleuten der
Bereiche Human- und Veterinärmedizin sowie des
Lebensmittelbereichs zusammen. Die Arbeitsgruppe
ISCM wird durch das BMG, vertreten durch
Frau DDr. Reinhild Strauß (Abt. III/1), koordiniert und
von Frau Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter in ihrer
Funktion des „Intersectoral Coordination Mechanism“
(ISCM) geleitet. Die Koordination und Leitung der
zweiten Arbeitsgruppe obliegt Frau Dr. Elfriede
Österreicher im Auftrag der Bundeskommission für
Zoonosen (BKZoon).
Einschränkungen
oder
einer
Erklärung
von
Datenquellen, dienlich ist. Eine umfassende
Interpretation der Daten ist im AURES nicht
vorgesehen. Ebenso wird die Ableitung von Strategien
und Maßnahmen aus den berichteten Daten an
anderer Stelle erfolgen und ist nicht Ziel des AURES.
Als Beispiel für eine diesbezügliche Veröffentlichung
kann auf den im November 2013 vom
Bundesministerium für Gesundheit publizierten
Nationalen Aktionsplan zur Antibiotikaresistenz
(NAP-AMR) verwiesen werden (siehe www.bmg.gv.at).
Die Daten der vom Bundesministerium für Gesundheit
ernannten Nationalen Referenzzentren bzw. –labore
und der jeweiligen Projekte sind in eigenen Kapiteln
dargestellt. Diese Vorgangsweise wurde gewählt, mit
welchen bei der Datenerhebung gearbeitet wurde, zu
berücksichtigen. Bei den dargestellten Daten handelt
es sich um separate Erhebungen mit teilweise
unterschiedlichen Zielsetzungen. Ein direkter Vergleich
der gewonnen Daten aus den Bereichen Veterinärund Humanmedizin ist aufgrund der Anwendung
unterschiedlicher Testverfahren bzw. Labormethoden
sowie antimikrobieller Grenzwerte (epidemiologische
Cut-offs und klinische Grenzwerte) nur eingeschränkt
möglich. Die Integration der verschiedenen
Datenbestände sowie die gemeinsame Auswertung
und Interpretation ist derzeit in Planung.
Ziel des AURES 2014 ist die nachhaltige und
vergleichbare Darstellung bestehender repräsentativer
Daten zur antimikrobiellen Resistenz und zum
Verbrauch antimikrobieller Substanzen für Österreich.
Die dargestellten Daten werden nur insofern mit
Kommentaren und Interpretationen versehen, als es
einer
besonderen
Erläuterung,
etwa
von
Der AURES 2014 stellt Daten für eine fachliche
Diskussion bereit und soll in weiterer Folge zur
Optimierung
des
Einsatzes
antimikrobieller
Substanzen in Österreich beitragen.
13
Ausgangslage
AUSGANGSLAGE
Antibiotika werden schon seit Jahrzehnten zur Behandlung und Verhütung von Infektionskrankheiten und Infektionen
eingesetzt. Die Verwendung antimikrobieller Mittel hat in hohem Maße zur Verbesserung des Gesundheitszustandes
von Mensch und Tier beigetragen. Antibiotika sind in der modernen Medizin und Verfahren unverzichtbar;
Transplantationen, Chemotherapien gegen Krebs oder orthopädische Chirurgie könnten ohne ihren Einsatz nicht
durchgeführt werden. Mit ihrem breiten Einsatz geht jedoch auch ein zunehmendes Vorkommen von resistenten
Mikroorganismen einher. Die EU-GesundheitsministerInnen verabschiedeten im Jahr 2012 eine Erklärung, in der
betont wird, dass diese zunehmende Antibiotikaresistenz ein in Europa und weltweit wachsendes
Gesundheitsproblem für Mensch und Tier ist, das zu begrenzten oder unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten
führt und somit die Lebensqualität mindert [1]. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Jahr 2011 für den
World Health Day am 7. April das Thema „Antimicrobial resistance: no action today, no cure tomorrow” gewählt [2].
Seit 2008 findet auf Initiative des Europäischen Parlaments alljährlich am 18. November der Europäische
Antibiotikatag mit dem Ziel, die Bevölkerung und Fachkreise über den umsichtigen Einsatz von antimikrobiell
wirksamen Substanzen zu informieren, statt. Zudem wurde das Problem der antimikrobiellen Resistenz von der
Europäischen Kommission in ihrem Arbeitsprogramm 2015 als "Key Priority" (von höchster Dringlichkeit) verankert
[3]. Das Thema Antibiotikaresistenzen wurde 2015 beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau, Deutschland, besprochen. Der
globale Aktionsplan der WHO soll unterstützt werden. Die G7-Staaten wollen den "One-Health"-Ansatz beachten [4]
In der Humanmedizin werden die Verwendung von antibakteriellen Wirkstoffen für die Behandlung viraler
Infektionen, der ungerechtfertigte Einsatz von Substanzen mit einem extrem breiten Wirkspektrum, ein zu langer
„prophylaktischer“ Antibiotikaeinsatz bei chirurgischen Eingriffen und der Einsatz von Antibiotika bei bloßer
Kolonisierung (und nicht Infektion) des Patienten/der PatientIn als die wesentlichen Ursachen des Resistenzproblems
angesehen. Zudem tragen PatientInnen (bei Kindern deren Eltern) mit Therapieforderungen zur missbräuchlichen
Verwendung von Antibiotika bei. Der kausale Zusammenhang von Antibiotikaeinsatz und Resistenzentstehung bei
Bakterien kann sowohl für Infektionen bei PatientInnen niedergelassener ÄrztInnen als auch für nosokomiale
Infektionen belegt werden [5]. Bereits in der Empfehlung des Rates vom 15. November 2001 zur umsichtigen
Verwendung antimikrobieller Mittel in der Humanmedizin wurden die Mitgliedstaaten aufgefordert sicherzustellen,
dass spezifische Strategien für die umsichtige Verwendung antimikrobieller Mittel vorhanden sind und mit dem Ziel
umgesetzt werden, die Zunahme der gegenüber diesen Mitteln resistenten Mikroorganismen zu beschränken [6].
Bestrebungen, die Resistenzentwicklung durch einen vernünftigen Antibiotikaeinsatz im niedergelassenen Bereich zu
reduzieren, finden sich europaweit [7]. Die Bemühungen richten sich hierbei vor allem auf den Verzicht von
Antibiotikaeinsatz bei der Behandlung viraler Infekte. Die Tatsache, dass nicht überall in Österreich mikrobiologische
Diagnostik in hoher Qualität zur Verfügung steht, erschwert dem Arzt/derÄrztin in vielen Fällen eine klare
Differenzierung behandlungsbedürftiger Infektionen von solchen, die keiner antimikrobiellen Therapie bedürfen;
darüber hinaus kann initial oft nur eine sehr breite antimikrobielle Therapie erfolgen. Daraus resultieren ein unnötiger
Antibiotikaeinsatz und die bevorzugte Verwendung von Substanzen mit einem extrem breiten Wirkspektrum– beides
Faktoren, die aufgrund des immanenten Selektionsdrucks die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen fördern.
Aufgrund der verbesserten Behandelbarkeit von viralen Erkrankungen erlangen auch medikamentenresistente Viren
zunehmend Bedeutung. Die größte Gefährdung durch medikamentenresistente Viren besteht derzeit bei der HIVInfektion. Hier kann es zu einer eingeschränkten oder fehlenden Wirksamkeit der antiretroviralen Therapie sowohl bei
bereits in Behandlung stehenden PatientInnen als auch bei Personen, die sich mit diesen resistenten Viren infizieren,
kommen.
In Krankenhäusern, und hier vor allem auf den Intensivstationen, stellen multiresistente Krankenhauskeime bereits
ein alltägliches Problem dar. Die Kombination „abwehrgeschwächte“ PatientInnen, intensiver und lang andauernder
Antibiotikaeinsatz sowie Keimübertragungen von PatientIn zu PatientIn führt zum Auftreten von Infektionen mit
multiresistenten Erregern, die manchmal einer antibiotischen Therapie nicht mehr zugänglich sind. Im Dokument
„WHO Global Strategy for Containment of Antimicrobial Resistance“ werden Krankenhäuser von der
Weltgesundheitsorganisation als „a critical component of the antimicrobial resistance problem worldwide“ bezeichnet
[8].
Wenngleich unverändert gilt, dass „most of the problems with resistance in human medicine are correlated to use of
antimicrobials in humans“, so steht heute auch außer Frage, dass im Bereich der tierischen Lebensmittel die Frage
Antibiotikaresistenz ebenfalls Bedeutung hat [9, 10]. Das Panel on Biological Hazards (BIOHAZ) der Europäischen
Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat schon im Jahr 2008 die Erarbeitung und Implementierung spezifischer
Maßnahmen zur Kontrolle von rohem Geflügel-, Schweine- und Rindfleisch empfohlen, wobei Maßnahmen zur
Bekämpfung der Antibiotikaresistenz als prioritär eingestuft wurden [11]. Im Veterinärbereich werden in Österreich
bereits seit 2004 verpflichtend Monitorings zur Prävalenz von Zoonosen und ausgewählten Zoonoseerregern sowie
14
Ausgangslage
deren Empfindlichkeiten gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen in der Nutztierpopulation Österreichs (in Form von
randomisierten Stichprobenplänen bei gesunden geschlachteten Tieren – Rind, Schwein, Geflügel) durchgeführt [12].
Auch die OIE (Weltorganisation für Tiergesundheit) hat zum Schutz der Tiergesundheit und der Lebensmittelsicherheit
Empfehlungen zur Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz entwickelt [13]. So bestehen bezüglich des Monitorings
der Antibiotikaresistenz und des Erfassens von Antibiotika-Mengenströmen Vorgaben zur Harmonisierung von
nationalen Programmen, Empfehlungen zum verantwortungsvollen Gebrauch von Antibiotika in der Veterinärmedizin
und zur Risikobewertung der Antibiotikaresistenz bei der Anwendung an Tieren sowie für Labormethoden zum
Nachweis von Antibiotikaresistenzen.
Die zunehmende Antibiotikaresistenz humanpathogener Erreger stellt heute ein Problem dar, welches von allen
beteiligten Bereichen (Humanmedizin, Veterinärmedizin, primäre Tierproduktion, Lebensmittelverarbeitung und
Lebensmittelzubereitung, VerbraucherInnen) die Bereitschaft erfordert, in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich die
Verantwortung dafür wahrzunehmen, dass die Entstehung und die Weiterverbreitung von antimikrobieller Resistenz
hintan gehalten wird. Die Weltgesundheitsversammlung (engl. World Health Assembly, WHA) als höchstes
Entscheidungsorgan der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedete am 25. Mai 2015 eine Resolution, in der
alle WHO-Mitgliedstaaten aufgefordert werden, binnen zwei Jahren (bis Jahr 2017) konkrete nationale Aktionspläne
zur Bekämpfung des Problems der antimikrobiellen Resistenz zu entwickeln; "Ensure sustainable investment in
countering AMR" ist dabei eines von fünf vorgegebenen Zielen [14].
Koordinierte Maßnahmen zur Hintanhaltung der Verbreitung antimikrobieller Resistenzen erfordern SurveillanceSysteme. Nur so ist es möglich, zu beurteilen, wie lokale und globale Resistenzsituationen auf einen geänderten
Antibiotikaeinsatz und neue Infektionskontrollmaßnahmen reagieren. Im Humanbereich nehmen viele österreichische
Krankenanstalten am Europäischen System zur Überwachung von Resistenzen gegenüber antimikrobiellen
Wirkstoffen („European Antimicrobial Resistance Surveillance Network“ [EARS-Net]) und am „European Surveillance
of Antibiotic Consumption Network“ (ESAC-Net) teil. EARS-Net und ESAC-Net sind von der Gemeinschaft initiierte und
in ihrer Bedeutung durch den EU-Rat bestätigte Überwachungsprogramme, in deren Rahmen normierte,
harmonisierte und vergleichbare humanmedizinische Daten zu den Resistenzen gegenüber bakteriellen
Krankheitserregern bzw. der Verwendung von Antibiotika gesammelt werden [1]. Der vorliegende Resistenzbericht
stellt die im Rahmen der österreichweiten Resistenzüberwachung ermittelten Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Referenzen
[1] Rat der Europäischen Union (2012) Schlussfolgerungen des Rates vom 22. Juni 2012 zu den Auswirkungen der
Antibiotikaresistenz in der Human- und Tiermedizin – Die Initiative „Eine Gesundheit“ (2012/C 211/02). http: //eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ: C: 2012: 211: 0002: 0005: DE: PDF
[2] World Health Organization (2011) World Health Day – 7 April 2011: Antimicrobial resistance: no action today, no
cure tomorrow. http: //www.who.int/world-health-day/2011/en/index.html
[3] EU Public Health Programme – Work Plan for 2015. ANNEX I TO VII, ANNEX I Public Health programme – Work
Programme for 2015
[4] Zitat: Abschlusserklärung G7-Gipfel, 7.– 8. Juni 2015.
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/G8_G20/2015-06-08-g7-abschlussdeu.pdf?__blob=publicationFile&v=4
[5] Andersson DI, Hughes D (2010) Antibiotic resistance and its cost: is it possible to reverse resistance? Nature
Reviews Microbiology 8: 260–271.
[6] Rat der Europäischen Union (2002) Empfehlung des Rates vom 15. November 2001 zur umsichtigen Verwendung
antimikrobieller Mittel in der Humanmedizin (2002/77/EG). Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften L34 vom
5.2.2002; 13–16.
[7] Allerberger F, Gareis R, Jindrák V, Struelens MJ (2009) Antibiotic stewardship implementation in the European
Union: The way forward. Expert Rev Anti Infect Ther. 7: 1175–1183.
[8] World Health Organization (2001) WHO Global Strategy for Containment of Antimicrobial Resistance. World Health
Organization, Switzerland.
http://www.who.int/csr/resources/publications/drugresist/WHO_CDS_CSR_DRS_2001_2_EN/en/
[9] COMMITTEE FOR MEDICINAL PRODUCTS FOR VETERINARY USE (CVMP) 2006. Infections in humans with
fluoroquinolone and macrolide resistant Campylobacters have resulted in increased risk of hospitalisation and
complications. EMEA. http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Other/2009/10/WC500005173.pdf
15
Ausgangslage
[10] World Health Organization (1997) The Medical Impact of the use of antimicrobials in food animals. Report of a
WHO
Meeting,
Berlin,
Germany,
13–17
October
1997,
WHO/EMC/ZOO/97.4.
http://whqlibdoc.who.int/hq/1997/WHO_EMC_ZOO_97.4.pdf
[11] EFSA Panel on Biological Hazards (BIOHAZ) Panel (2008) Food borne antimicrobial resistance as a biological hazard
– Scientific Opinion of the Panel on Biological Hazards. Question No EFSA-Q–2007-089.
http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/doc/765.pdf
[12] EUROPÄISCHES PARLAMENT und RAT DER EUROPÄISCHEN UNION (2003) Richtlinie 2003/99/EG des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 17. November 2003 zur Überwachung von Zoonosen und Zoonoseerregern und zur
Änderung der Entscheidung 90/424/EWG des Rates sowie zur Aufhebung der Richtlinie 92/117/EWG des Rates.
Amtsblatt der Europäischen Union 325: 31–40
[13] Vose D, Acar J, Anthony F, Franklin A, Gupta R, Nicholls T, Tamura Y, Thompson S, Threlfall EJ, van Vuuren M,
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[14] World Health Assembly addresses antimicrobial resistance, immunization gaps and malnutrition. New release 25
MAY 2015 GENEVA http://www.who.int/mediacentre/news/releases/2015/wha-25-may-2015/en/
16
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Antibiotikaresistenz bei ausgewählten
invasiven bakteriellen Infektionserregern
Daten aus dem Humanbereich
Eine Aktivität des Nationalen Referenzzentrums für
nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz im Rahmen der Teilnahme
am European Antimicrobial Resistance
Surveillance Network (EARS-Net)
a
Ansprechpersonen
in
in
Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter
Gerhard Fluch
Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH
Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin
Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz
Fadingerstr. 1
4020 Linz
E-Mail: [email protected]
www.referenzzentrum.at
a
AutorInnen
in
in
Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter
Gerhard Fluch
Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH
Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin
Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz
Fadingerstr. 1
4020 Linz
a
Review
MMag. Sigrid Metz-Gercek
Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH
Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin
Fadingerstr. 1
4020 Linz
und
OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell
Zentrum für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
Müllner Hauptstr. 48
5020 Salzburg
16
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net) ...........................................................................................24
1
Zusammenfassung ..............................................................................................................................................................24
2
Abstract ...............................................................................................................................................................................25
3
EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick ............................................................................................................................26
4
Einleitung ............................................................................................................................................................................27
4.1
Ziel des Netzwerks ...........................................................................................................................................................27
4.2
Geschichte des Netzwerks ...............................................................................................................................................27
4.3
Netzwerkabdeckung in Österreich und Europa ...............................................................................................................27
4.4
Methodik .........................................................................................................................................................................27
5
Die EARS-Net-Datenbasis ....................................................................................................................................................28
5.1
Teilnehmende Laboratorien ............................................................................................................................................28
Meldungen in EARS-Net nach Erregern ...........................................................................................................................29
5.2
5.3
Geografische Verteilung der gemeldeten Erregerdaten ..................................................................................................29
6
Streptococcus pneumoniae .................................................................................................................................................31
6.1
Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................31
6.2
Demographische Daten ...................................................................................................................................................31
6.2.1 Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .............................................................................31
6.2.2 Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter ..................................................................................31
6.3
Streptococcus pneumoniae und Penicillin .......................................................................................................................32
6.3.1 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich Österreich gesamt ..........................................................33
6.3.2 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Altersgruppen ........................................................33
6.3.3 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung ...........................................34
6.3.4 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich im europäischen Vergleich .............................................34
6.4
Streptococcus pneumoniae und Makrolide .....................................................................................................................35
6.4.1 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich Österreich gesamt ........................................................35
6.4.2 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Altersgruppen ......................................................36
6.4.3 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Geschlecht ...........................................................36
6.4.4 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung .........................................37
6.4.5 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich im europäischen Vergleich ...........................................37
6.5
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Penicillin und Makrolide.....................................................................38
6.5.1 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Österreich gesamt........................................................................38
6.5.2 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz nach Altersgruppen .....................................................................38
6.5.3 Serotypen ..................................................................................................................................................................38
7
Staphylococcus aureus ........................................................................................................................................................39
7.1
Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................39
7.2
Demographische Daten ...................................................................................................................................................39
7.2.1 Staphylococcus aureus nach Geschlecht ...................................................................................................................39
7.2.2 Staphylococcus aureus nach Geschlecht und Lebensalter.........................................................................................39
7.3
MRSA ...............................................................................................................................................................................40
7.3.1 MRSA-Raten – Österreich gesamt .............................................................................................................................40
7.3.2 MRSA-Raten nach Geschlecht und Lebensalter ........................................................................................................40
7.3.3 MRSA-Raten nach Altersgruppen ..............................................................................................................................41
7.3.4 MRSA-Raten nach Geschlecht ...................................................................................................................................41
7.3.5 MRSA-Raten nach Krankenhausabteilung .................................................................................................................41
7.3.6 MRSA-Raten nach Bundesländern .............................................................................................................................42
7.3.7 MRSA-Raten im europäischen Vergleich ...................................................................................................................42
7.4
Staphylococcus aureus und Vancomycin .........................................................................................................................43
8
Escherichia coli ....................................................................................................................................................................43
8.1
Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................43
8.2
Demographische Daten ...................................................................................................................................................43
8.2.1 Escherichia coli nach Geschlecht ...............................................................................................................................43
8.2.2 Escherichia coli nach Geschlecht und Lebensalter ....................................................................................................44
8.3
Escherichia coli und Aminopenicilline ..............................................................................................................................44
8.3.1 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt ..............................................................................45
8.3.2 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Altersgruppen ............................................................................45
8.3.3 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Geschlecht ..................................................................................45
8.3.4 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Krankenhausabteilung ...............................................................46
8.3.5 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Bundesländern ...........................................................................46
8.3.6 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im europäischen Vergleich .................................................................46
8.4
Escherichia coli und Fluorochinolone ..............................................................................................................................47
8.4.1 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt ...............................................................................47
8.4.2 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen .............................................................................47
8.4.3 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht ..................................................................................48
8.4.4 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung ................................................................ 48
17
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
8.4.5 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ............................................................................48
8.4.6 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im europäischen Vergleich ..................................................................48
8.5
Escherichia coli und 3.-Generations-Cephalosporine ......................................................................................................49
8.5.1 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt .......................................................49
8.5.2 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen .....................................................50
8.5.3 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht ..........................................................50
8.5.4 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung ........................................50
8.5.5 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Bundesländern ....................................................51
8.5.6 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im europäischen Vergleich ..........................................51
8.5.7 ESBL bei Escherichia coli ............................................................................................................................................52
8.6
Escherichia coli und Aminoglykoside ...............................................................................................................................52
8.6.1 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt ................................................................................53
8.6.2 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen ..............................................................................53
8.6.3 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht ...................................................................................53
8.6.4 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung .................................................................54
8.6.5 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern.............................................................................54
8.6.6 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im europäischen Vergleich ...................................................................54
8.7
Escherichia coli und Carbapeneme ..................................................................................................................................55
8.7.1 Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich Österreich gesamt .....................................................................55
9
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium ...............................................................................................................55
9.1
Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................55
9.2
Demographische Daten ...................................................................................................................................................56
9.2.1 Enterokokken nach Geschlecht .................................................................................................................................56
9.2.2 Enterokokken nach Geschlecht und Lebensalter ......................................................................................................56
9.3
Enterokokken und Aminopenicilline ................................................................................................................................ 57
9.3.1 Enterokokken – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt ................................................................................57
9.4
Enterokokken – hochgradige Resistenz gegenüber Aminoglykosiden .............................................................................57
9.4.1 Enterokokken – hochgradige Resistenz gegenüber Aminoglykosiden Österreich gesamt ........................................57
9.4.2 Enterokokken – Aminoglykoside hochgradig resistent im europäischen Vergleich ..................................................57
9.5
Enterokokken und Vancomycin .......................................................................................................................................59
9.5.1 Enterokokken – Vancomycin resistent Österreich gesamt ........................................................................................59
9.5.2 Enterokokken – Vancomycin nicht empfindlich nach Regionen ................................................................................59
9.5.3 Enterokokken – Vancomycin resistenz im europäischen Vergleich ..........................................................................60
10
Klebsiella pneumoniae ........................................................................................................................................................61
10.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................61
10.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................62
10.2.1 Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht ...................................................................................................................62
10.2.2 Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter .........................................................................................62
10.3 Klebsiella pneumoniae und Fluorochinolone ...................................................................................................................62
10.3.1 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt....................................................................62
10.3.2 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen und Geschlecht ........................................63
10.3.3 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht .......................................................................63
10.3.4 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung ....................................................63
10.3.5 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ................................................................ 64
10.3.6 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ................................................................ 64
10.4 Klebsiella pneumoniae und 3.-Generations-Cephalosporine ...........................................................................................65
10.4.1 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt ...........................................65
10.4.2 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen .........................................65
10.4.3 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht ...............................................65
10.4.4 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung ............................66
10.4.5 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Bundesländern ........................................66
10.4.6 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im europäischen Vergleich ..............................66
10.4.7 ESBL bei Klebsiella pneumoniae ................................................................................................................................ 67
10.5 Klebsiella pneumoniae und Aminoglykoside....................................................................................................................67
10.5.1 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt ....................................................................67
10.5.2 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen ..................................................................68
10.5.3 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht .......................................................................68
10.5.4 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung .....................................................68
10.5.5 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern .................................................................69
10.5.6 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 ..........................................................69
10.6 Klebsiella pneumoniae und Carbapeneme ......................................................................................................................70
10.6.1 Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme Österreich gesamt ......................................................................................70
10.6.2 Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im europäischen Vergleich ..........................................................70
11
Pseudomonas aeruginosa ...................................................................................................................................................71
11.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................71
11.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................72
11.2.1 Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht ..............................................................................................................72
18
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
11.2.2 Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht und Lebensalter ....................................................................................72
11.3 Pseudomonas aeruginosa und Aminoglykoside ..............................................................................................................72
11.3.1 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt ...............................................................73
11.3.2 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen .............................................................73
11.3.3 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht ..................................................................73
11.3.4 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung ................................................73
11.3.5 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern ............................................................74
11.3.6 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im europäischen Vergleich ..................................................74
11.4 Pseudomonas aeruginosa und Fluorochinolone ..............................................................................................................75
11.4.1 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt ..............................................................75
11.4.2 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen ............................................................75
11.4.3 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht..................................................................76
11.4.4 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung ...............................................76
11.4.5 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ...........................................................76
11.4.6 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im europäischen Vergleich .................................................76
11.5 Pseudomonas aeruginosa und Ceftazidim .......................................................................................................................77
11.5.1 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Österreich gesamt .......................................................................77
11.5.2 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Altersgruppen .....................................................................78
11.5.3 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Geschlecht ...........................................................................78
11.5.4 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Krankenhausabteilung ........................................................78
11.5.5 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Bundesländern ....................................................................79
11.5.6 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent im europäischen Vergleich ..........................................................79
11.6 Pseudomonas aeruginosa und Piperacillin/Tazobactam .................................................................................................80
11.6.1 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent Österreich gesamt ..................................................80
11.6.2 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Altersgruppen ................................................80
11.6.3 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Geschlecht .....................................................80
11.6.4 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Krankenhausabteilung ...................................81
11.6.5 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Bundesländern ...............................................81
11.6.6 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im europäischen Vergleich .....................................81
11.7 Pseudomonas aeruginosa und Carbapeneme .................................................................................................................82
11.7.1 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent Österreich gesamt ..................................................................82
11.7.2 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Geschlecht .....................................................................82
11.7.3 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung ...................................................83
11.7.4 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Bundesländern ...............................................................83
11.7.5 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im europäischen Vergleich .....................................................83
12
Acinetobacter sp. ................................................................................................................................................................ 84
12.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................84
12.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................85
12.3 Acinetobacter sp. und Aminoglykoside ............................................................................................................................85
12.3.1 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt ............................................................................85
12.3.2 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung .............................................................85
12.3.3 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern .........................................................................85
12.4 Acinetobacter sp. und Fluorochinolone ...........................................................................................................................85
12.4.1 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt ............................................................................85
12.4.2 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung .............................................................86
12.4.3 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ........................................................................86
12.5 Acinetobacter sp. und Carbapeneme...............................................................................................................................86
12.5.1 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent Österreich gesamt ...............................................................................86
12.5.2 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung ................................................................ 86
12.5.3 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Bundesländern ............................................................................86
Referenzen ..........................................................................................................................................................................87
13
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Abbildung 9:
Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht .............................................................................................31
Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische
Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 .......................................................................32
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ............33
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2014 .......................35
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2010 und
2014 ...........................................................................................................................................................35
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ..........36
Streptococcus pneumoniae – Makrolide resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...........................36
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2014 .....................37
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2010 und
2014 ...........................................................................................................................................................37
19
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 10:
Abbildung 11:
Abbildung 12:
Abbildung 13:
Abbildung 14:
Abbildung 15:
Abbildung 16:
Abbildung 17:
Abbildung 18:
Abbildung 19:
Abbildung 20:
Abbildung 21:
Abbildung 22:
Abbildung 23:
Abbildung 24:
Abbildung 25:
Abbildung 26:
Abbildung 27:
Abbildung 28:
Abbildung 29:
Abbildung 30:
Abbildung 31:
Abbildung 32:
Abbildung 33:
Abbildung 34:
Abbildung 35:
Abbildung 36:
Abbildung 37:
Abbildung 38:
Abbildung 39:
Abbildung 40:
Abbildung 41:
Abbildung 42:
Abbildung 43:
Abbildung 44:
Abbildung 45:
Abbildung 46:
Abbildung 47:
Abbildung 48:
Abbildung 49:
Abbildung 50:
Abbildung 51:
Abbildung 52:
Abbildung 53:
Abbildung 54:
Abbildung 55:
Abbildung 56:
Abbildung 57:
Abbildung 58:
Abbildung 59:
Abbildung 60:
Abbildung 61:
Abbildung 62:
Abbildung 63:
Abbildung 64:
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Penicillin und Makrolide seit dem Jahr 2010 ................38
Staphylococcus aureus nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .....................................................................39
Staphylococcus aureus nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische
Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 .......................................................................40
MRSA-Raten – Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ...............................................................................40
Anzahl S.aureus-Fälle und MRSA-Anteil nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die
österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 ..............................................41
MRSA-Raten nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .....................................................................................41
MRSA-Raten im Ländervergleich 2014 .......................................................................................................42
MRSA-Raten im europäischen Vergleich 2010 und 2014 ...........................................................................43
Escherichia coli nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .................................................................................44
Escherichia coli nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in
den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 ................................................................................................ 44
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent seit dem Jahr 2010 ..............................................................45
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...................................45
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im Ländervergleich 2014 .....................................................46
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im europäischen Vergleich 2010 und 2014 .........................47
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .................................47
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ....................................48
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014 ......................................................49
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ......................................49
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .........50
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ............50
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2014 ..............................51
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ..............52
Escherichia coli – Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolation (durch Beurteilung) seit dem Jahr 2010 ...........52
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ..................................53
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .....................................53
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 .......................................................54
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .......................................55
Enterokokken nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...................................................................................56
Enterokokken nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in
den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 ................................................................................................ 56
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt
seit dem Jahr 2010 .....................................................................................................................................57
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium –Aminoglykoside hochgradig resistent
Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .......................................................................................................57
Enterococcus faecalis - Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2014 ...........................58
Enterococcus faecalis - Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ...........58
Enterococcus faecium – Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2014 .........................58
Enterococcus faecium – Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .........59
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium – Vancomycin resistent Österreich gesamt seit
dem Jahr 2010 ............................................................................................................................................59
Enterococcus faecalis – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2014 ...................................................60
Enterococcus faecalis – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ...................................60
Enterococcus faecium – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2014 ..................................................61
Enterococcus faecium – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ..................................61
Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .....................................................................62
Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische
Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 .......................................................................62
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .....................63
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ........................63
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014 ..........................................64
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ..........................64
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt seit dem
Jahr 2010 ....................................................................................................................................................65
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................65
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2014 .................66
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2010 und
2014 ...........................................................................................................................................................67
Klebsiella pneumoniae – Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolaten mit Beurteilung seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................67
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ......................68
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .........................68
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 ...........................................69
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ...........................69
20
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 65:
Abbildung 66:
Abbildung 67:
Abbildung 68:
Abbildung 69:
Abbildung 70:
Abbildung 71:
Abbildung 72:
Abbildung 73:
Abbildung 74:
Abbildung 75:
Abbildung 76:
Abbildung 77:
Abbildung 78:
Abbildung 79:
Abbildung 80:
Abbildung 81:
Abbildung 82:
Abbildung 83:
Abbildung 84:
Abbildung 85:
Abbildung 86:
Abbildung 87:
Abbildung 88:
Abbildung 89:
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2014 ..............................................70
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ..............................71
Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ................................................................ 72
Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische
Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 .......................................................................72
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .................73
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ....................73
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 ......................................74
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ......................75
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ................75
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...................76
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014 .....................................77
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .....................77
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .........................78
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ............................78
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Ländervergleich 2014 ...................................................79
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Ländervergleich 2010 und 2014 ...................................79
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent Österreich gesamt seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................80
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Geschlecht seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................80
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Ländervergleich 2014 .........................81
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .........82
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ....................82
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .......................83
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2014 .........................................83
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .........................84
Acinetobacter sp. nach Geschlecht ............................................................................................................85
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Tabelle 13:
Tabelle 14:
Tabelle 15:
Tabelle 16:
Tabelle 17:
Tabelle 18:
Tabelle 19:
Tabelle 20:
Tabelle 21:
Tabelle 22:
Tabelle 23:
Tabelle 24:
Tabelle 25:
Tabelle 26:
Tabelle 27:
Tabelle 28:
Tabelle 29:
Tabelle 30:
Tabelle 31:
EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick ...................................................................................................26
EARS-Net – Erfassungsgrad der Akutkrankenanstalten..............................................................................27
Teilnehmende Zentren und Anzahl Erstisolate in der EARS-Net AT Datenbank.........................................28
Anzahl Meldungen nach Erregern 2010–2014 ...........................................................................................29
Bevölkerungszahlen 2014 absolut und relativ nach Bundesländern ..........................................................29
Datenmeldungen nach Bundesländern ......................................................................................................29
Datenmeldungen zu Streptococcus pneumoniae seit dem Jahr 2010 ........................................................31
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail ............................32
Streptococcus pneumoniae – Penicillin, aus EUCAST clinical breakpoints table v.5.0 ................................ 33
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich seit dem Jahr 2010 ..........................................33
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 .........33
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung seit dem
Jahr 2010 ....................................................................................................................................................34
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Regionen seit dem Jahr 2010 ..................34
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich seit dem Jahr 2010 ........................................36
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Altersgruppen seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................36
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung seit dem
Jahr 2010 ....................................................................................................................................................37
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .........................38
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz nach Altersgruppen ......................................................38
Datenmeldungen zu Staphylococcus aureus seit dem Jahr 2010 ...............................................................39
MRSA-Raten nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ................................................................................41
MRSA-Raten nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ...................................................................42
MRSA-Raten im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010......................................................................42
Staphylococcus aureus – Vancomycin nicht empfindlich Österreich gesamt .............................................43
Datenmeldungen zu Escherichia coli seit dem Jahr 2010 ...........................................................................43
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ..............................45
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 .................46
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ....................46
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ...............................47
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ..................48
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 .....................48
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................50
21
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Tabelle 32:
Tabelle 33:
Tabelle 34:
Tabelle 35:
Tabelle 36:
Tabelle 37:
Tabelle 38:
Tabelle 39:
Tabelle 40:
Tabelle 41:
Tabelle 42:
Tabelle 43:
Tabelle 44:
Tabelle 45:
Tabelle 46:
Tabelle 47:
Tabelle 48:
Tabelle 49:
Tabelle 50:
Tabelle 51:
Tabelle 52:
Tabelle 53:
Tabelle 54:
Tabelle 55:
Tabelle 56:
Tabelle 57:
Tabelle 58:
Tabelle 59:
Tabelle 60:
Tabelle 61:
Tabelle 62:
Tabelle 63:
Tabelle 64:
Tabelle 65:
Tabelle 66:
Tabelle 67:
Tabelle 68:
Tabelle 69:
Tabelle 70:
Tabelle 71:
Tabelle 72:
Tabelle 73:
Tabelle 74:
Tabelle 75:
Tabelle 76:
Tabelle 77:
Tabelle 78:
Tabelle 79:
Tabelle 80:
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung seit dem
Jahr 2010 ....................................................................................................................................................51
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Bundesländervergleich seit dem
Jahr 2010 ....................................................................................................................................................51
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ................................ 53
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ...................54
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 .....................54
Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich in Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ...................55
Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail .......................................55
Datenmeldungen Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium seit dem Jahr 2010 ...........................56
Enterokokken – Vancomycin nicht empfindlich nach Regionen ................................................................ 59
Datenmeldungen Klebsiella pneumoniae seit dem Jahr 2010 ....................................................................61
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ...................63
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................63
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 .........64
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen seit dem
Jahr 2010 ....................................................................................................................................................65
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung
seit dem Jahr 2010 .....................................................................................................................................66
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Bundesländervergleich seit
dem Jahr 2010 ............................................................................................................................................66
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2009 ....................68
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................68
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ..........69
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ........................................70
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail ...........................70
Datenmeldungen Pseudomonas aeruginosa seit dem Jahr 2010...............................................................71
Datenmeldungen Pseudomonas aeruginosa nach Bundesländern seit dem Jahr 2010 .............................71
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ...............73
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................74
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................74
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ..............75
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................76
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................76
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 .......................78
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ..........78
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 .............79
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................80
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Krankenhausabteilung seit
dem Jahr 2010 ............................................................................................................................................81
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Bundesländervergleich seit
dem Jahr 2010 ............................................................................................................................................81
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................83
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr
2010 ...........................................................................................................................................................83
Datenmeldungen Acinetobacter sp. (Anzahl Isolate aus Blutkultur) ..........................................................84
Datenmeldungen Acinetobacter sp. (Anzahl Isolate aus Blutkultur) nach Bundesländern ........................84
Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013 ..............................85
Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013 ...............85
Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013 ..................85
Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013 .............................85
Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013 ..............86
Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013 .................86
Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013 .................................86
Acinetobacter sp. – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail ...................................86
Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013 ..................86
Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013 .....................86
22
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
A B K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S
Abkürzung
Langtext
AT
BE
BG
CH
CLSI
CY
CZ
DE
Österreich
Belgien
Bulgarien
Schweiz
Clinical and Laboratory Standards Institute
Zypern
Tschechische Republik
Deutschland
DK
ECDC
EE
ES
ESBL
EUCAST
FI
FR
Dänemark
European Centre for Disease Prevention and Control
Estland
Spanien
Extended-Spectrum Beta-Lactamase
European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing
Finnland
Frankreich
GR
HR
HU
IE
IL
IS
IT
Griechenland
Kroatien
Ungarn
Republik Irland
Israel
Island
Italien
LT
LU
LV
MRSA
MT
NL
NO
PL
Litauen
Luxemburg
Lettland
Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus
Malta
Niederlande
Norwegen
Polen
PT
RO
SE
SI
SK
TR
UK
Bgld
Portugal
Rumänien
Schweden
Slowenien
Slowakei
Türkei
Großbritannien
Burgenland
K
Nö
Oö
Sbg
Stmk
T
V
Kärnten
Niederösterreich
Oberösterreich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
VRE
W
n.d.
Vancomycin-resistente Enterokokken
Wien
nicht durchgeführt
23
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net)
1
Zusammenfassung
Die österreichischen EARS-Net-Daten repräsentieren eine Datensammlung von derzeit 142 Akutkrankenanstalten. Die
Resistenzraten der invasiven Indikatorerreger bilden somit eine zuverlässige Ersatzmaßzahl für die Prävalenz der
Resistenz der jeweiligen Erreger gegenüber den ausgewählten antibiotischen Substanzen. Im Jahr 2011 erfolgte in
Österreich bei der Empfindlichkeitsprüfung von Bakterien in der Humanmedizin eine Methodenumstellung von CLSI
auf EUCAST, die 2012 erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die österreichischen Ergebnisse für 2014 lassen sich
wie folgt zusammenfassen:
Bei S. pneumoniae zeigte sich ein erfreuliches Bild bei Penicillin. Lediglich 7 invasive Isolate waren im Jahr 2014
gegenüber Penicillin resistent (1,9%). Dabei kommen nach EUCAST in Abhängigkeit von Klinik und beabsichtigter
Verabreichungsform unterschiedliche Grenzwerte zur Anwendung. Von einem „hochresistenten“ Isolat würde bei
einer MHK von > 2 mg/L gesprochen werden. In Österreich wurde 2014 nur ein einziges solches Isolat nachgewiesen
(0,2%). Nach einem deutlichen Anstieg der Resistenzrate bei Makroliden im Jahr 2012 auf 17% sank die Resistenzrate
2013 auf 10% und blieb 2014 stabil (10,5%). Die 3 häufigsten Serotypen invasiver Isolate im Jahr 2014 waren 3, 7F und
14. Bei Kleinkindern bis zum 2. Lebensjahr war der Typ 15A am häufigsten, in der Altersgruppe der ab 60-Jährigen die
Serotypen 3, 7F und 14.
Die MRSA-Rate zeigte bis 2013 (9,1%) eine steigende Tendenz und sank 2014 auf 7,8%. Eine herabgesetzte
Empfindlichkeit (Resistenz) gegenüber Vancomycin wurde auch im Jahr 2014 bei keinem invasiven S. aureus-Isolat
detektiert.
Die Resistenzrate für Escherichia coli ist bei Aminopenicillinen (50%) seit 2010 im Wesentlichen gleich hoch geblieben.
Im Vergleich zu 2013 ist die Resistenzrate bei Fluorochinolonen von 22,0% auf 19,8%, bei 3.-GenerationsCephalosporinen von 9,9% auf 9,4% und bei Aminoglykosiden von 7,3% auf 7,2% gesunken. 2014 betrug die Rate der
speziell auf ESBL getesteten Isolate (ca. 1/3 aller) 24,4%.
Bei Enterokokken war die Resistenzrate gegenüber Aminopenicillin und Aminoglykosiden im Vergleich zu den
Vorjahren unverändert. Die VRE-Rate lag bei E. faecalis unter 1% und bei E. faecium bei 4,4%.
Die Resistenzrate für K. pneumoniae zeigte seit 2010 gegenüber Fluorochinolonen und 3.-GenerationsCephalosporienen eine deutlich rückläufige Tendenz und ist bei Aminoglykosiden im Wesentlichen stabil geblieben. Im
Vergleich zu 2013 kam es 2014 zu deutlichen Rückgängen der Resistenzraten bei Fluorochinolonen (von 15,8% auf
10,4%) und 3.-Generations-Cephalosporinen (von 10,7% auf 8,2%). Bei Aminoglykosiden kam es zu einem leichten
Anstieg der Resistenzrate (von 5,3% auf 5,5%). 2014 betrug die Rate der speziell auf ESBL getesteten Isolate (ca. 1/3
aller) 16,8%.
Carbapenemase produzierende Isolate: 2014 wurden bei E. coli 1 invasiver Stamm und bei K. pneumoniae 7 invasive
Stämme isoliert, die Carbapenemase produzierten.
Bei P. aeruginosa zeigte sich 2014 bei folgenden Substanzklassen ein Rückgang der Resistenzraten: Fluorochinolone
10,9% (-4,3%), Piperacillin/Tazobactam 11,8% (-1,5%), Ceftazidim 8,7% (-0,8%) und Aminoglykoside 6,6% (-0,8%). Bei
Carbapenemen hingegen stieg die Resistenzrate auf 12,7% (+0,6%).
Bei Acinetobacter sp. lagen die Resistenzraten bei insgesamt nur 79 Isolaten gegenüber Aminoglykosiden bei 8,9%,
gegenüber Fluorochinolen bei 5,3% und gegenüber Carbapenemen bei 6,4%.
Insgesamt zeigte sich in Österreich vor allem bei nosokomialen grampositiven Erregern wie MRSA und VRE noch
immer eine günstige Situation mit einem leicht rückläufigen Trend über viele Erreger-/Substanzklassenkombinationen.
Die Resistenzraten waren im Europavergleich niedrig. Einen Problembereich stellten weiterhin die gramnegativen
Erreger dar.
24
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
2
Abstract
The Austrian EARS-Net data represent a data base illustrating currently 142 Austrian hospitals. The resistance rates of
the invasive indicator pathogens, hence, constitute a reliably measured substitute value for the prevalence of the
respective pathogens in relation with the antibiotic substances selected. As it concerns human antimicrobial
susceptibility testing methodology, Austrian microbiology laboratories switched from CLSI to EUCAST consecutively in
2011, a process that was successfully completed in 2012. The Austrian results may be summarised for 2014 as follows:
In the case of S. pneumoniae there was again a very positive situation for penicillin. Only 7 invasive isolates proved to
be not resistant to penicillin in the year 2014 (1.9%). According to EUCAST, different threshold values are used subject
to clinical indication and intended medication. Isolates with MIC > 2 mg/l would be regarded as "highly resistant". In
2014 only one of them has been detected in Austria (0.2%). The situation of the resistance rate in regard to
macrolides, which significantly increased to 17% in 2012, shows a notable decrease to 10% in 2013 and remained
stable in 2014 (10.5%). The three most frequent serotypes of invasive isolates in the year 2014 were 3, 7F and 14.
With children younger ≤ 2 years, type 15A was the most frequent one. In the age group of 60+, the most frequent
serotypes were 3, 7F and 14.
The MRSA rate showed an upward trend until 2013 (9.1%) and decreased to 7.8% in 2014. No reduced sensitivity to
(resistance against) vancomycin was also detected in the year 2014 in any invasive S. aureus isolate.
In the case of E. coli, the resistance rate of aminopenicillins (50%) has remained unchanged since 2010. In comparison
rd
with 2013 the resistance rates of fluoroquinolones (from 22.0% to 19.8%), 3 generation cephalosporins (from 9.9%
to 9.4%) and aminoglycosides (from 7.3% to 7.2%) were decreasing. In 2014 the rate of isolates especially tested for
ESBL (approx. 1/3 of all) was 24.4%.
With enterococci no change of the resistance rates against aminopenicillin and aminoglycosides in comparison with
the years before was detected. The VRE rate was still below 1% with E. faecalis and was 4.4% with E. faecium.
rd
In the case of K. pneumoniae the resistance rates of fluoroquinolones and 3 generation cephalosporins showed a
notable declining trend, whereas the resistance rate of aminoglycosides has remained stable since 2010. In
rd
comparison with 2013 the resistance rates of fluoroquinolones (from 15.8% to 10.4%) and 3 generation
cephalosporins (from 10.7% to 8.2%) were significantly decreasing. The resistance rate of aminoglycosides increased
slightly from 5.3% to 5.5%. In 2014 the rate of isolates especially tested for ESBL (approx. 1/3 of all) was 16.8%.
Carbapenemase producing isolates: In 2014 1 E. coli invasive isolate and 7 K. pneumonia invasive isolates were
isolated, which produced carbapenemase.
With P. aeruginosa a decrease of the resistance rates in connection with the following substance classes was recorded
in 2014: fluoroquinolones 10.9% (-4.3%), piperacillin/tazobactam 11.8% (-1.5%), ceftazidime 8.7% (-0.8%), and
aminoglycosides 6.6% (-0.8), with the exception of the resistance for carbapenems increasing to 12.7% (+0.6%).
Acinetobacter sp. showed resistance rates against aminoglycosides for 8.9%, against fluoroquinolones for 5.3% and
against carbapenems for 6.4%. Only 79 isolates were reported.
In total, there is still a positive and stable situation detectable in Austria, especially with nosocomial gram-positive
pathogens like MRSA and VRE, showing a slightly declining trend concerning many pathogen/substance class
combinations. Compared to other European countries, the resistance rates are low. A rather growing problematic field
are the gram-negative pathogens.
25
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
3
EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick
Tabelle 1:
Legende
EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick
↔ keine Änderung
↗ Anstieg
↘ Rückgang
Anzahl Länder
EU-M aximum
Situation AT
EU-M inimum
26
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
4
Einleitung
4.1
Ziel des Netzwerks
EARS-Net ist ein internationales Netzwerk nationaler Surveillance-Systeme mit dem Ziel, vergleichbare, nachhaltige
und repräsentative Resistenzdaten von ausgewählten Keimen aus Blutkulturen und Liquor für Aktivitäten der
öffentlichen Gesundheitsvorsorge zu sammeln und bereitzustellen.
4.2
Geschichte des Netzwerks
Bereits seit Beginn der internationalen Projektaktivitäten 1998 nimmt auch Österreich an der Datensammlung teil.
Seit 2000 ist die Sammlung und Meldung der Resistenzdaten fixer Bestandteil der österreichischen Aktivitäten in der
Infektions- und Resistenzsurveillance.
Mit Jänner 2010 wurde EARSS vom „European Centre for Disease Prevention and Control“ (ECDC) übernommen und
wird unter der Bezeichnung „European Antimicrobial Resistance Surveillance Network“ (EARS-Net) weitergeführt.
4.3
Netzwerkabdeckung in Österreich und Europa
In Österreich beteiligen sich 40 mikrobiologische Laboratorien (Stand 31.12.2014) freiwillig an der EARS-NetDatenmeldung, davon lieferten 39 Laboratorien Daten. Insgesamt wurden damit im Jahr 2014 Daten von 142
Akutkrankenanstalten gesammelt. Zusätzlich konnten Daten von 14 weiteren Krankenanstalten erhoben werden.
Tabelle 2:
EARS-Net – Erfassungsgrad der Akutkrankenanstalten
Krankenanstaltstyp
Anzahl
EARS-Net
Erfassungsgrad
15
22
28
33
12
27
28
15
22
26
33
10
20
16
100%
100%
93%
100%
83%
74%
57%
Zentralversorgungsfunktion
Schwerpunktversorgungsfunktion
Erweiterte Standardversorgungsfunktion
Standardversorgungsfunktion
Verringerte Standardversorgungsfunktion
Sonderkrankenanstalt
Sonstige Krankenanstalten (Sanatorien)
Quelle: Gesundheit Österreich GmbH, Nationales Referenzzentrum
Europaweit sind mittlerweile 30 Länder in das Netzwerk eingebunden [1].
4.4
Methodik
Die Datenbasis von EARS-Net baut ausschließlich auf Routinedaten auf, die nach einem gemeinsamen Protokoll
erhoben werden. Dies erlaubt die kontinuierliche Erfassung der Resistenzsituation zu vertretbaren Kosten.
Voraussetzung für valide Daten ist die Qualität der mikrobiologischen Befundung, vor allem der Resistenztestung, in
den teilnehmenden Laboratorien. Von Oktober 2010 bis Ende des Jahres 2011 erfolgte in Österreich kontinuierlich die
Umstellung der Resistenzbestimmung von CLSI- auf EUCAST-Kriterien (www.eucast.org). Zur Sicherung der Qualität
der Daten stellt EARS-Net Protokolle sowie einen jährlichen Rundversuch zur Verfügung. Der AURES beinhaltet seit
2012 Daten, die einheitlich nach EUCAST-Kriterien erstellt werden.
Zur Sammlung werden Indikatorkeime mit besonderer Bedeutung in bestimmten Infektionssituationen ausgewählt.
Von diesen werden wichtige Resistenzphänomene, die einen Rückschluss auf die allgemeine Resistenzsituation
erlauben, gemeldet. Es werden nur Daten von invasiven Infektionen, d. h. von Blutkulturisolaten und in einzelnen
Fällen von Liquorisolaten, registriert. Damit ist einerseits eine gute Vergleichbarkeit gegeben, andererseits ist
sichergestellt, dass die erhobenen Daten auch klinische Relevanz haben.
Derzeit werden folgende Erreger erfasst:







Staphylococcus aureus (Blutkulturen, seit 01/2001)
Streptococcus pneumoniae (Blutkulturen und Liquor, seit 01/2001)
Escherichia coli (Blutkulturen und Liquor, seit 01/2001)
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium (Blutkulturen, seit 01/2001)
Klebsiella pneumoniae (Blutkulturen und Liquor, seit 09/2005)
Pseudomonas aeruginosa (Blutkulturen und Liquor, 09/2005)
Acinetobacter sp. (Blutkulturen und Liquor, seit 01/2013)
27
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Sämtliche Unterlagen wie Berichte, Protokolle und die aggregierten Daten aller Teilnehmerländer können auch über
die ECDC-Website www.ecdc.europa.eu abgerufen werden [2].
5
5.1
Die EARS-Net-Datenbasis
Teilnehmende Laboratorien
Tabelle 3 zeigt die teilnehmenden Laboratorien und deren eingebrachten Meldungen im Verlauf seit dem Jahr 2010.
Im Jahr 2014 meldeten 39 der 40 teilnehmenden Laboratorien effektiv Daten. (Das Labor AT004 AGES Graz
verzeichnete von 2010 bis 2014 keine positiven Blutkulturen mit Indikatorkeimen und wurde daher in Tabelle 3 nicht
angeführt.)
Tabelle 3:
Teilnehmende Zentren und Anzahl Erstisolate in der EARS-Net AT Datenbank
Labor
AT001
AT002
AT003
AT005
AT006
AT007
Zentrum
KH der Elisabethinen Linz GmbH/analyse Biolab GmbH
Medizinische Universität Wien
Medizinische Universität Graz
Medizinische Universität Innsbruck
Medizinische Universität Salzburg
Institut für med. und chem. Labordiagnostik, Klagenfurt
Stadt
Linz
Wien
Graz
Innsbruck
Salzburg
Klagenfurt
2010
483
497
115
693
302
441
2011
453
301
125
763
392
414
2012
521
516
123
822
353
423
2013
547
625
145
804
461
462
2014
565
648
152
824
490
490
AT008
AT009
AT010
AT011
AT012
AT014
AT015
AGES Wien
Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg
LKH Feldkirch
A.ö. Krankenhaus Oberwart
Landesklinikum Waldviertel Horn
KH der Barmherzigen Schwestern Ried
Landesklinikum Mostviertel Amstetten
Wien
Linz
Feldkirch
Oberwart
Horn
Ried
Amstetten
69
82
259
126
165
94
151
34
112
260
143
194
133
153
41
82
314
156
203
108
193
33
108
302
181
181
124
180
35
118
302
145
191
160
203
AT016
AT017
AT018
AT019
AT020
AT021
AT022
AT023
Klinikum Wels-Grieskirchen
Landesklinikum Krems
Landesklinikum Weinviertel Mistelbach
Landesklinikum St. Pölten
Landesklinikum Wiener Neustadt
Landeskrankenhaus Villach
Landeskrankenhaus Leoben-Eisenerz
Krankenhaus Steyr
Wels
Krems
Mistelbach
St. Pölten
Wr. Neustadt
Villach
Leoben
Steyr
258
178
146
173
248
141
188
227
304
102
226
347
266
132
178
276
301
132
228
387
278
171
231
240
296
123
246
364
303
176
257
236
340
173
244
481
288
200
259
247
AT024
AT025
AT026
AT027
AT028
AT029
AT030
AT031
Krankenhaus Vöcklabruck
SMZ Süd - Kaiser-Franz-Josef-Spital Wien
Kardinal Schwarzenberg'sches Krankenhaus Schwarzach
Krankenhaus Hietzing
Krankenanstalt Rudolfstiftung
SMZ Baumgartner Höhe - Otto Wagner Spital
Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie Graz
Wilhelminenspital Wien
Vöcklabruck
Wien
Schwarzach/Pongau
Wien
Wien
Wien
Graz
Wien
220
391
135
432
301
36
288
153
228
373
143
431
278
26
331
192
237
444
105
453
322
27
314
189
245
500
105
505
270
40
353
256
252
456
92
514
322
42
474
244
AT032
AT033
AT034
AT035
AT036
AT037
AT038
Labor Dr. Dieter Kosak
SMZ Ost - Donauspital Wien
KH der Barmherzigen Brüder Eisenstadt
Hanusch-Krankenhaus Wien
Labor Dr. Richter/Dr. Mustafa Salzburg
Univ.-Klinik für Innere Medizin - Klinische Abteilung für Pulmonologie
Landesklinikum Thermenregion Mödling
Wien
Wien
Eisenstadt
Wien
Salzburg
Graz
Mödling
103
228
94
132
73
252
109
116
232
99
120
45
260
165
113
336
113
149
57
280
187
118
336
145
140
64
287
185
161
241
134
139
71
297
198
AT040
AT042
AT043
Allgemeines Krankenhaus Linz
Labor Dr. Breuer
KH der Barmherzigen Schwestern Wien
Linz
Wien
Wien
26
106
0
44
115
163
12
148
237
0
139
252
126
130
235
Die Datenbasis umfasst seit dem Jahr 2000 Resistenzdaten zu nunmehr 88.535 Isolaten klinisch relevanter Infektionen
aus Blutkulturen und Liquor. Da sich durch Umstrukturierungen in den mikrobiologischen Laboratorien und durch sich
verändernde Einsendegewohnheiten der Spitäler die Anzahl der Isolate pro Labor über die Jahre zum Teil erheblich
verändert hat, werden alle Laboratorien in Österreich, die Blutkulturen und/oder Liquor-Kulturen bearbeiten, wenn
möglich in das EARS-Net-Netzwerk eingebunden.
28
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
5.2
Meldungen in EARS-Net nach Erregern
Tabelle 4:
Anzahl Meldungen nach Erregern 2010–2014
Erreger
Escherichia coli
Staphylococcus aureus
Klebsiella pneumoniae
Enterococcus faecalis
Pseudomonas aeruginosa
Enterococcus faecium
Streptococcus pneumoniae
2010
3.482
2.040
780
624
540
366
384
2011
3.803
2.188
829
567
564
368
443
2012
4.249
2.347
901
696
622
404
364
2013
4.390
2.545
950
675
618
438
426
2014
4.758
2.662
996
660
638
480
410
0
0
0
51
79
Acinetobacter sp.
Tabelle 4 zeigt die Anzahl der Meldungen je Erreger in den letzten 5 Jahren. Am häufigsten wurden 2014 E. coli mit
4.758 Isolaten gemeldet, gefolgt von S. aureus mit 2.662 Isolaten und Klebsiella pneumoniae mit 996 Isolaten.
5.3
Geografische Verteilung der gemeldeten Erregerdaten
Die regionale Verteilung der eingesendeten Daten hat sich im Zeitraum von 2000 bis 2014 leicht verschoben. Zu
Projektbeginn kam der überwiegende Anteil der Datenmeldungen aus Westösterreich. Mittlerweile kommt der
Großteil – entsprechend dem mit Abstand höchsten Bevölkerungsanteil in dieser Region – aus Ostösterreich, danach
aus Westösterreich und schließlich aus der Steiermark und aus Kärnten [3].
Tabelle 5:
Österreich
Bevölkerungszahlen 2014 absolut und relativ nach Bundesländern
Nö
Oö
8.507.786
287.416
Bgld
555.881
K
1.625.485
1.425.422
534.270
S
1.215.246
Stmk
722.038
T
375.282
V
1.766.746
Wien
100,0%
3,4%
6,5%
19,1%
16,8%
6,3%
14,3%
8,5%
4,4%
20,8%
Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Stand 11. 06. 2015
Tabelle 6:
Datenmeldungen nach Bundesländern
Region
Erreger
2010
2011
2012
2013
2014
Bgld
Bgld
Bgld
Bgld
Bgld
Bgld
Bgld
Acinetobacter sp.
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Escherichia coli
Klebsiella pneumoniae
Pseudomonas aeruginosa
Staphylococcus aureus
0
7
8
108
31
8
56
0
9
7
105
27
9
72
0
10
12
128
23
14
77
0
17
10
151
33
15
90
3
14
13
131
18
8
82
Bgld
Bgld gesamt
K
K
K
K
K
K
Streptococcus pneumoniae
2
220
51
14
208
40
56
182
13
242
48
14
212
43
36
163
5
269
52
16
259
36
41
170
10
326
45
17
284
41
48
177
10
279
38
23
292
73
40
203
K
K gesamt
Nö
Nö
Nö
Nö
Nö
Nö
Streptococcus pneumoniae
25
576
0
83
47
485
111
62
29
545
0
83
52
619
141
78
20
594
0
96
54
735
128
85
26
638
3
86
47
705
158
69
21
690
14
103
71
780
156
101
Nö
Nö
Nö gesamt
Staphylococcus aureus
Streptococcus pneumoniae
329
53
1.170
411
67
1.451
453
57
1.608
451
63
1.582
489
64
1.778
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Escherichia coli
Klebsiella pneumoniae
Pseudomonas aeruginosa
Staphylococcus aureus
Acinetobacter sp.
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Escherichia coli
Klebsiella pneumoniae
Pseudomonas aeruginosa
29
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Region
Erreger
Oö
Oö
Oö
Oö
Oö
Oö
Oö
Acinetobacter sp.
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Escherichia coli
Klebsiella pneumoniae
Pseudomonas aeruginosa
Staphylococcus aureus
2010
2011
2012
2013
2014
0
86
67
579
128
72
382
0
90
61
703
140
95
384
0
76
70
641
141
97
390
6
99
53
692
136
84
408
15
86
68
801
184
94
488
Oö
Oö gesamt
Sbg
Sbg
Sbg
Sbg
Streptococcus pneumoniae
Acinetobacter sp.
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Escherichia coli
67
1.381
0
35
11
203
75
1.548
0
27
17
248
86
1.501
0
35
14
218
78
1.556
2
46
31
265
72
1.808
4
39
32
267
Sbg
Klebsiella pneumoniae
52
61
56
52
66
Sbg
Sbg
Sbg
Sbg gesamt
Stmk
Stmk
Stmk
Stmk
Pseudomonas aeruginosa
Staphylococcus aureus
Streptococcus pneumoniae
29
137
39
506
0
59
50
377
29
151
47
580
0
64
72
375
41
123
28
515
0
68
49
419
47
153
34
630
6
53
70
448
28
186
31
653
10
94
70
535
Stmk
Stmk
Stmk
Stmk
Stmk gesamt
T
T
Klebsiella pneumoniae
Pseudomonas aeruginosa
Staphylococcus aureus
Streptococcus pneumoniae
41
57
206
51
841
0
54
65
78
192
48
894
0
63
88
66
231
27
948
0
65
89
64
255
57
1.042
10
44
88
67
265
53
1.182
6
46
T
T
T
T
T
T
T gesamt
V
Enterococcus faecium
Escherichia coli
Klebsiella pneumoniae
Pseudomonas aeruginosa
Staphylococcus aureus
Streptococcus pneumoniae
35
312
81
50
128
33
693
0
37
363
62
40
163
35
763
0
42
383
91
42
171
28
822
0
28
373
81
53
182
33
804
4
33
412
67
48
188
24
824
8
V
V
V
V
V
V
V
V gesamt
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Escherichia coli
Klebsiella pneumoniae
Pseudomonas aeruginosa
Staphylococcus aureus
Streptococcus pneumoniae
21
4
117
19
19
61
14
255
10
6
142
17
15
54
16
260
14
13
149
25
16
76
21
314
15
14
138
22
15
69
25
302
10
8
147
21
12
72
24
302
Wien
Wien
Wien
Wien
Wien
Wien
Wien
Acinetobacter sp.
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Escherichia coli
Klebsiella pneumoniae
Pseudomonas aeruginosa
Staphylococcus aureus
0
228
130
1.093
277
187
559
0
173
102
1.036
273
184
598
0
280
134
1.317
313
220
656
20
270
168
1.334
338
223
760
19
230
162
1.393
323
240
689
Wien
Wien gesamt
Streptococcus pneumoniae
100
2.574
113
2.479
92
3.012
100
3.213
111
3.167
Acinetobacter sp.
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Escherichia coli
Acinetobacter sp.
Enterococcus faecalis
Acinetobacter sp.
Tabelle 6 zeigt die Anzahl der Erregermeldungen nach Bundesländern von 2010 bis 2014.
30
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
6
Streptococcus pneumoniae
6.1
Klinische und epidemiologische Bedeutung
Infektionen durch Streptokokken gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten, insbesondere bei Kindern,
PatientInnen im höheren Lebensalter und bei PatientInnen mit Immundefekten. Streptococcus pneumoniae nimmt
dabei eine besondere Rolle als Auslöser von Pneumonien, Bakteriämien, Meningitiden und Otitis media ein.
Seit einigen Jahren wird versucht, die Inzidenz von Infektionen mit diesem Erreger bei Risikogruppen durch Impfungen
zu senken. Der Erfolg des Einsatzes von Impfungen hängt in hohem Maße von den vorherrschenden PneumokokkenSerotypen ab, von denen über 90 bekannt sind [4]. In Österreich führt die Nationale Referenzzentrale für
Pneumokokken in Graz diese Untersuchung an Pneumokokken-Bakterienstämmen kostenlos durch und trägt auf diese
Weise zur Bereitstellung dieser wichtigen Informationen bei.
Tabelle 7:
Datenmeldungen zu Streptococcus pneumoniae seit dem Jahr 2010
Erreger
Streptococcus pneumoniae
2010
2011
2012
2013
2014
384
443
364
426
410
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 410 Pneumokokken-Erstisolate aus Blutkulturen und/oder Liquor isoliert. Die
Inzidenz beträgt damit 4,8 Fälle je 100.000 EinwohnerInnen. In Europa reicht die Inzidenz von 0,2 Fällen in Luxemburg
bis zu 15,8 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen in Dänemark [5].
6.2
Demographische Daten
6.2.1
Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
Bei Männern werden Pneumokokken bei invasiven Infektionen häufiger isoliert als bei Frauen.
Abbildung 1:
Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
weiblich
unbekannt
männlich
30%
20%
10%
0%
2010
6.2.2
2011
2012
2013
2014
Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter
Im Kleinkindalter und im höheren Lebensalter ist die Häufigkeit von invasiven Pneumokokken-Infektionen im Vergleich
zu den übrigen Altersgruppen erhöht.
Abbildung 2 zeigt die Inzidenz von invasiven Pneumokokken-Infektionen nach Lebensjahren pro 100.000
EinwohnerInnen. Die höchste Inzidenz berechnet nach Fällen findet sich bei männlichen Patienten im hohen
Lebensalter ab dem 85. Lebensjahr und darüber. In dieser Altersgruppe kommen bei Männern auf 100.000 Einwohner
über 100 Fälle und bei Frauen auf 100.000 Einwohnerinnen rund 40 Fälle pro Jahr. Im europäischen Vergleich zeigt
sich, dass die Inzidenzen allein bei Kindern der Altersgruppe unter 2 Jahren von 11,83 Fällen pro 100.000
EinwohnerInnen pro Jahr in der Schweiz bis zu 80 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen pro Jahr in Spanien reichen [6].
31
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 2:
Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische
Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-120 -110 -100 -90 -80 -70 -60 -50 -40 -30 -20 -10
w _spn
m_spn
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100 110 120
Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre
6.3
Streptococcus pneumoniae und Penicillin
Penicilline bleiben bei der Therapie von invasiven Infektionen Mittel der ersten Wahl. 7 von 361 Isolaten wurden im
Jahr 2014 von den entsprechenden Laboratorien als „resistent“ und 12 Isolate als „intermediär“ deklariert, wie Tabelle
10 veranschaulicht. Da nach EUCAST in Abhängigkeit von Klinik und beabsichtigter Verabreichungsform
unterschiedliche Grenzwerte zur Anwendung kommen, werden die korrespondierenden MHK-Werte der als
„intermediär“ (n=12) und/oder „resistent“ (n=7) eingestuften Isolate im Folgenden im Detail ausgewiesen (Tabelle 8).
Bei einem Isolat konnten keine Daten zur MHK-Bestimmung erhoben werden. Die MHK des Erregers für Penicillin ist
bei Meningitis bis ≤ 0,06 mg/L, bei anderen Infektionen bis 2 mg/L nach EUCAST als empfindlich zu interpretieren
(Tabelle 9). Von einem „hochresistenten“ Isolat würde bei einer MHK von > 2 mg/L gesprochen werden. In Österreich
wurde 2014 ein einziges Isolat mit einer MHK > 2 mg/L nachgewiesen.
Tabelle 8:
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail
Substanz
Penicillin
Penicillin
Penicillin
Penicillin
Penicillin
Penicillin
Interpretation
I
I
I
I
I
I
Isolate
2
1
1
1
2
1
MHK mg/l
1
0,5
0,38
0,25
0,19
0,125
Penicillin
Penicillin
Penicillin
Penicillin
Penicillin
Penicillin
Penicillin
I
I
R
R
R
R
R
2
2
1
1
2
1
1
0,094
*
4
2
1,5
0,25
0,19
Penicillin
R
1
0,125
*ohne MHK übermittelt
32
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Tabelle 9:
Streptococcus pneumoniae – Penicillin, aus EUCAST clinical breakpoints table v.5.0
MIC breakpoint (mg/L)
Penicillins
Benzylpenicillin (infections other than meningitis)
Benzylpenicillin (meningitis)
S≤
0.06
0.06
R>
2
0.06
Quelle: EUCAST, Stand 01. 02. 2015
6.3.1
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich Österreich gesamt
Tabelle 10:
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich seit dem Jahr 2010
Jahr
2010
S
346
I
6
R
8
Gesamt
360
%S
96,1
%I
1,7
%R
2,2
%R+I
3,9
2011
2012
2013
2014
397
284
377
342
5
11
7
12
7
4
1
7
409
299
385
361
97,1
95,0
97,9
94,7
1,2
3,7
1,8
3,3
1,7
1,3
0,3
1,9
2,9
5,0
2,1
5,3
Die Zahlen der Tabelle 10 sind unmittelbar im Kontext mit den einleitenden Worten zu Kapitel 6.3. sowie den
zugrunde liegenden MHK-Werten (Tabelle 8) zu interpretieren. Dies gilt auch für Abbildung 3.
Abbildung 3 zeigt die Raten hochgradiger und intermediärer Resistenz bei invasiven Pneumokokken-Isolaten seit 2010.
Abbildung 3:
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
25
EARS-Net AT: S. pneumoniae - Penicillin nicht empfindlich (%)
20
15
%
10
361
299
5
0
6.3.2
385
2011
2012
2013
2014
%R
2,2
1,7
1,3
0,3
1,9
%I
1,7
1,2
3,7
1,8
3,3
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Altersgruppen
Altersgruppen
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
409
2010
Tabelle 11:
<=14
360
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Altersgruppen seit
dem Jahr 2010
2010
Isolate %R+I
26
3,8
4
44
105
78
103
0,0
4,5
2,9
5,1
3,9
2011
Isolate %R+I
26
0,0
8
38
125
104
108
0,0
5,3
1,6
1,0
6,5
2012
Isolate %R+I
16
6,2
5
21
82
81
94
20,0
4,8
4,9
4,9
4,3
33
2013
Isolate %R+I
23
0,0
1
39
111
97
114
0,0
0,0
1,8
1,0
4,4
2014
Isolate %R+I
13
7,7
3
42
106
86
111
33,3
9,5
4,7
3,5
4,5
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
6.3.3
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung
Tabelle 12:
Jahr
2010
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung seit
dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate
%R+I
4
0,0
2011
2012
2013
2014
8
6
0
10
Hämato-Onko
Isolate
%R+I
16
6,3
0,0
0,0
0,0
0,0
8
8
15
15
Intensiv
Isolate
%R+I
58
8,6
0,0
12,5
0,0
13,3
61
55
74
45
6,6
1,8
1,4
2,2
Interne
Isolate %R+I
191
3,1
243
163
210
206
2,5
5,5
2,9
5,3
Kinder
Isolate
%R+I
22
4,6
19
13
16
8
0,0
7,7
0,0
12,5
Urologie
Isolate %R+I
1
0,0
1
1
2
1
0,0
100,0
0,0
0,0
Andere
Isolate
%R+I
68
1,5
69
53
68
76
2,9
3,8
1,5
5,3
Tabelle 12 zeigt die Unterschiede nach Krankenhausabteilung. Isolate mit hochgradiger Penicillin-Resistenz sind
insgesamt selten (2014: 1/361).
Die Anzahl der gemeldeten Isolate ist in Österreich je nach Region sehr unterschiedlich. Während im Westen und
Osten Österreichs etwa gleiche Verhältnisse bestehen, sind aus den südlichen Bundesländern deutlich weniger Isolate
gemeldet worden. Die Resistenzrate gegenüber Penicillin ist in Oö/Sbg/T/V mit 10,7% etwa dreimal so hoch wie in
Bgld/Nö/Wien mit 2,8% und in Ktn/Stmk mit 2,9% (Tabelle 13).
Tabelle 13:
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Regionen seit dem Jahr 2010
1 - Bgld/Nö/Wien
Jahr
S
2010 141
2011 184
2012 142
2013 167
2014 174
2 - Ktn/Stmk
Jahr
S
I
4
4
7
5
4
R
6
4
3
0
1
Gesamt
151
192
152
172
179
%S
93,4
95,8
93,4
97,1
97,2
%I
2,7
2,1
4,6
2,9
2,2
%R
4,0
2,1
2,0
0,0
0,6
%R+I
6,6
4,2
6,6
2,9
2,8
I
R
Gesamt
%S
%I
%R
%R+I
2010
75 0
2011
72 0
2012
45 2
2013
81 1
2014
68 1
3 - Oö/Sbg/T/V
Jahr
S
I
2010 130 2
0
1
0
0
1
75
73
47
82
70
100,0
98,6
95,7
98,8
97,1
0,0
0,0
4,3
1,2
1,4
0,0
1,4
0,0
0,0
1,4
0,0
1,4
4,3
1,2
2,9
R
2
Gesamt
134
%S
97,0
%I
1,5
%R
1,5
%R+I
3,0
2011
2012
2013
2014
2
1
1
5
144
100
131
112
97,9
97,0
98,5
89,3
0,7
2,0
0,8
6,3
1,4
1,0
0,8
4,5
2,1
3,0
1,5
10,7
6.3.4
141
97
129
100
1
2
1
7
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei den Raten verminderter Penicillinempfindlichkeit im unteren Mittelfeld.
Die Resistenzrate von Penicillin bei S. pneumoniae reicht im Jahr 2014 in Europa von 0,0% in Zypern (CY) bis 46,7% in
Rumänien (RO).
34
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 4:
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Abbildung 5:
Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2010 und
2014
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
6.4
Streptococcus pneumoniae und Makrolide1
Makrolide gehören zur Therapie der ersten Wahl bei der Behandlung von Pneumokokken-Infektionen im Fall einer
Penicillin-Unverträglichkeit/-Allergie.
6.4.1
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich Österreich gesamt
Die Resistenzraten sind hier deutlich höher als bei Penicillin. Im Jahr 2014 ist die Rate im Vergleich zu 2013 stabil
geblieben.
1
Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin
35
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Tabelle 14:
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich seit dem Jahr 2010
Jahr
S
I
R
Gesamt
2010
2011
2012
2013
2014
296
335
269
378
358
1
0
2
1
0
33
42
56
42
42
330
377
327
421
400
Abbildung 6:
%S
%I
%R
%R+I
89,7
88,9
82,3
89,8
89,5
0,3
0,0
0,6
0,2
0,0
10,0
11,1
17,1
10,0
10,5
10,3
11,1
17,7
10,2
10,5
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
50
EARS-Net AT: S. pneumoniae - Makrolide nicht empfindlich (%)
40
30
%
326
20
330
377
2010
2011
%R
10,0
%I
0,3
421
400
2012
2013
2014
11,1
17,1
10,0
10,5
0,0
0,6
0,2
0,0
10
0
6.4.2
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Altersgruppen
Weder bei der Auswertung der Resistenzraten nach Geschlecht oder nach Altersgruppen noch nach
Krankenhausabteilung ergeben sich deutliche Unterschiede. Vielmehr schwanken die Daten über die Jahre, wie in
Abbildung 7 und den Tabellen 14 und 15 erkennbar ist.
Tabelle 15:
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Altersgruppen seit dem
Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
6.4.3
2010
Isolate %R+I
24
2
42
94
72
96
12,5
0,0
14,3
9,6
4,2
13,5
2011
Isolate %R+I
21
9
35
112
92
108
2012
Isolate %R+I
4,8
11,1
11,4
10,7
9,8
13,9
17
6
25
89
85
105
11,8
16,7
32,0
13,5
21,2
16,2
2013
Isolate %R+I
27
1
43
121
106
123
18,5
100,0
4,7
8,3
11,3
10,6
2014
Isolate %R+I
18
4
45
121
93
119
22,2
25,0
11,1
10,7
7,5
10,1
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Geschlecht
Abbildung 7:
50
Streptococcus pneumoniae – Makrolide resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: S. pneumoniae - Resistenz gegen Makrolide nach Geschlecht und Jahren (%)
40
30
%
20
10
0
2010
2011
2012
m
8,5
10,0
w
12,0
12,5
36
2013
2014
16,4
8,6
11,6
18,1
11,2
9,1
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
6.4.4
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung
Tabelle 16:
Jahr
2010
Chirurgie
Isolate %R+I
3
0,0
2011
2012
2013
2014
6.4.5
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung seit dem
Jahr 2010
7
7
0
14
Hämato-Onko
Isolate %R+I
17
23,5
14,3
28,6
0,0
14,3
8
10
14
15
Intensiv
Isolate %R+I
55
3,6
12,5
30,0
14,3
20,0
54
59
81
53
Interne
Isolate %R+I
173
9,8
11,1
13,6
11,1
9,4
228
181
230
224
Kinder
Isolate %R+I
19
10,5
11,0
15,5
10,0
10,3
13
14
20
13
Urologie
Isolate %R+I
1
0,0
7,7
7,1
15,0
23,1
1
0
2
1
Andere
Isolate %R+I
62
12,9
0,0
0,0
0,0
0,0
66
56
74
80
12,1
25,0
6,8
7,5
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich ist die österreichische Resistenzlage bei Makroliden nach wie vor eher günstig. Abbildung 8
zeigt die Entwicklung der Makrolid-Unempfindlichkeit im Europavergleich. Die Resistenzraten reichen von 0,0% in
Zypern (CY) bis zu 48,0% in Rumänien (RO).
Abbildung 8:
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2014
EARS-Net: S. pneumoniae - Nicht Empfindlichkeit (R + I) gegen Makrolide im Ländervergleich (%)
100
90
80
70
60
%
50
40
30
20
10
0
RO
SK
MT
IT
BG
FR
LT
HR
ES
SI
BE
PT
HU
FI
LU
IE
AT
2014 48,0 41,3 37,5 28,6 26,6 23,0 22,6 21,6 20,1 19,3 17,9 16,0 14,6 14,5 14,3 13,9 10,5
IS
CZ
NO
UK
DE
SE
DK
EE
NL
LV
CY
8,7
7,7
7,6
7,2
7,1
6,7
6,6
5,6
4,3
4,1
0,0
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand 14.08.2015
Abbildung 9:
Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2010 und
2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
37
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
6.5
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Penicillin und Makrolide
Der Anteil von mehrfachresistenten Isolaten ist über die Jahre stabil geblieben, wie Abbildung 10 zeigt.
Abbildung 10:
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Penicillin und Makrolide seit dem Jahr 2010
100%
EARS-Net AT: Streptococcus pneumoniae - Mehrfa chres i s tenz
Peni ci l l i n und Ma krol i de (%)
90%
80%
70%
60%
EE
ER
RE
RR
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2010
2011
2012
2013
2014
Die Zählung beinhaltet nur Stämme, die auf Penicillin und Makrolide getestet wurden. (E = empfindlich, R = nicht-empfindlich;
Reihenfolge: 1. Buchstabe = Penicillin, 2. Buchstabe = Makrolide)
6.5.1
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Österreich gesamt
Tabelle 17:
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
EE
277
315
221
340
306
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
ER
26
33
35
32
26
RE
8
3
3
2
9
RR
6
8
11
6
10
Gesamt
317
359
270
380
351
EE%
87,4
87,7
81,9
89,5
87,2
ER%
8,2
9,2
13,0
8,4
7,4
RE%
2,5
0,8
1,1
0,5
2,6
RR%
1,9
2,2
4,1
1,6
2,9
Die Zählung beinhaltet nur Stämme, die auf Penicillin und Makrolide getestet wurden. (E = empfindlich, R = nicht empfindlich;
Reihenfolge: 1. Buchstabe = Penicillin, 2. Buchstabe = Makrolide)
6.5.2
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz nach Altersgruppen
Mehrfachresistente Isolate sind überwiegend bei Erwachsenen zu finden, wie Tabelle 18 veranschaulicht.
Tabelle 18:
Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz nach Altersgruppen
Alter
<=14
EE
10
ER
1
RE
0
RR
1
Gesamt
12
EE%
83,3
ER%
8,3
RE%
0,0
RR%
8,3
>14
296
25
9
9
339
87,3
7,4
2,7
2,7
Die Zählung beinhaltet nur Stämme, die auf Penicillin und Makrolide getestet wurden. (E = empfindlich, R = nicht empfindlich;
Reihenfolge: 1. Buchstabe = Penicillin, 2. Buchstabe = Makrolide)
6.5.3
Serotypen
Seit 2004 gibt es in EARS-Net Bestrebungen, auch den Serotyp des jeweils isolierten Pneumokokken-Stammes in der
EARS-Net-Datenbank zu erfassen. In Österreich wird diese zusätzliche Testung von der Nationalen Referenzzentrale
für Pneumokokken in Graz durchgeführt, in der nach Möglichkeit alle invasiven Pneumokokken-Isolate aus Österreich
gesammelt und serotypisiert werden. Die Ergebnisse werden per Befund an das einsendende Laboratorium
zurückgemeldet. Die Nationale Referenzzentrale für Pneumokokken hat sich bereit erklärt, die Serotypen-Information
aus den Routinetestungen für EARS-Net zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck werden jährlich die Daten der
Referenzzentrale Graz mit jenen aus EARS-Net abgeglichen und entsprechend vervollständigt. Zusammen mit allen an
EARS-Net teilnehmenden Laboratorien wird eine flächendeckende Erfassung der Serotypen-Information in Österreich
angestrebt. Die EARS-Net-Laboratorien werden daher ersucht, alle invasiven Isolate (Bakteriämie, Pneumonie,
Meningitis) nach Graz zur Serotypisierung zu senden.
38
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Im Jahr 2014 konnten von insgesamt 410 an EARS-Net gemeldeten invasiven Pneumokokken-Stämmen 253 Serotypen
von der Referenzzentrale in Graz erhoben werden. Seit Beginn des Datenaustauschs mit der Nationalen
Referenzzentrale in Graz konnten insgesamt 2.052 Serotypisierungsergebnisse in die EARS-Net-Datenbank
aufgenommen werden.
Die 3 häufigsten Serotypen im Jahr 2014 waren 3, 7F und 14. Bei Kleinkindern bis zum 2. Lebensjahr war der Typ 15A
am häufigsten, in der Altersgruppe der ab 60-Jährigen die Serotypen 3, 7F, 14.
Wir bedanken uns herzlich für die exzellente Zusammenarbeit mit der Nationalen Referenzzentrale für Pneumokokken
in Graz, insbesondere bei Frau Dr. Georg Steindl und Frau Andrea Kormann-Klement.
7
Staphylococcus aureus
7.1
Klinische und epidemiologische Bedeutung
Staphylococcus aureus ist ein grampositives Bakterium, welches rund 20% der gesunden Bevölkerung kolonisiert. In
Österreich liegt dieser Wert laut der APRES-Studie mit 16% unter diesem europäischen Mittelwert [7]. Obwohl es
hauptsächlich kolonisierend vorkommt und damit harmlos wäre, kann es in besonderen Situationen schwere
Infektionen auslösen. Vor allem bei der Verursachung von nosokomialen Infektionen im Krankenhaus spielt
Staphylococcus aureus und hier vor allem die Oxacillin-resistente und damit schwerer behandelbare Form (MRSA) eine
große Rolle. Infektionen mit Staphylococcus aureus verursachen wie alle anderen nosokomialen Erreger verlängerte
Spitalsaufenthalte, erhöhen die Mortalität und nicht zuletzt die Kosten für die Spitalsbehandlung [8].
Tabelle 19:
Datenmeldungen zu Staphylococcus aureus seit dem Jahr 2010
Erreger
Staphylococcus aureus
2010
2.040
2011
2.188
2012
2.347
2013
2.545
2014
2.662
Im Jahr 2014 sind 2.662 Meldungen einer S. aureus-Bakteriämie eingelangt, dies entspricht einer Inzidenz von
31,3 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen. Staphylococcus aureus liegt in der Häufigkeit aller EARS-Net-Erreger damit
an zweiter Stelle hinter Escherichia coli.
7.2
Demographische Daten
7.2.1
Staphylococcus aureus nach Geschlecht
Abbildung 11:
Staphylococcus aureus nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
wei bl i ch
unbeka nnt
mä nnl i ch
2010
7.2.2
2011
2012
2013
2014
Staphylococcus aureus nach Geschlecht und Lebensalter
S. aureus-Bakteriämien sind bei Männern häufiger als bei Frauen. Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung
der auf die österreichische Bevölkerung standardisierten Daten in Abbildung 12 und 14. Im höheren Lebensalter etwa
ab dem 50. Lebensjahr kommt es bei beiden Geschlechtern zu einer deutlichen Zunahme der Häufigkeit von S. aureusBakteriämien.
39
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Die höchste Inzidenz von S. aureus-Bakteriämien pro 100.000 EinwohnerInnen berechnet nach Fällen findet sich bei
PatientInnen im hohen Lebensalter ab dem 90. Lebensjahr und darüber. In dieser Altersgruppe kommen bei Männern
auf 100.000 Einwohner mehr als 400 und bei Frauen auf 100.000 Einwohnerinnen mehr als 300 Fälle (siehe Abbildung
12).
Abbildung 12:
Staphylococcus aureus nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische
Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014
90
80
70
60
50
40
30
w _S_aureus
20
m_S_aureus
10
0
-500
-450
-400 -350
-300
-250
-200 -150
-100
-50
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre
MRSA2
7.3
Die MRSA-Rate zeigt seit 2010 eine steigende Tendenz. 2013 war die MRSA-Rate mit 9,1% am höchsten. Im Jahr 2014
ist im Vergleich zu 2013 ein Rückgang der MRSA-Rate von 9,1% auf 7,8% zu verzeichnen.
7.3.1
MRSA-Raten – Österreich gesamt
Abbildung 13:
MRSA-Raten – Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
40
EARS-Net AT: MRSA (%)
35
30
25
%
20
15
10
7,5
7,3
2010
2011
8,5
9,1
2012
2013
7,8
5
0
7.3.2
MRSA-Raten nach Geschlecht und Lebensalter
MRSA-Bakteriämien kommen bei Männern häufiger vor als bei Frauen.
2
Resistent gegenüber Methicillin, Oxacillin oder Cefoxitin
40
2014
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 14:
Anzahl S.aureus-Fälle und MRSA-Anteil nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die
österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
30
25
MRSA w
MRSA m
20
15
w
m
10
5
0
-500
-450 -400
-350
-300
-250 -200
-150
-100
-50
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre
7.3.3
MRSA-Raten nach Altersgruppen
Tabelle 20:
MRSA-Raten nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
7.3.4
2010
Isolate
41
34
111
550
500
%R
7,3
2,9
8,1
6,5
9,4
789
7,1
2011
Isolate %R
51
3,9
38 10,5
145
6,2
601
6,5
540
7,0
792
2012
Isolate %R
42
2,4
30
6,7
164
4,9
661
7,4
588 10,0
8,2
850
2013
Isolate %R
69
5,8
38 13,2
161
8,1
685
8,3
629
9,5
9,3
953
9,7
2014
Isolate
57
54
171
705
663
%R
8,8
5,6
7,0
7,0
8,1
1001
8,2
MRSA-Raten nach Geschlecht
Abbildung 15:
MRSA-Raten nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
50
EARS-Net AT: MRSA-Raten nach Geschlecht (%)
40
30
%
20
10
0
7.3.5
2010
2011
2012
2013
2014
m
7,8
7,3
9,7
9,0
8,9
w
7,0
7,3
6,9
9,2
6,0
MRSA-Raten nach Krankenhausabteilung
Die höchsten Resistenzraten sind auf urologischen (bei geringer Fallzahl) und chirurgischen Abteilungen und
Intensivstationen zu finden.
41
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Tabelle 21:
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
7.3.6
MRSA-Raten nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate
173
181
200
211
227
Hämato-Onko
%R
12,7
9,9
12,0
12,8
9,3
Isolate
71
63
51
76
98
Intensiv
%R
4,2
6,4
3,9
6,6
10,2
Isolate
200
234
221
233
291
Interne
%R
10,5
12,8
11,3
9,9
5,2
Isolate
1.024
1.097
1.312
1.341
1.314
Kinder
%R
6,3
6,9
8,5
7,8
7,7
Isolate
36
36
39
65
50
Urologie
%R
8,3
2,8
2,6
6,2
8,0
Isolate
18
23
23
35
36
Andere
%R
16,7
4,4
8,7
31,4
16,7
Isolate
503
533
489
574
635
%R
7,2
5,1
6,8
9,9
7,6
MRSA-Raten nach Bundesländern
Die MRSA-Raten variieren zwischen den Bundesländern. Außerdem ist zu beachten, dass die Raten auch innerhalb der
Bundesländer nicht homogen verteilt sind.
Tabelle 22:
Jahr
MRSA-Raten im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010
Wien
Isolate
Bgld
%R
Nö
Oö
Sbg
T
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
4,9
2010
539
11,7
56
8,9
328
10,7
384
4,2
138
8,0
128
6,3
62
3,2
206
1,5
184
2011
588
11,1
72
13,9
411
10,0
377
4,0
151
5,3
163
3,7
54
0,0
191
1,6
160
5,6
2012
647
10,5
77
22,1
453
12,1
388
2,8
123
8,1
171
7,0
76
0,0
230
2,6
170
11,2
2013
753
13,3
90
15,6
451
11,5
405
3,0
153
7,8
182
5,5
69
0,0
255
5,5
177
9,6
2014
685
11,2
82
17,1
487
9,7
487
2,9
186
6,5
187
6,4
69
0,0
265
5,7
203
6,9
Die Bundesländer mit den niedrigsten MRSA-Raten sind Vorarlberg und Oberösterreich.
7.3.7
MRSA-Raten im europäischen Vergleich
Österreich liegt im Ländervergleich im unteren Drittel. Die MRSA-Raten in Europa reichen von 1,0% in Schweden (SE)
bis zu 56,0% in Rumänien (RO).
Abbildung 16:
%
100,0
90,0
80,0
70,0
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
MRSA-Raten im Ländervergleich 2014
EARS-Net: MRSA im Ländervergleich (%)
DE
LV
LT
AT
IS
EE
DK
FI
NL
NO
SE
2014 56,0 47,4 42,7 37,1 36,0 33,6 28,0 23,1 22,1 21,3 20,8 19,4 18,4 17,4 13,5 13,1 13,0 12,0 11,8
RO
P T M T GR
CY
IT
SK
HU ES
HR B G
IE
UK
FR
8,2
7,9
7,8
3,3
3,1
2,5
2,5
1,0
1,0
1,0
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
42
BE
SI
CZ
LU
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 17:
MRSA-Raten im europäischen Vergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
7.4
Staphylococcus aureus und Vancomycin
Tabelle 23:
Jahr
2014
S
890
Staphylococcus aureus – Vancomycin nicht empfindlich Österreich gesamt
I
0
R
0
Gesamt
890
%S
100,0
%I
0,0
%R
0,0
%R+I
0,0
Im Jahr 2014 wurde kein Isolat mit Resistenz gegenüber Vancomycin gemeldet.
8
Escherichia coli
8.1
Klinische und epidemiologische Bedeutung
Escherichia coli ist der häufigste gramnegative Erreger von Bakteriämien insgesamt. Darüber hinaus ist er der
häufigste Erreger von außerhalb und innerhalb des Krankenhauses erworbenen Harnwegsinfektionen. Das Spektrum
der Infektionen reicht von Harnwegsinfektionen und Peritonitis über Wundinfektionen bis hin zu Lebensmittelassoziierten gastrointestinalen Infektionen [9].
In der EARS-Net-Datensammlung ist Escherichia coli ebenfalls der am häufigsten gemeldete Erreger von Bakteriämien.
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 4.758 Fälle erfasst.
Die Inzidenz von E. coli-Bakteriämien liegt bei 55,9 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen.
Tabelle 24:
Erreger
Escherichia coli
Datenmeldungen zu Escherichia coli seit dem Jahr 2010
2010
3.482
2011
3.803
2012
4.249
2013
4.390
8.2
Demographische Daten
8.2.1
Escherichia coli nach Geschlecht
2014
4.758
Die nachfolgende Grafik zeigt ein häufigeres Vorkommen beim weiblichen Geschlecht auf. Rund 60% aller E.coliBakteriämien in Österreich treten bei Frauen auf.
43
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 18:
Escherichia coli nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
wei bl i ch
unbeka nnt
mä nnl i ch
2010
8.2.2
2011
2012
2013
2014
Escherichia coli nach Geschlecht und Lebensalter
Im höheren Lebensalter sind Männer häufiger von E.coli-Bakteriämien betroffen. Der Altersgipfel liegt bei
90 Lebensjahren und darüber, wie Abbildung 19 entnommen werden kann.
Abbildung 19:
Escherichia coli nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in
den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-900
-800
-700
-600
-500
-400
-300
-200
-100
w _eco_
m_eco_
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre
8.3
Escherichia coli und Aminopenicilline
Die Resistenzrate von Aminopenicillinen ist seit 2010 stabil. Demnach sind Aminopenicilline bei jedem zweiten Isolat
nicht mehr wirksam.
44
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
8.3.1
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt
Abbildung 20:
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent seit dem Jahr 2010
80
EARS-Net AT: E. coli - Resistenz gegen Aminopenicilline (%)
70
60
51,1
50,9
50,6
51,3
50,4
2010
2011
2012
2013
2014
50
%
40
30
20
10
0
8.3.2
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Altersgruppen
Die Resistenzraten der Aminopenicilline bei E. coli nehmen mit zunehmendem Alter ab.
Tabelle 25:
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
2010
Isolate %R
58 51,7
57 56,1
172 54,1
746 52,1
854
1.595
8.3.3
51,2
50,1
2011
Isolate %R
44 56,8
38 55,3
168 53,0
785 53,1
910
1.831
2012
Isolate %R
62 56,5
42 45,2
155 52,9
833 52,6
53,0
48,5
1.025
1.914
2013
Isolate %R
54 46,3
46 56,5
221 57,5
952 51,4
50,7
49,3
1.047
2.059
51,1
50,7
2014
Isolate %R
51 56,9
59 55,9
208 51,9
1.024 52,2
1.237
2.163
51,9
48,1
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Geschlecht
Die Resistenzrate von Escherichia coli gegenüber Aminopenicillinen ist bei Männern höher als bei Frauen.
Abbildung 21:
100
90
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: E. coli - Res i s tenz gegen Ami nopeni ci l l i ne na ch Ges chl echt und Ja hren (%)
80
70
60
%
50
40
30
20
10
0
2010
2011
2012
2013
2014
m
52,4
52,7
52,6
51,4
52,8
w
49,9
49,4
49,1
51,1
48,7
45
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
8.3.4
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Krankenhausabteilung
Die nach Krankenhausabteilung höchsten Resistenzraten finden sich im Jahr 2014 auf urologischen Abteilungen und
Intensivstationen.
Tabelle 26:
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
8.3.5
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate
%R
209 52,6
256 53,9
275 52,0
298 54,0
257 50,2
Hämato-Onko
Isolate
%R
178 54,5
163 50,9
169 52,1
186 54,3
222 57,7
Intensiv
Isolate
%R
277 54,9
288 52,4
257 54,1
313 55,9
397 56,9
Interne
Isolate
%R
1.913 49,9
2.160 49,7
2.408 50,0
2.566 49,1
2.642 48,9
Kinder
Isolate
%R
48 47,9
42 66,7
53 56,6
50 46,0
45 48,9
Urologie
Isolate
%R
201 59,7
225 63,6
247 60,7
284 60,2
302 59,6
Andere
Isolate
%R
656 49,4
642 47,7
622 45,8
682 52,1
876 46,9
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Bundesländern
In den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg sind im Vergleich zum Vorjahr
Anstiege im einstelligen %-Bereich zu beobachten. In Wien, Tirol, Vorarlberg, der Steiermark und Kärnten sind im
Vergleich zu 2013 hingegen rückläufige Resistenzraten zu verzeichnen.
Tabelle 27:
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010
Wien
Jahr
Isolate
Bgld
%R
Nö
Oö
Sbg
T
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
2010
1.093
53,3
108
53,7
486
46,7
574
45,3
205
47,3
312
63,8
119
33,6
377
58,6
208
45,7
2011
1.022
52,2
105
41,9
612
52,6
700
46,0
248
47,6
363
61,4
142
48,6
375
49,1
209
51,2
2012
1.102
53,8
128
52,3
735
50,3
640
44,2
218
40,4
383
63,2
149
43,0
418
53,1
258
42,3
2013
1.328
54,7
151
46,4
705
47,2
692
46,8
265
41,5
373
64,3
138
54,4
448
52,9
279
47,0
2014
1.382
53,7
130
47,7
778
49,6
801
47,7
265
46,4
412
55,6
147
43,5
535
51,0
292
43,5
8.3.6
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei der Resistenzrate bei Aminopenicillinen im unteren Drittel. Abbildung
22 veranschaulicht die Resistenzraten in Europa. Diese reichen von 34,7% in Finnland (FI) bis zu 73,0% in Bulgarien
(BG).
Abbildung 22:
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: E. coli - Resistenz gegen Aminopenicilline im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
BG
CY
IE
RO
IT
ES
SK
LU
HU
BE
PT
LT
FR
GR
CZ
HR M T
SI
DE
AT
LV
EE
NL
DK
IS
NO
FI
2014 73,0 71,2 68,7 68,0 65,4 64,9 64,5 59,6 59,1 58,9 58,9 57,8 55,9 55,7 54,4 54,0 53,4 52,6 51,7 50,4 48,4 47,1 46,0 44,9 43,0 41,8 34,7
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
46
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 23:
Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im europäischen Vergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
8.4
Escherichia coli und Fluorochinolone3
Die Substanzklasse der Fluorochinolone ist eine wichtige Therapieoption bei schweren Infektionen mit Escherichia coli.
Seit dem Jahr 2010 ist die Resistenzrate von Escherichia coli gegenüber dieser Substanzgruppe stabil und jedes
fünfte Isolat resistent. 2014 ist im Vergleich zu 2013 ein leichter Rückgang der Resistenzrate zu erkennen.
8.4.1
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt
Abbildung 24:
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
50
EARS-Net AT: E. coli - Resistenz gegen Fluorochinolone (%)
45
40
35
30
% 25
20,7
22,2
21,0
22,0
2010
2011
2012
2013
19,8
20
15
10
5
0
8.4.2
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen
Der höchste Anteil resistenter Erreger ist in der Altersgruppe 45–64 Jahre zu finden.
Tabelle 28:
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
3
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010
2010
Isolate %R
58
8,6
57 10,5
171 24,0
747 21,7
851 21,0
1.593 20,6
2011
Isolate %R
45
4,4
38 18,4
169 20,1
784 23,2
913 23,9
1.840 21,7
2012
Isolate %R
61
8,2
42
7,1
172 21,5
856 20,3
1.057 23,1
1.883 20,7
2013
Isolate %R
53
3,8
45
8,9
219 26,5
930 21,5
1.013 21,6
2.019 22,6
Ciprofloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin
47
2014
Isolate %R
51
9,8
56
8,9
204 19,1
1.004 21,6
1.217 20,1
2.111 19,4
2014
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
8.4.3
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht
Die Resistenzrate von E. coli gegenüber Fluorochinolonen ist bei Männern deutlich höher als bei Frauen.
Abbildung 25:
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: E. coli - Res i s tenz gegen Fl uorochi nol one na ch Ges chl echt und Ja hren (%)
50
40
30
%
20
10
0
8.4.4
2010
2011
2012
2013
2014
m
25,4
26,2
25,9
26,8
24,8
w
17,0
19,2
17,3
18,4
16,2
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung
Die höchsten Resistenzraten finden sich auf urologischen Abteilungen und Intensivstationen.
Tabelle 29:
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
8.4.5
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate
%R
209 18,7
259 22,4
292 16,8
286 24,1
247 18,2
Hämato-Onko
Isolate
%R
178 24,7
163 28,8
169 27,8
186 26,3
221 27,2
Intensiv
Isolate
%R
277 24,6
289 26,0
285 20,4
303 27,7
389 24,9
Interne
Isolate
%R
1.909 19,9
2.165 20,8
2.386 20,8
2.499 20,1
2.581 18,6
Kinder
Isolate %R
48 4,2
43 9,3
52 9,6
49 4,1
45 8,9
Urologie
Isolate
%R
202 29,7
225 28,0
235 31,1
283 30,0
290 28,6
Andere
Isolate
%R
654 19,6
645 22,5
652 19,0
673 22,0
869 17,4
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern
Im Jahr 2013 zeigt sich in Wien, Niederösterreich, Tirol und im Burgenland ein rückläufiger Trend. Anstiege der
Resistenzraten sind hingegen in Vorarlberg, der Steiermark, Kärnten, Salzburg und Oberösterreich zu beobachten.
Tabelle 30:
Jahr
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010
Wien
Isolate
Bgld
%R
Nö
Oö
Sbg
T
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
2010
1.087
19,7
108
19,4
481
21,0
581
19,5
205
20,0
312
27,2
119
10,1
377
27,9
207
14,0
2011
1.029
25,1
105
17,1
617
24,2
700
18,3
247
18,6
363
23,7
142
16,2
374
24,9
212
19,3
2012
1.249
25,0
127
22,8
735
22,3
532
15,0
218
10,1
383
23,8
149
16,8
419
22,0
259
14,7
2013
1.331
23,9
150
21,3
705
19,4
587
18,9
265
14,7
373
22,0
138
26,8
446
28,7
284
19,7
2014
1.392
21,2
130
17,7
779
19,6
696
18,1
265
15,9
412
21,1
147
19,7
533
22,1
289
16,3
8.4.6
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im europäischen Vergleich
Österreich liegt bei den E. coli-Resistenzraten gegenüber Fluorochinolonen im unteren Mittelfeld. Die Resistenzraten
in Europa reichen von 7,8% in Island (IS) bis zu 46,4% in Zypern (CY).
48
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 26:
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: E. coli - Resistenz gegen Fluorochinolone im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
CY
IT
SK
BG
ES
GR P T
RO M T HU B E
LU
IE
SI
CZ
DE
HR A T
LV
FR
UK
NL
LT
DK
EE
SE
2014 46,4 43,9 43,0 38,6 34,0 32,8 32,4 31,3 29,0 28,4 26,7 24,7 24,5 23,3 21,6 20,6 20,1 19,8 17,7 17,6 16,8 13,3 12,8 12,3 12,3 11,3
NO
IS
11,0 11,0
FI
7,8
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Abbildung 27:
Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
8.5
Escherichia coli und 3.-Generations-Cephalosporine4
Das Monitoring der Resistenz gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen bei Escherichia coli dient als Indikator der
Detektion von Breitspektrum-ß-Laktamasen (Extended Spectrum Betalactamases, ESBL). Wenngleich diese Definition
nicht zu 100% mit der ESBL-Definition übereinstimmt (es gibt auch andere Gründe/Mechanismen für eine Resistenz
gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen), so sind die Ergebnisse doch gut auf das Vorhandensein von ESBL
umlegbar und daher als Indikator für das Resistenzmonitoring von Trends bei ESBL geeignet.
8.5.1
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt
Die in den letzten fünf Jahren niedrigste Resistenzrate wurde 2010 mit 7,4% erreicht. Im Vergleich zu 2013 ist 2014 ein
Rückgang der Resistenzrate von 9,9% auf 9,4% zu verzeichnen.
4
Cefotaxim, Ceftazidim, Ceftriaxon
49
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 28:
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: E. coli - Resistenz gegen 3. Gen.Cephalosporine (%)
25
20
% 15
10
7,4
9,0
9,0
9,9
9,4
2011
2012
2013
2014
5
0
2010
8.5.2
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen
Die Resistenzraten nach Altersgruppen schwanken über die Jahre, daher ist keine eindeutige Tendenz erkennbar.
Tabelle 31:
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
8.5.3
2010
Isolate %R
58 10,3
56
1,8
172
8,7
747
6,7
854
7,3
1.591
7,7
2011
Isolate %R
45
6,7
37 13,5
167
6,6
785
9,8
912 10,5
1.840
8,0
2012
Isolate
62
45
178
888
1.082
1.937
%R
8,1
4,4
9,0
9,8
9,4
8,5
2013
Isolate %R
54
5,6
45
8,9
220 14,5
953
8,6
1.044 11,3
2.060
9,3
2014
Isolate %R
51
3,9
58
3,4
207 10,6
1.021 10,2
1.237
9,8
2.165
8,9
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht
Ebenso wie bei den Fluorochinolonen zeigt sich auch hier eine deutlich höhere Resistenzrate bei Männern als bei
Frauen (11,6% vs. 7,8%).
Abbildung 29:
30
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: E. coli - Res i s tenz gegen 3.gen. Cepha l os pori ne na ch Ges chl echt und Ja hren (%)
25
20
%
15
10
5
0
8.5.4
2010
2011
2012
2013
2014
m
9,2
10,5
11,1
11,3
11,6
w
5,8
7,5
7,3
8,9
7,8
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung
Die höchsten Resistenzraten sind auf Intensivstationen und urologischen Abteilungen zu finden.
50
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Tabelle 32:
Chirurgie
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
8.5.5
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung
seit dem Jahr 2010
Isolate
210
258
300
298
257
Hämato-Onko
%R
10,0
9,3
6,3
11,1
9,3
Isolate
179
163
169
186
222
%R
7,8
11,0
11,2
13,4
11,7
Intensiv
Isolate
277
289
296
313
395
Interne
%R
8,3
11,4
10,5
14,1
13,2
Isolate
1.906
2.165
2.471
2.566
2.642
Kinder
%R
6,8
8,4
8,6
8,7
8,6
Isolate
48
43
52
50
45
Urologie
%R
6,3
9,3
7,7
4,0
0,0
Isolate
202
225
247
285
302
Andere
%R
7,9
11,6
14,6
14,0
12,6
Isolate
656
643
657
678
875
%R
7,6
8,1
8,4
9,3
8,9
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Bundesländern
Der seit 2013 stärkste Rückgang der Resistenzrate ist in Vorarlberg (von 17,4% auf 9,5% bei niedriger Fallzahl)
festzustellen, aber auch in Tirol (von 11,8% auf 8,3%), im Burgenland (von 7,3% auf 3,9% bei niedriger Fallzahl), in der
Steiermark (von 11,8% auf 10,8%) und in Wien (von 11,7% auf 11,1%) war die Resistenzrate rückläufig. Leichte
Anstiege der Resistenzraten sind in Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und Niederösterreich zu verzeichnen.
Tabelle 33:
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Bundesländervergleich
seit dem Jahr 2010
Wien
Jahr
Isolate
Bgld
%R
Isolate
Nö
%R
Oö
Sbg
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
T
%R
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
2010
1.094
7,6
108
5,6
483
5,8
572
3,9
205
9,3
312
16,7
119
5,0
377
8,2
208
4,3
2011
1.029
10,7
105
2,9
619
10,8
694
4,8
248
8,1
363
14,9
141
7,8
375
7,7
212
5,7
2012
1.274
10,8
128
6,3
735
9,5
632
6,7
218
4,1
383
13,3
147
6,8
417
8,6
258
5,0
2013
1.324
11,7
151
7,3
705
7,8
688
8,3
265
7,2
373
11,8
138
17,4
448
11,8
284
4,6
2014
1.386
11,1
130
3,9
780
8,0
794
9,7
267
9,7
412
8,3
147
9,5
535
10,8
288
4,9
8.5.6
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich im unteren Drittel.
Abbildung 30:
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: E. coli - 3.gen. Cephalosporin-Resistenz im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
UK
FR
BE
AT
EE
LT
DK NO
NL
SE
FI
IS
2014 40,4 31,8 29,4 28,8 28,7 21,0 16,4 16,4 14,0 12,7 12,3 12,0 10,9 10,8 10,8 10,7 10,5 10,3
BG
SK
RO
CY
IT
GR
HU P T
CZ
SI
ES
LU
LV
HR M T
9,9
9,7
9,4
9,3
8,1
7,0
5,7
5,6
5,4
3,3
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
51
IE
DE
5,8
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 31:
Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
8.5.7
ESBL bei Escherichia coli
Bei 1.625 von 4.856 Escherichia coli-Isolaten wurde angegeben, ob explizit auf ESBL getestet wurde. Ein negatives
Ergebnis wurde nicht immer mitgeteilt. Die tatsächlich auf ESBL getestete Anzahl an Escherichia coli-Isolaten konnte
daher nicht erhoben werden. Die Auswertung erfolgte ausschließlich auf Basis dieser Angaben und ist unter diesem
Gesichtspunkt zu interpretieren. 396 der 1.625 Isolate wurden hinsichtlich ESBL-Produktion als positiv angeben. Dies
entspricht einem Anteil von 24,4%. Die so abgeleitete Resistenzrate steigt seit 2010 weiterhin kontinuierlich an (von
10,3% auf 24,4% in 5 Jahren).
Abbildung 32:
30
Escherichia coli – Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolation (durch Beurteilung) seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: Escherichia coli - Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolaten mit Beurteilung
24,4
25
20
16,7
14,1
% 15
10,3
12,0
10
5
0
2010
8.6
2011
2012
2013
2014
Escherichia coli und Aminoglykoside5
Die Bedeutung der Aminoglykoside als Therapieoption sinkt, da sie aufgrund ihrer schlechteren Verträglichkeit immer
weniger eingesetzt werden. Dennoch handelt es sich bei dieser Antibiotikaklasse um eine nicht zu unterschätzende
Reserve-Therapieoption, deren Resistenzrate von 5,5% im Jahr 2010 zunehmend leicht stieg und seit dem Vorjahr bei
7,2% stagniert.
5
Amikacin, Gentamicin, Tobramycin
52
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
8.6.1
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt
Abbildung 33:
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: E.coli - Resistenz gegen Aminoglykoside (%)
25
20
% 15
10
5,5
6,4
6,3
2010
2011
2012
7,3
7,2
2013
2014
5
0
8.6.2
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen
Mit zunehmendem Lebensalter sinken die Resistenzraten, allerdings ist in dieser Altersgruppe die höchste Anzahl an
E. coli-Bakteriämien zu verzeichnen.
Tabelle 34:
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
8.6.3
2010
Isolate
57
57
172
745
847
1.590
2011
%R
5,3
8,8
7,0
7,1
5,0
4,7
Isolate
45
37
167
777
908
1.830
2012
%R
2,2
8,1
7,8
8,5
6,9
5,1
Isolate
63
45
179
890
1.078
1.941
2013
%R
7,9
6,7
7,8
7,0
5,5
6,2
Isolate
54
44
220
951
1.038
2.063
2014
%R
3,7
2,3
12,7
8,1
7,1
6,5
Isolate
51
58
206
1.025
1.232
2.162
%R
3,9
10,3
8,7
8,4
7,4
6,3
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht
Wie bei Fluorochinolonen und 3.-Generations-Cephalosporinen ist auch bei Aminoglykosiden bei Männern im
Vergleich zu Frauen eine erhöhte Resistenzrate zu beobachten.
Abbildung 34:
30
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: E. coli - Res i s tenz gegen Ami nogl ykos i de na ch Ges chl echt und Ja hren (%)
25
20
%
15
10
5
0
2010
2011
2012
2013
2014
m
6,7
8,2
8,5
8,5
9,3
w
4,4
4,8
4,6
6,4
5,7
53
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
8.6.4
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung
Betrachtet nach Krankenhausabteilung fanden sich im Jahr 2014 die höchsten Resistenzraten auf Intensivstationen
Tabelle 35:
Jahr
2010
2011
2012
Chirurgie
Isolate %R
209 4,3
260 8,1
300 4,3
2013
2014
8.6.5
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010
297
257
6,7
5,8
Hämato-Onko
Isolate
%R
179
3,9
163
7,4
169
5,3
186
222
Intensiv
Isolate
%R
277
4,0
288
5,2
297
6,1
7,5
9,9
312
394
Interne
Isolate %R
1.897 5,5
2.142 5,7
2.466 6,3
8,3
10,9
2.557
2.633
Kinder
Isolate %R
47 4,3
43 2,3
53 7,6
7,0
6,0
50
45
Urologie
Isolate
%R
202
7,4
224
9,8
246 11,8
2,0
2,2
284
302
Andere
Isolate %R
657 6,2
644 7,0
665 5,3
9,2
10,6
684
880
7,6
7,7
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern
Im Vergleich zu 2012 sind die Resistenzraten im Burgenland, in Niederösterreich und Tirol rückläufig. In allen anderen
Bundesländern ist die Resistenzrate gestiegen.
Tabelle 36:
Jahr
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010
Wien
Isolate
Bgld
%R
Isolate
Nö
%R
Oö
Isolate
%R
Isolate
Sbg
%R
Isolate
T
%R
V
Stmk
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
K
%R
Isolate
%R
2010
1.095
4,8
108
2,8
486
5,1
579
6,7
205
5,4
312
7,4
119
4,2
376
6,4
188
3,7
2011
1.034
5,2
105
5,7
617
5,7
694
5,0
248
6,5
363
8,5
142
8,5
375
9,3
186
8,1
2012
1.277
7,7
128
6,3
733
5,2
631
5,4
218
3,7
383
7,6
149
3,4
419
7,2
258
5,0
2013
1.333
8,8
151
5,3
700
4,0
683
7,2
265
3,8
373
7,0
138
8,0
447
9,6
280
8,9
2014
1.392
7,0
130
6,9
772
5,2
792
8,3
267
7,9
412
6,6
147
8,8
533
8,8
289
6,6
8.6.6
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich im unteren Drittel. Die Resistenzraten reichen von 4,6% in Finnland (FI) bis
zu 28,2% in Bulgarien (BG).
Abbildung 35:
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: E. coli - Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
8.6.7
B G SK
IT
CY RO P T GR
ES
HU
IE
SI
2014 28,2 22,8 19,3 17,6 17,2 16,3 15,9 15,1 14,8 12,4 11,6
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
54
HR
CZ
LT
M T UK
11,0 10,7 10,7 10,4
9,0
LV
LU
BE
FR
DK
A T EE
DE
NL
SE
NO
IS
FI
8,8
8,2
7,9
7,7
7,3
7,2
6,9
6,3
6,1
6,0
5,3
4,6
7,0
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 36:
Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
8.7
Escherichia coli und Carbapeneme6
In Österreich wurde 2014 wie auch 2013 in Blutkulturen 1 Isolat mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber
Carbapenemen gefunden.
8.7.1
Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich Österreich gesamt
Tabelle 37:
Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich in Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
Jahr
2010
2011
S
2.845
3.174
I
0
0
R
1
0
Gesamt
2.846
3.174
%S
100,0
100,0
%I
0,0
0,0
%R
0,0
0,0
%R+I
0,0
0,0
2012
2013
2014
3.754
4.256
4.600
1
0
0
1
1
1
3.756
4.257
4.601
100,0
100,0
100,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
Tabelle 38:
Substanz
MEM
Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail
Interpretation
R
MHK in mg/L
>=16
Abteilung
Interne
MEM = Meropenem
9
9.1
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium
Klinische und epidemiologische Bedeutung
Enterokokken gehören zur Normalflora des Gastrointestinaltraktes von Menschen, Säugetieren, Vögeln und Reptilien.
Unter normalen Umständen sind diese Erreger harmlose Besiedler. Wenn die Beziehung zwischen Wirt und Erreger
jedoch gestört wird, wie etwa durch eine Immunsuppression des Wirtes, so kann es zu schweren Infektionen kommen.
Die Bandbreite reicht von Endokarditis über Bakteriämie, Meningitis, Wundinfektionen und Harnwegsinfekten bis hin
zu Peritonitis und intraabdominellen Abszessen. Der Großteil der Infektionen wird durch Enterococcus faecalis
verursacht [10].
6
Imipenem, Meropenem
55
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Enterokokken weisen gegenüber einer Vielzahl von Antibiotika eine natürliche Resistenz auf. Dieser Umstand sowie
ihre leichte Übertragbarkeit von Mensch zu Mensch räumen den Enterokokken ein nicht zu vernachlässigendes
Gefährdungspotenzial für nosokomiale Infektionen im Krankenhaus ein.
Jährlich treten in Österreich pro 100.000 EinwohnerInnen gesamt 13,4 Fälle von E. faecalis- und E. faeciumBakteriämien auf. Das Verhältnis von Enterococcus faecalis zu Enterococcus faecium beträgt 7,8 zu 5,6 Fälle pro
100.000 EinwohnerInnen.
Tabelle 39:
Datenmeldungen Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium seit dem Jahr 2010
Erreger
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
2009
530
332
2010
624
366
2011
567
368
2012
696
404
9.2
Demographische Daten
9.2.1
Enterokokken nach Geschlecht
2013
675
438
2014
660
480
Enterokokken-Bakteriämien sind bei Männern sehr viel häufiger als bei Frauen.
Abbildung 37:
Enterokokken nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
w eiblich
unbekannt
männlich
20%
10%
0%
2010
9.2.2
2011
2012
2013
2014
Enterokokken nach Geschlecht und Lebensalter
Die höchste Inzidenz von Enterokokken-Bakteriämien tritt bei Männern im höheren Lebensalter (> 80 Jahre) auf.
Frauen sind im Gegensatz dazu weniger häufig betroffen.
Abbildung 38:
Enterokokken nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in
den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-300
-250
-200
-150
-100
-50
w _ek
m_ek
0
Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre
56
50
100
150
200
250
300
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
9.3
Enterokokken und Aminopenicilline
9.3.1
Enterokokken – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt
Abbildung 39:
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt
seit dem Jahr 2010
100
EARS-Net AT: Enterokokken - Resistenz gegen Aminopenicilline (%)
80
60
%
40
20
0
9.4
2010
2011
2012
2013
2014
E faecalis
1,9
0,4
0,5
1,1
1,5
E faecium
92,4
90,2
90,8
92,1
93,3
Enterokokken – hochgradige Resistenz gegenüber Aminoglykosiden
Die Raten von Isolaten mit hochgradiger Gentamicin-Resistenz sind über die Jahre relativ stabil geblieben. Sowohl bei
E. faecalis als auch bei E. faecium ist 2014 im Vergleich zu 2013 ein Anstieg der Resistenzrate zu verzeichnen.
9.4.1
Enterokokken – hochgradige Resistenz gegenüber Aminoglykosiden Österreich gesamt
Abbildung 40:
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium –Aminoglykoside hochgradig resistent
Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
80
EARS-Net AT: Enterokokken - High-Level-Resistenz gegen Gentamicin (%)
70
60
50
%
40
30
20
10
0
9.4.2
2010
2011
2012
2013
2014
E faecalis
34,1
31,0
29,3
31,4
37,1
E faecium
45,4
50,2
38,1
45,4
49,3
Enterokokken – Aminoglykoside hochgradig resistent im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit seinen Resistenzraten bei E. faecalis gegenüber Aminoglykosiden im
oberen Drittel. Die Raten reichen von 8,3% in Island (IS) bis zu 76,5% in Rumänien (RO).
57
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 41:
Enterococcus faecalis - Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: E. faecalis - High-Level-Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%)
100,0
80,0
60,0
%
40,0
20,0
0,0
2014
RO
IT
HU
76,5 55,3
LV
49,8 46,2
SK
BG
41,0
40,0 38,9
ES
CZ
AT
38,7
37,1 36,8
EE
DE
HR
IE
36,1 33,6
SI
32,9
31,4
LU
DK
LT
30,8 30,0 29,2
BE
NO
GR
CY
SE
FR
IS
28,8 22,9
NL
20,7
20,1 17,5
15,8
13,7
8,3
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Abbildung 42:
Enterococcus faecalis - Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit seinen Resistenzraten bei E. faecium gegenüber Aminoglykosiden im
Mittelfeld. Die Raten reichen von 11,4% in Zypern (CY) bis zu 86,1% in Litauen (LT).
Abbildung 43:
Enterococcus faecium – Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: E. faecium - High-Level-Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
2014
LT
RO
86,1 84,2
BG
SK
78,2 69,0
CZ
DK
68,0 65,9
HR
HU
EE
65,9 63,2
NL
61,2
58,6 58,4
SI
IT
IS
57,3 54,5
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
58
AT
LV
49,3 46,7
IE
FR
NO
ES
44,4
41,7
39,8
34,7 30,4
BE
DE
SE
23,7 22,2
GR
LU
CY
15,3
13,8
11,4
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 44:
Enterococcus faecium – Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
9.5
Enterokokken und Vancomycin
Die Resistenzentwicklung gegenüber Vancomycin zeigt in Österreich 2013 einen deutlichen Rückgang bei
E. faecium-Isolaten (von 6,0% auf 4.4%) und einen Anstieg bei E. faecalis-Isolaten (von 0,2% auf 0,3%).
9.5.1
Enterokokken – Vancomycin resistent Österreich gesamt
Abbildung 45:
Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium – Vancomycin resistent Österreich gesamt seit
dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: Enterokokken - Resistenz gegen Vancomycin (%)
25
20
%
15
10
5
0
9.5.2
2010
2011
2012
2013
2014
E faecalis
0,6
0,7
0,3
0,2
0,3
E faecium
4,1
4,4
4,1
6,0
4,4
Enterokokken – Vancomycin nicht empfindlich nach Regionen
Tabelle 40:
Enterokokken – Vancomycin nicht empfindlich nach Regionen
Erreger
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecalis
Region
1-Bgld/Nö/Wien
2-Ktn/Stmk
Jahr
2014
2014
S
345
131
I
0
0
R
1
1
Gesamt
346
132
%S
99,7
99,2
%I
0,0
0,0
%R
0,3
0,8
%R+I
0,3
0,8
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Enterococcus faecium
Enterococcus faecium
3-Oö/Sbg/T/V
1-Bgld/Nö/Wien
2-Ktn/Stmk
3-Oö/Sbg/T/V
2014
2014
2014
2014
181
229
91
139
0
0
0
0
0
17
2
2
181
246
93
141
100,0
93,1
97,9
98,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
6,9
2,2
1,4
0,0
6,9
2,2
1,4
59
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
9.5.3
Enterokokken – Vancomycin resistenz im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit einer Resistenzrate von 0,3% bei E. faecalis gegenüber Vancomycin im
oberen Mittelfeld. Die Raten reichen von 0,0% in 15 von 29 Ländern bis zu 6,7% in Luxemburg (LU).
Abbildung 46:
Enterococcus faecalis – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: E. faecalis - Resistenz gegen Vancomycin im Ländervergleich (%)
50
40
30
%
20
10
0
2014
LU
RO
UK
IE
GR P T
IT
SK
CZ
FR
AT
BE
DK
ES
B G CY
DE
EE
FI
HR HU
IS
LT
LV
MT
NL
NO
SE
SI
6,7
3,9
3,2
2,3
1,6
0,8
0,7
0,6
0,6
0,3
0,3
0,2
0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
1,3
0,0
0,0
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Abbildung 47:
Enterococcus faecalis – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit einer Resistenzrate von 4,4% bei E. faecium gegenüber Vancomycin im
Mittelfeld. Die Raten reichen von 0,0% in 4 von 29 Ländern bis zu 45,1% in Irland (IE).
60
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 48:
Enterococcus faecium – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: E. faecium - Resistenz gegen Vancomycin im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
IE
CY GR RO
UK
PT BG
LV HR
SK
2014 45,1 40,0 26,9 25,0 21,3 20,1 13,3 13,3 10,4 10,1
DE
HU
IT
DK
LT
AT
CZ
LU
BE
ES
NO
SI
NL
FR
SE
EE
FI
IS
MT
9,1
8,5
8,5
4,5
4,5
4,4
4,4
3,2
3,1
2,4
1,8
1,7
1,1
0,5
0,4
0,0
0,0
0,0
0,0
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Abbildung 49:
Enterococcus faecium – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
10
10.1
Klebsiella pneumoniae
Klinische und epidemiologische Bedeutung
Nach Escherichia coli ist Klebsiella pneumoniae der zweithäufigste gramnegative Erreger von Bakteriämien. Als
Besiedler von Gastrointestinaltrakt, Haut und anderen Körperregionen bei hospitalisierten PatientInnen kommt
Klebsiella pneumoniae als Auslöser opportunistischer Infektionen eine nicht unwesentliche Bedeutung zu. Klebsiella
pneumoniae ist vor allem als Erreger nosokomialer Infektionen bekannt und kann leicht von Mensch zu Mensch
übertragen werden. Je nach Grunderkrankung wie etwa Diabetes mellitus oder Alkoholabhängigkeit kann es auch
durch Immundefizite zu schweren Infektionen kommen [11].
Im Jahr 2014 wurden 996 Fälle von K. pneumoniae-Bakteriämien gemeldet. Dies entspricht einer Inzidenz von
11,7 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen.
Tabelle 41:
Datenmeldungen Klebsiella pneumoniae seit dem Jahr 2010
Erreger
Klebsiella pneumoniae
2009
653
2010
780
2011
829
2012
901
2013
950
2014
996
61
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
10.2
Demographische Daten
10.2.1
Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht
Anders als bei Escherichia coli-Bakteriämien sind Männer häufiger von K. pneumoniae-Bakteriämien betroffen als
Frauen.
Abbildung 50:
Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
weiblich
unbekannt
männlich
30%
20%
10%
0%
2010
10.2.2
2011
2012
2013
2014
Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter
Der Altersgipfel liegt bei K. pneumoniae-Bakteriämien im hohen Lebensalter von 80 Jahren und darüber, wie
Abbildung 51 verdeutlicht.
Abbildung 51:
Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische
Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-300
-250
-200
-150
-100
-50
w _kpn_
m_kpn_
0
50
100
150
200
250
300
Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre
10.3
Klebsiella pneumoniae und Fluorochinolone7
10.3.1
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt
Der Anteil der gegenüber Fluorochinolonen nicht empfindlichen K. pneumoniae-Stämme zeigt seit dem Jahr 2010, als
die Resistenzrate mit 18,4% den bisher höchsten Wert erreichte, einen deutlich rückläufigen Trend. Im Vergleich zu
2013 ist ein deutlicher Rückgang von 15,8% auf 10,4% zu verzeichnen.
7
Ciprofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin
62
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 52:
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen Fluorochinolone (%)
25
18,4
20
16,2
15,8
15,1
% 15
10,4
10
5
0
2010
10.3.2
2011
2012
2013
2014
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen und Geschlecht
Tabelle 42:
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
2010
Isolate %R
13
7,7
13 23,1
49 32,7
204 21,1
220 17,7
280
10.3.3
14,6
2011
Isolate %R
19 10,5
12 25,0
47 25,5
207 15,9
205 15,1
337
2012
Isolate %R
7
0,0
9 22,2
51 29,4
221 14,5
257 12,5
15,7
321
2013
Isolate %R
13
7,7
4 50,0
58 24,1
260 19,6
267 14,2
15,6
323
12,4
2014
Isolate %R
20
0,0
8 25,0
59 23,7
261 12,3
268
8,6
355
8,5
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht
Seit 2010 zeigt sich – mit Ausnahme des Jahres 2012 – bei Männern eine deutlich höhere Resistenzrate als bei Frauen.
Abbildung 53:
30
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen Fluorochinolone nach Geschlecht und Jahren (%)
25
20
%
15
10
5
0
10.3.4
2010
2011
2012
2013
2014
m
21,1
17,7
13,9
18,2
12,5
w
14,9
13,6
16,1
12,5
7,7
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung
Tabelle 43:
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate
%R
70 14,3
72 20,8
89
96
105
12,4
9,4
18,1
Hämato-Onko
Isolate
%R
65 18,5
59 15,3
59
70
69
15,3
20,0
11,6
Intensiv
Isolate
%R
102 19,6
109 13,8
112
112
118
15,2
19,6
11,9
Interne
Isolate
%R
321 16,2
383 15,7
429
417
428
15,9
14,6
9,6
63
Kinder
Isolate
%R
10 10,0
15 13,3
7
9
18
14,3
11,1
0,0
Urologie
Isolate
%R
36 33,3
34 38,2
32
53
43
12,5
20,8
11,6
Andere
Isolate
%R
175 20,6
155 12,9
138
168
190
15,2
16,7
7,4
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
10.3.5
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern
Die Resistenzraten weisen in den einzelnen Bundesländern und über die Jahre gesehen deutliche Unterschiede auf. Im
Vergleich zu 2013 sind die Resistenzraten 2014 in Vorarlberg und Kärnten gestiegen, in allen anderen Bundesländern
ist die Resistenzrate rückläufig. Die höchste Resistenzrate (14,3% bei geringer Fallzahl) ist in Vorarlberg zu
verzeichnen.
Tabelle 44:
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010
Wien
Jahr
Isolate
Bgld
%R
Nö
Oö
Sbg
T
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
17,5
2010
277
17,3
31
32,3
110
17,3
127
18,1
52
23,1
81
22,2
19
5,3
42
11,9
40
2011
273
14,7
27
25,9
142
23,2
139
12,2
61
6,6
62
29,0
17
11,8
65
15,4
41
7,3
2012
301
12,3
23
34,8
128
21,1
119
10,1
55
5,5
91
23,1
25
12,0
88
17,1
36
13,9
2013
338
15,4
32
15,6
157
15,9
113
10,6
52
11,5
81
27,2
22
13,6
89
19,1
41
9,8
2014
323
12,4
18
5,6
156
12,8
159
6,9
66
6,1
67
9,0
21
14,3
88
6,8
73
13,7
10.3.6
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern
Österreich liegt bei den Resistenzraten von K. pneumoniae im unteren Drittel. Die Resistenzraten reichen von 3,6% in
Island (IS) bis zu 70,8% in der Slowakei (SK).
Abbildung 54:
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: K. pneumoniae - Resistenz gegen Fluorochinolone im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
DE A T UK
DK NO NL
FI
SE
2014 70,8 67,6 66,5 55,7 50,3 48,0 45,5 44,8 44,8 36,5 34,9 33,7 32,6 31,8 31,0 26,3 21,8 18,6 18,2 13,5 12,7 10,4 7,7
SK GR RO
IT
B G CZ
LT
HR
LV
P T HU M T
SI
LU
FR CY EE ES B E
IE
6,9 6,2 4,7
4,6
4,1 3,6
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Abbildung 55:
Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
64
IS
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
10.4
Klebsiella pneumoniae und 3.-Generations-Cephalosporine8
10.4.1
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt
Nach einem Anstieg auf 13,2% im Jahr 2011 ist ein kontinuierlicher Rückgang der Resistenzrate zu verzeichnen. Im
Vergleich zu 2013 sank die Resistenzrate 2014 deutlich von 10,7% auf 8,2%.
Abbildung 56:
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt seit dem
Jahr 2010
30
EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen 3. Gen.Cephalosporine (%)
25
20
% 15
13,2
12,5
11,5
10,7
8,2
10
5
0
2010
10.4.2
2012
2013
2014
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen
Tabelle 45:
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen
seit dem Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
10.4.3
2011
2010
Isolate %R
13
13
49
205
218
281
23,1
7,7
22,4
12,7
10,1
12,1
2011
Isolate %R
19
11
47
209
204
335
2012
Isolate %R
42,1
18,2
19,1
10,5
13,7
11,9
8
9
53
232
269
328
2013
Isolate %R
12,5
11,1
18,9
9,9
12,3
10,7
13
4
58
265
272
329
15,4
50,0
12,1
13,2
10,3
8,2
2014
Isolate %R
20
9
60
267
274
366
10,0
11,1
20,0
9,4
6,6
6,6
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht
Seit 2009 ist – mit Ausnahme des Jahres 2012 – der Anteil resistenter Isolate bei Männern deutlich höher als bei
Frauen.
Abbildung 57:
30
25
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht
seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: K. pneumoniae - Res i s tenz gegen 3. Gen. Cepha l os pori ne na ch Ges chl echt und
Ja hren (%)
20
% 15
10
5
0
8
2010
2011
2012
2013
2014
m
15,2
14,6
10,3
12,4
9,9
w
9,1
11,0
12,8
8,5
6,1
Cefotaxim, Ceftazidim, Ceftriaxon
65
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
10.4.4
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung
Der höchste Resistenzanteil findet sich auf chirurgischen Abteilungen. Tabelle 46 zeigt, dass die Raten über die Jahre
schwanken und es daher schwierig ist, eine eindeutige Tendenz festzustellen. Zu beachten ist außerdem, dass die
Fallzahlen teils niedrig sind.
Tabelle 46:
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung
seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate
%R
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
10.4.5
69
72
93
99
107
Hämato-Onko
Isolate
%R
15,9
16,7
6,5
10,1
14,0
65
59
60
70
69
Intensiv
Isolate
%R
7,7
10,2
10,0
10,0
10,1
102
108
117
113
126
Interne
Isolate
%R
18,6
19,4
16,2
14,2
10,3
322
384
446
428
440
Kinder
Isolate
%R
10,9
10,9
11,0
9,1
5,9
10
14
7
9
18
Urologie
Isolate
%R
20,0
28,6
14,3
22,2
11,1
36
33
34
54
44
Andere
Isolate
%R
16,7
27,3
8,8
13,0
11,4
175
155
142
168
192
10,9
9,7
13,4
11,9
7,3
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Bundesländern
Im Vergleich zu 2013 zeigte sich in Vorarlberg, Kärnten und im Burgenland ein deutlicher Anstieg der Resistenzraten
bei allerdings geringer Fallzahl. In Wien und Salzburg stiegen die Resistenzraten leicht an. In Tirol und der Steiermark
bei jeweils geringer Fallzahl und auch in Niederösterreich und Oberösterreich ist der Trend hingegen rückläufig.
Tabelle 47:
Jahr
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Bundesländervergleich
seit dem Jahr 2010
Wien
Bgld
Nö
Oö
Sbg
T
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
2010
276
10,1
31
12,9
111
16,2
127
9,5
52
11,5
81
21,0
19
5,3
42
19,1
40
7,5
2011
271
10,3
27
18,5
142
21,8
137
13,9
61
4,9
62
19,4
17
5,9
65
10,8
43
7,0
2012
313
9,0
23
34,8
128
17,2
139
8,6
56
5,4
91
15,4
25
12,0
88
12,5
36
5,6
2013
334
9,6
33
6,1
158
13,3
133
9,0
52
9,6
81
21,0
22
0,0
87
12,6
41
2,4
2014
323
9,9
18
11,1
156
7,1
184
5,4
66
10,6
67
7,5
21
14,3
88
6,8
73
8,2
10.4.6
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im europäischen Vergleich
Österreich liegt im europäischen Vergleich im unteren Drittel. Die Resistenzraten reichen in Europa von 0,0% in Island
(IS) bis zu 74,8% in Bulgarien (BG).
Abbildung 58:
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich
2014
EARS-Net: K. pneumoniae - Resistenz gegen 3. Gen. Cephalosporine im Ländervergleich (%)
100
90
80
70
60
% 50
40
30
20
10
0
B G RO GR SK
IT
CZ
LV
LT HR
P T HU
LU CY M T FR
SI
EE
ES
BE
DE
IE
2014 74,8 73,8 72,5 69,4 56,5 53,0 52,9 52,6 47,9 40,9 35,6 34,8 32,5 29,7 29,6 26,6 20,7 18,0 16,3 12,7 11,6
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
66
UK
AT
DK NO NL
SE
FI
IS
9,3
8,2
7,6
4,5
2,4
0,0
5,9
5,5
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 59:
Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich
2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
10.4.7
ESBL bei Klebsiella pneumoniae
Bei 339 von 996 Klebsiella pneumoniae-Isolaten wurde angegeben, ob explizit auf ESBL getestet wurde. Ein negatives
Ergebnis wurde nicht immer mitgeteilt. Die tatsächlich auf ESBL getestete Anzahl der Klebsiella pneumoniae-Isolate
konnte daher nicht erhoben werden. Die Auswertung erfolgte ausschließlich auf Basis dieser Angaben und ist unter
diesem Gesichtspunkt zu interpretieren. 57 der 339 Isolate wurden hinsichtlich ESBL-Produktion als positiv angegeben.
Dies entspricht einem Anteil von 16,8%. Die so abgeleitete Resistenzrate ist damit seit 2010 deutlich angestiegen. Im
Vergleich zu 2013 stieg die Resistenzrate 2014 um 0,9% auf den bisher höchsten Wert mit 16,8%.
Abbildung 60:
30
Klebsiella pneumoniae – Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolaten mit Beurteilung
seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: Klebsiella - pneumoniae - Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolaten mit Beurteilung
25
20
% 15
12,7
13,4
2010
2011
15,9
15,9
16,8
2012
2013
2014
10
5
0
10.5
Klebsiella pneumoniae und Aminoglykoside9
10.5.1
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt
Nach einem Rückgang der Aminoglykosid-Resistenz auf 4,6% im Jahr 2012 stieg die Resistenzrate 2013 wieder an und
erreichte 2014 mit 5,5% den gleich hohen Wert wie 2011.
9
Amikacin, Gentamicin, Tobramycin
67
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 61:
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen Aminoglykoside (%)
25
20
% 15
10
5,0
5,5
2010
2011
5
4,6
5,3
5,5
2012
2013
2014
0
10.5.2
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen
Die Resistenzraten bei K. pneumoniae gegenüber Aminoglykosiden zeigen ein diffuses Bild, wodurch es nur schwer
möglich ist, eine eindeutige Tendenz abzuleiten.
Tabelle 48:
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2009
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
10.5.3
2010
Isolate
13
13
49
205
220
280
2011
%R
7,7
7,7
6,1
5,4
5,5
3,9
Isolate
19
12
47
206
201
335
2012
%R
42,1
8,3
8,5
3,9
4,5
4,5
Isolate
8
9
52
232
269
328
2013
%R
0,0
0,0
3,8
4,7
4,1
5,2
Isolate
13
4
58
265
274
333
2014
%R
0,0
25,0
8,6
6,4
3,3
3,9
Isolate
20
9
60
267
273
365
%R
5,0
11,1
11,7
5,6
6,2
3,8
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht
Der Anteil resistenter Isolate war – mit Ausnahme von 2012 – bei Männern höher als bei Frauen.
Abbildung 62:
30
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen Aminoglykoside nach Geschlecht und Jahren (%)
25
20
%
15
10
5
0
10.5.4
2010
2011
2012
2013
2014
2011
2012
2013
2014
m
5,9
6,1
3,7
6,0
7,8
w
4,0
4,5
5,5
4,2
2,4
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung
Tabelle 49:
Jahr
2010
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate %R
70 2,9
72 5,6
93 4,3
99 1,0
107 8,4
Hämato-Onko
Isolate
%R
65
1,5
58
1,7
60
3,3
70
2,9
69
4,4
Intensiv
Isolate %R
102 4,9
109 7,3
117 4,3
113 9,7
124 4,0
Interne
Isolate %R
321 5,0
378 4,2
445 5,2
430 6,1
440 5,2
68
Kinder
Isolate
%R
10 10,0
15 26,7
7 14,3
9
0,0
18
5,6
Urologie
Isolate
%R
36 13,9
34
5,9
34
2,9
54
5,6
44
9,1
Andere
Isolate %R
176 5,1
154 6,5
142 3,5
172 4,1
192 5,2
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
10.5.5
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern
In Österreich findet sich die höchste Resistenzrate von K. pneumoniae gegenüber Aminoglykosiden in
Niederösterreich, gefolgt von Vorarlberg bei geringer Fallzahl. Im Burgenland, in der Steiermark und Tirol kam es zu
einem deutlichen Rückgang der Resistenzrate (von 9,1% auf 0,0%, von 11,2% auf 4,6% und von 6,2% auf 0,0% bei
geringer Fallzahl).
Tabelle 50:
Jahr
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010
Wien
Isolate
Bgld
%R
Isolate
Nö
%R
Oö
Sbg
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
T
%R
V
Stmk
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
K
%R
Isolate
%R
2010
277
3,6
31
9,7
111
3,6
127
7,1
52
13,5
81
2,5
19
0,0
42
7,1
40
2,5
2011
272
5,5
27
3,7
142
7,8
135
4,4
61
3,3
62
9,7
17
5,9
65
4,6
39
0,0
2012
313
1,9
22
9,1
128
10,9
139
4,3
56
1,8
91
7,7
25
4,0
88
3,4
36
2,8
2013
338
3,9
33
9,1
158
6,3
133
2,3
52
7,7
81
6,2
22
0,0
89
11,2
41
4,9
2014
323
6,2
18
0,0
156
10,3
184
3,8
66
4,6
67
0,0
21
9,5
88
4,6
71
4,2
10.5.6
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014
Abbildung 63:
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: K. pneumoniae - Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
10.5.7
B E DE UK
AT
DK NO NL
IS
SE
FI
2014 68,2 67,3 63,6 61,1 50,8 49,1 48,7 48,6 44,1 32,1 31,3 29,7 28,8 27,8 20,2 19,7 19,1 13,9 12,1 10,1 7,1 5,7
SK RO B G GR
CZ HR
LT
IT
LV
HU P T M T CY FR
SI
LU
EE
ES
IE
5,5
4,9 4,8
3,6 3,3
2,3
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Abbildung 64:
Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
69
3,9
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
10.6
Klebsiella pneumoniae und Carbapeneme10
In Österreich wurden 2014 in Blutkulturen entsprechend den EUCAST-Breakpoints für die klinische Anwendung 7
Isolate (13 Isolate im Jahr 2013) mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Carbapenemen gefunden.
10.6.1
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme Österreich gesamt
Tabelle 51:
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
Jahr
2009
2010
2011
2012
2013
S
487
536
630
762
897
I
0
0
0
5
2
R
1
4
0
5
11
Gesamt
488
540
630
772
910
%S
99,8
99,3
100,0
98,7
98,6
%I
0,0
0,0
0,0
0,7
0,2
%R
0,2
0,7
0,0
0,7
1,2
2014
964
1
6
971
99,3
0,1
0,6
Tabelle 52:
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail
Substanz
MEM
MEM
MEM
MEM
MEM
MEM
Interpretation
I
R
R
R
R
R
MHK in mg/L
6
>=16
>=16
*
*
*
Abteilung
Intensiv
Intensiv
andere
Intensiv
Chirurgie
Chirurgie
MEM
R
*
Chirurgie
MEM = Meropenem, *ohne MHK übermittelt
10.6.2
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im europäischen Vergleich
Abbildung 65:
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: K. pneumoniae - Resistenz gegen Carbapeneme im Ländervergleich (%)
70
60
50
%
40
30
20
10
0
GR
IT
RO M T B G CY
2014 62,3 32,9 31,5 9,9
7,2
5,0
SK
ES
PT
LV
LU
LT
2,6
2,3
1,8
1,7
1,5
1,3
HU HR
1,1
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14.08.2015
10
Imipenem, Meropenem
70
0,9
SI
UK
DE
AT
IE
BE
FR
DK
NL
CZ
EE
FI
NO
SE
0,9
0,8
0,7
0,6
0,6
0,5
0,5
0,2
0,2
0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 66:
Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
11
Pseudomonas aeruginosa
11.1
Klinische und epidemiologische Bedeutung
Pseudomonas aeruginosa zählt zur Gruppe der gramnegativen Nonfermenter und ist in der Humanmedizin der
wichtigste Vertreter dieser Gruppe. Besonders als Auslöser von nosokomialen Infektionen und bei
Grunderkrankungen wie zystischer Fibrose ist Pseudomonas aeruginosa bedeutend. Pseudomonas aeruginosa ist
äußerst anspruchslos und kann sich sogar in destilliertem Wasser vermehren. Die Letalität bei Bakteriämien durch
Pseudomonas aeruginosa ist hoch, dies ist einerseits bedingt durch die schlechte Ausgangslage der PatientInnen
aufgrund deren Grunderkrankung und andererseits durch die besonderen Resistenzeigenschaften des Erregers [12].
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 638 Pseudomonas aeruginosa-Erstisolate aus Blutkulturen gemeldet. Die Inzidenz
liegt bei 7,5 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen.
Tabelle 53:
Datenmeldungen Pseudomonas aeruginosa seit dem Jahr 2010
Erreger
Pseudomonas aeruginosa
Tabelle 54:
Region
Bgld
K
Nö
Oö
Sbg
Stmk
T
V
Wien
2010
540
2011
564
2012
622
2013
618
2014
638
Datenmeldungen Pseudomonas aeruginosa nach Bundesländern seit dem Jahr 2010
2010
8
56
2011
9
36
2012
14
41
2013
15
48
2014
8
40
62
72
29
57
50
19
187
78
95
29
78
40
15
184
85
97
41
66
42
16
220
69
84
47
64
53
15
223
101
94
28
67
48
12
240
71
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
11.2
Demographische Daten
11.2.1
Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht
Bei Männern wurden Bakteriämien mit Pseudomonas aeruginosa häufiger festgestellt als bei Frauen.
Abbildung 67:
Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
weiblich
unbekannt
männlich
2010
11.2.2
2011
2012
2013
2014
Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht und Lebensalter
Im höheren Lebensalter werden die meisten P. aeruginosa-Bakteriämien festgestellt. Der Altersgipfel nach Geschlecht
und Lebensjahr liegt bei Frauen und Männern um 75 Jahre und darüber.
Abbildung 68:
Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische
Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-300
-250
-200
-150
-100
-50
w _pae
m_pae
0
50
100
150
200
250
300
Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre
11.3
Pseudomonas aeruginosa und Aminoglykoside11
Die Resistenzrate bei Pseudomonas aeruginosa gegenüber Aminoglykosiden erreichte 2011 mit 11,2% den höchsten
Wert. Im Vergleich zu 2013 sank die Resistenzrate 2014 von 7,4% auf 6,6%.
11
Gentamicin, Tobramycin
72
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
11.3.1
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt
Abbildung 69:
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Aminoglykoside (%)
25
20
%
15
11,2
10
9,2
7,8
7,4
6,6
2013
2014
5
0
2010
11.3.2
2011
2012
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen
Tabelle 55:
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
2010
Isolate %R
3
0,0
9 22,2
32
147
167
183
11.3.3
9,4
8,8
9,0
4,9
2011
Isolate %R
7
0,0
4
0,0
36
135
161
211
2012
Isolate %R
9
0,0
8
0,0
11,1
8,1
11,8
13,3
30
179
184
208
2013
Isolate %R
11
0,0
12
8,3
16,7
10,6
8,7
8,2
35
169
178
213
11,4
8,9
6,7
6,6
2014
Isolate %R
14
0,0
7 28,6
42
165
198
212
9,5
7,3
5,1
6,6
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht
Der Anteil resistenter Isolate war – mit Ausnahme von 2011 – bei Männern höher als bei Frauen.
Abbildung 70:
30
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Aminoglykoside nach Geschlecht und Jahren (%)
25
20
%
15
10
5
0
11.3.4
2010
2011
2012
2013
2014
m
8,9
10,5
9,8
7,7
7,4
w
6,4
12,2
8,3
6,8
5,5
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung
Der höchste Resistenzanteil fand sich auf urologischen Abteilungen. Die Daten schwanken über die Jahre stark,
eindeutige Aussagen über etwaige Trends sind daher bisher schwer möglich. (Achtung: Die Fallzahlen sind größtenteils
gering!)
73
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Tabelle 56:
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung
seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
11.3.5
Isolate
52
45
70
59
71
Hämato-Onko
%R
1,9
11,1
4,3
6,8
8,5
Isolate
67
51
49
48
69
Intensiv
%R
17,9
13,7
12,2
16,7
10,1
Isolate
70
81
94
84
87
Interne
%R
14,3
19,8
19,2
8,3
6,9
Isolate
202
229
273
275
250
Kinder
%R
6,9
8,3
8,1
6,9
6,0
Isolate
4
6
8
12
11
Urologie
%R
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Isolate
26
23
16
15
28
Andere
%R
3,9
13,0
6,3
6,7
10,7
Isolate
120
119
108
125
122
%R
3,3
10,1
6,5
5,6
4,1
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern
Im österreichischen Vergleich variieren die Resistenzraten stark. (Achtung: Die Fallzahlen sind größtenteils gering!)
Tabelle 57:
Jahr
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr
2010
Wien
Isolate
Bgld
%R
Isolate
Nö
%R
Oö
Sbg
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
T
%R
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
2010
188
6,4
8
50,0
62
4,8
71
7,0
29
6,9
50
26,0
19
5,3
55
1,8
59
1,7
2011
178
15,2
9
11,1
78
10,3
93
9,7
29
3,5
40
17,5
15
13,3
76
9,2
36
0,0
2012
220
5,9
14
14,3
85
14,1
93
10,8
41
2,4
42
23,8
16
0,0
66
9,1
41
7,3
2013
223
5,4
15
6,7
69
8,7
84
10,7
47
4,3
53
11,3
15
13,3
64
4,7
48
10,4
2014
240
4,6
8
0,0
101
5,0
94
12,8
28
7,1
48
8,3
12
0,0
67
3,0
40
15,0
11.3.6
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im europäischen Vergleich
Österreich liegt im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld. Die Raten reichen von 0,0% in Island (IS) bis zu
63,4% in Rumänien (RO).
Abbildung 71:
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: P. aeruginosa - Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
RO SK
GR HR B G
LT
IT
HU CZ P T
ES
FR M T CY B E
2014 63,4 37,0 35,9 35,1 31,8 26,7 23,2 21,0 20,6 17,6 16,5 14,0 13,2
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
74
9,5
8,5
SI
LU
EE
A T DE
IE
LV
NL
DK
FI
UK NO SE
IS
8,0
7,7
7,5
6,6
5,6
5,6
2,9
2,3
2,3
1,7
0,0
6,1
1,3
0,6
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 72:
Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
11.4
Pseudomonas aeruginosa und Fluorochinolone12
11.4.1
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt
Im Jahr 2011 erreichte die Resistenzrate von P. aeruginosa gegenüber Fluorochinolonen den bisher höchsten Stand
von 18,5%. Im Vergleich zu 2013 sank die Resistenzrate 2014 deutlich von 15,2% auf 10,9%.
Abbildung 73:
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Fluorochinolone (%)
25
18,5
20
14,6
% 15
15,2
14,6
10,9
10
5
0
2010
11.4.2
Altersgruppen
25-44
45-64
65-75
>75
12
2012
2013
2014
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen
Tabelle 58:
<=14
15-24
2011
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010
2010
Isolate %R
3
0,0
9 33,3
32
146
167
184
18,8
17,1
15,0
10,9
2011
Isolate %R
7 28,6
3
0,0
33
127
155
204
15,2
18,9
23,2
15,2
2012
Isolate %R
9
0,0
7 28,6
24
150
145
165
2013
Isolate %R
11
0,0
9 11,1
16,7
18,7
15,9
9,7
31
147
153
182
Ciprofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin
75
22,6
20,4
11,8
13,7
2014
Isolate %R
14
0,0
6 50,0
39
159
186
195
12,8
14,5
8,6
9,2
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
11.4.3
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht
Die Resistenzraten bei Fluorochinolonen nach Geschlecht betrachtet zeigen keine eindeutige Tendenz. Die
Resistenzraten sind über die Jahre abwechselnd bei Frauen oder bei Männern höher.
Abbildung 74:
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Res i s tenz gegen Fl uorochi nol one na ch Ges chl echt und Ja hren (%)
40
30
%
20
10
0
11.4.4
2010
2011
2012
2013
2014
m
15,0
16,9
14,1
18,3
12,5
w
13,1
20,4
15,6
11,0
8,5
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung
Im Jahr 2014 fanden sich die höchsten Resistenzraten auf chirurgischen Abteilungen. Auch hier sind die Fallzahlen
gering.
Tabelle 59:
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
11.4.5
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung
seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate
%R
52 15,4
43 16,3
46
8,7
48 22,9
69 15,9
Hämato-Onko
Isolate
%R
66 30,3
47 27,7
49 20,4
47 25,5
67 10,5
Intensiv
Isolate
%R
70 17,1
76 21,1
69 20,3
71 12,7
79 12,7
Interne
Isolate
%R
202 13,4
224 16,5
219 13,2
232 14,7
232 12,1
Kinder
Isolate
%R
4
0,0
6 16,7
8
0,0
11
0,0
11
0,0
Urologie
Isolate
%R
26
7,7
22 13,6
14 28,6
15 13,3
28
7,1
Andere
Isolate
%R
121
8,3
111 18,9
95 12,6
109 11,9
113
6,2
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern
Im Bundesländervergleich variieren die Resistenzraten stark.
Tabelle 60:
Jahr
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr
2010
Wien
Isolate
Bgld
%R
Nö
Oö
Sbg
T
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
8
25,0
61
8,2
71
11,3
29
20,7
50
46,0
19
5,3
57
8,8
60
16,7
2010
186
10,2
2011
160
18,8
8
12,5
73
16,4
94
9,6
29
20,7
40
30,0
15
20,0
75
24,0
35
20,0
2012
165
13,3
14
35,7
48
14,6
72
6,9
41
9,8
42
26,2
16
6,3
61
11,5
41
26,8
2013
192
17,7
15
13,3
49
12,2
65
6,2
47
12,8
53
18,9
15
33,3
50
16,0
47
12,8
2014
236
10,6
8
12,5
84
10,7
83
7,2
28
10,7
48
20,8
12
0,0
60
6,7
40
17,5
11.4.6
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich in der unteren Hälfte. Die Raten reichen von 0,0% in Island (IS) bis zu 55,4%
in Rumänien (RO).
76
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 75:
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: P. aeruginosa - Resistenz gegen Fluorochinolone im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
RO SK
GR CZ HR
IT
BG
PT
LT
ES
HU
SI
FR CY
LV
DE
B E A T EE
FI
LU
2014 55,4 45,5 37,7 32,7 30,0 28,3 27,1 26,3 25,8 24,6 24,6 22,3 20,6 16,7 16,7 13,0 12,6 10,9 10,3 10,0 9,8
11.4.7
IE
SE
NL
UK M T DK NO
IS
8,4
7,7
6,7
5,4
0,0
5,3
3,6
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14.08.2015
Abbildung 76:
Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14.08.2015
11.5
Pseudomonas aeruginosa und Ceftazidim
11.5.1
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Österreich gesamt
Die Resistenzrate von P. aeruginosa gegenüber Ceftazidim erreichte 2012 mit 14,1% den bisherigen Höchststand. 2013
war ein deutlicher Rückgang der Resistenzrate auf 9,5% festzustellen. 2014 ist ein weiterer Rückgang auf 8,7% zu
verzeichnen.
77
3,1
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 77:
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Ceftazidim (%)
25
20
%
14,1
15
10,4
9,5
8,7
2013
2014
8,2
10
5
0
2010
11.5.2
2012
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Altersgruppen
Tabelle 61:
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
11.5.3
2011
2010
Isolate %R
3
0,0
9 11,1
31 12,9
136
8,1
152 10,5
167
5,4
2011
Isolate %R
6 16,7
4 25,0
32 12,5
129 10,9
148 12,2
198
2012
Isolate %R
8 25,0
8 50,0
29 20,7
174 14,4
178 14,0
8,1
200
2013
Isolate %R
11
0,0
12
8,3
35 11,4
165 12,7
175
9,7
11,0
210
7,1
2014
Isolate
14
6
41
162
198
210
%R
7,1
33,3
14,6
11,1
5,6
8,1
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Geschlecht
Die Resistenzraten bei Ceftazidim nach Geschlecht betrachtet zeigen keine eindeutige Tendenz. Die Resistenzraten
sind über die Jahre abwechselnd bei Frauen oder bei Männern höher.
Abbildung 78:
30,0
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Ceftazidim nach Geschlecht und Jahren (%)
25,0
20,0
% 15,0
10,0
5,0
0,0
11.5.4
2010
2011
2012
2013
2014
m
6,2
9,8
15,1
11,7
9,3
w
11,4
11,5
12,4
6,5
8,0
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Krankenhausabteilung
Im Jahr 2014 war die Resistenzrate ebenso wie 2012 und 2013 auf Intensivstationen am höchsten.
Tabelle 62:
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate
%R
49
6,1
41 17,1
67 16,4
59
70
15,3
10,0
Hämato-Onko
Isolate
%R
63
9,5
43 11,6
47
6,4
48
69
10,4
8,7
Intensiv
Isolate
%R
67 14,9
76 22,4
90 20,0
84
86
15,5
17,4
Interne
Isolate
%R
190
8,4
219
8,2
270
15,2
268
246
7,1
7,7
78
Kinder
Isolate
%R
4
0,0
5
0,0
7
42,9
12
11
0,0
0,0
Urologie
Isolate
%R
24
0,0
22
0,0
16 12,5
15
28
6,7
7,1
Andere
Isolate
%R
101
5,9
111
6,3
100
6,0
122
121
9,0
5,0
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
11.5.5
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Bundesländern
Seit 2010 stieg die Resistenzrate von 8,5% auf 17,5% im Jahr 2012 kontinuierlich an. 2013 ist ein deutlicher Rückgang
auf 13,3% festzustellen. 2014 ist ein weiterer Rückgang der Resistenzrate auf 11,8% zu verzeichnen.
Tabelle 63:
Jahr
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010
Wien
Isolate
Bgld
Nö
Oö
Sbg
T
V
Stmk
K
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
2009
193
5,2
11
0,0
61
6,6
81
4,9
27
3,7
42
23,8
15
0,0
43
9,3
46
2,2
2010
148
3,4
8
12,5
61
8,2
67
14,9
29
3,5
50
22,0
19
5,3
56
1,8
60
10,0
2011
141
8,5
9
0,0
78
11,5
92
9,8
29
13,8
40
10,0
15
13,3
78
10,3
35
17,1
2012
202
11,4
14
14,3
85
18,8
94
8,5
37
10,8
42
28,6
16
0,0
66
13,6
41
24,4
2013
222
8,1
15
13,3
69
7,3
81
4,9
46
4,4
53
22,6
15
13,3
63
12,7
44
11,4
11.5.6
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei der Resistenzrate bei Ceftazidim im Mittelfeld. Die Raten reichen von
2,4%% in Luxemburg (LU) bis zu 66,7% in Lettland (LV).
Abbildung 79:
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Ländervergleich 2014
EARS-Net: P. aeruginosa - Resistenz gegen Ceftazidim im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
LV RO B G SK
GR
IT
HU HR CY
P T CZ
SI
LT
FR
DE ES
2014 66,7 59,1 29,8 29,5 26,7 24,9 24,4 24,2 23,8 22,0 21,5 20,5 16,7 12,0 10,0 9,6
IS
BE AT
9,1 8,9
8,7
IE
EE
FI
SE
M T NO NL
UK
DK
LU
8,0
7,1
6,2
5,5
5,3
4,6
3,9
2,4
5,2
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
Abbildung 80:
Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
79
4,9
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
11.6
Pseudomonas aeruginosa und Piperacillin/Tazobactam
11.6.1
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent Österreich gesamt
Seit 2010 stieg die Resistenzrate von 8,5% auf 17,5% im Jahr 2012 kontinuierlich an. 2013 war ein deutlicher Rückgang
auf 13,3% festzustellen. 2014 ist ein weiterer Rückgang der Resistenzrate auf 11,8% zu verzeichnen.
Abbildung 81:
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent Österreich gesamt
seit dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Piperacillin/Tazobactam (%)
25
20
%
17,5
13,3
13,2
15
11,8
8,5
10
5
0
2010
11.6.2
2011
2012
2013
2014
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Altersgruppen
Tabelle 64:
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Altersgruppen
seit dem Jahr 2010
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
11.6.3
2010
Isolate %R
3
0,0
9 22,2
32
6,2
148
168
184
6,1
13,7
5,4
2011
Isolate %R
7 14,3
4 25,0
36
8,3
133
158
209
2012
Isolate %R
9
0,0
8 37,5
30 23,3
12,0
17,7
11,0
177
182
207
2013
Isolate %R
11
0,0
12 16,7
35 14,3
16,9
18,7
15,9
168
177
213
14,9
12,4
13,1
2014
Isolate %R
14 14,3
7 42,9
42 14,3
165
197
211
15,2
9,6
9,5
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Geschlecht
Seit 2012 sind die Resistenzraten bei Männern höher als bei Frauen.
Abbildung 82:
30
25
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Geschlecht
seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Res i s tenz gegen Pi pera ci l l i n/Ta zoba cta m na ch Ges chl echt und Ja hren
(%)
20
%
15
10
5
0
2010
2011
2012
2013
2014
m
8,5
12,3
18,7
15,1
13,5
w
8,6
14,4
15,3
10,9
9,4
80
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
11.6.4
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Krankenhausabteilung
Tabelle 65:
Jahr
2010
Chirurgie
Isolate
%R
52
7,7
2011
2012
2013
2014
11.6.5
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Krankenhausabteilung
seit dem Jahr 2010
43
70
59
71
17,1
18,6
15,3
10,0
51
49
48
69
Intensiv
Isolate
%R
70 15,7
17,7
10,2
27,1
8,7
80
91
84
86
Interne
Isolate
%R
204
8,4
22,5
25,3
20,2
24,4
225
270
273
249
Kinder
Isolate
%R
4
0,0
10,2
19,6
9,9
11,2
6
8
12
11
Urologie
Isolate
%R
26
0,0
0,0
42,9
0,0
0,0
23
16
15
28
Andere
Isolate
%R
121
8,3
8,7
12,5
6,7
14,3
119
109
125
122
11,8
10,1
12,8
8,2
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Bundesländern
Tabelle 66:
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Bundesländervergleich
seit dem Jahr 2010
Wien
Jahr
Hämato-Onko
Isolate
%R
67 10,5
Isolate
Bgld
%R
Nö
Oö
Sbg
T
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
8
37,5
62
8,2
71
14,9
29
3,5
50
22,0
19
15,8
57
3,5
60
10,0
2010
188
8,0
2011
177
15,3
9
0,0
78
18,0
92
9,8
29
13,8
40
20,0
15
13,3
78
11,7
35
17,1
2012
220
14,1
14
14,3
85
30,6
94
13,0
41
12,2
42
28,6
16
6,7
66
14,1
41
27,5
2013
223
14,4
15
13,3
69
15,9
82
6,1
47
17,0
53
22,6
15
20,0
64
12,7
48
12,5
2014
240
7,9
8
25,0
101
15,8
94
6,4
28
17,9
48
20,8
12
8,3
67
15,2
39
16,2
11.6.6
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei der Resistenzrate gegenüber Piperacillin/Tazobactam bei Pseudomonas
aeruginosa im Mittelfeld. Die Raten reichen von 4,4% in Dänemark (DK) bis zu 66,7% in Lettland (LV).
Abbildung 83:
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Ländervergleich 2014
EARS-Net: P. aeruginosa - Resistenz gegen Piperacillin/Tazobactam im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
LV
RO
SK
LT
IT
GR B G P T
SI
HR HU CZ
DE
FR
CY
AT
2014 66,7 62,2 36,1 32,3 31,5 31,4 31,3 28,5 25,9 24,5 23,8 23,1 17,6 17,0 16,7 11,8
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
81
IE
LU M T
EE
BE
11,2 10,8 10,5 10,3 9,5
IS
NL
NO
ES
FI
UK
SE
DK
9,1
8,1
7,9
7,8
6,9
4,8
4,7
4,4
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 84:
Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Ländervergleich 2010 und
2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
11.7
Pseudomonas aeruginosa und Carbapeneme13
11.7.1
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent Österreich gesamt
Ab 2010 war die Resistenzrate bis 2013 rückläufig (von 14,8% auf 12,3%). 2014 stieg die Resistenzrate wieder leicht
auf 12,7% an.
Abbildung 85:
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010
30
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Carbapeneme (%)
25
20
14,8
% 15
14,5
13,3
12,3
12,7
2013
2014
10
5
0
2010
11.7.2
2011
2012
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Geschlecht
Die Carbapenem-Resistenzrate bei P. aeruginosa ist seit 2012 bei Männern höher als bei Frauen.
13
Imipenem, Meropenem
82
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 86:
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010
EARS-Net AT: P. aeruginosa - Res i s tenz gegen Ca rba peneme na ch Ges chl echt und Ja hren (%)
50,0
40,0
30,0
%
20,0
10,0
0,0
11.7.3
2010
2011
2012
2013
2014
m
13,8
12,3
17,5
12,6
14,0
w
15,2
14,6
13,8
12,1
11,0
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung
Bei geringen Fallzahlen ist die höchste Resistenzrate mit 21,1% auf chirurgischen Abteilungen zu verzeichnen.
Tabelle 67:
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
11.7.4
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010
Chirurgie
Isolate
%R
52 13,5
45
8,9
70 12,9
59 18,6
71 21,1
Intensiv
Isolate
%R
70 18,6
82 19,5
94 27,7
84 17,9
86 20,9
Interne
Isolate
%R
205 13,7
229
9,2
273 15,0
275
9,1
249
8,4
Kinder
Isolate
%R
4 25,0
6 16,7
8 12,5
12
0,0
11 18,2
Urologie
Isolate
%R
27
7,4
23 13,0
16 18,8
14
0,0
28
7,1
Andere
Isolate
%R
121 10,7
121 13,2
110 10,0
124
8,9
122
8,2
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Bundesländern
Tabelle 68:
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010
Wien
Jahr
Hämato-Onko
Isolate
%R
67 25,4
51 25,5
49 20,4
48 29,2
69 18,8
Isolate
Bgld
%R
Nö
Oö
Sbg
T
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
8
25,0
62
9,7
73
9,6
29
17,2
50
38,0
19
10,5
57
8,8
60
25,0
2010
188
10,6
2011
177
15,3
9
0,0
78
10,3
95
4,2
29
3,5
40
20,0
15
13,3
78
20,5
36
22,2
2012
219
11,9
14
21,4
85
14,1
96
9,4
41
9,8
42
33,3
16
6,3
66
28,8
41
31,7
2013
222
13,5
15
13,3
69
10,1
83
4,8
47
14,9
53
17,0
15
13,3
64
12,5
48
14,6
2014
240
10,4
8
12,5
101
13,9
94
7,5
28
10,7
48
25,0
12
0,0
67
13,4
38
26,3
11.7.5
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im europäischen Vergleich
Österreich liegt im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld. Sehr hohe Resistenzraten sind in Rumänien (RO) mit
58,5%, Griechenland mit 42,9% und der Slowakei (SK) mit 38,4% zu finden.
Abbildung 87:
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2014
EARSS: P. aeruginosa - Resistenz gegen Carbapeneme im Ländervergleich (%)
100
80
60
%
40
20
0
RO GR SK
HR
HU CY
SI
BG
LT
IT
P T FR
ES
DE
LV
M T EE
CZ
AT BE
2014 58,5 42,9 38,4 35,3 33,5 33,3 31,3 29,2 29,0 25,1 22,5 18,7 18,5 17,1 16,7 15,8 15,4 14,1 12,7 10,2
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
83
IS
IE
FI
SE
UK NO
LU
DK NL
9,1
8,5
7,2
7,1
6,3
4,8
4,7
5,9
4,4
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
Abbildung 88:
Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2010 und 2014
2010
2014
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015
12
12.1
Acinetobacter sp.
Klinische und epidemiologische Bedeutung
Grundsätzlich sind gramnegative Nonfermenter des Genus Acinetobacter häufig anzutreffende Boden- und
Wasserbewohner, die aber auch zur normalen Haut- und Schleimhautflora des Menschen gehören und dort in der
Regel nicht pathogen sind. In der Humanmedizin nehmen sie zunehmend eine bedeutende Rolle als Auslöser von
nosokomialen Infektionen ein, weswegen der Erreger 2012 in das EARS-Net-Protokoll aufgenommen wurde.
Acinetobacter-Infektionen treten vermehrt nach Naturkatastrophen und in Kriegsgebieten auf. Auch heute sind diese
Infektionen bei schwer verwundeten Soldaten häufig. Der Erreger bevorzugt das heiße und feuchte Klima der Tropen
und ist deshalb auch öfters bei Patienten mit Migrationshintergrund oder bei Reisenden nachweisbar. Seit zwei
Jahrzehnten jedoch besiedelt er vor allem als nosokomialer Keim auch kältere Regionen der gemäßigten Breiten.
Dabei löst er meist Infektionen aus, die mit Gesundheitspflege assoziiert sind. Acinetobacter ist sehr widerstandsfähig,
überlebt wochenlange Trockenzeiten und verfügt über eine Reihe von Resistenzmechanismen, wie etwa EffluxPumpen. Zudem ist der Erreger resistent gegenüber vielen Antibiotika, besonders bei A. baumannii ist mit
Mehrfachresistenzen zu rechnen.
Mit einer Sterblichkeitsrate von ca. 30 Prozent gilt der Krankenhauskeim Acinetobacter vor allem für schwer kranke
Patienten, die beatmet und katheterisiert im Krankenhaus auf Intensivpflege sind, als gefährlich. Die hauptsächlich
verursachten schweren nosokomialen Infektionen sind Atemwegsinfekte, Bakteriämien sowie sekundäre
Meningitiden, aber auch Wund- und Weichteilinfektionen sowie Infektionen bei Verbrennungen.
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 79 Acinetobacter sp.-Erstisolate aus Blutkulturen gemeldet. Die Inzidenz beträgt
damit 0,9 Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen.
Tabelle 69:
Datenmeldungen Acinetobacter sp. (Anzahl Isolate aus Blutkultur)
Erreger
Acinetobacter sp.
Tabelle 70:
Jahr
2013
2014
Bgld
0
3
2009
0
2010
0
2011
0
2012
0
2013
51
2014
79
Datenmeldungen Acinetobacter sp. (Anzahl Isolate aus Blutkultur) nach Bundesländern
K
0
0
Nö
3
14
Oö
6
15
Sbg
2
4
Stmk
6
10
T
10
6
V
4
8
Wien
20
19
84
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
12.2
Demographische Daten
Abbildung 89:
Acinetobacter sp. nach Geschlecht
Bei Männern wurden 2014 mehr Bakteriämien mit Acinetobacter sp. festgestellt als bei Frauen.
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
weiblich
unbekannt
männlich
2013
2014
12.3
Acinetobacter sp. und Aminoglykoside14
12.3.1
Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt
Tabelle 71:
Jahr
2013
2014
12.3.2
S
46
72
Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013
I
0
0
R
5
7
2013
2014
12.3.3
%I
0,0
0,0
%R
9,8
8,9
Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013
Chirurgie
Isolate
%R
6
0,0
10 10,0
Hämato-Onko
Isolate
%R
7 14,3
7
0,0
Intensiv
Isolate
%R
2
0,0
13 15,4
Interne
Isolate %R
23 4,4
35 8,6
Kinder
Isolate %R
2 0,0
3 0,0
Urologie
Isolate %R
0 0,0
1 0,0
Andere
Isolate
%R
11 27,3
10 10,0
Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern
Tabelle 73:
Jahr
%S
90,2
91,1
Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung
Tabelle 72:
Jahr
Gesamt
51
79
Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013
Wien
Isolate
Bgld
%R
Isolate
Nö
%R
Oö
Isolate
%R
Isolate
Sbg
%R
Isolate
T
%R
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
2013
20
0,0
0
0,0
3
0,0
6
33,3
2
0,0
10
20,0
4
25,0
6
0,0
0
0,0
2014
19
5,3
3
0,0
14
7,1
15
13,3
4
0,0
6
50,0
8
0,0
10
0,0
0
0,0
12.4
Acinetobacter sp. und Fluorochinolone15
12.4.1
Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt
Tabelle 74:
Jahr
2013
2014
14
15
S
40
70
Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013
I
0
1
R
11
4
Gesamt
51
75
%S
78,4
93,3
%I
0,0
1,3
%R
21,6
5,3
Gentamicin, Tobramycin
Ciprofloxacin, Levofloxacin
85
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
12.4.2
Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung
Tabelle 75:
Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013
2013
Chirurgie
Isolate %R
6 0,0
2014
9
Jahr
12.4.3
0,0
7
Intensiv
Isolate
%R
2 50,0
0,0
12
Interne
Isolate
%R
23 26,1
8,3
33
Kinder
Isolate %R
2 0,0
Urologie
Isolate %R
0 0,0
3
1
9,1
0,0
Andere
Isolate
%R
11 18,2
0,0
10
0,0
Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern
Tabelle 76:
Jahr
Hämato-Onko
Isolate
%R
7 28,6
Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013
Wien
Isolate
Bgld
%R
Isolate
Nö
%R
Oö
Isolate
%R
Isolate
Sbg
%R
Isolate
T
%R
V
Stmk
K
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
2013
20
10,0
0
0,0
3
0,0
6
33,3
2
50,0
10
20,0
4
25,0
6
50,0
0
0,0
2014
17
0,0
3
0,0
14
7,1
14
7,1
3
0,0
6
33,3
8
0,0
10
0,0
0
0,0
12.5
Acinetobacter sp. und Carbapeneme16
2014 wurden in Österreich in Blutkulturen 6 Isolate mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Carbapenemen
gefunden.
12.5.1
Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent Österreich gesamt
Tabelle 77:
Jahr
2013
2014
Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013
S
44
72
I
3
1
R
4
5
Tabelle 78:
Gesamt
51
78
%S
86,3
92,3
%I
5,9
1,3
%R
7,8
6,4
Acinetobacter sp. – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail
Substanz
Interpretation
MHK in mg/L
Abteilung
MEM
MEM
MEM
MEM
MEM
MEM
I
R
R
R
R
R
*
>8
>=16
>32
*
*
Interne
Interne
Interne
Intensiv
Intensiv
Interne
MEM = Meropenem
*ohne MHK übermittelt
12.5.2
Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung
Tabelle 79:
Jahr
2013
2014
12.5.3
Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013
Chirurgie
Isolate %R
6 0,0
10 0,0
Intensiv
Isolate
%R
2
0,0
13 15,4
Interne
Isolate %R
23 8,7
34 8,8
Kinder
Isolate %R
2 0,0
3 0,0
Urologie
Isolate %R
0 0,0
1 0,0
Andere
Isolate
%R
11 18,2
10
0,0
Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Bundesländern
Tabelle 80:
Jahr
Hämato-Onko
Isolate
%R
7
0,0
7
0,0
Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013
Wien
Isolate
Bgld
%R
Nö
Oö
Sbg
T
V
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
Isolate
Stmk
K
%R
Isolate
%R
Isolate
%R
2013
20
5,0
0
0,0
3
0,0
6
16,7
2
0,0
10
10,0
4
25,0
6
0,0
0
0,0
2014
18
0,0
3
0,0
14
14,3
15
0,0
4
25,0
6
33,3
8
0,0
10
0,0
0
0,0
16
Imipenem, Meropenem
86
EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
13
Referenzen
[1] European Centre for Disease Prevention and Control. Antimicrobial resistance surveillance in Europe 2013. Annual
Report of the European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net). Stockholm: ECDC; 2014.
[2] European Centre for Disease Prevention and Control, European Antimicrobial Resistance Surveillance Network
(EARS-Net), http://www.ecdc.europa.eu/en/activities/surveillance/EARS-Net/Pages/index.aspx, 29.07.2015
[3] STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. Erstellt am: 11. 06. 2015.
[4] Forsthuber S, et al. Resistenzsituation und Serotypenverteilung von Streptococcus pneumoniae in Österreich.
Antibiotika Monitor, 2006(XXII, 3/2006): 29–35.
[5] European Centre for Disease Prevention and Control. Surveillance of invasive bacterial diseases in Europe, 2012.
Stockholm: ECDC; 2015. 10.
[6] Jefferson T, et al. Streptococcus pneumoniae in Western Europe: serotype distribution and incidence in children
less than 2 years old. Lancet Infect Dis, 2006. 6: 405–10.
[7] den Heijer CD, van Bijnen EM, Paget WJ, Pringle M, Goossens H, Bruggeman CA, Schellevis FG, Stobberingh EE;
APRES Study Team: Hoffmann K, Apfalter P, Bartholomeeusen S, Katic M, Budimir A, Hebbrecht G, Kolozsvári L, Konya
J, Bolibar B, Grenzner E, Mölstad S, Matussek A, Flemming D. Prevalence and resistance of commensal Staphylococcus
aureus, including meticillin-resistant S aureus, in nine European countries: a cross-sectional study. Lancet Infect Dis.
2013 May; 13(5): 409–15.
[8] Becker K, et al. Staphylokokken, in Spektrum der Infektionskrankheiten, H. Mittermayer and F. Allerberger, Editors.
2006, Spitta Verlag GmbH & Co. KG: Balingen. 439-458.
[9] Orth D. Escherichia coli, in Spektrum der Infektionskrankheiten, H. Mittermayer and F. Allerberger, Editors. 2006,
Spitta Verlag GmbH & Co. KG: Balingen. 554–567.
[10] EARSS Management Team. EARSS Annual Report 2005. 2006, National Institute of Public Health and the
Environment: Bilthoven. 35–77.
[11] Grisold A. Klebsiella, in Spektrum der Infektionskrankheiten, H. Mittermayer and F. Allerberger, Editors. 2006,
Spitta Verlag GmbH & Co. KG: Balingen. 568–570.
[12] Mittermayer H. Pseudomonas, Burkholderia, Stenotrophomonas und andere gramnegative Nonfermenter, in
Spektrum der Infektionskrankheiten, H. Mittermayer and F. Allerberger, Editors. 2006, Spitta Verlag GmbH & Co. KG:
Balingen. 605–628.
Danksagung
Seit dem Beginn der Datensammlung im Jahr 1999 ist die Zahl der freiwillig teilnehmenden Laboratorien stetig
angestiegen, sodass mittlerweile Daten von 139 Akutkrankenanstalten erfasst werden. Wir danken auf diesem Weg
allen EARS-Net-Laboratorien herzlich für die fruchtbare, partnerschaftliche und nicht zuletzt sehr erfolgreiche
Zusammenarbeit in den letzten Jahren.
87
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Daten aus dem Humanbereich
Eine Aktivität der Arbeitsgruppe Resistenzberichterstattung
Ansprechperson/Autor
OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell
Zentrum für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle der SALK
Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg
Müllner Hauptstr. 48
5020 Salzburg
E-Mail: [email protected]
a
Review
in
in
Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter
Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH
Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin
Nationales Referenzzentrum für Nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz
Fadingerstr. 1
4020 Linz
E-Mail: [email protected]
www.referenzzentrum.at
88
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
Zusammenfassung ..............................................................................................................................................................90
Abstract ...............................................................................................................................................................................90
Einleitung ............................................................................................................................................................................91
Methodik .............................................................................................................................................................................91
4.1
Mitglieder der Arbeitsgruppe und teilnehmende Laboratorien ......................................................................................92
4.2
Indikatorerreger und Substanzen ....................................................................................................................................92
5
Ergebnisse ...........................................................................................................................................................................93
5.1
Infektionserreger des Respirationstraktes .......................................................................................................................93
5.1.1 ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A .......................................................................................................93
5.1.2 Streptococcus pneumoniae .......................................................................................................................................93
5.1.3 Haemophilus influenzae ............................................................................................................................................94
5.2
Infektionserreger des Harntraktes ...................................................................................................................................95
5.2.1 Escherichia coli ..........................................................................................................................................................95
5.2.2 Klebsiella pneumoniae ..............................................................................................................................................97
5.3
Staphylococcus aureus .....................................................................................................................................................98
5.4
Pseudomonas aeruginosa ..............................................................................................................................................100
6
Referenzen ........................................................................................................................................................................101
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Abbildung 9:
Abbildung 10:
Abbildung 11:
Abbildung 12:
S. pneumoniae – Penicilline nicht empfindlich über Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................94
S. pneumoniae – Markolide nicht empfindlich über Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................94
E. coli – 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über die Jahre stationärer und
niedergelassener Bereich zusammengefasst .............................................................................................96
E. coli – Aminopenecilline nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................96
E. coli – Fluorochinolone nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................96
E. coli – Aminoglykoside nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................97
K. pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über die Jahre stationärer
und niedergelassener Bereich zusammengefasst ......................................................................................98
K. pneumoniae – Peneme nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................98
MRSA-Raten von 2010 bis 2014 stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ..............100
P. aeruginosa – Carbapeneme nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst ........................................................................................................................101
P. aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam nicht empfindlich über die Jahre stationärer und
niedergelassener Bereich zusammengefasst ...........................................................................................101
P. aeruginosa – Ceftazidim nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst ........................................................................................................................101
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Mitglieder der Arbeitsgruppe und teilnehmende Laboratorien/Zentren ..................................................92
Indikatorerreger und Substanzen ...............................................................................................................92
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ß-hämolysierenden Streptokokken der
Gruppe A von 2010 bis 2014 ......................................................................................................................93
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei S. pneumoniae von 2010 bis 2014 .......................93
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei H. influenzae von 2010 bis 2014 ..........................95
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei E. coli von 2010 bis 2014......................................95
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ESBL-bildenden E. coli von 2010 bis 2014 ............97
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei K. pneumoniae von 2010 bis 2014 .......................97
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ESBL-bildenden K. pneumoniae 2012-2014 .........98
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei S. aureus von 2010 bis 2014 ................................ 99
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei MRSA von 2010 bis 2014 .....................................99
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei P. aeruginosa getrennt nach
Ohrabstrichen und Trachealsekret von 2010 bis 2014 .............................................................................100
89
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
1
Zusammenfassung
Die dargestellten Daten weisen eine gute nationale Repräsentativität auf und geben österreichweit für den Zeitraum
2010 bis 2014 die Situation im niedergelassenen Bereich im Vergleich zu den Krankenhäusern wieder. Die
Resistenzraten der ausgewählten Indikatorerreger bilden eine Ersatzmaßzahl für die Prävalenz „nicht-invasiver“
Erreger. Die Auswahl der Indikatorerreger blieb von 2013 auf 2014 unverändert. Auch die Auswahl und die Anzahl der
beteiligten 12 Zentren blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Zusammenfassend lässt sich für 2014 folgendes festhalten:
1.
2.
3.
4.
5.
Respirationstrakt: ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (n=2.387) zeigen sowohl im
niedergelassenen als auch im stationären Bereich eine deutlich niedrigere Makrolid-Resistenz als
Pneumokokken (5,4% bzw. 8,7% bei den ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A versus 14,8% bzw.
17,6% bei den Pneumokokken, n=1.379). Der Trend ist im Vergleich zum Vorjahr weiterhin nahezu
unverändert. Die Makrolid-Resistenz der Pneumokokken liegt mit 16,1% (gepoolt) jedoch deutlich über der
der invasiven Pneumokokken mit 10,5% (EARS-Net AT). Die Resistenzraten bei H. influenzae (n=2.670) für den
stationären und den niedergelassenen Bereich stellen sich wie folgt dar: Aminopenicilline 25,4% und 22,5%,
Aminopenicilline + Betalaktamaseinhibitor 6,0% und 7,5% und Fluorochinolone jeweils 0,2 und 0,1% .
Die Resistenzrate für ESBL-bildende E. coli im Harn (n=2.018) ist mit 6,8% im niedergelassenen und 7,6% im
stationären Bereich in den letzten beiden Jahren etwa gleich. Die höchsten Resistenzraten – sowohl bei E. coligesamt (n=44.880) als auch bei gesonderter Betrachtung von ESBL-bildenden E. coli – zeigen die
Fluorochinolone mit rund 16,5% bzw. 74,7% und Sulfamethoxazol/Trimethoprim mit 24,0% bzw. 69,7%.
Klebsiella pneumoniae im Harn (n=10.325): Die Resistenz gegenüber Ceph 3 liegt 2013 bei 6,7%, gegenüber
Penem bei 0,8%.
Staphylococcus aureus (n=21.974)/MRSA (n=1.594): Die MRSA-Rate liegt im stationären Bereich bei 9,4% und
im niedergelassenen Bereich bei 4,2%. Es gibt keinen Hinweis auf Resistenz gegenüber Linezolid oder
Vancomycin.
Pseudomonas aeruginosa: Im Trachealsekret (n=908) kann ein hohes Resistenzplateau aller
Indikatorsubstanzen festgestellt werden, insbesondere gegenüber Piperacillin/Tazobactam (21,2%). Die
Penem-Resistenz liegt aktuell bei 17,4%, die Ceftazidim Resistenz bei 18,2%. Bei den Ohrabstrichen (n=1.281)
liegt eine Resistenzrate von 3,5% gegenüber Aminoglykosiden vor.
Insgesamt zeigt sich an dieser Auswahl an nicht invasiven Erregern für Österreich eine relativ stabile Resistenzsituation
mit mäßigen Einschränkungen der Behandlungsoptionen, insbesondere im gramnegativen Bereich.
Die Resistenzraten im niedergelassenen und im stationären Bereich sind bei E. coli im Harn, bei Staphylococcus
aureus/MRSA sowie bei ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A gleich. Bei Pneumokokken divergieren sie
hingegen. Ein anhaltend hohes Plateau der Resistenzen findet sich bei Pseudomonas aeruginosa aus Trachealsekreten.
2
Abstract
The collected data of twelve centers/laboratories from all over Austria are highly reliable and represent the
prevalence of antibiotic resistance of selected so called ‘non-invasive isolates’ from 2010 to 2014. The aim of this
annual survey is also to highlight the difference in resistance rates comparing „hospital derived isolates“ with
„community-derived isolates“, gained from out-patient-clinics. We report resistance-rates for the following „indicatororganisms“for 2014:
1.
2.
Group A streptococci (n=2,387) from the lower and upper respiratory) tract demonstrated lower resistance
rates for macrolides compared to pneumococci (n=1,379) in both out- and in-patient settings (5.4% / 8.7%
versus 14.8% / 17.6%). Pooled resistance rate for macrolides in pneumococci is above resistance of invasive
pneumococci of EARS-net AT data: 16.1 % versus 10% . Resistance rates in H. influenza (n=2,670) in hospitals
and the community are as follows: aminopenicillins 25.4% and 22.5%; aminopen. + betalactamaseinhibitor
6.0% and 7.5%, fluoroquinolones 0.1% and 0.2% respectively.
ESBL-producing E. coli (n=2,018) from urine samples remain stable with 7.2% over the last two years and do
not differ whether gained from samples in (6.8%) or outside(7.6%) the hospital. Fluoroquinolones proved to
have high resistance rates in all E. coli isolates (16.5%, n=44,880) and very high in ESBL-positive E. coli (74.7%)
and sulfamethoxazol/trimethoprim demonstrated similar results (24.0% vs 69.7%).
90
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
3.
4.
5.
3
Klebsiella pneumoniae (n=10,325) from urine samples showed a resistance rate against 3rd generation
cephalosporins of 6.7% and a carbapenem resistance of 0.8% in 2014.
Staphylococcus aureus/MRSA(n=21,974/1,594): hospital associated MRSA rate was 9.4%, in out-patients the
MRSA rate was 4.2%.There were no isolates identified resistant to linezolid or vancomycin.
Pseudomonas aeruginosa: Stable high resistance rates of all selected substances for isolates from deep
respiratory tract (as a surrogate for isolates from the ICU; n=908): Carbapenems showed a rate of 17.4% and
Ceftazidim 18.2%. Ear-derived isolates (as a surrogate for external otitis; n=1,281) showed a stable rate of 3.5
for aminoglycosides.
Einleitung
Seit dem Jahr 2000 werden vom European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net) Resistenzdaten
von invasiven Infektionserregern in Österreich gesammelt und dem öffentlichen Gesundheitswesen zur Verfügung
gestellt. Für nicht invasive bakterielle Infektionserreger gab es für Österreich noch keine flächendeckenden Daten. Im
Jahr 2008 wurde daher von der Arbeitsgruppe Resistenzberichterstattung, vertreten durch sieben große
mikrobiologische Laboratorien (seit 2011 auf acht, seit 2012 auf 12 Zentren erweitert, siehe dazu 4.1.), ein Netzwerk
zur Sammlung von Resistenzdaten von nicht-invasiven Erregern initiiert. Bestreben der Arbeitsgruppe ist es,
bestehende österreichische Daten, die in lokalen Resistenzberichten regelmäßig veröffentlicht werden, durch die
Erarbeitung eines für ganz Österreich einheitlichen Standards in einer gemeinsamen Datenbasis zusammenzufassen.
Dieser gemeinsame Standard umfasst klinik- und praxisrelevante Daten, die in einer gemeinsamen Auswertung
veröffentlicht werden. Im vorliegenden Bericht wird ein Vergleich der Daten aus den Jahren 2010 bis 2014 angestellt.
Es wurden dort wieder Grafiken eingefügt, wo bereits in den EARS-Net Austria-Daten korrespondierende grafische
Darstellungen vorhanden sind, um so eine rasche Gegenüberstellung der Resistenzdaten (Invasive versus Nichtinvasive-Erreger) zu ermöglichen.
Ziele des Netzwerks


Bereitstellung eines gemeinsamen Standards zur Erhebung und Auswertung von Daten der Routinediagnostik
für ausgewählte und klinisch relevante Infektionserreger und dessen ständige Adaptierung.
Bereitstellung valider, nach einem gemeinsamen Standard erhobener Resistenzdaten, getrennt dargestellt für
den stationären und den niedergelassenen Bereich
4
Methodik
Für die Auswertungen werden lediglich Primärisolate inkl. Screening-Isolate aller Patientenmaterialien (ausgenommen
ist die Einschränkung auf Harn, Respirationstrakt wird indirekt angenommen) herangezogen,Isolate aus Blutkulturen
und Liquor („invasive Isolate“) werden ausgeschlossen.
Seit Mitte 2008 erarbeitete die Arbeitsgruppe gemeinsame Standards zur Datenerhebung und Auswertung erarbeitet.
Zunächst wurden relevante Indikatororganismen und für diese jeweils relevante antibiotische Indikatorsubstanzen
ausgewählt. Dabei wird eine laufende Anpassung (sowohl Reduzierung als auch Erweiterung von Indikatorerregern
und Indikatorsubstanzen) vorgenommen. Die Indikatorerreger wurden 2009 um Pseudomonas aeruginosa erweitert.
Für die Auswertungen für 2011 wurde Klebsiella pneumoniae aus dem Harntrakt mit aufgenommen, Proteus mirabilis
2012 aus dem Harntrakt ausgeschieden. Für 2014 wurde keine Adaptierung der Erreger vorgenommen, lediglich
Ciprofloxacin als Indikatorsubstanz bei Pseudomonas wurde wieder aufgenommen.
Es erfolgte die Sammlung und Auswertung der laufenden Daten für die Jahre 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013 und
2014. Die Resistenzbestimmungen wurden zu Beginn nach den jeweils gültigen CLSI-Richtlinien durchgeführt, die im
Laufe des Jahres 2011 in fast allen Zentren durch die EUCAST-Vorgaben abgelöst wurden. Seit 2012 werden die
Bestimmungen an allen Zentren nach EUCAST durchgeführt. Als wesentliche Grundlage für die Datenanalyse und präsentation wurden die Punkte 1-4 des CLSI-Dokuments M39-A2-2008 [1] und der ESGARS (European Study Group of
Antimicrobial Resistance Surveillance)-Report von 2004 [2] herangezogen.
Im Rahmen der Datenerhebung werden die Daten aus den Vorjahren dort, wo erforderlich, überarbeitet und
aktualisiert.
91
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Im Laufe der Jahre 2011 und 2012 hat der Großteil der österreichischen Laboratorien die Standards für die Methoden
der Resistenzbestimmung bei Bakterien von CLSI (Clinical and Laboratory Standards Institute) auf EUCAST (European
Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) umgestellt. Dabei haben sich die Grenzwerte für die Bestimmung
der Kategorien resistent, intermediär und sensibel teilweise geändert. Durch diese Änderung kommt es in einigen
wenigen Bereichen in den Jahren 2010 und 2011 zu einem sprunghaften Anstieg der Resistenzraten. Da die
Grenzwerte von EUCAST so angelegt sind, dass sie mit dem klinischen Ansprechen einer Antibiotikatherapie mit der
jeweiligen Substanz korrelieren, ist es zwar schwer möglich, einen Trend abzuleiten, aber dennoch sind diese nicht als
Laborartefakte zu werten, sondern stellen die aktuelle österreichische Resistenzsituation jeweils realistisch dar. [3, 4]
4.1
Mitglieder der Arbeitsgruppe und teilnehmende Laboratorien
Die 12 Netzwerkzentren sind seit mindestens sieben Jahren Teilnehmer am EARS-Net und durch die jährlichen
gemeinsamen EARS-Net-UNEQUAS-Ringversuche anerkannt. Folgende Zentren nehmen an der Datensammlung teil:
Tabelle 1:
Mitglieder der Arbeitsgruppe und teilnehmende Laboratorien/Zentren
Mitglieder
Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter
OA Dr. Harald Dirschmid
OA Dr. Stefan Doppler
Dr.in Angelika Eigentler
Prof. Dr. Gebhard Feierl
Dr. Manfred Fille
OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell
Zentrum
analyse Biolab GmbH
Landeskrankenhaus Feldkirch
Landesnervenklinik Wagner-Jauregg/Gespag
MB-LAB Mikrobiologisches Labor, Doz. Dr. Johannes Möst
Medizinische Universität Graz
Medizinische Universität Innsbruck
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
OA Dr. Harald Kirschner
OÄ Dr.in Med. Mojgan Prinz
OA Dr. Ulrich Sagel
Alexandra Wojna, BMA
Eva Zeitlberger BMA, OA Dr.in Friederike Asboth
Kaiser-Franz-Josef-Spital Wien
LABCON – Medizinische Laboratorien GmbH
Landesklinikum St. Pölten
Labor Dr. Mustafa/Dr. Richter Salzburg
Donauspital Wien
4.2
Indikatorerreger und Substanzen
In Tabelle 2 sind die aktuell ausgewählten Indikatorerreger und Substanzen dargestellt.
Tabelle 2:
Indikatorerreger und Substanzen
Materialgruppe
Indikatorerreger
Geeignete Indikatorsubstanzen
ß-häm. Streptokokken der Gruppe A
Penicilline, Makrolide
S. pneumoniae
Penicilline, Makrolide
H. influenzae
Ampicillin oder Amoxicillin, Aminopenicilline + Betalactamaseinhibitor,
Fluorochinolone
E. coli
Ampicillin oder Amoxicillin; Aminopenicilline + Betalactamaseinhibitor; 1.Generations-Cephalosporine; 2.-Generations-Cephalosporine; 3.-GenerationsCephalosporine; Sulfonamide+Trimethoprim oder Trimethoprim; Nitrofurantoin;
Fluorochinolone; Pivmecillinam; Aminoglykoside
K. pneumonia
Aminopenicilline + Betalactamaseinhibitor; 1.-Generations-Cephalosporine; 2.Generations-Cephalosporine; 3. Generations-Cephalosporine;
Sulfonamide+Trimethoprim oder Trimethoprim; Fluorochinolone; Aminoglykoside,
Peneme
S. aureus
Oxacillin/Cefoxitin; Gentamicin; Tetrazyklin; Erythromycin; Clindamycin;
Fusidinsäure; Sulfamethoxazol+Trimethoprim; Vancomycin; Linezolid; Rifampicin;
Moxifloxacin
P. aeruginosa**
Ceftazidim; Piperacillin/Tazobactam; Aminoglykoside; Cephalosporine 4.
Generation; Peneme
Respirationstrakt
Harntrakt
Gesamt*
* Gesamt = Material ohne Einschränkungen außer Blutkulturen und Liquor (= Gesamtpatientenmaterial ohne invasives Material)
** P. aeruginosa = Material zusätzlich eingeschränkt auf den unteren Respirationstrakt (vorwiegend stationärer Bereich) und Ohrabstriche
(vorwiegend niedergelassener Bereich)
92
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
5
Ergebnisse
5.1
Infektionserreger des Respirationstraktes
Im Jahr 2014 wurden aus dem oberen und dem unteren Respirationstrakt insgesamt 6.436 Primärisolate ausgewertet
(2.387 Isolate von ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A, 1.379 von S. pneumoniae und 2.670 von
H. influenzae).
5.1.1
ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A
Als Indikatorsubstanzen wurden Penicillin und Makrolide ausgewertet. Die Fallzahlen je Indikatorsubstanz sind in
Tabelle 3 dargestellt. Deutlich mehr als die Hälfte der identifizierten Stämme ist dem niedergelassenen Bereich
zuzuordnen.
Tabelle 3:
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ß-hämolysierenden Streptokokken der
Gruppe A von 2010 bis 2014
2010
2011
2012
2013
2014
AB-Gruppe Bereich
N
%I %R
N
%I %R
N
%I %R N
%I %R
N
%I %R
Krankenhäuser
779 0,0
0,0 502 0,0 0,0 713 0,0 0,0 777 0,0 0,0 775 0,0 0,0
Penicillin
Niedergelassene 1.303 0,0
0,0 1.247 0,0 0,0 1.695 0,0 0,2 1.735 0,0 0,1 1.612 0,0 0,0
Krankenhäuser
808 1,0
7,2 502 0,2 7,4 712 0,0 9,3 780 0,3 9,1 773 0,4 8,7
Makrolide
Niedergelassene 1.321 0,1
4,1 1.245 0,0 4,2 1.688 0,1 5,4 1.726 0,1 4,6 1.605 0,0 5,4
Auch im Jahr 2014 wurden keine Penicillin-resistenten Isolate nachgewiesen. Die Makrolidresistenz lag bei 5,4% im
niedergelassenen Bereich und bei 8,7% im stationären Bereich. Dies bedeutet weiterhin keinen Anstieg im stationären
Bereich und eine leichte Zunahme im niedergelassenen Bereich (Tabelle 3).
5.1.2
Streptococcus pneumoniae
Tabelle 4 veranschaulicht die Fallzahlen getrennt nach stationärem und niedergelassenem Bereich. Die
Indikatorsubstanzen sind analog zu den ß-hämolysierenden Streptokokken gewählt.
Tabelle 4:
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei S. pneumoniae von 2010 bis 2014
2010
AB-Gruppe Bereich
Penicillin
Makrolide
%I
2011
%R
N
%I
2012
%R
N
%I
2013
2014
565 0,7
2,1 534 3,2
0,0 548 3,1
N %I %R N %I %R
0,9 545 4,2 1,1 600 7,0 2,0
Niedergelassene 517 1,5
1,2 491 6,1
0,8 681 6,5
0,1 764 5,9
Krankenhäuser
N
%R
0,3 746 4,0
2,8
628 0,2 19,9 536 0,2 19,2 571 0,0 18,9 626 0,0 16,6 629 0,0 17,6
Niedergelassene 518 0,4 13,9 494 0,4 16,0 689 0,1 19,3 768 0,0 18,4 750 0,3 14,8
Krankenhäuser
Die Erreger stammen überwiegend aus dem oberen und dem unteren Respirationstrakt.
Der Anteil an Penicillin-resistenten Isolaten lag im Jahr 2014 bei 2,0% im stationären Bereich bzw. bei 2,8% im
niedergelassenen Bereich. Vermindert empfindliche Isolate wurden zu 7,0% im stationären Bereich und zu 4,0% im
niedergelassenen Bereich nachgewiesen. Der Entwicklungstrend der nicht Penicillin empfindlichen Isolate gesamt ist
in Abbildung 1 dargestellt.
93
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Abbildung 1:
S. pneumoniae – Penicilline nicht empfindlich über Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst
S. pneumoniae - Penicilline nicht empfindlich über Jahre (%)
50
40
30
%-intermediär
%-resistent
20
1,1
5,3
4,6
5
1,7
0,4
0,4
5,6
0,6
2,5
2010
2011
2012
2013
2014
10
0
S. pneumoniae - Penicilline nicht empfindlich über Jahre (%)
50
40
30
%-intermediär
%-resistent
20
1,1
0
5,3
4,6
5
1,7
0,4
0,4
2010
2011
2012
10
5,6
0,6
2,5
2013
2014
Der Anteil der Makrolid-Resistenz lag im stationären Bereich bei 17,6% und im niedergelassenen Bereich bei 14,8%.
Abbildung 2 zeigt den Entwicklungstrend der Makrolidresistenz gesamt. Der kalkulierte Makrolideinsatz muss trotz
leichter Rückläufigkeit, bedingt durch eine Resistenzreduktion im niedergelassenen Bereich, weiterhin kritisch
gesehen werden.
Abbildung 2:
S. pneumoniae – Markolide nicht empfindlich über Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst
S. pneumoniae - Makrolide nicht empfindlich über Jahre (%)
50
40
30
0,3
%-intermediär
0,3
0,1
20
0
0,1
%-resistent
10
17,2
17,7
19,1
17,6
16,1
2010
2011
2012
2013
2014
0
5.1.3
Haemophilus influenzae
Im Jahr 2014 stammt etwas mehr als die Hälfte der 2.670 H. influenzae-Isolate, also 1.499 (56%), aus dem
niedergelassenen Bereich, 1.171 (44%) stammen aus dem stationären Bereich, wie Tabelle 5 zeigt.
94
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Tabelle 5:
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei H. influenzae von 2010 bis 2014
2010
AB-Gruppe
Bereich
N
%I
2011
%R
N
2012
%I
%R
N
%I
2013
%R
N
%I
2014
%R
N
%I
%R
Ampen (Ampicillin oder Krankenhäuser 1.077 0,4 12,0 904 0,0 17,8 992 0,0 19,3 1.118 0,0 17,8 1.171
Amoxicillin)
Niedergelassene 1.161 0,0 9,9 1.067 0,0 11,4 1.590 0,0 16,9 1.184 0,0 20,6 1.499
0,3 22,5
Krankenhäuser
850 0,0
Aminopenicilline +
Betalactamase-inhibitor Niedergelassene 1.158 0,0
Fluorochinolone
Krankenhäuser
1.048 0,0
Niedergelassene 1.134 0,0
2,4
868 0,0
3,2
0,1 25,4
974 0,0
9,3 1.090 0,1
8,3 1.163
0,0
7,5
0,1 1.068 0,0
0,7 1.587 0,0
7,8 1.728 0,0
6,1 1.491
0,1
6,0
0,3
0,0
949 0,0
0,6 1.067 0,0
0,1 1.140
0,0 1.546 0,0
0,1 1.691 0,0
0,1 1.480
834 0,0
0,0 1.012 0,0
0,0
0,0
0,1
0,2
Für die Therapie von Infektionen mit H. influenzae werden vorwiegend ß-Laktame eingesetzt. Die erhobenen Daten
zeigen eine eingeschränkte Wirksamkeit von Aminopenicillinen mit einer weiter ansteigenden Resistenzrate von
22,5% im stationären Bereich und von 25,4% im niedergelassenen Bereich. Aminopenicilline in Kombination mit einem
Betalaktamase-Inhibitor zeigen eine noch geringe Resistenz (7,5% Resistenzrate 2014),Fluorochinolone de facto
weiterhin keine Wirkungseinschränkungen (Tabelle 5).
5.2
Infektionserreger des Harntraktes
Im Jahr 2014 wurden in den 12 aktiven Zentren 55.205 Primärisolate aus dem Harn (44.880 E. coli- und 10.325
Klebsiella pneumoniae-Isolate) ausgewertet. Dabei wurden im niedergelassenen und im stationären Bereich etwa
gleich viele E. coli-Isolate isoliert (Tabelle 6). Die Daten für Klebsiella pneumoniae wurden zusammengefasst
dargestellt (Tabelle 8).
5.2.1
Escherichia coli
Von der Gesamtzahl der E. coli-Isolate (n=44.880) waren im Jahr 2014 gemessen an der Resistenz gegenüber 3.Generations-Cephalosporinen 7,2% ESBL-Bildner (siehe Tabelle 6 und Abbildung 3: E. coli 3.-GenerationsCephalosporin-Resistenz über die Jahre). Dieser Prozentsatz ist bei PatientInnen im niedergelassenen und im
stationären Bereich de facto gleich.
Tabelle 6:
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei E. coli von 2010 bis 2014
2010
Ampen
Ampen+BLI
Ceph1
Ceph2
Ceph3
SXT
Nitro.
Fluoroch.
Piv.
Aminogl.
Trim.
2011
2013
2012
2014
N
%I
%R
N
%I
%R
12.126 0,8 44,7 16.199 0,0 48,2 22.319 0,0 47,2
22.877
0,0
41,7
23.807
0,0
45,6
Niedergelassene 11.670 0,6 42,6 10.588 0,0 44,8 19.452 0,0 42,1
20.687
0,0
42,3
21.073
0,0
40,7
Krankenhäuser
11.763 2,6 10,7 14.987 0,3 16,2 22.159 0,0 15,8
22.859
0,0
19,9
23.134
0,0
15,8
Niedergelassene 11.653 3,4 10,2 10.495 0,2 14,3 19.422 0,0 11,7
20.617
0,0
11,2
20.979
0,0
9,1
Krankenhäuser
0,0
10,3
22.530
0,0
10,4
AB-Gruppe Bereich
Krankenhäuser
N
%I
%R
N
%I
%R
N
%I
%R
9,1
21.995
2.939 0,0
9,7 17.407 0,0
9,2
20.468
0,0
8,6
20.636
0,0
9,1
10.157 0,6
8,2 14.232 0,2
9,1 21.104 0,0
9,9
22.630
0,0
9,8
24.139
0,0
10,1
Niedergelassene 11.500 1,6
7,8 10.506 0,1
8,5 19.414 0,0
8,5
20.529
0,0
7,9
20.945
0,0
8,3
Krankenhäuser
11.872 0,1
6,6 15.926 0,1
6,5 22.241 0,4
6,7
22.867
0,1
7,3
23.819
0,1
7,6
Niedergelassene 11.604 0,1
6,9 10.322 0,0
6,5 18.733 0,1
6,5
20.546
0,0
6,7
21.211
0,1
6,8
12.187 0,1 25,0 12.437 1,1 27,6 15.724 0,1 27,3
14,521
0,1
25,7
15.015
0,1
24,9
Niedergelassene 11.693 0,0 26,8 10.609 0,1 26,1 19.246 0,1 24,7
19,628
0,0
24,6
20.010
0,0
23,1
Krankenhäuser
2,1
19.316
0,0
2,0
20.070
0,0
1,9
2,1
19.666
0,0
2,6
20.344
0,0
2,0
11.406 2,8 10,2
Niedergelassene 11.300 8,8 10,9
Krankenhäuser
Krankenhäuser
8.897 0,2
Niedergelassene 11.128 0,3
113 0,0 14,2 19.259 0,3
2,2 13.877 0,0
2,0
9.940 0,0
2,8 20.144 0,0
3,0 18.475 0,0
12.197 0,2 18,5 16.284 0,3 19,8 22.327 0,5 19,3
22.843
0,3
17,5
22.516
0,3
17,4
Niedergelassene 11.695 0,3 17,6 10.607 0,5 18,8 19.420 0,4 16,9
20.598
0,3
15,7
20.985
0,2
15,5
Krankenhäuser
0,0
8,5
15.735
0,0
7,9
Krankenhäuser
8.051 0,3
6,3 11.489 0,0
9,5 13.401 0,0
8,1
15.481
Niedergelassene
6.886 0,2
5,2
8.778 0,0
6,4 17.212 0,0
5,9
20.153
0,0
6,5
20.656
0,0
6,5
Krankenhäuser
10.583 0,1
5,4 15.082 0,3
5,7 21.002 0,1
5,7
21.407
0,1
5,6
22.616
0,1
5,7
Niedergelassene 11.533 0,2
5,0 10.276 0,2
5,2 15.302 0,1
5,7
16.231
0,1
4,8
16.210
0,1
4,9
Krankenhäuser
6.799 0,0 25,4 13.839 0,0 26,2
19.313
0,2
26,7
20.155
0,0
26,2
Niedergelassene
3.555 0,0 26,0 15.761 0,0 26,7
19.114
0,2
25,4
19.337
0,0
24,1
95
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Abbildung 3:
E. coli – 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über die Jahre stationärer und
niedergelassener Bereich zusammengefasst
50
E. coli - 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über Jahre (%)
40
30
%-intermediär
%-resistent
20
0,1
0,1
0,1
0,2
0,1
6,7
6,5
6,6
7
7,2
2010
2011
2012
2013
2014
10
0
Bei E. coli finden sich anhaltend hohe Resistenzraten für Aminopenicilline (43,2% in 2013). Zum Entwicklungstrend
siehe Abbildung 4.
Abbildung 4:
E. coli – Aminopenecilline nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst
E. coli - Aminopenicilline nicht empfindlich über Jahre (%)
0,7
50
0
0
0
0
40
%-intermediär
30
%-resistent
20
10
43,7
46,8
44,8
42
43,4
2010
2011
2012
2013
2014
0
Die Resistenzraten sind gegenüber Fluorochinolonen mit 16,5%, (Abbildung 5) und gegenüber
Sulfamethoxazol/Trimethoprim (24,2%) ohne relevanten Unterschied zwischen stationärem und niedergelassenem
Bereich auf hohem Niveau gleichbleibend. Die Resistenzraten für Pivmecillinam liegen 2014 bei 7,9% (stationärer
Bereich) und 6,5% (niedergelassener Bereich).
Abbildung 5:
E. coli – Fluorochinolone nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst
E. coli - Fluorochinolone nicht empflindlich über Jahre (%)
50
40
30
20
0,2
0,4
%-intermediär
0,4
0,3
0,3
10
18,1
19,4
18,2
16,7
16,5
2010
2011
2012
2013
2014
0
96
%-resistent
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Abbildung 6:
E. coli – Aminoglykoside nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst
50
E. coli - Aminoglykoside nicht empflindlich über Jahre (%)
40
30
%-intermediär
20
%-resistent
10
0
0,1
0,3
0,1
0,1
0,1
5,2
5,5
5,7
5,2
5,4
2010
2011
2012
2013
2014
Tabelle 7:
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ESBL-bildenden E. coli von 2010 bis 2014
2010
AB-Gruppe
Ampen+BLI
SXT
Nitro.
Fluoroch.
Bereich
N
Aminogl.
2011
2012
2014
2013
%I
%R
Krankenhäuser
604
8,3
76,2
924
0,9
80,6
1.502
0,1
73,0
1.537
0,4
72,9
1.634
0,0
67,7
Niedergelassene
723
16,2
66,0
578
2,1
80,8
1.140
0,0
68,4
1.203
0,0
65,6
1.281
0,0
56,4
Krankenhäuser
751
0,0
78,2
917
0,3
76,0
1.147
0,1
74,3
1.125
0,2
70,3
1.155
0,1
68,7
Niedergelassene
740
0,0
78,5
598
0,3
76,3
1.119
0,1
76,2
1.192
0,3
72,6
1.277
0,1
70,1
Krankenhäuser
555
1,3
6,7
900
0,0
7,9
1.280
0,0
4,8
1.349
0,0
7,1
1.395
0,0
6,7
Niedergelassene
716
0,8
6,8
576
0,3
9,0
1.096
0,0
6,6
1.192
0,0
8,0
1.273
0,0
7,0
Krankenhäuser
753
0,1
81,5
1.027
0,9
77,3
1.503
1,3
75,6
1.607
0,4
76,1
1.706
0,5
75,4
Niedergelassene
740
0,1
79,9
598
0,3
81,4
1.142
0,7
80,2
1.230
0,8
72,8
1.312
0,8
73,0
15,0
1.109
0,0
13,1
1.300
0,0
13,5
0,0
12,6
1.279
0,0
13,8
Krankenhäuser
Piv.
%I
576
0,5
%R
N
%I
%R
N
%I
%R
13,0
729
0,0
18,4
1.064
0,0
N
%I
%R
N
Niedergelassene
671
0,9
11,3
414
0,0
18,8
1.100
0,0
18,2
1.195
Krankenhäuser
752
0,3
20,7
1.024
1,0
25,3
1.502
0,5
25,8
1.591
0,6
27,1
1.692
0,4
28,1
Niedergelassene
740
0,8
19,5
597
0,3
23,6
1.079
0,3
22,3
1.227
0,5
21,0
1.297
0,2
24,3
ESBL-bildende E. coli zeigen hohe Resistenzraten gegenüber Fluorochinolonen (75,4% und 73,0%) und
Sulfamethoxazol/Trimethoprim (68,7% und 70,1%), jeweils ohne wesentlichen Unterschied zwischen stationärem und
niedergelassenem Bereich.
Noch als niedrig einzustufende Resistenzraten wurden gegenüber Nitrofurantoin (6,7% und 7,0%) und leicht erhöhte
Resistenzraten gegenüber Pivmecillinam (13,5% und 13,8%) festgestellt.
5.2.2
Klebsiella pneumoniae
Klebsiella pneumoniae aus dem Harn (n=10.325) wurde ohne Differenzierung zwischen stationärem und
niedergelassenem Bereich ausgewertet, um einerseits einen weiteren mit den invasiven Erregern (EARS-net)
vergleichbaren Indikatorerreger und andererseits einen zusätzlichen Indikator für Bakterien mit ESBL-Produktion
(Ceph3-Resistenz) und einen Indikator für die Penem-Resistenz (Carbapenemaseproduktion) zu haben.
Tabelle 8:
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei K. pneumoniae von 2010 bis 2014
NG+KH
2010
2011
2013
2012
2014
N
%I
%R
N
%I
%R
Ampen+BLI 6.627 2,2 14,3 7.470 0,3 15,8 7.453 0,0 15,3
9.771
0,0
13,4
10.072
0,2
12,1
Ceph2
6.495 1,4 14,3 6.509 0,3 16,7 6.861 0,2 15,7
9.399
0,0
12,5
10.258
0,0
10,3
Ceph3
6.656 0,5 10,0 7.488 0,3 12,2 7.430 0,7
9,2
9.485
0,4
7,5
9.857
0,4
6,7
SXT
6.723 0,5 20,6 7.633 0,3 19,7 6.369 0,4 18,4
8.842
0,3
14,8
8.424
0,2
14,8
Fluoroch.
6.717 1,0 15,2 7.638 0,8 14,6 6.868 0,9 14,6
9.901
0,8
10,8
10.325
1,3
8,4
Aminogl.
6.510 0,2
3,9 7.155 0,3
4,9 6.815 0,2
5,3
9.218
0,1
4,3
9.586
0,2
4,1
Peneme
4.628 0,1
0,6 5.051 0,4
1,0 6.632 0,8
2,1
7.324
0,2
1,2
8.832
0,1
0,8
5.455
0,0
9,6
AB-Gruppe
N
%I
%R
N
%I
%R
N
%I
%R
Piv.
97
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Die Ceph 3-Resistenz als ESBL-Marker zeigt seit 2011 einen kontinuierlichen Rückgang ausgehend von 12,2% und liegt
2013 bei 6,7% (siehe Abb.7).
Die Penem-Resistenz ist mit 0,8% anhaltend gering (siehe Abb.8).
Abbildung 7:
K. pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über die Jahre stationärer
und niedergelassener Bereich zusammengefasst
K. pneumoniae - 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über Jahre (%)
50
40
30
%-intermediär
20
0,5
0,3
10
2010
10
0
Abbildung 8:
%-resistent
0,7
0,4
0,4
12,2
9,2
7,5
6,7
2011
2012
2013
2014
K. pneumoniae – Peneme nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst
K. pneumoniae - Carbapeneme nicht empfindlich über Jahre (%)
50
40
30
%-intermediär
20
%-resistent
10
0,1
0,4
0,2
0,2
0
0,6
1
1
2010
2011
2012
1,2
2013
Tabelle 9:
2014
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ESBL-bildenden K. pneumoniae 2012-2014
2012
AB-Gruppe
0,4
0,6
2014
2013
%I
0,0
%R
78,1
N
%I
%R
Ampen+BLI
N
625
80,6
N
593
%I
0,0
%R
81,4
649
0,2
SXT
575
0,0
76,2
598
1,2
Fluoroch.
590
3,9
77,3
672
1,6
69,9
530
0,4
74,7
71,0
610
4,6
Aminogl.
642
0,5
38,5
670
0,6
65,3
41,6
611
0,3
Peneme
643
0,5
8,9
42,9
1,6
6,3
577
1,4
635
2,8
Pivmecillinam
313
0,0
30,0
333
0,0
36,0
371
0,0
30,2
Tabelle 9 zeigt für die ESBL-bildenden Klebsiellen eine rückläufige Carbapenem-Resistenz (2,8% im Vergleich zu 6,3%
2013).
5.3
Staphylococcus aureus
Insgesamt wurden im Jahr 2014 21.974 S. aureus-Isolate auf die in Tabelle 10 angeführten Substanzen getestet. Etwa
zwei Drittel und somit der überwiegende Anteil der Isolate stammen aus dem stationären Bereich. Auch der
überwiegende Anteil (ca. 80%) der MRSA-Isolate stammt aus dem stationären Bereich (1.288 von 1.594).
98
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Tabelle 10:
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei S. aureus von 2010 bis 2014
2010
Oxa/Fox
Genta.
Tetra.
Makrolide
Clinda.
Fusi.
SXT
Vanco.
LNZ
Rifa.
2011
%I
%R
9,8 8.296 0,0
5,8 12.147 0,0
7,9
9.074
0,0
6,7
14.654
0,0
9,1
Niedergelassene
3.860 0,0
2,7 4.324 0,0
3,5
4,2
6.378
0,1
4,0
7.320
0,0
4,2
10.712
0,0
3,9
11.642
0,3
4,0
N
%I
%R
N
Clinda.
Fusi.
SXT
Vanco.
LNZ
Rifa.
%R
N
%I
%R
N
%I
%R
N
5.852 0,0
10.838 0,1
7,1 8.186 0,0
4,5 12.116 0,0
4,0
Niedergelassene
3.859 0,1
4,8 4.211 0,0
3,9
6.361 0,0
3,2
6.510
0,0
3,4
7.108
0,0
2,8
Krankenhäuser
9.516 0,3
4,3 7.010 0,1
4,5
9.919 0,1
4,6
10.327
0,3
3,9
12.675
0,2
4,0
Niedergelassene
3.351 0,1
4,4 3.769 0,2
4,4
5.936 0,2
3,9
6.024
0,1
3,9
6.608
0,1
3,8
10.514 0,1 20,2 7.750 0,0 15,1 12.301 0,0 18,4
12.684
0,0
18,1
14.028
0,0
19,4
6.218 0,0 16,3
6.338
0,0
16,2
6.920
0,0
16,3
10.558 0,2 17,5 7.789 0,1 11,6 12.335 0,0 15,4
12.589
0,1
15,6
14.059
0,2
16,7
6.344
0,1
14,0
6.919
0,0
14,0
1,2
12.538
0,0
1,3
13.969
0,0
1,4
0,0
1,5
4.991
0,0
1,2
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
3.627 0,0 14,5 4.009 0,0 14,6
3.638 1,5 10,5 4.018 0,0 12,0
10.508 0,1
1,8 7.794 0,0
6.219 0,0 13,9
1,1 11.991 0,0
Niedergelassene
3.010 0,0
0,7 3.566 0,0
1,7
4.307 0,0
1,7
4.462
Krankenhäuser
10.077 0,1
1,2 7.343 0,0
1,1 11.518 0,1
1,5
11.505
0,0
1,5
13.118
0,0
1,2
Niedergelassene
3.586 0,0
0,6 4.008 0,0
0,6
6.167 0,0
0,8
6.331
0,0
0,8
6.998
0,0
0,9
Krankenhäuser
9.895 0,0
0,0 4.621 0,0
0,0
7.918 0,0
0,0
8.775
0,0
0,0
10.193
0,0
0,0
0,0
0,0
2.540
0,0
0,0
Niedergelassene
1.703 0,0
0,0 1.856 0,0
0,0
2.320 0,0
0,0
2.401
Krankenhäuser
8.980 0,0
0,0 5.906 0,0
0,0
9.001 0,0
0,0
9.651
0,0
0,0
10.347
0,0
0,0
Niedergelassene
2.648 0,0
0,0 3.135 0,0
0,0
3.909 0,0
0,0
3.989
0,0
0,0
4.306
0,0
0,0
Krankenhäuser
9.802 0,0
0,7 7.303 0,1
0,6 11.795 0,0
0,5
12.291
0,0
0,4
13.401
0,4
0,7
Niedergelassene
1.795 0,1
0,4 2.941 0,1
0,3
0,1
4.325
0,0
0,2
4.746
0,1
0,3
4.163 0,0
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei MRSA von 2010 bis 2014
AB-Gruppe Bereich
Makrolide
%I
Krankenhäuser
2010
Tetra.
2014
11.084 0,0
Tabelle 11:
Genta.
2013
2012
Krankenhäuser
AB-Gruppe Bereich
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
Niedergelassene
Krankenhäuser
Niedergelassene
2011
2013
2012
2014
N
%I
%R
N
%I
%R
1.066 0,2 29,5 463 0,0 14,0 834 0,0 12,1
674
0,0
11,0
844
0,0
12,10
103 0,0 17,5 144 0,0 16,0 275 0,0 10,5
242
0,0
10,3
306
0,0
6,9
7,7 436 0,2 16,5 615 0,3 27,6
743
2,6
14,8
1.083
3,6
11,4
99 0,0 21,2 140 0,7 14,3 265 0,4 17,0
233
0,0
19,7
287
0,7
21,3
1.008 0,1 71,6 396 0,0 57,6 986 0,0 61,1
945
0,0
61,9
1.258
0,6
60,4
90 0,0 54,4 129 0,0 51,9 259 0,4 61,8
219
0,0
61,6
289
0,0
56,4
1.050 0,1 67,8 434 0,5 53,2 992 0,2 58,4
972
0,1
59,2
1.278
0,6
54,7
101 3,0 43,6 140 0,0 46,4 265 0,0 49,8
236
0,4
55,1
292
0,0
52,7
N
%I
1.051 1,4
%R
N
%I
%R
N
%I
%R
1.056 0,2
9,2 438 0,0
4,6 993 0,0
3,7
982
0,0
3,1
1.288
0,0
4,4
101 0,0
3,0 140 0,0
4,3 251 0,0
4,0
231
0,0
3,0
287
0,0
3,5
1.029 0,3
3,2 426 0,2
2,3 847 0,0
3,4
846
0,0
3,4
1.107
0,1
4,1
0,0
3,2
302
0,0
4,6
93 0,0
3,2 136 0,0
3,7 270 0,0
2,6
251
1.078 0,1
0,0 434 0,0
0,0 947 0,0
0,0
949
0,0
0,0
1.268
0,0
0,0
103 0,0
0,0 138 0,0
0,0 232 0,0
0,0
220
0,0
0,0
279
0,0
0,0
1.043 0,0
0,0 421 0,0
0,0 822 0,0
0,0
819
0,0
0,0
1.060
0,0
0,0
100 0,0
0,0 140 0,0
0,0 250 0,0
0,0
225
0,0
0,0
283
0,0
0,0
0,1
1,0
1.223
0,2
3,1
0,0
1,0
281
0,0
2,5
1.056 0,3
4,1 428 0,9
3,3 981 0,1
1,6
969
102 0,0
1,0 124 0,0
1,6 219 0,0
1,8
206
Die MRSA-Rate bei nicht-invasiven MRSA-Isolaten beträgt 2014 im stationären Bereich 9,1%. Im niedergelassenen
Bereich ist die MRSA-Rate mit 4,2% niedriger.
99
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Abbildung 9:
MRSA-Raten von 2010 bis 2014 stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst
MRSA-Raten über Jahre (%)
50
40
30
20
10
0
7,9
4,8
6,8
6,4
7,4
2010
2011
2012
2013
2014
Weiterhin gibt es keinen Hinweis auf eine Resistenzentwicklung bei Linezolid und Vancomycin.
Die Tabellen 10 und 11 zeigen die Resistenzraten für die einzelnen Substanzen bei S. aureus (MSSA) und MRSA im
Detail.
5.4
Pseudomonas aeruginosa
Im Jahr 2014 wurde wiederum eine Auswertung des Indikatorerregers P. aeruginosa getrennt nach Ohrabstrichen und
Trachealsekret durchgeführt. In den 12 im Jahr 2014 an der Datenmeldung beteiligten Zentren wurden aus
Ohrabstrichen insgesamt 1.281 Primärisolate ausgewertet, aus dem Trachealsekret insgesamt 908 Isolate.
Trachealsekret steht als Indikatormaterial (überwiegend) für den stationären Bereich und repräsentiert hier wiederum
hauptsächlich den Intensivstationsbereich. Ohrabstrich steht als Indikatormaterial (Otitis externa) für den
niedergelassenen Bereich.
Tabelle 12:
Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei P. aeruginosa getrennt nach Ohrabstrichen
und Trachealsekret von 2010 bis 2014
KH+Niedergelassen
AB-Gruppe
Ceftaz.
Pip/Taz.
Aminogl.
Ceph4
Peneme
Cipro
2010
Material
N
%I
Ohrabstriche
588
0,7
2011
%R
1,2
N
%I
658
0,5
2013
2012
%R
1,5
N
%I
796
0,5
2014
N
%I
1,0
969
0,1
2,4
1.261
0,0
4,8
0,3
16,3
908
0,0
18,2
%R
%R
N
%I
%R
Trachealsekret
527
0,6
16,1
549
0,4
15,3
748
0,0
19,1
773
Ohrabstriche
747
0,3
0,9
809
0,1
2,6
1.261
0,9
6,7
1.381
0,0
3,7
1.275
0,0
5,1
Trachealsekret
539
0,2
14,7
538
0,0
15,4
760
0,0
23,9
938
0,3
23,8
901
0,4
21,2
Ohrabstriche
737
0,7
5,0
831
0,0
5,5
1.286
0,0
7,3
1.391
0,1
3,5
1.280
0,1
3,5
Trachealsekret
525
1,0
11,6
546
0,2
13,4
752
0,1
14,5
971
0,1
10,2
908
0,5
9,1
Ohrabstriche
638
1,1
0,5
824
0,1
1,7
1.267
0,2
3,0
1.278
0,0
1,6
1.162
0,0
2,8
0,1
13,3
905
0,0
12,7
Trachealsekret
521
1,3
13,2
539
0,6
13,2
753
0,0
14,5
911
Ohrabstriche
564
1,1
1,1
659
2,1
1,4
796
2,1
2,0
1.240
1,8
2,7
1.164
1,7
4,9
Trachealsekret
528
2,7
18,8
554
2,2
16,6
758
4,5
18,9
843
6,0
14,9
906
5,5
17,4
1.281
0,8
6,6
910
3,1
12,5
Ohrabstriche
Trachealsekret
Die Carbapenem-Resistenz bei den Trachealsekreten weist im Vergleich zum Vorjahr (14,4%) eine steigende Tendenz
auf, wie Tabelle 12 und Abbildung 10 zeigen.
Die seit 2012 anhaltend hohe Resistenz gegenüber Piperacillin/Tazobactam (21,2%, Abb. 10) ist auf eine +10%Verschiebung in den resistenten Bereich durch die EUCAST-Vorgaben zurückzuführen.
Die Ohrisolate zeigen 2014 für Aminoglykoside eine gleichbleibende Resistenzrate von 3,5%.
Das Pseudomonas-Cephalosprin Ceftazidim zeigt 2014 eine leicht zunehmende Resistenzrate von 18,2% in den
Trachealsekreten (Abbildung 12).
Die Ciprofloxacin-Resistenz für 2014 wird dargestellt, ist jedoch aufgrund der prinzipiell unsicheren klinischen
Wirksamkeit der Substanz gegenüber Pseudomonas aeruginosa nur sehr bedingt interpretierbar.
100
Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger
Abbildung 10:
P. aeruginosa – Carbapeneme nicht empfindlich über die Jahre stationärer und
niedergelassener Bereich zusammengefasst
P. aeruginosa - Carbapeneme nicht empfindlich über Jahre (%)
Material Trachealsekret
50
40
30
%-intermediär
2,7
2,2
4,6
18,8
16,6
2010
2011
20
10
6
5,5
18,2
14,9
17,4
2012
2013
2014
%-resistent
0
Abbildung 11:
P. aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam nicht empfindlich über die Jahre stationärer und
niedergelassener Bereich zusammengefasst
P. aeruginosa - Piperacillin/Tazobactam nicht empfindlich über Jahre (%)
Material Trachealsekret
50
40
0
30
0,3
0,4
20
0,2
0
10
14,7
15,4
23,1
23,8
21,2
2010
2011
2012
2013
2014
%-intermediär
%-resistent
0
Abbildung 12:
P. aeruginosa – Ceftazidim nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener
Bereich zusammengefasst
P. aeruginosa - Ceftazidim nicht empfindlich über Jahre (%)
Material Trachealsekret
50
40
30
0,6
0,4
0
0,3
0
16,1
15,3
18,8
16,3
18,2
2010
2011
2012
2013
2014
20
10
%-intermediär
%-resistent
0
6
Referenzen
[1] CLSI: Analysis and Presentation of Cumulative Antimicrobial Susceptibility Test Data. Approved Guideline. M39-A2,
25-28: Wayne, PA.
[2] CMI Cornaglia G, Hryniewicz W, Jarlier V, Kahlmeter G, Mittermayer H, Stratchounski L, Baquero F; ESCMID Study
Group for Antimicrobial Resistance Surveillance: European recommendations for antimicrobial resistance surveillance.
Clin Microbiol Infect. 2004 Apr;10(4):349-83
[3] Aumüller I; Diplomarbeit: Einfluss auf Resistenzberichterstattung und Therapieentscheidungen durch Umstellung
auf neue europäische Standards (EUCAST European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) zur
Empfindlichkeitsprüfung von Bakterien. UMIT 2012: 87-88
[4] Hombach M, Bloemberg GV, Böttger EC; Effects of clinical breakpoint changes in CLSI guidelines 2010/2011 and
EUCAST guidelines 2011 on antibiotic susceptibility test reporting of Gram-negative bacilli. J Antimicrob Chemother.
2012; 67:622-632
101
Resistenzbericht Neisseria meningitidis
Resistenzbericht Neisseria meningitidis
Eine Aktivität der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit am Institut für medizinische
Mikrobiologie und Hygiene Graz
Autor
Dr. Georg Steindl
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Nationale Referenzzentrale für Meningokokken
Beethovenstr. 6
8010 Graz
E-Mail: [email protected]
Reviewer
Dr. Christian Kornschober
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Abteilung Referenzzentralen und -Laboratorien
Beethovenstr. 6
8010 Graz
E-Mail: [email protected]
102
Resistenzbericht Neisseria meningitidis
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
6
7
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................104
Abstract .............................................................................................................................................................................104
Einleitung ..........................................................................................................................................................................104
Methodik ...........................................................................................................................................................................104
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................105
Diskussion .........................................................................................................................................................................107
Referenzen ........................................................................................................................................................................108
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Penicillin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 ...........................................................105
Rifampicin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 ........................................................106
Ciprofloxacin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 ....................................................106
Ceftriaxon – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 ........................................................107
Vergleich der relativen MHK-Verteilungen für Penicillin, 2011-2014 ......................................................108
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
EUCAST – Clinical Breakpoints für Meningokokken .................................................................................104
103
Resistenzbericht Neisseria meningitidis
1
Zusammenfassung
Im Jahr 2014 erhielt die Nationale Referenzzentrale für Meningokokken (NRZM) 49 rekultivierbare MeningokokkenIsolate, davon 26 von invasiven Erkrankungen. Die Serogruppenverteilung aller Isolate ergibt folgendes Bild: 45%
Serogruppe B, 25% polyagglutinable (PA) Isolate, 12% Serogruppe Y, 8% Serogruppe C, 4% Serogruppe W, 4%
Serogruppe Z und 2% Serogruppe X. Gemäß den EUCAST-Richtlinien waren sechs Stämme, darunter zwei von
invasiven Erkrankungen, als resistent gegenüber Penicillin einzustufen. 15 Stämme zeigten eine verminderte Resistenz
gegenüber Penicillin. Ein Stamm war als resistent gegenüber Rifampicin einzustufen. Für die Antibiotika Ciprofloxacin
und Ceftriaxon waren weder resistente noch vermindert empfindliche Meningokokkenstämme zu verzeichnen.
2
Abstract
In 2014, the National Reference Centre for Meningococci received 49 reculturable isolates. Of these isolates, 26 were
from invasive infections. The serogroups of all isolates are distributed in the following manner: 45% serogroup B, 25%
polyagglutinable isolates, 12% serogroup Y, 8% serogroup C, 4% serogroup W, 4% serogroup Z and 2% serogroup X.
According to EUCAST, six isolates were resistant to penicillin, and further 15 isolates showed decreased resistance to
penicillin. One isolate was resistant against rifampicin. None of the strains sent to the Reference Centre in 2014 were
resistant or had decreased sensitivity to ceftriaxone or ciprofloxacin.
3
Einleitung
Eine invasive Meningokokkenerkrankung erfordert eine rasche empirische Therapie sowie eine Chemoprophylaxe für
Kontaktpersonen. Die zuverlässige Erfassung der Verteilung der zirkulierenden Serogruppen sowie die der
antimikrobiellen Empfindlichkeit der Isolate sind für die Entwicklung von Therapie- und Präventionsstrategien
unabdingbar.
4
Methodik
Die Nationale Referenzzentrale für Meningokokken sammelt in Österreich isolierte Stämme. Bei allen eingesandten
Isolaten werden die Serogruppe und der Genotyp (porA Gen und fetA Gen) sowie die Antibiotikaresistenz bestimmt.
Zur Bestimmung der Antibiotikaresistenz wird die Minimale Hemmkonzentration (MHK) mit dem Epsilon-Test auf
Müller-Hinton-Agar + 5% Pferdeblut ermittelt. Die MHK-Werte werden routinemäßig für die Antibiotika Penicillin,
Rifampicin, Ciprofloxacin und Ceftriaxon bestimmt. Die Auswertung erfolgte entsprechend den gültigen EUCASTGrenzwerten [1] (Tab.1).
Tabelle 1:
Antibiotika
Penicillin
Ceftriaxon
Rifampicin
Ciprofloxacin
EUCAST – Clinical Breakpoints für Meningokokken
Sensibel
≤ 0,06 mg/L
≤ 0,12 mg/L
1
≤ 0,25 mg/L
1
≤ 0,03 mg/L
Resistent
> 0,25 mg/L
> 0,12 mg/L
> 0,25 mg/L
> 0,06 mg/L
1
Breakpoints gelten nur für eine Meningokokken-Prophylaxe
104
Resistenzbericht Neisseria meningitidis
5
Ergebnisse
2014 wurden der NRZ für Meningokokken insgesamt 49 rekultivierbare Meningokokken-Isolate übermittelt. Diese 49
Isolate setzten sich aus 26 Isolaten von invasiven Erkrankungen [2] und 13 von nicht invasiven Erkrankungen bzw.
Zufalls-Isolaten zusammen. Die hier präsentierten Zahlen umfassen sowohl die Stämme von invasiven Erkrankungen
als auch jene von nicht invasiven Erkrankungen.
Die Serogruppenverteilung aller Isolate ergibt folgendes Bild: 22 x Serogruppe B (45%), 12 x polyagglutinable (PA)
Isolate (25%), 6 x Serogruppe Y (12%), 4 x Serogruppe C (8%), je 2 x Serogruppe W und Serogruppe Z (4%) sowie 1 x
Serogruppe X (2%).
Gemäß den EUCAST-Richtlinien zeigten 15 Stämme eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber Penicillin. Sechs
Stämme, darunter zwei von invasiven Erkrankungen, waren mit einer MHK > 0,25 mg/L als resistent einzustufen (Abb.
1).
Abbildung 1:
Penicillin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014
105
Resistenzbericht Neisseria meningitidis
Alle Isolate waren gemäß EUCAST in vitro empfindlich gegenüber Rifampicin (Abb. 2).
Abbildung 2:
Rifampicin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014
Alle Isolate waren gemäß EUCAST in vitro empfindlich gegenüber Ciprofloxacin (Abb.3).
Abbildung 3:
Ciprofloxacin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014
106
Resistenzbericht Neisseria meningitidis
Auch gegenüber Ceftriaxon waren alle Isolate uneingeschränkt in vitro empfindlich.
Abbildung 4:
6
Ceftriaxon – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014
Diskussion
In Österreich werden zur Therapie invasiver Meningokokken-Erkrankungen zumeist 3.-Generations-Cephalosporine
eingesetzt. Die MHK-Werte der Stämme für Ceftriaxon sind nach wie vor ausnahmslos im empfindlichen Bereich. Für
die Chemoprophylaxe kommen hauptsächlich Ciprofloxacin und Rifampicin zum Einsatz. Auch bei Ciprofloxacin
wurden 2014 entsprechend EUCAST weder resistente noch vermindert empfindliche Isolate verzeichnet. Das eine als
resistent gegenüber Rifampicin einzustufende Isolat entstammte als Zufallsbefund einem Rachenabstrich. Für das
Antibiotikum Penicillin wird weltweit eine Zunahme vermindert empfindlicher und resistenter Stämme beobachtet [3].
Abbildung 5, welche den Vergleich der relativen MHK-Verteilungen für Penicillin von 2011 bis 2014 darstellt,
verdeutlicht diesen Anstieg für Österreich.
107
Resistenzbericht Neisseria meningitidis
Abbildung 5:
Vergleich der relativen MHK-Verteilungen für Penicillin, 2011-2014
Die kontinuierliche Resistenztestung von Meningokokken-Isolaten ist für die Überwachung der Resistenzsituation
unerlässlich und stellt die Basis für eine empirische Therapie und die Chemoprophylaxe dar.
7
Referenzen
[1] The European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing – EUCAST http://www.eucast.org
[2] Steindl G. et al. Nationale Referenzzentrale für Meningokokken Jahresbericht 2014. Public Health Newsletter
http://www.bmg.gv.at/cms/home/attachments/4/5/6/CH1470/CMS1426081940774/jb_meningokokken_2014__format_elbel_10032015.pdf
[3] Steffanelli P. Emerging Resistance in Neisseria meningitidis and Neisseria gonorrhoeae Expert Rev Anti Infect Ther.
2011;9(2):237-244.
108
Resistenzbericht Campylobacter
Resistenzbericht Campylobacter
Daten aus dem Human- und Lebensmittelbereich
Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Campylobacter / des Nationalen Referenzlabors für Campylobacter
aus Lebensmitteln und Futtermitteln
Ansprechperson/Autorin
in
Dr. Sandra Jelovcan
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene/ Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten
Abteilung Referenzzentralen und Referenzlaboratorien
Beethovenstraße 6
8010 Graz
E-Mail: [email protected] oder [email protected]
Review
Dr. Christian Kornschober
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene/ Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten
Abteilung Referenzzentralen und Referenzlaboratorien
Beethovenstraße 6
8010 Graz
E-Mail: [email protected] oder [email protected]
109
Resistenzbericht Campylobacter
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................111
Abstract .............................................................................................................................................................................111
Einleitung ..........................................................................................................................................................................111
Methodik ...........................................................................................................................................................................111
4.1
Humanisolate .................................................................................................................................................................111
4.2
Lebensmittelisolate .......................................................................................................................................................111
4.3
Datenanalyse .................................................................................................................................................................112
5
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................112
5.1
Resistenzen von Campylobacter spp. im Humanbereich ............................................................................................... 112
5.1.1 C. jejuni und C. coli, epidemiologische Cut-off-Werte (ECOFFs) ..............................................................................112
5.1.2 Campylobacter spp., klinische Breakpoints .............................................................................................................115
5.1.3 Mehrfachresistenzen ...............................................................................................................................................116
5.2
Resistenzen von Campylobacter spp. aus Lebensmittelisolaten ...................................................................................117
5.2.1 Hühnerfleisch – C. jejuni und C. coli, epidmiologische Cut-Off-Werte (ECOFFs) .....................................................117
5.2.2 Putenfleisch – C. jejuni und C. coli, epidemiologische Cut-Off-Werte (ECOFFs) ......................................................119
5.2.3 Mehrfachresistenzen – Hühnerfleisch.....................................................................................................................120
5.2.4 Mehrfachresistenzen – Putenfleisch .......................................................................................................................121
6
Diskussion .........................................................................................................................................................................122
7
Referenzen ........................................................................................................................................................................122
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Resistenzanteile bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) .......113
Resistenzanteile bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) ...........115
Resistenzentwicklung bei Fluorochinolonen, Tetrazyklinen und Makroliden für Campylobacter
spp. (C. jejuni und C. coli) aus humanen Campylobacteriose-Fällen, 2004 – 2014 (klinische
Breakpoints) .............................................................................................................................................116
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Tabelle 13:
Tabelle 14:
Tabelle 15:
Tabelle 16:
Tabelle 17:
Übersicht über untersuchte Wirkstoffe, klinische Breakpoints/ECOFFs (µg/ml) und Messbereiche
(µg/ml) der MHK-Testung ........................................................................................................................112
Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus
Humanproben, 2014 (ECOFFs) .................................................................................................................113
Resistenzanteile bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) .......114
Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben,
2014 (ECOFFs) ..........................................................................................................................................114
Resistenzanteile bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) ...........115
Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni-Erstisolaten aus Humanproben,
2007 – 2014..............................................................................................................................................117
Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. coli-Erstisolaten aus Humanproben,
2007 – 2014..............................................................................................................................................117
Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei C. jejuni aus Hühnerfleisch 2014 (ECOFFs) ......................118
Resistenzanteile bei C. jejuni aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 (ECOFFs)..................................................118
Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei C. coli aus Hühnerfleisch 2014 (ECOFFs)..........................118
Resistenzanteile bei C. coli aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 (ECOFFs) .....................................................119
Verteilung der MHK-Werte und Resistenzen bei C. jejuni aus Putenfleisch, 2014 (ECOFFs) ....................119
Verteilung der MHK-Werte und Resistenzen bei C. coli aus Putenfleisch, 2014 (ECOFFs) .......................120
Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 .......120
Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. coli aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 ..........120
Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni und C. coli aus Putenfleisch, 2014.......................121
Übersicht Antibiotikaresistenz (in %) bei C. jejuni und C. coli aus humanen Fällen und aus
Geflügelfleisch, 2014 ................................................................................................................................ 121
110
Resistenzbericht Campylobacter
1
Zusammenfassung
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 6.520 Fälle von Campylobacteriose registriert (Datenquelle: Statistik
meldepflichtiger Infektionskrankheiten, Endgültiger Jahresbericht, Stand 31.03.2015). Untersuchungen von Isolaten
aus Human- und Geflügelfleischproben (Huhn und Pute) ergaben bei C. jejuni und C. coli abermals eine hohe bzw. sehr
hohe Resistenzrate für Tetrazykline bzw. Fluorochinolone. Die Fluorochinolon-Resistenz zeigte erstmals seit Jahren
wieder einen weiteren deutlichen Anstieg und betrug 71% (C. jejuni) bzw. 80,4% (C. coli) bei Humanisolaten und 71,6%
(C. jejuni) bzw. 88,9% (C. coli) bei Isolaten aus Hühnerfleisch. Die Makrolid-Resistenz war weiterhin niedrig und
vorwiegend bei C. coli feststellbar. Resistenz gegenüber Fluorochinolonen ist die häufigste Antibiotika-Resistenz bei
Campylobacter spp., gefolgt von Resistenz gegenüber Ampicillin und Tetrazyklinen. Resistenz gegenüber drei oder
mehr Antibiotikaklassen wird vorwiegend bei C. coli beobachtet.
2
Abstract
In 2014, a total of 6,520 cases of campylobacteriosis was reported in Austria (data source: Statistics for notifiable
infectious diseases, final annual report as of March 31, 2015). Again, a high to very high tetracycline and
fluorochinolone resistance rate, respectively, were found in C. jejuni and C. coli isolates of human and poultry meat
(broiler and turkey) origin. In contrast to previous years, resistance to fluorochinolones again considerably increased
being as high as 71% (C. jejuni) and 80.4% (C. coli) in human isolates. In broiler meat fluorochinolone resistance was
found to be 71.6% in C. jejuni and 88.9% in C. coli. Resistance towards erythromycin remained low and was primarily
recorded in C. coli. Resistance to fluorochinolones is most prominent in Campylobacter spp., followed by resistance to
ampicillin and tetracyclines. Resistance to three or more antimicrobial classes is primarily observed in C. coli.
3
Einleitung
Die Campylobacteriose, eine weltweit auftretende durch Bakterien der Gattung Campylobacter verursachte
Darmerkrankung, zählt in der Europäischen Union zu einer der häufigsten durch Lebensmittel übertragenen
Erkrankungen beim Menschen [1]. Im Jahr 2014 wurden in Österreich 6.520 Fälle von Campylobacteriose registriert
(Datenquelle: Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten, Endgültiger Jahresbericht, Stand 31.03.2015) [2]. Der
Hauptteil der Campylobacter-Infektionen ist auf C. jejuni zurückzuführen, die zweithäufigste Spezies ist C. coli.
4
4.1
Methodik
Humanisolate
Im Rahmen eines Sentinel Surveillance-Programms mit klinischen Isolaten aus vier Diagnostiklaboratorien in den
Bundesländern Vorarlberg, Salzburg, Steiermark und Wien ermittelte die Referenzzentrale für Campylobacter die
Resistenz gegenüber klinisch relevanten bzw. epidemiologisch wichtigen Antibiotika durch Bestimmung der Minimalen
Hemmkonzentration (MHK). 462 Campylobacter-Isolate wurden mittels Bouillon-Mikrodilutionsmethode untersucht.
4.2
Lebensmittelisolate
Bei 166 an das Referenzlabor gesandten Campylobacter-Isolaten aus Geflügelprodukten (Huhn, davon 116x Fleisch roh
und 31x Fleischzubereitungen; Pute, davon 16x Fleisch roh und 3x Fleischzubereitungen) wurde eine MHKBestimmung mittels Bouillon-Mikrodilutionsmethode durchgeführt. Die Lebensmitteluntersuchungsanstalten der
Länder Wien und Kärnten und die Einrichtungen für Lebensmitteluntersuchung übermittelten die Isolate an die AGES.
Zwei Isolate stammten aus einem nicht amtlichen Labor. Zwischen Eigenproduktion und Import wurde nicht
unterschieden.
111
Resistenzbericht Campylobacter
4.3
Datenanalyse
Die Auswertung der MHK-Daten erfolgte anhand epidemiologischer Cut-Off-Werte (ECOFFs) [3] bzw. klinischer
Breakpoints [4] für Campylobacter nach EUCAST. Für den Wirkstoff Imipenem wurde der klinische Breakpoint für
Enterobacteriaceae angewandt. Neomycin wurde nur bei C. coli ausgewertet. Bei Colistin und Neomycin (C. jejuni)
wurde nur die Verteilung der MHK-Werte ohne Interpretation dargestellt. In Tabelle 1 sind die epidemiologischen CutOff-Werte und die klinischen Breakpoints der untersuchten Antibiotika und die verwendeten Messbereiche
dargestellt. Die Ermittlung von Mehrfachresistenzen basiert auf der Analyse der nachfolgend genannten Substanzen:
Tetrazyklin, Erythromycin, Ciprofloxacin, Gentamicin und Streptomycin. Die Datenanalyse wurde vom Fachbereich
Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik der AGES durchgeführt.
Tabelle 1:
Spezies
C. jejuni
C. coli
Übersicht über untersuchte Wirkstoffe, klinische Breakpoints/ECOFFs (µg/ml) und Messbereiche
(µg/ml) der MHK-Testung
Klinischer Breakpoint
EUCAST [4]
S≤
R>
0,5
0,5
4
4
ECOFF
EUCAST [3]
R>
8
16
0,5
4
Antimikrobielle
Substanz
Abk.
Ampicillin
Chloramphenicol
Ciprofloxacin
Colistin
Erythromycin
AMP
CHL
CIP
COL
ERY
Gentamicin
Imipenem
Nalidixinsäure
Neomycin
Streptomycin
Tetrazyklin
Ampicillin
Chloramphenicol
GEN
IMI
NAL
NEO
STR
TET
AMP
CHL
2
-
81
2
-
2
16
4
1
8
16
0,12-16
0,06-16
2-256
0,12-8
0,5-32
0,12-64
1-64
2-64
Ciprofloxacin
Colistin
Erythromycin
Gentamicin
Imipenem
Nalidixinsäure
Neomycin
CIP
COL
ERY
GEN
IMI
NAL
NEO
0,5
8
-
0,5
8
81
-
0,5
8
2
16
4
0,06-32
4-64
0,25-128
0,12-16
0,06-16
2-256
0,12-8
Streptomycin
Tetrazyklin
STR
TET
2
2
4
2
0,5-32
0,12-64
Messbereich
1-64
2-64
0,06-32
4-64
0,25-128
1
EUCAST klinischer Breakpoint für Enterobacteriaceae
S = sensibel, R = resistent
5
Ergebnisse
5.1
Resistenzen von Campylobacter spp. im Humanbereich
5.1.1
C. jejuni und C. coli, epidemiologische Cut-off-Werte (ECOFFs)
Die 462 untersuchten Humanisolate umfassten 411 C. jejuni und 51 C. coli. Die Antibiotikaresistenztestung mittels
Bouillon-Mikrodilutionsmethode ergab bei Anwendung der epidemiologischen Cut-Off-Werte bei C. jejuni 71%
Fluorochinolon-Resistenz sowie 35% Tetrazyklin-Resistenz (Abbildung 1). Bei C. coli wurden 80,4% FluorochinolonResistenz und 66,7% Tetrazyklin-Resistenz festgestellt (Abbildung 3). 0,2% der untersuchten C. jejuni-Isolate und 5,9%
der C. coli-Isolate waren resistent gegenüber Erythromycin. Nennenswerte Resistenzen traten auch bei Ampicillin (C.
jejuni, 35%; C. coli, 54,9%) sowie bei Streptomycin (C. coli, 19,6%) auf. Keine bis geringe Resistenzen wurden bei
Chloramphenicol, Gentamicin, Imipenem und Neomycin festgestellt.
Im Vergleich zum Jahr 2013 erfolgte somit ein deutlicher Anstieg der Ciprofloxacin- bzw. Nalidixinsäure-Resistenz bei
C. jejuni, die Tetrazyklin-Resistenz stieg ebenso im Vergleich zum Vorjahr und lag über dem Durchschnittswert der
112
Resistenzbericht Campylobacter
Vorjahre (Abbildung 2 und Tabelle 2). Bei C. coli wurde bei Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Tetrazyklin ebenfalls ein
deutlicher Anstieg der Resistenz registriert (Abbildung 4 und Tabelle 3). Somit ergab sich bei C. jejuni eine
durchschnittliche Resistenzrate (Mittelwert 2007–2014) gegenüber Ciprofloxacin von 60,9% und bei C. coli von 70,2% ,
sowie bei C. jejuni eine durchschnittliche Resistenzrate gegenüber Tetrazyklinen von 29,5% und bei C. coli von 40,4% .
Bei beiden Spezies wurde zudem eine über den Vorjahreswerten liegende Ampicillin-Resistenzrate festgestellt.
Tabelle 2:
Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben,
2014 (ECOFFs)
AB resistent (%) KI (95%) 0,03
AMP
35,0
[ 30.6- 39.8]
CHL
0,2
[ 0.1- 1.3]
CIP
71,0
[ 66.5- 75.2]
COL
C. jejuni
ERY
0,2
[
0.11.3]
N=411
GEN
0,2
[ 0.1- 1.3]
IMI
0,0
[ 0- 0.7]
NAL
69,8
[ 65.2- 74.1]
NEO
STR
1,2
[ 0.5- 2.8]
TET
35,0
[ 30.6- 39.8]
Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung
Abbildung 1:
0,06
0,12
0,25
0,5
1
3,2
12,2
14,6
1,9
0,2
0,2
5,4
42,1
0,5
37,2
6,1
41,8
0,5
83,0
51,1
16,5
3,2
38,0
13,6
35,8
37,0
79,1
8,3
17,8
18,2
7,3
MHK-Verteilung (%)
2
4
8
16
10,5 29,2 22,1 8,3
60,3 28,7 9,2
1,5
0,7
3,4 43,3 16,3
11,4 28,7 41,1 16,8
14,6 0,7
32
5,6
0,2
5,6
1,9
64
10,0
128
11,2
256
512
56,4
1,7
1024
1,5
0,2
0,2
9,2
3,2
1,2
0,7
16,3
0,2
0,2
4,1
0,2
0,5
0,7
0,5
0,2
0,5
2,2
1,0
10,7
0,2
6,3
25,3
Resistenzanteile bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs)
113
Resistenzbericht Campylobacter
Tabelle 3:
Resistenzanteile bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs)
2013
2007-2013
2014
2007-2014
N=410
N=2.729/*N=2.170
N=411
N=3.140/*N=2.581
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
28,3 [24,2-32,8]
23,5 [21,9-25,1]
35,0 [30,6-39,8]
25,0 [23,5-26,5]
0,0 [ 0-0,7]
0,1 [0-0,3]
0,2 [0,1-1,3]
0,1 [0-0,3]
63,2 [58,4-67,7]
59,3 [57,5-61,2]
71,0 [66,5-75,2]
60,9 [59,1-62,6]
-
-
-
-
Erythromycin
0,0 [0-0,7]
0,3 [0,1-0,5]
0,2 [0,1-1,3]
0,3 [0,1-0,5]
Gentamicin
0,0 [0-0,7]
0,1 [0-0,3]
0,2 [0,1-1,3]
0,1 [0,1-0,3]
Imipenem
0,0 [ 0-0,7]
0,0 [0-0,1] *
0,0 [0-0,7]
0 [0-0,1] *
62,2 [57,4-66,8]
58,7 [56,8-60,5]
69,8 [65,2-74,1]
60,1 [58,4-61,8]
-
-
-
-
1,5 [0,7-3,2]
1,4 [1-1,9]
1,2 [0,5-2,8]
1,3 [1-1,8]
21,5 [17,8-25,7]
28,7 [27-30,4]
35,0 [30,6-39,8]
29,5 [28-31,1]
Antimikrobielle
Substanz
Ampicillin
Chloramphenicol
Ciprofloxacin
Colistin
Nalidixinsäure
Neomycin
Streptomycin
Tetrazyklin
Tabelle 4:
Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben,
2014 (ECOFFs)
AB resistent (%) KI (95%) 0,03
AMP
54,9
[ 41.3- 67.8]
CHL
2,0
[ 0.5- 10.3]
CIP
80,4
[ 67.5- 88.9]
COL
C. coli
ERY
5,9
[ 2.1- 15.9]
N=51
GEN
0,0
[ 0- 5.6]
IMI
0,0
[ 0- 5.6]
NAL
80,4
[ 67.5- 88.9]
NEO
2,0
[ 0.5- 10.3]
STR
19,6
[ 11.1- 32.5]
TET
66,7
[ 52.9- 78]
Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung
0,06
0,12
7,8
11,8
5,9
29,4
3,9
56,9
68,6
43,1
37,3
2,0
11,8
MHK-Verteilung (%)
4
8
16
17,6 27,5 27,5
19,6 58,8 17,6 2,0
2,0
9,8 31,4 21,6
45,1 37,3 13,7 3,9
19,6 11,8 3,9
7,8
45,1
15,7
5,9
37,3
58,8
2,0
7,8
5,9
2,0
0,25
0,5
1
2
17,6
5,9
17,6
114
32
5,9
64
3,9
2,0
128
17,6
15,7
5,9
2,0
49,0
2,0
3,9
256
9,8
5,9
66,7
31,4
512
1024
Resistenzbericht Campylobacter
Abbildung 2:
Resistenzanteile bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs)
Tabelle 5:
Resistenzanteile bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs)
2013
2007-2013
2014
2007-2014
N=48
N=315/*N=251
N=51
N=366/*N=302
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
41,7 [28,8-55,8]
32,4 [27,5-37,7]
54,9 [41,3-67,8]
35,5 [30,8-40,6]
0,0 [0-5,9]
0,6 [0,2-2,3]
2,0 [0,5-10,3]
0,8 [0,3-2,4]
66,7 [52,5-78,3]
68,6 [63,2-73,4]
80,4 [67,5-88,9]
70,2 [65,3-74,7]
-
-
-
-
Erythromycin
0,0 [0-5,9]
6,3 [4,2-9,6]
5,9 [2,1-15,9]
6,3 [4,2-9,3]
Gentamicin
0,0 [0-5,9]
1,3 [0,5-3,2]
0,0 [0-5,6]
1,1 [0,4-2,8]
Imipenem
0,0 [0-5,9]
0,0 [0-1,2]*
0,0 [0-5,6]
0,0 [0-1]*
66,7 [52,5-78,3]
68,6 [63,2-73,4]
80,4 [67,5-88,9]
70,2 [65,3-74,7]
Neomycin
2,1 [0,5-10,9]
2,2 [1,1-4,5]
2,0 [0,5-10,3]
2,2 [1,1-4,2]
Streptomycin
6,3 [2,3-16,9]
11,7 [8,7-15,8]
19,6 [11,1-32,5]
12,8 [9,8-16,7]
37,5 [25,2-51,7]
36,2 [31,1-41,6]
66,7 [52,9-78]
40,4 [35,5-45,5]
Antimikrobielle
Substanz
Ampicillin
Chloramphenicol
Ciprofloxacin
Colistin
Nalidixinsäure
Tetrazyklin
5.1.2
Campylobacter spp., klinische Breakpoints
Die Analyse der Daten mittels klinischer Breakpoints nach EUCAST ergab 2014 für Campylobacter spp. (C. jejuni und
C. coli) eine Fluorochinolon-Resistenzrate von 72,1%, eine Tetrazyklin-Resistenzrate von 37,9% sowie eine MakrolidResistenzrate von 0,9% (Abbildung 3).
115
Resistenzbericht Campylobacter
Abbildung 3:
Resistenzentwicklung bei Fluorochinolonen, Tetrazyklinen und Makroliden für Campylobacter spp.
(C. jejuni und C. coli) aus humanen Campylobacteriose-Fällen, 2004 – 2014 (klinische Breakpoints)
2004 – 2006: Agardiffusionstest (Standardisierung und Qualitätssicherung in der mikrobiologischen Diagnostik, Richtlinien [4])
2007 – 2013: Bouillon-Mikrodilutionsmethode (CLSI), klinische Breakpoints nach EUCAST
5.1.3
Mehrfachresistenzen
2014 waren 24,6% der C. jejuni- und 11,8% der C. coli-Isolate gegenüber den ausgewählten antimikrobiellen
Substanzklassen zur Gänze empfindlich, 44,8% der C. jejuni- bzw. 21,6% der C. coli-Isolate wiesen Resistenz gegenüber
einem Antibiotikum auf (Tabelle 4 und 5), 29% der C. jejuni- und 51% der C. coli-Isolate waren gegenüber zwei
Antibiotika resistent, 1,7% der C. jejuni- bzw. 13,7% der C. coli-Isolate gegenüber drei Antibiotika. Bei 2% der C. coliIsolate wurde eine Vierfachresistenz festgestellt. Sowohl bei C. jejuni als auch bei C. coli zeigte sich im Vergleich zum
Vorjahr bzw. zum langjährigen Durchschnittswert eine deutliche Abnahme von zur Gänze empfindlichen Isolaten,
während speziell der Anteil an zweifachresistenten Isolaten stieg. Bei den Zweifachresistenzen wurde das
Resistenzmuster CIP-TET am häufigsten beobachtet und alle Isolate mit Dreifachresistenzen zeigten das
Resistenzmuster CIP-TET-STR als häufigstes. Bei 43,2% der C. jejuni- und 75,6% der C. coli-Isolate mit CiprofloxacinResistenz lag eine Co-Resistenz gegenüber Tetrazyklinen vor und 7,3% der Ciprofloxacin-resistenten C. coli waren
zugleich Erythromycin-resistent.
116
Resistenzbericht Campylobacter
Tabelle 6:
Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni-Erstisolaten aus Humanproben,
2007 – 2014
2013
2007-2013
2014
2007-2014
N=410
N=2.729
N=411
N=3.140
n res (%)
n res (%)
n res (%)
n res (%)
Zur Gänze empfindlich
33,4
35,3
24,6
33,9
Resistenz gegenüber 1 AB
48,5
40,9
44,8
41,4
Resistenz gegenüber 2 AB
16,6
22,6
29,0
23,4
Resistenz gegenüber 3 AB
1,5
1,2
1,7
1,2
Resistenz gegenüber 4 AB
0,0
0,0
0,0
0,03
Resistenz gegenüber > 4 AB
0,0
0,0
0,0
0,0
Resistenz gegenüber
antimikrobieller Substanz
(AB)
Tabelle 7:
Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. coli-Erstisolaten aus Humanproben,
2007 – 2014
2013
2007-2013
2014
2007-2014
N=48
N=315
N=51
N=366
n res (%)
n res (%)
n res (%)
n res (%)
Zur Gänze empfindlich
29,2
26,0
11,8
24,0
Resistenz gegenüber 1 AB
37,5
37,5
21,6
35,3
Resistenz gegenüber 2 AB
27,1
25,4
51,0
28,9
Resistenz gegenüber 3 AB
6,3
9,5
13,7
10,1
Resistenz gegenüber 4 AB
0,0
0,6
2,0
0,8
Resistenz gegenüber > 4 AB
0,0
1,0
0,0
0,8
Resistenz gegenüber
antimikrobieller Substanz
(AB)
5.2
Resistenzen von Campylobacter spp. aus Lebensmittelisolaten
5.2.1
Hühnerfleisch – C. jejuni und C. coli, epidmiologische Cut-Off-Werte (ECOFFs)
Die Abbildungen bzw. Tabellen 6 und 7 zeigen die Verteilung der MHK-Werte und die Resistenzraten bei
Campylobacter aus rohem Hühnerfleisch und Hühnerfleischzubereitungen. Im Jahr 2014 waren jeweils 71,6% der
C. jejuni- bzw. 88,9% der C. coli-Isolate Ciprofloxacin-resistent. Ebenfalls hohe bis sehr hohe Resistenzraten wurden
gegenüber Tetrazyklin (C. jejuni, 26,5%; C. coli, 60%) und Ampicillin (C. jejuni, 39,2%; C. coli, 73,3%) beobachtet. Im
Vergleich zum Vorjahreswert konnte somit bei C. coli ein starker Anstieg der Ciprofloxacin-, Nalidixinsäure- und der
Ampicillin-Resistenz sowie ein mäßiger Anstieg der Tetrazyklin-Resistenz festgestellt werden. Die Resistenzrate für
Ciprofloxacin bei C. jejuni entsprach dem Vorjahreswert. Die Resistenz gegenüber Erythromycin betrug bei C. coli
11,1% und lag somit deutlich über dem Wert im Jahr 2013.
117
Resistenzbericht Campylobacter
Tabelle 8:
Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei C. jejuni aus Hühnerfleisch 2014 (ECOFFs)
AB
resistent (%) KI (95%)
AMP
C. jejuni
N=102
0,03
[30.3;48.9]
CHL
39,2
0
CIP
71,6
[62.1;79.4]
COL
-
-
ERY
0
[0;2.9]
GEN
0
[0;2.9]
IMI
0
[0;2.9]
NAL
67,6
NEO
-
0,06
0,25
0,5
14,7
9,8
2
7,8
11,8
20,6
20,6
61,8
26,5
11,8
6,9
8,8
34,3
6,9
2,0
8,8
19,6
3,9
2,9
46,1
45,1
3,9
2,0
30,4
42,2
23,5
2,0
13,7
43,1
82,4
14,7
17,6
2,0
2,9
51,0
86,3
42,2
32
64
128
6,9
9,8
11,8
10,8
45,1
16,7
2,9
40,2
14,7
2,0
2,0
2,0
256
512
56,9
1,0
1024
13,7
[58;75.9]
-
MHK-Verteilung (%)
4
8
16
1
[0;2.9]
STR
0
[0;2.9]
TET
26,5 [18.9;35.8]
Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung
Tabelle 9:
0,12
9,8
2,0
2,0
19,6
Resistenzanteile bei C. jejuni aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 (ECOFFs)
2013
2007-2013
2014
2007-2014
N=158
N=443/*331
N=102
N=545/*433
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
34,2 [27,2-41,9]
30,2 [26,2-34,7]
39,2 [30,3-48,9]
31,9 [28,2-36]
0,0 [0-1,9]
0,0 [0-0,7]
0,0 [0-2,9]
0,0 [0-0,5]
70,9 [63,4-77,4]
64,6 [60-68,9]
71,6 [62,1-79,4]
65,9 [61,8-69,7]
-
-
-
-
0,0 [0-1,9]
0,0 [0-0,7]
0,0 [0-2,9]
0,0 [0-0,5]
Gentamicin
0,6 [0,2-3,5]
0,2 [0,1-1,2]
0,0 [0-2,9]
0,2 [0-1]
Imipenem
0,0 [0-1,9]
0,0 [0-0,9] *
0,0 [0-2,9]
0,0 [0-0,7] *
69,0 [61,4-75,7]
61,2 [56,6-65,6]
67,6 [58-75,9]
62,4 [58,2-66,4]
-
-
Antimikrobielle
Substanz
Ampicillin
Chloramphenicol
Ciprofloxacin
Colistin
Erythromycin
Nalidixinsäure
Neomycin
Streptomycin
Tetrazyklin
Tabelle 10:
0,6 [0,2-3,5]
2,0 [1,1-3,8]
0,0 [0-2,9]
1,7 [0,9-3,1]
31,0 [24,3-38,6]
26,2 [22,3-30,5]
26,5 [18,9-35,8]
26,2 [22,7-30,1]
Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei C. coli aus Hühnerfleisch 2014 (ECOFFs)
AB resistent (%) KI (95%) 0,03
AMP
73,3 [58.9;84]
CHL
0
[0;6.3]
CIP
88,9 [76.4;95.1]
COL
ERY
11,1 [4.9;23.6]
C. coli
GEN
0
[0;6.3]
N=45
IMI
0
[0;6.3]
NAL
88,9 [76.4;95.1]
NEO
0
[0;6.3]
STR
11,1 [4.9;23.6]
TET
60,0 [45.4;73]
Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung
0,06
0,12
0,25
0,5
1
8,9
2,2
13,3
53,3
57,8
28,9
40,0
8,9
13,3
6,7
33,3
8,9
40,0
17,8
13,3
44,4
64,4
6,7
MHK-Verteilung (%)
2
4
8
16
4,4 11,1 11,1 42,2
13,3 66,7 17,8 2,2
17,8 42,2 26,7
35,6 40,0 22,2 2,2
31,1 2,2
4,4
20,0
118
6,7
6,7
32
8,9
2,2
128
22,2
256
2,2
2,2
6,7
6,7
57,8
24,4
2,2
6,7
53,3
2,2
6,7
2,2
64
4,4
512
1024
Resistenzbericht Campylobacter
Tabelle 11:
Resistenzanteile bei C. coli aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 (ECOFFs)
2013
2007-2013
2014
2007-2014
N=103
N=234/*209
N=45
N=279/*254
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
38,8 [30-48,5]
40,2 [34,1-46,6]
73,3 [58,9-84]
45,5 [39,8-51,4]
0,0 [0-2,8]
0,0 [0-1,3]
0,0 [0-6,3]
0,0 [0-1,1]
70,9 [61,4-78,8]
69,2 [63-74,8]
88,9 [76,4-95,1]
72,4 [66,9-77,3]
-
-
-
-
2,9 [1,1-8,2]
2,6 [1,2-5,5]
11,1 [4,9-23,6]
3,9 [2,2-6,9]
Gentamicin
0,0 [0-2,8]
0,0 [0-1,3]
0,0 [0-6,3]
0,0 [0-1,1]
Imipenem
0,0 [0-2,8]
0,0 [0-1,4]*
0,0 [0-6,3]
0,0 [0-1,2] *
69,9 [60,4-77,9]
68,8 [62,6-74,4]
88,9 [76,4-95,1]
72,0 [66,5-77]
0,0 [0-2,8]
0,4 [0,1-2,3]
0,0 [0-6,3]
0,4 [0,1-2]
Streptomycin
11,7 [6,8-19,3]
17,9 [13,6-23,4]
11,1 [4,9-23,6]
16,8 [12,9-21,7]
Tetrazyklin
53,4 [43,8-62,8]
51,3 [44,9-57,6]
60,0 [45,4-73]
52,7 [46,8-58,5]
Antimikrobielle
Substanz
Ampicillin
Chloramphenicol
Ciprofloxacin
Colistin
Erythromycin
Nalidixinsäure
Neomycin
5.2.2
Putenfleisch – C. jejuni und C. coli, epidemiologische Cut-Off-Werte (ECOFFs)
Die Tabellen 12 und 13 zeigen die Verteilung der MHK-Werte und die Resistenzraten bei C. jejuni- bzw. C. coli-Isolaten
aus rohem Putenfleisch bzw. Putenfleischzubereitungen. 92,3% der C. jejuni- und 100% der C. coli-Isolate waren
Ciprofloxacin-resistent. Die Tetrazyklin-Resistenz betrug bei C. jejuni 38,5% und bei C. coli 50%, die AmpicillinResistenz bei C. jejuni 53,8% und bei C. coli 50%. 16,7% der C. coli-Isolate waren resistent gegenüber Streptomycin.
Tabelle 12:
Verteilung der MHK-Werte und Resistenzen bei C. jejuni aus Putenfleisch, 2014 (ECOFFs)
AB resistent (%) KI (95%) 0,03
AMP
53,8 [28.9;77]
0
CHL
[0;19.3]
CIP
92,3 [66.1;98.2]
COL
ERY
0
[0;19.3]
C. jejuni
GEN
0
[0;19.3]
N=13
IMI
0
[0;19.3]
NAL
84,6 [57.2;95.3]
NEO
STR
0
[0;19.3]
TET
38,5 [17.7;64.9]
Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung
0,06
0,12
0,25
0,5
1
7,7
61,5
69,2
30,8
15,4
23,1
7,7
53,8
7,7
23,1
46,2
46,2
92,3
15,4
7,7
7,7
MHK-Verteilung (%)
2
4
8
16
7,7 30,8 7,7
53,8 38,5 7,7
7,7 69,2 7,7
15,4 38,5 30,8 15,4
7,7
32
15,4
7,7
119
128
38,5
256
7,7
76,9
7,7
15,4
30,8
64
15,4
7,7
23,1
512
1024
Resistenzbericht Campylobacter
Tabelle 13:
Verteilung der MHK-Werte und Resistenzen bei C. coli aus Putenfleisch, 2014 (ECOFFs)
AB resistent (%) KI (95%) 0,03
AMP
50,0 [18.4;81.6]
CHL
0
[0;34.8]
CIP
100
[65.2;100]
COL
ERY
0
[0;34.8]
C. coli
GEN
0
[0;34.8]
N=6
IMI
0
[0;34.8]
NAL
100
[65.2;100]
NEO
0
[0;34.8]
STR
16,7 [3.7;57.9]
TET
50,0 [18.4;81.6]
Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung
5.2.3
0,06
0,12
33,3
0,25
66,7
66,7
16,7
0,5
1
50,0
33,3
33,3
33,3
16,7
16,7
66,7
50,0
16,7
MHK-Verteilung (%)
4
8
16
50,0 33,3
16,7 66,7 16,7
16,7 33,3 33,3
33,3 66,7
16,7
2
16,7
32
64
128
16,7
256
50,0
50,0
512
1024
16,7
16,7
50,0
Mehrfachresistenzen – Hühnerfleisch
Im Jahr 2014 waren 23,5% der C. jejuni- sowie 6,7% der C. coli-Isolate aus Geflügelprodukten gegenüber den
ausgewählten antimikrobiellen Substanzklassen zur Gänze empfindlich, 54,9% bzw. 33,3% wiesen Resistenz gegenüber
einem Antibiotikum auf (Tabelle 8 und 9). 21,6% der C. jejuni- sowie 46,7% der C. coli-Isolate waren gegenüber zwei
Antibiotika resistent (fast ausschließlich CIP-TET), 8,9% der C. coli-Isolate waren gegenüber drei Antibiotika resistent.
Bei 4,4% der C. coli-Isolate wurde eine Vierfachresistenz (CIP-ERY-TET-STR) festgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr und
zum Durchschnittswert der Jahre 2007–2013 nahm der Anteil an Einfachresistenzen bei C. jejuni deutlich zu, bei C. coli
nahmen diese hingegen ab, während der Anteil an Zweifachresistenzen sehr stark anstieg. Bei 30,1% der C. jejuni- und
62,5% der C. coli-Isolate mit Ciprofloxacin-Resistenz lag zugleich eine Co-Resistenz gegenüber Tetrazyklinen vor. 12,5%
der Ciprofloxacin-resistenten C. coli waren zugleich resistent gegenüber Erythromycin.
Tabelle 14:
Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014
2013
2007-2013
2014
2007-2014
N=158
N=443
N=102
N=520
n res (%)
n res (%)
n res (%)
n res (%)
Zur Gänze empfindlich
25,9
31,3
23,5
29,8
Resistenz gegenüber 1 AB
45,6
41,2
54,9
43,9
Resistenz gegenüber 2 AB
27,8
25,6
21,6
24,8
Resistenz gegenüber 3 AB
0,6
1,4
0,0
1,2
Resistenz gegenüber 4 AB
0,0
0,5
0,0
0,4
Resistenz gegenüber > 4 AB
0,0
0,0
0,0
0,0
Resistenz gegenüber
antimikrobieller Substanz (AB)
Tabelle 15:
Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. coli aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014
2013
2007-2013
2014
2007-2014
N=103
N=234
N=45
N=279
n res (%)
n res (%)
n res (%)
n res (%)
Zur Gänze empfindlich
6,8
13,3
6,7
12,2
Resistenz gegenüber 1 AB
56,3
44,0
33,3
42,3
Resistenz gegenüber 2 AB
29,1
32,1
46,7
34,4
Resistenz gegenüber 3 AB
6,8
9,8
8,9
9,7
Resistenz gegenüber 4 AB
1,0
0,9
4,4
1,4
Resistenz gegenüber > 4 AB
0,0
0,0
0,0
0,0
Resistenz gegenüber
antimikrobieller Substanz (AB)
120
Resistenzbericht Campylobacter
5.2.4
Mehrfachresistenzen – Putenfleisch
Keines der getesteten Isolate war gegenüber den getesteten antimikrobiellen Substanzklassen zur Gänze empfindlich
(Tabelle 16 und 17). 69,2% der C. jejuni- bzw. 50,0% der C. coli-Isolate zeigten eine Einfachfachresistenz und 30,8%
bzw. 33,3% eine Zweifachresistenz. Eine Dreifachresistenz wurde lediglich bei C. coli im Ausmaß von 16,7%
beobachtet. 33,3% der Ciprofloxacin-resistenten C. jejuni- und 50% der C. coli-Isolate zeigten eine Co-Resistenz
gegenüber Tetrazyklinen.
Tabelle 16:
Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni und C. coli aus Putenfleisch, 2014
C. jejuni
C. coli
N=13
N=6
n res (%) [KI 95%]
n res (%) [KI 95%]
Zur Gänze empfindlich
0,0
0,0
Resistenz gegenüber 1 AB
69,2
50,0
Resistenz gegenüber 2 AB
30,8
33,3
Resistenz gegenüber 3 AB
0,0
16,7
Resistenz gegenüber 4 AB
0,0
0,0
Resistenz gegenüber > 4 AB
0,0
00
Resistenz gegenüber
antimikrobieller Substanz (AB)
Tabelle 17:
Übersicht Antibiotikaresistenz (in %) bei C. jejuni und C. coli aus humanen Fällen und aus
Geflügelfleisch, 2014
C. jejuni
C. coli
Human
Hühnerfleisch
Putenfleisch
Human
Hühnerfleisch
Putenfleisch
N=411
N=102
N=13
N=51
N=45
N=6
Ampicillin
35,0
39,2
53,8
54,9
73,3
50,0
Chloramphenicol
0,2
0,0
0,0
2,0
0,0
0,0
Ciprofloxacin
71,0
71,6
92,3
80,4
88,9
100,0
Erythromycin
0,2
0,0
0,0
5,9
11,1
0,0
Gentamicin
0,2
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Imipenem
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Nalidixinsäure
69,8
67,6
84,6
80,4
88,9
100,0
-
-
-
2,0
0,0
0,0
Streptomycin
1,2
0,0
0,0
19,6
11,1
16,7
Tetrazyklin
35,0
26,5
38,5
66,7
60,0
50,0
Zur Gänze empfindlich
24,6
23,5
0,0
11,8
6,7
0,0
Resistenz gegenüber 1 AB
44,8
54,9
69,2
21,6
33,3
50,0
Resistenz gegenüber 2 AB
29,0
21,6
30,8
51,0
46,7
33,3
Resistenz gegenüber 3 AB
1,7
0,0
0,0
13,7
8,9
16,7
Resistenz gegenüber ≥4 AB
0,0
0,0
0,0
2,0
4,4
0,0
Antimikrobielle Substanz
Neomycin
Mehrfachresistenz (%)
121
Resistenzbericht Campylobacter
6
Diskussion
Wie bereits in den vergangenen Jahren wurden auch 2014 bei den beiden häufigsten Campylobacter-Spezies,
Campylobacter jejuni und Campylobacter coli, bei Isolaten sowohl aus Humanproben als auch aus Lebensmitteln
(Geflügelfleisch) sehr hohe bzw. hohe Resistenzraten für Fluorochinolone bzw. Tetrazykline festgestellt. Resistenz
gegenüber Fluorochinolonen war die häufigste Antibiotika-Resistenz bei Campylobacter spp., gefolgt von Resistenz
gegenüber Ampicillin und Tetrazykline. Die Fluorochinolon-Resistenz bei humanen Campylobacter-Isolaten stieg
erstmals seit Jahren wieder deutlich an und betrug 2014 bei C. jejuni 71% (plus 12,3% gegenüber 2013) und bei C. coli
80,4% (plus 20,5% gegenüber 2013). Zudem wurde bei C. coli ein signifikanter Anstieg der Tetrazyklin-Resistenz
beobachtet. Die Makrolid-Resistenzrate betrug im Berichtsjahr 0,2% bei C. jejuni und 5,9% bei C. coli, womit sich die
günstige Situation bei Makroliden weiterhin bestätigt. Analog dazu ergab die Beurteilung der erhobenen Daten nach
klinischen Breakpoints für das Jahr 2014 bei Campylobacter spp. (C. jejuni und C. coli) eine Fluorochinolon-Resistenz
von 72,1% sowie eine Zunahme der Tetrazyklin-Resistenz auf 37,9%. Gegenüber den weiteren relevanten Antibiotika
Gentamicin, Chloramphenicol und Imipenem ist bei C. jejuni und C. coli wie in den vergangenen Jahren im Allgemeinen
Empfindlichkeit gegeben. Der Anteil von zur Gänze empfindlichen Isolaten gegenüber der für die
Multiresistenzanalyse herangezogenen Antibiotika Erythromycin, Gentamicin, Ciprofloxacin, Streptomycin und
Tetrazyklin ist gegenüber dem Vorjahr bei beiden Spezies gesunken. Mehrfachresistenzen gegenüber drei oder mehr
Wirkstoffen traten speziell bei C. coli auf. Ein hoher Anteil der Ciprofloxacin-resistenten Isolate war zudem co-resistent
gegenüber Tetrazyklin oder im Fall von C. coli auch zu einem geringen Prozentsatz co-resistent gegenüber
Erythromycin.
Ähnlich hohe Fluorochinolon- bzw. Tetrazyklin-Resistenzraten wurden bei Campylobacter aus Hühner- und
Putenfleisch festgestellt. Aufgrund der geringen Anzahl an untersuchten Isolaten sind die Ergebnisse zu Putenfleisch
jedoch mit Vorsicht zu betrachten und nicht aussagekräftig. Analog zur Situation im Humanbereich wurde jedoch auch
bei C. coli aus Hühnerfleisch eine deutliche Zunahme der Fluorochinolon-Resistenz beobachtet, die Resistenz stieg von
70,9% im Vorjahr auf nunmehr 88,9% (plus 25,4%). Der Anteil an Ciprofloxacin-resistenten C. jejuni-Isolaten aus
Hühnerfleisch war ident mit dem Anteil bei Humanisolaten.
7
Referenzen
[1] EFSA and ECDC (European Food Safety Authority and European Centre for Disease Prevention and Control), 2015.
The European Union Summary Report on Trends and Sources of Zoonoses, Zoonotic Agents and Food-borne
Outbreaks in 2013. EFSA Journal 2015;13(1):3991, 162 pp. doi:10.2903/j.efsa.2015.3991
Available from: http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/doc/3991.pdf
[2] Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten, Endgültiger Jahresbericht 2014 - Stand per 31.03.2015.
http://bmg.gv.at/
[3] European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST). Breakpoint tables for interpretation of MICs
and zone diameters. Version 5.0, 2015. http://www.eucast.org
[4] European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST). Data from the EUCAST MIC distribution
website, last accessed 22.02.2015. http://www.eucast.org/
[5] Standardisierung und Qualitätssicherung in der mikrobiologischen Diagnostik, Richtlinien. Bundesministerium für
Soziale Sicherheit und Generationen. Wien, 2001.
122
Resistenzbericht Salmonella
Resistenzbericht Salmonella
Daten aus dem Human-, Lebensmittel- und Veterinärbereich
Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen
Ansprechperson/Autor
Dr. Christian Kornschober
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Beethovenstr. 6
8010 Graz
E-Mail: [email protected] oder [email protected]
Review
PD Dr. Burkhard Springer
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Beethovenstr. 6
8010 Graz
123
Resistenzbericht Salmonella
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
5.6
5.7
5.8
6
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................125
Abstract .............................................................................................................................................................................125
Einleitung ..........................................................................................................................................................................125
Methodik ...........................................................................................................................................................................125
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................126
Allgemeiner Überblick ...................................................................................................................................................126
Antibiotikaresistenz – humane Isolate (ohne typhöse Serovare - S. Typhi, S. Paratyphi A, B und C) ............................127
Antibiotikaresistenz – humane Isolate / S. Enteritidis ...................................................................................................129
Antibiotikaresistenz – humane Isolate / (monophasische) S. Typhimurium ..................................................................130
Antibiotikaresistenz – humane Isolate / S. Typhi, S. Paratyphi A und B.........................................................................132
Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Veterinärbereich ...................................................................................132
Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Lebensmittel .........................................................................................134
Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Futtermittel...........................................................................................137
Diskussion .........................................................................................................................................................................137
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Humane Salmonella-Erstisolate, Österreich, 1983 - 2014 ........................................................................126
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Tabelle 13:
Tabelle 14:
Tabelle 15:
Tabelle 16:
Tabelle 17:
Tabelle 18:
Tabelle 19:
Tabelle 20:
Vergleich der 10 häufigsten Serovare aus humanen und nicht-humanen Isolaten, Österreich,
2014 .........................................................................................................................................................127
Resistenzanteil aller humanen Erstisolate, Österreich, Vergleich 2004 - 2014 ........................................127
Multiresistente Salmonella-Serotypen, Österreich, 2014 ........................................................................128
Cefotaxim- bzw. Ciprofloxacin-resistente humane Salmonella-Erstisolate, Österreich, 2014 .................129
3.-Generations-Cephalosporin-resistente humane Salmonella-Erstisolate, Österreich 2014 ..................129
Anzahl der resistenten S. Enteritidis-Isolate, Österreich, 2014 ................................................................ 130
Multiresistente S. Enteritidis-Stämme, Österreich, 2014 .........................................................................130
Anzahl der resistenten S. Typhimurium-Isolate, Österreich, 2014 ...........................................................131
Multiresistenz bei S. Typhimurium, Österreich, 2014 ..............................................................................131
Resistenzen der 2014 in Österreich isolierten S. Typhi sowie S. Paratyphi A und B Isolate .....................132
Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014 .............................................................132
Anzahl der resistenten Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014 ........................133
Multiresistente Salmonella-Serotypen bei Stämmen aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014 .......133
Salmonella-Isolate von Lege- und Masthühnern, Österreich, 2014 .........................................................134
Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln, Österreich, 2014 .........................................................................134
Anzahl der resistenten Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln, Österreich, 2014 ....................................135
Multiresistente Salmonella-Serotypen bei Stämmen aus Lebensmitteln, Österreich, 2014 ....................135
Salmonella-Isolate aus Hühnerfleisch, Österreich, 2014 ..........................................................................136
Salmonella-Isolate aus Eiern und Eiprodukten, Österreich, 2014 ............................................................136
Salmonella-Isolate aus Futtermitteln, Österreich, 2014 ..........................................................................137
124
Resistenzbericht Salmonella
1
Zusammenfassung
Im Jahr 2014 wurde an der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen (NRZS) eine Zunahme der Anzahl der
eingesandten humanen Erstisolate um 14,8% im Vergleich zum Vorjahr registriert. Dieser Anstieg war hauptsächlich
durch zwei bundesländer-übergreifende Ausbrüche von S. Stanley im Frühjahr 2014 und von S. Enteritidis PT14b im
Sommer/Herbst 2014 bedingt.
Die Resistenzraten gegenüber den von der NRZS getesteten Antibiotika sind in Österreich in den letzten Jahren
durchwegs gestiegen. Auch 2014 lagen die Resistenzraten gegenüber mehreren Antibiotika (Ampicillin, Sulfonamide,
Tetracyclin) über 10%. Ursache dafür ist vor allem das gehäufte Auftreten von multiresistenten S. Typhimurium- (z.B.
DT104L, DT120), S. Infantis- und S. Kentucky-Stämmen. Aufgrund des gehäuften Vorkommens von Nalidixinsäurebzw. Low-Level Ciprofloxacin-resistenten S. Stanley-, S. Enteritidis- und S. Infantis-Isolaten lag auch die Rate der
Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure bzw. Low-Level deutlich über 10%.
Resistenzen gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen (Cefotaxim bzw. Ceftazidim) sowie gegenüber High-Level
Ciprofloxacin treten nach wie vor nur sehr vereinzelt auf. Die Resistenzraten der Salmonella-Isolate aus dem nichthumanen Bereich sind teilweise deutlich höher als die der humanen Salmonella-Stämme.
2
Abstract
In 2014, the number of primary human isolates sent to the National Reference Centre for Salmonella increased by
14.8% as compared to 2013. This increase was mainly due to two nation-wide outbreaks (S. Stanley, spring 2014; S.
Enteritidis PT14b, summer/autumn 2014).
Due to the decline of fully susceptible S. Enteritidis isolates there has been a shift towards higher resistance rates in
recent years in Austria. The highest resistance rates are found against ampicillin, sulphonamides and tetracycline
(resistance pattern typical for multiresistant S. Typhimurium, S. Infantis and S. Kentucky strains) and against nalidixic
acid (low-level ciprofloxacin resistance), which is typical for S. Infantis, S. Stanley, and several S. Enteritidis phagetypes.
High level resistances against ciprofloxacin and third generation cephalosporins (cefotaxime, ceftazidime) were still
extremely rare. The resistance rates among non-human salmonella isolates are partly considerably higher than those
among human strains.
3
Einleitung
Salmonellen gehören nach wie vor zu den wichtigsten bakteriellen Gastroenteritis-Erregern weltweit. In Österreich
war in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang an Erstisolaten bzw. Erkrankten/Infizierten zu verzeichnen (2002:
8.405 humane Erstisolate bzw. 8.352 Erkrankte/Infizierte, 2014: 1.716 humane Erstisolate bzw. 1.697
Erkrankte/Infizierte).
Neben den im Zoonosegesetz vorgeschriebenen Ausbruchsabklärungen haben vor allem die im Legehennenbereich
verpflichtenden Impfungen gegen S. Enteritidis sowie das seit 2009 beim Nachweis von S. Enteritidis oder S.
Typhimurium geltende Eiervermarktungsverbot maßgeblich dazu beigetragen.
Der im Jahr 2014 verzeichnete Anstieg um 14,8% gegenüber dem Vorjahr war hauptsächlich durch zwei bundesländerübergreifende Ausbrüche von S. Stanley im Frühjahr 2014 und von S. Enteritidis PT14b im Sommer/Herbst 2014
bedingt.
4
Methodik
In Österreich werden alle isolierten Salmonella-Stämme an die Nationale Referenzzentrale für Salmonellen (NRZS) /
AGES – Öffentliche Gesundheit Graz gesandt. Dies betrifft sowohl aus humanmedizinischem Untersuchungsmaterial
(z.B. Stuhl, Blut, Abstriche etc.) gewonnene Salmonella-Stämme als auch Isolate aus veterinärmedizinischem Material
und Lebensmittelproben sowie Futtermittel- und Umweltproben.
An der NRZS werden bei allen Isolaten eine Serotypisierung und eine biochemische Differenzierung entsprechend dem
White-Kauffmann-Le Minor-Schema, bei den in Österreich vorherrschenden Serotypen (S. Enteritidis, S. Typhimurium)
wird zusätzlich eine Phagentypisierung entsprechend den Methoden der Public Health England (PHE), Colindale UK,
125
Resistenzbericht Salmonella
durchgeführt. Bei allen Isolaten erfolgt eine Resistenztestung und Bewertung entsprechend den Vorgaben des
European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) oder – wenn keine EUCAST-Werte verfügbar
sind – entsprechend den Vorgaben des Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) (Plättchendiffusion, MHKTestung mittels ε-Test bei besonderen Fragestellungen). Die Auswahl der Antibiotika wurde Anfang 2014 den
aktuellen Vorgaben des ECDC angepasst (Streptomycin und Kanamycin wurden durch Ceftazidim, Meropenem und
Tigecyclin ersetzt). Aufgrund epidemiologischer Kriterien werden auch Antibiotika getestet, die für die Therapie nicht
geeignet sind. Zur Erkennung von Low-Level Ciprofloxacin-Resistenzen wird entsprechend den EUCAST-Vorgaben
Pefloxacin anstelle von Ciprofloxacin eingesetzt; bei Isolaten, die aufgrund eines geringen PefloxacinHemmhofdurchmessers verdächtig für eine High-Level Ciprofloxacin-Resistenz sind, wird zusätzlich die CiprofloxacinMHK mittels ε-Test bestimmt. Zur Beurteilung der Tigecyclin-Resistenz werden die bisher nur für E. coli validierten
EUCAST-Grenzwerte verwendet. Insgesamt werden 12 Antibiotika getestet: Ampicillin (A), Chloramphenicol (C),
Sulfonamide (Su), Tetracyclin (T), Tigecyclin (Tig), Trimethoprim (Tm), Gentamicin (G), Nalidixinsäure (Nx),
Ciprofloxacin (Pefloxacin) (Cip), Cefotaxim (Ctx), Ceftazidim (Caz) und Meropenem (M).
5
5.1
Ergebnisse
Allgemeiner Überblick
Im Jahr 2014 hat die NRZS 1.716 humane Salmonella-Erstisolate (von 1.697 Erkrankten/Infizierten) erhalten. Bei den
Salmonella-Erstisolaten werden auch Isolate von mit Salmonellen infizierten, aber nicht erkrankten Personen bzw. von
Personen, die sich nicht über ein Lebensmittel, sondern z.B. aufgrund eines Kontakts mit Reptilien mit Salmonellen
infiziert haben, miterfasst. Daraus ergibt sich eine Inzidenz von 20,2 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen. Im Jahr 2013
wurden 1.495 humane Erstisolate gezählt. Die Zunahme der Gesamtzahl der eingesandten Erstisolate um 221
entspricht einem prozentuellen Anstieg um 14,8%. Gemessen an der Gesamtzahl des Jahres 2002 beträgt der
Rückgang 79,6% (2002: 8.405 Erstisolate, siehe Jahresbericht 2002). Die Abnahme der humanen
Salmonellenerstisolate seit 2002 ist nahezu ausschließlich durch einen Rückgang der S. Enteritidis-Isolate bedingt
(2002: 7.459; 2014: 829 humane Erstisolate; -88,9%). Im Gegensatz dazu lässt die Anzahl an S. Typhimurium-Isolaten
(inklusive der monophasischen Variante) in den letzten Jahren keinen eindeutigen Trend erkennen (2003: 488; 2004:
703; 2005: 402; 2006: 639; 2007: 376; 2008: 469; 2009: 558; 2010: 319; 2011: 372; 2012: 337; 2013: 297; 2014: 270).
(Abbildung 1).
Abbildung 1:
Humane Salmonella-Erstisolate, Österreich, 1983 - 2014
Die epidemiologische Situation ist nach wie vor von S. Enteritidis geprägt. Während in den Jahren 2000-2005 der
Anteil der S. Enteritidis-Isolate noch jeweils mehr als 80% ausgemacht hat, ist er in den letzten Jahren auf zuletzt
48,3% abgefallen (2006: 78,8%; 2007: 76,8%; 2008: 68,5%; 2009: 64,7%; 2010: 55,5%; 2011: 56,6%; 2012: 49,4%;
126
Resistenzbericht Salmonella
2013: 43,5%). S. Typhimurium (inklusive der monophasischen Variante mit der Antigenformel 1,4,5,12 : i : -, der im
Vergleich zu einem klassischen S. Typhimurium-Stamm – Antigenformel 1,4,5,12 : i : 1,2 – die 2. Geißelantigenphase
fehlt) war auch 2014 mit einem Anteil von 15,7% an allen humanen Erstisolaten der zweithäufigste Serotyp (Tabelle
1).
Tabelle 1:
Vergleich der 10 häufigsten Serovare aus humanen und nicht-humanen Isolaten, Österreich, 2014
10 häufigste Serovare human:
10 häufigste Serovare nicht-human:
Anzahl Prozent
Anzahl Prozent
S. Enteritidis
829
48,3
S. Infantis
388
21,4
S. Typhimurium
270
15,7
S. Senftenberg
237
13,1
203
11,8
S. Enteritidis
149
8,2
S. Typhimurium
biphasische Variante
126
7,0
88
4,9
38
2,1
biphasische Variante
(1,4,5,12 : i : 1,2)
monophasische Variante
67
3,9
S. Stanley
146
8,5
monophasische Variante
S. Infantis
70
4,1
(1,4,5,12 : i : -)
S. Agona
33
1,9
S. Mbandaka
124
6,9
S. Kentucky
22
1,3
S. Montevideo
91
5,0
S. Bovismorbificans
20
1,2
S. Tennessee
75
4,1
S. Indiana
16
0,9
S. Dublin
59
3,3
(1,4,5,12 : i : -)
(1,4,5,12 : i : 1,2)
S. Virchow
13
0,8
S. Stanley
41
2,3
S. Newport
je 12
0,7
S. Bredeney
39
2,2
S. Paratyphi B var. Java*
Gesamtzahl aller humanen Erstisolate: 1716
Gesamtzahl aller nicht-humanen Isolate: 1811
* S. Paratyphi B var. Java ist zwar antigenetisch ident mit S. Paratyphi B (Antigenformel bei beiden 1,4,5,12 : b : 1,2; Unterscheidung nur
biochemisch / molekularbiologisch möglich), gehört aber nicht zu den typhösen Serovaren
5.2
Antibiotikaresistenz –
S. Paratyphi A, B und C)
humane
Isolate
(ohne
typhöse
Serovare
-
S.
Typhi,
Die Resistenzraten gegenüber den 12 von der NRZS getesteten Antibiotika haben sich in Österreich in den letzten
Jahren teilweise deutlich geändert (Tabelle 2). Seit 2008 liegen die Resistenzraten gegenüber mehreren Antibiotika
(Ampicillin, Sulfonamide, Tetracyclin) bei oder über 10%. Ursache dafür ist vor allem das gehäufte Auftreten von
multiresistenten S. Typhimurium- (z.B. DT104L, DT120), S. Infantis- und S. Kentucky-Stämmen. Aufgrund des
gehäuften Vorkommens von Nalidixinsäure- /Low-Level Ciprofloxacin-resistenten S. Stanley-, S. Enteritidis- und S.
Infantis-Isolaten lag auch die Rate der Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure bzw. Low-Level Ciprofloxacin deutlich
über 10%. Der Anteil an multiresistenten Isolaten (definiert als Resistenz gegenüber vier oder mehr
Antibiotikaklassen) lag – bedingt durch den Wegfall von Streptomycin – wieder unter 10%.
Tabelle 2:
Resistenzanteil aller humanen Erstisolate, Österreich, Vergleich 2004 - 2014
Antibiotikum
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
Ampicillin (A)
5,2
8,0
7,2
11,3
12,9
13,8
12,7
17,3
15,1
14,6
Chloramphenicol (C)
1,9
2,2
2,9
3,9
2,6
2,8
4,0
3,5
3,7
2,8
Streptomycin (S)
5,2
4,3
6
10,5
10,6
12,4
13,1
18,3
18,1
-
Sulfonamide (Su)
5,8
4,5
6,9
10,5
11
13,4
13,5
17,7
17,5
16,7
Tetracyclin (T)
5,1
5,1
7,9
12
11,6
14,9
14,8
19,5
18,3
17,4
-
-
-
-
-
-
-
-
-
0,5 (8)
Trimethoprim (Tm)
1,5
1,0
2,1
2,1
2,1
3,4
2,8
3,3
3,0
3,5
Gentamicin (G)
0,5
0,3
0,4
0,6
0,6
1,3
0,9
2,0
1,9
1,9
Tigecyclin (Tig)*
127
Resistenzbericht Salmonella
Kanamycin (K)
0,7
0,7
0,5
1
0,6
0,7
0,6
1,0
0,5
-
Nalidixinsäure (Nx)
5,3
5,1
4,6
14,2
6,5
10,4
11,1
16,4
17,7
19,1
0,2 (9)
0,2 (8)
0,1 (6)
0,3 (9)
0,3 (8)
0,9 (19)
0,7 (15)
1,1 (20)
1,0 (15)
1,5 (25)
-
-
-
-
-
-
-
-
-
18,4
Cefotaxim (Ctx)*
0,1 (7)
0,1 (3)
0,1 (4)
0,2 (6)
0,3 (9)
0,4 (8)
0,7 (16)
0,6 (11)
0,7 (10)
0,9 (16)
Ceftazidim (Caz)*
-
-
-
-
-
-
-
-
-
0,9 (15)
Meropenem (M)
-
-
-
-
-
-
-
-
-
0
4,2
3,8
5,7
10,0
9,8
11,9
12,5
16,7
15,1
5,9
5615
5379
4050
3196
2829
2210
2235
1888
1495
1716
Ciprofloxacin (Cip)
High-Level (HL) Resistenz*
Low-Level (LL) Resistenz
(Pefloxacin)
Multiresistent
Gesamtzahl
*In Klammer ist die Anzahl an Isolaten angegeben
Der überwiegende Anteil der multiresistenten (MR) Stämme (definiert als Resistenz gegenüber 4 oder mehr
Antibiotikaklassen) gehört zum Serotyp S. Typhimurium (Tabelle 3).
Tabelle 3:
Multiresistente Salmonella-Serotypen, Österreich, 2014
Serotyp
S. Typhimurium
davon S. Typhimurium - monophasisch
Anzahl MR
37
4
S. Kentucky
18
S. Infantis
10
S. Virchow
5
S. Stanley
5
S. Rissen
4
S. Schwarzengrund
3
S. Saintpaul
3
S. Litchfield
2
Monophasischer Stamm der B-Gruppe
2
S. Enteritidis
1
S. Hadar
1
S. Bredeney
1
S. London
1
S. Give
1
S. Newport
1
S. Chester
1
S. Albany
1
Geißelloser Stamm der C1-Gruppe
1
S. Panama
1
S. Thompson
1
S. Uganda
1
S. Mbandaka
Gesamt
1
102
High-Level Ciprofloxacin- bzw. 3.-Generations-Cephalosporin-resistente Stämme sind nach wie vor sehr selten (Tabelle
4 bzw. Tabelle 5). Im Jahr 2014 gab es in Österreich 25 High-Level Ciprofloxacin-resistente Salmonella-Isolate (19 x
S. Kentucky, 2 x S. Litchfield, je einmal S. Corvallis, S. Mbandaka, S. Typhimurium - monophasisch und S. Infantis) sowie
16 Stämme mit Resistenz gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen (je 3 x S. Schwarzengrund und S. Stanley, je 2
S. Enteritidis PT21 und S. Typhimurium DT193, je einmal S. Emek, S. Infantis, S. Kentucky, S. Ordonez, S. Uganda sowie
ein monophasischer Stamm der B-Gruppe).
128
Resistenzbericht Salmonella
Tabelle 4:
Cefotaxim- bzw. Ciprofloxacin-resistente humane Salmonella-Erstisolate, Österreich, 2014
Untersuchungsmaterial
Alter
Geschlecht
Serotyp
Resistenzmuster
MHK Cip (µg/ml)
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
48
8
26
83
47
60
63
männlich
weiblich
männlich
männlich
männlich
weiblich
männlich
S. Litchfield
S. Kentucky
S. Mbandaka
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Kentucky
SuTTmNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
CSuTTmNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
SuTGNxCip(HL)
ASuTNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
3
32
2
32
32
32
32
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
26
31
31
52
57
20
28
47
weiblich
weiblich
männlich
weiblich
weiblich
männlich
männlich
männlich
S. Corvallis
S. Typhimurium – monophasisch DT193
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Infantis
S. Kentucky
S. Litchfield
NxCip(HL)
ACSuTTigTmGNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
ASuTNxCip(HL)
ACSuTTmNxCip(HL)
SuTTmNxCip(HL)
ASuTNxCip(HL)
SuTTmNxCip(HL)
1,5
1,5
32
32
32
2
>32
2
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
Stuhl
48
9
47
34
71
60
52
56
männlich
weiblich
männlich
weiblich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Kentucky
S. Kentucky
ASuTGCtxNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
SuTNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
32
16
32
>32
24
>32
32
32
Stuhl
Harn
58
83
weiblich
männlich
S. Kentucky
S. Kentucky
ASuTGNxCip(HL)
ASuTGNxCip(HL)
32
32
Tabelle 5:
3.-Generations-Cephalosporin-resistente humane Salmonella-Erstisolate, Österreich 2014
Untersuchungsmaterial
Alter
Geschlecht
Stuhl
88
weiblich
Stuhl
25
weiblich
5.3
Serotyp
Resistenzmuster
MHK Ctx (µg/ml)
ESBL
S. Typhimurium DT193
ATCtxCaz
>32
√
S. Typhimurium – monophasisch DT193
ACSuTTmGCtxCaz
>32
√
Harn
45
weiblich
S. Infantis
ASuTmCtxCaz
>32
√
Stuhl
11
weiblich
S. Stanley
AGCtxCazNxCip(LL)
>32
√
Stuhl
26
männlich
S. Stanley
AGCtxCazNxCip(LL)
>32
√
Stuhl
14
männlich
S. Stanley
AGCtxCazNxCip(LL)
>32
√
Stuhl
24
weiblich
S. Uganda
ACTGCtxCaz
>32
√
Stuhl
60
männlich
S. Schwarzengrund
ASuTTmGCtxCazNxCip(LL)
>32
√
Stuhl
44
weiblich
S. Schwarzengrund
ASuTTmGCtxCazNxCip(LL)
>32
√
Stuhl
65
weiblich
S. Schwarzengrund
ASuTTmGCtxCazNxCip(LL)
>32
√
Stuhl
54
weiblich
S. Enteritidis PT21
ATGCtxCaz
>32
√
Stuhl
48
männlich
S. Kentucky
ASuTGCtxNxCip(HL)
>32
√
Stuhl
3
weiblich
S. Enteritidis PT21
ASuCtxCaz
>32
√
Stuhl
1
männlich
S. Emek
ACtxCaz
>32
-
Stuhl
60
männlich
Monophasischer Stamm d. B-Gruppe
ASuTTmCtxCaz
>32
√
Stuhl
72
weiblich
S. Ordonez
ASuCtxCaz
>32
√
Antibiotikaresistenz – humane Isolate / S. Enteritidis
Der überwiegende Anteil (93,6%) der humanen S. Enteritidis-Isolate zeigte sich gegenüber allen getesteten Antibiotika
empfindlich (2013: 87,7%). 44 Stämme (5,3%) waren gegenüber einer Antibiotikaklasse, jeweils 4 Isolate (0,5%)
gegenüber 2 bzw. 3 Antibiotikaklassen resistent (Tabelle 6). Es gab 1 multiresistents S. Enteritidis (2013: 1
multiresistentes Isolat) (Tabelle 7).
129
Resistenzbericht Salmonella
Bei S. Enteritidis-Stämmen trat am häufigsten eine Low-Level-Resistenz gegenüber Ciprofloxacin (5,3%) auf, welche
sich besonders häufig bei Phagentyp (PT) 1 (31,8%) fand.
Anzahl der resistenten S. Enteritidis-Isolate, Österreich, 2014
Antibiotikum
Ampicillin (A)
PT1
(n=22)
2
9,1%
PT4
(n=71)
Chloramphenicol (C)
PT8
(n=291)
1
0,3%
1
0,3%
PT14b
(n=172)
Sulfonamide (Su)
Tetracyclin (T)
PT21
(n=118)
3
2,5%
Andere
(n=155)
4
2,6%
2
1,7%
3
2,5%
3
1,9%
Gesamt
(n=829)
10
1,2%
1
0,1%
2
0,2%
6
0,7%
14
9%
14
9%
3
0,4%
1
0,1%
43
5,2%
44
5,3%
Tigecyclin (Tig)
Trimethoprim (Tm)
2
9,1%
Gentamicin (G)
Nalidixinsäure (Nx)
Ciprofloxacin (Cip) LL
7
31,8%
7
31,8%
11
15,5%
11
15,5%
5
1,7%
6
2,1%
1
0,6%
1
0,6%
1
0,8%
1
0,8%
5
4,2%
5
4,2%
Ciprofloxacin (Cip) HL
2
1,7%
2
1,7%
Cefotaxim (Ctx)
Ceftazidim (Caz)
2
0,2%
2
0,2%
Meropenem (M)
Voll empfindlich
Resistent gegenüber
einer Antibiotikaklasse
Resistent gegenüber
zwei Antibiotikaklassen
Resistent gegenüber
drei Antibiotikaklassen
15
68,2%
5
22,7%
60
84,5%
11
15,5%
284
97,6%
6
2,1%
1
0,3%
171
99,4%
1
0,6%
2
9,1%
Phagentyp
29
5.4
137
88,4%
15
9,7%
3
1,9%
2
1,7%
1
0,8%
Multiresistent
Tabelle 6:
108
91,5%
7
5,9%
776
93,6%
44
5,3%
4
0,5%
4
0,5%
1
0,1%
Multiresistente S. Enteritidis-Stämme, Österreich, 2014
Resistenzmuster
SuTTmNx
Antibiotikaresistenz – humane Isolate / (monophasische) S. Typhimurium
28,5% aller humanen S. Typhimurium-Isolate zeigten sich in der Antibiotika-Resistenztestung voll sensibel. Insgesamt
37 S. Typhimurium-Stämme (13,7%) waren gegenüber mindestens 4 Antibiotikaklassen resistent (Tabelle 8).
Unter den multiresistenten Isolaten fanden sich vor allem der zumeist 4-fach-resistente (Resistenz gegenüber ACSuT)
Phagentyp DT104L (Tabelle 9) sowie die Phagentypen DT120 und DT193 (resistent zumindest gegenüber A, Su und T).
Entsprechend dem gehäuften Auftreten dieser Phagentypen ist die Resistenzrate bei diesen Antibiotika (A, Su, T) auch
am höchsten.
130
Resistenzbericht Salmonella
Tabelle 7:
Anzahl der resistenten S. Typhimurium-Isolate, Österreich, 2014
Resistent gegenüber
Ampicillin (A)
Chloramphenicol (C)
Streptomycin (S)
Sulfonamide (Su)
Tetrazykline (T)
Trimethoprim (Tm)
DT 193
(n=114)
DT 104L
(n=29)
DT 120
(n=26)
Andere
(n=128)
Gesamt
(n=297)
78
68,4%
4
3,5%
74
64,9%
76
66,7%
72
63,2%
6
5,3%
27
93,1%
27
93,1%
29
100%
28
96,6%
27
93,1%
17
65,4%
7
26,9%
19
73,1%
20
76,9%
20
76,9%
5
19,2%
1
3,8%
2
6,9%
1
3,8%
34
26,6%
6
4,7%
32
25%
33
25,8%
38
29,7
5
3,9%
3
2,3%
1
0,8%
5
3,9%
156
52,5%
44
14,8%
154
51,9%
157
52,9%
157
52,9%
16
5,4%
4
1,3%
3
1%
9
3%
Gentamicin (G)
Kanamycin (K)
Nalidixinsäure (Nx)
2
1,8%
1
0,9%
Ciprofloxacin (Cp)
Cefotaxim (Ct)
Voll empfindlich
Resistent gegenüber
1 Antibiotikum
Resistent gegenüber
2 Antibiotika
Resistent gegenüber
3 Antibiotika
Multiresistent
Tabelle 8:
3
2,6%
36
31,6%
2
1,8%
3
2,6%
73
64%
3
1%
3
11,5%
2
7,7%
1
3,8%
3
11,5%
17
65,4%
1
3,4%
1
3,4%
27
93,1%
76
59,4%
17
13,3%
2
1,6%
9
7%
24
18,8%
115
38,7%
22
7,4%
4
1,3%
15
5,1%
141
47,5%
Multiresistenz bei S. Typhimurium, Österreich, 2014
Resistenzmuster
ACSuT
ACSuTm
ACSuTmCip(LL)
ACSuTNxCip(LL)
ACSuTTigTmGNxCip(HL)
ACSuTTm
ACSuTTmGCtxCaz
ASuTNxCip(LL)
ASuTTm
ATGNxCip(LL)
Gesamt
Phagentyp
104L
17
120
2
1
1
193
Andere
1
1
1
1
2
20
2
1
1
2
5
5
131
2
1
1
7
Gesamt
20
1
1
2
1
2
1
3
5
1
37
Resistenzbericht Salmonella
5.5
Antibiotikaresistenz – humane Isolate / S. Typhi, S. Paratyphi A und B
Im Jahr 2014 gab es in Österreich 14 Infektionen
(9 x S. Typhi, 3 x S. Paratyphi A sowie 2 x S. Paratyphi B) (Tabelle 10).
Tabelle 9:
mit
typhösen
Salmonella-Serotypen
Resistenzen der 2014 in Österreich isolierten S. Typhi sowie S. Paratyphi A und B Isolate
Untersuchungsmaterial
Alter (Jahre)
Geschlecht
Serotyp
Phagentyp
Resistenzmuster
Blut
24
weiblich
S. Typhi
E10
NxCip(LL)
Blut
24
weiblich
S. Typhi
E10
NxCip(LL)
Stuhl
32
weiblich
S. Typhi
A
Blut
9
männlich
S. Typhi
E1
NxCip(LL)
Abszess
51
weiblich
S. Typhi
A
NxCip(LL)
Blut
48
männlich
S. Typhi
I+IV
NxCip(LL)
5.6
Blut
40
männlich
S. Typhi
I + IV
NxCip(LL)
Stuhl
9
weiblich
S. Typhi
I + IV
NxCip(LL)
Blut
15
männlich
S. Typhi
degrad.Vi-Stamm
NxCip(LL)
Blut
21
männlich
S. Paratyphi A
-
NxCip(LL)
Blut
31
männlich
S. Paratyphi A
-
NxCip(LL)
Blut
34
männlich
S. Paratyphi A
-
Stuhl
1
männlich
S. Paratyphi B
Dundee
-
Stuhl
3
weiblich
S. Paratyphi B
Dundee
-
Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Veterinärbereich
Der überwiegende Teil der insgesamt 1.811 im Jahr 2013 an die NRZS gesandten nicht-humanen Isolate stammte aus
dem Veterinärbereich (590 Isolate), hiervon wiederum der größte Teil von Lege- bzw. Masthühnern (260 Isolate)
(Tabelle 11).
309 Stämme (52,4%) waren voll empfindlich, 76 (12,9%) waren gegenüber mindestens 4 Antibiotikaklassen resistent
(Tabelle 12).
Die multiresistenten Stämme aus dem Veterinärbereich gehörten vor allem den Serotypen S. Typhimurium und
S. Bredeney (jeweils 20 Isolate) an (Tabelle 13).
Tabelle 10:
Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014
Anzahl
Geflügel:
Hühner
Pute
Enten & Gänse
Ohne weitere Angaben
Andere Tiere:
(z.B. Schweine, Rinder, Reptilien …)
260
46
12
27
Gesamt
590
245
132
Resistenzbericht Salmonella
Tabelle 11:
Anzahl der resistenten Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014
S. Infantis
(n=121)
Antibiotikum
Ampicillin (A)
Chloramphenicol (C)
Sulfonamide (Su)
Tetracyclin (T)
Tigecyclin (Tig)
115
95%
117
96,7%
11
9,1%
S. Typhimurium
(n=59)
40
67,8%
18
30,5%
40
67,8%
39
66,1%
S. Enteritidis
(n=54)
Andere
(n=356)
59
16,6%
6
1,7%
31
8,7%
64
18%
20
5,6%
21
5,9%
9
2,5%
88
24,7%
84
23,6%
5
1,4%
3
0,8%
2
0,6%
Gesamt
(n=590)
99
16,8%
24
4,1%
189
32%
222
37,6%
31
5,3%
24
4,1%
9
1,5%
207
35,1%
203
34,4%
5
0,8%
5
0,8%
4
0,7%
50
92,6%
236
66,3%
309
52,4%
2
3,7%
2
3,7%
50
14%
8
2,2%
54
9,2%
10
1,7%
17
4,8%
45
12,6%
141
23,9%
76
12,9%
3
5,6%
2
3,7%
3
5,1%
Trimethoprim (Tm)
Gentamicin (G)
Nalidixinsäure (Nx)
Ciprofloxacin (Cip) LL
115
95%
115
95%
3
5,1%
3
5,1%
1
1,9%
1
1,9%
Ciprofloxacin (Cip) HL
2
3,4%
2
3,4%
Cefotaxim (Ctx)
Ceftazidim (Caz)
Meropenem (M)
Voll empfindlich
4
3,3%
Resistent gegenüber
einer Antibiotikaklasse
Resistent gegenüber
zwei Antibiotikaklassen
2
1,7%
Resistent gegenüber
drei Antibiotikaklassen
104
86%
11
9,1%
Multiresistent
Tabelle 12:
20
33,9%
20
33,9%
Multiresistente Salmonella-Serotypen bei Stämmen aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014
Serotyp
S. Typhimurium
davon S. Typhimurium - monophasisch
S. Bredeney
S. Saintpaul
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Bovismorbificans
S. Cerro
S. Senftenberg
S. Rissen
S. Indiana
S. Kedougou
Gesamt
19
32,2%
Anzahl MR
20
16
20
13
11
5
2
1
1
1
1
1
76
133
Resistenzbericht Salmonella
Nach S. Typhimurium war der bei Lege- und Masthühner am häufigsten vorkommende Serotyp S. Infantis am öftesten
multiresistent (Tabelle 14).
Tabelle 13:
Salmonella-Isolate von Lege- und Masthühnern, Österreich, 2014
Serotyp
S. Infantis
S. Enteritidis
S. Montevideo
S. Senftenberg
Anzahl Isolate
109
43
31
18
Voll empfindlich
2
42
31
18
S. Mbandaka
S. Typhimurium
davon S. Typhimurium - monophasisch
S. Coeln
S. Kottbus
S. Agona
Monophasischer Stamm d. B-Gruppe
S. Llandoff
15
11
4
4
4
3
3
2
3
6
4
S. Thompson
S. Anatum
S. Tennessee
S. Ohio
S. Veneziana
S. Oranienburg
S. Rissen
2
2
2
2
1
1
1
2
2
2
2
1
1
1
S. Kentucky
S. Putten
S. Singapore
S. Worthington
S. Give
S. Dublin
Gesamt
1
1
1
1
1
1
260
1
1
1
1
5.7
Multiresistent
9
% multiresistent
8,3
1
9,1
10
3,8
3
2
2
1
129
Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Lebensmittel
Der überwiegende Anteil der 519 Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln stammt von Schlachtgeflügel (297 Isolate)
(Tabelle 15).
208 (40,1%) Isolate waren voll empfindlich, 57 (11%) zeigten gegenüber mindestens 4 Antibiotikaklassen eine
Resistenz (Tabelle 16).
Die multiresistenten Stämme aus Lebensmitteln gehörten vor allem dem Serotyp S. Infantis (35 Isolate) an
(Tabelle 17).
Tabelle 14:
Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln, Österreich, 2014
Anzahl
Schlachtgeflügel
Hühner
Puten
Andere/ohne weitere Angaben
Fleisch & Innereien
Ei & Eiprodukte
Milch & Milchprodukte
Andere Lebensmittel (z.B. Gewürze,
ohne weitere Angaben)
Gesamt
89
75
133
45
18
46
113
519
134
Resistenzbericht Salmonella
Tabelle 15:
Anzahl der resistenten Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln, Österreich, 2014
Antibiotikum
Ampicillin (A)
Chloramphenicol (C)
Sulfonamide (Su)
Tetracyclin (T)
Tigecyclin (Tig)
Trimethoprim (Tm)
S. Infantis
(n=218)
5
2,3%
S. Senftenberg
(n=105)
S. Typhimurium
(n=15)
6
40%
S. Enteritidis
(n=9)
1
11,1%
Ciprofloxacin (Cip) LL
Gesamt
(n=519)
54
10,4%
1
0,5%
205
94%
3
20%
6
40%
1
0,6%
19
11%
5
1%
230
44,3%
206
94,5%
32
14,7%
6
40%
36
20,9%
3
1,7%
248
47,8%
35
6,7%
1
0,5%
2
13,3%
1
11,1%
18
10,5%
3
1,7%
22
4,2%
3
0,6%
215
98,6%
212
97,2%
1
6,7%
1
6,7%
2
22,2%
2
22,2%
78
45,3%
76
44,2%
296
57%
291
56,1%
5
1%
2
0,4%
Gentamicin (G)
Nalidixinsäure (Nx)
Andere
(n=172)
42
24,4%
Cefotaxim (Ctx)
1
6,7%
2
1,2%
1
0,6%
Ceftazidim (Caz)
1
6,7%
1
0,6%
2
0,4%
84
48,8%
40
23,3%
9
5,2%
20
11,6%
19
11%
208
40,1%
48
9,2%
13
2,5%
193
37,2%
57
11%
Ciprofloxacin (Cip) HL
3
1,4%
Meropenem (M)
Voll empfindlich
Resistent gegenüber
einer Antibiotikaklasse
Resistent gegenüber
zwei Antibiotikaklassen
Resistent gegenüber
drei Antibiotikaklassen
Multiresistent
Tabelle 16:
3
1,4%
7
3,2%
4
1,8%
169
77,5%
35
16,1%
105
100%
9
60%
7
77,8%
1
11,1%
3
20%
3
20%
1
11,1%
Multiresistente Salmonella-Serotypen bei Stämmen aus Lebensmitteln, Österreich, 2014
Serotyp
S. Infantis
S. Saintpaul
S. Bredeney
S. Typhimurium
davon S. Typhimurium - monophasisch
S. Schwarzengrund
S. Stanley
S. Indiana
S. I (Salmonella enterica subsp. enterica) Rauform
S. Derby
Monophasischer Stamm d. B-Gruppe
Gesamt
Anzahl MR
35
9
3
3
1
2
1
1
1
1
1
57
135
Resistenzbericht Salmonella
Der bei Hühnerfleisch häufigste Serotyp war S. Infantis (70 Isolate); dieser Serotyp war oft multiresistent (17,1%;
Tabelle 18).
Tabelle 17:
Serotyp
S. Infantis
S. Montevideo
S. Kedougou
S. Coeln
S. Enteritidis
S. Schwarzengrund
S. Thompson
S. Isangi
S. Mbandaka
Gesamt
Salmonella-Isolate aus Hühnerfleisch, Österreich, 2014
Anzahl Isolate
70
5
5
3
Voll empfindlich
2
1
1
1
1
89
1
Multiresistent
12
% multiresistent
17,1
1
100
13
14,6
5
3
1
1
1
12
Der bei Eiern bzw. Eiprodukten häufigste Serotyp war S. Mbandaka (12 Isolate). Es gab keine multiresistenten Isolate
(Tabelle 19).
Tabelle 18:
Serotyp
S. Mbandaka
S. Bareilly
S. Fresno
S. Senftenberg
S. Orion
Gesamt
Salmonella-Isolate aus Eiern und Eiprodukten, Österreich, 2014
Anzahl Isolate
12
3
1
1
1
18
Voll empfindlich
12
3
1
1
1
18
136
Multiresistent
% multiresistent
Resistenzbericht Salmonella
5.8
Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Futtermittel
Der bei den insgesamt 263 Isolaten aus Futtermitteln am häufigsten nachgewiesene Serotyp war S. Senftenberg
(58 Stämme). Diese waren durchwegs voll empfindlich. Es gab nur vereinzelt multiresistente Isolate
(Tabelle 20).
Tabelle 19:
Salmonella-Isolate aus Futtermitteln, Österreich, 2014
Serotyp
S. Senftenberg
S. Tennessee
S. Montevideo
S. Rissen
S. Agona
Anzahl Isolate
58
53
45
19
8
Voll empfindlich
58
53
45
18
8
S. Derby
S. Typhimurium
S. Livingstone
S. Llandoff
S. Oranienburg
S. Nyborg
S. Infantis
S. Coeln
8
8
6
6
6
5
4
3
4
1
5
6
6
5
2
3
S. Mbandaka
Monophasischer Stamm d. B-Gruppe
S. Cubana
S. London
S. Cerro
S. Brandenburg
S. Anatum
S. Give
3
3
2
2
2
2
2
2
1
3
2
2
S. Corvallis
S. Kentucky
S. Goettingen
S. Havana
S. IIIb (Salmonella enterica subsp. diarizonae)
Geißelloser Stamm d. E4-Gruppe
S. Newport
2
2
2
2
2
1
1
2
1
1
1
1
263
1
1
1
S. Muenster
S. Kedougou
S. Enteritidis
S. Bredeney
Gesamt
6
Multiresistent
% multiresistent
1
5,3
6
75
2
100
2
100
1
12
100
4,6
2
2
2
2
2
2
1
1
241
Diskussion
Im letzten Jahr gab es – bedingt durch zwei bundesländer-übergreifende Ausbrüche (S. Stanley im Frühjahr 2014;
S. Enteritidis PT14b im Sommer/Herbst 2014) – im Vergleich zum Jahr 2013 eine Zunahme der Salmonella-Erstisolate
um 14,8%.
Seit 2002 ist ein Rückgang um 79,6% zu verzeichnen. Diese ausgeprägte Reduktion ist vor allem auf die
Geflügelhygiene-Verordnung, die entsprechend den Vorgaben der EU neben anderen Maßnahmen eine
verpflichtende Impfung gegen S. Enteritidis für alle Legehennen vorsieht, zurückzuführen.
Die Resistenzraten bei humanen Salmonella-Stämmen haben sich in Österreich in den letzten Jahren – bedingt durch
den starken Rückgang der zumeist voll empfindlichen S. Enteritidis-Isolate – deutlich nach oben verschoben (Tabelle
2). Mittlerweile liegen die Resistenzraten gegenüber mehreren Antibiotika (Ampicillin, Sulfonamide, Tetracyclin,
Nalidixinsäure, Low-Level Ciprofloxacin) bei oder über 15%. Aufgrund des Wegfalls der Streptomycin-Testung liegt der
Anteil der multiresistenten Isolate wieder deutlich unter 10%.
137
Resistenzbericht Salmonella
Die Resistenzen gegenüber Ampicillin, Sulfonamiden und Tetracyclinen entsprechen dem typischen Resistenzmuster
einiger Phagentypen von S. Typhimurium. Resistenz gegenüber Nalidixinsäure bzw. Low-Level Ciprofloxacin findet sich
vor allem bei einigen S. Enteritidis-Phagentypen, bei S. Infantis und S. Stanley.
High-Level Ciprofloxacin- bzw. 3. Generations-Cephalosporin-resistente Stämme sind in Österreich nach wie vor sehr
selten, oft sind diese Stämme auch mit einer Einschleppung aus dem Ausland verbunden.
Die Beurteilung der Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, aus Lebensmitteln bzw. Futtermitteln ist nur
eingeschränkt möglich, da zumeist entsprechende Informationen seitens der Einsender fehlen. Damit ist es auch nicht
möglich, Mehrfachisolationen zu erkennen und in der Folge aus den Auswertungen auszuschließen.
Die Resistenzraten lagen 2014 bei Salmonella-Stämmen aus Futtermitteln zumeist deutlich unter denen humaner
Isolate. Im Gegensatz dazu liegen die Resistenzraten bei Salmonella-Isolaten aus dem Veterinärbereich und aus
Lebensmitteln deutlich höher als bei humanen Salmonella-Stämmen. Dies ist vor allem auf das gehäufte Auftreten von
S. Infantis-Isolaten mit dem typischen Resistenzmuster STNxCip(LL) zurückzuführen. Für den humanen Bereich spielt
dieser Serotyp zahlenmäßig nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle (humane Isolate 2014: 101). Seit einigen
Jahren wird aber auch hier zunehmend die voll empfindliche Variante von S. Infantis durch einen Klon mit dem
Resistenzmuster STNxCip(LL) verdrängt (2009: 40 x voll empfindlich, 6 x SSuTNx; 2014: 22 x voll empfindliche, 72 x
STNxCip(LL)).
Danksagung
Die nationale Referenzzentrale für Salmonellen dankt allen einsendenden Laboratorien sowie allen Ärzten/Ärztinnen
und Behörden für die gute Zusammenarbeit.
138
Resistenzbericht Shigellen
Resistenzbericht Shigellen
Daten aus dem Humanbereich
Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Shigellen
Ansprechperson/Autorin
a
in
Mag. Dr. Ingeborg Lederer
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene /
Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten
Abteilung Referenzzentralen und Referenzlabors
Beethovenstraße 6
8010 Graz
E-Mail: [email protected]
Review
Dr. Christian Kornschober
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene /
Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten
Abteilung Referenzzentralen und Referenzlabors
Beethovenstraße 6
8010 Graz
E-Mail: [email protected] oder [email protected]
139
Resistenzbericht Shigellen
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................141
Abstract .............................................................................................................................................................................141
Einleitung ..........................................................................................................................................................................141
Methodik ...........................................................................................................................................................................141
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................142
5.1
Antibiotikaresistenz .......................................................................................................................................................143
6
Diskussion .........................................................................................................................................................................147
7
Referenzen ........................................................................................................................................................................147
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Gemeldete Shigellose-Fälle in Österreich, 1990 - 2014............................................................................142
Saisonaler Verlauf der Shigellose, Österreich, 2014 .................................................................................143
Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure und Ciprofloxacin von 1999 bis 2014 bei ShigellaStämmen in Österreich ............................................................................................................................144
Resistenzen bei Shigellen 2014, Österreich.............................................................................................. 145
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Shigella sonnei-Lysotypen und -Biotypen, Österreich, 2014 ....................................................................143
Im Jahr 2014 isolierte Ciprofloxacin-resistente Shigella-Stämme ............................................................144
Im Jahr 2014 isolierte ESBL bildende Shigella-Stämme ............................................................................145
Resistenzphänotypen der im Jahr 2014 untersuchten Shigella–Isolate ...................................................146
Resistenzen von importierten Shigellen 2014 in Österreich ....................................................................146
A B K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S
Amc
Amp
Amoxicillin + Clavulansäure
Ampicillin
Ak
Atz
C
Cip
Cm
Cn
Cro
Ctx
Amikacin
Aztreonam
Chloramphenicol
Ciprofloxacin
Cefamandol
Gentamicin
Ceftriaxon
Cefotaxim
F
Fos
Ipm
K
Kz
Mez
Nx
Nitrofurantoin
Fosfomycin
Imipenem
Kanamycin
Cefazolin
Mezlocillin
Nalidixinsäure
S
Su
Sxt
Te
Tm
Streptomycin
Sulfonamid
Trimethoprim + Sulfonamid
Tetracyclin
Trimethoprim
140
Resistenzbericht Shigellen
1
Zusammenfassung
Im Jahr 2014 wurden in Österreich insgesamt 75 Shigellose-Fälle an die zuständigen Gesundheitsbehörden gemeldet.
Die Zahl der an der Referenzzentrale eingelangten Shigella-Erstisolate betrug 76. Die Inzidenz betrug 0,87 pro 100.000
EinwohnerInnen. Im Jahr 2013 wurde eine Inzidenz von 0,82 pro 100.000 EinwohnerInnen registriert. Die
vorherrschende Spezies im Jahr 2014 war Shigella sonnei mit 76,3%. Es konnte nur ein Stamm identifiziert werden,
welcher gegenüber allen getesteten antimikrobiellen Wirkstoffgruppen sensibel war. Bei 16 Isolaten konnte eine
Resistenz gegenüber Ciprofloxacin nachgewiesen werden, bei insgesamt 22 Stämmen eine Nalidixinsäure-Resistenz.
Weiters wurden 6 Shigella-Isolate als ESBL-Bildner identifiziert (7, 9%).
2
Abstract
In Austria 75 cases of shigellosis were reported to the health authorities in 2014. In the same year, a total of 76
Shigella isolates were received by the National Reference Centre for Shigella. The incidence rate was 0.87 / 100,000;
in 2013 an incidence of 0.82 / 100,000 inhabitants was registered. The predominant species was Shigella sonnei
accounting for 76.3% of all isolates. Resistance testing revealed one strain sensitive against all substances tested. We
detected resistance against ciprofloxacin in 16 strains and resistance to nalidixic acid in 22 isolates. 6 Shigella strains
were ESBL positive (7. 9%).
3
Einleitung
Aus dem gesamten Bundesgebiet werden Shigella–Isolate von diagnostischen Mikrobiologielabors an die Nationale
Referenzzentrale gesandt. Die einlangenden Stämme werden einer komplexen Typisierung unterzogen. Diese
beinhaltet routinemäßig folgende Methoden:




Serotypisierung,
Biochemotypisierung,
Phagentypisierung von Shigella sonnei und
Antibiotikaresistenzbestimmung.
Bei Ausbruchsfällen wird zusätzlich eine molekulare Typisierungsmethode, die Pulsfeld-Gelelektrophorese (PFGE),
durchgeführt.
4
Methodik
Bei allen Isolaten erfolgt eine Antibiotika-Resistenztestung mittels Agar-Diffusionstest. Die Auswertung für das Jahr
2014 wurde nach den Vorgaben des European Commitee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST – Clinical
Breakpoint Table Version 4.0 January 2014)* und des Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI – Performance
Standards for Antmicrobial Suscepibility Testing, Twenty-fourth Informational Supplement; 1/2014)** / (CLSI –
Performance Standards for Antmicrobial Suscepibility Testing, Twenty-first Informational Supplement; 1/2011)***
durchgeführt. Bei besonderen Fragestellungen bzw. unklaren Ergebnissen erfolgt zusätzlich eine MHK-Bestimmung
mittels Epsilon-Test.
Die Auswahl der Antibiotika erfolgt nach epidemiologischen Kriterien. Insgesamt werden 22 Antibiotika getestet –
*Ampicillin (Amp), *Amoxicillin/Clavulansäure (Amc), ***Mezlocillin (Mez), *Aztreonam (Atm), *Imipenem (Ipm),
*Chloramphenicol (C), **Streptomycin (S), **Sulphonamid (Su), **Tetracycline (Te), *Trimethoprim (Tm),
*Trimethoprim/Sulfonamide (Sxt), *Ciprofloxacin (Cip), *Gentamicin (Cn), *Amikacin (Ak), **Kanamycin (K),
**Nalidixinsäure (Nx), **Cefazolin (Kz), **Cefamandol (Cm), *Cefotaxim (Ctx), *Ceftriaxon (Cro), **Nitrofurantoin (F),
**Fosfomycin (Fos). Die Ergebnisse der Resistenztestung werden in der Datenbank als sensibel, intermediär oder
resistent erfasst. Am Befund für die einsendenden Laboratorien erscheint kein Antibiogramm, da das klinisch
relevante Antibiogramm von den primären Diagnostiklaboratorien erstellt wird.
141
Resistenzbericht Shigellen
5
Ergebnisse
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 75 Fälle von Infektionen mit Shigellen gemeldet (laborbestätigte Erkrankungs- und
Todesfälle, Stand EMS 07.07.2015). Basierend auf den vorliegenden Meldedaten ergibt sich hieraus eine Inzidenz von
0,87 pro 100.000 EinwohnerInnen (berechnet nach Statistik Austria / Bevölkerung im Jahresdurchschnitt 2014). Im
Jahr 2013 wurde eine Inzidenz von 0,82 pro 100.000 EinwohnerInnen registriert. In Abbildung 1 wird die Anzahl der
gemeldeten Shigellosen seit dem Jahr 1990 dargestellt.
Abbildung 1:
Gemeldete Shigellose-Fälle in Österreich, 1990 - 2014
An der Österreichischen Nationalen Referenzzentrale für Shigellen wurden im Jahr 2014 76 Shigella-Erstisolate
bearbeitet. Diese stammten ausschließlich aus humanen Stühlen. Abbildung 2 zeigt die jahreszeitliche Verteilung der
2014 isolierten Shigellen. Den größten Anteil bildete S. sonnei (76,3%), gefolgt von S. flexneri (21,1%). Bei 2,6% der
Einsendungen handelte es sich um S. boydii. S. dysenteriae wurde im Jahr 2014 nicht isoliert.
142
Resistenzbericht Shigellen
Abbildung 2:
Saisonaler Verlauf der Shigellose, Österreich, 2014
Der häufigste Lysotyp (LT) / Biotyp (BT) unter den S. sonnei-Stämmen im Jahr 2014 war LT 12 / BT gl (Tabelle 1).
Tabelle 1:
Lysotyp
12
24
65
75
30
nc
nc
(nc: not conform)
5.1
Shigella sonnei-Lysotypen und -Biotypen, Österreich, 2014
Biotyp
Anzahl
gl
gl
ab
ab
ab
gl
ab
26
3
2
2
1
23
1
Antibiotikaresistenz
Die Ergebnisse der Antibiotikaresistenzprüfungen im Jahr 2014 zeigten folgendes Bild: 75 von 76 getesteten Shigellen
waren gegenüber 1 oder mehr Antibiotika resistent. Ein Shigella-Isolat war gegenüber allen getesteten Substanzen
sensibel. Bei 16 Isolaten (21,1%) konnte eine Resistenz gegenüber Ciprofloxacin (Cip) nachgewiesen werden (Tabelle
2). Die Nalidixinsäure (Nx)-Resistenz betrug 28,9% (siehe auch Abbildungen 3 und 4).
143
Resistenzbericht Shigellen
Tabelle 2:
Im Jahr 2014 isolierte Ciprofloxacin-resistente Shigella-Stämme
Ciprofloxacin-Resistenz
Anzahl
Shigella flexneri:
6
AmpAmcCSTeTmCipNx
2
AmpAmcMezCSSuTeTmSxtCipNx
1
AmpAmcMezSTeTmCipNx
1
CSTeTmCipNx
1
SSuTeTmSxtCipNx
1
Shigella sonnei:
10
AmpMezAtmSTmSxtCipNxKzCmCtxCro
1
AmpTmCipNx
1
SSuTeTmSxtCipNx
7
STmSxtCipNx
1
Gesamt
16
In drei Fällen handelte es sich um aus Indien importierte Stämme. Für die übrigen Cip-resistenten Shigella-Stämme
liegen keine Angaben über einen Auslandsaufenthalt vor.
Abbildung 3 zeigt einen Vergleich von Daten bezüglich Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure und Ciprofloxacin in den
letzten 16 Jahre in Österreich.
Abbildung 3:
Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure und Ciprofloxacin von 1999 bis 2014 bei Shigella-Stämmen
in Österreich
Abbildung 4 zeigt die Resistenzen der Shigella-Erstisolate gegenüber den getesteten Antibiotika im Jahr 2014.
144
Resistenzbericht Shigellen
Abbildung 4:
Resistenzen bei Shigellen 2014, Österreich
Sechs Shigella-Isolate (7, 9%) wurden als ESBL (extended spectrum ß-lactamase)-Bildner identifiziert (Tabelle 3).
Tabelle 3:
Im Jahr 2014 isolierte ESBL bildende Shigella-Stämme
ESBL-Bildner
Anzahl
Shigella flexneri:
1
AmpAmcMezAtmSSuTeTmSxtKzCmCtxCro
1
Shigella sonnei:
5
AmpMezAtmSTmSxtCipNxKzCmCtxCro
1
AmpMezAtmSSuTeTmSxtNxKzCmCtxCro
1
AmpAmcMezSTmSxtKzCmCtxCro
1
AmpAmcMezSSuTmSxtKzCmCtxCro
1
AmpAmcMezAtmSSuTmSxtKzCmCtxCro
1
Gesamt
6
In der nachstehenden Tabelle sind alle Resistenzphänotypen aufgelistet. Es konnte nur ein Shigella sonnei-Stamm
identifiziert werden, welcher gegenüber allen getesteten antimikrobiellen Wirkstoffgruppen sensibel war.
145
Resistenzbericht Shigellen
Tabelle 4:
Resistenzphänotypen der im Jahr 2014 untersuchten Shigella–Isolate
Antibiotika-Resistenzen
Anzahl
Shigella sonnei:
AmcSSuTeTmSxt
1
AmpAmcCSSuTeTmSxt
1
AmpAmcCSTe
1
AmpAmcMezAtmSSuTmSxtKzCmCtxCro
1
AmpAmcMezSSuTmSxt
1
AmpAmcMezSSuTmSxtKzCmCtxCro
1
AmpAmcMezSTmSxtKzCmCtxCro
1
AmpAmcSSuTeTmSxt
2
AmpMezAtmSSuTeTmSxtNxKzCmCtxCro
1
AmpMezAtmSTmSxtCipNxKzCmCtxCro
1
AmpMezSuTmSxt
4
AmpTmCipNx
1
SSuTeTmSxt
16
SSuTeTmSxtCipNx
7
SSuTeTmSxtNx
3
STm
1
STmSxt
11
STmSxtCipNx
1
Su
1
TmNx
1
Shigella flexneri:
AmpAmcCSTeTmCipNx
1
AmpAmcCSTeTm
1
CSTeTmCipNx
1
AmpAmcCSTe
2
AmpAmcMezSTeTmCipNx
1
AmpAmcMezCSSuTeTmSxtCipNx
1
AmpAmcCSSuTeTmSxt
1
AmpAmcCSTeTmCipNx
1
AmpAmcMezCSTe
2
SSuTeTmSxtCipNx
1
AmpAmcCSTe
2
AmpAmcMezAtmSSuTeTmSxtKzCmCtxCro
1
AmpAmcMezSSuTeTmSxt
1
Shigella boydii
SSuTeTmSxt
1
SSuTeTmSxtNx
1
Shigella sonnei: sensibel
1
Von den 76 Erstisolaten wurde in sechs Fällen ein Zusammenhang mit einem Auslandaufenthalt registriert (Tab.5).
Tabelle 5:
Resistenzen von importierten Shigellen 2014 in Österreich
Einschleppung aus
Genus
Spezies
Resistenz
Anzahl
Costa Rica
Shigella
sonnei
AmpSSuTeTmSxt
1
Tansania
Shigella
sonnei
AmpSSuTeTmSxt
1
Indien
Shigella
sonnei
SSuTeTmSxtCipNx
1
Indien
Shigella
flexneri
CSTeTmCipNx
1
Indien
Shigella
sonnei
SSuTeTmSxtCipNx
1
Türkei
Shigella
sonnei
AmpMezAtmSSuTeTmSxtNxKzCmCtxCro
1
146
Resistenzbericht Shigellen
6
Diskussion
Die Inzidenz der Shigellose in Österreich im Beobachtungszeitraum von 1990 bis 2014 unterliegt deutlichen
Schwankungen. Dies geht mit dem Ausbruchsgeschehen im Laufe eines Jahres einher. Die Anzahl der gemeldeten
Shigellosen beträgt im Jahr 2014 75. Die Inzidenz der Shigellose in Österreich im Jahr 2014 betrug 0,87 pro 100.000
EinwohnerInnen, im Jahr davor wurde aufgrund der gemeldeten Fälle eine Inzidenz von 0,82 registriert.
Aufgrund der Basis der übermittelten Daten kann nicht bestimmt werden, inwieweit es sich bei den in Österreich
erworbenen Shigellosen um autochtone Fälle oder um Sekundärinfektionen nach Kontakt mit im Ausland erkrankten
Personen handelt.
Im Jahr 2014 wurden von den insgesamt vier Shigella-Spezies drei nachgewiesen (S. sonnei, S. boydii und S. flexneri).
Generell entspricht das Bild der Resistenzphänotypen der Shigellen in Österreich im Jahr 2014 dem der letzten Jahre.
Sechs Shigella-Isolate wurde als ESBL-Bildner identifiziert [1]. Dabei handelt es sich um 5 S. sonnei-Stämme und 1 S.
flexneri-Stamm (Tabelle 3).
Bei Infektionen mit S. sonnei handelt es sich meist um selbstlimitierende, eher milde Erkrankungen, weshalb eine
Antibiotikatherapie nicht zwingend ist. Für Erwachsene werden als Therapie der Wahl Chinolone wie z.B. Ciprofloxacin
eingesetzt. Bei Resistenz gegenüber Co-Trimoxazol und Ampicillin ist für Kinder eine Therapie mit Cephalosporinen
möglich. Aufgrund der Resistenzentwicklung bei Shigella sollte eine antimikrobielle Therapie nach Antibiogramm des
getesteten Bakterienstammes erfolgen.
7
Referenzen
[1] Kim S, Kim J, Kang Y, Park Y, Lee B. Occurrence of extended-spectrum beta-lactamases in members of the genus
Shigella in the Republic of Korea. J Clin Microbiol. 2004 Nov;42(11):5264-9.
Danksagung
Die Nationale Referenzzentrale für Shigellen dankt allen einsendenden Laboratorien sowie den beteiligten Behörden
und Ärzten/Ärztinnen für die gute Zusammenarbeit.
147
Resistenzbericht Yersinien
Resistenzbericht Yersinien
Daten aus dem Humanbereich
Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Yersinien
in
Autorin
Dr. Shiva Pekard-Amenitsch
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz
Beethovenstr. 6
8010 Graz
E-Mail: [email protected]
Review
Dr. Christian Kornschober
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz
Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten
Beethovenstr. 6
8010 Graz
E-Mail: [email protected]
148
Resistenzbericht Yersinien
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
6
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................150
Summary ...........................................................................................................................................................................150
Methoden .........................................................................................................................................................................150
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................150
Diskussion .........................................................................................................................................................................153
Referenzen ........................................................................................................................................................................153
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Verteilung der biochemischen Typisierung, humane Erstisolate, Österreich, 2014, Nationale
Referenzzentrale für Yersinien .................................................................................................................151
Serovar- und Biovar-Verteilung der pathogenen Y. enterocolitica-Stämme, Österreich, 2014,
Nationale Referenzzentrale für Yersinien ................................................................................................ 151
Vergleich der pro Bundesland an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien (NRZY)
eingesandten pathogenen Yersinien-Isolate mit den in den einzelnen Bundesländern gemeldeten
Yersiniose-Fällen (Inzidenzen/100.000), Österreich, 2014 .......................................................................152
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Anzahl der gegenüber einem Antibiotikum resistenten (r) oder vermindert-empfindlichen (i)
pathogenen Yersinien-Isolate, aufgeschlüsselt nach Biovar und Servar, Österreich, 2014,
Nationale Referenzzentrale für Yersinien ................................................................................................ 152
149
Resistenzbericht Yersinien
1
Zusammenfassung
Im Jahr 2014 wurden 173 Erstisolate an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien eingesandt. Davon waren 160
Humanisolate, 13 stammten aus Lebensmittelproben. Von den 160 humanen Stämmen konnten 113 als pathogene
und 47 als apathogene Isolate identifiziert werden. Bei den pathogenen Isolaten wurden 111 Stämme als Y.
enterocolitica identifiziert, bei den restlichen zwei Fällen wurde Y. pseudotuberculosis nachgewiesen. Die Inzidenz der
durch die Referenzzentrale kulturell bestätigten Fälle lag im Jahr 2014 bei 1,3 pro 100.000 EinwohnerInnen. Das
Resistenzverhalten der pathogenen Yersinien zeigte keine Auffälligkeiten – 11 Y. enterocolitica-Isolate waren resistent
gegenüber Amoxicillin / Clavulansäure.
2
Summary
In 2014, the Austrian National Reference Centre for Yersinia examined 173 isolates of Yersinia spp., of which 160 were
of human origin, and 13 from food samples. Of the 160 human isolates, 113 were pathogenic, 47 were nonpathogenic isolates. Among the pathogenic isolates 111 belonged to Yersinia enterocolitica and two strains to Y.
pseudotuberculosis. In 2014, the incidence rate for cases confirmed by the National Reference Centre was 1.3 per 100
000 inhabitants. In vitro susceptibility testing revealed no abnormalities – 11 Y. enterocolitica isolates showed
resistance to amoxicillin/clavulanic acid.
3
Methoden
Seit 01.01.2011 befindet sich die Nationale Referenzzentrale für Yersinien (NRZY) am Institut für medizinische
Mikrobiologie und Hygiene Graz der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).
Die österreichischen mikrobiologischen Labore senden verdächtige Bakterienisolate zur biochemischen
Identifizierung, Biotypisierung, Serotypisierung sowie zum Nachweis phänotypischer Pathogenitätsmerkmale
(Autoagglutinationstest) an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien.
In der Nationalen Referenzzentrale für Yersinien wird bei allen Isolaten eine Antibiotikaresistenzprüfung mittels
Agardiffusions-Test durchgeführt. Das Resistenzverhalten gegenüber Ampicillin, Amoxicillin/Clavulansäure, Cefotaxim,
Gentamicin, Ciprofloxacin und Co-Trimoxazol wird nach Vorgaben von EUCAST (The European Committee on
Antimicrobial Susceptibility Testing) und gegenüber Tetracyclin nach Vorgaben von CLSI (Clinical and Laboratory
Standards Institute) bestimmt.
4
Ergebnisse
Die Nationale Referenzzentrale für Yersinien untersuchte im Jahr 2014 160 Humanisolate. Davon konnten 113 als
pathogene und 47 als apathogene Isolate identifiziert werden. Von den pathogenen Isolaten wurden 111 Stämme als
Y. enterocolitica identifiziert, bei den restlichen zwei Fällen wurde Y. pseudotuberculosis nachgewiesen (Abb. 1).
Abb. 1: Ergebnisse der biochemischen Typisierung humaner Erstisolate, Österreich, 2014, Nationale Referenzzentrale
für Yersinien
150
Resistenzbericht Yersinien
Abbildung 1:
Verteilung der biochemischen Typisierung, humane Erstisolate, Österreich, 2014, Nationale
Referenzzentrale für Yersinien
Entsprechend der Sero- und Bio-Typisierung gehörte der überwiegende Teil der pathogenen Y. enterocolitica-Stämme
dem Serovar O:3, Biovar 4 (99 Isolate; 89%) an. Daneben fanden sich noch 11 Isolate mit Serovar O:9, Biovar 2 (10%)
und ein Isolat mit Serovar O:5,27 Biovar 2 (1%) (Abb. 2).
Abbildung 2:
Serovar- und Biovar-Verteilung der pathogenen Y. enterocolitica-Stämme, Österreich, 2014,
Nationale Referenzzentrale für Yersinien
Die Inzidenz der von der Referenzzentrale kulturell bestätigten Fälle lag im Jahr 2014 bei 1,3 pro 100.000
EinwohnerInnen, der den Gesundheitsbehörden gemeldeten Yersiniosen bei 1,2 pro 100.000 EinwohnerInnen.
151
Resistenzbericht Yersinien
Abbildung 3 stellt die Inzidenz der eingesandten pathogenen Yersinien-Isolate und der gemeldeten Fällen pro
Bundesland gegenüber.
Abbildung 3:
Vergleich der pro Bundesland an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien (NRZY) eingesandten
pathogenen Yersinien-Isolate mit den in den einzelnen Bundesländern gemeldeten YersinioseFällen (Inzidenzen/100.000), Österreich, 2014
Quellen: Daten des Epidemiologischen Meldesystems des Bundesministeriums für Gesundheit mit Stand vom 15.01.2015 und Datenbank der NRZY)
Antibiotikaresistenz
Die Nationale Referenzzentrale für Yersinien führt bei allen Isolaten eine Antibiotikaresistenzprüfung (Agardiffusion)
nach Vorgaben der EUCAST bzw. CLSI mit folgenden Antibiotika durch: Ampicillin, Amoxicillin/Clavulansäure,
Cefotaxim,
Gentamicin,
Ciprofloxacin,
Tetracyclin
und
Co-Trimoxazol.
Die zwei Y. pseudotuberculosis-Isolate waren empfindlich gegenüber allen getesteten Antibiotika. Bei allen
pathogenen Yersinia enterocolitica-Isolaten war Ampicillin erwartungsgemäß unwirksam.
11 Isolate waren gegenüber einem Antibiotikum resistent. Das Resistenzverhalten ist in Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1:
Anzahl der gegenüber einem Antibiotikum resistenten (r) oder vermindert-empfindlichen (i)
pathogenen Yersinien-Isolate, aufgeschlüsselt nach Biovar und Servar, Österreich, 2014, Nationale
Referenzzentrale für Yersinien
Serovar
Biovar
AMC
CTX
CN
CIP
TE
SXT
r
r
r
r
r
r
O:9
2
10
0
0
0
0
0
O:5,27
2
1
0
0
0
0
0
Amoxicillin/Clavulansäure (AMC), Cefotaxim (CTX), Gentamicin (CN), Ciprofloxacin (CIP), Tetracyclin (TE), CoTrimoxazol (SXT)
152
Resistenzbericht Yersinien
5
Diskussion
In Österreich beträgt die Inzidenz der dem Bundesministerium für Gesundheit gemeldeten Yersiniosen 1,22 pro
100.000 EinwohnerInnen (2013: 1,82; 2012: 1,67; 2011: 1,69; 2010: 1,38) bzw. der an der Nationalen Referenzzentrale
untersuchten pathogenen Yersinien-Isolate 1,3 pro 100.000 EinwohnerInnen (2013: 1,32; 2012: 1,42; 2011: 1,58;
2010: 1,02).
Seit 2011 wird auch das Resistenzverhalten der Isolate gegenüber Amoxillin/Clavulansäure geprüft. Abgesehen von
der intrinsischen Resistenz bei Y. enterocolitica-Isolaten gegenüber Ampicillin waren die Yersinien-Isolate meist voll
empfindlich. 11 Isolate zeigten eine Resistenz gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure. Es gab keine multiresistenten
Stämme (definiert als Resistenz gegenüber vier oder mehr Antibiotika).
6
Referenzen
[1] Bundesanstalt für Statistik Österreich – Statistik Austria (Hrsg.).
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstand_und_veraenderung/bevoelkerung_im
_jahresdurchschnitt/index.html
[2] Clinical and Laboratory Standards Institute, January 2014, M100-S24, Performance Standards for Antimicrobial,
Susceptibility Testing; Twenty-Fourth Informational Supplement Wayne, PA, USA
[3] European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST), Breakpoint tables of interpretation of MICs
and zone diameters
http://www.eucast.org/fileadmin/src/media/PDFs/EUCAST_files/Breakpoint_tables/Breakpoint_table_v_4.0.xls
[4] Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.). Daten des Epidemiologischen Meldesystems des Bundesministeriums
für Gesundheit mit Stand vom 15.01.2015
Danksagung
Die Nationale Referenzzentrale für Yersinien dankt allen einsendenden Laboratorien sowie den beteiligten Behörden
und Ärzten/Ärztinnen für die gute Zusammenarbeit.
153
Resistenzbericht Tuberkulose
Resistenzbericht Tuberkulose 2014
Daten aus dem Humanbereich
Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose
in
Autor/Ansprechperson
PD Dr. Daniela Schmid, MSc/PD Mag. Dr. Alexander Indra
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Wien
Währingerstraße 25a
1090 Wien
E-Mail: [email protected], [email protected]
Review
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Spargelfeldstr. 191
1220 Wien
154
Resistenzbericht Tuberkulose
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
6
7
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................156
Summary ...........................................................................................................................................................................156
Einleitung ..........................................................................................................................................................................156
Methodik ...........................................................................................................................................................................156
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................157
Diskussion .........................................................................................................................................................................162
Referenzen ........................................................................................................................................................................163
A B B I L D U N G V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Altersstandardisierte, bundesländerspezifische Inzidenz und MDR/XDR-TB Fälle nach Wohnort,
2014 .........................................................................................................................................................159
Anteil der MDR/XDR-Fälle nach Zeitperiode zwischen Immigration und TB-Manifestation für
2011-2014 ................................................................................................................................................160
MDR/XDR-Tuberkulose in Österreich (jährliche Anzahl der Fälle) nach Staatsangehörigkeit
(österreichisch und nicht-österreichisch), 1997-2014 ..............................................................................161
Die jährliche prozentuale Verteilung der Fälle von MDR/XDR-Tuberkulose mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit gemäß der Staatsangehörigkeit kategorisiert nach Länderassoziiertem Tuberkulose-Risiko, 2003-2014. ..........................................................................................162
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Definitionen der Resistenzformen von Mykobakterien ...........................................................................157
Merkmale der Patienten mit mehrfachresistenter Tuberkulose, 2014 ....................................................158
155
Resistenzbericht Tuberkulose
1
Zusammenfassung
Im Jahr 2014 wurden an der Nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose 20 Fälle (alle mit nicht-österreichischer
Staatsangehörigkeit) von multiresistenter (MDR)-Tuberkulose (inklusive 2 Fällen von extrem-arzneimittel-resistenter
(XDR)-Tuberkulose) bestätigt.
2
Summary
In 2014, a total of 20 cases of MDR-tuberculosis (including 2 cases of XDR-tuberculosis) none of which were Austrian
citizens, were confirmed at the national reference centre.
3
Einleitung
Die mehrfachresistente (multiresistente) Tuberkulose und dabei besonders die extensiv-resistente Tuberkulose stellt
ein relevantes Gesundheitsproblem mit einer großen Herausforderung für Kontrolle und Prävention dar. In den
vergangenen fünf Jahren war ein Anstieg der Inzidenz der extensiv-resistenten Tuberkulose in der WHO-EuropaRegion zu verzeichnen [1,2].
4
Methodik
Zur Analyse der MTC-Resistenz gegenüber Antituberkulotika wurde der Datensatz des EMS zum Stichtag 29.06.2015
herangezogen.
Die Bestimmung der kritischen Konzentrationen (Resistenztestung) des Mycobacterium tuberculosis-Komplexes
gegenüber den First-Line Drugs Isoniazid (0,1 und 0,4 µg/ml), Rifampicin (1,0 µg/ml), Ethambutol (5,0 µg/ml),
Streptomycin (1,0 µg/ml) und Pyrazinamid (100,0 µg/ml) wird in einem Flüssigmedium entsprechend den
Herstellerangaben durchgeführt. Zusätzlich erfolgt eine molekularbiologische Testung zur Bestimmung der am
häufigsten mit Resistenzen assoziierten Mutationen. Die Testung auf Second-Line Drugs (Amikacin, Kanamycin,
Capreomycin, Ofloxacin, Moxifloxacin, Ethionamid, Linezolid, Rifabutin) erfolgt entsprechend der von Rüsch-Gerdes et
al. [3], Springer et al. [4] und Cambau et al. [5] publizierten Methode in einem Flüssigmedium. Die Testung auf
Cycloserin und Paraaminosalicylsäure wurde mittels der Proportionsmethode [6] auf Löwenstein-Jensen-Medium im
Supranationalen-Referenzlabor (SRL) der WHO in Borstel durchgeführt. Die Einschätzung von Langzeit-Trends der TBInzidenz (1997-2014) wurde mittels Regressionsanalyse-Modellen durchgeführt.
156
Resistenzbericht Tuberkulose
Tabelle 1:
Definitionen der Resistenzformen von Mykobakterien
Resistenzformen der tuberkulösen Mykobakterien gegenüber Antituberkulotika [7]
Monoresistenz
Resistenz
gegenüber
ausschließlich
einem
der
fünf
Standardmedikamente zur Behandlung der Tuberkulose
(Isoniazid, Rifampizin, Pyrazinamid, Ethambutol, Streptomycin).
Multiresistenz im engeren Sinn (MDR)
Gleichzeitige Resistenz gegenüber Isoniazid und Rifampizin sowie
ggf. gegenüber weiteren Antituberkulotika der ersten Wahl.
Polyresistenz
Resistenz gegenüber mindestens zwei Antituberkulotika der
ersten Wahl, aber gegenüber anderen als Isoniazid mit Rifampizin.
Extreme Resistenz (XDR)
MDR mit zusätzlichen Resistenzen gegenüber mindestens einem
der Fluorchinolone und einem der drei injizierbaren ZweitrangAntituberkulotika Amikacin, Kanamycin und Capreomycin.
Multiresistenz (MDR/XDR)
Inkludiert MDR im engeren Sinn und XDR
5
Ergebnisse
Angaben zur Erregerresistenz gegenüber Antituberkulotika (Isoniazid, Rifampizin, Pyrazinamid, Ethambutol,
Streptomycin) waren für 417 (97%) der im Jahr 2014 430 kulturell bestätigten TB-Fälle vorhanden. Bei 10,3% (43/417)
der kulturbestätigten Fälle konnte eine Erreger-Resistenz gegenüber einem der fünf Erstrang-Antituberkulotika
(Isoniazid, Rifampizin, Pyrazinamid, Ethambutol, Streptomycin) (Monoresistenz) und bei 1,9% (8/417) der
kulturbestätigten Fälle eine Resistenz gegenüber mindestens zwei Erstrang-Antituberkulotika außer der gleichzeitigen
Präsenz einer Resistenz gegenüber Isoniazid und Rifampizin (Polyresistenz) festgestellt werden.
20 Fälle einer multiresistenten Tuberkulose (MDR/XDR-TB) (4,8% von 417 kulturbestätigten Fällen) wurden an der
Nationalen Referenzzentrale bestätigt. Von diesen 20 Fällen einer MDR/XDR-TB erfüllten 2 die Definition einer
extensiv-resistenten (XDR)-TB (0,5% von 417 kulturbestätigten Fällen). Keiner der 20 MDR/XDR-Fälle trat bei Personen
mit österreichischer Staatsangehörigkeit auf. Von den 20 Fällen einer MDR/XDR-TB bei Personen mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit traten 10 Fälle bei Personen aus der Russischen Föderation (inklusive 2 XDR-TBFällen) auf (Tabelle 3).
157
Resistenzbericht Tuberkulose
Tabelle 2:
Merkmale der Patienten mit mehrfachresistenter Tuberkulose, 2014
MDR
(inklusive XDR)
N=20
Geschlecht w : m
MDR
(exklusive XDR)
N1=18
n
XDR
N2=2
n
7:11
1:1
Staatsangehörigkeit
Österreich
0
0
0
Europa >20/100.000
13
11
2
Aserbaidschan*
1
1
0
Litauen*
1
1
0
Russische Föderation*
10
8
2
Ukraine*
1
1
0
Europa <20/100.000
1
1
0
Slowakei
1
1
0
Nicht-Europa
6
6
0
Kongo, Dem. Rep.*
1
1
0
Marokko
2
2
0
Somalia*
3
3
0
Wien
6
6
0
Baden (NÖ)
4
3
1
Graz Umgebung (ST)
1
1
0
Innsbruck Stadt (T)
1
1
0
Klagenfurt Stadt (K)
1
1
0
Leoben (ST)
1
1
0
Lilienfeld (NÖ)
1
0
1
Linz Stadt (OÖ)
1
1
0
Mödling (NÖ)
1
1
0
Murtal (ST)
1
1
0
Wels Stadt (OÖ)
2
2
0
Wohnort (BL)
Abbildung 2 illustriert die altersstandardisierte, regionale Verteilung der Fälle von mehrfachresistenter Tuberkulose
nach Bezirksverwaltungsbehörde des Wohnortes. Die Fälle von MDR/XDR-Tuberkulose traten vorwiegend in den
Bundesländern Wien und Niederösterreich auf (n=12); jeweils 3 Fälle in der Steiermark und Oberösterreich und
jeweils 1 Fall in Kärnten und Tirol (Zuordnung des Bundeslandes erfolgt nach dem Wohnort zum Zeitpunkt der
Erkrankung).
Der Altersgipfel der MDR/XDR-Tuberkulose lag bei den 25-34-Jährigen entsprechend der Altersverteilung der
Tuberkulose bei Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit.
Abbildung 2 illustriert die altersstandardisierte, regionale Verteilung der Fälle von mehrfachresistenter Tuberkulose
nach Bezirksverwaltungsbehörde des Wohnortes. Die Fälle von MDR/XDR-Tuberkulose traten vorwiegend in den
Bundesländern Wien und Niederösterreich auf (n=13), 2 Fälle in der Steiermark und 1 Fall in Salzburg (Zuordnung des
Bundeslandes erfolgt nach dem Wohnort zum Zeitpunkt der Erkrankung).
158
Resistenzbericht Tuberkulose
Abbildung 1:
Altersstandardisierte, bundesländerspezifische Inzidenz und MDR/XDR-TB Fälle nach Wohnort,
2014
Abbildung 2 illustriert die Zeitperiode zwischen Immigration und TB-Manifestation der MDR/XDR Fälle unter Personen
mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit, die zwischen 2011 und 2014 gemeldet wurden. Über 70% der Fälle
werden innerhalb zwei Jahren nach Immigration manifest.
159
Resistenzbericht Tuberkulose
Abbildung 2:
Anteil der MDR/XDR-Fälle nach Zeitperiode zwischen Immigration und TB-Manifestation für
2011-2014
Abbildung 3 stellt die jährliche Anzahl von MDR/XDR Tuberkulose-Fällen bei Personen mit österreichischer
Staatsangehörigkeit und Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit von 1997 bis 2014 dar.
Bei Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit (grüner Balken) trat nach einer gleichbleibenden Inzidenz
der MDR (im engeren Sinn)-Tuberkulose zwischen 1997 und 2002 mit einem 6-Jahres-Durchschnitt von 0,27 pro
100.000 EinwohnerInnen ein deutlicher Anstieg von 3 Fällen im Jahr 2002 auf 18 Fälle im Jahr 2004 (Inzidenz: 2,4 pro
100.000 EinwohnerInnen) auf. Von 2004 bis 2007 halbierte sich die Fallzahl (Inzidenz: 1,12 pro 100.000
EinwohnerInnen). Zwischen 2009 und 2014 wurden große Schwankungen beobachtet. In den Jahren 2009, 2010, 2011
und 2012 wurden 21, 15, 14 und 17 Fälle von MDR (im engeren Sinn)-Tuberkulose, ein Rückgang auf 11 Fälle im Jahr
2013 und ein Anstieg auf 20 Fälle im Jahr 2014 registriert.
Bei Personen mit österreichischer Staatsangehörigkeit (gelber Balken) schwankte die Anzahl der Fälle von MDRTuberkulose (keine XDR-TB) in den Jahren 1997-2014 zwischen 0 und 2 Fällen.
Die Anzahl der XDR-TB-Fälle (dunkelgrüner Balken), die bis dato ausschließlich bei Personen mit nicht-österreichischer
Staatsangehörigkeit auftraten, sank nach dem erstmaligen Auftreten im Jahr 2008 mit 4 Fällen auf 2 Fälle im Jahr 2009
und auf einen Fall im Jahr 2010, stieg auf 6 Fälle im Jahr 2011 und auf 10 Fälle im Jahr 2012 an und sank neuerlich in
den Jahren 2013 und 2014 auf 3 und dann 2 Fälle.
160
Resistenzbericht Tuberkulose
Abbildung 3:
MDR/XDR-Tuberkulose in Österreich (jährliche Anzahl der Fälle) nach Staatsangehörigkeit
(österreichisch und nicht-österreichisch), 1997-2014
Im Zeitraum von 1997 bis 2013 wurden die höchsten Inzidenzen von MDR/XDR-Tuberkulose in der österreichischen
Bevölkerung mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit im Jahr 2004, 2009 und 2012 mit 2,36 pro 100.000
EinwohnerInnen, 2,61 pro 100.000 EinwohnerInnen und 2,85 pro 100.000 EinwohnerInnen registriert. Nach einem
Rückgang auf 1,76 pro 100.000 EinwohnerInnen im Jahr 2010 stieg die Inzidenz der MDR/XDR-TB in dieser
Bevölkerungsgruppe auf 2,11 pro 100.000 EinwohnerInnen im Jahr 2011 und auf 2,85 pro 100.000 EinwohnerInnen im
Jahr 2012 an. Die jährliche MDR (im engeren Sinn)-TB Inzidenz in der österreichischen Bevölkerung mit
österreichischer Staatsangehörigkeit war in den Jahren 1997-2014 durchgehend niedrig mit Schwankung zwischen 00,3 pro 100.000 EinwohnerInnen.
Abbildung 4 stellt die jährliche prozentuale Verteilung der Fälle von MDR/XDR Tuberkulose mit nicht-österreichischer
Staatsangehörigkeit gemäß deren Staatsangehörigkeit kategorisiert nach Länder-assoziiertem Tuberkulose-Risiko von
2003 bis 2014 dar. Die MDR/XDR-Tuberkulose bei Personen mit Staatsangehörigkeit von Hoch-Inzidenzländern
innerhalb Europas nahm in den Jahren 2003 bis 2014 durchgehend den höchsten Anteil ein (zwischen 70% und 100%
Anteil aller MDR-Fälle). Personen mit MDR/XDR-Tuberkulose aus Niedrig-Inzidenzländern innerhalb Europas nahmen
den geringsten Anteil ein (zwischen 0 und 10%). Der Anteil von Personen mit MDR/XDR-Tuberkulose aus nichteuropäischen Staaten (alle Hoch-Inzidenzländer) lag zwischen 0 und 40%. Bei den Hoch-Inzidenzländern innerhalb
Europas war die Russische Föderation und unter den nicht-europäischen Ländern Somalia führend.
161
Resistenzbericht Tuberkulose
Abbildung 4:
6
Die jährliche prozentuale Verteilung der Fälle von MDR/XDR-Tuberkulose mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit gemäß der Staatsangehörigkeit kategorisiert nach Länderassoziiertem Tuberkulose-Risiko, 2003-2014.

Europa <20/100.000: Serbien, Slowakei, Spanien

Europa >20/100.000: Armenien, Aserbaidschan, Bosnien & Herzegowina, Georgien, Litauen, Moldawien,
Polen, Rumänien, Russische Föderation, Türkei, Ukraine

Nicht Europa (alle >50/100.000): China, Dominikanische Republik, Indien, Mongolei, Marokko, Peru,
Philippinen, Somalia, Vietnam, Kongo Demokr. Republik
Diskussion
Wie in den meisten westeuropäischen Ländern setzte sich auch in Österreich der rückläufige Trend der Inzidenz der
Tuberkulose im Jahr 2014 fort [1]. Die Inzidenz der Tuberkulose in der österreichischen Bevölkerung mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit ist seit 2008 tendenziell rückläufig. Die MDR/XDR-Tuberkulose ist vornehmlich in
der österreichischen Bevölkerung mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit zu beobachten. Alle seit 2008 in
Österreich registrierten 28 Fälle von XDR-Tuberkulose traten in dieser Bevölkerungsgruppe auf.
Die Tuberkulose mit für 2012 weltweit geschätzten 8,6 Millionen Erkrankungsfällen und 1,3 Millionen Todesfällen
stellt nach wie vor eine bedeutende Belastung für das öffentliche Gesundheitswesen dar [7]. Die adäquate Therapie
und eine epidemiologische Abklärung jeden Falles [2,8,9] ist für Prävention und Kontrolle der Tuberkuloseverbreitung
unerlässlich. Bei MDR- und XDR-Tuberkulose, die als spezielle Form der MDR-Tuberkulose definiert ist, sind
herkömmliche Therapiestrategien mit kurzem Krankenhausaufenthalt und anschließend ambulanter Therapie nicht
wirksam. Selbst bei optimaler Therapie liegt die Heilungsrate der von XDR-Tuberkulose Betroffenen nur bei 50 bis 60%
[10–12]. Die Ausbreitung der MDR/XDR-Tuberkulose stellt das europäische Gesundheitssystem vor große
Herausforderungen. Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) begegnet
dieser Entwicklung seit 2008 mit einem europaweiten Aktionsplan [13,14].
162
Resistenzbericht Tuberkulose
7
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Stockholm.
163
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
Daten aus dem Humanbereich
Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Gonokokken
Autor/Autorin
in
1
PD Dr. Daniela Schmid, MSc
1
Alexander Spina, MPH
in
1
Dr. Steliana Huhulescu
in
2
Dr. Marianne Emri-Gasperlmair
2
Univ. Prof. Dr. Michael Binder
1
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Wien
Währingerstraße 25a
1090 Wien
E-Mail: [email protected]
2
Magistratsabteilung 15- Gesundheitsdienst der Stadt Wien
Thomas Klestil Platz 7
1030 Wien
E-Mail: [email protected]
Reviewer/Reviewerin
a
in
in
Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter
Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH
Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin
Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz
Fadingerstr. 1
4020 Linz
E-Mail: [email protected]
www.referenzzentrum.at
164
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................166
Abstract .............................................................................................................................................................................166
Einleitung ..........................................................................................................................................................................166
Methodik ...........................................................................................................................................................................167
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................167
5.1
Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung von Neisseria gonorrhoeae ..........................................................................167
5.2
Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung mittels E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest im Vergleich .....................171
6
Diskussion .........................................................................................................................................................................172
7
Referenzen ........................................................................................................................................................................172
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
MHK-Werte von Ceftriaxon bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte:
S<=0.125, R>0.125 ....................................................................................................................................168
MHK-Werte von Cefixim bei 75 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte:
S<=0.125, R>0.125 ....................................................................................................................................168
MHK-Werte von Azithromycin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHKGrenzwerte: S<=0.25, I=0.5, R>0.5 ...........................................................................................................169
MHK-Werte von Ciprofloxacin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHKGrenzwerte: S<=0.03mg/L, I=0.06mg/L, R>0.06mg/L ..............................................................................169
MHK-Werte von Benzylpenicillin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHKGrenzwerte: S<=0.064mg/L, I=0.125-1,0mg/L, R>0.064mg/L ..................................................................170
MHK-Werte von Tetracyclin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte:
S<=0.5, I=1.0, R>1.0 ..................................................................................................................................170
Ergebnisvergleich der antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung mit Blättchen-Agardiffusionstest
(A) und E-Test (E) für Ceftriaxon, Cefixim, Azithromycin, Ciprofloxacin, Tetracyclin und
Benzylpenicillin (N=83; Anteil der resistent getesteten Isolate in %) .......................................................172
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
MHK-Grenzwerte gemäß EUCAST ............................................................................................................167
Ergebnisse der antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung (AME) von Neisseria gonorrhoeaeIsolaten mittels Epsilon-Test (N=106) ......................................................................................................167
Anzahl der getesteten Neisseria gonorrhoeae-Isolate nach MHK-Werten für Cefixim, Ceftriaxon,
Azithromycin, Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Spectinomycin und Tetracyclin (N=106) ..........................171
Anzahl der Isolate getestet mit E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest (A), N=83 ................................ 171
165
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
1
Zusammenfassung
Die Zunahme von Neisseriea gonorrhoeae (NG) mit reduzierter antimikrobieller Empfindlichkeit stellt eine ernsthafte
Bedrohung für die Kontrolle der Gonorrhoe in Europa dar. Im Rahmen eines Projektes zur Qualitätssicherung am STDAmbulatorium Wien wurde im Jahr 2013 das Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene (IMED, Wien), AGES
mit der Validierung der am STD-Ambulatorium durchgeführten antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung von
Neisseria gonorrhoeae bei SexarbeiterInnen beauftragt. Bei allen 106 Isolaten wurde an der Abteilung für
Bakteriologie, IMED Wien, die antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung mittels Epsilon-Test durchgeführt.
Alle 106 getesteten Isolate waren Cefixim-sensibel. Ceftriaxon-Resistenz wurde bei einem der 106 Isolate (1%)
festgestellt. 67% der Isolate (71/106) waren gegenüber Ciprofloxacin resistent, 32% (34/106) gegenüber
Benzylpenicillin, 8% (9/106) gegenüber Azithromycin und 60% (64/106) gegenüber Tetracyclin.
Die Häufigkeit der Resistenz gegenüber Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Azithromycin und Tetracyclin bei aus klinischen
Proben von Klienten der STI-Ambulanz Wien zwischen März 2014 und August 2015 isolierten Neisseria gonorrhoeae
entsprach dem europäischen Trend. Erfreulicherweise wurde keine Cefixim-Resistenz festgestellt und nur ein Isolat
mit Ceftriaxon-Resistenz isoliert.
2
Abstract
Increasing spread of antibiotic resistant Neisseria gonorrhoeae poses a serious threat to the control of Gonorrhoeae.
In 2013 AGES was commissioned in a collaborative project between AGES and the STD-Clinic of Vienna for quality
assurance study to validate Neisseria gonorrhoeae testing including antimicrobial susceptibility testing among sex
workers. Antimicrobial susceptibility testing was carried out among 106 isolates obtained.
All isolates showed sensitivity to Cefixim and one of the 106 (1%) was Ceftriaxon resistant. Isolates identified as
resistant using E-tests included 67% (71/106) of isolates to Ciprofloxacin, 32% (34/106) to Benzylpenicillin and 8%
(9/106) to Azithromycin.
The frequency of resistance to Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Azithromycin and Tetracycline among Neisseria
gonorrhoeae, isolated from clinical samples of clients of the STI-clinic of Vienna between March 2014 and August 2015
was comparable to the European Trent. Fortunately all isolates were Cefixim sensitive and one was ceftriaxone
resistant.
3
Einleitung
Die Zunahme von NG mit reduzierter antimikrobieller Empfindlichkeit stellt bereits eine ernsthafte Bedrohung für die
Kontrolle der Gonorrhoe dar. Gemäß dem rezenten Bericht des Europäischen Gonokokken antimikrobiellen
Surveillance-Programms (European Gonococcal Antimicrobial Surveillance Programme, Euro-GASP), 2013 [1] wurde
bei 1.055 (52,9%) der getesteten Isolate Resistenz gegenüber Ciprofloxacin festgestellt, bei 231 (12,9%) Isolaten
Resistenz gegenüber Penicillin und bei 108 (5,4%) Isolaten eine Resistenz gegenüber Azithromycin. Außerdem lässt
sich auch eine Zunahme der Resistenz gegenüber der derzeit zur Therapie empfohlenen 3.-GenerationsCephalosporinen Cefixim und Ceftriaxon beobachten (z.B. Cefixim 2012 vs. 2013: 3,9% vs. 4.7%) [1]. Die Überwachung
der Antibiotika-Empfindlichkeit von NG ist für ein effizientes Patienten-Management und eine rechtzeitige
Feststellung von neuen Resistenzentwicklungen unerlässlich [1-4].
Im Rahmen eines Projektes zur Qualitätssicherung am STD-Ambulatorium Wien wurde im Jahr 2013 das Institut für
medizinische Mikrobiologie und Hygiene/AGES mit der Validierung der am STD-Ambulatorium mittels BlättchenAgardiffusionstest durchgeführten antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung von Neisseria gonorrhoeae beauftragt.
166
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
4
Methodik
Die auf antimikrobielle Empfindlichkeit geprüften Neisseria gonorrhoeae-Isolate stammen aus kulturellen
Untersuchungen von endozervikalen, rektalen, urethralen und pharyngealen Sekreten, welche im Rahmen von
Gesunden- oder diagnostischen Untersuchungen von SexarbeiterInnen am STD-Ambulatorium Wien (i.e. Klienten des
STD-Ambulatoriums) gewonnen wurden. Die Kultivierung am STD-Ambulatorium erfolgte auf nicht-selektivem PVX
Chocolat Poly Vitex Agar (Chocolate agar + PolyViteX (PVX) unter Inkubation bei 36°C und 5%CO2 für 18 bis 24
Stunden. Die Prüfung der antimikrobiellen Empfindlichkeit gegenüber Ceftriaxon, Cefixim, Azithromycin, Ciprofloxacin,
Tetracyclin und Benzylpenicillin wurde am STD-Ambulatorium mittels Blättchen-Agardiffusionstest durchgeführt.
Diese Testergebnisse wurden mittels Epsilon-Test (E-Test) unter Anwendung der MHK-Grenzwerte für die
Empfindlichkeitskategorisierung (resistent, intermediär, sensibel) gemäß den EUCAST-Vorgaben (Tabelle 1) am Institut
in
für klinische Mikrobiologie und Hygiene, AGES, Abteilung Bakteriologie unter der Leitung von Fr. Dr. Steliana
Huhulescu validiert. Der Transport der Gonokokken-Isolate erfolgte im Transportmedium AMIES (Copan Diagnostic,
Brescia, Italy). Die Testagarplatte Chocolate Agar with Vitox wurde mit der Inokulationslösung (Mc Farland 0.5,
hergestellt in steriler 0.9% NaCl) beimpft, der E-Teststreifen von bioMerieux aufgebracht und nach Inkubation bei 36°C
und 5%CO2 für 18 bis 24 Stunden wurden die MHK-Werte abgelesen.
Tabelle 1:
Antibiotikum
Cefixim
Ceftriaxon
Azithromycin
Ciprofloxacin
Benzylpenicillin
Spectinomycin
Tetracyclin
5
MHK-Grenzwerte gemäß EUCAST
Sensibel MHK mg/l
<= 0.125
<= 0.125
<= 0.25
<= 0.03
<= 0.06
<= 64.0
<= 0.5
Intermediär MHK mg/l
na
na
0.5
0.06
0.125 – 1.0
na
1.0
Resistent MHK mg/l
> 0.125
> 0.125
> 0.5
> 0.06
> 1.0
> 64.0
> 1.0
Ergebnisse
Die Ergebnisse umfassen erstens die mittels E-Test bestimmte antimikrobielle Empfindlichkeit von Neisseria
gonorrhoeae-Isolaten, die von Klienten des STD-Ambulatoriums Wien 2014/2015 gewonnen wurden. Zweitens
werden die Resultate der antimikrobiellen Empfindlichlichkeits-Prüfung mittels E-Test und PlättchenAgardiffusionstest (A-Test) im Vergleich dargestellt.
5.1
Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung von Neisseria gonorrhoeae
Tabelle 2:
Antibiotika
Ergebnisse der antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung (AME) von Neisseria gonorrhoeae-Isolaten
mittels Epsilon-Test (N=106)
Cefixim
Ceftriaxon
Isolate von Neisseria gonorrhoeae
N=106
n/%
Azithromycin
Ciprofloxacin
Benzylpenicillin
Spectinomycin
Tetracyclin
AME-Kategorie
Sensibel
106
100%
105
99%
79
75%
34
32%
21
20%
106
100%
25
24%
Intermediär
0
0%
0
0%
18
17%
1
1%
51
48%
0
0%
13
12%
Resistent
0
0%
1
1%
9
8%
71
67%
34
32%
0
0%
64
60%
Ceftriaxon und Cefixim
Bei einem der 106 Isolate (1%) wurde Resistenz gegenüber Ceftriaxon (MHK: 0,25 mg/L) festgestellt; 3 Isolate (3%) mit
einer MHK von 0,064 zeigten eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber Ceftriaxon (Tabelle 2, Abbildung 1). Alle 106
getesteten Isolate waren sensibel gegenüber Cefixim (Tabelle 2, Abbildung 2).
167
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
Abbildung 1:
MHK-Werte von Ceftriaxon bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST
MHK-Grenzwerte: S<=0.125, R>0.125
Abbildung 2:
MHK-Werte von Cefixim bei 75 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST
MHK-Grenzwerte: S<=0.125, R>0.125
Azithromycin, Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Spectinomycin und Tetracyclin
9 (9%) der untersuchten Isolate waren gegenüber Azithromycin resistent, davon 6 mit einer MHK von
1,0 mg/L und 3 Isolate mit einer MHK von => 2 mg/L. Bei 71 Isolaten (67%) wurde eine Resistenz gegenüber
Ciprofloxacin festgestellt (Tabelle 2, 3 und Abbildungen 5, 6). 21 der 106 Isolate (20%) waren gegenüber
Benzylpenicillin sensibel und alle 106 Isolate gegenüber Spectinomycin. Bei 64 Isolaten (60%) wurde Resistenz
gegenüber Tetracyclin festgestellt (Tabelle 2, 3 und Abbildungen 5, 6).
168
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
Abbildung 3:
MHK-Werte von Azithromycin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten;
EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.25, I=0.5, R>0.5
Abbildung 4:
MHK-Werte von Ciprofloxacin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten;
EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.03mg/L, I=0.06mg/L, R>0.06mg/L
169
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
Abbildung 5:
MHK-Werte von Benzylpenicillin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten;
EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.064mg/L, I=0.125-1,0mg/L, R>0.064mg/L
Abbildung 6:
MHK-Werte von Tetracyclin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten;
EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.5, I=1.0, R>1.0
170
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
Tabelle 3:
Anzahl der getesteten Neisseria gonorrhoeae-Isolate nach MHK-Werten für Cefixim, Ceftriaxon,
Azithromycin, Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Spectinomycin und Tetracyclin (N=106)
Antibiotikum
Isolate nach MHK-Wert (MHK mg/l)
n
Cefixim
Sensibel :
<= 0,125
<=0,016
0,032
0,064
0,125
Intermediär: /
na
na
81
19
3
3
-
0,125
Intermediär: /
na
na
Ceftriaxon
<=0,002
0,004
0,008
Sensibel:
<= 0,125
0.016
0,032
26
26
25
12
Azithromycin
13
0,064
3
0
<=0,002
<= 0,016
0,032
0,064
0,125
0,25
0
2
10
31
36
18
Sensibel:
<= 0,032
0,016
0,008
18
4
Benzylpenicillin
<=0,002
0,004
0,008
Sensibel:
<= 0,064
0,016
0
2
4
11
Spectinomycin
<=2
4
Sensibel:
<= 64,0
8
2
12
45
Tetracyclin
0,032
1
1
0,032
0,064
1
3
15
6
0
Resistent:
> 0,5
1,0
>=2
3
Resistent:
> 0,064
0,125
>=0,25
2
Intermediär:
0,125-1,0
0,125
0,25
0,5
16
32
64
39
8
0
-
69
Resistent:
> 1.0
1,5
>=2
1.0
21
Intermediär: /
na
-
Sensibel:
<= 0,5
5.2
Resistent:
> 0,125
0,25
>=0,5
6
Intermediär:
0,064
0,064
0
0
1
Intermediär:
0,5
0,5
0,004
11
0
-
Sensibel:
<= 0,25
Ciprofloxacin
Resistent:
> 0,125
0,25
>=0,5
9
0
34
Resistent:
> 64,0
128
>= 256
0
<= 0,016
0,032
0,064
0,125
0,5
Intermediär:
1,0
1,0
1
0
0
10
14
13
0
Resistent:
> 1,0
2
>=4
15
49
Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung mittels E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest
im Vergleich
Bei 83 Isolaten war zusätzlich die antimikrobielle Empfindlichkeit gegenüber Ceftriaxon, Cefixim, Azithromycin,
Ciprofloxacin, Tetracyclin und Benzylpenicillin mittels Plättchen-Agardiffusionstest bestimmt worden. Tabelle 4 und
Abbildung 7 illustrieren die Resultate von E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest im Vergleich.
Tabelle 4:
Anzahl der Isolate getestet mit E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest (A), N=83
Isolate getestet mit E-Test und Plättchen-Agardiffusionstest
N=83
Ceftriaxon
Azithromycin
Ciprofloxacin
Benzylpenicillin
Cefixim
n
AME-Test
Sensibel
n
E
A
n
E
A
n
E
A
Tetracyclin
n
E
A
n
E
A
E
A
83
83
82
83
59
83
17
5
8
0
11
0
Intermediär
-
-
-
-
17
-
1
9
36
25
6
0
Resistent
-
-
1
-
7
-
65
69
39
58
66
83
171
Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae
Abbildung 7:
Ergebnisvergleich der antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung mit BlättchenAgardiffusionstest (A) und E-Test (E) für Ceftriaxon, Cefixim, Azithromycin, Ciprofloxacin,
Tetracyclin und Benzylpenicillin (N=83; Anteil der resistent getesteten Isolate in %)
E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest ergaben bezüglich der antimikrobiellen Empfindlichkeit gegenüber Cefixim
der zweifach getesteten 83 Isolate übereinstimmende Ergebnisse. Das eine Ceftriaxon-resistente Isolat wurde mittels
Blättchen-Agardiffusionstest nicht identifiziert. Bei 4 Isolaten wurde die mittels Blättchen-Agardiffusionstest
eingestufte Resistenz gegenüber Ciprofloxacin mit dem E-Test nicht bestätigt. 7 mittels E-Test als Azithromycinresistent eingestufte Isolate wurden mittels Blättchen-Agardiffusionstest als sensibel eingestuft. Weitere
Abweichungen der mittels Blättchen-Agardiffusionstest erhaltenen Ergebnisse bezüglich der Benzylpenicillin- und
Tetracyclin-Empfindlichkeit von den mittels E-Test erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 und Abbildung 7 illustriert.
6
Diskussion
Die erhobene antimikrobielle Empfindlichkeit der getesteten Neisseria gonorrhoeae-Isolate von klinischen Proben von
Klienten des STI-Ambulatoriums gegenüber Azithromycin, Ciprofloxacin, Tetracyclin, Spectinomycin und
Benzylpenicillin entspricht den europäischen Beobachtungen im Jahr 2013. Erfreulicherweise findet sich keine
Resistenz gegenüber Cefixim und nur bei einem Isolat Resistenz gegenüber Ceftriaxon.
7
Referenzen
[1] European Centre for Disease Prevention and Control. Gonococcal antimicrobial susceptibility surveillance in
Europe, 2013. Stockholm: ECDC; 2015.
[2] Van de Laar M, Spiteri G. Increasing trends of gonorrhoea and syphilis and the threat of drug-resistant gonorrhoea
in Europe. Euro Surveill. 2012;17:pii=20225.
[3] Unemo M, Shafer WM. Antimicrobial resistance in Neisseria gonorrhoeae in the 21st century: past, evolution, and
future. Clin Microbiol Rev. 2014;27:587-613.
[4] Bignell C, Unemo M. 2012 European guideline on the diagnosis and treatment of gonorrhoea in adults. Int J STD
AIDS. 2013;24:85-92.
172
Resistenzbericht Hefepilz
Resistenzbericht Hefepilze
Daten aus dem Humanbereich
Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Hefepilze
Autorin/Ansprechperson
in
in
Univ.-Prof. Dr. Birgit Willinger
Medizinische Universität Wien
Klinische Abteilung für Mikrobiologie
Klinisches Institut für Labormedizin
Währinger Gürtel 18–20/5P
1090 Wien
E-Mail: [email protected]
in
Review
in
Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl
Medizinische Universität Innsbruck
Department für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin
Fritz-Pregl-Straße 3
6020 Innsbruck
E-Mail: [email protected]
173
Resistenzbericht Hefepilz
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
6
7
8
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................175
Abstract .............................................................................................................................................................................175
Einleitung ..........................................................................................................................................................................175
Methodik ...........................................................................................................................................................................176
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................177
Interpretation....................................................................................................................................................................192
Diskussion .........................................................................................................................................................................193
Referenzen ........................................................................................................................................................................193
A B B I L D U N G V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Abbildung 9:
Abbildung 10:
Abbildung 11:
Candidämie nach Spezies und Monaten im Jahr 2014 .............................................................................178
Candidämie nach Spezies und Zentrum absolut für das Jahr 2014 ..........................................................179
Candidämie nach Spezies und Altersgruppe für das Jahr 2014 ................................................................ 180
Amphotericin B-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ..............................................180
Fluconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ......................................................182
Itraconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 .....................................................183
Voriconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ....................................................184
Posaconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ...................................................185
Caspofungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ...................................................187
Anidulafungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ................................................188
Micafungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 .....................................................190
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Tabelle 13:
Tabelle 14:
Tabelle 15:
Tabelle 16:
Tabelle 17:
Tabelle 18:
Tabelle 19:
Tabelle 20:
Tabelle 21:
Tabelle 22:
Breakpoints nach EUCAST ........................................................................................................................176
Neue Caspofungin-Breakpoints nach CLSI................................................................................................ 176
Substanzen ...............................................................................................................................................177
Teilnehmende Zentren .............................................................................................................................177
Patientenbezogene Daten zu Candidämien .............................................................................................177
Nachgewiesene Candidämien pro Zentrum für die Jahre 2007 bis 2014 .................................................177
Candidämie nach Spezies für die Jahre 2007 bis 2014 .............................................................................178
Verteilung der Candidämie-Erreger nach Abteilung für die Jahre 2007 bis 2014 ....................................179
Verteilung der Candidämie-Erreger nach Altersgruppe für die Jahre 2007 bis 2014 ............................... 179
Amphotericin B-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014....................................................181
Fluconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ...........................................................182
Itraconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ...........................................................183
Voriconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ..........................................................185
Posaconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 .........................................................186
Caspofungin-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 .........................................................188
Anidulafungin-MHK-Verteilung bei Candidämien C. albicans von 2007 bis 2014 ....................................189
Micafungin-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2011 bis 2014 ..........................................................190
Darstellung der resistenten Stämme von 2007 bis 2014 (EUCAST-Breakpoints) .....................................191
Darstellung der resistenten Stämme von 2007 bis 2014 (CLSI-Breakpoints) ...........................................191
Darstellung der resistenten Stämme getrennt nach Substanz von 2007 bis 2014 (EUCASTBreakpoints) .............................................................................................................................................191
Resistenzraten nach Substanz für durch Hefepilze verursachte Fungämien von 2007 bis 2014
(EUCAST-Breakpoints) .............................................................................................................................. 192
Resistenzraten nach Substanz für durch Hefepilze verursachte Fungämien von 2007 bis 2014
(CLSI-Breakpoints) ....................................................................................................................................192
174
Resistenzbericht Hefepilz
1
Zusammenfassung
Insgesamt ist die Resistenzsituation bei Candida kaum bedrohlich. Die österreichischen Daten stimmen generell mit
dem internationalen Trend überein. Die Resistenzrate gegenüber Azolen ist relativ gering, wobei wie in den Vorjahren
C. glabrata die Spezies mit der höchsten Rate an intermediären oder resistenten Stämmen gegenüber Azolen ist. Bei
allen anderen Candida-Spezies sind es mit Ausnahme von C. krusei, die gegenüber Fluconazol intrinsisch resistent ist,
Einzelfälle, die Resistenzen gegenüber Azolen aufweisen. Die Resistenzsituation bei Echinocandinen wird insgesamt als
sehr günstig beschrieben. Wenn Anidulafungin, wie von EUCAST empfohlen, als Markersubstanz für die anderen
Echinocandine herangezogen wird, ist C. albicans nach wie vor nur in Ausnahmefällen gegenüber Echinocandinen
resistent. Bei C. glabrata zeigt sich wie schon im Vorjahr ein höherer Anteil an resistenten Stämmen. Auch heuer ist
die Anzahl der resistenten Stämme gegenüber Micafungin höher als bei den beiden anderen Echinocandinen. Da die
Micafungin-resistenten Stämme jedoch Anidulafungin-empfindlich sind, stellt sich die Frage, ob hier der von EUCAST
etablierte Breakpoint nicht zu niedrig ist oder ob die üblicherweise eingesetzte Methode zur Resistenztestung
aufgrund des niedrigen Breakpoints nicht geeignet ist. Für eine exakte Abklärung wäre der Einsatz
molekularbiologischer Methoden erforderlich.
2
Abstract
Up to now resistance in Candida doesn’t seem to be a real threat. In general, the situation in Austria is in concordance
with globally reported data. C. glabrata is shows the highest rate of dose dependent susceptible or resistant isolates
to azoles. With the exception of C. krusei other Candida species were nearly always susceptible. Echinocandin
resistance has been a rare phenomenon. Only a minor number of C. albicans strains has been identified as resistant.
As was the case in 2012 und 2013 a higher number of resistant C. glabrata strains was detected. In addition, as last
year and the year before an unusual high number of micafungin-resistant strains was observed. As these strains were
susceptible to anidulafungin, which may be used as an indicator for all echinocandines it remains to be seen if the
breakpoint’s concentration established by EUCAST is too low or the method used for susceptibility testing is not
suitable for micafungin. However, this question can only be answered using specific molecular methods.
3
Einleitung
Seit dem Jahr 2007 werden an vier verschiedenen Institutionen in Österreich Daten zur In-vitro-Empfindlichkeit von
Sprosspilz-Isolaten aus Blutkulturen gegenüber den herkömmlichen Antimykotika erhoben. Daran sind die Klinische
Abteilung für Mikrobiologie des Klinischen Institutes für Labormedizin, Medizinische Universität Wien (MUW), das
Department für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI), das
Hygiene-Institut der Medizinischen Universität Graz (MUG) sowie das Institut für Hygiene, Mikrobiologie und
Tropenmedizin des Krankenhauses der Elisabethinen Linz (KHE) beteiligt. Seit 2009 werden auch Daten aus der
Universitätsklinik für Innere Medizin an der MUG erfasst. 2013 wurden zusätzlich die Daten aus den Salzburger
Landeskliniken (SALK) aufgenommen. Die Daten aus dem Jahr 2014 werden analysiert und mit den Daten der Vorjahre
verglichen. Wie schon seit zwei Jahren werden für die Interpretation die Grenzwerte, die vom European Committee
on Antimicrobial Susceptibility (EUCAST) etabliert wurden, verwendet. Diese sind auf einzelne bestimmte Spezies
bezogen (Tabelle 1) und nur für die Antimykotika Amphotericin B, die Azole Fluconazol, Voriconazol, Posaconazol
sowie die Echinocandine Anidulafungin und Micafungin etabliert. Da EUCAST bisher keine Grenzwerte für Itraconazol
etabliert hat, wurden so wie bisher die Grenzwerte des Clinical and Laboratory Standards Institutes (CLSI) verwendet.
Auch für Caspofungin gibt es keine EUCAST-Grenzwerte, hier wurden neue CLSI-Breakpoints herangezogen, die
ebenfalls Spezies-spezifisch sind (Tabelle 2).
175
Resistenzbericht Hefepilz
Tabelle 1:
Breakpoints nach EUCAST
Abbildung unverändert von www.eucast.org (Version 7.0 valid from 2014-08-12) übernommen
Tabelle 2:
4
Neue Caspofungin-Breakpoints nach CLSI
Candida spp.
C. albicans
Breakpoint für sensible Stämme
≤ 0,25 µg/ml
Breakpoint für resistente Stämme
≥ 1 µg/ml
C. glabrata
C. krusei
C. tropicalis
C. parapsilosis
≤ 0,125 µg/ml
≤ 0,25 µg/ml
≤ 0,25 µg/ml
≤ 2 µg/ml
≥ 0,5 µg/ml
≥ 1 µg/ml
≥ 1 µg/ml
≥ 8 µg/ml
Methodik
Sprosspilze aus Blutkulturen werden von den genannten Zentren gesammelt, evaluiert und asserviert. An der MUW
werden die Stämme zentral gesammelt, im Krankenhaus der Elisabethinen Linz erfolgt die Auswertung der erhobenen
Daten nach der EARSS-Methodik. Neben der Erfassung des Spektrums an Erregern werden Resistenzdaten zu den
antimykotisch wirksamen Substanzen Amphotericin B, Fluconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Caspofungin,
Flucytosin und Anidulafungin erfasst. An der MUW wird seit 2008 Itraconazol nicht mehr gegenüber Hefen getestet.
Die erhobenen Werte für Itraconazol beziehen sich daher ausschließlich auf die anderen Zentren. Seit 2011 werden
keine Daten mehr für Flucytosin erhoben, da es im klinischen Alltag nur selten verwendet wird, stattdessen wurde
Micafungin aus der Gruppe der Echinocandine aufgenommen.
176
Resistenzbericht Hefepilz
Tabelle 3:
Abkürzung
AMB
AND
Substanz
Amphotericin B
Anidulafungin
CAS
MIC
FLU
FLC
ITR
VOR
POS
Caspofungin
Micafungin
Fluconazol
Flucytosin
Itraconazol
Voriconazol
Posaconazol
Tabelle 4:
5
Substanzen
Teilnehmende Zentren
Laborcode
AT001
AT002
Zentrum
analyse BioLab GmbH Linz
Medizinische Universität Wien (MUW)
AT003
AT005
AT006
Medizinische Universität Graz (MUG)
Medizinische Universität Innsbruck (MUI)
SALK
Ergebnisse
Im Jahr 2014 wurden in den fünf beteiligten Zentren 140 Sprosspilze bei 160 Patienten mit Candidämien
nachgewiesen. Von den 160 Patienten waren 93 Männer und 67 Frauen mit einer Altersverteilung von 0 bis 93 Jahren.
Damit entspricht die Anzahl der betroffenen Patienten und Candidämien den Vorjahren. Der im Jahre 2013
beobachtete Anstieg auf 200 Candidämien war 2014 nicht mehr festzustellen, derzeit dürfte also kein Trend zur
Zunahme von Candidämien bestehen.
Tabelle 5:
Patientenbezogene Daten zu Candidämien
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
140
Pat./158
Erreger
153
Pat./164
Erreger
174
Pat./177
Erreger
165
Pat./175
Erreger
163
Pat./171
Erreger
141
Pat./156
Erreger
200
Pat./235
Erreger
160
Pat./178
Erreger
m=77, w=63
m=85, w=68
m=96; w=78
m=96; w=69
m=97; w=66
m=79; w=62
m=98; w=102
m=93; w=67
Alter: 0-93 Jahre
Alter: 0-94 Jahre
Alter: 0-92 Jahre
Alter: 0-90 Jahre
Alter: 0-98 Jahre
Alter: 0-89 Jahre
Alter: 0-95 Jahre
Alter: 0-93 Jahre
Tabelle 6:
Nachgewiesene Candidämien pro Zentrum für die Jahre 2007 bis 2014
Zentrum
AKH Wien
analyse BioLab Linz
MedUni Graz
MedUni Innsbruck
SALK
Gesamt
2007
58
26
5
69
2008
65
19
4
76
2009
58
30
14
75
2010
64
30
16
65
2011
69
25
11
66
2012
61
15
14
66
158
164
177
175
171
156
2013
55
48
13
80
19
215
2014
49
31
23
64
11
178
Tabelle 6 zeigt die Aufteilung der Einsendungen entsprechend der jeweiligen Institution. Nach der Zunahme der
erfassten Candidämie-Fälle im Jahr 2013 findet sich 2014 wieder eine geringere Anzahl von erfassten Candidämien.
Wie in den letzten Jahren wurde in allen Zentren C. albicans gefolgt von C. glabrata als häufigster Erreger
nachgewiesen (Tabelle 7 sowie Abbildung 1 und 2). C. parapsilosis lag an dritter Stelle, gefolgt von C. tropicalis. 2014
wurde im Gegensatz zu den Vorjahren nur in einem einzigen Fall C. krusei detektiert. C. dubliniensis wurde genauso
wie C. orthopsilosis zweimal erfasst. 2014 wurde eine durch Saccharomyces cerevisiae verursachte Fungämie
detektiert. Fungämien durch Saccharomyces species sind in Österreich daher nach wie vor extrem selten.
177
Resistenzbericht Hefepilz
Tabelle 7:
Candidämie nach Spezies für die Jahre 2007 bis 2014
Species
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
138
(58,2%)
106
(58,9%)
Candida albicans
96 (60,8%)
95 (57,9%)
105 (59,3%)
111 (63,4%)
95 (55,6%)
81 (51,9%)
Candida glabrata
24 (15,2%)
31 (18,9%)
28 (15,8%)
27 (15,4%)
35 (20,5%)
32 (20,5%)
57 (24,1%)
42 (23,3%)
Candida parapsilosis
17 (10,8%)
12 (7,3%)
10 (5,6%)
14 (8%)
16 (9,4%)
18 (11,5%)
12 (5,1%)
11 (6,1%)
Candida tropicalis
7 (4,4%)
4 (2,4%)
13 (7,3%)
10 (5,7%)
8 (4,7%)
7 (4,5%)
12 (5,1%)
8 (4,4%)
Candida krusei
6 (3,8%)
5 (3%)
6 (3,4%)
5 (2,9%)
10 (5,8%)
6 (3,8%)
9 (3,8%)
1 (0,6%)
Candida dubliniensis
3 (1,7%)
1 (0,6%)
4 (2,6%)
4 (1,7%)
2 (1,1%)
Candida lipolytica
1 (0,6%)
2 (0,8%)
1 (0,6%)
Candida lusitaniae
5 (2,8%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
5 (3%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
Candida pseudotropicalis (kefyr)
2 (1,3%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
Candida species
1 (0,6%)
3 (1,8%)
1 (0,6%)
2 (1,2%)
1 (0,6%)
2 (1,2%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
Candida orthopsilosis
1 (0,6%)
Cryptococcus neoformans
Saccharomyces cerevisiae
Candida famata
2 (1,3%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
Candida pelliculosa
1 (0,6%)
Candida rugosa
1 (0,6%)
1 (0,6%)
1 (0,4 %)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
1 (0,4%)
Candida sake
4 (2,4%)
Candida sphaerica
1 (0,6%)
Candida utilis
1 (0,6%)
3 (1,7%)
Geotrichum capitatum
1 (0,6%)
1 (0,4%)
Candida melibosica
Abbildung 1:
1 (0,6%)
1 (0,6%)
Candida pulcherrima
Saccharomyces species
1 (0,6%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
2 (1,1%)
1 (0,6%)
1 (0,6%)
Trichosporon asahii
Candida guilliermondii
1 (0,6%)
1 (0,6%)
Candidämie nach Spezies und Monaten im Jahr 2014
178
Resistenzbericht Hefepilz
Abbildung 2:
Candidämie nach Spezies und Zentrum absolut für das Jahr 2014
Tabelle 8 zeigt, dass die meisten Candidämien wie in den Vorjahren auf Intensivstationen (29%) auftraten, gefolgt von
internen Abteilungen (25%) und chirurgischen Stationen (22%). Die im Vorjahr an dritter Stelle gelegenen
hämatologisch-onkologischen Abteilungen zeigten einen auffallenden Rückgang der Candidämien von 16% (2013) auf
5% (2014). Dies entspricht aber eher dem Trend der Vorjahre. Die Zunahme von Candidämien auf hämatoonkologischen Stationen dürfte daher ein einmaliges Ereignis und keine neue Entwicklung sein. Der Rest verteilte sich
auf alle anderen Abteilungen. 2014 wurde wieder der gleiche Trend wie in den Jahren 2007 bis 2012 beobachtet.
Tabelle 8:
Verteilung der Candidämie-Erreger nach Abteilung für die Jahre 2007 bis 2014
Abteilung
Intensivstation
2007
20%
2008
29%
2009
27%
2010
30%
2011
34%
2012
28%
2013
27%
2014
29%
Interne
Chirurgie
Andere
Hämato/Onkologie
Geburtshilfe/Gynäkologie
Kinder/Neonatologie
Neurologie
Urologie
20%
21%
22%
7%
3%
19%
23%
6%
5%
1%
1%
4%
3%
24%
17%
10%
6%
2%
2%
6%
27%
21%
10%
1%
2%
2%
2%
1%
19%
15%
8%
8%
3%
3%
3%
2%
22%
19%
7%
6%
1%
1%
1%
1%
19%
15%
8%
16%
1%
25%
22%
8%
5%
3%
1%
3%
3%
1%
2%
1%
1%
1%
2%
1%
1%
Infektiologie
Kinder/Neonatalogie Intensiv
Lunge
Neurochirurgie
Psychiatrie
Unbekannt
Unfallchirurgie
2%
1%
2%
1%
1%
1%
1%
2%
1%
1%
1%
2%
3%
1%
2%
1%
1%
1%
1%
2%
1%
1%
Die Altersverteilung war ähnlich wie in den Vorjahren. Auch 2014 war die Altersgruppe von 45 bis 75 Jahren am
stärksten von Candidämien betroffen (Abbildung 3 und Tabelle 9).
Tabelle 9:
Altersgruppen
<=14
15-24
25-44
45-64
65-75
>75
Gesamt
Verteilung der Candidämie-Erreger nach Altersgruppe für die Jahre 2007 bis 2014
2007
2
7
16
57
34
42
2008
7
5
29
41
53
29
2009
2
5
21
66
48
35
2010
3
5
20
68
48
31
2011
4
8
23
58
46
32
2012
3
4
16
52
50
31
2013
2
4
19
71
77
64
2014
4
2
19
58
50
45
158
164
177
175
171
156
235
178
179
Resistenzbericht Hefepilz
Abbildung 3:
Candidämie nach Spezies und Altersgruppe für das Jahr 2014
Aufgrund der Verwendung der EUCAST-Breakpoints werden die Daten wie auch schon in den Vorjahren nach Spezies
dargestellt. Das gilt vor allem für C. albicans, C. glabrata, C. parapsilosis und C. tropicalis, da für diese Spezies
Breakpoints von EUCAST etabliert wurden. Amphotericin B ist nach wie vor die Substanz, bei der nur extrem selten
resistente Stämme auftreten. Bei den Azolen zeigte sich eine nahezu unveränderte Resistenzsituation, die nicht
bedenklich ist. Im Jahresvergleich zeigt sich eindeutig, dass keine signifikanten Veränderungen der Verteilung der
Werte für die Minimale Hemmkonzentration (MHK) vorliegen. C. glabrata bleibt die Spezies mit den höchsten MHKWerten und der höchsten Resistenzrate gegenüber Azolen.
Bei den Echinocandinen fallen, wie in den letzten beiden Jahren Diskrepanzen auf, sodass es schwierig erscheint, den
korrekten Anteil an resistenten Stämmen zu bestimmen, ohne molekularbiologische Untersuchungen durchzuführen.
Auffallend ist jedoch, dass die MHK-Verteilung über den gesamten Beobachtungszeitraum (2007-2014) nur
geringfügige Schwankungen zeigt, sodass davon ausgegangen werden kann, dass derzeit kein Trend zu einer stärkeren
Resistenzentwicklung vorliegt. Vereinzelt wurden resistente Stämme detektiert.
Legende zu Abbildung 4, 8, 9 und 11: Die rote Linie markiert den Bereich der empfindlichen Stämme.
Legende zu Abbildung 5, 6, 7 und 10: Die erste rote Linie markiert die Grenze zwischen empfindlichen und dosisabhängig empfindlichen Stämmen.
Die zweite rote Linie markiert den Beginn des resistenten Bereiches.
Legende zu den Abbildungen 4-11: Der Wert 0,008 µg/ml entspricht ≤0,008 µg/ml, der Wert 64 µg/ml ≥64 µg/ml.
Amphotericin B-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014
100
C_glabrata (µg/ml)
75
50
25
180
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,032
0,016
0
0,008
Abbildung 4:
Resistenzbericht Hefepilz
100
100
C_parapsilosis ( µg/ml)
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,032
0,016
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0
0,25
0
0,125
25
0,064
25
0,032
50
0,016
50
0,008
75
0,008
C_tropicalis (µg/ml)
75
100
andere Candi da s peci es ( µg/ml )
75
50
25
Tabelle 10:
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,032
0,016
0,008
0
Amphotericin B-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014
Andere
C. species
C.tropicalis
C.parpsilosis
C. glabgrata
C.albicans
Species Jahr
≤0,008
0,016
0,032
0,064
0,125
0,25
0,5
1 2 4 8 16 32 ≥64
2008 7,4% (7) 7,4% (7) 11,6% (11) 10,5% (10) 13,7% (13)
7,4% (7) 41,1% (39) 1,1% (1) - - - - 2009
1% (1) 3,8% (4) 13,3% (14) 18,1% (19) 12,4% (13) 39% (41) 12,4% (13)
- - - - - 2010 6,4% (7) 0,9% (1) 10% (11) 14,5% (16) 14,5% (16) 40,9% (45) 12,7% (14)
- - - - - 2011
- 2,1% (2) 10,5% (10) 14,7% (14)
8,4% (8) 48,4% (46) 15,8% (15)
- - - - - 2012 2,5% (2) 5,1% (4) 11,4% (9) 13,9% (11) 19% (15) 29,1% (23) 19% (15)
- - - - - 2013 0,8% (1) 0,8% (1)
2,3% (3) 10,9% (14) 53,1% (68) 29,7% (38) 2,3% (3)
2014
0,9% (1)
1,7% (2)
7,7% (9) 65% (76) 24,8% (29)
2009
- 11,1% (3) 55,6% (15) 33,3% (9)
- - - - - 2010
7,4% (2) 11,1% (3) 33,3% (9) 44,4% (12) 3,7% (1) - - - - 2011
3% (1)
3% (1) 33,3% (11) 51,5% (17) 9,1% (3) - - - - 2012
3,2% (1) 16,1% (5) 38,7% (12) 35,5% (11) 6,5% (2) - - - - 2013
1,8% (1)
5,5% (3) 54,5% (30) 25,5% (14) 12,7% (7)
2014
2,4%(1)
2,4%(1) 26,8% (11) 51,2% (21) 17,1% (7)
2008 16,7% (2)
8,3% (1) 16,7% (2)
25% (3)
8,3% (1)
25% (3)
- - - - - 2009 10% (1) 20% (2)
10% (1)
20% (2)
30% (3) 10% (1) - - - - 2010 7,1% (1) 7,1% (1)
7,1% (1)
7,1% (1) 57,1% (8) 14,3% (2)
- - - - - 2011
- 6,2% (1) 18,8% (3)
25% (4)
- 43,8% (7)
6,2% (1)
- - - - - 2012 7,1% (1)
- 21,4% (3) 28,6% (4) 28,6% (4)
7,1% (1) 7,1% (1) - - - - 2013
8,3% (1) 16,7% (2) 33,3% (4 41,7% (5)
2014
63,6% (7) 27,4% (3)
9,1% (1)
2008
- 25% (1)
75% (3)
- - - - - 2009
- 8,3% (1) 16,7% (2) 16,7% (2)
- 58,3% (7)
- - - - - 2010
- 10% (1)
20% (2)
20% (2)
40% (4)
10% (1)
- - - - - 2011
- 12,5% (1) 12,5% (1)
25% (2)
50% (4)
- - - - - 2012
- 16,7% (1) 66,7% (4) 16,7% (1)
- - - - - 2013
16,7% (2)
50% (6) 33,3% (4)
2014
22,2% (2) 55,6% (5) 22,2% (2)
2008 10% (2)
5% (1)
10% (2)
5% (1)
20% (4)
10% (2)
35% (7)
5% (1) - - - - 2009
- 6,7% (1)
6,7% (1)
6,7% (1) 13,3% (2) 33,3% (5) 33,3% (5)
- - - - - 2010
- 9,1% (1)
9,1% (1) 18,2% (2)
9,1% (1) 36,4% (4) 18,2% (2)
- - - - - 2011 7,1% (1) 7,1% (1) 14,3% (2)
7,1% (1) 14,3% (2) 28,6% (4) 21,4% (3) - - - - 2012
- 6,7% (1)
6,7% (1)
6,7% (1)
- 26,7% (4) 33,3% (5) 20% (3) - - - - 2013
6,7% (1)
6,7% (1)
6,7% (1)
6,7% (1)
40% (6) 33,3% (5)
2014
12,5% (1) 12,5% (1)
75% (6)
Tabelle 10 zeigt die MHK-Verteilung gegenüber AmB. Auch 2014 lagen alle Stämme im empfindlichen Bereich.
181
Resistenzbericht Hefepilz
Abbildung 5:
Fluconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014
100
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0,13
0,06
0,01
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0
0,13
0
0,06
25
0,03
25
0,02
50
0,01
50
100
64
32
16
8
4
1
0,5
0,25
0,13
0,06
0,01
64
32
16
4
2
1
0,5
0
0,25
0
0,13
25
0,06
25
0,03
50
0,02
50
0,01
C_tropicalis (µg/ml)
75
0,03
C_parapsilosis ( µg/ml)
75
0,02
100
C_glabrata (µg/ml)
75
0,03
C_albicans (µg/ml)
75
0,02
100
100
andere Candida species (µg/ml)
75
50
25
Tabelle 11:
C.glabrata
C.parapsilosis
C.tropicalis
64
32
16
8
Fluconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014
Species Jahr ≤0,008 0,016
0,032
0,064
2009
1% (1)
2010
- 1,8% (2)
2011
- 2,1% (2)
2012
- 6,3% (5)
2013
- 0,87% (1)
2014
- 0,8% (1)
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
- 6,2% (1)
2012
2013
2014
2008
2009
2010
- 10% (1)
2011
2012
2013
2014
2008
- 5,6% (1)
2009
2010
2011
2012
- 15,4% (2)
2013
2014
Andere
C species
4
2
1
0,5
0,25
0,13
0,06
0,02
0,01
0
0,125
15,2% (16)
18% (20)
7,4% (7)
27,8% (22)
24,1% (32)
20,3% (24)
3,7% (1)
10% (1)
7,1% (1)
6,2% (1)
10% (1)
8,3% (1)
25% (2)
11,1% (2)
6,2% (1)
-
0,25
0,5
1
2
4
8
16
32
≥64
26,7% (28) 12,4% (13) 40% (42)
1% (1)
1% (1)
2,9% (3)
25,2% (28)
4,5% (5) 42,3% (47)
0,9% (1) 4,5% (5)
1,8% (2)
- 0,9% (1)
22,3% (21)
8,5% (8) 56,4% (53)
- 3,2% (3)
13,9% (11)
7,6% (6) 41,8% (33)
1,3% (1)
1,3% (1)
23,3% (31)
5,3% (7) 41,4% (55)
0,8% (1)
3% (4)
0,8% (1) 0,8% (1)
20,3% (24) 10,2% (12) 44,1% (52)
2,5% (3) 0,8% (1)
0,8% (1)
- 19,4% (6) 12,9% (4) 25,8% (8) 12,9% (4) 3,2% (1) 6,5% (2) 19,4% (6)
3,6% (1)
3,6% (1) 10,7% (3) 17,9% (5) 17,9% (5) 14,3% (4) 10,7% (3) 21,4% (6)
3,7% (1) 14,8% (4)
7,4% (2) 29,6% (8) 22,2% (6) 11,1% (3)
- 7,4% (2)
2,9% (1) 26,5% (9) 29,4% (10) 11,8% (4) 11,8% (4) 2,9% (1)
- 14,7% (5)
3,3% (1) 13,3% (4)
3,3% (1) 30% (9)
30% (9) 3,3% (1) 3,3% (1) 13,3% (4)
3,6% (2) 12,5% (7) 25% (14) 28,6% (16) 7,1% (4) 8,9% (5) 14,3% (8)
4,9% (2) 29,3% (12) 14,6% (6) 31,7% (13) 14,6% (6) 4,9% (2)
16,7% (2) 41,7% (5) 33,3% (4)
8,3% (1)
30% (3)
50% (5)
- 10% (1)
28,6% (4)
- 42,9% (6) 14,3% (2) 7,1% (1)
18,8% (3) 12,5% (2) 37,5% (6)
- 12,5% (2)
6,2% (1)
33,3% (5) 26,7% (4) 33,3% (5)
6,7% (1)
8,3% (1)
8,3% (1) 58,3% (7) 16,7% (2)
8,3% (1)
9,1% (1) 18,2% (2) 54,5% (6) 18,2% (2)
25% (1)
50% (2)
- 25% (1)
23,1% (3) 15,4% (2) 53,8% (7)
- 7,7% (1)
30% (3)
30% (3)
20% (2)
25% (2)
- 62,5% (5)
- 12,5% (1)
50% (3)
- 33,3% (2)
- 16,7% (1)
16,7% (2)
75% (9)
25% (2) 12,5% (1) 37,5% (3)
16,7% (3)
5,6% (1) 33,3% (6)
5,6% (1)
5,6% (1)
- 11,1% (2) 5,6% (1)
6,2% (1)
6,2% (1)
25% (4) 12,5% (2)
6,2% (1) 12,5% (2) 12,5% (2) 12,5% (2)
- 18,2% (2) 27,3% (3)
- 9,1% (1)
9,1% (1) 18,2% (2) 18,2% (2)
- 21,4% (3)
7,1% (1)
- 28,6% (4) 28,6% (4) 14,3% (2)
- 38,5% (5) 15,4% (2)
- 7,7% (1) 23,1% (3)
14,3% (2)
7,1% (1) 14,3% (2)
7,1% (1)
7,1% (1) 7,1% (1) 42,9% (6)
11,1%(1)
- 44,4% (4) 11,1%(1) 11,1%(1) 11,1%(1)
- 11,1%(1)
182
Resistenzbericht Hefepilz
Tabelle 11 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Fluconazol. Bei C. albicans war nur 1 Stamm (0,8%) resistent,
während es bei C. glabrata weder empfindliche noch resistente Stämme gab, 100% lagen im intermediären Bereich. Alle C.
parapsilosis-Stämme waren empfindlich. 22,2% (2 Stämme) von C. tropicalis waren resistent. C. krusei gilt als intrinsisch resistent
und wurde daher in dieser Aufstellung nicht extra angeführt.
Abbildung 6:
Itraconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014
100
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,008
64
32
8
16
4
2
1
0,500
0
0,250
0
0,125
25
0,064
25
0,032
50
0,016
50
0,008
C_glabrata (µg/ml)
75
0,032
C_albicans (µg/ml)
75
0,016
100
100
andere Candida species (µg/ml)
75
50
25
Tabelle 12:
Andere
C. species
C.tropicalis
C.parapsilosis
C.glabrata
C.albicans
Species
Jahr
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,016
0,008
0
Itraconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014
≤0,008
0,016
0,032
0,064
0,125
0,25
0,5
1
6,6% (5)
7,9% (6) 23,7% (18)
6,6% (5)
26,4% (14) 30,2% (16) 18,9% (10)
3,8% (2)
8% (4)
14% (7) 32% (16)
16% (8)
2,6% (1) 21,1% (8) 26,3% (10) 18,4% (7)
- 14,3% (6) 31% (13) 23,8% (10)
2,4% (1)
7,1% (3) 35,7% (15)
6,7%(1) 13,3% (2)
6,2% (1)
- 12,5% (2)
5% (1)
6,7% (1)
- 12,5% (1)
20% (2)
10% (1)
20% (2)
20% (2)
12,5% (1) 37,5% (3)
- 12,5% (1)
50% (2)
50% (2)
16,7% (1)
- 33,3% (2)
- 15,4% (2)
7,7% (1)
25% (1)
25% (1)
25% (1)
50% (2)
25% (1)
25% (1)
40% (2)
20% (1)
25% (1)
60% (3)
20% (1)
- 33,3% (1)
26,3% (5)
5,3% (1) 10,5% (2)
5,3% (1)
12,5% (1)
- 12,5% (1)
- 11,1% (1)
12,5% (1) 12,5% (1)
-
46,1% (35)
18,9% (10)
28% (14)
26,3% (10)
26,2% (11)
33,3% (14)
46,7% (7)
14,8% (4)
12,5% (2)
5% (1)
30% (3)
37,5% (3)
33,3% (2)
38,5% (5)
75% (3)
25% (1)
40% (2)
25% (1)
15,8% (3)
12,5% (1)
12,5% (1)
14,3% (1)
-
3,9% (3)
1,9% (1)
2% (1)
7,1% (3)
33,3% (5)
7,4% (2)
6,2% (1)
25% (4)
10% (2)
13,3% (2)
12,5% (1)
16,7% (1)
15,4% (2)
25% (1)
5,3% (1)
37,5% (3)
44,4% (4)
28,6% (2)
100% (1)
1,3% (1)
5,3% (2)
2,4% (1)
9,5% (4)
7,4% (2)
18,8% (3)
12,5% (2)
20% (4)
15,4% (2)
20% (1)
66,7% (2)
10,5% (2)
12,5% (1)
60% (3)
22,2% (2)
28,6% (2)
-
2,6% (2)
33,3% (9)
6,2% (1)
12,5% (2)
25% (5)
13,3% (2)
12,5% (1)
12,5% (1)
7,7% (1)
25% (1)
15,8% (3)
12,5% (1)
25% (2)
14,3% (1)
-
2
4
8
16
32
- 1,3% (1)
- 2,4% (1)
2,4% (1)
3,7% (1) 7,4% (2) 3,7% (1)
6,2% (1)
- 12,5% (2)
15% (3)
5% (1)
26,7% (4) 13,3% (2) 13,3% (2)
50% (4) 12,5% (1)
12,5% (1) 12,5% (1)
25% (2)
25% (1)
5,3% (1)
40% (2)
22,2% (2)
25% (2)
- 12,5% (1)
14,3% (1)
-
12,5% (1)
2,4% (1)
22,2% (6)
56,2% (9)
12,5% (2)
15% (3)
13,3% (2)
12,5% (1)
12,5% (1)
-
-
Tabelle 12 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Itraconazol. Neuerdings gibt es von EUCAST
klinische Breakpoints für C. albicans, C. tropicalis und C. parapsilosis, diese kommen hier erstmalig zur Anwendung.
Lediglich 20% der C. albicans-Stämme sind empfindlich, 80% hingegen resistent. 2014 wurde weder C. tropicalis noch
C. parapsilosis gegenüber Itraconazol getestet. Kämen hier die CLSI-Kriterien zur Anwendung, so wären 5 C. albicansStämme (33,3%) im intermediären (dosisabhängig-empfindlichen) Bereich, alle anderen Stämme wären empfindlich.
183
≥
64
-
Resistenzbericht Hefepilz
Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz der beiden Bewertungssysteme. Bei C. glabrata sind keine klinischen
Breakpoints von EUCAST etabliert worden. Würden die Breakpoints für die bereits genannten Spezies herangezogen,
wären alle Stämme bis auf einen resistent. Bei einem Vergleich der Verteilung mit den Vorjahren zeigt sich keine
Änderung der Resistenzsituation.
Abbildung 7:
Voriconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014
100
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,008
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0
0,125
0
0,064
25
0,032
25
0,016
50
0,008
50
100
100
andere Candida species ( µg/ml)
50
25
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,032
0,016
0,008
0
184
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,008
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0
0,125
0
0,064
25
0,032
25
0,016
50
0,008
50
75
C_tropicalis (µg/ml)
75
0,032
C_parapsilosis (µg/ml)
75
0,016
100
C_albicans ( µg/ml)
75
0,32
C_glabrata (µg/ml)
75
0,016
100
Resistenzbericht Hefepilz
Tabelle 13:
Andere
C. species
C.tropicalis
C.para
psilosis
C.glabrata
C.albicans
Species Jahr
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Voriconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014
≤0,008
29,5% (28)
41% (43)
39,6% (44)
30,5% (29)
50,6% (39)
56,2% (73)
58,5% (69)
3,2% (1)
7,4% (2)
3% (1)
6,7% (2)
8,3% (1)
20% (2)
21,4% (3)
18,8% (3)
38,5% (5)
9,1% (1)
20% (2)
8,3% (1)
33,3% (3)
20% (4)
6,2% (1)
9,1% (1)
7,1% (1)
20% (3)
6,7% (1)
33,3% (3)
0,016
14,7% (14)
13,3% (14)
9,9% (11)
10,5% (10)
9,1% (7)
8,5% (11)
13,6% (16)
18,5% (5)
12,1% (4)
3,3% (1)
1,9% (1)
33,3% (4)
20% (2)
7,1% (1)
25% (4)
23,1% (3)
27,3% (3)
36,4% (4)
25% (1)
8,3% (1)
30% (3)
12,5% (1)
40% (2)
15% (3)
13,3% (2)
20% (3)
11,1% (1)
0,032
6,3% (6)
3,8% (4)
1,8% (2)
4,2% (4)
1,3% (1)
3,8% (5)
8,5% (10)
6,5% (2)
10,7% (3)
3,7% (1)
18,2% (6)
1,9% (1)
4,9% (2)
25% (3)
10% (1)
7,1% (1)
12,5% (2)
30,8% (4)
41,7% (5)
9,1% (1)
25% (3)
30% (3)
12,5% (1)
20% (1)
41,7% (5)
22,2% (2)
10% (2)
6,2% (1)
18,2% (2)
7,1% (1)
13,3% (2)
-
0,064
34,7% (33)
11,4% (12)
9% (10)
8,4% (8)
9,1% (7)
10,8% (14)
13,6% (16)
12,9% (4)
10,7% (3)
7,4% (2)
21,2% (7)
3,3% (1)
3,8% (2)
4,9% (2)
25% (3)
30% (3)
6,2% (1)
7,7% (1)
36,4% (4)
18,2% (2)
25% (1)
8,3% (1)
10% (1)
12,5% (1)
8,3% (1)
22,2% (2)
15% (3)
12,5% (2)
9,1% (1)
7,1% (1)
13,3% (2)
6,7% (1)
11,1% (1)
0,125
0,25
0,5
1
2
4
8 16 32 ≥64
10,5% (10)
2,1% (2) 1,1% (1)
- 1,1% (1) - 25,7% (27)
3,8% (4)
1% (1)
- - 36% (40)
- 0,9% (1) 2,7% (3)
- - 44,2% (42)
1,1% (1) 1,1% (1)
- - 28,6% (22)
1,3% (1)
- - 18,5% (24)
0,8% (1) 0,8% (1) 0,8% (1)
- - - - 16,1% (5)
29% (9) 6,5% (2) 9,7% (3) 3,2% (1) 9,7% (3) 3,2% (1) - 28,6% (8) 10,7% (3) 10,7% (3) 14,3% (4) 3,6% (1) 10,7% (3)
- - 40,7% (11) 11,1% (3) 7,4% (2)
- 3,7% (1)
- - 24,2% (8) 12,1% (4)
- 6,1% (2)
- 3% (1) - 40% (12) 26,7% (8) 6,7% (2)
- 6,7% (2) 6,7% (2)
- - 41,5% (22) 20,8% (11) 7,5% (4) 13,2% (7) 7,5% (4) 1,9% (1)
- - 51,2% (21) 24,4% (10) 12,2% (5) 2,4% (1)
- - 8,3% (1)
- - 10% (1)
- 10% (1)
- - 64,3% (9)
- - 31,2% (5)
6,2% (1)
- - - - 18,2% (2)
9,1% (1)
- - 27,3% (3)
- 9,1% (1)
- - 25% (1)
- 25% (1) - 41,7% (5) 16,7% (2)
- - 10% (1)
- - 37,5% (3)
- 12,5% (1) 12,5% (1)
- - 20% (1)
20% (1)
- - 41,7% (5)
- - 22,2% (2)
- - 10% (2)
15% (3) 10% (2)
5% (1)
- - 43,8% (7) 18,8% (3)
- 12,5% (2)
- - 45,5% (5)
9,1% (1)
- 9,1% (1)
- - 28,6% (4) 42,9% (6) 7,1% (1)
- - 13,3% (2) 13,3% (2) 13,3% (2) 6,7% (1) 6,7% (1)
- - 6,7% (1) 33,3% (5)
- 13,3% (2)
- - 22,2% (2) 11,1% (1) 11,1% (1)
- - -
Tabelle 13 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Voriconazol. Eine C. parapsilosis (9,1%) war
resistent, C. albicans und C. tropicalis waren in allen Fällen empfindlich. Für C. glabrata gibt es keine Breakpoints,
jedoch zeigten 39% der Stämme eine MHK > 0,12 µg/ml und wären damit im resistenten Bereich gelegen. Auch diese
Werte entsprechen denen der Vorjahre.
Abbildung 8:
Posaconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014
100
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,008
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0
0,125
0
0,064
25
0,032
25
0,016
50
0,008
50
100
185
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,008
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0
0,25
0
0,125
25
0,064
25
0,032
50
0,016
50
0,008
C_tropicalis (µg/ml)
75
0,032
C_parapsilosis ( µg/ml)
75
0,016
100
C_glabrata (µg/ml)
75
0,032
C_albicans (µg/ml)
75
0,016
100
Resistenzbericht Hefepilz
100
andere Candida species (µg/ml)
75
50
25
Tabelle 14:
Andere
C. species
C.tropicalis
C.parapsilosis
C.glabrata
C.albicans
Species
Jahr
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,032
0,016
0,008
0
Posaconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014
≤0,008
9% (7)
27,6% (27)
28,2% (31)
45,3% (43)
35,4% (29)
13,9% (15)
20,9% (23)
4% (1)
2,9% (1)
3,1% (1)
20% (2)
35,7% (5)
18,8% (3)
18,8% (3)
9,1% (1)
30% (3)
12,5% (1)
42,9% (3)
11,1% (1)
10,5% (2)
28,6% (4)
7,1% (1)
20% (3)
11,1% (1)
0,016
19,2% (15)
35,7% (35)
26,4% (29)
22,1% (21)
24,4% (20)
22,2% (24)
23,6% (26)
8% (2)
2,9% (1)
5,3% (2)
50% (5)
30% (3)
42,9% (6)
43,8% (7)
43,8% (7)
40% (4)
40% (4)
25% (1)
36,4% (4)
20% (2)
37,5% (3)
14,3% (1)
11,1% (1)
22,2% (2)
15,8% (3)
7,1% (1)
6,7% (1)
6,7% (1)
22,2% (2)
0,032
38,5% (30)
12,2% (12)
18,2% (20)
13,7% (13)
22% (18)
23,1% (25)
33,6% (37)
8% (2)
2,9% (1)
30% (3)
30% (3)
7,1% (1)
18,8% (3)
25% (4)
20% (2)
20% (2)
25% (1)
18,2% (2)
30% (3)
25% (2)
11,1% (1)
22,2% (2)
21,1% (4)
14,3% (2)
27,3% (3)
14,3% (2)
13,3% (2)
20% (3)
-
0,064
0,125
0,25
0,5
1
2
4
8
16
32 ≥64
15,4% (12)
7,7% (6) 10,3% (8)
10,2% (10)
7,1% (7) 6,1% (6)
- 1% (1)
10% (11) 10,9% (12) 3,6% (4) 1,8% (2) 0,9% (1)
10,5% (10)
4,2% (4) 3,2% (3)
- 1,1% (1)
14,6% (12)
1,2% (1)
- 1,2% (1) 1,2% (1)
28,7% (31)
7,4% (8) 1,9% (2)
- 0,9% (1) 0,9% (1)
0,9% (1)
15,5% (17)
5,5% (6) 0,9% (1)
16,7% (5)
- 16,7% (5) 23,3% (7) 13,3% (4)
- 13,3% (4) 6,7% (2) 3,3% (1)
6,7% (2)
7,4% (2)
7,4% (2) 7,4% (2) 14,8% (4) 7,4% (2) 7,4% (2) 3,7% (1) 7,4% (2) 7,4% (2) 29,6% (8)
4% (1)
8% (2)
8% (2)
12% (3)
16% (4) 12% (3)
4% (1)
16% (4)
2,9% (1)
5,7% (2) 17,1% (6) 17,1% (6) 25,7% (9) 8,6% (3) 2,9% (1) 2,9% (1)
8,6% (3)
6,2% (2) 6,2% (2) 12,5% (4) 15,6% (5) 6,2% (2) 9,4% (3)
- 40,6% (13)
5% (2)
5% (2) 2,5% (1) 22,5% (9) 17,5%(7)
10% (4) 5% (2)
2,5% 30% (12)
5,3% (2)
- 7,9% (3) 5,3% (2) 18,4% (7) 23,7% (9) 10,5% (4) 2,6% (1) 13,2% (5)
7,9% (3)
10% (1)
10% (1)
20% (2)
7,1% (1)
- 7,1% (1)
6,2% (1)
- 6,2% (1) 6,2% (1)
12,5% (2)
20% (2)
10% (1)
10% (1)
20% (2)
20% (2)
25% (1)
25% (1)
18,2% (2)
- 18,2% (2)
10% (1)
- 10% (1)
12,5% (1)
- 12,5% (1)
28,6% (2) 14,3% (1)
77,8% (7)
22,2% (2)
- 22,2% (2)
15,8% (3) 10,5% (2) 10,5% (2) 10,5% (2) 5,3% (1)
28,6% (4)
- 21,4% (3)
9,1% (1)
9,1% (1) 18,2% (2) 18,2% (2) 18,2% (2)
21,4% (3)
7,1% (1) 42,9% (6)
- 7,1% (1)
6,7% (1) 13,3% (2) 13,3% (2) 26,7% (4)
6,7% (1) 13,3% (2) 6,7% (1) 33,3% (5) 6,7% (1)
- 6,7% (1)
22,2% (2) 22,2% (2) 11,1% (1)
- 11,1% (1)
-
Tabelle 14 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Posaconazol. Auch hier ist ein Breakpoint, der
bei 0,06 µg/ml liegt, für C. albicans, C. tropicalis und C. parapsilosis etabliert. Alle bis auf 7 C. albicans-Stämme (6,4%)
waren empfindlich. Zwei Stämme von C. parapsilosis (20%) waren resistent, während C. tropicalis in allen Fällen
empfindlich war. Für C. glabrata gibt es keine Breakpoints, jedoch zeigten 89,4% der Stämme eine MHK von ≥ 0,12
µg/ml und wären damit im resistenten Bereich gelegen. Nur 4 Stämme wären im empfindlichen Bereich gelegen. Die
Resistenzsituation entspricht der der Vorjahre.
186
Resistenzbericht Hefepilz
Abbildung 9:
Caspofungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014
100
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0,64
100
a ndere Ca ndi da
s peci es (µg/ml )
0,008
0,016
0,064
0,125
0,25
0,5
1
2
4
8
16
32
64
100
75
187
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,032
0,008
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0
0,25
0
0,125
25
0,064
25
0,032
50
0,016
50
0,008
C_tropicalis (µg/ml)
75
0,016
C_parapsilosis (µg/ml)
75
50
25
0
0,125
0,008
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0
0,125
0
0,064
25
0,032
25
0,016
50
0,008
50
100
C_glabrata (µg/ml)
75
0,032
C_albicans (µg/ml)
75
0,016
100
Resistenzbericht Hefepilz
Tabelle 15:
Andere
C. species
C.tropicalis
C.parapsilosis
C.glabrata
C.albicans
Species
Jahr
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Caspofungin-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014
≤0,008
1,1% (1)
2% (2)
1,8% (2)
1,4% (1)
3,7% (1)
6,2% (1)
-
0,016
1,1% (1)
3,6% (4)
11,1% (8)
10% (1)
-
0,032
3,2% (3)
17,3% (17)
13,5% (15)
16,7% (12)
1,8% (1)
25% (1)
8,3% (1)
7,1% (1)
9,1% (1)
-
0,064
21,3% (20)
37,8% (37)
34,2% (38)
27,8% (20)
8,9% (4)
7,3% (4)
4,3% (2)
18,5% (5)
14,8% (4)
22,2% (4)
5,6% (1)
50% (2)
16,7% (2)
10% (1)
16,7% (1)
7,1% (1)
9,1% (1)
-
0,125
48,9% (46)
29,6% (29)
34,2% (38)
30,6% (22)
31,1% (14)
38,2% (21)
30,4% (14)
45,2% (14)
37% (10)
37% (10)
50% (9)
25% (4)
9,5% (2)
11,1% (2)
10% (1)
21,4% (3)
25% (3)
60% (6)
50% (3)
50% (1)
20% (4)
21,4% (3)
9,1% (1)
9,1% (1)
33,3% (1)
-
0,25
20,2% (19)
12,2% (12)
9% (10)
12,5% (9)
55,6% (25)
52,7% (29)
65,2% (30)
51,6% (16)
37% (10)
37% (10)
27,8% (5)
62,5% (10)
85,7% (18)
61,1% (11)
16,7% (2)
21,4% (3)
18,2% (2)
33,3% (2)
25% (1)
41,7% (5)
10% (1)
33,3% (2)
50% (1)
100% (3)
100% (1)
25% (5)
9,1% (1)
27,3% (3)
42,9% (3)
100% (1)
0,5
3,2% (3)
1% (1)
2,7% (3)
3,7% (1)
7,4% (2)
6,2% (1)
4,8% (1)
22,2% (4)
50% (6)
50% (5)
50% (7)
27,3% (3)
25% (1)
50% (1)
8,3% (1)
10% (1)
30% (6)
28,6% (4)
54,5% (6)
18,2% (2)
14,3% (1)
-
1
0,9% (1)
3,2% (1)
25% (3)
30% (3)
7,1% (1)
18,2% (2)
50% (2)
16,7% (1)
20% (4)
28,6% (4)
18,2% (2)
27,3% (3)
14,3% (1)
66,7% (2)
-
2
4
8 16
32 ≥64
- 1,1% (1)
2,2% (1)
- 2,2% (1)
3,7% (1)
8,3% (1)
10% (1)
27,3% (3) 9,1% (1)
- 25% (1)
16,7% (1) 33,3%(2)
- 50% (1)
5% (1)
7,1% (1)
9,1% (1)
28,6% (2)
-
Tabelle 15 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Caspofungin. Hier wurden wie im letzten Jahr
die neuen CLSI-Kriterien herangezogen, EUCAST hat für diese Substanz nach wie vor keine Breakpoints etabliert. Bei
C. albicans waren alle Stämme empfindlich. Bei C. glabrata waren hingegen lediglich 16,7% der Stämme empfindlich,
61,1% lagen im intermediären Bereich, 4 Stämme (22,2%) waren resistent. Im Vergleich zum Vorjahr waren damit
mehr Caspofungin-resistente C. glabrata-Stämme zu verzeichnen.
Abbildung 10:
Anidulafungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014
100
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,2
0,125
0,064
0,008
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0
0,25
0
0,125
25
0,064
25
0,032
50
0,016
50
0,008
C_glabrata (µg/ml)
75
0,032
C_albicans (µg/ml)
75
0,016
100
100
188
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,32
0,008
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0
0,25
0
0,125
25
0,065
25
0,032
50
0,016
50
0,008
C_tropicalis ( µg/ml)
75
0,064
C_parapsilosis (µg/ml)
75
0,016
100
Resistenzbericht Hefepilz
100
andere Candida species (µg/ml)
75
50
25
Tabelle 16:
Andere
C. species
C.tropicalis
C.parapsilosis
C.glabrata
C.albicans
Species
Jahr
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,032
0,016
0,008
0
Anidulafungin-MHK-Verteilung bei Candidämien C. albicans von 2007 bis 2014
≤0,008
76,9% (20)
56,5% (26)
61,1% (33)
89,7% (52)
66,7% (26)
80,4% (41)
93,2% (96)
7,1% (1)
45,5% (5)
10% (1)
38,5% (5)
12,5% (2)
4,5% (1)
25% (8)
100% (2)
50% (3)
20% (1)
55,6% (5)
50% (2)
42,9% (3)
16,7% (1)
20% (1)
33,3% (2)
37,5% (3)
0,016
15,4% (4)
13% (6)
20,4% (11)
8,6% (5)
25,6% (10)
13,7% (7)
4,9% (5)
57,1% (8)
36,4% (4)
50% (5)
46,2% (6)
62,5% (10)
77,3% (17)
56,2% (18)
16,7% (1)
75% (3)
100% (5)
22,2% (2)
28,6% (2)
50% (3)
37,5% (3)
0,032
3,8% (1)
2,2% (1)
3,7% (2)
2,6% (1)
2% (1)
7,1% (1)
15,4% (2)
25% (4)
13,6% (3)
15,6% (5)
25% (1)
60% (3)
25% (1)
50% (1)
33,3% (2)
40% (2)
16,7% (1)
-
0,064
13% (6)
3,7% (2)
3,9% (2)
14,3% (2)
20% (2)
4,5% (1)
3,1% (1)
11,1% (1)
25% (1)
16,7% (1)
16,7% (1)
12,5% (1)
0,125
4,3% (2)
5,6% (3)
1,7% (1)
12,5% (1)
20% (1)
50% (1)
14,3% (1)
33,3% (2)
20% (1)
16,7% (1)
-
0,25
3,8% (1)
10,9% (5)
1,9% (1)
14,3% (2)
9,1% (1)
10% (1)
50% (1)
40% (2)
33,3% (2)
16,7% (1)
-
0,5
2,6% (1)
9,1% (1)
25% (2)
10% (1)
20% (1)
25% (1)
27,3% (3)
33,3% (2)
12,5% (1)
1
1,9% (2)
10% (1)
33,3% (1)
12,5% (1)
10% (1)
50% (2)
9,1% (1)
25% (1)
14,3% (1)
20% (1)
16,7% (1)
-
2
3,7% (2)
50% (1)
33,3% (1)
36,4% (4)
-
4
2,6% (1)
33,3% (1)
50% (4)
40% (4)
40% (2)
27,3% (3)
11,1% (1)
-
8 16
30% (3)
-
32 ≥64
10% (1)
-
Tabelle 16 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Anidulafungin. Im Gegensatz zu Caspofungin
waren 2 C. albicans-Stämme (1,9%) resistent, alle anderen Stämme waren eindeutig empfindlich. C. glabrata war
ausschließlich empfindlich. Nachdem Anidulafungin entsprechend einer EUCAST-Empfehlung (M. Arendrup –
persönliche Mitteilung) als Indikatorsubstanz für alle Echinocandine verwendet werden kann, findet sich bei C.
albicans eine geringfügige Diskrepanz zu den Caspofungin-Daten. Bei C. parapsilosis waren ausschließlich intermediäre
Stämme zu beobachten, nach CLSI wären alle Stämme als empfindlich gewertet worden. C. tropicalis war bis auf 2
Stämme (22,2%) durchgehend empfindlich, allerdings lag 1 Stamm nur eine Titerstufe über dem Breakpoint. Nach CLSI
wäre dieser Stamm als empfindlich gewertet worden. Auch hier liegt keine Tendenz zur Veränderung des
Empfindlichkeitsverhaltens vor.
189
Resistenzbericht Hefepilz
Abbildung 11:
Micafungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014
100
100
C_glabrata (µg/ml)
75
C_albicans (µg/ml)
75
64
32
8
16
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,32
0,064
100
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,064
0,008
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0
0,125
0
0,064
25
0,032
25
0,016
50
0,008
50
Tabelle 17:
C_tropicalis (µg/ml)
75
0,032
C_parapsilosis ( µg/ml)
75
0,016
100
0,008
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,125
0,32
0
0,064
0
0,016
25
0,008
25
0,016
50
50
Micafungin-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2011 bis 2014
Species
Jahr
≤0,008
0,016
0,032
0,064
0,125
0,25
0,5
1
2
4
2011 29,4% (20) 50% (34) 16,2% (11) 4,4% (3)
2012 36,1% (26) 41,7% (30)
5,6% (4) 2,8% (2) 4,2% (3)
- 1,4% (1)
- 1,4% (1) 6,9% (5)
C. albicans
2013 42,9% (18) 40,5% (17)
9,5% (4)
- 2,4% (1)
- 4,8% (2)
2014 19,2% (5) 57,7% (15) 19,2% (5)
- 3,8% (1)
2011 16,7% (4) 70,8% (17)
4,2% (1)
- 4,2% (1) 4,2% (1)
2012 19,2% (5) 73,1% (19)
3,8% (1)
- 3,8% (1)
C. glabrata
2013 33,3% (8) 54,2% (13)
- 8,3% (2) 4,2% (1)
2014
9,1% (1) 54,5% (6) 27,3% (3) 9,1% (1)
2011
- 10% (1) 70% (7) 10% (1) 10% (1)
2012
- 14,3% (2)
- 50% (7) 28,6% (4)
- 7,1% (1)
C. parapsilosis
2013
- 60% (3) 20% (1)
- 20% (1)
2014
- 50% (1) 50% (1)
2011
80% (4)
- 20% (1)
2012
- 16,7% (1) 66,7% (4)
- 16,7% (1)
C. tropicalis
2013
2014
2011
- 16,7% (1)
- 50% (3) 16,7% (1) 16,7% (1)
2012
- 23,1% (3)
- 38,5% (5) 15,4% (2)
- 7,7% (1)
Andere C. species
2013
- 14,3% (1) 14,3% (1) 14,3% (1) 42,9% (3)
- 14,3% (1)
2014
-
8
-
-
16 32 ≥64
- - - - - - -
-
-
-
- 15,4% (2)
-
-
-
Tabelle 17 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Micafungin. Für C. albicans, C. glabrata und C.
parapsilosis gibt es Breakpoints von EUCAST. Bei C. albicans wären 23% (6 Stämme) resistent. 5 Stämme weisen
jedoch mit 0,032 ml eine durchaus niedrige MHK auf und sind nur eine Titerstufe über dem Breakpoint. 1 Stamm weist
eine MHK von 0,5 µg/ml auf und hebt sich damit deutlich von denen ab, die nur knapp über dem Breakpoint liegen.
Bei C. glabrata sind 36,4% (4 Stämme) nach diesen Kriterien als resistent zu bewerten. C. parapsilosis liegt
durchgehend im intermediären Bereich. Für C. tropicalis wurden 2014 ebenso wie 2013 keine Werte erhoben. Wie im
vorigen Jahr fällt eine Diskrepanz zu den Anidulafungin-Werten auf. Im Vergleich zu 2013 zeigten sich keine
gravierenden Änderungen.
190
Resistenzbericht Hefepilz
Tabelle 18:
Darstellung der resistenten Stämme von 2007 bis 2014 (EUCAST-Breakpoints)
Species
C. albicans
C. glabrata
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
27 20
35
34
25 23
27
5
8
8
4
7
5
11
C. krusei
C. parapsilosis
C. tropicalis
Andere C. species
Gesamt
Tabelle 19:
8
7
2
49
2
2
7
1
55
1
3
1
33
1
1
2
2
8
4
1
4
42
46
33
2014
28
1
1
5
3
3
1
36
43
Darstellung der resistenten Stämme von 2007 bis 2014 (CLSI-Breakpoints)
Spezies
C. albicans
C. glabrata
C. krusei
C. parapsilosis
2007
2
5
2
1
2008
3
7
2
2009
4
8
4
1
2
12
2
14
1
18
C. tropicalis
Gesamt
2010
9
6
2
17
2011
6
5
1
2012
10
5
5
2013
8
20
7
2014
3
10
1
2
14
1
21
1
14
36
In den Tabellen 18 und 19 ist die Anzahl der resistenten Stämme nach EUCAST und CLSI dargestellt. Vergleicht man die
beiden Tabellen miteinander, zeigt sich, dass mit der Anwendung der EUCAST-Breakpoints eine höhere Zahl an
resistenten Stämmen detektiert wird. Das betrifft besonders C. albicans, aber auch C. parapsilosis und C. tropicalis.
Auffällig ist, dass nach EUCAST C. glabrata nur einmal als resistent gewertet wurde, nach CLSI wären es jedoch 10
Stämme gewesen. Im Jahresvergleich fällt jedoch kein Trend zu einer stärkeren Resistenzentwicklung auf.
Tabelle 20:
Darstellung der resistenten Stämme getrennt nach Substanz von 2007 bis 2014
(EUCAST-Breakpoints)
AMB
AND
2007 2008 2009 2010 2011 2012
2013
2014
MIC
2007 2008 2009 2010 2011 2012
C. albicans
1
13
8
C. glabrata
2
1
2
2
1
2
1
C. krusei
C. parapsilosis
1
2013
2014
2
2
2
2
1
2011 2012
2013
2014
14
16
7
6
2
1
3
1
1
1
1
4
C. tropicalis
1
1
Andere C. species
FLU
C. albicans
C. glabrata
VOR
2007 2008 2009 2010 2011 2012
2013
2014
2007 2008 2009 2010 2011 2012
2013
1
1
3
3
1
2
1
1
3
5
6
6
2
4
8
C. krusei
C. parapsilosis
1
C. tropicalis
Andere C. species 2
5
1
1
1
1
1
1
1
1
5
1
1
1
1
4
2
1
1
2
2
1
1
2014
1
1
1
POS
C. albicans
4
ITR
2007 2008 2009 2010 2011 2012
2013
2014
25
13
7
14
2011
2012
2013
2014
11
15
12
13
23
12
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
C. krusei
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
3
3
10
3
-
2
3
1
2
-
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
C. tropicalis
5
5
Andere C. species 5
1
3
2010
k.A.
1
8
2009
43
6
19
2008
C. glabrata
C. parapsilosis
14
2007
1
2
5
5
5
5
2
1
1
1
2
2
3
5
5
2
2
k.A.
k.A. keine Angabe möglich, da keine klinischen Breakpoints etabliert
191
-
k.A.
Resistenzbericht Hefepilz
Tabelle 20 zeigt die Anzahl der resistenten Stämme im Jahresvergleich. Nach wie vor bestehen keine Resistenzen
gegenüber Amphotericin B. Bei den Echinocandinen zeigt in erster Linie C. albicans Resistenzen. Allerdings handelt es
sich ausschließlich um einzelne Stämme. Zu beachten ist auch, dass C. albicans die zahlenmäßig am stärksten
vertretene Spezies ist. Auffallend ist die hohe Anzahl von Micafungin-resistenten C. albicans-Stämmen, wenn die
EUCAST-Kriterien herangezogen werden. Allerdings war dies weniger oft zu beobachten als in den Jahren 2011 und
2012. Auch bei Posaconazol ist C. albicans die Spezies, die am häufigsten als resistent interpretiert wurde, wobei die
MHK dieser Stämme nur eine Stufe bzw. in einem Fall zwei Stufen über dem Breakpoint liegen. Insgesamt ist die
Resistenzsituation derzeit stabil, es gibt keine auffallenden Veränderungen.
Tabelle 21:
Substanz
AMB
Resistenzraten nach Substanz für durch Hefepilze verursachte Fungämien von 2007 bis 2014
(EUCAST-Breakpoints)
2007
0,7%(149)
AND
MIC
FLU
POS
VOR
ITR
6%(150)
34,6%(104)
2,5%(118)
Tabelle 22:
2008
0%(147)
2009
0%(159)
2010
0%(166)
6,7%(45)
27,9%(68)
15,2%(79)
8%(88)
3%(167)
15,7%(134)
3%(135)
15,7%(102)
4,5%(155)
9,2%(119)
4,2%(119)
5,8%(156)
17,4%(92)
4,5%(111)
7,2%(166)
13,4%(119)
6,3%(127)
2011
0%(162)
2012
0%(137)
2013
0%(216)
2014
0%(169)
4,8%(62)
3,5%(86)
2,1%(146)
16,2%(111)
4,3%(139)
3,8%(105)
2,1%(95)
15,5%(71)
5%(218)
11,8%(127)
2,6%(153)
17,9%(39)
1,1%(174)
9,2%(119)
0,8%(128)
80% (15)
Resistenzraten nach Substanz für durch Hefepilze verursachte Fungämien von 2007 bis 2014
(CLSI-Breakpoints)
Substanz
AND
CAS
MIC
ITR
FLU
2007
2,2%(134)
2008
0%(44)
2,9%(140)
2009
3%(66)
2,7%(146)
2010
4,2%(72)
3,9%(155)
VOR
11,4%(70)
3,1%(162)
2011
1,3%(79)
3,8%(105)
1%(102)
24,6%(61)
4,6%(152)
2012
1,8%(57)
7,7%(65)
7,3%(110)
25,3%(75)
4,6%(130)
2013
0%(82)
3,7%(81)
9,7%(72)
23,5%(51)
5,2%(212)
2014
2,2%(137)
6,2%(65)
0%(38)
35,3%(17)
0,6%(168)
18%(128)
4,9%(144)
21,6%(125)
5,6%(142)
15%(80)
7,1%(156)
1,6%(123)
1,7%(116)
0,8%(133)
2,1%(140)
0,8%(129)
1%(101)
1,9%(162)
0%(129)
In den Tabellen 21 und 22 ist der Prozentsatz resistenter Stämme nach EUCAST und CLSI dargestellt. Vergleicht man
die beiden Tabellen miteinander, zeigt sich, dass mit der Anwendung der EUCAST-Breakpoints ein höherer Prozentsatz
an resistenten Stämmen detektiert wird. Trotz dieses Unterschiedes ist generell nur eine niedrige Resistenzrate zu
finden. Amphotericin B ist nach wie vor die Substanz, bei der keine Probleme bestehen. Auch die Azole zeigen eine
sehr niedrige Resistenzrate. Die höchste Resistenzrate ist bei Itraconazol zu beobachten, diese lag 2014 bei 35,3%.
Auffallend ist, dass 2014 eine wesentlich geringere Rate von Fluconazol-resistenten Stämmen als in den Jahren zuvor
detektiert wurde. Alle Azole bis auf Itraconazol und Posaconazol zeigen nach wie vor einen niedrigen Prozentsatz an
resistenten Stämmen.
Bei den Echinocandinen ist die Resistenzrate bei der Anwendung der EUCAST-Breakpoints höher, als sie bisher erfasst
wurde. Auffallend ist die höhere Resistenzrate bei Micafungin, die nach EUCAST-Kriterien bei 17,9% für das Jahr 2014
liegt. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob die derzeitigen Breakpoints nicht zu niedrig angesetzt sind und dadurch
keine echte Resistenz dahinter steckt. Diese Frage kann allerdings nur mittels molekularbiologischer Untersuchungen
mit Sicherheit beantwortet werden.
6
Interpretation

Die Anzahl der erfassten Candidämien ist ähnlich wie in den Jahren 2007 bis 2012. Der im Jahr 2013
beobachtete Anstieg dürfte ein einmaliges Ereignis gewesen sein und keinen Trend in Richtung Zunahme von
Candidämien bedeuten. Die Verteilung der einzelnen Candida-Spezies über den beobachteten Zeitraum ist
relativ stabil geblieben.

C. albicans ist nach wie vor der häufigste Erreger, gefolgt von C. glabrata, C. parapsilosis und C. tropicalis.

Die meisten Candidämien fanden sich auf Intensivstationen (29%), gefolgt von internen Abteilungen (25%)
und chirurgischen Stationen (22%).
192
Resistenzbericht Hefepilz
7

Nach wie vor gilt, dass eine geringe Resistenzrate bei Candida und anderen Hefen, die aus der Blutkultur
nachgewiesen wurden, zu beobachten ist. Die höchste Resistenzrate wurde bei C. glabrata und Itraconazol
gefunden. Die in den meisten Vorjahren beobachtete relativ hohe Anzahl an Posaconazol-resistenten
C. albicans-Stämmen ist 2014 nicht so stark ausgeprägt gewesen.

Die Resistenzsituation bei Echinocandinen ist derzeit nicht besorgniserregend. Wie in den Vorjahren fällt auf,
dass mit den neuen Breakpoints eine höhere Anzahl an resistenten Stämmen gefunden wird. Außerdem
fallen Diskrepanzen zwischen den einzelnen Echinocandinen auf. Es stellt sich daher die Frage, ob es sich
dabei tatsächlich um resistente Stämme handelt oder ob andere Ursachen dafür verantwortlich sind.

Generell ist keine Tendenz zur stärkeren Resistenzentwicklung zu beobachten. Bei Beurteilung der MHKVerteilung der einzelnen Candida-Arten über den gesamten Beobachtungszeitraum zeigen sich keine
besonders auffälligen Veränderungen.
Diskussion
Für den diesjährigen Bericht wurden, wie bereits in den letzten beiden Jahren, die von EUCAST etablierten Breakpoints
herangezogen. Da diese nach wie vor nur für gewisse Spezies und bestimmte Antimykotika etabliert wurden, mussten
wie im Vorjahr für Caspofungin die von CLSI neu etablierten Breakpoints verwendet werden, für Itraconazol wurden
ebenfalls EUCAST-Breakpoints herangezogen, die erstmalig 2014 etabliert wurden. Insgesamt wurden nur wenig
resistente Stämme nachgewiesen, sodass es im Vergleich zu den Vorjahren kaum Veränderungen des
Empfindlichkeitsmusters gibt. Die höchste Resistenzrate findet sich wie schon in den Vorjahren bei Itraconazol. C.
glabrata ist die Vertreterin mit den höchsten MHK-Werten gegenüber Itraconazol. Da für diese Spezies keine
Breakpoints von EUCAST existieren, kann hier auch keine genaue Angabe zur Resistenz gegeben werden. Die in
früheren Jahren auffällig hohe Rate an Posaconazol-resistenten C. albicans-Stämmen, die sich sonst bei keinem
anderen Azol widerspiegelt, ist 2014 nicht in diesem Maße aufgefallen. 2013 waren 12,0% der C. albicans-Stämme
resistent, 2014 waren es nur 6,4%. Gegenüber Amphotericin B waren auch 2014 alle getesteten Candida-Stämme
empfindlich.
Die Resistenzrate gegenüber Echinocandinen ist ebenfalls sehr niedrig, so wurden 2,1% Anidulafungin-resistente
Stämme (2013: 3,5%) nachgewiesen. Auffallend ist, wie im Vorjahr auch schon, eine mit 17,9% relativ hohe
Resistenzrate gegenüber Micafungin, was in Diskrepanz zu den Anidulafunginwerten steht und auch nicht den Daten
der internationalen Literatur entspricht. Generell fällt eine Diskrepanz resistenter Stämme in dieser Gruppe auf,
sodass keine endgültigen Schlüsse gezogen werden können. C. parapsilosis zeigt erwartungsgemäß höhere MHKWerte, die sich primär im intermediären Bereich bewegen. 2014 wurden keine resistenten C. parapsilosis-Stämme
nachgewiesen.
Bei der Artenverteilung waren genau wie in den Vorjahren keine geschlechtsspezifischen Unterschiede zu beobachten.
Auch die Altersverteilung ist gleich geblieben, so zeigt sich, dass Candidämien in den letzten vier Beobachtungsjahren
mit geringen Verschiebungen ab dem 45. Lebensjahr am häufigsten auftraten.
Insgesamt entsprechen die hier erhobenen Daten denen der internationalen Literatur, sodass in Österreich derzeit
keine gegenläufigen Trends erkennbar sind.
8
Referenzen
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193
Resistenzbericht Hefepilz
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10.1155/2015/256580. Epub 2015 May 7.
194
Resistenzbericht Schimmelpilze
Resistenzbericht Schimmelpilze
Daten aus dem Humanbereich
Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Schimmelpilze
Autoren/Ansprechpersonen
in
in
Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl
in
Dr. Maria Aigner
Medizinische Universität Innsbruck
Department für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin
Fritz-Pregl-Straße 3
6020 Innsbruck
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Review
in
in
Univ.-Prof. Dr. Birgit Willinger
Medizinische Universität Wien
Klinische Abteilung für Mikrobiologie
Klinisches Institut für Labormedizin
Währinger Gürtel 18–20/5P
1090 Wien
E-Mail: [email protected]
195
Resistenzbericht Schimmelpilze
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
6
7
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................197
Abstract .............................................................................................................................................................................197
Einleitung ..........................................................................................................................................................................197
Methodik ...........................................................................................................................................................................198
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................198
Diskussion .........................................................................................................................................................................200
Referenzen ........................................................................................................................................................................201
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Schimmelpilzgattungen aus bronchoalveolären Lavagen und sterilen Körperregionen nach
Anzahl.......................................................................................................................................................198
In vitro Resistenz im Überblick: MHK-Verteilung aller Aspergillus-Isolate nach Anzahl ...........................199
In vitro Resistenz im Überblick: MHK-Verteilung aller Non-Aspergillus-Isolate nach Anzahl ...................200
196
Resistenzbericht Schimmelpilze
1
Zusammenfassung
Im Jahr 2014 sammelten die Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Mikrobiologie, die Medizinische
Universität Innsbruck, Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, und die analyse BioLab GmbH Linz 204
Schimmelpilzkulturen aus infektionsrelevanten Regionen; somit wurden deutlich mehr Isolate erfasst als im Vorjahr
(2013: 76 Isolate). Aspergillus-Spezies sind mit 74% (151/204) nach wie vor führend unter den Schimmelpilzen, wobei
es sich hierbei bei 79% (120/151) um Isolate aus dem Aspergillus fumigatus complex handelt.
Sämtliche Aspergillus-Isolate zeigten sich empfindlich gegenüber der empfohlenen Erstlinientherapie von Voriconazol.
Abgesehen von den Aspergillus terreus complex-Isolaten, die eine intrinsische Resistenz gegenüber Amphotericin B
aufweisen, zeigten 9% (13/151) der getesteten Isolate eine In-vitro-Resistenz gegenüber Amphotericin B; unter ihnen
alle erhobenen Aspergillus flavus complex-Isolate (1/8 der Isolate intermediär empfindlich, 7/8 der Isolate resistent);
8% erwiesen sich als in-vitro-resistent gegenüber Posaconazol, 5% gegenüber Itraconazol.
Bei den Non-Aspergillus-Spezies lag die MHK für Amphotericin B bei 40% (21/53) > 1µg/ml, für Posaconazol bei 38%
(20/53) > 0,125µg/ml und für Voriconazol bei 11% (6/53) > 1µg/ml. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass für die
Non-Aspergillus-Spezies derzeit keine klinischen Breakpoints vorliegen. Die Interpretation der Resistenztestung basiert
daher auf den für die Aspergillus-Spezies publizierten Daten.
2
Abstract
Invasive mould diseases have become increasingly common as opportunistic infections. Candida and Aspergillus
species are the most important pathogens. 204 moulds out of sterile body sites and bronchoalveolar lavages were
collected from the Medical University Vienna, Department of Laboratory Medicine, the Medical University Innsbruck,
Division of Hygiene and Medical Microbiology and the analyse BioLab GmbH of Linz in 2014. Aspergillus species, which
were isolated in 74% (151/204), are still the leading causative agents of invasive mould diseases; thereof 79%
(120/151) belong to the Aspergillus fumigatus complex.
All the tested Aspergillus isolates were susceptible to the recommended first line treatment of voriconacole. Apart
from Aspergillus terreus complex isolates, which exhibit intrinsic resistance to amphotericin B, 9% (13/151) of
Aspergillus isolates showed in vitro resistance to amphotericin B, above the mentioned all of the Aspergillus flavus
complex isolates (1/8 isolate intermediate susceptible, 7/8 isolates resistant); 8% represented in vitro resistance to
posaconazole and 5% to itraconazole, respectively.
Among the non-aspergillus isolates elevated MIC´s above 1µg/ml for amphotericin B, above 0,125µg/ml for
posaconazole and above 1µg/ml for voriconazole were detected in 40% (21/53), 38% (20/53) and 11% (6/53),
respectively. It must be pointed out that clinical breakpoints are only available for Aspergillus species and
interpretation of susceptibility testing of non aspergillus moulds is based on Aspergillus - specific data.
3
Einleitung
Mykosen gewinnen als sekundäre Erkrankungen zunehmend an Bedeutung. Ihr klinisches Bild wird von der Art des
Erregers und der Immunkompetenz des Patienten entscheidend beeinflusst und reicht von einer Besiedelung über
Organmykosen bis hin zu fulminant verlaufenden septischen Formen mit Todesfolge [1]. Die häufigsten Erreger von
Organ- und Systemmykosen in Europa sind Hefen der Gattung Candida und Schimmelpilze der Gattung Aspergillus [2].
Dieser jährliche Bericht soll die aktuelle Häufigkeit von Resistenzen invasiver Schimmelpilze gegenüber Antimykotika
darlegen.
197
Resistenzbericht Schimmelpilze
4
Methodik
Die Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Mikrobiologie (AT002), die Medizinische Universität
Innsbruck, Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (AT005), und die analyse BioLab GmbH Linz (AT001)
identifizierten Schimmelpilzkulturen und unterzogen diese einer Resistenztestung. Ziel war es, eine Analyse der
Häufigkeit und der Artverteilung klinisch relevanter Schimmelpilzisolate durchzuführen sowie die Empfindlichkeit
(MHK) der Isolate aus Proben der klinischen Routinediagnostik zu bestimmen. Die Erfassung erfolgte mittels
Erhebungsbogen, die Isolate wurden vor Ort einer Speziesbestimmung und einer Resistenztestung unterzogen. Als
Grundlage für die MHK-Testung galten entweder der E-Test oder eine andere standardisierte Mikrodilutionsmethode
(EUCAST, Version 7.0, Stand 2014).
Getestet wurden Amphotericin B, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Micafungin, Caspofungin und Flucytosin.
Die Auswertung der Resistenztestergebnisse erfolgte nach der europäischen EUCAST-Norm (European Committee on
Antibiotic Susceptibility Testing):
Amphotericin B, Itraconazol und Voriconazol wurden ab einer MHK > 2 µg/ml und Posaconazol ab einer MHK > 0,25
µg/ml als resistent gewertet. Bisher existieren keine standardisierten Breakpoints für Echinocandine und Flucytosin,
sodass hier keine eindeutige Aussage zur Resistenzlage gemacht werden kann.
5
Ergebnisse
Insgesamt gingen 204 Isolate ein (140 Isolate aus AT005, 63 aus AT002 und 1 Isolat aus AT001); 36% stammen von
Frauen und 64% von Männern, 79% (162/204) der Isolate stammen aus bronchoalveolären Lavagen. Bei 74% (n=151)
wurden Aspergillus-Spezies nachgewiesen, gefolgt von Penicillium spp. (9%, n=19), Mucormyzeten/Zygomyzeten (6%,
n=13), Dematiazeen/Schwärzepilze (4%, n=8) und Fusarium spp. (3%, n=7).
Bei den Aspergillus-Spezies handelte es sich zu 79% (n=120) um Isolate aus dem Aspergillus fumigatus complex, 8
Isolate wurden als A. flavus, 6 Isolate als A. niger, jeweils 5 Isolate als Aspergillus glaucus bzw. A. nidulans, 3 als A.
terreus, 2 als A. ochraceus und jeweils 1 Isolat als A. sydowii bzw. A. versicolor identifiziert.
Abbildung 1:
Schimmelpilzgattungen aus bronchoalveolären Lavagen und sterilen Körperregionen nach Anzahl
Der Großteil der Patienten mit nachgewiesenen Schimmelpilzen waren der Pulmologie (31%) und den Intensiv- (29%)
und chirurgischen Stationen (18%) zuzuordnen.
198
Resistenzbericht Schimmelpilze
Sämtliche Aspergillus-Isolate zeigten sich empfindlich gegenüber der empfohlenen Erstlinientherapie von Voriconazol.
Abgesehen von den Aspergillus terreus-Isolaten, die eine intrinsische Resistenz gegenüber Amphotericin B aufwiesen,
zeigten 9% (13/151) der getesteten Isolate eine In-vitro-Resistenz gegenüber Amphotericin B; unter ihnen alle
Aspergillus flavus-Isolate (1/8 der Isolate intermediär empfindlich, 7/8 der Isolate resistent); 8% erwiesen sich als invitro-resistent gegenüber Posaconazol, 5% gegenüber Itraconazol.
Abbildung 2:
In-vitro-Resistenz im Überblick: MHK-Verteilung aller Aspergillus-Isolate nach Anzahl
Bei den Non-Aspergillus-Spezies lag die MHK für Amphotericin B bei 40% (21/53) > 1µg/ml, bei Posaconazol bei 38%
(20/53) > 0,125µg/ml und bei Voriconazol bei 11% (6/53) > 1µg/ml. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass für die
Non-Aspergillus-Spezies derzeit keine klinischen Breakpoints vorliegen. Die Interpretation der Resistenztestung basiert
daher auf den für Aspergillus-Spezies publizierten Daten.
Die Fusarium-Spezies, welche bekannt für ihre verminderte Empfindlichkeit gegenüber diversen Antimykotika sind,
wurden in 71% (5/7) als resistent gegenüber Amphotercin B und Posaconazol bewertet, 43% (3/7) auch gegenüber
Voriconazol.
Bei den Mucormyzeten zeigten 23% (3/13) eine MHK > 1 µg/ml gegenüber Amphotericin B, unter ihnen ausschließlich
Rhizopus spp. (3/6); 69% (9/13) der Isolate wiesen MHKs > 0.25 µg/ml gegenüber Posaconazol auf. Bei 6 Isolaten
handelte es sich um Rhizopus spp., 5 Isolate wurden als Lichteimia spp. identifiziert und jeweils 1 Isolat als Mucorbzw. Rhizomucor-Spezies.
Da Penicillium-Spezies, ausgenommen Penicillium marneffei, bei invasiven Infektionen eine untergeordnete Rolle
spielen [3], wurde ihre Resistenzlage nicht ausgewertet.
199
Resistenzbericht Schimmelpilze
Abbildung 3:
In-vitro-Resistenz im Überblick: MHK-Verteilung aller Non-Aspergillus-Isolate nach Anzahl
AMB Amphotericin B; CAS Caspofungin; FLC Flucytosin; MIC Micafungin; ITR Itraconazol; POS Posaconazol, VOR Voriconazol
6
Diskussion
Die Zahl der in die Auswertung aufgenommenen Fadenpilze hat im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen (von 76
auf 204 Isolate). Während im Labor AT005 ein tatsächlicher Anstieg des kulturellen Nachweises von Schimmelpilzen
aus infektionsrelevanten Regionen verzeichnet werden konnte (von 70 auf 140 Isolate), gab es im Labor AT002 im
Vorjahr, in dem nur 4 Isolate erfasst wurden, einen Administrationsfehler. Da jedoch lediglich der mikroskopische
Nachweis von Pilzelementen aus einer sterilen Region beweisend für eine invasive Mykose ist, ist ein Anstieg von
kultivierten Schimmelpilzen nicht automatisch gleichzusetzen mit einem Anstieg von invasiven Erkrankungen.
Aspergillus-Spezies sind mit 74% nach wie vor führend unter den Schimmelpilzen, davon sind 79% dem Aspergillus
fumigatus complex zuzuordnen. Dies entspricht in etwa dem prozentuellen Verteilungsmuster des Vorjahres. Bei den
Non-Aspergillus-Spezies wurden vor allem Penicillium spp. (9%, n=19), Mucormyzeten/Zygomyzeten (6%, n=13),
Dematiazeen/Schwärzepilze (4%, n=8) und Fusarium spp. (3%, n=7) nachgewiesen.
Erfreulicherweise konnte bei den Aspergillus-Isolaten keine Resistenz gegenüber der empfohlenen Erstlinientherapie
von Voriconazol detektiert werden.
Die Beurteilung der Resistenzsituation der Non-Aspergillus-Isolate gestaltet sich als sehr schwierig, da nach wie vor
keine klinischen Breakpoints vorliegen. Die Interpretation der Resistenztestung basiert daher auf den für die
Aspergillus-Spezies publizierten Grenzwerten, klinische Daten zur Korrelation in vitro/in vivo fehlen.
Innerhalb der Non-Aspergillus-Spezies konnte eine Verschiebung des Keimspektrums beobachtet werden. Während es
zu einer prozentuellen Abnahme der nachgewiesenen Penicillium-Spezies kam (von 20% auf 9%), wurden im
Gegensatz dazu vermehrt Mucormyzeten (2014: n=13; 2013: n=2), Dematiazeen (2014: n=8; 2013: n= 1) und Fusarium
spp. (2014: n=8; 2013: n=0) nachgewiesen.
Insbesonders Fusarien weisen, wie bekannt, eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber diversen Antimykotika auf.
Voriconazol zeigte mit einer Resistenzrate von 43% in vitro die beste Empfindlichkeit, allerdings wurden lediglich 7
Isolate getestet.
200
Resistenzbericht Schimmelpilze
Mucormyzeten wurden zu 23% (n=3) bzw. 69% (9/13) als resistent gegenüber Amphotericin B bzw. Posaconazol
bewertet, allerdings wurden auch hier nur 13 Isolate getestet. Ausschließlich Rhizopus spp. zeigten erhöhte MHKs
gegenüber Amphotericin B.
7
Referenzen
[1] Singh N and Paterson D. Aspergillus infections in transplant recipients. Clin Microbiol Rev 2005; 18:44-69.
[2] Pfaller M, Pappas P, Wingard J. Invasive fungal pathogens: current epidemiological trends. Clin Infect Dis 2006;
43:3-14.
[3] Lyratzopoulos G1, Ellis M, Nerringer R, Denning DW. Invasive infection due to Penicillium species other than P.
marneffei. J Infect 2002; 45(3):184-95.
201
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
Resistenzbericht der Österreichischen
HIV-Kohortenstudie
Teil 1:
Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in Österreich
Eine Aktivität des Vereins „Österreichische HIV-Kohortenstudie“
Ansprechpersonen
a
Mag. Stefanie Strickner
in
Dr. Gisela Leierer
Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle
Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie
Anichstraße 35
6020 Innsbruck
E-Mail: [email protected]
in
in
Review
Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Puchhammer-Stöckl
Medizinische Universität Wien
Klinisches Institut für Virologie
Kinderspitalgasse 15
1095 Wien
202
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
Zusammenfassung/Abstract .............................................................................................................................................204
Einleitung ..........................................................................................................................................................................205
Methodik ...........................................................................................................................................................................205
3.1
Österreichische HIV-Kohortenstudie .............................................................................................................................205
3.1.1 Einschlusskriterien ...................................................................................................................................................205
3.1.2 Ausschlusskriterien ..................................................................................................................................................205
3.1.3 Frequenz des Monitoring („Follow-up“) ..................................................................................................................205
3.1.4 Minimales Dataset...................................................................................................................................................205
3.1.5 Zusammenführen der Daten ...................................................................................................................................206
3.1.6 Zahl der KohortenteilnehmerInnen (HIV-Diagnose 2001-2014) ..............................................................................206
3.2
Genotypischer Resistenztest..........................................................................................................................................206
4
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................207
4.1
Anzahl der PatientInnen mit Resistenztest vor der HIV-Therapie .................................................................................207
4.2
„Frische“ Infektion (Zeitpunkt der Infektion bekannt oder berechenbar) .....................................................................207
4.3
Zeitpunkt der Infektion unbekannt ................................................................................................................................ 210
5
Interpretation und Diskussion ...........................................................................................................................................212
6
Referenzen ........................................................................................................................................................................212
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Zahl der KohortenteilnehmerInnen..........................................................................................................206
Als Resistenz gewertete Codons und Aminosäuren .................................................................................206
Anzahl der PatientInnen mit Resistenztests vor der HIV-Therapie ..........................................................207
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Infektion und Übertragungsart ..............................................208
Übertragene Resistenz nach dem Zeitpunkt der frischen HIV-Infektion, Wohnortgröße,
Übertragungsart, Geschlecht und Alter (CASCADE-Zentren) ...................................................................209
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose und Übertragungsart ..............................................210
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose, Wohnortgröße, Übertragungsart, Geschlecht
und Alter (CASCADE-Zentren) ..................................................................................................................211
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Infektion (CASCADE-PatientInnen) ........................................208
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose (CASCADE-Zentren) ................................................210
203
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
1
Zusammenfassung/Abstract
Prevalence of Transmitted Drug Resistance is Stabilising at a Low Rate in Austria
1
2
3
4
2
5
6
7
8
Strickner S. , Leierer G. , Rieger A. , Steuer A. , Sarcletti M. , Geit M. , Haas B. , Taylor N. , Kanatschnig M. , Zangerle
2
R. , for the AHIVCOS Study Group
1
2
3
Austrian HIV Cohort Study, Innsbruck, Austria, Medical University Innsbruck, Innsbruck, Austria, Medical University
4
5
Vienna, Vienna, Austria, SMZ Baumgartner Höhe, Otto-Wagner-Hospital, Vienna, Austria, General Hospital Linz, Linz,
6
7
Austria, LKH Graz West, Graz, Austria, Paracelsus Medical University Salzburg, Dept. of Internal Medicine III,
8
Salzburg, Austria, LKH Klagenfurt, Klagenfurt, Austria
Objective: To determine the prevalence of transmitted drug resistance (TDR), temporal trends in resistance, and
predictors for TDR.
Method: Newly diagnosed patients from 2001 to December 2014 from seven centres were analyzed. Mutations were
judged as resistant according to Bennett et al. (WHO 2009 mutation list). For patients with acute or recent infection
the year of infection was obtained by the date of primary HIV infection or the median point in time between negative
and positive HIV test. For patients with chronic infection the rate of resistance was plotted against the year of the HIV
diagnosis.
Results: Overall 2817 of 4420 patients had an amplifiable resistance test. The overall prevalence of TDR was 7.4% (208
of 2817 patients; 95% CI: 6.5%-8.4%). In the CASCADE-centers, the prevalence of NRTI resistance was 3.6% (2.9%4.5%), the prevalence of NNRTI resistance was 2.2% (1.7%-3.0%), and the prevalence of PI resistance was 2.3% (1.7%3.0%). The relative risk of TDR in men who have sex with men compared to heterosexual contacts was 1.6 (95% CI:
1.1-2.2). Younger patients (<33 or <34 years, respectively) had a higher relative risk of TDR (1.4; 95% CI: 1.1-1.9) than
older patients. The prevalence rate of TDR in the 622 patients with acute/recent infection was 8.3% (39 of 470
patients; 6.1%-11.1%). One patient (0.2%) showed TDR against 3 drug classes (K70R; K103N; L90M). The prevalence
rate of TDR in the 2625 patients with chronic infection was 7.5% (118 of 1574 patients; 6.3%-8.9%).
Conclusions: The prevalence of TDR among newly diagnosed patients was found to be stabilizing. No difficult to treat
cases of TDR has been observed.
Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in Österreich
1
2
3
4
2
5
6
7
8
Strickner S. , Leierer G. , Rieger A. , Steuer A. , Sarcletti M. , Geit M. , Haas B. , Taylor N. , Kanatschnig M. , Zangerle
2
R. , für die ÖHIVKOS-Studiengruppe
1
2
Österreichische HIV-Kohortenstudie, Innsbruck, Austria, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria,
3
4
5
Medizinische Universität Wien, Wien, Austria, SMZ Baumgartner Höhe, Otto-Wagner-Spital, Wien, Austria, AKH Linz,
6
7
8
Linz, Austria, LKH Graz West, Graz, Austria, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Salzburg, Austria, LKH
Klagenfurt, Klagenfurt, Austria
Ziel der Studie: Bestimmung der Prävalenz der übertragenen Resistenz (TDR), temporäre Trends der Resistenz und
Prädiktoren für TDR.
Methoden: Von 2001 bis Dezember 2014 wurden neu diagnostizierte PatientInnen aus sieben Zentren analysiert. Die
Resistenzmutationen wurden nach Bennett et al. (WHO 2009 mutation list) gewertet. Die Berechnung des Zeitpunktes
der Infektion bei frischinfizierten PatientInnen erfolgte entweder über den Zeitpunkt der akuten HIV-Infektion oder als
Mittel zwischen dem letzten negativen und dem ersten positiven HIV-Test. Bei PatientInnen mit chronischer Infektion
wurde die Rate der Resistenz gegen das Jahr der HIV-Diagnose abgebildet.
Ergebnisse: Insgesamt hatten 2.817 von 4.420 PatientInnen einen amplifizierbaren Resistenztest. Die
Gesamtprävalenz der TDR betrug 7,4% (208 von 2.817 PatientInnen; 95% CI: 6,5%-8,4%). In den CASCADE-Zentren
belief sich die Prävalenz der NRTI-Resistenz auf 3,6% (2,9%-4,5%), die Prävalenz der NNRTI-Resistenz lag bei 2,2%
(1,7%-3,0%), und die Prävalenz der PI-Resistenz betrug 2,3% (1,7%-3,0%). Das relative Risiko der TDR bei
homosexuellen Männern im Vergleich zu einer heterosexuellen Infektion lag bei 1,6 (95% CI: 1,1-2,2). Jüngere
PatientInnen (<33 bzw. <34 Jahre) hatten im Vergleich zu älteren ein höheres Risiko für TDR (1,4; 95% CI: 1,1-1,9). Die
Prävalenzrate der TDR von den 622 PatientInnen mit akuter/frischer Infektion belief sich auf 8,3% (39 von 470
PatientInnen; 6,1%-11,1%). 1 Patient (0,2%) wies eine TDR gegen 3 Medikamentenklassen (K70R; K103N; L90M) auf.
Die Prävalenzrate der TDR bei den 2.625 PatientInnen mit chronischer Infektion betrug 7,5% (118 von 1574
PatientInnen; 6,3%-8,9%).
Schlussfolgerungen: Die Prävalenz der TDR bei den neu diagnostizierten PatientInnen erwies sich als stabil. Es konnten
keine Schwierigkeiten bei der Behandlung von TDR beobachtet werden.
204
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
2
Einleitung
Der weit verbreitete Gebrauch der antiretroviralen Kombinationstherapie (cART) in Europa war mit einer deutlichen
Erhöhung der Lebenserwartung verbunden. Mit dieser Verbesserung ging jedoch eine erhöhte Übertragung
medikamentenresistenter HI-Viren einher: Schätzungsweise 10-15% ART-naiver PatientInnen in Europa und den USA
tragen Viren mit mindestens einer Resistenzmutation in sich. Diese Mutationen sind ein Hauptgrund für virologisches
Versagen und können die Therapieantwort beeinflussen. Therapierichtlinien empfehlen genotypische Testungen bei
therapienaiven PatientInnen, um das Vorliegen einer übertragenen Resistenz (TDR) abzuklären und die
Erstbehandlung optimal abstimmen zu können. Bis jetzt sind die Auswirkungen von TDR auf virales Ansprechen und
Immunantwort jedoch noch nicht ausreichend erforscht.
3
3.1
Methodik
Österreichische HIV-Kohortenstudie
Repräsentanten von fünf österreichischen HIV-Behandlungszentren (AKH Wien, Otto-Wagner Spital Wien, AKH Linz,
LKH Innsbruck und LKH Graz West) haben Ende 2001 die „Österreichische HIV-Kohortenstudie (ÖHIVKOS)“ gegründet.
Im Jahr 2008 sind das LKH Salzburg und das LKH Klagenfurt dazu gekommen. Verantwortlich für die medizinischwissenschaftliche Koordination ist Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle von der Medizinischen Universität Innsbruck.
Ein langfristiges Ziel der Österreichischen HIV-Kohortenstudie ist eine auf freiwilliger Basis beruhende und bei
Wahrung der vollständigen Anonymität relativ weite Erfassung HIV-infizierter Personen.
Insgesamt wurden bisher 8.377 HIV-infizierte Personen in die Kohortenstudie aufgenommen. Es ist zu vermuten, dass
die Zahl der Verstorbenen höher als 2013 ist, vor allem, weil die Eingabe von PatientInnen mit länger zurück
liegendem Kontakt prinzipiell unvollständig ist. Zum größten Teil fehlt einfach die Kapazität, um retrospektiv Daten
einzugeben.
3.1.1
Einschlusskriterien
In die Kohorte werden die PatientInnen der sieben HIV-Zentren aufgenommen, wenn folgende Bedingung erfüllt ist:

Nachweis der HIV-Infektion
3.1.2
Ausschlusskriterien

Wunsch von HIV-BehandlerInnen

Wunsch von PatientInnen
3.1.3
Frequenz des Monitoring („Follow-up“)
Die Kohortenteilnehmer sollten für die Kohortenstudie wenigstens alle sechs Monate in einem der sieben HIV-Zentren
untersucht und dokumentiert werden. Daraus ergeben sich auch keine zusätzlichen Kosten, weil diese
Untersuchungen aus medizinischen Gründen meist alle drei Monate durchzuführen sind.
3.1.4
Minimales Dataset
 Letzter negativer und erster positiver HIV-Test
 Erster Kontakt im HIV-Zentrum
 Alter, Geschlecht, Übertragungsweg für HIV
 AIDS, alle Todesfälle
 CD4 Lymphozyten, HIV RNA, Hämoglobin
 Koinfektionen (Syphilis, CMV, Hepatitis B, Hepatitis C, Tuberkulose)
 Resistenzen gegenüber antiretroviralen Medikamenten
 Antiretrovirale Therapien (auch zurückliegende Therapien)
205
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
3.1.5
Zusammenführen der Daten

Vollständige Anonymisierung der KohortenteilnehmerInnen

Halbjährlich
3.1.6
Zahl der KohortenteilnehmerInnen (HIV-Diagnose 2001-2014)
Herangezogen wurden nur PatientInnen, bei denen HIV nach 2001 diagnostiziert wurde, da der Resistenztest erst ab
diesem Zeitpunkt routinemäßig eingesetzt wurde.
Tabelle 1:
Zahl der KohortenteilnehmerInnen
HIV-Test 2001-2014
3.2
OWS
Wien
AKH
Wien
Linz
Salzburg
Innsbruck
Graz
Klagenfurt
Gesamt
1162
1553
393
253
496
406
157
4420
Genotypischer Resistenztest
Für die Analyse der Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren wurden nur Resistenztests herangezogen, die vor
der antiretroviralen Therapie durchgeführt wurden. Analysiert wurden einerseits PatientInnen, bei denen der
Zeitpunkt der Infektion bekannt war oder annähernd genau berechnet werden konnte („frische Infektion“), und
andererseits Patienten, bei denen dies nicht bekannt war, nach dem Jahr des HIV-Tests.
Die Rate der Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren („Prozent mit Resistenz“) entspricht der Zahl der
PatientInnen mit Resistenzmutationen im Verhältnis zur Zahl der PatientInnen mit einem genotypischen Resistenztest.
Hierbei wird das Genom der Reversen Transkriptase (RT) und der Protease (P) sequenziert.
Genotypische Resistenztests für diesen Bericht wurden in vier Laboratorien durchgeführt, nämlich in der Virologie
Wien, dem Zentrallabor AKH Linz, dem Zentrallabor LKH Salzburg und der Hygiene Graz. Die Wertung der
Resistenzmutationen erfolgte nach Bennett DE, Camacho RJ, Otelea D et al. Drug resistance mutations for surveillance
of transmitted HIV-1 drug-resistance: 2009 update. PLoS One 2009;4(3):e4724.
Tabelle 2:
Als Resistenz gewertete Codons und Aminosäuren
Reverse Transkriptase
NRTI
M41
K65
D67
T69
K70
L74
V75
F77
Y115
F116
Q151
M184
L210
T215
K219
L
R
N, G, E
D, ins
R, E
V, I
T, M, A, S
L
F
Y
M
V, I
W
Y, F, I, S, C, D, V, E
Q, E, N, R
Protease
NNRTI
L100
K101
K103
V106
V179
Y181
Y188
G190
P225
M230
I
E, P
N, S
M, A
F
C, I, V
L, H, C
A, S, E
H
L
206
L23
L24
D30
V32
M46
I47
G48
I50
F53
I54
G73
L76
V82
N83
I84
85
N88
L90
I
I
N
I
I, L
V, A
V, M
V, L
L, Y
V, L, M, A, T, S
S, T, C, A
V
A, T, F, S, C, M, L
D
V, A, C
V
D, S
M
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
4
4.1
Ergebnisse
Anzahl der PatientInnen mit Resistenztest vor der HIV-Therapie
Von den 4.420 PatientInnen hatten 2.817 einen Resistenztest vor ART (63,7%), in den CASCADE-Zentren war dies bei
2.049 (62,9%) von 3.258 PatientInnen der Fall.
CASCADE ist eine internationale Serokonverterstudie, deren Teilnehmer besonders gut dokumentiert sind; dem
jeweiligen Zentrum liegen alle Unterlagen (sich entwickelnder Westernblot, negativer HIV-Test) vor. Für Österreich
nehmen die Krankenanstalten AKH Wien, AKH Linz, LKH Salzburg, LKH Innsbruck, LKH Graz West und LKH Klagenfurt
an CASCADE teil.
Tabelle 3:
Anzahl der PatientInnen mit Resistenztests vor der HIV-Therapie
Anzahl der HIVDiagnosen
Amplifizierbare
Resistenztests vor
ART
"Irgendeine"
Resistenz
Alle CASCADEZentren
Zentren
Alle CASCADEZentren
Zentren
Alle CASCADEZentren
Zentren
Jahr der HIV-Diagnose
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Total
4.2
301
315
297
342
331
343
357
366
311
328
317
327
268
217
207
221
207
228
234
261
266
280
243
246
237
246
210
172
118
138
174
219
218
213
229
234
220
256
231
232
188
147
49
71
107
135
145
157
173
193
176
198
177
189
153
126
8
11
11
14
12
17
17
16
24
22
19
12
12
13
3
7
7
9
9
16
13
13
21
16
12
10
11
10
4420
3258
2817
2049
208
157
„Frische“ Infektion (Zeitpunkt der Infektion bekannt oder berechenbar)
Als „frisch“ infiziert („Serokonverter“) gelten:


Akute HIV-Infektion (Westernblotbanden oder Antigen/HIV RNA mit klinischem Bild)
Nachgewiesene Serokonversion, falls negativer Test maximal 3 Jahre vor dem ersten positiven Test
Berechnung des Zeitpunktes der Infektion (Jahr der HIV-Infektion):


Zeitpunkt der akuten HIV-Infektion
Mittel zwischen dem letzten negativen und dem ersten positiven HIV-Test
Jüngere PatientInnen (<33 Jahre; OR=1,5, 95% CI: 1,1-2,1) sowie PatientInnen, deren Helferzellen jemals unter 200
Zellen/µl gesunken sind (OR=1,6, 95% CI: 1,04-2,5), hatten ein etwas höheres, PatientInnen aus Hochprävalenzländern
(Prävalenz von HIV in der Bevölkerung >1%; OR=0,5, 95% CI: 0,3-0,99) und Frauen, die sich auf heterosexuellem Weg
mit HIV infiziert haben (OR=0,6, 95% CI: 0,3-0,9), ein etwas niedrigeres Risiko für eine übertragene Resistenz.
207
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
Tabelle 4:
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Infektion und Übertragungsart
Anzahl der
HIV-Infektionen
Alle
Zentren
CASCADEZentren
Amplifizierbare
Resistenztests vor ART
Alle
Zentren
CASCADEZentren
"Irgendeine"
Resistenz
Alle
Zentren
CASCADEZentren
Jahr der HIV-Infektion
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Übertragungsart
MSM
IDU
Heterosexuell
Andere
Total
Abbildung 1:
66
41
57
63
72
53
69
63
61
81
83
53
48
20
37
24
29
47
53
43
55
54
52
64
65
43
39
17
46
25
44
47
47
42
52
51
48
63
70
44
40
15
20
10
20
33
33
36
44
44
41
51
55
38
33
12
5
5
3
3
2
7
5
6
7
4
4
2
-
2
3
2
3
2
6
4
5
5
1
4
2
-
468
130
217
15
830
397
64
153
8
622
367
85
172
10
634
310
36
118
6
470
36
6
11
53
30
1
8
39
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Infektion (CASCADE-PatientInnen)
Das Jahr 2014 ist in der Grafik nicht abgebildet, da aufgrund der Definition der frischen Infektion nur eine begrenzte
Zahl von PatientInnen definiert werden kann.
208
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
Tabelle 5:
Übertragene Resistenz nach Zeitpunkt der frischen HIV-Infektion, Wohnortgröße, Übertragungsart, Geschlecht und Alter (CASCADE-Zentren)
Resistenz gegen
Zahl der ResistenzHIVTests
Infektionen vor ART
Wildtyp
NRTI oder
NNRTI
oder PI
NRTI
NNRTI
PI
NRTI
und
PI
NRTI
und
NNRTI
NNRTI
und
PI
3-KlassenResistenz
Jahr der HIV-Infektion
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
37
24
29
47
53
43
55
54
52
64
65
43
39
17
20
10
20
33
33
36
44
44
41
51
55
38
33
12
18
10
17
31
30
34
38
40
36
46
54
34
31
12
2
3
2
3
2
6
4
5
5
1
4
2
-
2
2
1
4
2
1
1
3
-
1
2
2
2
2
3
3
1
1
1
-
1
3
2
3
1
1
1
-
1
1
1
-
2
-
1
1
1
-
1
-
294
113
211
4
242
94
133
1
225
82
123
1
17
12
10
-
6
4
6
-
9
5
4
-
7
3
2
-
2
1
-
1
1
-
3
-
1
-
397
64
153
8
310
36
118
6
280
35
110
6
30
1
8
-
11
1
4
-
16
2
-
9
3
-
2
1
-
2
-
3
-
1
-
523
99
400
70
363
68
37
2
14
2
18
0
12
-
3
-
2
-
3
-
1
-
<33 Jahre
≥33 Jahre
311
311
227
243
203
228
24
15
10
6
10
8
5
7
1
2
2
3
1
Gesamt
622
470
431
39
16
18
12
3
2
3
1
Wohnortgröße
<100 000
≥100 000
>1 Million
Fehlend
Übertragungsart
MSM
IDU
Hetero
Andere/Fehlend
Geschlecht
Mann
Frau
Alter beim HIV-Test
209
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
4.3
Zeitpunkt der Infektion unbekannt
Jüngere PatientInnen (<34 Jahre) hatten ein etwas höheres Risiko für eine übertragene Resistenz (OR=1,5, 95%
CI: 1,03-2,3).
Tabelle 6:
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose und Übertragungsart
Anzahl der HIVDiagnosen
Alle CASCADE
Zentren
Zentren
Amplifizierbare
Resistenztests vor
ART
Alle CASCADE
Zentren
Zentren
"Irgendeine"
Resistenz
Alle CASCADE
Zentren
Zentren
Jahr der HIV-Diagnose
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Übertragungsart
MSM
IDU
Heterosexuell
Andere
Total
Abbildung 2:
252
259
249
271
266
284
299
293
250
256
230
266
212
181
178
190
179
188
186
213
221
219
192
189
166
198
163
143
88
102
139
164
177
168
185
173
177
192
163
181
141
120
34
58
89
108
117
120
136
140
140
147
120
148
112
105
4
10
8
12
9
13
14
9
18
17
11
8
11
11
1
7
4
9
7
12
10
8
16
12
7
7
10
8
1253
480
1542
293
3568
1007
275
1149
194
2625
817
269
951
133
2170
650
140
695
89
1574
75
11
58
11
155
61
7
41
9
118
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose (CASCADE-Zentren)
210
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
Tabelle 7:
Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose, Wohnortgröße, Übertragungsart, Geschlecht und Alter (CASCADE-Zentren)
Resistenz gegen
Zahl der ResistenzHIVTests
Diagnosen vor ART
Wildtyp
NRTI oder
NNRTI
oder PI
NRTI
NNRTI
PI
NRTI
und
PI
NRTI
und
NNRTI
NNRTI
und
PI
3-KlassenResistenz
Jahr der HIV-Diagnose
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
178
190
179
188
186
213
221
219
192
189
166
198
163
143
34
58
89
108
117
120
136
140
140
147
120
148
112
105
33
51
85
99
110
108
126
132
124
135
113
141
102
97
1
7
4
9
7
12
10
8
16
12
7
7
10
8
1
5
2
4
5
6
6
4
5
4
2
6
6
2
1
1
2
1
2
1
2
2
6
2
1
4
3
1
1
3
2
4
3
2
9
3
3
1
3
1
1
-
1
-
-
-
1002
477
1066
80
658
319
571
26
606
297
530
23
52
22
41
3
28
6
23
1
9
12
6
1
15
5
14
1
2
-
1
-
-
-
1007
275
1149
194
650
140
695
89
589
133
654
80
61
7
41
9
27
3
22
6
17
2
8
1
18
2
12
3
1
1
-
1
-
-
-
1937
688
1175
399
1081
375
94
24
43
15
24
4
28
7
1
1
1
-
-
<34 Jahre
≥34 Jahre
1312
1313
726
848
663
793
63
55
31
27
18
10
16
19
2
-
1
-
-
Gesamt
2625
1574
1456
118
58
28
35
2
1
0
0
Wohnortgröße
<100 000
≥100 000
>1 Million
Fehlend
Übertragungsart
MSM
IDU
Hetero
Andere/Fehlend
Geschlecht
Mann
Frau
Alter beim HIV-Test
211
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1
5
Interpretation und Diskussion
Insgesamt konnten in allen HIV-Zentren 208 (7,4%) von 2.817 PatientInnen (in den CASCADE-Zentren 157 (7,7%) von
2.049 PatientInnen) gefunden werden, die vor ihrer ersten antiretroviralen Therapie zumindest eine Mutation mit
Resistenz gegenüber HIV-Medikamenten zeigten. Ein einziger Patient hatte vor der antiretroviralen Therapie eine 3Klassen-Resistenz gegenüber NRTI, NNRTI und PI. Fünf PatientInnen waren resistent gegenüber NRTI und PI, drei
PatientInnen gegenüber NRTI und NNRTI und drei gegenüber NNRTI und PI. Die Übertragung
medikamentenresistenter HI-Viren hat in den letzten Jahren sogar abgenommen, wenngleich betont werden muss,
dass die systematische Suche nach Resistenzen vor der Therapie noch unvollständig und diese erst 2003 etabliert
worden ist. Bei frischen Infektionen hatten jüngere PatientInnen (<33 Jahre) sowie PatientInnen, deren Helferzellen
jemals unter 200 Zellen/µl gesunken sind, ein höheres und PatientInnen aus Hochprävalenzländern sowie Frauen, die
sich auf heterosexuellem Weg mit HIV infiziert haben, ein etwas niedrigeres Risiko für den Erwerb
medikamentenresistenter HI-Viren. Bei einer Infektion unbekannten Zeitpunkts hatten jüngere PatientInnen (<34
Jahre) ein höheres Risiko für den Erwerb medikamentenresistenter HI-Viren.
6
Referenzen
[1] Bannister WP et al. Transmitted drug-resistant HIV-1 and association with virologic and CD4 cell count response to
combination antiretroviral therapy in the EuroSIDA Study. J Acquir Immune Defic Syndr 2008; 48: 324-33
[2] Bennett DE, Camacho RJ, Otelea D et al. Drug resistance mutations for surveillance of transmitted HIV-1 drugresistance: 2009 update. PLoS One 2009; 4(3): e4724
[3] Booth CL, Geretti AM. Prevalence and determinats of transmitted antiretroviral drug resistance in HIV-1 infection. J
Antimicrob Chemother 2007; 59: 1047-56
[4] Mezei M et al. Molecular epidemiological analyses of env and pol sequences in newly diagnosed HIV type 1infected, untreated patients in Hungary. AIDS Research and Human Retroviruses 2011; Vol. 27
[5] Pillay D et al. The impact of transmitted drug resistance on the natural history of HIV infection and response to
first-line therapy. AIDS 2006; 20: 21-28
[6] Vercauteren J et al. Transmission of drug-resistant HIV-1 is stabilizing in Europe. J Infect Dis 2009; 200: 1503-08
[7] Wensing AM et al. Prevalence of drug-resistant HIV-1 variants in untreated individuals in Europe: implications for
clinical management. J Infect Dis 2005; 192 (6): 958-966
[8] Wheeler WH et al. Prevalence of transmitted drug resistance associated mutations and HIV-1 Subtypes in new HIV1 diagnosis, U. S.-2006. AIDS 2010; 24: 1203-12
[9] Wittkop L, et al. Effect of transmitted drug resistance on virological and immunological response to initial
combination antiretroviral therapy for HIV (EuroCoord-CHAIN joint project): a European multicohort study. Lancet
Infect Dis 2011; 11: 363-71
[10] Yerly S et al. Transmission of HIV-1 drug resistance in Switzerland: A 10-year molecular epidemiology survey. AIDS
2007; 21: 2223-29
212
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
Resistenzbericht der Österreichischen
HIV-Kohortenstudie
Teil 2:
Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie
Eine Aktivität des Vereins „Österreichische HIV-Kohortenstudie“
Ansprechpersonen
a
Mag. Stefanie Strickner
in
Dr. Gisela Leierer
Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle
Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie
Anichstraß 35
6020 Innsbruck
E-Mail: [email protected]
in
in
Review
Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Puchhammer-Stöckl
Medizinische Universität Wien
Klinisches Institut für Virologie
Kinderspitalgasse 15
1095 Wien
213
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
Zusammenfassung/Abstract ............................................................................................................................................. 215
Einleitung .......................................................................................................................................................................... 216
Methodik .......................................................................................................................................................................... 216
Ergebnisse: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie .................................................................................. 217
4.1
Antiretrovirale Therapie ................................................................................................................................................ 217
4.1.1 Zahl der PatientInnen mit antiretroviraler Therapie ............................................................................................... 217
4.1.2 Formen der antiretroviralen Therapie .................................................................................................................... 217
4.2
Zahl der NRTI-assoziierten Resistenzmutationen .......................................................................................................... 218
4.2.1 Überblick ................................................................................................................................................................. 218
4.2.2 Risikofaktoren für die Entwicklung einer Resistenz am Codon 65 der RT ............................................................... 219
4.3
Zahl der NNRTI-assoziierten Resistenzmutationen ....................................................................................................... 220
4.4
Zahl der PI-assoziierten Resistenzmutationen ............................................................................................................... 221
4.5
Kumulative Resistenz für Medikamentenklassen zum 01.01.2015 ............................................................................... 222
4.5.1 Häufigkeit von kumulativer Resistenz ..................................................................................................................... 222
4.5.2 Kumulative Resistenz nach Zeitpunkt des Therapiebeginns, Wohnort, Übertragungsart, Geschlecht und
Alter ........................................................................................................................................................................ 223
4.6
Kumulative Resistenz in Bezug zu verschiedenen Kalenderperioden der initialen Therapie ........................................ 225
4.7
Wahrscheinlichkeit einer Resistenzentwicklung ........................................................................................................... 226
4.8
PatientInnen mit 3-Klassen-Resistenz ........................................................................................................................... 227
4.8.1 3-Klassen-Resistenz für verschieden selektierte Populationen ............................................................................... 227
4.8.2 PatientInnen mit irgendeiner Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997 ........................................................... 229
5
Interpretation und Diskussion .......................................................................................................................................... 231
6
Referenzen ........................................................................................................................................................................ 231
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Tabelle 13:
Tabelle 14:
Tabelle 15:
Tabelle 16:
Als Resistenz gewertete Codons und Aminosäuren (International AIDS-Society) ................................... 216
Absolute Zahl der NRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit NRTI behandelten
PatientInnen ............................................................................................................................................ 218
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Resistenz am Codon 65 der RT ................................................ 219
Absolute Zahl der NNRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit NNRTI behandelten
PatientInnen ............................................................................................................................................ 220
Absolute Zahl der minoren PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit PI behandelten
PatientInnen ............................................................................................................................................ 221
Absolute Zahl der majoren PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit PI behandelten
PatientInnen ............................................................................................................................................ 222
Kumulative Resistenz ............................................................................................................................... 222
Kumulative Resistenz nach Zeitpunkt des Therapiebeginns und Wohnort .............................................. 223
ART-Beginn nach 2000 ............................................................................................................................. 224
Kumulative Resistenz in Bezug auf verschiedene Kalenderperioden der initialen Therapie ................... 225
3-Klassen-Resistenz für verschieden selektierte Populationen................................................................ 227
3-Klassen-Resistenz .................................................................................................................................. 227
Risikofaktoren für die Entwicklung einer 3-Klassen-Resistenz ................................................................. 228
Irgendeine Resistenz – verschieden selekierte Population (Therapiebeginn nach 1.1.1997) .................. 229
Irgendeine Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997 ......................................................................... 229
Risikofaktoren für die Entwicklung irgendeiner Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997 ................ 230
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Therapieformen im Verlauf ...................................................................................................................... 217
Resistenzentwicklung unabhängig von der Form der ART ....................................................................... 226
Resistenzentwicklung bei initialer Therapie nach 01.01.1997 ................................................................. 226
Resistenzentwicklung bei initialer Therapie mit 2 NRTI + 1 NNRTI .......................................................... 226
Resistenzentwicklung bei initialer Therapie mit 2 NRTI + 1 PI ................................................................. 226
214
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
1
Zusammenfassung/Abstract
Prevalence of Development of Drug Resistance in HIV infected patients in Austria
1
2
3
4
2
5
6
7
8
Strickner S. , Leierer G. , Steuer A. , Rieger A. , Sarcletti M. , Geit M. , Haas B. , Taylor N. , Kanatschnig M. , Zangerle
2
R. , for the AHIVCOS Study Group
1
2
3
Austrian HIV Cohort Study, Innsbruck, Austria, Medical University Innsbruck, Innsbruck, Austria, SMZ Baumgartner
4
5
Höhe, Otto-Wagner-Hospital, Vienna, Austria, Medical University Vienna, Vienna, Austria, General Hospital Linz, Linz,
6
7
Austria, LKH Graz West, Graz, Austria, Paracelsus Medical University Salzburg, Dept. of Internal Medicine III,
8
Salzburg, Austria, LKH Klagenfurt, Klagenfurt, Austria
Objective: To determine the prevalence of development of drug resistance, predictors and temporal trends in
resistance.
Method: Patients who have ever been on antiretroviral therapy (ART) from seven centres were analyzed. Mutations
were judged as resistant according to “2014 Update of the Drug Resistance Mutations in HIV-1” from the International
Antiviral-Society-USA (http://iasusa.org/resistance_mutations/mutations_figures.pdf).
Results: Overall 4181 patients have ever received ART, 4073 of them currently. 1310 had a resistance test after ART
(31.3%). The overall prevalence of development of drug resistance was 76.6% (1003 of 1310 patients), the prevalence
of NRTI resistance was 37.6%, the prevalence of NNRTI resistance was 29.2%, and the prevalence of PI resistance was
70.3%. The prevalence of 3-class-resistance was 19.5% (255 of 1310 patients). The risk factors for developing a 3-classresistance were a CD4 nadir <50 (OR=3.8; 95% CI: 2.6-5.5), a CD4 nadir between 50 and 200 (OR=2.1; 95% CI: 1.4-3.0)
and initial therapy before 1997 (OR=23.8; 95% CI: 16.0-35.4) as well as from 1997 to 2003 (OR=7.6; 95% CI: 5.1-11.5)
and an age at ART-start <30 (OR=2.1; 95% CI: 1.1-3.9). The risk to develop a 3-class-resistance was lower in patients
with a low viral load (for <400 copies/ml OR=0.3; 95% CI: 0.1-0.6) and in male (OR=0.5; 95% CI: 0.3-0.8) and female
(OR=0.5; 95% CI: 0.3-0.95) patients infected through intravenous drug use.
Conclusions: The overall prevalence of development of drug resistance is at a rather high level, while the prevalence
of 3-class-resistance was found to be stabilizing at a low level. The risk for developing resistance is small in those who
initiated therapy in recent years.
Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie
1
2
3
4
2
5
6
7
8
Strickner S. , Leierer G. , Steuer A. , Rieger A. , Sarcletti M. , Geit M. , Haas B. , Taylor N. , Kanatschnig M. , Zangerle
2
R. , für die ÖHIVKOS-Studiengruppe
1
2
3
Österreichische HIV-Kohortenstudie, Innsbruck, Austria, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria, SMZ
4
5
Baumgartner Höhe, Otto-Wagner-Spital, Wien, Austria, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria, AKH Linz, Linz,
6
7
8
Austria, LKH Graz West, Graz, Austria, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Salzburg, Austria, LKH
Klagenfurt, Klagenfurt, Austria
Ziel der Studie: Bestimmung der Prävalenz, der Prädiktoren und der temporären Trends der Resistenzentwicklung.
Methoden: Es wurden PatientInnen aus sieben Zentren analysiert, die jemals unter antiretroviraler Therapie (ART)
standen. Die Resistenzmutationen wurden nach der Mutationsliste der International Antiviral-Society-USA
(http://iasusa.org/resistance_mutations/mutations_figures.pdf) gewertet.
Ergebnisse: Insgesamt erhielten 4.181 PatientInnen jemals eine ART, 4.073 stehen aktuell unter ART. 1.310 hatten
einen Resistenztest nach ART (31,3%). Die Gesamtprävalenz der Resistenzentwicklung betrug 76,6% (1.003 von 1.310
PatientInnen), die Prävalenz der NRTI-Resistenz belief sich auf 37,6%, die Prävalenz der NNRTI-Resistenz lag bei 29,2%
und die Prävalenz der PI-Resistenz betrug 70,3%. 255 von 1.310 PatientInnen (19,5%) entwickelten eine 3-KlassenResistenz. Die Risikofaktoren für eine 3-Klassen-Resistenz waren ein CD4 Nadir <50 (OR=3,8; 95% CI: 2,6-5,5), ein CD4
Nadir zwischen 50 und 200 (OR=2,1; 95% CI: 1,4-3,0), ein erster Therapiebeginn vor 1997 (OR=23,8; 95% CI: 16,0-35,4)
sowie von 1997 bis 2003 (OR=7,6; 95% CI: 5,1-11,5) und ein Alter <30 bei Therapiebeginn (OR=2,1; 95% CI: 1,1-3,9).
Das Risiko einer 3-Klassen-Resistenz war bei PatientInnen mit niedriger Viruslast (bei <400 Kopien/ml OR=0,3; 95% CI:
0,1-0,6), bei männlichen (OR=0.5; 95% CI: 0,3-0,8) und weiblichen (OR=0.5; 95% CI: 0,3-0,95) PatientInnen, die sich
durch die Injektion von Drogen infiziert haben, geringer.
Schlussfolgerungen: Die Gesamtprävalenz irgendeiner Resistenz unter Therapie ist zwar relativ hoch, nicht jedoch die
einer therapeutisch relevanten Resistenz. Das Risiko einer Resistenzentwicklung ist bei rezenterem Therapiebeginn
gering.
215
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
2
Einleitung
Millionen von Menschen sind weltweit auf die Einnahme antiretroviraler Kombinationstherapie (cART) angewiesen.
Die dauerhafte Medikation kann allerdings zur Entwicklung von Medikamentenresistenzen führen, welche den Erfolg
der Therapie beeinflussen können, vor allem dann, wenn eine 3-Klassen-Resistenz auftritt. PatientInnen mit einer 3Klassen-Resistenz haben beispielsweise ein höheres Risiko für AIDS-Entwicklung und Mortalität. Bis jetzt liegen jedoch
keine gesicherten Daten vor, die den Langzeiteffekt einer 3-Klassen-Resistenz ausreichend beurteilen könnten. In
vielen Studien wurde bereits versucht, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Resistenzmutationen über einen
längeren Zeitraum abzuschätzen. Die Aussagekraft dieser Studien war aber durch das relativ kurze Follow-up begrenzt.
Im Gegensatz dazu ist in der Österreichischen HIV-Kohortenstudie (ÖHIVKOS) die Möglichkeit einer
Langzeitbeobachtung gegeben.
3
Methodik
Die Rate der Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie („Prozent mit Resistenz“) entspricht der Zahl der
PatientInnen mit Resistenzmutationen („genotypischer Resistenztest“) im Verhältnis zur Zahl der PatientInnen mit
antiretroviraler Therapie. Hierbei wird das Genom der Reversen Transkriptase (RT) und der Protease (P) sequenziert.
Die hier angegebenen Häufigkeiten entsprechen einem kumulativen Gesamtbefund, d. h. wenn ein Patient mehrere
Befunde mit unterschiedlichen Ergebnissen hat, wird die vom sogenannten Wildtyp abweichende Mutation gewertet.
Genotypische Resistenztests für diesen Bericht wurden in vier Laboratorien durchgeführt, nämlich in der Virologie
Wien, dem Zentrallabor AKH Linz, dem Zentrallabor LKH Salzburg und der Hygiene Graz. Die Wertung der
Resistenzmutationen erfolgte nach der Liste der internationalen AIDS-Gesellschaft “2014 Update of the Drug
Resistance Mutations in HIV-1” (http://iasusa.org/resistance_mutations/mutations_figures.pdf).
Tabelle 1:
Als Resistenz gewertete Codons und Aminosäuren (International AIDS-Society)
Reverse Transkriptase
NRTI
NNRTI
M41
A62
K65
D67
T69
K70
L74
V75
F77
Y115
F116
Q151
M184
L210
T215
K219
L
V
R, E, N
N
ins
R, E
V
I
L
F
Y
M
V, I
W
Y, F
Q, E
V90
A98
L100
K101
K103
V106
V108
E138
V179
Y181
Y188
G190
H221
P225
F227
M230
I
G
I
H, E, P
N, S
A, M, I
I
A, G, K, Q, R
D, F, T, L
C, I, V
L, H, C
A, S
Y
H
C
I, L
216
Protease
L10
V11
G16
K20
L24
D30
V32
L33
E34
M36
K43
M46
I47
G48
I50
F53
I54
Q58
D60
I62
L63
I64
H69
A71
G73
T74
L76
V77
V82
N83
I84
I85
N88
L89
L90
I93
F, R, I, V, C
I
E
R, M, I, T, V
I
N
I
I, F, V
Q
I, L, V
T
I, L
V, A
V
V, L
L, Y
V, M, L, T, S, A
E
E
V
P
L, M, V
K, R
V, I, T, L
S, T, C, A
P
V
I
A, T, F, S, I, L
D
V
V
D, S
V, I, M
M
L, M
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4
4.1
Ergebnisse: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie
Antiretrovirale Therapie
4.1.1
Zahl der PatientInnen mit antiretroviraler Therapie
Seit 1.7.2014 hatten 4.222 PatientInnen Kontakt zu einem der 7 HIV-Zentren.
4.165 (98,7%) dieser PatientInnen erhielten jemals NRTI, davon war bei 1.310 (31,5%) PatientInnen ein
amplifizierbarer Resistenztest nach ART-Beginn vorhanden.
2.717 (64,4%) PatientInnen erhielten jemals NNRTI, davon war bei 980 (36,1%) PatientInnen ein amplifizierbarer
Resistenztest nach ART-Beginn vorhanden.
2.954 (70,0%) PatientInnen erhielten jemals PI, davon war bei 1.205 (40,8%) PatientInnen ein amplifizierbarer
Resistenztest nach ART-Beginn vorhanden.
4.1.2
Formen der antiretroviralen Therapie
NRTI
NNRTI
PI
INSTI
Nukleosidische Reverse Transkriptase Inhibitoren
Nicht-nukleosidische Reverse Transkriptase Inhibitoren
Protease Inhibitoren
Integrase Inhibitoren
Abbildung 1:
Therapieformen im Verlauf
217
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4.2
Zahl der NRTI-assoziierten Resistenzmutationen
4.2.1
Überblick
Angegeben ist die Zahl der resistenten NRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit Nukleosidischen Reverse
Transkriptasehemmern („NRTI“) behandelten PatientInnen
Tabelle 2:
Absolute Zahl der NRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit NRTI behandelten
PatientInnen
Alle Zentren
Verstorbene
seit 1997 und
jemals NRTI
Aktuell in
Betreuung und
jemals NRTI
N = 809
N = 4165
Amplifizierbarer Resistenztest
335 (41.4%)
1310 (31.5%)
Resistenz gegen NRTI
153 (18.9%)
493 (11.8%)
Codon 41
56
(6.9%)
190
(4.6%)
Codon 62
7
(0.9%)
20
(0.5%)
Codon 65
7
(0.9%)
36
(0.9%)
Codon 67
50
(6.2%)
168
(4.0%)
Codon 69
2
(0.2%)
3
(0.1%)
Codon 70
37
(4.6%)
134
(3.2%)
Codon 74
20
(2.5%)
45
(1.1%)
Codon 75
3
(0.4%)
7
(0.2%)
Codon 77
0
(0.0%)
5
(0.1%)
Codon 115
4
(0.5%)
11
(0.3%)
Codon 116
2
(0.2%)
5
(0.1%)
Codon 151
2
(0.2%)
7
(0.2%)
117 (14.5%)
353
(8.5%)
Codon 184
Codon 210
40
(4.9%)
100
(2.4%)
Codon 215
65
(8.0%)
208
(5.0%)
Codon 219
36
(4.4%)
87
(2.1%)
218
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4.2.2
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Resistenz am Codon 65 der RT
Seit 1997 erhielten 6.101 PatientInnen jemals NRTI.
Tabelle 3:
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Resistenz am Codon 65 der RT
Alle Zentren
Variable
Demografische Charakteristika
Alter b ei Therapieb eginn
<30 Jahre
30-50 years
>50 years
Geschlecht/ Üb ertragungsart
Männliche IDU
Weibliche IDU
Männliche Heterosexuelle
Weibliche Heterosexuelle
Andere/Fehlend
MSM
Wohnortgröße
Fehlend
<100 000
100 000
>1 million
Krankheitsstadium
AIDS
Ja
Nein
CD4 Nadir
Fehlend
< 50 Zellen/µl
50-199 Zellen/µl
200 Zellen/µl
Krankheitsversorgung
Jemals Ab acavir
Ja
Nein
Jemals Tenofovir
Ja
Nein
ART
Vor 1.1.1997
Nach 1.1.1997
Häufigkeiten N=
43 / 6101 (0.7%)
Univariable Regression
OR (95% CI)
p-Wert
11 / 1642
29 / 3695
3 / 764
(0.7%)
(0.8%)
(0.4%)
1.7
2.0
1
0.5 –6.2
0.6 –6.6
0.411
0.252
5
4
11
11
2
10
/ 718
/ 316
/ 1195
/ 1172
/ 396
/ 2304
(0.7%)
(1.3%)
(0.9%)
(0.9%)
(0.5%)
(0.4%)
1.6
2.9
2.1
2.2
1.2
1
0.5
0.9
0.9
0.9
0.3
–4.7
–9.4
–5.0
–5.1
–5.3
0.387
0.070
0.084
0.077
0.845
0
13
6
24
/
82
/ 2139
/ 862
/ 3018
(0.0%)
(0.6%)
(0.7%)
(0.8%)
0.8
0.9
1
0.4 –1.5
0.4 –2.1
0.433
0.770
26 / 1941
17 / 4160
(1.3%)
(0.4%)
3.3
1
1.8 –6.1
<0,001
0
19
17
7
/
38
/ 1201
/ 1957
/ 2905
(0.0%)
(1.6%)
(0.9%)
(0.2%)
6.7
3.6
1
2.8 –15.9
1.5 –8.8
<0,001
0.004
18 / 2269
25 / 3832
(0.8%)
(0.7%)
1.2
1
0.7 –2.2
0.526
39 / 4703
4 / 1398
(0.8%)
(0.3%)
2.9
1
1.0 –8.2
0.042
9 / 806
34 / 5295
(1.1%)
(0.6%)
1.7
1
0.8 –3.7
0.139
*adjustiert für die Variablen: Alter, Geschlecht, Übertragungsart, Wohnortgröße, jemals Abacavir und ART
219
Modell 1 (N = 6101)
Multivariable Regression*
OR (95% CI)
p-Wert
6.0
3.2
1
3.1
1
2.5 –14.7
1.3 –7.9
-
<0,001
0.011
1.1 –8.9
0.033
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4.3
Zahl der NNRTI-assoziierten Resistenzmutationen
Angegeben ist die Zahl der resistenten NNRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit Nicht-nukleosidischen
Reverse Transkriptasehemmern („NNRTI“) behandelten PatientInnen.
Tabelle 4:
Absolute Zahl der NNRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit NNRTI behandelten
PatientInnen
Alle Zentren
Verstorbene
seit 1997 und
jemals NNRTI
N = 501
Aktuell in
Betreuung und
jemals NNRTI
N = 2717
Amplifizierbarer Resistenztest
253
(50.5%)
980
(36.1%)
Resistenz gegen NNRTI
107
(21.4%)
344
(12.7%)
Codon 90
2
(0.4%)
21
(0.8%)
Codon 98
11
(2.2%)
21
(0.8%)
Codon 100
2
(0.4%)
13
(0.5%)
Codon 101
20
(4.0%)
44
(1.6%)
Codon 103
57
(11.4%)
189
(7.0%)
Codon 106
9
(1.8%)
26
(1.0%)
Codon 108
16
(3.2%)
42
(1.5%)
Codon 138
2
(0.4%)
26
(1.0%)
Codon 179
4
(0.8%)
21
(0.8%)
Codon 181
42
(8.4%)
110
(4.0%)
Codon 188
7
(1.4%)
18
(0.7%)
Codon 190
24
(4.8%)
68
(2.5%)
Codon 221
5
(1.0%)
18
(0.7%)
Codon 225
3
(0.6%)
11
(0.4%)
Codon 227
0
(0.0%)
1
(0.0%)
Codon 230
2
(0.4%)
6
(0.2%)
220
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4.4
Zahl der PI-assoziierten Resistenzmutationen
Angegeben ist die Zahl der resistenten PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit Proteaseinhibitoren („PI“)
behandelten PatientInnen.
Tabelle 5:
Absolute Zahl der minoren PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit PI behandelten
PatientInnen
Alle Zentren
Verstorbene
seit 1997 und
jemals PI
Aktuell in
Betreuung und
jemals PI
N = 677
N = 2954
Amplifizierbarer Resistenztest
315 (46.5%)
1205 (40.8%)
Minore Resistenz gegen PI
246 (36.3%)
869 (29.4%)
Codon 10
66
(9.7%)
242
(8.2%)
Codon 11
4
(0.6%)
8
(0.3%)
Codon 16
3
(0.4%)
38
(1.3%)
Codon 20
42
(6.2%)
157
(5.3%)
Codon 24
3
(0.4%)
17
(0.6%)
Codon 33
15
(2.2%)
66
(2.2%)
Codon 34
0
(0.0%)
1
(0.0%)
Codon 36
100 (14.8%)
374 (12.7%)
Codon 43
2
(0.3%)
6
(0.2%)
Codon 53
5
(0.7%)
18
(0.6%)
Codon 60
6
(0.9%)
30
(1.0%)
Codon 62
17
(2.5%)
113
(3.8%)
Codon 63
175 (25.8%)
466 (15.8%)
Codon 64
9
(1.3%)
85
(2.9%)
Codon 69
11
(1.6%)
114
(3.9%)
Codon 71
94 (13.9%)
230
(7.8%)
Codon 73
12
(1.8%)
26
(0.9%)
Codon 77
77 (11.4%)
266
(9.0%)
Codon 85
0
(0.0%)
3
(0.1%)
Codon 89
8
(1.2%)
116
(3.9%)
Codon 93
21
(3.1%)
144
(4.9%)
221
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
Tabelle 6:
Absolute Zahl der majoren PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit PI behandelten
PatientInnen
Alle Zentren
4.5
Verstorbene
seit 1997 und
jemals PI
Aktuell in
Betreuung und
jemals PI
N = 677
N = 2954
Amplifizierbarer Resistenztest
315 (46.5%)
1205 (40.8%)
Majore Resistenz gegen PI
82 (12.1%)
216
(7.3%)
Codon 30
8
(1.2%)
34
(1.2%)
Codon 32
7
(1.0%)
11
(0.4%)
Codon 46
39
(5.8%)
97
(3.3%)
Codon 47
6
(0.9%)
11
(0.4%)
Codon 48
4
(0.6%)
13
(0.4%)
Codon 50
1
(0.1%)
5
(0.2%)
Codon 54
28
(4.1%)
63
(2.1%)
Codon 58
3
(0.4%)
16
(0.5%)
Codon 74
0
(0.0%)
2
(0.1%)
Codon 76
0
(0.0%)
1
(0.0%)
Codon 82
29
(4.3%)
87
(2.9%)
Codon 83
1
(0.1%)
1
(0.0%)
Codon 84
16
(2.4%)
27
(0.9%)
Codon 88
9
(1.3%)
30
(1.0%)
Codon 90
41
(6.1%)
101
(3.4%)
Kumulative Resistenz für Medikamentenklassen zum 01.01.2015
Für die kumulative Resistenz wird – für jedes Medikament und jede Mutation getrennt – der jeweils schlechteste
Befund täglich neu berechnet.
4.5.1
Häufigkeit von kumulativer Resistenz
Tabelle 7:
Kumulative Resistenz
Alle Zentren
Verstorbene seit
1997 und jemals
ART
Amplifizierbarer Resistenztest
Wildtyp
Aktuell in
Betreuung und
jemals ART
N = 803
N = 4181
331 (41.2%)
1310 (31.3%)
43
(5.4%)
307
(7.3%)
"irgendeine" Resistenz
288 (35.9%)
1003 (24.0%)
NRTI
153 (19.1%)
493 (11.8%)
NNRTI
117 (14.6%)
383
PI
263 (32.8%)
921 (22.0%)
NRTI und PI
132 (16.4%)
426 (10.2%)
NRTI und NNRTI
87 (10.8%)
283
(6.8%)
NNRTI und PI
108 (13.4%)
340
(8.1%)
3-Klassen-Resistenz
82 (10.2%)
255
(6.1%)
222
(9.2%)
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4.5.2
Kumulative Resistenz nach Zeitpunkt des Therapiebeginns, Wohnort, Übertragungsart, Geschlecht und Alter
Tabelle 8:
Kumulative Resistenz nach Zeitpunkt des Therapiebeginns und Wohnort
Alle Zentren
Zahl der
Zahl der
PatientInnen mit
PatientInnen
Resistenztest
Wildtyp
NRTI oder
NNRTI
oder PI
NRTI
NNRTI
Resistenz gegen
NRTI
und
PI
PI
NRTI
und
NNRTI
NNRTI
und
PI
3-KlassenResistenz
Beginn der Therapie
bis 1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Bundesland
Burgenland
Kärnten
Niederösterreich
Oberösterreich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien
Ausland
Fehlend
Gesamt
321
182
154
141
128
123
105
129
131
153
175
182
217
224
276
302
309
318
292
319
246
119
97
72
68
60
48
58
47
53
60
50
55
49
60
49
34
41
28
16
15
15
15
9
10
11
12
17
18
19
15
12
20
25
26
21
16
14
12
5
231
104
82
63
58
49
36
41
29
34
45
38
35
24
34
28
18
27
16
11
189
72
40
26
20
20
16
21
5
11
14
8
8
7
11
5
7
7
2
4
114
40
38
18
25
15
13
15
6
12
14
12
9
9
13
10
6
12
2
-
209
98
75
59
50
47
36
40
27
32
42
37
34
22
30
24
15
22
13
9
167
67
34
22
14
18
16
20
5
9
12
7
7
6
9
3
4
4
2
106
37
29
13
11
11
10
14
2
5
9
6
5
5
8
3
4
5
-
108
37
34
16
22
15
13
15
4
12
11
11
8
7
9
7
3
7
1
-
100
35
26
11
10
11
10
14
2
5
7
5
4
4
6
2
1
2
-
64
176
421
455
226
332
428
114
1878
59
28
4181
17
37
110
186
79
96
159
41
566
15
4
1310
5
6
19
40
18
48
28
9
129
4
1
307
12
31
91
146
61
48
131
32
437
11
3
1003
7
13
46
96
30
22
78
13
181
5
2
493
5
8
45
58
32
18
37
7
167
5
1
383
10
28
83
130
56
44
123
27
410
9
1
921
5
10
40
82
25
20
71
8
162
3
426
4
6
31
53
21
14
30
5
114
4
1
283
4
6
41
48
30
16
35
6
151
3
340
3
4
29
45
19
14
29
4
106
2
255
223
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
Tabelle 9:
ART-Beginn nach 2000
Alle Zentren
Zahl der
Zahl der
PatientInnen mit
PatientInnen
Resistenztest
Beginn der Therapie
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Wildtyp
NRTI oder
NNRTI
oder PI
NRTI
NNRTI
Resistenz gegen
NRTI
und
PI
PI
NRTI
und
NNRTI
NNRTI
und
PI
3-KlassenResistenz
105
129
131
153
175
182
217
224
276
302
309
318
292
319
48
58
47
53
60
50
55
49
60
49
34
41
28
16
12
17
18
19
15
12
20
25
26
21
16
14
12
5
36
41
29
34
45
38
35
24
34
28
18
27
16
11
16
21
5
11
14
8
8
7
11
5
7
7
2
4
13
15
6
12
14
12
9
9
13
10
6
12
2
-
36
40
27
32
42
37
34
22
30
24
15
22
13
9
16
20
5
9
12
7
7
6
9
3
4
4
2
10
14
2
5
9
6
5
5
8
3
4
5
-
13
15
4
12
11
11
8
7
9
7
3
7
1
-
10
14
2
5
7
5
4
4
6
2
1
2
-
17
1221
448
1446
2
222
119
305
1
85
44
102
1
137
75
203
50
30
46
49
24
60
1
124
66
192
40
24
40
29
17
30
39
17
52
22
13
27
1260
406
1316
150
170
139
308
31
72
44
104
12
98
95
204
19
26
17
74
9
37
25
65
6
89
92
186
16
21
15
62
6
20
8
43
5
29
23
51
5
16
7
35
4
2322
810
411
237
153
79
258
158
79
47
86
47
239
144
67
37
50
26
71
37
42
20
1566
1566
3132
423
225
648
134
98
232
289
127
416
77
49
126
93
40
133
267
116
383
63
41
104
49
27
76
76
32
108
40
22
62
Wohnortgröße
Fehlend
<100 000
100 000
>1 million
Übertragungsart
MSM
IDU
Hetero
Andere/Fehlend
Geschlecht
Mann
Frau
Alter beim HIV-Test
<34 Jahre
≥34 Jahre
Gesamt
224
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4.6
Kumulative Resistenz in Bezug auf verschiedene Kalenderperioden der initialen Therapie
Tabelle 10:
Kumulative Resistenz in Bezug auf verschiedene Kalenderperioden der initialen Therapie
Initiale Therapie
vor
1.1.1997
N
Jemals HIV RNA ≥ 200 Kopien/ml
470
%
Initiale Therapie
von 1.1.1997
bis 31.12.2002
N
Initiale Therapie
ab
1.1.2003
%
93.8%
537
69.1%
N
846
%
29.5%
Mind. 5x HIV RNA ≥ 200 Kopien/ml
383
76.4%
318
40.9%
269
9.4%
Kein Resistenztest nach ART
137
27.3%
374
48.1%
2335
81.5%
Resistenztest nach ART
364
72.7%
403
51.9%
530
18.5%
Gesamt
501
100%
777
100%
2865
100%
Zahl der NRTI-assoziierten Mutationen
0 Mutationen
104
20.8%
260
33.5%
442
15.4%
1 Mutation
46
9.2%
70
9.0%
61
2.1%
2 Mutationen
34
6.8%
27
3.5%
16
0.6%
3 Mutationen
46
9.2%
18
2.3%
8
0.3%
4 Mutationen
53
10.6%
15
1.9%
2
0.1%
5 Mutationen
38
7.6%
13
1.7%
0
0.0%
6 Mutationen
25
5.0%
1
0.0%
7 Mutationen
13
2.6%
8 Mutationen
3
0.6%
9 Mutationen
2
0.4%
0 Mutationen
210
41.9%
279
35.9%
425
14.8%
1 Mutation
69
13.8%
62
8.0%
63
2.2%
2 Mutationen
45
9.0%
47
6.0%
27
0.9%
3 Mutationen
22
4.4%
12
1.5%
13
0.5%
4 Mutationen
9
1.8%
3
0.4%
2
0.1%
5 Mutationen
3
0.6%
6 Mutationen
4
0.8%
7 Mutationen
2
0.4%
0 Mutationen
58
11.6%
96
12.4%
229
8.0%
1 Mutation
71
14.2%
75
9.7%
67
2.3%
2 Mutationen
67
13.4%
88
11.3%
58
2.0%
3 Mutationen
44
8.8%
44
5.7%
49
1.7%
4 Mutationen
22
4.4%
48
6.2%
63
2.2%
5 Mutationen
21
4.2%
26
3.3%
41
1.4%
6 Mutationen
22
4.4%
13
1.7%
12
0.4%
7 Mutationen
17
3.4%
3
0.4%
7
0.2%
8 Mutationen
7
1.4%
2
0.3%
2
0.1%
2
0.1%
Zahl der NNRTI-assoziierten Mutationen
Zahl der PI-assoziierten Mutationen
9 Mutationen
5
1.0%
3
0.4%
10 Mutationen
6
1.2%
1
0.1%
11 Mutationen
6
1.2%
3
0.4%
12 Mutationen
4
0.8%
0
0.0%
13 Mutationen
2
0.4%
0
0.0%
14 Mutationen
6
1.2%
1
0.1%
15 Mutationen
3
0.6%
16 Mutationen
1
0.2%
17 Mutationen
1
0.2%
21 Mutationen
1
0.2%
225
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4.7
Wahrscheinlichkeit einer Resistenzentwicklung
Abbildung 2:
Resistenzentwicklung unabhängig von der Form der ART
„Irgendeine“ Resistenz
Abbildung 3:
3-Klassen-Resistenz
Resistenzentwicklung bei initialer Therapie nach 01.01.1997
„Irgendeine“ Resistenz
Abbildung 4:
3-Klassen-Resistenz
Resistenzentwicklung bei initialer Therapie mit 2 NRTI + 1 NNRTI
Resistenz gegenüber NNRTI
Abbildung 5:
Resistenz gegenüber NRTI
Resistenzentwicklung bei initialer Therapie mit 2 NRTI + 1 PI
Resistenz gegenüber PI
Resistenz gegenüber NRTI
226
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4.8
PatientInnen mit 3-Klassen-Resistenz
4.8.1
3-Klassen-Resistenz für verschieden selektierte Populationen
Tabelle 11:
3-Klassen-Resistenz für verschieden selektierte Populationen
Alle Zentren
Alle
Todesfälle
seit 1997
An AIDS-def.
Erkrankungen
Verstorbene
seit 1997
An AIDS-def.
Erkrankungen
Verstorbene
seit 1997 und
ART > 6 Monate
Aktuell in
Betreuung und
jemals ART
N = 1103
N = 372
N = 318
N = 4181
82
28
28
3-Klassen-Resistenz
Tabelle 12:
(7.4%)
(7.5%)
(8.8%)
255
3-Klassen-Resistenz
Aktuell in Betreuung
und jemals ART
3-Klassen-Resistenz
N = 255
Alter (Jahre ± S. D.)
Bundesland
Kärnten
Oberöstereich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Wien
Andere Bundesländer
Ausland
Geschlecht
Mann
Frau
Übertragungsart
MSM
IDU
Hetero
Andere/fehlend
AIDS
CD4 Nadir (Zellen/µl ± S. D.)
Aktuelle CD4 Zellzahl (Zellen/µl ± S. D.)
Letzte HIV-RNA
≤50 Kopien/ml
51-199 Kopien/ml
≥200 Kopien/ml
Therapie (Monate ± S. D.)
227
50.9 ± 10.7
4
45
19
14
29
106
36
2
(1.6%)
(17.6%)
(7.5%)
(5.5%)
(11.4%)
(41.6%)
(14.1%)
(0.8%)
186
69
(72.9%)
(27.1%)
98
(38.4%)
30
(11.8%)
106
(41.6%)
21
(8.2%)
136
(53.3%)
115.8 ± 109.7
599.4 ± 319.5
223
(87.5%)
11
(4.3%)
21
(8.2%)
205.3 ± 61.0
(6.1%)
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
Insgesamt erhielten 4.181 der PatientInnen in aktueller Betreuung jemals eine Therapie.
Tabelle 13:
Risikofaktoren für die Entwicklung einer 3-Klassen-Resistenz
Alle Zentren
Variable
Demografische Charakteristika
Alter b ei Therapieb eginn
<30 Jahre
30-50
>50 Jahre
Geschlecht/ Üb ertragungsart
Männliche IDU
Weibliche IDU
Männliche Heterosexuelle
Weibliche Heterosexuelle
Andere/Fehlend
MSM
Wohnortgröße
Fehlend
<100 000
100 000
>1 Million
Krankheitsstadium
AIDS
Ja
Nein
CD4 Nadir
Fehlend
< 50 Zellen/µl
50-199 Zellen/µl
200 Zellen/µl
Aktuelle HIV-RNA
Fehlend
<400 Kopien/ml
400-9999 Kopien/ml
≥10000 Kopien/ml
Krankheitsversorgung
ART-Beginn
Vor 1.1.1997
1.1.1997 bis 31.12.2002
Ab 1.1.2003
Häufigkeiten N=
255 / 4181
(6.1%)
88 / 1125
153 / 2547
14 / 509
Univariable Regression
OR (95% CI)
p-Wert
Modell 1 (N = 4181)
Multivariable Regression
OR (95% CI)
p-Wert
(7.8%)
(6.0%)
(2.8%)
3.0
2.3
1
1.7 –5.3
1.3 –3.9
<0,001
0.004
2.1
1.8
1
1.1 –3.9
1.0 –3.2
0.019
0.053
18
12
54
52
21
98
/ 387
/ 199
/ 848
/ 885
/ 225
/ 1637
(4.7%)
(6.0%)
(6.4%)
(5.9%)
(9.3%)
(6.0%)
0.8
1.0
1.1
1.0
1.6
1
0.5
0.5
0.8
0.7
1.0
–1.3
–1.9
–1.5
–1.4
–2.6
0.311
0.980
0.707
0.911
0.056
0.5
0.5
1.1
0.8
1.0
1
0.3
0.3
0.7
0.6
0.5
–0.8
–1.0
–1.6
–1.2
–1.7
0.006
0.035
0.678
0.313
0.941
0
89
58
108
/
17
/ 1647
/ 629
/ 1888
(0.0%)
(5.4%)
(9.2%)
(5.7%)
0.9
1.7
1
0.7 –1.3
1.2 –2.3
0.682
0.002
0.9
1.7
1
0.6 –1.2
1.1 –2.4
0.452
0.008
136 / 1144
119 / 3037
(11.9%)
(3.9%)
3.3
1
2.6 –4.3
<0,001
0
95
105
55
/
8
/ 709
/ 1295
/ 2169
(0.0%)
(13.4%)
(8.1%)
(2.5%)
5.9
3.4
1
4.2 –8.4
2.4 –4.7
<0,001
<0,001
3.8
2.1
1
2.6 –5.5
1.4 –3.0
<0,001
<0,001
0
238
7
10
/
7
/ 4013
/
74
/
87
(0.0%)
(5.9%)
(9.5%)
(11.5%)
0.5
0.8
1
0.2 –1.0
0.3 –2.2
0.035
0.676
0.3
1.4
1
0.1 –0.6
0.4 –4.6
0.002
0.609
135 / 503
82 / 780
38 / 2898
(26.8%)
(10.5%)
(1.3%)
27.6
8.8
1
228
19.0 –40.2
6.0 –13.1
<0,001
<0,001
23.8 16.0 –35.4
7.6 5.1 –11.5
1
<0,001
<0,001
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
4.8.2
PatientInnen mit irgendeiner Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997
Tabelle 14:
Irgendeine Resistenz – verschieden selekierte Population (Therapiebeginn nach 1.1.1997)
Alle Zentren
Alle
Todesfälle
seit 1997
N = 848
Irgendeine Resistenz
Tabelle 15:
164
(19.3%)
An AIDS-def.
Erkrankungen
Verstorbene
seit 1997
An AIDS-def.
Erkrankungen
Verstorbene
seit 1997 und
ART > 6 Monate
N = 294
N = 241
52
52
(17.7%)
Aktuell in
Betreuung und
jemals ART
N = 3678
(21.6%)
668
(18.2%)
Irgendeine Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997
Aktuell in Betreuung und
jemals ART seit 1997
Irgendeine Resistenz
N = 668
Alter bei ART-Beginn (Jahre ± S. D.)
Bundesland
Kärnten
Oberöstereich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Wien
Andere Bundesländer
Ausland
Geschlecht
Mann
Frau
Übertragungsart
MSM
IDU
Hetero
Andere/fehlend
AIDS
CD4 Nadir (Zellen/µl ± S. D.)
Aktuelle CD4 Zellzahl (Zellen/µl ± S. D.)
Letzte HIV-RNA
≤50 Kopien/ml
51-199 Kopien/ml
≥200 Kopien/ml
Therapie (Monate ± S. D.)
229
32.5 ± 9.4
24
94
52
34
62
308
84
10
(3.6%)
(14.1%)
(7.8%)
(5.1%)
(9.3%)
(46.1%)
(12.6%)
(1.5%)
429
239
(64.2%)
(35.8%)
183
(27.4%)
145
(21.7%)
312
(46.7%)
28
(4.2%)
257
(38.5%)
137.0 ± 141.1
557.5 ± 322.6
553
(82.8%)
46
(6.9%)
69
(10.3%)
142.0 ± 60.2
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
Insgesamt erhielten 3.678 der PatientInnen in aktueller Betreuung nach 1.1.1997 eine Therapie.
Tabelle 16:
Risikofaktoren für die Entwicklung irgendeiner Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997
Alle Zentren
Variable
Demografische Charakteristika
Alter b ei Therapieb eginn
<30 Jahre
30-50
>50 Jahre
Geschlecht/ Üb ertragungsart
Männliche IDU
Weibliche IDU
Männliche Heterosexuelle
Weibliche Heterosexuelle
Andere/Fehlend
MSM
Wohnortgröße
Fehlend
<100 000
100 000
>1 Million
Krankheitsstadium
AIDS
Ja
Nein
CD4 Nadir
Fehlend
< 50 Zellen/µl
50-199 Zellen/µl
200 Zellen/µl
Aktuelle HIV-RNA
Fehlend
<400 Kopien/ml
400-9999 Kopien/ml
≥10000 Kopien/ml
Krankheitsversorgung
ART-Beginn
1.1.1997 bis 31.12.2002
Ab 1.1.2003
Häufigkeiten N=
668 / 3678 (18.2%)
Univariable Regression
OR (95% CI)
p-Wert
Modell 1 (N = 3678)
Multivariable Regression
OR (95% CI)
p-Wert
238 / 947
395 / 2256
35 / 475
(25.1%)
(17.5%)
(7.4%)
4.2
2.7
1
2.9 –6.1
1.9 –3.8
<0,001
<0,001
3.7
2.3
1
2.5 –5.5
1.6 –3.4
<0,001
<0,001
92
53
132
180
28
183
/ 331
/ 158
/ 780
/ 783
/ 178
/ 1448
(27.8%)
(33.5%)
(16.9%)
(23.0%)
(15.7%)
(12.6%)
2.7
3.5
1.4
2.1
1.3
1
2.0
2.4
1.1
1.6
0.8
–3.5
–5.0
–1.8
–2.6
–2.0
<0,001
<0,001
0.006
<0,001
0.248
2.1
2.3
1.3
1.7
1.1
1
1.5
1.5
1.0
1.3
0.7
–2.9
–3.4
–1.7
–2.1
–1.8
<0,001
<0,001
0.055
<0,001
0.646
1
239
120
308
/
17
/ 1452
/ 542
/ 1667
(5.9%)
(16.5%)
(22.1%)
(18.5%)
0.9
1.3
1
0.7 –1.0
1.0 –1.6
0.140
0.061
0.9
1.4
1
0.7 –1.1
1.0 –1.8
0.212
0.022
257 / 907
411 / 2771
(28.3%)
(14.8%)
2.3
1
1.9 –2.7
<0,001
0
170
243
255
/
8
/ 581
/ 1068
/ 2021
(0.0%)
(29.3%)
(22.8%)
(12.6%)
2.9
2.0
1
2.3 –3.6
1.7 –2.5
<0,001
<0,001
2.4
1.5
1
1.9 –3.1
1.2 –1.9
<0,001
<0,001
0
610
26
32
/
7
/ 3521
/
69
/
81
(0.0%)
(17.3%)
(37.7%)
(39.5%)
0.3
0.9
1
0.2 –0.5
0.5 –1.8
<0,001
0.819
0.3
1.4
1
0.2 –0.6
0.7 –2.8
<0,001
0.365
329 / 780
339 / 2898
(42.2%)
(11.7%)
5.5
1
4.6 –6.6
<0,001
5.4
1
4.4 –6.5
<0,001
230
Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2
5
Interpretation und Diskussion
Die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Resistenz gegenüber antiretroviralen Medikamenten scheint über die
Zeit abzunehmen. So beträgt das Risiko für „irgendeine“ Resistenz nach 10 Jahren ungefähr 48%, für eine NRTIassoziierte Resistenz um die 20% und für eine 3-Klassen Resistenz ca. 10%. Die Wahrscheinlichkeit einer NNRTIassoziierten Resistenz beträgt nach 10 Jahren 20%, soweit nur PatientInnen berücksichtigt wurden, deren initiale
Therapie eine NNRTI-basierte antiretrovirale Kombinationstherapie war. Die Wahrscheinlichkeit einer PI-assoziierten
Resistenz liegt nach 10 Jahren bei 45%, soweit nur PatientInnen berücksichtigt wurden, deren initiale Therapie eine PIbasierte antiretrovirale Kombinationstherapie war.
Der stärkste Risikofaktor für die Entwicklung einer kumulativen Resistenz unter der antiretroviralen Therapie ist ein
Therapiebeginn vor dem 1.1.1997 sowie ein Therapiebeginn von 1997 bis 2002. Ein weiterer Risikofaktor für die
Entwicklung von Resistenzen ist ein niedriger CD4 Nadir.
In unserer Kohorte konnte bei 43 von 6.101 PatientInnen (0,7%) eine Mutation am Codon 65 der RT (K65R)
nachgewiesen werden. Das Vorkommen der Mutation K65R war vor allem mit dem Gebrauch von Tenofovir und
weniger mit dem Gebrauch von Abacavir assoziiert und konnte häufiger bei PatientInnen mit fortgeschrittener
Immundefizienz (niedriger CD4 Nadir, AIDS) gefunden werden.
6
Referenzen
[1] Grover D et al. What is the risk of mortality following diagnosis of multidrug-resistant HIV-1? J Antimicrob
Chemother 2008; 61: 705-713
[2] Gupta R et al. Emergence of drug resistance in HIV type 1-infected patients after receipt of first-line highly active
antiretroviral therapy: A systematic review of clinical trials. Clin Infect Dis 2008; 47 (5): 712-722
[3] Mocroft A et al. Time to virological failure of 3 classes of antiretrovirals after initiation of highly active antiretroviral
therapy: Results from the EuroSIDA study group. J Infect Dis 2004; 190: 1947-56
[4] The UK Collaborative Group on HIV Drug Resistance and UK CHIC Study Group. Long-term probability of detecting
drug-resistant HIV in treatment-naïve patients initiating combination antiretroviral therapy. HIV/AIDS CID 2010: 50 (1
May); 1275-1285
[5] “2014 Update of the Drug Resistance Mutations in HIV-1” from the International AIDS-Society-USA
(http://iasusa.org/resistance_mutations/mutations_figures.pdf). 2015-04-08
[6] Von Wyl V et al. For the Swiss HIV Cohort Study. Emergence of HIV-1 drug resistance in previously untreated
patients initiating combination antiretroviral treatment: A comparison of different regimen types. Arch Intern med
2007; 167 (16): 1782-1790
231
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Antibiotikaresistenz bei ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Daten aus dem Veterinärbereich, 2014
Autor
Dr. med. vet. Peter Much
Bakk. Hao Sun
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Abteilung Statistik (STA)
Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik (DSR)
Spargelfeldstraße 191
1220 Wien
E-Mail: [email protected]
in
in
Review
Ao. Univ.-Prof. Dr. med. vet Friederike Hilbert, Dipl. ECVPH
Department/Universitätsklinik für Nutztiere und öffentliches Gesundheitswesen in der Veterinärmedizin
Veterinärmedizinische Universität Wien
Veterinärplatz 1
A-1210 Wien
232
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Beteiligte Behörden und Institutionen
Projekt
Durchführungserlass Zoonosenmonitoring 2013 – Überwachung ausgewählter
Zoonosen und Antibiotikaresistenz (BMG-74600/0235-II/B/10/2013)
BMG – Bundesministerium für Gesundheit
Abteilung II/B/10: Tiergesundheit, Handel mit lebenden Tieren und Veterinärrecht
A-1031 Wien, Radetzkystraße 2
Planung
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES)
 Bereich Daten, Statistik und Risikobewertung (DSR)
A-1220 Wien, Spargelfeldstraße 191
Probenbegleitung für Probenahmen an Hühnerschlachthöfen
Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV)
A-3430 Tulln, Bahnhofstraße 9
Probenahme
An 6 ausgewählten Schlachthöfen in Österreich durch beauftragte Tierärztinnen und Tierärzte sowie
Amtstierärztinnen und Amtstierärzte
Primärisolierungen und Differenzierungen
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Abteilung Veterinärmikrobiologie
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz
A-8010 Graz, Beethovenstraße 6
Salmonellentypisierung
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Nationale Referenzzentrale für Salmonellen
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz
A-8010 Graz, Beethovenstraße 6
Empfindlichkeitsbestimmung gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz
 Nationales Referenzlabor für antimikrobielle Resistenz
 Nationale Referenzzentrale für Salmonellen
 Nationale Referenzzentrale für Campylobacter
A-8010 Graz, Beethovenstraße 6
Datenevaluierung, Auswertung und Berichtslegung
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Bereich Daten, Statistik und Risikobewertung (DSR)
A-1220 Wien, Spargelfeldstraße 191
233
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................241
Abstract .............................................................................................................................................................................241
Einleitung ..........................................................................................................................................................................242
Methodik ...........................................................................................................................................................................244
4.1
Beprobungsrahmen und Analyse ...................................................................................................................................244
4.1.1 Herkunft der Isolate ................................................................................................................................................244
4.1.2 Beprobungsumfang .................................................................................................................................................245
4.1.3 Keimisolierung und Identifizierung..........................................................................................................................246
4.1.4 Auswertung der Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchungen und Differenzierungen.................................247
4.2
Durchführung der antimikrobiellen Empfindlichkeitstestung .......................................................................................248
4.3
Bewertung und Interpretation der Ergebnisse ..............................................................................................................249
4.3.1 Biostatische Auswertung der Resistenztestung.......................................................................................................252
4.4
Berichtslegung ............................................................................................................................................................... 253
5
Ergebnisse .........................................................................................................................................................................256
5.1
Campylobacter (C.) jejuni ...............................................................................................................................................256
5.1.1 C. jejuni-Resistenzraten auf einen Blick ...................................................................................................................256
5.1.2 Untersuchte Population ..........................................................................................................................................256
5.1.3 Anteil empfindlicher Isolate ....................................................................................................................................258
5.1.4 Bestimmungen der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung.............................. 258
5.1.5 Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei C. jejuni von Masthühnern je
Antibiotikum, 2004-2014.........................................................................................................................................260
5.1.6 Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2004-2014 ...................................................262
5.2
Indikator E. coli .............................................................................................................................................................. 265
5.2.1 E. coli-Resistenzraten auf einen Blick ......................................................................................................................265
5.2.2 Untersuchte Population ..........................................................................................................................................265
5.2.3 Anteil voll empfindlicher Isolate .............................................................................................................................. 267
5.2.4 Bestimmung der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung ..................................267
5.2.5 Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei E. coli Isoalten von Masthühnern je
Antibiotikum, 2004-2014.........................................................................................................................................271
5.2.6 Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2004-2014 ...................................................273
5.3
Salmonella spp. .............................................................................................................................................................. 275
5.3.1 Ergebnisse zur Salmonellenprävalenz bei Legehennen, Masthühnern und Mast pusten 2014 .............................275
5.3.2 Salmonella-Resistenzraten auf einen Blick ..............................................................................................................279
5.3.3 Anteil empfindlicher Isolate ....................................................................................................................................280
5.3.4 Untersuchte Populationen und Bestimmungen der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen
und deren Beurteilung beim Geflügel .....................................................................................................................281
5.3.5 Analyse von hochgradigen Resistenzraten gegenüber Ciprofloxacin ......................................................................299
5.3.6 Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei Salmonellen Isolaten von Geflügel je
Antibiotikum, 2004-2014.........................................................................................................................................299
5.3.7 Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2008-2014 ...................................................311
5.4
Mehrfachresistenzen .....................................................................................................................................................314
5.4.1 Anteile der empfindlichen Isolate sowie mit Resistenzen gegenüber einer oder mehreren Substanzen ...............314
5.4.2 Mehrfachresistenzen 2014 ......................................................................................................................................316
5.4.3 Resistenzen und Kombination von Resistenzen bei mehrfach resistenten Isolaten, 2014 .....................................318
5.4.4 Resistenzentwicklung, 2004-2014 ...........................................................................................................................320
6
Diskussion .........................................................................................................................................................................324
7
Referenzen ........................................................................................................................................................................324
234
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Abbildung 9:
Abbildung 10:
Abbildung 11:
Abbildung 12:
Abbildung 13:
Abbildung 14:
Abbildung 15:
Abbildung 16:
Abbildung 17:
Abbildung 18:
Abbildung 19:
Abbildung 20:
Abbildung 21:
Abbildung 22:
Abbildung 23:
Abbildung 24:
Abbildung 25:
Abbildung 26:
Abbildung 27:
Abbildung 28:
Abbildung 29:
Abbildung 30:
Abbildung 31:
Abbildung 32:
Schema des Probenflusses von der Probenannahme, Isolaten, Spezifizierung, Typisierung
und Austestung der Empfindlichkeit gegenüber antibakteriellen Substanzen, 2014............................... 248
MHK-Werte (%) von E. coli gegenüber CIP nach EUCAST (Stand 12.07.2015)..........................................250
Beispiel zur Unterscheidung zwischen klinischem Grenzwert und epidemiologischem Cut-offWert, beide nach EUCAST bei E. coli aus Masthühnern gegenüber CIP, 2011 .........................................251
Geographische Verteilung der Herkunfstbetriebe der Hühner, aus denen C. jejuni isoliert
wurden und Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen
Substanzklassen, 2014 .............................................................................................................................257
Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Puten, aus denen C. jejuni isoliert
wurden, und Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen
Substanzklassen, 2014 .............................................................................................................................257
Anteil empfindlicher Isolate von C. jejuni aus Hühnerherden, Putenherden und Rindern,
2004-2014 ................................................................................................................................................258
Resistenzen bei Isolaten C. jejuni aus Masthühnern und Puten, 2014 .....................................................259
Anteil von Wildtypen von C. jejuni aus Masthühnern, 2004-2014 ...........................................................262
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Isolaten von C. jejuni vom
Masthuhn, 2004-2014 .............................................................................................................................. 263
Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Hühner, aus denen E. coli Isolate
gewonnen wurden, und deren Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber
antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ..................................................................................................266
Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Puten, aus denen E. coli Isolate
gewonnen wurden, und deren Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber
antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ..................................................................................................266
Anteil voll empflindlicher Isolate von E. coli aus Hühnerherden, Putenherden, Schweinen und
drei verschiedenen Rinderpopulationen, 2004 – 2014 ............................................................................267
Resistenzen bei Isolaten von E. coli aus Masthühnern und Puten, 2014 .................................................270
Anteile Wildtypen von E. coli aus Isolaten aus Masthühnern, 2004-2014 ...............................................271
Resistenzanteile auf Basis klinischer EUCAST-Grenzwerte bei Isolaten von E. coli vom
Masthuhn, 2004-2014 .............................................................................................................................. 273
Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, isoliert im Rahmen des
Bekämpfungsprogrammes bei Legehennen, 2008-2014..........................................................................276
Anzahl an Legehennen je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellenpositiven Herden mit Bezeichnung der wichtigsten Serotypen, 2014 .....................................................276
Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, isoliert im Rahmen des
Bekämpfungsprogrammes bei Masthühnern, 2009-2014 .......................................................................277
Anzahl an Masthühnerherden je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der
Salmonellen-positiven Herden, 2014 .......................................................................................................277
Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, gewonnen im Rahmen des
Bekämpfungsprogrammes, 2010-2014 ....................................................................................................278
Anzahl an Putenherden je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellenpostiven Herden, 2014 .............................................................................................................................278
Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, gewonnen im Rahmen der Eigenkontrolle an
Masthühner-Schlachthöfen, 2014 ............................................................................................................279
Anteil empfindlicher Isolate von Salmonella aus Geflügelherden und aus Schlachthöfen von
Masthühnerkarkassen, 2004-2014...........................................................................................................281
Anzahl an Legehennenherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der Salmonellenpositiven Herkunftsbetriebe der Hühner und Anzahl der ermittelten Resistenzen gegenüber
antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ..................................................................................................281
Resistenzen bei Isolaten von SE, ST, ST monophasische Variante, S. Infantis, S. Mbandaka, S.
Montevideo. Und alle übrigen Serotypen aus Legehennenherden, 2014 ................................................284
Anzahl an Masthühnerherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der der
Salmonellen-positiven Herkunftsbetriebe der Hühner und Anzahl der ermittelten
Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ............................................................287
Resistenzen bei Isolaten von S. Enteritidis, S. Infantis, S. Montevideo, S. Senftenberg, ST und
alle übrigen Serotypen aus Masthühnerherden, 2014 .............................................................................290
Anzahl an Mastputenherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der Salmonellenpositiven Herkunftsbetriebe der Puten und Anzahl der ermittelten Resistenzen gegenüber
antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ..................................................................................................292
Resistenzen bei Isolaten von S. Agona, S. Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley aus
Putenherden, 2014 ..................................................................................................................................294
Resistenzen bei Isolaten von S. Coeln, S. Infantis und S. Montevideo aus Halshautproben von
Masthühnern, 2014 ..................................................................................................................................297
Anteile von Wildtypen von Salmonella spp. Isolaten aus Legehennen, 2008-2014 .................................303
Anteile von Wildtypen von SE Isolaten aus Legehennen, 2008-2014 ......................................................303
235
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 33:
Abbildung 34:
Abbildung 35:
Abbildung 36:
Abbildung 37:
Abbildung 38:
Abbildung 39:
Abbildung 40:
Abbildung 41:
Abbildung 42:
Abbildung 43:
Abbildung 44:
Abbildung 45:
Anteile von Wildtypen von Salmonella spp. Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014 ............................... 307
Anteile von Wildtypen von SE Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014 ....................................................307
Anteile von Wildtypen von Salmonella spp. Isolaten aus Puten, 2010-2014 ...........................................310
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella Isolaten von
Legehennen, 2008-2014...........................................................................................................................312
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella Isolaten von
Masthühnern, 2009-2014 ........................................................................................................................313
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella Isolaten von
Puten, 2010-2014 .....................................................................................................................................313
Anteile empfindlicher C. jejuni Isolate, sowie solcher mit Resistenzen gegenüber
verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen von Masthühnern und Puten, 2014 ...........................314
Anteile empfindlicher E. coli Isolate, sowie solcher mit Resistenzen gegenüber verschiedenen
antimikrobiellen Substanzklassen von Masthühnern und Puten, 2014 ...................................................315
Anteile empfindlicher Salmonella spp. Isolate, sowie solcher mit Resistenzen gegenüber
verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen, Isolate von den unterschiedlichen
Geflügelpopulationen, 2014 .....................................................................................................................315
Anteile empfindlicher Salmonella-Serotypen, sowie solcher mit Resistenzen gegenüber
verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen, Isolate von den unterschiedlichen
Geflügelpopulationen, 2014 .....................................................................................................................316
Anteil an Mehrfachresistenzen bei C. jejuni Isolaten von Masthühnern und Puten, 2004-2014 .............323
Anteil an Mehrfachresistenzen bei E. coli Isolaten von Masthühnern und Puten, 2004-2014 ................323
Anteil an Mehrfachresistenzen bei Salmonella spp. Isolate vom Geflügel, 2008-2014............................324
236
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Tabelle 13:
Tabelle 14:
Tabelle 15:
Tabelle 16:
Tabelle 17:
Tabelle 18:
Tabelle 19:
Tabelle 20:
Tabelle 21:
Tabelle 22:
Tabelle 23:
Tabelle 24:
Tabelle 25:
Tabelle 26:
Tabelle 27:
Tabelle 28:
Tabelle 29:
Tabelle 30:
Tabelle 31:
Tabelle 32:
Tabelle 33:
Tabelle 34:
Tabelle 35:
Tabelle 36:
Tabelle 37:
Tabelle 38:
Tabelle 39:
Tabelle 40:
Tabelle 41:
Tabelle 42:
Tabelle 43:
Tabelle 44:
Beprobungsrahmen zur Überwachung der antimikrobiellen Empfindlichkeit in Österreich,
2014 .........................................................................................................................................................245
Ausgetestete antimikrobielle Substanzen je Bakterienspezies (Panel 1), 2014 .......................................249
Ausgetestete antimikrobielle Substanzen bei Verdacht auf ESBL (Panel 2) .............................................251
Erklärung einer Auswertungstabelle (MHK-Bestimmungstabelle) ...........................................................253
Übersicht über die untersuchten Antibiotika, Messbereiche epidemiologischen cut-off-Werte
(ECOFF) und klinischen Grenzwerte je Bakterienspezies, 2014 (Stand 01.01.2014) ................................ 254
Übersicht über die untersuchten Antibiotika, Messbereiche, epidemiologischen cut-offWerte (ECOFF) und klinischen Grenzwerte im Panel 2 bei Salmonella und E. coli, 2014 .........................255
Resistenzraten bei C. jejuni auf einen Blick .............................................................................................. 256
MHK-Verteilung (%) bei C. jejuni Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2014 .................................258
MHK-Verteilung (%) bei C. jejuni Isolate aus den Caeca von Puten, 2014................................................259
Kennzahlen für C. jejuni Isolate aus Masthühnern und Puten, 2014 .......................................................260
Anzahl der jährlich untersuchten Isolate von C. jejuni von Masthühnern, 2004-2014 ............................260
Resistenzanteile bei Isolaten von C. jejuni aus Masthühnern, 2004-2014 ...............................................261
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei C. jejuni Isolaten aus
Masthühnern und Puten, 2004-2014 .......................................................................................................264
Resistenzraten bei E. coli auf einen Blick .................................................................................................265
MHK-Verteilung (%) bei E. coli aus den Caeca von Masthühnern, 2014 ..................................................268
MHK-Verteilung (%) bei E. coli Isolaten aus den Caeca von Puten, 2014 .................................................268
MHK-Verteilung (%) bei E. coli Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2. Panel, 2014 ......................269
MHK-Verteilung (%) bei E. coli aus den Caeca von Puten, 2. Panel, 2014 ................................................269
Kennzahlen für E. coli Isolate aus Masthühnern und Puten, 2014 ...........................................................270
Anzahl der jährlich untersuchten Isolate von E. coli bei Masthühnern, 2004-2014 .................................271
Resistenzanteile bei Isolaten von E. coli aus Masthühnern, 2004-2014...................................................272
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei E. coli Isolaten aus
Masthühnern und Puten, 2004-2014 .......................................................................................................274
Salmonella-Serotypen, isoliert im Rahmen der Bekämpfungsprogramm bei Legehennen,
Masthühnern und Mastputen, 2014 ........................................................................................................275
Resistenzraten bei Salmonella spp. auf eine Blick ....................................................................................279
MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen Salmonella-Serotypen von Legehennenherden,
2014 .........................................................................................................................................................282
Kennzahlen für SE, ST, ST monophasische Variante, S. Infantis, S. Mbandaka, S. Montevideo
und alle übrigen Serotypen aus Legehennenherden, 2014 ......................................................................285
MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen Salmonella-Serotypen Isolate von
Masthühnerherden, 2014 ........................................................................................................................287
Kennzahlen für S. Enteritidis, S. Infantis, S. Montevideo, S. Senftenberg, ST und alle übrigen
Serotypen Isolate aus Masthühnerherden, 2014 .....................................................................................290
MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen Salmonella-Serotypen von Putenherden, 2014..................293
Kennzahlen für S. Agona, S. Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley Isolate aus Putenherden,
2014 .........................................................................................................................................................295
MHK-Verteilung (%) bei Isolaten der verschiedenen Salmonella-Serotypen von
Halshautproben von Masthühnern, 2014 ................................................................................................ 296
Kennzahlen für Isolate von S. Coeln, S. Infantis und S. Montevideo von Halshautproben von
Masthühnern, 2014 ..................................................................................................................................298
Anzahl der jährlich untersuchten Salmonellen Isolate von Geflügel, 2004-2014 .....................................299
Resistenzanteile bei Salmonella Isolaten aus Legehennen, 2008-2014 ...................................................300
Resistenzanteile bei Salmonella Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014 .................................................304
Resistenzanteile bei Salmonella Isolaten aus Puten, 2010-2014 .............................................................308
Signifikante Resistenzänderungen bei Salmonella-Serotypen in den Jahren, 2010-2014 ........................311
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella spp. Isolaten
aus Geflügel, 2008-2014...........................................................................................................................311
Zur Bewertung der Mehrfachresistenz herangezogene antibakterielle Substanzen bzw.
Klassen .....................................................................................................................................................314
Akkumulierte Anzahl und Anteil der Isolate mit Resistenzen gegenüber mehreren
antimikrobiellen Klassen nach Bakterienspezies und Tierpopulation, 2014 ............................................316
Mehrfachresistenzen nach Bakterienspezies, Salmonella spp. bzw. Serotyp und
Tierart/Nutzungsrichtung, 2014 ...............................................................................................................318
Anzahl an Kombinationen von Resistenzen bei mehrfach resistenten E. coli von Masthühnern
und Puten, 2014 .......................................................................................................................................319
Anzahl an Kombinationen von Resistenzen bei mehrfach resistenten Salmonellen Isolaten
vom Geflügel, 2014 ..................................................................................................................................320
Anzahl und Anteil der Isolate ohne und mit Resistenzen bei C. jejuni nach Tierarten, 20042014 .........................................................................................................................................................320
237
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 45:
Tabelle 46:
Anzahl und Anteil der Isolate ohne und mit Resistenzen bei E. coli nach Tierarten, 2004-2014 .............321
Anzahl und Anteil an Multiresistenzen nach Bakterienspezies und Tierarten, 2004-2014 ......................321
238
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
A B K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S
Institutionen
AGES …….…………
BdK …………………
BMG ……………….
BMLFUW ………..
CLSI …………..…….
CRL ………………….
DAM ……………….
DANMAP …………
DSR …………………
EdK ………………….
EFSA ………………..
EUCAST …………..
GDV ………………..
IMED ………………
NRL …………………
NRZC ………………
NRZS ……………….
NUTS ………………
PHD ………………..
QGV ……………….
SH …………………..
STA …………………
VIS …………………..
VEMI ……………….
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Durchführungsbeschluss der Kommission
Bundesministerium für Gesundheit
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Clinical and Laboratory Standards Institute
Gemeinschaftliches Referenzlabor
Abteilung Datenmanagement des Bereiches Daten, Statistik, Risikobewertung der AGES
Danish Integrated Antimicrobial Resistance Monitoring and Research Programme
Bereich Daten, Statistik, Risikobewertung der AGES
Entscheidung der Kommission
Europäische Lebensmittelbehörde (European Food Safety Authority)
European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing
Geflügel-Daten-Verbund
Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Nationales Referenzlabor
Nationale Referenzzentrale für Campylobacter
Nationale Referenzzentrale für Salmonellen
Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union
(Nomenclature des unités territoriales statistiques)
Poultry Health Data
Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung
Schlachthof
Abteilung Statistik des Bereiches Daten, Statistik, Risikobewertung der AGES
Veterinärinformationssystem
Veterinärmikrobiologie
Tiere
H ……….……………
L ……………………..
M ……………………
P ……………………..
TA …………………...
Schlachtcharge von Masthühnern
Legehennenherde
Masthühnerherde
Mastputenherde
Tierart
Bakterien
AmpC ……………..
C. coli ………………
C. jejuni ………..…
C. spp. ……….….…
DT ……………………
E. coli ………………
ESBL ………………..
NT …………………..
n-WT ……………….
RDNC ………………
S. ……………….……
SE ……………………
SI …………………….
ST ……………………
WT ………………….
AmpC-Beta-Laktamasen Bildner
Campylobacter coli
Campylobacter jejuni
Campylobacter species
definitiver Typ
Escherichia coli
Beta-Laktamasen mit breitem Wirkungsspektrum
nicht typisierbar
Nicht-Wildtyp
Reacts Does Not Conform
Salmonella
Salmonella Enteritidis
Salmonella Infantis
Salmonella Typhimurium
Wildtyp
Statistik
KI 95% ….……….…
Max …………………
Min ……….…………
OR ……………………
P ………………………
P90 ………………….
R% ……………….....
95% Konfidenzintervall
Maximum (in mg/l)
Minimum (in mg/l)
Odds Ratio
Prävalenz
90% Quantil der Häufigkeitsverteilung (in mg/l)
Prozent resistent
239
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Labor
AB ……………..……
ABR …………………
ACSSuT ……………
AME ..………………
AMR ………………..
ECOFF ……………..
g ……………..………
h ……………………..
KBE …………………
l ………………………
MHK …………..……
ml ……………………
µl ………………….…
n …………………..…
n. d. ………………….
nm …………………..
n.n. ………..……….
Antibiotikum
Antibiotika-Resistenz
Ampicillin, Chloramphenicol, Streptomycin, Sulfonamide, Tetracyclin
antimikrobielle Empfindlichkeit
antimikrobielle Resistenz
Epidemiologischer Cut-off-Wert
Gramm
Stunde
Kolonie-bildende Einheiten
Liter
Minimale Hemmkonzentration
Milliliter
Mikroliter
Anzahl
nicht durchgeführt
Nanometer
nicht nachweisbar
Die Abkürzungen der antimikrobiellen Substanzen sind in Tabelle 5 enthalten.
240
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
1
Zusammenfassung
Entsprechend der EU-Richtlinie 2003/99/EG führte das Bundesministerium für Gesundheit in Österreich seit
2004 gemeinsam mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) und beauftragten
Tierärztinnen bzw. Tierärzten in den Ländern jährliche Monitoringprogramme durch, um bei Nutztieren die
Prävalenz und die antimikrobielle Empfindlichkeit bestimmter Zoonoseerreger und Indikatorbakterien
festzustellen. Seit 2014 haben die Mitgliedstaaten entsprechend dem Durchführungsbeschluss der Kommission
(2013/652/EU) bei zoonotischen und kommensalen Bakterien Antibiotikaresistenzen zu überwachen, die von
lebensmittelerzeugenden Tierpopulationen sowie deren Lebensmitteln stammen. Dazu wurden im Jahr 2014
die Herden von Masthühnern und Puten auf Salmonellen, Campylobacter (C.) jejuni und kommensale E. coli
nach EU-weit einheitlichen Methoden untersucht, sowie Herden von Legehennen und Schlachtkörpern von
Masthühnern und Puten nur auf Salmonellen analysiert. Die Isolate wurden in den entsprechenden nationalen
Referenzlaboratorien spezifiziert, typisiert und auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit getestet.
Repräsentative Stichproben aller geschlachteter Masthühner- und Putenherden wurden in Österreich auf
C. jejuni und E. coli untersucht. C. jejuni-Isolate aus 193 Hühnerherden und 73 Putenherden wurden auf ihre
antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Vollständige Empfindlichkeit gegenüber den neun ausgetesteten
Antibiotika wiesen 19,7% der Hühnerisolate und 20,6% der Putenisolate auf. Beide Geflügelpopulationen
zeigten ein ähnliches Resistenzmuster, jedoch wurden bei den Hühnerisolaten höhere Resistenzanteile gegenüber Chinolonen festgestellt (Ciprofloxacin: 75,1% zu 63,0% und Nalidixinsäure: 67,9% zu 60,3%). Gegenüber
Ampicillin und Tetracyclin fanden sich jedoch bei den Putenisolaten höhere Resistenzanteile (49,3% zu 35,8%
und 35,6% zu 23,8%). Seit Bestehen des Monitorings (2004–2014) zeigten sich bei Hühnerisolaten gegenüber
Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Ampicillin signifikant steigende Resistenzanteile, im Betrachtungszeitraum
2010–2014 ergaben sich nur für die beiden Chinolone signifikante steigende Tendenzen. C. jejuni von Puten
wurden 2014 erstmalig untersucht, daher sind keine Aussagen zur Resistenzentwicklung möglich.
Indikator-E. coli von 176 Masthühnerherden und 125 Putenherden wurden gegenüber 14 antimikrobiellen
Substanzen ausgetestet. 21,0% der Isolate von Hühnern und 30,0% der Isolate von Puten wiesen keine
erworbenen Resistenzen gegenüber den ausgetesteten Antibiotika auf. Bei den Hühnerisolaten lagen
wiederum höhere Resistenzanteile gegenüber Ciprofloxacin (60% zu 28%), Nalidixinsäure (57% zu 18%) sowie
gegenüber Sulfamethoxazol (33% zu 19%) und Trimethoprim (23% zu 12%) als bei Putenisolaten vor. Bei den
Putenisolaten wurden höhere Resistenzanteile gegenüber Ampicillin (48% zu 28%) und Tetracyclin (41% zu
29%) nachgewiesen; gegenüber den übrigen Antibiotika waren die Resistenzanteile von beiden
Tierpopulationen vergleichbar. Seit 2010 haben die Resistenzanteile bei den Hühnerisolaten gegenüber den
Chinolonen signifikant abgenommen, seit 2012 lässt sich diese Tendenz auch gegenüber Sulfamethoxazol
beobachten. Puten wurden 2014 erstmalig untersucht.
Die gesamten Populationen von kommerziellen Legehennen, Masthühnern und Putenherden werden auf
Salmonellen überwacht. 45 Salmonella-Isolate von Legehennen, 113 von Masthühnern und 14 von Puten
wurden isoliert. Gegenüber den 14 ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen verhielten sich 55,6% der Isolate
von Legehennen, 29,2% von Masthühnern und 7,1% von Puten sensitiv. Die Zunahme von Resistenzanteilen bei
allen Geflügelpopulationen korrespondierte mit dem Auftreten bestimmter Serotypen wie S. Infantis, S.
Typhimurium inklusive der monophasischen Variante, S. Mbandaka, S. Saintpaul und S. Stanley und dem Rückgang an Serotypen wie z. B. der voll empfindlichen S. Montevideo. Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von Salmonella spp. lassen sich nur schwer bestimmen, da die Resistenzen in erster Linie an das Vorkommen bestimmter Serotypen gekoppelt sind.
2
Abstract
In accordance with the EU-Directive 2003/99/EC, the Federal Ministry of Health in cooperation with the
Austrian Agency for Health and Food Safety (AGES) and officially designated veterinary practitioners conducted
annual programs in order to monitor the prevalence and the antimicrobial resistance of certain zoonotic and
indicator bacteria in different Austrian farm animal species. Since 2014, based on the Commission
Implementing Decision (2013/652/EU) the member states had to monitor and report antimicrobial resistance
in zoonotic and commensal bacteria isolated from samples of food producing animals and from food. In 2014,
241
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
the flocks of broilers and turkeys had to be analysed for salmonella, Campylobacter (C.) jejuni, and commensal
E. coli, the flocks of laying hens as well as carcasses of broilers and turkeys had to be tested only for salmonella,
using EU-wide harmonised methods. In the respective national reference laboratories the obtained isolates
were specified or typed and tested for their antimicrobial susceptibility.
In Austria, randomized, representative samples of slaughtered broiler and turkey flocks were investigated for C.
jejuni and E. coli. C. jejuni isolates from 193 broiler flocks and 73 turkey flocks were susceptibility tested. 19.7%
of chicken isolates and 20.6% of turkey isolates showed susceptibility to all nine antimicrobials tested. Isolates
from both poultry species were similar in resistance to different antimicrobials, although resistance rates in
isolates from broilers were higher to quinolones (ciprofloxacin: 71.5% versus 63.0%, and nalidixic acid: 67.9%
versus 60.3%), and resistance rates in isolates from turkeys were higher to ampicillin (49.3% versus 35.8%) and
to tetracycline (35.6% versus 23.8%). Since 2004, a significant increasing tendency in resistance can be found in
isolates from broilers to ciprofloxacin, nalidixic acid and ampicillin, since 2010 (five years tendency) only to
both quinolones. In 2014, turkey isolates were tested for the first time, therefore no tendency could be
analysed.
Commensal E. coli from 176 broiler flocks and 125 turkey flocks were susceptibility tested against 14
antimicrobial substances. 21.0% of broiler isolates and 30.0% of turkey isolates were fully susceptible to all
tested antimicrobials. Isolates from chicken showed higher resistance rates to ciprofloxacin (60% versus 28%),
nalidixic acid (57% versus 18%), sulfamethoxazole (33% versus 19%), and trimethoprim (23% versus 12%)
compared with turkey isolates, although higher resistance rates to ampicillin (48% versus 28%) and to
tetracycline (41% versus 29%) were detected in turkey isolates. Resistance rates to the other antimicrobials
tested were similar in isolates from both poultry species. Since 2010, resistance rates to quinolones in chicken
isolates significantly decreased a tendency that also can be observed to the substance sulfamethoxazole since
2012. In 2014, turkey isolates were analysed for the first time.
All commercially produced flocks of layers, broilers, and turkeys are controlled for salmonella. Forty-five
Salmonella isolates were obtained from layers, 113 from broilers, and 14 from turkeys. 55.6% of isolates from
layers were fully susceptible to 14 antimicrobial substances tested, 29.2% of isolates from broilers and 7.1% of
isolates from turkeys. The observed increase of resistance rates in all poultry-isolates corresponded with the
occurrence of certain serotypes like S. Infantis, S. Typhimurium including the monophasic variant, S. Mbandaka,
S. Saintpaul, and S. Stanley and the decrease of fully sensitive serotypes like S. Montevideo. Significant
tendencies in resistance rates of Salmonella spp. are difficult to determine because resistances are often linked
to certain serotypes.
3
Einleitung
Gemäß der Richtlinie 2003/99/EG müssen Mitgliedstaaten gewährleisten, dass vergleichbare Daten zum
Auftreten von Antibiotikaresistenzen bei Zoonoseerregern und — soweit sie eine Gefahr für die öffentliche
Gesundheit darstellen — anderen Erregern erfasst werden (1). Die genannte Richtlinie sieht außerdem vor,
dass die Mitgliedstaaten die Entwicklungstendenzen und Quellen von Antibiotikaresistenzen in ihrem Hoheitsgebiet bewerten und der Kommission jedes Jahr einen Bericht mit den erfassten Daten übermitteln.
Die EFSA erstellte ein wissenschaftliches Gutachten zu den Risiken für die öffentliche Gesundheit von
resistenten Bakterien, die in lebensmittelliefernden oder zur Lebensmittelerzeugung bestimmten Tieren
vorkommen und Beta-Laktamasen mit breitem Wirkungsspektrum (ESBL) und/oder AmpC-Beta-Laktamasen
(AmpC) bilden. Weiters wurde bezüglich der Risikobewertung von Antibiotikaresistenzen in kommensalen
Mikroorganismen (2,3) ein technischer Bericht verfasst. Die wichtigste Schlussfolgerung aus diesen Gutachten
und Berichten besagt, dass eine zunehmende Gefahr für die öffentliche Gesundheit besteht und
Antibiotikaresistenzen mittels harmonisierter Methoden und epidemiologischer Grenzwerte überprüft werden
müssen, um die langfristige Vergleichbarkeit von Daten auf Ebene der Mitgliedstaaten und zwischen den
einzelnen Mitgliedstaaten zu gewährleisten. Daher veröffentlichte die EFSA einen wissenschaftlichen Bericht zu
den technischen Spezifikationen für eine harmonisierte Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen
von den Lebensmittelpathogenen Salmonellen und Campylobacter sowie den Indikatorkommensalen
Escherichia coli und Enterococcus spp. (4). Diese wissenschaftlichen Berichte beschreiben detaillierte Regeln für
eine harmonisierte Überwachung und Meldung der Prävalenz resistenter Mikroorganismen. Neben der
Methode zur Erhebung und Meldung der Daten werden auch Angaben zu den zu erfassenden Mikroorganis242
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
men von lebensmittelproduzierenden Tieren und deren Lebensmitteln sowie zur Herkunft und Anzahl der
Isolate und den vorzunehmenden Untersuchungen auf Empfindlichkeiten bzw. zur spezifischen Überwachung
von MRSA und ESBL oder AmpC bildenden Bakterien vorgeschrieben.
Durch die Einbindung des ECDC in diesen Bericht wird ein Vergleich zwischen den Daten im Bereich „Tiere zur
Lebensmittelerzeugung sowie Lebensmittel“ und den Daten im Bereich „menschliche Gesundheit“ ermöglicht.
In Bezug auf die Ergebnisse der oben genannten Berichte und Gutachten muss eine Priorisierung nach Relevanz
erfolgen. Dies betrifft die Festlegung der Bakterienarten, die in die harmonisierte Überwachung und Meldung
von Antibiotikaresistenzen aufzunehmen sind. Um den Aufwand zu minimieren, sollte sich die Überwachung
weitest möglich auf biologische Proben oder Isolate stützen, die im Rahmen der bereits eingerichteten
nationalen Bekämpfungsprogramme gewonnen werden.
Mit 01.01.2014 trat der Durchführungsbeschluss der Kommission (BdK) zur Überwachung und Meldung von
Antibiotikaresistenzen bei zoonotischen und kommensalen Bakterien (2013/652/EU) in Kraft (5). Der BdK
enthält detaillierte Vorschriften für die harmonisierte Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen.
Diese Überwachung und Meldung betrifft folgende Bakterienisolate, die von bestimmten zur Lebensmittelerzeugung vorgesehenen Tierpopulationen und von bestimmten Lebensmitteln gewonnen wurden:




Salmonella spp.;
Campylobacter jejuni und Campylobacter coli (C. jejuni und C. coli);
Indikatorkommensalen Escherichia coli (E. coli);
Indikatorkommensalen Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium (E. faecalis und E. faecium).
Daneben enthält dieser Beschluss spezifische Anforderungen an die harmonisierte Überwachung und Meldung
von Salmonella spp. und E. coli, die in bestimmten zur Lebensmittelerzeugung vorgesehenen Tierpopulationen
und in bestimmten Lebensmitteln folgende Enzyme bilden:



Beta-Laktamasen mit breitem Wirkungsspektrum (ESBL);
AmpC-Beta-Laktamasen (AmpC);
Carbapenemasen.
Im Jahr 2014 hatten die Mitgliedstaaten repräsentative Isolate für die Überwachung von Antibiotikaresistenzen
mindestens aus jeder der folgenden Tierpopulationen zu gewinnen:



Masthühner: C. jejuni, Indikator E. coli, Salmonella spp.
Puten: C. jejuni, Indikator E. coli, Salmonella spp.
Legehennen: Salmonella spp.
Das Resistenzverhalten bei Isolaten von C. jejuni, bei den Indikatorbakterien E. coli (gewonnen aus dem
Darminhalt von frisch geschlachteten Masthühnern und Puten) und bei Salmonellen (die im Zuge des
Bekämpfungsprogrammes bei Legehennen, Masthühnern und Puten isoliert und im Rahmen der
Eigenkontrollen an Masthühner- und Putenschlachthöfen gefunden wurden) war Gegenstand der vorliegenden
biometrischen Auswertung (6,7,8). Diese Bakterienisolate wurden auf ihre Empfindlichkeit gegenüber einer
definierten Reihe von antibakteriellen Substanzen ausgetestet.
Das routinemäßige Monitoring bzw. die Überwachung von ausgewählten Zoonoseerregern entlang der Lebensmittelkette soll kritische Produktionsstufen aufzeigen, in denen es zu einer Beeinträchtigung und damit zu einer
Gefährdung des Menschen kommen kann, um zielgerichtete Bekämpfungsmaßnahmen zu implementieren.
Eine Veränderung des Antibiotikaresistenzspektrums der Bakterien aus dem gesunden Nutztierbestand kann
die Folgen des Antibiotikaeinsatzes in der Tierproduktion aufzeigen. Die vorliegenden Daten erlauben Rückschlüsse darauf, ob und inwieweit der Einsatz von antimikrobiell wirksamen Verbindungen im Nutztierbereich
zur Ausbreitung resistenter Keime beiträgt, und bieten die Grundlage für zielgerichtete Interventionen.
Letztendlich ist der effiziente Einsatz von antibiotisch wirksamen Tierarzneimitteln das Ziel dieser
Resistenzüberwachung.
In diesem Bericht wird auch auf den Anteil der bakteriellen Wildtyp-Population, also jene Isolate, die
gegenüber einer jeweiligen ausgetesteten antimikrobiellen Substanz keine herabgesetzte Empfindlichkeit
aufweisen (mikrobiologisch nicht resistent), eingegangen und deren Entwicklung seit Beginn des Resistenzmonitorings betrachtet. Die Bewertung der Empfindlichkeitsprüfung nach Anlegen des epidemiologischen CutOff-Wertes (ECOFF) nach dem European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) erlaubt
243
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
die Einteilung in Wildtyp- und Nicht-Wildtyp-Population (WT und n-WT). Die Beurteilung eines Isolats als n-WT
bedeutet nicht zwangsläufig, dass dieses Isolat gegenüber der ausgetesteten antimikrobiellen Substanz klinisch
resistent sein muss.
Damit die Ergebnisse bei Isolaten von Tieren besser mit jenen von menschlichen Isolaten verglichen werden
können, werden in diesem Bericht zusätzlich Auswertungen nach Anlegen der humanmedizinischen klinischen
Grenzwerte nach EUCAST vorgelegt. Dies ist natürlich nur unter Vorbehalt möglich, da z. B. unterschiedliche
Methoden zur Resistenztestung, verschiedene Matrizes etc. erhoben wurden und die Humandaten größtenteils
nur qualitativ vorliegen (klinisch resistent, intermediär, empfindlich).
Eine Diskussion über den Einsatz von Antibiotika bei Tieren und das Auftreten von Resistenzen bei tierischen
oder menschlichen Isolaten kann nur in Ansätzen geführt werden, da die hier vorgelegten Ergebnisse nur einen
Teilaspekt – antimikrobielle Empfindlichkeit bei Isolaten von Tieren und Lebensmitteln – abdecken. Die hier
vorgestellten Daten und Auswertungen tragen aber zu einem besseren Verständnis der Sachlage bei und sind
eine unabdingbare Voraussetzung für Diskussionen zwischen den betroffenen Fachbereichen.
Die AGES (Fachbereich Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik, Abteilung Statistik und analytische
Epidemiologie) wurde vom Bundesministerium für Gesundheit mit der Analyse der Daten und dem Erstellen
des Berichts für den AURES 2014 beauftragt.
4
Methodik
Im Folgenden werden der Beprobungsrahmen (Bakterienart, Probenart, Tierpopulationen oder
Lebensmittelkategorien), die Durchführung der mikrobiologischen Analysen, die antimikrobiellen
Empfindlichkeitstestungen, die biostatistische Auswertung sowie die Bewertung der Ergebnisse und die
Berichtslegung über das Jahr 2014 dargestellt.
4.1
Beprobungsrahmen und Analyse
4.1.1
Herkunft der Isolate
Der BdK 2013/652/EU gibt vor, welche Kombinationen von Bakterienarten, welche Probenart von
Tierpopulationen oder welche Lebensmittelkategorien im Jahr 2014 beprobt werden mussten:




Salmonella-spp.-Isolate aus jeder Population von Legehennen, Masthähnchen und Masttruthühnern, die
im Rahmen der nationalen Bekämpfungsprogramme gemäß Artikel 5 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr.
2160/2003 beprobt wurden (6), sowie von Schlachtkörpern von Masthähnchen und Masttruthühnern,
die zur Untersuchung und Überprüfung der Einhaltung der Bestimmungen gemäß Anhang I Kapitel 2
Nummer 2.1.5 der Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 beprobt werden (8).
C.-jejuni-Isolate aus Caekumproben, die bei der Schlachtung von Masthähnchen und Masttruthühnern
entnommen werden, wenn die Erzeugung von Truthahnfleisch in dem Mitgliedstaat jährlich mehr als
10.000 Tonnen Schlachtgewicht ausmacht.
Isolate des Indikatorkommensalen E. coli aus Caekumproben, die bei der Schlachtung von
Masthähnchen und Masttruthühnern entnommen werden, wenn die Erzeugung von Truthahnfleisch in
dem Mitgliedstaat jährlich mehr als 10.000 Tonnen Schlachtgewicht ausmacht.
Die Untersuchung von Isolaten von E. coli, die ESBL, AmpC oder Carbapenemase bilden, aus Caekumproben und Frischfleisch war für 2014 nicht verpflichtend vorgesehen und wurde in Österreich nicht
durchgeführt.
Tabelle 1 stellt die zu beprobenden Tierarten, die Untersuchungsmatrices, die Probenahmepläne und die Orte
der Probenannahmen je Bakterienart für das Jahr 2014 dar.
244
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 1:
Beprobungsrahmen zur Überwachung der antimikrobiellen Empfindlichkeit in Österreich,
2014
Tierart
Untersuchungsmaterial
Ort der
Probenahme
Legehennen
Stiefeltupfer
Puten
Probenahmeplan
Salmonella spp.
C. jejuni
Indikator E. coli
Stall
Zensus
X
-
-
Stiefeltupfer
Stall
Zensus
X
Caecuminhalt
Schlachthof
Randomisiert
-
X
X
Nackenhaut
Schlachthof
Eigenkontrolle
X
-
-
Stiefeltupfer
Stall
Zensus
X
-
-
Caecuminhalt
Schlachthof
Randomisiert
-
X
X
Nackenhaut
Schlachthof
Eigenkontrolle
X
-
-
Frischfleisch
Einzelhandel
Randomisiert
-
-
-
Masthühner
4.1.2
4.1.3
Beprobungsumfang
Österreich untersuchte für jede der aufgeführten Kombinationen von Bakterienart, Probenart und
Tierpopulation 170 Isolate auf Empfindlichkeit gegenüber antimikrobiellen Substanzen. Sollte in einer der
aufgeführten Kombinationen eine höhere Anzahl an Isolaten zur Verfügung stehen, wurde eine Zufallsauswahl
von 170 Isolaten getroffen; für den Fall, dass aufgrund einer niedrigen Bakterienprävalenz oder einer geringen
Anzahl epidemiologischer Einheiten die vorgeschriebene Anzahl von Isolaten nicht erreicht wurde, sollten alle
am Ende des Überwachungszeitraums verfügbaren Isolate zur Untersuchung auf Empfindlichkeit gegenüber
antimikrobiellen Mitteln herangezogen werden.
Der AGES-Bereich Daten, Statistik, Risikobewertung erstellte die randomisierten Stichprobenpläne, nach denen
die Probenahmen und Untersuchungen der jeweiligen bakteriellen Erreger zu erfolgen hatten. Die detaillierten
Probenahmepläne wurden erstellt, um einen repräsentativen Querschnitt über ganz Österreich mit einer
weitgehenden Flächendeckung zu gewährleisten und eine optimale zeitliche Verteilung der Probenziehung zu
erreichen.
Probenziehung am Schlachthof bei Masthühnern
Um die entsprechende Anzahl an Isolaten von C. jejuni und Indikator E. coli zu gewinnen, wurden die
Isolationsraten bzw. Prävalenzen der letzten Jahre herangezogen und darauf basierend die Gesamtmenge der
zu ziehenden Proben berechnet. In den letzten Jahren, in denen diese Isolierungen bei den Masthühnern
durchgeführt wurden, lag die durchschnittliche Prävalenz von C. jejuni bei 33,9%. Somit mussten 542 Proben
gezogen werden, um mit 90%-iger Sicherheit 170 C. jejuni-Isolate zu gewinnen. Die Isolationsraten von E. coli
lagen immer bei etwa 95%. Um Ressourcen zu sparen, wurden pro Probe so viele Analysen wie möglich
durchgeführt. Alle Proben sollten auf das Vorkommen von C. jejuni und 180 auf Indikator E. coli untersucht
werden. Der Stichprobenplan gibt für jede Probe die durchzuführenden Analysen an.
In Österreich gibt es vier Schlachthöfe, in denen >= 80% aller Masthühner geschlachtet werden. Der Stichprobenplan wurde nach Schlachthof geschichtet, indem die Gesamtzahl der zu beprobenden Herden
anteilsmäßig nach der Anzahl der geschlachteten Herden des Vorjahres (Datenquelle: Geflügel-Daten-Verbund,
GDV) zugeteilt wurde; ebenso wurden die Proben gleichmäßig auf jeden Monat des Jahres verteilt, um zu
gewährleisten, dass die verschiedenen Jahreszeiten Berücksichtigung finden.
In die Überwachung gemäß dem vorliegenden Beschluss sollte höchstens ein Isolat je Bakterienart aus
derselben epidemiologischen Einheit pro Jahr einbezogen werden. Die epidemiologische Einheit ist die Herde.
Daher durfte jede Herde nur einmal beprobt werden.
Probenziehung am Schlachthof bei Puten
Puten wurden im Jahr 2014 erstmalig auf C. jejuni und Indikator-E. coli untersucht, weshalb keine Prävalenzen
dafür vorlagen. Im Jahr 2013 sind etwa 270 in Österreich gemästete Herden (=epidemiologische Einheit) in
Österreich geschlachtet worden. Der Stichprobenplan sah vor, dass alle Putenherden beprobt, alle auf C. jejuni
245
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
und 2 von 3 Herden auf E. coli untersucht werden. In Österreich gibt es nur zwei Schlachthöfe, in denen der
Großteil aller national produzierten Puten geschlachtet wird.
Probenahmen an den Geflügelschlachthöfen
Die Probenahmen an den vier Masthühner- und zwei Puten-Schlachthöfen erfolgen durch amtlich beauftragte
FleischuntersuchungstierärztInnen statt. Jede beprobte Schlachtcharge von Masthühnern und Puten wurde
direkt vor Ort ausgewählt und online in der Datenbank des GDV gekennzeichnet, in der die relevanten Daten
über Schlachthof und Herkunft der geschlachteten Herde enthalten sind. Das Einsendeformular (die
ausgedruckte Maske) wurde mit den gesammelten Proben an die Abteilung Veterinärmikrobiologie (VEMI) der
AGES Graz gesandt. Das Labor hatte ebenfalls Zugang zu der Datenbank der GDV und konnte die Ergebnisse der
bakteriologischen Untersuchung direkt eingetragen.
Probenversand
Die gezogenen Proben wurden in sterilen Plastiksäcken verpackt, auf 4°C gekühlt und bis zum ehest möglichen
Versand gekühlt, jedoch nicht gefroren aufbewahrt. Die gekühlten Proben wurden mittels Kurierdienst an die
VEMI Graz übermittelt. Die Versandfirma garantierte die Anlieferung der Proben im Labor der VEMI Graz
innerhalb von 24 Stunden nach der Abholung beim Versender. Im Labor wurde die Kühlung der Proben bis zum
Beginn der Untersuchung auf Basis akkreditierter Laborvorschriften kontrolliert und protokolliert. Somit konnte
belegt werden, dass die Kühlkette von der Probennahme bis zur Untersuchung im jeweiligen Labor nicht
unterbrochen worden war. Bei Proben auf Salmonellen oder für den Fall, dass die Probe aus dem Schlachthof
innerhalb von drei Stunden nach ihrer Entnahme im VEMI Graz abgegeben wurde, konnte eine Kühlung
unterbleiben.
Sammlung repräsentativer Salmonella-spp.-Isolate, die im Rahmen der nationalen Programme zur
Bekämpfung von Salmonella spp. bei den Geflügelpopulationen sowie im Rahmen der Verordnung (EG) Nr.
2073/2005 gewonnen wurden
In sämtlichen Legehennen-, Masthühner- und Putenmastbetrieben, die dem nationalen Salmonellenbekämpfungsprogramm unterliegen, mussten alle in Produktion stehenden Legehennenherden mindestens alle 15
Wochen und alle zur Schlachtung vorgesehenen Herden innerhalb der letzten drei Wochen vor dem geplanten
Schlachttermin beprobt werden (7). Dazu wurden Sammelkotproben bzw. Stiefeltupfer (und bei
amtstierärztlichen Beprobungen Staubproben) an zugelassene Laboratorien zur Untersuchung auf Salmonellen
geschickt. Alle isolierten Salmonellen wurden in der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen (NRZ-S)
typisiert. In die Überwachung auf Antibiotikaresistenzen sollte höchstens ein Isolat je Salmonella-Serotyp aus
derselben epidemiologischen Einheit pro Jahr einbezogen werden. Als epidemiologische Einheit für Legehennen, Masthühner und Mastputen galt auch die Herde (5).
In den Schlachthöfen im Rahmen der Eigenkontrollen gewonnene Salmonella-Isolate (15 Schlachtkörper einer
Schlachtcharge wurden beprobt, à je 10 g Nackenhaut; 3 Proben durften gepoolt werden, somit wurden 5
Pools je beprobter Herde auf Salmonellen untersucht) wurden als solche gekennzeichnet und unter Angabe der
beprobten Geflügelherden an das Nationale Referenzzentrum für Salmonellen (NRZ-S) gesendet (8). Alle
Isolate, jedoch maximal eines je Herde (maximal 170 von Masthühnern bzw. Puten) waren auf die antimikrobielle Empfindlichkeit auszutesten.
4.1.4
Keimisolierung und Identifizierung
Probenaufbereitung
Bei Probeneingang wurde eine erste Bewertung durchgeführt und bestimmte Parameter, die für die weitere
mikrobiologische Bearbeitung notwendig waren, wurden überprüft. Trafen auf einzelne Proben
Ausschlusskriterien zu, wurden diese verworfen. Einige dieser grundsätzlichen Kriterien sind im Folgenden
beispielhaft aufgezählt:



Der Zeitraum zwischen der Probenahme und dem Beginn der Keimisolierung durfte nicht mehr als 2
Tage betragen.
Die Kerntemperatur der Probe bei Eingang musste unter 8°C sein; nur bei Proben auf Salmonellen oder
für den Fall, dass die Probe innerhalb von drei Stunden nach ihrer Entnahme im VEMI Graz abgegeben
wurde, konnte die Kühlung unterbleiben.
Das Einsendeformular musste vollständig ausgefüllt sein.
246
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Im Durchführungserlass des BMG (BMG-74600/0235-II/B/10/2013) wurden den Probenziehern alle Vorgaben
und Ausschlusskriterien mitgeteilt.
Die Daten des Probenbegleitschreibens über das beprobte Tier wurden manuell oder automatisiert vom
Veterinärinformationssystem (VIS) in die dafür vorbereitete Datenbank der AGES übertragen; die Proben der
Schlachtchargen von Masthühnern und Puten sowie jene aus dem Salmonellenbekämpfungsprogramm
konnten direkt online in der Datenbank des GDV angelegt werden. Die Ergebnisse der SalmonellenUntersuchungen bei Geflügel wurden von den Laboratorien direkt in diese Datenbank eingetragen.
Die sterile Probenahme im Labor erfolgte nach einem autorisierten Protokoll. Gepoolte Sammelkotproben von
je 1 Gramm aus 10 Caeka einer Geflügelherde wurden bakteriologisch auf die jeweiligen Erreger untersucht.
Isolierungen und Typisierungen von C. jejuni
Der gepoolte Inhalt von 10 Caeca je Geflügelherde wurde direkt auf einer Selektivnährbodenplatte
(Campylobacter Selective Agar 20 BT 90, Hersteller Fa. AES Chemunex/Frankreich, Vertrieb Fa Axon Lab AG)
ausgestrichen. Nach mikroaerophiler Bebrütung der beimpften Agarplatten für 48 Stunden bei 42°C wurden
verdächtige Kolonien subkultiviert und an das nationale Referenzlabor für Campylobacter (NRL-C) zur
Spezifizierung weitergeleitet. Die Identifizierung von C. jejuni erfolgte mittels MALDI-TOFMassenspektrometrie.
Isolierungen und Typisierungen von E. coli
Nach direktem Ausstreichen von gepoolten Caeca-Inhalten auf MacConkey-Agar (Fa. Oxoid) und 24-stündiger
aerober Bebrütung bei 37°C ±1°C wurden E. coli-verdächtige Kolonien auf Blut-Agar (COS, Fa. Biomerieux)
übertragen und weitere 24 Stunden bei 37°C ±1°C aerob inkubiert. Die Bestätigungsreaktion zur Identifizierung
als E. coli erfolgte mittels Oxidase- (Firma Merck Nr. 1.13300.0001) und Spotindoltest (Firma Remel, Nr.
R8309002).
Isolierungen und Typisierungen von Salmonella spp.
Sammelkotproben oder Stiefeltupfer bzw. Nackenhautproben von Geflügelschlachtkörpern sind nach der vom
Europäischen Referenzlabor für Salmonellen (EURL-S) in Bilthoven, Niederlande, empfohlenen Methode
verarbeitet worden; dazu wurde entsprechend dem Anhang D der ISO 6579 (2002) die Voranreicherung in
gepuffertem Peptonwasser (Fa. Merck) auf einen modifizierten halbfesten Rappaport-Vassiliadis-Agar (Fa.
Biokar) überimpft und 2 x 24 Stunden bei 41,5°C ±1°C inkubiert (9). Verdächtige Wachstumszonen wurden auf
Xylose-Lysin-Deoxycholate-Agar (XLD, Oxoid, Basingstoke, UK) und Salmonella-Detection and Identification-2Agar (SM2, Biomerieux, Lyon, Frankreich) subkultiviert. In weiterer Folge wurden die Isolate durch Agglutination mit polyvalenten und gruppenspezifischen Antiseren (Enteroclon, Sifin, Berlin), in Zweifelsfällen auch mittels
biochemischer Methoden (BD BBL Crystal Enteric/Nonfermenter Identification System, Becton Dickinson,
Sparks, USA) charakterisiert. Zur Typisierung der Salmonellen wurden alle positiven und verdächtigen Isolate an
die NRZ-S nach Graz weitergeleitet. Die Serotypisierung erfolgte entsprechend dem White-Kauffmann-Le
Minor-Schema; alle S. Enteritidis (SE)- und S. Typhimurium (ST)-Isolate wurden entsprechend den Vorgaben der
Health Protection Agency Colindale / London, UK, lysotypisiert (9).
Aufbewahrung der Isolate
Alle ausdifferenzierten Isolate wurden bis zum Versand bzw. bis zur Durchführung der Resistenztestungen in
Gefrierröhrchen mit Einfriermedium (Proteose Pepton in Glycerol) bei -70°C oder in flüssigem Stickstoff
gelagert und konserviert.
4.1.5
Auswertung der Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchungen und Differenzierungen
Für die Auswertung der Daten der bakteriologischen Untersuchungen und Differenzierungen wurden die
Programme Microsoft® Office Excel 2010, EpiInfo TM Version 7 und ArcGIS® Desktop by Esri Version 10.0
verwendet.
Um die Anonymität der Herkunftsbetriebe zu gewährleisten, wurde die zugrundeliegende NUTS-3-Region für
die geografischen Darstellungen gewählt, in der die beprobten Betriebe vom Computerprogramm willkürlich in
der jeweiligen Region platziert wurden.
247
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 1:
Schema des Probenflusses von Probenannahme, Isolation, Spezifizierung, Typisierung
und Austestung der Empfindlichkeit gegenüber antibakteriellen Substanzen, 2014
VEMI=Veterinärmikrobiologie
NRL-AMR=Nationales Referenzlabor für Antimikrobielle Referenz
NRL-C= Nationales Referenzlabor für Campylobacter
NRZ-S=Nationale Referenzzentrale für Salmonellen
4.2
Durchführung der antimikrobiellen Empfindlichkeitstestung
Die antimikrobiellen Empfindlichkeitstestung erfolgte bei Campylobacter, E. coli und Salmonellen gemäß CLSI
M7-A8 und CLSI M45-A mittels Bouillon-Mikrodilutionsmethode mit Sensititre Susceptibility-Platten (TREK
Diagnostic Systems, UK), die je nach zu testender Bakteriengattung mit unterschiedlichen, vom BdK
2013/652/EU vorgegebenen Antibiotika in den entsprechenden Konzentrationen beschickt worden waren
(11,12).
Die tiefgefrorenen Isolate wurden aufgetaut, auf Blut-Agar-Platten überimpft und diese für 48 Stunden
mikroaerophil (C. jejuni) bzw. für 24 Stunden aerob (E. coli, Salmonellen) bei 37 C inkubiert. Mit frischem
Zellmaterial wurde eine Suspension mit einer Zelldichte äquivalent zum McFarland-Standard 0,5 in Aqua
destillata hergestellt und damit Kation-adjustierte Müller-Hinton-Bouillon bzw. Müller Hinton Bouillon mit
lysiertem Pferdeblut beimpft. Sensititre Mikrotiterplatten wurden mit 10 bzw. 50 µl Suspension pro Well
inokuliert. Nach einer Inkubation bei 37°C für 48 Stunden mikroaerophil (C. jejuni) bzw. für 24 Stunden aerob
(E. coli, Salmonellen) wurde die MHK bestimmt. Die Ablesung der MHK, definiert als die niedrigste
Hemmstoffkonzentration, bei der kein sichtbares Wachstum der Testisolate mehr beobachtet werden konnte,
fand halbautomatisch mittels SensiTouch®-System (MCS Diagnostics) statt. Bei Sulfonamiden wurde eine 80%ige Wachstumsreduzierung zur Bestimmung des MHK-Wertes herangezogen. Als Kontrollstämme zur
routinemäßigen Qualitätskontrolle der Resistenztestung dienten C. jejuni ATCC 33560 und E. coli ATCC 25922.
Bei diesem Verfahren wird mittels quantitativer Werte der Grad der Empfindlichkeit oder Resistenz eines
Bakteriums bestimmt. Die Ergebnisse werden als Minimale Hemmkonzentration (MHK-Wert) ermittelt und
zunächst unbewertet in mg/l angegeben.
248
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Für Campylobacter, E. coli und Salmonellen wurde bakterienspezifisch die Empfindlichkeit gegenüber
unterschiedlichen antibakteriellen Substanzen bzw. Kombinationen daraus untersucht. Als Vorgaben für die
Auswahl der Antibiotika diente der BdK 2013/652/EU. Diese neuen Plattenlayouts bei E. coli und Salmonellen
unterscheiden sich teilweise von jenen der Vorjahre. Das schränkt die direkte Vergleichbarkeit der Ergebnisse
aus dem Jahr 2014 mit jenen der früheren Jahre ein (z. B. zeitlicher Vergleich des Anteils voll empfindlicher
Isolate, Verlauf des Auftretens von Mehrfachresistenzen über die letzten Jahre), da jetzt mehr
Antibiotikaklassen in die Bewertung einfließen. Tabelle 2 stellt alle ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen
je Bakterienspezies dar (die im Jahr 2014 erstmalig ausgetesteten Substanzen in fettem und kursivem
Schriftschnitt).
Tabelle 2:
Ausgetestete antimikrobielle Substanzen je Bakterienspezies (Panel 1), 2014
Antimikrobielle
Substanz
C. jejuni
Ampicillin
X
E. coli
Salmonella
X
X
Azithromycin
X
X
Cefotaxim
X
X
Ceftazidim
X
X
Chloramphenicol
X
X
X
Ciprofloxacin
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Colistin
Erythromycin
X
Gentamicin
X
Imipenem
X
Meropenem
Nalidixinsäure
X
Streptomycin
X
Sulfamethoxazol
Tetracycline
X
X
X
Tigecyclin
X
X
Trimethoprim
X
X
Tabelle 5 stellt die antibakteriellen Wirkstoffklassen, Substanzen und deren Kürzel sowie den jeweiligen
epidemiologischen Cut-Off-Wert (ECOFF), den klinischen Grenzwert (in mg/l) und die Messbereiche für jede
Substanz je Erreger dar.
4.3
Bewertung und Interpretation der Ergebnisse
Zur Bewertung wurden, wenn nicht anders angegeben, die epidemiologischen Cut-off-Werte herangezogen, die
vom European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) erstellt und u. a. im BdK
veröffentlicht wurden. Der epidemiologische Cut-Off-Wert (ECOFF) bezeichnet jenen MHK-Wert, der die
oberste Begrenzung der Wildtypen-Verteilung darstellt, weist z. B. ein E. coli-Testkeim gegenüber Ciprofloxacin
(CIP) ein Wachstum bis zu einer Konzentration von 0,032 mg/l auf, jedoch nicht mehr bei 0,064 mg/l, so liegt
für CIP eine MHK von 0,064 mg/l vor und der Testkeim kann der Wildtyppopulation zugerechnet werden. Zeigt
hingegen ein Bakterienstamm bei einer Wirkstoffkonzentration oberhalb des ECOFF ein Wachstum, wird er als
„mikrobiologisch resistent“ oder „Nicht-Wildtyp“ kategorisiert (Abb. 2).
In Abbildung 2 (nach EUCAST) sind die MHK von über 16.000 getesteten E. coli gegenüber CIP in Milligramm je
Liter Medium dargestellt. Aufgrund der Verteilung dieser E. coli ergibt sich, dass bei Wildtypen ab einer MHK
von 0,12 mg CIP/l kein Wachstum mehr auftritt. Weist ein Testkeim eine MHK von 0,12 mg CIP/l oder höher
auf, dann handelt es sich bei diesem nicht mehr um einen Wildtypen, sondern wird nach EUCAST als
"mikrobiologisch resistent" bezeichnet.
249
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 2:
MHK-Werte (%) von E. coli gegenüber CIP nach EUCAST (Stand 12.07.2015)
Die klinischen Grenzwerte beziehen sich in diesem Bericht zum Großteil ebenso auf die von EUCAST ermittelten
Werte. Der klinische Grenzwert (Synonym: klinischer Breakpoint) bewertet in vitro die mögliche Therapierbarkeit des Erregers und berücksichtigt Aspekte der Pharmakodynamik, der Pharmakokinetik sowie Spezifika von
Wirt und Zielorgan. Kann ein Bakterienstamm nur mit höheren Antibiotikakonzentrationen als im Blut erreicht
oder gar nicht therapiert werden, wird dieser Stamm als klinisch resistent bezeichnet.
Der Vorteil des epidemiologischen Cut-Off-Wertes liegt in einer höheren Sensitivität bei einer
Resistenzentwicklung. Jeder über dem Cut-Off-Wert liegende MHK-Wert signalisiert eine Resistenzentwicklung,
auch wenn dieser noch keine unmittelbare Konsequenz für die Therapierbarkeit einer Infektion haben muss.
Bei einigen antimikrobiellen Substanzen bestehen mitunter größere Differenzen zwischen dem
epidemiologischen Cut-off-Wert und dem klinischen Grenzwert. Dieser Unterschied wird im Folgenden am
Beispiel von E. coli und der Resistenz gegenüber Ciprofloxacin (CIP) dargelegt:
In Abbildung 3 ist der Unterschied zwischen ECOFF und dem klinischen Grenzwert nach EUCAST dargestellt. Das
Beispiel basiert auf der Verteilung der MIC-Werte gegenüber CIP von aus Masthühnern im Jahr 2011 isolierten
E. coli: Demnach weisen nach Anwendung des ECOFF 66,5% der getesteten E. coli eine Resistenz (mikrobiologisch resistent) gegenüber CIP auf. Wird jedoch der klinische Grenzwert auf Basis von EUCAST (vor 01.01.2014)
zugrunde gelegt, zeigen nur 9,8% der untersuchten E. coli eine Resistenz gegenüber CIP (klinisch resistent).
Daher müssen bei Vergleichen von Resistenzen mit anderen Berichten unbedingt die zugrundeliegenden Grenzwerte bzw. Cut-off-Werte beachtet werden.
250
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 3:
Beispiel zur Unterscheidung zwischen klinischem Grenzwert und epidemiologischem Cutoff-Wert, beide nach EUCAST, bei E. coli aus Masthühnern gegenüber CIP, 2011
Vorliegen von mikrobiologischen Resistenzen gegenüber den 3.-Generations-Cephalosporinen Cefotaxim und
Ceftazidim oder Meropenem
Werden bei E. coli oder Salmonella für Cefotaxim, Ceftazidim oder Meropenem MHK-Werte oberhalb des
epidemiologischen Cut-Off-Wertes (ECOFF) festgestellt, so werden diese Isolate zur Bestätigung einer
mutmaßlichen ESBL-, AmpC- oder Carbapenemase-Bildung mit einem zweiten Panel antimikrobieller
Substanzen (Tabelle 3) getestet. Die Interpretation der MHK-Ergebnisse der Bestätigungstests erfolgt gemäß
den Auslegungsgrenzwerten für die Antibiotikaresistenz lt. EUCAST. Eine ESBL-Bildung liegt vor, wenn im
Vergleich zur MHK gegenüber dem 3.-Generations-Cephalosporin alleine bei Austestung des 3.-GenerationsCephalosporins kombiniert mit Clavulansäure eine mindestens 8-fache Verminderung der MHK gemessen
wird. Bildung von AmpC oder Carbapenemase wird zusätzlich mittels phänotypischer bzw. genotypischer
Methoden bestätigt.
Tabelle 3:
Ausgetestete antimikrobielle Substanzen bei Verdacht auf ESBL (Panel 2)
Antimikrobielle Substanz
E. coli
Salmonella
Cefepim
Cefotaxim + Clavulansäure
Cefotaxim
Cefoxitin
Ceftazidim + Clavulansäure
Ceftazidim
Ertapenem
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Imipenem
Meropenem
Temocillin
x
x
x
x
x
x
Die qualitative Bewertung der Ergebnisse erfolgte nach einem von der EFSA publizierten Bewertungsschema
(4). Danach wurde der Grad des Auftretens von mikrobiologischen Resistenzen für alle antimikrobiellen Substanzen in folgende Kategorien eingeteilt:
251
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
4.3.1
Selten:
<0.1%
Sehr gering:
0.1% bis 1%
Gering:
>1% bis 10%
Mäßig:
>10% bis 20%
Hoch:
>20% bis 50%
Sehr hoch:
>50% bis 70%
Extrem hoch:
>70%
Biostatische Auswertung der Resistenztestung
In Tabelle 6 sind sowohl epidemiologische Cut-off-Werte als auch klinische Grenzwerte nach EUCAST angegeben. Für die Auswertungen wurden die epidemiologischen Cut-off-Werte herangezogen. In eigenen Kapiteln
wurden – zur besseren Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen aus dem Humanbereich – klinische EUCASTGrenzwerte der Bewertung zugrunde gelegt. Somit ist es möglich, die Resistenzeigenschaften der Isolate von
gesunden, geschlachteten Nutztieren direkt mit jenen aus klinischen humanmedizinischen Proben (unter
Vorbehalt unterschiedlicher Methoden zur Resistenztestung, verschiedener Matrizes etc.) zu vergleichen.
Für die Darstellung der Ergebnisse wurden folgende deskriptiven Kennzahlen verwendet:







n: Anzahl der untersuchten Isolate;
resistent (%): prozentueller Anteil der Resistenzen (d.h. jene Isolate, deren Messwert mindestens gleich
groß wie der jeweilige epidemiologische Grenzwert ist);
KI 95%: Konfidenzintervall für den Resistenzanteil (95%-Niveau);
MHK-Verteilung: Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (mg/l) als prozentuelle Anteile der jeweiligen
Messklassen (antimikrobielle Substanz);
Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l;
P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte, also der Wert, unterhalb dessen sich 90%
aller Fälle der Verteilung befinden, in mg/l;
Min/Max: gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l.
Da die Kennwerte (z.B. Resistenzanteil, Median) auf Basis von Zufallsstichproben berechnet werden, ist es
notwendig, einen Vertrauensbereich (= Konfidenzintervall) für die ermittelten Schätzwerte zu quantifizieren.
Die Breite eines solchen Konfidenzintervalls hängt einerseits vom gewünschten Sicherheitsniveau ab, das im
Regelfall mit 95% angesetzt wird. Andererseits wird sie vom Stichprobenumfang beeinflusst (je kleiner der
Stichprobenumfang, umso größer das Konfidenzintervall). Das Konfidenzintervall für den Resistenzanteil wurde
mit einem Bayes-Ansatz auf Grundlage einer nichtinformativen Priorfunktion U(0,1) berechnet und deckt den
wahren Anteilswert mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit ab. Dies hat den Vorteil, dass anstelle der symmetrischen
Intervalle, welche mit Normalverteilungsapproximation erzeugt werden, asymmetrische Konfidenzintervalle
konstruiert werden können.
Der 95%-ige Vertrauensbereich für den Median wurde mit einer angenommenen Binomialverteilung
berechnet.
Die Tabellen – MHK-Verteilung in % (MHK-Bestimmungstabelle) bei „Erregern“ aus Darminhalten von „Tierart“,
beispielhaft dargestellt in Tab. 4 – geben die detaillierten Ergebnisse der Resistenztestung wie untersuchte
Tierart, ausgetestete Bakterienspezies und Anzahl der untersuchten Isolate je Tierart wieder. Weiters sind in
der Spalte „AB“ (Antibiotikum) die Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen entsprechend
der Tabelle 6, die Anteile der resistenten Isolate in Prozent (% res), die dazugehörigen Konfidenzintervalle mit
95%-Niveau (KI 95) je antimikrobieller Substanz und die Häufigkeitsverteilungen der MHK-Werte in mg/l als
prozentuelle Anteile der jeweiligen Messklassen (Konzentrationsstufe je antimikrobieller Substanz) angeführt.
Der farbig hinterlegte Bereich kennzeichnet den Messbereich für jede antimikrobielle Substanz, wobei „grün“
Wildtypen und „orange“ mikrobiologische Resistenz (Nicht-Wildtyp) bezeichnet und die Grenze zwischen
beiden Farben den jeweiligen epidemiologischen Cut-off-Wert (ECOFF) darstellt. Liegen Werte im weißen
Bereich (rechts), also außerhalb des Messbereiches, bedeutet dies eine MHK oberhalb des Messbereiches.
Tabelle 5 ist eine Leseanleitung für diesen Diagrammtyp.
252
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 4:
Erklärung einer Auswertungstabelle (MHK-Bestimmungstabelle)
Statistische Tests – Tendenzen im Resistenzverhalten
Die Analyse von Tendenzen bezüglich einer Veränderung im Resistenzverhalten über die Jahre wurde mit Hilfe
einer logistischen Regression berechnet. Dabei fungiert das Jahr als erklärende metrische Variable, um eine
steigende bzw. fallende Tendenz der Resistenzanteile abzuschätzen. Nur jene Fälle, die eine signifikante
Tendenz – ansteigend oder abfallend – aufweisen, werden dargestellt.
Alle inferenzstatistischen Aussagen (Konfidenzintervalle, Tests) wurden mit Daten aus Zufallsstichproben
errechnet, da nur in diesen Fällen eine Übertragung der Stichprobenergebnisse auf die jeweilige Population
zulässig ist.
Diese Analysen führte die Abteilung Statistik des Bereichs Daten, Statistik und integrative Risikobewertung der
AGES durch.
4.4
Berichtslegung
Die Sammlung der Daten und deren Evaluierung ebenso wie die Erstellung dieses Berichts nahm die Abteilung
Statistik (STA) des DSR der AGES vor. Die geographischen Darstellungen bereitete die Abteilung
Datenmanagement (DAM) des DSR auf.
253
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 5:
Übersicht über die untersuchten Antibiotika, die Messbereiche, die epidemiologischen cut-off-Werte (ECOFF) und die klinischen Grenzwerte je
Bakterienspezies, 2014 (Stand 01.01.2014)
AMP
Phenicole
Chloramphenicol
CHL
Polymyxine
Colistin
COL
Ciprofloxacin
CIP
Nalidixinsäure
NAL
Tetracyclin
TET
Tigecyclin
TIG
Chinolone
Tetracycline
> 2048
Ampicillin
2048
Penicilline
1024
ERY
512
Erythromycin
256
AZT
128
Azithromycin
Makrolide
64
TMP
32
Trimethoprim
16
SMX
8
Sulfamethoxazol
Folsäureeinhibitoren
4
TAZ
2
Ceftazidim
3.-Generations-Cephalosporine
1
FOT
MERO
C. jejuni
E. coli
Salmonella
C. jejuni
C. jejuni
E. coli
Salmonella
E. coli
Salmonella
E. coli
Salmonella
E. coli
Salmonella
E. coli
Salmonella
E. coli
Salmonella
C. jejuni
C. jejuni
E. coli
Salmonella
C. jejuni
E. coli
Salmonella
E. coli
Salmonella
C. jejuni
E. coli
Salmonella
C. jejuni
E. coli
Salmonella
C. jejuni
Salmonella
E. coli
E. coli
Salmonella
0,5
Cefotaxim
Carbapeneme
0,25
STR
IMI
0,12
Streptomycin
Imipenem
Meropenem
Aminoglykosid AB
0,06
GEN
0,03
Gentamicin
Spezies
0,015
AB
Antibakterielle Klassen
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Antibakterielle
Substanz
*
* Farbiger Bereich=Messbereich, grün=Wildtypverteilung, orange=mikrobiologisch resistent, dicke schwarze senkrechte Linie=klinischer Grenzwert (für manche Substanzen
nicht verfügbar)
254
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 6:
Übersicht über die untersuchten Antibiotika, die Messbereiche, die epidemiologischen cut-off-Werte (ECOFF) und die klinischen Grenzwerte im Panel 2
bei Salmonella und E. coli, 2014
Ertapenem
Carbapeneme
Imipenem
Meropenem
2.-Generations-Cephalosporine
Cefoxitin
3.-Generations-Cephalosporine
Cefotaxim
3.-Generations-Cephalosporine + -Laktamase
Inhibitor
Cefotaxim +
Clavulansäure
3.-Generations-Cephalosporine
Ceftazidim
3.-Generations-Cephalosporine + -Laktamase
Inhibitor
Ceftazidim +
Clavulansäure
4.-Generations-Cephalosporine
Cefepim
17
E. coli
Salmonella
E. coli
ETP
Salmonella
E. coli
IMI
Salmonella
E. coli
MERO
Salmonella
E. coli
FOX
Salmonella
E. coli
FOT
Salmonella
E. coli
FOTCLA
Salmonella
E. coli
TAZ
Salmonella
E. coli
TAZCLA
Salmonella
E. coli
FEP
Salmonella
TEM
Farbiger Bereich=Messbereich, grün=Wildtypverteilung, orange=mikrobiologisch resistent, dicke schwarze senkrechte Linie=klinischer Grenzwert (für manche Substanzen nicht verfügbar)
255
> 2048
2048
1024
512
256
128
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
0,12
Temocillin
0,06
-lactamase-resistentes Penicillin
Spezies
0,03
Antibakterielle
AB
Substanz
0,015
Antibakterielle Klassen
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)17
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
1
Ergebnisse
In den folgenden Kapiteln werden die Ergebnisse der Isolierungsraten und der Empfindlichkeitstestungen des
Jahres 2014 sowie die Entwicklung der Wildtypen in den letzten Jahren je Bakterienspezies dargestellt.
1.1
Campylobacter (C.) jejuni
Campylobacter jejuni/coli infizierte Nutztierbestände sind als Erregerreservoir für lebensmittelbedingte
Infektionen beim Menschen wichtig. In Österreich stellte die Campylobacteriose im Jahr 2014 mit 6.520
gemeldeten Fällen beim Menschen die häufigste bakterielle Durchfallerkrankung dar; Salmonellosen fanden
sich an zweiter Stelle (1.608 gemeldete Fälle) (12). Entsprechend dem nationalen Zoonosenbericht 2014
setzten sich die 6.000 humanen Campylobacter-Isolate, bei denen Speziesdifferenzierungen durchgeführt
wurden, zu 89,5% aus C. jejuni und zu 10,4% aus C. coli zusammen (12). Den Vorgaben der BdK folgend wurden
im Jahr 2014 Herden von Masthühnern und Puten auf C. jejuni untersucht; andere Tierarten bzw. von diesen
stammende Lebensmittel wurden aufgrund der geringeren epidemiologischen Bedeutung für humane
Campylobacteriosen im Jahr 2014 nicht berücksichtigt.
1.1.1
C. jejuni-Resistenzraten auf einen Blick
Tabelle 7 stellt die Resistenzraten von aus Masthühnern, Puten und Hühnerfleisch isolierten C. jejuni für je
sechs antimikrobielle Substanzen der letzten drei Jahre im Überblick und deren 5-Jahres-Trend dar.
Hühnerfleisch
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Ciprofloxacin
63,3%
71,5%
71,6%
↔
Erythromycin
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Gentamicin
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Nalidixinsäure
56,7%
68,8%
67,6%
↗
Streptomycin
2,8%
2,5%
0,0%
↘
Tetracyclin
33,3%
29,9%
26,5%
↘
Masthühner
Resistenzraten bei C. jejuni auf einen Blick
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Ciprofloxacin
76,9%
73,0%
75,1%
↗
Erythromycin
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Gentamicin
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Nalidixinsäure
64,8%
70,5%
67,9%
↗
Streptomycin
2,8%
2,5%
2,1%
↘
Tetracyclin
32,4%
24,6%
23,8%
↘
Puten
Tabelle 7:
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Ciprofloxacin
63,0%
-
Erythromycin
0,0%
-
Gentamicin
0,0%
-
Nalidixinsäure
60,3%
-
Streptomycin
1,4%
-
Tetracyclin
35,6%
-
1.1.2
Untersuchte Population
Proben von 530 Masthühnerherden wurden auf thermotolerante Campylobacter untersucht, in 323 Proben
wurden verdächtige Kolonien gefunden, die weiter spezifiziert wurden. Insgesamt wurden 246 C. jejuni aus den
Masthühnerherden gewonnen, der Rest entfiel auf C. coli (n=60) und andere Spezies. Das NRL-C hat laufend
C. jejuni-Isolate mittels Sensititre® auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Als im Labor erkannt
wurde, dass mehr als die erforderliche Anzahl von 170 Isolaten erhalten worden war, wurde die laufende
Empfindlichkeitstestung bis zum Vorliegen aller Isolate gestoppt. In der Abteilung STA wurde auf Basis der
bereits ausgetesteten Isolate die Quartalsverteilung der noch zu testenden Isolaten errechnet, damit keines der
Quartale signifikant unterrepräsentiert war: Q1=40 Isolate, Q2=62, Q3=54 und Q4=37 Isolate; daraus ergab sich
eine etwas höhere Anzahl an ausgetesteten Isolaten als die geforderten 170 (193 Isolate).
Aus 135 Putenherden – von insgesamt 147 Schlachtchargen, da Herden nach Vorliegen eines C. jejuninegativen Ergebnissen wiederholt beprobt wurden, um mehr C. jejuni-Isolate zu gewinnen – wurden 117
verdächtige Kulturen mit thermotoleranten Campylobacter gefunden. 73 Isolate wurden als C. jejuni (maximal
ein Isolat je epidemiologischer Einheit) identifiziert, der Rest entfiel auf C. coli (n=41) und andere Spezies. Alle
73 C. jejuni-Isolate wurden mittels Sensititre® auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet.
256
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
C. jejuni-Isolate aus 193 Hühnerherden wurden auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Abbildung
4 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Herden, aus denen C. jejuni isoliert wurden, die
Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen festgestellt wurden,
sowie die gesamte Anzahl an gemästeten Hühnerherden im Jahr 2014 je NUTS-3-Region (Quelle: QGV,
produzierte Masthühnerherden 2014).
Abbildung 4:
Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Hühner, aus denen C. jejuni isoliert
wurden, und Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen
Substanzklassen, 2014
C. jejuni-Isolate aus 73 Putenherden wurden auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Abbildung 5
zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Herden, aus denen C. jejuni isoliert wurden, die
Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen festgestellt wurden,
sowie die gesamte Anzahl an gemästeten Putenherden im Jahr 2014 je NUTS-3-Region (Quelle: QGV,
produzierte Putenherden 2014).
Abbildung 5:
Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Puten, aus denen C. jejuni isoliert
wurden, und Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen
Substanzklassen, 2014
257
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
1.1.3
Anteil empfindlicher Isolate
Seit 2004 sind alle Isolate von C. jejuni gegenüber acht Antibiotika, ab 2009 gegenüber neun ausgetestet
worden (Tab. 5). Von den 193 untersuchten Isolaten von Masthühnern im Jahr 2014 wiesen nur 19,7% weder
erworbene Resistenzen noch herabgesetzte MHKs gegenüber den ausgetesteten Antibiotika auf. Über den
gesamten Beobachtungszeitraum liegt eine abnehmende Tendenz der vollständig empfindlichen C. jejuniIsolate bei Masthühnern vor (Abb. 7). 20,6% der C. jejuni-Isolate von Truthühnern zeigten vollständige
Empfindlichkeit gegenüber den neun ausgetesteten Substanzen. Bei Rindern wurden C. jejuni letztmalig im Jahr
2011 untersucht, wobei sich 58% der Isolate vollständig empfindlich darstellten.
Abbildung 6:
1.1.4
Anteil empfindlicher Isolate von C. jejuni aus Hühnerherden, Putenherden und Rindern,
2004-2014
Bestimmungen der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung
In den Tabellen 8 und 9 sind die MHK-Verteilungen mit einer Darstellung der Anteile der WT-Populationen
(grün eingefärbter Bereich) und der mikrobiologisch resistenten Isolate (orange) je Antibiotikum bei C. jejuniIsolaten von Masthühnern und Puten angeführt.
Tabelle 8:
MHK-Verteilung (%) bei C. jejuni-Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2014
Untersuchte Tierart: Masthühner
Bakterienspezies: C. jejuni
Anzahl getesteter Isolate: 193
GEN
STR
IMI
ERY
AMP
CHL
CIP
NAL
TET
0,0
2,1
0,0
0,0
35,8
0,0
75,1
67,9
23,8
[0;1,5]
[0,8;5,2]
[0;1,5]
[0;1,5]
[29,3;42,7]
[0;1,5]
[68,6;80,7]
[61,0;74,1]
[18,4;30,3]
47,2 42,5
512
256
128
64
32
16
8
4
2
1
0,5
0,25
KI 95
0,12
% res
0,06
AB
0,03
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
9,3 1,0
78,2 18,1 1,6
0,5 1,0
0,5
86,5 13,5
8,8 39,4 44,0 7,8
6,2 16,1 24,4 17,6 6,7 11,9 10,4 6,7
54,4 37,8 6,7 1,0
14,5 6,7 3,6
0,5
5,7 47,7 17,1 3,1 1,0
10,9 16,6 3,6 1,0
2,6 9,8 53,4 2,1
19,7 35,2 16,1 5,2 2,1
1,0 0,5 2,6 2,6 15,0
Zur Erklärung siehe Tabelle 4
258
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 5
% res: Mikrobiologisch resistente Isolate in Prozent
KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz
- = kein Wert verfügbar
Tabelle 9:
MHK-Verteilung (%) bei C. jejuni-Isolaten aus den Caeca von Puten, 2014
Untersuchte Tierart: Puten
Bakterienspezies: C. jejuni
Anzahl getesteter Isolate: 73
[0;4,0]
[0,3;7,3]
[0;4,0]
[0;4,0]
[38,1;60,6]
[0;4,0]
[51,5;73,2]
[48,8;70,7]
[25,6;47,1]
4,1 1,4
74,0 21,9 1,4 1,4
72,6 24,7 2,7
4,1 39,7 38,4 17,8
1,4 6,8 17,8 24,7 11,0
43,8 45,2 11,0
15,1 19,2 2,7
1,4 41,1 15,1
8,2 24,7 2,7 4,1
12,3 37,0 12,3 2,7 1,4
4,1
512
1,4
256
-
128
16
8
4
2
1
0,5
0,25
KI 95
64
0,0
1,4
0,0
0,0
49,3
0,0
63,0
60,3
35,6
0,12
% res
32
GEN
STR
IMI
ERY
AMP
CHL
CIP
NAL
TET
0,06
AB
0,03
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
53,4 41,1
6,8
5,5
4,1
11,0 20,5
5,5
4,1 52,1
20,5
4,1
Die Resistenzverteilung war bei beiden Geflügelpopulationen ähnlich; gegenüber Chinolonen lagen die Resistenzanteile bei Hühnerisolaten höher (Ciprofloxacin 75,1% zu 63,0%; Nalidixinsäure 67,9% zu 60,3%), gegenüber Ampicillin und Tetracyclin fanden sich bei Putenisolaten höhere Resistenzanteile (49,3% zu 35,8% und
35,6 zu 23,8%).
Abbildung 7 zeigt die Anteile der mikrobiologisch resistenten Isolate bei Masthühnern und Puten je
Antibiotikum im Säulendiagramm.
Abbildung 7:
Resistenzen bei C. jejuni-Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2014
259
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 10 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von C. jejuni, wie z.B. Median und 90% Quantil der
Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“).
Tabelle 10:
AB
GEN
STR
IMI
ERY
AMP
CHL
CIP
NAL
TET
Kennzahlen für C. jejuni-Isolate aus Masthühnern und Puten, 2014
Tier
N
% res
[Ki 95]
Median
[Ki 95]
P90
Min
Max
M
193
0,0
[0;1,5]
0,25
[0,12;0,25]
0,5
0,12
1
ECOFF
>2
P
73
0,0
[0;4,0]
0,12
[0,12;0,25]
0,25
0,12
1
>2
M
193
2,1
[0,8;5,2]
0,5
[0,5;0,5]
1
0,5
64
>4
P
73
1,4
[0,3;7,3]
0,5
[0,5;0,5]
1
0,5
64
>4
M
193
0,0
[0;1,5]
0,06
[0,06;0,06]
0,12
0,06
0,12
>8
P
73
0,0
[0;4,0]
0,06
[0,06;0,06]
0,12
0,06
0,25
>8
M
193
0,0
[0;1,5]
1
[0,5;1]
1
0,25
2
>4
P
73
0,0
[0;4,0]
1
[0,5;1]
2
0,25
2
>4
M
193
35,8
[29,3;42,7]
8
[4;8]
64
1
128
>8
P
73
49,3
[38,1;60,6]
8
[8;16]
128
1
128
>8
M
193
0,0
[0;1,5]
2
[2;4]
4
2
16
>16
P
73
0,0
[0;4,0]
4
[2;4]
8
2
8
>16
M
193
75,1
[68,6;80,7]
8
[8;8]
16
0,06
64
>0,5
P
73
63,0
[51,5;73,2]
8
[4;8]
16
0,06
32
>0,5
M
193
67,9
[61,0;74,1]
256
[128;256]
256
2
512
>16
P
73
60,3
[48,8;70,7]
256
[16;256]
256
2
512
>16
M
193
23,8
[18,4;30,3]
0,25
[0,25;0,5]
128
0,12
128
>1
P
73
35,6
[25,6;47,1]
0,5
[0,25;0,5]
128
0,12
128
>1
% res: Prozentueller Anteil der mikrobiologischen Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall
für den Resistenzanteil)
Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95%
P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l
Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l
ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l
M = Masthühnerherde, P = Putenherde
1.1.5
Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei C. jejuni von Masthühnern je
Antibiotikum, 2004-2014
Zur Beurteilung möglicher Tendenzen in der Entwicklung von Resistenzen bzw. der Wildtypen muss für jede
Tierart der Anteil der Resistenzen bzw. WT je antimikrobieller Substanz und Jahr miteinander verglichen
werden. Tabelle 11 gibt die Anzahl der im Laufe der Jahre getesteten Isolate von C. jejuni wieder:
Tabelle 11:
Anzahl der jährlich untersuchten Isolate von C. jejuni von Masthühnern, 2004-2014
Tier
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Masthühner
211
195
166
26
114
125
134
116
108
122
193
Tabelle 12 zeigt die Resistenzanteile mit Konfidenzintervall bei Isolaten von C. jejuni von Masthühnern in den
Jahren 2004-2014.
Abbildung 8 stellt den Verlauf des Anteils der WT-Population von C. jejuni-Isolaten von Masthühnern je
Antibiotikum für die Jahre 2004 bis 2014 graphisch dar. Demnach hat sich der Anteil an WT gegenüber
Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Ampicillin seit Bestehen des Überwachungsprogrammes von etwa 60% bzw.
84% auf 25-32% bzw. 64% vermindert, gegenüber den übrigen Substanzen ist der Anteil der WT auf ähnlichem
oder gleichem Niveau geblieben, etwa 70% gegenüber Tetracyclin bzw. 100% oder annähernd 100% gegenüber
Gentamicin, Streptomycin, Erythromycin und Imipenem (erst seit 2009 ausgetestet). Der Anteil der Wildtypen
gegenüber den sog. Reserveantibiotika18 lag einerseits erfreulicherweise gegenüber Erythromycin sehr hoch,
andererseits gegenüber den Fluorchinolonen niedrig.
18
Critically Important Antimicrobials (CIA): Fluorchinolone, Erythromycin und 3.- sowie 4.-Generations-Cephalosporine
260
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 12:
AB
GEN
STR
IMI
ERY
AMP
CHL
CIP
NAL
TET
Resistenzanteile bei Isolaten von C. jejuni aus Masthühnern, 2004-2014
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
% res
0
0,5
0
0
0
0
0
0
0
0
2014
0
KI 95
[0;1,4]
[0,1;2,8]
[0;1,8]
[0;10,5]
[0;2,6]
[0;2,3]
[0;2,2]
[0;2,5]
[0;2,7]
[0;2,4]
[0;1,5]
% res
3,8
2,1
1,8
0
1,8
0,8
0
0,9
2,8
2,5
2,1
KI 95
[2,0;7,3]
[0,8;5,1]
[0,7;5,2]
[0;10,5]
[0,5;6,1]
[0,2;4,3]
[0;2,2]
[0,2;4,7]
[1,0;7,8]
[0,9;7,0]
[0,8;5,2]
% res
-
-
-
-
-
0
0
0
0
0
0
KI 95
-
-
-
-
-
[0;2,3]
[0;2,2]
[0;2,5]
[0;2,7]
[0;2,4]
[0;1,5]
% res
1,4
3,1
1,2
0
0
0
0
0
0
0
0
KI 95
[0,5;4,1]
[1,4;6,5]
[0,4;4,3]
[0;10,5]
[0;2,6]
[0;2,3]
[0;2,2]
[0;2,5]
[0;2,7]
[0;2,4]
[0;1,5]
% res
16,1
22,6
25,3
23,1
15,8
22,4
26,1
31,9
43,5
34,4
35,8
KI 95
[11,8;21,7]
[17,3;28,9]
[19,3;32,4]
[11,1;42,3]
[10,3;23,6]
[16,0;30,5]
[19,4;34,2]
[24,1;40,9]
[34,5;53,0]
[26,6;43,2]
[29,3;42,7]
% res
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
KI 95
[0;1,4]
[0;1,5]
[0;1,8]
[0;10,5]
[0;2,6]
[0;2,3]
[0;2,2]
[0;2,5]
[0;2,7]
[0;2,4]
[0;1,5]
% res
38,9
51,3
51,8
57,7
49,1
59,2
56
69
76,9
73
75,1
KI 95
[32,5;45,6]
[44,3;58,2]
[44,2;59,3]
[38,8;74,5]
[40,1;58,2]
[50,4;67,4]
[47,5;64,1]
[60;76,7]
[68,0;83,8]
[64,4;80]
[68,6;80,7]
% res
40,3
52,8
49,4
50
49,1
56
53
60,3
64,8
70,5
67,9
KI 95
[33,9;47,0]
[45,8;59,7]
[41,9;56,9]
[31,9;68,1]
[40,1;58,2]
[47,2;64,4]
[44,6;61,2]
[51,2;68,8]
[55,4;73,2]
[61,9;77,9]
[61,0;74,1]
% res
29,9
30,8
30,7
26,9
28,1
32,8
29,1
21,6
32,4
24,6
23,8
KI 95
[24,1;36,4]
[24,7;37,6]
[24,2;38,1]
[13,8;46,3]
[20,6;37,0]
[25,2;41,5]
[22,1;37,3]
[15,1;29,9]
[24,3;41,7]
[17,8;33,0]
[18,4;30,3]
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil)
261
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 8:
Anteil von Wildtypen von C. jejuni aus Masthühnern, 2004-2014
Bei Puten ist noch keine zeitliche Auswertung möglich, da diese Tierart im Jahr 2014 erstmalig geprüft worden
ist.
Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von C. jejuni
Die Prüfung der Resistenzen je Antibiotikum auf ihre Tendenzen seit Bestehen des Monitorings (2004-2014)
zeigt, dass sie gegenüber Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Ampicillin signifikant steigend sind. Im
Betrachtungszeitraum 2010–2014 ergeben sich nur für die beiden Chinolone signifikante Tendenzen (steigend).
1.1.6
Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2004-2014
Um die Resistenzanteile aus diesem Monitoring mit jenen aus der klinischen Humanmedizin vergleichen zu
können, werden die Ergebnisse nach Anwendung der humanmedizinischen, klinischen EUCAST-Grenzwerte
(siehe dazu auch Tab. 5) dargestellt. Im Jahr 2014 kamen 193 Isolate von Masthühnern und 73 von Puten in die
Bewertung. EUCAST bietet nur für vier Substanzen klinische Grenzwerte zur Bewertung der Ergebnisse an.
Nach Anwendung der klinischen Grenzwerte wurden bei C. jejuni-Isolaten von Masthühnern wie nach
Anwendung der ECOFF die Resistenzzunahmen gegenüber Ciprofloxacin deutlich, die Resistenzanteile
gegenüber Tetracyclin verminderten sich im Überwachungszeitraum leicht, blieben jedoch noch hoch,
gegenüber Erythromycin und Imipenem lagen sehr niedrige Resistenzanteile vor bzw. sind die Isolate
vollständig empfindlich.
262
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 9:
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Isolaten von C. jejuni
aus Masthühnern, 2004-2014
263
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 13:
AB
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei C. jejuni-Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2004-2014
Tier
M
IMI
P
M
ERY
P
M
CIP
P
M
TET
P
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
2004
1,4
[0,5;4,1]
-
2005
3,1
[1,4;6,5]
-
2006
1,2
[0,4;4,3]
-
2007
0
[0;10,5]
-
2008
0
[0;2,6]
-
2009
0
[0;2,3]
0
[0;2,3]
-
2010
0
[0;2,2]
0
[0;2,2]
-
2011
0
[0;2,5]
0
[0;2,5]
-
2012
0
[0;2,7]
0
[0;2,7]
-
2013
0
[0;2,4]
0
[0;2,4]
-
2014
0
[0;1,5]
0
[0,0;4,0]
0
[0;1,5]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
38,9
[32,5;45,6]
28,9
[23,2;35,4]
51,3
[44,3;58,2]
29,7
[23,8;36,5]
51,8
[44,2;59,3]
28,9
[22,6;36,2]
57,7
[38,8;74,5]
26,9
[13,8;46,3]
49,1
[40,1;58,2]
26,3
[19,1;35,1]
59,2
[50,4;67,4]
29,6
[22,3;38,1]
56
[47,5;64,1]
25,4
[18,8;33,4]
69
[60;76,7]
17,2
[11,5;25,2]
76,9
[68,0;83,8]
29,6
[21,8;38,8]
73
[64,4;80]
23,8
[17,1;32,1]
[0,0;4,0]
75,1
[68,6;80,7]
63,0
[51,5;73,2]
21,8
[16,5;28,1]
% res
KI 95
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
34,2
[24,4;45,7]
M= Masthühner, P=Puten
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil)
264
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
1.2
Indikator E. coli
Kommensale Bakterien wie E. coli kommen bei allen Tieren vor und stellen per se keine Krankheitserreger dar.
Gewonnen z. B. aus Darminhalten von gesunden Tieren werden sie auf ihre Empfindlichkeit gegenüber antimikrobiellen Substanzen geprüft und erlauben als Indikatoren Rückschlüsse über das Vorkommen und die Höhe
von antibiotikaresistenten Keimen in den untersuchten Tierpopulationen. Den resistenten Indikatorbakterien
kommt eine Reservoirfunktion für Antibiotikaresistenzgene zu, welche über die von diesen Tieren gewonnenen
Produkte (z. B. Lebensmittel) oder durch direkten Tierkontakt auf den Menschen übertragen werden können,
aber eventuell auch auf vorhandene pathogene Keime (14,15). In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der
Resistenzprüfungen bei den Indikator E. coli-Isolaten des Jahres 2014 und die Entwicklung der Resistenzen der
letzten elf Jahre auf Basis der epidemiologischen Cut-off-Werte und der klinischen Grenzwerte dargelegt. Ein
Vergleich mit den Daten aus der Humanmedizin ist jedoch nur sehr begrenzt zulässig, da es sich bei den
Indikatorbakterien um Isolate handelt, die von gesunden, geschlachteten Tieren gewonnen wurden, im
Humanbereich jedoch nur pathogene E. coli isoliert von Patienten auf ihre Resistenzen geprüft werden.
1.2.1
E. coli-Resistenzraten auf einen Blick
Tabelle 14 stellt die Resistenzraten von aus Masthühnern und Puten isolierten E. coli für je 14 antimikrobielle
Substanzen der letzten drei Jahre im Überblick sowie deren 5-Jahres-Trend dar.
Puten
Masthühner
Tabelle 14:
Resistenzraten bei E. coli auf einen Blick
Substanz
2012
2013
2014
5-JahresTrend
Ampicillin
26,9%
38,4%
28,4%
Azithromyzin
0,6%
Cefotaxim
3,1%
2,1%
1,1%
Ceftazidim
3,1%
2,7%
1,1%
Chloramphenicol
8,5%
5,5%
6,8%
Ciprofloxacin
65,4%
65,1%
59,7%
Colistin
0,0%
↗
-
↗
↘*
↔
↘
-
Substanz
2012
2013
2014
5-JahresTrend
Gentamicin
0,8%
2,1%
2,3%
Meropenem
0,0%
0,0%
0,0%
Nalidixinsäure
65,4%
62,3%
56,8%
Sulfamethoxazol
44,6%
38,4%
33,0%
Tetracyclin
30,8%
22,6%
29,0%
Tigecyclin
0,0%
Trimethoprim
25,4%
20,5%
22,7%
↘
↔*
↘
↘
↔
-
↔
Substanz
2012
2013
2014
5-JahresTrend
Ampicillin
48,0%
Azithromyzin
0,8%
Cefotaxim
1,6%
Ceftazidim
0,8%
Chloramphenicol
9,6%
Ciprofloxacin
28,0%
Colistin
0,0%
-
-
-
-
-
-
-
Substanz
2012
2013
2014
5-JahresTrend
Gentamicin
0,0%
Meropenem
0,0%
Nalidixinsäure
18,4%
Sulfamethoxazol
19,2%
Tetracyclin
40,8%
Tigecyclin
0,0%
Trimethoprim
12,0%
-
-
-
-
-
-
*Daten nur für 2012, 2013 und 2014
- keine Daten verfügbar
1.2.2
1.2.3
Untersuchte Population
Indikator-E. coli-Isolate von 176 Masthühnerherden (je ein Isolat je Herde) wurden im NRL-AMR mittels
Sensititre® auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Abbildung 11 zeigt die geographische
Verteilung der Herkunftsbetriebe der Herden, aus denen E. coli isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen
Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen festgestellt wurden, sowie die gesamte Anzahl
an gemästeten Hühnerherden im Jahr 2014 je NUTS-3-Region (Quelle: QGV, produzierte Masthühnerherden
2014).
265
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 10:
Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Hühner, aus denen E. coli-Isolate
gewonnen wurden, und deren Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber
antimikrobiellen Substanzklassen, 2014
Von 125 Putenherden wurden Indikator-E. coli (je ein Isolat je Herde) isoliert und im NRL-AMR mittels
Sensititre® auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Abbildung 12 zeigt die geographische
Verteilung der Herkunftsbetriebe der Herden, aus denen E. coli isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen
Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen festgestellt wurden, sowie die gesamte Anzahl
an gemästeten Putenherden im Jahr 2014 je NUTS-3-Region (Quelle: QGV, produzierte Putenherden 2014).
Abbildung 11:
Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Puten, aus denen E. coli-Isolate
gewonnen wurden, und deren Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber
antimikrobiellen Substanzklassen, 2014
266
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
1.2.4
Anteil voll empfindlicher Isolate
Die E. coli-Isolate wurden gegenüber 14 antimikrobiellen Substanzen ausgetestet. 21,0% der Isolate von Hühnern und 30,0% von Puten wiesen weder erworbene Resistenzen noch herabgesetzte MHKs gegenüber den
ausgetesteten Antibiotika auf (Abb. 12). Bei den Hühnerisolaten kann seit 2010 (10,5% der Isolate vollständig
empfindlich) eine leichte Verbesserung der Situation beobachtet werden, mit einer Verdoppelung des Anteils
der vollständig empfindlichen Indikator-E. coli. Eine 100%-ige Bewertung der Situation ist jedoch nicht möglich,
da in den letzten Jahren die Anzahl der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen aufgrund wissenschaftlicher
Erkenntnisse mehrmals an unterschiedliche Vorgaben z. B. von EFSA oder EURL angepasst wurde: Von 2004 an
wurden Resistenzen gegenüber acht Antibiotika (Gentamicin, Streptomycin, Sulfamethoxazol, Ciprofloxacin,
Nalidixinsäure, Ampicillin Chloramphenicol und Tetracyclin), ab 2007 gegenüber zehn (plus Cefotaxim und
Trimethoprim), ab 2012 gegenüber zwölf Antibiotika (plus Meropenem und Ceftazidim) bewertet und 2014
kamen noch die Substanzen Colistin, Azithromycin und Tigecyclin dazu bzw. wurde Streptomycin gestrichen. Da
gegenüber den neu hinzugefügten Substanzen keine oder nur sehr geringe Resistenzanteile (siehe die Tabellen
zu den MHK-Verteilungen) vorliegen, sind die Vergleiche mit den Vorjahren dennoch beinahe uneingeschränkt
möglich. Indikatorbakterien von Rindern und Schweinen wurden letztmalig 2013 untersucht.
Abbildung 12:
1.2.5
Anteil voll empflindlicher Isolate von E. coli aus Hühnerherden, Putenherden, Schweinen
und drei verschiedenen Rinderpopulationen, 2004 – 2014
Bestimmung der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung
In den Tabellen 15 und 16 sind die MHK-Verteilungen mit Darstellung der Anteile der WT-Populationen (grün
eingefärbter Bereich) und der mikrobiologischen resistenten Isolate (orange) je Antibiotikum bei den E. coliIsolaten von Masthühnern und Puten angeführt.
267
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 15:
MHK-Verteilung (%) bei E. coli-Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2014
Untersuchte Tierart: Masthühner
Bakterienspezies: E. coli
Anzahl getesteter Isolate: 176
8,0
98,9
-
>2048
2048
1024
512
256
128
64
32
16
-
8
4
1
0,5
2
-
60,8 35,8
98,9 0,6
1,1
0,6
0,6 0,6 0,6 0,6
1,1
28,4 29,5 8,0 1,1
44,3 26,7 5,7 0,6
- 22,7
4,0 37,5 46,0 11,9 0,6
4,5 30,1 34,7 2,3
28,4
84,7 8,5 0,6 1,1 2,3 2,8
98,9 1,1
0,6 2,8 20,5 15,3 8,5 1,7 0,6 6,8 3,4
40,3 2,3 0,6 0,6 4,5 20,5 31,3
61,4 9,7
- 14,2 14,8
54,0 42,6 3,4
-
99,4 0,6
31,8
0,25
0,12
0,06
KI 95
[0,9;5,7]
[0;1,7]
[0,4;4,0]
[0,4;4,0]
[26,4;40,2]
[17,2;29,5]
[0,1;3,1]
[22,3;35,5]
[4,0;11,5]
[0;1,7]
[52,3;66,6]
[49,4;63,9]
[22,8;36,1]
[0;1,7]
0,03
% res
2,3
0,0
1,1
1,1
33,0
22,7
0,6
28,4
6,8
0,0
59,7
56,8
29,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
0,6 32,4
Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Abb. 4.
AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 5
% res: Mikrobiologisch resistente Isolate in Prozent
KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz
- = kein Wert verfügbar
Tabelle 16:
MHK-Verteilung (%) bei E. coli-Isolaten aus den Caeca von Puten, 2014
Untersuchte Tierart: Puten
Bakterienspezies: E. coli
Anzahl getesteter Isolate: 125
51,2 20,0 0,8
2048
-
-
19,2
Bei einem Vergleich der beiden Geflügelartenfällt wie bei C. jejuni auf, dass bei den Hühnerisolaten wiederum
höhere Resistenzanteile gegenüber Ciprofloxacin (60% zu 28%), Nalidixinsäure (57% zu 18%) sowie
Sulfamethoxazol (33% zu 19%) und Trimethoprim (23% zu 12%) vorlagen als bei Putenisolaten. Bei den
Putenisolaten wurden höhere Resistenzanteile gegenüber Ampicillin (48% zu 28%) und Tetracyclin (41% zu
29%) nachgewiesen; gegenüber den übrigen Antibiotika waren die Resistenzanteile von beiden Tierpopulationen vergleichbar.
ESBL-Bestätigungsuntersuchung
Bei zwei Isolaten von Masthühnern und zwei von Puten zeichnete sich der Verdacht auf ESBL-Bildner ab, denn
sie zeigten Resistenzen gegenüber den 3.-Generations-Cephalosporinen (drei Isolate resistent gegenüber
Cefotaxim und Ceftazidim, eines (von der Pute) nur gegenüber Cefotaxim). Zur Abklärung mussten diese Isolate
mit einem 2. Antibiotika-Panel ausgetestet werden (Tab. 6). Die Tabellen 17 und 18 stellen die Ergebnisse
dieser Testungen dar.
268
>2048
1024
98,4
512
256
128
64
32
16
0,8
8
4
3,2
-
0,8
22,4 44,0 12,8 1,6
46,4 32,0 9,6
12,0
12,8 48,8 29,6 8,0 0,8
0,8 28,0 23,2
48,0
88,8 1,6 2,4 1,6 3,2 2,4
99,2 0,8
1,6 11,2 3,2 1,6
6,4 4,0
73,6 6,4 1,6
1,6 2,4 14,4
56,8 2,4
2,4 16,0 22,4
54,4 44,0 1,6
-
60,0 36,8
0,8
99,2
-
2
1
0,5
-
0,25
100
0,12
0,06
KI 95
[0;2,3]
[0;2,3]
[0,5;5,6]
[0,2;4,3]
[13,3;27,0]
[7,4;18,9]
[0,2;4,3]
[39,4;56,7]
[5,6;16,0]
[0;2,3]
[20,9;36,5]
[12,6;26,1]
[32,6;49,6]
[0;2,3]
0,03
% res
0,0
0,0
1,6
0,8
19,2
12,0
0,8
48,0
9,6
0,0
28,0
18,4
40,8
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 17:
MHK-Verteilung (%) bei E. coli-Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2. Panel, 2014
Untersuchte Tierart: Masthühner
Bakterienspezies: E. coli
Anzahl getesteter Isolate: 2
50
50
50
50
-
50
-
-
>2048
50
50
-
2048
50
-
1024
100
-
512
-
256
-
128
100
64
-
32
100
16
-
50
-
8
0,25
100
50
-
4
0,12
-
2
0,06
-
1
0,03
100
0,5
0,015
AB
% res KI 95
ETP
0,0 [0;63,2]
IMI
0,0 [0;63,2]
MERO
0,0 [0;63,2]
FEP
100,0 [36,8;100]
FOT
100,0 [36,8;100]
FOTCLA
0,0 [0;63,2]
FOX
0,0 [0;63,2]
TAZ
100,0 [36,8;100]
TAZCLA
0,0 [0;63,2]
TEM
0,0 [0;63,2]
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Abb. 4.
AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 5
% res: Mikrobiologisch resistente Isolate in Prozent
KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz
- = kein Wert verfügbar
Tabelle 18:
MHK-Verteilung (%) bei E. coli-Isolaten aus den Caeca von Puten, 2. Panel, 2014
Untersuchte Tierart: Puten
Bakterienspezies: E. coli
Anzahl getesteter Isolate: 2
50
50
50
-
-
-
-
>2048
50
50
2048
100
50
-
1024
-
512
50
-
256
50
-
128
100
64
50
32
50
16
-
-
8
0,25
100
100
-
4
0,12
-
2
0,06
50
1
0,03
50
0,5
0,015
AB
% res KI 95
ETP
0,0 [0;63,2]
IMI
0,0 [0;63,2]
MERO
0,0 [0;63,2]
FEP
100,0 [36,8;100]
FOT
100,0 [36,8;100]
FOTCLA
0,0 [0;63,2]
FOX
0,0 [0;63,2]
TAZ
50,0 [9,4;90,6]
TAZCLA
0,0 [0;63,2]
TEM
0,0 [0;63,2]
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Beide Isolate von Hühnern und eines von den Puten sind aufgrund des positiven Synergietests im 2. Panel
(mindestens 8-fache Verminderung des MHK bei der Austestung des 3.-Generations-Cephalosporins kombiniert
mit der Clavulansäure, verglichen mit dem MHK gegenüber dem 3.-Generations-Cephalosporin alleine) als
ESBL-Bildner zu beurteilen.
Abbildung 13 zeigt die Anteile der mikrobiologisch resistenten Isolate aus Tabellen 15 und 16 bei Masthühnern
und Puten je Antibiotikum in Säulendiagramm.
269
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 13:
Resistenzen bei E. coli-Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2014
Tabelle 19 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von E. coli-Isolaten, wie z.B. Median und 90% Quantil der
Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“).
Tabelle 19:
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
Kennzahlen für E. coli-Isolate aus Masthühnern und Puten, 2014
Tier
M
P
M
P
M
P
M
N
176
125
176
125
176
125
176
% res
2,3
0,0
0,0
0,0
1,1
1,6
1,1
[Ki 95]
[0,9;5,7]
[0;2,3]
[0;1,7]
[0;2,3]
[0,4;4,0]
[0,5;5,6]
[0,4;4,0]
Median
0,5
0,5
0,03
0,03
0,25
0,25
0,5
[Ki 95]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,5;0,5]
P90
1
1
0,03
0,03
0,25
0,25
0,5
Min
0,5
0,5
0,03
0,03
0,25
0,25
0,5
Max
64
2
0,06
0,03
8
8
2
ECOFF
>2
>2
>0,12
>0,12
>0,25
>0,25
>0,5
P
M
P
M
P
M
P
125
176
125
176
125
176
125
0,8
33,0
19,2
22,7
12,0
0,6
0,8
[0,2;4,3]
[26,4;40,2]
[13,3;27,0]
[17,2;29,5]
[7,4;18,9]
[0,1;3,1]
[0,2;4,3]
0,5
16
16
0,5
0,5
8
4
[0,5;0,5]
[16;16]
[16;16]
[0,25;0,5]
[0,25;0,5]
[8;8]
[4;4]
0,5
2048
2048
64
64
16
8
0,5
8
8
0,25
0,25
2
2
4
2048
2048
64
64
32
32
>0,5
>64
>64
>2
>2
>16
>16
M
P
M
P
M
P
M
P
176
125
176
125
176
125
176
125
28,4
48,0
6,8
9,6
0,0
0,0
59,7
28,0
[22,3;35,5]
[39,4;56,7]
[4,0;11,5]
[5,6;16,0]
[0;1,7]
[0;2,3]
[52,3;66,6]
[20,9;36,5]
4
4
8
8
1
1
0,25
0,016
[4;4]
[4;128]
[8;8]
[8;8]
[1;1]
[1;1]
[0,12;0,25]
[0,02;0,03]
128
128
16
16
1
1
8
8
1
1
8
8
1
1
0,016
0,016
128
128
256
256
2
2
16
16
>8
>8
>16
>16
>2
>2
>0,06
>0,06
M
P
M
P
M
P
176
125
176
125
176
125
56,8
18,4
29,0
40,8
0,0
0,0
[49,4;63,9]
[12,6;26,1]
[22,8;36,1]
[32,6;49,6]
[0;1,7]
[0;2,3]
128
4
2
2
0,25
0,25
[8;128]
[4;4]
[2;2]
[2;4]
[0,25;0,5]
[0,25;0,5]
256
256
128
128
0,5
0,5
4
4
2
2
0,25
0,25
256
256
128
128
1
1
>16
>16
>8
>8
>1
>1
270
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
% res: Prozentueller Anteil der mikrobiologischen Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall
für den Resistenzanteil)
Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95%
P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l
Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l
ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l
M = Masthühnerherde, P = Putenherde
1.2.6
Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei E. coli-Isolaten von Masthühnern je
Antibiotikum, 2004-2014
Zur Beurteilung möglicher Tendenzen in der Entwicklung von Resistenzen bzw. der Wildtypen muss für jede
Tierart der Anteil der Resistenzen bzw. WT je antimikrobieller Substanz und Jahr miteinander verglichen
werden. Tabelle 20 gibt die Anzahl der im Laufe der Jahre getesteten Isolate von C. jejuni wieder:
Tabelle 20:
Anzahl der jährlich untersuchten E. coli-Isolate bei Masthühnern, 2004-2014
Tier
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Masthühner
216
114
277
44
170
170
171
173
130
146
176
Abbildung 14 stellt den Verlauf des Anteils der WT-Population von E. coli bei Masthühnern je Antibiotikum für
die Jahre 2004 bis 2014 graphisch dar. Demnach hat sich der Anteil an WT gegenüber Ciprofloxacin und
Nalidixinsäure seit Bestehen des Überwachungsprogrammes von etwa 60% auf etwa 40% vermindert, obwohl
sich seit dem Jahr 2010 (nur 22% WT) der Anteil an WT fast verdoppelt hat. Bei den übrigen Antibiotika ist der
Anteil der WT verglichen mit dem Jahr 2004 bei Werten zwischen 65% und 75% (z. B. bei Tetracyclin) oder
annähernd bei 100% (z. B. Gentamicin) m.o.w. gleich geblieben. Der Anteil der Wildtypen gegenüber den sog.
Reserveantibiotika liegt einerseits erfreulicherweise gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen sehr hoch,
andererseits gegenüber den Chinolonen niedriger.
Abbildung 14:
Anteile Wildtypen von E. coli aus Isolaten aus Masthühnern, 2004-2014
271
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 21 stellt die Resistenzanteile für die E. coli-Isolate aus Masthühnern seit Bestehen des Monitorings dar. Bei Puten ist noch keine zeitliche Auswertung möglich, da diese
Tierart im Jahr 2014 erstmalig geprüft worden ist.
Tabelle 21:
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AMP
CHL
CIP
NAL
TET
Resistenzanteile bei E. coli-Isolaten aus Masthühnern, 2004-2014
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
% res
2,3
0,9
1,1
0
2,9
2,9
4,1
0
0,8
2,1
2,3
[0,9;5,7]
KI 95
[1,0;5,3]
[0,2;4,7]
[0,4;3,1]
[0;6,4]
[1,3;6,7]
[1,3;6,7]
[2,0;8,2]
[0;1,7]
[0,2;4,2]
[0,7;5,8]
% res
-
-
-
-
-
-
-
-
0
0
0
KI 95
-
-
-
-
-
-
-
-
[0;2,3]
[0;2,0]
[0;1,7]
% res
-
-
-
0
2,9
2,4
0,6
1,7
3,1
2,1
1,1
KI 95
-
-
-
[0;6,4]
[1,3;6,7]
[1,0;5,9]
[0,1;3,2]
[0,6;5,0]
[1,3;7,6]
[0,7;5,8]
[0,4;4,0]
% res
-
-
-
-
-
-
-
-
3,1
2,7
1,1
[0,4;4,0]
KI 95
-
-
-
-
-
-
-
-
[1,3;7,6]
[1,1;6,8]
% res
31
21,9
30,3
29,5
27,6
40
41,5
30,6
44,6
38,4
33
KI 95
[25,2;37,5]
[15,3;30,4]
[25,2;36,0]
[18,2;44,3]
[21,5;34,8]
[32,9;47,5]
[34,4;49,0]
[24,3;37,9]
[36,3;53,2]
[30,9;46,5]
[26,4;40,2]
% res
-
-
-
22,7
14,7
20
24
15
25,4
20,5
22,7
KI 95
-
-
-
[12,9;37,1]
[10,2;20,8]
[14,7;26,7]
[18,2;30,9]
[10,5;21,1]
[18,7;33,5]
[14,8;27,8]
[17,2;29,5]
% res
23,6
19,3
24,9
20,5
24,1
32,9
32,7
26,6
26,9
38,4
28,4
KI 95
[18,4;29,7]
[13,1;27,5]
[20,2;30,3]
[11,2;34,6]
[18,3;31,1]
[26,3;40,3]
[26,2;40,1]
[20,6;33,6]
[20;35,2]
[30,9;46,5]
[22,3;35,5]
% res
4,6
2,6
5,1
6,8
5,3
7,1
7
5,2
8,5
5,5
6,8
[4,0;11,5]
KI 95
[2,6;8,3]
[1,0;7,4]
[3,1;8,3]
[2,5;18,3]
[2,8;9,8]
[4,1;11,9]
[4,1;11,9]
[2,8;9,6]
[4,8;14,5]
[2,8;10,4]
% res
39,4
39,5
46,2
47,7
67,6
63,5
78,4
66,5
65,4
65,1
59,7
KI 95
[33,1;46,0]
[31,0;48,7]
[40,4;52,1]
[33,7;62,1]
[60,3;74,2]
[56,1;70,4]
[71,6;83,9]
[59,1;73,1]
[56,9;73,0]
[57,0;72,3]
[52,3;66,6]
% res
41,2
43
47,3
47,7
68,2
62,9
78,9
65,9
65,4
62,3
56,8
KI 95
[34,8;47,9]
[34,3;52,2]
[41,5;53,2]
[33,7;62,1]
[60,9;74,8]
[55,5;69,8]
[72,2;84,4]
[58,5;72,5]
[56,9;73,0]
[54,2;69,8]
[49,4;63,9]
% res
35,2
31,6
28,9
13,6
26,5
25,9
28,1
26
30,8
22,6
29
KI 95
[29,1;41,8]
[23,8;40,6]
[23,9;34,5]
[6,5;26,8]
[20,4;33,6]
[19,9;33,0]
[21,9;35,2]
[20,1;33,0]
[23,5;39,2]
[16,6;30,1]
[22,8;36,1]
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil)
272
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von E. coli
Werden die Resistenzen je Antibiotikum seit Bestehen des Monitorings (2004-2014) geprüft, ist festzustellen,
dass 2014 die Resistenzanteile gegenüber Ciprofloxacin und Nalidixinsäure höher lagen als im Jahr 2004. Es ist
ersichtlich, dass die Resistenzanteile bis zum Jahr 2010 auf 78% anstiegen, seit diesem Jahr sind die
Resistenzanteile gegenüber Chinolonen jedoch signifikant abnehmend. Für Sulfamethoxazol kann seit dem Jahr
2012 eine signifikante Abnahme der Resistenz festgestellt werden.
1.2.7
Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2004-2014
Um die Resistenzanteile aus diesem Monitoring mit jenen aus der klinischen Humanmedizin – natürlich nur
unter Vorbehalt – vergleichen zu können, werden die Beurteilungen der Messergebnisse nach Anwendung der
humanmedizinischen, klinischen EUCAST-Grenzwerte dargestellt. Die größten Unterschiede im Vergleich zum
ECOFF-Wert treten bei der Ciprofloxacinresistenztestung auf: Hier reduziert sich der Resistenzanteil bei E. coli
von Masthühnern von „sehr hoch“ 59,7% (nach Anwendung des ECOFF) auf „mäßig“ 12,5% (nach Anwendung
des klinischen EUCAST-Grenzwerts).
Abbildung 15:
Resistenzanteile auf Basis klinischer EUCAST-Grenzwerte bei Isolaten von E. coli aus
Masthühnern, 2004-2014
273
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 22:
AB
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei E. coli-Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2004-2014
Tier
M
GEN
P
M
MERO
P
M
FOT
P
M
TAZ
P
M
TMP
P
M
AMP
P
M
CHL
P
M
CIP
P
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
2004
2,3
[1,0;5,3]
-
2005
0
[0;2,6]
-
2006
1,1
[0,4;3,1]
-
2007
0
[0;6,4]
-
2008
2,9
[1,3;6,7]
-
2009
2,9
[1,3;6,7]
-
2010
3,5
[1,7;7,4]
-
2011
0
[0;1,7]
-
2012
0,8
[0,2;4,2]
0
[0;2,3]
-
2013
2,1
[0,7;5,8]
0
[0;2,0]
-
2014
2,3
[0,9;5,7]
0
[0,0;2,3]
0
[0;1,7]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
-
-
-
0
[0;6,4]
-
2,4
[1,0;5,9]
-
1,8
[0,6;5,0]
-
0,6
[0,1;3,2]
-
1,2
[0,4;4,1]
-
0,8
[0,2;4,2]
1,5
[0,5;5,4]
1,4
[0,4;4,8]
1,4
[0,4;4,8]
[0,0;2,3]
1,1
[0,4;4,0]
0,8
[0,2;4,3]
0
[0;1,7]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
23,6
[18,4;29,7]
19,3
[13,1;27,5]
24,9
[20,2;30,3]
22,7
[12,9;37,1]
20,5
[11,2;34,6]
14,7
[10,2;20,8]
24,1
[18,3;31,1]
20
[14,7;26,7]
32,9
[26,3;40,3]
24
[18,2;30,9]
32,7
[26,2;40,1]
15
[10,5;21,1]
26,6
[20,6;33,6]
24,6
[18,0;32,7]
26,9
[20;35,2]
20,5
[14,8;27,8]
38,4
[30,9;46,5]
0
[0,0;2,3]
22,7
[17,2;29,5]
12,0
[7,4;18,9]
28,4
[22,3;35,5]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
8,8
[5,7;13,3]
3,2
[1,6;6,5]
7,9
[4,2;14,3]
4,4
[1,9;9,9]
14,1
[10,5;18,7]
6,5
[4,2;10]
11,4
[5,1;24,1]
2,3
[0,5;11,8]
13,5
[9,2;19,5]
9,4
[5,9;14,7]
18,2
[13,2;24,7]
11,8
[7,8;17,5]
17,5
[12,6;24,0]
16,4
[11,6;22,7]
9,2
[5,8;14,5]
9,8
[6,2;15,2]
14,6
[9,6;21,7]
6,2
[3,2;11,7]
15,8
[10,7;22,5]
15,8
[10,7;22,5]
48,0
[39,4;56,7]
15,3
[10,8;21,4]
11,2
[6,8;17,9]
12,5
[8,4;18,2]
% res
KI 95
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
10,4
[6,2;17,0]
M= Masthühner, P=Puten
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil)
274
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
1.3
Salmonella spp.
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 1.608 laborbestätigte humane Erkrankungsfälle durch Salmonellen
gemeldet (Stand 26. Februar 2015) (13). Der Anteil der beiden bisher zoonotisch bedeutsamsten SalmonellaSerotypen Salmonella (S.) Enteritidis und S. Typhimurium (S. Typhimurium ohne die monophasische Variante)
belief sich im Jahr 2014 auf 61,5% aller humanen Salmonella-Isolate in der Salmonellenzentrale. Weitere
Serotypen gewinnen immer mehr an Bedeutung, z. B. S. Stanley (8,0% aller humanen Salmonellosen), S.
Infantis und die monophasische Varinate von S. Typhimurium (jeweils 3,9%) (13). Die zoonotisch bedeutsamen
Salmonellen können Nutztiere besiedeln. Alle EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, seit 2008 S. Enteritidis und
S. Typhimurium in der Legehennenpopulation, seit 2009 in der Masthühnerpopulation und seit 2010 in der
Putenpopulation zu überwachen und zu bekämpfen sowie die Ergebnisse aus den Programmen an die EUKommission zu übermitteln. Die Ergebnisse werden anhand der von den Mitgliedstaaten und der EU beschlossenen Ziele bewertet. Ein Isolat je Salmonella-Serotyp aus derselben epidemiologischen Einheit
(Geflügelherde) wurde pro Jahr in die Antibiotikaresistenz-Überwachung einbezogen. Dies erfolgt
entsprechend der BdK 2013/652/EU zur Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen bei
zoonotischen und kommensalen Bakterien (5).
1.3.1
Ergebnisse zur Salmonellenprävalenz bei Legehennen, Masthühnern und Mastputen 2014
Im Jahr 2014 standen 2.759 Legehennenherden in 1.080 Betrieben in Produktion. In 42 Herden (1,5%) wurden
Salmonellen gefunden, in 10 Herden (0,4%) S. Enteritidis (SE) oder S. Typhimurium (ST) inklusive monophasischer Variante. 3.868 Hühnerherden wurden in 475 Betrieben gemästet. In 112 Herden (2,9%) wurden
Salmonellen festgestellt, in 17 davon (0,4%) wurden diese als SE oder ST typisiert. 365 Mastputenherden
wurden in 130 Beständen gehalten, aus 12 Herden (3,3%) wurden Salmonellen isoliert, jedoch keine SE oder ST.
Somit wurden die EU-Ziele für die beiden Serotypen (SE und ST inklusive monophasischer Variante) von <2%
(Legehennen) bzw. <1% (Masthühner und Puten) bei allen drei Geflügelpopulationen erreicht. 45 SalmonellaIsolate von Legehennenherden (drei verschiedene Serotypen isoliert von einer Herde, zwei verschiedenen SEPhagentypen von einer weiteren Herde), 113 von Masthühnerherden (zwei unterschiedliche Stämme von
monophasischen Salmonellen der Gruppe B isoliert von einer Herde) und 14 von Mastputenherden (zwei S.
Stanley und zwei S. Senftenberg isoliert von jeweils einer Herde), die im Rahmen der Kontroll- und
Überwachungsprogramme gewonnen wurden, wurden zur Feststellung der Empfindlichkeit gegenüber
Antibiotika herangezogen. Diese ist in Tabelle 23 aufgelistet.
Tabelle 23:
Salmonella-Serotypen, isoliert im Rahmen der Bekämpfungsprogramm bei Legehennen,
Masthühnern und Mastputen, 2014
Serotyp
S. Enteritidis
Legehennen
7
Masthühner
16
Mastputen
0
S. Typhimurium
S. Agona
S. Anatum
S. Coeln
S. Dublin
S. Infantis
S. Kentucky
S. Kottbus
2
1
0
1
1
4
0
0
1
3
1
3
0
56
1
3
0
1
0
0
0
0
0
0
S. Llandoff
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Putten
S. Rissen
S. Saintpaul
S. S. group B, monophasische Variante
1
5
15
0
1
0
0
1
2
8
1
0
0
3
0
0
0
0
0
4
0
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Tennessee
S. Thompson
S. Typhimurium, monophasische Variante
S. Worthington
Gesamt
2
0
2
1
2
0
45
12
0
0
1
0
1
113
4
5
0
0
0
0
14
275
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Legehennen
Abbildung 16 stellt die zehn am häufigsten isolierten Salmonella-Serotypen seit Bestehen des
Bekämpfungsprogrammes bei Legehennen (seit 2008) dar. Der Anteil (i) von SE und ST inklusive der
monophasischen Variante ist seit 2009 von 66% auf 24% reduziert worden, (ii) der häufigste Serotyp war
S. Montevideo mit 33%; (iii) zehn weitere Serotypen wurden isoliert (Abb. 16).
Abbildung 16:
Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, isoliert im Rahmen des Bekämpfungsprogrammes bei Legehennen, 2008-2014
Abbildung 17 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Legehennen, aus denen
Salmonellen isoliert wurden, sowie die Anzahl der produzierten Legehennenherden im Jahr 2014 nach NUTS-3Region (Quelle: QGV: produzierte Legehennenherden im Jahr 2014).
Abbildung 17:
Anzahl an Legehennen je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellenpositiven Herden mit Bezeichnung der wichtigsten Serotypen, 2014
276
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Masthühner
Abbildung 18 stellt die zehn am häufigsten isolierten Salmonellen-Serotypen seit Bestehen des
Bekämpfungsprogrammes bei Masthühnern (seit 2009) dar. Es fällt auf, dass (i) der Anteil an SE und ST von
30% auf 15% reduziert worden ist und (ii) der Anteil an S. Infantis von 20% (2012) auf 50% angewachsen ist.
Abbildung 18:
Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, isoliert im Rahmen des Bekämpfungsprogrammes bei Masthühnern, 2009-2014
Abbildung 19 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Masthühner, aus denen
Salmonellen isoliert wurden, sowie die Anzahl der produzierten Hühnerherden im Jahr 2014 nach NUTS-3Region (Quelle: QGV: produzierte Masthühnerherden im Jahr 2014).
Abbildung 19:
Anzahl an Masthühnerherden je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der
Salmonellen-positiven Herden, 2014
277
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Mastputen
Abbildung 20 stellt die zehn am häufigsten isolierten Salmonellen-Serotypen seit Bestehen des Bekämpfungsprogrammes bei Mastputen (seit 2010) dar. Dabei fällt auf, dass (i) die Prävalenz von Salmonella spp. von
10,1% im Jahr 2013 auf 3,3% im Jahr 2014 gefallen ist und nun etwa auf dem gleichen Niveau wie bei den
beiden anderen Hühnerpopulationen liegt, dass (ii) jedoch der Anteil an SE und ST 0% ist; dass (iii) nur vier
verschiedene Serotypen gefunden wurden, von denen S. Stanley, S. Saintpaul und S. Senftenberg gleich häufig
bzw. selten vorkommen (Abb. 20).
Abbildung 20:
Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, gewonnen im Rahmen des Bekämpfungsprogrammes, 2010-2014
Abbildung 21 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Mastputen, aus denen Salmonellen
isoliert wurden, sowie die Anzahl der produzierten Mastherden im Jahr 2014 nach NUTS-3-Region (Quelle:
QGV: produzierte Mastputenherden im Jahr 2014).
Abbildung 21:
Anzahl an Putenherden je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellenpostiven Herden, 2014
278
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Salmonellen, gewonnen aus Schlachtkörpern in Geflügelschlachthöfen
Nach dem BdK müssen alle Salmonella-Isolate von Schlachtkörpern von Masthühnern und Puten, die im
Rahmen der Eigenkontrollen an den Schlachthöfen gewonnen wurden, an der NRZ-S auf ihre antimikrobielle
Empfindlichkeit ausgetestet werden. Salmonellen wurden in zwei Hühnerschlachthöfen von Schlachtkörpern
von 24 Schlachtchargen isoliert, jedoch von keinen Putenschlachtkörpern.
Abbildung 22:
1.3.2
Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, gewonnen im Rahmen der Eigenkontrolle
an Masthühner-Schlachthöfen, 2014
Salmonella-Resistenzraten auf einen Blick
Es ist noch fraglich, ob Daten von EFSA freigegeben werden. Tabelle 24 stellt die Resistenzraten von aus
Legehennen, Masthühnern, Puten und Hühnerkarkassen isolierten Salmonella spp. für je 14 antimikrobielle
Substanzen der letzten drei Jahre im Überblick sowie deren 5-Jahres-Trend dar.
Legehennen
Tabelle 24:
Resistenzraten bei Salmonella spp. auf einen Blick
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Ampicillin
4,8%
7,7%
6,7%
↗
Azithromyzin
0,0%
-
Cefotaxim
1,6%
0,0%
0,0%
↘
Ceftazidim
1,6%
0,0%
0,0%
↘
Chloramphenicol
3,2%
0,0%
2,2%
↗
Ciprofloxacin
11,1%
7,7%
8,9%
↗
Colistin
11,1%
9,2%
17,8%
↗
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Gentamicin
1,6%
0,0%
0,0%
↘
Meropenem
0,0%
-
Nalidixinsäure
6,3%
7,7%
8,9%
↗
Sulfamethoxazol
14,3%
9,2%
17,8%
↗
Tetracyclin
20,6%
10,8%
24,4%
↗
Tigecyclin
0,0%
-
Trimethoprim
4,8%
0,0%
0,0%
↘
279
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Masthühnerkarkassen
Puten
Masthühner
Fortsetzung Tab. 24
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Ampicillin
3,5%
7,3%
1,8%
↘
Azithromyzin
0,9%
-
Cefotaxim
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Ceftazidim
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Chloramphenicol
0,0%
0,9%
0,9%
↔
Ciprofloxacin
22,1%
39,1%
50,4%
↗
Colistin
4,4%
0,9%
19,5%
↗
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Gentamicin
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Meropenem
0,0%
-
Nalidixinsäure
22,1%
39,1%
50,4%
↗
Sulfamethoxazol
18,6%
34,5%
49,6%
↗
Tetracyclin
23,9%
37,3%
50,4%
↗
Tigecyclin
1,8%
-
Trimethoprim
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Ampicillin
23,7%
11,1%
50,0%
↗
Azithromyzin
0,0%
-
Cefotaxim
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Ceftazidim
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Chloramphenicol
0,0%
0,0%
0,0%
↔
Ciprofloxacin
78,9%
38,9%
71,4%
↗
Colistin
0,0%
0,0%
7,1%
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Gentamicin
7,9%
0,0%
35,7%
↗
Meropenem
0,0%
-
Nalidixinsäure
78,9%
38,9%
71,4%
↗
Sulfamethoxazol
26,3%
16,7%
14,3%
↘
Tetracyclin
5,3%
44,4%
35,7%
↔
Tigecyclin
0,0%
-
Trimethoprim
13,2%
11,1%
14,3%
↘
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Ampicillin
0,0%
-
Azithromyzin
0,0%
-
Cefotaxim
0,0%
-
Ceftazidim
0,0%
-
Chloramphenicol
0,0%
-
Ciprofloxacin
62,5%
-
Colistin
0,0%
-
Substanz
2012
2013
2014
5-Jahres-Trend
Gentamicin
0,0%
-
Meropenem
0,0%
-
Nalidixinsäure
62,5%
-
Sulfamethoxazol
62,5%
-
Tetracyclin
62,5%
-
Tigecyclin
8,3%
-
Trimethoprim
0,0%
-
1.3.3
1.3.4
Keine Daten verfügbar
Anteil empfindlicher Isolate
Für Salmonella wurde für die antimikrobielle Empfindlichkeitstestung dasselbe Plattenlayout wie für E. coli
verwendet. 55,6% der Isolate bei Legehennen wiesen gegenüber keiner der 14 ausgetesteten Substanzen
erworbene Resistenzen auf, 29,2% bei Masthühnern und nur 7,1% bei Puten. 37,5% der Salmonellenisolate aus
Hühnerschlachtkörpern von Schlachthöfen zeigten keine erworbenen Resistenzen. Im Jahr 2014 kam
entsprechend dem BdK ein neues Plattenlayout mit einer leicht geänderten Zusammensetzung der
ausgetesteten Substanzen (Tab. 2) zur Anwendung. Gegenüber den neu hinzugefügten Substanzen liegen keine
oder nur sehr geringe Resistenzanteile vor (siehe die Tabellen zu den MHK-Verteilungen), daher sind die
Vergleiche mit den Vorjahren beinahe uneingeschränkt möglich. Bei allen drei Geflügelpopulationen ist
unübersehbar, dass sich der Anteil an voll empfindlichen Salmonella-Isolaten im Verlauf der letzten Jahre sehr
stark vermindert hat, wie der Abbildung 24 zu entnehmen ist. Die detailliertere Analyse der Salmonellen hat
gezeigt, dass das Auftreten von Resistenzen sehr stark an das Vorkommen bestimmter Serotypen, die häufiger
Resistenzen aufweisen wie z. B. S. Infantis oder S. Stanley, gekoppelt ist.
CAVE: Beim Vergleich der hier dargestellten Ergebnisse mit jenen in anderen Kapiteln des AURES-Berichts, z.B.
jenem der NRZ-Salmonellen, muss darauf hingewiesen werden, dass teilweise eine andere Anzahl an
antimikrobiellen Substanzen ausgetestet wurde (NRZ-S: bei Salmonellen kein Colistin) und für die Bewertung
der Mehrfachresistenz unterschiedliche Definitionen verwendet wurden, in diesem Abschnitt Resistenzen
gegenüber >= 3 Antibiotikaklassen (NRZ-S: Resistenzen gegenüber 4 oder mehr Antibiotikaklassen).
280
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 23:
1.3.5
1.3.6
Anteil empfindlicher Isolate von Salmonella aus
Masthühnerkarkassen aus Schlachthöfen, 2004-2014
Geflügelherden
und
von
Untersuchte Populationen und Bestimmungen der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen
und deren Beurteilung bei Geflügel
Legehennen
Abbildung 24 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Legehennenherden, aus denen
Salmonellen isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen
Resistenzen ermittelt wurden, sowie die gesamte Anzahl an produzierten Herden im Jahr 2014 nach NUTS-3Region (Quelle: QGV: produzierte Legehennenherden im Jahr 2014).
Abbildung 24:
Anzahl an Legehennenherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der
Salmonellen-positiven Herkunftsbetriebe der Hühner und Anzahl der ermittelten
Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014
281
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 25:
MHK-Verteilung
(%)
bei
Legehennenherden, 2014
den
verschiedenen
Salmonella-Serotypen
Untersuchte Tierart: Legehennen
S. Enteritidis
von
Anzahl getesteter Isolate: 7
8
16
32
-
-
85,7 14,3
-
-
-
-
-
-
-
14,3
-
-
28,6 57,1
71,4 28,6
42,9 57,1
14,3 85,7
100
14,3 71,4 14,3
100
100
57,1 42,9
-
Untersuchte Tierart: Legehennen
S. Infantis
-
>2048
4
-
2048
2
-
1024
1
-
512
0,5
100
256
0,25
-
128
0,12
-
100
100
-
100
64
0,06
KI 95
[0;31,2]
[0;31,2]
[0;31,2]
[0;31,2]
[3,2;52,7]
[0;31,2]
[0;31,2]
[0;31,2]
[0;31,2]
[47,3;96,8]
[0;31,2]
[0;31,2]
[0;31,2]
[0;31,2]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
14,3
0,0
0,0
0,0
0,0
85,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
-
Anzahl getesteter Isolate: 4
16
32
-
100
-
-
-
-
-
-
-
100
50
-
-
100
-
-
-
-
100
100
50
100
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Untersuchte Tierart: Legehennen
S. Mbandaka
-
-
100
>2048
8
-
2048
4
-
2048
2
-
1024
1
50
50
512
0,5
100
256
0,25
-
128
0,12
-
50
50
-
100
64
0,06
KI 95
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[54,9;100]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[54,9;100]
[54,9;100]
[54,9;100]
[0;45,1]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
100,0
100,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
100
100
Anzahl getesteter Isolate: 5
128
256
512
1024
-
80
-
100
100
20
-
-
-
-
20
-
-
-
80
-
100
-
40
-
-
100
-
-
20
-
100
-
-
20
282
60
100
-
>2048
64
-
32
-
16
-
8
-
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
-
0,12
80
-
-
80
-
100
100
80
20
-
0,06
KI 95
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[35,9;95,7]
[0;39,3]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
80,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Fortsetzung MHK-Verteilungen
Untersuchte Tierart: Legehennen
S. Montevideo
Anzahl getesteter Isolate: 15
2048
>2048
2048
>2048
-
-
-
-
-
-
-
1024
1024
50
-
512
512
-
100
256
50
-
128
256
50
-
-
100
100
-
100
64
128
-
32
50
16
-
8
-
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
50
-
0,12
64
100
0,06
KI 95
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
-
-
-
-
-
-
-
33,3 66,7
93,3 6,7
73,3 26,7
20,0 80,0
100
6,7 93,3
100
100
80,0 20,0
-
-
Untersuchte Tierart: Legehennen
S. Typhimurium
-
-
Anzahl getesteter Isolate: 2
0,06
0,12
0,25
0,5
1
2
4
8
16
32
KI 95
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;63,2]
[9,4;90,6]
[0;63,2]
[0;63,2]
[9,4;90,6]
[9,4;90,6]
[9,4;90,6]
[0;63,2]
[0;63,2]
[9,4;90,6]
[0;63,2]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
50,0
0,0
0,0
50,0
50,0
50,0
0,0
0,0
50,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
-
-
100
100
100
-
-
-
-
-
-
100
50
50
50
-
-
-
100
50
50
-
100
-
-
50
-
-
50
-
50
100
-
-
-
50
-
Untersuchte Tierart: Legehennen
S. Typhimurium - monophasisch
-
Anzahl getesteter Isolate: 2
128
256
512
1024
2048
-
-
100
-
100
50
-
-
-
-
-
50
-
-
-
100
-
-
-
100
-
-
100
-
-
-
100
-
-
-
283
100
-
>2048
64
-
32
100
-
16
-
8
100
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
-
0,12
-
-
50
100
-
100
100
50
-
0,06
KI 95
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;63,2]
[36,8;100]
[0;63,2]
[0;63,2]
[36,8;100]
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;63,2]
[36,8;100]
[0;63,2]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
0,0
0,0
100,0
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Fortsetzung MHK-Verteilungen
Untersuchte Tierart: Legehennen
Alle anderen Salmonella- Serotypen
Anzahl getesteter Isolate: 10
256
512
1024
100
30
-
10
-
-
-
-
-
-
-
-
60
10
80
10
20
60
-
10
-
80
-
-
100
-
100
-
-
40
30
100
10
-
-
Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Tabelle 5.
AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 6
% res: Resistente Isolate in Prozent
KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz
- kein Wert verfügbar
Abbildung 25:
Resistenzen bei Isolaten von SE, ST, ST monophasische Variante, S. Infantis, S. Mbandaka,
S. Montevideo und allen übrigen Serotypen aus Legehennenherden, 2014
Tabelle 26 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von Salmonellen, wie z. B. Median und 90% Quantil der
Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“
und das Abkürzungsverzeichnis).
284
>2048
128
-
-
2048
64
-
32
-
16
-
8
-
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
-
0,12
80
-
10
60
100
-
90
90
100
20
-
0,06
KI 95
[0;23,8]
[0;23,8]
[0;23,8]
[0;23,8]
[0;23,8]
[0;23,8]
[0;23,8]
[0;23,8]
[0;23,8]
[2,3;41,3]
[0;23,8]
[0;23,8]
[0;23,8]
[0;23,8]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
10,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 26:
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
Kennzahlen für SE, ST, ST monophasische Variante, S. Infantis, S. Mbandaka,
S. Montevideo und alle übrigen Serotypen aus Legehennenherden, 2014
Serotyp
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
N
7
4
5
15
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
[Ki 95]
[0;31,2]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;17,1]
Median
0,5
0,75
1
0,5
[Ki 95]
[0,5;0,5]
[0,5;1]
[1;1]
[0,5;0,5]
P90
0,5
1
1
0,5
Min
0,5
0,5
1
0,5
Max
0,5
1
1
0,5
ECOFF
>2
>2
>2
>2
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
2
2
10
7
4
5
15
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;23,8]
[0;31,2]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;17,1]
0,5
0,75
0,5
0,03
0,03
0,03
0,03
[0,5;0,5]
[0,5;1]
[0,5;1]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
0,5
1
1,5
0,03
0,03
0,03
0,03
0,5
0,5
0,5
0,03
0,03
0,03
0,03
0,5
1
2
0,03
0,03
0,03
0,03
>2
>2
>2
>0,12
>0,12
>0,12
>0,12
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
2
2
10
7
4
5
15
2
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;23,8]
[0;31,2]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;17,1]
[0;63,2]
0,03
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
0,03
0,03
0,045
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
0,03
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
0,03
0,03
0,06
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
>0,12
>0,12
>0,12
>0,5
>0,5
>0,5
>0,5
>0,5
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
2
10
7
4
5
15
2
2
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;63,2]
[0;23,8]
[0;31,2]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;17,1]
[0;63,2]
[0;63,2]
0,25
0,25
0,5
0,75
0,5
0,5
0,5
0,5
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,5;0,5]
[0,5;1]
[0,5;1]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
0,25
0,25
0,5
1
1
0,5
0,5
0,5
0,25
0,25
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
0,25
0,25
0,5
1
1
0,5
0,5
0,5
>0,5
>0,5
>2
>2
>2
>2
>2
>2
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
10
7
4
5
15
2
2
0,0
14,3
100,0
0,0
0,0
50,0
100,0
[0;23,8]
[3,2;52,7]
[54,9;100]
[0;39,3]
[0;17,1]
[9,4;90,6]
[36,8;100]
0,5
32
2048
32
32
1032
2048
[0,5;0,5]
[16;32]
[2048;2048]
[16;32]
[16;32]
[16;2048]
[2048;2048]
0,5
2048
2048
32
32
2048
2048
0,5
16
2048
16
16
16
2048
0,5
2048
2048
32
32
2048
2048
>2
>256
>256
>256
>256
>256
>256
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
10
7
4
5
15
2
2
10
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;23,8]
[0;31,2]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;17,1]
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;23,8]
32
0,25
0,25
0,25
0,25
0,375
0,25
0,25
[16;32]
[0,25;0,5]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,5]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
32
0,5
0,25
0,25
0,25
0,5
0,25
0,375
16
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
32
0,5
0,25
0,25
0,5
0,5
0,25
0,5
>256
>2
>2
>2
>2
>2
>2
>2
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
7
4
5
15
2
2
10
7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;31,2]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;17,1]
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;23,8]
[0;31,2]
8
6
8
4
4
4
4
2
8
8
8
8
4
4
8
2
4
4
4
4
4
4
2
1
8
8
8
8
4
4
8
2
>16
>16
>16
>16
>16
>16
>16
>8
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
4
5
15
2
2
0,0
0,0
0,0
50,0
100,0
2
1
2
128
128
2
1
1
1
128
2
1
2
128
128
>8
>8
>8
>8
>8
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;17,1]
[9,4;90,6]
[36,8;100]
285
2
1
2
64,5
128
[4;8]
[4;8]
[4;8]
[4;4]
[4;4]
[4;4]
[4;8]
[1;2]
[2;2]
[1;1]
[2;2]
[1;128]
[128;128]
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
Serotyp
N
% res
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
10
7
4
5
15
2
2
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
50,0
0,0
[Ki 95]
[0;23,8]
[0;31,2]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;17,1]
[9,4;90,6]
[0;63,2]
Median
[Ki 95]
P90
Min
Max
ECOFF
[1;1]
[8;8]
[8;8]
[8;8]
[8;8]
[8;256]
[8;8]
2
8
8
8
8
256
8
1
8
8
8
8
8
8
2
8
8
8
8
256
8
>8
>16
>16
>16
>16
>16
>16
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
10
7
4
5
15
2
2
10
0,0
85,7
0,0
0,0
0,0
50,0
0,0
10,0
[0;23,8]
[47,3;96,8]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;17,1]
[9,4;90,6]
[0;63,2]
[2,3;41,3]
8
4
2
2
2
3
2
2
8
8
2
2
2
4
2
5
8
2
2
2
1
2
2
1
8
8
2
2
2
4
2
8
>16
>2
>2
>2
>2
>2
>2
>2
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
7
4
5
15
2
2
10
7
0,0
100,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;31,2]
[54,9;100]
[0;39,3]
[0;17,1]
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;23,8]
[0;31,2]
0,016
0,5
0,016
0,016
0,023
0,023
0,016
4
[0,02;0,02]
[0,5;0,5]
[0,02;0,03]
[0,02;0,02]
[0,02;0,03]
[0,02;0,03]
[0,02;0,02]
[4;4]
0,03
0,5
0,03
0,016
0,03
0,03
0,016
4
0,016
0,5
0,016
0,016
0,016
0,016
0,016
4
0,03
0,5
0,03
0,016
0,03
0,03
0,016
4
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
4
5
15
2
2
10
7
100,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[54,9;100]
[0;39,3]
[0;17,1]
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;23,8]
[0;31,2]
256
4
4
4
4
4
2
[256;256]
[4;4]
[4;4]
[4;4]
[4;4]
[4;4]
[2;2]
256
4
4
4
4
4
2
256
4
4
4
4
4
2
256
4
4
4
4
4
2
>16
>16
>16
>16
>16
>16
>8
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
4
5
15
2
2
10
7
4
100,0
80,0
0,0
50,0
100,0
0,0
0,0
0,0
[54,9;100]
[35,9;95,7]
[0;17,1]
[9,4;90,6]
[36,8;100]
[0;23,8]
[0;31,2]
[0;45,1]
128
128
2
17
128
2
0,25
0,5
[128;128]
[2;128]
[2;2]
[2;32]
[128;128]
[2;2]
[0,25;0,5]
[0,5;0,5]
128
128
2
32
128
2
0,5
0,5
128
2
2
2
128
2
0,25
0,5
128
128
2
32
128
2
0,5
0,5
>8
>8
>8
>8
>8
>8
>1
>1
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
5
15
2
2
10
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;39,3]
[0;17,1]
[0;63,2]
[0;63,2]
[0;23,8]
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
[0,25;0,5]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,5]
0,5
0,5
0,25
0,25
0,5
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
0,5
0,5
0,25
0,25
0,5
>1
>1
>1
>1
>1
1
8
8
8
8
132
8
[8;8]
[2;4]
[2;2]
[2;2]
[2;2]
[2;4]
[2;2]
[2;2]
Übrige Serotypen = alle Serotypen exklusive S. Enteritidis, S. Infantis S. Mbandaka, S. Montevideo,
S. Typhimurium und S. Typhimurium monophasische Variante
N = Anzahl der untersuchten Isolate
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den
Resistenzanteil)
Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95%
P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l
Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l
ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l
Masthühner
Abbildung 26 zeigt die geographische Verteilung (nach NUTS-3-Region) der Herkunftsbetriebe der Masthühner,
aus denen Salmonellen isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3),
gegenüber welchen Resistenzen ermittelt wurden, sowie die Anzahl der produzierten Masthühnerherden im
Jahr 2014 (Quelle: QGV: produzierte Masthühnerherden im Jahr 2014).
286
>0,06
>0,06
>0,06
>0,06
>0,06
>0,06
>0,06
>16
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 26:
Anzahl an Masthühnerherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der
Salmonellen-positiven Herkunftsbetriebe der Hühner und Anzahl der ermittelten
Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014
Tabelle 27 gibt die detaillierten Ergebnisse der Resistenztestung bei SE, S. Infantis, S. Montevideo,
S. Senftenberg, ST und den übrigen Serotypen von Masthühnerherden wieder.
Alle S. Enteritidis erwiesen sich resistent gegenüber Colistin (neuer herabgesetzter ECOFF), jedoch empfindlich
gegenüber den anderen ausgetesteten Substanzen; 54 der 56 S. Infantis zeigten Resistenzen gegenüber
Sulfamethoxazol, Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Tetracyclin, zwei davon zusätzlich gegenüber Colistin und
Tigecyclin und eines gegenüber Azithromycin. Ein Isolat von S. Senftenberg war resistent gegenüber Sulfamethoxazol, das einzige ST-Isolat zeigte sich mehrfach resistent, S. Montevideo wies keinerlei Resistenzen auf
und ein kleiner Anteil der übrigen Serotypen zeigte Resistenzen gegenüber Ampicillin, Colistin, Chinolonen und
Tetracyclin. ESBL-Bildner wurden nicht gefunden.
Tabelle 27:
MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen
Masthühnerherden, 2014
Salmonella-Serotypen-Isolaten von
Untersuchte Tierart: Masthühner
S. Enteritidis
Anzahl getesteter Isolate: 16
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
>2048
1024
-
-
2048
512
18,8
32
81,3
-
16
-
6,3
-
75,0 25,0
50,0 50,0
12,5 81,3 6,3
100
62,5 37,5
87,5 12,5
100
43,8 50,0 6,3
-
287
256
-
128
-
64
68,8 31,3
75,0 18,8
100
-
8
100
4
0,25
-
2
0,12
6,3
1
0,06
93,8
0,5
0,03
0,015
AB
% res KI 95
GEN
0,0 [0;16,2]
MERO
0,0 [0;16,2]
FOT
0,0 [0;16,2]
TAZ
0,0 [0;16,2]
SMX
0,0 [0;16,2]
TMP
0,0 [0;16,2]
AZT
0,0 [0;16,2]
AMP
0,0 [0;16,2]
CHL
0,0 [0;16,2]
COL
100,0 [83,8;100]
CIP
0,0 [0;16,2]
NAL
0,0 [0;16,2]
TET
0,0 [0;16,2]
TIG
0,0 [0;16,2]
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Fortsetzung MHK-Verteilungen
Untersuchte Tierart: Masthühner
S. Infantis
Anzahl getesteter Isolate: 56
1,8
1,8
-
-
3,6 55,4 42,9 1,8
37,5 55,4 5,4 1,8 1,8 71,4 26,8
82,1 17,9 96,4 3,6
5,4 89,3 1,8
3,6
3,6
- 1,8 94,6
1,8 28,6 66,1 3,6
-
Untersuchte Tierart: Masthühner
S. Montevideo
-
-
-
96,4
>2048
2048
-
1024
-
512
-
256
-
128
32
8,9
-
64
16
66,1 25,0
5,4
58,9 41,1
8
94,6
4
-
2
0,25
-
1
0,12
100
0,5
0,06
KI 95
[0;5,1]
[0;5,1]
[0;5,1]
[0;5,1]
[87,9;98,9]
[0;5,1]
[0,4;9,4]
[0;5,1]
[0;5,1]
[1,1;12,1]
[87,9;98,9]
[87,9;98,9]
[87,9;98,9]
[1,1;12,1]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
96,4
0,0
1,8
0,0
0,0
3,6
96,4
96,4
96,4
3,6
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
96,4
Anzahl getesteter Isolate: 8
2048
>2048
2048
>2048
-
8,3
-
-
-
-
-
12,5 62,5
87,5 12,5
87,5 12,5
37,5 62,5
100
100
87,5 12,5
100
12,5 62,5 25,0
-
Untersuchte Tierart: Masthühner
S. Senftenberg
1024
1024
-
-
512
512
-
-
256
-
-
128
-
-
64
83,3
-
32
8,3
-
16
256
-
128
-
64
62,5 37,5
50,0 25,0 25,0
100
-
8
100
4
-
2
0,25
-
1
0,12
100
0,5
0,06
KI 95
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
[0;28,3]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
25,0
-
-
-
-
-
-
-
-
Anzahl getesteter Isolate: 12
16,7 83,3
-
-
2
4
8
16
32
100
1
-
0,5
0,25
83,3 16,7
0,12
0,06
KI 95
[0;20,6]
[0;20,6]
[0;20,6]
[0;20,6]
[1,9;36,0]
[0;20,6]
[0;20,6]
[0;20,6]
[0;20,6]
[0;20,6]
[0;20,6]
[0;20,6]
[0;20,6]
[0;20,6]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
8,3
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
58,3 33,3
100
-
8,3
-
-
-
-
-
75,0 25,0
8,3 91,7
66,7 33,3
100
16,7 83,3
91,7 8,3
83,3 16,7
33,3 58,3 8,3
-
288
-
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Fortsetzung MHK-Verteilungen
Untersuchte Tierart: Masthühner
S. Typhimurium
Anzahl getesteter Isolate: 1
128
256
512
1024
2048
-
100
-
-
-
100
100
100
-
-
-
-
-
-
100
100
100
-
-
-
-
-
-
-
100
-
-
100
-
-
-
-
-
100
100
-
Untersuchte Tierart: Masthühner
Alle anderen Salmonella-Serotypen
>2048
64
100
100
32
-
16
100
8
-
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
-
0,12
-
0,06
KI 95
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[22,4;100]
[0;77,6]
[0;77,6]
[22,4;100]
[22,4;100]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[22,4;100]
[0;77,6]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
0,0
0,0
100,0
100,0
0,0
0,0
0,0
100,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
-
Anzahl getesteter Isolate: 20
256
512
1024
10
100
30
-
10
-
-
-
-
45
-
-
15
30
30
65
10
30
85
-
5
-
75
-
10
90
-
20
80
-
-
60
5
100
5
-
15
Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Tabelle 5.
AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 6
% res: Resistente Isolate in Prozent
KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz
- kein Wert verfügbar
289
>2048
128
-
-
2048
64
-
32
-
16
5
-
8
-
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
10
0,12
50
-
5
60
100
-
95
70
40
40
-
0,06
[0;13,3]
[0;13,3]
[0;13,3]
[0;13,3]
[0;13,3]
[0;13,3]
[0;13,3]
[1,2;23,8]
[0;13,3]
[8,2;41,9]
[5,4;36,3]
[5,4;36,3]
[3,0;30,4]
[0;13,3]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
5,0
0,0
20,0
15,0
15,0
10,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 27:
Resistenzen bei Isolaten von S. Enteritidis, S. Infantis, S. Montevideo, S. Senftenberg, ST
und allen übrigen Serotypen aus Masthühnerherden, 2014
Tabelle 28 enthält weitere Kennzahlen zum Resistenzverhalten von Salmonella-Isolaten, wie z.B. Median und
90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der
Resistenztestung“ und das Abkürzungsverzeichnis).
Tabelle 28:
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
Kennzahlen für Isolate von S. Enteritidis, S. Infantis, S. Montevideo, S. Senftenberg, ST
und alle übrigen Serotypen aus Masthühnerherden, 2014
Serotypen
S. Enteritidis
N
16
% res
0,0
[Ki 95]
[0;16,2]
Median
0,5
[Ki 95]
[0,5;0,5]
P90
1
Min
0,5
Max
2
ECOFF
>2
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
56
8
12
1
20
16
56
8
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;5,1]
[0;28,3]
[0;20,6]
[0;77,6]
[0;13,3]
[0;16,2]
[0;5,1]
[0;28,3]
0,5
0,75
0,5
1
0,5
0,03
0,03
0,03
[0,5;0,5]
[0,5;2]
[0,5;1]
[1;1]
[0,5;1]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
1
2
1
1
1,5
0,03
0,03
0,03
0,5
0,5
0,5
1
0,5
0,03
0,03
0,03
2
2
2
1
2
0,06
0,03
0,03
>2
>2
>2
>2
>2
>0,12
>0,12
>0,12
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
12
1
20
16
56
8
12
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;20,6]
[0;77,6]
[0;13,3]
[0;16,2]
[0;5,1]
[0;28,3]
[0;20,6]
0,03
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,25
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
0,06
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,25
0,03
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,25
0,06
0,03
0,06
0,25
0,5
0,25
0,25
>0,12
>0,12
>0,12
>0,5
>0,5
>0,5
>0,5
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
1
20
16
56
8
12
1
20
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;77,6]
[0;13,3]
[0;16,2]
[0;5,1]
[0;28,3]
[0;20,6]
[0;77,6]
[0;13,3]
0,25
0,25
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,5;0,5]
[0,5;1]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
0,25
0,25
0,5
1
0,5
0,5
0,5
0,5
0,25
0,25
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
0,25
0,25
0,5
1
0,5
0,5
0,5
0,5
>0,5
>0,5
>2
>2
>2
>2
>2
>2
290
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
Serotypen
N
% res
[Ki 95]
[Ki 95]
P90
Min
Max
ECOFF
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
16
56
8
12
1
20
16
0,0
96,4
0,0
8,3
100,0
0,0
0,0
[0;16,2]
[87,9;98,9]
[0;28,3]
[1,9;36,0]
[22,4;100]
[0;13,3]
[0;16,2]
Median
32
2048
32
32
2048
32
0,25
[32;32]
[2048;2048]
[16;64]
[32;32]
[2048;2048]
[16;32]
[0,25;0,25]
64
2048
64
32
2048
48
0,5
32
32
16
16
2048
16
0,25
64
2048
64
2048
2048
64
0,5
>256
>256
>256
>256
>256
>256
>2
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
56
8
12
1
20
16
56
8
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
1,8
0,0
[0;5,1]
[0;28,3]
[0;20,6]
[0;77,6]
[0;13,3]
[0;16,2]
[0,4;9,4]
[0;28,3]
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
6
8
4
[0,25;0,5]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[4;8]
[4;8]
[4;4]
0,5
0,5
0,5
0,25
0,5
8
8
8
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
4
4
4
1
0,5
0,5
0,25
0,5
8
32
8
>2
>2
>2
>2
>2
>16
>16
>16
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
12
1
20
16
56
8
12
1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
[0;20,6]
[0;77,6]
[0;13,3]
[0;16,2]
[0;5,1]
[0;28,3]
[0;20,6]
[22,4;100]
4
4
4
2
2
2
1
128
[4;4]
[4;4]
[4;4]
[2;2]
[2;2]
[1;2]
[1;2]
[128;128]
4
4
4
2
4
2
2
128
2
4
2
1
1
1
1
128
4
4
8
4
4
2
2
128
>16
>16
>16
>8
>8
>8
>8
>8
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
20
16
56
8
12
1
20
5,0
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
0,0
[1,2;23,8]
[0;16,2]
[0;5,1]
[0;28,3]
[0;20,6]
[22,4;100]
[0;13,3]
1
8
8
8
8
128
8
[1;2]
[8;8]
[8;8]
[8;8]
[8;8]
[128;128]
[8;8]
2
8
16
8
8
128
8
1
8
8
8
8
128
8
128
8
16
8
8
128
8
>8
>16
>16
>16
>16
>16
>16
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
16
56
8
12
1
20
16
56
100,0
3,6
0,0
0,0
0,0
20,0
0,0
96,4
[83,8;100]
[1,1;12,1]
[0;28,3]
[0;20,6]
[0;77,6]
[8,2;41,9]
[0;16,2]
[87,9;98,9]
4
2
2
2
2
2
0,016
0,5
[4;8]
[2;2]
[2;2]
[2;2]
[2;2]
[2;2]
[0,02;0,03]
[0,5;0,5]
8
2
2
2
2
4
0,03
0,5
4
2
2
1
2
1
0,016
0,016
8
4
2
2
2
4
0,03
1
>2
>2
>2
>2
>2
>2
>0,06
>0,06
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
8
12
1
20
16
56
8
12
0,0
0,0
0,0
15,0
0,0
96,4
0,0
0,0
[0;28,3]
[0;20,6]
[0;77,6]
[5,4;36,3]
[0;16,2]
[87,9;98,9]
[0;28,3]
[0;20,6]
0,016
0,03
0,03
0,03
4
256
4
4
[0,02;0,03]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,02;0,03]
[4;4]
[256;256]
[4;4]
[4;4]
0,03
0,03
0,03
0,25
8
256
8
4
0,016
0,016
0,03
0,016
4
4
4
4
0,03
0,03
0,03
0,25
8
256
8
8
>0,06
>0,06
>0,06
>0,06
>16
>16
>16
>16
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
1
20
16
56
8
12
1
0,0
15,0
0,0
96,4
0,0
0,0
100,0
[0;77,6]
[5,4;36,3]
[0;16,2]
[87,9;98,9]
[0;28,3]
[0;20,6]
[22,4;100]
8
4
2
128
2
2
32
[8;8]
[4;4]
[2;2]
[128;128]
[2;2]
[2;2]
[32;32]
8
256
2
128
2
4
32
8
4
2
2
2
2
32
8
256
2
128
2
4
32
>16
>16
>8
>8
>8
>8
>8
Übrige Serotypen
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
20
16
56
8
12
10,0
0,0
3,6
0,0
0,0
[3,0;30,4]
[0;16,2]
[1,1;12,1]
[0;28,3]
[0;20,6]
2
0,5
1
0,5
0,5
[2;2]
[0,25;0,5]
[1;1]
[0,25;1]
[0,25;0,5]
65
0,5
1
1
0,5
2
0,25
0,25
0,25
0,25
128
1
2
1
1
>8
>1
>1
>1
>1
291
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
Serotypen
N
% res
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
1
20
0,0
0,0
[Ki 95]
Median
[0;77,6]
[0;13,3]
0,5
0,5
[Ki 95]
P90
Min
Max
ECOFF
[0,5;0,5]
[0,25;0,5]
0,5
0,75
0,5
0,25
0,5
1
>1
>1
Übrige Serotypen = alle Serotypen exklusive S. Enteritidis, S. Infantis S. Montevideo, S. Senftenberg und
S. Typhimurium
N = Anzahl der untersuchten Isolate
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den
Resistenzanteil)
Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95%
P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l
Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l
ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l
Mastputen
Abbildung 28 zeigt die geographische Verteilung (nach NUTS-3-Region) der Herkunftsbetriebe der Mastputen,
aus denen Salmonellen isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3),
gegenüber welchen Resistenzen gemessen wurden, sowie die Anzahl der produzierten Mastputenherden im
Jahr 2014 (Quelle: QGV: produzierte Mastputenherden im Jahr 2014).
Abbildung 28:
Anzahl an Mastputenherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der
Salmonellen-positiven Herkunftsbetriebe der Puten und Anzahl der ermittelten
Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014
Tabelle 29 gibt die detaillierten Ergebnisse der Resistenztestung bei S. Agona, S. Saintpaul, S. Senftenberg und
S. Stanley von Mastputenherden wieder. Das einzige S. Agona-Isolat war gegenüber den ausgetesteten
Substanzen empfindlich, alle anderen Isolate wiesen Resistenzen gegenüber mindestens einem Antibiotikum
auf. Zwei Isolate von S. Senftenberg und drei von S. Saintpaul zeigten eine Resistenz gegenüber Gentamicin, die
bisher selten vorkam. ESBL-Bildner wurden nicht gefunden.
292
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 29:
MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen Salmonella-Serotypen von Putenherden,
2014
Untersuchte Tierart: Puten
S. Agona
Anzahl getesteter Isolate: 1
2048
>2048
2048
>2048
32
1024
1024
16
512
512
8
-
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
256
256
50
128
-
-
-
-
-
-
Untersuchte Tierart: Puten
S. Saintpaul
-
-
-
-
-
-
100
-
-
-
-
100
100
-
-
- 100
100 - 100 100 100 - 100 100 100 - 100 -
128
-
64
100
-
0,12
100
0,06
KI 95
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
[0;77,6]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
-
Anzahl getesteter Isolate: 4
0,12
0,25
0,5
1
2
4
8
16
32
25
-
100
50
100
-
-
-
-
-
50
75
50
-
-
50
50
100
-
-
-
50
-
25
-
50
-
-
50
-
25
-
-
-
50
100
-
64
0,06
KI 95
[14,7;85,3]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[14,7;85,3]
[14,7;85,3]
[0;45,1]
[54,9;100]
[0;45,1]
[5,3;71,6]
[54,9;100]
[54,9;100]
[14,7;85,3]
[0;45,1]
0,03
% res
50,0
0,0
0,0
0,0
50,0
50,0
0,0
100,0
0,0
25,0
100,0
100,0
50,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
25
-
25
-
50
-
100
-
-
-
-
50
50
Untersuchte Tierart: Puten
S. Senftenberg
50
Anzahl getesteter Isolate: 4
512
1024
-
50
-
-
-
50
-
-
-
75
75
50
25
75
-
-
100
-
-
50
-
50
-
25
25
293
25
100
25
-
>2048
256
25
100
2048
128
25
64
25
-
32
-
16
25
-
8
-
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
-
0,12
100
-
-
-
25
-
25
100
-
100
25
25
-
0,06
KI 95
[28,4;94,7]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;45,1]
[5,3;71,6]
[0;45,1]
[0;45,1]
[5,3;71,6]
[5,3;71,6]
[14,7;85,3]
[0;45,1]
0,03
% res
75,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
25,0
0,0
0,0
25,0
25,0
50,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Fortsetzung MHK-Verteilungen
Untersuchte Tierart: Puten
S. Stanley
Anzahl getesteter Isolate: 5
256
512
1024
20
-
100
-
40
-
-
-
-
80
20
60
-
-
60
20
80
-
20
20
-
- 100 100
100 80
-
-
100
Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Tabelle 5.
AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 6
% res: Resistente Isolate in Prozent
KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz
- kein Wert verfügbar
Abbildung 29:
Resistenzen bei Isolaten von S. Agona, S. Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley aus
Putenherden, 2014
Tabelle 30 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von Salmonella-Isolaten, wie z. B. Median und 90% Quantil
der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der
Resistenztestung“ und das Abkürzungsverzeichnis).
294
>2048
128
-
-
60
100
-
100
2048
64
-
32
40
-
16
-
8
-
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
60
-
0,12
40
-
0,06
KI 95
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[0;39,3]
[11,8;77,7]
[0;39,3]
[0;39,3]
[60,7;100]
[60,7;100]
[4,3;64,1]
[0;39,3]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
40,0
0,0
0,0
100,0
100,0
20,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 30:
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
Kennzahlen für Isolate von S. Agona-, S. Saintpaul-, S. Senftenberg- und S. Stanley aus
Putenherden, 2014
Serotypen
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
N
1
4
4
5
% res
0,0
50,0
75,0
0,0
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
1
4
4
5
1
4
4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
5
1
4
4
5
1
4
4
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
[Ki 95]
[0;77,6]
[14,7;85,3]
[28,4;94,7]
[0;39,3]
Median
0,5
16,25
4
0,5
[Ki 95]
[0,5;0,5]
[0,5;32]
[0,5;64]
[0,5;2]
P90
0,5
32
64
2
Min
0,5
0,5
0,5
0,5
Max
0,5
32
64
2
ECOFF
>2
>2
>2
>2
[0;77,6]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;77,6]
[0;45,1]
[0;45,1]
0,03
0,03
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
[0,03;0,03]
[0,03;0,06]
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
0,03
0,06
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,03
0,03
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,03
0,06
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
>0,12
>0,12
>0,12
>0,12
>0,5
>0,5
>0,5
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
50,0
0,0
[0;39,3]
[0;77,6]
[0;45,1]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;77,6]
[14,7;85,3]
[0;45,1]
0,25
0,5
0,5
0,5
0,5
16
1040
32
[0,25;0,25]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
[16;16]
[16;2048]
[32;32]
0,25
0,5
0,5
0,5
0,5
16
2048
32
0,25
0,5
0,5
0,5
0,5
16
16
32
0,25
0,5
0,5
0,5
0,5
16
2048
32
>0,5
>2
>2
>2
>2
>256
>256
>256
5
1
4
4
5
1
4
4
0,0
0,0
50,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;39,3]
[0;77,6]
[14,7;85,3]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;77,6]
[0;45,1]
[0;45,1]
32
0,25
32,125
0,5
0,25
4
6
4
[16;32]
[0,25;0,25]
[0,25;64]
[0,25;0,5]
[0,25;0,5]
[4;4]
[4;8]
[4;8]
32
0,25
64
0,5
0,5
4
8
8
16
0,25
0,25
0,25
0,25
4
4
4
32
0,25
64
0,5
0,5
4
8
8
>256
>2
>2
>2
>2
>16
>16
>16
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
5
1
4
4
5
1
4
0,0
0,0
100,0
25,0
40,0
0,0
0,0
[0;39,3]
[0;77,6]
[54,9;100]
[5,3;71,6]
[11,8;77,7]
[0;77,6]
[0;45,1]
4
1
128
1,5
1
8
8
[4;4]
[1;1]
[128;128]
[1;128]
[1;128]
[8;8]
[8;8]
4
1
128
128
128
8
8
4
1
128
1
1
8
8
4
1
128
128
128
8
8
>16
>8
>8
>8
>8
>16
>16
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
4
5
1
4
4
5
1
4
0,0
0,0
0,0
25,0
0,0
0,0
0,0
100,0
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;77,6]
[5,3;71,6]
[0;45,1]
[0;39,3]
[0;77,6]
[54,9;100]
8
8
2
2
2
2
0,016
0,185
[8;8]
[8;8]
[2;2]
[1;4]
[2;2]
[2;2]
[0,02;0,02]
[0,12;0,25]
8
8
2
4
2
2
0,016
0,25
8
8
2
1
2
2
0,016
0,12
8
8
2
4
2
2
0,016
0,25
>16
>16
>2
>2
>2
>2
>0,06
>0,06
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
4
5
1
4
4
5
1
4
25,0
100,0
0,0
100,0
25,0
100,0
0,0
50,0
[5,3;71,6]
[60,7;100]
[0;77,6]
[54,9;100]
[5,3;71,6]
[60,7;100]
[0;77,6]
[14,7;85,3]
0,03
0,12
4
192
6
256
2
65
[0,02;0,5]
[0,12;1]
[4;4]
[128;256]
[4;32]
[256;256]
[2;2]
[2;128]
0,5
1
4
256
32
256
2
128
0,016
0,12
4
128
4
256
2
2
0,5
1
4
256
32
256
2
128
>0,06
>0,06
>16
>16
>16
>16
>8
>8
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
4
5
1
4
4
50,0
20,0
0,0
0,0
0,0
[14,7;85,3]
[4,3;64,1]
[0;77,6]
[0;45,1]
[0;45,1]
33
2
0,5
0,25
0,25
[2;128]
[2;64]
[0,5;0,5]
[0,25;0,25]
[0,25;0,5]
128
64
0,5
0,25
0,5
2
2
0,5
0,25
0,25
128
64
0,5
0,25
0,5
>8
>8
>1
>1
>1
295
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
Serotypen
N
% res
S. Stanley
5
0,0
[Ki 95]
Median
[0;39,3]
0,25
[Ki 95]
P90
Min
Max
ECOFF
[0,25;0,5]
0,5
0,25
0,5
>1
N = Anzahl der untersuchten Isolate
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den
Resistenzanteil)
Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95%
P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l
Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l
ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l
Salmonellen, gewonnen aus Halshautproben von Schlachtkörpern in Geflügelschlachthöfen
Tabelle 31 gibt die detaillierten Ergebnisse der Resistenztestung bei S. Infantis, S. Coeln und S. Montevideo,
gewonnen im Rahmen der Eigenkontrollen an Schlachthöfen aus Halshautproben von Masthühnerkarkassen
wieder. Die beiden Serotypen S. Coeln und S. Montevideo zeigten sich voll empfindlich, S. Infantis wies das
übliche Resistenzmuster auf.
MHK-Verteilung (%) bei Isolaten der verschiedenen Salmonella-Serotypen von
Halshautproben von Masthühnern, 2014
-
-
-
0,06
0,12
0,25
0,5
1
2
4
8
16
32
Anzahl getesteter Isolate: 15
-
-
100
100
100
-
-
-
-
-
-
100
-
-
-
66,7 33,3
33,3 66,7 46,7 53,3
100
100
93,3 6,7
60,0 26,7 13,3
-
296
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
100
-
-
100
33,3 66,7
>2048
-
100
-
-
2048
-
1024
-
100
-
512
-
100
100
-
256
-
-
128
-
-
- 100
100 100
-
>2048
1024
-
2048
512
32
256
16
128
8
64
4
-
2
-
1
-
0,5
-
0,25
-
0,12
-
-
0,03
0,015
KI 95
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[82,9;100]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[0;17,1]
[82,9;100]
[82,9;100]
[82,9;100]
[4,0;38,3]
-
100
33,3 66,7
0,007
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
100,0
100,0
13,3
-
-
Untersuchte Tierart: Halshautproben von Masthühnern
S. Infantis
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
-
-
100
100
-
100
100
100
-
0,06
KI 95
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
[0;52,7]
Anzahl getesteter Isolate: 3
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Untersuchte Tierart: Halshautproben von Masthühnern
S. Coeln
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
64
Tabelle 31:
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Fortsetzung Tab. 31
-
-
-
100
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
100
50
-
100
-
-
-
100
-
- 100
50
100 100
-
-
Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Tabelle 5.
AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 6
% res: Resistente Isolate in Prozent
KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz
- kein Wert verfügbar
Abbildung 30:
Resistenzen bei Isolaten von S. Coeln, S. Infantis und S. Montevideo aus Halshautproben
von Masthühnern, 2014
Tabelle 32 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von Salmonellen, wie z. B. Median und 90% Quantil der
Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“
und das Abkürzungsverzeichnis).
297
>2048
-
-
2048
-
32
-
16
1024
-
512
-
256
-
-
128
100
-
64
100
83,3 16,7
100
-
8
100
4
-
Anzahl getesteter Isolate: 6
2
0,25
-
1
0,12
100
0,5
0,06
KI 95
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
[0;34,8]
0,03
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,015
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
0,007
Untersuchte Tierart: Halshautproben von Masthühnern
S. Montevideo
Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 32:
AB
GEN
MERO
FOT
TAZ
SMX
TMP
AZT
AMP
CHL
COL
CIP
NAL
TET
TIG
Kennzahlen für Isolate von S. Coeln, S. Infantis und S. Montevideo von Halshautproben
von Masthühnern, 2014
Serotypen
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
N
3
15
6
3
% res
0,0
0,0
0,0
0,0
[Ki 95]
[0;52,7]
[0;17,1]
[0;34,8]
[0;52,7]
Median
0,5
0,5
0,5
0,03
[Ki 95]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
[0,03;0,03]
P90
0,5
0,5
1
0,03
Min
0,5
0,5
0,5
0,03
Max
0,5
0,5
1
0,03
ECOFF
>2
>2
>2
>0,12
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
S. Infantis
15
6
3
15
6
3
15
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;17,1]
[0;34,8]
[0;52,7]
[0;17,1]
[0;34,8]
[0;52,7]
[0;17,1]
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,5
0,5
[0,03;0,03]
[0,03;0,03]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,25;0,25]
[0,5;0,5]
[0,5;0,5]
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,5
0,5
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,5
0,5
0,03
0,03
0,25
0,25
0,25
0,5
0,5
>0,12
>0,12
>0,5
>0,5
>0,5
>2
>2
S. Montevideo
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
6
3
15
6
3
15
6
3
0,0
0,0
100,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
[0;34,8]
[0;52,7]
[82,9;100]
[0;34,8]
[0;52,7]
[0;17,1]
[0;34,8]
[0;52,7]
0,5
16
2048
16
0,25
0,25
0,25
2
[0,5;0,5]
[16;16]
[2048;2048]
[16;16]
[0,25;0,25]
[0,25;0,5]
[0,25;0,25]
[2;2]
0,5
16
2048
16
0,25
0,5
0,25
2
0,5
16
2048
16
0,25
0,25
0,25
2
0,5
16
2048
16
0,25
0,5
0,25
2
>2
>256
>256
>256
>2
>2
>2
>16
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
15
6
3
15
6
3
15
6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
4
4
1
2
1
8
8
8
2
2
1
1
1
8
8
8
4
4
1
2
1
8
8
8
>16
>16
>8
>8
>8
>16
>16
>16
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
3
15
6
3
15
6
3
0,0
0,0
0,0
0,0
100,0
0,0
0,0
[0;52,7]
[0;17,1]
[0;34,8]
[0;52,7]
[82,9;100]
[0;34,8]
[0;52,7]
1
1
1
0,016
0,5
0,016
4
[1;1]
[1;1]
[1;1]
[0,02;0,02]
[0,5;0,5]
[0,02;0,02]
[4;4]
1
1
1
0,016
0,5
0,016
4
1
1
1
0,016
0,5
0,016
4
1
1
1
0,016
1
0,016
4
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
S. Coeln
S. Infantis
S. Montevideo
15
6
3
15
6
3
15
6
100,0
0,0
0,0
100,0
0,0
0,0
13,3
0,0
[82,9;100]
[0;34,8]
[0;52,7]
[82,9;100]
[0;34,8]
[0;52,7]
[4,0;38,3]
[0;34,8]
256
4
2
128
2
0,5
0,5
0,5
[256;256]
[4;4]
[2;2]
[64;128]
[2;2]
[0,25;0,5]
[0,5;1]
[0,5;0,5]
256
4
2
128
2
0,5
2
0,5
256
4
2
64
2
0,25
0,5
0,5
256
4
2
128
2
0,5
2
0,5
[0;17,1]
[0;34,8]
[0;52,7]
[0;17,1]
[0;34,8]
[0;52,7]
[0;17,1]
[0;34,8]
4
3
1
2
1
8
8
8
[2;4]
[2;4]
[1;1]
[1;2]
[1;1]
[8;8]
[8;8]
[8;8]
>2
>2
>2
>0,06
>0,06
>0,06
>16
>16
>16
>8
>8
>8
>1
>1
>1
N = Anzahl der untersuchten Isolate
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den
Resistenzanteil)
Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95%
P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l
Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l
ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l
298
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
1.3.7
Analyse von hochgradigen Resistenzraten gegenüber Ciprofloxacin
Hochgradige Resistenzraten gegenüber Ciprofloxacin liegen vor, wenn eine MHK über 4 mg Ciprofloxacin/l
gemessen wird. Solche Resistenzraten konnten in Österreich in den letzten Jahren im Rahmen des
Salmonellenbekämpfungsprogrammes bei keinem Salmonella-Isolat gefunden werden (dies ist für
Humanisolate nicht bekannt, da keine MHKs gemessen werden). In der EU kommen solche Isolate am
häufigsten bei Geflügel vor. Im Jahr 2013 berichteten 10 Mitgliedstaaten über solche Isolate (16). EU-weit
wiesen 6% der untersuchten Salmonellen bei Masthühnern diese hochgradigen Resistenzen auf. In erster Linie
fielen – neben wenigen anderen – die Serotypen Kentucky und Infantis darunter. In Rumänien wurden die
meisten hochgradig resistenten Isolate gefunden (110 von 1.053 Isolaten aus Broilerherden), in Spanien war
der Anteil an solchen Isolaten am höchsten (6 von 26 Salmonellen aus Broilerherden).
1.3.8
Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei Salmonella-Isolaten von Geflügel je
Antibiotikum, 2004-2014
Zur Beurteilung möglicher Tendenzen in der Entwicklung von Resistenzen bzw. der Wildtypen muss für jede
Tierart der Anteil der Resistenzen bzw. WT je antimikrobieller Substanz und Jahr miteinander verglichen
werden. Tabelle 33 gibt die Anzahl der im Laufe der Jahre getesteten Isolate von Salmonella spp. und der
häufigsten Serotypen wieder:
Tabelle 33:
Anzahl der jährlich untersuchten Salmonella-Isolate von Geflügel, 2004-2014
Serotyp
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
Tier
Legehennen
Legehennen
Legehennen
Legehennen
Legehennen
2008
96
40
15
5
2009
100
48
7
1
1
2010
88
37
6
3
2
2011
86
38
5
-
2012
63
15
4
5
-
2013
65
15
9
2
2014
43
7
4
5
15
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
Legehennen
Legehennen
Legehennen
Masthühner
Masthühner
Masthühner
Masthühner
16
20
-
18
25
128
28
2
52
10
30
104
15
22
30
3
40
90
15
32
9
8
31
113
21
21
2
9
30
110
2
37
9
2
2
10
113
16
56
8
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
Masthühner
Masthühner
Masthühner
Mastputen
Mastputen
Mastputen
Mastputen
Mastputen
-
5
11
30
-
1
6
30
32
11
1
-
2
3
29
22
2
8
4
28
2
39
38
2
12
16
23
15
24
36
1
3
9
12
1
20
14
1
4
4
5
Übrige Serotypen
Mastputen
-
-
20
8
8
23
-
Die Tabellen 34, 35 und 36 stellen die Resistenzanteile dar, die Abbildungen 31-35 den Verlauf der Anteile der
WT-Population von Salmonella spp. und den auffälligsten bzw. häufigsten Serotypen bei Geflügel je
Antibiotikum für die Jahre 2008 bis 2014. Bei den Isolaten von Legehennen ist die Resistenzsituation am
günstigsten, hier liegt ein hoher Anteil an Wildtypen vor. Bei den Isolaten von Masthühnern ist der Einfluss von
S. Infantis sehr stark erkennbar, da ein großer Anteil dieses Serotypen nicht den Wildtypen angehört. Das
Diagramm, das die Situation bei den Isolaten von den Puten darstellt, zeigt ein sehr diffuses Bild, da sich bei
dieser Geflügelpopulation die identifizierten Serotypen von Jahr zu Jahr sehr stark ändern und diese Serotypen
häufig Resistenzen gegenüber unterschiedlichen Antibiotika aufweisen. Die Änderung der Bewertung von
Colistin bei S. Enteritidis ab 2014 (früher lag für diesen Serotyp der ECOFF bei 8 mg Colistin/l, jetzt bei 2 mg
Colistin/l) führte dazu, dass bei S. Enteritidis von Legehennen (n=7) die Anteile an WT auf 14% (Abb. 33) und
von Masthühnern (n=16) auf 0% (Abb. 34) gegenüber Colistin gesunken sind. Die Anwendung dieses neuen
ECOFF auf die S. Enteritidis-Isolate der letzten Jahre deckt auf, dass bei beiden Hühnerpopulationen signifikante
Anstiege bei den Resistenzraten gegenüber Colistin auftreten. Ob es sich dabei um einen neuen „Emerging“Stamm handelt, muss noch eingehender untersucht werden; es sollte aber auch diese neue Bewertung des
299
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
ECOFF kritisch hinterfragt werden, indem in diesen Isolaten der zugrundeliegende Mechanismus dieser
Resistenz geklärt wird.
Tabelle 34:
AB
Resistenzanteile bei Salmonella-Isolaten aus Legehennen, 2008-2014
Serotyp
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
GEN
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
FOT
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
TAZ
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
SMX
S. Infantis
S. Mbandaka
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
2008
0
[0;7,0]
0
[0;17,1]
-
2009
0
[0;5,9]
0
[0;31,2]
0
[0;77,6]
2010
0
[0;7,6]
0
[0;34,8]
0
[0;52,7]
2011
0
[0;7,4]
0
[0;39,3]
2012
0
[0;17,1]
0
[0;45,1]
0
[0;39,3]
2013
0
[0;17,1]
0
[0;25,9]
2014
0
[0;31,2]
0
[0;45,1]
0
[0;39,3]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;39,3]
0
[0;16,2]
0
[0;13,3]
0
[0;77,6]
0
[0;14,6]
0
[0;10,9]
0
[0;63,2]
0
[0;23,8]
0
[0;9,2]
0
[0;52,7]
2,5
[0,6;12,9]
12,5
[2,8;48,2]
0
[0;8,9]
0
[0;63,2]
0
[0;25,9]
0
[0;9,2]
0
[0;17,1]
0
[0;63,2]
0
[0,0;63,2]
0
[0;23,8]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
0
[0;3,0]
0
[0;7,0]
0
[0;17,1]
-
0
[0;2,9]
0
[0;5,9]
0
[0;31,2]
0
0
[0;3,3]
0
[0;7,6]
0
[0;34,8]
0
1,2
[0,3;6,2]
0
[0;7,4]
0
1,6
[0,4;8,4]
0
[0;17,1]
0
[0;45,1]
0
0
[0;4,4]
0
[0;17,1]
0
0
[0,0;6,3]
0
[0;31,2]
0
[0;45,1]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
0
[0;39,3]
0
[0;16,2]
0
[0;77,6]
0
[0;77,6]
0
[0;14,6]
0
[0;52,7]
0
[0;63,2]
0
[0;23,8]
6,7
[0;39,3]
0
[0;52,7]
0
[0;39,3]
0
[0;28,3]
3,2
[0;25,9]
0
[0;63,2]
0
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0
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0
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0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
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0
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-
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0
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0
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0
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0
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0
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0
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0
[0;45,1]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;39,3]
0
[0;16,2]
-
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0
[0;77,6]
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-
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-
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-
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-
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0
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-
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0
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0
[0;63,2]
0
[0,0;63,2]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;13,3]
0
[0;3,0]
0
[0;7,0]
0
[0;17,1]
0
[0;10,9]
0
[0;2,9]
0
[0;5,9]
0
[0;31,2]
6,7
[2,0;21,4]
2,3
[0,7;7,9]
0
[0;7,6]
0
[0;34,8]
0
[0;7,0]
0
[0;3,4]
0
[0;7,4]
-
3,2
[0,8;16,2]
1,6
[0,4;8,4]
0
[0;17,1]
75
[28,4;94,7]
0
[0;9,2]
0
[0;4,4]
0
[0;17,1]
-
0
[0;23,8]
0
[0;6,3]
14,3
[3,2;52,7]
100
[54,9;100]
% res
KI 95
-
0
[0;77,6]
0
[0;52,7]
0
[0;39,3]
0
[0;39,3]
0
[0;25,9]
0
[0;39,3]
300
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
Serotyp
S. Montevideo
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
TMP
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
AMP
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
CHL
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
0
[0;39,3]
0
[0;16,2]
5
0
[0;77,6]
16,7
[6,1;39,6]
12
0
[0;63,2]
20
[6,0;51,8]
10
0
[0;52,7]
5
37,5
[13,7;70,1]
9,7
0
[0;63,2]
66,7
[34,8;87,8]
0
0
[0;17,1]
50
[9,4;90,6]
100
[36,8;100,0]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
[1,2;23,8]
1
[0,3;5,6]
0
[0;7,0]
0
[0;17,1]
-
[4,4;30,2]
6
[2,8;12,5]
0
[0;5,9]
0
[0;31,2]
0
[3,6;25,8]
5,7
[2,5;12,6]
0
[0;7,6]
0
[0;34,8]
0
[1,5;16,5]
2,3
[0,7;8,1]
0
[0;7,4]
0
[3,5;25,0]
14,3
[7,8;25,0]
0
[0;17,1]
0
[0;45,1]
0
[0;9,2]
9,2
[4,4;18,7]
0
[0;17,1]
0
[0;23,8]
17.8
[9,4;31,4]
0
[0;31,2]
0
[0;45,1]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
0
[0;39,3]
0
[0;16,2]
5
[0;77,6]
0
[0;77,6]
0
[0;14,6]
12
[0;52,7]
0
[0;63,2]
10
[2,3;41,3]
10
[0;39,3]
0
[0;52,7]
2,5
[0;39,3]
0
[0;28,3]
9,7
[0;25,9]
0
[0;63,2]
0
[0;25,9]
0
[0;39,3]
0
[0;17,1]
0
[0;63,2]
0
[0,0;63,2]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
[1,2;23,8]
1
[0,3;5,6]
0
[0;7,0]
0
[0;17,1]
[4,4;30,2]
3
[1,1;8,4]
0
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[3,6;25,8]
4,5
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0
[0;7,6]
0
[0;34,8]
[0,6;12,9]
1,2
[0,3;6,2]
0
[0;7,4]
-
[3,5;25,0]
4,8
[1,7;13,1]
0
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0
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[0;9,2]
0
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0
[0;17,1]
-
[0;23,8]
0
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0
[0;31,2]
0
[0;45,1]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;39,3]
0
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-
0
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0
[0;77,6]
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[6,1;39,6]
-
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0
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20
[6,0;51,8]
-
0
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0
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-
0
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[7,5;60]
-
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0
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-
0
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0
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50
[9,4;90,6]
100
[36,8;100,0]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
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[0;13,3]
0
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0
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0
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0
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0
[0;31,2]
13,3
[5,5;29,8]
6,8
[3,2;14,1]
0
[0;7,6]
0
[0;34,8]
5
[1,5;16,5]
2,3
[0,7;8,1]
0
[0;7,4]
-
3,2
[0,8;16,2]
4,8
[1,7;13,1]
0
[0;17,1]
0
[0;45,1]
0
[0;9,2]
7,7
[3,4;16,8]
0
[0;17,1]
-
0
[0;23,8]
6.7
[2,4;17,9]
0
[0;31,2]
0
[0;45,1]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
0
[0;39,3]
0
[0;16,2]
-
0
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0
[0;77,6]
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-
0
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0
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-
0
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0
[0;52,7]
-
0
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-
0
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0
[0;63,2]
0
[0;25,9]
-
0
[0;39,3]
0
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50
[9,4;90,6]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;13,3]
0
[0;3,0]
0
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3
[1,1;8,4]
0
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0
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0
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0
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3,2
[1,0;10,8]
0
[0;9,2]
0
[0;4,4]
[0,0;63,2]
0
[0;23,8]
2.2
[0,5;11,5]
301
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
Serotyp
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
COL
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
CIP
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Mbandaka
S. Montevideo
NAL
S. Typhimurium
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
TET
S. Mbandaka
S. Montevideo
S. Typhimurium
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
-
-
29,7
[17,5;45,9]
0
[0;34,8]
0
[0;52,7]
0
34,2
[21,2;50,2]
0
[0;39,3]
-
40
[19,8;64,6]
0
[0;45,1]
0
[0;39,3]
-
40
[19,8;64,6]
0
[0;25,9]
0
85,7
[47,3;96,8]
0
[0;45,1]
0
[0;39,3]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
-
-
[0;63,2]
0
[0;23,8]
0
[0;9,2]
12,5
0
[0;52,7]
0
[0;7,0]
15,1
0
[0;28,3]
3,2
[0,8;16,2]
11,1
[0;63,2]
0
[0;25,9]
0
[0;9,2]
9,2
[0;17,1]
50
[9,4;90,6]
0
[0,0;63,2]
10
[2,3;41,3]
17.8
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
5
[1,5;16,5]
0
[0;17,1]
0
2,1
[0,5;10,9]
14,3
[3,2;52,7]
0
[0;77,6]
0
[7,2;21,0]
0
[0;7,6]
16,7
[3,7;57,9]
0
[0;52,7]
0
[9,1;24,2]
7,9
[2,9;20,9]
0
[0;39,3]
-
[5,6;21,2]
0
[0;17,1]
75
[28,4;94,7]
0
[0;39,3]
-
[4,4;18,7]
0
[0;17,1]
0
[0;25,9]
0
[9,4;31,4]
0
[0;31,2]
100
[54,9;100]
0
[0;39,3]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
[0;39,3]
0
[0;16,2]
5
[1,2;23,8]
[0;77,6]
0
[0;14,6]
8
[2,4;25,1]
[0;63,2]
0
[0;23,8]
6,7
[2,0;21,4]
0
[0;52,7]
5
[1,5;16,5]
0
[0;28,3]
12,9
[5,3;29,0]
[0;63,2]
44,4
[18,7;73,8]
3,3
[0,8;16,7]
[0;17,1]
0
[0;63,2]
0
[0,0;63,2]
0
[0;23,8]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
3,1
[1,1;8,8]
5
[1,5;16,5]
0
[0;17,1]
-
4
[1,6;9,8]
2,1
[0,5;10,9]
14,3
[3,2;52,7]
0
[0;77,6]
3,4
[1,2;9,5]
0
[0;7,6]
16,7
[3,7;57,9]
0
[0;52,7]
5,8
[2,6;12,9]
7,9
[2,9;20,9]
0
[0;39,3]
11,1
[5,6;21,2]
0
[0;17,1]
75
[28,4;94,7]
0
[0;39,3]
7,7
[3,4;16,8]
0
[0;17,1]
0
[0;25,9]
8.9
[3,6;20,8]
0
[0;31,2]
100
[54,9;100]
0
[0;39,3]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;39,3]
0
[0;16,2]
5
[1,2;23,8]
0
[0;77,6]
0
[0;14,6]
8
[2,4;25,1]
0
[0;63,2]
0
[0;23,8]
6,7
[2,0;21,4]
0
[0;52,7]
2,5
[0,6;12,9]
0
[0;28,3]
3,2
[0,8;16,2]
0
[0;63,2]
44,4
[18,7;73,8]
3,3
[0,8;16,7]
0
[0;17,1]
0
[0;63,2]
0
[0,0;63,2]
0
[0;23,8]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
3,1
[1,1;8,8]
0
[0;7,0]
0
[0;17,1]
-
4
[1,6;9,8]
2,1
[0,5;10,9]
0
[0;31,2]
0
3,4
[1,2;9,5]
2,7
[0,6;13,8]
0
[0;34,8]
66,7
4,7
[1,9;11,4]
0
[0;7,4]
80
6,3
[2,6;15,2]
0
[0;17,1]
75
[28,4;94,7]
80
7,7
[3,4;16,8]
6,7
[1,6;30,2]
44,4
8.9
[3,6;20,8]
0
[0;31,2]
100
[54,9;100]
80
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;39,3]
0
[0;16,2]
[0;77,6]
0
[0;77,6]
16,7
[6,1;39,6]
[19,4;93,2]
0
[0;63,2]
20
[6,0;51,8]
[35,9;95,7]
0
[0;52,7]
[35,9;95,7]
37,5
[13,7;70,1]
[18,7;73,8]
0
[0;63,2]
11,1
[2,5;44,5]
[35,9;95,7]
0
[0;17,1]
50
[9,4;90,6]
302
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
Serotyp
S. Typhimurium
- monophasisch
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
5
[1,2;23,8]
1
[0,3;5,6]
16
[6,6;34,9]
8
[4,2;15,0]
10
[3,6;25,8]
9,1
[4,7;16,9]
0
[0;7,0]
4,7
[1,9;11,4]
9,7
[3,5;25,0]
20,6
[12,5;32,2]
3,3
[0,8;16,7]
10,8
[5,4;20,6]
100
[36,8;100,0]
0
[0;23,8]
24.4
[14,3;38,8]
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den
Resistenzanteil)
Abbildung 31:
Anteile von Wildtypen von Salmonella spp.-Isolaten aus Legehennen, 2008-2014
Abbildung 32:
Anteile von Wildtypen von SE-Isolaten aus Legehennen, 2008-2014
303
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Masthühner
Tabelle 35:
AB
Resistenzanteile bei Salmonella-Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014
Serotyp
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
GEN
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
FOT
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
TAZ
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
SMX
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
% res
KI 95
% res
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% res
KI 95
% res
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34,5
100
[22,4;100]
0
[0;13,3]
49,6
304
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
Serotyp
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
TMP
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
AMP
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
CHL
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
COL
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
CIP
S. Enteritidis
2009
2010
2011
2012
2013
2014
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KI 95
% res
KI 95
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KI 95
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% res
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% res
KI 95
% res
KI 95
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-
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% res
KI 95
% res
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0
20
[8,2;41,9]
19,5
[13,2;27,7]
0
305
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
Serotyp
S. Infantis
S. Montevideo
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
NAL
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Montevideo
TET
S. Senftenberg
S. Typhimurium
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
2009
2010
2011
2012
2013
2014
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% res
KI 95
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KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
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% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
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% res
KI 95
% res
KI 95
% res
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KI 95
% res
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% res
KI 95
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[28,8;46,6]
[3,0;30,4]
50,4
[41,3;59,5]
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den
Resistenzanteil)
306
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 33:
Anteile von Wildtypen von Salmonella spp.-Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014
Abbildung 34:
Anteile von Wildtypen von SE-Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014
307
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Puten
Tabelle 36:
AB
Resistenzanteile bei Salmonella-Isolaten aus Puten, 2010-2014
Serotyp
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
GEN
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
FOT
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
TAZ
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
SMX
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
TMP
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
% res
KI 95
% res
KI 95
2010
0
[0;22,1]
2011
0
[0;63,2]
0
[0;28,3]
2012
0
[0;63,2]
25
[9,1;53,8]
2013
0
[0;77,6]
0
[0;52,7]
2014
0
[0;77,6]
50
[14,7;85,3]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
0
[0;77,6]
0
[0;13,3]
0
0
[0;45,1]
0
[0;28,3]
0
0
[0;16,2]
0
[0;28,3]
7,9
0
[0;25,9]
0
[0;11,7]
0
75
[28,4;94,7]
0
[0;39,3]
35,7
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
[0;8,7]
0
[0;22,1]
0
[0;77,6]
-
[0;12,2]
0
[0;63,2]
0
[0;28,3]
0
[2,9;20,9]
0
[0;63,2]
0
[0;20,6]
0
[0;7,8]
0
[0;77,6]
0
[0;52,7]
0
[16,3;61,6]
0
[0;77,6]
0
[0;45,1]
0
[0;45,1]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
0
[0;13,3]
0
[0;8,7]
0
[0;45,1]
0
[0;28,3]
0
[0;12,2]
0
[0;63,2]
0
[0;16,2]
0
[0;28,3]
0
[0;7,4]
0
[0;63,2]
0
[0;25,9]
0
[0;11,7]
0
[0;7,8]
0
[0;77,6]
0
[0;39,3]
0
[0;18,1]
0
[0;77,6]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
[0;22,1]
0
[0;77,6]
0
[0;13,3]
[0;28,3]
0
[0;45,1]
0
[0;28,3]
[0;20,6]
0
[0;16,2]
0
[0;28,3]
[0;52,7]
0
[0;25,9]
0
[0;11,7]
[0;45,1]
0
[0;45,1]
0
[0;39,3]
-
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;8,7]
72,7
[42,8;90,1]
0
[0;77,6]
0
[0;12,2]
0
[0;63,2]
50
[21,2;78,8]
-
0
[0;7,4]
0
[0;63,2]
66,7
[38,6;86,1]
-
0
[0;7,8]
0
[0;77,6]
100
[47,3;100]
-
0
[0;18,1]
0
[0;77,6]
50
[14,7;85,3]
0
[0;45,1]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
15
[5,4;36,3]
34,4
[20,4;51,8]
-
0
[0;45,1]
50
[21,2;78,8]
36,4
[19,7;57,3]
0
[0;63,2]
0
[0;16,2]
25
[7,5;60]
26,3
[15,0;42,1]
0
[0;63,2]
0
[0;25,9]
13
[4,7;32,4]
16,7
[8,0;32,0]
0
[0;77,6]
0
[0;39,3]
14,3
[4,3;40,5]
0
[0;77,6]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
72,7
[42,8;90,1]
0
[0;77,6]
-
50
[21,2;78,8]
0
41,7
[19,2;68,4]
0
100
[47,3;100]
0
50
[14,7;85,3]
0
[0;45,1]
0
308
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
AMP
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
CHL
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
COL
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
CIP
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
NAL
S. Saintpaul
S. Senftenberg
KI 95
-
[0;45,1]
[0;16,2]
[0;25,9]
[0;39,3]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
0
[0;13,3]
25
[13,3;42,3]
72,7
12,5
[2,8;48,2]
22,7
[10,2;43,7]
0
[0;63,2]
50
0
[0;28,3]
13,2
[5,9;27,4]
0
[0;63,2]
66,7
4,3
[1,0;21,1]
11,1
[4,5;25,4]
0
[0;77,6]
100
14,3
[4,3;40,5]
0
[0;77,6]
100
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
[42,8;90,1]
0
[0;77,6]
0
[0;13,3]
25
[21,2;78,8]
0
[0;45,1]
0
[0;28,3]
18,2
[38,6;86,1]
0
[0;16,2]
12,5
[2,8;48,2]
23,7
[47,3;100]
0
[0;25,9]
4,3
[1,0;21,1]
11,1
[54,9;100]
25
[5,3;71,6]
40
[11,8;77,7]
50
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
[13,3;42,3]
0
[0;22,1]
0
[0;77,6]
-
[7,5;38,8]
0
[0;63,2]
0
[0;28,3]
0
[13,0;39,3]
0
[0;63,2]
0
[0;20,6]
0
[4,5;25,4]
0
[0;77,6]
0
[0;52,7]
0
[26,6;73,4]
0
[0;77,6]
0
[0;45,1]
0
[0;45,1]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;13,3]
0
[0;8,7]
-
[0;45,1]
0
[0;28,3]
0
[0;12,2]
0
[0;63,2]
[0;16,2]
0
[0;28,3]
0
[0;7,4]
0
[0;63,2]
[0;25,9]
0
[0;11,7]
0
[0;7,8]
0
[0;77,6]
[0;39,3]
0
[0;18,1]
0
[0;77,6]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;22,1]
0
[0;77,6]
10
[3,0;30,4]
0
[0;28,3]
0
[0;45,1]
0
[0;28,3]
0
[0;20,6]
0
[0;16,2]
0
[0;28,3]
0
[0;52,7]
0
[0;25,9]
0
[0;11,7]
25
[5,3;71,6]
0
[0;45,1]
0
[0;39,3]
-
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
6,3
[1,9;20,2]
81,8
[51,6;94,5]
0
[0;77,6]
0
[0;12,2]
0
[0;63,2]
87,5
[51,8;97,2]
-
0
[0;7,4]
0
[0;63,2]
91,7
[64,0;98,1]
-
0
[0;7,8]
0
[0;77,6]
100
[47,3;100]
-
7,1
[1,7;31,9]
0
[0;77,6]
100
[54,9;100]
25
[5,3;71,6]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
10
[3,0;30,4]
34,4
[20,4;51,8]
-
100
[54,9;100]
50
[21,2;78,8]
68,2
[47,1;83,6]
0
100
[83,8;100]
37,5
[13,7;70,1]
78,9
[63,5;88,9]
0
100
[74,1;100]
8,7
[2,7;27,0]
38,9
[24,8;55,2]
0
100
[60,7;100]
71,4
[44,9;88,2]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
81,8
[51,6;94,5]
0
[0;77,6]
[0;63,2]
87,5
[51,8;97,2]
-
[0;63,2]
91,7
[64,0;98,1]
-
[0;77,6]
100
[47,3;100]
-
[0;77,6]
100
[54,9;100]
25
[5,3;71,6]
309
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
S. Agona
S. Saintpaul
S. Senftenberg
TET
S. Stanley
Übrige Serotypen
Salmonella spp.
% res
-
100
100
100
100
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
10
[3,0;30,4]
34,4
[20,4;51,8]
-
[54,9;100]
37,5
[13,7;70,1]
63,6
[42,7;80,3]
0
[0;63,2]
[83,8;100]
37,5
[13,7;70,1]
78,9
[63,5;88,9]
0
[0;63,2]
[74,1;100]
8,7
[2,7;27,0]
38,9
[24,8;55,2]
0
[0;77,6]
[60,7;100]
71,4
[44,9;88,2]
0
[0;77,6]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
72,7
[42,8;90,1]
0
[0;77,6]
15
[5,4;36,3]
62,5
[29,9;86,3]
0
[0;45,1]
50
[21,2;78,8]
0
[0;20,6]
0
[0;16,2]
25
[7,5;60]
0
[0;52,7]
0
[0;25,9]
69,6
[48,9;84,4]
50
[14,7;85,3]
50
[14,7;85,3]
20
[4,3;64,1]
-
% res
KI 95
34,4
[20,4;51,8]
40,9
[23,2;61,5]
5,3
[1,6;17,3]
44,4
[29,5;60,5]
35,7
[16,3;61,6]
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den
Resistenzanteil)
Abbildung 35:
Anteile von Wildtypen von Salmonella spp.-Isolaten aus Puten, 2010-2014
Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von Salmonellen
Das Resistenzverhalten bei Salmonellen ist sehr von den isolierten Serotypen abhängig. Daher werden die
Tendenzen auf Ebene der Serotypen analysiert. Da gewisse Serotypen in einzelnen Jahren nicht oder nur in
geringer Anzahl gefunden werden, sind Aussagen über die Tendenz nicht immer aussagekräftig. Die errechneten Ergebnisse sind in Tabelle 37 dargestellt. Am auffälligsten dabei ist, dass überwiegend ansteigende
Tendenzen gefunden werden. Das könnte bedeuten, dass sich die resistenten oder mehrfachresistenten
Serotypen immer stärker durchsetzen.
310
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 37:
Signifikante Resistenzänderungen bei Salmonella-Serotypen in den Jahren, 2010-2014
Serotyp
COL
2010
% res
29,7
2011
% res
34,2
2012
% res
40,0
2013
% res
40,0
2014
% res
85,7
↑
Steigend
COL
CIP
NAL
GEN
TET
SMX
6,7
16,7
16,7
0
72,7
20,0
26,7
0
62,5
0
14,3
75,0
75,0
25,0
0
37,5
0
0
0
66,7
100
100
100
50,0
50,0
50,0
↑
↑
↑
↑
↓
↑
Steigend
Steigend
Steigend
Steigend
Fallend
Steigend
Tier
AB
S. Enteritidis
L
S. Enteritidis
S. Infantis
S. Infantis
S. Saintpaul
S. Saintpaul
S. Typhimurium
M
L
L
P
P
L
Tendenz
L=Legehennen, M=Masthühner, P=Puten
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen
1.3.9
Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2008-2014
Um die Resistenzanteile aus diesem Monitoring mit jenem aus der klinischen Humanmedizin – natürlich nur
unter Vorbehalt – vergleichen zu können, werden die Beurteilungen der Messergebnisse nach Anwendung der
humanmedizinischen, klinischen EUCAST-Grenzwerte (Stand 1.01.2014) dargestellt.
Tabelle 38:
AB
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella spp.Isolaten aus Geflügel, 2008-2014
Geflügelart
L
GEN
M
P
L
FOT
M
P
L
TAZ
M
P
L
TMP
M
P
L
AMP
M
P
L
CHL
M
P
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
2008
0
[0;3,0]
-
2009
0
[0;2,9]
0,8
[0,2;4,2]
-
2010
0
[0;3,3]
0
[0;2,8]
0
[0;8,7]
2011
1,2
[0,3;6,2]
0
[0;3,2]
0
[0;12,2]
2012
1,6
[0,4;8,4]
0
[0;2,6]
7,9
[2,9;20,9]
2013
0
[0;4,4]
0
[0;2,7]
0
[0;7,8]
2014
0
[0;6,3]
0
[0;2,6]
21,4
[7,8;48,1]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;3,0]
0
[0;3,0]
0
[0;2,9]
0
[0;2,3]
0
[0;2,9]
2,3
[0,7;7,9]
0
[0;2,8]
0
[0;8,7]
2,3
[0,7;7,9]
0
[0;3,4]
2,2
[0,7;7,7]
0
[0;12,2]
0
[0;3,4]
1,6
[0,4;8,4]
0
[0;2,6]
0
[0;7,4]
1,6
[0,4;8,4]
0
[0;4,4]
0
[0;2,7]
0
[0;7,8]
0
[0;4,4]
0
[0;6,3]
0
[0;2,6]
0
[0;18,1]
0
[0;6,3]
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
1
[0,3;5,6]
-
0
[0;2,3]
3
[1,1;8,4]
1,6
0
[0;2,8]
0
[0;8,7]
4,5
[1,8;11,1]
0
2,2
[0,7;7,7]
0
[0;12,2]
1,2
[0,3;6,2]
4,4
0
[0;2,6]
0
[0;7,4]
4,8
[1,7;13,1]
0
0
[0;2,7]
0
[0;7,8]
0
[0;4,4]
0
0
[0;2,6]
0
[0;18,1]
0
[0;6,3]
0
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
0
[0;3,0]
-
[0,5;5,5]
7
[3,5;13,8]
7
[3,8;12,8]
-
[0;2,8]
25
[13,3;42,3]
6,8
[3,2;14,1]
2,9
[1,0;8,1]
25
[1,8;10,9]
22,7
[10,2;43,7]
2,3
[0,7;8,1]
18,9
[12,2;28,2]
18,2
[0;2,6]
13,2
[5,9;27,4]
4,8
[1,7;13,1]
3,5
[1,4;8,7]
23,7
[0;2,7]
11,1
[4,5;25,4]
7,7
[3,4;16,8]
7,3
[3,8;13,7]
11,1
[0;2,6]
14,3
[4,3;40,5]
6,7
[2,4;17,9]
1,8
[0,5;6,2]
50
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
0
[0;3,0]
-
3
[1,1;8,4]
2,3
[0,9;6,6]
-
[13,3;42,3]
0
[0;3,3]
8,7
[4,7;15,6]
3,1
[0,7;15,8]
[7,5;38,8]
1,2
[0,3;6,2]
4,4
[1,8;10,9]
0
[0;12,2]
[13,0;39,3]
3,2
[1,0;10,8]
0,9
[0,2;4,8]
0
[0;7,4]
[4,5;25,4]
0
[0;4,4]
10,9
[6,4;18,1]
0
[0;7,8]
[26,6;73,4]
2,2
[0,5;11,5]
9,7
[5,6;16,6]
0
[0;18,1]
311
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
AB
Geflügelart
L
COL
M
P
L
CIP
M
P
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
% res
3,1
3
12,5
[7,2;21,0]
3,8
[1,6;9,5]
6,3
[1,9;20,2]
3,4
15,1
[9,1;24,2]
4,4
[1,8;10,9]
0
[0;12,2]
3,5
11,1
[5,6;21,2]
4,4
[2,0;9,9]
0
[0;7,4]
11,1
9,2
[4,4;18,7]
0,9
[0,2;4,9]
0
[0;7,8]
7,7
17,8
[9,4;31,4]
19,5
[13,2;27,7]
7,1
[1,7;31,9]
8,9
KI 95
% res
KI 95
% res
KI 95
[1,1;8,8]
-
[1,1;8,4]
3,1
[1,3;7,7]
-
[1,2;9,5]
22,1
[15,2;31,0]
28,1
[15,6;45,5]
[1,3;9,7]
46,7
[36,7;56,9]
63,6
[42,7;80,3]
[5,6;21,2]
22,1
[15,5;30,6]
78,9
[63,5;88,9]
[3,4;16,8]
39,1
[30,5;48,5]
38,9
[24,8;55,2]
[3,6;20,8]
50,4
[41,3;59,5]
35,7
[16,3;61,6]
L=Legehennen, M=Masthühner, P=Puten
% res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den
Resistenzanteil)
Abbildung 36:
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella-Isolaten von
Legehennen, 2008-2014
312
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 37:
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella-Isolaten von
Masthühnern, 2009-2014
Abbildung 38:
Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella-Isolaten von
Puten, 2010-2014
313
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
1.4
Mehrfachresistenzen
Im Rahmen der biometrischen Untersuchung wurde auch der Frage nachgegangen, inwieweit Resistenzen
gegenüber mehreren Antibiotika gleichzeitig auftreten. Dabei wurde das Konzept der Mehrfachresistenzen
bzw. Multiresistenzen verwendet, d. h. der Anteil der vollständig empfindlichen Isolate sowie jener Anteil an
Isolaten, die Resistenzen gegenüber einer, zwei, drei oder mehr als drei antimikrobiellen Substanzklassen
aufweisen, werden beschrieben. Eine antimikrobielle Substanz soll repräsentativ für die jeweilige
antibakterielle Klasse stehen, gegen die ein Isolat eine Resistenz gebildet hat. Um die Ergebnisse auch mit
internationalen Daten vergleichen zu können, werden die Vorschläge der EFSA, die im Rahmen des Netzwerkth
Treffens „Zoonoses Monitoring Data“, 4 Specific Meeting on Antimicrobial Resistance Data Reporting, 18-19
March 2015 in Parma präsentiert wurden, angewandt. Die Substanzen, welche in die Bewertung der
Multiresistenz einfließen, sind in Tabelle 39 angeführt.
Tabelle 39:
C. jejuni
CIP/NAL
Zur Bewertung der Mehrfachresistenz herangezogene antibakterielle Substanzen bzw.
Klassen
E. coli, Salmonella spp.
AMP
CHL
CIP/NAL
COL
ERY
FOT/TAZ
GEN
MERO
SMX
GEN
STR
TET
TET
TIG
TMP
Die Substanz Colistin wird bei humanen Salmonellenisolaten nicht in die Analyse der Mehrfachresistenzen
inkludiert; das muss bei einem Vergleich von Mehrfachresistenzen bei Salmonellen aus der Humanmedizin, bei
Lebensmittelisolaten oder aus der Veterinärmedizin neben der Anwendung der humanen klinischen
Grenzwerte gegenüber ECOFFs berücksichtigt werden.
1.4.1
Anteile der empfindlichen Isolate sowie solcher mit Resistenzen gegenüber einer oder mehreren
Substanzen
Im Gegensatz zu den Kapiteln 5.1.3. 5.2.3 und 5.3.3 werden hier die festgestellten Resistenzen nur gegenüber
ausgewählten Antibiotika und nicht gegenüber allen ausgetesteten Antibiotika dargestellt.
C. jejuni
Abbildung 39 zeigt, dass 80,3% der C. jejuni-Isolate von Masthühnern und 67,1% von Puten Resistenzen
gegenüber mindestens einer der genannten Wirksubstanzen aufwiesen (bei Hühnern 2013: 74%; 2012: 82%).
Der Anteil an Resistenzen gegenüber 3 oder mehr Substanzklassen war sehr niedrig (2,1% bzw. 1,4%).
Abbildung 39:
Anteile empfindlicher C. jejuni-Isolate sowie solcher mit Resistenzen gegenüber
verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen von Masthühnern und Puten, 2014
E. coli
314
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Resistenzen gegenüber mindestens einer der ausgewählten Wirksubstanzen wiesen 79% der E. coli-Isolate von
Masthühnern und 66% derer von Puten auf (Abb. 40).
Abbildung 40:
Anteile empfindlicher E. coli-Isolate sowie solcher mit Resistenzen gegenüber
verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen von Masthühnern und Puten, 2014
Salmonellen
Resistenzen gegenüber mindestens einer der ausgewählten Wirksubstanzen zeigten 44,4% der Salmonellen
von Legehennen, 70,8% von Masthühnern, 62,5% von Puten und 92,9% der Salmonellen von Hühnerkarkassen
auf (Abb. 41). Abbildung 43 stellt das unterschiedliche Resistenzverhalten der häufigsten Serotypen je
Geflügelpopulation dar, als Beispiel 0% Resistenzen bei den S. Montevideo-Isolaten von allen untersuchten
Geflügelarten, im Gegensatz dazu 100% Resistenzen bei den S. Enteritidis-Isolaten: Ein Isolat war resistent
gegenüber Sulfamethoxazol, alle übrigen gegenüber Colistin. Somit hat es bei S. Enteritidis einen Wandel
gegeben, früher erwiesen sich fast alle S. Enteritidis von Geflügel gegenüber den ausgetesteten Antibiotika
sensibel, heute zeigen alle Isolate eine Resistenz. Das liegt an der Neubewertung des ECOFF für Colistin,
wodurch sich die Resistenzlage nach Anlegen des neuen ECOFF in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert
hat bzw. der Anteil an WT gegenüber Colistin stark zurückgegangen ist (Abb. 33 und 35). Diese Entwicklung ist
auch EU-weit zu beobachten, wo im Jahr 2014 36,6% aller S. Enteritidis-Isolate von Masthühnern und
Legehennen Resistenzen zeigen (vorläufige Daten, EFSA).
CAVE: Beim Vergleich der hier dargestellten Ergebnisse mit jenen in anderen Kapiteln des AURES-Berichts, z.B.
jenem der NRZ-Salmonellen, muss darauf hingewiesen werden, dass teilweise eine andere Anzahl an
antimikrobiellen Substanzen ausgetestet wurde (NRZ-S: bei Salmonellen kein Colistin) und für die Bewertung
der Mehrfachresistenz unterschiedliche Definitionen verwendet wurden, in diesem Abschnitt Resistenzen
gegenüber >= 3 Antibiotikaklassen (NRZ-S: Resistenzen gegenüber 4 oder mehr Antibiotikaklassen).
Abbildung 41:
Anteile empfindlicher Salmonella spp.-Isolate sowie solcher mit Resistenzen gegenüber
verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen, Isolate von den unterschiedlichen
Geflügelpopulationen, 2014
315
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 42:
1.4.2
Anteile empfindlicher Salmonella-Serotypen sowie solcher mit Resistenzen gegenüber
verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen, Isolate von den unterschiedlichen
Geflügelpopulationen, 2014
Mehrfachresistenzen 2014
Tabelle 40 stellt die Auswertung nach Mehrfachresistenzen im Jahr 2014 dar. In der Kategorie „Anzahl an
Resistenzen“ sind die absolute (akkumulierte) Anzahl der Isolate mit Resistenzen sowie der akkumulierte Anteil
an resistenten Isolaten für die jeweilige Bakterienspezies und Tierart angeführt.
Tabelle 40:
Spezies
Akkumulierte Anzahl und Anteil der Isolate mit Resistenzen gegenüber mehreren
antimikrobiellen Klassen nach Bakterienspezies und Tierpopulation, 2014
Tierart/Nutzungsrichtung
M (n=193)
C. jejuni
P (n=73)
M (n=176)
E. coli
P (n=125)
L (n=45)
Salmonella spp.
M (n=113)
Anzahl antimikrobieller Wirkstoffklassen
0 >= 1 >= 2 >= 3 >= 4
absolut
38
155
36
4
0
in% 19,7 80,3 18,7
2,1
0
absolut
24
49
23
1
0
>= 5
0
0
0
in%
absolut
in%
absolut
in%
absolut
in%
32,9
37
21
42
33,6
25
55,6
67,1
139
79
83
66,4
20
44,4
31,5
81
46
55
44
7
15,6
1,4
50
28,4
36
28,8
7
15,6
0
32
18,2
18
14,4
1
2,2
0
17
9,7
5
4
0
0
absolut
in%
33
29,2
80
70,8
57
50,4
55
48,7
5
4,4
0
0
316
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Spezies
Tierart/Nutzungsrichtung
M-SK (n=24)
P (n=14)
S. Agona
P (n=1)
S. Coeln
M-SK (n=3)
L (n=7)
S. Enteritidis
M (n=16)
L (n=4)
S. Infantis
M (n=56)
M-SK (n=15)
S. Mbandaka
L (n=5)
L (n=15)
S. Montevideo
M (n=8)
M-SK (n=6)
S. Saintpaul
P (n=4)
M (n=12)
S. Senftenberg
P (n=4)
S. Stanley
P (n=5)
L (n=2)
S. Typhimurium
M (n=1)
S. Typhimurium monophasisch
L (n=2)
L (n=10)
Übrige Serotypen
M (n=20)
Anzahl antimikrobieller Wirkstoffklassen
absolut
in%
absolut
in%
absolut
in%
0
9
37,5
1
7,1
1
100
>= 1
15
62,5
13
92,9
0
0
>= 2
15
62,5
7
50
0
0
>= 3
15
62,5
6
42,9
0
0
>= 4
2
8,3
5
35,7
0
0
>= 5
0
0
1
7,1
0
0
absolut
in%
absolut
in%
absolut
in%
absolut
in%
3
100
0
0
0
0
0
0
0
0
7
100
16
100
4
100
0
0
0
0
0
0
4
100
0
0
0
0
0
0
4
100
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
absolut
in%
absolut
in%
absolut
in%
absolut
in%
2
3,6
0
0
1
20
15
100
54
96,4
15
100
4
80
0
0
54
96,4
15
100
0
0
0
0
54
96,4
15
100
0
0
0
0
4
7,1
2
13,3
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
absolut
in%
absolut
in%
absolut
in%
absolut
8
100
6
100
0
0
11
0
0
0
0
4
100
1
0
0
0
0
4
100
0
0
0
0
0
4
100
0
0
0
0
0
4
100
0
0
0
0
0
1
25
0
in%
absolut
in%
absolut
in%
absolut
in%
absolut
91,7
0
0
0
0
0
0
0
8,3
4
100
5
100
2
100
1
0
1
25
2
40
1
50
1
0
1
25
1
20
1
50
1
0
1
25
0
0
1
50
1
0
0
0
0
0
0
0
0
in%
absolut
in%
absolut
in%
absolut
in%
0
0
0
9
90
12
60
100
2
100
1
10
8
40
100
2
100
0
0
2
10
100
2
100
0
0
0
0
100
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
L = Legehennen; M = Masthühner; P = Puten; M-SK = Masthühner-Schlachtkörper
n = Anzahl der untersuchten Isolate
Tabelle 41 gibt Anzahl und Anteil an mehrfachresistenten Isolaten an allen Isolaten sowie den Anteil an
mehrfachresistenten Isolate an Isolaten mit Resistenzen gegenüber mindestens einer Substanz wieder,
dargestellt nach Bakterienspezies oder Salmonella-Serotyp.
317
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 41:
Spezies
Mehrfachresistenzen nach Bakterienspezies, Salmonella spp. bzw. Serotyp und
Tierart/Nutzungsrichtung, 2014
Anzahl der Isolate
mit
Multiresistenzen
4
1
50
36
7
55
Anteil der
Multiresistenzen bei
allen Isolaten
2,1%
1,4%
28,4%
28,8%
15,6%
48,7%
Anteil der Multiresistenz bei Isolaten mit
Resistenzen gegenüber mindestens einer
Substanz
2,6%
2%
36%
43,4%
35%
68,8%
15
6
4
54
15
4
1
62,5%
42,9%
100%
96,4%
100%
100%
25%
100%
46,2%
100%
100%
100%
100%
25%
P
L
M
1
1
1
20%
50%
100%
20%
50%
100%
L
2
100%
100%
Tier
C. jejuni
E. coli
Salmonella spp.
S. Infantis
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Typhimurium
S. Typhimurium monophasisch
M
P
M
P
L
M
M-SK
P
L
M
M-SK
P
P
L = Legehennen; M = Masthühner; P = Puten; M-SK = Masthühner-Schlachtkörper
1.4.3
Resistenzen und Kombination von Resistenzen bei mehrfach resistenten Isolaten, 2014
Im Folgenden werden die am häufigsten festgestellten Resistenzkombinationen je Bakterienspezies/
Salmonella-Serotyp und untersuchter Tierpopulation beschrieben:
C. jejuni
80,3% (n=155) der untersuchten Isolate von Masthühnern waren gegenüber mindestens einer der fünf vorgegebenen antibakteriellen Substanzen resistent, jedoch zeigte kein Isolat Resistenzen gegenüber Gentamicin
und Erythromycin. 109 Isolate wiesen nur eine Resistenz gegenüber Ciprofloxacin auf, 10 nur gegenüber
Tetracyclin. Resistenz gegenüber Streptomycin trat nur gemeinsam mit Resistenz gegenüber Ciprofloxacin und
Tetracyclin auf (CIP/NAL-STR-TET), somit waren vier Isolate mehrfach resistent. Ampicillin fällt nicht in das
Bewertungsschema für mehrfach resistente C. jejuni. 69 Isolate zeigten Resistenzen gegenüber dieser Substanz,
davon eines der mehrfach resistenten Isolate (CIP/NAL-STR-TET-AMP).
Bei den Puten zeigten 67,1% (n=49) der untersuchten Isolate Resistenzen gegenüber einer der ausgewählten
fünf Substanzen, 34 Isolate nur gegenüber Ciprofloxacin und drei nur gegenüber Tetracyclin. Nur ein Isolat war
gegenüber Streptomycin und wie bei den C. jejuni von Masthühnern gleichzeitig gegenüber Ciprofloxacin und
Tetracyclin (und auch gegenüber Ampicillin) resistent.
E. coli
Resistenzen gegenüber mindestens einer der 11 Antibiotikaklassen konnten bei 79% der Indikator E. coli von
Masthühnern gefunden werden. Resistenzen gegenüber drei oder mehr Antibiotikaklassen zeigten 50 Isolate
(Tab Nummer oben). Mehr als die Hälfte dieser mehrfach resistenten Isolate wiesen die Kombination CIP/NALSMX-TMP auf (27-mal), davon 4-mal diese Dreierkombination alleine, in den anderen Fällen immer gemeinsam
mit Resistenzen gegenüber weiteren Antibiotika (Tab. 42). Die Kombination aus fünf Antibiotikaklassen (AMPCIP/NAL-SMX-TET-TMP) wurde 12-mal gefunden. Ein Isolat wies Resistenzen gegenüber sieben Klassen auf
(AMP-CHL-CIP/NAL-GEN-SMX-TET-TMP), zwei Isolate gegenüber sechs Klassen (AMP-CHL-CIP/NAL-SMX-TETTMP); diese drei Isolate mit Resistenzen gegenüber sechs bzw. sieben Klassen enthielten die vorhin erwähnte
Dreifach- bzw. Fünffachkombination.
Resistenzen gegenüber mindestens einer Antibiotikaklasse traten bei 66,4% der Isolate von Puten auf.
Mehrfach resistent waren 26 Isolate (Tab 40). 15 Isolate zeigten die Kombination AMP-CIP/NAL-TET (Tab. 42).
318
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Kombinationen aus sechs Antibiotikaklassen wiesen zwei Isolate auf, eines die AMP-CHL-FOT-SMX-TET-TMP
Kombination, das zweite die Kombination AMP-CHL-CIP/NAL-SMX-TET-TMP, die auch bei Masthühnern
gefunden wurde.
Tabelle 42:
Anzahl an Kombinationen von Resistenzen bei mehrfach resistenten E. coli von
Masthühnern und Puten, 2014
Kombination
AMP-CHL-FOT-SMX-TET-TMP
AMP-CHL-SMX
Masthühner
-
Mastputen
1
1
AMP-CHL-SMX-TET
AMP-CHL-SMX-TET-TMP
AMP-CHL-SMX-TMP
AMP-CHL-TET
AMP-CHL-CIP/NAL-GEN-SMX-TET-TMP
AMP-CHL-CIP/NAL-SMX-TET
AMP-CHL-CIP/NAL-SMX-TET-TMP
AMP-CHL-CIP/NAL-TET
1
1
1
1
2
-
2
1
1
2
1
1
1
AMP-FOT-SMX-TMP
AMP-SMX-TET
AMP-SMX-TET-TMP
AMP-SMX-TMP
AMP-CIP/NAL-FOT
AMP-CIP/NAL-FOT-TET
AMP-CIP/NAL-GEN-SMX-TET
AMP-CIP/NAL-SMX-TET
1
1
4
4
1
1
-
2
4
1
1
1
AMP-CIP/NAL-SMX-TET-TMP
AMP-CIP/NAL-SMX-TMP
AMP-CIP/NAL-TET
AMP-CIP/NAL-TMP
CHL-CIP/NAL-GEN
CHL-CIP/NAL-SMX-TET-TMP
CHL-CIP/NAL-SMX-TMP
9
4
1
1
3
1
1
3
9
-
CHL-CIP/NAL-TET
GEN-SMX-TET
SMX-TET-TMP
CIP/NAL-SMX-TET
CIP/NAL-SMX-TET-TMP
CIP/NAL-SMX-TMP
1
1
4
3
4
1
1
1
CIP/NAL-SMX-TMP: Häufigste Dreifach-Kombination bei Masthühnern
AMP-CIP/NAL-TET: Häufigste Dreifach-Kombination bei Puten
Salmonella spp.
Vom Geflügel wurden 22 verschiedene Serotypen wurden vom Geflügel isoliert. Nur sechs dieser Serotypen
fielen unter die Kategorie mehrfachresistent (Tab. 41). Die mehrfach resistenten Isolate machten bei
Legehennen 15,6% aus, bei Masthühnern 48,7%, bei Hühnerkarkassen am Schlachthof 62,5% und bei Puten
42,9%. Beim Geflügel trat von den mehrfach resistenten Serotypen S. Infantis mit 87,9% am häufigsten auf.
Zwei Isolate von S. Infantis (beide von Masthühnern) waren voll empfindlich, alle anderen 73 Isolate zeigten die
Resistenzkombination CIP/NAL-SMX-TET, vier Isolate (2-mal Masthühner, 2-mal Hühnerkarkassen) wiesen noch
zusätzliche Resistenzen gegenüber Tigecyclin, zwei Isolate von Masthühnern gegenüber Colistin auf. Weitere
Serotypen bei Hühnern, die mehrfache Resistenzen zeigten, waren je zweimal S. Typhimurium und S.
Typhimurium monophasische Variante. Bei den Puten kamen als mehrfachresistente Serotypen S. Saintpaul, S.
Senftenberg und S. Stanley vor. S. Stanley, das bei Puten einen der häufigsten Serotypen darstellte, zeigte
üblicherweise Resistenzen nur gegenüber den beiden Fluorchinolonen Ciprofloxacin und Nalidixinsäure (n=3),
ein weiteres Isolat war resistent gegenüber Ampicillin, ein anderes gegenüber Ampicillin und Tetracyclin.
319
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 43:
Anzahl an Kombinationen von Resistenzen bei mehrfach resistenten Salmonella-Isolaten
von Geflügel, 2014
Serotyp
S. Infantis
S. Infantis
S. Infantis
S. Saintpaul
Kombination
CIP/NAL-COL-SMX-TET
CIP/NAL-SMX-TET
CIP/NAL-SMX-TET-TIG
AMP-CIP/NAL-COL-SMX-TMP
L
4
-
M
2
50
2
-
M-SK
13
2
-
P
1
S. Saintpaul
S. Saintpaul
S. Senftenberg
S. Stanley
S. Typhimurium
S. Typhimurium - monophasisch
AMP-CIP/NAL-GEN-TET
AMP-CIP/NAL-SMX-TMP
AMP-CIP/NAL-GEN-TET
AMP-CIP/NAL-TET
AMP-CHL-SMX-TET
AMP-SMX-TET
1
2
1
-
-
2
1
1
1
-
CIP/NAL-SMX-TMP: Häufigste Dreifach-Kombination bei S. Infantis
AMP-CIP/NAL-TET: Häufigste Dreifach-Kombination bei Puten
L = Legehennen, N =Masthühner, M-SK = Masthühner-Schlachtkörper, P = Puten
Diese häufigste Kombination der Resistenzen gegenüber den Antibiotikaklassen CIP/NAL-SMX-TET bei
S. Infantis war identisch mit der häufigsten Kombination bei Indikator-E. coli von Masthühnern. Ebenso trat die
häufigste Dreifachkombination der mehrfach resistenten Salmonellen von Puten (AMP-CIP/NAL-TET, Tab. 43)
bei mehrfach resistenten E. coli von Puten als häufigste Kombination auf (Tab 42). Sogar bei C. jejuni von Puten
und Masthühnern konnte diese Kombination häufig gefunden werden, nämlich 13-mal bei Isolaten von Puten
und 14-mal bei Isolaten von Masthühnern, und stellte somit die häufigste Mehrfachresistenz dar, jedoch wird
entsprechend der beim EFSA-Netzwerk-Meeting (siehe oben) getroffenen Vereinbarung Ampicillin bei C. jejuni
aus der Bewertung „mehrfach resistent“ exkludiert.
1.4.4
Resistenzentwicklung, 2004-2014
In den Tabellen 44 und 45 sind für C. jejuni und E. coli die Anzahl und die Anteile an empfindlichen sowie die
Anzahl und die Anteile an Isolaten mit Resistenzen gegenüber bis zu mehr als fünf antimikrobiellen Klassen von
2004-2014 aufgelistet.
Tabelle 44:
Jahr
Tier
Anzahl und Anteil der Isolate ohne und mit Resistenzen bei C. jejuni nach Tierarten, 20042014
2004
M
P
Anzahl an Isolaten
Keine Resistenz
Resistent gegenüber
≥ 1 AB-Klassen
Resistent gegenüber
≥ 2 AB-Klassen
Resistent gegenüber
≥ 3 AB-Klassen
Resistent gegenüber
≥ 4 AB-Klassen
Resistent gegenüber
≥ 5 AB-Klassen
2005
M
P
2006
M
P
2007
M
P
2008
M
P
2009
M
P
2010
M
P
2011
M
P
2012
M
P
2013
M
P
2014
M
P
211
n
%
107
50,7
104
49,3
51
n
%
-
195
n
%
82
42,1
113
57,9
55
n
%
-
166
n
%
72
43,4
94
56,6
45
n
%
-
26
n
%
7
26,9
19
73,1
3
n
%
-
114
n
%
44
38,6
70
61,4
21
n
%
-
125
n
%
45
36
80
64
36
n
%
-
134
n
%
51
38,1
83
61,9
31
n
%
-
116
n
%
32
27,6
84
72,4
23
n
%
-
108
n
%
19
17,6
89
82,4
30
n
%
-
122
n
%
32
26,2
90
73,8
30
n
%
-
193
n
%
38
19,7
155
80,3
36
73
n
%
24
32,9
49
67,1
23
24,2
4
1,9
1
0,5
0
0
-
28,2
3
1,5
2
1,0
1
0,5
-
27,1
2
1,2
1
0,6
0
0
-
11,5
0
0
0
0
0
0
-
18,4
0
0
0
0
0
0
-
28,8
0
0
0
0
0
0
-
23,1
0
0
0
0
0
0
-
19,8
0
0,0
0
0
0
0
-
27,8
3
2,8
0
0
0
0
-
24,6
2
1,6
0
0
0
0
-
18,7
4
2,1
0
0
0
0
31,5
1
1,4
0
0
0
0
- = kein Wert verfügbar; n = Anzahl der untersuchten Isolate
L = Legehennen; M=Masthühner; P = Puten
320
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Tabelle 45:
Jahr
Tier
Anzahl an Isolaten
Keine Resistenz
Resistent gegenüber
≥ 1 AB-Klassen
Resistent gegenüber
≥ 2 AB-Klassen
Resistent gegenüber
≥ 3 AB-Klassen
Resistent gegenüber
≥ 4 AB-Klassen
Resistent gegenüber
≥ 5 AB-Klassen
Anzahl und Anteil der Isolate ohne und mit Resistenzen bei E. coli nach Tierarten, 20042014
2004
M
P
216
n
n
%
%
2005
M
P
114
n
n
%
%
2006
M
P
277
n
n
%
%
2007
M
P
44
n
n
%
%
67
31
149
69
86
39,8
45
-
45
39,5
69
60,5
41
36,0
16
-
89
32,1
188
67,9
113
40,8
54
-
15
34,1
29
65,9
14
31,8
11
20,8
14
6,5
4
1,9
-
14,0
8
7,0
2
1,8
-
19,5
20
7,2
5
1,8
-
25,0
7
15,9
1
2,3
2008
M
P
170
n
n
%
%
2009
M
P
170
n
n
%
%
2010
M
P
171
n
n
%
%
2011
M
P
173
n
n
%
%
2012
M
P
130
n
n
%
%
2013
M
P
146
n
n
%
%
2014
M
P
176
125
n
n
%
%
-
34
20
136
80
75
44,1
39
-
37
21,8
133
78,2
82
48,2
52
-
24
14
147
86
95
55,6
62
-
31
17,9
142
82,1
78
45,1
47
-
25
19,2
105
80,8
65
50
51
-
27
18,5
119
81,5
77
52,7
47
-
37
21
139
79
81
46
50
42
33,6
83
66,4
55
44
36
-
22,9
22
12,9
12
7,1
-
30,6
34
20,0
23
13,5
-
36,3
36
21,1
24
14
-
27,2
22
12,7
7
4,0
-
39,2
27
20,8
14
10,8
-
32,2
27
18,5
13
8,9
-
28,4
32
18,2
17
9,7
28,8
18
14,4
5
4
- = kein Wert verfügbar; n = Anzahl der untersuchten Isolate
L = Legehennen; M=Masthühner; P = Puten
In Tabelle 46 sind Anzahl und Anteil der Multiresistenzen für C. jejuni von 2004-2014, für E. coli von 2007-2014
und für Salmonellen ab 2008 dargestellt.
Tabelle 46:
Spezies
Anzahl und Anteil an Multiresistenzen nach Bakterienspezies und Tierarten, 2004-2014
Tier
M
C. jejuni
P
E. coli
M
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Anzahl der Isolate
mit
Multiresistenzen
4
3
2
0
0
0
0
Anteil der
Multiresistenzen bei
allen Isolaten
2%
2%
1%
0%
0%
0%
0%
Anteil der Multiresistenz bei Isolaten
mit Resistenzen gegenüber mindestens
einer Substanz
4%
3%
2%
0%
0%
0%
0%
2011
2012
2013
2014
2004
2005
2006
2007
0
3
2
4
-
0%
3%
2%
2%
-
0%
3%
2%
3%
-
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
1
1%
2%
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
11
39
52
62
47
51
47
50
25%
23%
31%
36%
27%
39%
32%
28%
38%
29%
39%
42%
33%
49%
39%
36%
Jahr
321
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Spezies
Tier
P
L
M
Salmonella spp.
M-SK
P
2007
Anzahl der Isolate
mit
Multiresistenzen
-
Anteil der
Multiresistenzen bei
allen Isolaten
-
Anteil der Multiresistenz bei Isolaten
mit Resistenzen gegenüber mindestens
einer Substanz
-
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2008
36
1
29%
1%
43%
33%
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2009
2010
7
5
2
9
5
7
5
19
7%
6%
2%
14%
8%
16%
4%
18%
70%
25%
11%
41%
26%
35%
31%
68%
2011
2012
2013
2014
2009
2010
2011
46
23
38
55
-
51%
20%
35%
49%
-
88%
64%
69%
69%
-
2012
2013
2014
2010
2011
2012
2013
2014
15
10
8
10
6
6
63%
31%
36%
26%
17%
43%
100%
67%
50%
32%
21%
46%
Jahr
L = Legehennen, N =Masthühner, M-SK = Masthühner-Schlachtkörper, P = Puten
C. jejuni
Bei C. jejuni-Isolaten von Hühnern wurde nur ein „geringer“ Anteil an Mehrfachresistenzen gefunden. Dies soll
nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei C. jejuni aus Masthühnern „sehr hohe“ bis „hohe“ Resistenzanteile
gegenüber Fluorchinolonen, Ampicillin und Tetracyclin nachweisbar waren. Bei den Isolaten von Puten war der
Anteil an multiresistenten Isolaten im Jahr 2014 ebenfalls gering. Der Anteil an multiresistenten Isolaten bei C.
jejuni von Masthühnern und Puten ist in Abbildung 43 dargestellt.
322
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Abbildung 43:
Anteil an Mehrfachresistenzen bei C. jejuni-Isolaten von Masthühnern und Puten, 20042014
E. coli
Bei E. coli-Isolaten aus Masthühnern war der Anteil an mehrfach resistenten Isolaten seit 2012 rückläufig. Seit
2007 lagen die Anteile zwischen 25 und 39% (Abb. 44). Im Jahr 2014 konnte bei den Isolaten von Puten ein
gleich hoher Anteil wie bei den Isolaten von Masthühnern beobachtet werden.
Abbildung 44:
Anteil an Mehrfachresistenzen bei E. coli-Isolaten von Masthühnern und Puten, 20042014
323
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
Salmonella spp.
Bei Masthühnern und Puten unterlagen die Anteile an multiresistenten Salmonellen in den letzten Jahren
großen Schwankungen (Abb. 45), was auf das Spektrum der identifizierten Serotypen bei den unterschiedlichen
Geflügelpopulationen zurückzuführen war. Zum Beispiel hatten das Auftreten und die Verbreitung des
multiresistenten S. Infantis bei Masthühnern im Jahr 2011, 2013 und 2014 die Resistenzanteile stark ansteigen
lassen, mit dem Rückgang dieses Serotypen hatte sich die Situation bezüglich der Multiresistenzen bei
Salmonellen besonders bei Masthühnern im Jahr 2012 entspannt. Bei Puten hatte der Rückgang an S.
Saintpaul, S. Infantis und S. Kottbus, die z. T. mehrfach resistent waren, zu einer Reduktion von über 35% zu
17% (2013) geführt, jedoch stieg der Anteil im Jahr 2014 aufgrund mehrfach resistenter Serotypen (S.
Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley) wieder auf 42,9% an.
Abbildung 45:
2
Anteil an Mehrfachresistenzen bei Salmonella spp.-Isolaten von Geflügel, 2008-2014
Diskussion
Die Ergebnisse sind in den entsprechenden Kapiteln beschrieben, bewertet und diskutiert.
3
Referenzen
[1] 32003L0099: Richtlinie 2003/99/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. November 2003
zur Überwachung von Zoonosen und Zoonoseerregern und zur Änderung der Entscheidung 90/424/EWG des
Rates sowie zur Aufhebung der Richtlinie 92/117/EWG des Rates
[2] EFSA Panel on Biological Hazards (BIOHAZ). Scientific Opinion on the public health risks of bacterial strains
producing extended-spectrum β-lactamases and/or AmpC β-lactamases in food and food-producing animalS.
EFSA Journal 2011;9(8):2322 [95 pp.]. doi:10.2903/j.efsa.2011.2322
[3] European Food Safety Authority; EFSA approaches to risk assessment in the area of antimicrobial resistance,
with an emphasis on commensal microorganisms. EFSA Journal 2011; 9(10):196. [29 pp.]
doi:10.2903/j.efsa.2011.196
324
Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien
[4] European Food Safety Authority. Technical specifications on the harmonised monitoring and reporting of
antimicrobial resistance in Salmonella, Campylobacter and indicator Escherichia coli and Enterococcus spp.
bacteria transmitted through food. EFSA Journal 2012;10(6):2742 [64 pp.]. doi:10.2903/j.efsa.2012.2742
[5] 32013D0652: 2013/652/EU: Durchführungsbeschluss der Kommission vom 12. November 2013 zur
Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen bei zoonotischen und kommensalen Bakterien
(Bekanntgegeben unter Aktenzeichen C(2013) 7145)
[6] 02003R2160-20130701: Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES
vom 17. November 2003 zur Bekämpfung von Salmonellen und bestimmten anderen durch Lebensmittel
übertragbaren Zoonoseerregern (ABl. L 325 vom 12.12.2003, S. 1)
[7] Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend über Gesundheitskontrollen und
Hygienemaßnahmen in Geflügel-Betrieben (Geflügelhygieneverordnung 2007) StF: BGBl. II Nr. 100/2007 i.d.g.F.
[8] 02005R2073-20140601: Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 DER KOMMISSION vom 15. November 2005 über
mikrobiologische Kriterien für Lebensmittel (Text von Bedeutung für den EWR) (ABl. L 338, 22.12.2005, p.1)
[9] Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln - Horizontales Verfahren zum Nachweis von Salmonella
spp. (ISO 6579:2002+Amd 1:2007- Nachweis von Salmonella spp. in Tierkot und in Proben aus der
Primärproduktion); Deutsche Fassung EN ISO 6579:2002+A1:2007
[10] Ward LR, de Sa JD, Rowe B (1987) A phage-typing scheme for Salmonella Enteritidis. Epidemiol Infect 99,
291–294
[11] Wikler MA, Low DE, Cockerill FR, Sheehan DJ, Craig WA, Tenover FC, Dudley MN (2006) Methods for
dilution antimicrobial susceptibility tests for bacteria that grow aerobically: approved standard-seventh edition.
CLSI (formerly NCCLS) 2006, M7-A7
[12] Clinical and Laboratory Standards Institute (2006) Methods for antimicrobial dilution and disk susceptibility
testing of infrequently isolated or fastidious bacteria; approved guideline M45-A. Wayne, PA, USA
[13] Anonym (2015) Trends and Sources of Zoonoses, Zoonotic Agents in Humans, Foodstuffs, Animals and
Feedingstuffs, including information on foodborne outbreaks, antimicrobial resistance in zoonotic agents and
some pathogenic microbiological agents in Austria, 2014; in Bearbeitung
[14] Prescott J (2006) History of Antimicrobial Usage in Agriculture: an Overview, p 19-28. In Aarestrup F (ed),
Antimicrobial Resistance in Bacteria of Animal Origin. ASM Press, Washington, DC
[15] McEwen S, Aarestrup F, Jordan D (2006) Monitoring of Antimicrobial Resistance in Animals: Principles and
Practices, p 397-414. In Aarestrup F (ed), Antimicrobial Resistance in Bacteria of Animal Origin. ASM Press,
Washington, DC
[16] EFSA (European Food Safety Authority) and ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control),
2015. EU Summary Report on antimicrobial resistance in zoonotic and indicator bacteria from humans, animals
and food in 2013. EFSA Journal 2015;13(2):4036, 178 pp., doi:10.2903/j.efsa.2015.4036
325
ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption
European Surveillance of
Veterinary Antimicrobial Consumption (ESVAC)
Eine Aktivität der AGES – Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Fachbereich Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik
Autor
Univ.-Doz. DI Dr. Klemens Fuchs. Mag. Reinhard Fuchs
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik
Zinzendorfgasse 27
8010 Graz
E-Mail: [email protected]
in
Review
MR Dr. Elfriede Österreicher
Bundesministerium für Gesundheit, Abteilung II/B/10
Veterinärrecht, Tiergesundheit und Handel mit lebenden Tieren
Radetzkystraße 2
1030 Wien
E-Mail: [email protected]
326
ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
6
7
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................ 328
Abstract............................................................................................................................................................................. 328
Einleitung .......................................................................................................................................................................... 328
Methodik .......................................................................................................................................................................... 328
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................... 329
Gesamtergebnis............................................................................................................................................................. 329
Antibiotika für die systemische Anwendung ................................................................................................................. 330
Antibiotika für die intramammäre Anwendung ............................................................................................................ 330
Antibiotika für die Anwendung am Verdauungstrakt .................................................................................................... 331
Antibiotika für die Anwendung am Urogenitaltrakt ...................................................................................................... 331
Diskussion ......................................................................................................................................................................... 331
Referenzen ........................................................................................................................................................................ 332
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Hauptindikation und vertriebene Mengen in Tonnen ............................................................................. 329
Applikationsart und vertriebene Mengen in Tonnen ............................................................................... 329
Antibiotika zur systemischen Anwendung und vertriebene Mengen in Tonnen ..................................... 330
Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung systemische
Anwendung .............................................................................................................................................. 330
Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoffgruppe für die intramammäre Anwendung ...................... 331
Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung am Verdauungstrakt ........................ 331
Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung am Urogenitaltrakt ........................... 331
327
ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption
1
Zusammenfassung
Wie schon in den vergangenen Jahren wurden in Österreich auch 2013 Vertriebsdaten von Veterinärantibiotika
nach einem standardisierten Protokoll der EMA (European Medicines Agency) im Rahmen des Projektes ESVAC
(European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption) erhoben.
Im Jahr 2013 wurden in Österreich 54,98 Tonnen (t) antimikrobiell wirksame Substanzen zur Behandlung von
Rindern, Schweinen, Geflügel, Schafen und Ziegen von pharmazeutischen Unternehmen und
Pharmagroßhändlern in Verkehr gebracht. Dies entspricht einer Steigerung von 3,3 % gegenüber dem Jahr
2012 (siehe Tabelle 1). Der Großteil dieser Wirkstoffmenge (52,40 Tonnen, 95,3 %) war für systemische
Behandlungen (ATCVet Code QJ01) bestimmt. Die oral anzuwendenden Präparate – diese Gruppe umfasst
Pulver, Lösungen, Tabletten und Pasten – liegen mit 45,28 Tonnen (82,4 %) wiederum weit vor den anderen
Anwendungsformen. Die parenteral anzuwendenden Präparate liegen mit 5,26 Tonnen (9,6 %) an zweiter
Stelle, gefolgt von den Prämixen mit 2,91 Tonnen (5,3 %). Bei den systemisch eingesetzten Antibiotika entfiel
2013 mehr als die Hälfte (58,4 %) auf die Wirkstoffgruppe der Tetrazykline, gefolgt von der Wirkstoffgruppe der
Penizilline mit extended Spektrum, den Sulfonamiden und den Makroliden.
2
Abstract
In this study data on sales of veterinary antimicrobials in 2013 in Austria were collected in a standardized
manner according to the recommendations of the European Surveillance of Veterinary Antimicrobial
Consumption (ESVAC) project.
In 2013, the total sales of active ingredients in Austria for cattle, pigs, poultry, sheep and goats equals
54.98 tons (t), an increase of 3.3 % compared to 2012. The largest amount of the veterinary antimicrobials sold
were antimicrobials for systemic use (52.40 t, 95.3 %). Oral preparations – this group includes oral powders,
oral solutions, tablets and oral pasta – are with 45.28 tons (82.4 %) still the most used application form.
Parenteral preparations are on second place with 5,26 tons (9.6 %), followed by premix with 2,91 tons (5.3 %).
Within the group for systematic use more than half (58.4 %) were tetracyclines, followed by penicillins with
extended spectrum, sulfonamides and macrolides.
3
Einleitung
ESVAC (European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption) ist ein Projekt der EMA (European
Medicines Agency), das das Ziel verfolgt, in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union Vertriebsdaten von
Antibiotika, die in der Veterinärmedizin im Nutztierbereich eingesetzt werden, nach einem standardisierten
Protokoll zu erheben [1]. In Österreich wurde die AGES vom Bundesministerium für Gesundheit mit der
Durchführung der Datenerhebung betraut.
Im vorliegenden Bericht werden die Vertriebsmengen von Antibiotika, die im Jahr 2013 in der Veterinärmedizin
eingesetzt wurden, präsentiert und mit den Verkaufsmengen der Vorjahre verglichen.
4
Methodik
Die Vertriebsmengen von Tierarzneispezialitäten, die Antibiotika enthalten, werden über ein von der EMA
vorgegebenes [1] und von der AGES aufbereitetes Template von den pharmazeutischen Unternehmen und
Pharmagroßhändlern elektronisch an die AGES gemeldet. Aus diesen Daten wird die insgesamt vertriebene
Menge an Wirksubstanzen in Tonnen berechnet. Eine Zuordnung der Menge der antimikrobiell wirksamen
Substanzen zu einzelnen Tierarten erfolgt nicht.
328
ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption
Für die Klassifikation der Wirksubstanzen wird in Analogie zu dem in der Humanmedizin verwendetem ATCSystem das ATCVet-System [2] herangezogen. Für Antibiotika, deren Aktivität in internationalen Einheiten
angegeben ist, wurden von der EMA Umrechnungsfaktoren bereitgestellt [1].
Im Einvernehmen zwischen der EMA, der AGES und dem BMG wurde – wie schon in den vergangenen Jahren –
entschieden, dass lediglich die Verkaufsdaten der wichtigsten lebensmittelproduzierenden Spezies Rinder,
Schweine, Geflügel, Schafe und Ziegen erhoben werden, da Fische und Pferde für die Lebensmittelproduktion
in Österreich eine nur untergeordnete Rolle spielen.
Die Vertriebsdaten wurden bei zwölf pharmazeutischen Firmen, die Veterinärarzneimittel erzeugen oder
importieren, und bei sechs Pharmagroßhändlern erhoben. Der Datensatz umfasst die Gesamtmenge der für die
genannten Tierarten in Österreich vertriebenen Tierarzneimittel mit antimikrobiellen Wirkstoffen.
5
5.1
Ergebnisse
Gesamtergebnis
Im Vergleich zum Jahr 2012 kam es 2013 zu einer Zunahme der verkauften Gesamtmenge um 1,76 Tonnen auf
54,98 Tonnen. Das entspricht einer Zunahme von 3,3 %. Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, werden Antibiotika zur
systemischen Anwendung mit über 95 % nach wie vor mengenmäßig am meisten verkauft.
Tabelle 1:
ATCVet
Code
QA
QG
QJ01
QJ51
Hauptindikation und vertriebene Mengen in Tonnen
ATCVet Gruppe
Verdauungstrakt
Urogenitaltrakt
Antibiotika zur systemischen
Anwendung
Antibakterielle Substanzen für
die intramammäre Anwendung
Summe
Verkaufte
Menge 2010 (t)
1,05
0,22
59,35
Verkaufte
Menge 2011 (t)
1,08
0,20
50,91
Verkaufte
Menge 2012 (t)
0,75
0,26
50,88
Verkaufte
Menge 2013 (t)
1,05
0,25
52,40
Differenz 2013
zu 2012 (t)
0,30
-0,01
1,52
1,40
1,25
1,33
1,28
-0,05
62,02
53,44
53,22
54,98
1,76
Nach der Applikationsart (siehe Tabelle 2) liegen die oral anzuwendenden Präparate – diese Gruppe umfasst
Pulver, Tabletten und Pasten – mit 45,28 Tonnen (82,4 %) nach wie vor weit vor den anderen
Anwendungsformen. Die parenteral anzuwendenden Präparate liegen mit 5,26 Tonnen (9,6 %) an zweiter
Stelle, gefolgt von den Prämixern mit 2,91 Tonnen (5,3 %). Die Gruppe der intramammären Anwendungen, zu
denen auch die Trockensteller zugeordnet werden, macht mengenmäßig 1,28 Tonnen (2,3 %) aus.
Tabelle 2:
Applikationsart
Oral
Parenteral
Prämix
Intramammär
Intrauterin
Applikationsart und vertriebene Mengen in Tonnen
Verkaufte
Menge 2010 (t)
50,47
5,85
4,08
1,40
0,22
Verkaufte
Menge 2011 (t)
42,50
5,41
4,08
1,25
0,20
Verkaufte
Menge 2012 (t)
43,90
5,36
2,37
1,33
0,26
Verkaufte
Menge 2013 (t)
45,28
5,26
2,91
1,28
0,24
Differenz 2013
zu 2012 (t)
1,38
-0,10
0,54
-0,05
-0,02
In Tabelle 3 sind die vertriebenen Mengen nach Wirkstoffgruppen gelistet. Mit 30,73 Tonnen entfällt mehr als
die Hälfte auf die Wirkstoffgruppe der Tetrazykline, gefolgt von den Penizillinen mit extended Spektrum mit
6,49 Tonnen, den Sulfonamiden mit 5,60 Tonnen und den Makroliden mit 4,63 Tonnen, welche jeweils um die
10 % der Gesamtmenge ausmachen.
Bezüglich der Wirkstoffgruppe hat es 2013 nur geringfügige Unterschiede zum Jahr 2012 gegeben. Die größten
Anstiege waren bei den Tetrazyklinen (0,86 Tonnen) und Penizillinen mit extended Spektrum (0,80 Tonnen) zu
verzeichnen. Der größte Rückgang war bei den Sulfonamiden (-0,34 Tonnen) festzustellen.
Die Verkaufsmengen von Cephalosporinen (0,38 Tonnen) und Fluoroquinolonen (0,57 Tonnen) sind in etwa
gleich geblieben.
329
ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption
Tabelle 3:
Antibiotika zur systemischen Anwendung und vertriebene Mengen in Tonnen
Wirkstoffgruppe
Tetrazykline
Penizilline mit extended Spektrum
Sulfonamide
Makrolide
Beta-lactamase sensitive Penizilline
Streptomyzine
Polymyxine
Trimethoprim und Derivative
Fluorochinolone
Beta-lactamase resistente Penizilline
Andere Antibiotika
Pleuromutiline
Lincosamide
Andere Aminoglycoside
3.+4.-Generation Cephalosporine
Amphenikole
1.+2.-Generation Cephalosporine
5.2
Verkaufte
Menge 2010 (t)
36,66
5,44
6,44
4,78
2,39
1,05
0,95
0,90
0,60
0,51
0,39
0,46
0,30
0,46
0,30
0,35
0,04
Verkaufte
Menge 2011 (t)
31,71
3,24
5,76
4,86
1,80
1,09
0,97
0,81
0,58
0,51
0,41
0,41
0,33
0,30
0,32
0,32
0,04
Verkaufte
Menge 2012 (t)
29,87
5,69
5,94
4,41
1,71
1,02
0,66
0,85
0,50
0,53
0,40
0,36
0,32
0,29
0,32
0,29
0,05
Verkaufte
Menge 2013 (t)
30,73
6,49
5,60
4,63
1,60
0,92
0,90
0,75
0,57
0,52
0,46
0,41
0,38
0,35
0,33
0,31
0,05
Differenz 2013
zu 2012 (t)
0,86
0,80
-0,34
0,22
-0,11
-0,10
0,24
-0,10
0,07
-0,01
0,06
0,05
0,06
0,06
0,01
0,02
0,00
Antibiotika für die systemische Anwendung
In Tabelle 4 sind die verkauften Mengen von Antibiotika für die systemische Anwendung gelistet. Mehr als die
Hälfte entfällt dabei auf die Wirkstoffgruppe der Tetrazykline, gefolgt von den Penizillinen mit extended
Spektrum, den Sulfonamiden und den Makroliden.
Bei den Tetrazyklinen und den Penizillinen mit extended Spektrum gab es auch die größte Zunahme mit jeweils
etwas mehr als 0,8 Tonnen. Bei den Makroliden wurden 0,35 Tonnen weniger verkauft. Ansonsten gab es kaum
Änderungen zum Vorjahr.
Tabelle 4:
Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die systemische Anwendung
Wirkstoffgruppe
Tetrazykline
Penizilline mit extended Spektrum
Sulfonamide
Makrolide
Beta-lactamase sensitive Penizilline
Streptomyzine
Trimethoprim und Derivative
Fluorochinolone
Andere Antibiotika
Pleuromutiline
Lincosamide
Amphenikole
3.+4.-Generation Cephalosporine
Andere Aminoglycoside
5.3
Verkaufte
Menge 2010 (t)
36,58
5,28
6,44
4,78
1,82
1,04
0,90
0,60
0,38
0,46
0,30
0,35
0,16
0,26
Verkaufte
Menge 2011 (t)
31,64
3,09
5,75
4,86
1,38
1,08
0,81
0,58
0,4
0,41
0,32
0,32
0,18
0,10
Verkaufte
Menge 2012 (t)
29,72
5,55
5,94
4,41
1,30
0,99
0,85
0,50
0,39
0,36
0,31
0,29
0,16
0,10
Verkaufte
Menge 2013 (t)
30,59
6,36
5,59
4,63
1,20
0,89
0,75
0,57
0,45
0,41
0,37
0,31
0,17
0,11
Differenz 2013
zu 2012 (t)
0,87
0,81
-0,35
0,22
-0,10
-0,10
-0,10
0,07
0,06
0,05
0,06
0,02
0,01
0,01
Antibiotika für die intramammäre Anwendung
Auch bei den intramammär applizierten Antibiotika hat es kaum Veränderungen zum Vorjahr gegeben, wie
Tabelle 5 zeigt. Das Verhältnis zwischen der Menge an verkauften Trockenstellern und der sonstiger Präparate,
die während der Laktation zur Anwendung kommen, ist in etwa 55:45.
330
ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption
Tabelle 5:
Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoffgruppe für die intramammäre Anwendung
Intramammäre Anwendung
Trockensteller
Beta-Laktamase resistente Peniziline
Cephalosporine
Sonstige
Gesamt „Trockensteller“
Präparate zur Anwendung während der
Laktation
Beta-Laktamase sensitive Peniziline
Cephalosporine
Sonstige
Gesamt „während der Laktation“
5.4
Verkaufte
Menge 2010 (t)
Verkaufte
Menge 2011 (t)
Verkaufte
Menge 2012 (t)
Verkaufte
Menge 2013 (t)
Differenz 2013
zu 2012 (t)
0,41
0,02
0,28
0,71
0,41
0,02
0,25
0,68
0,44
0,02
0,28
0,74
0,43
0,03
0,25
0,71
-0,01
0,01
-0,03
-0,03
0,41
0,16
0,12
0,69
0,29
0,16
0,11
0,56
0,30
0,19
0,10
0,59
0,28
0,18
0,11
0,57
-0,02
-0,01
0,01
-0,02
Antibiotika für die Anwendung am Verdauungstrakt
In Tabelle 6 sind die verkauften Mengen nach Wirkstoffgruppe für die Anwendung am Verdauungstrakt
gelistet. Bei den Wirkstoffgruppen der Polymyxine und der Gruppe „Andere Aminoglycoside“ hat es eine
geringfügige Zunahme der verkauften Mengen gegeben.
Tabelle 6:
Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung am Verdauungstrakt
Wirkstoffgruppe
Andere Aminoglycoside
Polymyxine
5.5
Verkaufte
Menge 2010 (t)
0,10
0,95
Verkaufte
Menge 2011 (t)
0,10
0,97
Verkaufte
Menge 2012 (t)
0,09
0,66
Verkaufte
Menge 2013 (t)
0,15
0,90
Differenz 2013
zu 2012 (t)
0,06
0,24
Antibiotika für die Anwendung am Urogenitaltrakt
Die verkauften Mengen für die Anwendung am Urogenitaltrakt sind in Tabelle 7 gelistet. Hier hat es keine
großen Änderungen zum Vorjahr gegeben.
Tabelle 7:
Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung am Urogenitaltrakt
Wirkstoffgruppe
Tetrazykline
Beta-lactamase resistente Penizilline
Penizilline mit extended Spektrum
1.+2.-Generation Cephalosporine
6
Verkaufte
Menge 2010 (t)
0,08
0,07
0,07
<0,01
Verkaufte
Menge 2011 (t)
0,07
0,06
0,06
<0,01
Verkaufte
Menge 2012 (t)
0,15
0,05
0,05
<0,01
Verkaufte
Menge 2013 (t)
0,14
0,05
0,05
<0,01
Differenz 2013
zu 2012 (t)
-0,01
0,00
0,00
0,00
Diskussion
Da viele Veterinärarzneispezialitäten, die Antibiotika enthalten, für mehrere Zieltierarten zugelassen sind,
lassen sich die Vertriebsmengen nicht einzelnen Nutztierpopulationen zuordnen. Darüber hinaus werden einige
Antibiotika bei unterschiedlichen Spezies, aber auch bei unterschiedlichen Altersgruppen innerhalb einer
Nutztierspezies unterschiedlich hoch dosiert. Daher sind auf Basis von Vertriebsmengenmessungen allein keine
validen Vergleiche mit Vertriebsmengen anderer Mitgliedsstaaten, deren Nutztierpopulation sich in ihrer
Spezieszusammensetzung von der österreichischen unterscheidet, möglich.
Die EMA veröffentlicht die Jahresberichte zum Antibiotikaverkauf in der Veterinärmedizin jedes Jahr auf ihrer
Homepage [1].
331
ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption
7
Referenzen
[1] European Medicines Agency. European surveillance of veterinary antimicrobial consumption, 2013.
www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/regulation/document_listing/document_listing_000302.js
p.
[2] WHO Collaborating Centre for Drug Statistics Methodology. Atcvet system for classification of veterinary
medicines. www.whocc.no/atcvet/.
Danksagung
Wir danken allen Firmen, die bei dieser Erhebung beteiligt waren, für die termingerechte Übermittlung der
Daten sowie für die konstruktive und effiziente Zusammenarbeit.
332
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
ESAC-Net – European Surveillance
of Antimicrobial Consumption Network
Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz
a
AutorInnen
in
in
Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter
Gerhard Fluch
Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH
Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin
Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz
Fadingerstr. 1
4020 Linz
E-Mail: [email protected]
www.referenzzentrum.at
Review
OA Dr. Andreas Maieron
Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH
Interne IV
Fadingerstr. 1
4020 Linz
333
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................ 335
Abstract............................................................................................................................................................................. 335
Einleitung .......................................................................................................................................................................... 336
Methodik .......................................................................................................................................................................... 336
Ergebnisse ......................................................................................................................................................................... 337
5.1
Antibiotikaverbrauch nach ATC-Codes in Österreich .................................................................................................... 337
5.2
Antibiotikaverbrauch nach Substanzklassen ................................................................................................................. 339
5.2.1 Penicilline (J01C) ..................................................................................................................................................... 340
5.2.2 Cephalosporine (J01D) ............................................................................................................................................ 341
5.2.3 Tetrazykline (J01A) .................................................................................................................................................. 343
5.2.4 Makrolide, Linkosamide und Streptogramine (MLS; J01F) ...................................................................................... 344
5.2.5 Sulfonamide und Trimethoprim (J01E) ................................................................................................................... 345
5.2.6 Fluorochinolone (J01M) .......................................................................................................................................... 345
5.2.7 Andere Antibiotika (J01X)........................................................................................................................................ 347
6
Referenzen ........................................................................................................................................................................ 347
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Abbildung 9:
Abbildung 10:
Abbildung 11:
Abbildung 12:
Abbildung 13:
Abbildung 14:
Abbildung 15:
Abbildung 16:
Abbildung 17:
Abbildung 18:
Abbildung 19:
Abbildung 20:
Gesamtverbrauch Antibiotika ambulanter Sektor 1998–2014 ................................................................ 337
Gesamtverbrauch in Verordnungen nach Quartalen im Jahr 2014 ......................................................... 339
Antibiotikaverbrauch ambulanter Sektor im europäischen Vergleich (29 Länder) im Jahr
2014 ......................................................................................................................................................... 340
Penicillin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ................................................................ 340
Penicillin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen................................. 341
Penicillin-Kombinationen (J01C) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im
europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................................................................ 341
Cephalosporin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ....................................................... 342
Cephalosporin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen ........................ 342
Verbrauch Cephalosporine (J01D) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im
europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................................................................ 342
Tetrazyklin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ............................................................ 343
Tetrazyklin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach Substanz ..................................... 343
Verbrauch Tetrazykline (J01A) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im
europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................................................................ 344
MLS-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen ........................................ 344
Verbrauch Makrolide, Linksamide und Streptogramine (J01F) in DDD pro 1.000
EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................... 345
Sulfonamid/Trimethoprim-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag .................................... 345
Chinolon-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ................................................................ 346
Fluorochinolon-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen nach ATC-Gruppen .................................... 346
Verbrauch Fluorochinolone (J01M) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im
europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................................................................ 346
Verordnungen „andere Antibiotika“ pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ............................................. 347
Verordnungen „andere Antibiotika“ pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ............................................. 347
T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Antibiotikaverordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 1998–2014 (ATC3-Level) ...................... 337
Antibiotikaverordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 1998–2014 (ATC4-Level) ...................... 338
334
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
1
Zusammenfassung
Die Höhe des Antibiotikaverbrauchs in Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zeigt seit 1998 eine leicht
fallende Tendenz. Im europäischen Vergleich liegt Österreich beim Gesamtverbrauch aller Antibiotika unter
den moderaten Verbrauchsländern.
Bis 2013 ist ein kontinuierlicher Anstieg des Verbrauchs der Penicilline zu beobachten, dies betrifft
überwiegend Aminopenicilline mit Betalaktamaseinhibitor. 2014 ist ein starker Rückgang des Verbrauchs zu
verzeichnen (von 7,6 auf 6,8 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag).
Der Verbrauch der Präparate der Gruppe der Cephalosporine ist über die letzten zehn Jahre relativ konstant
geblieben. Seit 2009 sinkt der Verbrauch an 3.-Generations-Cephalosporinen kontinuierlich. 2014 ist im
Vergleich zu 2013 ein deutlicher Rückgang des Verbrauchs der 3.-Generations-Cephalosporine von 1,2 auf 0,5
Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Der Verbrauch an 2.-Generations-Cephalosporinen
steigt seit 2002 an (von 0,7 auf 1,2 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag).
Der Verbrauch von Tetrazyklin-Präparaten und hier vor allem von Doxyzyklinen sinkt in Österreich seit Jahren
kontinuierlich. Zu beachten ist, dass gerade in dieser Gruppe der Preis oft unter dem der Rezeptgebühr liegt.
Daher sind eventuell nicht alle Verordnungen in den Verbrauchsdaten enthalten.
In der Gruppe der Makrolide, Linkosamide und Streptogramine kam es im Vergleich zu 2013 zu einem
deutlichen Rückgang des Verbrauchs. Verantwortlich dafür ist vor allem die Gruppe der Makrolide (von 4,1
Verordnungen auf 3,5 Verordnungen 2014).
Der Verbrauch der Sulfonamid-Trimethoprim-Präparate ist bis 2006 kontinuierlich gesunken und blieb bis 2013
stabil bei 0,3 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen. 2014 ist ein leichter Rückgang auf 0,2 Verordnungen
pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Auch in dieser Gruppe liegt der Preis unter dem der Rezeptgebühr,
weshalb eventuell nicht alle Verordnungen in den Verbrauchsdaten enthalten sind.
Der Verbrauch von Chinolonen stieg bis 2004 deutlich und blieb in den letzten Jahren stabil. Im Vergleich zu
2014 ist der Verbrauch von 2,2 auf 2,0 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag gesunken. Den
Hauptanteil des Verbrauchs bilden hierbei Ciprofloxacin und Moxifloxacin.
2
Abstract
Since 1998 the level of antimicrobial use expressed in prescriptions per 10.000 inhabitants shows a slightly
decreasing trend. As compared to the other European countries, Austria shows a moderate use of the overall
antibiotic consumption.
Until 2013 a continuous increase of the consumption of penicillins has been observed, mainly aminopenicillins
with beta-lactase inhibitors. In 2014 the consumption was significantly decreasing (from 7.6 to 6.8 prescriptions
per 10,000 inhabitants per day).
The consumption of cephalosporins has remained stable within the last ten years. Since 2009 the use of third
generation cephalosporins has steadily decreased. In relation to 2013 the consumption of third generation
cephalosporins notably decreased from 1.2 to 0.5 prescriptions per 10,000 inhabitants per day. Since 2002 the
consumption of second generation cephalosporins shows an ongoing increase (from 0.7 to 1.2 prescriptions
per 10,000 inhabitants per day).
The consumption of tetracyclines, most notably of doxycyclines, has been decreasing continuously for years.
Attention shall be paid to the fact that especially in that group the price is lower than the prescription charge.
Therefore, eventually not all prescriptions are included in the consumption data.
In relation to 2013 there was a notably decrease of the consumption of macrolides, lincosamides and
streptogramins. Mainly macrolides are responsible for the decrease (from 4.1 to 3.5 prescriptions per 10,000
inhabitants per day in 2014).
335
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
Until 2006 the consumption of sulphonamides with trimethoprim has continuously decreased and remained
stable until 2013 with 0.3 prescriptions per 10,000 inhabitants per day. In 2014 the consumption has slightly
decreased to 0.2 prescriptions per 10,000 inhabitants per day. Also in this group the price is below the
prescription charge, and eventually not all prescriptions are included in the consumption data.
The consumption of quinolones had notably increased until 2004, and has then remained stable. In relation to
2013 consumption decreased from 2.2 to 2.0 prescriptions per 10,000 inhabitants per day with ciprofloxacin
and moxifloxacin constituting the main part.
3
Einleitung
ESAC-Net ist ein Surveillance-Netzwerk der Europäischen Union zur Überwachung des Antibiotikaverbrauchs in
Europa. Mit Juli 2011 wurde ESAC (European Surveillance of Antimicrobial Consumption) vom European Centre
for Disease Prevention and Control (ECDC) übernommen und unter der Bezeichnung European Surveillance of
Antimicrobial Consumption Network (ESAC-Net) weitergeführt. Ziel des Netzwerks ist es, repräsentative,
standardisierte und vergleichbare Antibiotikaverbrauchsdaten zu sammeln. Das Netzwerk stützt sich dabei auf
die Sammlung von Antibiotikaverbrauchsdaten aus dem niedergelassenen Bereich.
Seit 2001 werden die österreichischen Antibiotikaverbrauchsdaten dem ESAC-Net bereitgestellt. Seit dem Jahr
1998 stehen die österreichischen Gesamtdaten des Verbrauchs aus dem niedergelassenen Bereich vom
Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger zur Verfügung.
4
Methodik
Monatlich werden Verbrauchsdaten des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger an das
Nationale Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz übermittelt. Diese Daten
werden mit dem ATC-Code (Anatomical Therapeutic Chemical Classification system) und der DDD (Daily
Defined Dose ~ Standard-Tagesdosis) versehen und ausgewertet. Der ATC-Code ist ein von der WHO
(Weltgesundheitsorganisation) vorgegebener Code, der aus Buchstaben und Zahlen besteht und alle weltweit
verfügbaren Arzneimittel nach Indikationen einteilt und vergleichbar macht. Parallel dazu wird von der WHO
für jede Wirksubstanz eine DDD vergeben, ein standardisierter Wert, mit welchem der Substanzverbrauch
berechnet und damit international vergleichbar gemacht werden kann. [1]
Die Daten des ambulanten Sektors werden zusätzlich in Packungen ausgewertet, da die Umrechnung in DDD zu
Verzerrungen führen kann. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich die Packungsgrößen über die Jahre
ändern, Antibiotika höher dosiert oder über längere Zeit verabreicht werden. Einzelne Substanzen sind in DDD
außerdem nicht optimal abgebildet und werden dadurch unterbewertet. Dies ist bei Penicillinen der Fall, deren
DDD unter der für einen Therapietag empfohlenen Wirkstoffmenge liegt. In den genannten Fällen liefern die
DDD-Mengen verzerrte Ergebnisse. Für den internationalen Vergleich lässt sich dieses Problem allerdings nicht
umgehen, hier steht derzeit für den Vergleich nur DDD zur Verfügung.
Da in Österreich für die Abgabe von Antibiotika Rezeptpflicht besteht, sind die Daten aus den abgerechneten
Rezepten sehr vollständig und hochwertig. Lediglich ein kleiner Prozentsatz von Antibiotika, deren Preis unter
dem der Rezeptgebühr liegt, ist in den Daten nicht enthalten. Dieser Anteil wird auf etwa 2% geschätzt.
Die Verbrauchsdaten (Packungen oder DDD) werden auf 1.000 bzw. 10.000 EinwohnerInnen bezogen
(standardisiert), um die Daten zwischen Ländern und über die Jahre vergleichen zu können.
336
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
5
5.1
Ergebnisse
Antibiotikaverbrauch nach ATC-Codes in Österreich
Die Höhe des Antibiotikaverbrauchs in Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen ist seit 1998 gesunken. Im
Jahr 2014 wurden 17,3 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen abgegeben. Abbildung 1 zeigt die Höhe des
Verbrauchs in Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag grafisch.
Abbildung 1:
Gesamtverbrauch Antibiotika ambulanter Sektor 1998–2014
Seit 1998 ist der Verbrauch von Tetrazyklinen und Sulfonamid-Trimethoprim-Präparaten stark zurückgegangen.
Im gleichen Zeitraum hat sich der Verbrauch von ß-Laktam-Antibiotika und Penicillinen, Chinolonen und
anderen Antibiotika stark erhöht. Der Verbrauch von Cephalosporinen und Makroliden ist leicht
zurückgegangen. Im Vergleich zu 2013 ist 2014 bei allen Substanzgruppen - ausgenommen Aminoglykoside –
ein Rückgang des Verbrauchs festzustellen.
Tabelle 1:
Antibiotikaverordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 1998–2014 (ATC3-Level)
ATC3
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
J01A Tetrazykline
1,6
1,6
1,6
1,3
1,2
1,2
1,1
1,1
1,0
1,0
1,0
0,9
0,9
0,8
0,8
0,9
0,8
J01C ß-Laktam-Antibiotika, Penicilline
5,7
5,7
5,7
5,7
5,4
5,8
5,6
5,9
5,9
6,2
6,5
6,8
6,7
6,5
6,5
7,6
6,8
J01D Andere ß-Laktam-Antibiotika
3,1
3,1
2,8
2,7
2,6
2,9
2,7
2,9
2,8
2,9
2,9
3,1
2,9
2,8
2,6
3,0
2,3
J01E Sulfonamide und Trimethoprim
0,9
0,9
0,8
0,7
0,7
0,5
0,4
0,4
0,3
0,3
0,3
0,3
0,3
0,3
0,3
0,3
0,2
J01F Makrolide, Linkosamide und
Streptogramine
6,5
6,8
5,9
5,5
5,3
5,5
5,5
6,0
5,6
5,9
5,9
6,1
5,5
5,3
5,0
5,6
4,7
J01G Aminoglykoside
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01M Chinolone
1,6
1,7
1,8
1,9
2,0
2,1
2,2
2,3
2,3
2,3
2,1
2,1
2,2
2,0
2,0
2,2
2,0
J01X Andere Antibiotika
0,1
0,3
0,3
0,2
0,2
0,1
0,3
0,3
0,3
0,3
0,3
0,4
0,4
0,4
0,5
0,6
0,5
Innerhalb der Substanzgruppen ist 2015 im Vergleich zum Jahr 2013 besonders ein Rückgang des Verbrauchs
der 3.-Generations-Cephalosporine (J01DD), der Penicillinkombinationen inkl. ß-Laktase-Hemmer (J01CR) und
der Makrolide (J01FA), aber auch der ß-Laktamase sensitvie Penicilline, der 1.-Generations-Cepaholosporine
(J01DB), der Tetrazykline (J01AA), der Fluorochinolone (J01MA), der Lincosamide (J01FF) und der Penicilline mit
extended Spektrum (J01CA) zu bemerken, wie Tabelle 2 veranschaulicht.
337
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
Tabelle 2:
Antibiotikaverordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 1998–2014 (ATC4-Level)
ATC4
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
J01AA Tetrazyklin
1,6
1,6
1,6
1,3
1,2
1,2
1,1
1,1
1,0
1,0
1,0
0,9
0,9
0,8
0,8
0,9
0,8
J01CA Penicilline mit Spektrum
1,4
1,3
1,2
1,2
1,0
1,0
1,0
1,0
0,9
1,0
1,0
1,1
1,1
1,1
1,1
1,2
1,1
J01CE ß-Laktamase sensitive
Penicilline
1,9
1,7
1,7
1,6
1,4
1,4
1,3
1,2
1,3
1,3
1,3
1,2
1,1
1,0
1,0
1,1
0,9
J01CF ß-Laktamase resistente
Penicilline
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01CG ß-Laktamase-Hemmer
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01CR Penicillinkombinationen inkl.
ß-Laktamase-Hemmer
2,4
2,7
2,8
2,9
3,0
3,3
3,3
3,6
3,6
4,0
4,1
4,5
4,5
4,4
4,5
5,3
4,7
J01DB 1.-GernarationsCephalosporine
0,6
0,6
0,6
0,6
0,5
0,6
0,5
0,5
0,5
0,5
0,6
0,6
0,6
0,6
0,5
0,6
0,5
J01DC 2.-GernerationsCephalosporine
1,0
1,0
0,9
0,8
0,7
0,8
0,8
0,9
0,8
0,9
0,9
1,0
1,0
1,0
1,0
1,2
1,2
J01DD 3.-GenerationsCephalosporine
1,4
1,5
1,3
1,3
1,4
1,6
1,4
1,5
1,4
1,5
1,5
1,5
1,4
1,2
1,1
1,2
0,5
J01DE 4.-GenerationsCephalosporine
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01DF Monobactame
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01DH Carbapeneme
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01EA Trimethoprim und Derivative
0,5
0,5
0,5
0,4
0,4
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,1
J01EC Mittelfristig wirksame
Sulfonamide
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01EE Sulfonamid- und
Trimethoprimkombinationen inkl.
Derivate
0,5
0,4
0,4
0,3
0,3
0,3
0,2
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
J01FA Makrolide
5,8
6,0
5,0
4,6
4,3
4,5
4,4
4,9
4,5
4,7
4,6
4,8
4,2
3,9
3,7
4,1
3,5
J01FF Lincosamide
0,7
0,8
0,8
0,9
0,9
1,0
1,1
1,1
1,2
1,3
1,3
1,3
1,3
1,3
1,3
1,5
1,3
J01FG Streptogramine
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01GB Andere Aminoglycoside
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01MA Fluorochinolone
1,6
1,7
1,8
1,9
2,0
2,1
2,2
2,3
2,3
2,3
2,1
2,1
2,2
2,0
2,0
2,2
2,0
J01MB Andere Chinolone
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01XA Glycopeptide
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01XB Polymyxine
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01XC Steroide Antibiotika
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
J01XD Imidazole Derivative
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
J01XE Nitrofuran Derivative
0,0
0,1
0,1
0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,2
0,2
J01XX Andere Antibiotika
0,0
0,2
0,2
0,1
0,1
0,1
0,1
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,3
0,3
Eine Besonderheit in den österreichischen Verbrauchszahlen ist in den saisonalen Schwankungen
(Erkältungszeit im Winter) zu sehen. Zum Teil kommt es zu drastischen Unterschieden zwischen den Quartalen
(Abbildung 2). In anderen Ländern wie etwa Dänemark, Schweden oder Norwegen sind derartige
Schwankungen kaum zu finden. Der Einsatz von Antibiotika bei Erkältungskrankheiten, die vorwiegend durch
virale Erreger ausgelöst werden, dürfte in Österreich demnach eine gewisse Rolle spielen.
338
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
Abbildung 2:
5.2
Gesamtverbrauch in Verordnungen nach Quartalen im Jahr 2014
Antibiotikaverbrauch nach ATC-Gruppen im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Österreich beim Gesamtverbrauch aller Antibiotika im untern Drittel und damit
bei unter den moderaten Verbrauchsländern. Abbildung 3 zeigt die Verbrauchsdaten der ATC-Substanzgruppe
J01 (Antibiotika für den systemischen Gebrauch) in DDD/1.000 EinwohnerInnen pro Tag.
339
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
Abbildung 3:
Antibiotikaverbrauch ambulanter Sektor im europäischen Vergleich (29 Länder) im Jahr
2014
* Country provided only total care data.
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 10. 08. 2015
5.3
Antibiotikaverbrauch nach Substanzklassen
5.3.1
Penicilline (J01C)
Bis zum Jahr 2013 ist ein kontinuierlicher Anstieg des Verbrauchs der Penicilline zu beobachten. 2014 ist im
Vergleich zu 2013 ein starker Rückgang zu verzeichnen. Der Hauptanteil des Verbrauchs liegt bei den PenicillinKombinations-Präparaten (Abbildung 5).
Abbildung 4:
Penicillin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag
340
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
Abbildung 5:
Penicillin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen
Abbildung 6:
Penicillin-Kombinationen (J01C) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen
Vergleich in den Jahren 2013 und 2014
Penicillins (ATC group J01C) 2013
Penicillins (ATC group J01C) 2014
Liechtenstein
Liechtenstein
Luxembourg
Luxembourg
Malta
Malta
No data
reported
Not included
No data
reported
Not included
DDD per 1000 inhabitants and per day
DDD per 1000 inhabitants and per day
0
7.195 to < 10.002
12.810 to < 15.618
0
3.818 to < 7.398
10.979 to < 14.559
4.387 to < 7.195
10.002 to < 12.810
15.618 to 18.426
0.237 to < 3.818
7.398 to < 10.979
14.559 to 18.140
Iceland, Romania provided only total care data.
Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data.
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015
5.3.2
Cephalosporine (J01D)
Der Verbrauch der Präparate der Gruppe der Cephalosporine ist über die letzten zehn Jahre relativ konstant
geblieben (Abbildung 7). Seit 2009 sinkt der Verbrauch an 3.-Generations-Cephalosporinen kontinuierlich. 2014
ist im Vergleich zu 2103 ein deutlicher Rückgang der 3. Generations-Cephalosporine von 1,2 auf 0,5
Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Der Verbrauch von 2.-GenerationsCephalosporinen steigt seit 2002 kontinuierlich an (Abbildung 8).
341
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
Abbildung 7:
Cephalosporin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag
Abbildung 8:
Cephalosporin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen
Abbildung 9:
Verbrauch Cephalosporine (J01D) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im
europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014
Other Beta-Lactam Antibacterials (ATC group J01D) 2014
Other Beta-Lactam Antibacterials (ATC group J01D) 2013
Liechtenstein
Liechtenstein
Luxembourg
Luxembourg
Malta
Malta
No data
reported
Not included
No data
reported
Not included
DDD per 1000 inhabitants and per day
DDD per 1000 inhabitants and per day
0
1.512 to < 2.990
4.469 to < 5.947
0
1.279 to < 2.528
3.777 to < 5.026
0.033 to < 1.512
2.990 to < 4.469
5.947 to 7.426
0.030 to < 1.279
2.528 to < 3.777
5.026 to 6.275
Iceland, Romania provided only total care data.
Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data.
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015
342
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
5.3.3
Tetrazykline (J01A)
Der Verbrauch von Tetrazyklin-Präparaten und hier vor allem von Doxyzyklinen sinkt in Österreich seit Jahren
kontinuierlich.
Abbildung 10:
Tetrazyklin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag
Abbildung 11:
Tetrazyklin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach Substanz
343
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
Abbildung 12:
Verbrauch Tetrazykline (J01A) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen
Vergleich in den Jahren 2013 und 2014
Tetracyclines (ATC group J01A) 2013
Tetracyclines (ATC group J01A) 2014
Liechtenstein
Liechtenstein
Luxembourg
Luxembourg
Malta
Malta
No data
reported
Not included
No data
reported
Not included
DDD per 1000 inhabitants and per day
DDD per 1000 inhabitants and per day
0
1.3470 to < 2.2352
3.1234 to < 4.0116
0
0.8646 to < 1.7277
2.5908 to < 3.4539
0.4588 to < 1.3470
2.2352 to < 3.1234
4.0116 to 4.8998
0.0015 to < 0.8646
1.7277 to < 2.5908
3.4539 to 4.3170
Iceland, Romania provided only total care data.
Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data.
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015
5.3.4
Makrolide, Linkosamide und Streptogramine (MLS; J01F)
Nach einem Rückgang des Verbrauchs der Präparate der Gruppe der Makrolide, Linkosamide und
Streptogramine in den Jahren 2000–2003 stieg der Verbrauch seit dem Jahr 2005 erneut an. 2014 ist im
Vergleich zu 2013 ein deutlicher Rückgang der Makrolide von 4,1 auf 3,5 Verordnungen pro 10.000
EinwohnerInnen zu verzeichnen (Abbildung 13).
Abbildung 13:
MLS-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen
344
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
Abbildung 14:
Verbrauch Makrolide, Linksamide und Streptogramine (J01F) in DDD pro 1.000
EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014
Macrolides, Lincosamides And Streptogramins (ATC group J01F) 2013
Macrolides, Lincosamides And Streptogramins (ATC group J01F) 2014
Liechtenstein
Liechtenstein
Luxembourg
Luxembourg
Malta
Malta
No data
reported
Not included
No data
reported
Not included
DDD per 1000 inhabitants and per day
DDD per 1000 inhabitants and per day
0
1.939 to < 3.262
4.584 to < 5.907
0
1.963 to < 3.447
4.932 to < 6.416
0.617 to < 1.939
3.262 to < 4.584
5.907 to 7.229
0.479 to < 1.963
3.447 to < 4.932
6.416 to 7.900
Iceland, Romania provided only total care data.
Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data.
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015
5.3.5
Sulfonamide und Trimethoprim (J01E)
Der Verbrauch der Sulfonamid-Trimethoprim-Präparate ist bis 2006 kontinuierlich gesunken und blieb bis 2013
stabil bei 0,3 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen. 2014 ist ein leichter Rückgang auf 0,2 Verordnungen
pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen.
Abbildung 15:
5.3.6
Sulfonamid/Trimethoprim-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag
Fluorochinolone (J01M)
Der Verbrauch von Chinolonen stieg bis 2004 deutlich und blieb in den letzten Jahren stabil. 2014 ist der
Verbrauch im Vergleich zu 2013 auf von 2,2 auf 2,0 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen gesunken. Der
Hauptanteil des Verbrauchs an Fluorochinolonen liegt bei Ciprofloxacin und Moxifloxacin.
345
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
Abbildung 16:
Chinolon-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag
Abbildung 17:
Fluorochinolon-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen nach ATC-Gruppen
Vor allem der Verbrauch von Ciprofloxacin-Spezialitäten ist von 1998 bis 2014 von 0,6 auf 1,1 Verordnungen
pro 10.000 EinwohnerInnen angestiegen bzw. von nahezu 170.000 auf knapp 360.000 Verordnungen gesamt.
Abbildung 18:
Verbrauch Fluorochinolone (J01M) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im
europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014
Quinolone Antibacterials (ATC group J01M) 2013
Quinolone Antibacterials (ATC group J01M) 2014
Liechtenstein
Liechtenstein
Luxembourg
Luxembourg
Malta
Malta
No data
reported
Not included
No data
reported
Not included
DDD per 1000 inhabitants and per day
DDD per 1000 inhabitants and per day
0
1.1002 to < 1.7138
2.3273 to < 2.9409
0
0.9703 to < 1.6625
2.3547 to < 3.0469
0.4867 to < 1.1002
1.7138 to < 2.3273
2.9409 to 3.5544
0.2780 to < 0.9703
1.6625 to < 2.3547
3.0469 to 3.7391
Iceland, Romania provided only total care data.
Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data.
Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015
346
ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network
5.3.7
Andere Antibiotika (J01X)
Abbildung 19:
Verordnungen „andere Antibiotika“ pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag
Abbildung 20:
Verordnungen „andere Antibiotika“ pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag
6
Referenzen
[1] WHO Collaborating Centre for Drug Statistics Methodology. The ATC/DDD system. http://www.whocc.no/atcddd/
20.12.2012
Danksagung
Wir danken dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger für die hervorragende und
äußerst konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahren und OA Dr. Andreas Maieron für wertvolle
fachliche Anregungen und Diskussionen.
347
Resistenzbericht Erwinia amylovora
Resistenzbericht Erwinia amylovora
Eine Aktivität der AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Bereich Ernährungssicherung
Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion
Ansprechpersonen/AutorInnen
a
Mag. Helga Reisenzein
DI Ulrike Persen
Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit
Bereich Ernährungssicherung
Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion
Review
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Spargelfeldstr. 191
1220 Wien
348
Resistenzbericht Erwinia amylovora
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
1
2
3
4
5
6
7
Zusammenfassung ............................................................................................................................................................ 350
Abstract............................................................................................................................................................................. 350
Einleitung .......................................................................................................................................................................... 350
3.1
Feuerbrand – eine Quarantänekrankheit von Pflanzen................................................................................................. 350
3.2
Bekämpfung von Feuerbrand durch Einsatz von Antibiotika im österreichischen Obstbau im Jahr 2014 .................... 351
3.3
Verbrauch von Streptomycin sowie Monitoring- und Kontrollmaßnahmen ................................................................. 351
3.3.1 Überwachung der Resistenzentwicklung von Erwinia amylovora ........................................................................... 351
3.3.2 Entstehung und Mechanismen der Resistenz gegenüber Streptomycin ................................................................. 351
3.4
Risiko einer Resistenzentwicklung und Ausbreitung ..................................................................................................... 352
Methodik .......................................................................................................................................................................... 352
4.1
Probenziehung............................................................................................................................................................... 352
4.2
Keimisolierung und Identifizierung ................................................................................................................................ 352
4.3
Überprüfung der Empfindlichkeit von E. amylovora gegenüber Streptomycin ............................................................. 353
Ergebnisse und Interpretation .......................................................................................................................................... 353
Diskussion ......................................................................................................................................................................... 355
Referenzen ........................................................................................................................................................................ 355
A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S
Abbildung 1:
Verteilung der minimalen Hemmkonzentration (MHK)-Werte von Erwinia amylovora Isolaten. Die obere Grafik zeigt den Sensitivitätsbereich von E. amyovora WildtypIsolaten, im Vergleich dazu sind in der unteren Grafik die MHKs von Isolaten aus
Kernobstanlagen, die mit Streptomycin behandelt wurden dargestellt. Alle bisher
getesteten Isolate aus behandelten Anlagen zeigen keine veränderte Sensitivität
gegenüber Streptomycin. ........................................................................................................................ 354
349
Resistenzbericht Erwinia amylovora
1
Zusammenfassung
Feuerbrand, eine hochinfektiöse bakterielle Pflanzenkrankheit, wird im österreichischen Intensiv-Kernobstbau
unter anderem auch durch Einsatz von streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln bekämpft. Um eine
mögliche Resistenzentwicklung des bakteriellen Krankheitserregers Erwinia amylovora gegenüber
Streptomycin frühzeitig zu entdecken, wird seit 2006 ein Resistenzmonitoring durchgeführt. Die im Rahmen
dieser Überwachung aus mit Streptomycin behandelten Kernobstanlagen getesteten E. amylovora-Isolate
zeigen derzeit noch keine Resistenzbildung gegenüber Streptomycin. Im Vergleich zu Wildtyp-Isolaten aus
unbehandelten Kernobstanlagen bzw. von Einzelwirtspflanzen ist auch bei der Verteilung der Minimalen
Hemmkonzentrationen keine Veränderung des Sensitivitätsbereiches erkennbar.
2
Abstract
Fire blight is caused by the plant pathogenic bacterium Erwinia amylovora. The use of streptomycin as a plant
production agent constitutes one part of the Austrian strategy to combat this plant disease in fruit growing. In
order to determine the prevalence of streptomycin resistant E. amylovora strains at an early stage, surveillance
activities have been carried out since 2006. Up to date, all E. amylovora isolates from treated orchards have
been tested as susceptible to streptomycin. The comparison of the distribution of minimum inhibitory
concentrations between wild-type strains and test-strains did not reveal any shifting of the sensitivity range of
the test isolates.
3
3.1
Einleitung
Feuerbrand – eine Quarantänekrankheit von Pflanzen
Die Pflanzenkrankheit Feuerbrand wird durch ein Bakterium aus der Familie der Enterobacteriaceen, Erwinia
amylovora, verursacht. Dieser in der EU-Richtlinie 2000/29 EG Anhang II gelistete Quarantäneschadorganismus
führt bei vielen Obst- und Zierpflanzen aus der Familie der Rosaceen zu Absterbeerscheinungen und damit zu
hohen ökonomischen Einbußen bei den betroffenen Obstproduzenten.
Bei der Bekämpfung von Feuerbrand stehen grundsätzlich Sanierungsmaßnahmen wie starker Rückschnitt und
Rodung der Pflanzen im Vordergrund. Bei hohem Befallsdruck kann zum Erhalt von Erwerbsobstanlagen der
Einsatz von Antibiotika, wie zum Beispiel von Streptomycin, notwendig sein.
Die Pflanzenkrankheit tritt je nach den zur Blütezeit herrschenden Witterungsbedingungen und dem
Vorhandensein von Inokulum mit jährlich und regional unterschiedlicher Intensität auf.
2014 trat der Feuerbranderreger in Österreich nur in geringem Ausmaß auf. Lokal kam es aber zu stärkeren
Infektionen. In Niederösterreich, Tirol und Vorarlberg ging die Anzahl der Feuerbrandfälle im Vergleich zu den
Vorjahren nochmals zurück. In der Steiermark (Hauptproduktionsgebiet) wurde das geringste Befallsausmaß
seit dem Erstauftreten des Feuerbrands im Jahr 2000 beobachtet, da zur Hauptinfektionszeit keine
Infektionsbedingungen herrschten. Zwischen 26. und 28. April und Anfang Mai errechneten die
Prognosemodelle für die meisten Messstellen (Ausnahme Steiermark) das Vorliegen von
Infektionsbedingungen. Teilweise war die Kernobstblüte schon abgeschlossen, bei gleichzeitiger Kernobstblüte
herrschte Alarmbereitschaft. Dass es dennoch nicht zu großflächigem Krankheitsauftreten kam, wird einer
geringen Erregerdichte in den Blüten der Wirtspflanzen bzw. deren Umgebung zugeschrieben. Dies kann auf
gute Sanierungsmaßnahmen sowie ein geringes Infektionsaufkommen in den Vorjahren zurückgeführt werden.
Neben Befällen in Privatgärten und in öffentlichen Grünflächen waren in den Bundesländern Niederösterreich,
Oberösterreich, Kärnten, Steiermark und Vorarlberg auch einzelne Intensivobstanlagen betroffen.
350
Resistenzbericht Erwinia amylovora
3.2
Bekämpfung von Feuerbrand durch Einsatz von Antibiotika im österreichischen
Obstbau im Jahr 2014
Rechtliche Rahmenbedingungen für die Anwendung von Streptomycin als Pflanzenschutzmittel im
Kernobstbau
Das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) hat am 28.03.2014 Gefahr-in-Verzug-Zulassungen für die
streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmittel "Strepto" und "Firewall 17 WP" erteilt; die Zulassungen endeten am
13.06.2014. Die beantragte Menge war 1.663 kg, das entspricht einer potentiellen Ausbringungsfläche von
1.351 ha.
Die Anwendung von Streptomycin als Pflanzenschutzmittel ist in Österreich streng geregelt. Das
Inverkehrbringen von streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln wird auf die nachweisliche Abgabe an die in
einem Bescheid des Bundesamtes für Ernährungssicherheit angeführten Betriebe eingeschränkt. Die Vorlage
eines von der zuständigen Behörde (Bezirkshauptmannschaft) an den Landwirt ausgestellten
Berechtigungsscheines ist Voraussetzung für eine Anwendung. Außerdem sind dem Bundesamt für
Ernährungssicherheit die schriftlichen Übernahmebestätigungen einschließlich der jeweils abgegebenen Menge
des Pflanzenschutzmittels zu übermitteln. Die Anwendung des Pflanzenschutzmittels darf nur erfolgen, wenn
eine akute Infektionsgefahr besteht und die Notwendigkeit der Bekämpfungsmaßnahme durch den
zuständigen amtlichen Pflanzenschutzdienst belegt ist. Die örtlich zuständige Behörde legt die Befallszone fest.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen 2008 und mit dem Ziel, die
Wahrscheinlichkeit von Streptomycin-Rückständen im Ernteprodukt zu minimieren, wurde die Anzahl der
maximal zulässigen Anwendungen in Ertragsanlagen des Intensiv-Kernobstbaues mit zwei Anwendungen
festgelegt. Zusätzlich ist die Aufwandsmenge mit dem Ziel der Minimierung der ausgebrachten Mengen und
der potentiellen Rückstände an den Bedarf bei Junganlagen angepasst.
Eine Anwendung in Wohngebieten, Haus- und Kleingärten ist verboten. Bei der Applikation muss ein
Mindestabstand von 20 m zu Wohngebäuden und von 20 m zu Oberflächengewässern eingehalten werden. Vor
der Anwendung des Pflanzenschutzmittels sind die Öffentlichkeit und die zuständigen Imkerverbände
rechtzeitig über die potentiellen Anwendungsflächen zu informieren.
Blühende Unterkulturen müssen vor jeder beabsichtigten Anwendung beseitigt werden, das Mähgut darf nicht
verfüttert werden.
3.3
Verbrauch von Streptomycin sowie Monitoring- und Kontrollmaßnahmen
2014 wurden in Österreich keine streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmittel zur Feuerbrandbekämpfung
eingesetzt.
Die den Streptomycineinsatz begleitenden Maßnahmen wie ein Honigmonitoring sowie ein spezifisches
Rückstandsmonitoring der Früchte zur Gewährleitung der Rückstandsfreiheit konnten daher entfallen.
Im Humanbereich gab es im Jahr 2014 weder ein in Österreich zugelassenes Produkt, noch wurde Streptomycin
für humanmedizinische Anwendungen importiert (Quelle: AGES – Daten).
3.3.1
Überwachung der Resistenzentwicklung von Erwinia amylovora
Die Überwachung der Resistenzentwicklung ist die Grundlage für eine wissenschaftlich fundierte
Risikoabschätzung und für die Entwicklung von sachgerechten Resistenzmanagementstrategien im
Pflanzenschutz. Eine Resistenz von E. amylovora gegenüber Streptomycin könnte zu massiven
Bekämpfungsproblemen und wirtschaftlichen Einbußen in der Landwirtschaft führen und gilt als ein möglicher
Risikofaktor für die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen in der Human- und Veterinärmedizin. Das 2006
eingeführte Monitoring von E. amylovora soll Veränderungen der Resistenzlage frühzeitig erfassen.
3.3.2
Entstehung und Mechanismen der Resistenz gegenüber Streptomycin
Streptomycin ist ein Aminoglykosid-Antibiotikum, das die Proteinsynthese an der 30S-Untereinheit des
bakteriellen Ribosoms hemmt. Resistenzen gegenüber Streptomycin können durch zwei unterschiedliche
genetische Mechanismen entstehen: durch eine chromosomale Punktmutation und durch plasmidübertragene
351
Resistenzbericht Erwinia amylovora
Resistenzgene. Die chromosomale Punktmutation im rpsL-Gen bewirkt, dass eine Aminosäure an der
Streptomycin-Bindungsstelle am bakteriellen Ribosom substituiert wird. Streptomycin kann nicht mehr binden
und ist daher unwirksam. Bakterien mit dieser Punktmutation sind hoch resistent. Dieser Resistenztyp ist bei
streptomycinresistenten Erwinia-Isolaten, die aus behandelten Obstanlagen stammen, am häufigsten [6]. In
natürlichen E. amylovora-Populationen treten selten plasmidübertragene Resistenzen auf [4]. Die
plasmidübertragenen Resistenzgene (strA und strB) liegen auf einem mobilen DNA-Abschnitt (Transposon) und
werden durch konjugative Plasmide auf andere Bakterienzellen übertragen. Diese Resistenzgene codieren für
spezielle Enzyme, sog. Aminoglycosidphosphotransferasen. Diese Enzyme verändern das StreptomycinMolekül, wodurch dessen Wirksamkeit beeinträchtigt wird. Phänotypisch führt dieser Resistenztyp zu moderat
resistenten Bakterienstämmen.
3.4
Risiko einer Resistenzentwicklung und Ausbreitung
Das Risiko von Resistenzentwicklungen bei phytopathogenen Schaderregern im Freiland wird im Wesentlichen
von zwei Faktoren bestimmt: durch die Anwendungsbestimmungen des Antibiotikums wie
Anwendungshäufigkeiten sowie Dosierung und durch die pathogene Risikoklasse des zu bekämpfenden
Schaderregers. Je häufiger und länger der Selektionsdruck durch das Antibiotikum besteht, desto höher ist die
Gefahr einer Resistenzentwicklung. Die Anwendung von subletalen Dosen kann das Risiko zusätzlich erhöhen.
Die Risikoeinstufung des Schaderregers wird vor allem durch die Generationszeit, die Mutationsfrequenz, die
Vermehrungs- und Verbreitungsmechanismen und die Isolierung der pathogenen Population (z.B.
Wirtspflanzen im Glashaus, Folientunnel, Freiland) definiert. E. amylovora hat eine kurze Generationszeit, hohe
Wachstumsraten, eine hohe Mutationsfrequenz und die Fähigkeit des Genaustauschs. Der Schaderreger kann
durch tierische Vektoren, Wind und Mensch verbreitet werden. Darüber hinaus ist die pathogene Population
nicht isoliert. Aufgrund dieser Eigenschaften und Bedingungen ist E. amylovora als hoch resistenzgefährdet
einzustufen.
Für die Ausbreitung der Resistenz ist neben den allgemeinen Verbreitungsmechanismen des Schaderregers
auch die Fitness der resistenten Bakterienstämme im Freiland entscheidend. Die Fitness von Streptomycinresistenten Stämmen ist anfangs durch eine reduzierte Protein-Elongation herabgesetzt, die Stämme erholen
sich jedoch rasch und etablieren sich bei bestehendem Selektionsdruck innerhalb der Population. Israelische
Untersuchungen ergaben, dass einmal etablierte resistente E. amylovora-Populationen im Freiland auch ohne
Selektionsdruck einige Jahre überleben können [5].
4
4.1
Methodik
Probenziehung
Im Jahr 2014 wurde aufgrund der geringen Probeneinsendung in den Vorjahren kein Probenziehungsplan für
die Bundesländer erstellt. Die Probenziehung soll grundsätzlich in mit Streptomycin behandelten Flächen ab
dem ersten Auftreten von Feuerbrand-Symptomen bis spätestens Mitte Juli durchgeführt werden. Zusätzlich
sind Probenahmen an Kontrollstandorten ohne Streptomycin-Behandlung vorgesehen. Die Probenziehung
erfolgt durch die amtlichen Pflanzenschutzdienste der Länder.
4.2
Keimisolierung und Identifizierung
Zur Überwachung der Sensitivität von Wildtyp-Isolaten19 wurden 16 Pflanzenproben aus Anlagen, die nicht mit
Streptomycin behandelt wurden, untersucht. Zur Isolierung von E. amylovora aus diesen Verdachtsproben
wurden am Übergang zwischen gesundem und krankem Pflanzengewebe Proben entnommen und der Erreger
wurde in einem zweistufigen Verfahren angereichert. Die Bakterienkolonien wurden durch lateral flow assays
Tm
(Agristrip ) und PCR-Analysen identifiziert [1].
19
Wildtyp bezeichnet den charakteristischen, am häufigsten beschriebenen Phänotyp in der natürlichen Population, der keinen
erworbenen Resistenzmechanismus gegenüber der fraglichen antimikrobiellen Substanz aufweist.
352
Resistenzbericht Erwinia amylovora
4.3
Überprüfung der Empfindlichkeit von E. amylovora gegenüber Streptomycin
Zur Prüfung vonResistenzen gegenüber Streptomycin wird im Allgemeinen ein „high level resistance screen“
empfohlen. Auch in der entsprechenden Fachliteratur für E. amylovora wird eine Resistenzprüfung mit 100 µg
und 500 µg Streptomycin durchgeführt, da im Freiland fast ausschließlich hoch resistente E. amylovoraPopulationen auftreten. Zur Überprüfung der Minimalen Hemmkonzentration (MHK) wurden daher high-range
E-test®-Streifen (0,064-1.024 µg/ml Streptomycin) verwendet. Die Beimpfung von Kings B-Platten erfolgte mit
100 µl Bakteriensuspension (Keimdichte von 0,5 nach McFarland Standard). Die Auswertung wurde nach einer
o
48-stündigen Inkubation bei 27 C händisch durchgeführt.
5
Ergebnisse und Interpretation
Da 2014 keine streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmittel zur Feuerbrandbekämpfung zum Einsatz kamen,
konnte auch keine Resistenzprüfung durchgeführt werden. Dennoch wurden Wildtyp-Isolate (E. amylovoraIsolate aus Anlagen bzw. von Einzelwirtspflanzen ohne Streptomycin-Behandlung) getestet, um langfristig eine
Veränderung der Sensitivität sichtbar machen zu können. Die 2014 getesteten 16 Wildtyp-Isolate aus
verschiedenen Wirtspflanzen (Malus, Pyrus, Cydonia, Crataegus, Cotoneaster und Sorbus) zeigten hinsichtlich
ihrer Sensitivität gegenüber Streptomycin keine Veränderung.
Epidemiologische Cut-off-Werte20 für E. amylovora-Wildtypen sind weder in der Literatur noch in spezifischen
Datenbanken wie EUCAST definiert. Daher kann nur die Verteilung der MHK dargestellt und eine Veränderung
der Sensitivität der Testisolate im Vergleich zu Wildtyp-Isolaten interpretiert werden, wobei der
unterschiedliche Wirtspflanzenkreis (Malus, Pyrus, Cydonia, Sorbus, Crataegus, Cotoneaster und Forsythia) zu
berücksichtigen ist. Ein Einfluss der Wirtspflanzen auf die Sensitivität von E. amylovora gegenüber
Streptomycin ist aufgrund der derzeitigen Datenlage dennoch unwahrscheinlich.
Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass bislang alle getesteten Isolate sowohl aus mit Streptomycin
behandelten als auch aus unbehandelten Anlagen weder Resistenzen noch einen Shifting-Trend der Sensitivität
gegenüber Streptomycin zeigen (Abb.1). Einzig ein Wildtyp-Isolat aus Forsythia zeigte im Jahr 2010 eine
vergleichsweise geringere Sensitivität (MHK von 64 µg/L).
20
Der epidemiologische Cut-Off-Wert (ECOFF) bezeichnet die niedrigste gemessene Wirkstoffkonzentration einer antibakteriellen
Substanz, die in der Lage ist, das Wachstum der Wildtyppopulation20 der jeweiligen Erregergattung oder -art zu hemmen.
353
Resistenzbericht Erwinia amylovora
Abbildung 1:
Verteilung der Minimalen Hemmkonzentration (MHK)-Werte von Erwinia amylovoraIsolaten. Die obere Grafik zeigt den Sensitivitätsbereich von E. amyovora-Wildtyp-Isolaten,
im Vergleich dazu sind in der unteren Grafik die MHKs von Isolaten aus Kernobstanlagen,
die mit Streptomycin behandelt wurden, dargestellt. Alle bisher getesteten Isolate aus
behandelten Anlagen zeigen keine veränderte Sensitivität gegenüber Streptomycin.
354
Resistenzbericht Erwinia amylovora
6
Diskussion
Das Antibiotikum Streptomycin wird in den USA seit 1955 als Pflanzenschutzmittel gegen den Feuerbrand
eingesetzt. 1971 wurden in Kalifornien die ersten resistenten E. amylovora-Stämme nachgewiesen. Resistente
Stämme sind inzwischen in Kernobstanlagen im Westen und teilweise auch im Osten der USA weit verbreitet.
Im Gegensatz dazu konnte im Norden der USA trotz langjährigen Einsatzes von Streptomycin nur eine
verminderte Sensitivität der Bakterienstämme festgestellt werden. Allerdings wurden im Jahr 2002 im
Bundesstaat New York im Rahmen einer Routinekontrolle in Obstanlagen erstmals Isolate mit hoher Resistenz
gegenüber Streptomycin nachgewiesen [8]. Dabei konnte ein Zusammenhang mit aus Michigan stammendem
Baumschulmaterial hergestellt werden. Dieser Nachweis unterstreicht die Bedeutung des Transports von
Pflanzmaterial für die Ausbreitung von Resistenzen. Resistenzen gegenüber Streptomycin treten auch in Israel,
Mexiko und Neuseeland auf [3,4,6]. In Europa sind bei E. amylovora-Stämmen bis jetzt noch keine
Entwicklungen von Resistenzen gegenüber Streptomycin bekannt geworden [2,7].
7
Referenzen
[1] Bereswill S, Pahl A, Bellemann P, Zeller W, Geider K (1992) Sensitive and species-specific detection of
Erwinia amylovora by polymerase chain reaction analysis. Appl Environ Microbiol. 58 (11): 3522–3526.
[2] Bobev SG, van Vaerenbergh J., Tahzima R, Maes M (2011) Fire blight spread in Bulgaria and characteristics
of the pathogen Erwinia amylovora. Acta horticulturae 896: 133-140.
[3] Door AP, Chacón AR, Muñiz AC (2013) Detection of streptomycin resistance in Erwinia amylovora strains
isolated from apple orchards in Chihuahua, Mexico. European journal of plant pathology 137(2): 223-229.
[4] Jones AL and Schnabel EL (2000) The Development of Streptomycin-resistant Strains of Erwinia amylovora,
in: JL Vanneste (Hrsg.): Fire Blight - The Disease and its Causative Agent, Erwinia amylovora. CABI Publishing,
Wallingford, UK: 235-251.
[5] Manulis S, Kleitman F, Shtienberg D, Shwartz H. (2003) Changes in the Sensitivity of Erwinia amylovora
Populations to Streptomycin and Oxolinic Acid in Israel. Plant Disease 87 (6): 650-654.
[6] Manulis S, Zutra D, Kleitman F, Dror O, Shabi E, Zilberstaine M, David I (1999) Streptomycin resistance of
Erwinia amylovora in Israel and occurrence of fire blight in pear orchards in the autumn. Acta Hort. (ISHS) 489:
85-92.
[7] Moltmann E (1999) Streptomycinresistente Feuerbranderreger (Erwinia amylovora) in Baden-Württemberg
bisher nicht nachgewiesen. Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutzdienstes 0027-7479: 293-294.
[8] Russo NL, Burr TJ, Breth DI, Aldwinckle HS (2008) Isolation of Streptomycin-Resistant Isolates of Erwinia
amylovora in New York. Plant Dis. 92: 714-718.
355
www.bmg.gv.at
In dem vorliegenden Bericht finden Sie
eine Zusammenstellung der für Österreich
repräsentativen und nachhaltig verfügbaren
antimikrobiellen Verbrauchs- und Resistenzdaten
aus Human-, Veterinär- und Lebensmittelsektor.