Resistenzbericht Österreich AURES 2014 Antibiotikaresistenz und Verbrauch antimikrobieller Substanzen in Österreich Eine Zusammenstellung österreichischer Daten Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit EARS-Net ESAC-Net Referenzzentralen AGES-Zoonoseüberwachung HIV-ÖHIVKOS Impressum Resistenzbericht Österreich AURES 2014 Antibiotikaresistenz und Verbrauch antimikrobieller Substanzen in Österreich Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Radetzkystraße 2, 1030 Wien Für den Inhalt verantwortlich: in in SC Priv. Doz. Dr. Pamela Rendi-Wagner, M.Sc. Leiterin der Sektion III (Öffentliche Gesundheit und Medizinische Angelegenheiten) BL Dr. Ulrich Herzog Leiter des Bereiches II/B (VerbraucherInnengesundheit und Veterinärwesen) Koordination: in DDr. Reinhild Strauß, MSc, EPIET/Schweden Leiterin der Abteilung III/1 (Öffentlicher Gesundheitsdienst, Antibiotikaresistenz, Krankenhaushygiene, Nosokomiale Infektionen) a in in Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter Repräsentantin des sektionsübergreifenden Mechanismus für die umsichtige Verwendung von antimikrobiellen Substanzen (ISCM), Leiterin des Nationalen Referenzzentrums für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz, Standort Linz in MR Dr. Elfriede Österreicher Stv. Leiterin der Abteilung II/B/10 (Veterinärrecht, Tiergesundheit und Handel mit lebenden Tieren) Redaktion: a in in Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter Gerhard Fluch a Mag. Karin Kaufmann Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH Fadingerstr. 1, 4020 Linz E-Mail: [email protected] Tel.: +43 (0)732 7676 3654 Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Spargelfeldstraße 191, 1220 Wien E-Mail: [email protected] Redaktionsteam: a in in Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger, Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter, Gabriela El Belazi, Gerhard Fluch, Univ.-Doz. DI Dr. Klemens in Fuchs, Christine Hain, Dr. Markus Hell, PD Mag. Dr. Alexander Indra, Dr. Sandra-Brigitta Jelovcan, a in in a in Mag. Karin Kaufmann, Dr. Christian Kornschober, Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl, Mag. Dr. Ingeborg Lederer, Dr. Peter in in in in Much, Mag. Dr. Robert Muchl, Dr. Elfriede Österreicher, Dr. Shiva Pekard-Amenitsch, DI Ulrike Persen, Univ.-Prof. Dr. Elisabeth a in Presterl, Mag. Helga Reisenzein, Dr. Daniela Schmid, M.Sc., Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schmoll, PD Dr. Burkhard Springer, in in in Dr. Georg Steindl, DDr. Reinhild Strauß, M.Sc., Univ.-Prof. Dr. Birgit Willinger, Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle Druck: Kopierstelle BMG ISBN Nr. 978-3-902611-98-7 Auflage: November 2015 Der AURES 2014 kann unter folgenden Internetadressen abgerufen werden: http://www.bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Krankheiten/Antibiotikaresistenz/ http://www.referenzzentrum.at http://www.ages.at/ages/gesundheit/mensch/antibiotikaresistenzen/ 2 Vorwort VORWORT VORWORT <BILD> Bereits zum zehnten Mal wird heuer der AURES – der Resistenzbericht für Österreich – vom Bundesministerium für Gesundheit veröffentlicht. Das möchte ich zum Anlass nehmen, um allen Autorinnen und Autoren für ihre Beiträge zu Bereits zum wird heuer der AURES der Resistenzbericht danken. Ihrer zehnten Expertise Mal ist die Sammlung, Analyse und– Bewertung der Daten für die Herausgabe des jährlichen für Österreich – vom Bundesministerium für Gesundheit veröffentlicht. Berichts zuzuschreiben. Das möchte ich zum Anlass nehmen, um allen Autorinnen und Autoren Die kontinuierliche Herausgabe des AURES ermöglicht, die Entwicklung der Resistenzlage in Österreich zu beobachten für ihre Beiträge zu danken. Ihrer Expertise ist dieDer Sammlung, Analyse und daraus strategische Entscheidungen abzuleiten. rationale und gezielte Einsatz von antimikrobiellen und Bewertung der Daten für die Herausgabe des jährlichen Berichts Substanzen ist eine wichtige Voraussetzung, um auch in Zukunft Infektionen erfolgreich therapieren zu können. zuzuschreiben. Das Bundesministerium für Gesundheit ist darüber hinaus in verschiedenen Projekten tätig, um der Ausbreitung von antimikrobiellen Resistenzen entgegenzuwirken. Im Rahmen des aktuellen Arbeitsprogramms der Gesundheitsreform Die kontinuierliche Herausgabe des AURES ermöglicht, die Entwicklung der Resistenzlage in werden u.a. Maßnahmen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen, zur Reduktion des Antibiotikaverbrauches, zur Österreich zunosokomialer beobachten und daraus Entscheidungen abzuleiten. Der rationale undmit Verhinderung Infektionen und strategische der Verbesserung der Krankenhaushygiene umgesetzt. Gemeinsam gezielte Einsatz von antimikrobiellen Substanzen ist eine in der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der AGES wirdwichtige seit JuniVoraussetzung, 2013 der Einsatzum vonauch Antibiotika in Tierbeständen ermittelt. In der therapieren intersektoriellen AMR-Plattform (AMR = Antimikrobielle Resistenz) im Zukunft Infektionen erfolgreich zu können. Bundesministerium für Gesundheit werden die Arbeiten zur Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen im Human-, Veterinär- und Lebensmittelbereich gebündelt, wodurch die nationale Koordination aller Aktivitäten Das Bundesministerium für Gesundheit ist darüber hinaus in verschiedenen Projekten tätig, erleichtert wird. um der Ausbreitung von antimikrobiellen Resistenzen entgegenzuwirken. Im Rahmen des aktuellen Arbeitsprogramms der Gesundheitsreform werden u.a. Maßnahmen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen, zur Reduktion des Antibiotikaverbrauches, zur Verhinderung <Unterschrift> nosokomialer Infektionen und der Verbesserung der Krankenhaushygiene umgesetzt. in Sabine Oberhauser, MAS Dr. Gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der AGES wird seit Juni 2013 der Einsatz vonfür Antibiotika Bundesministerin Gesundheitin Tierbeständen ermittelt. In der intersektoriellen AMR-Plattform (AMR = Antimikrobielle Resistenz) im Bundesministerium für Gesundheit werden die Arbeiten zur Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen im Human-, Veterinär- und Lebensmittelbereich gebündelt, wodurch die nationale Koordination aller Aktivitäten erleichtert wird. Dr.in Sabine Oberhauser, MAS Bundesministerin für Gesundheit 3 Zusammenfassung ZUSAMMENFASSUNG Humanpathogene, invasive bakterielle Erreger (Projekt EARS-Net) Aus dem Nationalen Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz (NRZ; www.referenzzentrum.at) – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net, S. 16) Die österreichischen EARS-Net-Daten repräsentieren eine Datensammlung von derzeit 142 Krankenanstalten (Akutversorgung). Im Jahr 2011 erfolgte in Österreich bei der Empfindlichkeitsprüfung von Bakterien in der Humanmedizin weitgehend eine Methodenumstellung von CLSI auf EUCAST, die 2012 erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die österreichischen Ergebnisse für 2014 lassen sich wie folgt zusammenfassen: Streptococcus pneumoniae: Nur 7 invasive Isolate waren im Jahr 2014 gegenüber Penicillin nicht empfindlich (1,9%). Nach einem deutlichen Anstieg der Resistenzrate bei Makroliden im Jahr 2012 auf 17% sank die Resistenzrate 2013 auf 10% und blieb 2014 stabil (10,5%). Die 3 häufigsten Serotypen invasiver Isolate im Jahr 2014 waren 3, 7F und 14. Staphylococcus aureus: Die MRSA-Rate lag 2014 bei 7,8%. Eine herabgesetzte Empfindlichkeit (Resistenz) gegenüber Vancomycin (MHK 6 mg/dl; high-level-vanA-Resistenz) wurde im Jahr 2014 bei keinem invasiven S.aureus-Isolat detektiert. Escherichia coli: Die Resistenzrate für Escherichia coli blieb bei Aminopenicillinen (50%) seit 2010 im Wesentlichen stabil, während die Resistenzrate bei Chinolonen im Vergleich zu 2013 von 22,0% auf 19,8%, bei 3.-GenerationsCephalosporinen von 9,9% auf 9,4% und bei Aminoglykosiden von 7,3% auf 7,2% gesunken ist. 2014 betrug die Rate der speziell auf ESBL getesteten Isolate (ca. 1/3 aller) 24,4%. Enterokokken: Bei Enterokokken war die Resistenzrate gegenüber Aminoglykosiden im Vergleich zu den Vorjahren unverändert. Die VRE-Rate lag bei E. faecalis unter 1% und bei E. faecium bei 4,4%. Klebsiella pneumoniae: Im Vergleich zu 2013 kam es 2014 zu deutlichen Rückgängen der Resistenzraten bei Fluorochinolonen (von 15,8% auf 10,4%) und 3.-Generations-Cephalosporinen (von 10,7% auf 8,2%). Bei Aminoglykosiden gab es einen leichten Anstieg der Resistenzrate (von 5,3% auf 5,5%). 2014 betrug die Rate der speziell auf ESBL getesteten Isolate (ca. 1/3 aller) 16,8%. Carbapenemase produzierende Isolate: 2014 wurden bei E. coli 1 invasiver Stamm und bei K. pneumoniae 7 invasive Stämme isoliert, die Carbapenemase produzierten. Pseudomonas aeruginosa: 2014 zeigte sich bei folgenden Substanzklassen ein Rückgang der Resistenzraten: Fluorochinolone 10,9% (-4,3%), Piperacillin/Tazobactam 11,8% (-1,5%), Ceftazidim 8,7% (-0,8%) und Aminoglykoside 6,6% (-0,8%). Bei Carbapenemen hingegen stieg die Resistenzrate auf 12,7% (+0,6%). Bei Acinetobacter sp. lagen die Resistenzraten bei insgesamt nur 79 Isolaten gegenüber Aminoglykosiden bei 8,9%, gegenüber Fluorochinolen bei 5,3% und gegenüber Carbapenemen bei 7,7%. Insgesamt zeigte sich in Österreich vor allem bei nosokomialen grampositiven Erregern wie MRSA und VRE noch immer eine günstige Situation mit einem leicht rückläufigen Trend über viele Erreger-/Substanzklassenkombinationen. Die Resistenzraten waren im Europavergleich niedrig. Einen Problembereich stellten weiterhin die gramnegativen Erreger dar. Humanpathogene, nicht-invasive bakterielle Erreger Aus der Arbeitsgruppe Resistenzberichterstattung – Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive bakterielle Infektionserreger (S. 88) Streptokokken der Gruppe A (n=2.387) zeigten sowohl im niedergelassenen als auch im stationären Bereich eine deutlich niedrigere Makrolid-Resistenz als Pneumokokken (5,4% bzw. 8,7% bei den ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A versus 14,8% bzw. 17,6% bei den Pneumokokken, n=1.379). Die Resistenzraten bei H. influenzae (n=2.670) für den stationären und den niedergelassenen Bereich stellten sich wie folgt dar: Aminopenicilline 25,4% und 22,5%, Aminopenicilline + Betalaktamaseinhibitor 6,0% und 7,5% und Fluorochinolone jeweils 0,2 und 0,1%. 4 Zusammenfassung Die Resistenzrate für ESBL-bildende E. coli im Harn (n=2.018) blieb mit 6,8% im niedergelassenen und 7,6% im stationären Bereich in den letzten beiden Jahren etwa gleich. Die höchsten Resistenzraten – sowohl bei E. coli-gesamt (n=44.880) als auch bei gesonderter Betrachtung von ESBL-bildenden E. coli – zeigten die Fluorochinolone mit rund 16,5% bzw. 74,7% und Sulfamethoxazol/Trimethoprim mit 24,0% bzw. 69,7%. Klebsiella pneumoniae im Harn (n=10.325): Die Resistenz gegenüber Ceph 3 lag 2013 bei 6,7%, gegenüber Penem bei 0,8%. Staphylococcus aureus (n=21.974)/MRSA (n=1.594): Die MRSA-Rate lag im stationären Bereich bei 9,4% und im niedergelassenen Bereich bei 4,2%. Es gab keinen Hinweis auf Resistenz gegenüber Linezolid oder Vancomycin. Pseudomonas aeruginosa: Im Trachealsekret (n=908) konnte ein hohes Resistenzplateau aller Indikatorsubstanzen festgestellt werden, insbesondere gegenüber Piperacillin/Tazobactam (21,2%). Die Penem-Resistenz lag bei 17,4%, die Ceftazidim Resistenz bei 18,2%. Bei den Ohrabstrichen (n=1.281) lag eine Resistenzrate von 3,5% gegenüber Aminoglykosiden vor. Insgesamt zeigt sich für Österreich an dieser Auswahl von nicht invasiven Erregern eine relativ stabile Resistenzsituation mit mäßigen Einschränkungen von Behandlungsoptionen, insbesondere im gramnegativen Bereich. Die Resistenzraten im niedergelassen und im stationären Bereich waren bei E. coli im Harn, bei Staphylococcus aureus/MRSA sowie bei ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A nahezu gleich. Bei Pneumokokken hingegen divergierten sie. Ein anhaltend hohes Plateau der Resistenzen fand sich bei Pseudomonas aeruginosa aus Trachealsekreten. Antibiotikaverbrauch in der Humanmedizin (Projekt ESAC-Net) Aus dem Nationalen Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz (NRZ; www.referenzzentrum.at) – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network (ESAC-Net, S. 333) Die Höhe des Antibiotikaverbrauchs in Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zeigt seit 1998 eine leicht fallende Tendenz. Im europäischen Vergleich liegt Österreich beim Gesamtverbrauch aller Antibiotika unter den moderaten Verbrauchsländern. Bis 2013 war ein kontinuierlicher Anstieg des Verbrauchs der Penicilline zu beobachten, dies betraf überwiegend Aminopenicilline mit Betalaktamaseinhibitor. 2014 war ein starker Rückgang des Verbrauchs zu verzeichnen (von 7,6 auf 6,8 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag). Der Verbrauch der Präparate der Gruppe der Cephalosporine ist über die letzten zehn Jahre relativ konstant geblieben. Seit 2009 sank der Verbrauch an 3.-Generations-Cephalosporinen kontinuierlich. Im Vergleich zu 2013 war 2014 ein deutlicher Rückgang des Verbrauchs der 3.-Generations-Cephalosporine von 1,2 auf 0,5 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Der Verbrauch an 2.-Generations-Cephalosporinen steigt seit 2002 an (von 0,7 auf 1,2 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag). Der Verbrauch von Tetrazyklin-Präparaten und hier vor allem von Doxyzyklinen sinkt in Österreich seit Jahren kontinuierlich. Zu beachten ist, dass gerade in dieser Gruppe der Preis oft unter dem der Rezeptgebühr liegt. Daher sind eventuell nicht alle Verordnungen in den Verbrauchsdaten enthalten. In der Gruppe der Makrolide, Linkosamide und Streptogramine kam es im Vergleich zu 2013 zu einem deutlichen Rückgang des Verbrauchs. Verantwortlich dafür ist vor allem die Gruppe der Makrolide (von 4,1 Verordnungen auf 3,5 Verordnungen 2014). Der Verbrauch der Sulfonamid-Trimethoprim-Präparate ist bis 2006 kontinuierlich gesunken und blieb bis 2013 stabil bei 0,3 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen. 2014 war ein leichter Rückgang auf 0,2 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Auch in dieser Gruppe liegt der Preis unter dem der Rezeptgebühr, weshalb eventuell nicht alle Verordnungen in den Verbrauchsdaten enthalten sind. Der Verbrauch von Chinolonen stieg bis 2004 deutlich und blieb in den letzten Jahren stabil. 2014 ist der Verbrauch von 2,2 auf 2,0 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag gesunken. Den Hauptanteil des Verbrauchs bilden hierbei Ciprofloxacin und Moxifloxacin. 5 Zusammenfassung Neisseria meningitidis Aus der Nationalen Referenzzentrale für Meningokokken – Resistenzbericht Neisseria meningitidis (S. 102) Im Jahr 2014 erhielt die Nationale Referenzzentrale für Meningokokken (NRZM) 49 rekultivierbare MeningokokkenIsolate, davon 26 von invasiven Erkrankungen. Die Serogruppenverteilung aller Isolate ergab folgendes Bild: 45% Serogruppe B, 25% polyagglutinable (PA) Isolate, 12% Serogruppe Y, 8% Serogruppe C, 4% Serogruppe W, 4% Serogruppe Z und 2% Serogruppe X. Gemäß den EUCAST-Richtlinien waren 6 Stämme, darunter 2 von invasiven Erkrankungen, als resistent gegenüber Penicillin einzustufen. 15 Stämme zeigten eine verminderte Resistenz gegenüber Penicillin. Ein Stamm war als resistent gegenüber Rifampicin einzustufen. Für die Antibiotika Ciprofloxacin und Ceftriaxon wurden weder resistente noch vermindert empfindliche Meningokokkenstämme verzeichnet. Campylobacter Aus der Nationalen Referenzzentrale für Campylobacter – Resistenzbericht Campylobacter (S. 109) Im Jahr 2014 wurden in Österreich 6.520 Fälle von Campylobacteriose registriert (Datenquelle: Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten, Endgültiger Jahresbericht, Stand 31.03.2015). Untersuchungen von Isolaten aus Human- und Geflügelfleischproben (Huhn und Pute) ergaben bei C. jejuni und C. coli abermals eine hohe bzw. sehr hohe Resistenzrate für Tetrazykline bzw. Fluorochinolone. Die Fluorochinolon-Resistenz zeigte erstmals seit Jahren wieder einen weiteren deutlichen Anstieg und betrug 71% (C. jejuni) bzw. 80,4% (C. coli) bei Humanisolaten und 71,6% (C. jejuni) bzw. 88,9% (C. coli) bei Isolaten aus Hühnerfleisch. Die Makrolid-Resistenz war weiterhin niedrig und vorwiegend in C. coli feststellbar. Resistenz gegen Fluorochinolonen ist die häufigste Antibiotika-Resistenz bei Campylobacter spp., gefolgt von Resistenz gegenüber Ampicillin und Tetrazyklinen. Resistenz gegenüber drei oder mehr Antibiotikaklassen wurde vorwiegend bei C. coli beobachtet. Salmonella Aus der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen – Resistenzbericht Salmonella (S. 123) Im Jahr 2014 wurde an der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen (NRZS) im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme der Anzahl der eingesandten humanen Erstisolate um 14,8% registriert. Dieser Anstieg war hauptsächlich durch zwei bundesländer-übergreifende Ausbrüche von S. Stanley im Frühjahr 2014 und von S. Enteritidis PT14b im Sommer/Herbst 2014 bedingt. Die Resistenzraten gegenüber den von der NRZS getesteten Antibiotika sind in Österreich in den letzten Jahren durchwegs gestiegen. Auch 2014 lagen die Resistenzraten gegenüber mehreren Antibiotika (Ampicillin, Sulfonamide, Tetracyclin) über 10%. Ursache dafür war vor allem das gehäufte Auftreten von multiresistenten S. Typhimurium- (z.B. DT104L, DT120), S. Infantis- und S. Kentucky-Stämmen. Aufgrund des gehäuften Vorkommens von Nalidixinsäure/Low-Level Ciprofloxacin resistenten S. Stanley-, S. Enteritidis- und S. Infantis-Isolaten lag auch die Rate von Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure bzw. Low-Level Ciprofloxacin deutlich über 10%. Resistenzen gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen (Cefotaxim bzw. Ceftazidim) sowie gegenüber High-Level Ciprofloxacin traten nach wie vor nur sehr vereinzelt auf. Die Resistenzraten der Salmonella-Isolate aus dem nichthumanen Bereich lagen teilweise deutlich höher als bei humanen Salmonella-Stämmen. Shigella Aus der Nationalen Referenzzentrale für Shigella – Resistenzbericht Shigellen (S. 139) Im Jahr 2014 wurden in Österreich insgesamt 75 Shigellose Fälle an die zuständigen Gesundheitsbehörden gemeldet. Die Zahl der an der Referenzzentrale eingelangten Shigella-Erstisolate betrug 76. Die Inzidenz lag bei 0,87 pro 100.000 EinwohnerInnen. Im Jahr 2013 wurde eine Inzidenz von 0,82 pro 100.000 EinwohnerInnen registriert. Die im Jahr 2014 vorherrschende Spezies war Shigella sonnei mit 76,3%. Es konnte nur ein Stamm identifiziert werden, welcher gegenüber allen getesteten antimikrobiellen Wirkstoffgruppen sensibel war. Bei 16 Isolaten konnte eine Resistenz gegenüber Ciprofloxacin nachgewiesen werden, bei insgesamt 22 Stämmen eine Resistenz gegenüber Nalidixinsäure. Weiters wurden 6 Shigella-Isolate als ESBL-Bildner identifiziert (7, 9%). 6 Zusammenfassung Yersinien Aus der Nationalen Referenzzentrale für Yersinien – Resistenzbericht Yersinien (S. 148) Im Jahr 2014 wurden 173 Erstisolate an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien eingesandt. Davon waren 160 Humanisolate, 13 stammten aus Lebensmittelproben. Von den 160 humanen Stämmen konnten 113 als pathogene und 47 als apathogene Isolate identifiziert werden. Bei den pathogenen Isolaten wurden 111 Stämme als Y. enterocolitica identifiziert, bei den restlichen zwei Fällen wurde Y. pseudotuberculosis nachgewiesen. Die Inzidenz der durch die Referenzzentrale kulturell bestätigten Fälle lag im Jahr 2014 bei 1,3 pro 100.000 EinwohnerInnen. Das Resistenzverhalten der pathogenen Yersinien zeigte keine Auffälligkeiten – 11 Y. enterocolitica-Isolate waren resistent gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure. Mycobacterium tuberculosis Aus der Nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose – Resistenzbericht Tuberkulose (S. 154) Im Jahr 2014 wurden an der nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose 20 Fälle (alle mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit) von multiresistenter (MDR)-Tuberkulose (inklusive 2 Fällen von extrem-arzneimittel-resistenter (XDR)-Tuberkulose) bestätigt. Neisseria gonorrhoeae Aus der Nationalen Referenzzentrale für Gonokokken – Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae (S. 164) Die Zunahme von Neisseriea gonorrhoeae (NG) mit reduzierter antimikrobieller Empfindlichkeit stellte eine ernsthafte Bedrohung für die Kontrolle der Gonorrhoe in Europa dar. Im Rahmen eines Projektes zur Qualitätssicherung am STDAmbulatorium Wien wurde im Jahr 2013 das Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene (IMED, Wien), AGES mit der Validierung der am STD-Ambulatorium durchgeführten antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung von Neisseria gonorrhoeae bei SexarbeiterInnen beauftragt. Bei allen 106 Isolaten wurde an der Abteilung für Bakteriologie, IMED Wien, die antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung mittels Epsilon-Test durchgeführt. Alle 106 getesteten Isolate waren Cefixim-sensibel. Ceftriaxon-Resistenz wurde bei 1 der 106 Isolate (1%) festgestellt. 67% der Isolate (71/106) waren gegenüber Ciprofloxacin resistent, 32% (34/106) gegenüber Benzylpenicillin, 8% (9/106) gegenüber Azithromycin und 60% (64/106) gegenüber Tetracyclin. Die Häufigkeit der Resistenz gegenüber Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Azithromycin und Tetracyclin bei aus klinischen Proben von Klienten der STI-Ambulanz Wien zwischen März 2014 und August 2015 isolierten Neisseria gonorrhoeae entsprach dem europäischen Trend. Erfreulicherweise wurde keine Cefixim-Resistenz festgestellt und es wurde nur 1 Isolat mit Ceftriaxon-Resistenz isoliert. Antibiotikaresistenz bei ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien – Daten aus dem Veterinärbereich, 2014 Aus der AGES – Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Abteilung Statistik, Fachbereich Daten, Statistik und Risikobewertung (S. 232) In Österreich wurden repräsentative Stichproben aller geschlachteter Masthühner- und Putenherden auf C. jejuni und E. coli untersucht. C. jejuni-Isolate aus 193 Hühnerherden und 73 Putenherden wurden auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Vollständige Empfindlichkeit gegenüber den 9 ausgetesteten Antibiotika wiesen 19,7% der Hühnerisolate und 20,6% der Putenisolate auf. Beide Geflügelpopulationen zeigten ein ähnliches Resistenzmuster, jedoch wurden bei den Hühnerisolaten höhere Resistenzanteile gegenüber Fluorchinolonen gemessen (Ciprofloxacin: 75,1% zu 63,0% und Nalidixinsäure: 67,9% zu 60,3%). Gegenüber Ampicillin und Tetracyclin fanden sich jedoch bei den Putenisolaten höhere Resistenzanteile (49,3% zu 35,8% und 35,6% zu 23,8%). Seit Bestehen des Monitorings (2004– 2014) zeigten sich bei Hühnerisolaten signifikant steigende Resistenzanteile gegenüber Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Ampicillin, im Betrachtungszeitraum 2010–2014 ergaben sich nur für die beiden Fluorchinolone signifikante steigende Tendenzen. C. jejuni von Puten wurden 2014 erstmalig untersucht, daher sind keine Aussagen zur Resistenzentwicklung möglich. Indikator-E. coli von 176 Masthühnerherden und 125 Putenherden wurden gegenüber 14 antimikrobiellen Substanzen ausgetestet. 21,0% der Isolate von Hühnern und 30,0% der Isolate von Puten wiesen keinerlei erworbene Resistenzen gegenüber den ausgetesteten Antibiotika auf. Bei den Hühnerisolaten lagen wiederum höhere Resistenzanteile 7 Zusammenfassung gegenüber Ciprofloxacin (60% zu 28%), Nalidixinsäure (57% zu 18%) sowie Sulfamethoxazol (33% zu 19%) und Trimethoprim (23% zu 12%) vor als bei Putenisolaten. Bei den Putenisolaten wurden höhere Resistenzanteile gegenüber Ampicillin (48% zu 28%) und Tetracyclin (41% zu 29%) nachgewiesen; gegenüber den übrigen Antibiotika waren die Resistenzanteile von beiden Tierpopulationen vergleichbar. Seit 2010 haben die Resistenzanteile bei den Hühnerisolaten gegenüber den Fluorchinolonen signifikant abgenommen, seit 2012 kann diese Tendenz auch bei Resistenzen gegenüber Sulfamethoxazol beobachtet werden. Puten wurden 2014 erstmalig untersucht. Die gesamten Populationen an kommerziellen Legehennen, Masthühnern und Putenherden werden auf Salmonellen überwacht. Dabei wurden 45 Salmonella-Isolate von Legehennen, 113 von Masthühnern und 14 von Puten isoliert. 55,6% der Isolate von Legehennen, 29,2% von Masthühnern und 7,1% von Puten verhielten sich gegenüber den 14 ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen sensitiv. Die Zunahme von Resistenzanteilen bei allen Geflügelpopulationen korrespondierte mit dem Auftreten bestimmter Serotypen wie S. Infantis, S. Typhimurium inklusive der monophasischen Variante, S. Mbandaka, S. Saintpaul und S. Stanley und dem Rückgang an Serotypen wie z. B. dem voll empfindlichen S. Montevideo. Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von Salmonella spp. lassen sich nur schwer bestimmen, da die Resistenzen in erster Linie an das Vorkommen bestimmter Serotypen gekoppelt sind. European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption (ESVAC) Aus der AGES – Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Fachbereich Daten, Statistik und Risikobewertung (S. 326) Im Jahr 2013 wurden in Österreich 54,98 Tonnen (t) antimikrobiell wirksame Substanzen zur Behandlung von Rindern, Schweinen, Geflügel, Schafen und Ziegen von pharmazeutischen Unternehmen und Pharmagroßhändlern in Verkehr gebracht. Dies entspricht einer Steigerung von 3,3 % gegenüber dem Jahr 2012 (siehe Tabelle 1). Der Großteil dieser Wirkstoffmenge (52,40 Tonnen, 95,3 %) war für systemische Behandlungen (ATCVet Code QJ01) bestimmt. Die oral anzuwendenden Präparate – diese Gruppe umfasst Pulver, Lösungen, Tabletten und Pasten – lagen mit 45,28 Tonnen (82,4 %) wiederum weit vor den anderen Anwendungsformen. Die parenteral anzuwendenden Präparate lagen mit 5,26 Tonnen (9,6 %) an zweiter Stelle, gefolgt von den Prämixen mit 2,91 Tonnen (5,3 %). Bei den systemisch eingesetzten Antibiotika entfiel 2013 mehr als die Hälfte (58,4 %) auf die Wirkstoffgruppe der Tetrazykline, gefolgt von der Wirkstoffgruppe der Penizilline mit extended Spektrum, den Sulfonamiden und den Makroliden. Erwinia amylovora Aus der AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Bereich Ernährungssicherung, Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion (S. 348) Die im Rahmen dieser Überwachung der getesteten E. amylovora-Isolate aus mit Streptomycin behandelten Kernobstanlagen zeigen derzeit noch keine Resistenzbildung gegenüber Streptomycin. Im Vergleich zu WildtypIsolaten aus unbehandelten Kernobstanlagen bzw. von Einzelwirtspflanzen war auch bei der Verteilung der Minimalen Hemmkonzentrationen keine Veränderung des Sensitivitätsbereiches erkennbar. Informationen zu Hefe- und Schimmelpilzen und zu den Ergebnissen der HIV-Kohortenstudie finden Sie im Resistenzbericht Hefepilze (S. 173), im Resistenzbericht Schimmelpilze (S. 195), im Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie – Teil 1: Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in Österreich (S. 202) und zu Teil 2: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie (S. 213). 8 Übersicht Beiträge, AutorInnen und ReviewerInnen ÜBERSICHT BEITRÄGE, AUTOR/INNEN UND REVIEWER/INNEN Beiträge Antibiotikaresistenz bei ausgewählten invasiven Infektionserregern AutorInnen/Co-AutorInnen a in in Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter ReviewerInnen MMag.a Sigrid Metz-Gercek OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell Gerhard Fluch Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter Resistenzbericht Neisseria meningitidis Dr. Georg Steindl Dr. Christian Kornschober Resistenzbericht Campylobacter Dr.in Sandra Jelovcan Dr. Christian Kornschober Resistenzbericht Salmonella Dr. Christian Kornschober PD Dr. Burkhard Springer Resistenzbericht Shigellen Mag.a Dr.in Ingeborg Lederer Dr. Christian Kornschober Resistenzbericht Yersinien Resistenzbericht Tuberkulose Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae in Dr. Shiva Pekard-Amenitsch Dr. Christian Kornschober PD Dr.in Daniela Schmid, M.Sc. Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger PD Mag. Dr. Alexander Indra PD Dr.in Daniela Schmid, MSc Alexander Spina, MPH Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter Dr.in Steliana Huhulescu Dr.in Marianne Emri-Gasperlmair Univ.-Prof. Dr. Michael Binder Resistenzbericht Hefepilze Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Willinger Univ.-Prof.in Dr.in Cornelia Lass-Flörl Resistenzbericht Schimmelpilze Univ.-Prof.in Dr.in Cornelia LassFlörl Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Willinger Dr.in Maria Aigner Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie Mag.a Stefanie Strickner in Teil 1: Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in Dr. Gisela Leierer Österreich Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie Mag.a Stefanie Strickner Teil 2: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie Dr.in Gisela Leierer Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Puchhammer-Stöckl Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Puchhammer-Stöckl Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle Eine flächendeckende Erhebung zum Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien in der österreichischen Nutztierpopulation Dr. med. vet. Peter Much Bakk. Hao Sun Ao. Univ.-Prof.in Dr.in med. vet Friederike Hilbert, Dipl. ECVPH European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption Univ.-Doz. DI Dr. Klemens Fuchs MR Dr.in Elfriede Österreicher (ESVAC) Mag. Reinhard Fuchs ESAC-Net – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter Network Resistenzbericht Erwinia amylovora OA Dr. Andreas Maieron Gerhard Fluch Mag.a Helga Reisenzein DI Ulrike Persen 9 Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger Inhaltsverzeichnis Gesamt AURES 2014 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S G E S A M T VORWORT .........................................................................................................................................................................................3 ZUSAMMENFASSUNG ........................................................................................................................................................................4 ÜBERSICHT BEITRÄGE, AUTOR/INNEN UND REVIEWER/INNEN ........................................................................................................9 EINLEITUNG .....................................................................................................................................................................................13 AUSGANGSLAGE ..............................................................................................................................................................................14 Antibiotikaresistenz bei ausgewählten invasiven bakteriellen Infektionserregern .........................................................................16 1 Zusammenfassung ...........................................................................................................................................................24 2 Abstract ...........................................................................................................................................................................25 3 EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick .........................................................................................................................26 4 Einleitung .........................................................................................................................................................................27 5 Die EARS-Net-Datenbasis .................................................................................................................................................28 6 Streptococcus pneumoniae ..............................................................................................................................................31 7 Staphylococcus aureus .....................................................................................................................................................39 8 Escherichia coli.................................................................................................................................................................43 9 Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium ............................................................................................................55 10 Klebsiella pneumoniae .....................................................................................................................................................61 11 Pseudomonas aeruginosa ................................................................................................................................................71 12 Acinetobacter sp. .............................................................................................................................................................84 13 Referenzen .......................................................................................................................................................................87 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger ................................................................................................ 88 1 Zusammenfassung ...........................................................................................................................................................90 2 Abstract ...........................................................................................................................................................................90 3 Einleitung .........................................................................................................................................................................91 4 Methodik .........................................................................................................................................................................91 5 Ergebnisse ........................................................................................................................................................................93 6 Referenzen .....................................................................................................................................................................101 Resistenzbericht Neisseria meningitidis ........................................................................................................................................102 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................104 2 Abstract .........................................................................................................................................................................104 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................104 4 Methodik .......................................................................................................................................................................104 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................105 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................107 7 Referenzen .....................................................................................................................................................................108 Resistenzbericht Campylobacter ...................................................................................................................................................109 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................111 2 Abstract .........................................................................................................................................................................111 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................111 4 Methodik .......................................................................................................................................................................111 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................112 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................122 7 Referenzen .....................................................................................................................................................................122 Resistenzbericht Salmonella ..........................................................................................................................................................123 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................125 2 Abstract .........................................................................................................................................................................125 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................125 4 Methodik .......................................................................................................................................................................125 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................126 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................137 Resistenzbericht Shigellen .............................................................................................................................................................139 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................141 2 Abstract .........................................................................................................................................................................141 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................141 4 Methodik .......................................................................................................................................................................141 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................142 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................147 7 Referenzen .....................................................................................................................................................................147 Resistenzbericht Yersinien .............................................................................................................................................................148 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................150 2 Summary ........................................................................................................................................................................150 3 Methoden ......................................................................................................................................................................150 4 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................150 5 Diskussion ......................................................................................................................................................................153 10 Inhaltsverzeichnis Gesamt AURES 2014 6 Referenzen .....................................................................................................................................................................153 Resistenzbericht Tuberkulose 2014 ...............................................................................................................................................154 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................156 2 Summary ........................................................................................................................................................................156 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................156 4 Methodik .......................................................................................................................................................................156 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................157 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................162 7 Referenzen .....................................................................................................................................................................163 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae .......................................................................................................................................164 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................166 2 Abstract .........................................................................................................................................................................166 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................166 4 Methodik .......................................................................................................................................................................167 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................167 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................172 7 Referenzen .....................................................................................................................................................................172 Resistenzbericht Hefepilze ............................................................................................................................................................173 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................175 2 Abstract .........................................................................................................................................................................175 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................175 4 Methodik .......................................................................................................................................................................176 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................177 6 Interpretation ................................................................................................................................................................ 192 7 Diskussion ......................................................................................................................................................................193 8 Referenzen .....................................................................................................................................................................193 Resistenzbericht Schimmelpilze ....................................................................................................................................................195 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................197 2 Abstract .........................................................................................................................................................................197 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................197 4 Methodik .......................................................................................................................................................................198 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................198 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................200 7 Referenzen .....................................................................................................................................................................201 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie Teil 1: Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in Österreich .........................................................................................................................................................................202 1 Zusammenfassung/Abstract ..........................................................................................................................................204 2 Einleitung .......................................................................................................................................................................205 3 Methodik .......................................................................................................................................................................205 4 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................207 5 Interpretation und Diskussion .......................................................................................................................................212 6 Referenzen .....................................................................................................................................................................212 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie Teil 2: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie .........213 1 Zusammenfassung/Abstract ..........................................................................................................................................215 2 Einleitung .......................................................................................................................................................................216 3 Methodik .......................................................................................................................................................................216 4 Ergebnisse: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie ...............................................................................217 5 Interpretation und Diskussion .......................................................................................................................................231 6 Referenzen .....................................................................................................................................................................231 Antibiotikaresistenz bei ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien .......................................................................232 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................241 2 Abstract .........................................................................................................................................................................241 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................242 4 Methodik .......................................................................................................................................................................244 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................256 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................324 7 Referenzen .....................................................................................................................................................................324 European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption (ESVAC) ...................................................................................326 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................328 2 Abstract .........................................................................................................................................................................328 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................328 4 Methodik .......................................................................................................................................................................328 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................329 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................331 7 Referenzen .....................................................................................................................................................................332 11 Inhaltsverzeichnis Gesamt AURES 2014 ESAC-Net – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network ................................................................................333 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................335 2 Abstract .........................................................................................................................................................................335 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................336 4 Methodik .......................................................................................................................................................................336 5 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................337 6 Referenzen .....................................................................................................................................................................347 Resistenzbericht Erwinia amylovora..............................................................................................................................................348 1 Zusammenfassung .........................................................................................................................................................350 2 Abstract .........................................................................................................................................................................350 3 Einleitung .......................................................................................................................................................................350 4 Methodik .......................................................................................................................................................................352 5 Ergebnisse und Interpretation .......................................................................................................................................353 6 Diskussion ......................................................................................................................................................................355 7 Referenzen .....................................................................................................................................................................355 12 Einleitung EINLEITUNG Der vorliegende Bericht AURES 2014 ist, wie bereits die Berichte der Vorjahre (2004-2013), aus der intersektoralen Zusammenarbeit im Human-, Veterinär- und Lebensmittelbereich hervorgegangen. Dabei werden die in den einzelnen Bereichen getrennt aufbereiteten Informationen über eine im Bundesministerium für Gesundheit etablierte AMR-Plattform (AMR = antimikrobielle Resistenz) zusammengeführt. Diese Vorgangsweise soll die Effizienz der Zusammenarbeit der beiden bereits seit Jahren tätigen Arbeitsgruppen für Antibiotikaresistenz-Überwachung (ISCM und BKZoon) im Bundesministerium für Gesundheit noch besser koordinieren. Die zwei Arbeitsgruppen wurden zur sektorübergreifenden Bearbeitung des Themas „Antibiotikaresistenz“ eingerichtet und setzen sich aus Fachleuten der Bereiche Human- und Veterinärmedizin sowie des Lebensmittelbereichs zusammen. Die Arbeitsgruppe ISCM wird durch das BMG, vertreten durch Frau DDr. Reinhild Strauß (Abt. III/1), koordiniert und von Frau Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter in ihrer Funktion des „Intersectoral Coordination Mechanism“ (ISCM) geleitet. Die Koordination und Leitung der zweiten Arbeitsgruppe obliegt Frau Dr. Elfriede Österreicher im Auftrag der Bundeskommission für Zoonosen (BKZoon). Einschränkungen oder einer Erklärung von Datenquellen, dienlich ist. Eine umfassende Interpretation der Daten ist im AURES nicht vorgesehen. Ebenso wird die Ableitung von Strategien und Maßnahmen aus den berichteten Daten an anderer Stelle erfolgen und ist nicht Ziel des AURES. Als Beispiel für eine diesbezügliche Veröffentlichung kann auf den im November 2013 vom Bundesministerium für Gesundheit publizierten Nationalen Aktionsplan zur Antibiotikaresistenz (NAP-AMR) verwiesen werden (siehe www.bmg.gv.at). Die Daten der vom Bundesministerium für Gesundheit ernannten Nationalen Referenzzentren bzw. –labore und der jeweiligen Projekte sind in eigenen Kapiteln dargestellt. Diese Vorgangsweise wurde gewählt, mit welchen bei der Datenerhebung gearbeitet wurde, zu berücksichtigen. Bei den dargestellten Daten handelt es sich um separate Erhebungen mit teilweise unterschiedlichen Zielsetzungen. Ein direkter Vergleich der gewonnen Daten aus den Bereichen Veterinärund Humanmedizin ist aufgrund der Anwendung unterschiedlicher Testverfahren bzw. Labormethoden sowie antimikrobieller Grenzwerte (epidemiologische Cut-offs und klinische Grenzwerte) nur eingeschränkt möglich. Die Integration der verschiedenen Datenbestände sowie die gemeinsame Auswertung und Interpretation ist derzeit in Planung. Ziel des AURES 2014 ist die nachhaltige und vergleichbare Darstellung bestehender repräsentativer Daten zur antimikrobiellen Resistenz und zum Verbrauch antimikrobieller Substanzen für Österreich. Die dargestellten Daten werden nur insofern mit Kommentaren und Interpretationen versehen, als es einer besonderen Erläuterung, etwa von Der AURES 2014 stellt Daten für eine fachliche Diskussion bereit und soll in weiterer Folge zur Optimierung des Einsatzes antimikrobieller Substanzen in Österreich beitragen. 13 Ausgangslage AUSGANGSLAGE Antibiotika werden schon seit Jahrzehnten zur Behandlung und Verhütung von Infektionskrankheiten und Infektionen eingesetzt. Die Verwendung antimikrobieller Mittel hat in hohem Maße zur Verbesserung des Gesundheitszustandes von Mensch und Tier beigetragen. Antibiotika sind in der modernen Medizin und Verfahren unverzichtbar; Transplantationen, Chemotherapien gegen Krebs oder orthopädische Chirurgie könnten ohne ihren Einsatz nicht durchgeführt werden. Mit ihrem breiten Einsatz geht jedoch auch ein zunehmendes Vorkommen von resistenten Mikroorganismen einher. Die EU-GesundheitsministerInnen verabschiedeten im Jahr 2012 eine Erklärung, in der betont wird, dass diese zunehmende Antibiotikaresistenz ein in Europa und weltweit wachsendes Gesundheitsproblem für Mensch und Tier ist, das zu begrenzten oder unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten führt und somit die Lebensqualität mindert [1]. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Jahr 2011 für den World Health Day am 7. April das Thema „Antimicrobial resistance: no action today, no cure tomorrow” gewählt [2]. Seit 2008 findet auf Initiative des Europäischen Parlaments alljährlich am 18. November der Europäische Antibiotikatag mit dem Ziel, die Bevölkerung und Fachkreise über den umsichtigen Einsatz von antimikrobiell wirksamen Substanzen zu informieren, statt. Zudem wurde das Problem der antimikrobiellen Resistenz von der Europäischen Kommission in ihrem Arbeitsprogramm 2015 als "Key Priority" (von höchster Dringlichkeit) verankert [3]. Das Thema Antibiotikaresistenzen wurde 2015 beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau, Deutschland, besprochen. Der globale Aktionsplan der WHO soll unterstützt werden. Die G7-Staaten wollen den "One-Health"-Ansatz beachten [4] In der Humanmedizin werden die Verwendung von antibakteriellen Wirkstoffen für die Behandlung viraler Infektionen, der ungerechtfertigte Einsatz von Substanzen mit einem extrem breiten Wirkspektrum, ein zu langer „prophylaktischer“ Antibiotikaeinsatz bei chirurgischen Eingriffen und der Einsatz von Antibiotika bei bloßer Kolonisierung (und nicht Infektion) des Patienten/der PatientIn als die wesentlichen Ursachen des Resistenzproblems angesehen. Zudem tragen PatientInnen (bei Kindern deren Eltern) mit Therapieforderungen zur missbräuchlichen Verwendung von Antibiotika bei. Der kausale Zusammenhang von Antibiotikaeinsatz und Resistenzentstehung bei Bakterien kann sowohl für Infektionen bei PatientInnen niedergelassener ÄrztInnen als auch für nosokomiale Infektionen belegt werden [5]. Bereits in der Empfehlung des Rates vom 15. November 2001 zur umsichtigen Verwendung antimikrobieller Mittel in der Humanmedizin wurden die Mitgliedstaaten aufgefordert sicherzustellen, dass spezifische Strategien für die umsichtige Verwendung antimikrobieller Mittel vorhanden sind und mit dem Ziel umgesetzt werden, die Zunahme der gegenüber diesen Mitteln resistenten Mikroorganismen zu beschränken [6]. Bestrebungen, die Resistenzentwicklung durch einen vernünftigen Antibiotikaeinsatz im niedergelassenen Bereich zu reduzieren, finden sich europaweit [7]. Die Bemühungen richten sich hierbei vor allem auf den Verzicht von Antibiotikaeinsatz bei der Behandlung viraler Infekte. Die Tatsache, dass nicht überall in Österreich mikrobiologische Diagnostik in hoher Qualität zur Verfügung steht, erschwert dem Arzt/derÄrztin in vielen Fällen eine klare Differenzierung behandlungsbedürftiger Infektionen von solchen, die keiner antimikrobiellen Therapie bedürfen; darüber hinaus kann initial oft nur eine sehr breite antimikrobielle Therapie erfolgen. Daraus resultieren ein unnötiger Antibiotikaeinsatz und die bevorzugte Verwendung von Substanzen mit einem extrem breiten Wirkspektrum– beides Faktoren, die aufgrund des immanenten Selektionsdrucks die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen fördern. Aufgrund der verbesserten Behandelbarkeit von viralen Erkrankungen erlangen auch medikamentenresistente Viren zunehmend Bedeutung. Die größte Gefährdung durch medikamentenresistente Viren besteht derzeit bei der HIVInfektion. Hier kann es zu einer eingeschränkten oder fehlenden Wirksamkeit der antiretroviralen Therapie sowohl bei bereits in Behandlung stehenden PatientInnen als auch bei Personen, die sich mit diesen resistenten Viren infizieren, kommen. In Krankenhäusern, und hier vor allem auf den Intensivstationen, stellen multiresistente Krankenhauskeime bereits ein alltägliches Problem dar. Die Kombination „abwehrgeschwächte“ PatientInnen, intensiver und lang andauernder Antibiotikaeinsatz sowie Keimübertragungen von PatientIn zu PatientIn führt zum Auftreten von Infektionen mit multiresistenten Erregern, die manchmal einer antibiotischen Therapie nicht mehr zugänglich sind. Im Dokument „WHO Global Strategy for Containment of Antimicrobial Resistance“ werden Krankenhäuser von der Weltgesundheitsorganisation als „a critical component of the antimicrobial resistance problem worldwide“ bezeichnet [8]. Wenngleich unverändert gilt, dass „most of the problems with resistance in human medicine are correlated to use of antimicrobials in humans“, so steht heute auch außer Frage, dass im Bereich der tierischen Lebensmittel die Frage Antibiotikaresistenz ebenfalls Bedeutung hat [9, 10]. Das Panel on Biological Hazards (BIOHAZ) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat schon im Jahr 2008 die Erarbeitung und Implementierung spezifischer Maßnahmen zur Kontrolle von rohem Geflügel-, Schweine- und Rindfleisch empfohlen, wobei Maßnahmen zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz als prioritär eingestuft wurden [11]. Im Veterinärbereich werden in Österreich bereits seit 2004 verpflichtend Monitorings zur Prävalenz von Zoonosen und ausgewählten Zoonoseerregern sowie 14 Ausgangslage deren Empfindlichkeiten gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen in der Nutztierpopulation Österreichs (in Form von randomisierten Stichprobenplänen bei gesunden geschlachteten Tieren – Rind, Schwein, Geflügel) durchgeführt [12]. Auch die OIE (Weltorganisation für Tiergesundheit) hat zum Schutz der Tiergesundheit und der Lebensmittelsicherheit Empfehlungen zur Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz entwickelt [13]. So bestehen bezüglich des Monitorings der Antibiotikaresistenz und des Erfassens von Antibiotika-Mengenströmen Vorgaben zur Harmonisierung von nationalen Programmen, Empfehlungen zum verantwortungsvollen Gebrauch von Antibiotika in der Veterinärmedizin und zur Risikobewertung der Antibiotikaresistenz bei der Anwendung an Tieren sowie für Labormethoden zum Nachweis von Antibiotikaresistenzen. Die zunehmende Antibiotikaresistenz humanpathogener Erreger stellt heute ein Problem dar, welches von allen beteiligten Bereichen (Humanmedizin, Veterinärmedizin, primäre Tierproduktion, Lebensmittelverarbeitung und Lebensmittelzubereitung, VerbraucherInnen) die Bereitschaft erfordert, in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich die Verantwortung dafür wahrzunehmen, dass die Entstehung und die Weiterverbreitung von antimikrobieller Resistenz hintan gehalten wird. Die Weltgesundheitsversammlung (engl. World Health Assembly, WHA) als höchstes Entscheidungsorgan der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedete am 25. Mai 2015 eine Resolution, in der alle WHO-Mitgliedstaaten aufgefordert werden, binnen zwei Jahren (bis Jahr 2017) konkrete nationale Aktionspläne zur Bekämpfung des Problems der antimikrobiellen Resistenz zu entwickeln; "Ensure sustainable investment in countering AMR" ist dabei eines von fünf vorgegebenen Zielen [14]. Koordinierte Maßnahmen zur Hintanhaltung der Verbreitung antimikrobieller Resistenzen erfordern SurveillanceSysteme. Nur so ist es möglich, zu beurteilen, wie lokale und globale Resistenzsituationen auf einen geänderten Antibiotikaeinsatz und neue Infektionskontrollmaßnahmen reagieren. Im Humanbereich nehmen viele österreichische Krankenanstalten am Europäischen System zur Überwachung von Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen („European Antimicrobial Resistance Surveillance Network“ [EARS-Net]) und am „European Surveillance of Antibiotic Consumption Network“ (ESAC-Net) teil. EARS-Net und ESAC-Net sind von der Gemeinschaft initiierte und in ihrer Bedeutung durch den EU-Rat bestätigte Überwachungsprogramme, in deren Rahmen normierte, harmonisierte und vergleichbare humanmedizinische Daten zu den Resistenzen gegenüber bakteriellen Krankheitserregern bzw. der Verwendung von Antibiotika gesammelt werden [1]. Der vorliegende Resistenzbericht stellt die im Rahmen der österreichweiten Resistenzüberwachung ermittelten Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung. Referenzen [1] Rat der Europäischen Union (2012) Schlussfolgerungen des Rates vom 22. Juni 2012 zu den Auswirkungen der Antibiotikaresistenz in der Human- und Tiermedizin – Die Initiative „Eine Gesundheit“ (2012/C 211/02). http: //eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ: C: 2012: 211: 0002: 0005: DE: PDF [2] World Health Organization (2011) World Health Day – 7 April 2011: Antimicrobial resistance: no action today, no cure tomorrow. http: //www.who.int/world-health-day/2011/en/index.html [3] EU Public Health Programme – Work Plan for 2015. ANNEX I TO VII, ANNEX I Public Health programme – Work Programme for 2015 [4] Zitat: Abschlusserklärung G7-Gipfel, 7.– 8. Juni 2015. https://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/G8_G20/2015-06-08-g7-abschlussdeu.pdf?__blob=publicationFile&v=4 [5] Andersson DI, Hughes D (2010) Antibiotic resistance and its cost: is it possible to reverse resistance? Nature Reviews Microbiology 8: 260–271. [6] Rat der Europäischen Union (2002) Empfehlung des Rates vom 15. November 2001 zur umsichtigen Verwendung antimikrobieller Mittel in der Humanmedizin (2002/77/EG). Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften L34 vom 5.2.2002; 13–16. [7] Allerberger F, Gareis R, Jindrák V, Struelens MJ (2009) Antibiotic stewardship implementation in the European Union: The way forward. Expert Rev Anti Infect Ther. 7: 1175–1183. [8] World Health Organization (2001) WHO Global Strategy for Containment of Antimicrobial Resistance. World Health Organization, Switzerland. http://www.who.int/csr/resources/publications/drugresist/WHO_CDS_CSR_DRS_2001_2_EN/en/ [9] COMMITTEE FOR MEDICINAL PRODUCTS FOR VETERINARY USE (CVMP) 2006. Infections in humans with fluoroquinolone and macrolide resistant Campylobacters have resulted in increased risk of hospitalisation and complications. EMEA. http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Other/2009/10/WC500005173.pdf 15 Ausgangslage [10] World Health Organization (1997) The Medical Impact of the use of antimicrobials in food animals. Report of a WHO Meeting, Berlin, Germany, 13–17 October 1997, WHO/EMC/ZOO/97.4. http://whqlibdoc.who.int/hq/1997/WHO_EMC_ZOO_97.4.pdf [11] EFSA Panel on Biological Hazards (BIOHAZ) Panel (2008) Food borne antimicrobial resistance as a biological hazard – Scientific Opinion of the Panel on Biological Hazards. Question No EFSA-Q–2007-089. http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/doc/765.pdf [12] EUROPÄISCHES PARLAMENT und RAT DER EUROPÄISCHEN UNION (2003) Richtlinie 2003/99/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. November 2003 zur Überwachung von Zoonosen und Zoonoseerregern und zur Änderung der Entscheidung 90/424/EWG des Rates sowie zur Aufhebung der Richtlinie 92/117/EWG des Rates. Amtsblatt der Europäischen Union 325: 31–40 [13] Vose D, Acar J, Anthony F, Franklin A, Gupta R, Nicholls T, Tamura Y, Thompson S, Threlfall EJ, van Vuuren M, White DG, Wegener HC, Costarrica ML (2001) Antimicrobial resistance: risk analysis methodology for the potential impact on public health of antimicrobial resistant bacteria of animal origin. Rev Sci Tech. 20: 811–827. [14] World Health Assembly addresses antimicrobial resistance, immunization gaps and malnutrition. New release 25 MAY 2015 GENEVA http://www.who.int/mediacentre/news/releases/2015/wha-25-may-2015/en/ 16 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Antibiotikaresistenz bei ausgewählten invasiven bakteriellen Infektionserregern Daten aus dem Humanbereich Eine Aktivität des Nationalen Referenzzentrums für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz im Rahmen der Teilnahme am European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net) a Ansprechpersonen in in Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter Gerhard Fluch Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz Fadingerstr. 1 4020 Linz E-Mail: [email protected] www.referenzzentrum.at a AutorInnen in in Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter Gerhard Fluch Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz Fadingerstr. 1 4020 Linz a Review MMag. Sigrid Metz-Gercek Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin Fadingerstr. 1 4020 Linz und OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell Zentrum für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg Müllner Hauptstr. 48 5020 Salzburg 16 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network I N H A L T S V E R Z E I C H N I S European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net) ...........................................................................................24 1 Zusammenfassung ..............................................................................................................................................................24 2 Abstract ...............................................................................................................................................................................25 3 EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick ............................................................................................................................26 4 Einleitung ............................................................................................................................................................................27 4.1 Ziel des Netzwerks ...........................................................................................................................................................27 4.2 Geschichte des Netzwerks ...............................................................................................................................................27 4.3 Netzwerkabdeckung in Österreich und Europa ...............................................................................................................27 4.4 Methodik .........................................................................................................................................................................27 5 Die EARS-Net-Datenbasis ....................................................................................................................................................28 5.1 Teilnehmende Laboratorien ............................................................................................................................................28 Meldungen in EARS-Net nach Erregern ...........................................................................................................................29 5.2 5.3 Geografische Verteilung der gemeldeten Erregerdaten ..................................................................................................29 6 Streptococcus pneumoniae .................................................................................................................................................31 6.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................31 6.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................31 6.2.1 Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .............................................................................31 6.2.2 Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter ..................................................................................31 6.3 Streptococcus pneumoniae und Penicillin .......................................................................................................................32 6.3.1 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich Österreich gesamt ..........................................................33 6.3.2 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Altersgruppen ........................................................33 6.3.3 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung ...........................................34 6.3.4 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich im europäischen Vergleich .............................................34 6.4 Streptococcus pneumoniae und Makrolide .....................................................................................................................35 6.4.1 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich Österreich gesamt ........................................................35 6.4.2 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Altersgruppen ......................................................36 6.4.3 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Geschlecht ...........................................................36 6.4.4 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung .........................................37 6.4.5 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich im europäischen Vergleich ...........................................37 6.5 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Penicillin und Makrolide.....................................................................38 6.5.1 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Österreich gesamt........................................................................38 6.5.2 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz nach Altersgruppen .....................................................................38 6.5.3 Serotypen ..................................................................................................................................................................38 7 Staphylococcus aureus ........................................................................................................................................................39 7.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................39 7.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................39 7.2.1 Staphylococcus aureus nach Geschlecht ...................................................................................................................39 7.2.2 Staphylococcus aureus nach Geschlecht und Lebensalter.........................................................................................39 7.3 MRSA ...............................................................................................................................................................................40 7.3.1 MRSA-Raten – Österreich gesamt .............................................................................................................................40 7.3.2 MRSA-Raten nach Geschlecht und Lebensalter ........................................................................................................40 7.3.3 MRSA-Raten nach Altersgruppen ..............................................................................................................................41 7.3.4 MRSA-Raten nach Geschlecht ...................................................................................................................................41 7.3.5 MRSA-Raten nach Krankenhausabteilung .................................................................................................................41 7.3.6 MRSA-Raten nach Bundesländern .............................................................................................................................42 7.3.7 MRSA-Raten im europäischen Vergleich ...................................................................................................................42 7.4 Staphylococcus aureus und Vancomycin .........................................................................................................................43 8 Escherichia coli ....................................................................................................................................................................43 8.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................43 8.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................43 8.2.1 Escherichia coli nach Geschlecht ...............................................................................................................................43 8.2.2 Escherichia coli nach Geschlecht und Lebensalter ....................................................................................................44 8.3 Escherichia coli und Aminopenicilline ..............................................................................................................................44 8.3.1 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt ..............................................................................45 8.3.2 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Altersgruppen ............................................................................45 8.3.3 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Geschlecht ..................................................................................45 8.3.4 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Krankenhausabteilung ...............................................................46 8.3.5 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Bundesländern ...........................................................................46 8.3.6 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im europäischen Vergleich .................................................................46 8.4 Escherichia coli und Fluorochinolone ..............................................................................................................................47 8.4.1 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt ...............................................................................47 8.4.2 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen .............................................................................47 8.4.3 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht ..................................................................................48 8.4.4 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung ................................................................ 48 17 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 8.4.5 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ............................................................................48 8.4.6 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im europäischen Vergleich ..................................................................48 8.5 Escherichia coli und 3.-Generations-Cephalosporine ......................................................................................................49 8.5.1 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt .......................................................49 8.5.2 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen .....................................................50 8.5.3 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht ..........................................................50 8.5.4 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung ........................................50 8.5.5 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Bundesländern ....................................................51 8.5.6 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im europäischen Vergleich ..........................................51 8.5.7 ESBL bei Escherichia coli ............................................................................................................................................52 8.6 Escherichia coli und Aminoglykoside ...............................................................................................................................52 8.6.1 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt ................................................................................53 8.6.2 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen ..............................................................................53 8.6.3 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht ...................................................................................53 8.6.4 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung .................................................................54 8.6.5 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern.............................................................................54 8.6.6 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im europäischen Vergleich ...................................................................54 8.7 Escherichia coli und Carbapeneme ..................................................................................................................................55 8.7.1 Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich Österreich gesamt .....................................................................55 9 Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium ...............................................................................................................55 9.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................55 9.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................56 9.2.1 Enterokokken nach Geschlecht .................................................................................................................................56 9.2.2 Enterokokken nach Geschlecht und Lebensalter ......................................................................................................56 9.3 Enterokokken und Aminopenicilline ................................................................................................................................ 57 9.3.1 Enterokokken – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt ................................................................................57 9.4 Enterokokken – hochgradige Resistenz gegenüber Aminoglykosiden .............................................................................57 9.4.1 Enterokokken – hochgradige Resistenz gegenüber Aminoglykosiden Österreich gesamt ........................................57 9.4.2 Enterokokken – Aminoglykoside hochgradig resistent im europäischen Vergleich ..................................................57 9.5 Enterokokken und Vancomycin .......................................................................................................................................59 9.5.1 Enterokokken – Vancomycin resistent Österreich gesamt ........................................................................................59 9.5.2 Enterokokken – Vancomycin nicht empfindlich nach Regionen ................................................................................59 9.5.3 Enterokokken – Vancomycin resistenz im europäischen Vergleich ..........................................................................60 10 Klebsiella pneumoniae ........................................................................................................................................................61 10.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................61 10.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................62 10.2.1 Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht ...................................................................................................................62 10.2.2 Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter .........................................................................................62 10.3 Klebsiella pneumoniae und Fluorochinolone ...................................................................................................................62 10.3.1 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt....................................................................62 10.3.2 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen und Geschlecht ........................................63 10.3.3 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht .......................................................................63 10.3.4 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung ....................................................63 10.3.5 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ................................................................ 64 10.3.6 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ................................................................ 64 10.4 Klebsiella pneumoniae und 3.-Generations-Cephalosporine ...........................................................................................65 10.4.1 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt ...........................................65 10.4.2 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen .........................................65 10.4.3 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht ...............................................65 10.4.4 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung ............................66 10.4.5 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Bundesländern ........................................66 10.4.6 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im europäischen Vergleich ..............................66 10.4.7 ESBL bei Klebsiella pneumoniae ................................................................................................................................ 67 10.5 Klebsiella pneumoniae und Aminoglykoside....................................................................................................................67 10.5.1 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt ....................................................................67 10.5.2 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen ..................................................................68 10.5.3 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht .......................................................................68 10.5.4 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung .....................................................68 10.5.5 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern .................................................................69 10.5.6 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 ..........................................................69 10.6 Klebsiella pneumoniae und Carbapeneme ......................................................................................................................70 10.6.1 Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme Österreich gesamt ......................................................................................70 10.6.2 Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im europäischen Vergleich ..........................................................70 11 Pseudomonas aeruginosa ...................................................................................................................................................71 11.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................71 11.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................72 11.2.1 Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht ..............................................................................................................72 18 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 11.2.2 Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht und Lebensalter ....................................................................................72 11.3 Pseudomonas aeruginosa und Aminoglykoside ..............................................................................................................72 11.3.1 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt ...............................................................73 11.3.2 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen .............................................................73 11.3.3 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht ..................................................................73 11.3.4 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung ................................................73 11.3.5 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern ............................................................74 11.3.6 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im europäischen Vergleich ..................................................74 11.4 Pseudomonas aeruginosa und Fluorochinolone ..............................................................................................................75 11.4.1 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt ..............................................................75 11.4.2 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen ............................................................75 11.4.3 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht..................................................................76 11.4.4 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung ...............................................76 11.4.5 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ...........................................................76 11.4.6 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im europäischen Vergleich .................................................76 11.5 Pseudomonas aeruginosa und Ceftazidim .......................................................................................................................77 11.5.1 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Österreich gesamt .......................................................................77 11.5.2 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Altersgruppen .....................................................................78 11.5.3 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Geschlecht ...........................................................................78 11.5.4 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Krankenhausabteilung ........................................................78 11.5.5 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Bundesländern ....................................................................79 11.5.6 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent im europäischen Vergleich ..........................................................79 11.6 Pseudomonas aeruginosa und Piperacillin/Tazobactam .................................................................................................80 11.6.1 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent Österreich gesamt ..................................................80 11.6.2 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Altersgruppen ................................................80 11.6.3 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Geschlecht .....................................................80 11.6.4 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Krankenhausabteilung ...................................81 11.6.5 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Bundesländern ...............................................81 11.6.6 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im europäischen Vergleich .....................................81 11.7 Pseudomonas aeruginosa und Carbapeneme .................................................................................................................82 11.7.1 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent Österreich gesamt ..................................................................82 11.7.2 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Geschlecht .....................................................................82 11.7.3 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung ...................................................83 11.7.4 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Bundesländern ...............................................................83 11.7.5 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im europäischen Vergleich .....................................................83 12 Acinetobacter sp. ................................................................................................................................................................ 84 12.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung ....................................................................................................................84 12.2 Demographische Daten ...................................................................................................................................................85 12.3 Acinetobacter sp. und Aminoglykoside ............................................................................................................................85 12.3.1 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt ............................................................................85 12.3.2 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung .............................................................85 12.3.3 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern .........................................................................85 12.4 Acinetobacter sp. und Fluorochinolone ...........................................................................................................................85 12.4.1 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt ............................................................................85 12.4.2 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung .............................................................86 12.4.3 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern ........................................................................86 12.5 Acinetobacter sp. und Carbapeneme...............................................................................................................................86 12.5.1 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent Österreich gesamt ...............................................................................86 12.5.2 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung ................................................................ 86 12.5.3 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Bundesländern ............................................................................86 Referenzen ..........................................................................................................................................................................87 13 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht .............................................................................................31 Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 .......................................................................32 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ............33 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2014 .......................35 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2010 und 2014 ...........................................................................................................................................................35 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ..........36 Streptococcus pneumoniae – Makrolide resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...........................36 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2014 .....................37 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2010 und 2014 ...........................................................................................................................................................37 19 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 10: Abbildung 11: Abbildung 12: Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Abbildung 16: Abbildung 17: Abbildung 18: Abbildung 19: Abbildung 20: Abbildung 21: Abbildung 22: Abbildung 23: Abbildung 24: Abbildung 25: Abbildung 26: Abbildung 27: Abbildung 28: Abbildung 29: Abbildung 30: Abbildung 31: Abbildung 32: Abbildung 33: Abbildung 34: Abbildung 35: Abbildung 36: Abbildung 37: Abbildung 38: Abbildung 39: Abbildung 40: Abbildung 41: Abbildung 42: Abbildung 43: Abbildung 44: Abbildung 45: Abbildung 46: Abbildung 47: Abbildung 48: Abbildung 49: Abbildung 50: Abbildung 51: Abbildung 52: Abbildung 53: Abbildung 54: Abbildung 55: Abbildung 56: Abbildung 57: Abbildung 58: Abbildung 59: Abbildung 60: Abbildung 61: Abbildung 62: Abbildung 63: Abbildung 64: Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Penicillin und Makrolide seit dem Jahr 2010 ................38 Staphylococcus aureus nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .....................................................................39 Staphylococcus aureus nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 .......................................................................40 MRSA-Raten – Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ...............................................................................40 Anzahl S.aureus-Fälle und MRSA-Anteil nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 ..............................................41 MRSA-Raten nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .....................................................................................41 MRSA-Raten im Ländervergleich 2014 .......................................................................................................42 MRSA-Raten im europäischen Vergleich 2010 und 2014 ...........................................................................43 Escherichia coli nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .................................................................................44 Escherichia coli nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 ................................................................................................ 44 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent seit dem Jahr 2010 ..............................................................45 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...................................45 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im Ländervergleich 2014 .....................................................46 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im europäischen Vergleich 2010 und 2014 .........................47 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .................................47 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ....................................48 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014 ......................................................49 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ......................................49 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .........50 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ............50 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2014 ..............................51 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ..............52 Escherichia coli – Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolation (durch Beurteilung) seit dem Jahr 2010 ...........52 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ..................................53 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .....................................53 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 .......................................................54 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .......................................55 Enterokokken nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...................................................................................56 Enterokokken nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 ................................................................................................ 56 Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .....................................................................................................................................57 Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium –Aminoglykoside hochgradig resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .......................................................................................................57 Enterococcus faecalis - Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2014 ...........................58 Enterococcus faecalis - Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ...........58 Enterococcus faecium – Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2014 .........................58 Enterococcus faecium – Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .........59 Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium – Vancomycin resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ............................................................................................................................................59 Enterococcus faecalis – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2014 ...................................................60 Enterococcus faecalis – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ...................................60 Enterococcus faecium – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2014 ..................................................61 Enterococcus faecium – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ..................................61 Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .....................................................................62 Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 .......................................................................62 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .....................63 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ........................63 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014 ..........................................64 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ..........................64 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ....................................................................................................................................................65 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................65 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2014 .................66 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ...........................................................................................................................................................67 Klebsiella pneumoniae – Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolaten mit Beurteilung seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................67 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ......................68 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .........................68 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 ...........................................69 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ...........................69 20 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 65: Abbildung 66: Abbildung 67: Abbildung 68: Abbildung 69: Abbildung 70: Abbildung 71: Abbildung 72: Abbildung 73: Abbildung 74: Abbildung 75: Abbildung 76: Abbildung 77: Abbildung 78: Abbildung 79: Abbildung 80: Abbildung 81: Abbildung 82: Abbildung 83: Abbildung 84: Abbildung 85: Abbildung 86: Abbildung 87: Abbildung 88: Abbildung 89: Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2014 ..............................................70 Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ..............................71 Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ................................................................ 72 Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 .......................................................................72 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .................73 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ....................73 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 ......................................74 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 ......................75 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ................75 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...................76 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014 .....................................77 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .....................77 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .........................78 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ............................78 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Ländervergleich 2014 ...................................................79 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Ländervergleich 2010 und 2014 ...................................79 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................80 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................80 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Ländervergleich 2014 .........................81 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .........82 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ....................82 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 .......................83 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2014 .........................................83 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 .........................84 Acinetobacter sp. nach Geschlecht ............................................................................................................85 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Tabelle 13: Tabelle 14: Tabelle 15: Tabelle 16: Tabelle 17: Tabelle 18: Tabelle 19: Tabelle 20: Tabelle 21: Tabelle 22: Tabelle 23: Tabelle 24: Tabelle 25: Tabelle 26: Tabelle 27: Tabelle 28: Tabelle 29: Tabelle 30: Tabelle 31: EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick ...................................................................................................26 EARS-Net – Erfassungsgrad der Akutkrankenanstalten..............................................................................27 Teilnehmende Zentren und Anzahl Erstisolate in der EARS-Net AT Datenbank.........................................28 Anzahl Meldungen nach Erregern 2010–2014 ...........................................................................................29 Bevölkerungszahlen 2014 absolut und relativ nach Bundesländern ..........................................................29 Datenmeldungen nach Bundesländern ......................................................................................................29 Datenmeldungen zu Streptococcus pneumoniae seit dem Jahr 2010 ........................................................31 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail ............................32 Streptococcus pneumoniae – Penicillin, aus EUCAST clinical breakpoints table v.5.0 ................................ 33 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich seit dem Jahr 2010 ..........................................33 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 .........33 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ....................................................................................................................................................34 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Regionen seit dem Jahr 2010 ..................34 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich seit dem Jahr 2010 ........................................36 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................36 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ....................................................................................................................................................37 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 .........................38 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz nach Altersgruppen ......................................................38 Datenmeldungen zu Staphylococcus aureus seit dem Jahr 2010 ...............................................................39 MRSA-Raten nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ................................................................................41 MRSA-Raten nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ...................................................................42 MRSA-Raten im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010......................................................................42 Staphylococcus aureus – Vancomycin nicht empfindlich Österreich gesamt .............................................43 Datenmeldungen zu Escherichia coli seit dem Jahr 2010 ...........................................................................43 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ..............................45 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 .................46 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ....................46 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ...............................47 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ..................48 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 .....................48 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................50 21 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Tabelle 32: Tabelle 33: Tabelle 34: Tabelle 35: Tabelle 36: Tabelle 37: Tabelle 38: Tabelle 39: Tabelle 40: Tabelle 41: Tabelle 42: Tabelle 43: Tabelle 44: Tabelle 45: Tabelle 46: Tabelle 47: Tabelle 48: Tabelle 49: Tabelle 50: Tabelle 51: Tabelle 52: Tabelle 53: Tabelle 54: Tabelle 55: Tabelle 56: Tabelle 57: Tabelle 58: Tabelle 59: Tabelle 60: Tabelle 61: Tabelle 62: Tabelle 63: Tabelle 64: Tabelle 65: Tabelle 66: Tabelle 67: Tabelle 68: Tabelle 69: Tabelle 70: Tabelle 71: Tabelle 72: Tabelle 73: Tabelle 74: Tabelle 75: Tabelle 76: Tabelle 77: Tabelle 78: Tabelle 79: Tabelle 80: Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ....................................................................................................................................................51 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ....................................................................................................................................................51 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ................................ 53 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ...................54 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 .....................54 Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich in Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ...................55 Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail .......................................55 Datenmeldungen Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium seit dem Jahr 2010 ...........................56 Enterokokken – Vancomycin nicht empfindlich nach Regionen ................................................................ 59 Datenmeldungen Klebsiella pneumoniae seit dem Jahr 2010 ....................................................................61 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ...................63 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................63 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 .........64 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ....................................................................................................................................................65 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 .....................................................................................................................................66 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ............................................................................................................................................66 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2009 ....................68 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................68 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ..........69 Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ........................................70 Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail ...........................70 Datenmeldungen Pseudomonas aeruginosa seit dem Jahr 2010...............................................................71 Datenmeldungen Pseudomonas aeruginosa nach Bundesländern seit dem Jahr 2010 .............................71 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ...............73 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................74 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................74 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ..............75 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................76 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................76 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 .......................78 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ..........78 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 .............79 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................80 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ............................................................................................................................................81 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ............................................................................................................................................81 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................83 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 ...........................................................................................................................................................83 Datenmeldungen Acinetobacter sp. (Anzahl Isolate aus Blutkultur) ..........................................................84 Datenmeldungen Acinetobacter sp. (Anzahl Isolate aus Blutkultur) nach Bundesländern ........................84 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013 ..............................85 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013 ...............85 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013 ..................85 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013 .............................85 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013 ..............86 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013 .................86 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013 .................................86 Acinetobacter sp. – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail ...................................86 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013 ..................86 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013 .....................86 22 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network A B K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S Abkürzung Langtext AT BE BG CH CLSI CY CZ DE Österreich Belgien Bulgarien Schweiz Clinical and Laboratory Standards Institute Zypern Tschechische Republik Deutschland DK ECDC EE ES ESBL EUCAST FI FR Dänemark European Centre for Disease Prevention and Control Estland Spanien Extended-Spectrum Beta-Lactamase European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing Finnland Frankreich GR HR HU IE IL IS IT Griechenland Kroatien Ungarn Republik Irland Israel Island Italien LT LU LV MRSA MT NL NO PL Litauen Luxemburg Lettland Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus Malta Niederlande Norwegen Polen PT RO SE SI SK TR UK Bgld Portugal Rumänien Schweden Slowenien Slowakei Türkei Großbritannien Burgenland K Nö Oö Sbg Stmk T V Kärnten Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg VRE W n.d. Vancomycin-resistente Enterokokken Wien nicht durchgeführt 23 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net) 1 Zusammenfassung Die österreichischen EARS-Net-Daten repräsentieren eine Datensammlung von derzeit 142 Akutkrankenanstalten. Die Resistenzraten der invasiven Indikatorerreger bilden somit eine zuverlässige Ersatzmaßzahl für die Prävalenz der Resistenz der jeweiligen Erreger gegenüber den ausgewählten antibiotischen Substanzen. Im Jahr 2011 erfolgte in Österreich bei der Empfindlichkeitsprüfung von Bakterien in der Humanmedizin eine Methodenumstellung von CLSI auf EUCAST, die 2012 erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die österreichischen Ergebnisse für 2014 lassen sich wie folgt zusammenfassen: Bei S. pneumoniae zeigte sich ein erfreuliches Bild bei Penicillin. Lediglich 7 invasive Isolate waren im Jahr 2014 gegenüber Penicillin resistent (1,9%). Dabei kommen nach EUCAST in Abhängigkeit von Klinik und beabsichtigter Verabreichungsform unterschiedliche Grenzwerte zur Anwendung. Von einem „hochresistenten“ Isolat würde bei einer MHK von > 2 mg/L gesprochen werden. In Österreich wurde 2014 nur ein einziges solches Isolat nachgewiesen (0,2%). Nach einem deutlichen Anstieg der Resistenzrate bei Makroliden im Jahr 2012 auf 17% sank die Resistenzrate 2013 auf 10% und blieb 2014 stabil (10,5%). Die 3 häufigsten Serotypen invasiver Isolate im Jahr 2014 waren 3, 7F und 14. Bei Kleinkindern bis zum 2. Lebensjahr war der Typ 15A am häufigsten, in der Altersgruppe der ab 60-Jährigen die Serotypen 3, 7F und 14. Die MRSA-Rate zeigte bis 2013 (9,1%) eine steigende Tendenz und sank 2014 auf 7,8%. Eine herabgesetzte Empfindlichkeit (Resistenz) gegenüber Vancomycin wurde auch im Jahr 2014 bei keinem invasiven S. aureus-Isolat detektiert. Die Resistenzrate für Escherichia coli ist bei Aminopenicillinen (50%) seit 2010 im Wesentlichen gleich hoch geblieben. Im Vergleich zu 2013 ist die Resistenzrate bei Fluorochinolonen von 22,0% auf 19,8%, bei 3.-GenerationsCephalosporinen von 9,9% auf 9,4% und bei Aminoglykosiden von 7,3% auf 7,2% gesunken. 2014 betrug die Rate der speziell auf ESBL getesteten Isolate (ca. 1/3 aller) 24,4%. Bei Enterokokken war die Resistenzrate gegenüber Aminopenicillin und Aminoglykosiden im Vergleich zu den Vorjahren unverändert. Die VRE-Rate lag bei E. faecalis unter 1% und bei E. faecium bei 4,4%. Die Resistenzrate für K. pneumoniae zeigte seit 2010 gegenüber Fluorochinolonen und 3.-GenerationsCephalosporienen eine deutlich rückläufige Tendenz und ist bei Aminoglykosiden im Wesentlichen stabil geblieben. Im Vergleich zu 2013 kam es 2014 zu deutlichen Rückgängen der Resistenzraten bei Fluorochinolonen (von 15,8% auf 10,4%) und 3.-Generations-Cephalosporinen (von 10,7% auf 8,2%). Bei Aminoglykosiden kam es zu einem leichten Anstieg der Resistenzrate (von 5,3% auf 5,5%). 2014 betrug die Rate der speziell auf ESBL getesteten Isolate (ca. 1/3 aller) 16,8%. Carbapenemase produzierende Isolate: 2014 wurden bei E. coli 1 invasiver Stamm und bei K. pneumoniae 7 invasive Stämme isoliert, die Carbapenemase produzierten. Bei P. aeruginosa zeigte sich 2014 bei folgenden Substanzklassen ein Rückgang der Resistenzraten: Fluorochinolone 10,9% (-4,3%), Piperacillin/Tazobactam 11,8% (-1,5%), Ceftazidim 8,7% (-0,8%) und Aminoglykoside 6,6% (-0,8%). Bei Carbapenemen hingegen stieg die Resistenzrate auf 12,7% (+0,6%). Bei Acinetobacter sp. lagen die Resistenzraten bei insgesamt nur 79 Isolaten gegenüber Aminoglykosiden bei 8,9%, gegenüber Fluorochinolen bei 5,3% und gegenüber Carbapenemen bei 6,4%. Insgesamt zeigte sich in Österreich vor allem bei nosokomialen grampositiven Erregern wie MRSA und VRE noch immer eine günstige Situation mit einem leicht rückläufigen Trend über viele Erreger-/Substanzklassenkombinationen. Die Resistenzraten waren im Europavergleich niedrig. Einen Problembereich stellten weiterhin die gramnegativen Erreger dar. 24 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 2 Abstract The Austrian EARS-Net data represent a data base illustrating currently 142 Austrian hospitals. The resistance rates of the invasive indicator pathogens, hence, constitute a reliably measured substitute value for the prevalence of the respective pathogens in relation with the antibiotic substances selected. As it concerns human antimicrobial susceptibility testing methodology, Austrian microbiology laboratories switched from CLSI to EUCAST consecutively in 2011, a process that was successfully completed in 2012. The Austrian results may be summarised for 2014 as follows: In the case of S. pneumoniae there was again a very positive situation for penicillin. Only 7 invasive isolates proved to be not resistant to penicillin in the year 2014 (1.9%). According to EUCAST, different threshold values are used subject to clinical indication and intended medication. Isolates with MIC > 2 mg/l would be regarded as "highly resistant". In 2014 only one of them has been detected in Austria (0.2%). The situation of the resistance rate in regard to macrolides, which significantly increased to 17% in 2012, shows a notable decrease to 10% in 2013 and remained stable in 2014 (10.5%). The three most frequent serotypes of invasive isolates in the year 2014 were 3, 7F and 14. With children younger ≤ 2 years, type 15A was the most frequent one. In the age group of 60+, the most frequent serotypes were 3, 7F and 14. The MRSA rate showed an upward trend until 2013 (9.1%) and decreased to 7.8% in 2014. No reduced sensitivity to (resistance against) vancomycin was also detected in the year 2014 in any invasive S. aureus isolate. In the case of E. coli, the resistance rate of aminopenicillins (50%) has remained unchanged since 2010. In comparison rd with 2013 the resistance rates of fluoroquinolones (from 22.0% to 19.8%), 3 generation cephalosporins (from 9.9% to 9.4%) and aminoglycosides (from 7.3% to 7.2%) were decreasing. In 2014 the rate of isolates especially tested for ESBL (approx. 1/3 of all) was 24.4%. With enterococci no change of the resistance rates against aminopenicillin and aminoglycosides in comparison with the years before was detected. The VRE rate was still below 1% with E. faecalis and was 4.4% with E. faecium. rd In the case of K. pneumoniae the resistance rates of fluoroquinolones and 3 generation cephalosporins showed a notable declining trend, whereas the resistance rate of aminoglycosides has remained stable since 2010. In rd comparison with 2013 the resistance rates of fluoroquinolones (from 15.8% to 10.4%) and 3 generation cephalosporins (from 10.7% to 8.2%) were significantly decreasing. The resistance rate of aminoglycosides increased slightly from 5.3% to 5.5%. In 2014 the rate of isolates especially tested for ESBL (approx. 1/3 of all) was 16.8%. Carbapenemase producing isolates: In 2014 1 E. coli invasive isolate and 7 K. pneumonia invasive isolates were isolated, which produced carbapenemase. With P. aeruginosa a decrease of the resistance rates in connection with the following substance classes was recorded in 2014: fluoroquinolones 10.9% (-4.3%), piperacillin/tazobactam 11.8% (-1.5%), ceftazidime 8.7% (-0.8%), and aminoglycosides 6.6% (-0.8), with the exception of the resistance for carbapenems increasing to 12.7% (+0.6%). Acinetobacter sp. showed resistance rates against aminoglycosides for 8.9%, against fluoroquinolones for 5.3% and against carbapenems for 6.4%. Only 79 isolates were reported. In total, there is still a positive and stable situation detectable in Austria, especially with nosocomial gram-positive pathogens like MRSA and VRE, showing a slightly declining trend concerning many pathogen/substance class combinations. Compared to other European countries, the resistance rates are low. A rather growing problematic field are the gram-negative pathogens. 25 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 3 EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick Tabelle 1: Legende EARS-Net-Resistenzraten auf einen Blick ↔ keine Änderung ↗ Anstieg ↘ Rückgang Anzahl Länder EU-M aximum Situation AT EU-M inimum 26 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 4 Einleitung 4.1 Ziel des Netzwerks EARS-Net ist ein internationales Netzwerk nationaler Surveillance-Systeme mit dem Ziel, vergleichbare, nachhaltige und repräsentative Resistenzdaten von ausgewählten Keimen aus Blutkulturen und Liquor für Aktivitäten der öffentlichen Gesundheitsvorsorge zu sammeln und bereitzustellen. 4.2 Geschichte des Netzwerks Bereits seit Beginn der internationalen Projektaktivitäten 1998 nimmt auch Österreich an der Datensammlung teil. Seit 2000 ist die Sammlung und Meldung der Resistenzdaten fixer Bestandteil der österreichischen Aktivitäten in der Infektions- und Resistenzsurveillance. Mit Jänner 2010 wurde EARSS vom „European Centre for Disease Prevention and Control“ (ECDC) übernommen und wird unter der Bezeichnung „European Antimicrobial Resistance Surveillance Network“ (EARS-Net) weitergeführt. 4.3 Netzwerkabdeckung in Österreich und Europa In Österreich beteiligen sich 40 mikrobiologische Laboratorien (Stand 31.12.2014) freiwillig an der EARS-NetDatenmeldung, davon lieferten 39 Laboratorien Daten. Insgesamt wurden damit im Jahr 2014 Daten von 142 Akutkrankenanstalten gesammelt. Zusätzlich konnten Daten von 14 weiteren Krankenanstalten erhoben werden. Tabelle 2: EARS-Net – Erfassungsgrad der Akutkrankenanstalten Krankenanstaltstyp Anzahl EARS-Net Erfassungsgrad 15 22 28 33 12 27 28 15 22 26 33 10 20 16 100% 100% 93% 100% 83% 74% 57% Zentralversorgungsfunktion Schwerpunktversorgungsfunktion Erweiterte Standardversorgungsfunktion Standardversorgungsfunktion Verringerte Standardversorgungsfunktion Sonderkrankenanstalt Sonstige Krankenanstalten (Sanatorien) Quelle: Gesundheit Österreich GmbH, Nationales Referenzzentrum Europaweit sind mittlerweile 30 Länder in das Netzwerk eingebunden [1]. 4.4 Methodik Die Datenbasis von EARS-Net baut ausschließlich auf Routinedaten auf, die nach einem gemeinsamen Protokoll erhoben werden. Dies erlaubt die kontinuierliche Erfassung der Resistenzsituation zu vertretbaren Kosten. Voraussetzung für valide Daten ist die Qualität der mikrobiologischen Befundung, vor allem der Resistenztestung, in den teilnehmenden Laboratorien. Von Oktober 2010 bis Ende des Jahres 2011 erfolgte in Österreich kontinuierlich die Umstellung der Resistenzbestimmung von CLSI- auf EUCAST-Kriterien (www.eucast.org). Zur Sicherung der Qualität der Daten stellt EARS-Net Protokolle sowie einen jährlichen Rundversuch zur Verfügung. Der AURES beinhaltet seit 2012 Daten, die einheitlich nach EUCAST-Kriterien erstellt werden. Zur Sammlung werden Indikatorkeime mit besonderer Bedeutung in bestimmten Infektionssituationen ausgewählt. Von diesen werden wichtige Resistenzphänomene, die einen Rückschluss auf die allgemeine Resistenzsituation erlauben, gemeldet. Es werden nur Daten von invasiven Infektionen, d. h. von Blutkulturisolaten und in einzelnen Fällen von Liquorisolaten, registriert. Damit ist einerseits eine gute Vergleichbarkeit gegeben, andererseits ist sichergestellt, dass die erhobenen Daten auch klinische Relevanz haben. Derzeit werden folgende Erreger erfasst: Staphylococcus aureus (Blutkulturen, seit 01/2001) Streptococcus pneumoniae (Blutkulturen und Liquor, seit 01/2001) Escherichia coli (Blutkulturen und Liquor, seit 01/2001) Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium (Blutkulturen, seit 01/2001) Klebsiella pneumoniae (Blutkulturen und Liquor, seit 09/2005) Pseudomonas aeruginosa (Blutkulturen und Liquor, 09/2005) Acinetobacter sp. (Blutkulturen und Liquor, seit 01/2013) 27 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Sämtliche Unterlagen wie Berichte, Protokolle und die aggregierten Daten aller Teilnehmerländer können auch über die ECDC-Website www.ecdc.europa.eu abgerufen werden [2]. 5 5.1 Die EARS-Net-Datenbasis Teilnehmende Laboratorien Tabelle 3 zeigt die teilnehmenden Laboratorien und deren eingebrachten Meldungen im Verlauf seit dem Jahr 2010. Im Jahr 2014 meldeten 39 der 40 teilnehmenden Laboratorien effektiv Daten. (Das Labor AT004 AGES Graz verzeichnete von 2010 bis 2014 keine positiven Blutkulturen mit Indikatorkeimen und wurde daher in Tabelle 3 nicht angeführt.) Tabelle 3: Teilnehmende Zentren und Anzahl Erstisolate in der EARS-Net AT Datenbank Labor AT001 AT002 AT003 AT005 AT006 AT007 Zentrum KH der Elisabethinen Linz GmbH/analyse Biolab GmbH Medizinische Universität Wien Medizinische Universität Graz Medizinische Universität Innsbruck Medizinische Universität Salzburg Institut für med. und chem. Labordiagnostik, Klagenfurt Stadt Linz Wien Graz Innsbruck Salzburg Klagenfurt 2010 483 497 115 693 302 441 2011 453 301 125 763 392 414 2012 521 516 123 822 353 423 2013 547 625 145 804 461 462 2014 565 648 152 824 490 490 AT008 AT009 AT010 AT011 AT012 AT014 AT015 AGES Wien Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg LKH Feldkirch A.ö. Krankenhaus Oberwart Landesklinikum Waldviertel Horn KH der Barmherzigen Schwestern Ried Landesklinikum Mostviertel Amstetten Wien Linz Feldkirch Oberwart Horn Ried Amstetten 69 82 259 126 165 94 151 34 112 260 143 194 133 153 41 82 314 156 203 108 193 33 108 302 181 181 124 180 35 118 302 145 191 160 203 AT016 AT017 AT018 AT019 AT020 AT021 AT022 AT023 Klinikum Wels-Grieskirchen Landesklinikum Krems Landesklinikum Weinviertel Mistelbach Landesklinikum St. Pölten Landesklinikum Wiener Neustadt Landeskrankenhaus Villach Landeskrankenhaus Leoben-Eisenerz Krankenhaus Steyr Wels Krems Mistelbach St. Pölten Wr. Neustadt Villach Leoben Steyr 258 178 146 173 248 141 188 227 304 102 226 347 266 132 178 276 301 132 228 387 278 171 231 240 296 123 246 364 303 176 257 236 340 173 244 481 288 200 259 247 AT024 AT025 AT026 AT027 AT028 AT029 AT030 AT031 Krankenhaus Vöcklabruck SMZ Süd - Kaiser-Franz-Josef-Spital Wien Kardinal Schwarzenberg'sches Krankenhaus Schwarzach Krankenhaus Hietzing Krankenanstalt Rudolfstiftung SMZ Baumgartner Höhe - Otto Wagner Spital Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie Graz Wilhelminenspital Wien Vöcklabruck Wien Schwarzach/Pongau Wien Wien Wien Graz Wien 220 391 135 432 301 36 288 153 228 373 143 431 278 26 331 192 237 444 105 453 322 27 314 189 245 500 105 505 270 40 353 256 252 456 92 514 322 42 474 244 AT032 AT033 AT034 AT035 AT036 AT037 AT038 Labor Dr. Dieter Kosak SMZ Ost - Donauspital Wien KH der Barmherzigen Brüder Eisenstadt Hanusch-Krankenhaus Wien Labor Dr. Richter/Dr. Mustafa Salzburg Univ.-Klinik für Innere Medizin - Klinische Abteilung für Pulmonologie Landesklinikum Thermenregion Mödling Wien Wien Eisenstadt Wien Salzburg Graz Mödling 103 228 94 132 73 252 109 116 232 99 120 45 260 165 113 336 113 149 57 280 187 118 336 145 140 64 287 185 161 241 134 139 71 297 198 AT040 AT042 AT043 Allgemeines Krankenhaus Linz Labor Dr. Breuer KH der Barmherzigen Schwestern Wien Linz Wien Wien 26 106 0 44 115 163 12 148 237 0 139 252 126 130 235 Die Datenbasis umfasst seit dem Jahr 2000 Resistenzdaten zu nunmehr 88.535 Isolaten klinisch relevanter Infektionen aus Blutkulturen und Liquor. Da sich durch Umstrukturierungen in den mikrobiologischen Laboratorien und durch sich verändernde Einsendegewohnheiten der Spitäler die Anzahl der Isolate pro Labor über die Jahre zum Teil erheblich verändert hat, werden alle Laboratorien in Österreich, die Blutkulturen und/oder Liquor-Kulturen bearbeiten, wenn möglich in das EARS-Net-Netzwerk eingebunden. 28 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 5.2 Meldungen in EARS-Net nach Erregern Tabelle 4: Anzahl Meldungen nach Erregern 2010–2014 Erreger Escherichia coli Staphylococcus aureus Klebsiella pneumoniae Enterococcus faecalis Pseudomonas aeruginosa Enterococcus faecium Streptococcus pneumoniae 2010 3.482 2.040 780 624 540 366 384 2011 3.803 2.188 829 567 564 368 443 2012 4.249 2.347 901 696 622 404 364 2013 4.390 2.545 950 675 618 438 426 2014 4.758 2.662 996 660 638 480 410 0 0 0 51 79 Acinetobacter sp. Tabelle 4 zeigt die Anzahl der Meldungen je Erreger in den letzten 5 Jahren. Am häufigsten wurden 2014 E. coli mit 4.758 Isolaten gemeldet, gefolgt von S. aureus mit 2.662 Isolaten und Klebsiella pneumoniae mit 996 Isolaten. 5.3 Geografische Verteilung der gemeldeten Erregerdaten Die regionale Verteilung der eingesendeten Daten hat sich im Zeitraum von 2000 bis 2014 leicht verschoben. Zu Projektbeginn kam der überwiegende Anteil der Datenmeldungen aus Westösterreich. Mittlerweile kommt der Großteil – entsprechend dem mit Abstand höchsten Bevölkerungsanteil in dieser Region – aus Ostösterreich, danach aus Westösterreich und schließlich aus der Steiermark und aus Kärnten [3]. Tabelle 5: Österreich Bevölkerungszahlen 2014 absolut und relativ nach Bundesländern Nö Oö 8.507.786 287.416 Bgld 555.881 K 1.625.485 1.425.422 534.270 S 1.215.246 Stmk 722.038 T 375.282 V 1.766.746 Wien 100,0% 3,4% 6,5% 19,1% 16,8% 6,3% 14,3% 8,5% 4,4% 20,8% Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Stand 11. 06. 2015 Tabelle 6: Datenmeldungen nach Bundesländern Region Erreger 2010 2011 2012 2013 2014 Bgld Bgld Bgld Bgld Bgld Bgld Bgld Acinetobacter sp. Enterococcus faecalis Enterococcus faecium Escherichia coli Klebsiella pneumoniae Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus 0 7 8 108 31 8 56 0 9 7 105 27 9 72 0 10 12 128 23 14 77 0 17 10 151 33 15 90 3 14 13 131 18 8 82 Bgld Bgld gesamt K K K K K K Streptococcus pneumoniae 2 220 51 14 208 40 56 182 13 242 48 14 212 43 36 163 5 269 52 16 259 36 41 170 10 326 45 17 284 41 48 177 10 279 38 23 292 73 40 203 K K gesamt Nö Nö Nö Nö Nö Nö Streptococcus pneumoniae 25 576 0 83 47 485 111 62 29 545 0 83 52 619 141 78 20 594 0 96 54 735 128 85 26 638 3 86 47 705 158 69 21 690 14 103 71 780 156 101 Nö Nö Nö gesamt Staphylococcus aureus Streptococcus pneumoniae 329 53 1.170 411 67 1.451 453 57 1.608 451 63 1.582 489 64 1.778 Enterococcus faecalis Enterococcus faecium Escherichia coli Klebsiella pneumoniae Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus Acinetobacter sp. Enterococcus faecalis Enterococcus faecium Escherichia coli Klebsiella pneumoniae Pseudomonas aeruginosa 29 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Region Erreger Oö Oö Oö Oö Oö Oö Oö Acinetobacter sp. Enterococcus faecalis Enterococcus faecium Escherichia coli Klebsiella pneumoniae Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus 2010 2011 2012 2013 2014 0 86 67 579 128 72 382 0 90 61 703 140 95 384 0 76 70 641 141 97 390 6 99 53 692 136 84 408 15 86 68 801 184 94 488 Oö Oö gesamt Sbg Sbg Sbg Sbg Streptococcus pneumoniae Acinetobacter sp. Enterococcus faecalis Enterococcus faecium Escherichia coli 67 1.381 0 35 11 203 75 1.548 0 27 17 248 86 1.501 0 35 14 218 78 1.556 2 46 31 265 72 1.808 4 39 32 267 Sbg Klebsiella pneumoniae 52 61 56 52 66 Sbg Sbg Sbg Sbg gesamt Stmk Stmk Stmk Stmk Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus Streptococcus pneumoniae 29 137 39 506 0 59 50 377 29 151 47 580 0 64 72 375 41 123 28 515 0 68 49 419 47 153 34 630 6 53 70 448 28 186 31 653 10 94 70 535 Stmk Stmk Stmk Stmk Stmk gesamt T T Klebsiella pneumoniae Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus Streptococcus pneumoniae 41 57 206 51 841 0 54 65 78 192 48 894 0 63 88 66 231 27 948 0 65 89 64 255 57 1.042 10 44 88 67 265 53 1.182 6 46 T T T T T T T gesamt V Enterococcus faecium Escherichia coli Klebsiella pneumoniae Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus Streptococcus pneumoniae 35 312 81 50 128 33 693 0 37 363 62 40 163 35 763 0 42 383 91 42 171 28 822 0 28 373 81 53 182 33 804 4 33 412 67 48 188 24 824 8 V V V V V V V V gesamt Enterococcus faecalis Enterococcus faecium Escherichia coli Klebsiella pneumoniae Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus Streptococcus pneumoniae 21 4 117 19 19 61 14 255 10 6 142 17 15 54 16 260 14 13 149 25 16 76 21 314 15 14 138 22 15 69 25 302 10 8 147 21 12 72 24 302 Wien Wien Wien Wien Wien Wien Wien Acinetobacter sp. Enterococcus faecalis Enterococcus faecium Escherichia coli Klebsiella pneumoniae Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus aureus 0 228 130 1.093 277 187 559 0 173 102 1.036 273 184 598 0 280 134 1.317 313 220 656 20 270 168 1.334 338 223 760 19 230 162 1.393 323 240 689 Wien Wien gesamt Streptococcus pneumoniae 100 2.574 113 2.479 92 3.012 100 3.213 111 3.167 Acinetobacter sp. Enterococcus faecalis Enterococcus faecium Escherichia coli Acinetobacter sp. Enterococcus faecalis Acinetobacter sp. Tabelle 6 zeigt die Anzahl der Erregermeldungen nach Bundesländern von 2010 bis 2014. 30 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 6 Streptococcus pneumoniae 6.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung Infektionen durch Streptokokken gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten, insbesondere bei Kindern, PatientInnen im höheren Lebensalter und bei PatientInnen mit Immundefekten. Streptococcus pneumoniae nimmt dabei eine besondere Rolle als Auslöser von Pneumonien, Bakteriämien, Meningitiden und Otitis media ein. Seit einigen Jahren wird versucht, die Inzidenz von Infektionen mit diesem Erreger bei Risikogruppen durch Impfungen zu senken. Der Erfolg des Einsatzes von Impfungen hängt in hohem Maße von den vorherrschenden PneumokokkenSerotypen ab, von denen über 90 bekannt sind [4]. In Österreich führt die Nationale Referenzzentrale für Pneumokokken in Graz diese Untersuchung an Pneumokokken-Bakterienstämmen kostenlos durch und trägt auf diese Weise zur Bereitstellung dieser wichtigen Informationen bei. Tabelle 7: Datenmeldungen zu Streptococcus pneumoniae seit dem Jahr 2010 Erreger Streptococcus pneumoniae 2010 2011 2012 2013 2014 384 443 364 426 410 Im Jahr 2014 wurden in Österreich 410 Pneumokokken-Erstisolate aus Blutkulturen und/oder Liquor isoliert. Die Inzidenz beträgt damit 4,8 Fälle je 100.000 EinwohnerInnen. In Europa reicht die Inzidenz von 0,2 Fällen in Luxemburg bis zu 15,8 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen in Dänemark [5]. 6.2 Demographische Daten 6.2.1 Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 Bei Männern werden Pneumokokken bei invasiven Infektionen häufiger isoliert als bei Frauen. Abbildung 1: Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% weiblich unbekannt männlich 30% 20% 10% 0% 2010 6.2.2 2011 2012 2013 2014 Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter Im Kleinkindalter und im höheren Lebensalter ist die Häufigkeit von invasiven Pneumokokken-Infektionen im Vergleich zu den übrigen Altersgruppen erhöht. Abbildung 2 zeigt die Inzidenz von invasiven Pneumokokken-Infektionen nach Lebensjahren pro 100.000 EinwohnerInnen. Die höchste Inzidenz berechnet nach Fällen findet sich bei männlichen Patienten im hohen Lebensalter ab dem 85. Lebensjahr und darüber. In dieser Altersgruppe kommen bei Männern auf 100.000 Einwohner über 100 Fälle und bei Frauen auf 100.000 Einwohnerinnen rund 40 Fälle pro Jahr. Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass die Inzidenzen allein bei Kindern der Altersgruppe unter 2 Jahren von 11,83 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen pro Jahr in der Schweiz bis zu 80 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen pro Jahr in Spanien reichen [6]. 31 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 2: Streptococcus pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 -120 -110 -100 -90 -80 -70 -60 -50 -40 -30 -20 -10 w _spn m_spn 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre 6.3 Streptococcus pneumoniae und Penicillin Penicilline bleiben bei der Therapie von invasiven Infektionen Mittel der ersten Wahl. 7 von 361 Isolaten wurden im Jahr 2014 von den entsprechenden Laboratorien als „resistent“ und 12 Isolate als „intermediär“ deklariert, wie Tabelle 10 veranschaulicht. Da nach EUCAST in Abhängigkeit von Klinik und beabsichtigter Verabreichungsform unterschiedliche Grenzwerte zur Anwendung kommen, werden die korrespondierenden MHK-Werte der als „intermediär“ (n=12) und/oder „resistent“ (n=7) eingestuften Isolate im Folgenden im Detail ausgewiesen (Tabelle 8). Bei einem Isolat konnten keine Daten zur MHK-Bestimmung erhoben werden. Die MHK des Erregers für Penicillin ist bei Meningitis bis ≤ 0,06 mg/L, bei anderen Infektionen bis 2 mg/L nach EUCAST als empfindlich zu interpretieren (Tabelle 9). Von einem „hochresistenten“ Isolat würde bei einer MHK von > 2 mg/L gesprochen werden. In Österreich wurde 2014 ein einziges Isolat mit einer MHK > 2 mg/L nachgewiesen. Tabelle 8: Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail Substanz Penicillin Penicillin Penicillin Penicillin Penicillin Penicillin Interpretation I I I I I I Isolate 2 1 1 1 2 1 MHK mg/l 1 0,5 0,38 0,25 0,19 0,125 Penicillin Penicillin Penicillin Penicillin Penicillin Penicillin Penicillin I I R R R R R 2 2 1 1 2 1 1 0,094 * 4 2 1,5 0,25 0,19 Penicillin R 1 0,125 *ohne MHK übermittelt 32 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Tabelle 9: Streptococcus pneumoniae – Penicillin, aus EUCAST clinical breakpoints table v.5.0 MIC breakpoint (mg/L) Penicillins Benzylpenicillin (infections other than meningitis) Benzylpenicillin (meningitis) S≤ 0.06 0.06 R> 2 0.06 Quelle: EUCAST, Stand 01. 02. 2015 6.3.1 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich Österreich gesamt Tabelle 10: Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich seit dem Jahr 2010 Jahr 2010 S 346 I 6 R 8 Gesamt 360 %S 96,1 %I 1,7 %R 2,2 %R+I 3,9 2011 2012 2013 2014 397 284 377 342 5 11 7 12 7 4 1 7 409 299 385 361 97,1 95,0 97,9 94,7 1,2 3,7 1,8 3,3 1,7 1,3 0,3 1,9 2,9 5,0 2,1 5,3 Die Zahlen der Tabelle 10 sind unmittelbar im Kontext mit den einleitenden Worten zu Kapitel 6.3. sowie den zugrunde liegenden MHK-Werten (Tabelle 8) zu interpretieren. Dies gilt auch für Abbildung 3. Abbildung 3 zeigt die Raten hochgradiger und intermediärer Resistenz bei invasiven Pneumokokken-Isolaten seit 2010. Abbildung 3: Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 25 EARS-Net AT: S. pneumoniae - Penicillin nicht empfindlich (%) 20 15 % 10 361 299 5 0 6.3.2 385 2011 2012 2013 2014 %R 2,2 1,7 1,3 0,3 1,9 %I 1,7 1,2 3,7 1,8 3,3 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Altersgruppen Altersgruppen 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 409 2010 Tabelle 11: <=14 360 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 2010 Isolate %R+I 26 3,8 4 44 105 78 103 0,0 4,5 2,9 5,1 3,9 2011 Isolate %R+I 26 0,0 8 38 125 104 108 0,0 5,3 1,6 1,0 6,5 2012 Isolate %R+I 16 6,2 5 21 82 81 94 20,0 4,8 4,9 4,9 4,3 33 2013 Isolate %R+I 23 0,0 1 39 111 97 114 0,0 0,0 1,8 1,0 4,4 2014 Isolate %R+I 13 7,7 3 42 106 86 111 33,3 9,5 4,7 3,5 4,5 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 6.3.3 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung Tabelle 12: Jahr 2010 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R+I 4 0,0 2011 2012 2013 2014 8 6 0 10 Hämato-Onko Isolate %R+I 16 6,3 0,0 0,0 0,0 0,0 8 8 15 15 Intensiv Isolate %R+I 58 8,6 0,0 12,5 0,0 13,3 61 55 74 45 6,6 1,8 1,4 2,2 Interne Isolate %R+I 191 3,1 243 163 210 206 2,5 5,5 2,9 5,3 Kinder Isolate %R+I 22 4,6 19 13 16 8 0,0 7,7 0,0 12,5 Urologie Isolate %R+I 1 0,0 1 1 2 1 0,0 100,0 0,0 0,0 Andere Isolate %R+I 68 1,5 69 53 68 76 2,9 3,8 1,5 5,3 Tabelle 12 zeigt die Unterschiede nach Krankenhausabteilung. Isolate mit hochgradiger Penicillin-Resistenz sind insgesamt selten (2014: 1/361). Die Anzahl der gemeldeten Isolate ist in Österreich je nach Region sehr unterschiedlich. Während im Westen und Osten Österreichs etwa gleiche Verhältnisse bestehen, sind aus den südlichen Bundesländern deutlich weniger Isolate gemeldet worden. Die Resistenzrate gegenüber Penicillin ist in Oö/Sbg/T/V mit 10,7% etwa dreimal so hoch wie in Bgld/Nö/Wien mit 2,8% und in Ktn/Stmk mit 2,9% (Tabelle 13). Tabelle 13: Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich nach Regionen seit dem Jahr 2010 1 - Bgld/Nö/Wien Jahr S 2010 141 2011 184 2012 142 2013 167 2014 174 2 - Ktn/Stmk Jahr S I 4 4 7 5 4 R 6 4 3 0 1 Gesamt 151 192 152 172 179 %S 93,4 95,8 93,4 97,1 97,2 %I 2,7 2,1 4,6 2,9 2,2 %R 4,0 2,1 2,0 0,0 0,6 %R+I 6,6 4,2 6,6 2,9 2,8 I R Gesamt %S %I %R %R+I 2010 75 0 2011 72 0 2012 45 2 2013 81 1 2014 68 1 3 - Oö/Sbg/T/V Jahr S I 2010 130 2 0 1 0 0 1 75 73 47 82 70 100,0 98,6 95,7 98,8 97,1 0,0 0,0 4,3 1,2 1,4 0,0 1,4 0,0 0,0 1,4 0,0 1,4 4,3 1,2 2,9 R 2 Gesamt 134 %S 97,0 %I 1,5 %R 1,5 %R+I 3,0 2011 2012 2013 2014 2 1 1 5 144 100 131 112 97,9 97,0 98,5 89,3 0,7 2,0 0,8 6,3 1,4 1,0 0,8 4,5 2,1 3,0 1,5 10,7 6.3.4 141 97 129 100 1 2 1 7 Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei den Raten verminderter Penicillinempfindlichkeit im unteren Mittelfeld. Die Resistenzrate von Penicillin bei S. pneumoniae reicht im Jahr 2014 in Europa von 0,0% in Zypern (CY) bis 46,7% in Rumänien (RO). 34 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 4: Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Abbildung 5: Streptococcus pneumoniae – Penicillin nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2010 und 2014 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 6.4 Streptococcus pneumoniae und Makrolide1 Makrolide gehören zur Therapie der ersten Wahl bei der Behandlung von Pneumokokken-Infektionen im Fall einer Penicillin-Unverträglichkeit/-Allergie. 6.4.1 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich Österreich gesamt Die Resistenzraten sind hier deutlich höher als bei Penicillin. Im Jahr 2014 ist die Rate im Vergleich zu 2013 stabil geblieben. 1 Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin 35 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Tabelle 14: Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich seit dem Jahr 2010 Jahr S I R Gesamt 2010 2011 2012 2013 2014 296 335 269 378 358 1 0 2 1 0 33 42 56 42 42 330 377 327 421 400 Abbildung 6: %S %I %R %R+I 89,7 88,9 82,3 89,8 89,5 0,3 0,0 0,6 0,2 0,0 10,0 11,1 17,1 10,0 10,5 10,3 11,1 17,7 10,2 10,5 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 50 EARS-Net AT: S. pneumoniae - Makrolide nicht empfindlich (%) 40 30 % 326 20 330 377 2010 2011 %R 10,0 %I 0,3 421 400 2012 2013 2014 11,1 17,1 10,0 10,5 0,0 0,6 0,2 0,0 10 0 6.4.2 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Altersgruppen Weder bei der Auswertung der Resistenzraten nach Geschlecht oder nach Altersgruppen noch nach Krankenhausabteilung ergeben sich deutliche Unterschiede. Vielmehr schwanken die Daten über die Jahre, wie in Abbildung 7 und den Tabellen 14 und 15 erkennbar ist. Tabelle 15: Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 6.4.3 2010 Isolate %R+I 24 2 42 94 72 96 12,5 0,0 14,3 9,6 4,2 13,5 2011 Isolate %R+I 21 9 35 112 92 108 2012 Isolate %R+I 4,8 11,1 11,4 10,7 9,8 13,9 17 6 25 89 85 105 11,8 16,7 32,0 13,5 21,2 16,2 2013 Isolate %R+I 27 1 43 121 106 123 18,5 100,0 4,7 8,3 11,3 10,6 2014 Isolate %R+I 18 4 45 121 93 119 22,2 25,0 11,1 10,7 7,5 10,1 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Geschlecht Abbildung 7: 50 Streptococcus pneumoniae – Makrolide resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: S. pneumoniae - Resistenz gegen Makrolide nach Geschlecht und Jahren (%) 40 30 % 20 10 0 2010 2011 2012 m 8,5 10,0 w 12,0 12,5 36 2013 2014 16,4 8,6 11,6 18,1 11,2 9,1 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 6.4.4 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung Tabelle 16: Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R+I 3 0,0 2011 2012 2013 2014 6.4.5 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 7 7 0 14 Hämato-Onko Isolate %R+I 17 23,5 14,3 28,6 0,0 14,3 8 10 14 15 Intensiv Isolate %R+I 55 3,6 12,5 30,0 14,3 20,0 54 59 81 53 Interne Isolate %R+I 173 9,8 11,1 13,6 11,1 9,4 228 181 230 224 Kinder Isolate %R+I 19 10,5 11,0 15,5 10,0 10,3 13 14 20 13 Urologie Isolate %R+I 1 0,0 7,7 7,1 15,0 23,1 1 0 2 1 Andere Isolate %R+I 62 12,9 0,0 0,0 0,0 0,0 66 56 74 80 12,1 25,0 6,8 7,5 Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich ist die österreichische Resistenzlage bei Makroliden nach wie vor eher günstig. Abbildung 8 zeigt die Entwicklung der Makrolid-Unempfindlichkeit im Europavergleich. Die Resistenzraten reichen von 0,0% in Zypern (CY) bis zu 48,0% in Rumänien (RO). Abbildung 8: Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2014 EARS-Net: S. pneumoniae - Nicht Empfindlichkeit (R + I) gegen Makrolide im Ländervergleich (%) 100 90 80 70 60 % 50 40 30 20 10 0 RO SK MT IT BG FR LT HR ES SI BE PT HU FI LU IE AT 2014 48,0 41,3 37,5 28,6 26,6 23,0 22,6 21,6 20,1 19,3 17,9 16,0 14,6 14,5 14,3 13,9 10,5 IS CZ NO UK DE SE DK EE NL LV CY 8,7 7,7 7,6 7,2 7,1 6,7 6,6 5,6 4,3 4,1 0,0 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand 14.08.2015 Abbildung 9: Streptococcus pneumoniae – Makrolide nicht empfindlich (R + I) im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 37 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 6.5 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Penicillin und Makrolide Der Anteil von mehrfachresistenten Isolaten ist über die Jahre stabil geblieben, wie Abbildung 10 zeigt. Abbildung 10: Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Penicillin und Makrolide seit dem Jahr 2010 100% EARS-Net AT: Streptococcus pneumoniae - Mehrfa chres i s tenz Peni ci l l i n und Ma krol i de (%) 90% 80% 70% 60% EE ER RE RR 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2010 2011 2012 2013 2014 Die Zählung beinhaltet nur Stämme, die auf Penicillin und Makrolide getestet wurden. (E = empfindlich, R = nicht-empfindlich; Reihenfolge: 1. Buchstabe = Penicillin, 2. Buchstabe = Makrolide) 6.5.1 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Österreich gesamt Tabelle 17: Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 EE 277 315 221 340 306 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 ER 26 33 35 32 26 RE 8 3 3 2 9 RR 6 8 11 6 10 Gesamt 317 359 270 380 351 EE% 87,4 87,7 81,9 89,5 87,2 ER% 8,2 9,2 13,0 8,4 7,4 RE% 2,5 0,8 1,1 0,5 2,6 RR% 1,9 2,2 4,1 1,6 2,9 Die Zählung beinhaltet nur Stämme, die auf Penicillin und Makrolide getestet wurden. (E = empfindlich, R = nicht empfindlich; Reihenfolge: 1. Buchstabe = Penicillin, 2. Buchstabe = Makrolide) 6.5.2 Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz nach Altersgruppen Mehrfachresistente Isolate sind überwiegend bei Erwachsenen zu finden, wie Tabelle 18 veranschaulicht. Tabelle 18: Streptococcus pneumoniae – Mehrfachresistenz nach Altersgruppen Alter <=14 EE 10 ER 1 RE 0 RR 1 Gesamt 12 EE% 83,3 ER% 8,3 RE% 0,0 RR% 8,3 >14 296 25 9 9 339 87,3 7,4 2,7 2,7 Die Zählung beinhaltet nur Stämme, die auf Penicillin und Makrolide getestet wurden. (E = empfindlich, R = nicht empfindlich; Reihenfolge: 1. Buchstabe = Penicillin, 2. Buchstabe = Makrolide) 6.5.3 Serotypen Seit 2004 gibt es in EARS-Net Bestrebungen, auch den Serotyp des jeweils isolierten Pneumokokken-Stammes in der EARS-Net-Datenbank zu erfassen. In Österreich wird diese zusätzliche Testung von der Nationalen Referenzzentrale für Pneumokokken in Graz durchgeführt, in der nach Möglichkeit alle invasiven Pneumokokken-Isolate aus Österreich gesammelt und serotypisiert werden. Die Ergebnisse werden per Befund an das einsendende Laboratorium zurückgemeldet. Die Nationale Referenzzentrale für Pneumokokken hat sich bereit erklärt, die Serotypen-Information aus den Routinetestungen für EARS-Net zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck werden jährlich die Daten der Referenzzentrale Graz mit jenen aus EARS-Net abgeglichen und entsprechend vervollständigt. Zusammen mit allen an EARS-Net teilnehmenden Laboratorien wird eine flächendeckende Erfassung der Serotypen-Information in Österreich angestrebt. Die EARS-Net-Laboratorien werden daher ersucht, alle invasiven Isolate (Bakteriämie, Pneumonie, Meningitis) nach Graz zur Serotypisierung zu senden. 38 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Im Jahr 2014 konnten von insgesamt 410 an EARS-Net gemeldeten invasiven Pneumokokken-Stämmen 253 Serotypen von der Referenzzentrale in Graz erhoben werden. Seit Beginn des Datenaustauschs mit der Nationalen Referenzzentrale in Graz konnten insgesamt 2.052 Serotypisierungsergebnisse in die EARS-Net-Datenbank aufgenommen werden. Die 3 häufigsten Serotypen im Jahr 2014 waren 3, 7F und 14. Bei Kleinkindern bis zum 2. Lebensjahr war der Typ 15A am häufigsten, in der Altersgruppe der ab 60-Jährigen die Serotypen 3, 7F, 14. Wir bedanken uns herzlich für die exzellente Zusammenarbeit mit der Nationalen Referenzzentrale für Pneumokokken in Graz, insbesondere bei Frau Dr. Georg Steindl und Frau Andrea Kormann-Klement. 7 Staphylococcus aureus 7.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung Staphylococcus aureus ist ein grampositives Bakterium, welches rund 20% der gesunden Bevölkerung kolonisiert. In Österreich liegt dieser Wert laut der APRES-Studie mit 16% unter diesem europäischen Mittelwert [7]. Obwohl es hauptsächlich kolonisierend vorkommt und damit harmlos wäre, kann es in besonderen Situationen schwere Infektionen auslösen. Vor allem bei der Verursachung von nosokomialen Infektionen im Krankenhaus spielt Staphylococcus aureus und hier vor allem die Oxacillin-resistente und damit schwerer behandelbare Form (MRSA) eine große Rolle. Infektionen mit Staphylococcus aureus verursachen wie alle anderen nosokomialen Erreger verlängerte Spitalsaufenthalte, erhöhen die Mortalität und nicht zuletzt die Kosten für die Spitalsbehandlung [8]. Tabelle 19: Datenmeldungen zu Staphylococcus aureus seit dem Jahr 2010 Erreger Staphylococcus aureus 2010 2.040 2011 2.188 2012 2.347 2013 2.545 2014 2.662 Im Jahr 2014 sind 2.662 Meldungen einer S. aureus-Bakteriämie eingelangt, dies entspricht einer Inzidenz von 31,3 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen. Staphylococcus aureus liegt in der Häufigkeit aller EARS-Net-Erreger damit an zweiter Stelle hinter Escherichia coli. 7.2 Demographische Daten 7.2.1 Staphylococcus aureus nach Geschlecht Abbildung 11: Staphylococcus aureus nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% wei bl i ch unbeka nnt mä nnl i ch 2010 7.2.2 2011 2012 2013 2014 Staphylococcus aureus nach Geschlecht und Lebensalter S. aureus-Bakteriämien sind bei Männern häufiger als bei Frauen. Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung der auf die österreichische Bevölkerung standardisierten Daten in Abbildung 12 und 14. Im höheren Lebensalter etwa ab dem 50. Lebensjahr kommt es bei beiden Geschlechtern zu einer deutlichen Zunahme der Häufigkeit von S. aureusBakteriämien. 39 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Die höchste Inzidenz von S. aureus-Bakteriämien pro 100.000 EinwohnerInnen berechnet nach Fällen findet sich bei PatientInnen im hohen Lebensalter ab dem 90. Lebensjahr und darüber. In dieser Altersgruppe kommen bei Männern auf 100.000 Einwohner mehr als 400 und bei Frauen auf 100.000 Einwohnerinnen mehr als 300 Fälle (siehe Abbildung 12). Abbildung 12: Staphylococcus aureus nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 90 80 70 60 50 40 30 w _S_aureus 20 m_S_aureus 10 0 -500 -450 -400 -350 -300 -250 -200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre MRSA2 7.3 Die MRSA-Rate zeigt seit 2010 eine steigende Tendenz. 2013 war die MRSA-Rate mit 9,1% am höchsten. Im Jahr 2014 ist im Vergleich zu 2013 ein Rückgang der MRSA-Rate von 9,1% auf 7,8% zu verzeichnen. 7.3.1 MRSA-Raten – Österreich gesamt Abbildung 13: MRSA-Raten – Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 40 EARS-Net AT: MRSA (%) 35 30 25 % 20 15 10 7,5 7,3 2010 2011 8,5 9,1 2012 2013 7,8 5 0 7.3.2 MRSA-Raten nach Geschlecht und Lebensalter MRSA-Bakteriämien kommen bei Männern häufiger vor als bei Frauen. 2 Resistent gegenüber Methicillin, Oxacillin oder Cefoxitin 40 2014 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 14: Anzahl S.aureus-Fälle und MRSA-Anteil nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 MRSA w MRSA m 20 15 w m 10 5 0 -500 -450 -400 -350 -300 -250 -200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre 7.3.3 MRSA-Raten nach Altersgruppen Tabelle 20: MRSA-Raten nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 7.3.4 2010 Isolate 41 34 111 550 500 %R 7,3 2,9 8,1 6,5 9,4 789 7,1 2011 Isolate %R 51 3,9 38 10,5 145 6,2 601 6,5 540 7,0 792 2012 Isolate %R 42 2,4 30 6,7 164 4,9 661 7,4 588 10,0 8,2 850 2013 Isolate %R 69 5,8 38 13,2 161 8,1 685 8,3 629 9,5 9,3 953 9,7 2014 Isolate 57 54 171 705 663 %R 8,8 5,6 7,0 7,0 8,1 1001 8,2 MRSA-Raten nach Geschlecht Abbildung 15: MRSA-Raten nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 50 EARS-Net AT: MRSA-Raten nach Geschlecht (%) 40 30 % 20 10 0 7.3.5 2010 2011 2012 2013 2014 m 7,8 7,3 9,7 9,0 8,9 w 7,0 7,3 6,9 9,2 6,0 MRSA-Raten nach Krankenhausabteilung Die höchsten Resistenzraten sind auf urologischen (bei geringer Fallzahl) und chirurgischen Abteilungen und Intensivstationen zu finden. 41 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Tabelle 21: Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 7.3.6 MRSA-Raten nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate 173 181 200 211 227 Hämato-Onko %R 12,7 9,9 12,0 12,8 9,3 Isolate 71 63 51 76 98 Intensiv %R 4,2 6,4 3,9 6,6 10,2 Isolate 200 234 221 233 291 Interne %R 10,5 12,8 11,3 9,9 5,2 Isolate 1.024 1.097 1.312 1.341 1.314 Kinder %R 6,3 6,9 8,5 7,8 7,7 Isolate 36 36 39 65 50 Urologie %R 8,3 2,8 2,6 6,2 8,0 Isolate 18 23 23 35 36 Andere %R 16,7 4,4 8,7 31,4 16,7 Isolate 503 533 489 574 635 %R 7,2 5,1 6,8 9,9 7,6 MRSA-Raten nach Bundesländern Die MRSA-Raten variieren zwischen den Bundesländern. Außerdem ist zu beachten, dass die Raten auch innerhalb der Bundesländer nicht homogen verteilt sind. Tabelle 22: Jahr MRSA-Raten im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Isolate Bgld %R Nö Oö Sbg T V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 4,9 2010 539 11,7 56 8,9 328 10,7 384 4,2 138 8,0 128 6,3 62 3,2 206 1,5 184 2011 588 11,1 72 13,9 411 10,0 377 4,0 151 5,3 163 3,7 54 0,0 191 1,6 160 5,6 2012 647 10,5 77 22,1 453 12,1 388 2,8 123 8,1 171 7,0 76 0,0 230 2,6 170 11,2 2013 753 13,3 90 15,6 451 11,5 405 3,0 153 7,8 182 5,5 69 0,0 255 5,5 177 9,6 2014 685 11,2 82 17,1 487 9,7 487 2,9 186 6,5 187 6,4 69 0,0 265 5,7 203 6,9 Die Bundesländer mit den niedrigsten MRSA-Raten sind Vorarlberg und Oberösterreich. 7.3.7 MRSA-Raten im europäischen Vergleich Österreich liegt im Ländervergleich im unteren Drittel. Die MRSA-Raten in Europa reichen von 1,0% in Schweden (SE) bis zu 56,0% in Rumänien (RO). Abbildung 16: % 100,0 90,0 80,0 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 MRSA-Raten im Ländervergleich 2014 EARS-Net: MRSA im Ländervergleich (%) DE LV LT AT IS EE DK FI NL NO SE 2014 56,0 47,4 42,7 37,1 36,0 33,6 28,0 23,1 22,1 21,3 20,8 19,4 18,4 17,4 13,5 13,1 13,0 12,0 11,8 RO P T M T GR CY IT SK HU ES HR B G IE UK FR 8,2 7,9 7,8 3,3 3,1 2,5 2,5 1,0 1,0 1,0 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 42 BE SI CZ LU EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 17: MRSA-Raten im europäischen Vergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 7.4 Staphylococcus aureus und Vancomycin Tabelle 23: Jahr 2014 S 890 Staphylococcus aureus – Vancomycin nicht empfindlich Österreich gesamt I 0 R 0 Gesamt 890 %S 100,0 %I 0,0 %R 0,0 %R+I 0,0 Im Jahr 2014 wurde kein Isolat mit Resistenz gegenüber Vancomycin gemeldet. 8 Escherichia coli 8.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung Escherichia coli ist der häufigste gramnegative Erreger von Bakteriämien insgesamt. Darüber hinaus ist er der häufigste Erreger von außerhalb und innerhalb des Krankenhauses erworbenen Harnwegsinfektionen. Das Spektrum der Infektionen reicht von Harnwegsinfektionen und Peritonitis über Wundinfektionen bis hin zu Lebensmittelassoziierten gastrointestinalen Infektionen [9]. In der EARS-Net-Datensammlung ist Escherichia coli ebenfalls der am häufigsten gemeldete Erreger von Bakteriämien. Im Jahr 2014 wurden in Österreich 4.758 Fälle erfasst. Die Inzidenz von E. coli-Bakteriämien liegt bei 55,9 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen. Tabelle 24: Erreger Escherichia coli Datenmeldungen zu Escherichia coli seit dem Jahr 2010 2010 3.482 2011 3.803 2012 4.249 2013 4.390 8.2 Demographische Daten 8.2.1 Escherichia coli nach Geschlecht 2014 4.758 Die nachfolgende Grafik zeigt ein häufigeres Vorkommen beim weiblichen Geschlecht auf. Rund 60% aller E.coliBakteriämien in Österreich treten bei Frauen auf. 43 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 18: Escherichia coli nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% wei bl i ch unbeka nnt mä nnl i ch 2010 8.2.2 2011 2012 2013 2014 Escherichia coli nach Geschlecht und Lebensalter Im höheren Lebensalter sind Männer häufiger von E.coli-Bakteriämien betroffen. Der Altersgipfel liegt bei 90 Lebensjahren und darüber, wie Abbildung 19 entnommen werden kann. Abbildung 19: Escherichia coli nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 -900 -800 -700 -600 -500 -400 -300 -200 -100 w _eco_ m_eco_ 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre 8.3 Escherichia coli und Aminopenicilline Die Resistenzrate von Aminopenicillinen ist seit 2010 stabil. Demnach sind Aminopenicilline bei jedem zweiten Isolat nicht mehr wirksam. 44 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 8.3.1 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt Abbildung 20: Escherichia coli – Aminopenicilline resistent seit dem Jahr 2010 80 EARS-Net AT: E. coli - Resistenz gegen Aminopenicilline (%) 70 60 51,1 50,9 50,6 51,3 50,4 2010 2011 2012 2013 2014 50 % 40 30 20 10 0 8.3.2 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Altersgruppen Die Resistenzraten der Aminopenicilline bei E. coli nehmen mit zunehmendem Alter ab. Tabelle 25: Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 2010 Isolate %R 58 51,7 57 56,1 172 54,1 746 52,1 854 1.595 8.3.3 51,2 50,1 2011 Isolate %R 44 56,8 38 55,3 168 53,0 785 53,1 910 1.831 2012 Isolate %R 62 56,5 42 45,2 155 52,9 833 52,6 53,0 48,5 1.025 1.914 2013 Isolate %R 54 46,3 46 56,5 221 57,5 952 51,4 50,7 49,3 1.047 2.059 51,1 50,7 2014 Isolate %R 51 56,9 59 55,9 208 51,9 1.024 52,2 1.237 2.163 51,9 48,1 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Geschlecht Die Resistenzrate von Escherichia coli gegenüber Aminopenicillinen ist bei Männern höher als bei Frauen. Abbildung 21: 100 90 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: E. coli - Res i s tenz gegen Ami nopeni ci l l i ne na ch Ges chl echt und Ja hren (%) 80 70 60 % 50 40 30 20 10 0 2010 2011 2012 2013 2014 m 52,4 52,7 52,6 51,4 52,8 w 49,9 49,4 49,1 51,1 48,7 45 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 8.3.4 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Krankenhausabteilung Die nach Krankenhausabteilung höchsten Resistenzraten finden sich im Jahr 2014 auf urologischen Abteilungen und Intensivstationen. Tabelle 26: Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 8.3.5 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R 209 52,6 256 53,9 275 52,0 298 54,0 257 50,2 Hämato-Onko Isolate %R 178 54,5 163 50,9 169 52,1 186 54,3 222 57,7 Intensiv Isolate %R 277 54,9 288 52,4 257 54,1 313 55,9 397 56,9 Interne Isolate %R 1.913 49,9 2.160 49,7 2.408 50,0 2.566 49,1 2.642 48,9 Kinder Isolate %R 48 47,9 42 66,7 53 56,6 50 46,0 45 48,9 Urologie Isolate %R 201 59,7 225 63,6 247 60,7 284 60,2 302 59,6 Andere Isolate %R 656 49,4 642 47,7 622 45,8 682 52,1 876 46,9 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent nach Bundesländern In den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg sind im Vergleich zum Vorjahr Anstiege im einstelligen %-Bereich zu beobachten. In Wien, Tirol, Vorarlberg, der Steiermark und Kärnten sind im Vergleich zu 2013 hingegen rückläufige Resistenzraten zu verzeichnen. Tabelle 27: Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Jahr Isolate Bgld %R Nö Oö Sbg T V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 2010 1.093 53,3 108 53,7 486 46,7 574 45,3 205 47,3 312 63,8 119 33,6 377 58,6 208 45,7 2011 1.022 52,2 105 41,9 612 52,6 700 46,0 248 47,6 363 61,4 142 48,6 375 49,1 209 51,2 2012 1.102 53,8 128 52,3 735 50,3 640 44,2 218 40,4 383 63,2 149 43,0 418 53,1 258 42,3 2013 1.328 54,7 151 46,4 705 47,2 692 46,8 265 41,5 373 64,3 138 54,4 448 52,9 279 47,0 2014 1.382 53,7 130 47,7 778 49,6 801 47,7 265 46,4 412 55,6 147 43,5 535 51,0 292 43,5 8.3.6 Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei der Resistenzrate bei Aminopenicillinen im unteren Drittel. Abbildung 22 veranschaulicht die Resistenzraten in Europa. Diese reichen von 34,7% in Finnland (FI) bis zu 73,0% in Bulgarien (BG). Abbildung 22: Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: E. coli - Resistenz gegen Aminopenicilline im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 BG CY IE RO IT ES SK LU HU BE PT LT FR GR CZ HR M T SI DE AT LV EE NL DK IS NO FI 2014 73,0 71,2 68,7 68,0 65,4 64,9 64,5 59,6 59,1 58,9 58,9 57,8 55,9 55,7 54,4 54,0 53,4 52,6 51,7 50,4 48,4 47,1 46,0 44,9 43,0 41,8 34,7 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 46 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 23: Escherichia coli – Aminopenicilline resistent im europäischen Vergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 8.4 Escherichia coli und Fluorochinolone3 Die Substanzklasse der Fluorochinolone ist eine wichtige Therapieoption bei schweren Infektionen mit Escherichia coli. Seit dem Jahr 2010 ist die Resistenzrate von Escherichia coli gegenüber dieser Substanzgruppe stabil und jedes fünfte Isolat resistent. 2014 ist im Vergleich zu 2013 ein leichter Rückgang der Resistenzrate zu erkennen. 8.4.1 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt Abbildung 24: Escherichia coli – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 50 EARS-Net AT: E. coli - Resistenz gegen Fluorochinolone (%) 45 40 35 30 % 25 20,7 22,2 21,0 22,0 2010 2011 2012 2013 19,8 20 15 10 5 0 8.4.2 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen Der höchste Anteil resistenter Erreger ist in der Altersgruppe 45–64 Jahre zu finden. Tabelle 28: Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 3 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 2010 Isolate %R 58 8,6 57 10,5 171 24,0 747 21,7 851 21,0 1.593 20,6 2011 Isolate %R 45 4,4 38 18,4 169 20,1 784 23,2 913 23,9 1.840 21,7 2012 Isolate %R 61 8,2 42 7,1 172 21,5 856 20,3 1.057 23,1 1.883 20,7 2013 Isolate %R 53 3,8 45 8,9 219 26,5 930 21,5 1.013 21,6 2.019 22,6 Ciprofloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin 47 2014 Isolate %R 51 9,8 56 8,9 204 19,1 1.004 21,6 1.217 20,1 2.111 19,4 2014 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 8.4.3 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht Die Resistenzrate von E. coli gegenüber Fluorochinolonen ist bei Männern deutlich höher als bei Frauen. Abbildung 25: Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: E. coli - Res i s tenz gegen Fl uorochi nol one na ch Ges chl echt und Ja hren (%) 50 40 30 % 20 10 0 8.4.4 2010 2011 2012 2013 2014 m 25,4 26,2 25,9 26,8 24,8 w 17,0 19,2 17,3 18,4 16,2 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung Die höchsten Resistenzraten finden sich auf urologischen Abteilungen und Intensivstationen. Tabelle 29: Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 8.4.5 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R 209 18,7 259 22,4 292 16,8 286 24,1 247 18,2 Hämato-Onko Isolate %R 178 24,7 163 28,8 169 27,8 186 26,3 221 27,2 Intensiv Isolate %R 277 24,6 289 26,0 285 20,4 303 27,7 389 24,9 Interne Isolate %R 1.909 19,9 2.165 20,8 2.386 20,8 2.499 20,1 2.581 18,6 Kinder Isolate %R 48 4,2 43 9,3 52 9,6 49 4,1 45 8,9 Urologie Isolate %R 202 29,7 225 28,0 235 31,1 283 30,0 290 28,6 Andere Isolate %R 654 19,6 645 22,5 652 19,0 673 22,0 869 17,4 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern Im Jahr 2013 zeigt sich in Wien, Niederösterreich, Tirol und im Burgenland ein rückläufiger Trend. Anstiege der Resistenzraten sind hingegen in Vorarlberg, der Steiermark, Kärnten, Salzburg und Oberösterreich zu beobachten. Tabelle 30: Jahr Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Isolate Bgld %R Nö Oö Sbg T V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 2010 1.087 19,7 108 19,4 481 21,0 581 19,5 205 20,0 312 27,2 119 10,1 377 27,9 207 14,0 2011 1.029 25,1 105 17,1 617 24,2 700 18,3 247 18,6 363 23,7 142 16,2 374 24,9 212 19,3 2012 1.249 25,0 127 22,8 735 22,3 532 15,0 218 10,1 383 23,8 149 16,8 419 22,0 259 14,7 2013 1.331 23,9 150 21,3 705 19,4 587 18,9 265 14,7 373 22,0 138 26,8 446 28,7 284 19,7 2014 1.392 21,2 130 17,7 779 19,6 696 18,1 265 15,9 412 21,1 147 19,7 533 22,1 289 16,3 8.4.6 Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im europäischen Vergleich Österreich liegt bei den E. coli-Resistenzraten gegenüber Fluorochinolonen im unteren Mittelfeld. Die Resistenzraten in Europa reichen von 7,8% in Island (IS) bis zu 46,4% in Zypern (CY). 48 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 26: Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: E. coli - Resistenz gegen Fluorochinolone im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 CY IT SK BG ES GR P T RO M T HU B E LU IE SI CZ DE HR A T LV FR UK NL LT DK EE SE 2014 46,4 43,9 43,0 38,6 34,0 32,8 32,4 31,3 29,0 28,4 26,7 24,7 24,5 23,3 21,6 20,6 20,1 19,8 17,7 17,6 16,8 13,3 12,8 12,3 12,3 11,3 NO IS 11,0 11,0 FI 7,8 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Abbildung 27: Escherichia coli – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 8.5 Escherichia coli und 3.-Generations-Cephalosporine4 Das Monitoring der Resistenz gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen bei Escherichia coli dient als Indikator der Detektion von Breitspektrum-ß-Laktamasen (Extended Spectrum Betalactamases, ESBL). Wenngleich diese Definition nicht zu 100% mit der ESBL-Definition übereinstimmt (es gibt auch andere Gründe/Mechanismen für eine Resistenz gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen), so sind die Ergebnisse doch gut auf das Vorhandensein von ESBL umlegbar und daher als Indikator für das Resistenzmonitoring von Trends bei ESBL geeignet. 8.5.1 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt Die in den letzten fünf Jahren niedrigste Resistenzrate wurde 2010 mit 7,4% erreicht. Im Vergleich zu 2013 ist 2014 ein Rückgang der Resistenzrate von 9,9% auf 9,4% zu verzeichnen. 4 Cefotaxim, Ceftazidim, Ceftriaxon 49 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 28: Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: E. coli - Resistenz gegen 3. Gen.Cephalosporine (%) 25 20 % 15 10 7,4 9,0 9,0 9,9 9,4 2011 2012 2013 2014 5 0 2010 8.5.2 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen Die Resistenzraten nach Altersgruppen schwanken über die Jahre, daher ist keine eindeutige Tendenz erkennbar. Tabelle 31: Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 8.5.3 2010 Isolate %R 58 10,3 56 1,8 172 8,7 747 6,7 854 7,3 1.591 7,7 2011 Isolate %R 45 6,7 37 13,5 167 6,6 785 9,8 912 10,5 1.840 8,0 2012 Isolate 62 45 178 888 1.082 1.937 %R 8,1 4,4 9,0 9,8 9,4 8,5 2013 Isolate %R 54 5,6 45 8,9 220 14,5 953 8,6 1.044 11,3 2.060 9,3 2014 Isolate %R 51 3,9 58 3,4 207 10,6 1.021 10,2 1.237 9,8 2.165 8,9 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht Ebenso wie bei den Fluorochinolonen zeigt sich auch hier eine deutlich höhere Resistenzrate bei Männern als bei Frauen (11,6% vs. 7,8%). Abbildung 29: 30 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: E. coli - Res i s tenz gegen 3.gen. Cepha l os pori ne na ch Ges chl echt und Ja hren (%) 25 20 % 15 10 5 0 8.5.4 2010 2011 2012 2013 2014 m 9,2 10,5 11,1 11,3 11,6 w 5,8 7,5 7,3 8,9 7,8 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung Die höchsten Resistenzraten sind auf Intensivstationen und urologischen Abteilungen zu finden. 50 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Tabelle 32: Chirurgie Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 8.5.5 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Isolate 210 258 300 298 257 Hämato-Onko %R 10,0 9,3 6,3 11,1 9,3 Isolate 179 163 169 186 222 %R 7,8 11,0 11,2 13,4 11,7 Intensiv Isolate 277 289 296 313 395 Interne %R 8,3 11,4 10,5 14,1 13,2 Isolate 1.906 2.165 2.471 2.566 2.642 Kinder %R 6,8 8,4 8,6 8,7 8,6 Isolate 48 43 52 50 45 Urologie %R 6,3 9,3 7,7 4,0 0,0 Isolate 202 225 247 285 302 Andere %R 7,9 11,6 14,6 14,0 12,6 Isolate 656 643 657 678 875 %R 7,6 8,1 8,4 9,3 8,9 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Bundesländern Der seit 2013 stärkste Rückgang der Resistenzrate ist in Vorarlberg (von 17,4% auf 9,5% bei niedriger Fallzahl) festzustellen, aber auch in Tirol (von 11,8% auf 8,3%), im Burgenland (von 7,3% auf 3,9% bei niedriger Fallzahl), in der Steiermark (von 11,8% auf 10,8%) und in Wien (von 11,7% auf 11,1%) war die Resistenzrate rückläufig. Leichte Anstiege der Resistenzraten sind in Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und Niederösterreich zu verzeichnen. Tabelle 33: Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Jahr Isolate Bgld %R Isolate Nö %R Oö Sbg Isolate %R Isolate %R Isolate T %R V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 2010 1.094 7,6 108 5,6 483 5,8 572 3,9 205 9,3 312 16,7 119 5,0 377 8,2 208 4,3 2011 1.029 10,7 105 2,9 619 10,8 694 4,8 248 8,1 363 14,9 141 7,8 375 7,7 212 5,7 2012 1.274 10,8 128 6,3 735 9,5 632 6,7 218 4,1 383 13,3 147 6,8 417 8,6 258 5,0 2013 1.324 11,7 151 7,3 705 7,8 688 8,3 265 7,2 373 11,8 138 17,4 448 11,8 284 4,6 2014 1.386 11,1 130 3,9 780 8,0 794 9,7 267 9,7 412 8,3 147 9,5 535 10,8 288 4,9 8.5.6 Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich im unteren Drittel. Abbildung 30: Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: E. coli - 3.gen. Cephalosporin-Resistenz im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 UK FR BE AT EE LT DK NO NL SE FI IS 2014 40,4 31,8 29,4 28,8 28,7 21,0 16,4 16,4 14,0 12,7 12,3 12,0 10,9 10,8 10,8 10,7 10,5 10,3 BG SK RO CY IT GR HU P T CZ SI ES LU LV HR M T 9,9 9,7 9,4 9,3 8,1 7,0 5,7 5,6 5,4 3,3 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 51 IE DE 5,8 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 31: Escherichia coli – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 8.5.7 ESBL bei Escherichia coli Bei 1.625 von 4.856 Escherichia coli-Isolaten wurde angegeben, ob explizit auf ESBL getestet wurde. Ein negatives Ergebnis wurde nicht immer mitgeteilt. Die tatsächlich auf ESBL getestete Anzahl an Escherichia coli-Isolaten konnte daher nicht erhoben werden. Die Auswertung erfolgte ausschließlich auf Basis dieser Angaben und ist unter diesem Gesichtspunkt zu interpretieren. 396 der 1.625 Isolate wurden hinsichtlich ESBL-Produktion als positiv angeben. Dies entspricht einem Anteil von 24,4%. Die so abgeleitete Resistenzrate steigt seit 2010 weiterhin kontinuierlich an (von 10,3% auf 24,4% in 5 Jahren). Abbildung 32: 30 Escherichia coli – Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolation (durch Beurteilung) seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: Escherichia coli - Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolaten mit Beurteilung 24,4 25 20 16,7 14,1 % 15 10,3 12,0 10 5 0 2010 8.6 2011 2012 2013 2014 Escherichia coli und Aminoglykoside5 Die Bedeutung der Aminoglykoside als Therapieoption sinkt, da sie aufgrund ihrer schlechteren Verträglichkeit immer weniger eingesetzt werden. Dennoch handelt es sich bei dieser Antibiotikaklasse um eine nicht zu unterschätzende Reserve-Therapieoption, deren Resistenzrate von 5,5% im Jahr 2010 zunehmend leicht stieg und seit dem Vorjahr bei 7,2% stagniert. 5 Amikacin, Gentamicin, Tobramycin 52 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 8.6.1 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt Abbildung 33: Escherichia coli – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: E.coli - Resistenz gegen Aminoglykoside (%) 25 20 % 15 10 5,5 6,4 6,3 2010 2011 2012 7,3 7,2 2013 2014 5 0 8.6.2 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen Mit zunehmendem Lebensalter sinken die Resistenzraten, allerdings ist in dieser Altersgruppe die höchste Anzahl an E. coli-Bakteriämien zu verzeichnen. Tabelle 34: Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 8.6.3 2010 Isolate 57 57 172 745 847 1.590 2011 %R 5,3 8,8 7,0 7,1 5,0 4,7 Isolate 45 37 167 777 908 1.830 2012 %R 2,2 8,1 7,8 8,5 6,9 5,1 Isolate 63 45 179 890 1.078 1.941 2013 %R 7,9 6,7 7,8 7,0 5,5 6,2 Isolate 54 44 220 951 1.038 2.063 2014 %R 3,7 2,3 12,7 8,1 7,1 6,5 Isolate 51 58 206 1.025 1.232 2.162 %R 3,9 10,3 8,7 8,4 7,4 6,3 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht Wie bei Fluorochinolonen und 3.-Generations-Cephalosporinen ist auch bei Aminoglykosiden bei Männern im Vergleich zu Frauen eine erhöhte Resistenzrate zu beobachten. Abbildung 34: 30 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: E. coli - Res i s tenz gegen Ami nogl ykos i de na ch Ges chl echt und Ja hren (%) 25 20 % 15 10 5 0 2010 2011 2012 2013 2014 m 6,7 8,2 8,5 8,5 9,3 w 4,4 4,8 4,6 6,4 5,7 53 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 8.6.4 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung Betrachtet nach Krankenhausabteilung fanden sich im Jahr 2014 die höchsten Resistenzraten auf Intensivstationen Tabelle 35: Jahr 2010 2011 2012 Chirurgie Isolate %R 209 4,3 260 8,1 300 4,3 2013 2014 8.6.5 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 297 257 6,7 5,8 Hämato-Onko Isolate %R 179 3,9 163 7,4 169 5,3 186 222 Intensiv Isolate %R 277 4,0 288 5,2 297 6,1 7,5 9,9 312 394 Interne Isolate %R 1.897 5,5 2.142 5,7 2.466 6,3 8,3 10,9 2.557 2.633 Kinder Isolate %R 47 4,3 43 2,3 53 7,6 7,0 6,0 50 45 Urologie Isolate %R 202 7,4 224 9,8 246 11,8 2,0 2,2 284 302 Andere Isolate %R 657 6,2 644 7,0 665 5,3 9,2 10,6 684 880 7,6 7,7 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern Im Vergleich zu 2012 sind die Resistenzraten im Burgenland, in Niederösterreich und Tirol rückläufig. In allen anderen Bundesländern ist die Resistenzrate gestiegen. Tabelle 36: Jahr Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Isolate Bgld %R Isolate Nö %R Oö Isolate %R Isolate Sbg %R Isolate T %R V Stmk Isolate %R Isolate %R Isolate K %R Isolate %R 2010 1.095 4,8 108 2,8 486 5,1 579 6,7 205 5,4 312 7,4 119 4,2 376 6,4 188 3,7 2011 1.034 5,2 105 5,7 617 5,7 694 5,0 248 6,5 363 8,5 142 8,5 375 9,3 186 8,1 2012 1.277 7,7 128 6,3 733 5,2 631 5,4 218 3,7 383 7,6 149 3,4 419 7,2 258 5,0 2013 1.333 8,8 151 5,3 700 4,0 683 7,2 265 3,8 373 7,0 138 8,0 447 9,6 280 8,9 2014 1.392 7,0 130 6,9 772 5,2 792 8,3 267 7,9 412 6,6 147 8,8 533 8,8 289 6,6 8.6.6 Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich im unteren Drittel. Die Resistenzraten reichen von 4,6% in Finnland (FI) bis zu 28,2% in Bulgarien (BG). Abbildung 35: Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: E. coli - Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 8.6.7 B G SK IT CY RO P T GR ES HU IE SI 2014 28,2 22,8 19,3 17,6 17,2 16,3 15,9 15,1 14,8 12,4 11,6 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 54 HR CZ LT M T UK 11,0 10,7 10,7 10,4 9,0 LV LU BE FR DK A T EE DE NL SE NO IS FI 8,8 8,2 7,9 7,7 7,3 7,2 6,9 6,3 6,1 6,0 5,3 4,6 7,0 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 36: Escherichia coli – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 8.7 Escherichia coli und Carbapeneme6 In Österreich wurde 2014 wie auch 2013 in Blutkulturen 1 Isolat mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Carbapenemen gefunden. 8.7.1 Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich Österreich gesamt Tabelle 37: Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich in Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 Jahr 2010 2011 S 2.845 3.174 I 0 0 R 1 0 Gesamt 2.846 3.174 %S 100,0 100,0 %I 0,0 0,0 %R 0,0 0,0 %R+I 0,0 0,0 2012 2013 2014 3.754 4.256 4.600 1 0 0 1 1 1 3.756 4.257 4.601 100,0 100,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 Tabelle 38: Substanz MEM Escherichia coli – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail Interpretation R MHK in mg/L >=16 Abteilung Interne MEM = Meropenem 9 9.1 Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium Klinische und epidemiologische Bedeutung Enterokokken gehören zur Normalflora des Gastrointestinaltraktes von Menschen, Säugetieren, Vögeln und Reptilien. Unter normalen Umständen sind diese Erreger harmlose Besiedler. Wenn die Beziehung zwischen Wirt und Erreger jedoch gestört wird, wie etwa durch eine Immunsuppression des Wirtes, so kann es zu schweren Infektionen kommen. Die Bandbreite reicht von Endokarditis über Bakteriämie, Meningitis, Wundinfektionen und Harnwegsinfekten bis hin zu Peritonitis und intraabdominellen Abszessen. Der Großteil der Infektionen wird durch Enterococcus faecalis verursacht [10]. 6 Imipenem, Meropenem 55 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Enterokokken weisen gegenüber einer Vielzahl von Antibiotika eine natürliche Resistenz auf. Dieser Umstand sowie ihre leichte Übertragbarkeit von Mensch zu Mensch räumen den Enterokokken ein nicht zu vernachlässigendes Gefährdungspotenzial für nosokomiale Infektionen im Krankenhaus ein. Jährlich treten in Österreich pro 100.000 EinwohnerInnen gesamt 13,4 Fälle von E. faecalis- und E. faeciumBakteriämien auf. Das Verhältnis von Enterococcus faecalis zu Enterococcus faecium beträgt 7,8 zu 5,6 Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen. Tabelle 39: Datenmeldungen Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium seit dem Jahr 2010 Erreger Enterococcus faecalis Enterococcus faecium 2009 530 332 2010 624 366 2011 567 368 2012 696 404 9.2 Demographische Daten 9.2.1 Enterokokken nach Geschlecht 2013 675 438 2014 660 480 Enterokokken-Bakteriämien sind bei Männern sehr viel häufiger als bei Frauen. Abbildung 37: Enterokokken nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% w eiblich unbekannt männlich 20% 10% 0% 2010 9.2.2 2011 2012 2013 2014 Enterokokken nach Geschlecht und Lebensalter Die höchste Inzidenz von Enterokokken-Bakteriämien tritt bei Männern im höheren Lebensalter (> 80 Jahre) auf. Frauen sind im Gegensatz dazu weniger häufig betroffen. Abbildung 38: Enterokokken nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 -300 -250 -200 -150 -100 -50 w _ek m_ek 0 Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre 56 50 100 150 200 250 300 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 9.3 Enterokokken und Aminopenicilline 9.3.1 Enterokokken – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt Abbildung 39: Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium – Aminopenicilline resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 100 EARS-Net AT: Enterokokken - Resistenz gegen Aminopenicilline (%) 80 60 % 40 20 0 9.4 2010 2011 2012 2013 2014 E faecalis 1,9 0,4 0,5 1,1 1,5 E faecium 92,4 90,2 90,8 92,1 93,3 Enterokokken – hochgradige Resistenz gegenüber Aminoglykosiden Die Raten von Isolaten mit hochgradiger Gentamicin-Resistenz sind über die Jahre relativ stabil geblieben. Sowohl bei E. faecalis als auch bei E. faecium ist 2014 im Vergleich zu 2013 ein Anstieg der Resistenzrate zu verzeichnen. 9.4.1 Enterokokken – hochgradige Resistenz gegenüber Aminoglykosiden Österreich gesamt Abbildung 40: Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium –Aminoglykoside hochgradig resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 80 EARS-Net AT: Enterokokken - High-Level-Resistenz gegen Gentamicin (%) 70 60 50 % 40 30 20 10 0 9.4.2 2010 2011 2012 2013 2014 E faecalis 34,1 31,0 29,3 31,4 37,1 E faecium 45,4 50,2 38,1 45,4 49,3 Enterokokken – Aminoglykoside hochgradig resistent im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit seinen Resistenzraten bei E. faecalis gegenüber Aminoglykosiden im oberen Drittel. Die Raten reichen von 8,3% in Island (IS) bis zu 76,5% in Rumänien (RO). 57 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 41: Enterococcus faecalis - Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: E. faecalis - High-Level-Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%) 100,0 80,0 60,0 % 40,0 20,0 0,0 2014 RO IT HU 76,5 55,3 LV 49,8 46,2 SK BG 41,0 40,0 38,9 ES CZ AT 38,7 37,1 36,8 EE DE HR IE 36,1 33,6 SI 32,9 31,4 LU DK LT 30,8 30,0 29,2 BE NO GR CY SE FR IS 28,8 22,9 NL 20,7 20,1 17,5 15,8 13,7 8,3 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Abbildung 42: Enterococcus faecalis - Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit seinen Resistenzraten bei E. faecium gegenüber Aminoglykosiden im Mittelfeld. Die Raten reichen von 11,4% in Zypern (CY) bis zu 86,1% in Litauen (LT). Abbildung 43: Enterococcus faecium – Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: E. faecium - High-Level-Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 2014 LT RO 86,1 84,2 BG SK 78,2 69,0 CZ DK 68,0 65,9 HR HU EE 65,9 63,2 NL 61,2 58,6 58,4 SI IT IS 57,3 54,5 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 58 AT LV 49,3 46,7 IE FR NO ES 44,4 41,7 39,8 34,7 30,4 BE DE SE 23,7 22,2 GR LU CY 15,3 13,8 11,4 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 44: Enterococcus faecium – Aminoglykoside hochgradig resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 9.5 Enterokokken und Vancomycin Die Resistenzentwicklung gegenüber Vancomycin zeigt in Österreich 2013 einen deutlichen Rückgang bei E. faecium-Isolaten (von 6,0% auf 4.4%) und einen Anstieg bei E. faecalis-Isolaten (von 0,2% auf 0,3%). 9.5.1 Enterokokken – Vancomycin resistent Österreich gesamt Abbildung 45: Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium – Vancomycin resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: Enterokokken - Resistenz gegen Vancomycin (%) 25 20 % 15 10 5 0 9.5.2 2010 2011 2012 2013 2014 E faecalis 0,6 0,7 0,3 0,2 0,3 E faecium 4,1 4,4 4,1 6,0 4,4 Enterokokken – Vancomycin nicht empfindlich nach Regionen Tabelle 40: Enterokokken – Vancomycin nicht empfindlich nach Regionen Erreger Enterococcus faecalis Enterococcus faecalis Region 1-Bgld/Nö/Wien 2-Ktn/Stmk Jahr 2014 2014 S 345 131 I 0 0 R 1 1 Gesamt 346 132 %S 99,7 99,2 %I 0,0 0,0 %R 0,3 0,8 %R+I 0,3 0,8 Enterococcus faecalis Enterococcus faecium Enterococcus faecium Enterococcus faecium 3-Oö/Sbg/T/V 1-Bgld/Nö/Wien 2-Ktn/Stmk 3-Oö/Sbg/T/V 2014 2014 2014 2014 181 229 91 139 0 0 0 0 0 17 2 2 181 246 93 141 100,0 93,1 97,9 98,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,9 2,2 1,4 0,0 6,9 2,2 1,4 59 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 9.5.3 Enterokokken – Vancomycin resistenz im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit einer Resistenzrate von 0,3% bei E. faecalis gegenüber Vancomycin im oberen Mittelfeld. Die Raten reichen von 0,0% in 15 von 29 Ländern bis zu 6,7% in Luxemburg (LU). Abbildung 46: Enterococcus faecalis – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: E. faecalis - Resistenz gegen Vancomycin im Ländervergleich (%) 50 40 30 % 20 10 0 2014 LU RO UK IE GR P T IT SK CZ FR AT BE DK ES B G CY DE EE FI HR HU IS LT LV MT NL NO SE SI 6,7 3,9 3,2 2,3 1,6 0,8 0,7 0,6 0,6 0,3 0,3 0,2 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,3 0,0 0,0 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Abbildung 47: Enterococcus faecalis – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit einer Resistenzrate von 4,4% bei E. faecium gegenüber Vancomycin im Mittelfeld. Die Raten reichen von 0,0% in 4 von 29 Ländern bis zu 45,1% in Irland (IE). 60 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 48: Enterococcus faecium – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: E. faecium - Resistenz gegen Vancomycin im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 IE CY GR RO UK PT BG LV HR SK 2014 45,1 40,0 26,9 25,0 21,3 20,1 13,3 13,3 10,4 10,1 DE HU IT DK LT AT CZ LU BE ES NO SI NL FR SE EE FI IS MT 9,1 8,5 8,5 4,5 4,5 4,4 4,4 3,2 3,1 2,4 1,8 1,7 1,1 0,5 0,4 0,0 0,0 0,0 0,0 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Abbildung 49: Enterococcus faecium – Vancomycin resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 10 10.1 Klebsiella pneumoniae Klinische und epidemiologische Bedeutung Nach Escherichia coli ist Klebsiella pneumoniae der zweithäufigste gramnegative Erreger von Bakteriämien. Als Besiedler von Gastrointestinaltrakt, Haut und anderen Körperregionen bei hospitalisierten PatientInnen kommt Klebsiella pneumoniae als Auslöser opportunistischer Infektionen eine nicht unwesentliche Bedeutung zu. Klebsiella pneumoniae ist vor allem als Erreger nosokomialer Infektionen bekannt und kann leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Je nach Grunderkrankung wie etwa Diabetes mellitus oder Alkoholabhängigkeit kann es auch durch Immundefizite zu schweren Infektionen kommen [11]. Im Jahr 2014 wurden 996 Fälle von K. pneumoniae-Bakteriämien gemeldet. Dies entspricht einer Inzidenz von 11,7 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen. Tabelle 41: Datenmeldungen Klebsiella pneumoniae seit dem Jahr 2010 Erreger Klebsiella pneumoniae 2009 653 2010 780 2011 829 2012 901 2013 950 2014 996 61 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 10.2 Demographische Daten 10.2.1 Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht Anders als bei Escherichia coli-Bakteriämien sind Männer häufiger von K. pneumoniae-Bakteriämien betroffen als Frauen. Abbildung 50: Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% weiblich unbekannt männlich 30% 20% 10% 0% 2010 10.2.2 2011 2012 2013 2014 Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter Der Altersgipfel liegt bei K. pneumoniae-Bakteriämien im hohen Lebensalter von 80 Jahren und darüber, wie Abbildung 51 verdeutlicht. Abbildung 51: Klebsiella pneumoniae nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 -300 -250 -200 -150 -100 -50 w _kpn_ m_kpn_ 0 50 100 150 200 250 300 Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre 10.3 Klebsiella pneumoniae und Fluorochinolone7 10.3.1 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt Der Anteil der gegenüber Fluorochinolonen nicht empfindlichen K. pneumoniae-Stämme zeigt seit dem Jahr 2010, als die Resistenzrate mit 18,4% den bisher höchsten Wert erreichte, einen deutlich rückläufigen Trend. Im Vergleich zu 2013 ist ein deutlicher Rückgang von 15,8% auf 10,4% zu verzeichnen. 7 Ciprofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin 62 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 52: Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen Fluorochinolone (%) 25 18,4 20 16,2 15,8 15,1 % 15 10,4 10 5 0 2010 10.3.2 2011 2012 2013 2014 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen und Geschlecht Tabelle 42: Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 2010 Isolate %R 13 7,7 13 23,1 49 32,7 204 21,1 220 17,7 280 10.3.3 14,6 2011 Isolate %R 19 10,5 12 25,0 47 25,5 207 15,9 205 15,1 337 2012 Isolate %R 7 0,0 9 22,2 51 29,4 221 14,5 257 12,5 15,7 321 2013 Isolate %R 13 7,7 4 50,0 58 24,1 260 19,6 267 14,2 15,6 323 12,4 2014 Isolate %R 20 0,0 8 25,0 59 23,7 261 12,3 268 8,6 355 8,5 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht Seit 2010 zeigt sich – mit Ausnahme des Jahres 2012 – bei Männern eine deutlich höhere Resistenzrate als bei Frauen. Abbildung 53: 30 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen Fluorochinolone nach Geschlecht und Jahren (%) 25 20 % 15 10 5 0 10.3.4 2010 2011 2012 2013 2014 m 21,1 17,7 13,9 18,2 12,5 w 14,9 13,6 16,1 12,5 7,7 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung Tabelle 43: Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R 70 14,3 72 20,8 89 96 105 12,4 9,4 18,1 Hämato-Onko Isolate %R 65 18,5 59 15,3 59 70 69 15,3 20,0 11,6 Intensiv Isolate %R 102 19,6 109 13,8 112 112 118 15,2 19,6 11,9 Interne Isolate %R 321 16,2 383 15,7 429 417 428 15,9 14,6 9,6 63 Kinder Isolate %R 10 10,0 15 13,3 7 9 18 14,3 11,1 0,0 Urologie Isolate %R 36 33,3 34 38,2 32 53 43 12,5 20,8 11,6 Andere Isolate %R 175 20,6 155 12,9 138 168 190 15,2 16,7 7,4 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 10.3.5 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern Die Resistenzraten weisen in den einzelnen Bundesländern und über die Jahre gesehen deutliche Unterschiede auf. Im Vergleich zu 2013 sind die Resistenzraten 2014 in Vorarlberg und Kärnten gestiegen, in allen anderen Bundesländern ist die Resistenzrate rückläufig. Die höchste Resistenzrate (14,3% bei geringer Fallzahl) ist in Vorarlberg zu verzeichnen. Tabelle 44: Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Jahr Isolate Bgld %R Nö Oö Sbg T V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 17,5 2010 277 17,3 31 32,3 110 17,3 127 18,1 52 23,1 81 22,2 19 5,3 42 11,9 40 2011 273 14,7 27 25,9 142 23,2 139 12,2 61 6,6 62 29,0 17 11,8 65 15,4 41 7,3 2012 301 12,3 23 34,8 128 21,1 119 10,1 55 5,5 91 23,1 25 12,0 88 17,1 36 13,9 2013 338 15,4 32 15,6 157 15,9 113 10,6 52 11,5 81 27,2 22 13,6 89 19,1 41 9,8 2014 323 12,4 18 5,6 156 12,8 159 6,9 66 6,1 67 9,0 21 14,3 88 6,8 73 13,7 10.3.6 Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern Österreich liegt bei den Resistenzraten von K. pneumoniae im unteren Drittel. Die Resistenzraten reichen von 3,6% in Island (IS) bis zu 70,8% in der Slowakei (SK). Abbildung 54: Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: K. pneumoniae - Resistenz gegen Fluorochinolone im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 DE A T UK DK NO NL FI SE 2014 70,8 67,6 66,5 55,7 50,3 48,0 45,5 44,8 44,8 36,5 34,9 33,7 32,6 31,8 31,0 26,3 21,8 18,6 18,2 13,5 12,7 10,4 7,7 SK GR RO IT B G CZ LT HR LV P T HU M T SI LU FR CY EE ES B E IE 6,9 6,2 4,7 4,6 4,1 3,6 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Abbildung 55: Klebsiella pneumoniae – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 64 IS EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 10.4 Klebsiella pneumoniae und 3.-Generations-Cephalosporine8 10.4.1 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt Nach einem Anstieg auf 13,2% im Jahr 2011 ist ein kontinuierlicher Rückgang der Resistenzrate zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2013 sank die Resistenzrate 2014 deutlich von 10,7% auf 8,2%. Abbildung 56: Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen 3. Gen.Cephalosporine (%) 25 20 % 15 13,2 12,5 11,5 10,7 8,2 10 5 0 2010 10.4.2 2012 2013 2014 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen Tabelle 45: Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 10.4.3 2011 2010 Isolate %R 13 13 49 205 218 281 23,1 7,7 22,4 12,7 10,1 12,1 2011 Isolate %R 19 11 47 209 204 335 2012 Isolate %R 42,1 18,2 19,1 10,5 13,7 11,9 8 9 53 232 269 328 2013 Isolate %R 12,5 11,1 18,9 9,9 12,3 10,7 13 4 58 265 272 329 15,4 50,0 12,1 13,2 10,3 8,2 2014 Isolate %R 20 9 60 267 274 366 10,0 11,1 20,0 9,4 6,6 6,6 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht Seit 2009 ist – mit Ausnahme des Jahres 2012 – der Anteil resistenter Isolate bei Männern deutlich höher als bei Frauen. Abbildung 57: 30 25 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: K. pneumoniae - Res i s tenz gegen 3. Gen. Cepha l os pori ne na ch Ges chl echt und Ja hren (%) 20 % 15 10 5 0 8 2010 2011 2012 2013 2014 m 15,2 14,6 10,3 12,4 9,9 w 9,1 11,0 12,8 8,5 6,1 Cefotaxim, Ceftazidim, Ceftriaxon 65 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 10.4.4 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung Der höchste Resistenzanteil findet sich auf chirurgischen Abteilungen. Tabelle 46 zeigt, dass die Raten über die Jahre schwanken und es daher schwierig ist, eine eindeutige Tendenz festzustellen. Zu beachten ist außerdem, dass die Fallzahlen teils niedrig sind. Tabelle 46: Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 10.4.5 69 72 93 99 107 Hämato-Onko Isolate %R 15,9 16,7 6,5 10,1 14,0 65 59 60 70 69 Intensiv Isolate %R 7,7 10,2 10,0 10,0 10,1 102 108 117 113 126 Interne Isolate %R 18,6 19,4 16,2 14,2 10,3 322 384 446 428 440 Kinder Isolate %R 10,9 10,9 11,0 9,1 5,9 10 14 7 9 18 Urologie Isolate %R 20,0 28,6 14,3 22,2 11,1 36 33 34 54 44 Andere Isolate %R 16,7 27,3 8,8 13,0 11,4 175 155 142 168 192 10,9 9,7 13,4 11,9 7,3 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent nach Bundesländern Im Vergleich zu 2013 zeigte sich in Vorarlberg, Kärnten und im Burgenland ein deutlicher Anstieg der Resistenzraten bei allerdings geringer Fallzahl. In Wien und Salzburg stiegen die Resistenzraten leicht an. In Tirol und der Steiermark bei jeweils geringer Fallzahl und auch in Niederösterreich und Oberösterreich ist der Trend hingegen rückläufig. Tabelle 47: Jahr Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Bgld Nö Oö Sbg T V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 2010 276 10,1 31 12,9 111 16,2 127 9,5 52 11,5 81 21,0 19 5,3 42 19,1 40 7,5 2011 271 10,3 27 18,5 142 21,8 137 13,9 61 4,9 62 19,4 17 5,9 65 10,8 43 7,0 2012 313 9,0 23 34,8 128 17,2 139 8,6 56 5,4 91 15,4 25 12,0 88 12,5 36 5,6 2013 334 9,6 33 6,1 158 13,3 133 9,0 52 9,6 81 21,0 22 0,0 87 12,6 41 2,4 2014 323 9,9 18 11,1 156 7,1 184 5,4 66 10,6 67 7,5 21 14,3 88 6,8 73 8,2 10.4.6 Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im europäischen Vergleich Österreich liegt im europäischen Vergleich im unteren Drittel. Die Resistenzraten reichen in Europa von 0,0% in Island (IS) bis zu 74,8% in Bulgarien (BG). Abbildung 58: Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: K. pneumoniae - Resistenz gegen 3. Gen. Cephalosporine im Ländervergleich (%) 100 90 80 70 60 % 50 40 30 20 10 0 B G RO GR SK IT CZ LV LT HR P T HU LU CY M T FR SI EE ES BE DE IE 2014 74,8 73,8 72,5 69,4 56,5 53,0 52,9 52,6 47,9 40,9 35,6 34,8 32,5 29,7 29,6 26,6 20,7 18,0 16,3 12,7 11,6 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 66 UK AT DK NO NL SE FI IS 9,3 8,2 7,6 4,5 2,4 0,0 5,9 5,5 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 59: Klebsiella pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 10.4.7 ESBL bei Klebsiella pneumoniae Bei 339 von 996 Klebsiella pneumoniae-Isolaten wurde angegeben, ob explizit auf ESBL getestet wurde. Ein negatives Ergebnis wurde nicht immer mitgeteilt. Die tatsächlich auf ESBL getestete Anzahl der Klebsiella pneumoniae-Isolate konnte daher nicht erhoben werden. Die Auswertung erfolgte ausschließlich auf Basis dieser Angaben und ist unter diesem Gesichtspunkt zu interpretieren. 57 der 339 Isolate wurden hinsichtlich ESBL-Produktion als positiv angegeben. Dies entspricht einem Anteil von 16,8%. Die so abgeleitete Resistenzrate ist damit seit 2010 deutlich angestiegen. Im Vergleich zu 2013 stieg die Resistenzrate 2014 um 0,9% auf den bisher höchsten Wert mit 16,8%. Abbildung 60: 30 Klebsiella pneumoniae – Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolaten mit Beurteilung seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: Klebsiella - pneumoniae - Anteil ESBL-positiv an Gesamtisolaten mit Beurteilung 25 20 % 15 12,7 13,4 2010 2011 15,9 15,9 16,8 2012 2013 2014 10 5 0 10.5 Klebsiella pneumoniae und Aminoglykoside9 10.5.1 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt Nach einem Rückgang der Aminoglykosid-Resistenz auf 4,6% im Jahr 2012 stieg die Resistenzrate 2013 wieder an und erreichte 2014 mit 5,5% den gleich hohen Wert wie 2011. 9 Amikacin, Gentamicin, Tobramycin 67 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 61: Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen Aminoglykoside (%) 25 20 % 15 10 5,0 5,5 2010 2011 5 4,6 5,3 5,5 2012 2013 2014 0 10.5.2 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen Die Resistenzraten bei K. pneumoniae gegenüber Aminoglykosiden zeigen ein diffuses Bild, wodurch es nur schwer möglich ist, eine eindeutige Tendenz abzuleiten. Tabelle 48: Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2009 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 10.5.3 2010 Isolate 13 13 49 205 220 280 2011 %R 7,7 7,7 6,1 5,4 5,5 3,9 Isolate 19 12 47 206 201 335 2012 %R 42,1 8,3 8,5 3,9 4,5 4,5 Isolate 8 9 52 232 269 328 2013 %R 0,0 0,0 3,8 4,7 4,1 5,2 Isolate 13 4 58 265 274 333 2014 %R 0,0 25,0 8,6 6,4 3,3 3,9 Isolate 20 9 60 267 273 365 %R 5,0 11,1 11,7 5,6 6,2 3,8 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht Der Anteil resistenter Isolate war – mit Ausnahme von 2012 – bei Männern höher als bei Frauen. Abbildung 62: 30 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: K. pneumoniae - Resistenz gegen Aminoglykoside nach Geschlecht und Jahren (%) 25 20 % 15 10 5 0 10.5.4 2010 2011 2012 2013 2014 2011 2012 2013 2014 m 5,9 6,1 3,7 6,0 7,8 w 4,0 4,5 5,5 4,2 2,4 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung Tabelle 49: Jahr 2010 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R 70 2,9 72 5,6 93 4,3 99 1,0 107 8,4 Hämato-Onko Isolate %R 65 1,5 58 1,7 60 3,3 70 2,9 69 4,4 Intensiv Isolate %R 102 4,9 109 7,3 117 4,3 113 9,7 124 4,0 Interne Isolate %R 321 5,0 378 4,2 445 5,2 430 6,1 440 5,2 68 Kinder Isolate %R 10 10,0 15 26,7 7 14,3 9 0,0 18 5,6 Urologie Isolate %R 36 13,9 34 5,9 34 2,9 54 5,6 44 9,1 Andere Isolate %R 176 5,1 154 6,5 142 3,5 172 4,1 192 5,2 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 10.5.5 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern In Österreich findet sich die höchste Resistenzrate von K. pneumoniae gegenüber Aminoglykosiden in Niederösterreich, gefolgt von Vorarlberg bei geringer Fallzahl. Im Burgenland, in der Steiermark und Tirol kam es zu einem deutlichen Rückgang der Resistenzrate (von 9,1% auf 0,0%, von 11,2% auf 4,6% und von 6,2% auf 0,0% bei geringer Fallzahl). Tabelle 50: Jahr Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Isolate Bgld %R Isolate Nö %R Oö Sbg Isolate %R Isolate %R Isolate T %R V Stmk Isolate %R Isolate %R Isolate K %R Isolate %R 2010 277 3,6 31 9,7 111 3,6 127 7,1 52 13,5 81 2,5 19 0,0 42 7,1 40 2,5 2011 272 5,5 27 3,7 142 7,8 135 4,4 61 3,3 62 9,7 17 5,9 65 4,6 39 0,0 2012 313 1,9 22 9,1 128 10,9 139 4,3 56 1,8 91 7,7 25 4,0 88 3,4 36 2,8 2013 338 3,9 33 9,1 158 6,3 133 2,3 52 7,7 81 6,2 22 0,0 89 11,2 41 4,9 2014 323 6,2 18 0,0 156 10,3 184 3,8 66 4,6 67 0,0 21 9,5 88 4,6 71 4,2 10.5.6 Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 Abbildung 63: Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: K. pneumoniae - Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 10.5.7 B E DE UK AT DK NO NL IS SE FI 2014 68,2 67,3 63,6 61,1 50,8 49,1 48,7 48,6 44,1 32,1 31,3 29,7 28,8 27,8 20,2 19,7 19,1 13,9 12,1 10,1 7,1 5,7 SK RO B G GR CZ HR LT IT LV HU P T M T CY FR SI LU EE ES IE 5,5 4,9 4,8 3,6 3,3 2,3 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Abbildung 64: Klebsiella pneumoniae – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 69 3,9 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 10.6 Klebsiella pneumoniae und Carbapeneme10 In Österreich wurden 2014 in Blutkulturen entsprechend den EUCAST-Breakpoints für die klinische Anwendung 7 Isolate (13 Isolate im Jahr 2013) mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Carbapenemen gefunden. 10.6.1 Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme Österreich gesamt Tabelle 51: Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 Jahr 2009 2010 2011 2012 2013 S 487 536 630 762 897 I 0 0 0 5 2 R 1 4 0 5 11 Gesamt 488 540 630 772 910 %S 99,8 99,3 100,0 98,7 98,6 %I 0,0 0,0 0,0 0,7 0,2 %R 0,2 0,7 0,0 0,7 1,2 2014 964 1 6 971 99,3 0,1 0,6 Tabelle 52: Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail Substanz MEM MEM MEM MEM MEM MEM Interpretation I R R R R R MHK in mg/L 6 >=16 >=16 * * * Abteilung Intensiv Intensiv andere Intensiv Chirurgie Chirurgie MEM R * Chirurgie MEM = Meropenem, *ohne MHK übermittelt 10.6.2 Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im europäischen Vergleich Abbildung 65: Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: K. pneumoniae - Resistenz gegen Carbapeneme im Ländervergleich (%) 70 60 50 % 40 30 20 10 0 GR IT RO M T B G CY 2014 62,3 32,9 31,5 9,9 7,2 5,0 SK ES PT LV LU LT 2,6 2,3 1,8 1,7 1,5 1,3 HU HR 1,1 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14.08.2015 10 Imipenem, Meropenem 70 0,9 SI UK DE AT IE BE FR DK NL CZ EE FI NO SE 0,9 0,8 0,7 0,6 0,6 0,5 0,5 0,2 0,2 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 66: Klebsiella pneumoniae – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 11 Pseudomonas aeruginosa 11.1 Klinische und epidemiologische Bedeutung Pseudomonas aeruginosa zählt zur Gruppe der gramnegativen Nonfermenter und ist in der Humanmedizin der wichtigste Vertreter dieser Gruppe. Besonders als Auslöser von nosokomialen Infektionen und bei Grunderkrankungen wie zystischer Fibrose ist Pseudomonas aeruginosa bedeutend. Pseudomonas aeruginosa ist äußerst anspruchslos und kann sich sogar in destilliertem Wasser vermehren. Die Letalität bei Bakteriämien durch Pseudomonas aeruginosa ist hoch, dies ist einerseits bedingt durch die schlechte Ausgangslage der PatientInnen aufgrund deren Grunderkrankung und andererseits durch die besonderen Resistenzeigenschaften des Erregers [12]. Im Jahr 2014 wurden in Österreich 638 Pseudomonas aeruginosa-Erstisolate aus Blutkulturen gemeldet. Die Inzidenz liegt bei 7,5 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen. Tabelle 53: Datenmeldungen Pseudomonas aeruginosa seit dem Jahr 2010 Erreger Pseudomonas aeruginosa Tabelle 54: Region Bgld K Nö Oö Sbg Stmk T V Wien 2010 540 2011 564 2012 622 2013 618 2014 638 Datenmeldungen Pseudomonas aeruginosa nach Bundesländern seit dem Jahr 2010 2010 8 56 2011 9 36 2012 14 41 2013 15 48 2014 8 40 62 72 29 57 50 19 187 78 95 29 78 40 15 184 85 97 41 66 42 16 220 69 84 47 64 53 15 223 101 94 28 67 48 12 240 71 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 11.2 Demographische Daten 11.2.1 Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht Bei Männern wurden Bakteriämien mit Pseudomonas aeruginosa häufiger festgestellt als bei Frauen. Abbildung 67: Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% weiblich unbekannt männlich 2010 11.2.2 2011 2012 2013 2014 Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht und Lebensalter Im höheren Lebensalter werden die meisten P. aeruginosa-Bakteriämien festgestellt. Der Altersgipfel nach Geschlecht und Lebensjahr liegt bei Frauen und Männern um 75 Jahre und darüber. Abbildung 68: Pseudomonas aeruginosa nach Geschlecht und Lebensalter bezogen auf die österreichische Bevölkerung in den jeweiligen Lebensjahren im Jahr 2014 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 -300 -250 -200 -150 -100 -50 w _pae m_pae 0 50 100 150 200 250 300 Skalierung: Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen; Kategorie 95 ist > 95 Jahre 11.3 Pseudomonas aeruginosa und Aminoglykoside11 Die Resistenzrate bei Pseudomonas aeruginosa gegenüber Aminoglykosiden erreichte 2011 mit 11,2% den höchsten Wert. Im Vergleich zu 2013 sank die Resistenzrate 2014 von 7,4% auf 6,6%. 11 Gentamicin, Tobramycin 72 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 11.3.1 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt Abbildung 69: Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Aminoglykoside (%) 25 20 % 15 11,2 10 9,2 7,8 7,4 6,6 2013 2014 5 0 2010 11.3.2 2011 2012 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen Tabelle 55: Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 2010 Isolate %R 3 0,0 9 22,2 32 147 167 183 11.3.3 9,4 8,8 9,0 4,9 2011 Isolate %R 7 0,0 4 0,0 36 135 161 211 2012 Isolate %R 9 0,0 8 0,0 11,1 8,1 11,8 13,3 30 179 184 208 2013 Isolate %R 11 0,0 12 8,3 16,7 10,6 8,7 8,2 35 169 178 213 11,4 8,9 6,7 6,6 2014 Isolate %R 14 0,0 7 28,6 42 165 198 212 9,5 7,3 5,1 6,6 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht Der Anteil resistenter Isolate war – mit Ausnahme von 2011 – bei Männern höher als bei Frauen. Abbildung 70: 30 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Aminoglykoside nach Geschlecht und Jahren (%) 25 20 % 15 10 5 0 11.3.4 2010 2011 2012 2013 2014 m 8,9 10,5 9,8 7,7 7,4 w 6,4 12,2 8,3 6,8 5,5 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung Der höchste Resistenzanteil fand sich auf urologischen Abteilungen. Die Daten schwanken über die Jahre stark, eindeutige Aussagen über etwaige Trends sind daher bisher schwer möglich. (Achtung: Die Fallzahlen sind größtenteils gering!) 73 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Tabelle 56: Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 11.3.5 Isolate 52 45 70 59 71 Hämato-Onko %R 1,9 11,1 4,3 6,8 8,5 Isolate 67 51 49 48 69 Intensiv %R 17,9 13,7 12,2 16,7 10,1 Isolate 70 81 94 84 87 Interne %R 14,3 19,8 19,2 8,3 6,9 Isolate 202 229 273 275 250 Kinder %R 6,9 8,3 8,1 6,9 6,0 Isolate 4 6 8 12 11 Urologie %R 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Isolate 26 23 16 15 28 Andere %R 3,9 13,0 6,3 6,7 10,7 Isolate 120 119 108 125 122 %R 3,3 10,1 6,5 5,6 4,1 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern Im österreichischen Vergleich variieren die Resistenzraten stark. (Achtung: Die Fallzahlen sind größtenteils gering!) Tabelle 57: Jahr Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Isolate Bgld %R Isolate Nö %R Oö Sbg Isolate %R Isolate %R Isolate T %R V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 2010 188 6,4 8 50,0 62 4,8 71 7,0 29 6,9 50 26,0 19 5,3 55 1,8 59 1,7 2011 178 15,2 9 11,1 78 10,3 93 9,7 29 3,5 40 17,5 15 13,3 76 9,2 36 0,0 2012 220 5,9 14 14,3 85 14,1 93 10,8 41 2,4 42 23,8 16 0,0 66 9,1 41 7,3 2013 223 5,4 15 6,7 69 8,7 84 10,7 47 4,3 53 11,3 15 13,3 64 4,7 48 10,4 2014 240 4,6 8 0,0 101 5,0 94 12,8 28 7,1 48 8,3 12 0,0 67 3,0 40 15,0 11.3.6 Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im europäischen Vergleich Österreich liegt im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld. Die Raten reichen von 0,0% in Island (IS) bis zu 63,4% in Rumänien (RO). Abbildung 71: Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: P. aeruginosa - Resistenz gegen Aminoglykoside im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 RO SK GR HR B G LT IT HU CZ P T ES FR M T CY B E 2014 63,4 37,0 35,9 35,1 31,8 26,7 23,2 21,0 20,6 17,6 16,5 14,0 13,2 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 74 9,5 8,5 SI LU EE A T DE IE LV NL DK FI UK NO SE IS 8,0 7,7 7,5 6,6 5,6 5,6 2,9 2,3 2,3 1,7 0,0 6,1 1,3 0,6 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 72: Pseudomonas aeruginosa – Aminoglykoside resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 11.4 Pseudomonas aeruginosa und Fluorochinolone12 11.4.1 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt Im Jahr 2011 erreichte die Resistenzrate von P. aeruginosa gegenüber Fluorochinolonen den bisher höchsten Stand von 18,5%. Im Vergleich zu 2013 sank die Resistenzrate 2014 deutlich von 15,2% auf 10,9%. Abbildung 73: Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Fluorochinolone (%) 25 18,5 20 14,6 % 15 15,2 14,6 10,9 10 5 0 2010 11.4.2 Altersgruppen 25-44 45-64 65-75 >75 12 2012 2013 2014 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen Tabelle 58: <=14 15-24 2011 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 2010 Isolate %R 3 0,0 9 33,3 32 146 167 184 18,8 17,1 15,0 10,9 2011 Isolate %R 7 28,6 3 0,0 33 127 155 204 15,2 18,9 23,2 15,2 2012 Isolate %R 9 0,0 7 28,6 24 150 145 165 2013 Isolate %R 11 0,0 9 11,1 16,7 18,7 15,9 9,7 31 147 153 182 Ciprofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin 75 22,6 20,4 11,8 13,7 2014 Isolate %R 14 0,0 6 50,0 39 159 186 195 12,8 14,5 8,6 9,2 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 11.4.3 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht Die Resistenzraten bei Fluorochinolonen nach Geschlecht betrachtet zeigen keine eindeutige Tendenz. Die Resistenzraten sind über die Jahre abwechselnd bei Frauen oder bei Männern höher. Abbildung 74: Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Res i s tenz gegen Fl uorochi nol one na ch Ges chl echt und Ja hren (%) 40 30 % 20 10 0 11.4.4 2010 2011 2012 2013 2014 m 15,0 16,9 14,1 18,3 12,5 w 13,1 20,4 15,6 11,0 8,5 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung Im Jahr 2014 fanden sich die höchsten Resistenzraten auf chirurgischen Abteilungen. Auch hier sind die Fallzahlen gering. Tabelle 59: Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 11.4.5 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R 52 15,4 43 16,3 46 8,7 48 22,9 69 15,9 Hämato-Onko Isolate %R 66 30,3 47 27,7 49 20,4 47 25,5 67 10,5 Intensiv Isolate %R 70 17,1 76 21,1 69 20,3 71 12,7 79 12,7 Interne Isolate %R 202 13,4 224 16,5 219 13,2 232 14,7 232 12,1 Kinder Isolate %R 4 0,0 6 16,7 8 0,0 11 0,0 11 0,0 Urologie Isolate %R 26 7,7 22 13,6 14 28,6 15 13,3 28 7,1 Andere Isolate %R 121 8,3 111 18,9 95 12,6 109 11,9 113 6,2 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern Im Bundesländervergleich variieren die Resistenzraten stark. Tabelle 60: Jahr Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Isolate Bgld %R Nö Oö Sbg T V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 8 25,0 61 8,2 71 11,3 29 20,7 50 46,0 19 5,3 57 8,8 60 16,7 2010 186 10,2 2011 160 18,8 8 12,5 73 16,4 94 9,6 29 20,7 40 30,0 15 20,0 75 24,0 35 20,0 2012 165 13,3 14 35,7 48 14,6 72 6,9 41 9,8 42 26,2 16 6,3 61 11,5 41 26,8 2013 192 17,7 15 13,3 49 12,2 65 6,2 47 12,8 53 18,9 15 33,3 50 16,0 47 12,8 2014 236 10,6 8 12,5 84 10,7 83 7,2 28 10,7 48 20,8 12 0,0 60 6,7 40 17,5 11.4.6 Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich in der unteren Hälfte. Die Raten reichen von 0,0% in Island (IS) bis zu 55,4% in Rumänien (RO). 76 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 75: Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: P. aeruginosa - Resistenz gegen Fluorochinolone im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 RO SK GR CZ HR IT BG PT LT ES HU SI FR CY LV DE B E A T EE FI LU 2014 55,4 45,5 37,7 32,7 30,0 28,3 27,1 26,3 25,8 24,6 24,6 22,3 20,6 16,7 16,7 13,0 12,6 10,9 10,3 10,0 9,8 11.4.7 IE SE NL UK M T DK NO IS 8,4 7,7 6,7 5,4 0,0 5,3 3,6 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14.08.2015 Abbildung 76: Pseudomonas aeruginosa – Fluorochinolone resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14.08.2015 11.5 Pseudomonas aeruginosa und Ceftazidim 11.5.1 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Österreich gesamt Die Resistenzrate von P. aeruginosa gegenüber Ceftazidim erreichte 2012 mit 14,1% den bisherigen Höchststand. 2013 war ein deutlicher Rückgang der Resistenzrate auf 9,5% festzustellen. 2014 ist ein weiterer Rückgang auf 8,7% zu verzeichnen. 77 3,1 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 77: Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Ceftazidim (%) 25 20 % 14,1 15 10,4 9,5 8,7 2013 2014 8,2 10 5 0 2010 11.5.2 2012 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Altersgruppen Tabelle 61: Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 11.5.3 2011 2010 Isolate %R 3 0,0 9 11,1 31 12,9 136 8,1 152 10,5 167 5,4 2011 Isolate %R 6 16,7 4 25,0 32 12,5 129 10,9 148 12,2 198 2012 Isolate %R 8 25,0 8 50,0 29 20,7 174 14,4 178 14,0 8,1 200 2013 Isolate %R 11 0,0 12 8,3 35 11,4 165 12,7 175 9,7 11,0 210 7,1 2014 Isolate 14 6 41 162 198 210 %R 7,1 33,3 14,6 11,1 5,6 8,1 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Geschlecht Die Resistenzraten bei Ceftazidim nach Geschlecht betrachtet zeigen keine eindeutige Tendenz. Die Resistenzraten sind über die Jahre abwechselnd bei Frauen oder bei Männern höher. Abbildung 78: 30,0 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Ceftazidim nach Geschlecht und Jahren (%) 25,0 20,0 % 15,0 10,0 5,0 0,0 11.5.4 2010 2011 2012 2013 2014 m 6,2 9,8 15,1 11,7 9,3 w 11,4 11,5 12,4 6,5 8,0 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Krankenhausabteilung Im Jahr 2014 war die Resistenzrate ebenso wie 2012 und 2013 auf Intensivstationen am höchsten. Tabelle 62: Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R 49 6,1 41 17,1 67 16,4 59 70 15,3 10,0 Hämato-Onko Isolate %R 63 9,5 43 11,6 47 6,4 48 69 10,4 8,7 Intensiv Isolate %R 67 14,9 76 22,4 90 20,0 84 86 15,5 17,4 Interne Isolate %R 190 8,4 219 8,2 270 15,2 268 246 7,1 7,7 78 Kinder Isolate %R 4 0,0 5 0,0 7 42,9 12 11 0,0 0,0 Urologie Isolate %R 24 0,0 22 0,0 16 12,5 15 28 6,7 7,1 Andere Isolate %R 101 5,9 111 6,3 100 6,0 122 121 9,0 5,0 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 11.5.5 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent nach Bundesländern Seit 2010 stieg die Resistenzrate von 8,5% auf 17,5% im Jahr 2012 kontinuierlich an. 2013 ist ein deutlicher Rückgang auf 13,3% festzustellen. 2014 ist ein weiterer Rückgang der Resistenzrate auf 11,8% zu verzeichnen. Tabelle 63: Jahr Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Isolate Bgld Nö Oö Sbg T V Stmk K %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 2009 193 5,2 11 0,0 61 6,6 81 4,9 27 3,7 42 23,8 15 0,0 43 9,3 46 2,2 2010 148 3,4 8 12,5 61 8,2 67 14,9 29 3,5 50 22,0 19 5,3 56 1,8 60 10,0 2011 141 8,5 9 0,0 78 11,5 92 9,8 29 13,8 40 10,0 15 13,3 78 10,3 35 17,1 2012 202 11,4 14 14,3 85 18,8 94 8,5 37 10,8 42 28,6 16 0,0 66 13,6 41 24,4 2013 222 8,1 15 13,3 69 7,3 81 4,9 46 4,4 53 22,6 15 13,3 63 12,7 44 11,4 11.5.6 Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei der Resistenzrate bei Ceftazidim im Mittelfeld. Die Raten reichen von 2,4%% in Luxemburg (LU) bis zu 66,7% in Lettland (LV). Abbildung 79: Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Ländervergleich 2014 EARS-Net: P. aeruginosa - Resistenz gegen Ceftazidim im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 LV RO B G SK GR IT HU HR CY P T CZ SI LT FR DE ES 2014 66,7 59,1 29,8 29,5 26,7 24,9 24,4 24,2 23,8 22,0 21,5 20,5 16,7 12,0 10,0 9,6 IS BE AT 9,1 8,9 8,7 IE EE FI SE M T NO NL UK DK LU 8,0 7,1 6,2 5,5 5,3 4,6 3,9 2,4 5,2 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 Abbildung 80: Pseudomonas aeruginosa – Ceftazidim resistent Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 79 4,9 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 11.6 Pseudomonas aeruginosa und Piperacillin/Tazobactam 11.6.1 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent Österreich gesamt Seit 2010 stieg die Resistenzrate von 8,5% auf 17,5% im Jahr 2012 kontinuierlich an. 2013 war ein deutlicher Rückgang auf 13,3% festzustellen. 2014 ist ein weiterer Rückgang der Resistenzrate auf 11,8% zu verzeichnen. Abbildung 81: Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Piperacillin/Tazobactam (%) 25 20 % 17,5 13,3 13,2 15 11,8 8,5 10 5 0 2010 11.6.2 2011 2012 2013 2014 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Altersgruppen Tabelle 64: Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Altersgruppen seit dem Jahr 2010 Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 11.6.3 2010 Isolate %R 3 0,0 9 22,2 32 6,2 148 168 184 6,1 13,7 5,4 2011 Isolate %R 7 14,3 4 25,0 36 8,3 133 158 209 2012 Isolate %R 9 0,0 8 37,5 30 23,3 12,0 17,7 11,0 177 182 207 2013 Isolate %R 11 0,0 12 16,7 35 14,3 16,9 18,7 15,9 168 177 213 14,9 12,4 13,1 2014 Isolate %R 14 14,3 7 42,9 42 14,3 165 197 211 15,2 9,6 9,5 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Geschlecht Seit 2012 sind die Resistenzraten bei Männern höher als bei Frauen. Abbildung 82: 30 25 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Res i s tenz gegen Pi pera ci l l i n/Ta zoba cta m na ch Ges chl echt und Ja hren (%) 20 % 15 10 5 0 2010 2011 2012 2013 2014 m 8,5 12,3 18,7 15,1 13,5 w 8,6 14,4 15,3 10,9 9,4 80 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 11.6.4 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Krankenhausabteilung Tabelle 65: Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R 52 7,7 2011 2012 2013 2014 11.6.5 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 43 70 59 71 17,1 18,6 15,3 10,0 51 49 48 69 Intensiv Isolate %R 70 15,7 17,7 10,2 27,1 8,7 80 91 84 86 Interne Isolate %R 204 8,4 22,5 25,3 20,2 24,4 225 270 273 249 Kinder Isolate %R 4 0,0 10,2 19,6 9,9 11,2 6 8 12 11 Urologie Isolate %R 26 0,0 0,0 42,9 0,0 0,0 23 16 15 28 Andere Isolate %R 121 8,3 8,7 12,5 6,7 14,3 119 109 125 122 11,8 10,1 12,8 8,2 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent nach Bundesländern Tabelle 66: Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Jahr Hämato-Onko Isolate %R 67 10,5 Isolate Bgld %R Nö Oö Sbg T V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 8 37,5 62 8,2 71 14,9 29 3,5 50 22,0 19 15,8 57 3,5 60 10,0 2010 188 8,0 2011 177 15,3 9 0,0 78 18,0 92 9,8 29 13,8 40 20,0 15 13,3 78 11,7 35 17,1 2012 220 14,1 14 14,3 85 30,6 94 13,0 41 12,2 42 28,6 16 6,7 66 14,1 41 27,5 2013 223 14,4 15 13,3 69 15,9 82 6,1 47 17,0 53 22,6 15 20,0 64 12,7 48 12,5 2014 240 7,9 8 25,0 101 15,8 94 6,4 28 17,9 48 20,8 12 8,3 67 15,2 39 16,2 11.6.6 Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei der Resistenzrate gegenüber Piperacillin/Tazobactam bei Pseudomonas aeruginosa im Mittelfeld. Die Raten reichen von 4,4% in Dänemark (DK) bis zu 66,7% in Lettland (LV). Abbildung 83: Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Ländervergleich 2014 EARS-Net: P. aeruginosa - Resistenz gegen Piperacillin/Tazobactam im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 LV RO SK LT IT GR B G P T SI HR HU CZ DE FR CY AT 2014 66,7 62,2 36,1 32,3 31,5 31,4 31,3 28,5 25,9 24,5 23,8 23,1 17,6 17,0 16,7 11,8 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 81 IE LU M T EE BE 11,2 10,8 10,5 10,3 9,5 IS NL NO ES FI UK SE DK 9,1 8,1 7,9 7,8 6,9 4,8 4,7 4,4 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 84: Pseudomonas aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 11.7 Pseudomonas aeruginosa und Carbapeneme13 11.7.1 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent Österreich gesamt Ab 2010 war die Resistenzrate bis 2013 rückläufig (von 14,8% auf 12,3%). 2014 stieg die Resistenzrate wieder leicht auf 12,7% an. Abbildung 85: Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2010 30 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Resistenz gegen Carbapeneme (%) 25 20 14,8 % 15 14,5 13,3 12,3 12,7 2013 2014 10 5 0 2010 11.7.2 2011 2012 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Geschlecht Die Carbapenem-Resistenzrate bei P. aeruginosa ist seit 2012 bei Männern höher als bei Frauen. 13 Imipenem, Meropenem 82 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 86: Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Geschlecht seit dem Jahr 2010 EARS-Net AT: P. aeruginosa - Res i s tenz gegen Ca rba peneme na ch Ges chl echt und Ja hren (%) 50,0 40,0 30,0 % 20,0 10,0 0,0 11.7.3 2010 2011 2012 2013 2014 m 13,8 12,3 17,5 12,6 14,0 w 15,2 14,6 13,8 12,1 11,0 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung Bei geringen Fallzahlen ist die höchste Resistenzrate mit 21,1% auf chirurgischen Abteilungen zu verzeichnen. Tabelle 67: Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 11.7.4 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2010 Chirurgie Isolate %R 52 13,5 45 8,9 70 12,9 59 18,6 71 21,1 Intensiv Isolate %R 70 18,6 82 19,5 94 27,7 84 17,9 86 20,9 Interne Isolate %R 205 13,7 229 9,2 273 15,0 275 9,1 249 8,4 Kinder Isolate %R 4 25,0 6 16,7 8 12,5 12 0,0 11 18,2 Urologie Isolate %R 27 7,4 23 13,0 16 18,8 14 0,0 28 7,1 Andere Isolate %R 121 10,7 121 13,2 110 10,0 124 8,9 122 8,2 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent nach Bundesländern Tabelle 68: Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2010 Wien Jahr Hämato-Onko Isolate %R 67 25,4 51 25,5 49 20,4 48 29,2 69 18,8 Isolate Bgld %R Nö Oö Sbg T V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 8 25,0 62 9,7 73 9,6 29 17,2 50 38,0 19 10,5 57 8,8 60 25,0 2010 188 10,6 2011 177 15,3 9 0,0 78 10,3 95 4,2 29 3,5 40 20,0 15 13,3 78 20,5 36 22,2 2012 219 11,9 14 21,4 85 14,1 96 9,4 41 9,8 42 33,3 16 6,3 66 28,8 41 31,7 2013 222 13,5 15 13,3 69 10,1 83 4,8 47 14,9 53 17,0 15 13,3 64 12,5 48 14,6 2014 240 10,4 8 12,5 101 13,9 94 7,5 28 10,7 48 25,0 12 0,0 67 13,4 38 26,3 11.7.5 Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im europäischen Vergleich Österreich liegt im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld. Sehr hohe Resistenzraten sind in Rumänien (RO) mit 58,5%, Griechenland mit 42,9% und der Slowakei (SK) mit 38,4% zu finden. Abbildung 87: Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2014 EARSS: P. aeruginosa - Resistenz gegen Carbapeneme im Ländervergleich (%) 100 80 60 % 40 20 0 RO GR SK HR HU CY SI BG LT IT P T FR ES DE LV M T EE CZ AT BE 2014 58,5 42,9 38,4 35,3 33,5 33,3 31,3 29,2 29,0 25,1 22,5 18,7 18,5 17,1 16,7 15,8 15,4 14,1 12,7 10,2 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 83 IS IE FI SE UK NO LU DK NL 9,1 8,5 7,2 7,1 6,3 4,8 4,7 5,9 4,4 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network Abbildung 88: Pseudomonas aeruginosa – Carbapeneme resistent im Ländervergleich 2010 und 2014 2010 2014 Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 14. 08. 2015 12 12.1 Acinetobacter sp. Klinische und epidemiologische Bedeutung Grundsätzlich sind gramnegative Nonfermenter des Genus Acinetobacter häufig anzutreffende Boden- und Wasserbewohner, die aber auch zur normalen Haut- und Schleimhautflora des Menschen gehören und dort in der Regel nicht pathogen sind. In der Humanmedizin nehmen sie zunehmend eine bedeutende Rolle als Auslöser von nosokomialen Infektionen ein, weswegen der Erreger 2012 in das EARS-Net-Protokoll aufgenommen wurde. Acinetobacter-Infektionen treten vermehrt nach Naturkatastrophen und in Kriegsgebieten auf. Auch heute sind diese Infektionen bei schwer verwundeten Soldaten häufig. Der Erreger bevorzugt das heiße und feuchte Klima der Tropen und ist deshalb auch öfters bei Patienten mit Migrationshintergrund oder bei Reisenden nachweisbar. Seit zwei Jahrzehnten jedoch besiedelt er vor allem als nosokomialer Keim auch kältere Regionen der gemäßigten Breiten. Dabei löst er meist Infektionen aus, die mit Gesundheitspflege assoziiert sind. Acinetobacter ist sehr widerstandsfähig, überlebt wochenlange Trockenzeiten und verfügt über eine Reihe von Resistenzmechanismen, wie etwa EffluxPumpen. Zudem ist der Erreger resistent gegenüber vielen Antibiotika, besonders bei A. baumannii ist mit Mehrfachresistenzen zu rechnen. Mit einer Sterblichkeitsrate von ca. 30 Prozent gilt der Krankenhauskeim Acinetobacter vor allem für schwer kranke Patienten, die beatmet und katheterisiert im Krankenhaus auf Intensivpflege sind, als gefährlich. Die hauptsächlich verursachten schweren nosokomialen Infektionen sind Atemwegsinfekte, Bakteriämien sowie sekundäre Meningitiden, aber auch Wund- und Weichteilinfektionen sowie Infektionen bei Verbrennungen. Im Jahr 2014 wurden in Österreich 79 Acinetobacter sp.-Erstisolate aus Blutkulturen gemeldet. Die Inzidenz beträgt damit 0,9 Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen. Tabelle 69: Datenmeldungen Acinetobacter sp. (Anzahl Isolate aus Blutkultur) Erreger Acinetobacter sp. Tabelle 70: Jahr 2013 2014 Bgld 0 3 2009 0 2010 0 2011 0 2012 0 2013 51 2014 79 Datenmeldungen Acinetobacter sp. (Anzahl Isolate aus Blutkultur) nach Bundesländern K 0 0 Nö 3 14 Oö 6 15 Sbg 2 4 Stmk 6 10 T 10 6 V 4 8 Wien 20 19 84 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 12.2 Demographische Daten Abbildung 89: Acinetobacter sp. nach Geschlecht Bei Männern wurden 2014 mehr Bakteriämien mit Acinetobacter sp. festgestellt als bei Frauen. 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% weiblich unbekannt männlich 2013 2014 12.3 Acinetobacter sp. und Aminoglykoside14 12.3.1 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt Tabelle 71: Jahr 2013 2014 12.3.2 S 46 72 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013 I 0 0 R 5 7 2013 2014 12.3.3 %I 0,0 0,0 %R 9,8 8,9 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013 Chirurgie Isolate %R 6 0,0 10 10,0 Hämato-Onko Isolate %R 7 14,3 7 0,0 Intensiv Isolate %R 2 0,0 13 15,4 Interne Isolate %R 23 4,4 35 8,6 Kinder Isolate %R 2 0,0 3 0,0 Urologie Isolate %R 0 0,0 1 0,0 Andere Isolate %R 11 27,3 10 10,0 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Bundesländern Tabelle 73: Jahr %S 90,2 91,1 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent nach Krankenhausabteilung Tabelle 72: Jahr Gesamt 51 79 Acinetobacter sp. – Aminoglykoside resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013 Wien Isolate Bgld %R Isolate Nö %R Oö Isolate %R Isolate Sbg %R Isolate T %R V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 2013 20 0,0 0 0,0 3 0,0 6 33,3 2 0,0 10 20,0 4 25,0 6 0,0 0 0,0 2014 19 5,3 3 0,0 14 7,1 15 13,3 4 0,0 6 50,0 8 0,0 10 0,0 0 0,0 12.4 Acinetobacter sp. und Fluorochinolone15 12.4.1 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt Tabelle 74: Jahr 2013 2014 14 15 S 40 70 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013 I 0 1 R 11 4 Gesamt 51 75 %S 78,4 93,3 %I 0,0 1,3 %R 21,6 5,3 Gentamicin, Tobramycin Ciprofloxacin, Levofloxacin 85 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 12.4.2 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung Tabelle 75: Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013 2013 Chirurgie Isolate %R 6 0,0 2014 9 Jahr 12.4.3 0,0 7 Intensiv Isolate %R 2 50,0 0,0 12 Interne Isolate %R 23 26,1 8,3 33 Kinder Isolate %R 2 0,0 Urologie Isolate %R 0 0,0 3 1 9,1 0,0 Andere Isolate %R 11 18,2 0,0 10 0,0 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent nach Bundesländern Tabelle 76: Jahr Hämato-Onko Isolate %R 7 28,6 Acinetobacter sp. – Fluorochinolone resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013 Wien Isolate Bgld %R Isolate Nö %R Oö Isolate %R Isolate Sbg %R Isolate T %R V Stmk K Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R 2013 20 10,0 0 0,0 3 0,0 6 33,3 2 50,0 10 20,0 4 25,0 6 50,0 0 0,0 2014 17 0,0 3 0,0 14 7,1 14 7,1 3 0,0 6 33,3 8 0,0 10 0,0 0 0,0 12.5 Acinetobacter sp. und Carbapeneme16 2014 wurden in Österreich in Blutkulturen 6 Isolate mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Carbapenemen gefunden. 12.5.1 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent Österreich gesamt Tabelle 77: Jahr 2013 2014 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent Österreich gesamt seit dem Jahr 2013 S 44 72 I 3 1 R 4 5 Tabelle 78: Gesamt 51 78 %S 86,3 92,3 %I 5,9 1,3 %R 7,8 6,4 Acinetobacter sp. – Carbapeneme nicht empfindlich, MHK-Werte 2014 im Detail Substanz Interpretation MHK in mg/L Abteilung MEM MEM MEM MEM MEM MEM I R R R R R * >8 >=16 >32 * * Interne Interne Interne Intensiv Intensiv Interne MEM = Meropenem *ohne MHK übermittelt 12.5.2 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung Tabelle 79: Jahr 2013 2014 12.5.3 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Krankenhausabteilung seit dem Jahr 2013 Chirurgie Isolate %R 6 0,0 10 0,0 Intensiv Isolate %R 2 0,0 13 15,4 Interne Isolate %R 23 8,7 34 8,8 Kinder Isolate %R 2 0,0 3 0,0 Urologie Isolate %R 0 0,0 1 0,0 Andere Isolate %R 11 18,2 10 0,0 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent nach Bundesländern Tabelle 80: Jahr Hämato-Onko Isolate %R 7 0,0 7 0,0 Acinetobacter sp. – Carbapeneme resistent im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2013 Wien Isolate Bgld %R Nö Oö Sbg T V Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate %R Isolate Stmk K %R Isolate %R Isolate %R 2013 20 5,0 0 0,0 3 0,0 6 16,7 2 0,0 10 10,0 4 25,0 6 0,0 0 0,0 2014 18 0,0 3 0,0 14 14,3 15 0,0 4 25,0 6 33,3 8 0,0 10 0,0 0 0,0 16 Imipenem, Meropenem 86 EARS-Net – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network 13 Referenzen [1] European Centre for Disease Prevention and Control. Antimicrobial resistance surveillance in Europe 2013. Annual Report of the European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net). Stockholm: ECDC; 2014. [2] European Centre for Disease Prevention and Control, European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net), http://www.ecdc.europa.eu/en/activities/surveillance/EARS-Net/Pages/index.aspx, 29.07.2015 [3] STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. Erstellt am: 11. 06. 2015. [4] Forsthuber S, et al. Resistenzsituation und Serotypenverteilung von Streptococcus pneumoniae in Österreich. Antibiotika Monitor, 2006(XXII, 3/2006): 29–35. [5] European Centre for Disease Prevention and Control. Surveillance of invasive bacterial diseases in Europe, 2012. Stockholm: ECDC; 2015. 10. [6] Jefferson T, et al. Streptococcus pneumoniae in Western Europe: serotype distribution and incidence in children less than 2 years old. Lancet Infect Dis, 2006. 6: 405–10. [7] den Heijer CD, van Bijnen EM, Paget WJ, Pringle M, Goossens H, Bruggeman CA, Schellevis FG, Stobberingh EE; APRES Study Team: Hoffmann K, Apfalter P, Bartholomeeusen S, Katic M, Budimir A, Hebbrecht G, Kolozsvári L, Konya J, Bolibar B, Grenzner E, Mölstad S, Matussek A, Flemming D. Prevalence and resistance of commensal Staphylococcus aureus, including meticillin-resistant S aureus, in nine European countries: a cross-sectional study. Lancet Infect Dis. 2013 May; 13(5): 409–15. [8] Becker K, et al. Staphylokokken, in Spektrum der Infektionskrankheiten, H. Mittermayer and F. Allerberger, Editors. 2006, Spitta Verlag GmbH & Co. KG: Balingen. 439-458. [9] Orth D. Escherichia coli, in Spektrum der Infektionskrankheiten, H. Mittermayer and F. Allerberger, Editors. 2006, Spitta Verlag GmbH & Co. KG: Balingen. 554–567. [10] EARSS Management Team. EARSS Annual Report 2005. 2006, National Institute of Public Health and the Environment: Bilthoven. 35–77. [11] Grisold A. Klebsiella, in Spektrum der Infektionskrankheiten, H. Mittermayer and F. Allerberger, Editors. 2006, Spitta Verlag GmbH & Co. KG: Balingen. 568–570. [12] Mittermayer H. Pseudomonas, Burkholderia, Stenotrophomonas und andere gramnegative Nonfermenter, in Spektrum der Infektionskrankheiten, H. Mittermayer and F. Allerberger, Editors. 2006, Spitta Verlag GmbH & Co. KG: Balingen. 605–628. Danksagung Seit dem Beginn der Datensammlung im Jahr 1999 ist die Zahl der freiwillig teilnehmenden Laboratorien stetig angestiegen, sodass mittlerweile Daten von 139 Akutkrankenanstalten erfasst werden. Wir danken auf diesem Weg allen EARS-Net-Laboratorien herzlich für die fruchtbare, partnerschaftliche und nicht zuletzt sehr erfolgreiche Zusammenarbeit in den letzten Jahren. 87 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Daten aus dem Humanbereich Eine Aktivität der Arbeitsgruppe Resistenzberichterstattung Ansprechperson/Autor OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell Zentrum für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle der SALK Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Müllner Hauptstr. 48 5020 Salzburg E-Mail: [email protected] a Review in in Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin Nationales Referenzzentrum für Nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz Fadingerstr. 1 4020 Linz E-Mail: [email protected] www.referenzzentrum.at 88 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 Zusammenfassung ..............................................................................................................................................................90 Abstract ...............................................................................................................................................................................90 Einleitung ............................................................................................................................................................................91 Methodik .............................................................................................................................................................................91 4.1 Mitglieder der Arbeitsgruppe und teilnehmende Laboratorien ......................................................................................92 4.2 Indikatorerreger und Substanzen ....................................................................................................................................92 5 Ergebnisse ...........................................................................................................................................................................93 5.1 Infektionserreger des Respirationstraktes .......................................................................................................................93 5.1.1 ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A .......................................................................................................93 5.1.2 Streptococcus pneumoniae .......................................................................................................................................93 5.1.3 Haemophilus influenzae ............................................................................................................................................94 5.2 Infektionserreger des Harntraktes ...................................................................................................................................95 5.2.1 Escherichia coli ..........................................................................................................................................................95 5.2.2 Klebsiella pneumoniae ..............................................................................................................................................97 5.3 Staphylococcus aureus .....................................................................................................................................................98 5.4 Pseudomonas aeruginosa ..............................................................................................................................................100 6 Referenzen ........................................................................................................................................................................101 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Abbildung 12: S. pneumoniae – Penicilline nicht empfindlich über Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................94 S. pneumoniae – Markolide nicht empfindlich über Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................94 E. coli – 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst .............................................................................................96 E. coli – Aminopenecilline nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................96 E. coli – Fluorochinolone nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................96 E. coli – Aminoglykoside nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................97 K. pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ......................................................................................98 K. pneumoniae – Peneme nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ..........................................................................................................................98 MRSA-Raten von 2010 bis 2014 stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ..............100 P. aeruginosa – Carbapeneme nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ........................................................................................................................101 P. aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ...........................................................................................101 P. aeruginosa – Ceftazidim nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst ........................................................................................................................101 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Mitglieder der Arbeitsgruppe und teilnehmende Laboratorien/Zentren ..................................................92 Indikatorerreger und Substanzen ...............................................................................................................92 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A von 2010 bis 2014 ......................................................................................................................93 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei S. pneumoniae von 2010 bis 2014 .......................93 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei H. influenzae von 2010 bis 2014 ..........................95 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei E. coli von 2010 bis 2014......................................95 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ESBL-bildenden E. coli von 2010 bis 2014 ............97 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei K. pneumoniae von 2010 bis 2014 .......................97 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ESBL-bildenden K. pneumoniae 2012-2014 .........98 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei S. aureus von 2010 bis 2014 ................................ 99 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei MRSA von 2010 bis 2014 .....................................99 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei P. aeruginosa getrennt nach Ohrabstrichen und Trachealsekret von 2010 bis 2014 .............................................................................100 89 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger 1 Zusammenfassung Die dargestellten Daten weisen eine gute nationale Repräsentativität auf und geben österreichweit für den Zeitraum 2010 bis 2014 die Situation im niedergelassenen Bereich im Vergleich zu den Krankenhäusern wieder. Die Resistenzraten der ausgewählten Indikatorerreger bilden eine Ersatzmaßzahl für die Prävalenz „nicht-invasiver“ Erreger. Die Auswahl der Indikatorerreger blieb von 2013 auf 2014 unverändert. Auch die Auswahl und die Anzahl der beteiligten 12 Zentren blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Zusammenfassend lässt sich für 2014 folgendes festhalten: 1. 2. 3. 4. 5. Respirationstrakt: ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (n=2.387) zeigen sowohl im niedergelassenen als auch im stationären Bereich eine deutlich niedrigere Makrolid-Resistenz als Pneumokokken (5,4% bzw. 8,7% bei den ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A versus 14,8% bzw. 17,6% bei den Pneumokokken, n=1.379). Der Trend ist im Vergleich zum Vorjahr weiterhin nahezu unverändert. Die Makrolid-Resistenz der Pneumokokken liegt mit 16,1% (gepoolt) jedoch deutlich über der der invasiven Pneumokokken mit 10,5% (EARS-Net AT). Die Resistenzraten bei H. influenzae (n=2.670) für den stationären und den niedergelassenen Bereich stellen sich wie folgt dar: Aminopenicilline 25,4% und 22,5%, Aminopenicilline + Betalaktamaseinhibitor 6,0% und 7,5% und Fluorochinolone jeweils 0,2 und 0,1% . Die Resistenzrate für ESBL-bildende E. coli im Harn (n=2.018) ist mit 6,8% im niedergelassenen und 7,6% im stationären Bereich in den letzten beiden Jahren etwa gleich. Die höchsten Resistenzraten – sowohl bei E. coligesamt (n=44.880) als auch bei gesonderter Betrachtung von ESBL-bildenden E. coli – zeigen die Fluorochinolone mit rund 16,5% bzw. 74,7% und Sulfamethoxazol/Trimethoprim mit 24,0% bzw. 69,7%. Klebsiella pneumoniae im Harn (n=10.325): Die Resistenz gegenüber Ceph 3 liegt 2013 bei 6,7%, gegenüber Penem bei 0,8%. Staphylococcus aureus (n=21.974)/MRSA (n=1.594): Die MRSA-Rate liegt im stationären Bereich bei 9,4% und im niedergelassenen Bereich bei 4,2%. Es gibt keinen Hinweis auf Resistenz gegenüber Linezolid oder Vancomycin. Pseudomonas aeruginosa: Im Trachealsekret (n=908) kann ein hohes Resistenzplateau aller Indikatorsubstanzen festgestellt werden, insbesondere gegenüber Piperacillin/Tazobactam (21,2%). Die Penem-Resistenz liegt aktuell bei 17,4%, die Ceftazidim Resistenz bei 18,2%. Bei den Ohrabstrichen (n=1.281) liegt eine Resistenzrate von 3,5% gegenüber Aminoglykosiden vor. Insgesamt zeigt sich an dieser Auswahl an nicht invasiven Erregern für Österreich eine relativ stabile Resistenzsituation mit mäßigen Einschränkungen der Behandlungsoptionen, insbesondere im gramnegativen Bereich. Die Resistenzraten im niedergelassenen und im stationären Bereich sind bei E. coli im Harn, bei Staphylococcus aureus/MRSA sowie bei ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A gleich. Bei Pneumokokken divergieren sie hingegen. Ein anhaltend hohes Plateau der Resistenzen findet sich bei Pseudomonas aeruginosa aus Trachealsekreten. 2 Abstract The collected data of twelve centers/laboratories from all over Austria are highly reliable and represent the prevalence of antibiotic resistance of selected so called ‘non-invasive isolates’ from 2010 to 2014. The aim of this annual survey is also to highlight the difference in resistance rates comparing „hospital derived isolates“ with „community-derived isolates“, gained from out-patient-clinics. We report resistance-rates for the following „indicatororganisms“for 2014: 1. 2. Group A streptococci (n=2,387) from the lower and upper respiratory) tract demonstrated lower resistance rates for macrolides compared to pneumococci (n=1,379) in both out- and in-patient settings (5.4% / 8.7% versus 14.8% / 17.6%). Pooled resistance rate for macrolides in pneumococci is above resistance of invasive pneumococci of EARS-net AT data: 16.1 % versus 10% . Resistance rates in H. influenza (n=2,670) in hospitals and the community are as follows: aminopenicillins 25.4% and 22.5%; aminopen. + betalactamaseinhibitor 6.0% and 7.5%, fluoroquinolones 0.1% and 0.2% respectively. ESBL-producing E. coli (n=2,018) from urine samples remain stable with 7.2% over the last two years and do not differ whether gained from samples in (6.8%) or outside(7.6%) the hospital. Fluoroquinolones proved to have high resistance rates in all E. coli isolates (16.5%, n=44,880) and very high in ESBL-positive E. coli (74.7%) and sulfamethoxazol/trimethoprim demonstrated similar results (24.0% vs 69.7%). 90 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger 3. 4. 5. 3 Klebsiella pneumoniae (n=10,325) from urine samples showed a resistance rate against 3rd generation cephalosporins of 6.7% and a carbapenem resistance of 0.8% in 2014. Staphylococcus aureus/MRSA(n=21,974/1,594): hospital associated MRSA rate was 9.4%, in out-patients the MRSA rate was 4.2%.There were no isolates identified resistant to linezolid or vancomycin. Pseudomonas aeruginosa: Stable high resistance rates of all selected substances for isolates from deep respiratory tract (as a surrogate for isolates from the ICU; n=908): Carbapenems showed a rate of 17.4% and Ceftazidim 18.2%. Ear-derived isolates (as a surrogate for external otitis; n=1,281) showed a stable rate of 3.5 for aminoglycosides. Einleitung Seit dem Jahr 2000 werden vom European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net) Resistenzdaten von invasiven Infektionserregern in Österreich gesammelt und dem öffentlichen Gesundheitswesen zur Verfügung gestellt. Für nicht invasive bakterielle Infektionserreger gab es für Österreich noch keine flächendeckenden Daten. Im Jahr 2008 wurde daher von der Arbeitsgruppe Resistenzberichterstattung, vertreten durch sieben große mikrobiologische Laboratorien (seit 2011 auf acht, seit 2012 auf 12 Zentren erweitert, siehe dazu 4.1.), ein Netzwerk zur Sammlung von Resistenzdaten von nicht-invasiven Erregern initiiert. Bestreben der Arbeitsgruppe ist es, bestehende österreichische Daten, die in lokalen Resistenzberichten regelmäßig veröffentlicht werden, durch die Erarbeitung eines für ganz Österreich einheitlichen Standards in einer gemeinsamen Datenbasis zusammenzufassen. Dieser gemeinsame Standard umfasst klinik- und praxisrelevante Daten, die in einer gemeinsamen Auswertung veröffentlicht werden. Im vorliegenden Bericht wird ein Vergleich der Daten aus den Jahren 2010 bis 2014 angestellt. Es wurden dort wieder Grafiken eingefügt, wo bereits in den EARS-Net Austria-Daten korrespondierende grafische Darstellungen vorhanden sind, um so eine rasche Gegenüberstellung der Resistenzdaten (Invasive versus Nichtinvasive-Erreger) zu ermöglichen. Ziele des Netzwerks Bereitstellung eines gemeinsamen Standards zur Erhebung und Auswertung von Daten der Routinediagnostik für ausgewählte und klinisch relevante Infektionserreger und dessen ständige Adaptierung. Bereitstellung valider, nach einem gemeinsamen Standard erhobener Resistenzdaten, getrennt dargestellt für den stationären und den niedergelassenen Bereich 4 Methodik Für die Auswertungen werden lediglich Primärisolate inkl. Screening-Isolate aller Patientenmaterialien (ausgenommen ist die Einschränkung auf Harn, Respirationstrakt wird indirekt angenommen) herangezogen,Isolate aus Blutkulturen und Liquor („invasive Isolate“) werden ausgeschlossen. Seit Mitte 2008 erarbeitete die Arbeitsgruppe gemeinsame Standards zur Datenerhebung und Auswertung erarbeitet. Zunächst wurden relevante Indikatororganismen und für diese jeweils relevante antibiotische Indikatorsubstanzen ausgewählt. Dabei wird eine laufende Anpassung (sowohl Reduzierung als auch Erweiterung von Indikatorerregern und Indikatorsubstanzen) vorgenommen. Die Indikatorerreger wurden 2009 um Pseudomonas aeruginosa erweitert. Für die Auswertungen für 2011 wurde Klebsiella pneumoniae aus dem Harntrakt mit aufgenommen, Proteus mirabilis 2012 aus dem Harntrakt ausgeschieden. Für 2014 wurde keine Adaptierung der Erreger vorgenommen, lediglich Ciprofloxacin als Indikatorsubstanz bei Pseudomonas wurde wieder aufgenommen. Es erfolgte die Sammlung und Auswertung der laufenden Daten für die Jahre 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013 und 2014. Die Resistenzbestimmungen wurden zu Beginn nach den jeweils gültigen CLSI-Richtlinien durchgeführt, die im Laufe des Jahres 2011 in fast allen Zentren durch die EUCAST-Vorgaben abgelöst wurden. Seit 2012 werden die Bestimmungen an allen Zentren nach EUCAST durchgeführt. Als wesentliche Grundlage für die Datenanalyse und präsentation wurden die Punkte 1-4 des CLSI-Dokuments M39-A2-2008 [1] und der ESGARS (European Study Group of Antimicrobial Resistance Surveillance)-Report von 2004 [2] herangezogen. Im Rahmen der Datenerhebung werden die Daten aus den Vorjahren dort, wo erforderlich, überarbeitet und aktualisiert. 91 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Im Laufe der Jahre 2011 und 2012 hat der Großteil der österreichischen Laboratorien die Standards für die Methoden der Resistenzbestimmung bei Bakterien von CLSI (Clinical and Laboratory Standards Institute) auf EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) umgestellt. Dabei haben sich die Grenzwerte für die Bestimmung der Kategorien resistent, intermediär und sensibel teilweise geändert. Durch diese Änderung kommt es in einigen wenigen Bereichen in den Jahren 2010 und 2011 zu einem sprunghaften Anstieg der Resistenzraten. Da die Grenzwerte von EUCAST so angelegt sind, dass sie mit dem klinischen Ansprechen einer Antibiotikatherapie mit der jeweiligen Substanz korrelieren, ist es zwar schwer möglich, einen Trend abzuleiten, aber dennoch sind diese nicht als Laborartefakte zu werten, sondern stellen die aktuelle österreichische Resistenzsituation jeweils realistisch dar. [3, 4] 4.1 Mitglieder der Arbeitsgruppe und teilnehmende Laboratorien Die 12 Netzwerkzentren sind seit mindestens sieben Jahren Teilnehmer am EARS-Net und durch die jährlichen gemeinsamen EARS-Net-UNEQUAS-Ringversuche anerkannt. Folgende Zentren nehmen an der Datensammlung teil: Tabelle 1: Mitglieder der Arbeitsgruppe und teilnehmende Laboratorien/Zentren Mitglieder Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter OA Dr. Harald Dirschmid OA Dr. Stefan Doppler Dr.in Angelika Eigentler Prof. Dr. Gebhard Feierl Dr. Manfred Fille OA Priv. Doz. Dr. Markus Hell Zentrum analyse Biolab GmbH Landeskrankenhaus Feldkirch Landesnervenklinik Wagner-Jauregg/Gespag MB-LAB Mikrobiologisches Labor, Doz. Dr. Johannes Möst Medizinische Universität Graz Medizinische Universität Innsbruck Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg OA Dr. Harald Kirschner OÄ Dr.in Med. Mojgan Prinz OA Dr. Ulrich Sagel Alexandra Wojna, BMA Eva Zeitlberger BMA, OA Dr.in Friederike Asboth Kaiser-Franz-Josef-Spital Wien LABCON – Medizinische Laboratorien GmbH Landesklinikum St. Pölten Labor Dr. Mustafa/Dr. Richter Salzburg Donauspital Wien 4.2 Indikatorerreger und Substanzen In Tabelle 2 sind die aktuell ausgewählten Indikatorerreger und Substanzen dargestellt. Tabelle 2: Indikatorerreger und Substanzen Materialgruppe Indikatorerreger Geeignete Indikatorsubstanzen ß-häm. Streptokokken der Gruppe A Penicilline, Makrolide S. pneumoniae Penicilline, Makrolide H. influenzae Ampicillin oder Amoxicillin, Aminopenicilline + Betalactamaseinhibitor, Fluorochinolone E. coli Ampicillin oder Amoxicillin; Aminopenicilline + Betalactamaseinhibitor; 1.Generations-Cephalosporine; 2.-Generations-Cephalosporine; 3.-GenerationsCephalosporine; Sulfonamide+Trimethoprim oder Trimethoprim; Nitrofurantoin; Fluorochinolone; Pivmecillinam; Aminoglykoside K. pneumonia Aminopenicilline + Betalactamaseinhibitor; 1.-Generations-Cephalosporine; 2.Generations-Cephalosporine; 3. Generations-Cephalosporine; Sulfonamide+Trimethoprim oder Trimethoprim; Fluorochinolone; Aminoglykoside, Peneme S. aureus Oxacillin/Cefoxitin; Gentamicin; Tetrazyklin; Erythromycin; Clindamycin; Fusidinsäure; Sulfamethoxazol+Trimethoprim; Vancomycin; Linezolid; Rifampicin; Moxifloxacin P. aeruginosa** Ceftazidim; Piperacillin/Tazobactam; Aminoglykoside; Cephalosporine 4. Generation; Peneme Respirationstrakt Harntrakt Gesamt* * Gesamt = Material ohne Einschränkungen außer Blutkulturen und Liquor (= Gesamtpatientenmaterial ohne invasives Material) ** P. aeruginosa = Material zusätzlich eingeschränkt auf den unteren Respirationstrakt (vorwiegend stationärer Bereich) und Ohrabstriche (vorwiegend niedergelassener Bereich) 92 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger 5 Ergebnisse 5.1 Infektionserreger des Respirationstraktes Im Jahr 2014 wurden aus dem oberen und dem unteren Respirationstrakt insgesamt 6.436 Primärisolate ausgewertet (2.387 Isolate von ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A, 1.379 von S. pneumoniae und 2.670 von H. influenzae). 5.1.1 ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A Als Indikatorsubstanzen wurden Penicillin und Makrolide ausgewertet. Die Fallzahlen je Indikatorsubstanz sind in Tabelle 3 dargestellt. Deutlich mehr als die Hälfte der identifizierten Stämme ist dem niedergelassenen Bereich zuzuordnen. Tabelle 3: Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A von 2010 bis 2014 2010 2011 2012 2013 2014 AB-Gruppe Bereich N %I %R N %I %R N %I %R N %I %R N %I %R Krankenhäuser 779 0,0 0,0 502 0,0 0,0 713 0,0 0,0 777 0,0 0,0 775 0,0 0,0 Penicillin Niedergelassene 1.303 0,0 0,0 1.247 0,0 0,0 1.695 0,0 0,2 1.735 0,0 0,1 1.612 0,0 0,0 Krankenhäuser 808 1,0 7,2 502 0,2 7,4 712 0,0 9,3 780 0,3 9,1 773 0,4 8,7 Makrolide Niedergelassene 1.321 0,1 4,1 1.245 0,0 4,2 1.688 0,1 5,4 1.726 0,1 4,6 1.605 0,0 5,4 Auch im Jahr 2014 wurden keine Penicillin-resistenten Isolate nachgewiesen. Die Makrolidresistenz lag bei 5,4% im niedergelassenen Bereich und bei 8,7% im stationären Bereich. Dies bedeutet weiterhin keinen Anstieg im stationären Bereich und eine leichte Zunahme im niedergelassenen Bereich (Tabelle 3). 5.1.2 Streptococcus pneumoniae Tabelle 4 veranschaulicht die Fallzahlen getrennt nach stationärem und niedergelassenem Bereich. Die Indikatorsubstanzen sind analog zu den ß-hämolysierenden Streptokokken gewählt. Tabelle 4: Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei S. pneumoniae von 2010 bis 2014 2010 AB-Gruppe Bereich Penicillin Makrolide %I 2011 %R N %I 2012 %R N %I 2013 2014 565 0,7 2,1 534 3,2 0,0 548 3,1 N %I %R N %I %R 0,9 545 4,2 1,1 600 7,0 2,0 Niedergelassene 517 1,5 1,2 491 6,1 0,8 681 6,5 0,1 764 5,9 Krankenhäuser N %R 0,3 746 4,0 2,8 628 0,2 19,9 536 0,2 19,2 571 0,0 18,9 626 0,0 16,6 629 0,0 17,6 Niedergelassene 518 0,4 13,9 494 0,4 16,0 689 0,1 19,3 768 0,0 18,4 750 0,3 14,8 Krankenhäuser Die Erreger stammen überwiegend aus dem oberen und dem unteren Respirationstrakt. Der Anteil an Penicillin-resistenten Isolaten lag im Jahr 2014 bei 2,0% im stationären Bereich bzw. bei 2,8% im niedergelassenen Bereich. Vermindert empfindliche Isolate wurden zu 7,0% im stationären Bereich und zu 4,0% im niedergelassenen Bereich nachgewiesen. Der Entwicklungstrend der nicht Penicillin empfindlichen Isolate gesamt ist in Abbildung 1 dargestellt. 93 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Abbildung 1: S. pneumoniae – Penicilline nicht empfindlich über Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst S. pneumoniae - Penicilline nicht empfindlich über Jahre (%) 50 40 30 %-intermediär %-resistent 20 1,1 5,3 4,6 5 1,7 0,4 0,4 5,6 0,6 2,5 2010 2011 2012 2013 2014 10 0 S. pneumoniae - Penicilline nicht empfindlich über Jahre (%) 50 40 30 %-intermediär %-resistent 20 1,1 0 5,3 4,6 5 1,7 0,4 0,4 2010 2011 2012 10 5,6 0,6 2,5 2013 2014 Der Anteil der Makrolid-Resistenz lag im stationären Bereich bei 17,6% und im niedergelassenen Bereich bei 14,8%. Abbildung 2 zeigt den Entwicklungstrend der Makrolidresistenz gesamt. Der kalkulierte Makrolideinsatz muss trotz leichter Rückläufigkeit, bedingt durch eine Resistenzreduktion im niedergelassenen Bereich, weiterhin kritisch gesehen werden. Abbildung 2: S. pneumoniae – Markolide nicht empfindlich über Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst S. pneumoniae - Makrolide nicht empfindlich über Jahre (%) 50 40 30 0,3 %-intermediär 0,3 0,1 20 0 0,1 %-resistent 10 17,2 17,7 19,1 17,6 16,1 2010 2011 2012 2013 2014 0 5.1.3 Haemophilus influenzae Im Jahr 2014 stammt etwas mehr als die Hälfte der 2.670 H. influenzae-Isolate, also 1.499 (56%), aus dem niedergelassenen Bereich, 1.171 (44%) stammen aus dem stationären Bereich, wie Tabelle 5 zeigt. 94 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Tabelle 5: Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei H. influenzae von 2010 bis 2014 2010 AB-Gruppe Bereich N %I 2011 %R N 2012 %I %R N %I 2013 %R N %I 2014 %R N %I %R Ampen (Ampicillin oder Krankenhäuser 1.077 0,4 12,0 904 0,0 17,8 992 0,0 19,3 1.118 0,0 17,8 1.171 Amoxicillin) Niedergelassene 1.161 0,0 9,9 1.067 0,0 11,4 1.590 0,0 16,9 1.184 0,0 20,6 1.499 0,3 22,5 Krankenhäuser 850 0,0 Aminopenicilline + Betalactamase-inhibitor Niedergelassene 1.158 0,0 Fluorochinolone Krankenhäuser 1.048 0,0 Niedergelassene 1.134 0,0 2,4 868 0,0 3,2 0,1 25,4 974 0,0 9,3 1.090 0,1 8,3 1.163 0,0 7,5 0,1 1.068 0,0 0,7 1.587 0,0 7,8 1.728 0,0 6,1 1.491 0,1 6,0 0,3 0,0 949 0,0 0,6 1.067 0,0 0,1 1.140 0,0 1.546 0,0 0,1 1.691 0,0 0,1 1.480 834 0,0 0,0 1.012 0,0 0,0 0,0 0,1 0,2 Für die Therapie von Infektionen mit H. influenzae werden vorwiegend ß-Laktame eingesetzt. Die erhobenen Daten zeigen eine eingeschränkte Wirksamkeit von Aminopenicillinen mit einer weiter ansteigenden Resistenzrate von 22,5% im stationären Bereich und von 25,4% im niedergelassenen Bereich. Aminopenicilline in Kombination mit einem Betalaktamase-Inhibitor zeigen eine noch geringe Resistenz (7,5% Resistenzrate 2014),Fluorochinolone de facto weiterhin keine Wirkungseinschränkungen (Tabelle 5). 5.2 Infektionserreger des Harntraktes Im Jahr 2014 wurden in den 12 aktiven Zentren 55.205 Primärisolate aus dem Harn (44.880 E. coli- und 10.325 Klebsiella pneumoniae-Isolate) ausgewertet. Dabei wurden im niedergelassenen und im stationären Bereich etwa gleich viele E. coli-Isolate isoliert (Tabelle 6). Die Daten für Klebsiella pneumoniae wurden zusammengefasst dargestellt (Tabelle 8). 5.2.1 Escherichia coli Von der Gesamtzahl der E. coli-Isolate (n=44.880) waren im Jahr 2014 gemessen an der Resistenz gegenüber 3.Generations-Cephalosporinen 7,2% ESBL-Bildner (siehe Tabelle 6 und Abbildung 3: E. coli 3.-GenerationsCephalosporin-Resistenz über die Jahre). Dieser Prozentsatz ist bei PatientInnen im niedergelassenen und im stationären Bereich de facto gleich. Tabelle 6: Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei E. coli von 2010 bis 2014 2010 Ampen Ampen+BLI Ceph1 Ceph2 Ceph3 SXT Nitro. Fluoroch. Piv. Aminogl. Trim. 2011 2013 2012 2014 N %I %R N %I %R 12.126 0,8 44,7 16.199 0,0 48,2 22.319 0,0 47,2 22.877 0,0 41,7 23.807 0,0 45,6 Niedergelassene 11.670 0,6 42,6 10.588 0,0 44,8 19.452 0,0 42,1 20.687 0,0 42,3 21.073 0,0 40,7 Krankenhäuser 11.763 2,6 10,7 14.987 0,3 16,2 22.159 0,0 15,8 22.859 0,0 19,9 23.134 0,0 15,8 Niedergelassene 11.653 3,4 10,2 10.495 0,2 14,3 19.422 0,0 11,7 20.617 0,0 11,2 20.979 0,0 9,1 Krankenhäuser 0,0 10,3 22.530 0,0 10,4 AB-Gruppe Bereich Krankenhäuser N %I %R N %I %R N %I %R 9,1 21.995 2.939 0,0 9,7 17.407 0,0 9,2 20.468 0,0 8,6 20.636 0,0 9,1 10.157 0,6 8,2 14.232 0,2 9,1 21.104 0,0 9,9 22.630 0,0 9,8 24.139 0,0 10,1 Niedergelassene 11.500 1,6 7,8 10.506 0,1 8,5 19.414 0,0 8,5 20.529 0,0 7,9 20.945 0,0 8,3 Krankenhäuser 11.872 0,1 6,6 15.926 0,1 6,5 22.241 0,4 6,7 22.867 0,1 7,3 23.819 0,1 7,6 Niedergelassene 11.604 0,1 6,9 10.322 0,0 6,5 18.733 0,1 6,5 20.546 0,0 6,7 21.211 0,1 6,8 12.187 0,1 25,0 12.437 1,1 27,6 15.724 0,1 27,3 14,521 0,1 25,7 15.015 0,1 24,9 Niedergelassene 11.693 0,0 26,8 10.609 0,1 26,1 19.246 0,1 24,7 19,628 0,0 24,6 20.010 0,0 23,1 Krankenhäuser 2,1 19.316 0,0 2,0 20.070 0,0 1,9 2,1 19.666 0,0 2,6 20.344 0,0 2,0 11.406 2,8 10,2 Niedergelassene 11.300 8,8 10,9 Krankenhäuser Krankenhäuser 8.897 0,2 Niedergelassene 11.128 0,3 113 0,0 14,2 19.259 0,3 2,2 13.877 0,0 2,0 9.940 0,0 2,8 20.144 0,0 3,0 18.475 0,0 12.197 0,2 18,5 16.284 0,3 19,8 22.327 0,5 19,3 22.843 0,3 17,5 22.516 0,3 17,4 Niedergelassene 11.695 0,3 17,6 10.607 0,5 18,8 19.420 0,4 16,9 20.598 0,3 15,7 20.985 0,2 15,5 Krankenhäuser 0,0 8,5 15.735 0,0 7,9 Krankenhäuser 8.051 0,3 6,3 11.489 0,0 9,5 13.401 0,0 8,1 15.481 Niedergelassene 6.886 0,2 5,2 8.778 0,0 6,4 17.212 0,0 5,9 20.153 0,0 6,5 20.656 0,0 6,5 Krankenhäuser 10.583 0,1 5,4 15.082 0,3 5,7 21.002 0,1 5,7 21.407 0,1 5,6 22.616 0,1 5,7 Niedergelassene 11.533 0,2 5,0 10.276 0,2 5,2 15.302 0,1 5,7 16.231 0,1 4,8 16.210 0,1 4,9 Krankenhäuser 6.799 0,0 25,4 13.839 0,0 26,2 19.313 0,2 26,7 20.155 0,0 26,2 Niedergelassene 3.555 0,0 26,0 15.761 0,0 26,7 19.114 0,2 25,4 19.337 0,0 24,1 95 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Abbildung 3: E. coli – 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst 50 E. coli - 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über Jahre (%) 40 30 %-intermediär %-resistent 20 0,1 0,1 0,1 0,2 0,1 6,7 6,5 6,6 7 7,2 2010 2011 2012 2013 2014 10 0 Bei E. coli finden sich anhaltend hohe Resistenzraten für Aminopenicilline (43,2% in 2013). Zum Entwicklungstrend siehe Abbildung 4. Abbildung 4: E. coli – Aminopenecilline nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst E. coli - Aminopenicilline nicht empfindlich über Jahre (%) 0,7 50 0 0 0 0 40 %-intermediär 30 %-resistent 20 10 43,7 46,8 44,8 42 43,4 2010 2011 2012 2013 2014 0 Die Resistenzraten sind gegenüber Fluorochinolonen mit 16,5%, (Abbildung 5) und gegenüber Sulfamethoxazol/Trimethoprim (24,2%) ohne relevanten Unterschied zwischen stationärem und niedergelassenem Bereich auf hohem Niveau gleichbleibend. Die Resistenzraten für Pivmecillinam liegen 2014 bei 7,9% (stationärer Bereich) und 6,5% (niedergelassener Bereich). Abbildung 5: E. coli – Fluorochinolone nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst E. coli - Fluorochinolone nicht empflindlich über Jahre (%) 50 40 30 20 0,2 0,4 %-intermediär 0,4 0,3 0,3 10 18,1 19,4 18,2 16,7 16,5 2010 2011 2012 2013 2014 0 96 %-resistent Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Abbildung 6: E. coli – Aminoglykoside nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst 50 E. coli - Aminoglykoside nicht empflindlich über Jahre (%) 40 30 %-intermediär 20 %-resistent 10 0 0,1 0,3 0,1 0,1 0,1 5,2 5,5 5,7 5,2 5,4 2010 2011 2012 2013 2014 Tabelle 7: Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ESBL-bildenden E. coli von 2010 bis 2014 2010 AB-Gruppe Ampen+BLI SXT Nitro. Fluoroch. Bereich N Aminogl. 2011 2012 2014 2013 %I %R Krankenhäuser 604 8,3 76,2 924 0,9 80,6 1.502 0,1 73,0 1.537 0,4 72,9 1.634 0,0 67,7 Niedergelassene 723 16,2 66,0 578 2,1 80,8 1.140 0,0 68,4 1.203 0,0 65,6 1.281 0,0 56,4 Krankenhäuser 751 0,0 78,2 917 0,3 76,0 1.147 0,1 74,3 1.125 0,2 70,3 1.155 0,1 68,7 Niedergelassene 740 0,0 78,5 598 0,3 76,3 1.119 0,1 76,2 1.192 0,3 72,6 1.277 0,1 70,1 Krankenhäuser 555 1,3 6,7 900 0,0 7,9 1.280 0,0 4,8 1.349 0,0 7,1 1.395 0,0 6,7 Niedergelassene 716 0,8 6,8 576 0,3 9,0 1.096 0,0 6,6 1.192 0,0 8,0 1.273 0,0 7,0 Krankenhäuser 753 0,1 81,5 1.027 0,9 77,3 1.503 1,3 75,6 1.607 0,4 76,1 1.706 0,5 75,4 Niedergelassene 740 0,1 79,9 598 0,3 81,4 1.142 0,7 80,2 1.230 0,8 72,8 1.312 0,8 73,0 15,0 1.109 0,0 13,1 1.300 0,0 13,5 0,0 12,6 1.279 0,0 13,8 Krankenhäuser Piv. %I 576 0,5 %R N %I %R N %I %R 13,0 729 0,0 18,4 1.064 0,0 N %I %R N Niedergelassene 671 0,9 11,3 414 0,0 18,8 1.100 0,0 18,2 1.195 Krankenhäuser 752 0,3 20,7 1.024 1,0 25,3 1.502 0,5 25,8 1.591 0,6 27,1 1.692 0,4 28,1 Niedergelassene 740 0,8 19,5 597 0,3 23,6 1.079 0,3 22,3 1.227 0,5 21,0 1.297 0,2 24,3 ESBL-bildende E. coli zeigen hohe Resistenzraten gegenüber Fluorochinolonen (75,4% und 73,0%) und Sulfamethoxazol/Trimethoprim (68,7% und 70,1%), jeweils ohne wesentlichen Unterschied zwischen stationärem und niedergelassenem Bereich. Noch als niedrig einzustufende Resistenzraten wurden gegenüber Nitrofurantoin (6,7% und 7,0%) und leicht erhöhte Resistenzraten gegenüber Pivmecillinam (13,5% und 13,8%) festgestellt. 5.2.2 Klebsiella pneumoniae Klebsiella pneumoniae aus dem Harn (n=10.325) wurde ohne Differenzierung zwischen stationärem und niedergelassenem Bereich ausgewertet, um einerseits einen weiteren mit den invasiven Erregern (EARS-net) vergleichbaren Indikatorerreger und andererseits einen zusätzlichen Indikator für Bakterien mit ESBL-Produktion (Ceph3-Resistenz) und einen Indikator für die Penem-Resistenz (Carbapenemaseproduktion) zu haben. Tabelle 8: Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei K. pneumoniae von 2010 bis 2014 NG+KH 2010 2011 2013 2012 2014 N %I %R N %I %R Ampen+BLI 6.627 2,2 14,3 7.470 0,3 15,8 7.453 0,0 15,3 9.771 0,0 13,4 10.072 0,2 12,1 Ceph2 6.495 1,4 14,3 6.509 0,3 16,7 6.861 0,2 15,7 9.399 0,0 12,5 10.258 0,0 10,3 Ceph3 6.656 0,5 10,0 7.488 0,3 12,2 7.430 0,7 9,2 9.485 0,4 7,5 9.857 0,4 6,7 SXT 6.723 0,5 20,6 7.633 0,3 19,7 6.369 0,4 18,4 8.842 0,3 14,8 8.424 0,2 14,8 Fluoroch. 6.717 1,0 15,2 7.638 0,8 14,6 6.868 0,9 14,6 9.901 0,8 10,8 10.325 1,3 8,4 Aminogl. 6.510 0,2 3,9 7.155 0,3 4,9 6.815 0,2 5,3 9.218 0,1 4,3 9.586 0,2 4,1 Peneme 4.628 0,1 0,6 5.051 0,4 1,0 6.632 0,8 2,1 7.324 0,2 1,2 8.832 0,1 0,8 5.455 0,0 9,6 AB-Gruppe N %I %R N %I %R N %I %R Piv. 97 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Die Ceph 3-Resistenz als ESBL-Marker zeigt seit 2011 einen kontinuierlichen Rückgang ausgehend von 12,2% und liegt 2013 bei 6,7% (siehe Abb.7). Die Penem-Resistenz ist mit 0,8% anhaltend gering (siehe Abb.8). Abbildung 7: K. pneumoniae – 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst K. pneumoniae - 3.-Generations-Cephalosporine nicht empfindlich über Jahre (%) 50 40 30 %-intermediär 20 0,5 0,3 10 2010 10 0 Abbildung 8: %-resistent 0,7 0,4 0,4 12,2 9,2 7,5 6,7 2011 2012 2013 2014 K. pneumoniae – Peneme nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst K. pneumoniae - Carbapeneme nicht empfindlich über Jahre (%) 50 40 30 %-intermediär 20 %-resistent 10 0,1 0,4 0,2 0,2 0 0,6 1 1 2010 2011 2012 1,2 2013 Tabelle 9: 2014 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei ESBL-bildenden K. pneumoniae 2012-2014 2012 AB-Gruppe 0,4 0,6 2014 2013 %I 0,0 %R 78,1 N %I %R Ampen+BLI N 625 80,6 N 593 %I 0,0 %R 81,4 649 0,2 SXT 575 0,0 76,2 598 1,2 Fluoroch. 590 3,9 77,3 672 1,6 69,9 530 0,4 74,7 71,0 610 4,6 Aminogl. 642 0,5 38,5 670 0,6 65,3 41,6 611 0,3 Peneme 643 0,5 8,9 42,9 1,6 6,3 577 1,4 635 2,8 Pivmecillinam 313 0,0 30,0 333 0,0 36,0 371 0,0 30,2 Tabelle 9 zeigt für die ESBL-bildenden Klebsiellen eine rückläufige Carbapenem-Resistenz (2,8% im Vergleich zu 6,3% 2013). 5.3 Staphylococcus aureus Insgesamt wurden im Jahr 2014 21.974 S. aureus-Isolate auf die in Tabelle 10 angeführten Substanzen getestet. Etwa zwei Drittel und somit der überwiegende Anteil der Isolate stammen aus dem stationären Bereich. Auch der überwiegende Anteil (ca. 80%) der MRSA-Isolate stammt aus dem stationären Bereich (1.288 von 1.594). 98 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Tabelle 10: Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei S. aureus von 2010 bis 2014 2010 Oxa/Fox Genta. Tetra. Makrolide Clinda. Fusi. SXT Vanco. LNZ Rifa. 2011 %I %R 9,8 8.296 0,0 5,8 12.147 0,0 7,9 9.074 0,0 6,7 14.654 0,0 9,1 Niedergelassene 3.860 0,0 2,7 4.324 0,0 3,5 4,2 6.378 0,1 4,0 7.320 0,0 4,2 10.712 0,0 3,9 11.642 0,3 4,0 N %I %R N Clinda. Fusi. SXT Vanco. LNZ Rifa. %R N %I %R N %I %R N 5.852 0,0 10.838 0,1 7,1 8.186 0,0 4,5 12.116 0,0 4,0 Niedergelassene 3.859 0,1 4,8 4.211 0,0 3,9 6.361 0,0 3,2 6.510 0,0 3,4 7.108 0,0 2,8 Krankenhäuser 9.516 0,3 4,3 7.010 0,1 4,5 9.919 0,1 4,6 10.327 0,3 3,9 12.675 0,2 4,0 Niedergelassene 3.351 0,1 4,4 3.769 0,2 4,4 5.936 0,2 3,9 6.024 0,1 3,9 6.608 0,1 3,8 10.514 0,1 20,2 7.750 0,0 15,1 12.301 0,0 18,4 12.684 0,0 18,1 14.028 0,0 19,4 6.218 0,0 16,3 6.338 0,0 16,2 6.920 0,0 16,3 10.558 0,2 17,5 7.789 0,1 11,6 12.335 0,0 15,4 12.589 0,1 15,6 14.059 0,2 16,7 6.344 0,1 14,0 6.919 0,0 14,0 1,2 12.538 0,0 1,3 13.969 0,0 1,4 0,0 1,5 4.991 0,0 1,2 Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser 3.627 0,0 14,5 4.009 0,0 14,6 3.638 1,5 10,5 4.018 0,0 12,0 10.508 0,1 1,8 7.794 0,0 6.219 0,0 13,9 1,1 11.991 0,0 Niedergelassene 3.010 0,0 0,7 3.566 0,0 1,7 4.307 0,0 1,7 4.462 Krankenhäuser 10.077 0,1 1,2 7.343 0,0 1,1 11.518 0,1 1,5 11.505 0,0 1,5 13.118 0,0 1,2 Niedergelassene 3.586 0,0 0,6 4.008 0,0 0,6 6.167 0,0 0,8 6.331 0,0 0,8 6.998 0,0 0,9 Krankenhäuser 9.895 0,0 0,0 4.621 0,0 0,0 7.918 0,0 0,0 8.775 0,0 0,0 10.193 0,0 0,0 0,0 0,0 2.540 0,0 0,0 Niedergelassene 1.703 0,0 0,0 1.856 0,0 0,0 2.320 0,0 0,0 2.401 Krankenhäuser 8.980 0,0 0,0 5.906 0,0 0,0 9.001 0,0 0,0 9.651 0,0 0,0 10.347 0,0 0,0 Niedergelassene 2.648 0,0 0,0 3.135 0,0 0,0 3.909 0,0 0,0 3.989 0,0 0,0 4.306 0,0 0,0 Krankenhäuser 9.802 0,0 0,7 7.303 0,1 0,6 11.795 0,0 0,5 12.291 0,0 0,4 13.401 0,4 0,7 Niedergelassene 1.795 0,1 0,4 2.941 0,1 0,3 0,1 4.325 0,0 0,2 4.746 0,1 0,3 4.163 0,0 Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei MRSA von 2010 bis 2014 AB-Gruppe Bereich Makrolide %I Krankenhäuser 2010 Tetra. 2014 11.084 0,0 Tabelle 11: Genta. 2013 2012 Krankenhäuser AB-Gruppe Bereich Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser Niedergelassene Krankenhäuser Niedergelassene 2011 2013 2012 2014 N %I %R N %I %R 1.066 0,2 29,5 463 0,0 14,0 834 0,0 12,1 674 0,0 11,0 844 0,0 12,10 103 0,0 17,5 144 0,0 16,0 275 0,0 10,5 242 0,0 10,3 306 0,0 6,9 7,7 436 0,2 16,5 615 0,3 27,6 743 2,6 14,8 1.083 3,6 11,4 99 0,0 21,2 140 0,7 14,3 265 0,4 17,0 233 0,0 19,7 287 0,7 21,3 1.008 0,1 71,6 396 0,0 57,6 986 0,0 61,1 945 0,0 61,9 1.258 0,6 60,4 90 0,0 54,4 129 0,0 51,9 259 0,4 61,8 219 0,0 61,6 289 0,0 56,4 1.050 0,1 67,8 434 0,5 53,2 992 0,2 58,4 972 0,1 59,2 1.278 0,6 54,7 101 3,0 43,6 140 0,0 46,4 265 0,0 49,8 236 0,4 55,1 292 0,0 52,7 N %I 1.051 1,4 %R N %I %R N %I %R 1.056 0,2 9,2 438 0,0 4,6 993 0,0 3,7 982 0,0 3,1 1.288 0,0 4,4 101 0,0 3,0 140 0,0 4,3 251 0,0 4,0 231 0,0 3,0 287 0,0 3,5 1.029 0,3 3,2 426 0,2 2,3 847 0,0 3,4 846 0,0 3,4 1.107 0,1 4,1 0,0 3,2 302 0,0 4,6 93 0,0 3,2 136 0,0 3,7 270 0,0 2,6 251 1.078 0,1 0,0 434 0,0 0,0 947 0,0 0,0 949 0,0 0,0 1.268 0,0 0,0 103 0,0 0,0 138 0,0 0,0 232 0,0 0,0 220 0,0 0,0 279 0,0 0,0 1.043 0,0 0,0 421 0,0 0,0 822 0,0 0,0 819 0,0 0,0 1.060 0,0 0,0 100 0,0 0,0 140 0,0 0,0 250 0,0 0,0 225 0,0 0,0 283 0,0 0,0 0,1 1,0 1.223 0,2 3,1 0,0 1,0 281 0,0 2,5 1.056 0,3 4,1 428 0,9 3,3 981 0,1 1,6 969 102 0,0 1,0 124 0,0 1,6 219 0,0 1,8 206 Die MRSA-Rate bei nicht-invasiven MRSA-Isolaten beträgt 2014 im stationären Bereich 9,1%. Im niedergelassenen Bereich ist die MRSA-Rate mit 4,2% niedriger. 99 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Abbildung 9: MRSA-Raten von 2010 bis 2014 stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst MRSA-Raten über Jahre (%) 50 40 30 20 10 0 7,9 4,8 6,8 6,4 7,4 2010 2011 2012 2013 2014 Weiterhin gibt es keinen Hinweis auf eine Resistenzentwicklung bei Linezolid und Vancomycin. Die Tabellen 10 und 11 zeigen die Resistenzraten für die einzelnen Substanzen bei S. aureus (MSSA) und MRSA im Detail. 5.4 Pseudomonas aeruginosa Im Jahr 2014 wurde wiederum eine Auswertung des Indikatorerregers P. aeruginosa getrennt nach Ohrabstrichen und Trachealsekret durchgeführt. In den 12 im Jahr 2014 an der Datenmeldung beteiligten Zentren wurden aus Ohrabstrichen insgesamt 1.281 Primärisolate ausgewertet, aus dem Trachealsekret insgesamt 908 Isolate. Trachealsekret steht als Indikatormaterial (überwiegend) für den stationären Bereich und repräsentiert hier wiederum hauptsächlich den Intensivstationsbereich. Ohrabstrich steht als Indikatormaterial (Otitis externa) für den niedergelassenen Bereich. Tabelle 12: Resistenzraten ausgewählter Indikatorsubstanzen bei P. aeruginosa getrennt nach Ohrabstrichen und Trachealsekret von 2010 bis 2014 KH+Niedergelassen AB-Gruppe Ceftaz. Pip/Taz. Aminogl. Ceph4 Peneme Cipro 2010 Material N %I Ohrabstriche 588 0,7 2011 %R 1,2 N %I 658 0,5 2013 2012 %R 1,5 N %I 796 0,5 2014 N %I 1,0 969 0,1 2,4 1.261 0,0 4,8 0,3 16,3 908 0,0 18,2 %R %R N %I %R Trachealsekret 527 0,6 16,1 549 0,4 15,3 748 0,0 19,1 773 Ohrabstriche 747 0,3 0,9 809 0,1 2,6 1.261 0,9 6,7 1.381 0,0 3,7 1.275 0,0 5,1 Trachealsekret 539 0,2 14,7 538 0,0 15,4 760 0,0 23,9 938 0,3 23,8 901 0,4 21,2 Ohrabstriche 737 0,7 5,0 831 0,0 5,5 1.286 0,0 7,3 1.391 0,1 3,5 1.280 0,1 3,5 Trachealsekret 525 1,0 11,6 546 0,2 13,4 752 0,1 14,5 971 0,1 10,2 908 0,5 9,1 Ohrabstriche 638 1,1 0,5 824 0,1 1,7 1.267 0,2 3,0 1.278 0,0 1,6 1.162 0,0 2,8 0,1 13,3 905 0,0 12,7 Trachealsekret 521 1,3 13,2 539 0,6 13,2 753 0,0 14,5 911 Ohrabstriche 564 1,1 1,1 659 2,1 1,4 796 2,1 2,0 1.240 1,8 2,7 1.164 1,7 4,9 Trachealsekret 528 2,7 18,8 554 2,2 16,6 758 4,5 18,9 843 6,0 14,9 906 5,5 17,4 1.281 0,8 6,6 910 3,1 12,5 Ohrabstriche Trachealsekret Die Carbapenem-Resistenz bei den Trachealsekreten weist im Vergleich zum Vorjahr (14,4%) eine steigende Tendenz auf, wie Tabelle 12 und Abbildung 10 zeigen. Die seit 2012 anhaltend hohe Resistenz gegenüber Piperacillin/Tazobactam (21,2%, Abb. 10) ist auf eine +10%Verschiebung in den resistenten Bereich durch die EUCAST-Vorgaben zurückzuführen. Die Ohrisolate zeigen 2014 für Aminoglykoside eine gleichbleibende Resistenzrate von 3,5%. Das Pseudomonas-Cephalosprin Ceftazidim zeigt 2014 eine leicht zunehmende Resistenzrate von 18,2% in den Trachealsekreten (Abbildung 12). Die Ciprofloxacin-Resistenz für 2014 wird dargestellt, ist jedoch aufgrund der prinzipiell unsicheren klinischen Wirksamkeit der Substanz gegenüber Pseudomonas aeruginosa nur sehr bedingt interpretierbar. 100 Resistenzbericht für ausgewählte nicht-invasive Infektionserreger Abbildung 10: P. aeruginosa – Carbapeneme nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst P. aeruginosa - Carbapeneme nicht empfindlich über Jahre (%) Material Trachealsekret 50 40 30 %-intermediär 2,7 2,2 4,6 18,8 16,6 2010 2011 20 10 6 5,5 18,2 14,9 17,4 2012 2013 2014 %-resistent 0 Abbildung 11: P. aeruginosa – Piperacillin/Tazobactam nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst P. aeruginosa - Piperacillin/Tazobactam nicht empfindlich über Jahre (%) Material Trachealsekret 50 40 0 30 0,3 0,4 20 0,2 0 10 14,7 15,4 23,1 23,8 21,2 2010 2011 2012 2013 2014 %-intermediär %-resistent 0 Abbildung 12: P. aeruginosa – Ceftazidim nicht empfindlich über die Jahre stationärer und niedergelassener Bereich zusammengefasst P. aeruginosa - Ceftazidim nicht empfindlich über Jahre (%) Material Trachealsekret 50 40 30 0,6 0,4 0 0,3 0 16,1 15,3 18,8 16,3 18,2 2010 2011 2012 2013 2014 20 10 %-intermediär %-resistent 0 6 Referenzen [1] CLSI: Analysis and Presentation of Cumulative Antimicrobial Susceptibility Test Data. Approved Guideline. M39-A2, 25-28: Wayne, PA. [2] CMI Cornaglia G, Hryniewicz W, Jarlier V, Kahlmeter G, Mittermayer H, Stratchounski L, Baquero F; ESCMID Study Group for Antimicrobial Resistance Surveillance: European recommendations for antimicrobial resistance surveillance. Clin Microbiol Infect. 2004 Apr;10(4):349-83 [3] Aumüller I; Diplomarbeit: Einfluss auf Resistenzberichterstattung und Therapieentscheidungen durch Umstellung auf neue europäische Standards (EUCAST European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) zur Empfindlichkeitsprüfung von Bakterien. UMIT 2012: 87-88 [4] Hombach M, Bloemberg GV, Böttger EC; Effects of clinical breakpoint changes in CLSI guidelines 2010/2011 and EUCAST guidelines 2011 on antibiotic susceptibility test reporting of Gram-negative bacilli. J Antimicrob Chemother. 2012; 67:622-632 101 Resistenzbericht Neisseria meningitidis Resistenzbericht Neisseria meningitidis Eine Aktivität der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit am Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz Autor Dr. Georg Steindl Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Nationale Referenzzentrale für Meningokokken Beethovenstr. 6 8010 Graz E-Mail: [email protected] Reviewer Dr. Christian Kornschober Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Abteilung Referenzzentralen und -Laboratorien Beethovenstr. 6 8010 Graz E-Mail: [email protected] 102 Resistenzbericht Neisseria meningitidis I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 6 7 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................104 Abstract .............................................................................................................................................................................104 Einleitung ..........................................................................................................................................................................104 Methodik ...........................................................................................................................................................................104 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................105 Diskussion .........................................................................................................................................................................107 Referenzen ........................................................................................................................................................................108 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Penicillin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 ...........................................................105 Rifampicin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 ........................................................106 Ciprofloxacin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 ....................................................106 Ceftriaxon – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 ........................................................107 Vergleich der relativen MHK-Verteilungen für Penicillin, 2011-2014 ......................................................108 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: EUCAST – Clinical Breakpoints für Meningokokken .................................................................................104 103 Resistenzbericht Neisseria meningitidis 1 Zusammenfassung Im Jahr 2014 erhielt die Nationale Referenzzentrale für Meningokokken (NRZM) 49 rekultivierbare MeningokokkenIsolate, davon 26 von invasiven Erkrankungen. Die Serogruppenverteilung aller Isolate ergibt folgendes Bild: 45% Serogruppe B, 25% polyagglutinable (PA) Isolate, 12% Serogruppe Y, 8% Serogruppe C, 4% Serogruppe W, 4% Serogruppe Z und 2% Serogruppe X. Gemäß den EUCAST-Richtlinien waren sechs Stämme, darunter zwei von invasiven Erkrankungen, als resistent gegenüber Penicillin einzustufen. 15 Stämme zeigten eine verminderte Resistenz gegenüber Penicillin. Ein Stamm war als resistent gegenüber Rifampicin einzustufen. Für die Antibiotika Ciprofloxacin und Ceftriaxon waren weder resistente noch vermindert empfindliche Meningokokkenstämme zu verzeichnen. 2 Abstract In 2014, the National Reference Centre for Meningococci received 49 reculturable isolates. Of these isolates, 26 were from invasive infections. The serogroups of all isolates are distributed in the following manner: 45% serogroup B, 25% polyagglutinable isolates, 12% serogroup Y, 8% serogroup C, 4% serogroup W, 4% serogroup Z and 2% serogroup X. According to EUCAST, six isolates were resistant to penicillin, and further 15 isolates showed decreased resistance to penicillin. One isolate was resistant against rifampicin. None of the strains sent to the Reference Centre in 2014 were resistant or had decreased sensitivity to ceftriaxone or ciprofloxacin. 3 Einleitung Eine invasive Meningokokkenerkrankung erfordert eine rasche empirische Therapie sowie eine Chemoprophylaxe für Kontaktpersonen. Die zuverlässige Erfassung der Verteilung der zirkulierenden Serogruppen sowie die der antimikrobiellen Empfindlichkeit der Isolate sind für die Entwicklung von Therapie- und Präventionsstrategien unabdingbar. 4 Methodik Die Nationale Referenzzentrale für Meningokokken sammelt in Österreich isolierte Stämme. Bei allen eingesandten Isolaten werden die Serogruppe und der Genotyp (porA Gen und fetA Gen) sowie die Antibiotikaresistenz bestimmt. Zur Bestimmung der Antibiotikaresistenz wird die Minimale Hemmkonzentration (MHK) mit dem Epsilon-Test auf Müller-Hinton-Agar + 5% Pferdeblut ermittelt. Die MHK-Werte werden routinemäßig für die Antibiotika Penicillin, Rifampicin, Ciprofloxacin und Ceftriaxon bestimmt. Die Auswertung erfolgte entsprechend den gültigen EUCASTGrenzwerten [1] (Tab.1). Tabelle 1: Antibiotika Penicillin Ceftriaxon Rifampicin Ciprofloxacin EUCAST – Clinical Breakpoints für Meningokokken Sensibel ≤ 0,06 mg/L ≤ 0,12 mg/L 1 ≤ 0,25 mg/L 1 ≤ 0,03 mg/L Resistent > 0,25 mg/L > 0,12 mg/L > 0,25 mg/L > 0,06 mg/L 1 Breakpoints gelten nur für eine Meningokokken-Prophylaxe 104 Resistenzbericht Neisseria meningitidis 5 Ergebnisse 2014 wurden der NRZ für Meningokokken insgesamt 49 rekultivierbare Meningokokken-Isolate übermittelt. Diese 49 Isolate setzten sich aus 26 Isolaten von invasiven Erkrankungen [2] und 13 von nicht invasiven Erkrankungen bzw. Zufalls-Isolaten zusammen. Die hier präsentierten Zahlen umfassen sowohl die Stämme von invasiven Erkrankungen als auch jene von nicht invasiven Erkrankungen. Die Serogruppenverteilung aller Isolate ergibt folgendes Bild: 22 x Serogruppe B (45%), 12 x polyagglutinable (PA) Isolate (25%), 6 x Serogruppe Y (12%), 4 x Serogruppe C (8%), je 2 x Serogruppe W und Serogruppe Z (4%) sowie 1 x Serogruppe X (2%). Gemäß den EUCAST-Richtlinien zeigten 15 Stämme eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber Penicillin. Sechs Stämme, darunter zwei von invasiven Erkrankungen, waren mit einer MHK > 0,25 mg/L als resistent einzustufen (Abb. 1). Abbildung 1: Penicillin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 105 Resistenzbericht Neisseria meningitidis Alle Isolate waren gemäß EUCAST in vitro empfindlich gegenüber Rifampicin (Abb. 2). Abbildung 2: Rifampicin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 Alle Isolate waren gemäß EUCAST in vitro empfindlich gegenüber Ciprofloxacin (Abb.3). Abbildung 3: Ciprofloxacin – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 106 Resistenzbericht Neisseria meningitidis Auch gegenüber Ceftriaxon waren alle Isolate uneingeschränkt in vitro empfindlich. Abbildung 4: 6 Ceftriaxon – MHK-Verteilung nach Serogruppen, Österreich, 2014 Diskussion In Österreich werden zur Therapie invasiver Meningokokken-Erkrankungen zumeist 3.-Generations-Cephalosporine eingesetzt. Die MHK-Werte der Stämme für Ceftriaxon sind nach wie vor ausnahmslos im empfindlichen Bereich. Für die Chemoprophylaxe kommen hauptsächlich Ciprofloxacin und Rifampicin zum Einsatz. Auch bei Ciprofloxacin wurden 2014 entsprechend EUCAST weder resistente noch vermindert empfindliche Isolate verzeichnet. Das eine als resistent gegenüber Rifampicin einzustufende Isolat entstammte als Zufallsbefund einem Rachenabstrich. Für das Antibiotikum Penicillin wird weltweit eine Zunahme vermindert empfindlicher und resistenter Stämme beobachtet [3]. Abbildung 5, welche den Vergleich der relativen MHK-Verteilungen für Penicillin von 2011 bis 2014 darstellt, verdeutlicht diesen Anstieg für Österreich. 107 Resistenzbericht Neisseria meningitidis Abbildung 5: Vergleich der relativen MHK-Verteilungen für Penicillin, 2011-2014 Die kontinuierliche Resistenztestung von Meningokokken-Isolaten ist für die Überwachung der Resistenzsituation unerlässlich und stellt die Basis für eine empirische Therapie und die Chemoprophylaxe dar. 7 Referenzen [1] The European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing – EUCAST http://www.eucast.org [2] Steindl G. et al. Nationale Referenzzentrale für Meningokokken Jahresbericht 2014. Public Health Newsletter http://www.bmg.gv.at/cms/home/attachments/4/5/6/CH1470/CMS1426081940774/jb_meningokokken_2014__format_elbel_10032015.pdf [3] Steffanelli P. Emerging Resistance in Neisseria meningitidis and Neisseria gonorrhoeae Expert Rev Anti Infect Ther. 2011;9(2):237-244. 108 Resistenzbericht Campylobacter Resistenzbericht Campylobacter Daten aus dem Human- und Lebensmittelbereich Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Campylobacter / des Nationalen Referenzlabors für Campylobacter aus Lebensmitteln und Futtermitteln Ansprechperson/Autorin in Dr. Sandra Jelovcan Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene/ Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten Abteilung Referenzzentralen und Referenzlaboratorien Beethovenstraße 6 8010 Graz E-Mail: [email protected] oder [email protected] Review Dr. Christian Kornschober Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene/ Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten Abteilung Referenzzentralen und Referenzlaboratorien Beethovenstraße 6 8010 Graz E-Mail: [email protected] oder [email protected] 109 Resistenzbericht Campylobacter I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................111 Abstract .............................................................................................................................................................................111 Einleitung ..........................................................................................................................................................................111 Methodik ...........................................................................................................................................................................111 4.1 Humanisolate .................................................................................................................................................................111 4.2 Lebensmittelisolate .......................................................................................................................................................111 4.3 Datenanalyse .................................................................................................................................................................112 5 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................112 5.1 Resistenzen von Campylobacter spp. im Humanbereich ............................................................................................... 112 5.1.1 C. jejuni und C. coli, epidemiologische Cut-off-Werte (ECOFFs) ..............................................................................112 5.1.2 Campylobacter spp., klinische Breakpoints .............................................................................................................115 5.1.3 Mehrfachresistenzen ...............................................................................................................................................116 5.2 Resistenzen von Campylobacter spp. aus Lebensmittelisolaten ...................................................................................117 5.2.1 Hühnerfleisch – C. jejuni und C. coli, epidmiologische Cut-Off-Werte (ECOFFs) .....................................................117 5.2.2 Putenfleisch – C. jejuni und C. coli, epidemiologische Cut-Off-Werte (ECOFFs) ......................................................119 5.2.3 Mehrfachresistenzen – Hühnerfleisch.....................................................................................................................120 5.2.4 Mehrfachresistenzen – Putenfleisch .......................................................................................................................121 6 Diskussion .........................................................................................................................................................................122 7 Referenzen ........................................................................................................................................................................122 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Resistenzanteile bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) .......113 Resistenzanteile bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) ...........115 Resistenzentwicklung bei Fluorochinolonen, Tetrazyklinen und Makroliden für Campylobacter spp. (C. jejuni und C. coli) aus humanen Campylobacteriose-Fällen, 2004 – 2014 (klinische Breakpoints) .............................................................................................................................................116 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Tabelle 13: Tabelle 14: Tabelle 15: Tabelle 16: Tabelle 17: Übersicht über untersuchte Wirkstoffe, klinische Breakpoints/ECOFFs (µg/ml) und Messbereiche (µg/ml) der MHK-Testung ........................................................................................................................112 Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2014 (ECOFFs) .................................................................................................................113 Resistenzanteile bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) .......114 Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2014 (ECOFFs) ..........................................................................................................................................114 Resistenzanteile bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) ...........115 Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014..............................................................................................................................................117 Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014..............................................................................................................................................117 Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei C. jejuni aus Hühnerfleisch 2014 (ECOFFs) ......................118 Resistenzanteile bei C. jejuni aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 (ECOFFs)..................................................118 Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei C. coli aus Hühnerfleisch 2014 (ECOFFs)..........................118 Resistenzanteile bei C. coli aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 (ECOFFs) .....................................................119 Verteilung der MHK-Werte und Resistenzen bei C. jejuni aus Putenfleisch, 2014 (ECOFFs) ....................119 Verteilung der MHK-Werte und Resistenzen bei C. coli aus Putenfleisch, 2014 (ECOFFs) .......................120 Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 .......120 Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. coli aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 ..........120 Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni und C. coli aus Putenfleisch, 2014.......................121 Übersicht Antibiotikaresistenz (in %) bei C. jejuni und C. coli aus humanen Fällen und aus Geflügelfleisch, 2014 ................................................................................................................................ 121 110 Resistenzbericht Campylobacter 1 Zusammenfassung Im Jahr 2014 wurden in Österreich 6.520 Fälle von Campylobacteriose registriert (Datenquelle: Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten, Endgültiger Jahresbericht, Stand 31.03.2015). Untersuchungen von Isolaten aus Human- und Geflügelfleischproben (Huhn und Pute) ergaben bei C. jejuni und C. coli abermals eine hohe bzw. sehr hohe Resistenzrate für Tetrazykline bzw. Fluorochinolone. Die Fluorochinolon-Resistenz zeigte erstmals seit Jahren wieder einen weiteren deutlichen Anstieg und betrug 71% (C. jejuni) bzw. 80,4% (C. coli) bei Humanisolaten und 71,6% (C. jejuni) bzw. 88,9% (C. coli) bei Isolaten aus Hühnerfleisch. Die Makrolid-Resistenz war weiterhin niedrig und vorwiegend bei C. coli feststellbar. Resistenz gegenüber Fluorochinolonen ist die häufigste Antibiotika-Resistenz bei Campylobacter spp., gefolgt von Resistenz gegenüber Ampicillin und Tetrazyklinen. Resistenz gegenüber drei oder mehr Antibiotikaklassen wird vorwiegend bei C. coli beobachtet. 2 Abstract In 2014, a total of 6,520 cases of campylobacteriosis was reported in Austria (data source: Statistics for notifiable infectious diseases, final annual report as of March 31, 2015). Again, a high to very high tetracycline and fluorochinolone resistance rate, respectively, were found in C. jejuni and C. coli isolates of human and poultry meat (broiler and turkey) origin. In contrast to previous years, resistance to fluorochinolones again considerably increased being as high as 71% (C. jejuni) and 80.4% (C. coli) in human isolates. In broiler meat fluorochinolone resistance was found to be 71.6% in C. jejuni and 88.9% in C. coli. Resistance towards erythromycin remained low and was primarily recorded in C. coli. Resistance to fluorochinolones is most prominent in Campylobacter spp., followed by resistance to ampicillin and tetracyclines. Resistance to three or more antimicrobial classes is primarily observed in C. coli. 3 Einleitung Die Campylobacteriose, eine weltweit auftretende durch Bakterien der Gattung Campylobacter verursachte Darmerkrankung, zählt in der Europäischen Union zu einer der häufigsten durch Lebensmittel übertragenen Erkrankungen beim Menschen [1]. Im Jahr 2014 wurden in Österreich 6.520 Fälle von Campylobacteriose registriert (Datenquelle: Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten, Endgültiger Jahresbericht, Stand 31.03.2015) [2]. Der Hauptteil der Campylobacter-Infektionen ist auf C. jejuni zurückzuführen, die zweithäufigste Spezies ist C. coli. 4 4.1 Methodik Humanisolate Im Rahmen eines Sentinel Surveillance-Programms mit klinischen Isolaten aus vier Diagnostiklaboratorien in den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg, Steiermark und Wien ermittelte die Referenzzentrale für Campylobacter die Resistenz gegenüber klinisch relevanten bzw. epidemiologisch wichtigen Antibiotika durch Bestimmung der Minimalen Hemmkonzentration (MHK). 462 Campylobacter-Isolate wurden mittels Bouillon-Mikrodilutionsmethode untersucht. 4.2 Lebensmittelisolate Bei 166 an das Referenzlabor gesandten Campylobacter-Isolaten aus Geflügelprodukten (Huhn, davon 116x Fleisch roh und 31x Fleischzubereitungen; Pute, davon 16x Fleisch roh und 3x Fleischzubereitungen) wurde eine MHKBestimmung mittels Bouillon-Mikrodilutionsmethode durchgeführt. Die Lebensmitteluntersuchungsanstalten der Länder Wien und Kärnten und die Einrichtungen für Lebensmitteluntersuchung übermittelten die Isolate an die AGES. Zwei Isolate stammten aus einem nicht amtlichen Labor. Zwischen Eigenproduktion und Import wurde nicht unterschieden. 111 Resistenzbericht Campylobacter 4.3 Datenanalyse Die Auswertung der MHK-Daten erfolgte anhand epidemiologischer Cut-Off-Werte (ECOFFs) [3] bzw. klinischer Breakpoints [4] für Campylobacter nach EUCAST. Für den Wirkstoff Imipenem wurde der klinische Breakpoint für Enterobacteriaceae angewandt. Neomycin wurde nur bei C. coli ausgewertet. Bei Colistin und Neomycin (C. jejuni) wurde nur die Verteilung der MHK-Werte ohne Interpretation dargestellt. In Tabelle 1 sind die epidemiologischen CutOff-Werte und die klinischen Breakpoints der untersuchten Antibiotika und die verwendeten Messbereiche dargestellt. Die Ermittlung von Mehrfachresistenzen basiert auf der Analyse der nachfolgend genannten Substanzen: Tetrazyklin, Erythromycin, Ciprofloxacin, Gentamicin und Streptomycin. Die Datenanalyse wurde vom Fachbereich Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik der AGES durchgeführt. Tabelle 1: Spezies C. jejuni C. coli Übersicht über untersuchte Wirkstoffe, klinische Breakpoints/ECOFFs (µg/ml) und Messbereiche (µg/ml) der MHK-Testung Klinischer Breakpoint EUCAST [4] S≤ R> 0,5 0,5 4 4 ECOFF EUCAST [3] R> 8 16 0,5 4 Antimikrobielle Substanz Abk. Ampicillin Chloramphenicol Ciprofloxacin Colistin Erythromycin AMP CHL CIP COL ERY Gentamicin Imipenem Nalidixinsäure Neomycin Streptomycin Tetrazyklin Ampicillin Chloramphenicol GEN IMI NAL NEO STR TET AMP CHL 2 - 81 2 - 2 16 4 1 8 16 0,12-16 0,06-16 2-256 0,12-8 0,5-32 0,12-64 1-64 2-64 Ciprofloxacin Colistin Erythromycin Gentamicin Imipenem Nalidixinsäure Neomycin CIP COL ERY GEN IMI NAL NEO 0,5 8 - 0,5 8 81 - 0,5 8 2 16 4 0,06-32 4-64 0,25-128 0,12-16 0,06-16 2-256 0,12-8 Streptomycin Tetrazyklin STR TET 2 2 4 2 0,5-32 0,12-64 Messbereich 1-64 2-64 0,06-32 4-64 0,25-128 1 EUCAST klinischer Breakpoint für Enterobacteriaceae S = sensibel, R = resistent 5 Ergebnisse 5.1 Resistenzen von Campylobacter spp. im Humanbereich 5.1.1 C. jejuni und C. coli, epidemiologische Cut-off-Werte (ECOFFs) Die 462 untersuchten Humanisolate umfassten 411 C. jejuni und 51 C. coli. Die Antibiotikaresistenztestung mittels Bouillon-Mikrodilutionsmethode ergab bei Anwendung der epidemiologischen Cut-Off-Werte bei C. jejuni 71% Fluorochinolon-Resistenz sowie 35% Tetrazyklin-Resistenz (Abbildung 1). Bei C. coli wurden 80,4% FluorochinolonResistenz und 66,7% Tetrazyklin-Resistenz festgestellt (Abbildung 3). 0,2% der untersuchten C. jejuni-Isolate und 5,9% der C. coli-Isolate waren resistent gegenüber Erythromycin. Nennenswerte Resistenzen traten auch bei Ampicillin (C. jejuni, 35%; C. coli, 54,9%) sowie bei Streptomycin (C. coli, 19,6%) auf. Keine bis geringe Resistenzen wurden bei Chloramphenicol, Gentamicin, Imipenem und Neomycin festgestellt. Im Vergleich zum Jahr 2013 erfolgte somit ein deutlicher Anstieg der Ciprofloxacin- bzw. Nalidixinsäure-Resistenz bei C. jejuni, die Tetrazyklin-Resistenz stieg ebenso im Vergleich zum Vorjahr und lag über dem Durchschnittswert der 112 Resistenzbericht Campylobacter Vorjahre (Abbildung 2 und Tabelle 2). Bei C. coli wurde bei Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Tetrazyklin ebenfalls ein deutlicher Anstieg der Resistenz registriert (Abbildung 4 und Tabelle 3). Somit ergab sich bei C. jejuni eine durchschnittliche Resistenzrate (Mittelwert 2007–2014) gegenüber Ciprofloxacin von 60,9% und bei C. coli von 70,2% , sowie bei C. jejuni eine durchschnittliche Resistenzrate gegenüber Tetrazyklinen von 29,5% und bei C. coli von 40,4% . Bei beiden Spezies wurde zudem eine über den Vorjahreswerten liegende Ampicillin-Resistenzrate festgestellt. Tabelle 2: Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2014 (ECOFFs) AB resistent (%) KI (95%) 0,03 AMP 35,0 [ 30.6- 39.8] CHL 0,2 [ 0.1- 1.3] CIP 71,0 [ 66.5- 75.2] COL C. jejuni ERY 0,2 [ 0.11.3] N=411 GEN 0,2 [ 0.1- 1.3] IMI 0,0 [ 0- 0.7] NAL 69,8 [ 65.2- 74.1] NEO STR 1,2 [ 0.5- 2.8] TET 35,0 [ 30.6- 39.8] Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung Abbildung 1: 0,06 0,12 0,25 0,5 1 3,2 12,2 14,6 1,9 0,2 0,2 5,4 42,1 0,5 37,2 6,1 41,8 0,5 83,0 51,1 16,5 3,2 38,0 13,6 35,8 37,0 79,1 8,3 17,8 18,2 7,3 MHK-Verteilung (%) 2 4 8 16 10,5 29,2 22,1 8,3 60,3 28,7 9,2 1,5 0,7 3,4 43,3 16,3 11,4 28,7 41,1 16,8 14,6 0,7 32 5,6 0,2 5,6 1,9 64 10,0 128 11,2 256 512 56,4 1,7 1024 1,5 0,2 0,2 9,2 3,2 1,2 0,7 16,3 0,2 0,2 4,1 0,2 0,5 0,7 0,5 0,2 0,5 2,2 1,0 10,7 0,2 6,3 25,3 Resistenzanteile bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) 113 Resistenzbericht Campylobacter Tabelle 3: Resistenzanteile bei Campylobacter jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) 2013 2007-2013 2014 2007-2014 N=410 N=2.729/*N=2.170 N=411 N=3.140/*N=2.581 n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] 28,3 [24,2-32,8] 23,5 [21,9-25,1] 35,0 [30,6-39,8] 25,0 [23,5-26,5] 0,0 [ 0-0,7] 0,1 [0-0,3] 0,2 [0,1-1,3] 0,1 [0-0,3] 63,2 [58,4-67,7] 59,3 [57,5-61,2] 71,0 [66,5-75,2] 60,9 [59,1-62,6] - - - - Erythromycin 0,0 [0-0,7] 0,3 [0,1-0,5] 0,2 [0,1-1,3] 0,3 [0,1-0,5] Gentamicin 0,0 [0-0,7] 0,1 [0-0,3] 0,2 [0,1-1,3] 0,1 [0,1-0,3] Imipenem 0,0 [ 0-0,7] 0,0 [0-0,1] * 0,0 [0-0,7] 0 [0-0,1] * 62,2 [57,4-66,8] 58,7 [56,8-60,5] 69,8 [65,2-74,1] 60,1 [58,4-61,8] - - - - 1,5 [0,7-3,2] 1,4 [1-1,9] 1,2 [0,5-2,8] 1,3 [1-1,8] 21,5 [17,8-25,7] 28,7 [27-30,4] 35,0 [30,6-39,8] 29,5 [28-31,1] Antimikrobielle Substanz Ampicillin Chloramphenicol Ciprofloxacin Colistin Nalidixinsäure Neomycin Streptomycin Tetrazyklin Tabelle 4: Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2014 (ECOFFs) AB resistent (%) KI (95%) 0,03 AMP 54,9 [ 41.3- 67.8] CHL 2,0 [ 0.5- 10.3] CIP 80,4 [ 67.5- 88.9] COL C. coli ERY 5,9 [ 2.1- 15.9] N=51 GEN 0,0 [ 0- 5.6] IMI 0,0 [ 0- 5.6] NAL 80,4 [ 67.5- 88.9] NEO 2,0 [ 0.5- 10.3] STR 19,6 [ 11.1- 32.5] TET 66,7 [ 52.9- 78] Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung 0,06 0,12 7,8 11,8 5,9 29,4 3,9 56,9 68,6 43,1 37,3 2,0 11,8 MHK-Verteilung (%) 4 8 16 17,6 27,5 27,5 19,6 58,8 17,6 2,0 2,0 9,8 31,4 21,6 45,1 37,3 13,7 3,9 19,6 11,8 3,9 7,8 45,1 15,7 5,9 37,3 58,8 2,0 7,8 5,9 2,0 0,25 0,5 1 2 17,6 5,9 17,6 114 32 5,9 64 3,9 2,0 128 17,6 15,7 5,9 2,0 49,0 2,0 3,9 256 9,8 5,9 66,7 31,4 512 1024 Resistenzbericht Campylobacter Abbildung 2: Resistenzanteile bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) Tabelle 5: Resistenzanteile bei Campylobacter coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 (ECOFFs) 2013 2007-2013 2014 2007-2014 N=48 N=315/*N=251 N=51 N=366/*N=302 n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] 41,7 [28,8-55,8] 32,4 [27,5-37,7] 54,9 [41,3-67,8] 35,5 [30,8-40,6] 0,0 [0-5,9] 0,6 [0,2-2,3] 2,0 [0,5-10,3] 0,8 [0,3-2,4] 66,7 [52,5-78,3] 68,6 [63,2-73,4] 80,4 [67,5-88,9] 70,2 [65,3-74,7] - - - - Erythromycin 0,0 [0-5,9] 6,3 [4,2-9,6] 5,9 [2,1-15,9] 6,3 [4,2-9,3] Gentamicin 0,0 [0-5,9] 1,3 [0,5-3,2] 0,0 [0-5,6] 1,1 [0,4-2,8] Imipenem 0,0 [0-5,9] 0,0 [0-1,2]* 0,0 [0-5,6] 0,0 [0-1]* 66,7 [52,5-78,3] 68,6 [63,2-73,4] 80,4 [67,5-88,9] 70,2 [65,3-74,7] Neomycin 2,1 [0,5-10,9] 2,2 [1,1-4,5] 2,0 [0,5-10,3] 2,2 [1,1-4,2] Streptomycin 6,3 [2,3-16,9] 11,7 [8,7-15,8] 19,6 [11,1-32,5] 12,8 [9,8-16,7] 37,5 [25,2-51,7] 36,2 [31,1-41,6] 66,7 [52,9-78] 40,4 [35,5-45,5] Antimikrobielle Substanz Ampicillin Chloramphenicol Ciprofloxacin Colistin Nalidixinsäure Tetrazyklin 5.1.2 Campylobacter spp., klinische Breakpoints Die Analyse der Daten mittels klinischer Breakpoints nach EUCAST ergab 2014 für Campylobacter spp. (C. jejuni und C. coli) eine Fluorochinolon-Resistenzrate von 72,1%, eine Tetrazyklin-Resistenzrate von 37,9% sowie eine MakrolidResistenzrate von 0,9% (Abbildung 3). 115 Resistenzbericht Campylobacter Abbildung 3: Resistenzentwicklung bei Fluorochinolonen, Tetrazyklinen und Makroliden für Campylobacter spp. (C. jejuni und C. coli) aus humanen Campylobacteriose-Fällen, 2004 – 2014 (klinische Breakpoints) 2004 – 2006: Agardiffusionstest (Standardisierung und Qualitätssicherung in der mikrobiologischen Diagnostik, Richtlinien [4]) 2007 – 2013: Bouillon-Mikrodilutionsmethode (CLSI), klinische Breakpoints nach EUCAST 5.1.3 Mehrfachresistenzen 2014 waren 24,6% der C. jejuni- und 11,8% der C. coli-Isolate gegenüber den ausgewählten antimikrobiellen Substanzklassen zur Gänze empfindlich, 44,8% der C. jejuni- bzw. 21,6% der C. coli-Isolate wiesen Resistenz gegenüber einem Antibiotikum auf (Tabelle 4 und 5), 29% der C. jejuni- und 51% der C. coli-Isolate waren gegenüber zwei Antibiotika resistent, 1,7% der C. jejuni- bzw. 13,7% der C. coli-Isolate gegenüber drei Antibiotika. Bei 2% der C. coliIsolate wurde eine Vierfachresistenz festgestellt. Sowohl bei C. jejuni als auch bei C. coli zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr bzw. zum langjährigen Durchschnittswert eine deutliche Abnahme von zur Gänze empfindlichen Isolaten, während speziell der Anteil an zweifachresistenten Isolaten stieg. Bei den Zweifachresistenzen wurde das Resistenzmuster CIP-TET am häufigsten beobachtet und alle Isolate mit Dreifachresistenzen zeigten das Resistenzmuster CIP-TET-STR als häufigstes. Bei 43,2% der C. jejuni- und 75,6% der C. coli-Isolate mit CiprofloxacinResistenz lag eine Co-Resistenz gegenüber Tetrazyklinen vor und 7,3% der Ciprofloxacin-resistenten C. coli waren zugleich Erythromycin-resistent. 116 Resistenzbericht Campylobacter Tabelle 6: Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 2013 2007-2013 2014 2007-2014 N=410 N=2.729 N=411 N=3.140 n res (%) n res (%) n res (%) n res (%) Zur Gänze empfindlich 33,4 35,3 24,6 33,9 Resistenz gegenüber 1 AB 48,5 40,9 44,8 41,4 Resistenz gegenüber 2 AB 16,6 22,6 29,0 23,4 Resistenz gegenüber 3 AB 1,5 1,2 1,7 1,2 Resistenz gegenüber 4 AB 0,0 0,0 0,0 0,03 Resistenz gegenüber > 4 AB 0,0 0,0 0,0 0,0 Resistenz gegenüber antimikrobieller Substanz (AB) Tabelle 7: Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. coli-Erstisolaten aus Humanproben, 2007 – 2014 2013 2007-2013 2014 2007-2014 N=48 N=315 N=51 N=366 n res (%) n res (%) n res (%) n res (%) Zur Gänze empfindlich 29,2 26,0 11,8 24,0 Resistenz gegenüber 1 AB 37,5 37,5 21,6 35,3 Resistenz gegenüber 2 AB 27,1 25,4 51,0 28,9 Resistenz gegenüber 3 AB 6,3 9,5 13,7 10,1 Resistenz gegenüber 4 AB 0,0 0,6 2,0 0,8 Resistenz gegenüber > 4 AB 0,0 1,0 0,0 0,8 Resistenz gegenüber antimikrobieller Substanz (AB) 5.2 Resistenzen von Campylobacter spp. aus Lebensmittelisolaten 5.2.1 Hühnerfleisch – C. jejuni und C. coli, epidmiologische Cut-Off-Werte (ECOFFs) Die Abbildungen bzw. Tabellen 6 und 7 zeigen die Verteilung der MHK-Werte und die Resistenzraten bei Campylobacter aus rohem Hühnerfleisch und Hühnerfleischzubereitungen. Im Jahr 2014 waren jeweils 71,6% der C. jejuni- bzw. 88,9% der C. coli-Isolate Ciprofloxacin-resistent. Ebenfalls hohe bis sehr hohe Resistenzraten wurden gegenüber Tetrazyklin (C. jejuni, 26,5%; C. coli, 60%) und Ampicillin (C. jejuni, 39,2%; C. coli, 73,3%) beobachtet. Im Vergleich zum Vorjahreswert konnte somit bei C. coli ein starker Anstieg der Ciprofloxacin-, Nalidixinsäure- und der Ampicillin-Resistenz sowie ein mäßiger Anstieg der Tetrazyklin-Resistenz festgestellt werden. Die Resistenzrate für Ciprofloxacin bei C. jejuni entsprach dem Vorjahreswert. Die Resistenz gegenüber Erythromycin betrug bei C. coli 11,1% und lag somit deutlich über dem Wert im Jahr 2013. 117 Resistenzbericht Campylobacter Tabelle 8: Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei C. jejuni aus Hühnerfleisch 2014 (ECOFFs) AB resistent (%) KI (95%) AMP C. jejuni N=102 0,03 [30.3;48.9] CHL 39,2 0 CIP 71,6 [62.1;79.4] COL - - ERY 0 [0;2.9] GEN 0 [0;2.9] IMI 0 [0;2.9] NAL 67,6 NEO - 0,06 0,25 0,5 14,7 9,8 2 7,8 11,8 20,6 20,6 61,8 26,5 11,8 6,9 8,8 34,3 6,9 2,0 8,8 19,6 3,9 2,9 46,1 45,1 3,9 2,0 30,4 42,2 23,5 2,0 13,7 43,1 82,4 14,7 17,6 2,0 2,9 51,0 86,3 42,2 32 64 128 6,9 9,8 11,8 10,8 45,1 16,7 2,9 40,2 14,7 2,0 2,0 2,0 256 512 56,9 1,0 1024 13,7 [58;75.9] - MHK-Verteilung (%) 4 8 16 1 [0;2.9] STR 0 [0;2.9] TET 26,5 [18.9;35.8] Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung Tabelle 9: 0,12 9,8 2,0 2,0 19,6 Resistenzanteile bei C. jejuni aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 (ECOFFs) 2013 2007-2013 2014 2007-2014 N=158 N=443/*331 N=102 N=545/*433 n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] 34,2 [27,2-41,9] 30,2 [26,2-34,7] 39,2 [30,3-48,9] 31,9 [28,2-36] 0,0 [0-1,9] 0,0 [0-0,7] 0,0 [0-2,9] 0,0 [0-0,5] 70,9 [63,4-77,4] 64,6 [60-68,9] 71,6 [62,1-79,4] 65,9 [61,8-69,7] - - - - 0,0 [0-1,9] 0,0 [0-0,7] 0,0 [0-2,9] 0,0 [0-0,5] Gentamicin 0,6 [0,2-3,5] 0,2 [0,1-1,2] 0,0 [0-2,9] 0,2 [0-1] Imipenem 0,0 [0-1,9] 0,0 [0-0,9] * 0,0 [0-2,9] 0,0 [0-0,7] * 69,0 [61,4-75,7] 61,2 [56,6-65,6] 67,6 [58-75,9] 62,4 [58,2-66,4] - - Antimikrobielle Substanz Ampicillin Chloramphenicol Ciprofloxacin Colistin Erythromycin Nalidixinsäure Neomycin Streptomycin Tetrazyklin Tabelle 10: 0,6 [0,2-3,5] 2,0 [1,1-3,8] 0,0 [0-2,9] 1,7 [0,9-3,1] 31,0 [24,3-38,6] 26,2 [22,3-30,5] 26,5 [18,9-35,8] 26,2 [22,7-30,1] Verteilung der MHK-Werte und Resistenz bei C. coli aus Hühnerfleisch 2014 (ECOFFs) AB resistent (%) KI (95%) 0,03 AMP 73,3 [58.9;84] CHL 0 [0;6.3] CIP 88,9 [76.4;95.1] COL ERY 11,1 [4.9;23.6] C. coli GEN 0 [0;6.3] N=45 IMI 0 [0;6.3] NAL 88,9 [76.4;95.1] NEO 0 [0;6.3] STR 11,1 [4.9;23.6] TET 60,0 [45.4;73] Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung 0,06 0,12 0,25 0,5 1 8,9 2,2 13,3 53,3 57,8 28,9 40,0 8,9 13,3 6,7 33,3 8,9 40,0 17,8 13,3 44,4 64,4 6,7 MHK-Verteilung (%) 2 4 8 16 4,4 11,1 11,1 42,2 13,3 66,7 17,8 2,2 17,8 42,2 26,7 35,6 40,0 22,2 2,2 31,1 2,2 4,4 20,0 118 6,7 6,7 32 8,9 2,2 128 22,2 256 2,2 2,2 6,7 6,7 57,8 24,4 2,2 6,7 53,3 2,2 6,7 2,2 64 4,4 512 1024 Resistenzbericht Campylobacter Tabelle 11: Resistenzanteile bei C. coli aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 (ECOFFs) 2013 2007-2013 2014 2007-2014 N=103 N=234/*209 N=45 N=279/*254 n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] 38,8 [30-48,5] 40,2 [34,1-46,6] 73,3 [58,9-84] 45,5 [39,8-51,4] 0,0 [0-2,8] 0,0 [0-1,3] 0,0 [0-6,3] 0,0 [0-1,1] 70,9 [61,4-78,8] 69,2 [63-74,8] 88,9 [76,4-95,1] 72,4 [66,9-77,3] - - - - 2,9 [1,1-8,2] 2,6 [1,2-5,5] 11,1 [4,9-23,6] 3,9 [2,2-6,9] Gentamicin 0,0 [0-2,8] 0,0 [0-1,3] 0,0 [0-6,3] 0,0 [0-1,1] Imipenem 0,0 [0-2,8] 0,0 [0-1,4]* 0,0 [0-6,3] 0,0 [0-1,2] * 69,9 [60,4-77,9] 68,8 [62,6-74,4] 88,9 [76,4-95,1] 72,0 [66,5-77] 0,0 [0-2,8] 0,4 [0,1-2,3] 0,0 [0-6,3] 0,4 [0,1-2] Streptomycin 11,7 [6,8-19,3] 17,9 [13,6-23,4] 11,1 [4,9-23,6] 16,8 [12,9-21,7] Tetrazyklin 53,4 [43,8-62,8] 51,3 [44,9-57,6] 60,0 [45,4-73] 52,7 [46,8-58,5] Antimikrobielle Substanz Ampicillin Chloramphenicol Ciprofloxacin Colistin Erythromycin Nalidixinsäure Neomycin 5.2.2 Putenfleisch – C. jejuni und C. coli, epidemiologische Cut-Off-Werte (ECOFFs) Die Tabellen 12 und 13 zeigen die Verteilung der MHK-Werte und die Resistenzraten bei C. jejuni- bzw. C. coli-Isolaten aus rohem Putenfleisch bzw. Putenfleischzubereitungen. 92,3% der C. jejuni- und 100% der C. coli-Isolate waren Ciprofloxacin-resistent. Die Tetrazyklin-Resistenz betrug bei C. jejuni 38,5% und bei C. coli 50%, die AmpicillinResistenz bei C. jejuni 53,8% und bei C. coli 50%. 16,7% der C. coli-Isolate waren resistent gegenüber Streptomycin. Tabelle 12: Verteilung der MHK-Werte und Resistenzen bei C. jejuni aus Putenfleisch, 2014 (ECOFFs) AB resistent (%) KI (95%) 0,03 AMP 53,8 [28.9;77] 0 CHL [0;19.3] CIP 92,3 [66.1;98.2] COL ERY 0 [0;19.3] C. jejuni GEN 0 [0;19.3] N=13 IMI 0 [0;19.3] NAL 84,6 [57.2;95.3] NEO STR 0 [0;19.3] TET 38,5 [17.7;64.9] Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung 0,06 0,12 0,25 0,5 1 7,7 61,5 69,2 30,8 15,4 23,1 7,7 53,8 7,7 23,1 46,2 46,2 92,3 15,4 7,7 7,7 MHK-Verteilung (%) 2 4 8 16 7,7 30,8 7,7 53,8 38,5 7,7 7,7 69,2 7,7 15,4 38,5 30,8 15,4 7,7 32 15,4 7,7 119 128 38,5 256 7,7 76,9 7,7 15,4 30,8 64 15,4 7,7 23,1 512 1024 Resistenzbericht Campylobacter Tabelle 13: Verteilung der MHK-Werte und Resistenzen bei C. coli aus Putenfleisch, 2014 (ECOFFs) AB resistent (%) KI (95%) 0,03 AMP 50,0 [18.4;81.6] CHL 0 [0;34.8] CIP 100 [65.2;100] COL ERY 0 [0;34.8] C. coli GEN 0 [0;34.8] N=6 IMI 0 [0;34.8] NAL 100 [65.2;100] NEO 0 [0;34.8] STR 16,7 [3.7;57.9] TET 50,0 [18.4;81.6] Weiß hinterlegt: Messbereich der MHK-Testung 5.2.3 0,06 0,12 33,3 0,25 66,7 66,7 16,7 0,5 1 50,0 33,3 33,3 33,3 16,7 16,7 66,7 50,0 16,7 MHK-Verteilung (%) 4 8 16 50,0 33,3 16,7 66,7 16,7 16,7 33,3 33,3 33,3 66,7 16,7 2 16,7 32 64 128 16,7 256 50,0 50,0 512 1024 16,7 16,7 50,0 Mehrfachresistenzen – Hühnerfleisch Im Jahr 2014 waren 23,5% der C. jejuni- sowie 6,7% der C. coli-Isolate aus Geflügelprodukten gegenüber den ausgewählten antimikrobiellen Substanzklassen zur Gänze empfindlich, 54,9% bzw. 33,3% wiesen Resistenz gegenüber einem Antibiotikum auf (Tabelle 8 und 9). 21,6% der C. jejuni- sowie 46,7% der C. coli-Isolate waren gegenüber zwei Antibiotika resistent (fast ausschließlich CIP-TET), 8,9% der C. coli-Isolate waren gegenüber drei Antibiotika resistent. Bei 4,4% der C. coli-Isolate wurde eine Vierfachresistenz (CIP-ERY-TET-STR) festgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr und zum Durchschnittswert der Jahre 2007–2013 nahm der Anteil an Einfachresistenzen bei C. jejuni deutlich zu, bei C. coli nahmen diese hingegen ab, während der Anteil an Zweifachresistenzen sehr stark anstieg. Bei 30,1% der C. jejuni- und 62,5% der C. coli-Isolate mit Ciprofloxacin-Resistenz lag zugleich eine Co-Resistenz gegenüber Tetrazyklinen vor. 12,5% der Ciprofloxacin-resistenten C. coli waren zugleich resistent gegenüber Erythromycin. Tabelle 14: Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 2013 2007-2013 2014 2007-2014 N=158 N=443 N=102 N=520 n res (%) n res (%) n res (%) n res (%) Zur Gänze empfindlich 25,9 31,3 23,5 29,8 Resistenz gegenüber 1 AB 45,6 41,2 54,9 43,9 Resistenz gegenüber 2 AB 27,8 25,6 21,6 24,8 Resistenz gegenüber 3 AB 0,6 1,4 0,0 1,2 Resistenz gegenüber 4 AB 0,0 0,5 0,0 0,4 Resistenz gegenüber > 4 AB 0,0 0,0 0,0 0,0 Resistenz gegenüber antimikrobieller Substanz (AB) Tabelle 15: Anzahl und Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. coli aus Hühnerfleisch, 2007 – 2014 2013 2007-2013 2014 2007-2014 N=103 N=234 N=45 N=279 n res (%) n res (%) n res (%) n res (%) Zur Gänze empfindlich 6,8 13,3 6,7 12,2 Resistenz gegenüber 1 AB 56,3 44,0 33,3 42,3 Resistenz gegenüber 2 AB 29,1 32,1 46,7 34,4 Resistenz gegenüber 3 AB 6,8 9,8 8,9 9,7 Resistenz gegenüber 4 AB 1,0 0,9 4,4 1,4 Resistenz gegenüber > 4 AB 0,0 0,0 0,0 0,0 Resistenz gegenüber antimikrobieller Substanz (AB) 120 Resistenzbericht Campylobacter 5.2.4 Mehrfachresistenzen – Putenfleisch Keines der getesteten Isolate war gegenüber den getesteten antimikrobiellen Substanzklassen zur Gänze empfindlich (Tabelle 16 und 17). 69,2% der C. jejuni- bzw. 50,0% der C. coli-Isolate zeigten eine Einfachfachresistenz und 30,8% bzw. 33,3% eine Zweifachresistenz. Eine Dreifachresistenz wurde lediglich bei C. coli im Ausmaß von 16,7% beobachtet. 33,3% der Ciprofloxacin-resistenten C. jejuni- und 50% der C. coli-Isolate zeigten eine Co-Resistenz gegenüber Tetrazyklinen. Tabelle 16: Anteil an einfach- bzw. mehrfachresistenten C. jejuni und C. coli aus Putenfleisch, 2014 C. jejuni C. coli N=13 N=6 n res (%) [KI 95%] n res (%) [KI 95%] Zur Gänze empfindlich 0,0 0,0 Resistenz gegenüber 1 AB 69,2 50,0 Resistenz gegenüber 2 AB 30,8 33,3 Resistenz gegenüber 3 AB 0,0 16,7 Resistenz gegenüber 4 AB 0,0 0,0 Resistenz gegenüber > 4 AB 0,0 00 Resistenz gegenüber antimikrobieller Substanz (AB) Tabelle 17: Übersicht Antibiotikaresistenz (in %) bei C. jejuni und C. coli aus humanen Fällen und aus Geflügelfleisch, 2014 C. jejuni C. coli Human Hühnerfleisch Putenfleisch Human Hühnerfleisch Putenfleisch N=411 N=102 N=13 N=51 N=45 N=6 Ampicillin 35,0 39,2 53,8 54,9 73,3 50,0 Chloramphenicol 0,2 0,0 0,0 2,0 0,0 0,0 Ciprofloxacin 71,0 71,6 92,3 80,4 88,9 100,0 Erythromycin 0,2 0,0 0,0 5,9 11,1 0,0 Gentamicin 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Imipenem 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Nalidixinsäure 69,8 67,6 84,6 80,4 88,9 100,0 - - - 2,0 0,0 0,0 Streptomycin 1,2 0,0 0,0 19,6 11,1 16,7 Tetrazyklin 35,0 26,5 38,5 66,7 60,0 50,0 Zur Gänze empfindlich 24,6 23,5 0,0 11,8 6,7 0,0 Resistenz gegenüber 1 AB 44,8 54,9 69,2 21,6 33,3 50,0 Resistenz gegenüber 2 AB 29,0 21,6 30,8 51,0 46,7 33,3 Resistenz gegenüber 3 AB 1,7 0,0 0,0 13,7 8,9 16,7 Resistenz gegenüber ≥4 AB 0,0 0,0 0,0 2,0 4,4 0,0 Antimikrobielle Substanz Neomycin Mehrfachresistenz (%) 121 Resistenzbericht Campylobacter 6 Diskussion Wie bereits in den vergangenen Jahren wurden auch 2014 bei den beiden häufigsten Campylobacter-Spezies, Campylobacter jejuni und Campylobacter coli, bei Isolaten sowohl aus Humanproben als auch aus Lebensmitteln (Geflügelfleisch) sehr hohe bzw. hohe Resistenzraten für Fluorochinolone bzw. Tetrazykline festgestellt. Resistenz gegenüber Fluorochinolonen war die häufigste Antibiotika-Resistenz bei Campylobacter spp., gefolgt von Resistenz gegenüber Ampicillin und Tetrazykline. Die Fluorochinolon-Resistenz bei humanen Campylobacter-Isolaten stieg erstmals seit Jahren wieder deutlich an und betrug 2014 bei C. jejuni 71% (plus 12,3% gegenüber 2013) und bei C. coli 80,4% (plus 20,5% gegenüber 2013). Zudem wurde bei C. coli ein signifikanter Anstieg der Tetrazyklin-Resistenz beobachtet. Die Makrolid-Resistenzrate betrug im Berichtsjahr 0,2% bei C. jejuni und 5,9% bei C. coli, womit sich die günstige Situation bei Makroliden weiterhin bestätigt. Analog dazu ergab die Beurteilung der erhobenen Daten nach klinischen Breakpoints für das Jahr 2014 bei Campylobacter spp. (C. jejuni und C. coli) eine Fluorochinolon-Resistenz von 72,1% sowie eine Zunahme der Tetrazyklin-Resistenz auf 37,9%. Gegenüber den weiteren relevanten Antibiotika Gentamicin, Chloramphenicol und Imipenem ist bei C. jejuni und C. coli wie in den vergangenen Jahren im Allgemeinen Empfindlichkeit gegeben. Der Anteil von zur Gänze empfindlichen Isolaten gegenüber der für die Multiresistenzanalyse herangezogenen Antibiotika Erythromycin, Gentamicin, Ciprofloxacin, Streptomycin und Tetrazyklin ist gegenüber dem Vorjahr bei beiden Spezies gesunken. Mehrfachresistenzen gegenüber drei oder mehr Wirkstoffen traten speziell bei C. coli auf. Ein hoher Anteil der Ciprofloxacin-resistenten Isolate war zudem co-resistent gegenüber Tetrazyklin oder im Fall von C. coli auch zu einem geringen Prozentsatz co-resistent gegenüber Erythromycin. Ähnlich hohe Fluorochinolon- bzw. Tetrazyklin-Resistenzraten wurden bei Campylobacter aus Hühner- und Putenfleisch festgestellt. Aufgrund der geringen Anzahl an untersuchten Isolaten sind die Ergebnisse zu Putenfleisch jedoch mit Vorsicht zu betrachten und nicht aussagekräftig. Analog zur Situation im Humanbereich wurde jedoch auch bei C. coli aus Hühnerfleisch eine deutliche Zunahme der Fluorochinolon-Resistenz beobachtet, die Resistenz stieg von 70,9% im Vorjahr auf nunmehr 88,9% (plus 25,4%). Der Anteil an Ciprofloxacin-resistenten C. jejuni-Isolaten aus Hühnerfleisch war ident mit dem Anteil bei Humanisolaten. 7 Referenzen [1] EFSA and ECDC (European Food Safety Authority and European Centre for Disease Prevention and Control), 2015. The European Union Summary Report on Trends and Sources of Zoonoses, Zoonotic Agents and Food-borne Outbreaks in 2013. EFSA Journal 2015;13(1):3991, 162 pp. doi:10.2903/j.efsa.2015.3991 Available from: http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/doc/3991.pdf [2] Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten, Endgültiger Jahresbericht 2014 - Stand per 31.03.2015. http://bmg.gv.at/ [3] European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST). Breakpoint tables for interpretation of MICs and zone diameters. Version 5.0, 2015. http://www.eucast.org [4] European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST). Data from the EUCAST MIC distribution website, last accessed 22.02.2015. http://www.eucast.org/ [5] Standardisierung und Qualitätssicherung in der mikrobiologischen Diagnostik, Richtlinien. Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Generationen. Wien, 2001. 122 Resistenzbericht Salmonella Resistenzbericht Salmonella Daten aus dem Human-, Lebensmittel- und Veterinärbereich Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen Ansprechperson/Autor Dr. Christian Kornschober Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Beethovenstr. 6 8010 Graz E-Mail: [email protected] oder [email protected] Review PD Dr. Burkhard Springer Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Beethovenstr. 6 8010 Graz 123 Resistenzbericht Salmonella I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 6 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................125 Abstract .............................................................................................................................................................................125 Einleitung ..........................................................................................................................................................................125 Methodik ...........................................................................................................................................................................125 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................126 Allgemeiner Überblick ...................................................................................................................................................126 Antibiotikaresistenz – humane Isolate (ohne typhöse Serovare - S. Typhi, S. Paratyphi A, B und C) ............................127 Antibiotikaresistenz – humane Isolate / S. Enteritidis ...................................................................................................129 Antibiotikaresistenz – humane Isolate / (monophasische) S. Typhimurium ..................................................................130 Antibiotikaresistenz – humane Isolate / S. Typhi, S. Paratyphi A und B.........................................................................132 Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Veterinärbereich ...................................................................................132 Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Lebensmittel .........................................................................................134 Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Futtermittel...........................................................................................137 Diskussion .........................................................................................................................................................................137 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Humane Salmonella-Erstisolate, Österreich, 1983 - 2014 ........................................................................126 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Tabelle 13: Tabelle 14: Tabelle 15: Tabelle 16: Tabelle 17: Tabelle 18: Tabelle 19: Tabelle 20: Vergleich der 10 häufigsten Serovare aus humanen und nicht-humanen Isolaten, Österreich, 2014 .........................................................................................................................................................127 Resistenzanteil aller humanen Erstisolate, Österreich, Vergleich 2004 - 2014 ........................................127 Multiresistente Salmonella-Serotypen, Österreich, 2014 ........................................................................128 Cefotaxim- bzw. Ciprofloxacin-resistente humane Salmonella-Erstisolate, Österreich, 2014 .................129 3.-Generations-Cephalosporin-resistente humane Salmonella-Erstisolate, Österreich 2014 ..................129 Anzahl der resistenten S. Enteritidis-Isolate, Österreich, 2014 ................................................................ 130 Multiresistente S. Enteritidis-Stämme, Österreich, 2014 .........................................................................130 Anzahl der resistenten S. Typhimurium-Isolate, Österreich, 2014 ...........................................................131 Multiresistenz bei S. Typhimurium, Österreich, 2014 ..............................................................................131 Resistenzen der 2014 in Österreich isolierten S. Typhi sowie S. Paratyphi A und B Isolate .....................132 Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014 .............................................................132 Anzahl der resistenten Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014 ........................133 Multiresistente Salmonella-Serotypen bei Stämmen aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014 .......133 Salmonella-Isolate von Lege- und Masthühnern, Österreich, 2014 .........................................................134 Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln, Österreich, 2014 .........................................................................134 Anzahl der resistenten Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln, Österreich, 2014 ....................................135 Multiresistente Salmonella-Serotypen bei Stämmen aus Lebensmitteln, Österreich, 2014 ....................135 Salmonella-Isolate aus Hühnerfleisch, Österreich, 2014 ..........................................................................136 Salmonella-Isolate aus Eiern und Eiprodukten, Österreich, 2014 ............................................................136 Salmonella-Isolate aus Futtermitteln, Österreich, 2014 ..........................................................................137 124 Resistenzbericht Salmonella 1 Zusammenfassung Im Jahr 2014 wurde an der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen (NRZS) eine Zunahme der Anzahl der eingesandten humanen Erstisolate um 14,8% im Vergleich zum Vorjahr registriert. Dieser Anstieg war hauptsächlich durch zwei bundesländer-übergreifende Ausbrüche von S. Stanley im Frühjahr 2014 und von S. Enteritidis PT14b im Sommer/Herbst 2014 bedingt. Die Resistenzraten gegenüber den von der NRZS getesteten Antibiotika sind in Österreich in den letzten Jahren durchwegs gestiegen. Auch 2014 lagen die Resistenzraten gegenüber mehreren Antibiotika (Ampicillin, Sulfonamide, Tetracyclin) über 10%. Ursache dafür ist vor allem das gehäufte Auftreten von multiresistenten S. Typhimurium- (z.B. DT104L, DT120), S. Infantis- und S. Kentucky-Stämmen. Aufgrund des gehäuften Vorkommens von Nalidixinsäurebzw. Low-Level Ciprofloxacin-resistenten S. Stanley-, S. Enteritidis- und S. Infantis-Isolaten lag auch die Rate der Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure bzw. Low-Level deutlich über 10%. Resistenzen gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen (Cefotaxim bzw. Ceftazidim) sowie gegenüber High-Level Ciprofloxacin treten nach wie vor nur sehr vereinzelt auf. Die Resistenzraten der Salmonella-Isolate aus dem nichthumanen Bereich sind teilweise deutlich höher als die der humanen Salmonella-Stämme. 2 Abstract In 2014, the number of primary human isolates sent to the National Reference Centre for Salmonella increased by 14.8% as compared to 2013. This increase was mainly due to two nation-wide outbreaks (S. Stanley, spring 2014; S. Enteritidis PT14b, summer/autumn 2014). Due to the decline of fully susceptible S. Enteritidis isolates there has been a shift towards higher resistance rates in recent years in Austria. The highest resistance rates are found against ampicillin, sulphonamides and tetracycline (resistance pattern typical for multiresistant S. Typhimurium, S. Infantis and S. Kentucky strains) and against nalidixic acid (low-level ciprofloxacin resistance), which is typical for S. Infantis, S. Stanley, and several S. Enteritidis phagetypes. High level resistances against ciprofloxacin and third generation cephalosporins (cefotaxime, ceftazidime) were still extremely rare. The resistance rates among non-human salmonella isolates are partly considerably higher than those among human strains. 3 Einleitung Salmonellen gehören nach wie vor zu den wichtigsten bakteriellen Gastroenteritis-Erregern weltweit. In Österreich war in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang an Erstisolaten bzw. Erkrankten/Infizierten zu verzeichnen (2002: 8.405 humane Erstisolate bzw. 8.352 Erkrankte/Infizierte, 2014: 1.716 humane Erstisolate bzw. 1.697 Erkrankte/Infizierte). Neben den im Zoonosegesetz vorgeschriebenen Ausbruchsabklärungen haben vor allem die im Legehennenbereich verpflichtenden Impfungen gegen S. Enteritidis sowie das seit 2009 beim Nachweis von S. Enteritidis oder S. Typhimurium geltende Eiervermarktungsverbot maßgeblich dazu beigetragen. Der im Jahr 2014 verzeichnete Anstieg um 14,8% gegenüber dem Vorjahr war hauptsächlich durch zwei bundesländerübergreifende Ausbrüche von S. Stanley im Frühjahr 2014 und von S. Enteritidis PT14b im Sommer/Herbst 2014 bedingt. 4 Methodik In Österreich werden alle isolierten Salmonella-Stämme an die Nationale Referenzzentrale für Salmonellen (NRZS) / AGES – Öffentliche Gesundheit Graz gesandt. Dies betrifft sowohl aus humanmedizinischem Untersuchungsmaterial (z.B. Stuhl, Blut, Abstriche etc.) gewonnene Salmonella-Stämme als auch Isolate aus veterinärmedizinischem Material und Lebensmittelproben sowie Futtermittel- und Umweltproben. An der NRZS werden bei allen Isolaten eine Serotypisierung und eine biochemische Differenzierung entsprechend dem White-Kauffmann-Le Minor-Schema, bei den in Österreich vorherrschenden Serotypen (S. Enteritidis, S. Typhimurium) wird zusätzlich eine Phagentypisierung entsprechend den Methoden der Public Health England (PHE), Colindale UK, 125 Resistenzbericht Salmonella durchgeführt. Bei allen Isolaten erfolgt eine Resistenztestung und Bewertung entsprechend den Vorgaben des European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) oder – wenn keine EUCAST-Werte verfügbar sind – entsprechend den Vorgaben des Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) (Plättchendiffusion, MHKTestung mittels ε-Test bei besonderen Fragestellungen). Die Auswahl der Antibiotika wurde Anfang 2014 den aktuellen Vorgaben des ECDC angepasst (Streptomycin und Kanamycin wurden durch Ceftazidim, Meropenem und Tigecyclin ersetzt). Aufgrund epidemiologischer Kriterien werden auch Antibiotika getestet, die für die Therapie nicht geeignet sind. Zur Erkennung von Low-Level Ciprofloxacin-Resistenzen wird entsprechend den EUCAST-Vorgaben Pefloxacin anstelle von Ciprofloxacin eingesetzt; bei Isolaten, die aufgrund eines geringen PefloxacinHemmhofdurchmessers verdächtig für eine High-Level Ciprofloxacin-Resistenz sind, wird zusätzlich die CiprofloxacinMHK mittels ε-Test bestimmt. Zur Beurteilung der Tigecyclin-Resistenz werden die bisher nur für E. coli validierten EUCAST-Grenzwerte verwendet. Insgesamt werden 12 Antibiotika getestet: Ampicillin (A), Chloramphenicol (C), Sulfonamide (Su), Tetracyclin (T), Tigecyclin (Tig), Trimethoprim (Tm), Gentamicin (G), Nalidixinsäure (Nx), Ciprofloxacin (Pefloxacin) (Cip), Cefotaxim (Ctx), Ceftazidim (Caz) und Meropenem (M). 5 5.1 Ergebnisse Allgemeiner Überblick Im Jahr 2014 hat die NRZS 1.716 humane Salmonella-Erstisolate (von 1.697 Erkrankten/Infizierten) erhalten. Bei den Salmonella-Erstisolaten werden auch Isolate von mit Salmonellen infizierten, aber nicht erkrankten Personen bzw. von Personen, die sich nicht über ein Lebensmittel, sondern z.B. aufgrund eines Kontakts mit Reptilien mit Salmonellen infiziert haben, miterfasst. Daraus ergibt sich eine Inzidenz von 20,2 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen. Im Jahr 2013 wurden 1.495 humane Erstisolate gezählt. Die Zunahme der Gesamtzahl der eingesandten Erstisolate um 221 entspricht einem prozentuellen Anstieg um 14,8%. Gemessen an der Gesamtzahl des Jahres 2002 beträgt der Rückgang 79,6% (2002: 8.405 Erstisolate, siehe Jahresbericht 2002). Die Abnahme der humanen Salmonellenerstisolate seit 2002 ist nahezu ausschließlich durch einen Rückgang der S. Enteritidis-Isolate bedingt (2002: 7.459; 2014: 829 humane Erstisolate; -88,9%). Im Gegensatz dazu lässt die Anzahl an S. Typhimurium-Isolaten (inklusive der monophasischen Variante) in den letzten Jahren keinen eindeutigen Trend erkennen (2003: 488; 2004: 703; 2005: 402; 2006: 639; 2007: 376; 2008: 469; 2009: 558; 2010: 319; 2011: 372; 2012: 337; 2013: 297; 2014: 270). (Abbildung 1). Abbildung 1: Humane Salmonella-Erstisolate, Österreich, 1983 - 2014 Die epidemiologische Situation ist nach wie vor von S. Enteritidis geprägt. Während in den Jahren 2000-2005 der Anteil der S. Enteritidis-Isolate noch jeweils mehr als 80% ausgemacht hat, ist er in den letzten Jahren auf zuletzt 48,3% abgefallen (2006: 78,8%; 2007: 76,8%; 2008: 68,5%; 2009: 64,7%; 2010: 55,5%; 2011: 56,6%; 2012: 49,4%; 126 Resistenzbericht Salmonella 2013: 43,5%). S. Typhimurium (inklusive der monophasischen Variante mit der Antigenformel 1,4,5,12 : i : -, der im Vergleich zu einem klassischen S. Typhimurium-Stamm – Antigenformel 1,4,5,12 : i : 1,2 – die 2. Geißelantigenphase fehlt) war auch 2014 mit einem Anteil von 15,7% an allen humanen Erstisolaten der zweithäufigste Serotyp (Tabelle 1). Tabelle 1: Vergleich der 10 häufigsten Serovare aus humanen und nicht-humanen Isolaten, Österreich, 2014 10 häufigste Serovare human: 10 häufigste Serovare nicht-human: Anzahl Prozent Anzahl Prozent S. Enteritidis 829 48,3 S. Infantis 388 21,4 S. Typhimurium 270 15,7 S. Senftenberg 237 13,1 203 11,8 S. Enteritidis 149 8,2 S. Typhimurium biphasische Variante 126 7,0 88 4,9 38 2,1 biphasische Variante (1,4,5,12 : i : 1,2) monophasische Variante 67 3,9 S. Stanley 146 8,5 monophasische Variante S. Infantis 70 4,1 (1,4,5,12 : i : -) S. Agona 33 1,9 S. Mbandaka 124 6,9 S. Kentucky 22 1,3 S. Montevideo 91 5,0 S. Bovismorbificans 20 1,2 S. Tennessee 75 4,1 S. Indiana 16 0,9 S. Dublin 59 3,3 (1,4,5,12 : i : -) (1,4,5,12 : i : 1,2) S. Virchow 13 0,8 S. Stanley 41 2,3 S. Newport je 12 0,7 S. Bredeney 39 2,2 S. Paratyphi B var. Java* Gesamtzahl aller humanen Erstisolate: 1716 Gesamtzahl aller nicht-humanen Isolate: 1811 * S. Paratyphi B var. Java ist zwar antigenetisch ident mit S. Paratyphi B (Antigenformel bei beiden 1,4,5,12 : b : 1,2; Unterscheidung nur biochemisch / molekularbiologisch möglich), gehört aber nicht zu den typhösen Serovaren 5.2 Antibiotikaresistenz – S. Paratyphi A, B und C) humane Isolate (ohne typhöse Serovare - S. Typhi, Die Resistenzraten gegenüber den 12 von der NRZS getesteten Antibiotika haben sich in Österreich in den letzten Jahren teilweise deutlich geändert (Tabelle 2). Seit 2008 liegen die Resistenzraten gegenüber mehreren Antibiotika (Ampicillin, Sulfonamide, Tetracyclin) bei oder über 10%. Ursache dafür ist vor allem das gehäufte Auftreten von multiresistenten S. Typhimurium- (z.B. DT104L, DT120), S. Infantis- und S. Kentucky-Stämmen. Aufgrund des gehäuften Vorkommens von Nalidixinsäure- /Low-Level Ciprofloxacin-resistenten S. Stanley-, S. Enteritidis- und S. Infantis-Isolaten lag auch die Rate der Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure bzw. Low-Level Ciprofloxacin deutlich über 10%. Der Anteil an multiresistenten Isolaten (definiert als Resistenz gegenüber vier oder mehr Antibiotikaklassen) lag – bedingt durch den Wegfall von Streptomycin – wieder unter 10%. Tabelle 2: Resistenzanteil aller humanen Erstisolate, Österreich, Vergleich 2004 - 2014 Antibiotikum 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 % % % % % % % % % % Ampicillin (A) 5,2 8,0 7,2 11,3 12,9 13,8 12,7 17,3 15,1 14,6 Chloramphenicol (C) 1,9 2,2 2,9 3,9 2,6 2,8 4,0 3,5 3,7 2,8 Streptomycin (S) 5,2 4,3 6 10,5 10,6 12,4 13,1 18,3 18,1 - Sulfonamide (Su) 5,8 4,5 6,9 10,5 11 13,4 13,5 17,7 17,5 16,7 Tetracyclin (T) 5,1 5,1 7,9 12 11,6 14,9 14,8 19,5 18,3 17,4 - - - - - - - - - 0,5 (8) Trimethoprim (Tm) 1,5 1,0 2,1 2,1 2,1 3,4 2,8 3,3 3,0 3,5 Gentamicin (G) 0,5 0,3 0,4 0,6 0,6 1,3 0,9 2,0 1,9 1,9 Tigecyclin (Tig)* 127 Resistenzbericht Salmonella Kanamycin (K) 0,7 0,7 0,5 1 0,6 0,7 0,6 1,0 0,5 - Nalidixinsäure (Nx) 5,3 5,1 4,6 14,2 6,5 10,4 11,1 16,4 17,7 19,1 0,2 (9) 0,2 (8) 0,1 (6) 0,3 (9) 0,3 (8) 0,9 (19) 0,7 (15) 1,1 (20) 1,0 (15) 1,5 (25) - - - - - - - - - 18,4 Cefotaxim (Ctx)* 0,1 (7) 0,1 (3) 0,1 (4) 0,2 (6) 0,3 (9) 0,4 (8) 0,7 (16) 0,6 (11) 0,7 (10) 0,9 (16) Ceftazidim (Caz)* - - - - - - - - - 0,9 (15) Meropenem (M) - - - - - - - - - 0 4,2 3,8 5,7 10,0 9,8 11,9 12,5 16,7 15,1 5,9 5615 5379 4050 3196 2829 2210 2235 1888 1495 1716 Ciprofloxacin (Cip) High-Level (HL) Resistenz* Low-Level (LL) Resistenz (Pefloxacin) Multiresistent Gesamtzahl *In Klammer ist die Anzahl an Isolaten angegeben Der überwiegende Anteil der multiresistenten (MR) Stämme (definiert als Resistenz gegenüber 4 oder mehr Antibiotikaklassen) gehört zum Serotyp S. Typhimurium (Tabelle 3). Tabelle 3: Multiresistente Salmonella-Serotypen, Österreich, 2014 Serotyp S. Typhimurium davon S. Typhimurium - monophasisch Anzahl MR 37 4 S. Kentucky 18 S. Infantis 10 S. Virchow 5 S. Stanley 5 S. Rissen 4 S. Schwarzengrund 3 S. Saintpaul 3 S. Litchfield 2 Monophasischer Stamm der B-Gruppe 2 S. Enteritidis 1 S. Hadar 1 S. Bredeney 1 S. London 1 S. Give 1 S. Newport 1 S. Chester 1 S. Albany 1 Geißelloser Stamm der C1-Gruppe 1 S. Panama 1 S. Thompson 1 S. Uganda 1 S. Mbandaka Gesamt 1 102 High-Level Ciprofloxacin- bzw. 3.-Generations-Cephalosporin-resistente Stämme sind nach wie vor sehr selten (Tabelle 4 bzw. Tabelle 5). Im Jahr 2014 gab es in Österreich 25 High-Level Ciprofloxacin-resistente Salmonella-Isolate (19 x S. Kentucky, 2 x S. Litchfield, je einmal S. Corvallis, S. Mbandaka, S. Typhimurium - monophasisch und S. Infantis) sowie 16 Stämme mit Resistenz gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen (je 3 x S. Schwarzengrund und S. Stanley, je 2 S. Enteritidis PT21 und S. Typhimurium DT193, je einmal S. Emek, S. Infantis, S. Kentucky, S. Ordonez, S. Uganda sowie ein monophasischer Stamm der B-Gruppe). 128 Resistenzbericht Salmonella Tabelle 4: Cefotaxim- bzw. Ciprofloxacin-resistente humane Salmonella-Erstisolate, Österreich, 2014 Untersuchungsmaterial Alter Geschlecht Serotyp Resistenzmuster MHK Cip (µg/ml) Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl 48 8 26 83 47 60 63 männlich weiblich männlich männlich männlich weiblich männlich S. Litchfield S. Kentucky S. Mbandaka S. Kentucky S. Kentucky S. Kentucky S. Kentucky SuTTmNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) CSuTTmNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) SuTGNxCip(HL) ASuTNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) 3 32 2 32 32 32 32 Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl 26 31 31 52 57 20 28 47 weiblich weiblich männlich weiblich weiblich männlich männlich männlich S. Corvallis S. Typhimurium – monophasisch DT193 S. Kentucky S. Kentucky S. Kentucky S. Infantis S. Kentucky S. Litchfield NxCip(HL) ACSuTTigTmGNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) ASuTNxCip(HL) ACSuTTmNxCip(HL) SuTTmNxCip(HL) ASuTNxCip(HL) SuTTmNxCip(HL) 1,5 1,5 32 32 32 2 >32 2 Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl Stuhl 48 9 47 34 71 60 52 56 männlich weiblich männlich weiblich weiblich männlich weiblich männlich S. Kentucky S. Kentucky S. Kentucky S. Kentucky S. Kentucky S. Kentucky S. Kentucky S. Kentucky ASuTGCtxNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) SuTNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) 32 16 32 >32 24 >32 32 32 Stuhl Harn 58 83 weiblich männlich S. Kentucky S. Kentucky ASuTGNxCip(HL) ASuTGNxCip(HL) 32 32 Tabelle 5: 3.-Generations-Cephalosporin-resistente humane Salmonella-Erstisolate, Österreich 2014 Untersuchungsmaterial Alter Geschlecht Stuhl 88 weiblich Stuhl 25 weiblich 5.3 Serotyp Resistenzmuster MHK Ctx (µg/ml) ESBL S. Typhimurium DT193 ATCtxCaz >32 √ S. Typhimurium – monophasisch DT193 ACSuTTmGCtxCaz >32 √ Harn 45 weiblich S. Infantis ASuTmCtxCaz >32 √ Stuhl 11 weiblich S. Stanley AGCtxCazNxCip(LL) >32 √ Stuhl 26 männlich S. Stanley AGCtxCazNxCip(LL) >32 √ Stuhl 14 männlich S. Stanley AGCtxCazNxCip(LL) >32 √ Stuhl 24 weiblich S. Uganda ACTGCtxCaz >32 √ Stuhl 60 männlich S. Schwarzengrund ASuTTmGCtxCazNxCip(LL) >32 √ Stuhl 44 weiblich S. Schwarzengrund ASuTTmGCtxCazNxCip(LL) >32 √ Stuhl 65 weiblich S. Schwarzengrund ASuTTmGCtxCazNxCip(LL) >32 √ Stuhl 54 weiblich S. Enteritidis PT21 ATGCtxCaz >32 √ Stuhl 48 männlich S. Kentucky ASuTGCtxNxCip(HL) >32 √ Stuhl 3 weiblich S. Enteritidis PT21 ASuCtxCaz >32 √ Stuhl 1 männlich S. Emek ACtxCaz >32 - Stuhl 60 männlich Monophasischer Stamm d. B-Gruppe ASuTTmCtxCaz >32 √ Stuhl 72 weiblich S. Ordonez ASuCtxCaz >32 √ Antibiotikaresistenz – humane Isolate / S. Enteritidis Der überwiegende Anteil (93,6%) der humanen S. Enteritidis-Isolate zeigte sich gegenüber allen getesteten Antibiotika empfindlich (2013: 87,7%). 44 Stämme (5,3%) waren gegenüber einer Antibiotikaklasse, jeweils 4 Isolate (0,5%) gegenüber 2 bzw. 3 Antibiotikaklassen resistent (Tabelle 6). Es gab 1 multiresistents S. Enteritidis (2013: 1 multiresistentes Isolat) (Tabelle 7). 129 Resistenzbericht Salmonella Bei S. Enteritidis-Stämmen trat am häufigsten eine Low-Level-Resistenz gegenüber Ciprofloxacin (5,3%) auf, welche sich besonders häufig bei Phagentyp (PT) 1 (31,8%) fand. Anzahl der resistenten S. Enteritidis-Isolate, Österreich, 2014 Antibiotikum Ampicillin (A) PT1 (n=22) 2 9,1% PT4 (n=71) Chloramphenicol (C) PT8 (n=291) 1 0,3% 1 0,3% PT14b (n=172) Sulfonamide (Su) Tetracyclin (T) PT21 (n=118) 3 2,5% Andere (n=155) 4 2,6% 2 1,7% 3 2,5% 3 1,9% Gesamt (n=829) 10 1,2% 1 0,1% 2 0,2% 6 0,7% 14 9% 14 9% 3 0,4% 1 0,1% 43 5,2% 44 5,3% Tigecyclin (Tig) Trimethoprim (Tm) 2 9,1% Gentamicin (G) Nalidixinsäure (Nx) Ciprofloxacin (Cip) LL 7 31,8% 7 31,8% 11 15,5% 11 15,5% 5 1,7% 6 2,1% 1 0,6% 1 0,6% 1 0,8% 1 0,8% 5 4,2% 5 4,2% Ciprofloxacin (Cip) HL 2 1,7% 2 1,7% Cefotaxim (Ctx) Ceftazidim (Caz) 2 0,2% 2 0,2% Meropenem (M) Voll empfindlich Resistent gegenüber einer Antibiotikaklasse Resistent gegenüber zwei Antibiotikaklassen Resistent gegenüber drei Antibiotikaklassen 15 68,2% 5 22,7% 60 84,5% 11 15,5% 284 97,6% 6 2,1% 1 0,3% 171 99,4% 1 0,6% 2 9,1% Phagentyp 29 5.4 137 88,4% 15 9,7% 3 1,9% 2 1,7% 1 0,8% Multiresistent Tabelle 6: 108 91,5% 7 5,9% 776 93,6% 44 5,3% 4 0,5% 4 0,5% 1 0,1% Multiresistente S. Enteritidis-Stämme, Österreich, 2014 Resistenzmuster SuTTmNx Antibiotikaresistenz – humane Isolate / (monophasische) S. Typhimurium 28,5% aller humanen S. Typhimurium-Isolate zeigten sich in der Antibiotika-Resistenztestung voll sensibel. Insgesamt 37 S. Typhimurium-Stämme (13,7%) waren gegenüber mindestens 4 Antibiotikaklassen resistent (Tabelle 8). Unter den multiresistenten Isolaten fanden sich vor allem der zumeist 4-fach-resistente (Resistenz gegenüber ACSuT) Phagentyp DT104L (Tabelle 9) sowie die Phagentypen DT120 und DT193 (resistent zumindest gegenüber A, Su und T). Entsprechend dem gehäuften Auftreten dieser Phagentypen ist die Resistenzrate bei diesen Antibiotika (A, Su, T) auch am höchsten. 130 Resistenzbericht Salmonella Tabelle 7: Anzahl der resistenten S. Typhimurium-Isolate, Österreich, 2014 Resistent gegenüber Ampicillin (A) Chloramphenicol (C) Streptomycin (S) Sulfonamide (Su) Tetrazykline (T) Trimethoprim (Tm) DT 193 (n=114) DT 104L (n=29) DT 120 (n=26) Andere (n=128) Gesamt (n=297) 78 68,4% 4 3,5% 74 64,9% 76 66,7% 72 63,2% 6 5,3% 27 93,1% 27 93,1% 29 100% 28 96,6% 27 93,1% 17 65,4% 7 26,9% 19 73,1% 20 76,9% 20 76,9% 5 19,2% 1 3,8% 2 6,9% 1 3,8% 34 26,6% 6 4,7% 32 25% 33 25,8% 38 29,7 5 3,9% 3 2,3% 1 0,8% 5 3,9% 156 52,5% 44 14,8% 154 51,9% 157 52,9% 157 52,9% 16 5,4% 4 1,3% 3 1% 9 3% Gentamicin (G) Kanamycin (K) Nalidixinsäure (Nx) 2 1,8% 1 0,9% Ciprofloxacin (Cp) Cefotaxim (Ct) Voll empfindlich Resistent gegenüber 1 Antibiotikum Resistent gegenüber 2 Antibiotika Resistent gegenüber 3 Antibiotika Multiresistent Tabelle 8: 3 2,6% 36 31,6% 2 1,8% 3 2,6% 73 64% 3 1% 3 11,5% 2 7,7% 1 3,8% 3 11,5% 17 65,4% 1 3,4% 1 3,4% 27 93,1% 76 59,4% 17 13,3% 2 1,6% 9 7% 24 18,8% 115 38,7% 22 7,4% 4 1,3% 15 5,1% 141 47,5% Multiresistenz bei S. Typhimurium, Österreich, 2014 Resistenzmuster ACSuT ACSuTm ACSuTmCip(LL) ACSuTNxCip(LL) ACSuTTigTmGNxCip(HL) ACSuTTm ACSuTTmGCtxCaz ASuTNxCip(LL) ASuTTm ATGNxCip(LL) Gesamt Phagentyp 104L 17 120 2 1 1 193 Andere 1 1 1 1 2 20 2 1 1 2 5 5 131 2 1 1 7 Gesamt 20 1 1 2 1 2 1 3 5 1 37 Resistenzbericht Salmonella 5.5 Antibiotikaresistenz – humane Isolate / S. Typhi, S. Paratyphi A und B Im Jahr 2014 gab es in Österreich 14 Infektionen (9 x S. Typhi, 3 x S. Paratyphi A sowie 2 x S. Paratyphi B) (Tabelle 10). Tabelle 9: mit typhösen Salmonella-Serotypen Resistenzen der 2014 in Österreich isolierten S. Typhi sowie S. Paratyphi A und B Isolate Untersuchungsmaterial Alter (Jahre) Geschlecht Serotyp Phagentyp Resistenzmuster Blut 24 weiblich S. Typhi E10 NxCip(LL) Blut 24 weiblich S. Typhi E10 NxCip(LL) Stuhl 32 weiblich S. Typhi A Blut 9 männlich S. Typhi E1 NxCip(LL) Abszess 51 weiblich S. Typhi A NxCip(LL) Blut 48 männlich S. Typhi I+IV NxCip(LL) 5.6 Blut 40 männlich S. Typhi I + IV NxCip(LL) Stuhl 9 weiblich S. Typhi I + IV NxCip(LL) Blut 15 männlich S. Typhi degrad.Vi-Stamm NxCip(LL) Blut 21 männlich S. Paratyphi A - NxCip(LL) Blut 31 männlich S. Paratyphi A - NxCip(LL) Blut 34 männlich S. Paratyphi A - Stuhl 1 männlich S. Paratyphi B Dundee - Stuhl 3 weiblich S. Paratyphi B Dundee - Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Veterinärbereich Der überwiegende Teil der insgesamt 1.811 im Jahr 2013 an die NRZS gesandten nicht-humanen Isolate stammte aus dem Veterinärbereich (590 Isolate), hiervon wiederum der größte Teil von Lege- bzw. Masthühnern (260 Isolate) (Tabelle 11). 309 Stämme (52,4%) waren voll empfindlich, 76 (12,9%) waren gegenüber mindestens 4 Antibiotikaklassen resistent (Tabelle 12). Die multiresistenten Stämme aus dem Veterinärbereich gehörten vor allem den Serotypen S. Typhimurium und S. Bredeney (jeweils 20 Isolate) an (Tabelle 13). Tabelle 10: Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014 Anzahl Geflügel: Hühner Pute Enten & Gänse Ohne weitere Angaben Andere Tiere: (z.B. Schweine, Rinder, Reptilien …) 260 46 12 27 Gesamt 590 245 132 Resistenzbericht Salmonella Tabelle 11: Anzahl der resistenten Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014 S. Infantis (n=121) Antibiotikum Ampicillin (A) Chloramphenicol (C) Sulfonamide (Su) Tetracyclin (T) Tigecyclin (Tig) 115 95% 117 96,7% 11 9,1% S. Typhimurium (n=59) 40 67,8% 18 30,5% 40 67,8% 39 66,1% S. Enteritidis (n=54) Andere (n=356) 59 16,6% 6 1,7% 31 8,7% 64 18% 20 5,6% 21 5,9% 9 2,5% 88 24,7% 84 23,6% 5 1,4% 3 0,8% 2 0,6% Gesamt (n=590) 99 16,8% 24 4,1% 189 32% 222 37,6% 31 5,3% 24 4,1% 9 1,5% 207 35,1% 203 34,4% 5 0,8% 5 0,8% 4 0,7% 50 92,6% 236 66,3% 309 52,4% 2 3,7% 2 3,7% 50 14% 8 2,2% 54 9,2% 10 1,7% 17 4,8% 45 12,6% 141 23,9% 76 12,9% 3 5,6% 2 3,7% 3 5,1% Trimethoprim (Tm) Gentamicin (G) Nalidixinsäure (Nx) Ciprofloxacin (Cip) LL 115 95% 115 95% 3 5,1% 3 5,1% 1 1,9% 1 1,9% Ciprofloxacin (Cip) HL 2 3,4% 2 3,4% Cefotaxim (Ctx) Ceftazidim (Caz) Meropenem (M) Voll empfindlich 4 3,3% Resistent gegenüber einer Antibiotikaklasse Resistent gegenüber zwei Antibiotikaklassen 2 1,7% Resistent gegenüber drei Antibiotikaklassen 104 86% 11 9,1% Multiresistent Tabelle 12: 20 33,9% 20 33,9% Multiresistente Salmonella-Serotypen bei Stämmen aus dem Veterinärbereich, Österreich, 2014 Serotyp S. Typhimurium davon S. Typhimurium - monophasisch S. Bredeney S. Saintpaul S. Infantis S. Mbandaka S. Bovismorbificans S. Cerro S. Senftenberg S. Rissen S. Indiana S. Kedougou Gesamt 19 32,2% Anzahl MR 20 16 20 13 11 5 2 1 1 1 1 1 76 133 Resistenzbericht Salmonella Nach S. Typhimurium war der bei Lege- und Masthühner am häufigsten vorkommende Serotyp S. Infantis am öftesten multiresistent (Tabelle 14). Tabelle 13: Salmonella-Isolate von Lege- und Masthühnern, Österreich, 2014 Serotyp S. Infantis S. Enteritidis S. Montevideo S. Senftenberg Anzahl Isolate 109 43 31 18 Voll empfindlich 2 42 31 18 S. Mbandaka S. Typhimurium davon S. Typhimurium - monophasisch S. Coeln S. Kottbus S. Agona Monophasischer Stamm d. B-Gruppe S. Llandoff 15 11 4 4 4 3 3 2 3 6 4 S. Thompson S. Anatum S. Tennessee S. Ohio S. Veneziana S. Oranienburg S. Rissen 2 2 2 2 1 1 1 2 2 2 2 1 1 1 S. Kentucky S. Putten S. Singapore S. Worthington S. Give S. Dublin Gesamt 1 1 1 1 1 1 260 1 1 1 1 5.7 Multiresistent 9 % multiresistent 8,3 1 9,1 10 3,8 3 2 2 1 129 Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Lebensmittel Der überwiegende Anteil der 519 Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln stammt von Schlachtgeflügel (297 Isolate) (Tabelle 15). 208 (40,1%) Isolate waren voll empfindlich, 57 (11%) zeigten gegenüber mindestens 4 Antibiotikaklassen eine Resistenz (Tabelle 16). Die multiresistenten Stämme aus Lebensmitteln gehörten vor allem dem Serotyp S. Infantis (35 Isolate) an (Tabelle 17). Tabelle 14: Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln, Österreich, 2014 Anzahl Schlachtgeflügel Hühner Puten Andere/ohne weitere Angaben Fleisch & Innereien Ei & Eiprodukte Milch & Milchprodukte Andere Lebensmittel (z.B. Gewürze, ohne weitere Angaben) Gesamt 89 75 133 45 18 46 113 519 134 Resistenzbericht Salmonella Tabelle 15: Anzahl der resistenten Salmonella-Isolate aus Lebensmitteln, Österreich, 2014 Antibiotikum Ampicillin (A) Chloramphenicol (C) Sulfonamide (Su) Tetracyclin (T) Tigecyclin (Tig) Trimethoprim (Tm) S. Infantis (n=218) 5 2,3% S. Senftenberg (n=105) S. Typhimurium (n=15) 6 40% S. Enteritidis (n=9) 1 11,1% Ciprofloxacin (Cip) LL Gesamt (n=519) 54 10,4% 1 0,5% 205 94% 3 20% 6 40% 1 0,6% 19 11% 5 1% 230 44,3% 206 94,5% 32 14,7% 6 40% 36 20,9% 3 1,7% 248 47,8% 35 6,7% 1 0,5% 2 13,3% 1 11,1% 18 10,5% 3 1,7% 22 4,2% 3 0,6% 215 98,6% 212 97,2% 1 6,7% 1 6,7% 2 22,2% 2 22,2% 78 45,3% 76 44,2% 296 57% 291 56,1% 5 1% 2 0,4% Gentamicin (G) Nalidixinsäure (Nx) Andere (n=172) 42 24,4% Cefotaxim (Ctx) 1 6,7% 2 1,2% 1 0,6% Ceftazidim (Caz) 1 6,7% 1 0,6% 2 0,4% 84 48,8% 40 23,3% 9 5,2% 20 11,6% 19 11% 208 40,1% 48 9,2% 13 2,5% 193 37,2% 57 11% Ciprofloxacin (Cip) HL 3 1,4% Meropenem (M) Voll empfindlich Resistent gegenüber einer Antibiotikaklasse Resistent gegenüber zwei Antibiotikaklassen Resistent gegenüber drei Antibiotikaklassen Multiresistent Tabelle 16: 3 1,4% 7 3,2% 4 1,8% 169 77,5% 35 16,1% 105 100% 9 60% 7 77,8% 1 11,1% 3 20% 3 20% 1 11,1% Multiresistente Salmonella-Serotypen bei Stämmen aus Lebensmitteln, Österreich, 2014 Serotyp S. Infantis S. Saintpaul S. Bredeney S. Typhimurium davon S. Typhimurium - monophasisch S. Schwarzengrund S. Stanley S. Indiana S. I (Salmonella enterica subsp. enterica) Rauform S. Derby Monophasischer Stamm d. B-Gruppe Gesamt Anzahl MR 35 9 3 3 1 2 1 1 1 1 1 57 135 Resistenzbericht Salmonella Der bei Hühnerfleisch häufigste Serotyp war S. Infantis (70 Isolate); dieser Serotyp war oft multiresistent (17,1%; Tabelle 18). Tabelle 17: Serotyp S. Infantis S. Montevideo S. Kedougou S. Coeln S. Enteritidis S. Schwarzengrund S. Thompson S. Isangi S. Mbandaka Gesamt Salmonella-Isolate aus Hühnerfleisch, Österreich, 2014 Anzahl Isolate 70 5 5 3 Voll empfindlich 2 1 1 1 1 89 1 Multiresistent 12 % multiresistent 17,1 1 100 13 14,6 5 3 1 1 1 12 Der bei Eiern bzw. Eiprodukten häufigste Serotyp war S. Mbandaka (12 Isolate). Es gab keine multiresistenten Isolate (Tabelle 19). Tabelle 18: Serotyp S. Mbandaka S. Bareilly S. Fresno S. Senftenberg S. Orion Gesamt Salmonella-Isolate aus Eiern und Eiprodukten, Österreich, 2014 Anzahl Isolate 12 3 1 1 1 18 Voll empfindlich 12 3 1 1 1 18 136 Multiresistent % multiresistent Resistenzbericht Salmonella 5.8 Antibiotikaresistenz – nicht-humane Isolate / Futtermittel Der bei den insgesamt 263 Isolaten aus Futtermitteln am häufigsten nachgewiesene Serotyp war S. Senftenberg (58 Stämme). Diese waren durchwegs voll empfindlich. Es gab nur vereinzelt multiresistente Isolate (Tabelle 20). Tabelle 19: Salmonella-Isolate aus Futtermitteln, Österreich, 2014 Serotyp S. Senftenberg S. Tennessee S. Montevideo S. Rissen S. Agona Anzahl Isolate 58 53 45 19 8 Voll empfindlich 58 53 45 18 8 S. Derby S. Typhimurium S. Livingstone S. Llandoff S. Oranienburg S. Nyborg S. Infantis S. Coeln 8 8 6 6 6 5 4 3 4 1 5 6 6 5 2 3 S. Mbandaka Monophasischer Stamm d. B-Gruppe S. Cubana S. London S. Cerro S. Brandenburg S. Anatum S. Give 3 3 2 2 2 2 2 2 1 3 2 2 S. Corvallis S. Kentucky S. Goettingen S. Havana S. IIIb (Salmonella enterica subsp. diarizonae) Geißelloser Stamm d. E4-Gruppe S. Newport 2 2 2 2 2 1 1 2 1 1 1 1 263 1 1 1 S. Muenster S. Kedougou S. Enteritidis S. Bredeney Gesamt 6 Multiresistent % multiresistent 1 5,3 6 75 2 100 2 100 1 12 100 4,6 2 2 2 2 2 2 1 1 241 Diskussion Im letzten Jahr gab es – bedingt durch zwei bundesländer-übergreifende Ausbrüche (S. Stanley im Frühjahr 2014; S. Enteritidis PT14b im Sommer/Herbst 2014) – im Vergleich zum Jahr 2013 eine Zunahme der Salmonella-Erstisolate um 14,8%. Seit 2002 ist ein Rückgang um 79,6% zu verzeichnen. Diese ausgeprägte Reduktion ist vor allem auf die Geflügelhygiene-Verordnung, die entsprechend den Vorgaben der EU neben anderen Maßnahmen eine verpflichtende Impfung gegen S. Enteritidis für alle Legehennen vorsieht, zurückzuführen. Die Resistenzraten bei humanen Salmonella-Stämmen haben sich in Österreich in den letzten Jahren – bedingt durch den starken Rückgang der zumeist voll empfindlichen S. Enteritidis-Isolate – deutlich nach oben verschoben (Tabelle 2). Mittlerweile liegen die Resistenzraten gegenüber mehreren Antibiotika (Ampicillin, Sulfonamide, Tetracyclin, Nalidixinsäure, Low-Level Ciprofloxacin) bei oder über 15%. Aufgrund des Wegfalls der Streptomycin-Testung liegt der Anteil der multiresistenten Isolate wieder deutlich unter 10%. 137 Resistenzbericht Salmonella Die Resistenzen gegenüber Ampicillin, Sulfonamiden und Tetracyclinen entsprechen dem typischen Resistenzmuster einiger Phagentypen von S. Typhimurium. Resistenz gegenüber Nalidixinsäure bzw. Low-Level Ciprofloxacin findet sich vor allem bei einigen S. Enteritidis-Phagentypen, bei S. Infantis und S. Stanley. High-Level Ciprofloxacin- bzw. 3. Generations-Cephalosporin-resistente Stämme sind in Österreich nach wie vor sehr selten, oft sind diese Stämme auch mit einer Einschleppung aus dem Ausland verbunden. Die Beurteilung der Salmonella-Isolate aus dem Veterinärbereich, aus Lebensmitteln bzw. Futtermitteln ist nur eingeschränkt möglich, da zumeist entsprechende Informationen seitens der Einsender fehlen. Damit ist es auch nicht möglich, Mehrfachisolationen zu erkennen und in der Folge aus den Auswertungen auszuschließen. Die Resistenzraten lagen 2014 bei Salmonella-Stämmen aus Futtermitteln zumeist deutlich unter denen humaner Isolate. Im Gegensatz dazu liegen die Resistenzraten bei Salmonella-Isolaten aus dem Veterinärbereich und aus Lebensmitteln deutlich höher als bei humanen Salmonella-Stämmen. Dies ist vor allem auf das gehäufte Auftreten von S. Infantis-Isolaten mit dem typischen Resistenzmuster STNxCip(LL) zurückzuführen. Für den humanen Bereich spielt dieser Serotyp zahlenmäßig nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle (humane Isolate 2014: 101). Seit einigen Jahren wird aber auch hier zunehmend die voll empfindliche Variante von S. Infantis durch einen Klon mit dem Resistenzmuster STNxCip(LL) verdrängt (2009: 40 x voll empfindlich, 6 x SSuTNx; 2014: 22 x voll empfindliche, 72 x STNxCip(LL)). Danksagung Die nationale Referenzzentrale für Salmonellen dankt allen einsendenden Laboratorien sowie allen Ärzten/Ärztinnen und Behörden für die gute Zusammenarbeit. 138 Resistenzbericht Shigellen Resistenzbericht Shigellen Daten aus dem Humanbereich Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Shigellen Ansprechperson/Autorin a in Mag. Dr. Ingeborg Lederer Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene / Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten Abteilung Referenzzentralen und Referenzlabors Beethovenstraße 6 8010 Graz E-Mail: [email protected] Review Dr. Christian Kornschober Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene / Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten Abteilung Referenzzentralen und Referenzlabors Beethovenstraße 6 8010 Graz E-Mail: [email protected] oder [email protected] 139 Resistenzbericht Shigellen I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................141 Abstract .............................................................................................................................................................................141 Einleitung ..........................................................................................................................................................................141 Methodik ...........................................................................................................................................................................141 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................142 5.1 Antibiotikaresistenz .......................................................................................................................................................143 6 Diskussion .........................................................................................................................................................................147 7 Referenzen ........................................................................................................................................................................147 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Gemeldete Shigellose-Fälle in Österreich, 1990 - 2014............................................................................142 Saisonaler Verlauf der Shigellose, Österreich, 2014 .................................................................................143 Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure und Ciprofloxacin von 1999 bis 2014 bei ShigellaStämmen in Österreich ............................................................................................................................144 Resistenzen bei Shigellen 2014, Österreich.............................................................................................. 145 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Shigella sonnei-Lysotypen und -Biotypen, Österreich, 2014 ....................................................................143 Im Jahr 2014 isolierte Ciprofloxacin-resistente Shigella-Stämme ............................................................144 Im Jahr 2014 isolierte ESBL bildende Shigella-Stämme ............................................................................145 Resistenzphänotypen der im Jahr 2014 untersuchten Shigella–Isolate ...................................................146 Resistenzen von importierten Shigellen 2014 in Österreich ....................................................................146 A B K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S Amc Amp Amoxicillin + Clavulansäure Ampicillin Ak Atz C Cip Cm Cn Cro Ctx Amikacin Aztreonam Chloramphenicol Ciprofloxacin Cefamandol Gentamicin Ceftriaxon Cefotaxim F Fos Ipm K Kz Mez Nx Nitrofurantoin Fosfomycin Imipenem Kanamycin Cefazolin Mezlocillin Nalidixinsäure S Su Sxt Te Tm Streptomycin Sulfonamid Trimethoprim + Sulfonamid Tetracyclin Trimethoprim 140 Resistenzbericht Shigellen 1 Zusammenfassung Im Jahr 2014 wurden in Österreich insgesamt 75 Shigellose-Fälle an die zuständigen Gesundheitsbehörden gemeldet. Die Zahl der an der Referenzzentrale eingelangten Shigella-Erstisolate betrug 76. Die Inzidenz betrug 0,87 pro 100.000 EinwohnerInnen. Im Jahr 2013 wurde eine Inzidenz von 0,82 pro 100.000 EinwohnerInnen registriert. Die vorherrschende Spezies im Jahr 2014 war Shigella sonnei mit 76,3%. Es konnte nur ein Stamm identifiziert werden, welcher gegenüber allen getesteten antimikrobiellen Wirkstoffgruppen sensibel war. Bei 16 Isolaten konnte eine Resistenz gegenüber Ciprofloxacin nachgewiesen werden, bei insgesamt 22 Stämmen eine Nalidixinsäure-Resistenz. Weiters wurden 6 Shigella-Isolate als ESBL-Bildner identifiziert (7, 9%). 2 Abstract In Austria 75 cases of shigellosis were reported to the health authorities in 2014. In the same year, a total of 76 Shigella isolates were received by the National Reference Centre for Shigella. The incidence rate was 0.87 / 100,000; in 2013 an incidence of 0.82 / 100,000 inhabitants was registered. The predominant species was Shigella sonnei accounting for 76.3% of all isolates. Resistance testing revealed one strain sensitive against all substances tested. We detected resistance against ciprofloxacin in 16 strains and resistance to nalidixic acid in 22 isolates. 6 Shigella strains were ESBL positive (7. 9%). 3 Einleitung Aus dem gesamten Bundesgebiet werden Shigella–Isolate von diagnostischen Mikrobiologielabors an die Nationale Referenzzentrale gesandt. Die einlangenden Stämme werden einer komplexen Typisierung unterzogen. Diese beinhaltet routinemäßig folgende Methoden: Serotypisierung, Biochemotypisierung, Phagentypisierung von Shigella sonnei und Antibiotikaresistenzbestimmung. Bei Ausbruchsfällen wird zusätzlich eine molekulare Typisierungsmethode, die Pulsfeld-Gelelektrophorese (PFGE), durchgeführt. 4 Methodik Bei allen Isolaten erfolgt eine Antibiotika-Resistenztestung mittels Agar-Diffusionstest. Die Auswertung für das Jahr 2014 wurde nach den Vorgaben des European Commitee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST – Clinical Breakpoint Table Version 4.0 January 2014)* und des Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI – Performance Standards for Antmicrobial Suscepibility Testing, Twenty-fourth Informational Supplement; 1/2014)** / (CLSI – Performance Standards for Antmicrobial Suscepibility Testing, Twenty-first Informational Supplement; 1/2011)*** durchgeführt. Bei besonderen Fragestellungen bzw. unklaren Ergebnissen erfolgt zusätzlich eine MHK-Bestimmung mittels Epsilon-Test. Die Auswahl der Antibiotika erfolgt nach epidemiologischen Kriterien. Insgesamt werden 22 Antibiotika getestet – *Ampicillin (Amp), *Amoxicillin/Clavulansäure (Amc), ***Mezlocillin (Mez), *Aztreonam (Atm), *Imipenem (Ipm), *Chloramphenicol (C), **Streptomycin (S), **Sulphonamid (Su), **Tetracycline (Te), *Trimethoprim (Tm), *Trimethoprim/Sulfonamide (Sxt), *Ciprofloxacin (Cip), *Gentamicin (Cn), *Amikacin (Ak), **Kanamycin (K), **Nalidixinsäure (Nx), **Cefazolin (Kz), **Cefamandol (Cm), *Cefotaxim (Ctx), *Ceftriaxon (Cro), **Nitrofurantoin (F), **Fosfomycin (Fos). Die Ergebnisse der Resistenztestung werden in der Datenbank als sensibel, intermediär oder resistent erfasst. Am Befund für die einsendenden Laboratorien erscheint kein Antibiogramm, da das klinisch relevante Antibiogramm von den primären Diagnostiklaboratorien erstellt wird. 141 Resistenzbericht Shigellen 5 Ergebnisse Im Jahr 2014 wurden in Österreich 75 Fälle von Infektionen mit Shigellen gemeldet (laborbestätigte Erkrankungs- und Todesfälle, Stand EMS 07.07.2015). Basierend auf den vorliegenden Meldedaten ergibt sich hieraus eine Inzidenz von 0,87 pro 100.000 EinwohnerInnen (berechnet nach Statistik Austria / Bevölkerung im Jahresdurchschnitt 2014). Im Jahr 2013 wurde eine Inzidenz von 0,82 pro 100.000 EinwohnerInnen registriert. In Abbildung 1 wird die Anzahl der gemeldeten Shigellosen seit dem Jahr 1990 dargestellt. Abbildung 1: Gemeldete Shigellose-Fälle in Österreich, 1990 - 2014 An der Österreichischen Nationalen Referenzzentrale für Shigellen wurden im Jahr 2014 76 Shigella-Erstisolate bearbeitet. Diese stammten ausschließlich aus humanen Stühlen. Abbildung 2 zeigt die jahreszeitliche Verteilung der 2014 isolierten Shigellen. Den größten Anteil bildete S. sonnei (76,3%), gefolgt von S. flexneri (21,1%). Bei 2,6% der Einsendungen handelte es sich um S. boydii. S. dysenteriae wurde im Jahr 2014 nicht isoliert. 142 Resistenzbericht Shigellen Abbildung 2: Saisonaler Verlauf der Shigellose, Österreich, 2014 Der häufigste Lysotyp (LT) / Biotyp (BT) unter den S. sonnei-Stämmen im Jahr 2014 war LT 12 / BT gl (Tabelle 1). Tabelle 1: Lysotyp 12 24 65 75 30 nc nc (nc: not conform) 5.1 Shigella sonnei-Lysotypen und -Biotypen, Österreich, 2014 Biotyp Anzahl gl gl ab ab ab gl ab 26 3 2 2 1 23 1 Antibiotikaresistenz Die Ergebnisse der Antibiotikaresistenzprüfungen im Jahr 2014 zeigten folgendes Bild: 75 von 76 getesteten Shigellen waren gegenüber 1 oder mehr Antibiotika resistent. Ein Shigella-Isolat war gegenüber allen getesteten Substanzen sensibel. Bei 16 Isolaten (21,1%) konnte eine Resistenz gegenüber Ciprofloxacin (Cip) nachgewiesen werden (Tabelle 2). Die Nalidixinsäure (Nx)-Resistenz betrug 28,9% (siehe auch Abbildungen 3 und 4). 143 Resistenzbericht Shigellen Tabelle 2: Im Jahr 2014 isolierte Ciprofloxacin-resistente Shigella-Stämme Ciprofloxacin-Resistenz Anzahl Shigella flexneri: 6 AmpAmcCSTeTmCipNx 2 AmpAmcMezCSSuTeTmSxtCipNx 1 AmpAmcMezSTeTmCipNx 1 CSTeTmCipNx 1 SSuTeTmSxtCipNx 1 Shigella sonnei: 10 AmpMezAtmSTmSxtCipNxKzCmCtxCro 1 AmpTmCipNx 1 SSuTeTmSxtCipNx 7 STmSxtCipNx 1 Gesamt 16 In drei Fällen handelte es sich um aus Indien importierte Stämme. Für die übrigen Cip-resistenten Shigella-Stämme liegen keine Angaben über einen Auslandsaufenthalt vor. Abbildung 3 zeigt einen Vergleich von Daten bezüglich Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure und Ciprofloxacin in den letzten 16 Jahre in Österreich. Abbildung 3: Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure und Ciprofloxacin von 1999 bis 2014 bei Shigella-Stämmen in Österreich Abbildung 4 zeigt die Resistenzen der Shigella-Erstisolate gegenüber den getesteten Antibiotika im Jahr 2014. 144 Resistenzbericht Shigellen Abbildung 4: Resistenzen bei Shigellen 2014, Österreich Sechs Shigella-Isolate (7, 9%) wurden als ESBL (extended spectrum ß-lactamase)-Bildner identifiziert (Tabelle 3). Tabelle 3: Im Jahr 2014 isolierte ESBL bildende Shigella-Stämme ESBL-Bildner Anzahl Shigella flexneri: 1 AmpAmcMezAtmSSuTeTmSxtKzCmCtxCro 1 Shigella sonnei: 5 AmpMezAtmSTmSxtCipNxKzCmCtxCro 1 AmpMezAtmSSuTeTmSxtNxKzCmCtxCro 1 AmpAmcMezSTmSxtKzCmCtxCro 1 AmpAmcMezSSuTmSxtKzCmCtxCro 1 AmpAmcMezAtmSSuTmSxtKzCmCtxCro 1 Gesamt 6 In der nachstehenden Tabelle sind alle Resistenzphänotypen aufgelistet. Es konnte nur ein Shigella sonnei-Stamm identifiziert werden, welcher gegenüber allen getesteten antimikrobiellen Wirkstoffgruppen sensibel war. 145 Resistenzbericht Shigellen Tabelle 4: Resistenzphänotypen der im Jahr 2014 untersuchten Shigella–Isolate Antibiotika-Resistenzen Anzahl Shigella sonnei: AmcSSuTeTmSxt 1 AmpAmcCSSuTeTmSxt 1 AmpAmcCSTe 1 AmpAmcMezAtmSSuTmSxtKzCmCtxCro 1 AmpAmcMezSSuTmSxt 1 AmpAmcMezSSuTmSxtKzCmCtxCro 1 AmpAmcMezSTmSxtKzCmCtxCro 1 AmpAmcSSuTeTmSxt 2 AmpMezAtmSSuTeTmSxtNxKzCmCtxCro 1 AmpMezAtmSTmSxtCipNxKzCmCtxCro 1 AmpMezSuTmSxt 4 AmpTmCipNx 1 SSuTeTmSxt 16 SSuTeTmSxtCipNx 7 SSuTeTmSxtNx 3 STm 1 STmSxt 11 STmSxtCipNx 1 Su 1 TmNx 1 Shigella flexneri: AmpAmcCSTeTmCipNx 1 AmpAmcCSTeTm 1 CSTeTmCipNx 1 AmpAmcCSTe 2 AmpAmcMezSTeTmCipNx 1 AmpAmcMezCSSuTeTmSxtCipNx 1 AmpAmcCSSuTeTmSxt 1 AmpAmcCSTeTmCipNx 1 AmpAmcMezCSTe 2 SSuTeTmSxtCipNx 1 AmpAmcCSTe 2 AmpAmcMezAtmSSuTeTmSxtKzCmCtxCro 1 AmpAmcMezSSuTeTmSxt 1 Shigella boydii SSuTeTmSxt 1 SSuTeTmSxtNx 1 Shigella sonnei: sensibel 1 Von den 76 Erstisolaten wurde in sechs Fällen ein Zusammenhang mit einem Auslandaufenthalt registriert (Tab.5). Tabelle 5: Resistenzen von importierten Shigellen 2014 in Österreich Einschleppung aus Genus Spezies Resistenz Anzahl Costa Rica Shigella sonnei AmpSSuTeTmSxt 1 Tansania Shigella sonnei AmpSSuTeTmSxt 1 Indien Shigella sonnei SSuTeTmSxtCipNx 1 Indien Shigella flexneri CSTeTmCipNx 1 Indien Shigella sonnei SSuTeTmSxtCipNx 1 Türkei Shigella sonnei AmpMezAtmSSuTeTmSxtNxKzCmCtxCro 1 146 Resistenzbericht Shigellen 6 Diskussion Die Inzidenz der Shigellose in Österreich im Beobachtungszeitraum von 1990 bis 2014 unterliegt deutlichen Schwankungen. Dies geht mit dem Ausbruchsgeschehen im Laufe eines Jahres einher. Die Anzahl der gemeldeten Shigellosen beträgt im Jahr 2014 75. Die Inzidenz der Shigellose in Österreich im Jahr 2014 betrug 0,87 pro 100.000 EinwohnerInnen, im Jahr davor wurde aufgrund der gemeldeten Fälle eine Inzidenz von 0,82 registriert. Aufgrund der Basis der übermittelten Daten kann nicht bestimmt werden, inwieweit es sich bei den in Österreich erworbenen Shigellosen um autochtone Fälle oder um Sekundärinfektionen nach Kontakt mit im Ausland erkrankten Personen handelt. Im Jahr 2014 wurden von den insgesamt vier Shigella-Spezies drei nachgewiesen (S. sonnei, S. boydii und S. flexneri). Generell entspricht das Bild der Resistenzphänotypen der Shigellen in Österreich im Jahr 2014 dem der letzten Jahre. Sechs Shigella-Isolate wurde als ESBL-Bildner identifiziert [1]. Dabei handelt es sich um 5 S. sonnei-Stämme und 1 S. flexneri-Stamm (Tabelle 3). Bei Infektionen mit S. sonnei handelt es sich meist um selbstlimitierende, eher milde Erkrankungen, weshalb eine Antibiotikatherapie nicht zwingend ist. Für Erwachsene werden als Therapie der Wahl Chinolone wie z.B. Ciprofloxacin eingesetzt. Bei Resistenz gegenüber Co-Trimoxazol und Ampicillin ist für Kinder eine Therapie mit Cephalosporinen möglich. Aufgrund der Resistenzentwicklung bei Shigella sollte eine antimikrobielle Therapie nach Antibiogramm des getesteten Bakterienstammes erfolgen. 7 Referenzen [1] Kim S, Kim J, Kang Y, Park Y, Lee B. Occurrence of extended-spectrum beta-lactamases in members of the genus Shigella in the Republic of Korea. J Clin Microbiol. 2004 Nov;42(11):5264-9. Danksagung Die Nationale Referenzzentrale für Shigellen dankt allen einsendenden Laboratorien sowie den beteiligten Behörden und Ärzten/Ärztinnen für die gute Zusammenarbeit. 147 Resistenzbericht Yersinien Resistenzbericht Yersinien Daten aus dem Humanbereich Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Yersinien in Autorin Dr. Shiva Pekard-Amenitsch Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz Beethovenstr. 6 8010 Graz E-Mail: [email protected] Review Dr. Christian Kornschober Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz Zentrum für lebensmittelbedingte Infektionskrankheiten Beethovenstr. 6 8010 Graz E-Mail: [email protected] 148 Resistenzbericht Yersinien I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 6 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................150 Summary ...........................................................................................................................................................................150 Methoden .........................................................................................................................................................................150 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................150 Diskussion .........................................................................................................................................................................153 Referenzen ........................................................................................................................................................................153 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Verteilung der biochemischen Typisierung, humane Erstisolate, Österreich, 2014, Nationale Referenzzentrale für Yersinien .................................................................................................................151 Serovar- und Biovar-Verteilung der pathogenen Y. enterocolitica-Stämme, Österreich, 2014, Nationale Referenzzentrale für Yersinien ................................................................................................ 151 Vergleich der pro Bundesland an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien (NRZY) eingesandten pathogenen Yersinien-Isolate mit den in den einzelnen Bundesländern gemeldeten Yersiniose-Fällen (Inzidenzen/100.000), Österreich, 2014 .......................................................................152 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Anzahl der gegenüber einem Antibiotikum resistenten (r) oder vermindert-empfindlichen (i) pathogenen Yersinien-Isolate, aufgeschlüsselt nach Biovar und Servar, Österreich, 2014, Nationale Referenzzentrale für Yersinien ................................................................................................ 152 149 Resistenzbericht Yersinien 1 Zusammenfassung Im Jahr 2014 wurden 173 Erstisolate an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien eingesandt. Davon waren 160 Humanisolate, 13 stammten aus Lebensmittelproben. Von den 160 humanen Stämmen konnten 113 als pathogene und 47 als apathogene Isolate identifiziert werden. Bei den pathogenen Isolaten wurden 111 Stämme als Y. enterocolitica identifiziert, bei den restlichen zwei Fällen wurde Y. pseudotuberculosis nachgewiesen. Die Inzidenz der durch die Referenzzentrale kulturell bestätigten Fälle lag im Jahr 2014 bei 1,3 pro 100.000 EinwohnerInnen. Das Resistenzverhalten der pathogenen Yersinien zeigte keine Auffälligkeiten – 11 Y. enterocolitica-Isolate waren resistent gegenüber Amoxicillin / Clavulansäure. 2 Summary In 2014, the Austrian National Reference Centre for Yersinia examined 173 isolates of Yersinia spp., of which 160 were of human origin, and 13 from food samples. Of the 160 human isolates, 113 were pathogenic, 47 were nonpathogenic isolates. Among the pathogenic isolates 111 belonged to Yersinia enterocolitica and two strains to Y. pseudotuberculosis. In 2014, the incidence rate for cases confirmed by the National Reference Centre was 1.3 per 100 000 inhabitants. In vitro susceptibility testing revealed no abnormalities – 11 Y. enterocolitica isolates showed resistance to amoxicillin/clavulanic acid. 3 Methoden Seit 01.01.2011 befindet sich die Nationale Referenzzentrale für Yersinien (NRZY) am Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Die österreichischen mikrobiologischen Labore senden verdächtige Bakterienisolate zur biochemischen Identifizierung, Biotypisierung, Serotypisierung sowie zum Nachweis phänotypischer Pathogenitätsmerkmale (Autoagglutinationstest) an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien. In der Nationalen Referenzzentrale für Yersinien wird bei allen Isolaten eine Antibiotikaresistenzprüfung mittels Agardiffusions-Test durchgeführt. Das Resistenzverhalten gegenüber Ampicillin, Amoxicillin/Clavulansäure, Cefotaxim, Gentamicin, Ciprofloxacin und Co-Trimoxazol wird nach Vorgaben von EUCAST (The European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) und gegenüber Tetracyclin nach Vorgaben von CLSI (Clinical and Laboratory Standards Institute) bestimmt. 4 Ergebnisse Die Nationale Referenzzentrale für Yersinien untersuchte im Jahr 2014 160 Humanisolate. Davon konnten 113 als pathogene und 47 als apathogene Isolate identifiziert werden. Von den pathogenen Isolaten wurden 111 Stämme als Y. enterocolitica identifiziert, bei den restlichen zwei Fällen wurde Y. pseudotuberculosis nachgewiesen (Abb. 1). Abb. 1: Ergebnisse der biochemischen Typisierung humaner Erstisolate, Österreich, 2014, Nationale Referenzzentrale für Yersinien 150 Resistenzbericht Yersinien Abbildung 1: Verteilung der biochemischen Typisierung, humane Erstisolate, Österreich, 2014, Nationale Referenzzentrale für Yersinien Entsprechend der Sero- und Bio-Typisierung gehörte der überwiegende Teil der pathogenen Y. enterocolitica-Stämme dem Serovar O:3, Biovar 4 (99 Isolate; 89%) an. Daneben fanden sich noch 11 Isolate mit Serovar O:9, Biovar 2 (10%) und ein Isolat mit Serovar O:5,27 Biovar 2 (1%) (Abb. 2). Abbildung 2: Serovar- und Biovar-Verteilung der pathogenen Y. enterocolitica-Stämme, Österreich, 2014, Nationale Referenzzentrale für Yersinien Die Inzidenz der von der Referenzzentrale kulturell bestätigten Fälle lag im Jahr 2014 bei 1,3 pro 100.000 EinwohnerInnen, der den Gesundheitsbehörden gemeldeten Yersiniosen bei 1,2 pro 100.000 EinwohnerInnen. 151 Resistenzbericht Yersinien Abbildung 3 stellt die Inzidenz der eingesandten pathogenen Yersinien-Isolate und der gemeldeten Fällen pro Bundesland gegenüber. Abbildung 3: Vergleich der pro Bundesland an die Nationale Referenzzentrale für Yersinien (NRZY) eingesandten pathogenen Yersinien-Isolate mit den in den einzelnen Bundesländern gemeldeten YersinioseFällen (Inzidenzen/100.000), Österreich, 2014 Quellen: Daten des Epidemiologischen Meldesystems des Bundesministeriums für Gesundheit mit Stand vom 15.01.2015 und Datenbank der NRZY) Antibiotikaresistenz Die Nationale Referenzzentrale für Yersinien führt bei allen Isolaten eine Antibiotikaresistenzprüfung (Agardiffusion) nach Vorgaben der EUCAST bzw. CLSI mit folgenden Antibiotika durch: Ampicillin, Amoxicillin/Clavulansäure, Cefotaxim, Gentamicin, Ciprofloxacin, Tetracyclin und Co-Trimoxazol. Die zwei Y. pseudotuberculosis-Isolate waren empfindlich gegenüber allen getesteten Antibiotika. Bei allen pathogenen Yersinia enterocolitica-Isolaten war Ampicillin erwartungsgemäß unwirksam. 11 Isolate waren gegenüber einem Antibiotikum resistent. Das Resistenzverhalten ist in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1: Anzahl der gegenüber einem Antibiotikum resistenten (r) oder vermindert-empfindlichen (i) pathogenen Yersinien-Isolate, aufgeschlüsselt nach Biovar und Servar, Österreich, 2014, Nationale Referenzzentrale für Yersinien Serovar Biovar AMC CTX CN CIP TE SXT r r r r r r O:9 2 10 0 0 0 0 0 O:5,27 2 1 0 0 0 0 0 Amoxicillin/Clavulansäure (AMC), Cefotaxim (CTX), Gentamicin (CN), Ciprofloxacin (CIP), Tetracyclin (TE), CoTrimoxazol (SXT) 152 Resistenzbericht Yersinien 5 Diskussion In Österreich beträgt die Inzidenz der dem Bundesministerium für Gesundheit gemeldeten Yersiniosen 1,22 pro 100.000 EinwohnerInnen (2013: 1,82; 2012: 1,67; 2011: 1,69; 2010: 1,38) bzw. der an der Nationalen Referenzzentrale untersuchten pathogenen Yersinien-Isolate 1,3 pro 100.000 EinwohnerInnen (2013: 1,32; 2012: 1,42; 2011: 1,58; 2010: 1,02). Seit 2011 wird auch das Resistenzverhalten der Isolate gegenüber Amoxillin/Clavulansäure geprüft. Abgesehen von der intrinsischen Resistenz bei Y. enterocolitica-Isolaten gegenüber Ampicillin waren die Yersinien-Isolate meist voll empfindlich. 11 Isolate zeigten eine Resistenz gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure. Es gab keine multiresistenten Stämme (definiert als Resistenz gegenüber vier oder mehr Antibiotika). 6 Referenzen [1] Bundesanstalt für Statistik Österreich – Statistik Austria (Hrsg.). http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstand_und_veraenderung/bevoelkerung_im _jahresdurchschnitt/index.html [2] Clinical and Laboratory Standards Institute, January 2014, M100-S24, Performance Standards for Antimicrobial, Susceptibility Testing; Twenty-Fourth Informational Supplement Wayne, PA, USA [3] European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST), Breakpoint tables of interpretation of MICs and zone diameters http://www.eucast.org/fileadmin/src/media/PDFs/EUCAST_files/Breakpoint_tables/Breakpoint_table_v_4.0.xls [4] Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.). Daten des Epidemiologischen Meldesystems des Bundesministeriums für Gesundheit mit Stand vom 15.01.2015 Danksagung Die Nationale Referenzzentrale für Yersinien dankt allen einsendenden Laboratorien sowie den beteiligten Behörden und Ärzten/Ärztinnen für die gute Zusammenarbeit. 153 Resistenzbericht Tuberkulose Resistenzbericht Tuberkulose 2014 Daten aus dem Humanbereich Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose in Autor/Ansprechperson PD Dr. Daniela Schmid, MSc/PD Mag. Dr. Alexander Indra Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Wien Währingerstraße 25a 1090 Wien E-Mail: [email protected], [email protected] Review Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Spargelfeldstr. 191 1220 Wien 154 Resistenzbericht Tuberkulose I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 6 7 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................156 Summary ...........................................................................................................................................................................156 Einleitung ..........................................................................................................................................................................156 Methodik ...........................................................................................................................................................................156 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................157 Diskussion .........................................................................................................................................................................162 Referenzen ........................................................................................................................................................................163 A B B I L D U N G V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Altersstandardisierte, bundesländerspezifische Inzidenz und MDR/XDR-TB Fälle nach Wohnort, 2014 .........................................................................................................................................................159 Anteil der MDR/XDR-Fälle nach Zeitperiode zwischen Immigration und TB-Manifestation für 2011-2014 ................................................................................................................................................160 MDR/XDR-Tuberkulose in Österreich (jährliche Anzahl der Fälle) nach Staatsangehörigkeit (österreichisch und nicht-österreichisch), 1997-2014 ..............................................................................161 Die jährliche prozentuale Verteilung der Fälle von MDR/XDR-Tuberkulose mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit gemäß der Staatsangehörigkeit kategorisiert nach Länderassoziiertem Tuberkulose-Risiko, 2003-2014. ..........................................................................................162 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Definitionen der Resistenzformen von Mykobakterien ...........................................................................157 Merkmale der Patienten mit mehrfachresistenter Tuberkulose, 2014 ....................................................158 155 Resistenzbericht Tuberkulose 1 Zusammenfassung Im Jahr 2014 wurden an der Nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose 20 Fälle (alle mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit) von multiresistenter (MDR)-Tuberkulose (inklusive 2 Fällen von extrem-arzneimittel-resistenter (XDR)-Tuberkulose) bestätigt. 2 Summary In 2014, a total of 20 cases of MDR-tuberculosis (including 2 cases of XDR-tuberculosis) none of which were Austrian citizens, were confirmed at the national reference centre. 3 Einleitung Die mehrfachresistente (multiresistente) Tuberkulose und dabei besonders die extensiv-resistente Tuberkulose stellt ein relevantes Gesundheitsproblem mit einer großen Herausforderung für Kontrolle und Prävention dar. In den vergangenen fünf Jahren war ein Anstieg der Inzidenz der extensiv-resistenten Tuberkulose in der WHO-EuropaRegion zu verzeichnen [1,2]. 4 Methodik Zur Analyse der MTC-Resistenz gegenüber Antituberkulotika wurde der Datensatz des EMS zum Stichtag 29.06.2015 herangezogen. Die Bestimmung der kritischen Konzentrationen (Resistenztestung) des Mycobacterium tuberculosis-Komplexes gegenüber den First-Line Drugs Isoniazid (0,1 und 0,4 µg/ml), Rifampicin (1,0 µg/ml), Ethambutol (5,0 µg/ml), Streptomycin (1,0 µg/ml) und Pyrazinamid (100,0 µg/ml) wird in einem Flüssigmedium entsprechend den Herstellerangaben durchgeführt. Zusätzlich erfolgt eine molekularbiologische Testung zur Bestimmung der am häufigsten mit Resistenzen assoziierten Mutationen. Die Testung auf Second-Line Drugs (Amikacin, Kanamycin, Capreomycin, Ofloxacin, Moxifloxacin, Ethionamid, Linezolid, Rifabutin) erfolgt entsprechend der von Rüsch-Gerdes et al. [3], Springer et al. [4] und Cambau et al. [5] publizierten Methode in einem Flüssigmedium. Die Testung auf Cycloserin und Paraaminosalicylsäure wurde mittels der Proportionsmethode [6] auf Löwenstein-Jensen-Medium im Supranationalen-Referenzlabor (SRL) der WHO in Borstel durchgeführt. Die Einschätzung von Langzeit-Trends der TBInzidenz (1997-2014) wurde mittels Regressionsanalyse-Modellen durchgeführt. 156 Resistenzbericht Tuberkulose Tabelle 1: Definitionen der Resistenzformen von Mykobakterien Resistenzformen der tuberkulösen Mykobakterien gegenüber Antituberkulotika [7] Monoresistenz Resistenz gegenüber ausschließlich einem der fünf Standardmedikamente zur Behandlung der Tuberkulose (Isoniazid, Rifampizin, Pyrazinamid, Ethambutol, Streptomycin). Multiresistenz im engeren Sinn (MDR) Gleichzeitige Resistenz gegenüber Isoniazid und Rifampizin sowie ggf. gegenüber weiteren Antituberkulotika der ersten Wahl. Polyresistenz Resistenz gegenüber mindestens zwei Antituberkulotika der ersten Wahl, aber gegenüber anderen als Isoniazid mit Rifampizin. Extreme Resistenz (XDR) MDR mit zusätzlichen Resistenzen gegenüber mindestens einem der Fluorchinolone und einem der drei injizierbaren ZweitrangAntituberkulotika Amikacin, Kanamycin und Capreomycin. Multiresistenz (MDR/XDR) Inkludiert MDR im engeren Sinn und XDR 5 Ergebnisse Angaben zur Erregerresistenz gegenüber Antituberkulotika (Isoniazid, Rifampizin, Pyrazinamid, Ethambutol, Streptomycin) waren für 417 (97%) der im Jahr 2014 430 kulturell bestätigten TB-Fälle vorhanden. Bei 10,3% (43/417) der kulturbestätigten Fälle konnte eine Erreger-Resistenz gegenüber einem der fünf Erstrang-Antituberkulotika (Isoniazid, Rifampizin, Pyrazinamid, Ethambutol, Streptomycin) (Monoresistenz) und bei 1,9% (8/417) der kulturbestätigten Fälle eine Resistenz gegenüber mindestens zwei Erstrang-Antituberkulotika außer der gleichzeitigen Präsenz einer Resistenz gegenüber Isoniazid und Rifampizin (Polyresistenz) festgestellt werden. 20 Fälle einer multiresistenten Tuberkulose (MDR/XDR-TB) (4,8% von 417 kulturbestätigten Fällen) wurden an der Nationalen Referenzzentrale bestätigt. Von diesen 20 Fällen einer MDR/XDR-TB erfüllten 2 die Definition einer extensiv-resistenten (XDR)-TB (0,5% von 417 kulturbestätigten Fällen). Keiner der 20 MDR/XDR-Fälle trat bei Personen mit österreichischer Staatsangehörigkeit auf. Von den 20 Fällen einer MDR/XDR-TB bei Personen mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit traten 10 Fälle bei Personen aus der Russischen Föderation (inklusive 2 XDR-TBFällen) auf (Tabelle 3). 157 Resistenzbericht Tuberkulose Tabelle 2: Merkmale der Patienten mit mehrfachresistenter Tuberkulose, 2014 MDR (inklusive XDR) N=20 Geschlecht w : m MDR (exklusive XDR) N1=18 n XDR N2=2 n 7:11 1:1 Staatsangehörigkeit Österreich 0 0 0 Europa >20/100.000 13 11 2 Aserbaidschan* 1 1 0 Litauen* 1 1 0 Russische Föderation* 10 8 2 Ukraine* 1 1 0 Europa <20/100.000 1 1 0 Slowakei 1 1 0 Nicht-Europa 6 6 0 Kongo, Dem. Rep.* 1 1 0 Marokko 2 2 0 Somalia* 3 3 0 Wien 6 6 0 Baden (NÖ) 4 3 1 Graz Umgebung (ST) 1 1 0 Innsbruck Stadt (T) 1 1 0 Klagenfurt Stadt (K) 1 1 0 Leoben (ST) 1 1 0 Lilienfeld (NÖ) 1 0 1 Linz Stadt (OÖ) 1 1 0 Mödling (NÖ) 1 1 0 Murtal (ST) 1 1 0 Wels Stadt (OÖ) 2 2 0 Wohnort (BL) Abbildung 2 illustriert die altersstandardisierte, regionale Verteilung der Fälle von mehrfachresistenter Tuberkulose nach Bezirksverwaltungsbehörde des Wohnortes. Die Fälle von MDR/XDR-Tuberkulose traten vorwiegend in den Bundesländern Wien und Niederösterreich auf (n=12); jeweils 3 Fälle in der Steiermark und Oberösterreich und jeweils 1 Fall in Kärnten und Tirol (Zuordnung des Bundeslandes erfolgt nach dem Wohnort zum Zeitpunkt der Erkrankung). Der Altersgipfel der MDR/XDR-Tuberkulose lag bei den 25-34-Jährigen entsprechend der Altersverteilung der Tuberkulose bei Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit. Abbildung 2 illustriert die altersstandardisierte, regionale Verteilung der Fälle von mehrfachresistenter Tuberkulose nach Bezirksverwaltungsbehörde des Wohnortes. Die Fälle von MDR/XDR-Tuberkulose traten vorwiegend in den Bundesländern Wien und Niederösterreich auf (n=13), 2 Fälle in der Steiermark und 1 Fall in Salzburg (Zuordnung des Bundeslandes erfolgt nach dem Wohnort zum Zeitpunkt der Erkrankung). 158 Resistenzbericht Tuberkulose Abbildung 1: Altersstandardisierte, bundesländerspezifische Inzidenz und MDR/XDR-TB Fälle nach Wohnort, 2014 Abbildung 2 illustriert die Zeitperiode zwischen Immigration und TB-Manifestation der MDR/XDR Fälle unter Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit, die zwischen 2011 und 2014 gemeldet wurden. Über 70% der Fälle werden innerhalb zwei Jahren nach Immigration manifest. 159 Resistenzbericht Tuberkulose Abbildung 2: Anteil der MDR/XDR-Fälle nach Zeitperiode zwischen Immigration und TB-Manifestation für 2011-2014 Abbildung 3 stellt die jährliche Anzahl von MDR/XDR Tuberkulose-Fällen bei Personen mit österreichischer Staatsangehörigkeit und Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit von 1997 bis 2014 dar. Bei Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit (grüner Balken) trat nach einer gleichbleibenden Inzidenz der MDR (im engeren Sinn)-Tuberkulose zwischen 1997 und 2002 mit einem 6-Jahres-Durchschnitt von 0,27 pro 100.000 EinwohnerInnen ein deutlicher Anstieg von 3 Fällen im Jahr 2002 auf 18 Fälle im Jahr 2004 (Inzidenz: 2,4 pro 100.000 EinwohnerInnen) auf. Von 2004 bis 2007 halbierte sich die Fallzahl (Inzidenz: 1,12 pro 100.000 EinwohnerInnen). Zwischen 2009 und 2014 wurden große Schwankungen beobachtet. In den Jahren 2009, 2010, 2011 und 2012 wurden 21, 15, 14 und 17 Fälle von MDR (im engeren Sinn)-Tuberkulose, ein Rückgang auf 11 Fälle im Jahr 2013 und ein Anstieg auf 20 Fälle im Jahr 2014 registriert. Bei Personen mit österreichischer Staatsangehörigkeit (gelber Balken) schwankte die Anzahl der Fälle von MDRTuberkulose (keine XDR-TB) in den Jahren 1997-2014 zwischen 0 und 2 Fällen. Die Anzahl der XDR-TB-Fälle (dunkelgrüner Balken), die bis dato ausschließlich bei Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit auftraten, sank nach dem erstmaligen Auftreten im Jahr 2008 mit 4 Fällen auf 2 Fälle im Jahr 2009 und auf einen Fall im Jahr 2010, stieg auf 6 Fälle im Jahr 2011 und auf 10 Fälle im Jahr 2012 an und sank neuerlich in den Jahren 2013 und 2014 auf 3 und dann 2 Fälle. 160 Resistenzbericht Tuberkulose Abbildung 3: MDR/XDR-Tuberkulose in Österreich (jährliche Anzahl der Fälle) nach Staatsangehörigkeit (österreichisch und nicht-österreichisch), 1997-2014 Im Zeitraum von 1997 bis 2013 wurden die höchsten Inzidenzen von MDR/XDR-Tuberkulose in der österreichischen Bevölkerung mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit im Jahr 2004, 2009 und 2012 mit 2,36 pro 100.000 EinwohnerInnen, 2,61 pro 100.000 EinwohnerInnen und 2,85 pro 100.000 EinwohnerInnen registriert. Nach einem Rückgang auf 1,76 pro 100.000 EinwohnerInnen im Jahr 2010 stieg die Inzidenz der MDR/XDR-TB in dieser Bevölkerungsgruppe auf 2,11 pro 100.000 EinwohnerInnen im Jahr 2011 und auf 2,85 pro 100.000 EinwohnerInnen im Jahr 2012 an. Die jährliche MDR (im engeren Sinn)-TB Inzidenz in der österreichischen Bevölkerung mit österreichischer Staatsangehörigkeit war in den Jahren 1997-2014 durchgehend niedrig mit Schwankung zwischen 00,3 pro 100.000 EinwohnerInnen. Abbildung 4 stellt die jährliche prozentuale Verteilung der Fälle von MDR/XDR Tuberkulose mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit gemäß deren Staatsangehörigkeit kategorisiert nach Länder-assoziiertem Tuberkulose-Risiko von 2003 bis 2014 dar. Die MDR/XDR-Tuberkulose bei Personen mit Staatsangehörigkeit von Hoch-Inzidenzländern innerhalb Europas nahm in den Jahren 2003 bis 2014 durchgehend den höchsten Anteil ein (zwischen 70% und 100% Anteil aller MDR-Fälle). Personen mit MDR/XDR-Tuberkulose aus Niedrig-Inzidenzländern innerhalb Europas nahmen den geringsten Anteil ein (zwischen 0 und 10%). Der Anteil von Personen mit MDR/XDR-Tuberkulose aus nichteuropäischen Staaten (alle Hoch-Inzidenzländer) lag zwischen 0 und 40%. Bei den Hoch-Inzidenzländern innerhalb Europas war die Russische Föderation und unter den nicht-europäischen Ländern Somalia führend. 161 Resistenzbericht Tuberkulose Abbildung 4: 6 Die jährliche prozentuale Verteilung der Fälle von MDR/XDR-Tuberkulose mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit gemäß der Staatsangehörigkeit kategorisiert nach Länderassoziiertem Tuberkulose-Risiko, 2003-2014. Europa <20/100.000: Serbien, Slowakei, Spanien Europa >20/100.000: Armenien, Aserbaidschan, Bosnien & Herzegowina, Georgien, Litauen, Moldawien, Polen, Rumänien, Russische Föderation, Türkei, Ukraine Nicht Europa (alle >50/100.000): China, Dominikanische Republik, Indien, Mongolei, Marokko, Peru, Philippinen, Somalia, Vietnam, Kongo Demokr. Republik Diskussion Wie in den meisten westeuropäischen Ländern setzte sich auch in Österreich der rückläufige Trend der Inzidenz der Tuberkulose im Jahr 2014 fort [1]. Die Inzidenz der Tuberkulose in der österreichischen Bevölkerung mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit ist seit 2008 tendenziell rückläufig. Die MDR/XDR-Tuberkulose ist vornehmlich in der österreichischen Bevölkerung mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit zu beobachten. Alle seit 2008 in Österreich registrierten 28 Fälle von XDR-Tuberkulose traten in dieser Bevölkerungsgruppe auf. Die Tuberkulose mit für 2012 weltweit geschätzten 8,6 Millionen Erkrankungsfällen und 1,3 Millionen Todesfällen stellt nach wie vor eine bedeutende Belastung für das öffentliche Gesundheitswesen dar [7]. Die adäquate Therapie und eine epidemiologische Abklärung jeden Falles [2,8,9] ist für Prävention und Kontrolle der Tuberkuloseverbreitung unerlässlich. Bei MDR- und XDR-Tuberkulose, die als spezielle Form der MDR-Tuberkulose definiert ist, sind herkömmliche Therapiestrategien mit kurzem Krankenhausaufenthalt und anschließend ambulanter Therapie nicht wirksam. Selbst bei optimaler Therapie liegt die Heilungsrate der von XDR-Tuberkulose Betroffenen nur bei 50 bis 60% [10–12]. Die Ausbreitung der MDR/XDR-Tuberkulose stellt das europäische Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) begegnet dieser Entwicklung seit 2008 mit einem europaweiten Aktionsplan [13,14]. 162 Resistenzbericht Tuberkulose 7 Referenzen [1] (2012) European Centre for Disease Prevention and Control/WHO Regional Office for Europe. Tuberculosis surveillance and monitoring in Europe 2012. [Internet]. European Centre for Disease Prevention and Control, Stockholm. [2] (2011) Guidelines for the programmatic management of drug-resistant tuberculosis – 2011 update [Internet]. World Health Organization, Geneva. [3] Rüsch-Gerdes, S., Pfyffer, G.E., Casal, M., Chadwick, M. und Siddiqi, S. (2006) Multicenter laboratory validation of the BACTEC MGIT 960 technique for testing susceptibilities of Mycobacterium tuberculosis to classical second-line drugs and newer antimicrobials. Journal of Clinical Microbiology, 44, 688–92. http://dx.doi.org/10.1128/JCM.44.3.688-692.2006 [4] Springer, B., Lucke, K., Calligaris-Maibach, R., Ritter, C. und Böttger, E.C. (2009) Quantitative drug susceptibility testing of Mycobacterium tuberculosis by use of MGIT 960 and EpiCenter instrumentation. Journal of Clinical Microbiology, 47, 1773–80. http://dx.doi.org/10.1128/JCM.02501-08 [5] Cambau, E., Viveiros, M., Machado, D., Raskine, L., Ritter, C., Tortoli, E. u. a. (2015) Revisiting susceptibility testing in MDR-TB by a standardized quantitative phenotypic assessment in a European multicentre study. The Journal of Antimicrobial Chemotherapy, 70, 686–96. http://dx.doi.org/10.1093/jac/dku438 [6] Canetti, G., Froman, S., Grosset, J., Hauduroy, P., Langerova, M., Mahler, H.T. u. a. (1963) MYCOBACTERIA: LABORATORY METHODS FOR TESTING DRUG SENSITIVITY AND RESISTANCE. Bulletin of the World Health Organization, 29, 565–78. [7] WHO | Tuberculosis [Internet]. WHO. [8] Schmid, D., Fretz, R., Kuo, H.-W., Rumetshofer, R., Meusburger, S., Magnet, E. u. a. (2008) An outbreak of multidrug-resistant tuberculosis among refugees in Austria, 2005-2006. The International Journal of Tuberculosis and Lung Disease: The Official Journal of the International Union Against Tuberculosis and Lung Disease, 12, 1190–5. [9] Indra, A., Rowhani, M., Rumetshofer, R., Robl, B., Konrad, M., Meidlinger, L. u. a. (2008) Extensively drugresistant tuberculosis - first report of a case in Austria, May 2008. Euro Surveillance: Bulletin Européen Sur Les Maladies Transmissibles = European Communicable Disease Bulletin, 13. [10] (2008) Anti-tuberculosis drug resistance in the world. Report no. 4 [Internet]. The World Health Organization/International Union Against Tuberculosis and Lung Disease, Geneva. S. 153. Report No.: WHO/HTM/TB/2008.394. [11] Migliori, G.B., Ortmann, J., Girardi, E., Besozzi, G., Lange, C., Cirillo, D.M. u. a. (2007) Extensively drugresistant tuberculosis, Italy and Germany. Emerging Infectious Diseases, 13, 780–2. http://dx.doi.org/10.3201/eid1305.070200 [12] Hauer, B. (2011) Aktiv gegen Tuberkulose – Strategien im Licht neuer Entwicklungen. Epidemiologisches Bulletin, 81–2. [13] (2008) Framework Action Plan to fight tuberculosis in the European Union [Internet]. European Centre for Disease Prevention and Control, Stockholm. [14] (2010) Progressing towards TB elimination [Internet]. European Centre for Disease Prevention and Control, Stockholm. 163 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae Daten aus dem Humanbereich Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Gonokokken Autor/Autorin in 1 PD Dr. Daniela Schmid, MSc 1 Alexander Spina, MPH in 1 Dr. Steliana Huhulescu in 2 Dr. Marianne Emri-Gasperlmair 2 Univ. Prof. Dr. Michael Binder 1 Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Wien Währingerstraße 25a 1090 Wien E-Mail: [email protected] 2 Magistratsabteilung 15- Gesundheitsdienst der Stadt Wien Thomas Klestil Platz 7 1030 Wien E-Mail: [email protected] Reviewer/Reviewerin a in in Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz Fadingerstr. 1 4020 Linz E-Mail: [email protected] www.referenzzentrum.at 164 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................166 Abstract .............................................................................................................................................................................166 Einleitung ..........................................................................................................................................................................166 Methodik ...........................................................................................................................................................................167 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................167 5.1 Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung von Neisseria gonorrhoeae ..........................................................................167 5.2 Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung mittels E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest im Vergleich .....................171 6 Diskussion .........................................................................................................................................................................172 7 Referenzen ........................................................................................................................................................................172 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: MHK-Werte von Ceftriaxon bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.125, R>0.125 ....................................................................................................................................168 MHK-Werte von Cefixim bei 75 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.125, R>0.125 ....................................................................................................................................168 MHK-Werte von Azithromycin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHKGrenzwerte: S<=0.25, I=0.5, R>0.5 ...........................................................................................................169 MHK-Werte von Ciprofloxacin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHKGrenzwerte: S<=0.03mg/L, I=0.06mg/L, R>0.06mg/L ..............................................................................169 MHK-Werte von Benzylpenicillin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHKGrenzwerte: S<=0.064mg/L, I=0.125-1,0mg/L, R>0.064mg/L ..................................................................170 MHK-Werte von Tetracyclin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.5, I=1.0, R>1.0 ..................................................................................................................................170 Ergebnisvergleich der antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung mit Blättchen-Agardiffusionstest (A) und E-Test (E) für Ceftriaxon, Cefixim, Azithromycin, Ciprofloxacin, Tetracyclin und Benzylpenicillin (N=83; Anteil der resistent getesteten Isolate in %) .......................................................172 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: MHK-Grenzwerte gemäß EUCAST ............................................................................................................167 Ergebnisse der antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung (AME) von Neisseria gonorrhoeaeIsolaten mittels Epsilon-Test (N=106) ......................................................................................................167 Anzahl der getesteten Neisseria gonorrhoeae-Isolate nach MHK-Werten für Cefixim, Ceftriaxon, Azithromycin, Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Spectinomycin und Tetracyclin (N=106) ..........................171 Anzahl der Isolate getestet mit E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest (A), N=83 ................................ 171 165 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae 1 Zusammenfassung Die Zunahme von Neisseriea gonorrhoeae (NG) mit reduzierter antimikrobieller Empfindlichkeit stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Kontrolle der Gonorrhoe in Europa dar. Im Rahmen eines Projektes zur Qualitätssicherung am STDAmbulatorium Wien wurde im Jahr 2013 das Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene (IMED, Wien), AGES mit der Validierung der am STD-Ambulatorium durchgeführten antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung von Neisseria gonorrhoeae bei SexarbeiterInnen beauftragt. Bei allen 106 Isolaten wurde an der Abteilung für Bakteriologie, IMED Wien, die antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung mittels Epsilon-Test durchgeführt. Alle 106 getesteten Isolate waren Cefixim-sensibel. Ceftriaxon-Resistenz wurde bei einem der 106 Isolate (1%) festgestellt. 67% der Isolate (71/106) waren gegenüber Ciprofloxacin resistent, 32% (34/106) gegenüber Benzylpenicillin, 8% (9/106) gegenüber Azithromycin und 60% (64/106) gegenüber Tetracyclin. Die Häufigkeit der Resistenz gegenüber Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Azithromycin und Tetracyclin bei aus klinischen Proben von Klienten der STI-Ambulanz Wien zwischen März 2014 und August 2015 isolierten Neisseria gonorrhoeae entsprach dem europäischen Trend. Erfreulicherweise wurde keine Cefixim-Resistenz festgestellt und nur ein Isolat mit Ceftriaxon-Resistenz isoliert. 2 Abstract Increasing spread of antibiotic resistant Neisseria gonorrhoeae poses a serious threat to the control of Gonorrhoeae. In 2013 AGES was commissioned in a collaborative project between AGES and the STD-Clinic of Vienna for quality assurance study to validate Neisseria gonorrhoeae testing including antimicrobial susceptibility testing among sex workers. Antimicrobial susceptibility testing was carried out among 106 isolates obtained. All isolates showed sensitivity to Cefixim and one of the 106 (1%) was Ceftriaxon resistant. Isolates identified as resistant using E-tests included 67% (71/106) of isolates to Ciprofloxacin, 32% (34/106) to Benzylpenicillin and 8% (9/106) to Azithromycin. The frequency of resistance to Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Azithromycin and Tetracycline among Neisseria gonorrhoeae, isolated from clinical samples of clients of the STI-clinic of Vienna between March 2014 and August 2015 was comparable to the European Trent. Fortunately all isolates were Cefixim sensitive and one was ceftriaxone resistant. 3 Einleitung Die Zunahme von NG mit reduzierter antimikrobieller Empfindlichkeit stellt bereits eine ernsthafte Bedrohung für die Kontrolle der Gonorrhoe dar. Gemäß dem rezenten Bericht des Europäischen Gonokokken antimikrobiellen Surveillance-Programms (European Gonococcal Antimicrobial Surveillance Programme, Euro-GASP), 2013 [1] wurde bei 1.055 (52,9%) der getesteten Isolate Resistenz gegenüber Ciprofloxacin festgestellt, bei 231 (12,9%) Isolaten Resistenz gegenüber Penicillin und bei 108 (5,4%) Isolaten eine Resistenz gegenüber Azithromycin. Außerdem lässt sich auch eine Zunahme der Resistenz gegenüber der derzeit zur Therapie empfohlenen 3.-GenerationsCephalosporinen Cefixim und Ceftriaxon beobachten (z.B. Cefixim 2012 vs. 2013: 3,9% vs. 4.7%) [1]. Die Überwachung der Antibiotika-Empfindlichkeit von NG ist für ein effizientes Patienten-Management und eine rechtzeitige Feststellung von neuen Resistenzentwicklungen unerlässlich [1-4]. Im Rahmen eines Projektes zur Qualitätssicherung am STD-Ambulatorium Wien wurde im Jahr 2013 das Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene/AGES mit der Validierung der am STD-Ambulatorium mittels BlättchenAgardiffusionstest durchgeführten antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung von Neisseria gonorrhoeae beauftragt. 166 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae 4 Methodik Die auf antimikrobielle Empfindlichkeit geprüften Neisseria gonorrhoeae-Isolate stammen aus kulturellen Untersuchungen von endozervikalen, rektalen, urethralen und pharyngealen Sekreten, welche im Rahmen von Gesunden- oder diagnostischen Untersuchungen von SexarbeiterInnen am STD-Ambulatorium Wien (i.e. Klienten des STD-Ambulatoriums) gewonnen wurden. Die Kultivierung am STD-Ambulatorium erfolgte auf nicht-selektivem PVX Chocolat Poly Vitex Agar (Chocolate agar + PolyViteX (PVX) unter Inkubation bei 36°C und 5%CO2 für 18 bis 24 Stunden. Die Prüfung der antimikrobiellen Empfindlichkeit gegenüber Ceftriaxon, Cefixim, Azithromycin, Ciprofloxacin, Tetracyclin und Benzylpenicillin wurde am STD-Ambulatorium mittels Blättchen-Agardiffusionstest durchgeführt. Diese Testergebnisse wurden mittels Epsilon-Test (E-Test) unter Anwendung der MHK-Grenzwerte für die Empfindlichkeitskategorisierung (resistent, intermediär, sensibel) gemäß den EUCAST-Vorgaben (Tabelle 1) am Institut in für klinische Mikrobiologie und Hygiene, AGES, Abteilung Bakteriologie unter der Leitung von Fr. Dr. Steliana Huhulescu validiert. Der Transport der Gonokokken-Isolate erfolgte im Transportmedium AMIES (Copan Diagnostic, Brescia, Italy). Die Testagarplatte Chocolate Agar with Vitox wurde mit der Inokulationslösung (Mc Farland 0.5, hergestellt in steriler 0.9% NaCl) beimpft, der E-Teststreifen von bioMerieux aufgebracht und nach Inkubation bei 36°C und 5%CO2 für 18 bis 24 Stunden wurden die MHK-Werte abgelesen. Tabelle 1: Antibiotikum Cefixim Ceftriaxon Azithromycin Ciprofloxacin Benzylpenicillin Spectinomycin Tetracyclin 5 MHK-Grenzwerte gemäß EUCAST Sensibel MHK mg/l <= 0.125 <= 0.125 <= 0.25 <= 0.03 <= 0.06 <= 64.0 <= 0.5 Intermediär MHK mg/l na na 0.5 0.06 0.125 – 1.0 na 1.0 Resistent MHK mg/l > 0.125 > 0.125 > 0.5 > 0.06 > 1.0 > 64.0 > 1.0 Ergebnisse Die Ergebnisse umfassen erstens die mittels E-Test bestimmte antimikrobielle Empfindlichkeit von Neisseria gonorrhoeae-Isolaten, die von Klienten des STD-Ambulatoriums Wien 2014/2015 gewonnen wurden. Zweitens werden die Resultate der antimikrobiellen Empfindlichlichkeits-Prüfung mittels E-Test und PlättchenAgardiffusionstest (A-Test) im Vergleich dargestellt. 5.1 Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung von Neisseria gonorrhoeae Tabelle 2: Antibiotika Ergebnisse der antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung (AME) von Neisseria gonorrhoeae-Isolaten mittels Epsilon-Test (N=106) Cefixim Ceftriaxon Isolate von Neisseria gonorrhoeae N=106 n/% Azithromycin Ciprofloxacin Benzylpenicillin Spectinomycin Tetracyclin AME-Kategorie Sensibel 106 100% 105 99% 79 75% 34 32% 21 20% 106 100% 25 24% Intermediär 0 0% 0 0% 18 17% 1 1% 51 48% 0 0% 13 12% Resistent 0 0% 1 1% 9 8% 71 67% 34 32% 0 0% 64 60% Ceftriaxon und Cefixim Bei einem der 106 Isolate (1%) wurde Resistenz gegenüber Ceftriaxon (MHK: 0,25 mg/L) festgestellt; 3 Isolate (3%) mit einer MHK von 0,064 zeigten eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber Ceftriaxon (Tabelle 2, Abbildung 1). Alle 106 getesteten Isolate waren sensibel gegenüber Cefixim (Tabelle 2, Abbildung 2). 167 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae Abbildung 1: MHK-Werte von Ceftriaxon bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.125, R>0.125 Abbildung 2: MHK-Werte von Cefixim bei 75 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.125, R>0.125 Azithromycin, Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Spectinomycin und Tetracyclin 9 (9%) der untersuchten Isolate waren gegenüber Azithromycin resistent, davon 6 mit einer MHK von 1,0 mg/L und 3 Isolate mit einer MHK von => 2 mg/L. Bei 71 Isolaten (67%) wurde eine Resistenz gegenüber Ciprofloxacin festgestellt (Tabelle 2, 3 und Abbildungen 5, 6). 21 der 106 Isolate (20%) waren gegenüber Benzylpenicillin sensibel und alle 106 Isolate gegenüber Spectinomycin. Bei 64 Isolaten (60%) wurde Resistenz gegenüber Tetracyclin festgestellt (Tabelle 2, 3 und Abbildungen 5, 6). 168 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae Abbildung 3: MHK-Werte von Azithromycin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.25, I=0.5, R>0.5 Abbildung 4: MHK-Werte von Ciprofloxacin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.03mg/L, I=0.06mg/L, R>0.06mg/L 169 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae Abbildung 5: MHK-Werte von Benzylpenicillin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.064mg/L, I=0.125-1,0mg/L, R>0.064mg/L Abbildung 6: MHK-Werte von Tetracyclin bei 106 Neisseria gonorrhoeae-Isolaten; EUCAST MHK-Grenzwerte: S<=0.5, I=1.0, R>1.0 170 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae Tabelle 3: Anzahl der getesteten Neisseria gonorrhoeae-Isolate nach MHK-Werten für Cefixim, Ceftriaxon, Azithromycin, Ciprofloxacin, Benzylpenicillin, Spectinomycin und Tetracyclin (N=106) Antibiotikum Isolate nach MHK-Wert (MHK mg/l) n Cefixim Sensibel : <= 0,125 <=0,016 0,032 0,064 0,125 Intermediär: / na na 81 19 3 3 - 0,125 Intermediär: / na na Ceftriaxon <=0,002 0,004 0,008 Sensibel: <= 0,125 0.016 0,032 26 26 25 12 Azithromycin 13 0,064 3 0 <=0,002 <= 0,016 0,032 0,064 0,125 0,25 0 2 10 31 36 18 Sensibel: <= 0,032 0,016 0,008 18 4 Benzylpenicillin <=0,002 0,004 0,008 Sensibel: <= 0,064 0,016 0 2 4 11 Spectinomycin <=2 4 Sensibel: <= 64,0 8 2 12 45 Tetracyclin 0,032 1 1 0,032 0,064 1 3 15 6 0 Resistent: > 0,5 1,0 >=2 3 Resistent: > 0,064 0,125 >=0,25 2 Intermediär: 0,125-1,0 0,125 0,25 0,5 16 32 64 39 8 0 - 69 Resistent: > 1.0 1,5 >=2 1.0 21 Intermediär: / na - Sensibel: <= 0,5 5.2 Resistent: > 0,125 0,25 >=0,5 6 Intermediär: 0,064 0,064 0 0 1 Intermediär: 0,5 0,5 0,004 11 0 - Sensibel: <= 0,25 Ciprofloxacin Resistent: > 0,125 0,25 >=0,5 9 0 34 Resistent: > 64,0 128 >= 256 0 <= 0,016 0,032 0,064 0,125 0,5 Intermediär: 1,0 1,0 1 0 0 10 14 13 0 Resistent: > 1,0 2 >=4 15 49 Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfung mittels E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest im Vergleich Bei 83 Isolaten war zusätzlich die antimikrobielle Empfindlichkeit gegenüber Ceftriaxon, Cefixim, Azithromycin, Ciprofloxacin, Tetracyclin und Benzylpenicillin mittels Plättchen-Agardiffusionstest bestimmt worden. Tabelle 4 und Abbildung 7 illustrieren die Resultate von E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest im Vergleich. Tabelle 4: Anzahl der Isolate getestet mit E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest (A), N=83 Isolate getestet mit E-Test und Plättchen-Agardiffusionstest N=83 Ceftriaxon Azithromycin Ciprofloxacin Benzylpenicillin Cefixim n AME-Test Sensibel n E A n E A n E A Tetracyclin n E A n E A E A 83 83 82 83 59 83 17 5 8 0 11 0 Intermediär - - - - 17 - 1 9 36 25 6 0 Resistent - - 1 - 7 - 65 69 39 58 66 83 171 Resistenzbericht Neisseria gonorrhoeae Abbildung 7: Ergebnisvergleich der antimikrobiellen Empfindlichkeitsprüfung mit BlättchenAgardiffusionstest (A) und E-Test (E) für Ceftriaxon, Cefixim, Azithromycin, Ciprofloxacin, Tetracyclin und Benzylpenicillin (N=83; Anteil der resistent getesteten Isolate in %) E-Test und Blättchen-Agardiffusionstest ergaben bezüglich der antimikrobiellen Empfindlichkeit gegenüber Cefixim der zweifach getesteten 83 Isolate übereinstimmende Ergebnisse. Das eine Ceftriaxon-resistente Isolat wurde mittels Blättchen-Agardiffusionstest nicht identifiziert. Bei 4 Isolaten wurde die mittels Blättchen-Agardiffusionstest eingestufte Resistenz gegenüber Ciprofloxacin mit dem E-Test nicht bestätigt. 7 mittels E-Test als Azithromycinresistent eingestufte Isolate wurden mittels Blättchen-Agardiffusionstest als sensibel eingestuft. Weitere Abweichungen der mittels Blättchen-Agardiffusionstest erhaltenen Ergebnisse bezüglich der Benzylpenicillin- und Tetracyclin-Empfindlichkeit von den mittels E-Test erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 und Abbildung 7 illustriert. 6 Diskussion Die erhobene antimikrobielle Empfindlichkeit der getesteten Neisseria gonorrhoeae-Isolate von klinischen Proben von Klienten des STI-Ambulatoriums gegenüber Azithromycin, Ciprofloxacin, Tetracyclin, Spectinomycin und Benzylpenicillin entspricht den europäischen Beobachtungen im Jahr 2013. Erfreulicherweise findet sich keine Resistenz gegenüber Cefixim und nur bei einem Isolat Resistenz gegenüber Ceftriaxon. 7 Referenzen [1] European Centre for Disease Prevention and Control. Gonococcal antimicrobial susceptibility surveillance in Europe, 2013. Stockholm: ECDC; 2015. [2] Van de Laar M, Spiteri G. Increasing trends of gonorrhoea and syphilis and the threat of drug-resistant gonorrhoea in Europe. Euro Surveill. 2012;17:pii=20225. [3] Unemo M, Shafer WM. Antimicrobial resistance in Neisseria gonorrhoeae in the 21st century: past, evolution, and future. Clin Microbiol Rev. 2014;27:587-613. [4] Bignell C, Unemo M. 2012 European guideline on the diagnosis and treatment of gonorrhoea in adults. Int J STD AIDS. 2013;24:85-92. 172 Resistenzbericht Hefepilz Resistenzbericht Hefepilze Daten aus dem Humanbereich Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Hefepilze Autorin/Ansprechperson in in Univ.-Prof. Dr. Birgit Willinger Medizinische Universität Wien Klinische Abteilung für Mikrobiologie Klinisches Institut für Labormedizin Währinger Gürtel 18–20/5P 1090 Wien E-Mail: [email protected] in Review in Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl Medizinische Universität Innsbruck Department für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin Fritz-Pregl-Straße 3 6020 Innsbruck E-Mail: [email protected] 173 Resistenzbericht Hefepilz I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 6 7 8 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................175 Abstract .............................................................................................................................................................................175 Einleitung ..........................................................................................................................................................................175 Methodik ...........................................................................................................................................................................176 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................177 Interpretation....................................................................................................................................................................192 Diskussion .........................................................................................................................................................................193 Referenzen ........................................................................................................................................................................193 A B B I L D U N G V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Candidämie nach Spezies und Monaten im Jahr 2014 .............................................................................178 Candidämie nach Spezies und Zentrum absolut für das Jahr 2014 ..........................................................179 Candidämie nach Spezies und Altersgruppe für das Jahr 2014 ................................................................ 180 Amphotericin B-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ..............................................180 Fluconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ......................................................182 Itraconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 .....................................................183 Voriconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ....................................................184 Posaconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ...................................................185 Caspofungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ...................................................187 Anidulafungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 ................................................188 Micafungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 .....................................................190 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Tabelle 13: Tabelle 14: Tabelle 15: Tabelle 16: Tabelle 17: Tabelle 18: Tabelle 19: Tabelle 20: Tabelle 21: Tabelle 22: Breakpoints nach EUCAST ........................................................................................................................176 Neue Caspofungin-Breakpoints nach CLSI................................................................................................ 176 Substanzen ...............................................................................................................................................177 Teilnehmende Zentren .............................................................................................................................177 Patientenbezogene Daten zu Candidämien .............................................................................................177 Nachgewiesene Candidämien pro Zentrum für die Jahre 2007 bis 2014 .................................................177 Candidämie nach Spezies für die Jahre 2007 bis 2014 .............................................................................178 Verteilung der Candidämie-Erreger nach Abteilung für die Jahre 2007 bis 2014 ....................................179 Verteilung der Candidämie-Erreger nach Altersgruppe für die Jahre 2007 bis 2014 ............................... 179 Amphotericin B-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014....................................................181 Fluconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ...........................................................182 Itraconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ...........................................................183 Voriconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ..........................................................185 Posaconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 .........................................................186 Caspofungin-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 .........................................................188 Anidulafungin-MHK-Verteilung bei Candidämien C. albicans von 2007 bis 2014 ....................................189 Micafungin-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2011 bis 2014 ..........................................................190 Darstellung der resistenten Stämme von 2007 bis 2014 (EUCAST-Breakpoints) .....................................191 Darstellung der resistenten Stämme von 2007 bis 2014 (CLSI-Breakpoints) ...........................................191 Darstellung der resistenten Stämme getrennt nach Substanz von 2007 bis 2014 (EUCASTBreakpoints) .............................................................................................................................................191 Resistenzraten nach Substanz für durch Hefepilze verursachte Fungämien von 2007 bis 2014 (EUCAST-Breakpoints) .............................................................................................................................. 192 Resistenzraten nach Substanz für durch Hefepilze verursachte Fungämien von 2007 bis 2014 (CLSI-Breakpoints) ....................................................................................................................................192 174 Resistenzbericht Hefepilz 1 Zusammenfassung Insgesamt ist die Resistenzsituation bei Candida kaum bedrohlich. Die österreichischen Daten stimmen generell mit dem internationalen Trend überein. Die Resistenzrate gegenüber Azolen ist relativ gering, wobei wie in den Vorjahren C. glabrata die Spezies mit der höchsten Rate an intermediären oder resistenten Stämmen gegenüber Azolen ist. Bei allen anderen Candida-Spezies sind es mit Ausnahme von C. krusei, die gegenüber Fluconazol intrinsisch resistent ist, Einzelfälle, die Resistenzen gegenüber Azolen aufweisen. Die Resistenzsituation bei Echinocandinen wird insgesamt als sehr günstig beschrieben. Wenn Anidulafungin, wie von EUCAST empfohlen, als Markersubstanz für die anderen Echinocandine herangezogen wird, ist C. albicans nach wie vor nur in Ausnahmefällen gegenüber Echinocandinen resistent. Bei C. glabrata zeigt sich wie schon im Vorjahr ein höherer Anteil an resistenten Stämmen. Auch heuer ist die Anzahl der resistenten Stämme gegenüber Micafungin höher als bei den beiden anderen Echinocandinen. Da die Micafungin-resistenten Stämme jedoch Anidulafungin-empfindlich sind, stellt sich die Frage, ob hier der von EUCAST etablierte Breakpoint nicht zu niedrig ist oder ob die üblicherweise eingesetzte Methode zur Resistenztestung aufgrund des niedrigen Breakpoints nicht geeignet ist. Für eine exakte Abklärung wäre der Einsatz molekularbiologischer Methoden erforderlich. 2 Abstract Up to now resistance in Candida doesn’t seem to be a real threat. In general, the situation in Austria is in concordance with globally reported data. C. glabrata is shows the highest rate of dose dependent susceptible or resistant isolates to azoles. With the exception of C. krusei other Candida species were nearly always susceptible. Echinocandin resistance has been a rare phenomenon. Only a minor number of C. albicans strains has been identified as resistant. As was the case in 2012 und 2013 a higher number of resistant C. glabrata strains was detected. In addition, as last year and the year before an unusual high number of micafungin-resistant strains was observed. As these strains were susceptible to anidulafungin, which may be used as an indicator for all echinocandines it remains to be seen if the breakpoint’s concentration established by EUCAST is too low or the method used for susceptibility testing is not suitable for micafungin. However, this question can only be answered using specific molecular methods. 3 Einleitung Seit dem Jahr 2007 werden an vier verschiedenen Institutionen in Österreich Daten zur In-vitro-Empfindlichkeit von Sprosspilz-Isolaten aus Blutkulturen gegenüber den herkömmlichen Antimykotika erhoben. Daran sind die Klinische Abteilung für Mikrobiologie des Klinischen Institutes für Labormedizin, Medizinische Universität Wien (MUW), das Department für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI), das Hygiene-Institut der Medizinischen Universität Graz (MUG) sowie das Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin des Krankenhauses der Elisabethinen Linz (KHE) beteiligt. Seit 2009 werden auch Daten aus der Universitätsklinik für Innere Medizin an der MUG erfasst. 2013 wurden zusätzlich die Daten aus den Salzburger Landeskliniken (SALK) aufgenommen. Die Daten aus dem Jahr 2014 werden analysiert und mit den Daten der Vorjahre verglichen. Wie schon seit zwei Jahren werden für die Interpretation die Grenzwerte, die vom European Committee on Antimicrobial Susceptibility (EUCAST) etabliert wurden, verwendet. Diese sind auf einzelne bestimmte Spezies bezogen (Tabelle 1) und nur für die Antimykotika Amphotericin B, die Azole Fluconazol, Voriconazol, Posaconazol sowie die Echinocandine Anidulafungin und Micafungin etabliert. Da EUCAST bisher keine Grenzwerte für Itraconazol etabliert hat, wurden so wie bisher die Grenzwerte des Clinical and Laboratory Standards Institutes (CLSI) verwendet. Auch für Caspofungin gibt es keine EUCAST-Grenzwerte, hier wurden neue CLSI-Breakpoints herangezogen, die ebenfalls Spezies-spezifisch sind (Tabelle 2). 175 Resistenzbericht Hefepilz Tabelle 1: Breakpoints nach EUCAST Abbildung unverändert von www.eucast.org (Version 7.0 valid from 2014-08-12) übernommen Tabelle 2: 4 Neue Caspofungin-Breakpoints nach CLSI Candida spp. C. albicans Breakpoint für sensible Stämme ≤ 0,25 µg/ml Breakpoint für resistente Stämme ≥ 1 µg/ml C. glabrata C. krusei C. tropicalis C. parapsilosis ≤ 0,125 µg/ml ≤ 0,25 µg/ml ≤ 0,25 µg/ml ≤ 2 µg/ml ≥ 0,5 µg/ml ≥ 1 µg/ml ≥ 1 µg/ml ≥ 8 µg/ml Methodik Sprosspilze aus Blutkulturen werden von den genannten Zentren gesammelt, evaluiert und asserviert. An der MUW werden die Stämme zentral gesammelt, im Krankenhaus der Elisabethinen Linz erfolgt die Auswertung der erhobenen Daten nach der EARSS-Methodik. Neben der Erfassung des Spektrums an Erregern werden Resistenzdaten zu den antimykotisch wirksamen Substanzen Amphotericin B, Fluconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Caspofungin, Flucytosin und Anidulafungin erfasst. An der MUW wird seit 2008 Itraconazol nicht mehr gegenüber Hefen getestet. Die erhobenen Werte für Itraconazol beziehen sich daher ausschließlich auf die anderen Zentren. Seit 2011 werden keine Daten mehr für Flucytosin erhoben, da es im klinischen Alltag nur selten verwendet wird, stattdessen wurde Micafungin aus der Gruppe der Echinocandine aufgenommen. 176 Resistenzbericht Hefepilz Tabelle 3: Abkürzung AMB AND Substanz Amphotericin B Anidulafungin CAS MIC FLU FLC ITR VOR POS Caspofungin Micafungin Fluconazol Flucytosin Itraconazol Voriconazol Posaconazol Tabelle 4: 5 Substanzen Teilnehmende Zentren Laborcode AT001 AT002 Zentrum analyse BioLab GmbH Linz Medizinische Universität Wien (MUW) AT003 AT005 AT006 Medizinische Universität Graz (MUG) Medizinische Universität Innsbruck (MUI) SALK Ergebnisse Im Jahr 2014 wurden in den fünf beteiligten Zentren 140 Sprosspilze bei 160 Patienten mit Candidämien nachgewiesen. Von den 160 Patienten waren 93 Männer und 67 Frauen mit einer Altersverteilung von 0 bis 93 Jahren. Damit entspricht die Anzahl der betroffenen Patienten und Candidämien den Vorjahren. Der im Jahre 2013 beobachtete Anstieg auf 200 Candidämien war 2014 nicht mehr festzustellen, derzeit dürfte also kein Trend zur Zunahme von Candidämien bestehen. Tabelle 5: Patientenbezogene Daten zu Candidämien 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 140 Pat./158 Erreger 153 Pat./164 Erreger 174 Pat./177 Erreger 165 Pat./175 Erreger 163 Pat./171 Erreger 141 Pat./156 Erreger 200 Pat./235 Erreger 160 Pat./178 Erreger m=77, w=63 m=85, w=68 m=96; w=78 m=96; w=69 m=97; w=66 m=79; w=62 m=98; w=102 m=93; w=67 Alter: 0-93 Jahre Alter: 0-94 Jahre Alter: 0-92 Jahre Alter: 0-90 Jahre Alter: 0-98 Jahre Alter: 0-89 Jahre Alter: 0-95 Jahre Alter: 0-93 Jahre Tabelle 6: Nachgewiesene Candidämien pro Zentrum für die Jahre 2007 bis 2014 Zentrum AKH Wien analyse BioLab Linz MedUni Graz MedUni Innsbruck SALK Gesamt 2007 58 26 5 69 2008 65 19 4 76 2009 58 30 14 75 2010 64 30 16 65 2011 69 25 11 66 2012 61 15 14 66 158 164 177 175 171 156 2013 55 48 13 80 19 215 2014 49 31 23 64 11 178 Tabelle 6 zeigt die Aufteilung der Einsendungen entsprechend der jeweiligen Institution. Nach der Zunahme der erfassten Candidämie-Fälle im Jahr 2013 findet sich 2014 wieder eine geringere Anzahl von erfassten Candidämien. Wie in den letzten Jahren wurde in allen Zentren C. albicans gefolgt von C. glabrata als häufigster Erreger nachgewiesen (Tabelle 7 sowie Abbildung 1 und 2). C. parapsilosis lag an dritter Stelle, gefolgt von C. tropicalis. 2014 wurde im Gegensatz zu den Vorjahren nur in einem einzigen Fall C. krusei detektiert. C. dubliniensis wurde genauso wie C. orthopsilosis zweimal erfasst. 2014 wurde eine durch Saccharomyces cerevisiae verursachte Fungämie detektiert. Fungämien durch Saccharomyces species sind in Österreich daher nach wie vor extrem selten. 177 Resistenzbericht Hefepilz Tabelle 7: Candidämie nach Spezies für die Jahre 2007 bis 2014 Species 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 138 (58,2%) 106 (58,9%) Candida albicans 96 (60,8%) 95 (57,9%) 105 (59,3%) 111 (63,4%) 95 (55,6%) 81 (51,9%) Candida glabrata 24 (15,2%) 31 (18,9%) 28 (15,8%) 27 (15,4%) 35 (20,5%) 32 (20,5%) 57 (24,1%) 42 (23,3%) Candida parapsilosis 17 (10,8%) 12 (7,3%) 10 (5,6%) 14 (8%) 16 (9,4%) 18 (11,5%) 12 (5,1%) 11 (6,1%) Candida tropicalis 7 (4,4%) 4 (2,4%) 13 (7,3%) 10 (5,7%) 8 (4,7%) 7 (4,5%) 12 (5,1%) 8 (4,4%) Candida krusei 6 (3,8%) 5 (3%) 6 (3,4%) 5 (2,9%) 10 (5,8%) 6 (3,8%) 9 (3,8%) 1 (0,6%) Candida dubliniensis 3 (1,7%) 1 (0,6%) 4 (2,6%) 4 (1,7%) 2 (1,1%) Candida lipolytica 1 (0,6%) 2 (0,8%) 1 (0,6%) Candida lusitaniae 5 (2,8%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) 5 (3%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) Candida pseudotropicalis (kefyr) 2 (1,3%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) Candida species 1 (0,6%) 3 (1,8%) 1 (0,6%) 2 (1,2%) 1 (0,6%) 2 (1,2%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) Candida orthopsilosis 1 (0,6%) Cryptococcus neoformans Saccharomyces cerevisiae Candida famata 2 (1,3%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) Candida pelliculosa 1 (0,6%) Candida rugosa 1 (0,6%) 1 (0,6%) 1 (0,4 %) 1 (0,6%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) 1 (0,4%) Candida sake 4 (2,4%) Candida sphaerica 1 (0,6%) Candida utilis 1 (0,6%) 3 (1,7%) Geotrichum capitatum 1 (0,6%) 1 (0,4%) Candida melibosica Abbildung 1: 1 (0,6%) 1 (0,6%) Candida pulcherrima Saccharomyces species 1 (0,6%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) 2 (1,1%) 1 (0,6%) 1 (0,6%) Trichosporon asahii Candida guilliermondii 1 (0,6%) 1 (0,6%) Candidämie nach Spezies und Monaten im Jahr 2014 178 Resistenzbericht Hefepilz Abbildung 2: Candidämie nach Spezies und Zentrum absolut für das Jahr 2014 Tabelle 8 zeigt, dass die meisten Candidämien wie in den Vorjahren auf Intensivstationen (29%) auftraten, gefolgt von internen Abteilungen (25%) und chirurgischen Stationen (22%). Die im Vorjahr an dritter Stelle gelegenen hämatologisch-onkologischen Abteilungen zeigten einen auffallenden Rückgang der Candidämien von 16% (2013) auf 5% (2014). Dies entspricht aber eher dem Trend der Vorjahre. Die Zunahme von Candidämien auf hämatoonkologischen Stationen dürfte daher ein einmaliges Ereignis und keine neue Entwicklung sein. Der Rest verteilte sich auf alle anderen Abteilungen. 2014 wurde wieder der gleiche Trend wie in den Jahren 2007 bis 2012 beobachtet. Tabelle 8: Verteilung der Candidämie-Erreger nach Abteilung für die Jahre 2007 bis 2014 Abteilung Intensivstation 2007 20% 2008 29% 2009 27% 2010 30% 2011 34% 2012 28% 2013 27% 2014 29% Interne Chirurgie Andere Hämato/Onkologie Geburtshilfe/Gynäkologie Kinder/Neonatologie Neurologie Urologie 20% 21% 22% 7% 3% 19% 23% 6% 5% 1% 1% 4% 3% 24% 17% 10% 6% 2% 2% 6% 27% 21% 10% 1% 2% 2% 2% 1% 19% 15% 8% 8% 3% 3% 3% 2% 22% 19% 7% 6% 1% 1% 1% 1% 19% 15% 8% 16% 1% 25% 22% 8% 5% 3% 1% 3% 3% 1% 2% 1% 1% 1% 2% 1% 1% Infektiologie Kinder/Neonatalogie Intensiv Lunge Neurochirurgie Psychiatrie Unbekannt Unfallchirurgie 2% 1% 2% 1% 1% 1% 1% 2% 1% 1% 1% 2% 3% 1% 2% 1% 1% 1% 1% 2% 1% 1% Die Altersverteilung war ähnlich wie in den Vorjahren. Auch 2014 war die Altersgruppe von 45 bis 75 Jahren am stärksten von Candidämien betroffen (Abbildung 3 und Tabelle 9). Tabelle 9: Altersgruppen <=14 15-24 25-44 45-64 65-75 >75 Gesamt Verteilung der Candidämie-Erreger nach Altersgruppe für die Jahre 2007 bis 2014 2007 2 7 16 57 34 42 2008 7 5 29 41 53 29 2009 2 5 21 66 48 35 2010 3 5 20 68 48 31 2011 4 8 23 58 46 32 2012 3 4 16 52 50 31 2013 2 4 19 71 77 64 2014 4 2 19 58 50 45 158 164 177 175 171 156 235 178 179 Resistenzbericht Hefepilz Abbildung 3: Candidämie nach Spezies und Altersgruppe für das Jahr 2014 Aufgrund der Verwendung der EUCAST-Breakpoints werden die Daten wie auch schon in den Vorjahren nach Spezies dargestellt. Das gilt vor allem für C. albicans, C. glabrata, C. parapsilosis und C. tropicalis, da für diese Spezies Breakpoints von EUCAST etabliert wurden. Amphotericin B ist nach wie vor die Substanz, bei der nur extrem selten resistente Stämme auftreten. Bei den Azolen zeigte sich eine nahezu unveränderte Resistenzsituation, die nicht bedenklich ist. Im Jahresvergleich zeigt sich eindeutig, dass keine signifikanten Veränderungen der Verteilung der Werte für die Minimale Hemmkonzentration (MHK) vorliegen. C. glabrata bleibt die Spezies mit den höchsten MHKWerten und der höchsten Resistenzrate gegenüber Azolen. Bei den Echinocandinen fallen, wie in den letzten beiden Jahren Diskrepanzen auf, sodass es schwierig erscheint, den korrekten Anteil an resistenten Stämmen zu bestimmen, ohne molekularbiologische Untersuchungen durchzuführen. Auffallend ist jedoch, dass die MHK-Verteilung über den gesamten Beobachtungszeitraum (2007-2014) nur geringfügige Schwankungen zeigt, sodass davon ausgegangen werden kann, dass derzeit kein Trend zu einer stärkeren Resistenzentwicklung vorliegt. Vereinzelt wurden resistente Stämme detektiert. Legende zu Abbildung 4, 8, 9 und 11: Die rote Linie markiert den Bereich der empfindlichen Stämme. Legende zu Abbildung 5, 6, 7 und 10: Die erste rote Linie markiert die Grenze zwischen empfindlichen und dosisabhängig empfindlichen Stämmen. Die zweite rote Linie markiert den Beginn des resistenten Bereiches. Legende zu den Abbildungen 4-11: Der Wert 0,008 µg/ml entspricht ≤0,008 µg/ml, der Wert 64 µg/ml ≥64 µg/ml. Amphotericin B-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 100 C_glabrata (µg/ml) 75 50 25 180 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,032 0,016 0 0,008 Abbildung 4: Resistenzbericht Hefepilz 100 100 C_parapsilosis ( µg/ml) 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,032 0,016 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0 0,25 0 0,125 25 0,064 25 0,032 50 0,016 50 0,008 75 0,008 C_tropicalis (µg/ml) 75 100 andere Candi da s peci es ( µg/ml ) 75 50 25 Tabelle 10: 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,032 0,016 0,008 0 Amphotericin B-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 Andere C. species C.tropicalis C.parpsilosis C. glabgrata C.albicans Species Jahr ≤0,008 0,016 0,032 0,064 0,125 0,25 0,5 1 2 4 8 16 32 ≥64 2008 7,4% (7) 7,4% (7) 11,6% (11) 10,5% (10) 13,7% (13) 7,4% (7) 41,1% (39) 1,1% (1) - - - - 2009 1% (1) 3,8% (4) 13,3% (14) 18,1% (19) 12,4% (13) 39% (41) 12,4% (13) - - - - - 2010 6,4% (7) 0,9% (1) 10% (11) 14,5% (16) 14,5% (16) 40,9% (45) 12,7% (14) - - - - - 2011 - 2,1% (2) 10,5% (10) 14,7% (14) 8,4% (8) 48,4% (46) 15,8% (15) - - - - - 2012 2,5% (2) 5,1% (4) 11,4% (9) 13,9% (11) 19% (15) 29,1% (23) 19% (15) - - - - - 2013 0,8% (1) 0,8% (1) 2,3% (3) 10,9% (14) 53,1% (68) 29,7% (38) 2,3% (3) 2014 0,9% (1) 1,7% (2) 7,7% (9) 65% (76) 24,8% (29) 2009 - 11,1% (3) 55,6% (15) 33,3% (9) - - - - - 2010 7,4% (2) 11,1% (3) 33,3% (9) 44,4% (12) 3,7% (1) - - - - 2011 3% (1) 3% (1) 33,3% (11) 51,5% (17) 9,1% (3) - - - - 2012 3,2% (1) 16,1% (5) 38,7% (12) 35,5% (11) 6,5% (2) - - - - 2013 1,8% (1) 5,5% (3) 54,5% (30) 25,5% (14) 12,7% (7) 2014 2,4%(1) 2,4%(1) 26,8% (11) 51,2% (21) 17,1% (7) 2008 16,7% (2) 8,3% (1) 16,7% (2) 25% (3) 8,3% (1) 25% (3) - - - - - 2009 10% (1) 20% (2) 10% (1) 20% (2) 30% (3) 10% (1) - - - - 2010 7,1% (1) 7,1% (1) 7,1% (1) 7,1% (1) 57,1% (8) 14,3% (2) - - - - - 2011 - 6,2% (1) 18,8% (3) 25% (4) - 43,8% (7) 6,2% (1) - - - - - 2012 7,1% (1) - 21,4% (3) 28,6% (4) 28,6% (4) 7,1% (1) 7,1% (1) - - - - 2013 8,3% (1) 16,7% (2) 33,3% (4 41,7% (5) 2014 63,6% (7) 27,4% (3) 9,1% (1) 2008 - 25% (1) 75% (3) - - - - - 2009 - 8,3% (1) 16,7% (2) 16,7% (2) - 58,3% (7) - - - - - 2010 - 10% (1) 20% (2) 20% (2) 40% (4) 10% (1) - - - - - 2011 - 12,5% (1) 12,5% (1) 25% (2) 50% (4) - - - - - 2012 - 16,7% (1) 66,7% (4) 16,7% (1) - - - - - 2013 16,7% (2) 50% (6) 33,3% (4) 2014 22,2% (2) 55,6% (5) 22,2% (2) 2008 10% (2) 5% (1) 10% (2) 5% (1) 20% (4) 10% (2) 35% (7) 5% (1) - - - - 2009 - 6,7% (1) 6,7% (1) 6,7% (1) 13,3% (2) 33,3% (5) 33,3% (5) - - - - - 2010 - 9,1% (1) 9,1% (1) 18,2% (2) 9,1% (1) 36,4% (4) 18,2% (2) - - - - - 2011 7,1% (1) 7,1% (1) 14,3% (2) 7,1% (1) 14,3% (2) 28,6% (4) 21,4% (3) - - - - 2012 - 6,7% (1) 6,7% (1) 6,7% (1) - 26,7% (4) 33,3% (5) 20% (3) - - - - 2013 6,7% (1) 6,7% (1) 6,7% (1) 6,7% (1) 40% (6) 33,3% (5) 2014 12,5% (1) 12,5% (1) 75% (6) Tabelle 10 zeigt die MHK-Verteilung gegenüber AmB. Auch 2014 lagen alle Stämme im empfindlichen Bereich. 181 Resistenzbericht Hefepilz Abbildung 5: Fluconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 100 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0,13 0,06 0,01 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0 0,13 0 0,06 25 0,03 25 0,02 50 0,01 50 100 64 32 16 8 4 1 0,5 0,25 0,13 0,06 0,01 64 32 16 4 2 1 0,5 0 0,25 0 0,13 25 0,06 25 0,03 50 0,02 50 0,01 C_tropicalis (µg/ml) 75 0,03 C_parapsilosis ( µg/ml) 75 0,02 100 C_glabrata (µg/ml) 75 0,03 C_albicans (µg/ml) 75 0,02 100 100 andere Candida species (µg/ml) 75 50 25 Tabelle 11: C.glabrata C.parapsilosis C.tropicalis 64 32 16 8 Fluconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 Species Jahr ≤0,008 0,016 0,032 0,064 2009 1% (1) 2010 - 1,8% (2) 2011 - 2,1% (2) 2012 - 6,3% (5) 2013 - 0,87% (1) 2014 - 0,8% (1) 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 - 6,2% (1) 2012 2013 2014 2008 2009 2010 - 10% (1) 2011 2012 2013 2014 2008 - 5,6% (1) 2009 2010 2011 2012 - 15,4% (2) 2013 2014 Andere C species 4 2 1 0,5 0,25 0,13 0,06 0,02 0,01 0 0,125 15,2% (16) 18% (20) 7,4% (7) 27,8% (22) 24,1% (32) 20,3% (24) 3,7% (1) 10% (1) 7,1% (1) 6,2% (1) 10% (1) 8,3% (1) 25% (2) 11,1% (2) 6,2% (1) - 0,25 0,5 1 2 4 8 16 32 ≥64 26,7% (28) 12,4% (13) 40% (42) 1% (1) 1% (1) 2,9% (3) 25,2% (28) 4,5% (5) 42,3% (47) 0,9% (1) 4,5% (5) 1,8% (2) - 0,9% (1) 22,3% (21) 8,5% (8) 56,4% (53) - 3,2% (3) 13,9% (11) 7,6% (6) 41,8% (33) 1,3% (1) 1,3% (1) 23,3% (31) 5,3% (7) 41,4% (55) 0,8% (1) 3% (4) 0,8% (1) 0,8% (1) 20,3% (24) 10,2% (12) 44,1% (52) 2,5% (3) 0,8% (1) 0,8% (1) - 19,4% (6) 12,9% (4) 25,8% (8) 12,9% (4) 3,2% (1) 6,5% (2) 19,4% (6) 3,6% (1) 3,6% (1) 10,7% (3) 17,9% (5) 17,9% (5) 14,3% (4) 10,7% (3) 21,4% (6) 3,7% (1) 14,8% (4) 7,4% (2) 29,6% (8) 22,2% (6) 11,1% (3) - 7,4% (2) 2,9% (1) 26,5% (9) 29,4% (10) 11,8% (4) 11,8% (4) 2,9% (1) - 14,7% (5) 3,3% (1) 13,3% (4) 3,3% (1) 30% (9) 30% (9) 3,3% (1) 3,3% (1) 13,3% (4) 3,6% (2) 12,5% (7) 25% (14) 28,6% (16) 7,1% (4) 8,9% (5) 14,3% (8) 4,9% (2) 29,3% (12) 14,6% (6) 31,7% (13) 14,6% (6) 4,9% (2) 16,7% (2) 41,7% (5) 33,3% (4) 8,3% (1) 30% (3) 50% (5) - 10% (1) 28,6% (4) - 42,9% (6) 14,3% (2) 7,1% (1) 18,8% (3) 12,5% (2) 37,5% (6) - 12,5% (2) 6,2% (1) 33,3% (5) 26,7% (4) 33,3% (5) 6,7% (1) 8,3% (1) 8,3% (1) 58,3% (7) 16,7% (2) 8,3% (1) 9,1% (1) 18,2% (2) 54,5% (6) 18,2% (2) 25% (1) 50% (2) - 25% (1) 23,1% (3) 15,4% (2) 53,8% (7) - 7,7% (1) 30% (3) 30% (3) 20% (2) 25% (2) - 62,5% (5) - 12,5% (1) 50% (3) - 33,3% (2) - 16,7% (1) 16,7% (2) 75% (9) 25% (2) 12,5% (1) 37,5% (3) 16,7% (3) 5,6% (1) 33,3% (6) 5,6% (1) 5,6% (1) - 11,1% (2) 5,6% (1) 6,2% (1) 6,2% (1) 25% (4) 12,5% (2) 6,2% (1) 12,5% (2) 12,5% (2) 12,5% (2) - 18,2% (2) 27,3% (3) - 9,1% (1) 9,1% (1) 18,2% (2) 18,2% (2) - 21,4% (3) 7,1% (1) - 28,6% (4) 28,6% (4) 14,3% (2) - 38,5% (5) 15,4% (2) - 7,7% (1) 23,1% (3) 14,3% (2) 7,1% (1) 14,3% (2) 7,1% (1) 7,1% (1) 7,1% (1) 42,9% (6) 11,1%(1) - 44,4% (4) 11,1%(1) 11,1%(1) 11,1%(1) - 11,1%(1) 182 Resistenzbericht Hefepilz Tabelle 11 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Fluconazol. Bei C. albicans war nur 1 Stamm (0,8%) resistent, während es bei C. glabrata weder empfindliche noch resistente Stämme gab, 100% lagen im intermediären Bereich. Alle C. parapsilosis-Stämme waren empfindlich. 22,2% (2 Stämme) von C. tropicalis waren resistent. C. krusei gilt als intrinsisch resistent und wurde daher in dieser Aufstellung nicht extra angeführt. Abbildung 6: Itraconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 100 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,008 64 32 8 16 4 2 1 0,500 0 0,250 0 0,125 25 0,064 25 0,032 50 0,016 50 0,008 C_glabrata (µg/ml) 75 0,032 C_albicans (µg/ml) 75 0,016 100 100 andere Candida species (µg/ml) 75 50 25 Tabelle 12: Andere C. species C.tropicalis C.parapsilosis C.glabrata C.albicans Species Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,016 0,008 0 Itraconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ≤0,008 0,016 0,032 0,064 0,125 0,25 0,5 1 6,6% (5) 7,9% (6) 23,7% (18) 6,6% (5) 26,4% (14) 30,2% (16) 18,9% (10) 3,8% (2) 8% (4) 14% (7) 32% (16) 16% (8) 2,6% (1) 21,1% (8) 26,3% (10) 18,4% (7) - 14,3% (6) 31% (13) 23,8% (10) 2,4% (1) 7,1% (3) 35,7% (15) 6,7%(1) 13,3% (2) 6,2% (1) - 12,5% (2) 5% (1) 6,7% (1) - 12,5% (1) 20% (2) 10% (1) 20% (2) 20% (2) 12,5% (1) 37,5% (3) - 12,5% (1) 50% (2) 50% (2) 16,7% (1) - 33,3% (2) - 15,4% (2) 7,7% (1) 25% (1) 25% (1) 25% (1) 50% (2) 25% (1) 25% (1) 40% (2) 20% (1) 25% (1) 60% (3) 20% (1) - 33,3% (1) 26,3% (5) 5,3% (1) 10,5% (2) 5,3% (1) 12,5% (1) - 12,5% (1) - 11,1% (1) 12,5% (1) 12,5% (1) - 46,1% (35) 18,9% (10) 28% (14) 26,3% (10) 26,2% (11) 33,3% (14) 46,7% (7) 14,8% (4) 12,5% (2) 5% (1) 30% (3) 37,5% (3) 33,3% (2) 38,5% (5) 75% (3) 25% (1) 40% (2) 25% (1) 15,8% (3) 12,5% (1) 12,5% (1) 14,3% (1) - 3,9% (3) 1,9% (1) 2% (1) 7,1% (3) 33,3% (5) 7,4% (2) 6,2% (1) 25% (4) 10% (2) 13,3% (2) 12,5% (1) 16,7% (1) 15,4% (2) 25% (1) 5,3% (1) 37,5% (3) 44,4% (4) 28,6% (2) 100% (1) 1,3% (1) 5,3% (2) 2,4% (1) 9,5% (4) 7,4% (2) 18,8% (3) 12,5% (2) 20% (4) 15,4% (2) 20% (1) 66,7% (2) 10,5% (2) 12,5% (1) 60% (3) 22,2% (2) 28,6% (2) - 2,6% (2) 33,3% (9) 6,2% (1) 12,5% (2) 25% (5) 13,3% (2) 12,5% (1) 12,5% (1) 7,7% (1) 25% (1) 15,8% (3) 12,5% (1) 25% (2) 14,3% (1) - 2 4 8 16 32 - 1,3% (1) - 2,4% (1) 2,4% (1) 3,7% (1) 7,4% (2) 3,7% (1) 6,2% (1) - 12,5% (2) 15% (3) 5% (1) 26,7% (4) 13,3% (2) 13,3% (2) 50% (4) 12,5% (1) 12,5% (1) 12,5% (1) 25% (2) 25% (1) 5,3% (1) 40% (2) 22,2% (2) 25% (2) - 12,5% (1) 14,3% (1) - 12,5% (1) 2,4% (1) 22,2% (6) 56,2% (9) 12,5% (2) 15% (3) 13,3% (2) 12,5% (1) 12,5% (1) - - Tabelle 12 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Itraconazol. Neuerdings gibt es von EUCAST klinische Breakpoints für C. albicans, C. tropicalis und C. parapsilosis, diese kommen hier erstmalig zur Anwendung. Lediglich 20% der C. albicans-Stämme sind empfindlich, 80% hingegen resistent. 2014 wurde weder C. tropicalis noch C. parapsilosis gegenüber Itraconazol getestet. Kämen hier die CLSI-Kriterien zur Anwendung, so wären 5 C. albicansStämme (33,3%) im intermediären (dosisabhängig-empfindlichen) Bereich, alle anderen Stämme wären empfindlich. 183 ≥ 64 - Resistenzbericht Hefepilz Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz der beiden Bewertungssysteme. Bei C. glabrata sind keine klinischen Breakpoints von EUCAST etabliert worden. Würden die Breakpoints für die bereits genannten Spezies herangezogen, wären alle Stämme bis auf einen resistent. Bei einem Vergleich der Verteilung mit den Vorjahren zeigt sich keine Änderung der Resistenzsituation. Abbildung 7: Voriconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 100 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,008 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0 0,125 0 0,064 25 0,032 25 0,016 50 0,008 50 100 100 andere Candida species ( µg/ml) 50 25 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,032 0,016 0,008 0 184 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,008 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0 0,125 0 0,064 25 0,032 25 0,016 50 0,008 50 75 C_tropicalis (µg/ml) 75 0,032 C_parapsilosis (µg/ml) 75 0,016 100 C_albicans ( µg/ml) 75 0,32 C_glabrata (µg/ml) 75 0,016 100 Resistenzbericht Hefepilz Tabelle 13: Andere C. species C.tropicalis C.para psilosis C.glabrata C.albicans Species Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Voriconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ≤0,008 29,5% (28) 41% (43) 39,6% (44) 30,5% (29) 50,6% (39) 56,2% (73) 58,5% (69) 3,2% (1) 7,4% (2) 3% (1) 6,7% (2) 8,3% (1) 20% (2) 21,4% (3) 18,8% (3) 38,5% (5) 9,1% (1) 20% (2) 8,3% (1) 33,3% (3) 20% (4) 6,2% (1) 9,1% (1) 7,1% (1) 20% (3) 6,7% (1) 33,3% (3) 0,016 14,7% (14) 13,3% (14) 9,9% (11) 10,5% (10) 9,1% (7) 8,5% (11) 13,6% (16) 18,5% (5) 12,1% (4) 3,3% (1) 1,9% (1) 33,3% (4) 20% (2) 7,1% (1) 25% (4) 23,1% (3) 27,3% (3) 36,4% (4) 25% (1) 8,3% (1) 30% (3) 12,5% (1) 40% (2) 15% (3) 13,3% (2) 20% (3) 11,1% (1) 0,032 6,3% (6) 3,8% (4) 1,8% (2) 4,2% (4) 1,3% (1) 3,8% (5) 8,5% (10) 6,5% (2) 10,7% (3) 3,7% (1) 18,2% (6) 1,9% (1) 4,9% (2) 25% (3) 10% (1) 7,1% (1) 12,5% (2) 30,8% (4) 41,7% (5) 9,1% (1) 25% (3) 30% (3) 12,5% (1) 20% (1) 41,7% (5) 22,2% (2) 10% (2) 6,2% (1) 18,2% (2) 7,1% (1) 13,3% (2) - 0,064 34,7% (33) 11,4% (12) 9% (10) 8,4% (8) 9,1% (7) 10,8% (14) 13,6% (16) 12,9% (4) 10,7% (3) 7,4% (2) 21,2% (7) 3,3% (1) 3,8% (2) 4,9% (2) 25% (3) 30% (3) 6,2% (1) 7,7% (1) 36,4% (4) 18,2% (2) 25% (1) 8,3% (1) 10% (1) 12,5% (1) 8,3% (1) 22,2% (2) 15% (3) 12,5% (2) 9,1% (1) 7,1% (1) 13,3% (2) 6,7% (1) 11,1% (1) 0,125 0,25 0,5 1 2 4 8 16 32 ≥64 10,5% (10) 2,1% (2) 1,1% (1) - 1,1% (1) - 25,7% (27) 3,8% (4) 1% (1) - - 36% (40) - 0,9% (1) 2,7% (3) - - 44,2% (42) 1,1% (1) 1,1% (1) - - 28,6% (22) 1,3% (1) - - 18,5% (24) 0,8% (1) 0,8% (1) 0,8% (1) - - - - 16,1% (5) 29% (9) 6,5% (2) 9,7% (3) 3,2% (1) 9,7% (3) 3,2% (1) - 28,6% (8) 10,7% (3) 10,7% (3) 14,3% (4) 3,6% (1) 10,7% (3) - - 40,7% (11) 11,1% (3) 7,4% (2) - 3,7% (1) - - 24,2% (8) 12,1% (4) - 6,1% (2) - 3% (1) - 40% (12) 26,7% (8) 6,7% (2) - 6,7% (2) 6,7% (2) - - 41,5% (22) 20,8% (11) 7,5% (4) 13,2% (7) 7,5% (4) 1,9% (1) - - 51,2% (21) 24,4% (10) 12,2% (5) 2,4% (1) - - 8,3% (1) - - 10% (1) - 10% (1) - - 64,3% (9) - - 31,2% (5) 6,2% (1) - - - - 18,2% (2) 9,1% (1) - - 27,3% (3) - 9,1% (1) - - 25% (1) - 25% (1) - 41,7% (5) 16,7% (2) - - 10% (1) - - 37,5% (3) - 12,5% (1) 12,5% (1) - - 20% (1) 20% (1) - - 41,7% (5) - - 22,2% (2) - - 10% (2) 15% (3) 10% (2) 5% (1) - - 43,8% (7) 18,8% (3) - 12,5% (2) - - 45,5% (5) 9,1% (1) - 9,1% (1) - - 28,6% (4) 42,9% (6) 7,1% (1) - - 13,3% (2) 13,3% (2) 13,3% (2) 6,7% (1) 6,7% (1) - - 6,7% (1) 33,3% (5) - 13,3% (2) - - 22,2% (2) 11,1% (1) 11,1% (1) - - - Tabelle 13 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Voriconazol. Eine C. parapsilosis (9,1%) war resistent, C. albicans und C. tropicalis waren in allen Fällen empfindlich. Für C. glabrata gibt es keine Breakpoints, jedoch zeigten 39% der Stämme eine MHK > 0,12 µg/ml und wären damit im resistenten Bereich gelegen. Auch diese Werte entsprechen denen der Vorjahre. Abbildung 8: Posaconazol-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 100 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,008 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0 0,125 0 0,064 25 0,032 25 0,016 50 0,008 50 100 185 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,008 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0 0,25 0 0,125 25 0,064 25 0,032 50 0,016 50 0,008 C_tropicalis (µg/ml) 75 0,032 C_parapsilosis ( µg/ml) 75 0,016 100 C_glabrata (µg/ml) 75 0,032 C_albicans (µg/ml) 75 0,016 100 Resistenzbericht Hefepilz 100 andere Candida species (µg/ml) 75 50 25 Tabelle 14: Andere C. species C.tropicalis C.parapsilosis C.glabrata C.albicans Species Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,032 0,016 0,008 0 Posaconazol-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ≤0,008 9% (7) 27,6% (27) 28,2% (31) 45,3% (43) 35,4% (29) 13,9% (15) 20,9% (23) 4% (1) 2,9% (1) 3,1% (1) 20% (2) 35,7% (5) 18,8% (3) 18,8% (3) 9,1% (1) 30% (3) 12,5% (1) 42,9% (3) 11,1% (1) 10,5% (2) 28,6% (4) 7,1% (1) 20% (3) 11,1% (1) 0,016 19,2% (15) 35,7% (35) 26,4% (29) 22,1% (21) 24,4% (20) 22,2% (24) 23,6% (26) 8% (2) 2,9% (1) 5,3% (2) 50% (5) 30% (3) 42,9% (6) 43,8% (7) 43,8% (7) 40% (4) 40% (4) 25% (1) 36,4% (4) 20% (2) 37,5% (3) 14,3% (1) 11,1% (1) 22,2% (2) 15,8% (3) 7,1% (1) 6,7% (1) 6,7% (1) 22,2% (2) 0,032 38,5% (30) 12,2% (12) 18,2% (20) 13,7% (13) 22% (18) 23,1% (25) 33,6% (37) 8% (2) 2,9% (1) 30% (3) 30% (3) 7,1% (1) 18,8% (3) 25% (4) 20% (2) 20% (2) 25% (1) 18,2% (2) 30% (3) 25% (2) 11,1% (1) 22,2% (2) 21,1% (4) 14,3% (2) 27,3% (3) 14,3% (2) 13,3% (2) 20% (3) - 0,064 0,125 0,25 0,5 1 2 4 8 16 32 ≥64 15,4% (12) 7,7% (6) 10,3% (8) 10,2% (10) 7,1% (7) 6,1% (6) - 1% (1) 10% (11) 10,9% (12) 3,6% (4) 1,8% (2) 0,9% (1) 10,5% (10) 4,2% (4) 3,2% (3) - 1,1% (1) 14,6% (12) 1,2% (1) - 1,2% (1) 1,2% (1) 28,7% (31) 7,4% (8) 1,9% (2) - 0,9% (1) 0,9% (1) 0,9% (1) 15,5% (17) 5,5% (6) 0,9% (1) 16,7% (5) - 16,7% (5) 23,3% (7) 13,3% (4) - 13,3% (4) 6,7% (2) 3,3% (1) 6,7% (2) 7,4% (2) 7,4% (2) 7,4% (2) 14,8% (4) 7,4% (2) 7,4% (2) 3,7% (1) 7,4% (2) 7,4% (2) 29,6% (8) 4% (1) 8% (2) 8% (2) 12% (3) 16% (4) 12% (3) 4% (1) 16% (4) 2,9% (1) 5,7% (2) 17,1% (6) 17,1% (6) 25,7% (9) 8,6% (3) 2,9% (1) 2,9% (1) 8,6% (3) 6,2% (2) 6,2% (2) 12,5% (4) 15,6% (5) 6,2% (2) 9,4% (3) - 40,6% (13) 5% (2) 5% (2) 2,5% (1) 22,5% (9) 17,5%(7) 10% (4) 5% (2) 2,5% 30% (12) 5,3% (2) - 7,9% (3) 5,3% (2) 18,4% (7) 23,7% (9) 10,5% (4) 2,6% (1) 13,2% (5) 7,9% (3) 10% (1) 10% (1) 20% (2) 7,1% (1) - 7,1% (1) 6,2% (1) - 6,2% (1) 6,2% (1) 12,5% (2) 20% (2) 10% (1) 10% (1) 20% (2) 20% (2) 25% (1) 25% (1) 18,2% (2) - 18,2% (2) 10% (1) - 10% (1) 12,5% (1) - 12,5% (1) 28,6% (2) 14,3% (1) 77,8% (7) 22,2% (2) - 22,2% (2) 15,8% (3) 10,5% (2) 10,5% (2) 10,5% (2) 5,3% (1) 28,6% (4) - 21,4% (3) 9,1% (1) 9,1% (1) 18,2% (2) 18,2% (2) 18,2% (2) 21,4% (3) 7,1% (1) 42,9% (6) - 7,1% (1) 6,7% (1) 13,3% (2) 13,3% (2) 26,7% (4) 6,7% (1) 13,3% (2) 6,7% (1) 33,3% (5) 6,7% (1) - 6,7% (1) 22,2% (2) 22,2% (2) 11,1% (1) - 11,1% (1) - Tabelle 14 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Posaconazol. Auch hier ist ein Breakpoint, der bei 0,06 µg/ml liegt, für C. albicans, C. tropicalis und C. parapsilosis etabliert. Alle bis auf 7 C. albicans-Stämme (6,4%) waren empfindlich. Zwei Stämme von C. parapsilosis (20%) waren resistent, während C. tropicalis in allen Fällen empfindlich war. Für C. glabrata gibt es keine Breakpoints, jedoch zeigten 89,4% der Stämme eine MHK von ≥ 0,12 µg/ml und wären damit im resistenten Bereich gelegen. Nur 4 Stämme wären im empfindlichen Bereich gelegen. Die Resistenzsituation entspricht der der Vorjahre. 186 Resistenzbericht Hefepilz Abbildung 9: Caspofungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 100 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0,64 100 a ndere Ca ndi da s peci es (µg/ml ) 0,008 0,016 0,064 0,125 0,25 0,5 1 2 4 8 16 32 64 100 75 187 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,032 0,008 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0 0,25 0 0,125 25 0,064 25 0,032 50 0,016 50 0,008 C_tropicalis (µg/ml) 75 0,016 C_parapsilosis (µg/ml) 75 50 25 0 0,125 0,008 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0 0,125 0 0,064 25 0,032 25 0,016 50 0,008 50 100 C_glabrata (µg/ml) 75 0,032 C_albicans (µg/ml) 75 0,016 100 Resistenzbericht Hefepilz Tabelle 15: Andere C. species C.tropicalis C.parapsilosis C.glabrata C.albicans Species Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Caspofungin-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2007 bis 2014 ≤0,008 1,1% (1) 2% (2) 1,8% (2) 1,4% (1) 3,7% (1) 6,2% (1) - 0,016 1,1% (1) 3,6% (4) 11,1% (8) 10% (1) - 0,032 3,2% (3) 17,3% (17) 13,5% (15) 16,7% (12) 1,8% (1) 25% (1) 8,3% (1) 7,1% (1) 9,1% (1) - 0,064 21,3% (20) 37,8% (37) 34,2% (38) 27,8% (20) 8,9% (4) 7,3% (4) 4,3% (2) 18,5% (5) 14,8% (4) 22,2% (4) 5,6% (1) 50% (2) 16,7% (2) 10% (1) 16,7% (1) 7,1% (1) 9,1% (1) - 0,125 48,9% (46) 29,6% (29) 34,2% (38) 30,6% (22) 31,1% (14) 38,2% (21) 30,4% (14) 45,2% (14) 37% (10) 37% (10) 50% (9) 25% (4) 9,5% (2) 11,1% (2) 10% (1) 21,4% (3) 25% (3) 60% (6) 50% (3) 50% (1) 20% (4) 21,4% (3) 9,1% (1) 9,1% (1) 33,3% (1) - 0,25 20,2% (19) 12,2% (12) 9% (10) 12,5% (9) 55,6% (25) 52,7% (29) 65,2% (30) 51,6% (16) 37% (10) 37% (10) 27,8% (5) 62,5% (10) 85,7% (18) 61,1% (11) 16,7% (2) 21,4% (3) 18,2% (2) 33,3% (2) 25% (1) 41,7% (5) 10% (1) 33,3% (2) 50% (1) 100% (3) 100% (1) 25% (5) 9,1% (1) 27,3% (3) 42,9% (3) 100% (1) 0,5 3,2% (3) 1% (1) 2,7% (3) 3,7% (1) 7,4% (2) 6,2% (1) 4,8% (1) 22,2% (4) 50% (6) 50% (5) 50% (7) 27,3% (3) 25% (1) 50% (1) 8,3% (1) 10% (1) 30% (6) 28,6% (4) 54,5% (6) 18,2% (2) 14,3% (1) - 1 0,9% (1) 3,2% (1) 25% (3) 30% (3) 7,1% (1) 18,2% (2) 50% (2) 16,7% (1) 20% (4) 28,6% (4) 18,2% (2) 27,3% (3) 14,3% (1) 66,7% (2) - 2 4 8 16 32 ≥64 - 1,1% (1) 2,2% (1) - 2,2% (1) 3,7% (1) 8,3% (1) 10% (1) 27,3% (3) 9,1% (1) - 25% (1) 16,7% (1) 33,3%(2) - 50% (1) 5% (1) 7,1% (1) 9,1% (1) 28,6% (2) - Tabelle 15 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Caspofungin. Hier wurden wie im letzten Jahr die neuen CLSI-Kriterien herangezogen, EUCAST hat für diese Substanz nach wie vor keine Breakpoints etabliert. Bei C. albicans waren alle Stämme empfindlich. Bei C. glabrata waren hingegen lediglich 16,7% der Stämme empfindlich, 61,1% lagen im intermediären Bereich, 4 Stämme (22,2%) waren resistent. Im Vergleich zum Vorjahr waren damit mehr Caspofungin-resistente C. glabrata-Stämme zu verzeichnen. Abbildung 10: Anidulafungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 100 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,2 0,125 0,064 0,008 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0 0,25 0 0,125 25 0,064 25 0,032 50 0,016 50 0,008 C_glabrata (µg/ml) 75 0,032 C_albicans (µg/ml) 75 0,016 100 100 188 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,32 0,008 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0 0,25 0 0,125 25 0,065 25 0,032 50 0,016 50 0,008 C_tropicalis ( µg/ml) 75 0,064 C_parapsilosis (µg/ml) 75 0,016 100 Resistenzbericht Hefepilz 100 andere Candida species (µg/ml) 75 50 25 Tabelle 16: Andere C. species C.tropicalis C.parapsilosis C.glabrata C.albicans Species Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,032 0,016 0,008 0 Anidulafungin-MHK-Verteilung bei Candidämien C. albicans von 2007 bis 2014 ≤0,008 76,9% (20) 56,5% (26) 61,1% (33) 89,7% (52) 66,7% (26) 80,4% (41) 93,2% (96) 7,1% (1) 45,5% (5) 10% (1) 38,5% (5) 12,5% (2) 4,5% (1) 25% (8) 100% (2) 50% (3) 20% (1) 55,6% (5) 50% (2) 42,9% (3) 16,7% (1) 20% (1) 33,3% (2) 37,5% (3) 0,016 15,4% (4) 13% (6) 20,4% (11) 8,6% (5) 25,6% (10) 13,7% (7) 4,9% (5) 57,1% (8) 36,4% (4) 50% (5) 46,2% (6) 62,5% (10) 77,3% (17) 56,2% (18) 16,7% (1) 75% (3) 100% (5) 22,2% (2) 28,6% (2) 50% (3) 37,5% (3) 0,032 3,8% (1) 2,2% (1) 3,7% (2) 2,6% (1) 2% (1) 7,1% (1) 15,4% (2) 25% (4) 13,6% (3) 15,6% (5) 25% (1) 60% (3) 25% (1) 50% (1) 33,3% (2) 40% (2) 16,7% (1) - 0,064 13% (6) 3,7% (2) 3,9% (2) 14,3% (2) 20% (2) 4,5% (1) 3,1% (1) 11,1% (1) 25% (1) 16,7% (1) 16,7% (1) 12,5% (1) 0,125 4,3% (2) 5,6% (3) 1,7% (1) 12,5% (1) 20% (1) 50% (1) 14,3% (1) 33,3% (2) 20% (1) 16,7% (1) - 0,25 3,8% (1) 10,9% (5) 1,9% (1) 14,3% (2) 9,1% (1) 10% (1) 50% (1) 40% (2) 33,3% (2) 16,7% (1) - 0,5 2,6% (1) 9,1% (1) 25% (2) 10% (1) 20% (1) 25% (1) 27,3% (3) 33,3% (2) 12,5% (1) 1 1,9% (2) 10% (1) 33,3% (1) 12,5% (1) 10% (1) 50% (2) 9,1% (1) 25% (1) 14,3% (1) 20% (1) 16,7% (1) - 2 3,7% (2) 50% (1) 33,3% (1) 36,4% (4) - 4 2,6% (1) 33,3% (1) 50% (4) 40% (4) 40% (2) 27,3% (3) 11,1% (1) - 8 16 30% (3) - 32 ≥64 10% (1) - Tabelle 16 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Anidulafungin. Im Gegensatz zu Caspofungin waren 2 C. albicans-Stämme (1,9%) resistent, alle anderen Stämme waren eindeutig empfindlich. C. glabrata war ausschließlich empfindlich. Nachdem Anidulafungin entsprechend einer EUCAST-Empfehlung (M. Arendrup – persönliche Mitteilung) als Indikatorsubstanz für alle Echinocandine verwendet werden kann, findet sich bei C. albicans eine geringfügige Diskrepanz zu den Caspofungin-Daten. Bei C. parapsilosis waren ausschließlich intermediäre Stämme zu beobachten, nach CLSI wären alle Stämme als empfindlich gewertet worden. C. tropicalis war bis auf 2 Stämme (22,2%) durchgehend empfindlich, allerdings lag 1 Stamm nur eine Titerstufe über dem Breakpoint. Nach CLSI wäre dieser Stamm als empfindlich gewertet worden. Auch hier liegt keine Tendenz zur Veränderung des Empfindlichkeitsverhaltens vor. 189 Resistenzbericht Hefepilz Abbildung 11: Micafungin-MHK-Verteilungen bei Candidämien in Prozent für 2014 100 100 C_glabrata (µg/ml) 75 C_albicans (µg/ml) 75 64 32 8 16 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,32 0,064 100 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,064 0,008 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0 0,125 0 0,064 25 0,032 25 0,016 50 0,008 50 Tabelle 17: C_tropicalis (µg/ml) 75 0,032 C_parapsilosis ( µg/ml) 75 0,016 100 0,008 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,125 0,32 0 0,064 0 0,016 25 0,008 25 0,016 50 50 Micafungin-MHK-Verteilung bei Candidämien von 2011 bis 2014 Species Jahr ≤0,008 0,016 0,032 0,064 0,125 0,25 0,5 1 2 4 2011 29,4% (20) 50% (34) 16,2% (11) 4,4% (3) 2012 36,1% (26) 41,7% (30) 5,6% (4) 2,8% (2) 4,2% (3) - 1,4% (1) - 1,4% (1) 6,9% (5) C. albicans 2013 42,9% (18) 40,5% (17) 9,5% (4) - 2,4% (1) - 4,8% (2) 2014 19,2% (5) 57,7% (15) 19,2% (5) - 3,8% (1) 2011 16,7% (4) 70,8% (17) 4,2% (1) - 4,2% (1) 4,2% (1) 2012 19,2% (5) 73,1% (19) 3,8% (1) - 3,8% (1) C. glabrata 2013 33,3% (8) 54,2% (13) - 8,3% (2) 4,2% (1) 2014 9,1% (1) 54,5% (6) 27,3% (3) 9,1% (1) 2011 - 10% (1) 70% (7) 10% (1) 10% (1) 2012 - 14,3% (2) - 50% (7) 28,6% (4) - 7,1% (1) C. parapsilosis 2013 - 60% (3) 20% (1) - 20% (1) 2014 - 50% (1) 50% (1) 2011 80% (4) - 20% (1) 2012 - 16,7% (1) 66,7% (4) - 16,7% (1) C. tropicalis 2013 2014 2011 - 16,7% (1) - 50% (3) 16,7% (1) 16,7% (1) 2012 - 23,1% (3) - 38,5% (5) 15,4% (2) - 7,7% (1) Andere C. species 2013 - 14,3% (1) 14,3% (1) 14,3% (1) 42,9% (3) - 14,3% (1) 2014 - 8 - - 16 32 ≥64 - - - - - - - - - - - 15,4% (2) - - - Tabelle 17 zeigt die MHK-Verteilung aller Candida-Stämme gegenüber Micafungin. Für C. albicans, C. glabrata und C. parapsilosis gibt es Breakpoints von EUCAST. Bei C. albicans wären 23% (6 Stämme) resistent. 5 Stämme weisen jedoch mit 0,032 ml eine durchaus niedrige MHK auf und sind nur eine Titerstufe über dem Breakpoint. 1 Stamm weist eine MHK von 0,5 µg/ml auf und hebt sich damit deutlich von denen ab, die nur knapp über dem Breakpoint liegen. Bei C. glabrata sind 36,4% (4 Stämme) nach diesen Kriterien als resistent zu bewerten. C. parapsilosis liegt durchgehend im intermediären Bereich. Für C. tropicalis wurden 2014 ebenso wie 2013 keine Werte erhoben. Wie im vorigen Jahr fällt eine Diskrepanz zu den Anidulafungin-Werten auf. Im Vergleich zu 2013 zeigten sich keine gravierenden Änderungen. 190 Resistenzbericht Hefepilz Tabelle 18: Darstellung der resistenten Stämme von 2007 bis 2014 (EUCAST-Breakpoints) Species C. albicans C. glabrata 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 27 20 35 34 25 23 27 5 8 8 4 7 5 11 C. krusei C. parapsilosis C. tropicalis Andere C. species Gesamt Tabelle 19: 8 7 2 49 2 2 7 1 55 1 3 1 33 1 1 2 2 8 4 1 4 42 46 33 2014 28 1 1 5 3 3 1 36 43 Darstellung der resistenten Stämme von 2007 bis 2014 (CLSI-Breakpoints) Spezies C. albicans C. glabrata C. krusei C. parapsilosis 2007 2 5 2 1 2008 3 7 2 2009 4 8 4 1 2 12 2 14 1 18 C. tropicalis Gesamt 2010 9 6 2 17 2011 6 5 1 2012 10 5 5 2013 8 20 7 2014 3 10 1 2 14 1 21 1 14 36 In den Tabellen 18 und 19 ist die Anzahl der resistenten Stämme nach EUCAST und CLSI dargestellt. Vergleicht man die beiden Tabellen miteinander, zeigt sich, dass mit der Anwendung der EUCAST-Breakpoints eine höhere Zahl an resistenten Stämmen detektiert wird. Das betrifft besonders C. albicans, aber auch C. parapsilosis und C. tropicalis. Auffällig ist, dass nach EUCAST C. glabrata nur einmal als resistent gewertet wurde, nach CLSI wären es jedoch 10 Stämme gewesen. Im Jahresvergleich fällt jedoch kein Trend zu einer stärkeren Resistenzentwicklung auf. Tabelle 20: Darstellung der resistenten Stämme getrennt nach Substanz von 2007 bis 2014 (EUCAST-Breakpoints) AMB AND 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 MIC 2007 2008 2009 2010 2011 2012 C. albicans 1 13 8 C. glabrata 2 1 2 2 1 2 1 C. krusei C. parapsilosis 1 2013 2014 2 2 2 2 1 2011 2012 2013 2014 14 16 7 6 2 1 3 1 1 1 1 4 C. tropicalis 1 1 Andere C. species FLU C. albicans C. glabrata VOR 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 1 1 3 3 1 2 1 1 3 5 6 6 2 4 8 C. krusei C. parapsilosis 1 C. tropicalis Andere C. species 2 5 1 1 1 1 1 1 1 1 5 1 1 1 1 4 2 1 1 2 2 1 1 2014 1 1 1 POS C. albicans 4 ITR 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 25 13 7 14 2011 2012 2013 2014 11 15 12 13 23 12 k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. C. krusei k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 3 3 10 3 - 2 3 1 2 - k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. C. tropicalis 5 5 Andere C. species 5 1 3 2010 k.A. 1 8 2009 43 6 19 2008 C. glabrata C. parapsilosis 14 2007 1 2 5 5 5 5 2 1 1 1 2 2 3 5 5 2 2 k.A. k.A. keine Angabe möglich, da keine klinischen Breakpoints etabliert 191 - k.A. Resistenzbericht Hefepilz Tabelle 20 zeigt die Anzahl der resistenten Stämme im Jahresvergleich. Nach wie vor bestehen keine Resistenzen gegenüber Amphotericin B. Bei den Echinocandinen zeigt in erster Linie C. albicans Resistenzen. Allerdings handelt es sich ausschließlich um einzelne Stämme. Zu beachten ist auch, dass C. albicans die zahlenmäßig am stärksten vertretene Spezies ist. Auffallend ist die hohe Anzahl von Micafungin-resistenten C. albicans-Stämmen, wenn die EUCAST-Kriterien herangezogen werden. Allerdings war dies weniger oft zu beobachten als in den Jahren 2011 und 2012. Auch bei Posaconazol ist C. albicans die Spezies, die am häufigsten als resistent interpretiert wurde, wobei die MHK dieser Stämme nur eine Stufe bzw. in einem Fall zwei Stufen über dem Breakpoint liegen. Insgesamt ist die Resistenzsituation derzeit stabil, es gibt keine auffallenden Veränderungen. Tabelle 21: Substanz AMB Resistenzraten nach Substanz für durch Hefepilze verursachte Fungämien von 2007 bis 2014 (EUCAST-Breakpoints) 2007 0,7%(149) AND MIC FLU POS VOR ITR 6%(150) 34,6%(104) 2,5%(118) Tabelle 22: 2008 0%(147) 2009 0%(159) 2010 0%(166) 6,7%(45) 27,9%(68) 15,2%(79) 8%(88) 3%(167) 15,7%(134) 3%(135) 15,7%(102) 4,5%(155) 9,2%(119) 4,2%(119) 5,8%(156) 17,4%(92) 4,5%(111) 7,2%(166) 13,4%(119) 6,3%(127) 2011 0%(162) 2012 0%(137) 2013 0%(216) 2014 0%(169) 4,8%(62) 3,5%(86) 2,1%(146) 16,2%(111) 4,3%(139) 3,8%(105) 2,1%(95) 15,5%(71) 5%(218) 11,8%(127) 2,6%(153) 17,9%(39) 1,1%(174) 9,2%(119) 0,8%(128) 80% (15) Resistenzraten nach Substanz für durch Hefepilze verursachte Fungämien von 2007 bis 2014 (CLSI-Breakpoints) Substanz AND CAS MIC ITR FLU 2007 2,2%(134) 2008 0%(44) 2,9%(140) 2009 3%(66) 2,7%(146) 2010 4,2%(72) 3,9%(155) VOR 11,4%(70) 3,1%(162) 2011 1,3%(79) 3,8%(105) 1%(102) 24,6%(61) 4,6%(152) 2012 1,8%(57) 7,7%(65) 7,3%(110) 25,3%(75) 4,6%(130) 2013 0%(82) 3,7%(81) 9,7%(72) 23,5%(51) 5,2%(212) 2014 2,2%(137) 6,2%(65) 0%(38) 35,3%(17) 0,6%(168) 18%(128) 4,9%(144) 21,6%(125) 5,6%(142) 15%(80) 7,1%(156) 1,6%(123) 1,7%(116) 0,8%(133) 2,1%(140) 0,8%(129) 1%(101) 1,9%(162) 0%(129) In den Tabellen 21 und 22 ist der Prozentsatz resistenter Stämme nach EUCAST und CLSI dargestellt. Vergleicht man die beiden Tabellen miteinander, zeigt sich, dass mit der Anwendung der EUCAST-Breakpoints ein höherer Prozentsatz an resistenten Stämmen detektiert wird. Trotz dieses Unterschiedes ist generell nur eine niedrige Resistenzrate zu finden. Amphotericin B ist nach wie vor die Substanz, bei der keine Probleme bestehen. Auch die Azole zeigen eine sehr niedrige Resistenzrate. Die höchste Resistenzrate ist bei Itraconazol zu beobachten, diese lag 2014 bei 35,3%. Auffallend ist, dass 2014 eine wesentlich geringere Rate von Fluconazol-resistenten Stämmen als in den Jahren zuvor detektiert wurde. Alle Azole bis auf Itraconazol und Posaconazol zeigen nach wie vor einen niedrigen Prozentsatz an resistenten Stämmen. Bei den Echinocandinen ist die Resistenzrate bei der Anwendung der EUCAST-Breakpoints höher, als sie bisher erfasst wurde. Auffallend ist die höhere Resistenzrate bei Micafungin, die nach EUCAST-Kriterien bei 17,9% für das Jahr 2014 liegt. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob die derzeitigen Breakpoints nicht zu niedrig angesetzt sind und dadurch keine echte Resistenz dahinter steckt. Diese Frage kann allerdings nur mittels molekularbiologischer Untersuchungen mit Sicherheit beantwortet werden. 6 Interpretation Die Anzahl der erfassten Candidämien ist ähnlich wie in den Jahren 2007 bis 2012. Der im Jahr 2013 beobachtete Anstieg dürfte ein einmaliges Ereignis gewesen sein und keinen Trend in Richtung Zunahme von Candidämien bedeuten. Die Verteilung der einzelnen Candida-Spezies über den beobachteten Zeitraum ist relativ stabil geblieben. C. albicans ist nach wie vor der häufigste Erreger, gefolgt von C. glabrata, C. parapsilosis und C. tropicalis. Die meisten Candidämien fanden sich auf Intensivstationen (29%), gefolgt von internen Abteilungen (25%) und chirurgischen Stationen (22%). 192 Resistenzbericht Hefepilz 7 Nach wie vor gilt, dass eine geringe Resistenzrate bei Candida und anderen Hefen, die aus der Blutkultur nachgewiesen wurden, zu beobachten ist. Die höchste Resistenzrate wurde bei C. glabrata und Itraconazol gefunden. Die in den meisten Vorjahren beobachtete relativ hohe Anzahl an Posaconazol-resistenten C. albicans-Stämmen ist 2014 nicht so stark ausgeprägt gewesen. Die Resistenzsituation bei Echinocandinen ist derzeit nicht besorgniserregend. Wie in den Vorjahren fällt auf, dass mit den neuen Breakpoints eine höhere Anzahl an resistenten Stämmen gefunden wird. Außerdem fallen Diskrepanzen zwischen den einzelnen Echinocandinen auf. Es stellt sich daher die Frage, ob es sich dabei tatsächlich um resistente Stämme handelt oder ob andere Ursachen dafür verantwortlich sind. Generell ist keine Tendenz zur stärkeren Resistenzentwicklung zu beobachten. Bei Beurteilung der MHKVerteilung der einzelnen Candida-Arten über den gesamten Beobachtungszeitraum zeigen sich keine besonders auffälligen Veränderungen. Diskussion Für den diesjährigen Bericht wurden, wie bereits in den letzten beiden Jahren, die von EUCAST etablierten Breakpoints herangezogen. Da diese nach wie vor nur für gewisse Spezies und bestimmte Antimykotika etabliert wurden, mussten wie im Vorjahr für Caspofungin die von CLSI neu etablierten Breakpoints verwendet werden, für Itraconazol wurden ebenfalls EUCAST-Breakpoints herangezogen, die erstmalig 2014 etabliert wurden. Insgesamt wurden nur wenig resistente Stämme nachgewiesen, sodass es im Vergleich zu den Vorjahren kaum Veränderungen des Empfindlichkeitsmusters gibt. Die höchste Resistenzrate findet sich wie schon in den Vorjahren bei Itraconazol. C. glabrata ist die Vertreterin mit den höchsten MHK-Werten gegenüber Itraconazol. Da für diese Spezies keine Breakpoints von EUCAST existieren, kann hier auch keine genaue Angabe zur Resistenz gegeben werden. Die in früheren Jahren auffällig hohe Rate an Posaconazol-resistenten C. albicans-Stämmen, die sich sonst bei keinem anderen Azol widerspiegelt, ist 2014 nicht in diesem Maße aufgefallen. 2013 waren 12,0% der C. albicans-Stämme resistent, 2014 waren es nur 6,4%. Gegenüber Amphotericin B waren auch 2014 alle getesteten Candida-Stämme empfindlich. Die Resistenzrate gegenüber Echinocandinen ist ebenfalls sehr niedrig, so wurden 2,1% Anidulafungin-resistente Stämme (2013: 3,5%) nachgewiesen. Auffallend ist, wie im Vorjahr auch schon, eine mit 17,9% relativ hohe Resistenzrate gegenüber Micafungin, was in Diskrepanz zu den Anidulafunginwerten steht und auch nicht den Daten der internationalen Literatur entspricht. Generell fällt eine Diskrepanz resistenter Stämme in dieser Gruppe auf, sodass keine endgültigen Schlüsse gezogen werden können. C. parapsilosis zeigt erwartungsgemäß höhere MHKWerte, die sich primär im intermediären Bereich bewegen. 2014 wurden keine resistenten C. parapsilosis-Stämme nachgewiesen. Bei der Artenverteilung waren genau wie in den Vorjahren keine geschlechtsspezifischen Unterschiede zu beobachten. Auch die Altersverteilung ist gleich geblieben, so zeigt sich, dass Candidämien in den letzten vier Beobachtungsjahren mit geringen Verschiebungen ab dem 45. Lebensjahr am häufigsten auftraten. Insgesamt entsprechen die hier erhobenen Daten denen der internationalen Literatur, sodass in Österreich derzeit keine gegenläufigen Trends erkennbar sind. 8 Referenzen [1] http://www.eucast.org/fileadmin/src/media/PDFs/EUCAST_files/AFST/Antifungal_breakpoints_v_6.1.pdf [2] Pfaller M, Pappas P, Wingard J. Invasive fungal pathogens: current epidemiological trends. Clin Infect Dis 2006; 43:3-14. Clinical and Laboratory Standards Institute 2008. Reference Method for Broth Dilution Antifungal Susceptibility Testing of Yeasts; Third Informational Supplement. CLSI document M27-S3. Clinical and Laboratory Standards Institute, 940 West Valley Road, Suite 1400, Wayne, Pennsylvania 19087-1898 USA. [3] Pfaller MA, Messer SA, Woosley LN, Jones RN, Castanheira M. 2013. Echinocandin and triazole antifungal susceptibility profiles of opportunistic yeast and mould clinical isolates (2010-2011): Application of new CLSI clinical breakpoints and epidemiological cutoff values to characterize geographic and temporal trends of antifungal resistance. J Clin Microbiol. 2013 May 29. [Epub ahead of print] 193 Resistenzbericht Hefepilz [4] Pfaller MA, Castanheira M, Messer SA, Moet GJ, and Jones RN. 2011. Echinocandin and triazole antifungal susceptibility profiles for Candida spp., Cryptococcus neoformans, and Aspergillus fumigatus: Application of new CLSI clinical breakpoints and epidemiologic cutoff values to characterize resistance in the SENTRY Antimicrobial Surveillance Program (2009). Diagn. Microbiol. Infect. Dis. 69: 45-50 [5] Pfaller, M.A., D.J. Diekema, D.L. Gibbs, V.A. Newell, D. Ellis, V. Tullio, A. Rodloff, W. Fu, and T.A. Ling; and the Global Antifungal Surveillance Group. 2010. Results from the ARTEMIS DISK Global Antifungal Surveillance Study, 1997 to 2007: a 10.5-year analysis of susceptibilities of Candida Species to fluconazole and voriconazole as determined by CLSI standardized disk diffusion. J. Clin. Microbiol. 48:1366-1377. [6] Pfaller, M.A., D.J. Diekema, L. Ostrosky-Zeichner, J.H. Rex, B.D. Alexander, D. Andes, S.D. Brown, V. Chaturvedi, M.A. Ghannoum, C.C. Knapp, D.J. Sheehan, and T.J. Walsh. 2008. Correlation of MIC with outcome for Candida species tested against caspofungin, anidulafungin, and micafungin: analysis and proposal for interpretive MIC breakpoints. J. Clin. Microbiol. 46:2620-2629. [7] Pfaller, M.A., S.A. Messer, R.J. Hollis, L. Boyken, S. Tendolkar, J. Kroeger, and D.J. Diekema. 2009. Variation in susceptibility of bloodstream isolates of Candida glabrata to fluconazole according to patient age and geographic location in the United States in 2001 to 2007. J. Clin. Microbiol. 47:3185-3190. [8] Lockhart, S.R., D. Wagner, N. Iqbal, P.G. Pappas, D.R. Andes, C.A. Kauffman, L.M. Brumble, S. Hadley, R. Walker, J.I. Ito, J.W. Baddley, T. Chiller, and B.J. Park. 2011. A comparison of in vitro susceptibility of Candida species from cases of invasive candidiasis in solid organ and stem cell transplant recipients: TRANSNET 2001-2006. J. Clin. Microbiol. 49: 2404-2410 [9] Axner-Elings, M., S. Botero-Kleiven, R.H. Jensen, and M.C. Arendrup 2011. Echinocandin Susceptibility Testing of Candida Isolates Collected during a One-year Period in Sweden. J. Clin. Microbiol. 49: 2516-2521. [10] Lockhart S.R., Iqbal N., Ahlquist A.M., Farley M.M., Harrison L.H., Bolden C.B., Baughman W., Stein B., Hollick R., Park B.J., Chiller T. 2012. Species identification and antifungal susceptibility of Candida bloodstream isolates from population-based surveillance in two US Cities: 2008-2011. J Clin Microbiol., published online ahead of print on 8 August 2012 [11] Orasch C, Marchetti O, Garbino J, Schrenzel J, Zimmerli S, Mühlethaler K, Rossi M, Pfyffer G, Ruef C, Fehr J, Zbinden R, Calandra T, Bille J; The Fungal Infection Network of Switzerland (FUNGINOS) 2013. Candida Species Distribution and Antifungal Susceptibility Testing According to EUCAST and New vs. Old CLSI Clinical Breakpoints: a SixYear Prospective Candidemia Survey from the Fungal Infection Network of Switzerland (FUNGINOS). Clin Microbiol Infect. 2013 Nov 4. doi: 10.1111/1469-0691.12440. [Epub ahead of print] [12] Hesstvedt L, Gaustad P, Andersen CT, Haarr E, Hannula R, Haukland HH, Hermansen NO, Larssen KW, Mylvaganam H, Ranheim TE, Sandven P, Nordøy I; Norwegian Yeast Study Group. 2015. Twenty-two years of candidemia surveillance – Results from a Norwegian national study. Clin Microbiol Infect. 2015 Jun 17. pii: S1198-743X(15)006217. doi: 10.1016/j.cmi.2015.06.008. [Epub ahead of print] [13] Caggiano G, Coretti C, Bartolomeo N, Lovero G, De Giglio O, Montagna MT. 2015. Candida Bloodstream Infections in Italy: Changing Epidemiology during 16 Years of Surveillance. Biomed Res Int. 2015;2015:256580. doi: 10.1155/2015/256580. Epub 2015 May 7. 194 Resistenzbericht Schimmelpilze Resistenzbericht Schimmelpilze Daten aus dem Humanbereich Eine Aktivität der Nationalen Referenzzentrale für Schimmelpilze Autoren/Ansprechpersonen in in Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl in Dr. Maria Aigner Medizinische Universität Innsbruck Department für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin Fritz-Pregl-Straße 3 6020 Innsbruck E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Review in in Univ.-Prof. Dr. Birgit Willinger Medizinische Universität Wien Klinische Abteilung für Mikrobiologie Klinisches Institut für Labormedizin Währinger Gürtel 18–20/5P 1090 Wien E-Mail: [email protected] 195 Resistenzbericht Schimmelpilze I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 6 7 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................197 Abstract .............................................................................................................................................................................197 Einleitung ..........................................................................................................................................................................197 Methodik ...........................................................................................................................................................................198 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................198 Diskussion .........................................................................................................................................................................200 Referenzen ........................................................................................................................................................................201 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Schimmelpilzgattungen aus bronchoalveolären Lavagen und sterilen Körperregionen nach Anzahl.......................................................................................................................................................198 In vitro Resistenz im Überblick: MHK-Verteilung aller Aspergillus-Isolate nach Anzahl ...........................199 In vitro Resistenz im Überblick: MHK-Verteilung aller Non-Aspergillus-Isolate nach Anzahl ...................200 196 Resistenzbericht Schimmelpilze 1 Zusammenfassung Im Jahr 2014 sammelten die Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Mikrobiologie, die Medizinische Universität Innsbruck, Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, und die analyse BioLab GmbH Linz 204 Schimmelpilzkulturen aus infektionsrelevanten Regionen; somit wurden deutlich mehr Isolate erfasst als im Vorjahr (2013: 76 Isolate). Aspergillus-Spezies sind mit 74% (151/204) nach wie vor führend unter den Schimmelpilzen, wobei es sich hierbei bei 79% (120/151) um Isolate aus dem Aspergillus fumigatus complex handelt. Sämtliche Aspergillus-Isolate zeigten sich empfindlich gegenüber der empfohlenen Erstlinientherapie von Voriconazol. Abgesehen von den Aspergillus terreus complex-Isolaten, die eine intrinsische Resistenz gegenüber Amphotericin B aufweisen, zeigten 9% (13/151) der getesteten Isolate eine In-vitro-Resistenz gegenüber Amphotericin B; unter ihnen alle erhobenen Aspergillus flavus complex-Isolate (1/8 der Isolate intermediär empfindlich, 7/8 der Isolate resistent); 8% erwiesen sich als in-vitro-resistent gegenüber Posaconazol, 5% gegenüber Itraconazol. Bei den Non-Aspergillus-Spezies lag die MHK für Amphotericin B bei 40% (21/53) > 1µg/ml, für Posaconazol bei 38% (20/53) > 0,125µg/ml und für Voriconazol bei 11% (6/53) > 1µg/ml. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass für die Non-Aspergillus-Spezies derzeit keine klinischen Breakpoints vorliegen. Die Interpretation der Resistenztestung basiert daher auf den für die Aspergillus-Spezies publizierten Daten. 2 Abstract Invasive mould diseases have become increasingly common as opportunistic infections. Candida and Aspergillus species are the most important pathogens. 204 moulds out of sterile body sites and bronchoalveolar lavages were collected from the Medical University Vienna, Department of Laboratory Medicine, the Medical University Innsbruck, Division of Hygiene and Medical Microbiology and the analyse BioLab GmbH of Linz in 2014. Aspergillus species, which were isolated in 74% (151/204), are still the leading causative agents of invasive mould diseases; thereof 79% (120/151) belong to the Aspergillus fumigatus complex. All the tested Aspergillus isolates were susceptible to the recommended first line treatment of voriconacole. Apart from Aspergillus terreus complex isolates, which exhibit intrinsic resistance to amphotericin B, 9% (13/151) of Aspergillus isolates showed in vitro resistance to amphotericin B, above the mentioned all of the Aspergillus flavus complex isolates (1/8 isolate intermediate susceptible, 7/8 isolates resistant); 8% represented in vitro resistance to posaconazole and 5% to itraconazole, respectively. Among the non-aspergillus isolates elevated MIC´s above 1µg/ml for amphotericin B, above 0,125µg/ml for posaconazole and above 1µg/ml for voriconazole were detected in 40% (21/53), 38% (20/53) and 11% (6/53), respectively. It must be pointed out that clinical breakpoints are only available for Aspergillus species and interpretation of susceptibility testing of non aspergillus moulds is based on Aspergillus - specific data. 3 Einleitung Mykosen gewinnen als sekundäre Erkrankungen zunehmend an Bedeutung. Ihr klinisches Bild wird von der Art des Erregers und der Immunkompetenz des Patienten entscheidend beeinflusst und reicht von einer Besiedelung über Organmykosen bis hin zu fulminant verlaufenden septischen Formen mit Todesfolge [1]. Die häufigsten Erreger von Organ- und Systemmykosen in Europa sind Hefen der Gattung Candida und Schimmelpilze der Gattung Aspergillus [2]. Dieser jährliche Bericht soll die aktuelle Häufigkeit von Resistenzen invasiver Schimmelpilze gegenüber Antimykotika darlegen. 197 Resistenzbericht Schimmelpilze 4 Methodik Die Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Mikrobiologie (AT002), die Medizinische Universität Innsbruck, Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (AT005), und die analyse BioLab GmbH Linz (AT001) identifizierten Schimmelpilzkulturen und unterzogen diese einer Resistenztestung. Ziel war es, eine Analyse der Häufigkeit und der Artverteilung klinisch relevanter Schimmelpilzisolate durchzuführen sowie die Empfindlichkeit (MHK) der Isolate aus Proben der klinischen Routinediagnostik zu bestimmen. Die Erfassung erfolgte mittels Erhebungsbogen, die Isolate wurden vor Ort einer Speziesbestimmung und einer Resistenztestung unterzogen. Als Grundlage für die MHK-Testung galten entweder der E-Test oder eine andere standardisierte Mikrodilutionsmethode (EUCAST, Version 7.0, Stand 2014). Getestet wurden Amphotericin B, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Micafungin, Caspofungin und Flucytosin. Die Auswertung der Resistenztestergebnisse erfolgte nach der europäischen EUCAST-Norm (European Committee on Antibiotic Susceptibility Testing): Amphotericin B, Itraconazol und Voriconazol wurden ab einer MHK > 2 µg/ml und Posaconazol ab einer MHK > 0,25 µg/ml als resistent gewertet. Bisher existieren keine standardisierten Breakpoints für Echinocandine und Flucytosin, sodass hier keine eindeutige Aussage zur Resistenzlage gemacht werden kann. 5 Ergebnisse Insgesamt gingen 204 Isolate ein (140 Isolate aus AT005, 63 aus AT002 und 1 Isolat aus AT001); 36% stammen von Frauen und 64% von Männern, 79% (162/204) der Isolate stammen aus bronchoalveolären Lavagen. Bei 74% (n=151) wurden Aspergillus-Spezies nachgewiesen, gefolgt von Penicillium spp. (9%, n=19), Mucormyzeten/Zygomyzeten (6%, n=13), Dematiazeen/Schwärzepilze (4%, n=8) und Fusarium spp. (3%, n=7). Bei den Aspergillus-Spezies handelte es sich zu 79% (n=120) um Isolate aus dem Aspergillus fumigatus complex, 8 Isolate wurden als A. flavus, 6 Isolate als A. niger, jeweils 5 Isolate als Aspergillus glaucus bzw. A. nidulans, 3 als A. terreus, 2 als A. ochraceus und jeweils 1 Isolat als A. sydowii bzw. A. versicolor identifiziert. Abbildung 1: Schimmelpilzgattungen aus bronchoalveolären Lavagen und sterilen Körperregionen nach Anzahl Der Großteil der Patienten mit nachgewiesenen Schimmelpilzen waren der Pulmologie (31%) und den Intensiv- (29%) und chirurgischen Stationen (18%) zuzuordnen. 198 Resistenzbericht Schimmelpilze Sämtliche Aspergillus-Isolate zeigten sich empfindlich gegenüber der empfohlenen Erstlinientherapie von Voriconazol. Abgesehen von den Aspergillus terreus-Isolaten, die eine intrinsische Resistenz gegenüber Amphotericin B aufwiesen, zeigten 9% (13/151) der getesteten Isolate eine In-vitro-Resistenz gegenüber Amphotericin B; unter ihnen alle Aspergillus flavus-Isolate (1/8 der Isolate intermediär empfindlich, 7/8 der Isolate resistent); 8% erwiesen sich als invitro-resistent gegenüber Posaconazol, 5% gegenüber Itraconazol. Abbildung 2: In-vitro-Resistenz im Überblick: MHK-Verteilung aller Aspergillus-Isolate nach Anzahl Bei den Non-Aspergillus-Spezies lag die MHK für Amphotericin B bei 40% (21/53) > 1µg/ml, bei Posaconazol bei 38% (20/53) > 0,125µg/ml und bei Voriconazol bei 11% (6/53) > 1µg/ml. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass für die Non-Aspergillus-Spezies derzeit keine klinischen Breakpoints vorliegen. Die Interpretation der Resistenztestung basiert daher auf den für Aspergillus-Spezies publizierten Daten. Die Fusarium-Spezies, welche bekannt für ihre verminderte Empfindlichkeit gegenüber diversen Antimykotika sind, wurden in 71% (5/7) als resistent gegenüber Amphotercin B und Posaconazol bewertet, 43% (3/7) auch gegenüber Voriconazol. Bei den Mucormyzeten zeigten 23% (3/13) eine MHK > 1 µg/ml gegenüber Amphotericin B, unter ihnen ausschließlich Rhizopus spp. (3/6); 69% (9/13) der Isolate wiesen MHKs > 0.25 µg/ml gegenüber Posaconazol auf. Bei 6 Isolaten handelte es sich um Rhizopus spp., 5 Isolate wurden als Lichteimia spp. identifiziert und jeweils 1 Isolat als Mucorbzw. Rhizomucor-Spezies. Da Penicillium-Spezies, ausgenommen Penicillium marneffei, bei invasiven Infektionen eine untergeordnete Rolle spielen [3], wurde ihre Resistenzlage nicht ausgewertet. 199 Resistenzbericht Schimmelpilze Abbildung 3: In-vitro-Resistenz im Überblick: MHK-Verteilung aller Non-Aspergillus-Isolate nach Anzahl AMB Amphotericin B; CAS Caspofungin; FLC Flucytosin; MIC Micafungin; ITR Itraconazol; POS Posaconazol, VOR Voriconazol 6 Diskussion Die Zahl der in die Auswertung aufgenommenen Fadenpilze hat im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen (von 76 auf 204 Isolate). Während im Labor AT005 ein tatsächlicher Anstieg des kulturellen Nachweises von Schimmelpilzen aus infektionsrelevanten Regionen verzeichnet werden konnte (von 70 auf 140 Isolate), gab es im Labor AT002 im Vorjahr, in dem nur 4 Isolate erfasst wurden, einen Administrationsfehler. Da jedoch lediglich der mikroskopische Nachweis von Pilzelementen aus einer sterilen Region beweisend für eine invasive Mykose ist, ist ein Anstieg von kultivierten Schimmelpilzen nicht automatisch gleichzusetzen mit einem Anstieg von invasiven Erkrankungen. Aspergillus-Spezies sind mit 74% nach wie vor führend unter den Schimmelpilzen, davon sind 79% dem Aspergillus fumigatus complex zuzuordnen. Dies entspricht in etwa dem prozentuellen Verteilungsmuster des Vorjahres. Bei den Non-Aspergillus-Spezies wurden vor allem Penicillium spp. (9%, n=19), Mucormyzeten/Zygomyzeten (6%, n=13), Dematiazeen/Schwärzepilze (4%, n=8) und Fusarium spp. (3%, n=7) nachgewiesen. Erfreulicherweise konnte bei den Aspergillus-Isolaten keine Resistenz gegenüber der empfohlenen Erstlinientherapie von Voriconazol detektiert werden. Die Beurteilung der Resistenzsituation der Non-Aspergillus-Isolate gestaltet sich als sehr schwierig, da nach wie vor keine klinischen Breakpoints vorliegen. Die Interpretation der Resistenztestung basiert daher auf den für die Aspergillus-Spezies publizierten Grenzwerten, klinische Daten zur Korrelation in vitro/in vivo fehlen. Innerhalb der Non-Aspergillus-Spezies konnte eine Verschiebung des Keimspektrums beobachtet werden. Während es zu einer prozentuellen Abnahme der nachgewiesenen Penicillium-Spezies kam (von 20% auf 9%), wurden im Gegensatz dazu vermehrt Mucormyzeten (2014: n=13; 2013: n=2), Dematiazeen (2014: n=8; 2013: n= 1) und Fusarium spp. (2014: n=8; 2013: n=0) nachgewiesen. Insbesonders Fusarien weisen, wie bekannt, eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber diversen Antimykotika auf. Voriconazol zeigte mit einer Resistenzrate von 43% in vitro die beste Empfindlichkeit, allerdings wurden lediglich 7 Isolate getestet. 200 Resistenzbericht Schimmelpilze Mucormyzeten wurden zu 23% (n=3) bzw. 69% (9/13) als resistent gegenüber Amphotericin B bzw. Posaconazol bewertet, allerdings wurden auch hier nur 13 Isolate getestet. Ausschließlich Rhizopus spp. zeigten erhöhte MHKs gegenüber Amphotericin B. 7 Referenzen [1] Singh N and Paterson D. Aspergillus infections in transplant recipients. Clin Microbiol Rev 2005; 18:44-69. [2] Pfaller M, Pappas P, Wingard J. Invasive fungal pathogens: current epidemiological trends. Clin Infect Dis 2006; 43:3-14. [3] Lyratzopoulos G1, Ellis M, Nerringer R, Denning DW. Invasive infection due to Penicillium species other than P. marneffei. J Infect 2002; 45(3):184-95. 201 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie Teil 1: Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in Österreich Eine Aktivität des Vereins „Österreichische HIV-Kohortenstudie“ Ansprechpersonen a Mag. Stefanie Strickner in Dr. Gisela Leierer Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Anichstraße 35 6020 Innsbruck E-Mail: [email protected] in in Review Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Puchhammer-Stöckl Medizinische Universität Wien Klinisches Institut für Virologie Kinderspitalgasse 15 1095 Wien 202 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 Zusammenfassung/Abstract .............................................................................................................................................204 Einleitung ..........................................................................................................................................................................205 Methodik ...........................................................................................................................................................................205 3.1 Österreichische HIV-Kohortenstudie .............................................................................................................................205 3.1.1 Einschlusskriterien ...................................................................................................................................................205 3.1.2 Ausschlusskriterien ..................................................................................................................................................205 3.1.3 Frequenz des Monitoring („Follow-up“) ..................................................................................................................205 3.1.4 Minimales Dataset...................................................................................................................................................205 3.1.5 Zusammenführen der Daten ...................................................................................................................................206 3.1.6 Zahl der KohortenteilnehmerInnen (HIV-Diagnose 2001-2014) ..............................................................................206 3.2 Genotypischer Resistenztest..........................................................................................................................................206 4 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................207 4.1 Anzahl der PatientInnen mit Resistenztest vor der HIV-Therapie .................................................................................207 4.2 „Frische“ Infektion (Zeitpunkt der Infektion bekannt oder berechenbar) .....................................................................207 4.3 Zeitpunkt der Infektion unbekannt ................................................................................................................................ 210 5 Interpretation und Diskussion ...........................................................................................................................................212 6 Referenzen ........................................................................................................................................................................212 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Zahl der KohortenteilnehmerInnen..........................................................................................................206 Als Resistenz gewertete Codons und Aminosäuren .................................................................................206 Anzahl der PatientInnen mit Resistenztests vor der HIV-Therapie ..........................................................207 Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Infektion und Übertragungsart ..............................................208 Übertragene Resistenz nach dem Zeitpunkt der frischen HIV-Infektion, Wohnortgröße, Übertragungsart, Geschlecht und Alter (CASCADE-Zentren) ...................................................................209 Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose und Übertragungsart ..............................................210 Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose, Wohnortgröße, Übertragungsart, Geschlecht und Alter (CASCADE-Zentren) ..................................................................................................................211 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Infektion (CASCADE-PatientInnen) ........................................208 Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose (CASCADE-Zentren) ................................................210 203 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 1 Zusammenfassung/Abstract Prevalence of Transmitted Drug Resistance is Stabilising at a Low Rate in Austria 1 2 3 4 2 5 6 7 8 Strickner S. , Leierer G. , Rieger A. , Steuer A. , Sarcletti M. , Geit M. , Haas B. , Taylor N. , Kanatschnig M. , Zangerle 2 R. , for the AHIVCOS Study Group 1 2 3 Austrian HIV Cohort Study, Innsbruck, Austria, Medical University Innsbruck, Innsbruck, Austria, Medical University 4 5 Vienna, Vienna, Austria, SMZ Baumgartner Höhe, Otto-Wagner-Hospital, Vienna, Austria, General Hospital Linz, Linz, 6 7 Austria, LKH Graz West, Graz, Austria, Paracelsus Medical University Salzburg, Dept. of Internal Medicine III, 8 Salzburg, Austria, LKH Klagenfurt, Klagenfurt, Austria Objective: To determine the prevalence of transmitted drug resistance (TDR), temporal trends in resistance, and predictors for TDR. Method: Newly diagnosed patients from 2001 to December 2014 from seven centres were analyzed. Mutations were judged as resistant according to Bennett et al. (WHO 2009 mutation list). For patients with acute or recent infection the year of infection was obtained by the date of primary HIV infection or the median point in time between negative and positive HIV test. For patients with chronic infection the rate of resistance was plotted against the year of the HIV diagnosis. Results: Overall 2817 of 4420 patients had an amplifiable resistance test. The overall prevalence of TDR was 7.4% (208 of 2817 patients; 95% CI: 6.5%-8.4%). In the CASCADE-centers, the prevalence of NRTI resistance was 3.6% (2.9%4.5%), the prevalence of NNRTI resistance was 2.2% (1.7%-3.0%), and the prevalence of PI resistance was 2.3% (1.7%3.0%). The relative risk of TDR in men who have sex with men compared to heterosexual contacts was 1.6 (95% CI: 1.1-2.2). Younger patients (<33 or <34 years, respectively) had a higher relative risk of TDR (1.4; 95% CI: 1.1-1.9) than older patients. The prevalence rate of TDR in the 622 patients with acute/recent infection was 8.3% (39 of 470 patients; 6.1%-11.1%). One patient (0.2%) showed TDR against 3 drug classes (K70R; K103N; L90M). The prevalence rate of TDR in the 2625 patients with chronic infection was 7.5% (118 of 1574 patients; 6.3%-8.9%). Conclusions: The prevalence of TDR among newly diagnosed patients was found to be stabilizing. No difficult to treat cases of TDR has been observed. Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren in Österreich 1 2 3 4 2 5 6 7 8 Strickner S. , Leierer G. , Rieger A. , Steuer A. , Sarcletti M. , Geit M. , Haas B. , Taylor N. , Kanatschnig M. , Zangerle 2 R. , für die ÖHIVKOS-Studiengruppe 1 2 Österreichische HIV-Kohortenstudie, Innsbruck, Austria, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria, 3 4 5 Medizinische Universität Wien, Wien, Austria, SMZ Baumgartner Höhe, Otto-Wagner-Spital, Wien, Austria, AKH Linz, 6 7 8 Linz, Austria, LKH Graz West, Graz, Austria, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Salzburg, Austria, LKH Klagenfurt, Klagenfurt, Austria Ziel der Studie: Bestimmung der Prävalenz der übertragenen Resistenz (TDR), temporäre Trends der Resistenz und Prädiktoren für TDR. Methoden: Von 2001 bis Dezember 2014 wurden neu diagnostizierte PatientInnen aus sieben Zentren analysiert. Die Resistenzmutationen wurden nach Bennett et al. (WHO 2009 mutation list) gewertet. Die Berechnung des Zeitpunktes der Infektion bei frischinfizierten PatientInnen erfolgte entweder über den Zeitpunkt der akuten HIV-Infektion oder als Mittel zwischen dem letzten negativen und dem ersten positiven HIV-Test. Bei PatientInnen mit chronischer Infektion wurde die Rate der Resistenz gegen das Jahr der HIV-Diagnose abgebildet. Ergebnisse: Insgesamt hatten 2.817 von 4.420 PatientInnen einen amplifizierbaren Resistenztest. Die Gesamtprävalenz der TDR betrug 7,4% (208 von 2.817 PatientInnen; 95% CI: 6,5%-8,4%). In den CASCADE-Zentren belief sich die Prävalenz der NRTI-Resistenz auf 3,6% (2,9%-4,5%), die Prävalenz der NNRTI-Resistenz lag bei 2,2% (1,7%-3,0%), und die Prävalenz der PI-Resistenz betrug 2,3% (1,7%-3,0%). Das relative Risiko der TDR bei homosexuellen Männern im Vergleich zu einer heterosexuellen Infektion lag bei 1,6 (95% CI: 1,1-2,2). Jüngere PatientInnen (<33 bzw. <34 Jahre) hatten im Vergleich zu älteren ein höheres Risiko für TDR (1,4; 95% CI: 1,1-1,9). Die Prävalenzrate der TDR von den 622 PatientInnen mit akuter/frischer Infektion belief sich auf 8,3% (39 von 470 PatientInnen; 6,1%-11,1%). 1 Patient (0,2%) wies eine TDR gegen 3 Medikamentenklassen (K70R; K103N; L90M) auf. Die Prävalenzrate der TDR bei den 2.625 PatientInnen mit chronischer Infektion betrug 7,5% (118 von 1574 PatientInnen; 6,3%-8,9%). Schlussfolgerungen: Die Prävalenz der TDR bei den neu diagnostizierten PatientInnen erwies sich als stabil. Es konnten keine Schwierigkeiten bei der Behandlung von TDR beobachtet werden. 204 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 2 Einleitung Der weit verbreitete Gebrauch der antiretroviralen Kombinationstherapie (cART) in Europa war mit einer deutlichen Erhöhung der Lebenserwartung verbunden. Mit dieser Verbesserung ging jedoch eine erhöhte Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren einher: Schätzungsweise 10-15% ART-naiver PatientInnen in Europa und den USA tragen Viren mit mindestens einer Resistenzmutation in sich. Diese Mutationen sind ein Hauptgrund für virologisches Versagen und können die Therapieantwort beeinflussen. Therapierichtlinien empfehlen genotypische Testungen bei therapienaiven PatientInnen, um das Vorliegen einer übertragenen Resistenz (TDR) abzuklären und die Erstbehandlung optimal abstimmen zu können. Bis jetzt sind die Auswirkungen von TDR auf virales Ansprechen und Immunantwort jedoch noch nicht ausreichend erforscht. 3 3.1 Methodik Österreichische HIV-Kohortenstudie Repräsentanten von fünf österreichischen HIV-Behandlungszentren (AKH Wien, Otto-Wagner Spital Wien, AKH Linz, LKH Innsbruck und LKH Graz West) haben Ende 2001 die „Österreichische HIV-Kohortenstudie (ÖHIVKOS)“ gegründet. Im Jahr 2008 sind das LKH Salzburg und das LKH Klagenfurt dazu gekommen. Verantwortlich für die medizinischwissenschaftliche Koordination ist Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle von der Medizinischen Universität Innsbruck. Ein langfristiges Ziel der Österreichischen HIV-Kohortenstudie ist eine auf freiwilliger Basis beruhende und bei Wahrung der vollständigen Anonymität relativ weite Erfassung HIV-infizierter Personen. Insgesamt wurden bisher 8.377 HIV-infizierte Personen in die Kohortenstudie aufgenommen. Es ist zu vermuten, dass die Zahl der Verstorbenen höher als 2013 ist, vor allem, weil die Eingabe von PatientInnen mit länger zurück liegendem Kontakt prinzipiell unvollständig ist. Zum größten Teil fehlt einfach die Kapazität, um retrospektiv Daten einzugeben. 3.1.1 Einschlusskriterien In die Kohorte werden die PatientInnen der sieben HIV-Zentren aufgenommen, wenn folgende Bedingung erfüllt ist: Nachweis der HIV-Infektion 3.1.2 Ausschlusskriterien Wunsch von HIV-BehandlerInnen Wunsch von PatientInnen 3.1.3 Frequenz des Monitoring („Follow-up“) Die Kohortenteilnehmer sollten für die Kohortenstudie wenigstens alle sechs Monate in einem der sieben HIV-Zentren untersucht und dokumentiert werden. Daraus ergeben sich auch keine zusätzlichen Kosten, weil diese Untersuchungen aus medizinischen Gründen meist alle drei Monate durchzuführen sind. 3.1.4 Minimales Dataset Letzter negativer und erster positiver HIV-Test Erster Kontakt im HIV-Zentrum Alter, Geschlecht, Übertragungsweg für HIV AIDS, alle Todesfälle CD4 Lymphozyten, HIV RNA, Hämoglobin Koinfektionen (Syphilis, CMV, Hepatitis B, Hepatitis C, Tuberkulose) Resistenzen gegenüber antiretroviralen Medikamenten Antiretrovirale Therapien (auch zurückliegende Therapien) 205 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 3.1.5 Zusammenführen der Daten Vollständige Anonymisierung der KohortenteilnehmerInnen Halbjährlich 3.1.6 Zahl der KohortenteilnehmerInnen (HIV-Diagnose 2001-2014) Herangezogen wurden nur PatientInnen, bei denen HIV nach 2001 diagnostiziert wurde, da der Resistenztest erst ab diesem Zeitpunkt routinemäßig eingesetzt wurde. Tabelle 1: Zahl der KohortenteilnehmerInnen HIV-Test 2001-2014 3.2 OWS Wien AKH Wien Linz Salzburg Innsbruck Graz Klagenfurt Gesamt 1162 1553 393 253 496 406 157 4420 Genotypischer Resistenztest Für die Analyse der Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren wurden nur Resistenztests herangezogen, die vor der antiretroviralen Therapie durchgeführt wurden. Analysiert wurden einerseits PatientInnen, bei denen der Zeitpunkt der Infektion bekannt war oder annähernd genau berechnet werden konnte („frische Infektion“), und andererseits Patienten, bei denen dies nicht bekannt war, nach dem Jahr des HIV-Tests. Die Rate der Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren („Prozent mit Resistenz“) entspricht der Zahl der PatientInnen mit Resistenzmutationen im Verhältnis zur Zahl der PatientInnen mit einem genotypischen Resistenztest. Hierbei wird das Genom der Reversen Transkriptase (RT) und der Protease (P) sequenziert. Genotypische Resistenztests für diesen Bericht wurden in vier Laboratorien durchgeführt, nämlich in der Virologie Wien, dem Zentrallabor AKH Linz, dem Zentrallabor LKH Salzburg und der Hygiene Graz. Die Wertung der Resistenzmutationen erfolgte nach Bennett DE, Camacho RJ, Otelea D et al. Drug resistance mutations for surveillance of transmitted HIV-1 drug-resistance: 2009 update. PLoS One 2009;4(3):e4724. Tabelle 2: Als Resistenz gewertete Codons und Aminosäuren Reverse Transkriptase NRTI M41 K65 D67 T69 K70 L74 V75 F77 Y115 F116 Q151 M184 L210 T215 K219 L R N, G, E D, ins R, E V, I T, M, A, S L F Y M V, I W Y, F, I, S, C, D, V, E Q, E, N, R Protease NNRTI L100 K101 K103 V106 V179 Y181 Y188 G190 P225 M230 I E, P N, S M, A F C, I, V L, H, C A, S, E H L 206 L23 L24 D30 V32 M46 I47 G48 I50 F53 I54 G73 L76 V82 N83 I84 85 N88 L90 I I N I I, L V, A V, M V, L L, Y V, L, M, A, T, S S, T, C, A V A, T, F, S, C, M, L D V, A, C V D, S M Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 4 4.1 Ergebnisse Anzahl der PatientInnen mit Resistenztest vor der HIV-Therapie Von den 4.420 PatientInnen hatten 2.817 einen Resistenztest vor ART (63,7%), in den CASCADE-Zentren war dies bei 2.049 (62,9%) von 3.258 PatientInnen der Fall. CASCADE ist eine internationale Serokonverterstudie, deren Teilnehmer besonders gut dokumentiert sind; dem jeweiligen Zentrum liegen alle Unterlagen (sich entwickelnder Westernblot, negativer HIV-Test) vor. Für Österreich nehmen die Krankenanstalten AKH Wien, AKH Linz, LKH Salzburg, LKH Innsbruck, LKH Graz West und LKH Klagenfurt an CASCADE teil. Tabelle 3: Anzahl der PatientInnen mit Resistenztests vor der HIV-Therapie Anzahl der HIVDiagnosen Amplifizierbare Resistenztests vor ART "Irgendeine" Resistenz Alle CASCADEZentren Zentren Alle CASCADEZentren Zentren Alle CASCADEZentren Zentren Jahr der HIV-Diagnose 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Total 4.2 301 315 297 342 331 343 357 366 311 328 317 327 268 217 207 221 207 228 234 261 266 280 243 246 237 246 210 172 118 138 174 219 218 213 229 234 220 256 231 232 188 147 49 71 107 135 145 157 173 193 176 198 177 189 153 126 8 11 11 14 12 17 17 16 24 22 19 12 12 13 3 7 7 9 9 16 13 13 21 16 12 10 11 10 4420 3258 2817 2049 208 157 „Frische“ Infektion (Zeitpunkt der Infektion bekannt oder berechenbar) Als „frisch“ infiziert („Serokonverter“) gelten: Akute HIV-Infektion (Westernblotbanden oder Antigen/HIV RNA mit klinischem Bild) Nachgewiesene Serokonversion, falls negativer Test maximal 3 Jahre vor dem ersten positiven Test Berechnung des Zeitpunktes der Infektion (Jahr der HIV-Infektion): Zeitpunkt der akuten HIV-Infektion Mittel zwischen dem letzten negativen und dem ersten positiven HIV-Test Jüngere PatientInnen (<33 Jahre; OR=1,5, 95% CI: 1,1-2,1) sowie PatientInnen, deren Helferzellen jemals unter 200 Zellen/µl gesunken sind (OR=1,6, 95% CI: 1,04-2,5), hatten ein etwas höheres, PatientInnen aus Hochprävalenzländern (Prävalenz von HIV in der Bevölkerung >1%; OR=0,5, 95% CI: 0,3-0,99) und Frauen, die sich auf heterosexuellem Weg mit HIV infiziert haben (OR=0,6, 95% CI: 0,3-0,9), ein etwas niedrigeres Risiko für eine übertragene Resistenz. 207 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 Tabelle 4: Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Infektion und Übertragungsart Anzahl der HIV-Infektionen Alle Zentren CASCADEZentren Amplifizierbare Resistenztests vor ART Alle Zentren CASCADEZentren "Irgendeine" Resistenz Alle Zentren CASCADEZentren Jahr der HIV-Infektion 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Übertragungsart MSM IDU Heterosexuell Andere Total Abbildung 1: 66 41 57 63 72 53 69 63 61 81 83 53 48 20 37 24 29 47 53 43 55 54 52 64 65 43 39 17 46 25 44 47 47 42 52 51 48 63 70 44 40 15 20 10 20 33 33 36 44 44 41 51 55 38 33 12 5 5 3 3 2 7 5 6 7 4 4 2 - 2 3 2 3 2 6 4 5 5 1 4 2 - 468 130 217 15 830 397 64 153 8 622 367 85 172 10 634 310 36 118 6 470 36 6 11 53 30 1 8 39 Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Infektion (CASCADE-PatientInnen) Das Jahr 2014 ist in der Grafik nicht abgebildet, da aufgrund der Definition der frischen Infektion nur eine begrenzte Zahl von PatientInnen definiert werden kann. 208 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 Tabelle 5: Übertragene Resistenz nach Zeitpunkt der frischen HIV-Infektion, Wohnortgröße, Übertragungsart, Geschlecht und Alter (CASCADE-Zentren) Resistenz gegen Zahl der ResistenzHIVTests Infektionen vor ART Wildtyp NRTI oder NNRTI oder PI NRTI NNRTI PI NRTI und PI NRTI und NNRTI NNRTI und PI 3-KlassenResistenz Jahr der HIV-Infektion 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 37 24 29 47 53 43 55 54 52 64 65 43 39 17 20 10 20 33 33 36 44 44 41 51 55 38 33 12 18 10 17 31 30 34 38 40 36 46 54 34 31 12 2 3 2 3 2 6 4 5 5 1 4 2 - 2 2 1 4 2 1 1 3 - 1 2 2 2 2 3 3 1 1 1 - 1 3 2 3 1 1 1 - 1 1 1 - 2 - 1 1 1 - 1 - 294 113 211 4 242 94 133 1 225 82 123 1 17 12 10 - 6 4 6 - 9 5 4 - 7 3 2 - 2 1 - 1 1 - 3 - 1 - 397 64 153 8 310 36 118 6 280 35 110 6 30 1 8 - 11 1 4 - 16 2 - 9 3 - 2 1 - 2 - 3 - 1 - 523 99 400 70 363 68 37 2 14 2 18 0 12 - 3 - 2 - 3 - 1 - <33 Jahre ≥33 Jahre 311 311 227 243 203 228 24 15 10 6 10 8 5 7 1 2 2 3 1 Gesamt 622 470 431 39 16 18 12 3 2 3 1 Wohnortgröße <100 000 ≥100 000 >1 Million Fehlend Übertragungsart MSM IDU Hetero Andere/Fehlend Geschlecht Mann Frau Alter beim HIV-Test 209 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 4.3 Zeitpunkt der Infektion unbekannt Jüngere PatientInnen (<34 Jahre) hatten ein etwas höheres Risiko für eine übertragene Resistenz (OR=1,5, 95% CI: 1,03-2,3). Tabelle 6: Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose und Übertragungsart Anzahl der HIVDiagnosen Alle CASCADE Zentren Zentren Amplifizierbare Resistenztests vor ART Alle CASCADE Zentren Zentren "Irgendeine" Resistenz Alle CASCADE Zentren Zentren Jahr der HIV-Diagnose 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Übertragungsart MSM IDU Heterosexuell Andere Total Abbildung 2: 252 259 249 271 266 284 299 293 250 256 230 266 212 181 178 190 179 188 186 213 221 219 192 189 166 198 163 143 88 102 139 164 177 168 185 173 177 192 163 181 141 120 34 58 89 108 117 120 136 140 140 147 120 148 112 105 4 10 8 12 9 13 14 9 18 17 11 8 11 11 1 7 4 9 7 12 10 8 16 12 7 7 10 8 1253 480 1542 293 3568 1007 275 1149 194 2625 817 269 951 133 2170 650 140 695 89 1574 75 11 58 11 155 61 7 41 9 118 Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose (CASCADE-Zentren) 210 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 Tabelle 7: Übertragene Resistenz nach Jahr der HIV-Diagnose, Wohnortgröße, Übertragungsart, Geschlecht und Alter (CASCADE-Zentren) Resistenz gegen Zahl der ResistenzHIVTests Diagnosen vor ART Wildtyp NRTI oder NNRTI oder PI NRTI NNRTI PI NRTI und PI NRTI und NNRTI NNRTI und PI 3-KlassenResistenz Jahr der HIV-Diagnose 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 178 190 179 188 186 213 221 219 192 189 166 198 163 143 34 58 89 108 117 120 136 140 140 147 120 148 112 105 33 51 85 99 110 108 126 132 124 135 113 141 102 97 1 7 4 9 7 12 10 8 16 12 7 7 10 8 1 5 2 4 5 6 6 4 5 4 2 6 6 2 1 1 2 1 2 1 2 2 6 2 1 4 3 1 1 3 2 4 3 2 9 3 3 1 3 1 1 - 1 - - - 1002 477 1066 80 658 319 571 26 606 297 530 23 52 22 41 3 28 6 23 1 9 12 6 1 15 5 14 1 2 - 1 - - - 1007 275 1149 194 650 140 695 89 589 133 654 80 61 7 41 9 27 3 22 6 17 2 8 1 18 2 12 3 1 1 - 1 - - - 1937 688 1175 399 1081 375 94 24 43 15 24 4 28 7 1 1 1 - - <34 Jahre ≥34 Jahre 1312 1313 726 848 663 793 63 55 31 27 18 10 16 19 2 - 1 - - Gesamt 2625 1574 1456 118 58 28 35 2 1 0 0 Wohnortgröße <100 000 ≥100 000 >1 Million Fehlend Übertragungsart MSM IDU Hetero Andere/Fehlend Geschlecht Mann Frau Alter beim HIV-Test 211 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 1 5 Interpretation und Diskussion Insgesamt konnten in allen HIV-Zentren 208 (7,4%) von 2.817 PatientInnen (in den CASCADE-Zentren 157 (7,7%) von 2.049 PatientInnen) gefunden werden, die vor ihrer ersten antiretroviralen Therapie zumindest eine Mutation mit Resistenz gegenüber HIV-Medikamenten zeigten. Ein einziger Patient hatte vor der antiretroviralen Therapie eine 3Klassen-Resistenz gegenüber NRTI, NNRTI und PI. Fünf PatientInnen waren resistent gegenüber NRTI und PI, drei PatientInnen gegenüber NRTI und NNRTI und drei gegenüber NNRTI und PI. Die Übertragung medikamentenresistenter HI-Viren hat in den letzten Jahren sogar abgenommen, wenngleich betont werden muss, dass die systematische Suche nach Resistenzen vor der Therapie noch unvollständig und diese erst 2003 etabliert worden ist. Bei frischen Infektionen hatten jüngere PatientInnen (<33 Jahre) sowie PatientInnen, deren Helferzellen jemals unter 200 Zellen/µl gesunken sind, ein höheres und PatientInnen aus Hochprävalenzländern sowie Frauen, die sich auf heterosexuellem Weg mit HIV infiziert haben, ein etwas niedrigeres Risiko für den Erwerb medikamentenresistenter HI-Viren. Bei einer Infektion unbekannten Zeitpunkts hatten jüngere PatientInnen (<34 Jahre) ein höheres Risiko für den Erwerb medikamentenresistenter HI-Viren. 6 Referenzen [1] Bannister WP et al. Transmitted drug-resistant HIV-1 and association with virologic and CD4 cell count response to combination antiretroviral therapy in the EuroSIDA Study. J Acquir Immune Defic Syndr 2008; 48: 324-33 [2] Bennett DE, Camacho RJ, Otelea D et al. Drug resistance mutations for surveillance of transmitted HIV-1 drugresistance: 2009 update. PLoS One 2009; 4(3): e4724 [3] Booth CL, Geretti AM. Prevalence and determinats of transmitted antiretroviral drug resistance in HIV-1 infection. J Antimicrob Chemother 2007; 59: 1047-56 [4] Mezei M et al. Molecular epidemiological analyses of env and pol sequences in newly diagnosed HIV type 1infected, untreated patients in Hungary. AIDS Research and Human Retroviruses 2011; Vol. 27 [5] Pillay D et al. The impact of transmitted drug resistance on the natural history of HIV infection and response to first-line therapy. AIDS 2006; 20: 21-28 [6] Vercauteren J et al. Transmission of drug-resistant HIV-1 is stabilizing in Europe. J Infect Dis 2009; 200: 1503-08 [7] Wensing AM et al. Prevalence of drug-resistant HIV-1 variants in untreated individuals in Europe: implications for clinical management. J Infect Dis 2005; 192 (6): 958-966 [8] Wheeler WH et al. Prevalence of transmitted drug resistance associated mutations and HIV-1 Subtypes in new HIV1 diagnosis, U. S.-2006. AIDS 2010; 24: 1203-12 [9] Wittkop L, et al. Effect of transmitted drug resistance on virological and immunological response to initial combination antiretroviral therapy for HIV (EuroCoord-CHAIN joint project): a European multicohort study. Lancet Infect Dis 2011; 11: 363-71 [10] Yerly S et al. Transmission of HIV-1 drug resistance in Switzerland: A 10-year molecular epidemiology survey. AIDS 2007; 21: 2223-29 212 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie Teil 2: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie Eine Aktivität des Vereins „Österreichische HIV-Kohortenstudie“ Ansprechpersonen a Mag. Stefanie Strickner in Dr. Gisela Leierer Univ.-Prof. Dr. Robert Zangerle Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Anichstraß 35 6020 Innsbruck E-Mail: [email protected] in in Review Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Puchhammer-Stöckl Medizinische Universität Wien Klinisches Institut für Virologie Kinderspitalgasse 15 1095 Wien 213 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 Zusammenfassung/Abstract ............................................................................................................................................. 215 Einleitung .......................................................................................................................................................................... 216 Methodik .......................................................................................................................................................................... 216 Ergebnisse: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie .................................................................................. 217 4.1 Antiretrovirale Therapie ................................................................................................................................................ 217 4.1.1 Zahl der PatientInnen mit antiretroviraler Therapie ............................................................................................... 217 4.1.2 Formen der antiretroviralen Therapie .................................................................................................................... 217 4.2 Zahl der NRTI-assoziierten Resistenzmutationen .......................................................................................................... 218 4.2.1 Überblick ................................................................................................................................................................. 218 4.2.2 Risikofaktoren für die Entwicklung einer Resistenz am Codon 65 der RT ............................................................... 219 4.3 Zahl der NNRTI-assoziierten Resistenzmutationen ....................................................................................................... 220 4.4 Zahl der PI-assoziierten Resistenzmutationen ............................................................................................................... 221 4.5 Kumulative Resistenz für Medikamentenklassen zum 01.01.2015 ............................................................................... 222 4.5.1 Häufigkeit von kumulativer Resistenz ..................................................................................................................... 222 4.5.2 Kumulative Resistenz nach Zeitpunkt des Therapiebeginns, Wohnort, Übertragungsart, Geschlecht und Alter ........................................................................................................................................................................ 223 4.6 Kumulative Resistenz in Bezug zu verschiedenen Kalenderperioden der initialen Therapie ........................................ 225 4.7 Wahrscheinlichkeit einer Resistenzentwicklung ........................................................................................................... 226 4.8 PatientInnen mit 3-Klassen-Resistenz ........................................................................................................................... 227 4.8.1 3-Klassen-Resistenz für verschieden selektierte Populationen ............................................................................... 227 4.8.2 PatientInnen mit irgendeiner Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997 ........................................................... 229 5 Interpretation und Diskussion .......................................................................................................................................... 231 6 Referenzen ........................................................................................................................................................................ 231 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Tabelle 13: Tabelle 14: Tabelle 15: Tabelle 16: Als Resistenz gewertete Codons und Aminosäuren (International AIDS-Society) ................................... 216 Absolute Zahl der NRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit NRTI behandelten PatientInnen ............................................................................................................................................ 218 Risikofaktoren für die Entwicklung einer Resistenz am Codon 65 der RT ................................................ 219 Absolute Zahl der NNRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit NNRTI behandelten PatientInnen ............................................................................................................................................ 220 Absolute Zahl der minoren PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit PI behandelten PatientInnen ............................................................................................................................................ 221 Absolute Zahl der majoren PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit PI behandelten PatientInnen ............................................................................................................................................ 222 Kumulative Resistenz ............................................................................................................................... 222 Kumulative Resistenz nach Zeitpunkt des Therapiebeginns und Wohnort .............................................. 223 ART-Beginn nach 2000 ............................................................................................................................. 224 Kumulative Resistenz in Bezug auf verschiedene Kalenderperioden der initialen Therapie ................... 225 3-Klassen-Resistenz für verschieden selektierte Populationen................................................................ 227 3-Klassen-Resistenz .................................................................................................................................. 227 Risikofaktoren für die Entwicklung einer 3-Klassen-Resistenz ................................................................. 228 Irgendeine Resistenz – verschieden selekierte Population (Therapiebeginn nach 1.1.1997) .................. 229 Irgendeine Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997 ......................................................................... 229 Risikofaktoren für die Entwicklung irgendeiner Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997 ................ 230 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Therapieformen im Verlauf ...................................................................................................................... 217 Resistenzentwicklung unabhängig von der Form der ART ....................................................................... 226 Resistenzentwicklung bei initialer Therapie nach 01.01.1997 ................................................................. 226 Resistenzentwicklung bei initialer Therapie mit 2 NRTI + 1 NNRTI .......................................................... 226 Resistenzentwicklung bei initialer Therapie mit 2 NRTI + 1 PI ................................................................. 226 214 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 1 Zusammenfassung/Abstract Prevalence of Development of Drug Resistance in HIV infected patients in Austria 1 2 3 4 2 5 6 7 8 Strickner S. , Leierer G. , Steuer A. , Rieger A. , Sarcletti M. , Geit M. , Haas B. , Taylor N. , Kanatschnig M. , Zangerle 2 R. , for the AHIVCOS Study Group 1 2 3 Austrian HIV Cohort Study, Innsbruck, Austria, Medical University Innsbruck, Innsbruck, Austria, SMZ Baumgartner 4 5 Höhe, Otto-Wagner-Hospital, Vienna, Austria, Medical University Vienna, Vienna, Austria, General Hospital Linz, Linz, 6 7 Austria, LKH Graz West, Graz, Austria, Paracelsus Medical University Salzburg, Dept. of Internal Medicine III, 8 Salzburg, Austria, LKH Klagenfurt, Klagenfurt, Austria Objective: To determine the prevalence of development of drug resistance, predictors and temporal trends in resistance. Method: Patients who have ever been on antiretroviral therapy (ART) from seven centres were analyzed. Mutations were judged as resistant according to “2014 Update of the Drug Resistance Mutations in HIV-1” from the International Antiviral-Society-USA (http://iasusa.org/resistance_mutations/mutations_figures.pdf). Results: Overall 4181 patients have ever received ART, 4073 of them currently. 1310 had a resistance test after ART (31.3%). The overall prevalence of development of drug resistance was 76.6% (1003 of 1310 patients), the prevalence of NRTI resistance was 37.6%, the prevalence of NNRTI resistance was 29.2%, and the prevalence of PI resistance was 70.3%. The prevalence of 3-class-resistance was 19.5% (255 of 1310 patients). The risk factors for developing a 3-classresistance were a CD4 nadir <50 (OR=3.8; 95% CI: 2.6-5.5), a CD4 nadir between 50 and 200 (OR=2.1; 95% CI: 1.4-3.0) and initial therapy before 1997 (OR=23.8; 95% CI: 16.0-35.4) as well as from 1997 to 2003 (OR=7.6; 95% CI: 5.1-11.5) and an age at ART-start <30 (OR=2.1; 95% CI: 1.1-3.9). The risk to develop a 3-class-resistance was lower in patients with a low viral load (for <400 copies/ml OR=0.3; 95% CI: 0.1-0.6) and in male (OR=0.5; 95% CI: 0.3-0.8) and female (OR=0.5; 95% CI: 0.3-0.95) patients infected through intravenous drug use. Conclusions: The overall prevalence of development of drug resistance is at a rather high level, while the prevalence of 3-class-resistance was found to be stabilizing at a low level. The risk for developing resistance is small in those who initiated therapy in recent years. Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie 1 2 3 4 2 5 6 7 8 Strickner S. , Leierer G. , Steuer A. , Rieger A. , Sarcletti M. , Geit M. , Haas B. , Taylor N. , Kanatschnig M. , Zangerle 2 R. , für die ÖHIVKOS-Studiengruppe 1 2 3 Österreichische HIV-Kohortenstudie, Innsbruck, Austria, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria, SMZ 4 5 Baumgartner Höhe, Otto-Wagner-Spital, Wien, Austria, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria, AKH Linz, Linz, 6 7 8 Austria, LKH Graz West, Graz, Austria, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Salzburg, Austria, LKH Klagenfurt, Klagenfurt, Austria Ziel der Studie: Bestimmung der Prävalenz, der Prädiktoren und der temporären Trends der Resistenzentwicklung. Methoden: Es wurden PatientInnen aus sieben Zentren analysiert, die jemals unter antiretroviraler Therapie (ART) standen. Die Resistenzmutationen wurden nach der Mutationsliste der International Antiviral-Society-USA (http://iasusa.org/resistance_mutations/mutations_figures.pdf) gewertet. Ergebnisse: Insgesamt erhielten 4.181 PatientInnen jemals eine ART, 4.073 stehen aktuell unter ART. 1.310 hatten einen Resistenztest nach ART (31,3%). Die Gesamtprävalenz der Resistenzentwicklung betrug 76,6% (1.003 von 1.310 PatientInnen), die Prävalenz der NRTI-Resistenz belief sich auf 37,6%, die Prävalenz der NNRTI-Resistenz lag bei 29,2% und die Prävalenz der PI-Resistenz betrug 70,3%. 255 von 1.310 PatientInnen (19,5%) entwickelten eine 3-KlassenResistenz. Die Risikofaktoren für eine 3-Klassen-Resistenz waren ein CD4 Nadir <50 (OR=3,8; 95% CI: 2,6-5,5), ein CD4 Nadir zwischen 50 und 200 (OR=2,1; 95% CI: 1,4-3,0), ein erster Therapiebeginn vor 1997 (OR=23,8; 95% CI: 16,0-35,4) sowie von 1997 bis 2003 (OR=7,6; 95% CI: 5,1-11,5) und ein Alter <30 bei Therapiebeginn (OR=2,1; 95% CI: 1,1-3,9). Das Risiko einer 3-Klassen-Resistenz war bei PatientInnen mit niedriger Viruslast (bei <400 Kopien/ml OR=0,3; 95% CI: 0,1-0,6), bei männlichen (OR=0.5; 95% CI: 0,3-0,8) und weiblichen (OR=0.5; 95% CI: 0,3-0,95) PatientInnen, die sich durch die Injektion von Drogen infiziert haben, geringer. Schlussfolgerungen: Die Gesamtprävalenz irgendeiner Resistenz unter Therapie ist zwar relativ hoch, nicht jedoch die einer therapeutisch relevanten Resistenz. Das Risiko einer Resistenzentwicklung ist bei rezenterem Therapiebeginn gering. 215 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 2 Einleitung Millionen von Menschen sind weltweit auf die Einnahme antiretroviraler Kombinationstherapie (cART) angewiesen. Die dauerhafte Medikation kann allerdings zur Entwicklung von Medikamentenresistenzen führen, welche den Erfolg der Therapie beeinflussen können, vor allem dann, wenn eine 3-Klassen-Resistenz auftritt. PatientInnen mit einer 3Klassen-Resistenz haben beispielsweise ein höheres Risiko für AIDS-Entwicklung und Mortalität. Bis jetzt liegen jedoch keine gesicherten Daten vor, die den Langzeiteffekt einer 3-Klassen-Resistenz ausreichend beurteilen könnten. In vielen Studien wurde bereits versucht, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Resistenzmutationen über einen längeren Zeitraum abzuschätzen. Die Aussagekraft dieser Studien war aber durch das relativ kurze Follow-up begrenzt. Im Gegensatz dazu ist in der Österreichischen HIV-Kohortenstudie (ÖHIVKOS) die Möglichkeit einer Langzeitbeobachtung gegeben. 3 Methodik Die Rate der Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie („Prozent mit Resistenz“) entspricht der Zahl der PatientInnen mit Resistenzmutationen („genotypischer Resistenztest“) im Verhältnis zur Zahl der PatientInnen mit antiretroviraler Therapie. Hierbei wird das Genom der Reversen Transkriptase (RT) und der Protease (P) sequenziert. Die hier angegebenen Häufigkeiten entsprechen einem kumulativen Gesamtbefund, d. h. wenn ein Patient mehrere Befunde mit unterschiedlichen Ergebnissen hat, wird die vom sogenannten Wildtyp abweichende Mutation gewertet. Genotypische Resistenztests für diesen Bericht wurden in vier Laboratorien durchgeführt, nämlich in der Virologie Wien, dem Zentrallabor AKH Linz, dem Zentrallabor LKH Salzburg und der Hygiene Graz. Die Wertung der Resistenzmutationen erfolgte nach der Liste der internationalen AIDS-Gesellschaft “2014 Update of the Drug Resistance Mutations in HIV-1” (http://iasusa.org/resistance_mutations/mutations_figures.pdf). Tabelle 1: Als Resistenz gewertete Codons und Aminosäuren (International AIDS-Society) Reverse Transkriptase NRTI NNRTI M41 A62 K65 D67 T69 K70 L74 V75 F77 Y115 F116 Q151 M184 L210 T215 K219 L V R, E, N N ins R, E V I L F Y M V, I W Y, F Q, E V90 A98 L100 K101 K103 V106 V108 E138 V179 Y181 Y188 G190 H221 P225 F227 M230 I G I H, E, P N, S A, M, I I A, G, K, Q, R D, F, T, L C, I, V L, H, C A, S Y H C I, L 216 Protease L10 V11 G16 K20 L24 D30 V32 L33 E34 M36 K43 M46 I47 G48 I50 F53 I54 Q58 D60 I62 L63 I64 H69 A71 G73 T74 L76 V77 V82 N83 I84 I85 N88 L89 L90 I93 F, R, I, V, C I E R, M, I, T, V I N I I, F, V Q I, L, V T I, L V, A V V, L L, Y V, M, L, T, S, A E E V P L, M, V K, R V, I, T, L S, T, C, A P V I A, T, F, S, I, L D V V D, S V, I, M M L, M Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4 4.1 Ergebnisse: Resistenzentwicklung unter antiretroviraler Therapie Antiretrovirale Therapie 4.1.1 Zahl der PatientInnen mit antiretroviraler Therapie Seit 1.7.2014 hatten 4.222 PatientInnen Kontakt zu einem der 7 HIV-Zentren. 4.165 (98,7%) dieser PatientInnen erhielten jemals NRTI, davon war bei 1.310 (31,5%) PatientInnen ein amplifizierbarer Resistenztest nach ART-Beginn vorhanden. 2.717 (64,4%) PatientInnen erhielten jemals NNRTI, davon war bei 980 (36,1%) PatientInnen ein amplifizierbarer Resistenztest nach ART-Beginn vorhanden. 2.954 (70,0%) PatientInnen erhielten jemals PI, davon war bei 1.205 (40,8%) PatientInnen ein amplifizierbarer Resistenztest nach ART-Beginn vorhanden. 4.1.2 Formen der antiretroviralen Therapie NRTI NNRTI PI INSTI Nukleosidische Reverse Transkriptase Inhibitoren Nicht-nukleosidische Reverse Transkriptase Inhibitoren Protease Inhibitoren Integrase Inhibitoren Abbildung 1: Therapieformen im Verlauf 217 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4.2 Zahl der NRTI-assoziierten Resistenzmutationen 4.2.1 Überblick Angegeben ist die Zahl der resistenten NRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit Nukleosidischen Reverse Transkriptasehemmern („NRTI“) behandelten PatientInnen Tabelle 2: Absolute Zahl der NRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit NRTI behandelten PatientInnen Alle Zentren Verstorbene seit 1997 und jemals NRTI Aktuell in Betreuung und jemals NRTI N = 809 N = 4165 Amplifizierbarer Resistenztest 335 (41.4%) 1310 (31.5%) Resistenz gegen NRTI 153 (18.9%) 493 (11.8%) Codon 41 56 (6.9%) 190 (4.6%) Codon 62 7 (0.9%) 20 (0.5%) Codon 65 7 (0.9%) 36 (0.9%) Codon 67 50 (6.2%) 168 (4.0%) Codon 69 2 (0.2%) 3 (0.1%) Codon 70 37 (4.6%) 134 (3.2%) Codon 74 20 (2.5%) 45 (1.1%) Codon 75 3 (0.4%) 7 (0.2%) Codon 77 0 (0.0%) 5 (0.1%) Codon 115 4 (0.5%) 11 (0.3%) Codon 116 2 (0.2%) 5 (0.1%) Codon 151 2 (0.2%) 7 (0.2%) 117 (14.5%) 353 (8.5%) Codon 184 Codon 210 40 (4.9%) 100 (2.4%) Codon 215 65 (8.0%) 208 (5.0%) Codon 219 36 (4.4%) 87 (2.1%) 218 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4.2.2 Risikofaktoren für die Entwicklung einer Resistenz am Codon 65 der RT Seit 1997 erhielten 6.101 PatientInnen jemals NRTI. Tabelle 3: Risikofaktoren für die Entwicklung einer Resistenz am Codon 65 der RT Alle Zentren Variable Demografische Charakteristika Alter b ei Therapieb eginn <30 Jahre 30-50 years >50 years Geschlecht/ Üb ertragungsart Männliche IDU Weibliche IDU Männliche Heterosexuelle Weibliche Heterosexuelle Andere/Fehlend MSM Wohnortgröße Fehlend <100 000 100 000 >1 million Krankheitsstadium AIDS Ja Nein CD4 Nadir Fehlend < 50 Zellen/µl 50-199 Zellen/µl 200 Zellen/µl Krankheitsversorgung Jemals Ab acavir Ja Nein Jemals Tenofovir Ja Nein ART Vor 1.1.1997 Nach 1.1.1997 Häufigkeiten N= 43 / 6101 (0.7%) Univariable Regression OR (95% CI) p-Wert 11 / 1642 29 / 3695 3 / 764 (0.7%) (0.8%) (0.4%) 1.7 2.0 1 0.5 –6.2 0.6 –6.6 0.411 0.252 5 4 11 11 2 10 / 718 / 316 / 1195 / 1172 / 396 / 2304 (0.7%) (1.3%) (0.9%) (0.9%) (0.5%) (0.4%) 1.6 2.9 2.1 2.2 1.2 1 0.5 0.9 0.9 0.9 0.3 –4.7 –9.4 –5.0 –5.1 –5.3 0.387 0.070 0.084 0.077 0.845 0 13 6 24 / 82 / 2139 / 862 / 3018 (0.0%) (0.6%) (0.7%) (0.8%) 0.8 0.9 1 0.4 –1.5 0.4 –2.1 0.433 0.770 26 / 1941 17 / 4160 (1.3%) (0.4%) 3.3 1 1.8 –6.1 <0,001 0 19 17 7 / 38 / 1201 / 1957 / 2905 (0.0%) (1.6%) (0.9%) (0.2%) 6.7 3.6 1 2.8 –15.9 1.5 –8.8 <0,001 0.004 18 / 2269 25 / 3832 (0.8%) (0.7%) 1.2 1 0.7 –2.2 0.526 39 / 4703 4 / 1398 (0.8%) (0.3%) 2.9 1 1.0 –8.2 0.042 9 / 806 34 / 5295 (1.1%) (0.6%) 1.7 1 0.8 –3.7 0.139 *adjustiert für die Variablen: Alter, Geschlecht, Übertragungsart, Wohnortgröße, jemals Abacavir und ART 219 Modell 1 (N = 6101) Multivariable Regression* OR (95% CI) p-Wert 6.0 3.2 1 3.1 1 2.5 –14.7 1.3 –7.9 - <0,001 0.011 1.1 –8.9 0.033 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4.3 Zahl der NNRTI-assoziierten Resistenzmutationen Angegeben ist die Zahl der resistenten NNRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit Nicht-nukleosidischen Reverse Transkriptasehemmern („NNRTI“) behandelten PatientInnen. Tabelle 4: Absolute Zahl der NNRTI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit NNRTI behandelten PatientInnen Alle Zentren Verstorbene seit 1997 und jemals NNRTI N = 501 Aktuell in Betreuung und jemals NNRTI N = 2717 Amplifizierbarer Resistenztest 253 (50.5%) 980 (36.1%) Resistenz gegen NNRTI 107 (21.4%) 344 (12.7%) Codon 90 2 (0.4%) 21 (0.8%) Codon 98 11 (2.2%) 21 (0.8%) Codon 100 2 (0.4%) 13 (0.5%) Codon 101 20 (4.0%) 44 (1.6%) Codon 103 57 (11.4%) 189 (7.0%) Codon 106 9 (1.8%) 26 (1.0%) Codon 108 16 (3.2%) 42 (1.5%) Codon 138 2 (0.4%) 26 (1.0%) Codon 179 4 (0.8%) 21 (0.8%) Codon 181 42 (8.4%) 110 (4.0%) Codon 188 7 (1.4%) 18 (0.7%) Codon 190 24 (4.8%) 68 (2.5%) Codon 221 5 (1.0%) 18 (0.7%) Codon 225 3 (0.6%) 11 (0.4%) Codon 227 0 (0.0%) 1 (0.0%) Codon 230 2 (0.4%) 6 (0.2%) 220 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4.4 Zahl der PI-assoziierten Resistenzmutationen Angegeben ist die Zahl der resistenten PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit Proteaseinhibitoren („PI“) behandelten PatientInnen. Tabelle 5: Absolute Zahl der minoren PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit PI behandelten PatientInnen Alle Zentren Verstorbene seit 1997 und jemals PI Aktuell in Betreuung und jemals PI N = 677 N = 2954 Amplifizierbarer Resistenztest 315 (46.5%) 1205 (40.8%) Minore Resistenz gegen PI 246 (36.3%) 869 (29.4%) Codon 10 66 (9.7%) 242 (8.2%) Codon 11 4 (0.6%) 8 (0.3%) Codon 16 3 (0.4%) 38 (1.3%) Codon 20 42 (6.2%) 157 (5.3%) Codon 24 3 (0.4%) 17 (0.6%) Codon 33 15 (2.2%) 66 (2.2%) Codon 34 0 (0.0%) 1 (0.0%) Codon 36 100 (14.8%) 374 (12.7%) Codon 43 2 (0.3%) 6 (0.2%) Codon 53 5 (0.7%) 18 (0.6%) Codon 60 6 (0.9%) 30 (1.0%) Codon 62 17 (2.5%) 113 (3.8%) Codon 63 175 (25.8%) 466 (15.8%) Codon 64 9 (1.3%) 85 (2.9%) Codon 69 11 (1.6%) 114 (3.9%) Codon 71 94 (13.9%) 230 (7.8%) Codon 73 12 (1.8%) 26 (0.9%) Codon 77 77 (11.4%) 266 (9.0%) Codon 85 0 (0.0%) 3 (0.1%) Codon 89 8 (1.2%) 116 (3.9%) Codon 93 21 (3.1%) 144 (4.9%) 221 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 Tabelle 6: Absolute Zahl der majoren PI-assoziierten Mutationen unter den jemals mit PI behandelten PatientInnen Alle Zentren 4.5 Verstorbene seit 1997 und jemals PI Aktuell in Betreuung und jemals PI N = 677 N = 2954 Amplifizierbarer Resistenztest 315 (46.5%) 1205 (40.8%) Majore Resistenz gegen PI 82 (12.1%) 216 (7.3%) Codon 30 8 (1.2%) 34 (1.2%) Codon 32 7 (1.0%) 11 (0.4%) Codon 46 39 (5.8%) 97 (3.3%) Codon 47 6 (0.9%) 11 (0.4%) Codon 48 4 (0.6%) 13 (0.4%) Codon 50 1 (0.1%) 5 (0.2%) Codon 54 28 (4.1%) 63 (2.1%) Codon 58 3 (0.4%) 16 (0.5%) Codon 74 0 (0.0%) 2 (0.1%) Codon 76 0 (0.0%) 1 (0.0%) Codon 82 29 (4.3%) 87 (2.9%) Codon 83 1 (0.1%) 1 (0.0%) Codon 84 16 (2.4%) 27 (0.9%) Codon 88 9 (1.3%) 30 (1.0%) Codon 90 41 (6.1%) 101 (3.4%) Kumulative Resistenz für Medikamentenklassen zum 01.01.2015 Für die kumulative Resistenz wird – für jedes Medikament und jede Mutation getrennt – der jeweils schlechteste Befund täglich neu berechnet. 4.5.1 Häufigkeit von kumulativer Resistenz Tabelle 7: Kumulative Resistenz Alle Zentren Verstorbene seit 1997 und jemals ART Amplifizierbarer Resistenztest Wildtyp Aktuell in Betreuung und jemals ART N = 803 N = 4181 331 (41.2%) 1310 (31.3%) 43 (5.4%) 307 (7.3%) "irgendeine" Resistenz 288 (35.9%) 1003 (24.0%) NRTI 153 (19.1%) 493 (11.8%) NNRTI 117 (14.6%) 383 PI 263 (32.8%) 921 (22.0%) NRTI und PI 132 (16.4%) 426 (10.2%) NRTI und NNRTI 87 (10.8%) 283 (6.8%) NNRTI und PI 108 (13.4%) 340 (8.1%) 3-Klassen-Resistenz 82 (10.2%) 255 (6.1%) 222 (9.2%) Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4.5.2 Kumulative Resistenz nach Zeitpunkt des Therapiebeginns, Wohnort, Übertragungsart, Geschlecht und Alter Tabelle 8: Kumulative Resistenz nach Zeitpunkt des Therapiebeginns und Wohnort Alle Zentren Zahl der Zahl der PatientInnen mit PatientInnen Resistenztest Wildtyp NRTI oder NNRTI oder PI NRTI NNRTI Resistenz gegen NRTI und PI PI NRTI und NNRTI NNRTI und PI 3-KlassenResistenz Beginn der Therapie bis 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Bundesland Burgenland Kärnten Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg Wien Ausland Fehlend Gesamt 321 182 154 141 128 123 105 129 131 153 175 182 217 224 276 302 309 318 292 319 246 119 97 72 68 60 48 58 47 53 60 50 55 49 60 49 34 41 28 16 15 15 15 9 10 11 12 17 18 19 15 12 20 25 26 21 16 14 12 5 231 104 82 63 58 49 36 41 29 34 45 38 35 24 34 28 18 27 16 11 189 72 40 26 20 20 16 21 5 11 14 8 8 7 11 5 7 7 2 4 114 40 38 18 25 15 13 15 6 12 14 12 9 9 13 10 6 12 2 - 209 98 75 59 50 47 36 40 27 32 42 37 34 22 30 24 15 22 13 9 167 67 34 22 14 18 16 20 5 9 12 7 7 6 9 3 4 4 2 106 37 29 13 11 11 10 14 2 5 9 6 5 5 8 3 4 5 - 108 37 34 16 22 15 13 15 4 12 11 11 8 7 9 7 3 7 1 - 100 35 26 11 10 11 10 14 2 5 7 5 4 4 6 2 1 2 - 64 176 421 455 226 332 428 114 1878 59 28 4181 17 37 110 186 79 96 159 41 566 15 4 1310 5 6 19 40 18 48 28 9 129 4 1 307 12 31 91 146 61 48 131 32 437 11 3 1003 7 13 46 96 30 22 78 13 181 5 2 493 5 8 45 58 32 18 37 7 167 5 1 383 10 28 83 130 56 44 123 27 410 9 1 921 5 10 40 82 25 20 71 8 162 3 426 4 6 31 53 21 14 30 5 114 4 1 283 4 6 41 48 30 16 35 6 151 3 340 3 4 29 45 19 14 29 4 106 2 255 223 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 Tabelle 9: ART-Beginn nach 2000 Alle Zentren Zahl der Zahl der PatientInnen mit PatientInnen Resistenztest Beginn der Therapie 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Wildtyp NRTI oder NNRTI oder PI NRTI NNRTI Resistenz gegen NRTI und PI PI NRTI und NNRTI NNRTI und PI 3-KlassenResistenz 105 129 131 153 175 182 217 224 276 302 309 318 292 319 48 58 47 53 60 50 55 49 60 49 34 41 28 16 12 17 18 19 15 12 20 25 26 21 16 14 12 5 36 41 29 34 45 38 35 24 34 28 18 27 16 11 16 21 5 11 14 8 8 7 11 5 7 7 2 4 13 15 6 12 14 12 9 9 13 10 6 12 2 - 36 40 27 32 42 37 34 22 30 24 15 22 13 9 16 20 5 9 12 7 7 6 9 3 4 4 2 10 14 2 5 9 6 5 5 8 3 4 5 - 13 15 4 12 11 11 8 7 9 7 3 7 1 - 10 14 2 5 7 5 4 4 6 2 1 2 - 17 1221 448 1446 2 222 119 305 1 85 44 102 1 137 75 203 50 30 46 49 24 60 1 124 66 192 40 24 40 29 17 30 39 17 52 22 13 27 1260 406 1316 150 170 139 308 31 72 44 104 12 98 95 204 19 26 17 74 9 37 25 65 6 89 92 186 16 21 15 62 6 20 8 43 5 29 23 51 5 16 7 35 4 2322 810 411 237 153 79 258 158 79 47 86 47 239 144 67 37 50 26 71 37 42 20 1566 1566 3132 423 225 648 134 98 232 289 127 416 77 49 126 93 40 133 267 116 383 63 41 104 49 27 76 76 32 108 40 22 62 Wohnortgröße Fehlend <100 000 100 000 >1 million Übertragungsart MSM IDU Hetero Andere/Fehlend Geschlecht Mann Frau Alter beim HIV-Test <34 Jahre ≥34 Jahre Gesamt 224 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4.6 Kumulative Resistenz in Bezug auf verschiedene Kalenderperioden der initialen Therapie Tabelle 10: Kumulative Resistenz in Bezug auf verschiedene Kalenderperioden der initialen Therapie Initiale Therapie vor 1.1.1997 N Jemals HIV RNA ≥ 200 Kopien/ml 470 % Initiale Therapie von 1.1.1997 bis 31.12.2002 N Initiale Therapie ab 1.1.2003 % 93.8% 537 69.1% N 846 % 29.5% Mind. 5x HIV RNA ≥ 200 Kopien/ml 383 76.4% 318 40.9% 269 9.4% Kein Resistenztest nach ART 137 27.3% 374 48.1% 2335 81.5% Resistenztest nach ART 364 72.7% 403 51.9% 530 18.5% Gesamt 501 100% 777 100% 2865 100% Zahl der NRTI-assoziierten Mutationen 0 Mutationen 104 20.8% 260 33.5% 442 15.4% 1 Mutation 46 9.2% 70 9.0% 61 2.1% 2 Mutationen 34 6.8% 27 3.5% 16 0.6% 3 Mutationen 46 9.2% 18 2.3% 8 0.3% 4 Mutationen 53 10.6% 15 1.9% 2 0.1% 5 Mutationen 38 7.6% 13 1.7% 0 0.0% 6 Mutationen 25 5.0% 1 0.0% 7 Mutationen 13 2.6% 8 Mutationen 3 0.6% 9 Mutationen 2 0.4% 0 Mutationen 210 41.9% 279 35.9% 425 14.8% 1 Mutation 69 13.8% 62 8.0% 63 2.2% 2 Mutationen 45 9.0% 47 6.0% 27 0.9% 3 Mutationen 22 4.4% 12 1.5% 13 0.5% 4 Mutationen 9 1.8% 3 0.4% 2 0.1% 5 Mutationen 3 0.6% 6 Mutationen 4 0.8% 7 Mutationen 2 0.4% 0 Mutationen 58 11.6% 96 12.4% 229 8.0% 1 Mutation 71 14.2% 75 9.7% 67 2.3% 2 Mutationen 67 13.4% 88 11.3% 58 2.0% 3 Mutationen 44 8.8% 44 5.7% 49 1.7% 4 Mutationen 22 4.4% 48 6.2% 63 2.2% 5 Mutationen 21 4.2% 26 3.3% 41 1.4% 6 Mutationen 22 4.4% 13 1.7% 12 0.4% 7 Mutationen 17 3.4% 3 0.4% 7 0.2% 8 Mutationen 7 1.4% 2 0.3% 2 0.1% 2 0.1% Zahl der NNRTI-assoziierten Mutationen Zahl der PI-assoziierten Mutationen 9 Mutationen 5 1.0% 3 0.4% 10 Mutationen 6 1.2% 1 0.1% 11 Mutationen 6 1.2% 3 0.4% 12 Mutationen 4 0.8% 0 0.0% 13 Mutationen 2 0.4% 0 0.0% 14 Mutationen 6 1.2% 1 0.1% 15 Mutationen 3 0.6% 16 Mutationen 1 0.2% 17 Mutationen 1 0.2% 21 Mutationen 1 0.2% 225 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4.7 Wahrscheinlichkeit einer Resistenzentwicklung Abbildung 2: Resistenzentwicklung unabhängig von der Form der ART „Irgendeine“ Resistenz Abbildung 3: 3-Klassen-Resistenz Resistenzentwicklung bei initialer Therapie nach 01.01.1997 „Irgendeine“ Resistenz Abbildung 4: 3-Klassen-Resistenz Resistenzentwicklung bei initialer Therapie mit 2 NRTI + 1 NNRTI Resistenz gegenüber NNRTI Abbildung 5: Resistenz gegenüber NRTI Resistenzentwicklung bei initialer Therapie mit 2 NRTI + 1 PI Resistenz gegenüber PI Resistenz gegenüber NRTI 226 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4.8 PatientInnen mit 3-Klassen-Resistenz 4.8.1 3-Klassen-Resistenz für verschieden selektierte Populationen Tabelle 11: 3-Klassen-Resistenz für verschieden selektierte Populationen Alle Zentren Alle Todesfälle seit 1997 An AIDS-def. Erkrankungen Verstorbene seit 1997 An AIDS-def. Erkrankungen Verstorbene seit 1997 und ART > 6 Monate Aktuell in Betreuung und jemals ART N = 1103 N = 372 N = 318 N = 4181 82 28 28 3-Klassen-Resistenz Tabelle 12: (7.4%) (7.5%) (8.8%) 255 3-Klassen-Resistenz Aktuell in Betreuung und jemals ART 3-Klassen-Resistenz N = 255 Alter (Jahre ± S. D.) Bundesland Kärnten Oberöstereich Salzburg Steiermark Tirol Wien Andere Bundesländer Ausland Geschlecht Mann Frau Übertragungsart MSM IDU Hetero Andere/fehlend AIDS CD4 Nadir (Zellen/µl ± S. D.) Aktuelle CD4 Zellzahl (Zellen/µl ± S. D.) Letzte HIV-RNA ≤50 Kopien/ml 51-199 Kopien/ml ≥200 Kopien/ml Therapie (Monate ± S. D.) 227 50.9 ± 10.7 4 45 19 14 29 106 36 2 (1.6%) (17.6%) (7.5%) (5.5%) (11.4%) (41.6%) (14.1%) (0.8%) 186 69 (72.9%) (27.1%) 98 (38.4%) 30 (11.8%) 106 (41.6%) 21 (8.2%) 136 (53.3%) 115.8 ± 109.7 599.4 ± 319.5 223 (87.5%) 11 (4.3%) 21 (8.2%) 205.3 ± 61.0 (6.1%) Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 Insgesamt erhielten 4.181 der PatientInnen in aktueller Betreuung jemals eine Therapie. Tabelle 13: Risikofaktoren für die Entwicklung einer 3-Klassen-Resistenz Alle Zentren Variable Demografische Charakteristika Alter b ei Therapieb eginn <30 Jahre 30-50 >50 Jahre Geschlecht/ Üb ertragungsart Männliche IDU Weibliche IDU Männliche Heterosexuelle Weibliche Heterosexuelle Andere/Fehlend MSM Wohnortgröße Fehlend <100 000 100 000 >1 Million Krankheitsstadium AIDS Ja Nein CD4 Nadir Fehlend < 50 Zellen/µl 50-199 Zellen/µl 200 Zellen/µl Aktuelle HIV-RNA Fehlend <400 Kopien/ml 400-9999 Kopien/ml ≥10000 Kopien/ml Krankheitsversorgung ART-Beginn Vor 1.1.1997 1.1.1997 bis 31.12.2002 Ab 1.1.2003 Häufigkeiten N= 255 / 4181 (6.1%) 88 / 1125 153 / 2547 14 / 509 Univariable Regression OR (95% CI) p-Wert Modell 1 (N = 4181) Multivariable Regression OR (95% CI) p-Wert (7.8%) (6.0%) (2.8%) 3.0 2.3 1 1.7 –5.3 1.3 –3.9 <0,001 0.004 2.1 1.8 1 1.1 –3.9 1.0 –3.2 0.019 0.053 18 12 54 52 21 98 / 387 / 199 / 848 / 885 / 225 / 1637 (4.7%) (6.0%) (6.4%) (5.9%) (9.3%) (6.0%) 0.8 1.0 1.1 1.0 1.6 1 0.5 0.5 0.8 0.7 1.0 –1.3 –1.9 –1.5 –1.4 –2.6 0.311 0.980 0.707 0.911 0.056 0.5 0.5 1.1 0.8 1.0 1 0.3 0.3 0.7 0.6 0.5 –0.8 –1.0 –1.6 –1.2 –1.7 0.006 0.035 0.678 0.313 0.941 0 89 58 108 / 17 / 1647 / 629 / 1888 (0.0%) (5.4%) (9.2%) (5.7%) 0.9 1.7 1 0.7 –1.3 1.2 –2.3 0.682 0.002 0.9 1.7 1 0.6 –1.2 1.1 –2.4 0.452 0.008 136 / 1144 119 / 3037 (11.9%) (3.9%) 3.3 1 2.6 –4.3 <0,001 0 95 105 55 / 8 / 709 / 1295 / 2169 (0.0%) (13.4%) (8.1%) (2.5%) 5.9 3.4 1 4.2 –8.4 2.4 –4.7 <0,001 <0,001 3.8 2.1 1 2.6 –5.5 1.4 –3.0 <0,001 <0,001 0 238 7 10 / 7 / 4013 / 74 / 87 (0.0%) (5.9%) (9.5%) (11.5%) 0.5 0.8 1 0.2 –1.0 0.3 –2.2 0.035 0.676 0.3 1.4 1 0.1 –0.6 0.4 –4.6 0.002 0.609 135 / 503 82 / 780 38 / 2898 (26.8%) (10.5%) (1.3%) 27.6 8.8 1 228 19.0 –40.2 6.0 –13.1 <0,001 <0,001 23.8 16.0 –35.4 7.6 5.1 –11.5 1 <0,001 <0,001 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 4.8.2 PatientInnen mit irgendeiner Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997 Tabelle 14: Irgendeine Resistenz – verschieden selekierte Population (Therapiebeginn nach 1.1.1997) Alle Zentren Alle Todesfälle seit 1997 N = 848 Irgendeine Resistenz Tabelle 15: 164 (19.3%) An AIDS-def. Erkrankungen Verstorbene seit 1997 An AIDS-def. Erkrankungen Verstorbene seit 1997 und ART > 6 Monate N = 294 N = 241 52 52 (17.7%) Aktuell in Betreuung und jemals ART N = 3678 (21.6%) 668 (18.2%) Irgendeine Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997 Aktuell in Betreuung und jemals ART seit 1997 Irgendeine Resistenz N = 668 Alter bei ART-Beginn (Jahre ± S. D.) Bundesland Kärnten Oberöstereich Salzburg Steiermark Tirol Wien Andere Bundesländer Ausland Geschlecht Mann Frau Übertragungsart MSM IDU Hetero Andere/fehlend AIDS CD4 Nadir (Zellen/µl ± S. D.) Aktuelle CD4 Zellzahl (Zellen/µl ± S. D.) Letzte HIV-RNA ≤50 Kopien/ml 51-199 Kopien/ml ≥200 Kopien/ml Therapie (Monate ± S. D.) 229 32.5 ± 9.4 24 94 52 34 62 308 84 10 (3.6%) (14.1%) (7.8%) (5.1%) (9.3%) (46.1%) (12.6%) (1.5%) 429 239 (64.2%) (35.8%) 183 (27.4%) 145 (21.7%) 312 (46.7%) 28 (4.2%) 257 (38.5%) 137.0 ± 141.1 557.5 ± 322.6 553 (82.8%) 46 (6.9%) 69 (10.3%) 142.0 ± 60.2 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 Insgesamt erhielten 3.678 der PatientInnen in aktueller Betreuung nach 1.1.1997 eine Therapie. Tabelle 16: Risikofaktoren für die Entwicklung irgendeiner Resistenz bei Therapiebeginn nach 1.1.1997 Alle Zentren Variable Demografische Charakteristika Alter b ei Therapieb eginn <30 Jahre 30-50 >50 Jahre Geschlecht/ Üb ertragungsart Männliche IDU Weibliche IDU Männliche Heterosexuelle Weibliche Heterosexuelle Andere/Fehlend MSM Wohnortgröße Fehlend <100 000 100 000 >1 Million Krankheitsstadium AIDS Ja Nein CD4 Nadir Fehlend < 50 Zellen/µl 50-199 Zellen/µl 200 Zellen/µl Aktuelle HIV-RNA Fehlend <400 Kopien/ml 400-9999 Kopien/ml ≥10000 Kopien/ml Krankheitsversorgung ART-Beginn 1.1.1997 bis 31.12.2002 Ab 1.1.2003 Häufigkeiten N= 668 / 3678 (18.2%) Univariable Regression OR (95% CI) p-Wert Modell 1 (N = 3678) Multivariable Regression OR (95% CI) p-Wert 238 / 947 395 / 2256 35 / 475 (25.1%) (17.5%) (7.4%) 4.2 2.7 1 2.9 –6.1 1.9 –3.8 <0,001 <0,001 3.7 2.3 1 2.5 –5.5 1.6 –3.4 <0,001 <0,001 92 53 132 180 28 183 / 331 / 158 / 780 / 783 / 178 / 1448 (27.8%) (33.5%) (16.9%) (23.0%) (15.7%) (12.6%) 2.7 3.5 1.4 2.1 1.3 1 2.0 2.4 1.1 1.6 0.8 –3.5 –5.0 –1.8 –2.6 –2.0 <0,001 <0,001 0.006 <0,001 0.248 2.1 2.3 1.3 1.7 1.1 1 1.5 1.5 1.0 1.3 0.7 –2.9 –3.4 –1.7 –2.1 –1.8 <0,001 <0,001 0.055 <0,001 0.646 1 239 120 308 / 17 / 1452 / 542 / 1667 (5.9%) (16.5%) (22.1%) (18.5%) 0.9 1.3 1 0.7 –1.0 1.0 –1.6 0.140 0.061 0.9 1.4 1 0.7 –1.1 1.0 –1.8 0.212 0.022 257 / 907 411 / 2771 (28.3%) (14.8%) 2.3 1 1.9 –2.7 <0,001 0 170 243 255 / 8 / 581 / 1068 / 2021 (0.0%) (29.3%) (22.8%) (12.6%) 2.9 2.0 1 2.3 –3.6 1.7 –2.5 <0,001 <0,001 2.4 1.5 1 1.9 –3.1 1.2 –1.9 <0,001 <0,001 0 610 26 32 / 7 / 3521 / 69 / 81 (0.0%) (17.3%) (37.7%) (39.5%) 0.3 0.9 1 0.2 –0.5 0.5 –1.8 <0,001 0.819 0.3 1.4 1 0.2 –0.6 0.7 –2.8 <0,001 0.365 329 / 780 339 / 2898 (42.2%) (11.7%) 5.5 1 4.6 –6.6 <0,001 5.4 1 4.4 –6.5 <0,001 230 Resistenzbericht der Österreichischen HIV-Kohortenstudie: Teil 2 5 Interpretation und Diskussion Die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Resistenz gegenüber antiretroviralen Medikamenten scheint über die Zeit abzunehmen. So beträgt das Risiko für „irgendeine“ Resistenz nach 10 Jahren ungefähr 48%, für eine NRTIassoziierte Resistenz um die 20% und für eine 3-Klassen Resistenz ca. 10%. Die Wahrscheinlichkeit einer NNRTIassoziierten Resistenz beträgt nach 10 Jahren 20%, soweit nur PatientInnen berücksichtigt wurden, deren initiale Therapie eine NNRTI-basierte antiretrovirale Kombinationstherapie war. Die Wahrscheinlichkeit einer PI-assoziierten Resistenz liegt nach 10 Jahren bei 45%, soweit nur PatientInnen berücksichtigt wurden, deren initiale Therapie eine PIbasierte antiretrovirale Kombinationstherapie war. Der stärkste Risikofaktor für die Entwicklung einer kumulativen Resistenz unter der antiretroviralen Therapie ist ein Therapiebeginn vor dem 1.1.1997 sowie ein Therapiebeginn von 1997 bis 2002. Ein weiterer Risikofaktor für die Entwicklung von Resistenzen ist ein niedriger CD4 Nadir. In unserer Kohorte konnte bei 43 von 6.101 PatientInnen (0,7%) eine Mutation am Codon 65 der RT (K65R) nachgewiesen werden. Das Vorkommen der Mutation K65R war vor allem mit dem Gebrauch von Tenofovir und weniger mit dem Gebrauch von Abacavir assoziiert und konnte häufiger bei PatientInnen mit fortgeschrittener Immundefizienz (niedriger CD4 Nadir, AIDS) gefunden werden. 6 Referenzen [1] Grover D et al. What is the risk of mortality following diagnosis of multidrug-resistant HIV-1? J Antimicrob Chemother 2008; 61: 705-713 [2] Gupta R et al. Emergence of drug resistance in HIV type 1-infected patients after receipt of first-line highly active antiretroviral therapy: A systematic review of clinical trials. Clin Infect Dis 2008; 47 (5): 712-722 [3] Mocroft A et al. Time to virological failure of 3 classes of antiretrovirals after initiation of highly active antiretroviral therapy: Results from the EuroSIDA study group. J Infect Dis 2004; 190: 1947-56 [4] The UK Collaborative Group on HIV Drug Resistance and UK CHIC Study Group. Long-term probability of detecting drug-resistant HIV in treatment-naïve patients initiating combination antiretroviral therapy. HIV/AIDS CID 2010: 50 (1 May); 1275-1285 [5] “2014 Update of the Drug Resistance Mutations in HIV-1” from the International AIDS-Society-USA (http://iasusa.org/resistance_mutations/mutations_figures.pdf). 2015-04-08 [6] Von Wyl V et al. For the Swiss HIV Cohort Study. Emergence of HIV-1 drug resistance in previously untreated patients initiating combination antiretroviral treatment: A comparison of different regimen types. Arch Intern med 2007; 167 (16): 1782-1790 231 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Antibiotikaresistenz bei ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Daten aus dem Veterinärbereich, 2014 Autor Dr. med. vet. Peter Much Bakk. Hao Sun Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Abteilung Statistik (STA) Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik (DSR) Spargelfeldstraße 191 1220 Wien E-Mail: [email protected] in in Review Ao. Univ.-Prof. Dr. med. vet Friederike Hilbert, Dipl. ECVPH Department/Universitätsklinik für Nutztiere und öffentliches Gesundheitswesen in der Veterinärmedizin Veterinärmedizinische Universität Wien Veterinärplatz 1 A-1210 Wien 232 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Beteiligte Behörden und Institutionen Projekt Durchführungserlass Zoonosenmonitoring 2013 – Überwachung ausgewählter Zoonosen und Antibiotikaresistenz (BMG-74600/0235-II/B/10/2013) BMG – Bundesministerium für Gesundheit Abteilung II/B/10: Tiergesundheit, Handel mit lebenden Tieren und Veterinärrecht A-1031 Wien, Radetzkystraße 2 Planung Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) Bereich Daten, Statistik und Risikobewertung (DSR) A-1220 Wien, Spargelfeldstraße 191 Probenbegleitung für Probenahmen an Hühnerschlachthöfen Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) A-3430 Tulln, Bahnhofstraße 9 Probenahme An 6 ausgewählten Schlachthöfen in Österreich durch beauftragte Tierärztinnen und Tierärzte sowie Amtstierärztinnen und Amtstierärzte Primärisolierungen und Differenzierungen Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Abteilung Veterinärmikrobiologie Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz A-8010 Graz, Beethovenstraße 6 Salmonellentypisierung Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Nationale Referenzzentrale für Salmonellen Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz A-8010 Graz, Beethovenstraße 6 Empfindlichkeitsbestimmung gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz Nationales Referenzlabor für antimikrobielle Resistenz Nationale Referenzzentrale für Salmonellen Nationale Referenzzentrale für Campylobacter A-8010 Graz, Beethovenstraße 6 Datenevaluierung, Auswertung und Berichtslegung Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Bereich Daten, Statistik und Risikobewertung (DSR) A-1220 Wien, Spargelfeldstraße 191 233 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................241 Abstract .............................................................................................................................................................................241 Einleitung ..........................................................................................................................................................................242 Methodik ...........................................................................................................................................................................244 4.1 Beprobungsrahmen und Analyse ...................................................................................................................................244 4.1.1 Herkunft der Isolate ................................................................................................................................................244 4.1.2 Beprobungsumfang .................................................................................................................................................245 4.1.3 Keimisolierung und Identifizierung..........................................................................................................................246 4.1.4 Auswertung der Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchungen und Differenzierungen.................................247 4.2 Durchführung der antimikrobiellen Empfindlichkeitstestung .......................................................................................248 4.3 Bewertung und Interpretation der Ergebnisse ..............................................................................................................249 4.3.1 Biostatische Auswertung der Resistenztestung.......................................................................................................252 4.4 Berichtslegung ............................................................................................................................................................... 253 5 Ergebnisse .........................................................................................................................................................................256 5.1 Campylobacter (C.) jejuni ...............................................................................................................................................256 5.1.1 C. jejuni-Resistenzraten auf einen Blick ...................................................................................................................256 5.1.2 Untersuchte Population ..........................................................................................................................................256 5.1.3 Anteil empfindlicher Isolate ....................................................................................................................................258 5.1.4 Bestimmungen der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung.............................. 258 5.1.5 Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei C. jejuni von Masthühnern je Antibiotikum, 2004-2014.........................................................................................................................................260 5.1.6 Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2004-2014 ...................................................262 5.2 Indikator E. coli .............................................................................................................................................................. 265 5.2.1 E. coli-Resistenzraten auf einen Blick ......................................................................................................................265 5.2.2 Untersuchte Population ..........................................................................................................................................265 5.2.3 Anteil voll empfindlicher Isolate .............................................................................................................................. 267 5.2.4 Bestimmung der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung ..................................267 5.2.5 Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei E. coli Isoalten von Masthühnern je Antibiotikum, 2004-2014.........................................................................................................................................271 5.2.6 Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2004-2014 ...................................................273 5.3 Salmonella spp. .............................................................................................................................................................. 275 5.3.1 Ergebnisse zur Salmonellenprävalenz bei Legehennen, Masthühnern und Mast pusten 2014 .............................275 5.3.2 Salmonella-Resistenzraten auf einen Blick ..............................................................................................................279 5.3.3 Anteil empfindlicher Isolate ....................................................................................................................................280 5.3.4 Untersuchte Populationen und Bestimmungen der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung beim Geflügel .....................................................................................................................281 5.3.5 Analyse von hochgradigen Resistenzraten gegenüber Ciprofloxacin ......................................................................299 5.3.6 Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei Salmonellen Isolaten von Geflügel je Antibiotikum, 2004-2014.........................................................................................................................................299 5.3.7 Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2008-2014 ...................................................311 5.4 Mehrfachresistenzen .....................................................................................................................................................314 5.4.1 Anteile der empfindlichen Isolate sowie mit Resistenzen gegenüber einer oder mehreren Substanzen ...............314 5.4.2 Mehrfachresistenzen 2014 ......................................................................................................................................316 5.4.3 Resistenzen und Kombination von Resistenzen bei mehrfach resistenten Isolaten, 2014 .....................................318 5.4.4 Resistenzentwicklung, 2004-2014 ...........................................................................................................................320 6 Diskussion .........................................................................................................................................................................324 7 Referenzen ........................................................................................................................................................................324 234 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Abbildung 12: Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Abbildung 16: Abbildung 17: Abbildung 18: Abbildung 19: Abbildung 20: Abbildung 21: Abbildung 22: Abbildung 23: Abbildung 24: Abbildung 25: Abbildung 26: Abbildung 27: Abbildung 28: Abbildung 29: Abbildung 30: Abbildung 31: Abbildung 32: Schema des Probenflusses von der Probenannahme, Isolaten, Spezifizierung, Typisierung und Austestung der Empfindlichkeit gegenüber antibakteriellen Substanzen, 2014............................... 248 MHK-Werte (%) von E. coli gegenüber CIP nach EUCAST (Stand 12.07.2015)..........................................250 Beispiel zur Unterscheidung zwischen klinischem Grenzwert und epidemiologischem Cut-offWert, beide nach EUCAST bei E. coli aus Masthühnern gegenüber CIP, 2011 .........................................251 Geographische Verteilung der Herkunfstbetriebe der Hühner, aus denen C. jejuni isoliert wurden und Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 .............................................................................................................................257 Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Puten, aus denen C. jejuni isoliert wurden, und Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 .............................................................................................................................257 Anteil empfindlicher Isolate von C. jejuni aus Hühnerherden, Putenherden und Rindern, 2004-2014 ................................................................................................................................................258 Resistenzen bei Isolaten C. jejuni aus Masthühnern und Puten, 2014 .....................................................259 Anteil von Wildtypen von C. jejuni aus Masthühnern, 2004-2014 ...........................................................262 Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Isolaten von C. jejuni vom Masthuhn, 2004-2014 .............................................................................................................................. 263 Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Hühner, aus denen E. coli Isolate gewonnen wurden, und deren Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ..................................................................................................266 Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Puten, aus denen E. coli Isolate gewonnen wurden, und deren Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ..................................................................................................266 Anteil voll empflindlicher Isolate von E. coli aus Hühnerherden, Putenherden, Schweinen und drei verschiedenen Rinderpopulationen, 2004 – 2014 ............................................................................267 Resistenzen bei Isolaten von E. coli aus Masthühnern und Puten, 2014 .................................................270 Anteile Wildtypen von E. coli aus Isolaten aus Masthühnern, 2004-2014 ...............................................271 Resistenzanteile auf Basis klinischer EUCAST-Grenzwerte bei Isolaten von E. coli vom Masthuhn, 2004-2014 .............................................................................................................................. 273 Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, isoliert im Rahmen des Bekämpfungsprogrammes bei Legehennen, 2008-2014..........................................................................276 Anzahl an Legehennen je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellenpositiven Herden mit Bezeichnung der wichtigsten Serotypen, 2014 .....................................................276 Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, isoliert im Rahmen des Bekämpfungsprogrammes bei Masthühnern, 2009-2014 .......................................................................277 Anzahl an Masthühnerherden je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellen-positiven Herden, 2014 .......................................................................................................277 Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, gewonnen im Rahmen des Bekämpfungsprogrammes, 2010-2014 ....................................................................................................278 Anzahl an Putenherden je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellenpostiven Herden, 2014 .............................................................................................................................278 Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, gewonnen im Rahmen der Eigenkontrolle an Masthühner-Schlachthöfen, 2014 ............................................................................................................279 Anteil empfindlicher Isolate von Salmonella aus Geflügelherden und aus Schlachthöfen von Masthühnerkarkassen, 2004-2014...........................................................................................................281 Anzahl an Legehennenherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der Salmonellenpositiven Herkunftsbetriebe der Hühner und Anzahl der ermittelten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ..................................................................................................281 Resistenzen bei Isolaten von SE, ST, ST monophasische Variante, S. Infantis, S. Mbandaka, S. Montevideo. Und alle übrigen Serotypen aus Legehennenherden, 2014 ................................................284 Anzahl an Masthühnerherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der der Salmonellen-positiven Herkunftsbetriebe der Hühner und Anzahl der ermittelten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ............................................................287 Resistenzen bei Isolaten von S. Enteritidis, S. Infantis, S. Montevideo, S. Senftenberg, ST und alle übrigen Serotypen aus Masthühnerherden, 2014 .............................................................................290 Anzahl an Mastputenherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der Salmonellenpositiven Herkunftsbetriebe der Puten und Anzahl der ermittelten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 ..................................................................................................292 Resistenzen bei Isolaten von S. Agona, S. Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley aus Putenherden, 2014 ..................................................................................................................................294 Resistenzen bei Isolaten von S. Coeln, S. Infantis und S. Montevideo aus Halshautproben von Masthühnern, 2014 ..................................................................................................................................297 Anteile von Wildtypen von Salmonella spp. Isolaten aus Legehennen, 2008-2014 .................................303 Anteile von Wildtypen von SE Isolaten aus Legehennen, 2008-2014 ......................................................303 235 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 33: Abbildung 34: Abbildung 35: Abbildung 36: Abbildung 37: Abbildung 38: Abbildung 39: Abbildung 40: Abbildung 41: Abbildung 42: Abbildung 43: Abbildung 44: Abbildung 45: Anteile von Wildtypen von Salmonella spp. Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014 ............................... 307 Anteile von Wildtypen von SE Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014 ....................................................307 Anteile von Wildtypen von Salmonella spp. Isolaten aus Puten, 2010-2014 ...........................................310 Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella Isolaten von Legehennen, 2008-2014...........................................................................................................................312 Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella Isolaten von Masthühnern, 2009-2014 ........................................................................................................................313 Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella Isolaten von Puten, 2010-2014 .....................................................................................................................................313 Anteile empfindlicher C. jejuni Isolate, sowie solcher mit Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen von Masthühnern und Puten, 2014 ...........................314 Anteile empfindlicher E. coli Isolate, sowie solcher mit Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen von Masthühnern und Puten, 2014 ...................................................315 Anteile empfindlicher Salmonella spp. Isolate, sowie solcher mit Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen, Isolate von den unterschiedlichen Geflügelpopulationen, 2014 .....................................................................................................................315 Anteile empfindlicher Salmonella-Serotypen, sowie solcher mit Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen, Isolate von den unterschiedlichen Geflügelpopulationen, 2014 .....................................................................................................................316 Anteil an Mehrfachresistenzen bei C. jejuni Isolaten von Masthühnern und Puten, 2004-2014 .............323 Anteil an Mehrfachresistenzen bei E. coli Isolaten von Masthühnern und Puten, 2004-2014 ................323 Anteil an Mehrfachresistenzen bei Salmonella spp. Isolate vom Geflügel, 2008-2014............................324 236 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Tabelle 13: Tabelle 14: Tabelle 15: Tabelle 16: Tabelle 17: Tabelle 18: Tabelle 19: Tabelle 20: Tabelle 21: Tabelle 22: Tabelle 23: Tabelle 24: Tabelle 25: Tabelle 26: Tabelle 27: Tabelle 28: Tabelle 29: Tabelle 30: Tabelle 31: Tabelle 32: Tabelle 33: Tabelle 34: Tabelle 35: Tabelle 36: Tabelle 37: Tabelle 38: Tabelle 39: Tabelle 40: Tabelle 41: Tabelle 42: Tabelle 43: Tabelle 44: Beprobungsrahmen zur Überwachung der antimikrobiellen Empfindlichkeit in Österreich, 2014 .........................................................................................................................................................245 Ausgetestete antimikrobielle Substanzen je Bakterienspezies (Panel 1), 2014 .......................................249 Ausgetestete antimikrobielle Substanzen bei Verdacht auf ESBL (Panel 2) .............................................251 Erklärung einer Auswertungstabelle (MHK-Bestimmungstabelle) ...........................................................253 Übersicht über die untersuchten Antibiotika, Messbereiche epidemiologischen cut-off-Werte (ECOFF) und klinischen Grenzwerte je Bakterienspezies, 2014 (Stand 01.01.2014) ................................ 254 Übersicht über die untersuchten Antibiotika, Messbereiche, epidemiologischen cut-offWerte (ECOFF) und klinischen Grenzwerte im Panel 2 bei Salmonella und E. coli, 2014 .........................255 Resistenzraten bei C. jejuni auf einen Blick .............................................................................................. 256 MHK-Verteilung (%) bei C. jejuni Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2014 .................................258 MHK-Verteilung (%) bei C. jejuni Isolate aus den Caeca von Puten, 2014................................................259 Kennzahlen für C. jejuni Isolate aus Masthühnern und Puten, 2014 .......................................................260 Anzahl der jährlich untersuchten Isolate von C. jejuni von Masthühnern, 2004-2014 ............................260 Resistenzanteile bei Isolaten von C. jejuni aus Masthühnern, 2004-2014 ...............................................261 Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei C. jejuni Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2004-2014 .......................................................................................................264 Resistenzraten bei E. coli auf einen Blick .................................................................................................265 MHK-Verteilung (%) bei E. coli aus den Caeca von Masthühnern, 2014 ..................................................268 MHK-Verteilung (%) bei E. coli Isolaten aus den Caeca von Puten, 2014 .................................................268 MHK-Verteilung (%) bei E. coli Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2. Panel, 2014 ......................269 MHK-Verteilung (%) bei E. coli aus den Caeca von Puten, 2. Panel, 2014 ................................................269 Kennzahlen für E. coli Isolate aus Masthühnern und Puten, 2014 ...........................................................270 Anzahl der jährlich untersuchten Isolate von E. coli bei Masthühnern, 2004-2014 .................................271 Resistenzanteile bei Isolaten von E. coli aus Masthühnern, 2004-2014...................................................272 Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei E. coli Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2004-2014 .......................................................................................................274 Salmonella-Serotypen, isoliert im Rahmen der Bekämpfungsprogramm bei Legehennen, Masthühnern und Mastputen, 2014 ........................................................................................................275 Resistenzraten bei Salmonella spp. auf eine Blick ....................................................................................279 MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen Salmonella-Serotypen von Legehennenherden, 2014 .........................................................................................................................................................282 Kennzahlen für SE, ST, ST monophasische Variante, S. Infantis, S. Mbandaka, S. Montevideo und alle übrigen Serotypen aus Legehennenherden, 2014 ......................................................................285 MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen Salmonella-Serotypen Isolate von Masthühnerherden, 2014 ........................................................................................................................287 Kennzahlen für S. Enteritidis, S. Infantis, S. Montevideo, S. Senftenberg, ST und alle übrigen Serotypen Isolate aus Masthühnerherden, 2014 .....................................................................................290 MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen Salmonella-Serotypen von Putenherden, 2014..................293 Kennzahlen für S. Agona, S. Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley Isolate aus Putenherden, 2014 .........................................................................................................................................................295 MHK-Verteilung (%) bei Isolaten der verschiedenen Salmonella-Serotypen von Halshautproben von Masthühnern, 2014 ................................................................................................ 296 Kennzahlen für Isolate von S. Coeln, S. Infantis und S. Montevideo von Halshautproben von Masthühnern, 2014 ..................................................................................................................................298 Anzahl der jährlich untersuchten Salmonellen Isolate von Geflügel, 2004-2014 .....................................299 Resistenzanteile bei Salmonella Isolaten aus Legehennen, 2008-2014 ...................................................300 Resistenzanteile bei Salmonella Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014 .................................................304 Resistenzanteile bei Salmonella Isolaten aus Puten, 2010-2014 .............................................................308 Signifikante Resistenzänderungen bei Salmonella-Serotypen in den Jahren, 2010-2014 ........................311 Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella spp. Isolaten aus Geflügel, 2008-2014...........................................................................................................................311 Zur Bewertung der Mehrfachresistenz herangezogene antibakterielle Substanzen bzw. Klassen .....................................................................................................................................................314 Akkumulierte Anzahl und Anteil der Isolate mit Resistenzen gegenüber mehreren antimikrobiellen Klassen nach Bakterienspezies und Tierpopulation, 2014 ............................................316 Mehrfachresistenzen nach Bakterienspezies, Salmonella spp. bzw. Serotyp und Tierart/Nutzungsrichtung, 2014 ...............................................................................................................318 Anzahl an Kombinationen von Resistenzen bei mehrfach resistenten E. coli von Masthühnern und Puten, 2014 .......................................................................................................................................319 Anzahl an Kombinationen von Resistenzen bei mehrfach resistenten Salmonellen Isolaten vom Geflügel, 2014 ..................................................................................................................................320 Anzahl und Anteil der Isolate ohne und mit Resistenzen bei C. jejuni nach Tierarten, 20042014 .........................................................................................................................................................320 237 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 45: Tabelle 46: Anzahl und Anteil der Isolate ohne und mit Resistenzen bei E. coli nach Tierarten, 2004-2014 .............321 Anzahl und Anteil an Multiresistenzen nach Bakterienspezies und Tierarten, 2004-2014 ......................321 238 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien A B K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S Institutionen AGES …….………… BdK ………………… BMG ………………. BMLFUW ……….. CLSI …………..……. CRL …………………. DAM ………………. DANMAP ………… DSR ………………… EdK …………………. EFSA ……………….. EUCAST ………….. GDV ……………….. IMED ……………… NRL ………………… NRZC ……………… NRZS ………………. NUTS ……………… PHD ……………….. QGV ………………. SH ………………….. STA ………………… VIS ………………….. VEMI ………………. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Durchführungsbeschluss der Kommission Bundesministerium für Gesundheit Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Clinical and Laboratory Standards Institute Gemeinschaftliches Referenzlabor Abteilung Datenmanagement des Bereiches Daten, Statistik, Risikobewertung der AGES Danish Integrated Antimicrobial Resistance Monitoring and Research Programme Bereich Daten, Statistik, Risikobewertung der AGES Entscheidung der Kommission Europäische Lebensmittelbehörde (European Food Safety Authority) European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing Geflügel-Daten-Verbund Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Nationales Referenzlabor Nationale Referenzzentrale für Campylobacter Nationale Referenzzentrale für Salmonellen Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (Nomenclature des unités territoriales statistiques) Poultry Health Data Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung Schlachthof Abteilung Statistik des Bereiches Daten, Statistik, Risikobewertung der AGES Veterinärinformationssystem Veterinärmikrobiologie Tiere H ……….…………… L …………………….. M …………………… P …………………….. TA …………………... Schlachtcharge von Masthühnern Legehennenherde Masthühnerherde Mastputenherde Tierart Bakterien AmpC …………….. C. coli ……………… C. jejuni ………..… C. spp. ……….….… DT …………………… E. coli ……………… ESBL ……………….. NT ………………….. n-WT ………………. RDNC ……………… S. ……………….…… SE …………………… SI ……………………. ST …………………… WT …………………. AmpC-Beta-Laktamasen Bildner Campylobacter coli Campylobacter jejuni Campylobacter species definitiver Typ Escherichia coli Beta-Laktamasen mit breitem Wirkungsspektrum nicht typisierbar Nicht-Wildtyp Reacts Does Not Conform Salmonella Salmonella Enteritidis Salmonella Infantis Salmonella Typhimurium Wildtyp Statistik KI 95% ….……….… Max ………………… Min ……….………… OR …………………… P ……………………… P90 …………………. R% ………………..... 95% Konfidenzintervall Maximum (in mg/l) Minimum (in mg/l) Odds Ratio Prävalenz 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung (in mg/l) Prozent resistent 239 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Labor AB ……………..…… ABR ………………… ACSSuT …………… AME ..……………… AMR ……………….. ECOFF …………….. g ……………..……… h …………………….. KBE ………………… l ……………………… MHK …………..…… ml …………………… µl ………………….… n …………………..… n. d. …………………. nm ………………….. n.n. ………..………. Antibiotikum Antibiotika-Resistenz Ampicillin, Chloramphenicol, Streptomycin, Sulfonamide, Tetracyclin antimikrobielle Empfindlichkeit antimikrobielle Resistenz Epidemiologischer Cut-off-Wert Gramm Stunde Kolonie-bildende Einheiten Liter Minimale Hemmkonzentration Milliliter Mikroliter Anzahl nicht durchgeführt Nanometer nicht nachweisbar Die Abkürzungen der antimikrobiellen Substanzen sind in Tabelle 5 enthalten. 240 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien 1 Zusammenfassung Entsprechend der EU-Richtlinie 2003/99/EG führte das Bundesministerium für Gesundheit in Österreich seit 2004 gemeinsam mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) und beauftragten Tierärztinnen bzw. Tierärzten in den Ländern jährliche Monitoringprogramme durch, um bei Nutztieren die Prävalenz und die antimikrobielle Empfindlichkeit bestimmter Zoonoseerreger und Indikatorbakterien festzustellen. Seit 2014 haben die Mitgliedstaaten entsprechend dem Durchführungsbeschluss der Kommission (2013/652/EU) bei zoonotischen und kommensalen Bakterien Antibiotikaresistenzen zu überwachen, die von lebensmittelerzeugenden Tierpopulationen sowie deren Lebensmitteln stammen. Dazu wurden im Jahr 2014 die Herden von Masthühnern und Puten auf Salmonellen, Campylobacter (C.) jejuni und kommensale E. coli nach EU-weit einheitlichen Methoden untersucht, sowie Herden von Legehennen und Schlachtkörpern von Masthühnern und Puten nur auf Salmonellen analysiert. Die Isolate wurden in den entsprechenden nationalen Referenzlaboratorien spezifiziert, typisiert und auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit getestet. Repräsentative Stichproben aller geschlachteter Masthühner- und Putenherden wurden in Österreich auf C. jejuni und E. coli untersucht. C. jejuni-Isolate aus 193 Hühnerherden und 73 Putenherden wurden auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Vollständige Empfindlichkeit gegenüber den neun ausgetesteten Antibiotika wiesen 19,7% der Hühnerisolate und 20,6% der Putenisolate auf. Beide Geflügelpopulationen zeigten ein ähnliches Resistenzmuster, jedoch wurden bei den Hühnerisolaten höhere Resistenzanteile gegenüber Chinolonen festgestellt (Ciprofloxacin: 75,1% zu 63,0% und Nalidixinsäure: 67,9% zu 60,3%). Gegenüber Ampicillin und Tetracyclin fanden sich jedoch bei den Putenisolaten höhere Resistenzanteile (49,3% zu 35,8% und 35,6% zu 23,8%). Seit Bestehen des Monitorings (2004–2014) zeigten sich bei Hühnerisolaten gegenüber Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Ampicillin signifikant steigende Resistenzanteile, im Betrachtungszeitraum 2010–2014 ergaben sich nur für die beiden Chinolone signifikante steigende Tendenzen. C. jejuni von Puten wurden 2014 erstmalig untersucht, daher sind keine Aussagen zur Resistenzentwicklung möglich. Indikator-E. coli von 176 Masthühnerherden und 125 Putenherden wurden gegenüber 14 antimikrobiellen Substanzen ausgetestet. 21,0% der Isolate von Hühnern und 30,0% der Isolate von Puten wiesen keine erworbenen Resistenzen gegenüber den ausgetesteten Antibiotika auf. Bei den Hühnerisolaten lagen wiederum höhere Resistenzanteile gegenüber Ciprofloxacin (60% zu 28%), Nalidixinsäure (57% zu 18%) sowie gegenüber Sulfamethoxazol (33% zu 19%) und Trimethoprim (23% zu 12%) als bei Putenisolaten vor. Bei den Putenisolaten wurden höhere Resistenzanteile gegenüber Ampicillin (48% zu 28%) und Tetracyclin (41% zu 29%) nachgewiesen; gegenüber den übrigen Antibiotika waren die Resistenzanteile von beiden Tierpopulationen vergleichbar. Seit 2010 haben die Resistenzanteile bei den Hühnerisolaten gegenüber den Chinolonen signifikant abgenommen, seit 2012 lässt sich diese Tendenz auch gegenüber Sulfamethoxazol beobachten. Puten wurden 2014 erstmalig untersucht. Die gesamten Populationen von kommerziellen Legehennen, Masthühnern und Putenherden werden auf Salmonellen überwacht. 45 Salmonella-Isolate von Legehennen, 113 von Masthühnern und 14 von Puten wurden isoliert. Gegenüber den 14 ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen verhielten sich 55,6% der Isolate von Legehennen, 29,2% von Masthühnern und 7,1% von Puten sensitiv. Die Zunahme von Resistenzanteilen bei allen Geflügelpopulationen korrespondierte mit dem Auftreten bestimmter Serotypen wie S. Infantis, S. Typhimurium inklusive der monophasischen Variante, S. Mbandaka, S. Saintpaul und S. Stanley und dem Rückgang an Serotypen wie z. B. der voll empfindlichen S. Montevideo. Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von Salmonella spp. lassen sich nur schwer bestimmen, da die Resistenzen in erster Linie an das Vorkommen bestimmter Serotypen gekoppelt sind. 2 Abstract In accordance with the EU-Directive 2003/99/EC, the Federal Ministry of Health in cooperation with the Austrian Agency for Health and Food Safety (AGES) and officially designated veterinary practitioners conducted annual programs in order to monitor the prevalence and the antimicrobial resistance of certain zoonotic and indicator bacteria in different Austrian farm animal species. Since 2014, based on the Commission Implementing Decision (2013/652/EU) the member states had to monitor and report antimicrobial resistance in zoonotic and commensal bacteria isolated from samples of food producing animals and from food. In 2014, 241 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien the flocks of broilers and turkeys had to be analysed for salmonella, Campylobacter (C.) jejuni, and commensal E. coli, the flocks of laying hens as well as carcasses of broilers and turkeys had to be tested only for salmonella, using EU-wide harmonised methods. In the respective national reference laboratories the obtained isolates were specified or typed and tested for their antimicrobial susceptibility. In Austria, randomized, representative samples of slaughtered broiler and turkey flocks were investigated for C. jejuni and E. coli. C. jejuni isolates from 193 broiler flocks and 73 turkey flocks were susceptibility tested. 19.7% of chicken isolates and 20.6% of turkey isolates showed susceptibility to all nine antimicrobials tested. Isolates from both poultry species were similar in resistance to different antimicrobials, although resistance rates in isolates from broilers were higher to quinolones (ciprofloxacin: 71.5% versus 63.0%, and nalidixic acid: 67.9% versus 60.3%), and resistance rates in isolates from turkeys were higher to ampicillin (49.3% versus 35.8%) and to tetracycline (35.6% versus 23.8%). Since 2004, a significant increasing tendency in resistance can be found in isolates from broilers to ciprofloxacin, nalidixic acid and ampicillin, since 2010 (five years tendency) only to both quinolones. In 2014, turkey isolates were tested for the first time, therefore no tendency could be analysed. Commensal E. coli from 176 broiler flocks and 125 turkey flocks were susceptibility tested against 14 antimicrobial substances. 21.0% of broiler isolates and 30.0% of turkey isolates were fully susceptible to all tested antimicrobials. Isolates from chicken showed higher resistance rates to ciprofloxacin (60% versus 28%), nalidixic acid (57% versus 18%), sulfamethoxazole (33% versus 19%), and trimethoprim (23% versus 12%) compared with turkey isolates, although higher resistance rates to ampicillin (48% versus 28%) and to tetracycline (41% versus 29%) were detected in turkey isolates. Resistance rates to the other antimicrobials tested were similar in isolates from both poultry species. Since 2010, resistance rates to quinolones in chicken isolates significantly decreased a tendency that also can be observed to the substance sulfamethoxazole since 2012. In 2014, turkey isolates were analysed for the first time. All commercially produced flocks of layers, broilers, and turkeys are controlled for salmonella. Forty-five Salmonella isolates were obtained from layers, 113 from broilers, and 14 from turkeys. 55.6% of isolates from layers were fully susceptible to 14 antimicrobial substances tested, 29.2% of isolates from broilers and 7.1% of isolates from turkeys. The observed increase of resistance rates in all poultry-isolates corresponded with the occurrence of certain serotypes like S. Infantis, S. Typhimurium including the monophasic variant, S. Mbandaka, S. Saintpaul, and S. Stanley and the decrease of fully sensitive serotypes like S. Montevideo. Significant tendencies in resistance rates of Salmonella spp. are difficult to determine because resistances are often linked to certain serotypes. 3 Einleitung Gemäß der Richtlinie 2003/99/EG müssen Mitgliedstaaten gewährleisten, dass vergleichbare Daten zum Auftreten von Antibiotikaresistenzen bei Zoonoseerregern und — soweit sie eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen — anderen Erregern erfasst werden (1). Die genannte Richtlinie sieht außerdem vor, dass die Mitgliedstaaten die Entwicklungstendenzen und Quellen von Antibiotikaresistenzen in ihrem Hoheitsgebiet bewerten und der Kommission jedes Jahr einen Bericht mit den erfassten Daten übermitteln. Die EFSA erstellte ein wissenschaftliches Gutachten zu den Risiken für die öffentliche Gesundheit von resistenten Bakterien, die in lebensmittelliefernden oder zur Lebensmittelerzeugung bestimmten Tieren vorkommen und Beta-Laktamasen mit breitem Wirkungsspektrum (ESBL) und/oder AmpC-Beta-Laktamasen (AmpC) bilden. Weiters wurde bezüglich der Risikobewertung von Antibiotikaresistenzen in kommensalen Mikroorganismen (2,3) ein technischer Bericht verfasst. Die wichtigste Schlussfolgerung aus diesen Gutachten und Berichten besagt, dass eine zunehmende Gefahr für die öffentliche Gesundheit besteht und Antibiotikaresistenzen mittels harmonisierter Methoden und epidemiologischer Grenzwerte überprüft werden müssen, um die langfristige Vergleichbarkeit von Daten auf Ebene der Mitgliedstaaten und zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten zu gewährleisten. Daher veröffentlichte die EFSA einen wissenschaftlichen Bericht zu den technischen Spezifikationen für eine harmonisierte Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen von den Lebensmittelpathogenen Salmonellen und Campylobacter sowie den Indikatorkommensalen Escherichia coli und Enterococcus spp. (4). Diese wissenschaftlichen Berichte beschreiben detaillierte Regeln für eine harmonisierte Überwachung und Meldung der Prävalenz resistenter Mikroorganismen. Neben der Methode zur Erhebung und Meldung der Daten werden auch Angaben zu den zu erfassenden Mikroorganis242 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien men von lebensmittelproduzierenden Tieren und deren Lebensmitteln sowie zur Herkunft und Anzahl der Isolate und den vorzunehmenden Untersuchungen auf Empfindlichkeiten bzw. zur spezifischen Überwachung von MRSA und ESBL oder AmpC bildenden Bakterien vorgeschrieben. Durch die Einbindung des ECDC in diesen Bericht wird ein Vergleich zwischen den Daten im Bereich „Tiere zur Lebensmittelerzeugung sowie Lebensmittel“ und den Daten im Bereich „menschliche Gesundheit“ ermöglicht. In Bezug auf die Ergebnisse der oben genannten Berichte und Gutachten muss eine Priorisierung nach Relevanz erfolgen. Dies betrifft die Festlegung der Bakterienarten, die in die harmonisierte Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen aufzunehmen sind. Um den Aufwand zu minimieren, sollte sich die Überwachung weitest möglich auf biologische Proben oder Isolate stützen, die im Rahmen der bereits eingerichteten nationalen Bekämpfungsprogramme gewonnen werden. Mit 01.01.2014 trat der Durchführungsbeschluss der Kommission (BdK) zur Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen bei zoonotischen und kommensalen Bakterien (2013/652/EU) in Kraft (5). Der BdK enthält detaillierte Vorschriften für die harmonisierte Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen. Diese Überwachung und Meldung betrifft folgende Bakterienisolate, die von bestimmten zur Lebensmittelerzeugung vorgesehenen Tierpopulationen und von bestimmten Lebensmitteln gewonnen wurden: Salmonella spp.; Campylobacter jejuni und Campylobacter coli (C. jejuni und C. coli); Indikatorkommensalen Escherichia coli (E. coli); Indikatorkommensalen Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium (E. faecalis und E. faecium). Daneben enthält dieser Beschluss spezifische Anforderungen an die harmonisierte Überwachung und Meldung von Salmonella spp. und E. coli, die in bestimmten zur Lebensmittelerzeugung vorgesehenen Tierpopulationen und in bestimmten Lebensmitteln folgende Enzyme bilden: Beta-Laktamasen mit breitem Wirkungsspektrum (ESBL); AmpC-Beta-Laktamasen (AmpC); Carbapenemasen. Im Jahr 2014 hatten die Mitgliedstaaten repräsentative Isolate für die Überwachung von Antibiotikaresistenzen mindestens aus jeder der folgenden Tierpopulationen zu gewinnen: Masthühner: C. jejuni, Indikator E. coli, Salmonella spp. Puten: C. jejuni, Indikator E. coli, Salmonella spp. Legehennen: Salmonella spp. Das Resistenzverhalten bei Isolaten von C. jejuni, bei den Indikatorbakterien E. coli (gewonnen aus dem Darminhalt von frisch geschlachteten Masthühnern und Puten) und bei Salmonellen (die im Zuge des Bekämpfungsprogrammes bei Legehennen, Masthühnern und Puten isoliert und im Rahmen der Eigenkontrollen an Masthühner- und Putenschlachthöfen gefunden wurden) war Gegenstand der vorliegenden biometrischen Auswertung (6,7,8). Diese Bakterienisolate wurden auf ihre Empfindlichkeit gegenüber einer definierten Reihe von antibakteriellen Substanzen ausgetestet. Das routinemäßige Monitoring bzw. die Überwachung von ausgewählten Zoonoseerregern entlang der Lebensmittelkette soll kritische Produktionsstufen aufzeigen, in denen es zu einer Beeinträchtigung und damit zu einer Gefährdung des Menschen kommen kann, um zielgerichtete Bekämpfungsmaßnahmen zu implementieren. Eine Veränderung des Antibiotikaresistenzspektrums der Bakterien aus dem gesunden Nutztierbestand kann die Folgen des Antibiotikaeinsatzes in der Tierproduktion aufzeigen. Die vorliegenden Daten erlauben Rückschlüsse darauf, ob und inwieweit der Einsatz von antimikrobiell wirksamen Verbindungen im Nutztierbereich zur Ausbreitung resistenter Keime beiträgt, und bieten die Grundlage für zielgerichtete Interventionen. Letztendlich ist der effiziente Einsatz von antibiotisch wirksamen Tierarzneimitteln das Ziel dieser Resistenzüberwachung. In diesem Bericht wird auch auf den Anteil der bakteriellen Wildtyp-Population, also jene Isolate, die gegenüber einer jeweiligen ausgetesteten antimikrobiellen Substanz keine herabgesetzte Empfindlichkeit aufweisen (mikrobiologisch nicht resistent), eingegangen und deren Entwicklung seit Beginn des Resistenzmonitorings betrachtet. Die Bewertung der Empfindlichkeitsprüfung nach Anlegen des epidemiologischen CutOff-Wertes (ECOFF) nach dem European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) erlaubt 243 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien die Einteilung in Wildtyp- und Nicht-Wildtyp-Population (WT und n-WT). Die Beurteilung eines Isolats als n-WT bedeutet nicht zwangsläufig, dass dieses Isolat gegenüber der ausgetesteten antimikrobiellen Substanz klinisch resistent sein muss. Damit die Ergebnisse bei Isolaten von Tieren besser mit jenen von menschlichen Isolaten verglichen werden können, werden in diesem Bericht zusätzlich Auswertungen nach Anlegen der humanmedizinischen klinischen Grenzwerte nach EUCAST vorgelegt. Dies ist natürlich nur unter Vorbehalt möglich, da z. B. unterschiedliche Methoden zur Resistenztestung, verschiedene Matrizes etc. erhoben wurden und die Humandaten größtenteils nur qualitativ vorliegen (klinisch resistent, intermediär, empfindlich). Eine Diskussion über den Einsatz von Antibiotika bei Tieren und das Auftreten von Resistenzen bei tierischen oder menschlichen Isolaten kann nur in Ansätzen geführt werden, da die hier vorgelegten Ergebnisse nur einen Teilaspekt – antimikrobielle Empfindlichkeit bei Isolaten von Tieren und Lebensmitteln – abdecken. Die hier vorgestellten Daten und Auswertungen tragen aber zu einem besseren Verständnis der Sachlage bei und sind eine unabdingbare Voraussetzung für Diskussionen zwischen den betroffenen Fachbereichen. Die AGES (Fachbereich Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik, Abteilung Statistik und analytische Epidemiologie) wurde vom Bundesministerium für Gesundheit mit der Analyse der Daten und dem Erstellen des Berichts für den AURES 2014 beauftragt. 4 Methodik Im Folgenden werden der Beprobungsrahmen (Bakterienart, Probenart, Tierpopulationen oder Lebensmittelkategorien), die Durchführung der mikrobiologischen Analysen, die antimikrobiellen Empfindlichkeitstestungen, die biostatistische Auswertung sowie die Bewertung der Ergebnisse und die Berichtslegung über das Jahr 2014 dargestellt. 4.1 Beprobungsrahmen und Analyse 4.1.1 Herkunft der Isolate Der BdK 2013/652/EU gibt vor, welche Kombinationen von Bakterienarten, welche Probenart von Tierpopulationen oder welche Lebensmittelkategorien im Jahr 2014 beprobt werden mussten: Salmonella-spp.-Isolate aus jeder Population von Legehennen, Masthähnchen und Masttruthühnern, die im Rahmen der nationalen Bekämpfungsprogramme gemäß Artikel 5 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 beprobt wurden (6), sowie von Schlachtkörpern von Masthähnchen und Masttruthühnern, die zur Untersuchung und Überprüfung der Einhaltung der Bestimmungen gemäß Anhang I Kapitel 2 Nummer 2.1.5 der Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 beprobt werden (8). C.-jejuni-Isolate aus Caekumproben, die bei der Schlachtung von Masthähnchen und Masttruthühnern entnommen werden, wenn die Erzeugung von Truthahnfleisch in dem Mitgliedstaat jährlich mehr als 10.000 Tonnen Schlachtgewicht ausmacht. Isolate des Indikatorkommensalen E. coli aus Caekumproben, die bei der Schlachtung von Masthähnchen und Masttruthühnern entnommen werden, wenn die Erzeugung von Truthahnfleisch in dem Mitgliedstaat jährlich mehr als 10.000 Tonnen Schlachtgewicht ausmacht. Die Untersuchung von Isolaten von E. coli, die ESBL, AmpC oder Carbapenemase bilden, aus Caekumproben und Frischfleisch war für 2014 nicht verpflichtend vorgesehen und wurde in Österreich nicht durchgeführt. Tabelle 1 stellt die zu beprobenden Tierarten, die Untersuchungsmatrices, die Probenahmepläne und die Orte der Probenannahmen je Bakterienart für das Jahr 2014 dar. 244 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 1: Beprobungsrahmen zur Überwachung der antimikrobiellen Empfindlichkeit in Österreich, 2014 Tierart Untersuchungsmaterial Ort der Probenahme Legehennen Stiefeltupfer Puten Probenahmeplan Salmonella spp. C. jejuni Indikator E. coli Stall Zensus X - - Stiefeltupfer Stall Zensus X Caecuminhalt Schlachthof Randomisiert - X X Nackenhaut Schlachthof Eigenkontrolle X - - Stiefeltupfer Stall Zensus X - - Caecuminhalt Schlachthof Randomisiert - X X Nackenhaut Schlachthof Eigenkontrolle X - - Frischfleisch Einzelhandel Randomisiert - - - Masthühner 4.1.2 4.1.3 Beprobungsumfang Österreich untersuchte für jede der aufgeführten Kombinationen von Bakterienart, Probenart und Tierpopulation 170 Isolate auf Empfindlichkeit gegenüber antimikrobiellen Substanzen. Sollte in einer der aufgeführten Kombinationen eine höhere Anzahl an Isolaten zur Verfügung stehen, wurde eine Zufallsauswahl von 170 Isolaten getroffen; für den Fall, dass aufgrund einer niedrigen Bakterienprävalenz oder einer geringen Anzahl epidemiologischer Einheiten die vorgeschriebene Anzahl von Isolaten nicht erreicht wurde, sollten alle am Ende des Überwachungszeitraums verfügbaren Isolate zur Untersuchung auf Empfindlichkeit gegenüber antimikrobiellen Mitteln herangezogen werden. Der AGES-Bereich Daten, Statistik, Risikobewertung erstellte die randomisierten Stichprobenpläne, nach denen die Probenahmen und Untersuchungen der jeweiligen bakteriellen Erreger zu erfolgen hatten. Die detaillierten Probenahmepläne wurden erstellt, um einen repräsentativen Querschnitt über ganz Österreich mit einer weitgehenden Flächendeckung zu gewährleisten und eine optimale zeitliche Verteilung der Probenziehung zu erreichen. Probenziehung am Schlachthof bei Masthühnern Um die entsprechende Anzahl an Isolaten von C. jejuni und Indikator E. coli zu gewinnen, wurden die Isolationsraten bzw. Prävalenzen der letzten Jahre herangezogen und darauf basierend die Gesamtmenge der zu ziehenden Proben berechnet. In den letzten Jahren, in denen diese Isolierungen bei den Masthühnern durchgeführt wurden, lag die durchschnittliche Prävalenz von C. jejuni bei 33,9%. Somit mussten 542 Proben gezogen werden, um mit 90%-iger Sicherheit 170 C. jejuni-Isolate zu gewinnen. Die Isolationsraten von E. coli lagen immer bei etwa 95%. Um Ressourcen zu sparen, wurden pro Probe so viele Analysen wie möglich durchgeführt. Alle Proben sollten auf das Vorkommen von C. jejuni und 180 auf Indikator E. coli untersucht werden. Der Stichprobenplan gibt für jede Probe die durchzuführenden Analysen an. In Österreich gibt es vier Schlachthöfe, in denen >= 80% aller Masthühner geschlachtet werden. Der Stichprobenplan wurde nach Schlachthof geschichtet, indem die Gesamtzahl der zu beprobenden Herden anteilsmäßig nach der Anzahl der geschlachteten Herden des Vorjahres (Datenquelle: Geflügel-Daten-Verbund, GDV) zugeteilt wurde; ebenso wurden die Proben gleichmäßig auf jeden Monat des Jahres verteilt, um zu gewährleisten, dass die verschiedenen Jahreszeiten Berücksichtigung finden. In die Überwachung gemäß dem vorliegenden Beschluss sollte höchstens ein Isolat je Bakterienart aus derselben epidemiologischen Einheit pro Jahr einbezogen werden. Die epidemiologische Einheit ist die Herde. Daher durfte jede Herde nur einmal beprobt werden. Probenziehung am Schlachthof bei Puten Puten wurden im Jahr 2014 erstmalig auf C. jejuni und Indikator-E. coli untersucht, weshalb keine Prävalenzen dafür vorlagen. Im Jahr 2013 sind etwa 270 in Österreich gemästete Herden (=epidemiologische Einheit) in Österreich geschlachtet worden. Der Stichprobenplan sah vor, dass alle Putenherden beprobt, alle auf C. jejuni 245 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien und 2 von 3 Herden auf E. coli untersucht werden. In Österreich gibt es nur zwei Schlachthöfe, in denen der Großteil aller national produzierten Puten geschlachtet wird. Probenahmen an den Geflügelschlachthöfen Die Probenahmen an den vier Masthühner- und zwei Puten-Schlachthöfen erfolgen durch amtlich beauftragte FleischuntersuchungstierärztInnen statt. Jede beprobte Schlachtcharge von Masthühnern und Puten wurde direkt vor Ort ausgewählt und online in der Datenbank des GDV gekennzeichnet, in der die relevanten Daten über Schlachthof und Herkunft der geschlachteten Herde enthalten sind. Das Einsendeformular (die ausgedruckte Maske) wurde mit den gesammelten Proben an die Abteilung Veterinärmikrobiologie (VEMI) der AGES Graz gesandt. Das Labor hatte ebenfalls Zugang zu der Datenbank der GDV und konnte die Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchung direkt eingetragen. Probenversand Die gezogenen Proben wurden in sterilen Plastiksäcken verpackt, auf 4°C gekühlt und bis zum ehest möglichen Versand gekühlt, jedoch nicht gefroren aufbewahrt. Die gekühlten Proben wurden mittels Kurierdienst an die VEMI Graz übermittelt. Die Versandfirma garantierte die Anlieferung der Proben im Labor der VEMI Graz innerhalb von 24 Stunden nach der Abholung beim Versender. Im Labor wurde die Kühlung der Proben bis zum Beginn der Untersuchung auf Basis akkreditierter Laborvorschriften kontrolliert und protokolliert. Somit konnte belegt werden, dass die Kühlkette von der Probennahme bis zur Untersuchung im jeweiligen Labor nicht unterbrochen worden war. Bei Proben auf Salmonellen oder für den Fall, dass die Probe aus dem Schlachthof innerhalb von drei Stunden nach ihrer Entnahme im VEMI Graz abgegeben wurde, konnte eine Kühlung unterbleiben. Sammlung repräsentativer Salmonella-spp.-Isolate, die im Rahmen der nationalen Programme zur Bekämpfung von Salmonella spp. bei den Geflügelpopulationen sowie im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 gewonnen wurden In sämtlichen Legehennen-, Masthühner- und Putenmastbetrieben, die dem nationalen Salmonellenbekämpfungsprogramm unterliegen, mussten alle in Produktion stehenden Legehennenherden mindestens alle 15 Wochen und alle zur Schlachtung vorgesehenen Herden innerhalb der letzten drei Wochen vor dem geplanten Schlachttermin beprobt werden (7). Dazu wurden Sammelkotproben bzw. Stiefeltupfer (und bei amtstierärztlichen Beprobungen Staubproben) an zugelassene Laboratorien zur Untersuchung auf Salmonellen geschickt. Alle isolierten Salmonellen wurden in der Nationalen Referenzzentrale für Salmonellen (NRZ-S) typisiert. In die Überwachung auf Antibiotikaresistenzen sollte höchstens ein Isolat je Salmonella-Serotyp aus derselben epidemiologischen Einheit pro Jahr einbezogen werden. Als epidemiologische Einheit für Legehennen, Masthühner und Mastputen galt auch die Herde (5). In den Schlachthöfen im Rahmen der Eigenkontrollen gewonnene Salmonella-Isolate (15 Schlachtkörper einer Schlachtcharge wurden beprobt, à je 10 g Nackenhaut; 3 Proben durften gepoolt werden, somit wurden 5 Pools je beprobter Herde auf Salmonellen untersucht) wurden als solche gekennzeichnet und unter Angabe der beprobten Geflügelherden an das Nationale Referenzzentrum für Salmonellen (NRZ-S) gesendet (8). Alle Isolate, jedoch maximal eines je Herde (maximal 170 von Masthühnern bzw. Puten) waren auf die antimikrobielle Empfindlichkeit auszutesten. 4.1.4 Keimisolierung und Identifizierung Probenaufbereitung Bei Probeneingang wurde eine erste Bewertung durchgeführt und bestimmte Parameter, die für die weitere mikrobiologische Bearbeitung notwendig waren, wurden überprüft. Trafen auf einzelne Proben Ausschlusskriterien zu, wurden diese verworfen. Einige dieser grundsätzlichen Kriterien sind im Folgenden beispielhaft aufgezählt: Der Zeitraum zwischen der Probenahme und dem Beginn der Keimisolierung durfte nicht mehr als 2 Tage betragen. Die Kerntemperatur der Probe bei Eingang musste unter 8°C sein; nur bei Proben auf Salmonellen oder für den Fall, dass die Probe innerhalb von drei Stunden nach ihrer Entnahme im VEMI Graz abgegeben wurde, konnte die Kühlung unterbleiben. Das Einsendeformular musste vollständig ausgefüllt sein. 246 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Im Durchführungserlass des BMG (BMG-74600/0235-II/B/10/2013) wurden den Probenziehern alle Vorgaben und Ausschlusskriterien mitgeteilt. Die Daten des Probenbegleitschreibens über das beprobte Tier wurden manuell oder automatisiert vom Veterinärinformationssystem (VIS) in die dafür vorbereitete Datenbank der AGES übertragen; die Proben der Schlachtchargen von Masthühnern und Puten sowie jene aus dem Salmonellenbekämpfungsprogramm konnten direkt online in der Datenbank des GDV angelegt werden. Die Ergebnisse der SalmonellenUntersuchungen bei Geflügel wurden von den Laboratorien direkt in diese Datenbank eingetragen. Die sterile Probenahme im Labor erfolgte nach einem autorisierten Protokoll. Gepoolte Sammelkotproben von je 1 Gramm aus 10 Caeka einer Geflügelherde wurden bakteriologisch auf die jeweiligen Erreger untersucht. Isolierungen und Typisierungen von C. jejuni Der gepoolte Inhalt von 10 Caeca je Geflügelherde wurde direkt auf einer Selektivnährbodenplatte (Campylobacter Selective Agar 20 BT 90, Hersteller Fa. AES Chemunex/Frankreich, Vertrieb Fa Axon Lab AG) ausgestrichen. Nach mikroaerophiler Bebrütung der beimpften Agarplatten für 48 Stunden bei 42°C wurden verdächtige Kolonien subkultiviert und an das nationale Referenzlabor für Campylobacter (NRL-C) zur Spezifizierung weitergeleitet. Die Identifizierung von C. jejuni erfolgte mittels MALDI-TOFMassenspektrometrie. Isolierungen und Typisierungen von E. coli Nach direktem Ausstreichen von gepoolten Caeca-Inhalten auf MacConkey-Agar (Fa. Oxoid) und 24-stündiger aerober Bebrütung bei 37°C ±1°C wurden E. coli-verdächtige Kolonien auf Blut-Agar (COS, Fa. Biomerieux) übertragen und weitere 24 Stunden bei 37°C ±1°C aerob inkubiert. Die Bestätigungsreaktion zur Identifizierung als E. coli erfolgte mittels Oxidase- (Firma Merck Nr. 1.13300.0001) und Spotindoltest (Firma Remel, Nr. R8309002). Isolierungen und Typisierungen von Salmonella spp. Sammelkotproben oder Stiefeltupfer bzw. Nackenhautproben von Geflügelschlachtkörpern sind nach der vom Europäischen Referenzlabor für Salmonellen (EURL-S) in Bilthoven, Niederlande, empfohlenen Methode verarbeitet worden; dazu wurde entsprechend dem Anhang D der ISO 6579 (2002) die Voranreicherung in gepuffertem Peptonwasser (Fa. Merck) auf einen modifizierten halbfesten Rappaport-Vassiliadis-Agar (Fa. Biokar) überimpft und 2 x 24 Stunden bei 41,5°C ±1°C inkubiert (9). Verdächtige Wachstumszonen wurden auf Xylose-Lysin-Deoxycholate-Agar (XLD, Oxoid, Basingstoke, UK) und Salmonella-Detection and Identification-2Agar (SM2, Biomerieux, Lyon, Frankreich) subkultiviert. In weiterer Folge wurden die Isolate durch Agglutination mit polyvalenten und gruppenspezifischen Antiseren (Enteroclon, Sifin, Berlin), in Zweifelsfällen auch mittels biochemischer Methoden (BD BBL Crystal Enteric/Nonfermenter Identification System, Becton Dickinson, Sparks, USA) charakterisiert. Zur Typisierung der Salmonellen wurden alle positiven und verdächtigen Isolate an die NRZ-S nach Graz weitergeleitet. Die Serotypisierung erfolgte entsprechend dem White-Kauffmann-Le Minor-Schema; alle S. Enteritidis (SE)- und S. Typhimurium (ST)-Isolate wurden entsprechend den Vorgaben der Health Protection Agency Colindale / London, UK, lysotypisiert (9). Aufbewahrung der Isolate Alle ausdifferenzierten Isolate wurden bis zum Versand bzw. bis zur Durchführung der Resistenztestungen in Gefrierröhrchen mit Einfriermedium (Proteose Pepton in Glycerol) bei -70°C oder in flüssigem Stickstoff gelagert und konserviert. 4.1.5 Auswertung der Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchungen und Differenzierungen Für die Auswertung der Daten der bakteriologischen Untersuchungen und Differenzierungen wurden die Programme Microsoft® Office Excel 2010, EpiInfo TM Version 7 und ArcGIS® Desktop by Esri Version 10.0 verwendet. Um die Anonymität der Herkunftsbetriebe zu gewährleisten, wurde die zugrundeliegende NUTS-3-Region für die geografischen Darstellungen gewählt, in der die beprobten Betriebe vom Computerprogramm willkürlich in der jeweiligen Region platziert wurden. 247 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 1: Schema des Probenflusses von Probenannahme, Isolation, Spezifizierung, Typisierung und Austestung der Empfindlichkeit gegenüber antibakteriellen Substanzen, 2014 VEMI=Veterinärmikrobiologie NRL-AMR=Nationales Referenzlabor für Antimikrobielle Referenz NRL-C= Nationales Referenzlabor für Campylobacter NRZ-S=Nationale Referenzzentrale für Salmonellen 4.2 Durchführung der antimikrobiellen Empfindlichkeitstestung Die antimikrobiellen Empfindlichkeitstestung erfolgte bei Campylobacter, E. coli und Salmonellen gemäß CLSI M7-A8 und CLSI M45-A mittels Bouillon-Mikrodilutionsmethode mit Sensititre Susceptibility-Platten (TREK Diagnostic Systems, UK), die je nach zu testender Bakteriengattung mit unterschiedlichen, vom BdK 2013/652/EU vorgegebenen Antibiotika in den entsprechenden Konzentrationen beschickt worden waren (11,12). Die tiefgefrorenen Isolate wurden aufgetaut, auf Blut-Agar-Platten überimpft und diese für 48 Stunden mikroaerophil (C. jejuni) bzw. für 24 Stunden aerob (E. coli, Salmonellen) bei 37 C inkubiert. Mit frischem Zellmaterial wurde eine Suspension mit einer Zelldichte äquivalent zum McFarland-Standard 0,5 in Aqua destillata hergestellt und damit Kation-adjustierte Müller-Hinton-Bouillon bzw. Müller Hinton Bouillon mit lysiertem Pferdeblut beimpft. Sensititre Mikrotiterplatten wurden mit 10 bzw. 50 µl Suspension pro Well inokuliert. Nach einer Inkubation bei 37°C für 48 Stunden mikroaerophil (C. jejuni) bzw. für 24 Stunden aerob (E. coli, Salmonellen) wurde die MHK bestimmt. Die Ablesung der MHK, definiert als die niedrigste Hemmstoffkonzentration, bei der kein sichtbares Wachstum der Testisolate mehr beobachtet werden konnte, fand halbautomatisch mittels SensiTouch®-System (MCS Diagnostics) statt. Bei Sulfonamiden wurde eine 80%ige Wachstumsreduzierung zur Bestimmung des MHK-Wertes herangezogen. Als Kontrollstämme zur routinemäßigen Qualitätskontrolle der Resistenztestung dienten C. jejuni ATCC 33560 und E. coli ATCC 25922. Bei diesem Verfahren wird mittels quantitativer Werte der Grad der Empfindlichkeit oder Resistenz eines Bakteriums bestimmt. Die Ergebnisse werden als Minimale Hemmkonzentration (MHK-Wert) ermittelt und zunächst unbewertet in mg/l angegeben. 248 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Für Campylobacter, E. coli und Salmonellen wurde bakterienspezifisch die Empfindlichkeit gegenüber unterschiedlichen antibakteriellen Substanzen bzw. Kombinationen daraus untersucht. Als Vorgaben für die Auswahl der Antibiotika diente der BdK 2013/652/EU. Diese neuen Plattenlayouts bei E. coli und Salmonellen unterscheiden sich teilweise von jenen der Vorjahre. Das schränkt die direkte Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus dem Jahr 2014 mit jenen der früheren Jahre ein (z. B. zeitlicher Vergleich des Anteils voll empfindlicher Isolate, Verlauf des Auftretens von Mehrfachresistenzen über die letzten Jahre), da jetzt mehr Antibiotikaklassen in die Bewertung einfließen. Tabelle 2 stellt alle ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen je Bakterienspezies dar (die im Jahr 2014 erstmalig ausgetesteten Substanzen in fettem und kursivem Schriftschnitt). Tabelle 2: Ausgetestete antimikrobielle Substanzen je Bakterienspezies (Panel 1), 2014 Antimikrobielle Substanz C. jejuni Ampicillin X E. coli Salmonella X X Azithromycin X X Cefotaxim X X Ceftazidim X X Chloramphenicol X X X Ciprofloxacin X X X X X X X X X X X X X Colistin Erythromycin X Gentamicin X Imipenem X Meropenem Nalidixinsäure X Streptomycin X Sulfamethoxazol Tetracycline X X X Tigecyclin X X Trimethoprim X X Tabelle 5 stellt die antibakteriellen Wirkstoffklassen, Substanzen und deren Kürzel sowie den jeweiligen epidemiologischen Cut-Off-Wert (ECOFF), den klinischen Grenzwert (in mg/l) und die Messbereiche für jede Substanz je Erreger dar. 4.3 Bewertung und Interpretation der Ergebnisse Zur Bewertung wurden, wenn nicht anders angegeben, die epidemiologischen Cut-off-Werte herangezogen, die vom European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) erstellt und u. a. im BdK veröffentlicht wurden. Der epidemiologische Cut-Off-Wert (ECOFF) bezeichnet jenen MHK-Wert, der die oberste Begrenzung der Wildtypen-Verteilung darstellt, weist z. B. ein E. coli-Testkeim gegenüber Ciprofloxacin (CIP) ein Wachstum bis zu einer Konzentration von 0,032 mg/l auf, jedoch nicht mehr bei 0,064 mg/l, so liegt für CIP eine MHK von 0,064 mg/l vor und der Testkeim kann der Wildtyppopulation zugerechnet werden. Zeigt hingegen ein Bakterienstamm bei einer Wirkstoffkonzentration oberhalb des ECOFF ein Wachstum, wird er als „mikrobiologisch resistent“ oder „Nicht-Wildtyp“ kategorisiert (Abb. 2). In Abbildung 2 (nach EUCAST) sind die MHK von über 16.000 getesteten E. coli gegenüber CIP in Milligramm je Liter Medium dargestellt. Aufgrund der Verteilung dieser E. coli ergibt sich, dass bei Wildtypen ab einer MHK von 0,12 mg CIP/l kein Wachstum mehr auftritt. Weist ein Testkeim eine MHK von 0,12 mg CIP/l oder höher auf, dann handelt es sich bei diesem nicht mehr um einen Wildtypen, sondern wird nach EUCAST als "mikrobiologisch resistent" bezeichnet. 249 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 2: MHK-Werte (%) von E. coli gegenüber CIP nach EUCAST (Stand 12.07.2015) Die klinischen Grenzwerte beziehen sich in diesem Bericht zum Großteil ebenso auf die von EUCAST ermittelten Werte. Der klinische Grenzwert (Synonym: klinischer Breakpoint) bewertet in vitro die mögliche Therapierbarkeit des Erregers und berücksichtigt Aspekte der Pharmakodynamik, der Pharmakokinetik sowie Spezifika von Wirt und Zielorgan. Kann ein Bakterienstamm nur mit höheren Antibiotikakonzentrationen als im Blut erreicht oder gar nicht therapiert werden, wird dieser Stamm als klinisch resistent bezeichnet. Der Vorteil des epidemiologischen Cut-Off-Wertes liegt in einer höheren Sensitivität bei einer Resistenzentwicklung. Jeder über dem Cut-Off-Wert liegende MHK-Wert signalisiert eine Resistenzentwicklung, auch wenn dieser noch keine unmittelbare Konsequenz für die Therapierbarkeit einer Infektion haben muss. Bei einigen antimikrobiellen Substanzen bestehen mitunter größere Differenzen zwischen dem epidemiologischen Cut-off-Wert und dem klinischen Grenzwert. Dieser Unterschied wird im Folgenden am Beispiel von E. coli und der Resistenz gegenüber Ciprofloxacin (CIP) dargelegt: In Abbildung 3 ist der Unterschied zwischen ECOFF und dem klinischen Grenzwert nach EUCAST dargestellt. Das Beispiel basiert auf der Verteilung der MIC-Werte gegenüber CIP von aus Masthühnern im Jahr 2011 isolierten E. coli: Demnach weisen nach Anwendung des ECOFF 66,5% der getesteten E. coli eine Resistenz (mikrobiologisch resistent) gegenüber CIP auf. Wird jedoch der klinische Grenzwert auf Basis von EUCAST (vor 01.01.2014) zugrunde gelegt, zeigen nur 9,8% der untersuchten E. coli eine Resistenz gegenüber CIP (klinisch resistent). Daher müssen bei Vergleichen von Resistenzen mit anderen Berichten unbedingt die zugrundeliegenden Grenzwerte bzw. Cut-off-Werte beachtet werden. 250 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 3: Beispiel zur Unterscheidung zwischen klinischem Grenzwert und epidemiologischem Cutoff-Wert, beide nach EUCAST, bei E. coli aus Masthühnern gegenüber CIP, 2011 Vorliegen von mikrobiologischen Resistenzen gegenüber den 3.-Generations-Cephalosporinen Cefotaxim und Ceftazidim oder Meropenem Werden bei E. coli oder Salmonella für Cefotaxim, Ceftazidim oder Meropenem MHK-Werte oberhalb des epidemiologischen Cut-Off-Wertes (ECOFF) festgestellt, so werden diese Isolate zur Bestätigung einer mutmaßlichen ESBL-, AmpC- oder Carbapenemase-Bildung mit einem zweiten Panel antimikrobieller Substanzen (Tabelle 3) getestet. Die Interpretation der MHK-Ergebnisse der Bestätigungstests erfolgt gemäß den Auslegungsgrenzwerten für die Antibiotikaresistenz lt. EUCAST. Eine ESBL-Bildung liegt vor, wenn im Vergleich zur MHK gegenüber dem 3.-Generations-Cephalosporin alleine bei Austestung des 3.-GenerationsCephalosporins kombiniert mit Clavulansäure eine mindestens 8-fache Verminderung der MHK gemessen wird. Bildung von AmpC oder Carbapenemase wird zusätzlich mittels phänotypischer bzw. genotypischer Methoden bestätigt. Tabelle 3: Ausgetestete antimikrobielle Substanzen bei Verdacht auf ESBL (Panel 2) Antimikrobielle Substanz E. coli Salmonella Cefepim Cefotaxim + Clavulansäure Cefotaxim Cefoxitin Ceftazidim + Clavulansäure Ceftazidim Ertapenem x x x x x x x x x x x x x x Imipenem Meropenem Temocillin x x x x x x Die qualitative Bewertung der Ergebnisse erfolgte nach einem von der EFSA publizierten Bewertungsschema (4). Danach wurde der Grad des Auftretens von mikrobiologischen Resistenzen für alle antimikrobiellen Substanzen in folgende Kategorien eingeteilt: 251 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien 4.3.1 Selten: <0.1% Sehr gering: 0.1% bis 1% Gering: >1% bis 10% Mäßig: >10% bis 20% Hoch: >20% bis 50% Sehr hoch: >50% bis 70% Extrem hoch: >70% Biostatische Auswertung der Resistenztestung In Tabelle 6 sind sowohl epidemiologische Cut-off-Werte als auch klinische Grenzwerte nach EUCAST angegeben. Für die Auswertungen wurden die epidemiologischen Cut-off-Werte herangezogen. In eigenen Kapiteln wurden – zur besseren Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen aus dem Humanbereich – klinische EUCASTGrenzwerte der Bewertung zugrunde gelegt. Somit ist es möglich, die Resistenzeigenschaften der Isolate von gesunden, geschlachteten Nutztieren direkt mit jenen aus klinischen humanmedizinischen Proben (unter Vorbehalt unterschiedlicher Methoden zur Resistenztestung, verschiedener Matrizes etc.) zu vergleichen. Für die Darstellung der Ergebnisse wurden folgende deskriptiven Kennzahlen verwendet: n: Anzahl der untersuchten Isolate; resistent (%): prozentueller Anteil der Resistenzen (d.h. jene Isolate, deren Messwert mindestens gleich groß wie der jeweilige epidemiologische Grenzwert ist); KI 95%: Konfidenzintervall für den Resistenzanteil (95%-Niveau); MHK-Verteilung: Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (mg/l) als prozentuelle Anteile der jeweiligen Messklassen (antimikrobielle Substanz); Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l; P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte, also der Wert, unterhalb dessen sich 90% aller Fälle der Verteilung befinden, in mg/l; Min/Max: gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l. Da die Kennwerte (z.B. Resistenzanteil, Median) auf Basis von Zufallsstichproben berechnet werden, ist es notwendig, einen Vertrauensbereich (= Konfidenzintervall) für die ermittelten Schätzwerte zu quantifizieren. Die Breite eines solchen Konfidenzintervalls hängt einerseits vom gewünschten Sicherheitsniveau ab, das im Regelfall mit 95% angesetzt wird. Andererseits wird sie vom Stichprobenumfang beeinflusst (je kleiner der Stichprobenumfang, umso größer das Konfidenzintervall). Das Konfidenzintervall für den Resistenzanteil wurde mit einem Bayes-Ansatz auf Grundlage einer nichtinformativen Priorfunktion U(0,1) berechnet und deckt den wahren Anteilswert mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit ab. Dies hat den Vorteil, dass anstelle der symmetrischen Intervalle, welche mit Normalverteilungsapproximation erzeugt werden, asymmetrische Konfidenzintervalle konstruiert werden können. Der 95%-ige Vertrauensbereich für den Median wurde mit einer angenommenen Binomialverteilung berechnet. Die Tabellen – MHK-Verteilung in % (MHK-Bestimmungstabelle) bei „Erregern“ aus Darminhalten von „Tierart“, beispielhaft dargestellt in Tab. 4 – geben die detaillierten Ergebnisse der Resistenztestung wie untersuchte Tierart, ausgetestete Bakterienspezies und Anzahl der untersuchten Isolate je Tierart wieder. Weiters sind in der Spalte „AB“ (Antibiotikum) die Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen entsprechend der Tabelle 6, die Anteile der resistenten Isolate in Prozent (% res), die dazugehörigen Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau (KI 95) je antimikrobieller Substanz und die Häufigkeitsverteilungen der MHK-Werte in mg/l als prozentuelle Anteile der jeweiligen Messklassen (Konzentrationsstufe je antimikrobieller Substanz) angeführt. Der farbig hinterlegte Bereich kennzeichnet den Messbereich für jede antimikrobielle Substanz, wobei „grün“ Wildtypen und „orange“ mikrobiologische Resistenz (Nicht-Wildtyp) bezeichnet und die Grenze zwischen beiden Farben den jeweiligen epidemiologischen Cut-off-Wert (ECOFF) darstellt. Liegen Werte im weißen Bereich (rechts), also außerhalb des Messbereiches, bedeutet dies eine MHK oberhalb des Messbereiches. Tabelle 5 ist eine Leseanleitung für diesen Diagrammtyp. 252 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 4: Erklärung einer Auswertungstabelle (MHK-Bestimmungstabelle) Statistische Tests – Tendenzen im Resistenzverhalten Die Analyse von Tendenzen bezüglich einer Veränderung im Resistenzverhalten über die Jahre wurde mit Hilfe einer logistischen Regression berechnet. Dabei fungiert das Jahr als erklärende metrische Variable, um eine steigende bzw. fallende Tendenz der Resistenzanteile abzuschätzen. Nur jene Fälle, die eine signifikante Tendenz – ansteigend oder abfallend – aufweisen, werden dargestellt. Alle inferenzstatistischen Aussagen (Konfidenzintervalle, Tests) wurden mit Daten aus Zufallsstichproben errechnet, da nur in diesen Fällen eine Übertragung der Stichprobenergebnisse auf die jeweilige Population zulässig ist. Diese Analysen führte die Abteilung Statistik des Bereichs Daten, Statistik und integrative Risikobewertung der AGES durch. 4.4 Berichtslegung Die Sammlung der Daten und deren Evaluierung ebenso wie die Erstellung dieses Berichts nahm die Abteilung Statistik (STA) des DSR der AGES vor. Die geographischen Darstellungen bereitete die Abteilung Datenmanagement (DAM) des DSR auf. 253 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 5: Übersicht über die untersuchten Antibiotika, die Messbereiche, die epidemiologischen cut-off-Werte (ECOFF) und die klinischen Grenzwerte je Bakterienspezies, 2014 (Stand 01.01.2014) AMP Phenicole Chloramphenicol CHL Polymyxine Colistin COL Ciprofloxacin CIP Nalidixinsäure NAL Tetracyclin TET Tigecyclin TIG Chinolone Tetracycline > 2048 Ampicillin 2048 Penicilline 1024 ERY 512 Erythromycin 256 AZT 128 Azithromycin Makrolide 64 TMP 32 Trimethoprim 16 SMX 8 Sulfamethoxazol Folsäureeinhibitoren 4 TAZ 2 Ceftazidim 3.-Generations-Cephalosporine 1 FOT MERO C. jejuni E. coli Salmonella C. jejuni C. jejuni E. coli Salmonella E. coli Salmonella E. coli Salmonella E. coli Salmonella E. coli Salmonella E. coli Salmonella C. jejuni C. jejuni E. coli Salmonella C. jejuni E. coli Salmonella E. coli Salmonella C. jejuni E. coli Salmonella C. jejuni E. coli Salmonella C. jejuni Salmonella E. coli E. coli Salmonella 0,5 Cefotaxim Carbapeneme 0,25 STR IMI 0,12 Streptomycin Imipenem Meropenem Aminoglykosid AB 0,06 GEN 0,03 Gentamicin Spezies 0,015 AB Antibakterielle Klassen 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Antibakterielle Substanz * * Farbiger Bereich=Messbereich, grün=Wildtypverteilung, orange=mikrobiologisch resistent, dicke schwarze senkrechte Linie=klinischer Grenzwert (für manche Substanzen nicht verfügbar) 254 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 6: Übersicht über die untersuchten Antibiotika, die Messbereiche, die epidemiologischen cut-off-Werte (ECOFF) und die klinischen Grenzwerte im Panel 2 bei Salmonella und E. coli, 2014 Ertapenem Carbapeneme Imipenem Meropenem 2.-Generations-Cephalosporine Cefoxitin 3.-Generations-Cephalosporine Cefotaxim 3.-Generations-Cephalosporine + -Laktamase Inhibitor Cefotaxim + Clavulansäure 3.-Generations-Cephalosporine Ceftazidim 3.-Generations-Cephalosporine + -Laktamase Inhibitor Ceftazidim + Clavulansäure 4.-Generations-Cephalosporine Cefepim 17 E. coli Salmonella E. coli ETP Salmonella E. coli IMI Salmonella E. coli MERO Salmonella E. coli FOX Salmonella E. coli FOT Salmonella E. coli FOTCLA Salmonella E. coli TAZ Salmonella E. coli TAZCLA Salmonella E. coli FEP Salmonella TEM Farbiger Bereich=Messbereich, grün=Wildtypverteilung, orange=mikrobiologisch resistent, dicke schwarze senkrechte Linie=klinischer Grenzwert (für manche Substanzen nicht verfügbar) 255 > 2048 2048 1024 512 256 128 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 0,12 Temocillin 0,06 -lactamase-resistentes Penicillin Spezies 0,03 Antibakterielle AB Substanz 0,015 Antibakterielle Klassen 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l)17 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien 1 Ergebnisse In den folgenden Kapiteln werden die Ergebnisse der Isolierungsraten und der Empfindlichkeitstestungen des Jahres 2014 sowie die Entwicklung der Wildtypen in den letzten Jahren je Bakterienspezies dargestellt. 1.1 Campylobacter (C.) jejuni Campylobacter jejuni/coli infizierte Nutztierbestände sind als Erregerreservoir für lebensmittelbedingte Infektionen beim Menschen wichtig. In Österreich stellte die Campylobacteriose im Jahr 2014 mit 6.520 gemeldeten Fällen beim Menschen die häufigste bakterielle Durchfallerkrankung dar; Salmonellosen fanden sich an zweiter Stelle (1.608 gemeldete Fälle) (12). Entsprechend dem nationalen Zoonosenbericht 2014 setzten sich die 6.000 humanen Campylobacter-Isolate, bei denen Speziesdifferenzierungen durchgeführt wurden, zu 89,5% aus C. jejuni und zu 10,4% aus C. coli zusammen (12). Den Vorgaben der BdK folgend wurden im Jahr 2014 Herden von Masthühnern und Puten auf C. jejuni untersucht; andere Tierarten bzw. von diesen stammende Lebensmittel wurden aufgrund der geringeren epidemiologischen Bedeutung für humane Campylobacteriosen im Jahr 2014 nicht berücksichtigt. 1.1.1 C. jejuni-Resistenzraten auf einen Blick Tabelle 7 stellt die Resistenzraten von aus Masthühnern, Puten und Hühnerfleisch isolierten C. jejuni für je sechs antimikrobielle Substanzen der letzten drei Jahre im Überblick und deren 5-Jahres-Trend dar. Hühnerfleisch Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Ciprofloxacin 63,3% 71,5% 71,6% ↔ Erythromycin 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Gentamicin 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Nalidixinsäure 56,7% 68,8% 67,6% ↗ Streptomycin 2,8% 2,5% 0,0% ↘ Tetracyclin 33,3% 29,9% 26,5% ↘ Masthühner Resistenzraten bei C. jejuni auf einen Blick Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Ciprofloxacin 76,9% 73,0% 75,1% ↗ Erythromycin 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Gentamicin 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Nalidixinsäure 64,8% 70,5% 67,9% ↗ Streptomycin 2,8% 2,5% 2,1% ↘ Tetracyclin 32,4% 24,6% 23,8% ↘ Puten Tabelle 7: Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Ciprofloxacin 63,0% - Erythromycin 0,0% - Gentamicin 0,0% - Nalidixinsäure 60,3% - Streptomycin 1,4% - Tetracyclin 35,6% - 1.1.2 Untersuchte Population Proben von 530 Masthühnerherden wurden auf thermotolerante Campylobacter untersucht, in 323 Proben wurden verdächtige Kolonien gefunden, die weiter spezifiziert wurden. Insgesamt wurden 246 C. jejuni aus den Masthühnerherden gewonnen, der Rest entfiel auf C. coli (n=60) und andere Spezies. Das NRL-C hat laufend C. jejuni-Isolate mittels Sensititre® auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Als im Labor erkannt wurde, dass mehr als die erforderliche Anzahl von 170 Isolaten erhalten worden war, wurde die laufende Empfindlichkeitstestung bis zum Vorliegen aller Isolate gestoppt. In der Abteilung STA wurde auf Basis der bereits ausgetesteten Isolate die Quartalsverteilung der noch zu testenden Isolaten errechnet, damit keines der Quartale signifikant unterrepräsentiert war: Q1=40 Isolate, Q2=62, Q3=54 und Q4=37 Isolate; daraus ergab sich eine etwas höhere Anzahl an ausgetesteten Isolaten als die geforderten 170 (193 Isolate). Aus 135 Putenherden – von insgesamt 147 Schlachtchargen, da Herden nach Vorliegen eines C. jejuninegativen Ergebnissen wiederholt beprobt wurden, um mehr C. jejuni-Isolate zu gewinnen – wurden 117 verdächtige Kulturen mit thermotoleranten Campylobacter gefunden. 73 Isolate wurden als C. jejuni (maximal ein Isolat je epidemiologischer Einheit) identifiziert, der Rest entfiel auf C. coli (n=41) und andere Spezies. Alle 73 C. jejuni-Isolate wurden mittels Sensititre® auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. 256 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien C. jejuni-Isolate aus 193 Hühnerherden wurden auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Abbildung 4 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Herden, aus denen C. jejuni isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen festgestellt wurden, sowie die gesamte Anzahl an gemästeten Hühnerherden im Jahr 2014 je NUTS-3-Region (Quelle: QGV, produzierte Masthühnerherden 2014). Abbildung 4: Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Hühner, aus denen C. jejuni isoliert wurden, und Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 C. jejuni-Isolate aus 73 Putenherden wurden auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Abbildung 5 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Herden, aus denen C. jejuni isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen festgestellt wurden, sowie die gesamte Anzahl an gemästeten Putenherden im Jahr 2014 je NUTS-3-Region (Quelle: QGV, produzierte Putenherden 2014). Abbildung 5: Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Puten, aus denen C. jejuni isoliert wurden, und Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 257 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien 1.1.3 Anteil empfindlicher Isolate Seit 2004 sind alle Isolate von C. jejuni gegenüber acht Antibiotika, ab 2009 gegenüber neun ausgetestet worden (Tab. 5). Von den 193 untersuchten Isolaten von Masthühnern im Jahr 2014 wiesen nur 19,7% weder erworbene Resistenzen noch herabgesetzte MHKs gegenüber den ausgetesteten Antibiotika auf. Über den gesamten Beobachtungszeitraum liegt eine abnehmende Tendenz der vollständig empfindlichen C. jejuniIsolate bei Masthühnern vor (Abb. 7). 20,6% der C. jejuni-Isolate von Truthühnern zeigten vollständige Empfindlichkeit gegenüber den neun ausgetesteten Substanzen. Bei Rindern wurden C. jejuni letztmalig im Jahr 2011 untersucht, wobei sich 58% der Isolate vollständig empfindlich darstellten. Abbildung 6: 1.1.4 Anteil empfindlicher Isolate von C. jejuni aus Hühnerherden, Putenherden und Rindern, 2004-2014 Bestimmungen der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung In den Tabellen 8 und 9 sind die MHK-Verteilungen mit einer Darstellung der Anteile der WT-Populationen (grün eingefärbter Bereich) und der mikrobiologisch resistenten Isolate (orange) je Antibiotikum bei C. jejuniIsolaten von Masthühnern und Puten angeführt. Tabelle 8: MHK-Verteilung (%) bei C. jejuni-Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2014 Untersuchte Tierart: Masthühner Bakterienspezies: C. jejuni Anzahl getesteter Isolate: 193 GEN STR IMI ERY AMP CHL CIP NAL TET 0,0 2,1 0,0 0,0 35,8 0,0 75,1 67,9 23,8 [0;1,5] [0,8;5,2] [0;1,5] [0;1,5] [29,3;42,7] [0;1,5] [68,6;80,7] [61,0;74,1] [18,4;30,3] 47,2 42,5 512 256 128 64 32 16 8 4 2 1 0,5 0,25 KI 95 0,12 % res 0,06 AB 0,03 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) 9,3 1,0 78,2 18,1 1,6 0,5 1,0 0,5 86,5 13,5 8,8 39,4 44,0 7,8 6,2 16,1 24,4 17,6 6,7 11,9 10,4 6,7 54,4 37,8 6,7 1,0 14,5 6,7 3,6 0,5 5,7 47,7 17,1 3,1 1,0 10,9 16,6 3,6 1,0 2,6 9,8 53,4 2,1 19,7 35,2 16,1 5,2 2,1 1,0 0,5 2,6 2,6 15,0 Zur Erklärung siehe Tabelle 4 258 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 5 % res: Mikrobiologisch resistente Isolate in Prozent KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz - = kein Wert verfügbar Tabelle 9: MHK-Verteilung (%) bei C. jejuni-Isolaten aus den Caeca von Puten, 2014 Untersuchte Tierart: Puten Bakterienspezies: C. jejuni Anzahl getesteter Isolate: 73 [0;4,0] [0,3;7,3] [0;4,0] [0;4,0] [38,1;60,6] [0;4,0] [51,5;73,2] [48,8;70,7] [25,6;47,1] 4,1 1,4 74,0 21,9 1,4 1,4 72,6 24,7 2,7 4,1 39,7 38,4 17,8 1,4 6,8 17,8 24,7 11,0 43,8 45,2 11,0 15,1 19,2 2,7 1,4 41,1 15,1 8,2 24,7 2,7 4,1 12,3 37,0 12,3 2,7 1,4 4,1 512 1,4 256 - 128 16 8 4 2 1 0,5 0,25 KI 95 64 0,0 1,4 0,0 0,0 49,3 0,0 63,0 60,3 35,6 0,12 % res 32 GEN STR IMI ERY AMP CHL CIP NAL TET 0,06 AB 0,03 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) 53,4 41,1 6,8 5,5 4,1 11,0 20,5 5,5 4,1 52,1 20,5 4,1 Die Resistenzverteilung war bei beiden Geflügelpopulationen ähnlich; gegenüber Chinolonen lagen die Resistenzanteile bei Hühnerisolaten höher (Ciprofloxacin 75,1% zu 63,0%; Nalidixinsäure 67,9% zu 60,3%), gegenüber Ampicillin und Tetracyclin fanden sich bei Putenisolaten höhere Resistenzanteile (49,3% zu 35,8% und 35,6 zu 23,8%). Abbildung 7 zeigt die Anteile der mikrobiologisch resistenten Isolate bei Masthühnern und Puten je Antibiotikum im Säulendiagramm. Abbildung 7: Resistenzen bei C. jejuni-Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2014 259 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 10 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von C. jejuni, wie z.B. Median und 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“). Tabelle 10: AB GEN STR IMI ERY AMP CHL CIP NAL TET Kennzahlen für C. jejuni-Isolate aus Masthühnern und Puten, 2014 Tier N % res [Ki 95] Median [Ki 95] P90 Min Max M 193 0,0 [0;1,5] 0,25 [0,12;0,25] 0,5 0,12 1 ECOFF >2 P 73 0,0 [0;4,0] 0,12 [0,12;0,25] 0,25 0,12 1 >2 M 193 2,1 [0,8;5,2] 0,5 [0,5;0,5] 1 0,5 64 >4 P 73 1,4 [0,3;7,3] 0,5 [0,5;0,5] 1 0,5 64 >4 M 193 0,0 [0;1,5] 0,06 [0,06;0,06] 0,12 0,06 0,12 >8 P 73 0,0 [0;4,0] 0,06 [0,06;0,06] 0,12 0,06 0,25 >8 M 193 0,0 [0;1,5] 1 [0,5;1] 1 0,25 2 >4 P 73 0,0 [0;4,0] 1 [0,5;1] 2 0,25 2 >4 M 193 35,8 [29,3;42,7] 8 [4;8] 64 1 128 >8 P 73 49,3 [38,1;60,6] 8 [8;16] 128 1 128 >8 M 193 0,0 [0;1,5] 2 [2;4] 4 2 16 >16 P 73 0,0 [0;4,0] 4 [2;4] 8 2 8 >16 M 193 75,1 [68,6;80,7] 8 [8;8] 16 0,06 64 >0,5 P 73 63,0 [51,5;73,2] 8 [4;8] 16 0,06 32 >0,5 M 193 67,9 [61,0;74,1] 256 [128;256] 256 2 512 >16 P 73 60,3 [48,8;70,7] 256 [16;256] 256 2 512 >16 M 193 23,8 [18,4;30,3] 0,25 [0,25;0,5] 128 0,12 128 >1 P 73 35,6 [25,6;47,1] 0,5 [0,25;0,5] 128 0,12 128 >1 % res: Prozentueller Anteil der mikrobiologischen Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95% P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l M = Masthühnerherde, P = Putenherde 1.1.5 Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei C. jejuni von Masthühnern je Antibiotikum, 2004-2014 Zur Beurteilung möglicher Tendenzen in der Entwicklung von Resistenzen bzw. der Wildtypen muss für jede Tierart der Anteil der Resistenzen bzw. WT je antimikrobieller Substanz und Jahr miteinander verglichen werden. Tabelle 11 gibt die Anzahl der im Laufe der Jahre getesteten Isolate von C. jejuni wieder: Tabelle 11: Anzahl der jährlich untersuchten Isolate von C. jejuni von Masthühnern, 2004-2014 Tier 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Masthühner 211 195 166 26 114 125 134 116 108 122 193 Tabelle 12 zeigt die Resistenzanteile mit Konfidenzintervall bei Isolaten von C. jejuni von Masthühnern in den Jahren 2004-2014. Abbildung 8 stellt den Verlauf des Anteils der WT-Population von C. jejuni-Isolaten von Masthühnern je Antibiotikum für die Jahre 2004 bis 2014 graphisch dar. Demnach hat sich der Anteil an WT gegenüber Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Ampicillin seit Bestehen des Überwachungsprogrammes von etwa 60% bzw. 84% auf 25-32% bzw. 64% vermindert, gegenüber den übrigen Substanzen ist der Anteil der WT auf ähnlichem oder gleichem Niveau geblieben, etwa 70% gegenüber Tetracyclin bzw. 100% oder annähernd 100% gegenüber Gentamicin, Streptomycin, Erythromycin und Imipenem (erst seit 2009 ausgetestet). Der Anteil der Wildtypen gegenüber den sog. Reserveantibiotika18 lag einerseits erfreulicherweise gegenüber Erythromycin sehr hoch, andererseits gegenüber den Fluorchinolonen niedrig. 18 Critically Important Antimicrobials (CIA): Fluorchinolone, Erythromycin und 3.- sowie 4.-Generations-Cephalosporine 260 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 12: AB GEN STR IMI ERY AMP CHL CIP NAL TET Resistenzanteile bei Isolaten von C. jejuni aus Masthühnern, 2004-2014 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 % res 0 0,5 0 0 0 0 0 0 0 0 2014 0 KI 95 [0;1,4] [0,1;2,8] [0;1,8] [0;10,5] [0;2,6] [0;2,3] [0;2,2] [0;2,5] [0;2,7] [0;2,4] [0;1,5] % res 3,8 2,1 1,8 0 1,8 0,8 0 0,9 2,8 2,5 2,1 KI 95 [2,0;7,3] [0,8;5,1] [0,7;5,2] [0;10,5] [0,5;6,1] [0,2;4,3] [0;2,2] [0,2;4,7] [1,0;7,8] [0,9;7,0] [0,8;5,2] % res - - - - - 0 0 0 0 0 0 KI 95 - - - - - [0;2,3] [0;2,2] [0;2,5] [0;2,7] [0;2,4] [0;1,5] % res 1,4 3,1 1,2 0 0 0 0 0 0 0 0 KI 95 [0,5;4,1] [1,4;6,5] [0,4;4,3] [0;10,5] [0;2,6] [0;2,3] [0;2,2] [0;2,5] [0;2,7] [0;2,4] [0;1,5] % res 16,1 22,6 25,3 23,1 15,8 22,4 26,1 31,9 43,5 34,4 35,8 KI 95 [11,8;21,7] [17,3;28,9] [19,3;32,4] [11,1;42,3] [10,3;23,6] [16,0;30,5] [19,4;34,2] [24,1;40,9] [34,5;53,0] [26,6;43,2] [29,3;42,7] % res 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 KI 95 [0;1,4] [0;1,5] [0;1,8] [0;10,5] [0;2,6] [0;2,3] [0;2,2] [0;2,5] [0;2,7] [0;2,4] [0;1,5] % res 38,9 51,3 51,8 57,7 49,1 59,2 56 69 76,9 73 75,1 KI 95 [32,5;45,6] [44,3;58,2] [44,2;59,3] [38,8;74,5] [40,1;58,2] [50,4;67,4] [47,5;64,1] [60;76,7] [68,0;83,8] [64,4;80] [68,6;80,7] % res 40,3 52,8 49,4 50 49,1 56 53 60,3 64,8 70,5 67,9 KI 95 [33,9;47,0] [45,8;59,7] [41,9;56,9] [31,9;68,1] [40,1;58,2] [47,2;64,4] [44,6;61,2] [51,2;68,8] [55,4;73,2] [61,9;77,9] [61,0;74,1] % res 29,9 30,8 30,7 26,9 28,1 32,8 29,1 21,6 32,4 24,6 23,8 KI 95 [24,1;36,4] [24,7;37,6] [24,2;38,1] [13,8;46,3] [20,6;37,0] [25,2;41,5] [22,1;37,3] [15,1;29,9] [24,3;41,7] [17,8;33,0] [18,4;30,3] % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) 261 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 8: Anteil von Wildtypen von C. jejuni aus Masthühnern, 2004-2014 Bei Puten ist noch keine zeitliche Auswertung möglich, da diese Tierart im Jahr 2014 erstmalig geprüft worden ist. Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von C. jejuni Die Prüfung der Resistenzen je Antibiotikum auf ihre Tendenzen seit Bestehen des Monitorings (2004-2014) zeigt, dass sie gegenüber Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Ampicillin signifikant steigend sind. Im Betrachtungszeitraum 2010–2014 ergeben sich nur für die beiden Chinolone signifikante Tendenzen (steigend). 1.1.6 Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2004-2014 Um die Resistenzanteile aus diesem Monitoring mit jenen aus der klinischen Humanmedizin vergleichen zu können, werden die Ergebnisse nach Anwendung der humanmedizinischen, klinischen EUCAST-Grenzwerte (siehe dazu auch Tab. 5) dargestellt. Im Jahr 2014 kamen 193 Isolate von Masthühnern und 73 von Puten in die Bewertung. EUCAST bietet nur für vier Substanzen klinische Grenzwerte zur Bewertung der Ergebnisse an. Nach Anwendung der klinischen Grenzwerte wurden bei C. jejuni-Isolaten von Masthühnern wie nach Anwendung der ECOFF die Resistenzzunahmen gegenüber Ciprofloxacin deutlich, die Resistenzanteile gegenüber Tetracyclin verminderten sich im Überwachungszeitraum leicht, blieben jedoch noch hoch, gegenüber Erythromycin und Imipenem lagen sehr niedrige Resistenzanteile vor bzw. sind die Isolate vollständig empfindlich. 262 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 9: Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Isolaten von C. jejuni aus Masthühnern, 2004-2014 263 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 13: AB Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei C. jejuni-Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2004-2014 Tier M IMI P M ERY P M CIP P M TET P % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 2004 1,4 [0,5;4,1] - 2005 3,1 [1,4;6,5] - 2006 1,2 [0,4;4,3] - 2007 0 [0;10,5] - 2008 0 [0;2,6] - 2009 0 [0;2,3] 0 [0;2,3] - 2010 0 [0;2,2] 0 [0;2,2] - 2011 0 [0;2,5] 0 [0;2,5] - 2012 0 [0;2,7] 0 [0;2,7] - 2013 0 [0;2,4] 0 [0;2,4] - 2014 0 [0;1,5] 0 [0,0;4,0] 0 [0;1,5] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 38,9 [32,5;45,6] 28,9 [23,2;35,4] 51,3 [44,3;58,2] 29,7 [23,8;36,5] 51,8 [44,2;59,3] 28,9 [22,6;36,2] 57,7 [38,8;74,5] 26,9 [13,8;46,3] 49,1 [40,1;58,2] 26,3 [19,1;35,1] 59,2 [50,4;67,4] 29,6 [22,3;38,1] 56 [47,5;64,1] 25,4 [18,8;33,4] 69 [60;76,7] 17,2 [11,5;25,2] 76,9 [68,0;83,8] 29,6 [21,8;38,8] 73 [64,4;80] 23,8 [17,1;32,1] [0,0;4,0] 75,1 [68,6;80,7] 63,0 [51,5;73,2] 21,8 [16,5;28,1] % res KI 95 - - - - - - - - - - 34,2 [24,4;45,7] M= Masthühner, P=Puten % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) 264 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien 1.2 Indikator E. coli Kommensale Bakterien wie E. coli kommen bei allen Tieren vor und stellen per se keine Krankheitserreger dar. Gewonnen z. B. aus Darminhalten von gesunden Tieren werden sie auf ihre Empfindlichkeit gegenüber antimikrobiellen Substanzen geprüft und erlauben als Indikatoren Rückschlüsse über das Vorkommen und die Höhe von antibiotikaresistenten Keimen in den untersuchten Tierpopulationen. Den resistenten Indikatorbakterien kommt eine Reservoirfunktion für Antibiotikaresistenzgene zu, welche über die von diesen Tieren gewonnenen Produkte (z. B. Lebensmittel) oder durch direkten Tierkontakt auf den Menschen übertragen werden können, aber eventuell auch auf vorhandene pathogene Keime (14,15). In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Resistenzprüfungen bei den Indikator E. coli-Isolaten des Jahres 2014 und die Entwicklung der Resistenzen der letzten elf Jahre auf Basis der epidemiologischen Cut-off-Werte und der klinischen Grenzwerte dargelegt. Ein Vergleich mit den Daten aus der Humanmedizin ist jedoch nur sehr begrenzt zulässig, da es sich bei den Indikatorbakterien um Isolate handelt, die von gesunden, geschlachteten Tieren gewonnen wurden, im Humanbereich jedoch nur pathogene E. coli isoliert von Patienten auf ihre Resistenzen geprüft werden. 1.2.1 E. coli-Resistenzraten auf einen Blick Tabelle 14 stellt die Resistenzraten von aus Masthühnern und Puten isolierten E. coli für je 14 antimikrobielle Substanzen der letzten drei Jahre im Überblick sowie deren 5-Jahres-Trend dar. Puten Masthühner Tabelle 14: Resistenzraten bei E. coli auf einen Blick Substanz 2012 2013 2014 5-JahresTrend Ampicillin 26,9% 38,4% 28,4% Azithromyzin 0,6% Cefotaxim 3,1% 2,1% 1,1% Ceftazidim 3,1% 2,7% 1,1% Chloramphenicol 8,5% 5,5% 6,8% Ciprofloxacin 65,4% 65,1% 59,7% Colistin 0,0% ↗ - ↗ ↘* ↔ ↘ - Substanz 2012 2013 2014 5-JahresTrend Gentamicin 0,8% 2,1% 2,3% Meropenem 0,0% 0,0% 0,0% Nalidixinsäure 65,4% 62,3% 56,8% Sulfamethoxazol 44,6% 38,4% 33,0% Tetracyclin 30,8% 22,6% 29,0% Tigecyclin 0,0% Trimethoprim 25,4% 20,5% 22,7% ↘ ↔* ↘ ↘ ↔ - ↔ Substanz 2012 2013 2014 5-JahresTrend Ampicillin 48,0% Azithromyzin 0,8% Cefotaxim 1,6% Ceftazidim 0,8% Chloramphenicol 9,6% Ciprofloxacin 28,0% Colistin 0,0% - - - - - - - Substanz 2012 2013 2014 5-JahresTrend Gentamicin 0,0% Meropenem 0,0% Nalidixinsäure 18,4% Sulfamethoxazol 19,2% Tetracyclin 40,8% Tigecyclin 0,0% Trimethoprim 12,0% - - - - - - *Daten nur für 2012, 2013 und 2014 - keine Daten verfügbar 1.2.2 1.2.3 Untersuchte Population Indikator-E. coli-Isolate von 176 Masthühnerherden (je ein Isolat je Herde) wurden im NRL-AMR mittels Sensititre® auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Abbildung 11 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Herden, aus denen E. coli isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen festgestellt wurden, sowie die gesamte Anzahl an gemästeten Hühnerherden im Jahr 2014 je NUTS-3-Region (Quelle: QGV, produzierte Masthühnerherden 2014). 265 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 10: Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Hühner, aus denen E. coli-Isolate gewonnen wurden, und deren Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 Von 125 Putenherden wurden Indikator-E. coli (je ein Isolat je Herde) isoliert und im NRL-AMR mittels Sensititre® auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet. Abbildung 12 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Herden, aus denen E. coli isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen festgestellt wurden, sowie die gesamte Anzahl an gemästeten Putenherden im Jahr 2014 je NUTS-3-Region (Quelle: QGV, produzierte Putenherden 2014). Abbildung 11: Geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Puten, aus denen E. coli-Isolate gewonnen wurden, und deren Anzahl der festgestellten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 266 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien 1.2.4 Anteil voll empfindlicher Isolate Die E. coli-Isolate wurden gegenüber 14 antimikrobiellen Substanzen ausgetestet. 21,0% der Isolate von Hühnern und 30,0% von Puten wiesen weder erworbene Resistenzen noch herabgesetzte MHKs gegenüber den ausgetesteten Antibiotika auf (Abb. 12). Bei den Hühnerisolaten kann seit 2010 (10,5% der Isolate vollständig empfindlich) eine leichte Verbesserung der Situation beobachtet werden, mit einer Verdoppelung des Anteils der vollständig empfindlichen Indikator-E. coli. Eine 100%-ige Bewertung der Situation ist jedoch nicht möglich, da in den letzten Jahren die Anzahl der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse mehrmals an unterschiedliche Vorgaben z. B. von EFSA oder EURL angepasst wurde: Von 2004 an wurden Resistenzen gegenüber acht Antibiotika (Gentamicin, Streptomycin, Sulfamethoxazol, Ciprofloxacin, Nalidixinsäure, Ampicillin Chloramphenicol und Tetracyclin), ab 2007 gegenüber zehn (plus Cefotaxim und Trimethoprim), ab 2012 gegenüber zwölf Antibiotika (plus Meropenem und Ceftazidim) bewertet und 2014 kamen noch die Substanzen Colistin, Azithromycin und Tigecyclin dazu bzw. wurde Streptomycin gestrichen. Da gegenüber den neu hinzugefügten Substanzen keine oder nur sehr geringe Resistenzanteile (siehe die Tabellen zu den MHK-Verteilungen) vorliegen, sind die Vergleiche mit den Vorjahren dennoch beinahe uneingeschränkt möglich. Indikatorbakterien von Rindern und Schweinen wurden letztmalig 2013 untersucht. Abbildung 12: 1.2.5 Anteil voll empflindlicher Isolate von E. coli aus Hühnerherden, Putenherden, Schweinen und drei verschiedenen Rinderpopulationen, 2004 – 2014 Bestimmung der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung In den Tabellen 15 und 16 sind die MHK-Verteilungen mit Darstellung der Anteile der WT-Populationen (grün eingefärbter Bereich) und der mikrobiologischen resistenten Isolate (orange) je Antibiotikum bei den E. coliIsolaten von Masthühnern und Puten angeführt. 267 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 15: MHK-Verteilung (%) bei E. coli-Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2014 Untersuchte Tierart: Masthühner Bakterienspezies: E. coli Anzahl getesteter Isolate: 176 8,0 98,9 - >2048 2048 1024 512 256 128 64 32 16 - 8 4 1 0,5 2 - 60,8 35,8 98,9 0,6 1,1 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 1,1 28,4 29,5 8,0 1,1 44,3 26,7 5,7 0,6 - 22,7 4,0 37,5 46,0 11,9 0,6 4,5 30,1 34,7 2,3 28,4 84,7 8,5 0,6 1,1 2,3 2,8 98,9 1,1 0,6 2,8 20,5 15,3 8,5 1,7 0,6 6,8 3,4 40,3 2,3 0,6 0,6 4,5 20,5 31,3 61,4 9,7 - 14,2 14,8 54,0 42,6 3,4 - 99,4 0,6 31,8 0,25 0,12 0,06 KI 95 [0,9;5,7] [0;1,7] [0,4;4,0] [0,4;4,0] [26,4;40,2] [17,2;29,5] [0,1;3,1] [22,3;35,5] [4,0;11,5] [0;1,7] [52,3;66,6] [49,4;63,9] [22,8;36,1] [0;1,7] 0,03 % res 2,3 0,0 1,1 1,1 33,0 22,7 0,6 28,4 6,8 0,0 59,7 56,8 29,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) 0,6 32,4 Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Abb. 4. AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 5 % res: Mikrobiologisch resistente Isolate in Prozent KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz - = kein Wert verfügbar Tabelle 16: MHK-Verteilung (%) bei E. coli-Isolaten aus den Caeca von Puten, 2014 Untersuchte Tierart: Puten Bakterienspezies: E. coli Anzahl getesteter Isolate: 125 51,2 20,0 0,8 2048 - - 19,2 Bei einem Vergleich der beiden Geflügelartenfällt wie bei C. jejuni auf, dass bei den Hühnerisolaten wiederum höhere Resistenzanteile gegenüber Ciprofloxacin (60% zu 28%), Nalidixinsäure (57% zu 18%) sowie Sulfamethoxazol (33% zu 19%) und Trimethoprim (23% zu 12%) vorlagen als bei Putenisolaten. Bei den Putenisolaten wurden höhere Resistenzanteile gegenüber Ampicillin (48% zu 28%) und Tetracyclin (41% zu 29%) nachgewiesen; gegenüber den übrigen Antibiotika waren die Resistenzanteile von beiden Tierpopulationen vergleichbar. ESBL-Bestätigungsuntersuchung Bei zwei Isolaten von Masthühnern und zwei von Puten zeichnete sich der Verdacht auf ESBL-Bildner ab, denn sie zeigten Resistenzen gegenüber den 3.-Generations-Cephalosporinen (drei Isolate resistent gegenüber Cefotaxim und Ceftazidim, eines (von der Pute) nur gegenüber Cefotaxim). Zur Abklärung mussten diese Isolate mit einem 2. Antibiotika-Panel ausgetestet werden (Tab. 6). Die Tabellen 17 und 18 stellen die Ergebnisse dieser Testungen dar. 268 >2048 1024 98,4 512 256 128 64 32 16 0,8 8 4 3,2 - 0,8 22,4 44,0 12,8 1,6 46,4 32,0 9,6 12,0 12,8 48,8 29,6 8,0 0,8 0,8 28,0 23,2 48,0 88,8 1,6 2,4 1,6 3,2 2,4 99,2 0,8 1,6 11,2 3,2 1,6 6,4 4,0 73,6 6,4 1,6 1,6 2,4 14,4 56,8 2,4 2,4 16,0 22,4 54,4 44,0 1,6 - 60,0 36,8 0,8 99,2 - 2 1 0,5 - 0,25 100 0,12 0,06 KI 95 [0;2,3] [0;2,3] [0,5;5,6] [0,2;4,3] [13,3;27,0] [7,4;18,9] [0,2;4,3] [39,4;56,7] [5,6;16,0] [0;2,3] [20,9;36,5] [12,6;26,1] [32,6;49,6] [0;2,3] 0,03 % res 0,0 0,0 1,6 0,8 19,2 12,0 0,8 48,0 9,6 0,0 28,0 18,4 40,8 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 17: MHK-Verteilung (%) bei E. coli-Isolaten aus den Caeca von Masthühnern, 2. Panel, 2014 Untersuchte Tierart: Masthühner Bakterienspezies: E. coli Anzahl getesteter Isolate: 2 50 50 50 50 - 50 - - >2048 50 50 - 2048 50 - 1024 100 - 512 - 256 - 128 100 64 - 32 100 16 - 50 - 8 0,25 100 50 - 4 0,12 - 2 0,06 - 1 0,03 100 0,5 0,015 AB % res KI 95 ETP 0,0 [0;63,2] IMI 0,0 [0;63,2] MERO 0,0 [0;63,2] FEP 100,0 [36,8;100] FOT 100,0 [36,8;100] FOTCLA 0,0 [0;63,2] FOX 0,0 [0;63,2] TAZ 100,0 [36,8;100] TAZCLA 0,0 [0;63,2] TEM 0,0 [0;63,2] 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Abb. 4. AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 5 % res: Mikrobiologisch resistente Isolate in Prozent KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz - = kein Wert verfügbar Tabelle 18: MHK-Verteilung (%) bei E. coli-Isolaten aus den Caeca von Puten, 2. Panel, 2014 Untersuchte Tierart: Puten Bakterienspezies: E. coli Anzahl getesteter Isolate: 2 50 50 50 - - - - >2048 50 50 2048 100 50 - 1024 - 512 50 - 256 50 - 128 100 64 50 32 50 16 - - 8 0,25 100 100 - 4 0,12 - 2 0,06 50 1 0,03 50 0,5 0,015 AB % res KI 95 ETP 0,0 [0;63,2] IMI 0,0 [0;63,2] MERO 0,0 [0;63,2] FEP 100,0 [36,8;100] FOT 100,0 [36,8;100] FOTCLA 0,0 [0;63,2] FOX 0,0 [0;63,2] TAZ 50,0 [9,4;90,6] TAZCLA 0,0 [0;63,2] TEM 0,0 [0;63,2] 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Beide Isolate von Hühnern und eines von den Puten sind aufgrund des positiven Synergietests im 2. Panel (mindestens 8-fache Verminderung des MHK bei der Austestung des 3.-Generations-Cephalosporins kombiniert mit der Clavulansäure, verglichen mit dem MHK gegenüber dem 3.-Generations-Cephalosporin alleine) als ESBL-Bildner zu beurteilen. Abbildung 13 zeigt die Anteile der mikrobiologisch resistenten Isolate aus Tabellen 15 und 16 bei Masthühnern und Puten je Antibiotikum in Säulendiagramm. 269 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 13: Resistenzen bei E. coli-Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2014 Tabelle 19 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von E. coli-Isolaten, wie z.B. Median und 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“). Tabelle 19: AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG Kennzahlen für E. coli-Isolate aus Masthühnern und Puten, 2014 Tier M P M P M P M N 176 125 176 125 176 125 176 % res 2,3 0,0 0,0 0,0 1,1 1,6 1,1 [Ki 95] [0,9;5,7] [0;2,3] [0;1,7] [0;2,3] [0,4;4,0] [0,5;5,6] [0,4;4,0] Median 0,5 0,5 0,03 0,03 0,25 0,25 0,5 [Ki 95] [0,5;0,5] [0,5;0,5] [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,5;0,5] P90 1 1 0,03 0,03 0,25 0,25 0,5 Min 0,5 0,5 0,03 0,03 0,25 0,25 0,5 Max 64 2 0,06 0,03 8 8 2 ECOFF >2 >2 >0,12 >0,12 >0,25 >0,25 >0,5 P M P M P M P 125 176 125 176 125 176 125 0,8 33,0 19,2 22,7 12,0 0,6 0,8 [0,2;4,3] [26,4;40,2] [13,3;27,0] [17,2;29,5] [7,4;18,9] [0,1;3,1] [0,2;4,3] 0,5 16 16 0,5 0,5 8 4 [0,5;0,5] [16;16] [16;16] [0,25;0,5] [0,25;0,5] [8;8] [4;4] 0,5 2048 2048 64 64 16 8 0,5 8 8 0,25 0,25 2 2 4 2048 2048 64 64 32 32 >0,5 >64 >64 >2 >2 >16 >16 M P M P M P M P 176 125 176 125 176 125 176 125 28,4 48,0 6,8 9,6 0,0 0,0 59,7 28,0 [22,3;35,5] [39,4;56,7] [4,0;11,5] [5,6;16,0] [0;1,7] [0;2,3] [52,3;66,6] [20,9;36,5] 4 4 8 8 1 1 0,25 0,016 [4;4] [4;128] [8;8] [8;8] [1;1] [1;1] [0,12;0,25] [0,02;0,03] 128 128 16 16 1 1 8 8 1 1 8 8 1 1 0,016 0,016 128 128 256 256 2 2 16 16 >8 >8 >16 >16 >2 >2 >0,06 >0,06 M P M P M P 176 125 176 125 176 125 56,8 18,4 29,0 40,8 0,0 0,0 [49,4;63,9] [12,6;26,1] [22,8;36,1] [32,6;49,6] [0;1,7] [0;2,3] 128 4 2 2 0,25 0,25 [8;128] [4;4] [2;2] [2;4] [0,25;0,5] [0,25;0,5] 256 256 128 128 0,5 0,5 4 4 2 2 0,25 0,25 256 256 128 128 1 1 >16 >16 >8 >8 >1 >1 270 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien % res: Prozentueller Anteil der mikrobiologischen Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95% P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l M = Masthühnerherde, P = Putenherde 1.2.6 Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei E. coli-Isolaten von Masthühnern je Antibiotikum, 2004-2014 Zur Beurteilung möglicher Tendenzen in der Entwicklung von Resistenzen bzw. der Wildtypen muss für jede Tierart der Anteil der Resistenzen bzw. WT je antimikrobieller Substanz und Jahr miteinander verglichen werden. Tabelle 20 gibt die Anzahl der im Laufe der Jahre getesteten Isolate von C. jejuni wieder: Tabelle 20: Anzahl der jährlich untersuchten E. coli-Isolate bei Masthühnern, 2004-2014 Tier 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Masthühner 216 114 277 44 170 170 171 173 130 146 176 Abbildung 14 stellt den Verlauf des Anteils der WT-Population von E. coli bei Masthühnern je Antibiotikum für die Jahre 2004 bis 2014 graphisch dar. Demnach hat sich der Anteil an WT gegenüber Ciprofloxacin und Nalidixinsäure seit Bestehen des Überwachungsprogrammes von etwa 60% auf etwa 40% vermindert, obwohl sich seit dem Jahr 2010 (nur 22% WT) der Anteil an WT fast verdoppelt hat. Bei den übrigen Antibiotika ist der Anteil der WT verglichen mit dem Jahr 2004 bei Werten zwischen 65% und 75% (z. B. bei Tetracyclin) oder annähernd bei 100% (z. B. Gentamicin) m.o.w. gleich geblieben. Der Anteil der Wildtypen gegenüber den sog. Reserveantibiotika liegt einerseits erfreulicherweise gegenüber 3.-Generations-Cephalosporinen sehr hoch, andererseits gegenüber den Chinolonen niedriger. Abbildung 14: Anteile Wildtypen von E. coli aus Isolaten aus Masthühnern, 2004-2014 271 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 21 stellt die Resistenzanteile für die E. coli-Isolate aus Masthühnern seit Bestehen des Monitorings dar. Bei Puten ist noch keine zeitliche Auswertung möglich, da diese Tierart im Jahr 2014 erstmalig geprüft worden ist. Tabelle 21: AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AMP CHL CIP NAL TET Resistenzanteile bei E. coli-Isolaten aus Masthühnern, 2004-2014 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 % res 2,3 0,9 1,1 0 2,9 2,9 4,1 0 0,8 2,1 2,3 [0,9;5,7] KI 95 [1,0;5,3] [0,2;4,7] [0,4;3,1] [0;6,4] [1,3;6,7] [1,3;6,7] [2,0;8,2] [0;1,7] [0,2;4,2] [0,7;5,8] % res - - - - - - - - 0 0 0 KI 95 - - - - - - - - [0;2,3] [0;2,0] [0;1,7] % res - - - 0 2,9 2,4 0,6 1,7 3,1 2,1 1,1 KI 95 - - - [0;6,4] [1,3;6,7] [1,0;5,9] [0,1;3,2] [0,6;5,0] [1,3;7,6] [0,7;5,8] [0,4;4,0] % res - - - - - - - - 3,1 2,7 1,1 [0,4;4,0] KI 95 - - - - - - - - [1,3;7,6] [1,1;6,8] % res 31 21,9 30,3 29,5 27,6 40 41,5 30,6 44,6 38,4 33 KI 95 [25,2;37,5] [15,3;30,4] [25,2;36,0] [18,2;44,3] [21,5;34,8] [32,9;47,5] [34,4;49,0] [24,3;37,9] [36,3;53,2] [30,9;46,5] [26,4;40,2] % res - - - 22,7 14,7 20 24 15 25,4 20,5 22,7 KI 95 - - - [12,9;37,1] [10,2;20,8] [14,7;26,7] [18,2;30,9] [10,5;21,1] [18,7;33,5] [14,8;27,8] [17,2;29,5] % res 23,6 19,3 24,9 20,5 24,1 32,9 32,7 26,6 26,9 38,4 28,4 KI 95 [18,4;29,7] [13,1;27,5] [20,2;30,3] [11,2;34,6] [18,3;31,1] [26,3;40,3] [26,2;40,1] [20,6;33,6] [20;35,2] [30,9;46,5] [22,3;35,5] % res 4,6 2,6 5,1 6,8 5,3 7,1 7 5,2 8,5 5,5 6,8 [4,0;11,5] KI 95 [2,6;8,3] [1,0;7,4] [3,1;8,3] [2,5;18,3] [2,8;9,8] [4,1;11,9] [4,1;11,9] [2,8;9,6] [4,8;14,5] [2,8;10,4] % res 39,4 39,5 46,2 47,7 67,6 63,5 78,4 66,5 65,4 65,1 59,7 KI 95 [33,1;46,0] [31,0;48,7] [40,4;52,1] [33,7;62,1] [60,3;74,2] [56,1;70,4] [71,6;83,9] [59,1;73,1] [56,9;73,0] [57,0;72,3] [52,3;66,6] % res 41,2 43 47,3 47,7 68,2 62,9 78,9 65,9 65,4 62,3 56,8 KI 95 [34,8;47,9] [34,3;52,2] [41,5;53,2] [33,7;62,1] [60,9;74,8] [55,5;69,8] [72,2;84,4] [58,5;72,5] [56,9;73,0] [54,2;69,8] [49,4;63,9] % res 35,2 31,6 28,9 13,6 26,5 25,9 28,1 26 30,8 22,6 29 KI 95 [29,1;41,8] [23,8;40,6] [23,9;34,5] [6,5;26,8] [20,4;33,6] [19,9;33,0] [21,9;35,2] [20,1;33,0] [23,5;39,2] [16,6;30,1] [22,8;36,1] % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) 272 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von E. coli Werden die Resistenzen je Antibiotikum seit Bestehen des Monitorings (2004-2014) geprüft, ist festzustellen, dass 2014 die Resistenzanteile gegenüber Ciprofloxacin und Nalidixinsäure höher lagen als im Jahr 2004. Es ist ersichtlich, dass die Resistenzanteile bis zum Jahr 2010 auf 78% anstiegen, seit diesem Jahr sind die Resistenzanteile gegenüber Chinolonen jedoch signifikant abnehmend. Für Sulfamethoxazol kann seit dem Jahr 2012 eine signifikante Abnahme der Resistenz festgestellt werden. 1.2.7 Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2004-2014 Um die Resistenzanteile aus diesem Monitoring mit jenen aus der klinischen Humanmedizin – natürlich nur unter Vorbehalt – vergleichen zu können, werden die Beurteilungen der Messergebnisse nach Anwendung der humanmedizinischen, klinischen EUCAST-Grenzwerte dargestellt. Die größten Unterschiede im Vergleich zum ECOFF-Wert treten bei der Ciprofloxacinresistenztestung auf: Hier reduziert sich der Resistenzanteil bei E. coli von Masthühnern von „sehr hoch“ 59,7% (nach Anwendung des ECOFF) auf „mäßig“ 12,5% (nach Anwendung des klinischen EUCAST-Grenzwerts). Abbildung 15: Resistenzanteile auf Basis klinischer EUCAST-Grenzwerte bei Isolaten von E. coli aus Masthühnern, 2004-2014 273 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 22: AB Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei E. coli-Isolaten aus Masthühnern und Puten, 2004-2014 Tier M GEN P M MERO P M FOT P M TAZ P M TMP P M AMP P M CHL P M CIP P % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 2004 2,3 [1,0;5,3] - 2005 0 [0;2,6] - 2006 1,1 [0,4;3,1] - 2007 0 [0;6,4] - 2008 2,9 [1,3;6,7] - 2009 2,9 [1,3;6,7] - 2010 3,5 [1,7;7,4] - 2011 0 [0;1,7] - 2012 0,8 [0,2;4,2] 0 [0;2,3] - 2013 2,1 [0,7;5,8] 0 [0;2,0] - 2014 2,3 [0,9;5,7] 0 [0,0;2,3] 0 [0;1,7] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 - - - 0 [0;6,4] - 2,4 [1,0;5,9] - 1,8 [0,6;5,0] - 0,6 [0,1;3,2] - 1,2 [0,4;4,1] - 0,8 [0,2;4,2] 1,5 [0,5;5,4] 1,4 [0,4;4,8] 1,4 [0,4;4,8] [0,0;2,3] 1,1 [0,4;4,0] 0,8 [0,2;4,3] 0 [0;1,7] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 23,6 [18,4;29,7] 19,3 [13,1;27,5] 24,9 [20,2;30,3] 22,7 [12,9;37,1] 20,5 [11,2;34,6] 14,7 [10,2;20,8] 24,1 [18,3;31,1] 20 [14,7;26,7] 32,9 [26,3;40,3] 24 [18,2;30,9] 32,7 [26,2;40,1] 15 [10,5;21,1] 26,6 [20,6;33,6] 24,6 [18,0;32,7] 26,9 [20;35,2] 20,5 [14,8;27,8] 38,4 [30,9;46,5] 0 [0,0;2,3] 22,7 [17,2;29,5] 12,0 [7,4;18,9] 28,4 [22,3;35,5] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 8,8 [5,7;13,3] 3,2 [1,6;6,5] 7,9 [4,2;14,3] 4,4 [1,9;9,9] 14,1 [10,5;18,7] 6,5 [4,2;10] 11,4 [5,1;24,1] 2,3 [0,5;11,8] 13,5 [9,2;19,5] 9,4 [5,9;14,7] 18,2 [13,2;24,7] 11,8 [7,8;17,5] 17,5 [12,6;24,0] 16,4 [11,6;22,7] 9,2 [5,8;14,5] 9,8 [6,2;15,2] 14,6 [9,6;21,7] 6,2 [3,2;11,7] 15,8 [10,7;22,5] 15,8 [10,7;22,5] 48,0 [39,4;56,7] 15,3 [10,8;21,4] 11,2 [6,8;17,9] 12,5 [8,4;18,2] % res KI 95 - - - - - - - - - - 10,4 [6,2;17,0] M= Masthühner, P=Puten % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) 274 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien 1.3 Salmonella spp. Im Jahr 2014 wurden in Österreich 1.608 laborbestätigte humane Erkrankungsfälle durch Salmonellen gemeldet (Stand 26. Februar 2015) (13). Der Anteil der beiden bisher zoonotisch bedeutsamsten SalmonellaSerotypen Salmonella (S.) Enteritidis und S. Typhimurium (S. Typhimurium ohne die monophasische Variante) belief sich im Jahr 2014 auf 61,5% aller humanen Salmonella-Isolate in der Salmonellenzentrale. Weitere Serotypen gewinnen immer mehr an Bedeutung, z. B. S. Stanley (8,0% aller humanen Salmonellosen), S. Infantis und die monophasische Varinate von S. Typhimurium (jeweils 3,9%) (13). Die zoonotisch bedeutsamen Salmonellen können Nutztiere besiedeln. Alle EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, seit 2008 S. Enteritidis und S. Typhimurium in der Legehennenpopulation, seit 2009 in der Masthühnerpopulation und seit 2010 in der Putenpopulation zu überwachen und zu bekämpfen sowie die Ergebnisse aus den Programmen an die EUKommission zu übermitteln. Die Ergebnisse werden anhand der von den Mitgliedstaaten und der EU beschlossenen Ziele bewertet. Ein Isolat je Salmonella-Serotyp aus derselben epidemiologischen Einheit (Geflügelherde) wurde pro Jahr in die Antibiotikaresistenz-Überwachung einbezogen. Dies erfolgt entsprechend der BdK 2013/652/EU zur Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen bei zoonotischen und kommensalen Bakterien (5). 1.3.1 Ergebnisse zur Salmonellenprävalenz bei Legehennen, Masthühnern und Mastputen 2014 Im Jahr 2014 standen 2.759 Legehennenherden in 1.080 Betrieben in Produktion. In 42 Herden (1,5%) wurden Salmonellen gefunden, in 10 Herden (0,4%) S. Enteritidis (SE) oder S. Typhimurium (ST) inklusive monophasischer Variante. 3.868 Hühnerherden wurden in 475 Betrieben gemästet. In 112 Herden (2,9%) wurden Salmonellen festgestellt, in 17 davon (0,4%) wurden diese als SE oder ST typisiert. 365 Mastputenherden wurden in 130 Beständen gehalten, aus 12 Herden (3,3%) wurden Salmonellen isoliert, jedoch keine SE oder ST. Somit wurden die EU-Ziele für die beiden Serotypen (SE und ST inklusive monophasischer Variante) von <2% (Legehennen) bzw. <1% (Masthühner und Puten) bei allen drei Geflügelpopulationen erreicht. 45 SalmonellaIsolate von Legehennenherden (drei verschiedene Serotypen isoliert von einer Herde, zwei verschiedenen SEPhagentypen von einer weiteren Herde), 113 von Masthühnerherden (zwei unterschiedliche Stämme von monophasischen Salmonellen der Gruppe B isoliert von einer Herde) und 14 von Mastputenherden (zwei S. Stanley und zwei S. Senftenberg isoliert von jeweils einer Herde), die im Rahmen der Kontroll- und Überwachungsprogramme gewonnen wurden, wurden zur Feststellung der Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika herangezogen. Diese ist in Tabelle 23 aufgelistet. Tabelle 23: Salmonella-Serotypen, isoliert im Rahmen der Bekämpfungsprogramm bei Legehennen, Masthühnern und Mastputen, 2014 Serotyp S. Enteritidis Legehennen 7 Masthühner 16 Mastputen 0 S. Typhimurium S. Agona S. Anatum S. Coeln S. Dublin S. Infantis S. Kentucky S. Kottbus 2 1 0 1 1 4 0 0 1 3 1 3 0 56 1 3 0 1 0 0 0 0 0 0 S. Llandoff S. Mbandaka S. Montevideo S. Putten S. Rissen S. Saintpaul S. S. group B, monophasische Variante 1 5 15 0 1 0 0 1 2 8 1 0 0 3 0 0 0 0 0 4 0 S. Senftenberg S. Stanley S. Tennessee S. Thompson S. Typhimurium, monophasische Variante S. Worthington Gesamt 2 0 2 1 2 0 45 12 0 0 1 0 1 113 4 5 0 0 0 0 14 275 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Legehennen Abbildung 16 stellt die zehn am häufigsten isolierten Salmonella-Serotypen seit Bestehen des Bekämpfungsprogrammes bei Legehennen (seit 2008) dar. Der Anteil (i) von SE und ST inklusive der monophasischen Variante ist seit 2009 von 66% auf 24% reduziert worden, (ii) der häufigste Serotyp war S. Montevideo mit 33%; (iii) zehn weitere Serotypen wurden isoliert (Abb. 16). Abbildung 16: Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, isoliert im Rahmen des Bekämpfungsprogrammes bei Legehennen, 2008-2014 Abbildung 17 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Legehennen, aus denen Salmonellen isoliert wurden, sowie die Anzahl der produzierten Legehennenherden im Jahr 2014 nach NUTS-3Region (Quelle: QGV: produzierte Legehennenherden im Jahr 2014). Abbildung 17: Anzahl an Legehennen je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellenpositiven Herden mit Bezeichnung der wichtigsten Serotypen, 2014 276 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Masthühner Abbildung 18 stellt die zehn am häufigsten isolierten Salmonellen-Serotypen seit Bestehen des Bekämpfungsprogrammes bei Masthühnern (seit 2009) dar. Es fällt auf, dass (i) der Anteil an SE und ST von 30% auf 15% reduziert worden ist und (ii) der Anteil an S. Infantis von 20% (2012) auf 50% angewachsen ist. Abbildung 18: Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, isoliert im Rahmen des Bekämpfungsprogrammes bei Masthühnern, 2009-2014 Abbildung 19 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Masthühner, aus denen Salmonellen isoliert wurden, sowie die Anzahl der produzierten Hühnerherden im Jahr 2014 nach NUTS-3Region (Quelle: QGV: produzierte Masthühnerherden im Jahr 2014). Abbildung 19: Anzahl an Masthühnerherden je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellen-positiven Herden, 2014 277 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Mastputen Abbildung 20 stellt die zehn am häufigsten isolierten Salmonellen-Serotypen seit Bestehen des Bekämpfungsprogrammes bei Mastputen (seit 2010) dar. Dabei fällt auf, dass (i) die Prävalenz von Salmonella spp. von 10,1% im Jahr 2013 auf 3,3% im Jahr 2014 gefallen ist und nun etwa auf dem gleichen Niveau wie bei den beiden anderen Hühnerpopulationen liegt, dass (ii) jedoch der Anteil an SE und ST 0% ist; dass (iii) nur vier verschiedene Serotypen gefunden wurden, von denen S. Stanley, S. Saintpaul und S. Senftenberg gleich häufig bzw. selten vorkommen (Abb. 20). Abbildung 20: Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, gewonnen im Rahmen des Bekämpfungsprogrammes, 2010-2014 Abbildung 21 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Mastputen, aus denen Salmonellen isoliert wurden, sowie die Anzahl der produzierten Mastherden im Jahr 2014 nach NUTS-3-Region (Quelle: QGV: produzierte Mastputenherden im Jahr 2014). Abbildung 21: Anzahl an Putenherden je NUTS-3-Region und geographische Verteilung der Salmonellenpostiven Herden, 2014 278 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Salmonellen, gewonnen aus Schlachtkörpern in Geflügelschlachthöfen Nach dem BdK müssen alle Salmonella-Isolate von Schlachtkörpern von Masthühnern und Puten, die im Rahmen der Eigenkontrollen an den Schlachthöfen gewonnen wurden, an der NRZ-S auf ihre antimikrobielle Empfindlichkeit ausgetestet werden. Salmonellen wurden in zwei Hühnerschlachthöfen von Schlachtkörpern von 24 Schlachtchargen isoliert, jedoch von keinen Putenschlachtkörpern. Abbildung 22: 1.3.2 Anteile der häufigsten Salmonellen-Serotypen, gewonnen im Rahmen der Eigenkontrolle an Masthühner-Schlachthöfen, 2014 Salmonella-Resistenzraten auf einen Blick Es ist noch fraglich, ob Daten von EFSA freigegeben werden. Tabelle 24 stellt die Resistenzraten von aus Legehennen, Masthühnern, Puten und Hühnerkarkassen isolierten Salmonella spp. für je 14 antimikrobielle Substanzen der letzten drei Jahre im Überblick sowie deren 5-Jahres-Trend dar. Legehennen Tabelle 24: Resistenzraten bei Salmonella spp. auf einen Blick Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Ampicillin 4,8% 7,7% 6,7% ↗ Azithromyzin 0,0% - Cefotaxim 1,6% 0,0% 0,0% ↘ Ceftazidim 1,6% 0,0% 0,0% ↘ Chloramphenicol 3,2% 0,0% 2,2% ↗ Ciprofloxacin 11,1% 7,7% 8,9% ↗ Colistin 11,1% 9,2% 17,8% ↗ Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Gentamicin 1,6% 0,0% 0,0% ↘ Meropenem 0,0% - Nalidixinsäure 6,3% 7,7% 8,9% ↗ Sulfamethoxazol 14,3% 9,2% 17,8% ↗ Tetracyclin 20,6% 10,8% 24,4% ↗ Tigecyclin 0,0% - Trimethoprim 4,8% 0,0% 0,0% ↘ 279 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Masthühnerkarkassen Puten Masthühner Fortsetzung Tab. 24 Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Ampicillin 3,5% 7,3% 1,8% ↘ Azithromyzin 0,9% - Cefotaxim 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Ceftazidim 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Chloramphenicol 0,0% 0,9% 0,9% ↔ Ciprofloxacin 22,1% 39,1% 50,4% ↗ Colistin 4,4% 0,9% 19,5% ↗ Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Gentamicin 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Meropenem 0,0% - Nalidixinsäure 22,1% 39,1% 50,4% ↗ Sulfamethoxazol 18,6% 34,5% 49,6% ↗ Tetracyclin 23,9% 37,3% 50,4% ↗ Tigecyclin 1,8% - Trimethoprim 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Ampicillin 23,7% 11,1% 50,0% ↗ Azithromyzin 0,0% - Cefotaxim 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Ceftazidim 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Chloramphenicol 0,0% 0,0% 0,0% ↔ Ciprofloxacin 78,9% 38,9% 71,4% ↗ Colistin 0,0% 0,0% 7,1% Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Gentamicin 7,9% 0,0% 35,7% ↗ Meropenem 0,0% - Nalidixinsäure 78,9% 38,9% 71,4% ↗ Sulfamethoxazol 26,3% 16,7% 14,3% ↘ Tetracyclin 5,3% 44,4% 35,7% ↔ Tigecyclin 0,0% - Trimethoprim 13,2% 11,1% 14,3% ↘ Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Ampicillin 0,0% - Azithromyzin 0,0% - Cefotaxim 0,0% - Ceftazidim 0,0% - Chloramphenicol 0,0% - Ciprofloxacin 62,5% - Colistin 0,0% - Substanz 2012 2013 2014 5-Jahres-Trend Gentamicin 0,0% - Meropenem 0,0% - Nalidixinsäure 62,5% - Sulfamethoxazol 62,5% - Tetracyclin 62,5% - Tigecyclin 8,3% - Trimethoprim 0,0% - 1.3.3 1.3.4 Keine Daten verfügbar Anteil empfindlicher Isolate Für Salmonella wurde für die antimikrobielle Empfindlichkeitstestung dasselbe Plattenlayout wie für E. coli verwendet. 55,6% der Isolate bei Legehennen wiesen gegenüber keiner der 14 ausgetesteten Substanzen erworbene Resistenzen auf, 29,2% bei Masthühnern und nur 7,1% bei Puten. 37,5% der Salmonellenisolate aus Hühnerschlachtkörpern von Schlachthöfen zeigten keine erworbenen Resistenzen. Im Jahr 2014 kam entsprechend dem BdK ein neues Plattenlayout mit einer leicht geänderten Zusammensetzung der ausgetesteten Substanzen (Tab. 2) zur Anwendung. Gegenüber den neu hinzugefügten Substanzen liegen keine oder nur sehr geringe Resistenzanteile vor (siehe die Tabellen zu den MHK-Verteilungen), daher sind die Vergleiche mit den Vorjahren beinahe uneingeschränkt möglich. Bei allen drei Geflügelpopulationen ist unübersehbar, dass sich der Anteil an voll empfindlichen Salmonella-Isolaten im Verlauf der letzten Jahre sehr stark vermindert hat, wie der Abbildung 24 zu entnehmen ist. Die detailliertere Analyse der Salmonellen hat gezeigt, dass das Auftreten von Resistenzen sehr stark an das Vorkommen bestimmter Serotypen, die häufiger Resistenzen aufweisen wie z. B. S. Infantis oder S. Stanley, gekoppelt ist. CAVE: Beim Vergleich der hier dargestellten Ergebnisse mit jenen in anderen Kapiteln des AURES-Berichts, z.B. jenem der NRZ-Salmonellen, muss darauf hingewiesen werden, dass teilweise eine andere Anzahl an antimikrobiellen Substanzen ausgetestet wurde (NRZ-S: bei Salmonellen kein Colistin) und für die Bewertung der Mehrfachresistenz unterschiedliche Definitionen verwendet wurden, in diesem Abschnitt Resistenzen gegenüber >= 3 Antibiotikaklassen (NRZ-S: Resistenzen gegenüber 4 oder mehr Antibiotikaklassen). 280 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 23: 1.3.5 1.3.6 Anteil empfindlicher Isolate von Salmonella aus Masthühnerkarkassen aus Schlachthöfen, 2004-2014 Geflügelherden und von Untersuchte Populationen und Bestimmungen der MHKs der einzelnen antimikrobiellen Substanzen und deren Beurteilung bei Geflügel Legehennen Abbildung 24 zeigt die geographische Verteilung der Herkunftsbetriebe der Legehennenherden, aus denen Salmonellen isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen ermittelt wurden, sowie die gesamte Anzahl an produzierten Herden im Jahr 2014 nach NUTS-3Region (Quelle: QGV: produzierte Legehennenherden im Jahr 2014). Abbildung 24: Anzahl an Legehennenherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der Salmonellen-positiven Herkunftsbetriebe der Hühner und Anzahl der ermittelten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 281 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 25: MHK-Verteilung (%) bei Legehennenherden, 2014 den verschiedenen Salmonella-Serotypen Untersuchte Tierart: Legehennen S. Enteritidis von Anzahl getesteter Isolate: 7 8 16 32 - - 85,7 14,3 - - - - - - - 14,3 - - 28,6 57,1 71,4 28,6 42,9 57,1 14,3 85,7 100 14,3 71,4 14,3 100 100 57,1 42,9 - Untersuchte Tierart: Legehennen S. Infantis - >2048 4 - 2048 2 - 1024 1 - 512 0,5 100 256 0,25 - 128 0,12 - 100 100 - 100 64 0,06 KI 95 [0;31,2] [0;31,2] [0;31,2] [0;31,2] [3,2;52,7] [0;31,2] [0;31,2] [0;31,2] [0;31,2] [47,3;96,8] [0;31,2] [0;31,2] [0;31,2] [0;31,2] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 14,3 0,0 0,0 0,0 0,0 85,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) - Anzahl getesteter Isolate: 4 16 32 - 100 - - - - - - - 100 50 - - 100 - - - - 100 100 50 100 - - - - - - - - - - - Untersuchte Tierart: Legehennen S. Mbandaka - - 100 >2048 8 - 2048 4 - 2048 2 - 1024 1 50 50 512 0,5 100 256 0,25 - 128 0,12 - 50 50 - 100 64 0,06 KI 95 [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [54,9;100] [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [54,9;100] [54,9;100] [54,9;100] [0;45,1] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 100,0 100,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) 100 100 Anzahl getesteter Isolate: 5 128 256 512 1024 - 80 - 100 100 20 - - - - 20 - - - 80 - 100 - 40 - - 100 - - 20 - 100 - - 20 282 60 100 - >2048 64 - 32 - 16 - 8 - 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 - 0,12 80 - - 80 - 100 100 80 20 - 0,06 KI 95 [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [35,9;95,7] [0;39,3] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 80,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Fortsetzung MHK-Verteilungen Untersuchte Tierart: Legehennen S. Montevideo Anzahl getesteter Isolate: 15 2048 >2048 2048 >2048 - - - - - - - 1024 1024 50 - 512 512 - 100 256 50 - 128 256 50 - - 100 100 - 100 64 128 - 32 50 16 - 8 - 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 50 - 0,12 64 100 0,06 KI 95 [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) - - - - - - - 33,3 66,7 93,3 6,7 73,3 26,7 20,0 80,0 100 6,7 93,3 100 100 80,0 20,0 - - Untersuchte Tierart: Legehennen S. Typhimurium - - Anzahl getesteter Isolate: 2 0,06 0,12 0,25 0,5 1 2 4 8 16 32 KI 95 [0;63,2] [0;63,2] [0;63,2] [0;63,2] [9,4;90,6] [0;63,2] [0;63,2] [9,4;90,6] [9,4;90,6] [9,4;90,6] [0;63,2] [0;63,2] [9,4;90,6] [0;63,2] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 50,0 0,0 0,0 50,0 50,0 50,0 0,0 0,0 50,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) - - 100 100 100 - - - - - - 100 50 50 50 - - - 100 50 50 - 100 - - 50 - - 50 - 50 100 - - - 50 - Untersuchte Tierart: Legehennen S. Typhimurium - monophasisch - Anzahl getesteter Isolate: 2 128 256 512 1024 2048 - - 100 - 100 50 - - - - - 50 - - - 100 - - - 100 - - 100 - - - 100 - - - 283 100 - >2048 64 - 32 100 - 16 - 8 100 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 - 0,12 - - 50 100 - 100 100 50 - 0,06 KI 95 [0;63,2] [0;63,2] [0;63,2] [0;63,2] [36,8;100] [0;63,2] [0;63,2] [36,8;100] [0;63,2] [0;63,2] [0;63,2] [0;63,2] [36,8;100] [0;63,2] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Fortsetzung MHK-Verteilungen Untersuchte Tierart: Legehennen Alle anderen Salmonella- Serotypen Anzahl getesteter Isolate: 10 256 512 1024 100 30 - 10 - - - - - - - - 60 10 80 10 20 60 - 10 - 80 - - 100 - 100 - - 40 30 100 10 - - Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Tabelle 5. AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 6 % res: Resistente Isolate in Prozent KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz - kein Wert verfügbar Abbildung 25: Resistenzen bei Isolaten von SE, ST, ST monophasische Variante, S. Infantis, S. Mbandaka, S. Montevideo und allen übrigen Serotypen aus Legehennenherden, 2014 Tabelle 26 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von Salmonellen, wie z. B. Median und 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“ und das Abkürzungsverzeichnis). 284 >2048 128 - - 2048 64 - 32 - 16 - 8 - 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 - 0,12 80 - 10 60 100 - 90 90 100 20 - 0,06 KI 95 [0;23,8] [0;23,8] [0;23,8] [0;23,8] [0;23,8] [0;23,8] [0;23,8] [0;23,8] [0;23,8] [2,3;41,3] [0;23,8] [0;23,8] [0;23,8] [0;23,8] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 10,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 26: AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP Kennzahlen für SE, ST, ST monophasische Variante, S. Infantis, S. Mbandaka, S. Montevideo und alle übrigen Serotypen aus Legehennenherden, 2014 Serotyp S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo N 7 4 5 15 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 [Ki 95] [0;31,2] [0;45,1] [0;39,3] [0;17,1] Median 0,5 0,75 1 0,5 [Ki 95] [0,5;0,5] [0,5;1] [1;1] [0,5;0,5] P90 0,5 1 1 0,5 Min 0,5 0,5 1 0,5 Max 0,5 1 1 0,5 ECOFF >2 >2 >2 >2 S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo 2 2 10 7 4 5 15 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;63,2] [0;63,2] [0;23,8] [0;31,2] [0;45,1] [0;39,3] [0;17,1] 0,5 0,75 0,5 0,03 0,03 0,03 0,03 [0,5;0,5] [0,5;1] [0,5;1] [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,03;0,03] 0,5 1 1,5 0,03 0,03 0,03 0,03 0,5 0,5 0,5 0,03 0,03 0,03 0,03 0,5 1 2 0,03 0,03 0,03 0,03 >2 >2 >2 >0,12 >0,12 >0,12 >0,12 S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium 2 2 10 7 4 5 15 2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;63,2] [0;63,2] [0;23,8] [0;31,2] [0;45,1] [0;39,3] [0;17,1] [0;63,2] 0,03 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] 0,03 0,03 0,045 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,03 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,03 0,03 0,06 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 >0,12 >0,12 >0,12 >0,5 >0,5 >0,5 >0,5 >0,5 S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch 2 10 7 4 5 15 2 2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;63,2] [0;23,8] [0;31,2] [0;45,1] [0;39,3] [0;17,1] [0;63,2] [0;63,2] 0,25 0,25 0,5 0,75 0,5 0,5 0,5 0,5 [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,5;0,5] [0,5;1] [0,5;1] [0,5;0,5] [0,5;0,5] [0,5;0,5] 0,25 0,25 0,5 1 1 0,5 0,5 0,5 0,25 0,25 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,25 0,25 0,5 1 1 0,5 0,5 0,5 >0,5 >0,5 >2 >2 >2 >2 >2 >2 Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch 10 7 4 5 15 2 2 0,0 14,3 100,0 0,0 0,0 50,0 100,0 [0;23,8] [3,2;52,7] [54,9;100] [0;39,3] [0;17,1] [9,4;90,6] [36,8;100] 0,5 32 2048 32 32 1032 2048 [0,5;0,5] [16;32] [2048;2048] [16;32] [16;32] [16;2048] [2048;2048] 0,5 2048 2048 32 32 2048 2048 0,5 16 2048 16 16 16 2048 0,5 2048 2048 32 32 2048 2048 >2 >256 >256 >256 >256 >256 >256 Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen 10 7 4 5 15 2 2 10 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;23,8] [0;31,2] [0;45,1] [0;39,3] [0;17,1] [0;63,2] [0;63,2] [0;23,8] 32 0,25 0,25 0,25 0,25 0,375 0,25 0,25 [16;32] [0,25;0,5] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,5] [0,25;0,25] [0,25;0,25] 32 0,5 0,25 0,25 0,25 0,5 0,25 0,375 16 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 32 0,5 0,25 0,25 0,5 0,5 0,25 0,5 >256 >2 >2 >2 >2 >2 >2 >2 S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen S. Enteritidis 7 4 5 15 2 2 10 7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;31,2] [0;45,1] [0;39,3] [0;17,1] [0;63,2] [0;63,2] [0;23,8] [0;31,2] 8 6 8 4 4 4 4 2 8 8 8 8 4 4 8 2 4 4 4 4 4 4 2 1 8 8 8 8 4 4 8 2 >16 >16 >16 >16 >16 >16 >16 >8 S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch 4 5 15 2 2 0,0 0,0 0,0 50,0 100,0 2 1 2 128 128 2 1 1 1 128 2 1 2 128 128 >8 >8 >8 >8 >8 [0;45,1] [0;39,3] [0;17,1] [9,4;90,6] [36,8;100] 285 2 1 2 64,5 128 [4;8] [4;8] [4;8] [4;4] [4;4] [4;4] [4;8] [1;2] [2;2] [1;1] [2;2] [1;128] [128;128] Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB CHL COL CIP NAL TET TIG Serotyp N % res Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch 10 7 4 5 15 2 2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 50,0 0,0 [Ki 95] [0;23,8] [0;31,2] [0;45,1] [0;39,3] [0;17,1] [9,4;90,6] [0;63,2] Median [Ki 95] P90 Min Max ECOFF [1;1] [8;8] [8;8] [8;8] [8;8] [8;256] [8;8] 2 8 8 8 8 256 8 1 8 8 8 8 8 8 2 8 8 8 8 256 8 >8 >16 >16 >16 >16 >16 >16 Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen 10 7 4 5 15 2 2 10 0,0 85,7 0,0 0,0 0,0 50,0 0,0 10,0 [0;23,8] [47,3;96,8] [0;45,1] [0;39,3] [0;17,1] [9,4;90,6] [0;63,2] [2,3;41,3] 8 4 2 2 2 3 2 2 8 8 2 2 2 4 2 5 8 2 2 2 1 2 2 1 8 8 2 2 2 4 2 8 >16 >2 >2 >2 >2 >2 >2 >2 S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen S. Enteritidis 7 4 5 15 2 2 10 7 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;31,2] [54,9;100] [0;39,3] [0;17,1] [0;63,2] [0;63,2] [0;23,8] [0;31,2] 0,016 0,5 0,016 0,016 0,023 0,023 0,016 4 [0,02;0,02] [0,5;0,5] [0,02;0,03] [0,02;0,02] [0,02;0,03] [0,02;0,03] [0,02;0,02] [4;4] 0,03 0,5 0,03 0,016 0,03 0,03 0,016 4 0,016 0,5 0,016 0,016 0,016 0,016 0,016 4 0,03 0,5 0,03 0,016 0,03 0,03 0,016 4 S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen S. Enteritidis 4 5 15 2 2 10 7 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [54,9;100] [0;39,3] [0;17,1] [0;63,2] [0;63,2] [0;23,8] [0;31,2] 256 4 4 4 4 4 2 [256;256] [4;4] [4;4] [4;4] [4;4] [4;4] [2;2] 256 4 4 4 4 4 2 256 4 4 4 4 4 2 256 4 4 4 4 4 2 >16 >16 >16 >16 >16 >16 >8 S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis 4 5 15 2 2 10 7 4 100,0 80,0 0,0 50,0 100,0 0,0 0,0 0,0 [54,9;100] [35,9;95,7] [0;17,1] [9,4;90,6] [36,8;100] [0;23,8] [0;31,2] [0;45,1] 128 128 2 17 128 2 0,25 0,5 [128;128] [2;128] [2;2] [2;32] [128;128] [2;2] [0,25;0,5] [0,5;0,5] 128 128 2 32 128 2 0,5 0,5 128 2 2 2 128 2 0,25 0,5 128 128 2 32 128 2 0,5 0,5 >8 >8 >8 >8 >8 >8 >1 >1 S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen 5 15 2 2 10 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;39,3] [0;17,1] [0;63,2] [0;63,2] [0;23,8] 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 [0,25;0,5] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,5] 0,5 0,5 0,25 0,25 0,5 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,5 0,5 0,25 0,25 0,5 >1 >1 >1 >1 >1 1 8 8 8 8 132 8 [8;8] [2;4] [2;2] [2;2] [2;2] [2;4] [2;2] [2;2] Übrige Serotypen = alle Serotypen exklusive S. Enteritidis, S. Infantis S. Mbandaka, S. Montevideo, S. Typhimurium und S. Typhimurium monophasische Variante N = Anzahl der untersuchten Isolate % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95% P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l Masthühner Abbildung 26 zeigt die geographische Verteilung (nach NUTS-3-Region) der Herkunftsbetriebe der Masthühner, aus denen Salmonellen isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen ermittelt wurden, sowie die Anzahl der produzierten Masthühnerherden im Jahr 2014 (Quelle: QGV: produzierte Masthühnerherden im Jahr 2014). 286 >0,06 >0,06 >0,06 >0,06 >0,06 >0,06 >0,06 >16 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 26: Anzahl an Masthühnerherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der Salmonellen-positiven Herkunftsbetriebe der Hühner und Anzahl der ermittelten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 Tabelle 27 gibt die detaillierten Ergebnisse der Resistenztestung bei SE, S. Infantis, S. Montevideo, S. Senftenberg, ST und den übrigen Serotypen von Masthühnerherden wieder. Alle S. Enteritidis erwiesen sich resistent gegenüber Colistin (neuer herabgesetzter ECOFF), jedoch empfindlich gegenüber den anderen ausgetesteten Substanzen; 54 der 56 S. Infantis zeigten Resistenzen gegenüber Sulfamethoxazol, Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Tetracyclin, zwei davon zusätzlich gegenüber Colistin und Tigecyclin und eines gegenüber Azithromycin. Ein Isolat von S. Senftenberg war resistent gegenüber Sulfamethoxazol, das einzige ST-Isolat zeigte sich mehrfach resistent, S. Montevideo wies keinerlei Resistenzen auf und ein kleiner Anteil der übrigen Serotypen zeigte Resistenzen gegenüber Ampicillin, Colistin, Chinolonen und Tetracyclin. ESBL-Bildner wurden nicht gefunden. Tabelle 27: MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen Masthühnerherden, 2014 Salmonella-Serotypen-Isolaten von Untersuchte Tierart: Masthühner S. Enteritidis Anzahl getesteter Isolate: 16 - - - - - - - - - - - - >2048 1024 - - 2048 512 18,8 32 81,3 - 16 - 6,3 - 75,0 25,0 50,0 50,0 12,5 81,3 6,3 100 62,5 37,5 87,5 12,5 100 43,8 50,0 6,3 - 287 256 - 128 - 64 68,8 31,3 75,0 18,8 100 - 8 100 4 0,25 - 2 0,12 6,3 1 0,06 93,8 0,5 0,03 0,015 AB % res KI 95 GEN 0,0 [0;16,2] MERO 0,0 [0;16,2] FOT 0,0 [0;16,2] TAZ 0,0 [0;16,2] SMX 0,0 [0;16,2] TMP 0,0 [0;16,2] AZT 0,0 [0;16,2] AMP 0,0 [0;16,2] CHL 0,0 [0;16,2] COL 100,0 [83,8;100] CIP 0,0 [0;16,2] NAL 0,0 [0;16,2] TET 0,0 [0;16,2] TIG 0,0 [0;16,2] 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Fortsetzung MHK-Verteilungen Untersuchte Tierart: Masthühner S. Infantis Anzahl getesteter Isolate: 56 1,8 1,8 - - 3,6 55,4 42,9 1,8 37,5 55,4 5,4 1,8 1,8 71,4 26,8 82,1 17,9 96,4 3,6 5,4 89,3 1,8 3,6 3,6 - 1,8 94,6 1,8 28,6 66,1 3,6 - Untersuchte Tierart: Masthühner S. Montevideo - - - 96,4 >2048 2048 - 1024 - 512 - 256 - 128 32 8,9 - 64 16 66,1 25,0 5,4 58,9 41,1 8 94,6 4 - 2 0,25 - 1 0,12 100 0,5 0,06 KI 95 [0;5,1] [0;5,1] [0;5,1] [0;5,1] [87,9;98,9] [0;5,1] [0,4;9,4] [0;5,1] [0;5,1] [1,1;12,1] [87,9;98,9] [87,9;98,9] [87,9;98,9] [1,1;12,1] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 96,4 0,0 1,8 0,0 0,0 3,6 96,4 96,4 96,4 3,6 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) 96,4 Anzahl getesteter Isolate: 8 2048 >2048 2048 >2048 - 8,3 - - - - - 12,5 62,5 87,5 12,5 87,5 12,5 37,5 62,5 100 100 87,5 12,5 100 12,5 62,5 25,0 - Untersuchte Tierart: Masthühner S. Senftenberg 1024 1024 - - 512 512 - - 256 - - 128 - - 64 83,3 - 32 8,3 - 16 256 - 128 - 64 62,5 37,5 50,0 25,0 25,0 100 - 8 100 4 - 2 0,25 - 1 0,12 100 0,5 0,06 KI 95 [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] [0;28,3] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) 25,0 - - - - - - - - Anzahl getesteter Isolate: 12 16,7 83,3 - - 2 4 8 16 32 100 1 - 0,5 0,25 83,3 16,7 0,12 0,06 KI 95 [0;20,6] [0;20,6] [0;20,6] [0;20,6] [1,9;36,0] [0;20,6] [0;20,6] [0;20,6] [0;20,6] [0;20,6] [0;20,6] [0;20,6] [0;20,6] [0;20,6] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 8,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) 58,3 33,3 100 - 8,3 - - - - - 75,0 25,0 8,3 91,7 66,7 33,3 100 16,7 83,3 91,7 8,3 83,3 16,7 33,3 58,3 8,3 - 288 - Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Fortsetzung MHK-Verteilungen Untersuchte Tierart: Masthühner S. Typhimurium Anzahl getesteter Isolate: 1 128 256 512 1024 2048 - 100 - - - 100 100 100 - - - - - - 100 100 100 - - - - - - - 100 - - 100 - - - - - 100 100 - Untersuchte Tierart: Masthühner Alle anderen Salmonella-Serotypen >2048 64 100 100 32 - 16 100 8 - 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 - 0,12 - 0,06 KI 95 [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [22,4;100] [0;77,6] [0;77,6] [22,4;100] [22,4;100] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [22,4;100] [0;77,6] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 100,0 100,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) - Anzahl getesteter Isolate: 20 256 512 1024 10 100 30 - 10 - - - - 45 - - 15 30 30 65 10 30 85 - 5 - 75 - 10 90 - 20 80 - - 60 5 100 5 - 15 Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Tabelle 5. AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 6 % res: Resistente Isolate in Prozent KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz - kein Wert verfügbar 289 >2048 128 - - 2048 64 - 32 - 16 5 - 8 - 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 10 0,12 50 - 5 60 100 - 95 70 40 40 - 0,06 [0;13,3] [0;13,3] [0;13,3] [0;13,3] [0;13,3] [0;13,3] [0;13,3] [1,2;23,8] [0;13,3] [8,2;41,9] [5,4;36,3] [5,4;36,3] [3,0;30,4] [0;13,3] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,0 0,0 20,0 15,0 15,0 10,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 27: Resistenzen bei Isolaten von S. Enteritidis, S. Infantis, S. Montevideo, S. Senftenberg, ST und allen übrigen Serotypen aus Masthühnerherden, 2014 Tabelle 28 enthält weitere Kennzahlen zum Resistenzverhalten von Salmonella-Isolaten, wie z.B. Median und 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“ und das Abkürzungsverzeichnis). Tabelle 28: AB GEN MERO FOT TAZ Kennzahlen für Isolate von S. Enteritidis, S. Infantis, S. Montevideo, S. Senftenberg, ST und alle übrigen Serotypen aus Masthühnerherden, 2014 Serotypen S. Enteritidis N 16 % res 0,0 [Ki 95] [0;16,2] Median 0,5 [Ki 95] [0,5;0,5] P90 1 Min 0,5 Max 2 ECOFF >2 S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo 56 8 12 1 20 16 56 8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;5,1] [0;28,3] [0;20,6] [0;77,6] [0;13,3] [0;16,2] [0;5,1] [0;28,3] 0,5 0,75 0,5 1 0,5 0,03 0,03 0,03 [0,5;0,5] [0,5;2] [0,5;1] [1;1] [0,5;1] [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,03;0,03] 1 2 1 1 1,5 0,03 0,03 0,03 0,5 0,5 0,5 1 0,5 0,03 0,03 0,03 2 2 2 1 2 0,06 0,03 0,03 >2 >2 >2 >2 >2 >0,12 >0,12 >0,12 S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg 12 1 20 16 56 8 12 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;20,6] [0;77,6] [0;13,3] [0;16,2] [0;5,1] [0;28,3] [0;20,6] 0,03 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,25 [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] 0,06 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,25 0,03 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,25 0,06 0,03 0,06 0,25 0,5 0,25 0,25 >0,12 >0,12 >0,12 >0,5 >0,5 >0,5 >0,5 S. Typhimurium Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen 1 20 16 56 8 12 1 20 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;77,6] [0;13,3] [0;16,2] [0;5,1] [0;28,3] [0;20,6] [0;77,6] [0;13,3] 0,25 0,25 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,5;0,5] [0,5;1] [0,5;0,5] [0,5;0,5] [0,5;0,5] [0,5;0,5] 0,25 0,25 0,5 1 0,5 0,5 0,5 0,5 0,25 0,25 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,25 0,25 0,5 1 0,5 0,5 0,5 0,5 >0,5 >0,5 >2 >2 >2 >2 >2 >2 290 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG Serotypen N % res [Ki 95] [Ki 95] P90 Min Max ECOFF S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen S. Enteritidis 16 56 8 12 1 20 16 0,0 96,4 0,0 8,3 100,0 0,0 0,0 [0;16,2] [87,9;98,9] [0;28,3] [1,9;36,0] [22,4;100] [0;13,3] [0;16,2] Median 32 2048 32 32 2048 32 0,25 [32;32] [2048;2048] [16;64] [32;32] [2048;2048] [16;32] [0,25;0,25] 64 2048 64 32 2048 48 0,5 32 32 16 16 2048 16 0,25 64 2048 64 2048 2048 64 0,5 >256 >256 >256 >256 >256 >256 >2 S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo 56 8 12 1 20 16 56 8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,8 0,0 [0;5,1] [0;28,3] [0;20,6] [0;77,6] [0;13,3] [0;16,2] [0,4;9,4] [0;28,3] 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 6 8 4 [0,25;0,5] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [4;8] [4;8] [4;4] 0,5 0,5 0,5 0,25 0,5 8 8 8 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 4 4 4 1 0,5 0,5 0,25 0,5 8 32 8 >2 >2 >2 >2 >2 >16 >16 >16 S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium 12 1 20 16 56 8 12 1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 [0;20,6] [0;77,6] [0;13,3] [0;16,2] [0;5,1] [0;28,3] [0;20,6] [22,4;100] 4 4 4 2 2 2 1 128 [4;4] [4;4] [4;4] [2;2] [2;2] [1;2] [1;2] [128;128] 4 4 4 2 4 2 2 128 2 4 2 1 1 1 1 128 4 4 8 4 4 2 2 128 >16 >16 >16 >8 >8 >8 >8 >8 Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen 20 16 56 8 12 1 20 5,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 [1,2;23,8] [0;16,2] [0;5,1] [0;28,3] [0;20,6] [22,4;100] [0;13,3] 1 8 8 8 8 128 8 [1;2] [8;8] [8;8] [8;8] [8;8] [128;128] [8;8] 2 8 16 8 8 128 8 1 8 8 8 8 128 8 128 8 16 8 8 128 8 >8 >16 >16 >16 >16 >16 >16 S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis 16 56 8 12 1 20 16 56 100,0 3,6 0,0 0,0 0,0 20,0 0,0 96,4 [83,8;100] [1,1;12,1] [0;28,3] [0;20,6] [0;77,6] [8,2;41,9] [0;16,2] [87,9;98,9] 4 2 2 2 2 2 0,016 0,5 [4;8] [2;2] [2;2] [2;2] [2;2] [2;2] [0,02;0,03] [0,5;0,5] 8 2 2 2 2 4 0,03 0,5 4 2 2 1 2 1 0,016 0,016 8 4 2 2 2 4 0,03 1 >2 >2 >2 >2 >2 >2 >0,06 >0,06 S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg 8 12 1 20 16 56 8 12 0,0 0,0 0,0 15,0 0,0 96,4 0,0 0,0 [0;28,3] [0;20,6] [0;77,6] [5,4;36,3] [0;16,2] [87,9;98,9] [0;28,3] [0;20,6] 0,016 0,03 0,03 0,03 4 256 4 4 [0,02;0,03] [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,02;0,03] [4;4] [256;256] [4;4] [4;4] 0,03 0,03 0,03 0,25 8 256 8 4 0,016 0,016 0,03 0,016 4 4 4 4 0,03 0,03 0,03 0,25 8 256 8 8 >0,06 >0,06 >0,06 >0,06 >16 >16 >16 >16 S. Typhimurium Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium 1 20 16 56 8 12 1 0,0 15,0 0,0 96,4 0,0 0,0 100,0 [0;77,6] [5,4;36,3] [0;16,2] [87,9;98,9] [0;28,3] [0;20,6] [22,4;100] 8 4 2 128 2 2 32 [8;8] [4;4] [2;2] [128;128] [2;2] [2;2] [32;32] 8 256 2 128 2 4 32 8 4 2 2 2 2 32 8 256 2 128 2 4 32 >16 >16 >8 >8 >8 >8 >8 Übrige Serotypen S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg 20 16 56 8 12 10,0 0,0 3,6 0,0 0,0 [3,0;30,4] [0;16,2] [1,1;12,1] [0;28,3] [0;20,6] 2 0,5 1 0,5 0,5 [2;2] [0,25;0,5] [1;1] [0,25;1] [0,25;0,5] 65 0,5 1 1 0,5 2 0,25 0,25 0,25 0,25 128 1 2 1 1 >8 >1 >1 >1 >1 291 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB Serotypen N % res S. Typhimurium Übrige Serotypen 1 20 0,0 0,0 [Ki 95] Median [0;77,6] [0;13,3] 0,5 0,5 [Ki 95] P90 Min Max ECOFF [0,5;0,5] [0,25;0,5] 0,5 0,75 0,5 0,25 0,5 1 >1 >1 Übrige Serotypen = alle Serotypen exklusive S. Enteritidis, S. Infantis S. Montevideo, S. Senftenberg und S. Typhimurium N = Anzahl der untersuchten Isolate % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95% P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l Mastputen Abbildung 28 zeigt die geographische Verteilung (nach NUTS-3-Region) der Herkunftsbetriebe der Mastputen, aus denen Salmonellen isoliert wurden, die Anzahl der antimikrobiellen Substanzklassen (0, 1, 2, >=3), gegenüber welchen Resistenzen gemessen wurden, sowie die Anzahl der produzierten Mastputenherden im Jahr 2014 (Quelle: QGV: produzierte Mastputenherden im Jahr 2014). Abbildung 28: Anzahl an Mastputenherden je NUTS-3-Region, geographische Verteilung der Salmonellen-positiven Herkunftsbetriebe der Puten und Anzahl der ermittelten Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzklassen, 2014 Tabelle 29 gibt die detaillierten Ergebnisse der Resistenztestung bei S. Agona, S. Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley von Mastputenherden wieder. Das einzige S. Agona-Isolat war gegenüber den ausgetesteten Substanzen empfindlich, alle anderen Isolate wiesen Resistenzen gegenüber mindestens einem Antibiotikum auf. Zwei Isolate von S. Senftenberg und drei von S. Saintpaul zeigten eine Resistenz gegenüber Gentamicin, die bisher selten vorkam. ESBL-Bildner wurden nicht gefunden. 292 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 29: MHK-Verteilung (%) bei den verschiedenen Salmonella-Serotypen von Putenherden, 2014 Untersuchte Tierart: Puten S. Agona Anzahl getesteter Isolate: 1 2048 >2048 2048 >2048 32 1024 1024 16 512 512 8 - 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 256 256 50 128 - - - - - - Untersuchte Tierart: Puten S. Saintpaul - - - - - - 100 - - - - 100 100 - - - 100 100 - 100 100 100 - 100 100 100 - 100 - 128 - 64 100 - 0,12 100 0,06 KI 95 [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] [0;77,6] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) - Anzahl getesteter Isolate: 4 0,12 0,25 0,5 1 2 4 8 16 32 25 - 100 50 100 - - - - - 50 75 50 - - 50 50 100 - - - 50 - 25 - 50 - - 50 - 25 - - - 50 100 - 64 0,06 KI 95 [14,7;85,3] [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [14,7;85,3] [14,7;85,3] [0;45,1] [54,9;100] [0;45,1] [5,3;71,6] [54,9;100] [54,9;100] [14,7;85,3] [0;45,1] 0,03 % res 50,0 0,0 0,0 0,0 50,0 50,0 0,0 100,0 0,0 25,0 100,0 100,0 50,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) 25 - 25 - 50 - 100 - - - - 50 50 Untersuchte Tierart: Puten S. Senftenberg 50 Anzahl getesteter Isolate: 4 512 1024 - 50 - - - 50 - - - 75 75 50 25 75 - - 100 - - 50 - 50 - 25 25 293 25 100 25 - >2048 256 25 100 2048 128 25 64 25 - 32 - 16 25 - 8 - 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 - 0,12 100 - - - 25 - 25 100 - 100 25 25 - 0,06 KI 95 [28,4;94,7] [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [0;45,1] [5,3;71,6] [0;45,1] [0;45,1] [5,3;71,6] [5,3;71,6] [14,7;85,3] [0;45,1] 0,03 % res 75,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 25,0 0,0 0,0 25,0 25,0 50,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Fortsetzung MHK-Verteilungen Untersuchte Tierart: Puten S. Stanley Anzahl getesteter Isolate: 5 256 512 1024 20 - 100 - 40 - - - - 80 20 60 - - 60 20 80 - 20 20 - - 100 100 100 80 - - 100 Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Tabelle 5. AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 6 % res: Resistente Isolate in Prozent KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz - kein Wert verfügbar Abbildung 29: Resistenzen bei Isolaten von S. Agona, S. Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley aus Putenherden, 2014 Tabelle 30 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von Salmonella-Isolaten, wie z. B. Median und 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“ und das Abkürzungsverzeichnis). 294 >2048 128 - - 60 100 - 100 2048 64 - 32 40 - 16 - 8 - 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 60 - 0,12 40 - 0,06 KI 95 [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [0;39,3] [11,8;77,7] [0;39,3] [0;39,3] [60,7;100] [60,7;100] [4,3;64,1] [0;39,3] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 40,0 0,0 0,0 100,0 100,0 20,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 30: AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG Kennzahlen für Isolate von S. Agona-, S. Saintpaul-, S. Senftenberg- und S. Stanley aus Putenherden, 2014 Serotypen S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley N 1 4 4 5 % res 0,0 50,0 75,0 0,0 S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg 1 4 4 5 1 4 4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 S. Stanley S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg 5 1 4 4 5 1 4 4 S. Stanley S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg [Ki 95] [0;77,6] [14,7;85,3] [28,4;94,7] [0;39,3] Median 0,5 16,25 4 0,5 [Ki 95] [0,5;0,5] [0,5;32] [0,5;64] [0,5;2] P90 0,5 32 64 2 Min 0,5 0,5 0,5 0,5 Max 0,5 32 64 2 ECOFF >2 >2 >2 >2 [0;77,6] [0;45,1] [0;45,1] [0;39,3] [0;77,6] [0;45,1] [0;45,1] 0,03 0,03 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 [0,03;0,03] [0,03;0,06] [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] 0,03 0,06 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,03 0,03 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,03 0,06 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 >0,12 >0,12 >0,12 >0,12 >0,5 >0,5 >0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 50,0 0,0 [0;39,3] [0;77,6] [0;45,1] [0;45,1] [0;39,3] [0;77,6] [14,7;85,3] [0;45,1] 0,25 0,5 0,5 0,5 0,5 16 1040 32 [0,25;0,25] [0,5;0,5] [0,5;0,5] [0,5;0,5] [0,5;0,5] [16;16] [16;2048] [32;32] 0,25 0,5 0,5 0,5 0,5 16 2048 32 0,25 0,5 0,5 0,5 0,5 16 16 32 0,25 0,5 0,5 0,5 0,5 16 2048 32 >0,5 >2 >2 >2 >2 >256 >256 >256 5 1 4 4 5 1 4 4 0,0 0,0 50,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;39,3] [0;77,6] [14,7;85,3] [0;45,1] [0;39,3] [0;77,6] [0;45,1] [0;45,1] 32 0,25 32,125 0,5 0,25 4 6 4 [16;32] [0,25;0,25] [0,25;64] [0,25;0,5] [0,25;0,5] [4;4] [4;8] [4;8] 32 0,25 64 0,5 0,5 4 8 8 16 0,25 0,25 0,25 0,25 4 4 4 32 0,25 64 0,5 0,5 4 8 8 >256 >2 >2 >2 >2 >16 >16 >16 S. Stanley S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley S. Agona S. Saintpaul 5 1 4 4 5 1 4 0,0 0,0 100,0 25,0 40,0 0,0 0,0 [0;39,3] [0;77,6] [54,9;100] [5,3;71,6] [11,8;77,7] [0;77,6] [0;45,1] 4 1 128 1,5 1 8 8 [4;4] [1;1] [128;128] [1;128] [1;128] [8;8] [8;8] 4 1 128 128 128 8 8 4 1 128 1 1 8 8 4 1 128 128 128 8 8 >16 >8 >8 >8 >8 >16 >16 S. Senftenberg S. Stanley S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley S. Agona S. Saintpaul 4 5 1 4 4 5 1 4 0,0 0,0 0,0 25,0 0,0 0,0 0,0 100,0 [0;45,1] [0;39,3] [0;77,6] [5,3;71,6] [0;45,1] [0;39,3] [0;77,6] [54,9;100] 8 8 2 2 2 2 0,016 0,185 [8;8] [8;8] [2;2] [1;4] [2;2] [2;2] [0,02;0,02] [0,12;0,25] 8 8 2 4 2 2 0,016 0,25 8 8 2 1 2 2 0,016 0,12 8 8 2 4 2 2 0,016 0,25 >16 >16 >2 >2 >2 >2 >0,06 >0,06 S. Senftenberg S. Stanley S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley S. Agona S. Saintpaul 4 5 1 4 4 5 1 4 25,0 100,0 0,0 100,0 25,0 100,0 0,0 50,0 [5,3;71,6] [60,7;100] [0;77,6] [54,9;100] [5,3;71,6] [60,7;100] [0;77,6] [14,7;85,3] 0,03 0,12 4 192 6 256 2 65 [0,02;0,5] [0,12;1] [4;4] [128;256] [4;32] [256;256] [2;2] [2;128] 0,5 1 4 256 32 256 2 128 0,016 0,12 4 128 4 256 2 2 0,5 1 4 256 32 256 2 128 >0,06 >0,06 >16 >16 >16 >16 >8 >8 S. Senftenberg S. Stanley S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg 4 5 1 4 4 50,0 20,0 0,0 0,0 0,0 [14,7;85,3] [4,3;64,1] [0;77,6] [0;45,1] [0;45,1] 33 2 0,5 0,25 0,25 [2;128] [2;64] [0,5;0,5] [0,25;0,25] [0,25;0,5] 128 64 0,5 0,25 0,5 2 2 0,5 0,25 0,25 128 64 0,5 0,25 0,5 >8 >8 >1 >1 >1 295 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB Serotypen N % res S. Stanley 5 0,0 [Ki 95] Median [0;39,3] 0,25 [Ki 95] P90 Min Max ECOFF [0,25;0,5] 0,5 0,25 0,5 >1 N = Anzahl der untersuchten Isolate % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95% P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l Salmonellen, gewonnen aus Halshautproben von Schlachtkörpern in Geflügelschlachthöfen Tabelle 31 gibt die detaillierten Ergebnisse der Resistenztestung bei S. Infantis, S. Coeln und S. Montevideo, gewonnen im Rahmen der Eigenkontrollen an Schlachthöfen aus Halshautproben von Masthühnerkarkassen wieder. Die beiden Serotypen S. Coeln und S. Montevideo zeigten sich voll empfindlich, S. Infantis wies das übliche Resistenzmuster auf. MHK-Verteilung (%) bei Isolaten der verschiedenen Salmonella-Serotypen von Halshautproben von Masthühnern, 2014 - - - 0,06 0,12 0,25 0,5 1 2 4 8 16 32 Anzahl getesteter Isolate: 15 - - 100 100 100 - - - - - - 100 - - - 66,7 33,3 33,3 66,7 46,7 53,3 100 100 93,3 6,7 60,0 26,7 13,3 - 296 - - - - - - - - - - 100 - - 100 33,3 66,7 >2048 - 100 - - 2048 - 1024 - 100 - 512 - 100 100 - 256 - - 128 - - - 100 100 100 - >2048 1024 - 2048 512 32 256 16 128 8 64 4 - 2 - 1 - 0,5 - 0,25 - 0,12 - - 0,03 0,015 KI 95 [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [82,9;100] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [0;17,1] [82,9;100] [82,9;100] [82,9;100] [4,0;38,3] - 100 33,3 66,7 0,007 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 100,0 100,0 13,3 - - Untersuchte Tierart: Halshautproben von Masthühnern S. Infantis Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG - - 100 100 - 100 100 100 - 0,06 KI 95 [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] [0;52,7] Anzahl getesteter Isolate: 3 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Untersuchte Tierart: Halshautproben von Masthühnern S. Coeln Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) 64 Tabelle 31: Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Fortsetzung Tab. 31 - - - 100 - - - - - - - - - - - 100 50 - 100 - - - 100 - - 100 50 100 100 - - Zur Erklärung dieser Tabellen siehe Tabelle 5. AB: Antibiotikum; Abkürzungen der ausgetesteten antimikrobiellen Substanzen, siehe Tabelle 6 % res: Resistente Isolate in Prozent KI 95: Konfidenzintervalle mit 95%-Niveau je antimikrobieller Substanz - kein Wert verfügbar Abbildung 30: Resistenzen bei Isolaten von S. Coeln, S. Infantis und S. Montevideo aus Halshautproben von Masthühnern, 2014 Tabelle 32 enthält weitere Kennzahlen zur Resistenz von Salmonellen, wie z. B. Median und 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte (siehe auch Kapitel „Biostatistische Auswertung der Resistenztestung“ und das Abkürzungsverzeichnis). 297 >2048 - - 2048 - 32 - 16 1024 - 512 - 256 - - 128 100 - 64 100 83,3 16,7 100 - 8 100 4 - Anzahl getesteter Isolate: 6 2 0,25 - 1 0,12 100 0,5 0,06 KI 95 [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] [0;34,8] 0,03 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,015 AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG 0,007 Untersuchte Tierart: Halshautproben von Masthühnern S. Montevideo Konzentration antimikrobieller Substanz (mg/l) Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 32: AB GEN MERO FOT TAZ SMX TMP AZT AMP CHL COL CIP NAL TET TIG Kennzahlen für Isolate von S. Coeln, S. Infantis und S. Montevideo von Halshautproben von Masthühnern, 2014 Serotypen S. Coeln S. Infantis S. Montevideo S. Coeln N 3 15 6 3 % res 0,0 0,0 0,0 0,0 [Ki 95] [0;52,7] [0;17,1] [0;34,8] [0;52,7] Median 0,5 0,5 0,5 0,03 [Ki 95] [0,5;0,5] [0,5;0,5] [0,5;0,5] [0,03;0,03] P90 0,5 0,5 1 0,03 Min 0,5 0,5 0,5 0,03 Max 0,5 0,5 1 0,03 ECOFF >2 >2 >2 >0,12 S. Infantis S. Montevideo S. Coeln S. Infantis S. Montevideo S. Coeln S. Infantis 15 6 3 15 6 3 15 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;17,1] [0;34,8] [0;52,7] [0;17,1] [0;34,8] [0;52,7] [0;17,1] 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,5 0,5 [0,03;0,03] [0,03;0,03] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,25;0,25] [0,5;0,5] [0,5;0,5] 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,5 0,5 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,5 0,5 0,03 0,03 0,25 0,25 0,25 0,5 0,5 >0,12 >0,12 >0,5 >0,5 >0,5 >2 >2 S. Montevideo S. Coeln S. Infantis S. Montevideo S. Coeln S. Infantis S. Montevideo S. Coeln 6 3 15 6 3 15 6 3 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 [0;34,8] [0;52,7] [82,9;100] [0;34,8] [0;52,7] [0;17,1] [0;34,8] [0;52,7] 0,5 16 2048 16 0,25 0,25 0,25 2 [0,5;0,5] [16;16] [2048;2048] [16;16] [0,25;0,25] [0,25;0,5] [0,25;0,25] [2;2] 0,5 16 2048 16 0,25 0,5 0,25 2 0,5 16 2048 16 0,25 0,25 0,25 2 0,5 16 2048 16 0,25 0,5 0,25 2 >2 >256 >256 >256 >2 >2 >2 >16 S. Infantis S. Montevideo S. Coeln S. Infantis S. Montevideo S. Coeln S. Infantis S. Montevideo 15 6 3 15 6 3 15 6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4 4 1 2 1 8 8 8 2 2 1 1 1 8 8 8 4 4 1 2 1 8 8 8 >16 >16 >8 >8 >8 >16 >16 >16 S. Coeln S. Infantis S. Montevideo S. Coeln S. Infantis S. Montevideo S. Coeln 3 15 6 3 15 6 3 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 [0;52,7] [0;17,1] [0;34,8] [0;52,7] [82,9;100] [0;34,8] [0;52,7] 1 1 1 0,016 0,5 0,016 4 [1;1] [1;1] [1;1] [0,02;0,02] [0,5;0,5] [0,02;0,02] [4;4] 1 1 1 0,016 0,5 0,016 4 1 1 1 0,016 0,5 0,016 4 1 1 1 0,016 1 0,016 4 S. Infantis S. Montevideo S. Coeln S. Infantis S. Montevideo S. Coeln S. Infantis S. Montevideo 15 6 3 15 6 3 15 6 100,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 13,3 0,0 [82,9;100] [0;34,8] [0;52,7] [82,9;100] [0;34,8] [0;52,7] [4,0;38,3] [0;34,8] 256 4 2 128 2 0,5 0,5 0,5 [256;256] [4;4] [2;2] [64;128] [2;2] [0,25;0,5] [0,5;1] [0,5;0,5] 256 4 2 128 2 0,5 2 0,5 256 4 2 64 2 0,25 0,5 0,5 256 4 2 128 2 0,5 2 0,5 [0;17,1] [0;34,8] [0;52,7] [0;17,1] [0;34,8] [0;52,7] [0;17,1] [0;34,8] 4 3 1 2 1 8 8 8 [2;4] [2;4] [1;1] [1;2] [1;1] [8;8] [8;8] [8;8] >2 >2 >2 >0,06 >0,06 >0,06 >16 >16 >16 >8 >8 >8 >1 >1 >1 N = Anzahl der untersuchten Isolate % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) Median der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l mit Angabe des KI 95% P90: 90% Quantil der Häufigkeitsverteilung der MHK-Werte in mg/l Min/Max: Gemessenes Minimum bzw. Maximum der MHK-Werte in mg/l ECOFF: Epidemiologischer Cut-Off-Wert in mg/l 298 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien 1.3.7 Analyse von hochgradigen Resistenzraten gegenüber Ciprofloxacin Hochgradige Resistenzraten gegenüber Ciprofloxacin liegen vor, wenn eine MHK über 4 mg Ciprofloxacin/l gemessen wird. Solche Resistenzraten konnten in Österreich in den letzten Jahren im Rahmen des Salmonellenbekämpfungsprogrammes bei keinem Salmonella-Isolat gefunden werden (dies ist für Humanisolate nicht bekannt, da keine MHKs gemessen werden). In der EU kommen solche Isolate am häufigsten bei Geflügel vor. Im Jahr 2013 berichteten 10 Mitgliedstaaten über solche Isolate (16). EU-weit wiesen 6% der untersuchten Salmonellen bei Masthühnern diese hochgradigen Resistenzen auf. In erster Linie fielen – neben wenigen anderen – die Serotypen Kentucky und Infantis darunter. In Rumänien wurden die meisten hochgradig resistenten Isolate gefunden (110 von 1.053 Isolaten aus Broilerherden), in Spanien war der Anteil an solchen Isolaten am höchsten (6 von 26 Salmonellen aus Broilerherden). 1.3.8 Verlauf der Wildtypen-Verteilung bzw. der Resistenzanteile bei Salmonella-Isolaten von Geflügel je Antibiotikum, 2004-2014 Zur Beurteilung möglicher Tendenzen in der Entwicklung von Resistenzen bzw. der Wildtypen muss für jede Tierart der Anteil der Resistenzen bzw. WT je antimikrobieller Substanz und Jahr miteinander verglichen werden. Tabelle 33 gibt die Anzahl der im Laufe der Jahre getesteten Isolate von Salmonella spp. und der häufigsten Serotypen wieder: Tabelle 33: Anzahl der jährlich untersuchten Salmonella-Isolate von Geflügel, 2004-2014 Serotyp Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo Tier Legehennen Legehennen Legehennen Legehennen Legehennen 2008 96 40 15 5 2009 100 48 7 1 1 2010 88 37 6 3 2 2011 86 38 5 - 2012 63 15 4 5 - 2013 65 15 9 2 2014 43 7 4 5 15 S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo Legehennen Legehennen Legehennen Masthühner Masthühner Masthühner Masthühner 16 20 - 18 25 128 28 2 52 10 30 104 15 22 30 3 40 90 15 32 9 8 31 113 21 21 2 9 30 110 2 37 9 2 2 10 113 16 56 8 S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley Masthühner Masthühner Masthühner Mastputen Mastputen Mastputen Mastputen Mastputen - 5 11 30 - 1 6 30 32 11 1 - 2 3 29 22 2 8 4 28 2 39 38 2 12 16 23 15 24 36 1 3 9 12 1 20 14 1 4 4 5 Übrige Serotypen Mastputen - - 20 8 8 23 - Die Tabellen 34, 35 und 36 stellen die Resistenzanteile dar, die Abbildungen 31-35 den Verlauf der Anteile der WT-Population von Salmonella spp. und den auffälligsten bzw. häufigsten Serotypen bei Geflügel je Antibiotikum für die Jahre 2008 bis 2014. Bei den Isolaten von Legehennen ist die Resistenzsituation am günstigsten, hier liegt ein hoher Anteil an Wildtypen vor. Bei den Isolaten von Masthühnern ist der Einfluss von S. Infantis sehr stark erkennbar, da ein großer Anteil dieses Serotypen nicht den Wildtypen angehört. Das Diagramm, das die Situation bei den Isolaten von den Puten darstellt, zeigt ein sehr diffuses Bild, da sich bei dieser Geflügelpopulation die identifizierten Serotypen von Jahr zu Jahr sehr stark ändern und diese Serotypen häufig Resistenzen gegenüber unterschiedlichen Antibiotika aufweisen. Die Änderung der Bewertung von Colistin bei S. Enteritidis ab 2014 (früher lag für diesen Serotyp der ECOFF bei 8 mg Colistin/l, jetzt bei 2 mg Colistin/l) führte dazu, dass bei S. Enteritidis von Legehennen (n=7) die Anteile an WT auf 14% (Abb. 33) und von Masthühnern (n=16) auf 0% (Abb. 34) gegenüber Colistin gesunken sind. Die Anwendung dieses neuen ECOFF auf die S. Enteritidis-Isolate der letzten Jahre deckt auf, dass bei beiden Hühnerpopulationen signifikante Anstiege bei den Resistenzraten gegenüber Colistin auftreten. Ob es sich dabei um einen neuen „Emerging“Stamm handelt, muss noch eingehender untersucht werden; es sollte aber auch diese neue Bewertung des 299 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien ECOFF kritisch hinterfragt werden, indem in diesen Isolaten der zugrundeliegende Mechanismus dieser Resistenz geklärt wird. Tabelle 34: AB Resistenzanteile bei Salmonella-Isolaten aus Legehennen, 2008-2014 Serotyp S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo GEN S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo FOT S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo TAZ S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis SMX S. Infantis S. Mbandaka % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 2008 0 [0;7,0] 0 [0;17,1] - 2009 0 [0;5,9] 0 [0;31,2] 0 [0;77,6] 2010 0 [0;7,6] 0 [0;34,8] 0 [0;52,7] 2011 0 [0;7,4] 0 [0;39,3] 2012 0 [0;17,1] 0 [0;45,1] 0 [0;39,3] 2013 0 [0;17,1] 0 [0;25,9] 2014 0 [0;31,2] 0 [0;45,1] 0 [0;39,3] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;39,3] 0 [0;16,2] 0 [0;13,3] 0 [0;77,6] 0 [0;14,6] 0 [0;10,9] 0 [0;63,2] 0 [0;23,8] 0 [0;9,2] 0 [0;52,7] 2,5 [0,6;12,9] 12,5 [2,8;48,2] 0 [0;8,9] 0 [0;63,2] 0 [0;25,9] 0 [0;9,2] 0 [0;17,1] 0 [0;63,2] 0 [0,0;63,2] 0 [0;23,8] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;3,0] 0 [0;7,0] 0 [0;17,1] - 0 [0;2,9] 0 [0;5,9] 0 [0;31,2] 0 0 [0;3,3] 0 [0;7,6] 0 [0;34,8] 0 1,2 [0,3;6,2] 0 [0;7,4] 0 1,6 [0,4;8,4] 0 [0;17,1] 0 [0;45,1] 0 0 [0;4,4] 0 [0;17,1] 0 0 [0,0;6,3] 0 [0;31,2] 0 [0;45,1] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;39,3] 0 [0;16,2] 0 [0;77,6] 0 [0;77,6] 0 [0;14,6] 0 [0;52,7] 0 [0;63,2] 0 [0;23,8] 6,7 [0;39,3] 0 [0;52,7] 0 [0;39,3] 0 [0;28,3] 3,2 [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;25,9] 0 [0;39,3] 0 [0;17,1] 0 [0;63,2] 0 [0,0;63,2] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [0;13,3] 0 [0;3,0] 0 [0;7,0] 0 [0;17,1] - [0;10,9] 0 [0;2,9] 0 [0;5,9] 0 [0;31,2] 0 [2,0;21,4] 2,3 [0,7;7,9] 0 [0;7,6] 0 [0;34,8] 0 [0;7,0] 0 [0;3,4] 0 [0;7,4] 0 [0,8;16,2] 1,6 [0,4;8,4] 0 [0;17,1] 0 [0;45,1] 0 [0;9,2] 0 [0;4,4] 0 [0;17,1] 0 [0;23,8] 0 [0,0;6,3] 0 [0;31,2] 0 [0;45,1] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;39,3] 0 [0;16,2] - [0;77,6] 0 [0;77,6] 0 [0;14,6] - [0;52,7] 0 [0;63,2] 0 [0;23,8] - [0;39,3] 0 [0;52,7] - [0;39,3] 0 [0;28,3] - [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;25,9] - [0;39,3] 0 [0;17,1] 0 [0;63,2] 0 [0,0;63,2] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;13,3] 0 [0;3,0] 0 [0;7,0] 0 [0;17,1] 0 [0;10,9] 0 [0;2,9] 0 [0;5,9] 0 [0;31,2] 6,7 [2,0;21,4] 2,3 [0,7;7,9] 0 [0;7,6] 0 [0;34,8] 0 [0;7,0] 0 [0;3,4] 0 [0;7,4] - 3,2 [0,8;16,2] 1,6 [0,4;8,4] 0 [0;17,1] 75 [28,4;94,7] 0 [0;9,2] 0 [0;4,4] 0 [0;17,1] - 0 [0;23,8] 0 [0;6,3] 14,3 [3,2;52,7] 100 [54,9;100] % res KI 95 - 0 [0;77,6] 0 [0;52,7] 0 [0;39,3] 0 [0;39,3] 0 [0;25,9] 0 [0;39,3] 300 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB Serotyp S. Montevideo S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo TMP S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo AMP S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo CHL S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;39,3] 0 [0;16,2] 5 0 [0;77,6] 16,7 [6,1;39,6] 12 0 [0;63,2] 20 [6,0;51,8] 10 0 [0;52,7] 5 37,5 [13,7;70,1] 9,7 0 [0;63,2] 66,7 [34,8;87,8] 0 0 [0;17,1] 50 [9,4;90,6] 100 [36,8;100,0] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [1,2;23,8] 1 [0,3;5,6] 0 [0;7,0] 0 [0;17,1] - [4,4;30,2] 6 [2,8;12,5] 0 [0;5,9] 0 [0;31,2] 0 [3,6;25,8] 5,7 [2,5;12,6] 0 [0;7,6] 0 [0;34,8] 0 [1,5;16,5] 2,3 [0,7;8,1] 0 [0;7,4] 0 [3,5;25,0] 14,3 [7,8;25,0] 0 [0;17,1] 0 [0;45,1] 0 [0;9,2] 9,2 [4,4;18,7] 0 [0;17,1] 0 [0;23,8] 17.8 [9,4;31,4] 0 [0;31,2] 0 [0;45,1] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;39,3] 0 [0;16,2] 5 [0;77,6] 0 [0;77,6] 0 [0;14,6] 12 [0;52,7] 0 [0;63,2] 10 [2,3;41,3] 10 [0;39,3] 0 [0;52,7] 2,5 [0;39,3] 0 [0;28,3] 9,7 [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;25,9] 0 [0;39,3] 0 [0;17,1] 0 [0;63,2] 0 [0,0;63,2] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 [1,2;23,8] 1 [0,3;5,6] 0 [0;7,0] 0 [0;17,1] [4,4;30,2] 3 [1,1;8,4] 0 [0;5,9] 0 [0;31,2] [3,6;25,8] 4,5 [1,8;11,1] 0 [0;7,6] 0 [0;34,8] [0,6;12,9] 1,2 [0,3;6,2] 0 [0;7,4] - [3,5;25,0] 4,8 [1,7;13,1] 0 [0;17,1] 0 [0;45,1] [0;9,2] 0 [0;4,4] 0 [0;17,1] - [0;23,8] 0 [0;6,3] 0 [0;31,2] 0 [0;45,1] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;39,3] 0 [0;16,2] - 0 [0;77,6] 0 [0;77,6] 16,7 [6,1;39,6] - 0 [0;52,7] 0 [0;63,2] 20 [6,0;51,8] - 0 [0;39,3] 0 [0;52,7] - 0 [0;39,3] 25 [7,5;60] - 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 55,6 [26,2;81,3] - 0 [0;39,3] 0 [0;17,1] 50 [9,4;90,6] 100 [36,8;100,0] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;13,3] 0 [0;3,0] 0 [0;7,0] 0 [0;17,1] 16 [6,6;34,9] 7 [3,5;13,8] 0 [0;5,9] 0 [0;31,2] 13,3 [5,5;29,8] 6,8 [3,2;14,1] 0 [0;7,6] 0 [0;34,8] 5 [1,5;16,5] 2,3 [0,7;8,1] 0 [0;7,4] - 3,2 [0,8;16,2] 4,8 [1,7;13,1] 0 [0;17,1] 0 [0;45,1] 0 [0;9,2] 7,7 [3,4;16,8] 0 [0;17,1] - 0 [0;23,8] 6.7 [2,4;17,9] 0 [0;31,2] 0 [0;45,1] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;39,3] 0 [0;16,2] - 0 [0;77,6] 0 [0;77,6] 16,7 [6,1;39,6] - 0 [0;52,7] 0 [0;63,2] 0 [0;23,8] - 0 [0;39,3] 0 [0;52,7] - 0 [0;39,3] 25 [7,5;60] - 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;25,9] - 0 [0;39,3] 0 [0;17,1] 50 [9,4;90,6] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;13,3] 0 [0;3,0] 0 [0;10,9] 3 [1,1;8,4] 0 [0;9,2] 0 [0;3,3] 0 [0;7,0] 0 [0;3,4] 0 [0;8,9] 3,2 [1,0;10,8] 0 [0;9,2] 0 [0;4,4] [0,0;63,2] 0 [0;23,8] 2.2 [0,5;11,5] 301 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB Serotyp S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo COL S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo CIP S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Mbandaka S. Montevideo NAL S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis TET S. Mbandaka S. Montevideo S. Typhimurium 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res - - 29,7 [17,5;45,9] 0 [0;34,8] 0 [0;52,7] 0 34,2 [21,2;50,2] 0 [0;39,3] - 40 [19,8;64,6] 0 [0;45,1] 0 [0;39,3] - 40 [19,8;64,6] 0 [0;25,9] 0 85,7 [47,3;96,8] 0 [0;45,1] 0 [0;39,3] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res - - [0;63,2] 0 [0;23,8] 0 [0;9,2] 12,5 0 [0;52,7] 0 [0;7,0] 15,1 0 [0;28,3] 3,2 [0,8;16,2] 11,1 [0;63,2] 0 [0;25,9] 0 [0;9,2] 9,2 [0;17,1] 50 [9,4;90,6] 0 [0,0;63,2] 10 [2,3;41,3] 17.8 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 5 [1,5;16,5] 0 [0;17,1] 0 2,1 [0,5;10,9] 14,3 [3,2;52,7] 0 [0;77,6] 0 [7,2;21,0] 0 [0;7,6] 16,7 [3,7;57,9] 0 [0;52,7] 0 [9,1;24,2] 7,9 [2,9;20,9] 0 [0;39,3] - [5,6;21,2] 0 [0;17,1] 75 [28,4;94,7] 0 [0;39,3] - [4,4;18,7] 0 [0;17,1] 0 [0;25,9] 0 [9,4;31,4] 0 [0;31,2] 100 [54,9;100] 0 [0;39,3] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 [0;39,3] 0 [0;16,2] 5 [1,2;23,8] [0;77,6] 0 [0;14,6] 8 [2,4;25,1] [0;63,2] 0 [0;23,8] 6,7 [2,0;21,4] 0 [0;52,7] 5 [1,5;16,5] 0 [0;28,3] 12,9 [5,3;29,0] [0;63,2] 44,4 [18,7;73,8] 3,3 [0,8;16,7] [0;17,1] 0 [0;63,2] 0 [0,0;63,2] 0 [0;23,8] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 3,1 [1,1;8,8] 5 [1,5;16,5] 0 [0;17,1] - 4 [1,6;9,8] 2,1 [0,5;10,9] 14,3 [3,2;52,7] 0 [0;77,6] 3,4 [1,2;9,5] 0 [0;7,6] 16,7 [3,7;57,9] 0 [0;52,7] 5,8 [2,6;12,9] 7,9 [2,9;20,9] 0 [0;39,3] 11,1 [5,6;21,2] 0 [0;17,1] 75 [28,4;94,7] 0 [0;39,3] 7,7 [3,4;16,8] 0 [0;17,1] 0 [0;25,9] 8.9 [3,6;20,8] 0 [0;31,2] 100 [54,9;100] 0 [0;39,3] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;39,3] 0 [0;16,2] 5 [1,2;23,8] 0 [0;77,6] 0 [0;14,6] 8 [2,4;25,1] 0 [0;63,2] 0 [0;23,8] 6,7 [2,0;21,4] 0 [0;52,7] 2,5 [0,6;12,9] 0 [0;28,3] 3,2 [0,8;16,2] 0 [0;63,2] 44,4 [18,7;73,8] 3,3 [0,8;16,7] 0 [0;17,1] 0 [0;63,2] 0 [0,0;63,2] 0 [0;23,8] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 3,1 [1,1;8,8] 0 [0;7,0] 0 [0;17,1] - 4 [1,6;9,8] 2,1 [0,5;10,9] 0 [0;31,2] 0 3,4 [1,2;9,5] 2,7 [0,6;13,8] 0 [0;34,8] 66,7 4,7 [1,9;11,4] 0 [0;7,4] 80 6,3 [2,6;15,2] 0 [0;17,1] 75 [28,4;94,7] 80 7,7 [3,4;16,8] 6,7 [1,6;30,2] 44,4 8.9 [3,6;20,8] 0 [0;31,2] 100 [54,9;100] 80 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;39,3] 0 [0;16,2] [0;77,6] 0 [0;77,6] 16,7 [6,1;39,6] [19,4;93,2] 0 [0;63,2] 20 [6,0;51,8] [35,9;95,7] 0 [0;52,7] [35,9;95,7] 37,5 [13,7;70,1] [18,7;73,8] 0 [0;63,2] 11,1 [2,5;44,5] [35,9;95,7] 0 [0;17,1] 50 [9,4;90,6] 302 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB Serotyp S. Typhimurium - monophasisch Übrige Serotypen Salmonella spp. % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 5 [1,2;23,8] 1 [0,3;5,6] 16 [6,6;34,9] 8 [4,2;15,0] 10 [3,6;25,8] 9,1 [4,7;16,9] 0 [0;7,0] 4,7 [1,9;11,4] 9,7 [3,5;25,0] 20,6 [12,5;32,2] 3,3 [0,8;16,7] 10,8 [5,4;20,6] 100 [36,8;100,0] 0 [0;23,8] 24.4 [14,3;38,8] % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) Abbildung 31: Anteile von Wildtypen von Salmonella spp.-Isolaten aus Legehennen, 2008-2014 Abbildung 32: Anteile von Wildtypen von SE-Isolaten aus Legehennen, 2008-2014 303 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Masthühner Tabelle 35: AB Resistenzanteile bei Salmonella-Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014 Serotyp S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo GEN S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo FOT S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo TAZ S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo SMX S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. % res KI 95 % res KI 95 2009 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 2010 0 [0;17,1] 0 [0;12,2] 2011 0 [0;17,1] 0 [0;8,7] 2012 0 [0;12,7] 0 [0;12,7] 2013 0 [0;63,2] 0 [0;7,6] 2014 0 [0;16,2] 0 [0;5,1] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;5,5] 0 [0;39,3] 0 [0;22,1] 3,3 0 [0;9,2] 0 [0;77,6] 0 [0;34,8] 0 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;52,7] 0 0 [0;63,2] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 0 [0;25,9] 0 [0;11,7] 0 [0;17,1] 0 0 [0;28,3] 0 [0;20,6] 0 [0;77,6] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [0,8;16,7] 0,8 [0,2;4,2] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;9,2] 0 [0;2,8] 0 [0;17,1] 0 [0;12,2] 0 [0;9,5] 0 [0;3,2] 13,3 [4,0;38,3] 0 [0;8,7] 0 [0;7,2] 0 [0;2,6] 0 [0;12,7] 0 [0;12,7] 0 [0;11,3] 0 [0;2,7] 0 [0;63,2] 0 [0;7,6] 0 [0;13,3] 0 [0;2,6] 0 [0;16,2] 0 [0;5,1] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [0;5,5] 0 [0;39,3] 0 [0;22,1] 0 [0;9,2] 0 [0;9,2] 0 [0;77,6] 0 [0;34,8] 0 [0;9,2] 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;52,7] 0 [0;9,5] 2,2 [0;63,2] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;7,2] 0 [0;25,9] 0 [0;11,7] 0 [0;17,1] 0 [0;11,3] 0 [0;28,3] 0 [0;20,6] 0 [0;77,6] 0 [0;13,3] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 [0;2,3] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;5,5] [0;2,8] 0 [0;17,1] 0 [0;12,2] 0 [0;9,2] [0,7;7,7] 13,3 [4,0;38,3] 0 [0;8,7] 0 [0;25,9] [0;2,6] 0 [0;12,7] 0 [0;12,7] 0 [0;63,2] [0;2,7] 0 [0;63,2] 0 [0;7,6] 0 [0;25,9] [0;2,6] 0 [0;16,2] 0 [0;5,1] 0 [0;28,3] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;39,3] 0 [0;22,1] 0 [0;9,2] 0 [0;2,3] 0 [0;77,6] 0 [0;34,8] 0 [0;9,2] 0 [0;2,8] 0 [0;63,2] 0 [0;52,7] 0 [0;9,5] 2,2 [0,7;7,7] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;7,2] 0 [0;2,6] 0 [0;11,7] 0 [0;17,1] 0 [0;11,3] 0 [0;2,7] 0 [0;20,6] 0 [0;77,6] 0 [0;13,3] 0 [0;2,6] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;9,8] 100 [36,8;100] 0 [0;5,5] 0 [0;39,3] 0 [0;17,1] 86,4 [66,4;95,0] 0 [0;9,2] 0 [0;77,6] 6,7 [1,6;30,2] 100 [91,3;100] 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;12,7] 100 [87,3;100] 0 [0;63,2] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 91,9 [78,6;97,1] 11,1 [2,5;44,5] 0 [0;11,7] 0 [0;16,2] 96,4 [87,9;98,9] 0 [0;28,3] 8,3 [1,9;36,0] % res KI 95 % res KI 95 % res 18,2 [5,5;48,4] 6,7 [2,0;21,4] 4,7 0 [0;34,8] 0 [0;9,2] 18,3 33,3 [6,8;80,6] 6,9 [2,1;22,1] 40 0 [0;63,2] 0 [0;7,2] 18,6 6,7 [1,6;30,2] 8,3 [2,5;26,0] 34,5 100 [22,4;100] 0 [0;13,3] 49,6 304 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB Serotyp S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo TMP S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo AMP S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo CHL S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo COL S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. CIP S. Enteritidis 2009 2010 2011 2012 2013 2014 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 [2,2;9,8] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;5,5] [12,0;26,8] 0 [0;17,1] 0 [0;12,2] 0 [0;9,2] [30,5;50,4] 6,7 [1,6;30,2] 0 [0;8,7] 0 [0;25,9] [12,5;26,8] 0 [0;12,7] 0 [0;12,7] 0 [0;63,2] [26,3;43,8] 0 [0;63,2] 0 [0;7,6] 0 [0;25,9] [40,5;58,7] 0 [0;16,2] 0 [0;5,1] 0 [0;28,3] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;39,3] 9,1 [2,1;38,5] 3,3 [0,8;16,7] 1,6 [0,5;5,5] 0 [0;77,6] 0 [0;34,8] 0 [0;9,2] 0 [0;2,8] 0 [0;63,2] 33,3 [6,8;80,6] 6,9 [2,1;22,1] 4,4 [1,8;10,9] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;7,2] 0 [0;2,6] 0 [0;11,7] 0 [0;17,1] 0 [0;11,3] 0 [0;2,7] 0 [0;20,6] 0 [0;77,6] 0 [0;13,3] 0 [0;2,6] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;5,5] 0 [0;39,3] 0 [0;17,1] 0 [0;12,2] 0 [0;9,2] 0 [0;77,6] 26,7 [11,0;52,4] 0 [0;8,7] 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 4,8 [1,1;22,8] 0 [0;12,7] 0 [0;63,2] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;7,6] 0 [0;25,9] 26,1 [12,6;46,7] 0 [0;16,2] 0 [0;5,1] 0 [0;28,3] 0 [0;20,6] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 27,3 [9,9;57,2] 20 [9,6;37,5] 7 [3,8;12,8] 0 16,7 [3,7;57,9] 6,7 [2,0;21,4] 2,9 [1,0;8,1] 0 33,3 [6,8;80,6] 41,4 [25,5;59,4] 18,9 [12,2;28,2] 0 0 [0;63,2] 7,7 [2,8;20,4] 3,5 [1,4;8,7] 0 13,3 [4,0;38,3] 0 [0;11,3] 7,3 [3,8;13,7] 0 100 [22,4;100] 5 [1,2;23,8] 1,8 [0,5;6,2] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;5,5] 0 [0;39,3] 9,1 [0;17,1] 0 [0;12,2] 0 [0;9,2] 0 [0;77,6] 0 [0;17,1] 0 [0;8,7] 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;12,7] 0 [0;12,7] 0 [0;63,2] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 0 [0;7,6] 0 [0;25,9] 0 [0;11,7] 6,7 [0;16,2] 0 [0;5,1] 0 [0;28,3] 0 [0;20,6] 100 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [2,1;38,5] 0 [0;9,2] 0,8 [0,2;4,2] - [0;34,8] 0 [0;9,2] 0 [0;2,8] 6,7 [1,6;30,2] 4,5 [0;52,7] 0 [0;9,5] 0 [0;3,2] 26,7 [11,0;52,4] 0 [0;63,2] 0 [0;7,2] 0 [0;2,6] 14,3 [5,2;34,9] 0 [1,6;30,2] 0 [0;11,3] 0,9 [0,2;4,9] 0 [0;63,2] 0 [22,4;100] 0 [0;13,3] 0,9 [0,2;4,8] 100 [83,8;100] 3,6 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 - [1,1;21,9] 0 [0;9,2] 0 [0;77,6] 0 [0;34,8] [0;8,7] 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;52,7] [0;12,7] 0 [0;63,2] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] [0;7,6] 0 [0;25,9] 0 [0;11,7] 0 [0;17,1] [1,1;12,1] 0 [0;28,3] 0 [0;20,6] 0 [0;77,6] % res KI 95 % res KI 95 % res 10,7 6,7 [2,0;21,4] 3,8 [1,6;9,5] 0 0 [0;9,5] 4,4 [1,8;10,9] 0 5,1 [1,6;16,9] 4,4 [2,0;9,9] 0 4,2 [1,0;20,4] 0,9 [0,2;4,9] 0 20 [8,2;41,9] 19,5 [13,2;27,7] 0 305 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB Serotyp S. Infantis S. Montevideo S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo NAL S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Enteritidis S. Infantis S. Montevideo TET S. Senftenberg S. Typhimurium Übrige Serotypen Salmonella spp. 2009 2010 2011 2012 2013 2014 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 [3,9;27,4] 100 [36,8;100] 0 [0;5,5] 0 [0;39,3] [0;17,1] 86,4 [66,4;95,0] 0 [0;9,2] 0 [0;77,6] [0;17,1] 100 [91,3;100] 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] [0;12,7] 100 [87,3;100] 0 [0;63,2] 0 [0;9,8] [0;63,2] 91,9 [78,6;97,1] 11,1 [2,5;44,5] 0 [0;11,7] [0;16,2] 96,4 [87,9;98,9] 0 [0;28,3] 0 [0;20,6] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;22,1] 3,3 [0,8;16,7] 4,7 [2,2;9,8] 10,7 [3,9;27,4] 0 [0;34,8] 13,3 [5,5;29,8] 22,1 [15,2;31,0] 0 [0;17,1] 0 [0;52,7] 34,5 [19,9;52,8] 46,7 [36,7;56,9] 0 [0;17,1] 0 [0;63,2] 10,3 [4,2;23,7] 22,1 [15,5;30,6] 0 [0;12,7] 0 [0;17,1] 33,3 [18,0;53,5] 39,1 [30,5;48,5] 0 [0;63,2] 0 [0;77,6] 15 [5,4;36,3] 50,4 [41,3;59,5] 0 [0;16,2] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 100 [36,8;100] 0 [0;5,5] 0 [0;39,3] 0 [0;22,1] 86,4 [66,4;95,0] 0 [0;9,2] 0 [0;77,6] 0 [0;34,8] 100 [91,3;100] 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 0 [0;52,7] 100 [87,3;100] 0 [0;63,2] 0 [0;9,8] 0 [0;63,2] 91,9 [78,6;97,1] 11,1 [2,5;44,5] 0 [0;11,7] 0 [0;17,1] 96,4 [87,9;98,9] 0 [0;28,3] 0 [0;20,6] 0 [0;77,6] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 3,3 [0,8;16,7] 4,7 [2,2;9,8] 0 [0;9,8] 100 13,3 [5,5;29,8] 22,1 [15,2;31,0] 0 [0;17,1] 86,4 34,5 [19,9;52,8] 46,7 [36,7;56,9] 6,7 [1,6;30,2] 100 10,3 [4,2;23,7] 22,1 [15,5;30,6] 0 [0;12,7] 100 33,3 [18,0;53,5] 39,1 [30,5;48,5] 0 [0;63,2] 91,9 15 [5,4;36,3] 50,4 [41,3;59,5] 0 [0;16,2] 96,4 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [36,8;100] 0 [0;5,5] 0 [0;39,3] 9,1 [2,1;38,5] 6,7 [66,4;95,0] 0 [0;9,2] 0 [0;77,6] 0 [0;34,8] 0 [91,3;100] 0 [0;25,9] 0 [0;63,2] 33,3 [6,8;80,6] 41,4 [87,3;100] 0 [0;63,2] 3,6 [0,8;17,8] 0 [0;63,2] 12,8 [78,6;97,1] 11,1 [2,5;44,5] 0 [0;11,7] 6,7 [1,6;30,2] 20,8 [87,9;98,9] 0 [0;28,3] 0 [0;20,6] 100 [22,4;100] 10 KI 95 % res KI 95 [2,0;21,4] 3,9 [1,7;8,8] [0;9,2] 18,3 [12,0;26,8] [25,5;59,4] 51,1 [40,9;61,2] [5,7;26,8] 23,9 [17,0;32,6] [9,4;40,7] 37,3 [28,8;46,6] [3,0;30,4] 50,4 [41,3;59,5] % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) 306 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 33: Anteile von Wildtypen von Salmonella spp.-Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014 Abbildung 34: Anteile von Wildtypen von SE-Isolaten aus Masthühnern, 2009-2014 307 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Puten Tabelle 36: AB Resistenzanteile bei Salmonella-Isolaten aus Puten, 2010-2014 Serotyp S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg GEN S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg FOT S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg TAZ S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg SMX S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona TMP S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley % res KI 95 % res KI 95 2010 0 [0;22,1] 2011 0 [0;63,2] 0 [0;28,3] 2012 0 [0;63,2] 25 [9,1;53,8] 2013 0 [0;77,6] 0 [0;52,7] 2014 0 [0;77,6] 50 [14,7;85,3] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;77,6] 0 [0;13,3] 0 0 [0;45,1] 0 [0;28,3] 0 0 [0;16,2] 0 [0;28,3] 7,9 0 [0;25,9] 0 [0;11,7] 0 75 [28,4;94,7] 0 [0;39,3] 35,7 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [0;8,7] 0 [0;22,1] 0 [0;77,6] - [0;12,2] 0 [0;63,2] 0 [0;28,3] 0 [2,9;20,9] 0 [0;63,2] 0 [0;20,6] 0 [0;7,8] 0 [0;77,6] 0 [0;52,7] 0 [16,3;61,6] 0 [0;77,6] 0 [0;45,1] 0 [0;45,1] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;13,3] 0 [0;8,7] 0 [0;45,1] 0 [0;28,3] 0 [0;12,2] 0 [0;63,2] 0 [0;16,2] 0 [0;28,3] 0 [0;7,4] 0 [0;63,2] 0 [0;25,9] 0 [0;11,7] 0 [0;7,8] 0 [0;77,6] 0 [0;39,3] 0 [0;18,1] 0 [0;77,6] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 [0;22,1] 0 [0;77,6] 0 [0;13,3] [0;28,3] 0 [0;45,1] 0 [0;28,3] [0;20,6] 0 [0;16,2] 0 [0;28,3] [0;52,7] 0 [0;25,9] 0 [0;11,7] [0;45,1] 0 [0;45,1] 0 [0;39,3] - % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;8,7] 72,7 [42,8;90,1] 0 [0;77,6] 0 [0;12,2] 0 [0;63,2] 50 [21,2;78,8] - 0 [0;7,4] 0 [0;63,2] 66,7 [38,6;86,1] - 0 [0;7,8] 0 [0;77,6] 100 [47,3;100] - 0 [0;18,1] 0 [0;77,6] 50 [14,7;85,3] 0 [0;45,1] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 15 [5,4;36,3] 34,4 [20,4;51,8] - 0 [0;45,1] 50 [21,2;78,8] 36,4 [19,7;57,3] 0 [0;63,2] 0 [0;16,2] 25 [7,5;60] 26,3 [15,0;42,1] 0 [0;63,2] 0 [0;25,9] 13 [4,7;32,4] 16,7 [8,0;32,0] 0 [0;77,6] 0 [0;39,3] 14,3 [4,3;40,5] 0 [0;77,6] % res KI 95 % res KI 95 % res 72,7 [42,8;90,1] 0 [0;77,6] - 50 [21,2;78,8] 0 41,7 [19,2;68,4] 0 100 [47,3;100] 0 50 [14,7;85,3] 0 [0;45,1] 0 308 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg AMP S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg CHL S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg COL S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg CIP S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona NAL S. Saintpaul S. Senftenberg KI 95 - [0;45,1] [0;16,2] [0;25,9] [0;39,3] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;13,3] 25 [13,3;42,3] 72,7 12,5 [2,8;48,2] 22,7 [10,2;43,7] 0 [0;63,2] 50 0 [0;28,3] 13,2 [5,9;27,4] 0 [0;63,2] 66,7 4,3 [1,0;21,1] 11,1 [4,5;25,4] 0 [0;77,6] 100 14,3 [4,3;40,5] 0 [0;77,6] 100 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [42,8;90,1] 0 [0;77,6] 0 [0;13,3] 25 [21,2;78,8] 0 [0;45,1] 0 [0;28,3] 18,2 [38,6;86,1] 0 [0;16,2] 12,5 [2,8;48,2] 23,7 [47,3;100] 0 [0;25,9] 4,3 [1,0;21,1] 11,1 [54,9;100] 25 [5,3;71,6] 40 [11,8;77,7] 50 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res [13,3;42,3] 0 [0;22,1] 0 [0;77,6] - [7,5;38,8] 0 [0;63,2] 0 [0;28,3] 0 [13,0;39,3] 0 [0;63,2] 0 [0;20,6] 0 [4,5;25,4] 0 [0;77,6] 0 [0;52,7] 0 [26,6;73,4] 0 [0;77,6] 0 [0;45,1] 0 [0;45,1] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;13,3] 0 [0;8,7] - [0;45,1] 0 [0;28,3] 0 [0;12,2] 0 [0;63,2] [0;16,2] 0 [0;28,3] 0 [0;7,4] 0 [0;63,2] [0;25,9] 0 [0;11,7] 0 [0;7,8] 0 [0;77,6] [0;39,3] 0 [0;18,1] 0 [0;77,6] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;22,1] 0 [0;77,6] 10 [3,0;30,4] 0 [0;28,3] 0 [0;45,1] 0 [0;28,3] 0 [0;20,6] 0 [0;16,2] 0 [0;28,3] 0 [0;52,7] 0 [0;25,9] 0 [0;11,7] 25 [5,3;71,6] 0 [0;45,1] 0 [0;39,3] - % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 6,3 [1,9;20,2] 81,8 [51,6;94,5] 0 [0;77,6] 0 [0;12,2] 0 [0;63,2] 87,5 [51,8;97,2] - 0 [0;7,4] 0 [0;63,2] 91,7 [64,0;98,1] - 0 [0;7,8] 0 [0;77,6] 100 [47,3;100] - 7,1 [1,7;31,9] 0 [0;77,6] 100 [54,9;100] 25 [5,3;71,6] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 10 [3,0;30,4] 34,4 [20,4;51,8] - 100 [54,9;100] 50 [21,2;78,8] 68,2 [47,1;83,6] 0 100 [83,8;100] 37,5 [13,7;70,1] 78,9 [63,5;88,9] 0 100 [74,1;100] 8,7 [2,7;27,0] 38,9 [24,8;55,2] 0 100 [60,7;100] 71,4 [44,9;88,2] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 81,8 [51,6;94,5] 0 [0;77,6] [0;63,2] 87,5 [51,8;97,2] - [0;63,2] 91,7 [64,0;98,1] - [0;77,6] 100 [47,3;100] - [0;77,6] 100 [54,9;100] 25 [5,3;71,6] 309 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. S. Agona S. Saintpaul S. Senftenberg TET S. Stanley Übrige Serotypen Salmonella spp. % res - 100 100 100 100 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 10 [3,0;30,4] 34,4 [20,4;51,8] - [54,9;100] 37,5 [13,7;70,1] 63,6 [42,7;80,3] 0 [0;63,2] [83,8;100] 37,5 [13,7;70,1] 78,9 [63,5;88,9] 0 [0;63,2] [74,1;100] 8,7 [2,7;27,0] 38,9 [24,8;55,2] 0 [0;77,6] [60,7;100] 71,4 [44,9;88,2] 0 [0;77,6] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 72,7 [42,8;90,1] 0 [0;77,6] 15 [5,4;36,3] 62,5 [29,9;86,3] 0 [0;45,1] 50 [21,2;78,8] 0 [0;20,6] 0 [0;16,2] 25 [7,5;60] 0 [0;52,7] 0 [0;25,9] 69,6 [48,9;84,4] 50 [14,7;85,3] 50 [14,7;85,3] 20 [4,3;64,1] - % res KI 95 34,4 [20,4;51,8] 40,9 [23,2;61,5] 5,3 [1,6;17,3] 44,4 [29,5;60,5] 35,7 [16,3;61,6] % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) Abbildung 35: Anteile von Wildtypen von Salmonella spp.-Isolaten aus Puten, 2010-2014 Signifikante Tendenzen im Resistenzverhalten von Salmonellen Das Resistenzverhalten bei Salmonellen ist sehr von den isolierten Serotypen abhängig. Daher werden die Tendenzen auf Ebene der Serotypen analysiert. Da gewisse Serotypen in einzelnen Jahren nicht oder nur in geringer Anzahl gefunden werden, sind Aussagen über die Tendenz nicht immer aussagekräftig. Die errechneten Ergebnisse sind in Tabelle 37 dargestellt. Am auffälligsten dabei ist, dass überwiegend ansteigende Tendenzen gefunden werden. Das könnte bedeuten, dass sich die resistenten oder mehrfachresistenten Serotypen immer stärker durchsetzen. 310 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 37: Signifikante Resistenzänderungen bei Salmonella-Serotypen in den Jahren, 2010-2014 Serotyp COL 2010 % res 29,7 2011 % res 34,2 2012 % res 40,0 2013 % res 40,0 2014 % res 85,7 ↑ Steigend COL CIP NAL GEN TET SMX 6,7 16,7 16,7 0 72,7 20,0 26,7 0 62,5 0 14,3 75,0 75,0 25,0 0 37,5 0 0 0 66,7 100 100 100 50,0 50,0 50,0 ↑ ↑ ↑ ↑ ↓ ↑ Steigend Steigend Steigend Steigend Fallend Steigend Tier AB S. Enteritidis L S. Enteritidis S. Infantis S. Infantis S. Saintpaul S. Saintpaul S. Typhimurium M L L P P L Tendenz L=Legehennen, M=Masthühner, P=Puten % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen 1.3.9 Resistenzentwicklung auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte, 2008-2014 Um die Resistenzanteile aus diesem Monitoring mit jenem aus der klinischen Humanmedizin – natürlich nur unter Vorbehalt – vergleichen zu können, werden die Beurteilungen der Messergebnisse nach Anwendung der humanmedizinischen, klinischen EUCAST-Grenzwerte (Stand 1.01.2014) dargestellt. Tabelle 38: AB Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella spp.Isolaten aus Geflügel, 2008-2014 Geflügelart L GEN M P L FOT M P L TAZ M P L TMP M P L AMP M P L CHL M P % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 2008 0 [0;3,0] - 2009 0 [0;2,9] 0,8 [0,2;4,2] - 2010 0 [0;3,3] 0 [0;2,8] 0 [0;8,7] 2011 1,2 [0,3;6,2] 0 [0;3,2] 0 [0;12,2] 2012 1,6 [0,4;8,4] 0 [0;2,6] 7,9 [2,9;20,9] 2013 0 [0;4,4] 0 [0;2,7] 0 [0;7,8] 2014 0 [0;6,3] 0 [0;2,6] 21,4 [7,8;48,1] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;3,0] 0 [0;3,0] 0 [0;2,9] 0 [0;2,3] 0 [0;2,9] 2,3 [0,7;7,9] 0 [0;2,8] 0 [0;8,7] 2,3 [0,7;7,9] 0 [0;3,4] 2,2 [0,7;7,7] 0 [0;12,2] 0 [0;3,4] 1,6 [0,4;8,4] 0 [0;2,6] 0 [0;7,4] 1,6 [0,4;8,4] 0 [0;4,4] 0 [0;2,7] 0 [0;7,8] 0 [0;4,4] 0 [0;6,3] 0 [0;2,6] 0 [0;18,1] 0 [0;6,3] % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 1 [0,3;5,6] - 0 [0;2,3] 3 [1,1;8,4] 1,6 0 [0;2,8] 0 [0;8,7] 4,5 [1,8;11,1] 0 2,2 [0,7;7,7] 0 [0;12,2] 1,2 [0,3;6,2] 4,4 0 [0;2,6] 0 [0;7,4] 4,8 [1,7;13,1] 0 0 [0;2,7] 0 [0;7,8] 0 [0;4,4] 0 0 [0;2,6] 0 [0;18,1] 0 [0;6,3] 0 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 0 [0;3,0] - [0,5;5,5] 7 [3,5;13,8] 7 [3,8;12,8] - [0;2,8] 25 [13,3;42,3] 6,8 [3,2;14,1] 2,9 [1,0;8,1] 25 [1,8;10,9] 22,7 [10,2;43,7] 2,3 [0,7;8,1] 18,9 [12,2;28,2] 18,2 [0;2,6] 13,2 [5,9;27,4] 4,8 [1,7;13,1] 3,5 [1,4;8,7] 23,7 [0;2,7] 11,1 [4,5;25,4] 7,7 [3,4;16,8] 7,3 [3,8;13,7] 11,1 [0;2,6] 14,3 [4,3;40,5] 6,7 [2,4;17,9] 1,8 [0,5;6,2] 50 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 0 [0;3,0] - 3 [1,1;8,4] 2,3 [0,9;6,6] - [13,3;42,3] 0 [0;3,3] 8,7 [4,7;15,6] 3,1 [0,7;15,8] [7,5;38,8] 1,2 [0,3;6,2] 4,4 [1,8;10,9] 0 [0;12,2] [13,0;39,3] 3,2 [1,0;10,8] 0,9 [0,2;4,8] 0 [0;7,4] [4,5;25,4] 0 [0;4,4] 10,9 [6,4;18,1] 0 [0;7,8] [26,6;73,4] 2,2 [0,5;11,5] 9,7 [5,6;16,6] 0 [0;18,1] 311 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien AB Geflügelart L COL M P L CIP M P 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 % res KI 95 % res KI 95 % res KI 95 % res 3,1 3 12,5 [7,2;21,0] 3,8 [1,6;9,5] 6,3 [1,9;20,2] 3,4 15,1 [9,1;24,2] 4,4 [1,8;10,9] 0 [0;12,2] 3,5 11,1 [5,6;21,2] 4,4 [2,0;9,9] 0 [0;7,4] 11,1 9,2 [4,4;18,7] 0,9 [0,2;4,9] 0 [0;7,8] 7,7 17,8 [9,4;31,4] 19,5 [13,2;27,7] 7,1 [1,7;31,9] 8,9 KI 95 % res KI 95 % res KI 95 [1,1;8,8] - [1,1;8,4] 3,1 [1,3;7,7] - [1,2;9,5] 22,1 [15,2;31,0] 28,1 [15,6;45,5] [1,3;9,7] 46,7 [36,7;56,9] 63,6 [42,7;80,3] [5,6;21,2] 22,1 [15,5;30,6] 78,9 [63,5;88,9] [3,4;16,8] 39,1 [30,5;48,5] 38,9 [24,8;55,2] [3,6;20,8] 50,4 [41,3;59,5] 35,7 [16,3;61,6] L=Legehennen, M=Masthühner, P=Puten % res: Prozentueller Anteil der Resistenzen mit Angabe des KI 95% (Konfidenzintervall für den Resistenzanteil) Abbildung 36: Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella-Isolaten von Legehennen, 2008-2014 312 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 37: Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella-Isolaten von Masthühnern, 2009-2014 Abbildung 38: Resistenzanteile auf Basis der klinischen EUCAST-Grenzwerte bei Salmonella-Isolaten von Puten, 2010-2014 313 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien 1.4 Mehrfachresistenzen Im Rahmen der biometrischen Untersuchung wurde auch der Frage nachgegangen, inwieweit Resistenzen gegenüber mehreren Antibiotika gleichzeitig auftreten. Dabei wurde das Konzept der Mehrfachresistenzen bzw. Multiresistenzen verwendet, d. h. der Anteil der vollständig empfindlichen Isolate sowie jener Anteil an Isolaten, die Resistenzen gegenüber einer, zwei, drei oder mehr als drei antimikrobiellen Substanzklassen aufweisen, werden beschrieben. Eine antimikrobielle Substanz soll repräsentativ für die jeweilige antibakterielle Klasse stehen, gegen die ein Isolat eine Resistenz gebildet hat. Um die Ergebnisse auch mit internationalen Daten vergleichen zu können, werden die Vorschläge der EFSA, die im Rahmen des Netzwerkth Treffens „Zoonoses Monitoring Data“, 4 Specific Meeting on Antimicrobial Resistance Data Reporting, 18-19 March 2015 in Parma präsentiert wurden, angewandt. Die Substanzen, welche in die Bewertung der Multiresistenz einfließen, sind in Tabelle 39 angeführt. Tabelle 39: C. jejuni CIP/NAL Zur Bewertung der Mehrfachresistenz herangezogene antibakterielle Substanzen bzw. Klassen E. coli, Salmonella spp. AMP CHL CIP/NAL COL ERY FOT/TAZ GEN MERO SMX GEN STR TET TET TIG TMP Die Substanz Colistin wird bei humanen Salmonellenisolaten nicht in die Analyse der Mehrfachresistenzen inkludiert; das muss bei einem Vergleich von Mehrfachresistenzen bei Salmonellen aus der Humanmedizin, bei Lebensmittelisolaten oder aus der Veterinärmedizin neben der Anwendung der humanen klinischen Grenzwerte gegenüber ECOFFs berücksichtigt werden. 1.4.1 Anteile der empfindlichen Isolate sowie solcher mit Resistenzen gegenüber einer oder mehreren Substanzen Im Gegensatz zu den Kapiteln 5.1.3. 5.2.3 und 5.3.3 werden hier die festgestellten Resistenzen nur gegenüber ausgewählten Antibiotika und nicht gegenüber allen ausgetesteten Antibiotika dargestellt. C. jejuni Abbildung 39 zeigt, dass 80,3% der C. jejuni-Isolate von Masthühnern und 67,1% von Puten Resistenzen gegenüber mindestens einer der genannten Wirksubstanzen aufwiesen (bei Hühnern 2013: 74%; 2012: 82%). Der Anteil an Resistenzen gegenüber 3 oder mehr Substanzklassen war sehr niedrig (2,1% bzw. 1,4%). Abbildung 39: Anteile empfindlicher C. jejuni-Isolate sowie solcher mit Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen von Masthühnern und Puten, 2014 E. coli 314 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Resistenzen gegenüber mindestens einer der ausgewählten Wirksubstanzen wiesen 79% der E. coli-Isolate von Masthühnern und 66% derer von Puten auf (Abb. 40). Abbildung 40: Anteile empfindlicher E. coli-Isolate sowie solcher mit Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen von Masthühnern und Puten, 2014 Salmonellen Resistenzen gegenüber mindestens einer der ausgewählten Wirksubstanzen zeigten 44,4% der Salmonellen von Legehennen, 70,8% von Masthühnern, 62,5% von Puten und 92,9% der Salmonellen von Hühnerkarkassen auf (Abb. 41). Abbildung 43 stellt das unterschiedliche Resistenzverhalten der häufigsten Serotypen je Geflügelpopulation dar, als Beispiel 0% Resistenzen bei den S. Montevideo-Isolaten von allen untersuchten Geflügelarten, im Gegensatz dazu 100% Resistenzen bei den S. Enteritidis-Isolaten: Ein Isolat war resistent gegenüber Sulfamethoxazol, alle übrigen gegenüber Colistin. Somit hat es bei S. Enteritidis einen Wandel gegeben, früher erwiesen sich fast alle S. Enteritidis von Geflügel gegenüber den ausgetesteten Antibiotika sensibel, heute zeigen alle Isolate eine Resistenz. Das liegt an der Neubewertung des ECOFF für Colistin, wodurch sich die Resistenzlage nach Anlegen des neuen ECOFF in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert hat bzw. der Anteil an WT gegenüber Colistin stark zurückgegangen ist (Abb. 33 und 35). Diese Entwicklung ist auch EU-weit zu beobachten, wo im Jahr 2014 36,6% aller S. Enteritidis-Isolate von Masthühnern und Legehennen Resistenzen zeigen (vorläufige Daten, EFSA). CAVE: Beim Vergleich der hier dargestellten Ergebnisse mit jenen in anderen Kapiteln des AURES-Berichts, z.B. jenem der NRZ-Salmonellen, muss darauf hingewiesen werden, dass teilweise eine andere Anzahl an antimikrobiellen Substanzen ausgetestet wurde (NRZ-S: bei Salmonellen kein Colistin) und für die Bewertung der Mehrfachresistenz unterschiedliche Definitionen verwendet wurden, in diesem Abschnitt Resistenzen gegenüber >= 3 Antibiotikaklassen (NRZ-S: Resistenzen gegenüber 4 oder mehr Antibiotikaklassen). Abbildung 41: Anteile empfindlicher Salmonella spp.-Isolate sowie solcher mit Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen, Isolate von den unterschiedlichen Geflügelpopulationen, 2014 315 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 42: 1.4.2 Anteile empfindlicher Salmonella-Serotypen sowie solcher mit Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Substanzklassen, Isolate von den unterschiedlichen Geflügelpopulationen, 2014 Mehrfachresistenzen 2014 Tabelle 40 stellt die Auswertung nach Mehrfachresistenzen im Jahr 2014 dar. In der Kategorie „Anzahl an Resistenzen“ sind die absolute (akkumulierte) Anzahl der Isolate mit Resistenzen sowie der akkumulierte Anteil an resistenten Isolaten für die jeweilige Bakterienspezies und Tierart angeführt. Tabelle 40: Spezies Akkumulierte Anzahl und Anteil der Isolate mit Resistenzen gegenüber mehreren antimikrobiellen Klassen nach Bakterienspezies und Tierpopulation, 2014 Tierart/Nutzungsrichtung M (n=193) C. jejuni P (n=73) M (n=176) E. coli P (n=125) L (n=45) Salmonella spp. M (n=113) Anzahl antimikrobieller Wirkstoffklassen 0 >= 1 >= 2 >= 3 >= 4 absolut 38 155 36 4 0 in% 19,7 80,3 18,7 2,1 0 absolut 24 49 23 1 0 >= 5 0 0 0 in% absolut in% absolut in% absolut in% 32,9 37 21 42 33,6 25 55,6 67,1 139 79 83 66,4 20 44,4 31,5 81 46 55 44 7 15,6 1,4 50 28,4 36 28,8 7 15,6 0 32 18,2 18 14,4 1 2,2 0 17 9,7 5 4 0 0 absolut in% 33 29,2 80 70,8 57 50,4 55 48,7 5 4,4 0 0 316 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Spezies Tierart/Nutzungsrichtung M-SK (n=24) P (n=14) S. Agona P (n=1) S. Coeln M-SK (n=3) L (n=7) S. Enteritidis M (n=16) L (n=4) S. Infantis M (n=56) M-SK (n=15) S. Mbandaka L (n=5) L (n=15) S. Montevideo M (n=8) M-SK (n=6) S. Saintpaul P (n=4) M (n=12) S. Senftenberg P (n=4) S. Stanley P (n=5) L (n=2) S. Typhimurium M (n=1) S. Typhimurium monophasisch L (n=2) L (n=10) Übrige Serotypen M (n=20) Anzahl antimikrobieller Wirkstoffklassen absolut in% absolut in% absolut in% 0 9 37,5 1 7,1 1 100 >= 1 15 62,5 13 92,9 0 0 >= 2 15 62,5 7 50 0 0 >= 3 15 62,5 6 42,9 0 0 >= 4 2 8,3 5 35,7 0 0 >= 5 0 0 1 7,1 0 0 absolut in% absolut in% absolut in% absolut in% 3 100 0 0 0 0 0 0 0 0 7 100 16 100 4 100 0 0 0 0 0 0 4 100 0 0 0 0 0 0 4 100 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 absolut in% absolut in% absolut in% absolut in% 2 3,6 0 0 1 20 15 100 54 96,4 15 100 4 80 0 0 54 96,4 15 100 0 0 0 0 54 96,4 15 100 0 0 0 0 4 7,1 2 13,3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 absolut in% absolut in% absolut in% absolut 8 100 6 100 0 0 11 0 0 0 0 4 100 1 0 0 0 0 4 100 0 0 0 0 0 4 100 0 0 0 0 0 4 100 0 0 0 0 0 1 25 0 in% absolut in% absolut in% absolut in% absolut 91,7 0 0 0 0 0 0 0 8,3 4 100 5 100 2 100 1 0 1 25 2 40 1 50 1 0 1 25 1 20 1 50 1 0 1 25 0 0 1 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 in% absolut in% absolut in% absolut in% 0 0 0 9 90 12 60 100 2 100 1 10 8 40 100 2 100 0 0 2 10 100 2 100 0 0 0 0 100 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 L = Legehennen; M = Masthühner; P = Puten; M-SK = Masthühner-Schlachtkörper n = Anzahl der untersuchten Isolate Tabelle 41 gibt Anzahl und Anteil an mehrfachresistenten Isolaten an allen Isolaten sowie den Anteil an mehrfachresistenten Isolate an Isolaten mit Resistenzen gegenüber mindestens einer Substanz wieder, dargestellt nach Bakterienspezies oder Salmonella-Serotyp. 317 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 41: Spezies Mehrfachresistenzen nach Bakterienspezies, Salmonella spp. bzw. Serotyp und Tierart/Nutzungsrichtung, 2014 Anzahl der Isolate mit Multiresistenzen 4 1 50 36 7 55 Anteil der Multiresistenzen bei allen Isolaten 2,1% 1,4% 28,4% 28,8% 15,6% 48,7% Anteil der Multiresistenz bei Isolaten mit Resistenzen gegenüber mindestens einer Substanz 2,6% 2% 36% 43,4% 35% 68,8% 15 6 4 54 15 4 1 62,5% 42,9% 100% 96,4% 100% 100% 25% 100% 46,2% 100% 100% 100% 100% 25% P L M 1 1 1 20% 50% 100% 20% 50% 100% L 2 100% 100% Tier C. jejuni E. coli Salmonella spp. S. Infantis S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley S. Typhimurium S. Typhimurium monophasisch M P M P L M M-SK P L M M-SK P P L = Legehennen; M = Masthühner; P = Puten; M-SK = Masthühner-Schlachtkörper 1.4.3 Resistenzen und Kombination von Resistenzen bei mehrfach resistenten Isolaten, 2014 Im Folgenden werden die am häufigsten festgestellten Resistenzkombinationen je Bakterienspezies/ Salmonella-Serotyp und untersuchter Tierpopulation beschrieben: C. jejuni 80,3% (n=155) der untersuchten Isolate von Masthühnern waren gegenüber mindestens einer der fünf vorgegebenen antibakteriellen Substanzen resistent, jedoch zeigte kein Isolat Resistenzen gegenüber Gentamicin und Erythromycin. 109 Isolate wiesen nur eine Resistenz gegenüber Ciprofloxacin auf, 10 nur gegenüber Tetracyclin. Resistenz gegenüber Streptomycin trat nur gemeinsam mit Resistenz gegenüber Ciprofloxacin und Tetracyclin auf (CIP/NAL-STR-TET), somit waren vier Isolate mehrfach resistent. Ampicillin fällt nicht in das Bewertungsschema für mehrfach resistente C. jejuni. 69 Isolate zeigten Resistenzen gegenüber dieser Substanz, davon eines der mehrfach resistenten Isolate (CIP/NAL-STR-TET-AMP). Bei den Puten zeigten 67,1% (n=49) der untersuchten Isolate Resistenzen gegenüber einer der ausgewählten fünf Substanzen, 34 Isolate nur gegenüber Ciprofloxacin und drei nur gegenüber Tetracyclin. Nur ein Isolat war gegenüber Streptomycin und wie bei den C. jejuni von Masthühnern gleichzeitig gegenüber Ciprofloxacin und Tetracyclin (und auch gegenüber Ampicillin) resistent. E. coli Resistenzen gegenüber mindestens einer der 11 Antibiotikaklassen konnten bei 79% der Indikator E. coli von Masthühnern gefunden werden. Resistenzen gegenüber drei oder mehr Antibiotikaklassen zeigten 50 Isolate (Tab Nummer oben). Mehr als die Hälfte dieser mehrfach resistenten Isolate wiesen die Kombination CIP/NALSMX-TMP auf (27-mal), davon 4-mal diese Dreierkombination alleine, in den anderen Fällen immer gemeinsam mit Resistenzen gegenüber weiteren Antibiotika (Tab. 42). Die Kombination aus fünf Antibiotikaklassen (AMPCIP/NAL-SMX-TET-TMP) wurde 12-mal gefunden. Ein Isolat wies Resistenzen gegenüber sieben Klassen auf (AMP-CHL-CIP/NAL-GEN-SMX-TET-TMP), zwei Isolate gegenüber sechs Klassen (AMP-CHL-CIP/NAL-SMX-TETTMP); diese drei Isolate mit Resistenzen gegenüber sechs bzw. sieben Klassen enthielten die vorhin erwähnte Dreifach- bzw. Fünffachkombination. Resistenzen gegenüber mindestens einer Antibiotikaklasse traten bei 66,4% der Isolate von Puten auf. Mehrfach resistent waren 26 Isolate (Tab 40). 15 Isolate zeigten die Kombination AMP-CIP/NAL-TET (Tab. 42). 318 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Kombinationen aus sechs Antibiotikaklassen wiesen zwei Isolate auf, eines die AMP-CHL-FOT-SMX-TET-TMP Kombination, das zweite die Kombination AMP-CHL-CIP/NAL-SMX-TET-TMP, die auch bei Masthühnern gefunden wurde. Tabelle 42: Anzahl an Kombinationen von Resistenzen bei mehrfach resistenten E. coli von Masthühnern und Puten, 2014 Kombination AMP-CHL-FOT-SMX-TET-TMP AMP-CHL-SMX Masthühner - Mastputen 1 1 AMP-CHL-SMX-TET AMP-CHL-SMX-TET-TMP AMP-CHL-SMX-TMP AMP-CHL-TET AMP-CHL-CIP/NAL-GEN-SMX-TET-TMP AMP-CHL-CIP/NAL-SMX-TET AMP-CHL-CIP/NAL-SMX-TET-TMP AMP-CHL-CIP/NAL-TET 1 1 1 1 2 - 2 1 1 2 1 1 1 AMP-FOT-SMX-TMP AMP-SMX-TET AMP-SMX-TET-TMP AMP-SMX-TMP AMP-CIP/NAL-FOT AMP-CIP/NAL-FOT-TET AMP-CIP/NAL-GEN-SMX-TET AMP-CIP/NAL-SMX-TET 1 1 4 4 1 1 - 2 4 1 1 1 AMP-CIP/NAL-SMX-TET-TMP AMP-CIP/NAL-SMX-TMP AMP-CIP/NAL-TET AMP-CIP/NAL-TMP CHL-CIP/NAL-GEN CHL-CIP/NAL-SMX-TET-TMP CHL-CIP/NAL-SMX-TMP 9 4 1 1 3 1 1 3 9 - CHL-CIP/NAL-TET GEN-SMX-TET SMX-TET-TMP CIP/NAL-SMX-TET CIP/NAL-SMX-TET-TMP CIP/NAL-SMX-TMP 1 1 4 3 4 1 1 1 CIP/NAL-SMX-TMP: Häufigste Dreifach-Kombination bei Masthühnern AMP-CIP/NAL-TET: Häufigste Dreifach-Kombination bei Puten Salmonella spp. Vom Geflügel wurden 22 verschiedene Serotypen wurden vom Geflügel isoliert. Nur sechs dieser Serotypen fielen unter die Kategorie mehrfachresistent (Tab. 41). Die mehrfach resistenten Isolate machten bei Legehennen 15,6% aus, bei Masthühnern 48,7%, bei Hühnerkarkassen am Schlachthof 62,5% und bei Puten 42,9%. Beim Geflügel trat von den mehrfach resistenten Serotypen S. Infantis mit 87,9% am häufigsten auf. Zwei Isolate von S. Infantis (beide von Masthühnern) waren voll empfindlich, alle anderen 73 Isolate zeigten die Resistenzkombination CIP/NAL-SMX-TET, vier Isolate (2-mal Masthühner, 2-mal Hühnerkarkassen) wiesen noch zusätzliche Resistenzen gegenüber Tigecyclin, zwei Isolate von Masthühnern gegenüber Colistin auf. Weitere Serotypen bei Hühnern, die mehrfache Resistenzen zeigten, waren je zweimal S. Typhimurium und S. Typhimurium monophasische Variante. Bei den Puten kamen als mehrfachresistente Serotypen S. Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley vor. S. Stanley, das bei Puten einen der häufigsten Serotypen darstellte, zeigte üblicherweise Resistenzen nur gegenüber den beiden Fluorchinolonen Ciprofloxacin und Nalidixinsäure (n=3), ein weiteres Isolat war resistent gegenüber Ampicillin, ein anderes gegenüber Ampicillin und Tetracyclin. 319 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 43: Anzahl an Kombinationen von Resistenzen bei mehrfach resistenten Salmonella-Isolaten von Geflügel, 2014 Serotyp S. Infantis S. Infantis S. Infantis S. Saintpaul Kombination CIP/NAL-COL-SMX-TET CIP/NAL-SMX-TET CIP/NAL-SMX-TET-TIG AMP-CIP/NAL-COL-SMX-TMP L 4 - M 2 50 2 - M-SK 13 2 - P 1 S. Saintpaul S. Saintpaul S. Senftenberg S. Stanley S. Typhimurium S. Typhimurium - monophasisch AMP-CIP/NAL-GEN-TET AMP-CIP/NAL-SMX-TMP AMP-CIP/NAL-GEN-TET AMP-CIP/NAL-TET AMP-CHL-SMX-TET AMP-SMX-TET 1 2 1 - - 2 1 1 1 - CIP/NAL-SMX-TMP: Häufigste Dreifach-Kombination bei S. Infantis AMP-CIP/NAL-TET: Häufigste Dreifach-Kombination bei Puten L = Legehennen, N =Masthühner, M-SK = Masthühner-Schlachtkörper, P = Puten Diese häufigste Kombination der Resistenzen gegenüber den Antibiotikaklassen CIP/NAL-SMX-TET bei S. Infantis war identisch mit der häufigsten Kombination bei Indikator-E. coli von Masthühnern. Ebenso trat die häufigste Dreifachkombination der mehrfach resistenten Salmonellen von Puten (AMP-CIP/NAL-TET, Tab. 43) bei mehrfach resistenten E. coli von Puten als häufigste Kombination auf (Tab 42). Sogar bei C. jejuni von Puten und Masthühnern konnte diese Kombination häufig gefunden werden, nämlich 13-mal bei Isolaten von Puten und 14-mal bei Isolaten von Masthühnern, und stellte somit die häufigste Mehrfachresistenz dar, jedoch wird entsprechend der beim EFSA-Netzwerk-Meeting (siehe oben) getroffenen Vereinbarung Ampicillin bei C. jejuni aus der Bewertung „mehrfach resistent“ exkludiert. 1.4.4 Resistenzentwicklung, 2004-2014 In den Tabellen 44 und 45 sind für C. jejuni und E. coli die Anzahl und die Anteile an empfindlichen sowie die Anzahl und die Anteile an Isolaten mit Resistenzen gegenüber bis zu mehr als fünf antimikrobiellen Klassen von 2004-2014 aufgelistet. Tabelle 44: Jahr Tier Anzahl und Anteil der Isolate ohne und mit Resistenzen bei C. jejuni nach Tierarten, 20042014 2004 M P Anzahl an Isolaten Keine Resistenz Resistent gegenüber ≥ 1 AB-Klassen Resistent gegenüber ≥ 2 AB-Klassen Resistent gegenüber ≥ 3 AB-Klassen Resistent gegenüber ≥ 4 AB-Klassen Resistent gegenüber ≥ 5 AB-Klassen 2005 M P 2006 M P 2007 M P 2008 M P 2009 M P 2010 M P 2011 M P 2012 M P 2013 M P 2014 M P 211 n % 107 50,7 104 49,3 51 n % - 195 n % 82 42,1 113 57,9 55 n % - 166 n % 72 43,4 94 56,6 45 n % - 26 n % 7 26,9 19 73,1 3 n % - 114 n % 44 38,6 70 61,4 21 n % - 125 n % 45 36 80 64 36 n % - 134 n % 51 38,1 83 61,9 31 n % - 116 n % 32 27,6 84 72,4 23 n % - 108 n % 19 17,6 89 82,4 30 n % - 122 n % 32 26,2 90 73,8 30 n % - 193 n % 38 19,7 155 80,3 36 73 n % 24 32,9 49 67,1 23 24,2 4 1,9 1 0,5 0 0 - 28,2 3 1,5 2 1,0 1 0,5 - 27,1 2 1,2 1 0,6 0 0 - 11,5 0 0 0 0 0 0 - 18,4 0 0 0 0 0 0 - 28,8 0 0 0 0 0 0 - 23,1 0 0 0 0 0 0 - 19,8 0 0,0 0 0 0 0 - 27,8 3 2,8 0 0 0 0 - 24,6 2 1,6 0 0 0 0 - 18,7 4 2,1 0 0 0 0 31,5 1 1,4 0 0 0 0 - = kein Wert verfügbar; n = Anzahl der untersuchten Isolate L = Legehennen; M=Masthühner; P = Puten 320 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Tabelle 45: Jahr Tier Anzahl an Isolaten Keine Resistenz Resistent gegenüber ≥ 1 AB-Klassen Resistent gegenüber ≥ 2 AB-Klassen Resistent gegenüber ≥ 3 AB-Klassen Resistent gegenüber ≥ 4 AB-Klassen Resistent gegenüber ≥ 5 AB-Klassen Anzahl und Anteil der Isolate ohne und mit Resistenzen bei E. coli nach Tierarten, 20042014 2004 M P 216 n n % % 2005 M P 114 n n % % 2006 M P 277 n n % % 2007 M P 44 n n % % 67 31 149 69 86 39,8 45 - 45 39,5 69 60,5 41 36,0 16 - 89 32,1 188 67,9 113 40,8 54 - 15 34,1 29 65,9 14 31,8 11 20,8 14 6,5 4 1,9 - 14,0 8 7,0 2 1,8 - 19,5 20 7,2 5 1,8 - 25,0 7 15,9 1 2,3 2008 M P 170 n n % % 2009 M P 170 n n % % 2010 M P 171 n n % % 2011 M P 173 n n % % 2012 M P 130 n n % % 2013 M P 146 n n % % 2014 M P 176 125 n n % % - 34 20 136 80 75 44,1 39 - 37 21,8 133 78,2 82 48,2 52 - 24 14 147 86 95 55,6 62 - 31 17,9 142 82,1 78 45,1 47 - 25 19,2 105 80,8 65 50 51 - 27 18,5 119 81,5 77 52,7 47 - 37 21 139 79 81 46 50 42 33,6 83 66,4 55 44 36 - 22,9 22 12,9 12 7,1 - 30,6 34 20,0 23 13,5 - 36,3 36 21,1 24 14 - 27,2 22 12,7 7 4,0 - 39,2 27 20,8 14 10,8 - 32,2 27 18,5 13 8,9 - 28,4 32 18,2 17 9,7 28,8 18 14,4 5 4 - = kein Wert verfügbar; n = Anzahl der untersuchten Isolate L = Legehennen; M=Masthühner; P = Puten In Tabelle 46 sind Anzahl und Anteil der Multiresistenzen für C. jejuni von 2004-2014, für E. coli von 2007-2014 und für Salmonellen ab 2008 dargestellt. Tabelle 46: Spezies Anzahl und Anteil an Multiresistenzen nach Bakterienspezies und Tierarten, 2004-2014 Tier M C. jejuni P E. coli M 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Anzahl der Isolate mit Multiresistenzen 4 3 2 0 0 0 0 Anteil der Multiresistenzen bei allen Isolaten 2% 2% 1% 0% 0% 0% 0% Anteil der Multiresistenz bei Isolaten mit Resistenzen gegenüber mindestens einer Substanz 4% 3% 2% 0% 0% 0% 0% 2011 2012 2013 2014 2004 2005 2006 2007 0 3 2 4 - 0% 3% 2% 2% - 0% 3% 2% 3% - 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 1 1% 2% 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 11 39 52 62 47 51 47 50 25% 23% 31% 36% 27% 39% 32% 28% 38% 29% 39% 42% 33% 49% 39% 36% Jahr 321 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Spezies Tier P L M Salmonella spp. M-SK P 2007 Anzahl der Isolate mit Multiresistenzen - Anteil der Multiresistenzen bei allen Isolaten - Anteil der Multiresistenz bei Isolaten mit Resistenzen gegenüber mindestens einer Substanz - 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 36 1 29% 1% 43% 33% 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2009 2010 7 5 2 9 5 7 5 19 7% 6% 2% 14% 8% 16% 4% 18% 70% 25% 11% 41% 26% 35% 31% 68% 2011 2012 2013 2014 2009 2010 2011 46 23 38 55 - 51% 20% 35% 49% - 88% 64% 69% 69% - 2012 2013 2014 2010 2011 2012 2013 2014 15 10 8 10 6 6 63% 31% 36% 26% 17% 43% 100% 67% 50% 32% 21% 46% Jahr L = Legehennen, N =Masthühner, M-SK = Masthühner-Schlachtkörper, P = Puten C. jejuni Bei C. jejuni-Isolaten von Hühnern wurde nur ein „geringer“ Anteil an Mehrfachresistenzen gefunden. Dies soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei C. jejuni aus Masthühnern „sehr hohe“ bis „hohe“ Resistenzanteile gegenüber Fluorchinolonen, Ampicillin und Tetracyclin nachweisbar waren. Bei den Isolaten von Puten war der Anteil an multiresistenten Isolaten im Jahr 2014 ebenfalls gering. Der Anteil an multiresistenten Isolaten bei C. jejuni von Masthühnern und Puten ist in Abbildung 43 dargestellt. 322 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Abbildung 43: Anteil an Mehrfachresistenzen bei C. jejuni-Isolaten von Masthühnern und Puten, 20042014 E. coli Bei E. coli-Isolaten aus Masthühnern war der Anteil an mehrfach resistenten Isolaten seit 2012 rückläufig. Seit 2007 lagen die Anteile zwischen 25 und 39% (Abb. 44). Im Jahr 2014 konnte bei den Isolaten von Puten ein gleich hoher Anteil wie bei den Isolaten von Masthühnern beobachtet werden. Abbildung 44: Anteil an Mehrfachresistenzen bei E. coli-Isolaten von Masthühnern und Puten, 20042014 323 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien Salmonella spp. Bei Masthühnern und Puten unterlagen die Anteile an multiresistenten Salmonellen in den letzten Jahren großen Schwankungen (Abb. 45), was auf das Spektrum der identifizierten Serotypen bei den unterschiedlichen Geflügelpopulationen zurückzuführen war. Zum Beispiel hatten das Auftreten und die Verbreitung des multiresistenten S. Infantis bei Masthühnern im Jahr 2011, 2013 und 2014 die Resistenzanteile stark ansteigen lassen, mit dem Rückgang dieses Serotypen hatte sich die Situation bezüglich der Multiresistenzen bei Salmonellen besonders bei Masthühnern im Jahr 2012 entspannt. Bei Puten hatte der Rückgang an S. Saintpaul, S. Infantis und S. Kottbus, die z. T. mehrfach resistent waren, zu einer Reduktion von über 35% zu 17% (2013) geführt, jedoch stieg der Anteil im Jahr 2014 aufgrund mehrfach resistenter Serotypen (S. Saintpaul, S. Senftenberg und S. Stanley) wieder auf 42,9% an. Abbildung 45: 2 Anteil an Mehrfachresistenzen bei Salmonella spp.-Isolaten von Geflügel, 2008-2014 Diskussion Die Ergebnisse sind in den entsprechenden Kapiteln beschrieben, bewertet und diskutiert. 3 Referenzen [1] 32003L0099: Richtlinie 2003/99/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. November 2003 zur Überwachung von Zoonosen und Zoonoseerregern und zur Änderung der Entscheidung 90/424/EWG des Rates sowie zur Aufhebung der Richtlinie 92/117/EWG des Rates [2] EFSA Panel on Biological Hazards (BIOHAZ). Scientific Opinion on the public health risks of bacterial strains producing extended-spectrum β-lactamases and/or AmpC β-lactamases in food and food-producing animalS. EFSA Journal 2011;9(8):2322 [95 pp.]. doi:10.2903/j.efsa.2011.2322 [3] European Food Safety Authority; EFSA approaches to risk assessment in the area of antimicrobial resistance, with an emphasis on commensal microorganisms. EFSA Journal 2011; 9(10):196. [29 pp.] doi:10.2903/j.efsa.2011.196 324 Resistenzverhalten von ausgewählten Zoonoseerregern und Indikatorbakterien [4] European Food Safety Authority. Technical specifications on the harmonised monitoring and reporting of antimicrobial resistance in Salmonella, Campylobacter and indicator Escherichia coli and Enterococcus spp. bacteria transmitted through food. EFSA Journal 2012;10(6):2742 [64 pp.]. doi:10.2903/j.efsa.2012.2742 [5] 32013D0652: 2013/652/EU: Durchführungsbeschluss der Kommission vom 12. November 2013 zur Überwachung und Meldung von Antibiotikaresistenzen bei zoonotischen und kommensalen Bakterien (Bekanntgegeben unter Aktenzeichen C(2013) 7145) [6] 02003R2160-20130701: Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 17. November 2003 zur Bekämpfung von Salmonellen und bestimmten anderen durch Lebensmittel übertragbaren Zoonoseerregern (ABl. L 325 vom 12.12.2003, S. 1) [7] Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend über Gesundheitskontrollen und Hygienemaßnahmen in Geflügel-Betrieben (Geflügelhygieneverordnung 2007) StF: BGBl. II Nr. 100/2007 i.d.g.F. [8] 02005R2073-20140601: Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 DER KOMMISSION vom 15. November 2005 über mikrobiologische Kriterien für Lebensmittel (Text von Bedeutung für den EWR) (ABl. L 338, 22.12.2005, p.1) [9] Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln - Horizontales Verfahren zum Nachweis von Salmonella spp. (ISO 6579:2002+Amd 1:2007- Nachweis von Salmonella spp. in Tierkot und in Proben aus der Primärproduktion); Deutsche Fassung EN ISO 6579:2002+A1:2007 [10] Ward LR, de Sa JD, Rowe B (1987) A phage-typing scheme for Salmonella Enteritidis. Epidemiol Infect 99, 291–294 [11] Wikler MA, Low DE, Cockerill FR, Sheehan DJ, Craig WA, Tenover FC, Dudley MN (2006) Methods for dilution antimicrobial susceptibility tests for bacteria that grow aerobically: approved standard-seventh edition. CLSI (formerly NCCLS) 2006, M7-A7 [12] Clinical and Laboratory Standards Institute (2006) Methods for antimicrobial dilution and disk susceptibility testing of infrequently isolated or fastidious bacteria; approved guideline M45-A. Wayne, PA, USA [13] Anonym (2015) Trends and Sources of Zoonoses, Zoonotic Agents in Humans, Foodstuffs, Animals and Feedingstuffs, including information on foodborne outbreaks, antimicrobial resistance in zoonotic agents and some pathogenic microbiological agents in Austria, 2014; in Bearbeitung [14] Prescott J (2006) History of Antimicrobial Usage in Agriculture: an Overview, p 19-28. In Aarestrup F (ed), Antimicrobial Resistance in Bacteria of Animal Origin. ASM Press, Washington, DC [15] McEwen S, Aarestrup F, Jordan D (2006) Monitoring of Antimicrobial Resistance in Animals: Principles and Practices, p 397-414. In Aarestrup F (ed), Antimicrobial Resistance in Bacteria of Animal Origin. ASM Press, Washington, DC [16] EFSA (European Food Safety Authority) and ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control), 2015. EU Summary Report on antimicrobial resistance in zoonotic and indicator bacteria from humans, animals and food in 2013. EFSA Journal 2015;13(2):4036, 178 pp., doi:10.2903/j.efsa.2015.4036 325 ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption (ESVAC) Eine Aktivität der AGES – Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Fachbereich Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik Autor Univ.-Doz. DI Dr. Klemens Fuchs. Mag. Reinhard Fuchs Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik Zinzendorfgasse 27 8010 Graz E-Mail: [email protected] in Review MR Dr. Elfriede Österreicher Bundesministerium für Gesundheit, Abteilung II/B/10 Veterinärrecht, Tiergesundheit und Handel mit lebenden Tieren Radetzkystraße 2 1030 Wien E-Mail: [email protected] 326 ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 6 7 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................ 328 Abstract............................................................................................................................................................................. 328 Einleitung .......................................................................................................................................................................... 328 Methodik .......................................................................................................................................................................... 328 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................... 329 Gesamtergebnis............................................................................................................................................................. 329 Antibiotika für die systemische Anwendung ................................................................................................................. 330 Antibiotika für die intramammäre Anwendung ............................................................................................................ 330 Antibiotika für die Anwendung am Verdauungstrakt .................................................................................................... 331 Antibiotika für die Anwendung am Urogenitaltrakt ...................................................................................................... 331 Diskussion ......................................................................................................................................................................... 331 Referenzen ........................................................................................................................................................................ 332 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Hauptindikation und vertriebene Mengen in Tonnen ............................................................................. 329 Applikationsart und vertriebene Mengen in Tonnen ............................................................................... 329 Antibiotika zur systemischen Anwendung und vertriebene Mengen in Tonnen ..................................... 330 Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung systemische Anwendung .............................................................................................................................................. 330 Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoffgruppe für die intramammäre Anwendung ...................... 331 Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung am Verdauungstrakt ........................ 331 Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung am Urogenitaltrakt ........................... 331 327 ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption 1 Zusammenfassung Wie schon in den vergangenen Jahren wurden in Österreich auch 2013 Vertriebsdaten von Veterinärantibiotika nach einem standardisierten Protokoll der EMA (European Medicines Agency) im Rahmen des Projektes ESVAC (European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption) erhoben. Im Jahr 2013 wurden in Österreich 54,98 Tonnen (t) antimikrobiell wirksame Substanzen zur Behandlung von Rindern, Schweinen, Geflügel, Schafen und Ziegen von pharmazeutischen Unternehmen und Pharmagroßhändlern in Verkehr gebracht. Dies entspricht einer Steigerung von 3,3 % gegenüber dem Jahr 2012 (siehe Tabelle 1). Der Großteil dieser Wirkstoffmenge (52,40 Tonnen, 95,3 %) war für systemische Behandlungen (ATCVet Code QJ01) bestimmt. Die oral anzuwendenden Präparate – diese Gruppe umfasst Pulver, Lösungen, Tabletten und Pasten – liegen mit 45,28 Tonnen (82,4 %) wiederum weit vor den anderen Anwendungsformen. Die parenteral anzuwendenden Präparate liegen mit 5,26 Tonnen (9,6 %) an zweiter Stelle, gefolgt von den Prämixen mit 2,91 Tonnen (5,3 %). Bei den systemisch eingesetzten Antibiotika entfiel 2013 mehr als die Hälfte (58,4 %) auf die Wirkstoffgruppe der Tetrazykline, gefolgt von der Wirkstoffgruppe der Penizilline mit extended Spektrum, den Sulfonamiden und den Makroliden. 2 Abstract In this study data on sales of veterinary antimicrobials in 2013 in Austria were collected in a standardized manner according to the recommendations of the European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption (ESVAC) project. In 2013, the total sales of active ingredients in Austria for cattle, pigs, poultry, sheep and goats equals 54.98 tons (t), an increase of 3.3 % compared to 2012. The largest amount of the veterinary antimicrobials sold were antimicrobials for systemic use (52.40 t, 95.3 %). Oral preparations – this group includes oral powders, oral solutions, tablets and oral pasta – are with 45.28 tons (82.4 %) still the most used application form. Parenteral preparations are on second place with 5,26 tons (9.6 %), followed by premix with 2,91 tons (5.3 %). Within the group for systematic use more than half (58.4 %) were tetracyclines, followed by penicillins with extended spectrum, sulfonamides and macrolides. 3 Einleitung ESVAC (European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption) ist ein Projekt der EMA (European Medicines Agency), das das Ziel verfolgt, in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union Vertriebsdaten von Antibiotika, die in der Veterinärmedizin im Nutztierbereich eingesetzt werden, nach einem standardisierten Protokoll zu erheben [1]. In Österreich wurde die AGES vom Bundesministerium für Gesundheit mit der Durchführung der Datenerhebung betraut. Im vorliegenden Bericht werden die Vertriebsmengen von Antibiotika, die im Jahr 2013 in der Veterinärmedizin eingesetzt wurden, präsentiert und mit den Verkaufsmengen der Vorjahre verglichen. 4 Methodik Die Vertriebsmengen von Tierarzneispezialitäten, die Antibiotika enthalten, werden über ein von der EMA vorgegebenes [1] und von der AGES aufbereitetes Template von den pharmazeutischen Unternehmen und Pharmagroßhändlern elektronisch an die AGES gemeldet. Aus diesen Daten wird die insgesamt vertriebene Menge an Wirksubstanzen in Tonnen berechnet. Eine Zuordnung der Menge der antimikrobiell wirksamen Substanzen zu einzelnen Tierarten erfolgt nicht. 328 ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption Für die Klassifikation der Wirksubstanzen wird in Analogie zu dem in der Humanmedizin verwendetem ATCSystem das ATCVet-System [2] herangezogen. Für Antibiotika, deren Aktivität in internationalen Einheiten angegeben ist, wurden von der EMA Umrechnungsfaktoren bereitgestellt [1]. Im Einvernehmen zwischen der EMA, der AGES und dem BMG wurde – wie schon in den vergangenen Jahren – entschieden, dass lediglich die Verkaufsdaten der wichtigsten lebensmittelproduzierenden Spezies Rinder, Schweine, Geflügel, Schafe und Ziegen erhoben werden, da Fische und Pferde für die Lebensmittelproduktion in Österreich eine nur untergeordnete Rolle spielen. Die Vertriebsdaten wurden bei zwölf pharmazeutischen Firmen, die Veterinärarzneimittel erzeugen oder importieren, und bei sechs Pharmagroßhändlern erhoben. Der Datensatz umfasst die Gesamtmenge der für die genannten Tierarten in Österreich vertriebenen Tierarzneimittel mit antimikrobiellen Wirkstoffen. 5 5.1 Ergebnisse Gesamtergebnis Im Vergleich zum Jahr 2012 kam es 2013 zu einer Zunahme der verkauften Gesamtmenge um 1,76 Tonnen auf 54,98 Tonnen. Das entspricht einer Zunahme von 3,3 %. Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, werden Antibiotika zur systemischen Anwendung mit über 95 % nach wie vor mengenmäßig am meisten verkauft. Tabelle 1: ATCVet Code QA QG QJ01 QJ51 Hauptindikation und vertriebene Mengen in Tonnen ATCVet Gruppe Verdauungstrakt Urogenitaltrakt Antibiotika zur systemischen Anwendung Antibakterielle Substanzen für die intramammäre Anwendung Summe Verkaufte Menge 2010 (t) 1,05 0,22 59,35 Verkaufte Menge 2011 (t) 1,08 0,20 50,91 Verkaufte Menge 2012 (t) 0,75 0,26 50,88 Verkaufte Menge 2013 (t) 1,05 0,25 52,40 Differenz 2013 zu 2012 (t) 0,30 -0,01 1,52 1,40 1,25 1,33 1,28 -0,05 62,02 53,44 53,22 54,98 1,76 Nach der Applikationsart (siehe Tabelle 2) liegen die oral anzuwendenden Präparate – diese Gruppe umfasst Pulver, Tabletten und Pasten – mit 45,28 Tonnen (82,4 %) nach wie vor weit vor den anderen Anwendungsformen. Die parenteral anzuwendenden Präparate liegen mit 5,26 Tonnen (9,6 %) an zweiter Stelle, gefolgt von den Prämixern mit 2,91 Tonnen (5,3 %). Die Gruppe der intramammären Anwendungen, zu denen auch die Trockensteller zugeordnet werden, macht mengenmäßig 1,28 Tonnen (2,3 %) aus. Tabelle 2: Applikationsart Oral Parenteral Prämix Intramammär Intrauterin Applikationsart und vertriebene Mengen in Tonnen Verkaufte Menge 2010 (t) 50,47 5,85 4,08 1,40 0,22 Verkaufte Menge 2011 (t) 42,50 5,41 4,08 1,25 0,20 Verkaufte Menge 2012 (t) 43,90 5,36 2,37 1,33 0,26 Verkaufte Menge 2013 (t) 45,28 5,26 2,91 1,28 0,24 Differenz 2013 zu 2012 (t) 1,38 -0,10 0,54 -0,05 -0,02 In Tabelle 3 sind die vertriebenen Mengen nach Wirkstoffgruppen gelistet. Mit 30,73 Tonnen entfällt mehr als die Hälfte auf die Wirkstoffgruppe der Tetrazykline, gefolgt von den Penizillinen mit extended Spektrum mit 6,49 Tonnen, den Sulfonamiden mit 5,60 Tonnen und den Makroliden mit 4,63 Tonnen, welche jeweils um die 10 % der Gesamtmenge ausmachen. Bezüglich der Wirkstoffgruppe hat es 2013 nur geringfügige Unterschiede zum Jahr 2012 gegeben. Die größten Anstiege waren bei den Tetrazyklinen (0,86 Tonnen) und Penizillinen mit extended Spektrum (0,80 Tonnen) zu verzeichnen. Der größte Rückgang war bei den Sulfonamiden (-0,34 Tonnen) festzustellen. Die Verkaufsmengen von Cephalosporinen (0,38 Tonnen) und Fluoroquinolonen (0,57 Tonnen) sind in etwa gleich geblieben. 329 ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption Tabelle 3: Antibiotika zur systemischen Anwendung und vertriebene Mengen in Tonnen Wirkstoffgruppe Tetrazykline Penizilline mit extended Spektrum Sulfonamide Makrolide Beta-lactamase sensitive Penizilline Streptomyzine Polymyxine Trimethoprim und Derivative Fluorochinolone Beta-lactamase resistente Penizilline Andere Antibiotika Pleuromutiline Lincosamide Andere Aminoglycoside 3.+4.-Generation Cephalosporine Amphenikole 1.+2.-Generation Cephalosporine 5.2 Verkaufte Menge 2010 (t) 36,66 5,44 6,44 4,78 2,39 1,05 0,95 0,90 0,60 0,51 0,39 0,46 0,30 0,46 0,30 0,35 0,04 Verkaufte Menge 2011 (t) 31,71 3,24 5,76 4,86 1,80 1,09 0,97 0,81 0,58 0,51 0,41 0,41 0,33 0,30 0,32 0,32 0,04 Verkaufte Menge 2012 (t) 29,87 5,69 5,94 4,41 1,71 1,02 0,66 0,85 0,50 0,53 0,40 0,36 0,32 0,29 0,32 0,29 0,05 Verkaufte Menge 2013 (t) 30,73 6,49 5,60 4,63 1,60 0,92 0,90 0,75 0,57 0,52 0,46 0,41 0,38 0,35 0,33 0,31 0,05 Differenz 2013 zu 2012 (t) 0,86 0,80 -0,34 0,22 -0,11 -0,10 0,24 -0,10 0,07 -0,01 0,06 0,05 0,06 0,06 0,01 0,02 0,00 Antibiotika für die systemische Anwendung In Tabelle 4 sind die verkauften Mengen von Antibiotika für die systemische Anwendung gelistet. Mehr als die Hälfte entfällt dabei auf die Wirkstoffgruppe der Tetrazykline, gefolgt von den Penizillinen mit extended Spektrum, den Sulfonamiden und den Makroliden. Bei den Tetrazyklinen und den Penizillinen mit extended Spektrum gab es auch die größte Zunahme mit jeweils etwas mehr als 0,8 Tonnen. Bei den Makroliden wurden 0,35 Tonnen weniger verkauft. Ansonsten gab es kaum Änderungen zum Vorjahr. Tabelle 4: Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die systemische Anwendung Wirkstoffgruppe Tetrazykline Penizilline mit extended Spektrum Sulfonamide Makrolide Beta-lactamase sensitive Penizilline Streptomyzine Trimethoprim und Derivative Fluorochinolone Andere Antibiotika Pleuromutiline Lincosamide Amphenikole 3.+4.-Generation Cephalosporine Andere Aminoglycoside 5.3 Verkaufte Menge 2010 (t) 36,58 5,28 6,44 4,78 1,82 1,04 0,90 0,60 0,38 0,46 0,30 0,35 0,16 0,26 Verkaufte Menge 2011 (t) 31,64 3,09 5,75 4,86 1,38 1,08 0,81 0,58 0,4 0,41 0,32 0,32 0,18 0,10 Verkaufte Menge 2012 (t) 29,72 5,55 5,94 4,41 1,30 0,99 0,85 0,50 0,39 0,36 0,31 0,29 0,16 0,10 Verkaufte Menge 2013 (t) 30,59 6,36 5,59 4,63 1,20 0,89 0,75 0,57 0,45 0,41 0,37 0,31 0,17 0,11 Differenz 2013 zu 2012 (t) 0,87 0,81 -0,35 0,22 -0,10 -0,10 -0,10 0,07 0,06 0,05 0,06 0,02 0,01 0,01 Antibiotika für die intramammäre Anwendung Auch bei den intramammär applizierten Antibiotika hat es kaum Veränderungen zum Vorjahr gegeben, wie Tabelle 5 zeigt. Das Verhältnis zwischen der Menge an verkauften Trockenstellern und der sonstiger Präparate, die während der Laktation zur Anwendung kommen, ist in etwa 55:45. 330 ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption Tabelle 5: Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoffgruppe für die intramammäre Anwendung Intramammäre Anwendung Trockensteller Beta-Laktamase resistente Peniziline Cephalosporine Sonstige Gesamt „Trockensteller“ Präparate zur Anwendung während der Laktation Beta-Laktamase sensitive Peniziline Cephalosporine Sonstige Gesamt „während der Laktation“ 5.4 Verkaufte Menge 2010 (t) Verkaufte Menge 2011 (t) Verkaufte Menge 2012 (t) Verkaufte Menge 2013 (t) Differenz 2013 zu 2012 (t) 0,41 0,02 0,28 0,71 0,41 0,02 0,25 0,68 0,44 0,02 0,28 0,74 0,43 0,03 0,25 0,71 -0,01 0,01 -0,03 -0,03 0,41 0,16 0,12 0,69 0,29 0,16 0,11 0,56 0,30 0,19 0,10 0,59 0,28 0,18 0,11 0,57 -0,02 -0,01 0,01 -0,02 Antibiotika für die Anwendung am Verdauungstrakt In Tabelle 6 sind die verkauften Mengen nach Wirkstoffgruppe für die Anwendung am Verdauungstrakt gelistet. Bei den Wirkstoffgruppen der Polymyxine und der Gruppe „Andere Aminoglycoside“ hat es eine geringfügige Zunahme der verkauften Mengen gegeben. Tabelle 6: Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung am Verdauungstrakt Wirkstoffgruppe Andere Aminoglycoside Polymyxine 5.5 Verkaufte Menge 2010 (t) 0,10 0,95 Verkaufte Menge 2011 (t) 0,10 0,97 Verkaufte Menge 2012 (t) 0,09 0,66 Verkaufte Menge 2013 (t) 0,15 0,90 Differenz 2013 zu 2012 (t) 0,06 0,24 Antibiotika für die Anwendung am Urogenitaltrakt Die verkauften Mengen für die Anwendung am Urogenitaltrakt sind in Tabelle 7 gelistet. Hier hat es keine großen Änderungen zum Vorjahr gegeben. Tabelle 7: Verkaufte Mengen in Tonnen nach Wirkstoff für die Anwendung am Urogenitaltrakt Wirkstoffgruppe Tetrazykline Beta-lactamase resistente Penizilline Penizilline mit extended Spektrum 1.+2.-Generation Cephalosporine 6 Verkaufte Menge 2010 (t) 0,08 0,07 0,07 <0,01 Verkaufte Menge 2011 (t) 0,07 0,06 0,06 <0,01 Verkaufte Menge 2012 (t) 0,15 0,05 0,05 <0,01 Verkaufte Menge 2013 (t) 0,14 0,05 0,05 <0,01 Differenz 2013 zu 2012 (t) -0,01 0,00 0,00 0,00 Diskussion Da viele Veterinärarzneispezialitäten, die Antibiotika enthalten, für mehrere Zieltierarten zugelassen sind, lassen sich die Vertriebsmengen nicht einzelnen Nutztierpopulationen zuordnen. Darüber hinaus werden einige Antibiotika bei unterschiedlichen Spezies, aber auch bei unterschiedlichen Altersgruppen innerhalb einer Nutztierspezies unterschiedlich hoch dosiert. Daher sind auf Basis von Vertriebsmengenmessungen allein keine validen Vergleiche mit Vertriebsmengen anderer Mitgliedsstaaten, deren Nutztierpopulation sich in ihrer Spezieszusammensetzung von der österreichischen unterscheidet, möglich. Die EMA veröffentlicht die Jahresberichte zum Antibiotikaverkauf in der Veterinärmedizin jedes Jahr auf ihrer Homepage [1]. 331 ESVAC – European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption 7 Referenzen [1] European Medicines Agency. European surveillance of veterinary antimicrobial consumption, 2013. www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/regulation/document_listing/document_listing_000302.js p. [2] WHO Collaborating Centre for Drug Statistics Methodology. Atcvet system for classification of veterinary medicines. www.whocc.no/atcvet/. Danksagung Wir danken allen Firmen, die bei dieser Erhebung beteiligt waren, für die termingerechte Übermittlung der Daten sowie für die konstruktive und effiziente Zusammenarbeit. 332 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network ESAC-Net – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz a AutorInnen in in Prim. Univ.-Prof. Dr. Petra Apfalter Gerhard Fluch Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz Fadingerstr. 1 4020 Linz E-Mail: [email protected] www.referenzzentrum.at Review OA Dr. Andreas Maieron Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH Interne IV Fadingerstr. 1 4020 Linz 333 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................ 335 Abstract............................................................................................................................................................................. 335 Einleitung .......................................................................................................................................................................... 336 Methodik .......................................................................................................................................................................... 336 Ergebnisse ......................................................................................................................................................................... 337 5.1 Antibiotikaverbrauch nach ATC-Codes in Österreich .................................................................................................... 337 5.2 Antibiotikaverbrauch nach Substanzklassen ................................................................................................................. 339 5.2.1 Penicilline (J01C) ..................................................................................................................................................... 340 5.2.2 Cephalosporine (J01D) ............................................................................................................................................ 341 5.2.3 Tetrazykline (J01A) .................................................................................................................................................. 343 5.2.4 Makrolide, Linkosamide und Streptogramine (MLS; J01F) ...................................................................................... 344 5.2.5 Sulfonamide und Trimethoprim (J01E) ................................................................................................................... 345 5.2.6 Fluorochinolone (J01M) .......................................................................................................................................... 345 5.2.7 Andere Antibiotika (J01X)........................................................................................................................................ 347 6 Referenzen ........................................................................................................................................................................ 347 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Abbildung 12: Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Abbildung 16: Abbildung 17: Abbildung 18: Abbildung 19: Abbildung 20: Gesamtverbrauch Antibiotika ambulanter Sektor 1998–2014 ................................................................ 337 Gesamtverbrauch in Verordnungen nach Quartalen im Jahr 2014 ......................................................... 339 Antibiotikaverbrauch ambulanter Sektor im europäischen Vergleich (29 Länder) im Jahr 2014 ......................................................................................................................................................... 340 Penicillin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ................................................................ 340 Penicillin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen................................. 341 Penicillin-Kombinationen (J01C) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................................................................ 341 Cephalosporin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ....................................................... 342 Cephalosporin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen ........................ 342 Verbrauch Cephalosporine (J01D) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................................................................ 342 Tetrazyklin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ............................................................ 343 Tetrazyklin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach Substanz ..................................... 343 Verbrauch Tetrazykline (J01A) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................................................................ 344 MLS-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen ........................................ 344 Verbrauch Makrolide, Linksamide und Streptogramine (J01F) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................... 345 Sulfonamid/Trimethoprim-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag .................................... 345 Chinolon-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ................................................................ 346 Fluorochinolon-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen nach ATC-Gruppen .................................... 346 Verbrauch Fluorochinolone (J01M) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 ............................................................................ 346 Verordnungen „andere Antibiotika“ pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ............................................. 347 Verordnungen „andere Antibiotika“ pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag ............................................. 347 T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S Tabelle 1: Tabelle 2: Antibiotikaverordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 1998–2014 (ATC3-Level) ...................... 337 Antibiotikaverordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 1998–2014 (ATC4-Level) ...................... 338 334 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network 1 Zusammenfassung Die Höhe des Antibiotikaverbrauchs in Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zeigt seit 1998 eine leicht fallende Tendenz. Im europäischen Vergleich liegt Österreich beim Gesamtverbrauch aller Antibiotika unter den moderaten Verbrauchsländern. Bis 2013 ist ein kontinuierlicher Anstieg des Verbrauchs der Penicilline zu beobachten, dies betrifft überwiegend Aminopenicilline mit Betalaktamaseinhibitor. 2014 ist ein starker Rückgang des Verbrauchs zu verzeichnen (von 7,6 auf 6,8 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag). Der Verbrauch der Präparate der Gruppe der Cephalosporine ist über die letzten zehn Jahre relativ konstant geblieben. Seit 2009 sinkt der Verbrauch an 3.-Generations-Cephalosporinen kontinuierlich. 2014 ist im Vergleich zu 2013 ein deutlicher Rückgang des Verbrauchs der 3.-Generations-Cephalosporine von 1,2 auf 0,5 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Der Verbrauch an 2.-Generations-Cephalosporinen steigt seit 2002 an (von 0,7 auf 1,2 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag). Der Verbrauch von Tetrazyklin-Präparaten und hier vor allem von Doxyzyklinen sinkt in Österreich seit Jahren kontinuierlich. Zu beachten ist, dass gerade in dieser Gruppe der Preis oft unter dem der Rezeptgebühr liegt. Daher sind eventuell nicht alle Verordnungen in den Verbrauchsdaten enthalten. In der Gruppe der Makrolide, Linkosamide und Streptogramine kam es im Vergleich zu 2013 zu einem deutlichen Rückgang des Verbrauchs. Verantwortlich dafür ist vor allem die Gruppe der Makrolide (von 4,1 Verordnungen auf 3,5 Verordnungen 2014). Der Verbrauch der Sulfonamid-Trimethoprim-Präparate ist bis 2006 kontinuierlich gesunken und blieb bis 2013 stabil bei 0,3 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen. 2014 ist ein leichter Rückgang auf 0,2 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Auch in dieser Gruppe liegt der Preis unter dem der Rezeptgebühr, weshalb eventuell nicht alle Verordnungen in den Verbrauchsdaten enthalten sind. Der Verbrauch von Chinolonen stieg bis 2004 deutlich und blieb in den letzten Jahren stabil. Im Vergleich zu 2014 ist der Verbrauch von 2,2 auf 2,0 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag gesunken. Den Hauptanteil des Verbrauchs bilden hierbei Ciprofloxacin und Moxifloxacin. 2 Abstract Since 1998 the level of antimicrobial use expressed in prescriptions per 10.000 inhabitants shows a slightly decreasing trend. As compared to the other European countries, Austria shows a moderate use of the overall antibiotic consumption. Until 2013 a continuous increase of the consumption of penicillins has been observed, mainly aminopenicillins with beta-lactase inhibitors. In 2014 the consumption was significantly decreasing (from 7.6 to 6.8 prescriptions per 10,000 inhabitants per day). The consumption of cephalosporins has remained stable within the last ten years. Since 2009 the use of third generation cephalosporins has steadily decreased. In relation to 2013 the consumption of third generation cephalosporins notably decreased from 1.2 to 0.5 prescriptions per 10,000 inhabitants per day. Since 2002 the consumption of second generation cephalosporins shows an ongoing increase (from 0.7 to 1.2 prescriptions per 10,000 inhabitants per day). The consumption of tetracyclines, most notably of doxycyclines, has been decreasing continuously for years. Attention shall be paid to the fact that especially in that group the price is lower than the prescription charge. Therefore, eventually not all prescriptions are included in the consumption data. In relation to 2013 there was a notably decrease of the consumption of macrolides, lincosamides and streptogramins. Mainly macrolides are responsible for the decrease (from 4.1 to 3.5 prescriptions per 10,000 inhabitants per day in 2014). 335 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Until 2006 the consumption of sulphonamides with trimethoprim has continuously decreased and remained stable until 2013 with 0.3 prescriptions per 10,000 inhabitants per day. In 2014 the consumption has slightly decreased to 0.2 prescriptions per 10,000 inhabitants per day. Also in this group the price is below the prescription charge, and eventually not all prescriptions are included in the consumption data. The consumption of quinolones had notably increased until 2004, and has then remained stable. In relation to 2013 consumption decreased from 2.2 to 2.0 prescriptions per 10,000 inhabitants per day with ciprofloxacin and moxifloxacin constituting the main part. 3 Einleitung ESAC-Net ist ein Surveillance-Netzwerk der Europäischen Union zur Überwachung des Antibiotikaverbrauchs in Europa. Mit Juli 2011 wurde ESAC (European Surveillance of Antimicrobial Consumption) vom European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) übernommen und unter der Bezeichnung European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network (ESAC-Net) weitergeführt. Ziel des Netzwerks ist es, repräsentative, standardisierte und vergleichbare Antibiotikaverbrauchsdaten zu sammeln. Das Netzwerk stützt sich dabei auf die Sammlung von Antibiotikaverbrauchsdaten aus dem niedergelassenen Bereich. Seit 2001 werden die österreichischen Antibiotikaverbrauchsdaten dem ESAC-Net bereitgestellt. Seit dem Jahr 1998 stehen die österreichischen Gesamtdaten des Verbrauchs aus dem niedergelassenen Bereich vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger zur Verfügung. 4 Methodik Monatlich werden Verbrauchsdaten des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger an das Nationale Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz übermittelt. Diese Daten werden mit dem ATC-Code (Anatomical Therapeutic Chemical Classification system) und der DDD (Daily Defined Dose ~ Standard-Tagesdosis) versehen und ausgewertet. Der ATC-Code ist ein von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) vorgegebener Code, der aus Buchstaben und Zahlen besteht und alle weltweit verfügbaren Arzneimittel nach Indikationen einteilt und vergleichbar macht. Parallel dazu wird von der WHO für jede Wirksubstanz eine DDD vergeben, ein standardisierter Wert, mit welchem der Substanzverbrauch berechnet und damit international vergleichbar gemacht werden kann. [1] Die Daten des ambulanten Sektors werden zusätzlich in Packungen ausgewertet, da die Umrechnung in DDD zu Verzerrungen führen kann. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich die Packungsgrößen über die Jahre ändern, Antibiotika höher dosiert oder über längere Zeit verabreicht werden. Einzelne Substanzen sind in DDD außerdem nicht optimal abgebildet und werden dadurch unterbewertet. Dies ist bei Penicillinen der Fall, deren DDD unter der für einen Therapietag empfohlenen Wirkstoffmenge liegt. In den genannten Fällen liefern die DDD-Mengen verzerrte Ergebnisse. Für den internationalen Vergleich lässt sich dieses Problem allerdings nicht umgehen, hier steht derzeit für den Vergleich nur DDD zur Verfügung. Da in Österreich für die Abgabe von Antibiotika Rezeptpflicht besteht, sind die Daten aus den abgerechneten Rezepten sehr vollständig und hochwertig. Lediglich ein kleiner Prozentsatz von Antibiotika, deren Preis unter dem der Rezeptgebühr liegt, ist in den Daten nicht enthalten. Dieser Anteil wird auf etwa 2% geschätzt. Die Verbrauchsdaten (Packungen oder DDD) werden auf 1.000 bzw. 10.000 EinwohnerInnen bezogen (standardisiert), um die Daten zwischen Ländern und über die Jahre vergleichen zu können. 336 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network 5 5.1 Ergebnisse Antibiotikaverbrauch nach ATC-Codes in Österreich Die Höhe des Antibiotikaverbrauchs in Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen ist seit 1998 gesunken. Im Jahr 2014 wurden 17,3 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen abgegeben. Abbildung 1 zeigt die Höhe des Verbrauchs in Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag grafisch. Abbildung 1: Gesamtverbrauch Antibiotika ambulanter Sektor 1998–2014 Seit 1998 ist der Verbrauch von Tetrazyklinen und Sulfonamid-Trimethoprim-Präparaten stark zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum hat sich der Verbrauch von ß-Laktam-Antibiotika und Penicillinen, Chinolonen und anderen Antibiotika stark erhöht. Der Verbrauch von Cephalosporinen und Makroliden ist leicht zurückgegangen. Im Vergleich zu 2013 ist 2014 bei allen Substanzgruppen - ausgenommen Aminoglykoside – ein Rückgang des Verbrauchs festzustellen. Tabelle 1: Antibiotikaverordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 1998–2014 (ATC3-Level) ATC3 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 J01A Tetrazykline 1,6 1,6 1,6 1,3 1,2 1,2 1,1 1,1 1,0 1,0 1,0 0,9 0,9 0,8 0,8 0,9 0,8 J01C ß-Laktam-Antibiotika, Penicilline 5,7 5,7 5,7 5,7 5,4 5,8 5,6 5,9 5,9 6,2 6,5 6,8 6,7 6,5 6,5 7,6 6,8 J01D Andere ß-Laktam-Antibiotika 3,1 3,1 2,8 2,7 2,6 2,9 2,7 2,9 2,8 2,9 2,9 3,1 2,9 2,8 2,6 3,0 2,3 J01E Sulfonamide und Trimethoprim 0,9 0,9 0,8 0,7 0,7 0,5 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,2 J01F Makrolide, Linkosamide und Streptogramine 6,5 6,8 5,9 5,5 5,3 5,5 5,5 6,0 5,6 5,9 5,9 6,1 5,5 5,3 5,0 5,6 4,7 J01G Aminoglykoside 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01M Chinolone 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,3 2,3 2,3 2,1 2,1 2,2 2,0 2,0 2,2 2,0 J01X Andere Antibiotika 0,1 0,3 0,3 0,2 0,2 0,1 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4 0,4 0,4 0,5 0,6 0,5 Innerhalb der Substanzgruppen ist 2015 im Vergleich zum Jahr 2013 besonders ein Rückgang des Verbrauchs der 3.-Generations-Cephalosporine (J01DD), der Penicillinkombinationen inkl. ß-Laktase-Hemmer (J01CR) und der Makrolide (J01FA), aber auch der ß-Laktamase sensitvie Penicilline, der 1.-Generations-Cepaholosporine (J01DB), der Tetrazykline (J01AA), der Fluorochinolone (J01MA), der Lincosamide (J01FF) und der Penicilline mit extended Spektrum (J01CA) zu bemerken, wie Tabelle 2 veranschaulicht. 337 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Tabelle 2: Antibiotikaverordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 1998–2014 (ATC4-Level) ATC4 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 J01AA Tetrazyklin 1,6 1,6 1,6 1,3 1,2 1,2 1,1 1,1 1,0 1,0 1,0 0,9 0,9 0,8 0,8 0,9 0,8 J01CA Penicilline mit Spektrum 1,4 1,3 1,2 1,2 1,0 1,0 1,0 1,0 0,9 1,0 1,0 1,1 1,1 1,1 1,1 1,2 1,1 J01CE ß-Laktamase sensitive Penicilline 1,9 1,7 1,7 1,6 1,4 1,4 1,3 1,2 1,3 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 1,1 0,9 J01CF ß-Laktamase resistente Penicilline 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01CG ß-Laktamase-Hemmer 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01CR Penicillinkombinationen inkl. ß-Laktamase-Hemmer 2,4 2,7 2,8 2,9 3,0 3,3 3,3 3,6 3,6 4,0 4,1 4,5 4,5 4,4 4,5 5,3 4,7 J01DB 1.-GernarationsCephalosporine 0,6 0,6 0,6 0,6 0,5 0,6 0,5 0,5 0,5 0,5 0,6 0,6 0,6 0,6 0,5 0,6 0,5 J01DC 2.-GernerationsCephalosporine 1,0 1,0 0,9 0,8 0,7 0,8 0,8 0,9 0,8 0,9 0,9 1,0 1,0 1,0 1,0 1,2 1,2 J01DD 3.-GenerationsCephalosporine 1,4 1,5 1,3 1,3 1,4 1,6 1,4 1,5 1,4 1,5 1,5 1,5 1,4 1,2 1,1 1,2 0,5 J01DE 4.-GenerationsCephalosporine 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01DF Monobactame 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01DH Carbapeneme 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01EA Trimethoprim und Derivative 0,5 0,5 0,5 0,4 0,4 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,1 J01EC Mittelfristig wirksame Sulfonamide 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01EE Sulfonamid- und Trimethoprimkombinationen inkl. Derivate 0,5 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 J01FA Makrolide 5,8 6,0 5,0 4,6 4,3 4,5 4,4 4,9 4,5 4,7 4,6 4,8 4,2 3,9 3,7 4,1 3,5 J01FF Lincosamide 0,7 0,8 0,8 0,9 0,9 1,0 1,1 1,1 1,2 1,3 1,3 1,3 1,3 1,3 1,3 1,5 1,3 J01FG Streptogramine 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01GB Andere Aminoglycoside 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01MA Fluorochinolone 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,3 2,3 2,3 2,1 2,1 2,2 2,0 2,0 2,2 2,0 J01MB Andere Chinolone 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01XA Glycopeptide 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01XB Polymyxine 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01XC Steroide Antibiotika 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 J01XD Imidazole Derivative 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 J01XE Nitrofuran Derivative 0,0 0,1 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 J01XX Andere Antibiotika 0,0 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 Eine Besonderheit in den österreichischen Verbrauchszahlen ist in den saisonalen Schwankungen (Erkältungszeit im Winter) zu sehen. Zum Teil kommt es zu drastischen Unterschieden zwischen den Quartalen (Abbildung 2). In anderen Ländern wie etwa Dänemark, Schweden oder Norwegen sind derartige Schwankungen kaum zu finden. Der Einsatz von Antibiotika bei Erkältungskrankheiten, die vorwiegend durch virale Erreger ausgelöst werden, dürfte in Österreich demnach eine gewisse Rolle spielen. 338 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Abbildung 2: 5.2 Gesamtverbrauch in Verordnungen nach Quartalen im Jahr 2014 Antibiotikaverbrauch nach ATC-Gruppen im europäischen Vergleich Im europäischen Vergleich liegt Österreich beim Gesamtverbrauch aller Antibiotika im untern Drittel und damit bei unter den moderaten Verbrauchsländern. Abbildung 3 zeigt die Verbrauchsdaten der ATC-Substanzgruppe J01 (Antibiotika für den systemischen Gebrauch) in DDD/1.000 EinwohnerInnen pro Tag. 339 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Abbildung 3: Antibiotikaverbrauch ambulanter Sektor im europäischen Vergleich (29 Länder) im Jahr 2014 * Country provided only total care data. Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 10. 08. 2015 5.3 Antibiotikaverbrauch nach Substanzklassen 5.3.1 Penicilline (J01C) Bis zum Jahr 2013 ist ein kontinuierlicher Anstieg des Verbrauchs der Penicilline zu beobachten. 2014 ist im Vergleich zu 2013 ein starker Rückgang zu verzeichnen. Der Hauptanteil des Verbrauchs liegt bei den PenicillinKombinations-Präparaten (Abbildung 5). Abbildung 4: Penicillin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 340 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Abbildung 5: Penicillin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen Abbildung 6: Penicillin-Kombinationen (J01C) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 Penicillins (ATC group J01C) 2013 Penicillins (ATC group J01C) 2014 Liechtenstein Liechtenstein Luxembourg Luxembourg Malta Malta No data reported Not included No data reported Not included DDD per 1000 inhabitants and per day DDD per 1000 inhabitants and per day 0 7.195 to < 10.002 12.810 to < 15.618 0 3.818 to < 7.398 10.979 to < 14.559 4.387 to < 7.195 10.002 to < 12.810 15.618 to 18.426 0.237 to < 3.818 7.398 to < 10.979 14.559 to 18.140 Iceland, Romania provided only total care data. Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data. Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015 5.3.2 Cephalosporine (J01D) Der Verbrauch der Präparate der Gruppe der Cephalosporine ist über die letzten zehn Jahre relativ konstant geblieben (Abbildung 7). Seit 2009 sinkt der Verbrauch an 3.-Generations-Cephalosporinen kontinuierlich. 2014 ist im Vergleich zu 2103 ein deutlicher Rückgang der 3. Generations-Cephalosporine von 1,2 auf 0,5 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Der Verbrauch von 2.-GenerationsCephalosporinen steigt seit 2002 kontinuierlich an (Abbildung 8). 341 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Abbildung 7: Cephalosporin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag Abbildung 8: Cephalosporin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen Abbildung 9: Verbrauch Cephalosporine (J01D) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 Other Beta-Lactam Antibacterials (ATC group J01D) 2014 Other Beta-Lactam Antibacterials (ATC group J01D) 2013 Liechtenstein Liechtenstein Luxembourg Luxembourg Malta Malta No data reported Not included No data reported Not included DDD per 1000 inhabitants and per day DDD per 1000 inhabitants and per day 0 1.512 to < 2.990 4.469 to < 5.947 0 1.279 to < 2.528 3.777 to < 5.026 0.033 to < 1.512 2.990 to < 4.469 5.947 to 7.426 0.030 to < 1.279 2.528 to < 3.777 5.026 to 6.275 Iceland, Romania provided only total care data. Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data. Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015 342 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network 5.3.3 Tetrazykline (J01A) Der Verbrauch von Tetrazyklin-Präparaten und hier vor allem von Doxyzyklinen sinkt in Österreich seit Jahren kontinuierlich. Abbildung 10: Tetrazyklin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag Abbildung 11: Tetrazyklin-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach Substanz 343 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Abbildung 12: Verbrauch Tetrazykline (J01A) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 Tetracyclines (ATC group J01A) 2013 Tetracyclines (ATC group J01A) 2014 Liechtenstein Liechtenstein Luxembourg Luxembourg Malta Malta No data reported Not included No data reported Not included DDD per 1000 inhabitants and per day DDD per 1000 inhabitants and per day 0 1.3470 to < 2.2352 3.1234 to < 4.0116 0 0.8646 to < 1.7277 2.5908 to < 3.4539 0.4588 to < 1.3470 2.2352 to < 3.1234 4.0116 to 4.8998 0.0015 to < 0.8646 1.7277 to < 2.5908 3.4539 to 4.3170 Iceland, Romania provided only total care data. Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data. Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015 5.3.4 Makrolide, Linkosamide und Streptogramine (MLS; J01F) Nach einem Rückgang des Verbrauchs der Präparate der Gruppe der Makrolide, Linkosamide und Streptogramine in den Jahren 2000–2003 stieg der Verbrauch seit dem Jahr 2005 erneut an. 2014 ist im Vergleich zu 2013 ein deutlicher Rückgang der Makrolide von 4,1 auf 3,5 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen (Abbildung 13). Abbildung 13: MLS-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag nach ATC-Gruppen 344 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Abbildung 14: Verbrauch Makrolide, Linksamide und Streptogramine (J01F) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 Macrolides, Lincosamides And Streptogramins (ATC group J01F) 2013 Macrolides, Lincosamides And Streptogramins (ATC group J01F) 2014 Liechtenstein Liechtenstein Luxembourg Luxembourg Malta Malta No data reported Not included No data reported Not included DDD per 1000 inhabitants and per day DDD per 1000 inhabitants and per day 0 1.939 to < 3.262 4.584 to < 5.907 0 1.963 to < 3.447 4.932 to < 6.416 0.617 to < 1.939 3.262 to < 4.584 5.907 to 7.229 0.479 to < 1.963 3.447 to < 4.932 6.416 to 7.900 Iceland, Romania provided only total care data. Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data. Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015 5.3.5 Sulfonamide und Trimethoprim (J01E) Der Verbrauch der Sulfonamid-Trimethoprim-Präparate ist bis 2006 kontinuierlich gesunken und blieb bis 2013 stabil bei 0,3 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen. 2014 ist ein leichter Rückgang auf 0,2 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen zu verzeichnen. Abbildung 15: 5.3.6 Sulfonamid/Trimethoprim-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag Fluorochinolone (J01M) Der Verbrauch von Chinolonen stieg bis 2004 deutlich und blieb in den letzten Jahren stabil. 2014 ist der Verbrauch im Vergleich zu 2013 auf von 2,2 auf 2,0 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen gesunken. Der Hauptanteil des Verbrauchs an Fluorochinolonen liegt bei Ciprofloxacin und Moxifloxacin. 345 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network Abbildung 16: Chinolon-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag Abbildung 17: Fluorochinolon-Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen nach ATC-Gruppen Vor allem der Verbrauch von Ciprofloxacin-Spezialitäten ist von 1998 bis 2014 von 0,6 auf 1,1 Verordnungen pro 10.000 EinwohnerInnen angestiegen bzw. von nahezu 170.000 auf knapp 360.000 Verordnungen gesamt. Abbildung 18: Verbrauch Fluorochinolone (J01M) in DDD pro 1.000 EinwohnerInnen pro Tag im europäischen Vergleich in den Jahren 2013 und 2014 Quinolone Antibacterials (ATC group J01M) 2013 Quinolone Antibacterials (ATC group J01M) 2014 Liechtenstein Liechtenstein Luxembourg Luxembourg Malta Malta No data reported Not included No data reported Not included DDD per 1000 inhabitants and per day DDD per 1000 inhabitants and per day 0 1.1002 to < 1.7138 2.3273 to < 2.9409 0 0.9703 to < 1.6625 2.3547 to < 3.0469 0.4867 to < 1.1002 1.7138 to < 2.3273 2.9409 to 3.5544 0.2780 to < 0.9703 1.6625 to < 2.3547 3.0469 to 3.7391 Iceland, Romania provided only total care data. Cyprus, Iceland, Romania provided only total care data. Quelle: TESSy – The European Surveillance System, Stand: 11. 08. 2015 346 ESAC – European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network 5.3.7 Andere Antibiotika (J01X) Abbildung 19: Verordnungen „andere Antibiotika“ pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag Abbildung 20: Verordnungen „andere Antibiotika“ pro 10.000 EinwohnerInnen pro Tag 6 Referenzen [1] WHO Collaborating Centre for Drug Statistics Methodology. The ATC/DDD system. http://www.whocc.no/atcddd/ 20.12.2012 Danksagung Wir danken dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger für die hervorragende und äußerst konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahren und OA Dr. Andreas Maieron für wertvolle fachliche Anregungen und Diskussionen. 347 Resistenzbericht Erwinia amylovora Resistenzbericht Erwinia amylovora Eine Aktivität der AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Bereich Ernährungssicherung Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion Ansprechpersonen/AutorInnen a Mag. Helga Reisenzein DI Ulrike Persen Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit Bereich Ernährungssicherung Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion Review Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Spargelfeldstr. 191 1220 Wien 348 Resistenzbericht Erwinia amylovora I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 2 3 4 5 6 7 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................ 350 Abstract............................................................................................................................................................................. 350 Einleitung .......................................................................................................................................................................... 350 3.1 Feuerbrand – eine Quarantänekrankheit von Pflanzen................................................................................................. 350 3.2 Bekämpfung von Feuerbrand durch Einsatz von Antibiotika im österreichischen Obstbau im Jahr 2014 .................... 351 3.3 Verbrauch von Streptomycin sowie Monitoring- und Kontrollmaßnahmen ................................................................. 351 3.3.1 Überwachung der Resistenzentwicklung von Erwinia amylovora ........................................................................... 351 3.3.2 Entstehung und Mechanismen der Resistenz gegenüber Streptomycin ................................................................. 351 3.4 Risiko einer Resistenzentwicklung und Ausbreitung ..................................................................................................... 352 Methodik .......................................................................................................................................................................... 352 4.1 Probenziehung............................................................................................................................................................... 352 4.2 Keimisolierung und Identifizierung ................................................................................................................................ 352 4.3 Überprüfung der Empfindlichkeit von E. amylovora gegenüber Streptomycin ............................................................. 353 Ergebnisse und Interpretation .......................................................................................................................................... 353 Diskussion ......................................................................................................................................................................... 355 Referenzen ........................................................................................................................................................................ 355 A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S Abbildung 1: Verteilung der minimalen Hemmkonzentration (MHK)-Werte von Erwinia amylovora Isolaten. Die obere Grafik zeigt den Sensitivitätsbereich von E. amyovora WildtypIsolaten, im Vergleich dazu sind in der unteren Grafik die MHKs von Isolaten aus Kernobstanlagen, die mit Streptomycin behandelt wurden dargestellt. Alle bisher getesteten Isolate aus behandelten Anlagen zeigen keine veränderte Sensitivität gegenüber Streptomycin. ........................................................................................................................ 354 349 Resistenzbericht Erwinia amylovora 1 Zusammenfassung Feuerbrand, eine hochinfektiöse bakterielle Pflanzenkrankheit, wird im österreichischen Intensiv-Kernobstbau unter anderem auch durch Einsatz von streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln bekämpft. Um eine mögliche Resistenzentwicklung des bakteriellen Krankheitserregers Erwinia amylovora gegenüber Streptomycin frühzeitig zu entdecken, wird seit 2006 ein Resistenzmonitoring durchgeführt. Die im Rahmen dieser Überwachung aus mit Streptomycin behandelten Kernobstanlagen getesteten E. amylovora-Isolate zeigen derzeit noch keine Resistenzbildung gegenüber Streptomycin. Im Vergleich zu Wildtyp-Isolaten aus unbehandelten Kernobstanlagen bzw. von Einzelwirtspflanzen ist auch bei der Verteilung der Minimalen Hemmkonzentrationen keine Veränderung des Sensitivitätsbereiches erkennbar. 2 Abstract Fire blight is caused by the plant pathogenic bacterium Erwinia amylovora. The use of streptomycin as a plant production agent constitutes one part of the Austrian strategy to combat this plant disease in fruit growing. In order to determine the prevalence of streptomycin resistant E. amylovora strains at an early stage, surveillance activities have been carried out since 2006. Up to date, all E. amylovora isolates from treated orchards have been tested as susceptible to streptomycin. The comparison of the distribution of minimum inhibitory concentrations between wild-type strains and test-strains did not reveal any shifting of the sensitivity range of the test isolates. 3 3.1 Einleitung Feuerbrand – eine Quarantänekrankheit von Pflanzen Die Pflanzenkrankheit Feuerbrand wird durch ein Bakterium aus der Familie der Enterobacteriaceen, Erwinia amylovora, verursacht. Dieser in der EU-Richtlinie 2000/29 EG Anhang II gelistete Quarantäneschadorganismus führt bei vielen Obst- und Zierpflanzen aus der Familie der Rosaceen zu Absterbeerscheinungen und damit zu hohen ökonomischen Einbußen bei den betroffenen Obstproduzenten. Bei der Bekämpfung von Feuerbrand stehen grundsätzlich Sanierungsmaßnahmen wie starker Rückschnitt und Rodung der Pflanzen im Vordergrund. Bei hohem Befallsdruck kann zum Erhalt von Erwerbsobstanlagen der Einsatz von Antibiotika, wie zum Beispiel von Streptomycin, notwendig sein. Die Pflanzenkrankheit tritt je nach den zur Blütezeit herrschenden Witterungsbedingungen und dem Vorhandensein von Inokulum mit jährlich und regional unterschiedlicher Intensität auf. 2014 trat der Feuerbranderreger in Österreich nur in geringem Ausmaß auf. Lokal kam es aber zu stärkeren Infektionen. In Niederösterreich, Tirol und Vorarlberg ging die Anzahl der Feuerbrandfälle im Vergleich zu den Vorjahren nochmals zurück. In der Steiermark (Hauptproduktionsgebiet) wurde das geringste Befallsausmaß seit dem Erstauftreten des Feuerbrands im Jahr 2000 beobachtet, da zur Hauptinfektionszeit keine Infektionsbedingungen herrschten. Zwischen 26. und 28. April und Anfang Mai errechneten die Prognosemodelle für die meisten Messstellen (Ausnahme Steiermark) das Vorliegen von Infektionsbedingungen. Teilweise war die Kernobstblüte schon abgeschlossen, bei gleichzeitiger Kernobstblüte herrschte Alarmbereitschaft. Dass es dennoch nicht zu großflächigem Krankheitsauftreten kam, wird einer geringen Erregerdichte in den Blüten der Wirtspflanzen bzw. deren Umgebung zugeschrieben. Dies kann auf gute Sanierungsmaßnahmen sowie ein geringes Infektionsaufkommen in den Vorjahren zurückgeführt werden. Neben Befällen in Privatgärten und in öffentlichen Grünflächen waren in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, Steiermark und Vorarlberg auch einzelne Intensivobstanlagen betroffen. 350 Resistenzbericht Erwinia amylovora 3.2 Bekämpfung von Feuerbrand durch Einsatz von Antibiotika im österreichischen Obstbau im Jahr 2014 Rechtliche Rahmenbedingungen für die Anwendung von Streptomycin als Pflanzenschutzmittel im Kernobstbau Das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) hat am 28.03.2014 Gefahr-in-Verzug-Zulassungen für die streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmittel "Strepto" und "Firewall 17 WP" erteilt; die Zulassungen endeten am 13.06.2014. Die beantragte Menge war 1.663 kg, das entspricht einer potentiellen Ausbringungsfläche von 1.351 ha. Die Anwendung von Streptomycin als Pflanzenschutzmittel ist in Österreich streng geregelt. Das Inverkehrbringen von streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln wird auf die nachweisliche Abgabe an die in einem Bescheid des Bundesamtes für Ernährungssicherheit angeführten Betriebe eingeschränkt. Die Vorlage eines von der zuständigen Behörde (Bezirkshauptmannschaft) an den Landwirt ausgestellten Berechtigungsscheines ist Voraussetzung für eine Anwendung. Außerdem sind dem Bundesamt für Ernährungssicherheit die schriftlichen Übernahmebestätigungen einschließlich der jeweils abgegebenen Menge des Pflanzenschutzmittels zu übermitteln. Die Anwendung des Pflanzenschutzmittels darf nur erfolgen, wenn eine akute Infektionsgefahr besteht und die Notwendigkeit der Bekämpfungsmaßnahme durch den zuständigen amtlichen Pflanzenschutzdienst belegt ist. Die örtlich zuständige Behörde legt die Befallszone fest. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen 2008 und mit dem Ziel, die Wahrscheinlichkeit von Streptomycin-Rückständen im Ernteprodukt zu minimieren, wurde die Anzahl der maximal zulässigen Anwendungen in Ertragsanlagen des Intensiv-Kernobstbaues mit zwei Anwendungen festgelegt. Zusätzlich ist die Aufwandsmenge mit dem Ziel der Minimierung der ausgebrachten Mengen und der potentiellen Rückstände an den Bedarf bei Junganlagen angepasst. Eine Anwendung in Wohngebieten, Haus- und Kleingärten ist verboten. Bei der Applikation muss ein Mindestabstand von 20 m zu Wohngebäuden und von 20 m zu Oberflächengewässern eingehalten werden. Vor der Anwendung des Pflanzenschutzmittels sind die Öffentlichkeit und die zuständigen Imkerverbände rechtzeitig über die potentiellen Anwendungsflächen zu informieren. Blühende Unterkulturen müssen vor jeder beabsichtigten Anwendung beseitigt werden, das Mähgut darf nicht verfüttert werden. 3.3 Verbrauch von Streptomycin sowie Monitoring- und Kontrollmaßnahmen 2014 wurden in Österreich keine streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmittel zur Feuerbrandbekämpfung eingesetzt. Die den Streptomycineinsatz begleitenden Maßnahmen wie ein Honigmonitoring sowie ein spezifisches Rückstandsmonitoring der Früchte zur Gewährleitung der Rückstandsfreiheit konnten daher entfallen. Im Humanbereich gab es im Jahr 2014 weder ein in Österreich zugelassenes Produkt, noch wurde Streptomycin für humanmedizinische Anwendungen importiert (Quelle: AGES – Daten). 3.3.1 Überwachung der Resistenzentwicklung von Erwinia amylovora Die Überwachung der Resistenzentwicklung ist die Grundlage für eine wissenschaftlich fundierte Risikoabschätzung und für die Entwicklung von sachgerechten Resistenzmanagementstrategien im Pflanzenschutz. Eine Resistenz von E. amylovora gegenüber Streptomycin könnte zu massiven Bekämpfungsproblemen und wirtschaftlichen Einbußen in der Landwirtschaft führen und gilt als ein möglicher Risikofaktor für die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen in der Human- und Veterinärmedizin. Das 2006 eingeführte Monitoring von E. amylovora soll Veränderungen der Resistenzlage frühzeitig erfassen. 3.3.2 Entstehung und Mechanismen der Resistenz gegenüber Streptomycin Streptomycin ist ein Aminoglykosid-Antibiotikum, das die Proteinsynthese an der 30S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms hemmt. Resistenzen gegenüber Streptomycin können durch zwei unterschiedliche genetische Mechanismen entstehen: durch eine chromosomale Punktmutation und durch plasmidübertragene 351 Resistenzbericht Erwinia amylovora Resistenzgene. Die chromosomale Punktmutation im rpsL-Gen bewirkt, dass eine Aminosäure an der Streptomycin-Bindungsstelle am bakteriellen Ribosom substituiert wird. Streptomycin kann nicht mehr binden und ist daher unwirksam. Bakterien mit dieser Punktmutation sind hoch resistent. Dieser Resistenztyp ist bei streptomycinresistenten Erwinia-Isolaten, die aus behandelten Obstanlagen stammen, am häufigsten [6]. In natürlichen E. amylovora-Populationen treten selten plasmidübertragene Resistenzen auf [4]. Die plasmidübertragenen Resistenzgene (strA und strB) liegen auf einem mobilen DNA-Abschnitt (Transposon) und werden durch konjugative Plasmide auf andere Bakterienzellen übertragen. Diese Resistenzgene codieren für spezielle Enzyme, sog. Aminoglycosidphosphotransferasen. Diese Enzyme verändern das StreptomycinMolekül, wodurch dessen Wirksamkeit beeinträchtigt wird. Phänotypisch führt dieser Resistenztyp zu moderat resistenten Bakterienstämmen. 3.4 Risiko einer Resistenzentwicklung und Ausbreitung Das Risiko von Resistenzentwicklungen bei phytopathogenen Schaderregern im Freiland wird im Wesentlichen von zwei Faktoren bestimmt: durch die Anwendungsbestimmungen des Antibiotikums wie Anwendungshäufigkeiten sowie Dosierung und durch die pathogene Risikoklasse des zu bekämpfenden Schaderregers. Je häufiger und länger der Selektionsdruck durch das Antibiotikum besteht, desto höher ist die Gefahr einer Resistenzentwicklung. Die Anwendung von subletalen Dosen kann das Risiko zusätzlich erhöhen. Die Risikoeinstufung des Schaderregers wird vor allem durch die Generationszeit, die Mutationsfrequenz, die Vermehrungs- und Verbreitungsmechanismen und die Isolierung der pathogenen Population (z.B. Wirtspflanzen im Glashaus, Folientunnel, Freiland) definiert. E. amylovora hat eine kurze Generationszeit, hohe Wachstumsraten, eine hohe Mutationsfrequenz und die Fähigkeit des Genaustauschs. Der Schaderreger kann durch tierische Vektoren, Wind und Mensch verbreitet werden. Darüber hinaus ist die pathogene Population nicht isoliert. Aufgrund dieser Eigenschaften und Bedingungen ist E. amylovora als hoch resistenzgefährdet einzustufen. Für die Ausbreitung der Resistenz ist neben den allgemeinen Verbreitungsmechanismen des Schaderregers auch die Fitness der resistenten Bakterienstämme im Freiland entscheidend. Die Fitness von Streptomycinresistenten Stämmen ist anfangs durch eine reduzierte Protein-Elongation herabgesetzt, die Stämme erholen sich jedoch rasch und etablieren sich bei bestehendem Selektionsdruck innerhalb der Population. Israelische Untersuchungen ergaben, dass einmal etablierte resistente E. amylovora-Populationen im Freiland auch ohne Selektionsdruck einige Jahre überleben können [5]. 4 4.1 Methodik Probenziehung Im Jahr 2014 wurde aufgrund der geringen Probeneinsendung in den Vorjahren kein Probenziehungsplan für die Bundesländer erstellt. Die Probenziehung soll grundsätzlich in mit Streptomycin behandelten Flächen ab dem ersten Auftreten von Feuerbrand-Symptomen bis spätestens Mitte Juli durchgeführt werden. Zusätzlich sind Probenahmen an Kontrollstandorten ohne Streptomycin-Behandlung vorgesehen. Die Probenziehung erfolgt durch die amtlichen Pflanzenschutzdienste der Länder. 4.2 Keimisolierung und Identifizierung Zur Überwachung der Sensitivität von Wildtyp-Isolaten19 wurden 16 Pflanzenproben aus Anlagen, die nicht mit Streptomycin behandelt wurden, untersucht. Zur Isolierung von E. amylovora aus diesen Verdachtsproben wurden am Übergang zwischen gesundem und krankem Pflanzengewebe Proben entnommen und der Erreger wurde in einem zweistufigen Verfahren angereichert. Die Bakterienkolonien wurden durch lateral flow assays Tm (Agristrip ) und PCR-Analysen identifiziert [1]. 19 Wildtyp bezeichnet den charakteristischen, am häufigsten beschriebenen Phänotyp in der natürlichen Population, der keinen erworbenen Resistenzmechanismus gegenüber der fraglichen antimikrobiellen Substanz aufweist. 352 Resistenzbericht Erwinia amylovora 4.3 Überprüfung der Empfindlichkeit von E. amylovora gegenüber Streptomycin Zur Prüfung vonResistenzen gegenüber Streptomycin wird im Allgemeinen ein „high level resistance screen“ empfohlen. Auch in der entsprechenden Fachliteratur für E. amylovora wird eine Resistenzprüfung mit 100 µg und 500 µg Streptomycin durchgeführt, da im Freiland fast ausschließlich hoch resistente E. amylovoraPopulationen auftreten. Zur Überprüfung der Minimalen Hemmkonzentration (MHK) wurden daher high-range E-test®-Streifen (0,064-1.024 µg/ml Streptomycin) verwendet. Die Beimpfung von Kings B-Platten erfolgte mit 100 µl Bakteriensuspension (Keimdichte von 0,5 nach McFarland Standard). Die Auswertung wurde nach einer o 48-stündigen Inkubation bei 27 C händisch durchgeführt. 5 Ergebnisse und Interpretation Da 2014 keine streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmittel zur Feuerbrandbekämpfung zum Einsatz kamen, konnte auch keine Resistenzprüfung durchgeführt werden. Dennoch wurden Wildtyp-Isolate (E. amylovoraIsolate aus Anlagen bzw. von Einzelwirtspflanzen ohne Streptomycin-Behandlung) getestet, um langfristig eine Veränderung der Sensitivität sichtbar machen zu können. Die 2014 getesteten 16 Wildtyp-Isolate aus verschiedenen Wirtspflanzen (Malus, Pyrus, Cydonia, Crataegus, Cotoneaster und Sorbus) zeigten hinsichtlich ihrer Sensitivität gegenüber Streptomycin keine Veränderung. Epidemiologische Cut-off-Werte20 für E. amylovora-Wildtypen sind weder in der Literatur noch in spezifischen Datenbanken wie EUCAST definiert. Daher kann nur die Verteilung der MHK dargestellt und eine Veränderung der Sensitivität der Testisolate im Vergleich zu Wildtyp-Isolaten interpretiert werden, wobei der unterschiedliche Wirtspflanzenkreis (Malus, Pyrus, Cydonia, Sorbus, Crataegus, Cotoneaster und Forsythia) zu berücksichtigen ist. Ein Einfluss der Wirtspflanzen auf die Sensitivität von E. amylovora gegenüber Streptomycin ist aufgrund der derzeitigen Datenlage dennoch unwahrscheinlich. Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass bislang alle getesteten Isolate sowohl aus mit Streptomycin behandelten als auch aus unbehandelten Anlagen weder Resistenzen noch einen Shifting-Trend der Sensitivität gegenüber Streptomycin zeigen (Abb.1). Einzig ein Wildtyp-Isolat aus Forsythia zeigte im Jahr 2010 eine vergleichsweise geringere Sensitivität (MHK von 64 µg/L). 20 Der epidemiologische Cut-Off-Wert (ECOFF) bezeichnet die niedrigste gemessene Wirkstoffkonzentration einer antibakteriellen Substanz, die in der Lage ist, das Wachstum der Wildtyppopulation20 der jeweiligen Erregergattung oder -art zu hemmen. 353 Resistenzbericht Erwinia amylovora Abbildung 1: Verteilung der Minimalen Hemmkonzentration (MHK)-Werte von Erwinia amylovoraIsolaten. Die obere Grafik zeigt den Sensitivitätsbereich von E. amyovora-Wildtyp-Isolaten, im Vergleich dazu sind in der unteren Grafik die MHKs von Isolaten aus Kernobstanlagen, die mit Streptomycin behandelt wurden, dargestellt. Alle bisher getesteten Isolate aus behandelten Anlagen zeigen keine veränderte Sensitivität gegenüber Streptomycin. 354 Resistenzbericht Erwinia amylovora 6 Diskussion Das Antibiotikum Streptomycin wird in den USA seit 1955 als Pflanzenschutzmittel gegen den Feuerbrand eingesetzt. 1971 wurden in Kalifornien die ersten resistenten E. amylovora-Stämme nachgewiesen. Resistente Stämme sind inzwischen in Kernobstanlagen im Westen und teilweise auch im Osten der USA weit verbreitet. Im Gegensatz dazu konnte im Norden der USA trotz langjährigen Einsatzes von Streptomycin nur eine verminderte Sensitivität der Bakterienstämme festgestellt werden. Allerdings wurden im Jahr 2002 im Bundesstaat New York im Rahmen einer Routinekontrolle in Obstanlagen erstmals Isolate mit hoher Resistenz gegenüber Streptomycin nachgewiesen [8]. Dabei konnte ein Zusammenhang mit aus Michigan stammendem Baumschulmaterial hergestellt werden. Dieser Nachweis unterstreicht die Bedeutung des Transports von Pflanzmaterial für die Ausbreitung von Resistenzen. Resistenzen gegenüber Streptomycin treten auch in Israel, Mexiko und Neuseeland auf [3,4,6]. In Europa sind bei E. amylovora-Stämmen bis jetzt noch keine Entwicklungen von Resistenzen gegenüber Streptomycin bekannt geworden [2,7]. 7 Referenzen [1] Bereswill S, Pahl A, Bellemann P, Zeller W, Geider K (1992) Sensitive and species-specific detection of Erwinia amylovora by polymerase chain reaction analysis. Appl Environ Microbiol. 58 (11): 3522–3526. [2] Bobev SG, van Vaerenbergh J., Tahzima R, Maes M (2011) Fire blight spread in Bulgaria and characteristics of the pathogen Erwinia amylovora. Acta horticulturae 896: 133-140. [3] Door AP, Chacón AR, Muñiz AC (2013) Detection of streptomycin resistance in Erwinia amylovora strains isolated from apple orchards in Chihuahua, Mexico. European journal of plant pathology 137(2): 223-229. [4] Jones AL and Schnabel EL (2000) The Development of Streptomycin-resistant Strains of Erwinia amylovora, in: JL Vanneste (Hrsg.): Fire Blight - The Disease and its Causative Agent, Erwinia amylovora. CABI Publishing, Wallingford, UK: 235-251. [5] Manulis S, Kleitman F, Shtienberg D, Shwartz H. (2003) Changes in the Sensitivity of Erwinia amylovora Populations to Streptomycin and Oxolinic Acid in Israel. Plant Disease 87 (6): 650-654. [6] Manulis S, Zutra D, Kleitman F, Dror O, Shabi E, Zilberstaine M, David I (1999) Streptomycin resistance of Erwinia amylovora in Israel and occurrence of fire blight in pear orchards in the autumn. Acta Hort. (ISHS) 489: 85-92. [7] Moltmann E (1999) Streptomycinresistente Feuerbranderreger (Erwinia amylovora) in Baden-Württemberg bisher nicht nachgewiesen. Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutzdienstes 0027-7479: 293-294. [8] Russo NL, Burr TJ, Breth DI, Aldwinckle HS (2008) Isolation of Streptomycin-Resistant Isolates of Erwinia amylovora in New York. Plant Dis. 92: 714-718. 355 www.bmg.gv.at In dem vorliegenden Bericht finden Sie eine Zusammenstellung der für Österreich repräsentativen und nachhaltig verfügbaren antimikrobiellen Verbrauchs- und Resistenzdaten aus Human-, Veterinär- und Lebensmittelsektor.
© Copyright 2025 ExpyDoc