Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung der

Bundesweite Initiative zur Prävention
des sexuellen Kindesmissbrauchs
Bundesweite Initiative zur Prävention
des sexuellen Kindesmissbrauchs
Ziele:
Kinder stärken Eltern unterstützen Fachkräfte qualifizieren
Hilfesysteme unterstützen Öffentlichkeit sensibilisieren
Kooperation und
Vernetzung
Personale
Kommunikation
Medien
Länderstrategie
Direkte Ansprache
Kinder, Eltern, Fachkräfte
Kooperationsvereinbarung
Theaterstück für Kinder
Online-Portal für Kinder
Landesweite Umsetzung
(Spiel, Lexikon, FAQs
Kommune - Schule –
Fachstellen
Nummer gegen Kummer
Nachhaltigkeit
Elternabende
Fortbildung Fachkräfte
Entwicklung von Standards
Curricula-Entwicklung für
Aus- und Fortbildung
Telefonische Beratung
Evaluation einzelner Medien/Maßnahmen
Kooperationen
Kooperationen
Massenkommunikation
Kampagnenevaluation und Erfolgskontrolle
ZF
Wissenschaftliche Begleitforschung
Ergebnisevaluation
(SOKO-Institut, Sozialforschung – Kommunikation, Bielefeld)
die Wirksamkeit der Bausteine für die Zielgruppen Kinder, Eltern und Lehrkräfte an Schulen,
Prozessevaluation
(ies, Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung GmbH, Hannover)
die Gelingensbedingungen der Umsetzung der Initiative in den Bundesländern - „vor Ort“
Medienevaluation
(forsa, Berlin und Frankfurt)
die Rezeption der Medien
Ergebnisevaluation
Zielgruppe KINDER
Studiendesign,
Erhebungsinstrumente,
Ergebnisse
Studiendesign Kinderbefragung
Klassenzimmerbefragung
Kinder zwischen 8 und 12 Jahren
Fragebogen Inhalte
Sechs Fallgeschichten, Kompetenzen, Ressourcen, Wissen zu Kinderrechten, Soziodemographische
Daten, Daten zur Familie, Bezugspersonen, Hilfe holen, Wohnsituation und Wohngegend.
Nullmessung
Ca. 2 Wochen vor
dem Theaterstück
Intervention
Theaterstück
Effektmessung
Nachhaltigkeitsmessung
Direkt nach dem
Besuch des
Theaterstücks
2 bis 6 Monate nach
dem Besuch
des Stücks
Stichproben - Merkmale
SH: 8 Landkreise, 23 Schulen (3. u. 4. Stufe)
Sachsen: 2 Landkreise, 36 Klassen (3. bis 6. Stufe).
N = 639 (alle drei Fragebögen ausgefüllt)
•
325 Mädchen und 313 Jungen.
•
320 Kinder bis zu 9 Jahre alt, 316 Kinder 10 Jahre und älter
•
12% der Kinder spricht eine Sprache, die unabhängig von der Schule gelernt wurde
•
98,4% der Kinder sind in Deutschland geboren
•
Sachsen: 76% der Kinder ohne Religionszugehörigkeit,
•
Schleswig-Holstein: 35% ohne Religionszugehörigkeit, 47% christlichen Glauben, 4% Islam
•
23 Prozent der Kinder erhalten kein Taschengeld
•
drei Viertel aller Kinder haben Internetzugang zuhause
Selbsteinschätzung der Kinder
Selbsteinschätzung
Trifft das auf Dich zu?
„Ich kann gut mit meinen Eltern über meine Gefühle reden“.
Nullmessung
1,90
eher ja
Effektmessung
1,78
eher ja
Nachhaltigkeitsmessung
1,84
eher ja
p=.000; sig. kurzfr. Effekt
Kurzfristige Verbesserung der Fähigkeit über Gefühle sprechen zu können, Steigerung erweist sich in
der Nachhaltigkeitsmessung nicht mehr als signifikant: befristeter, nicht nachhaltiger Lernerfolg.
Trifft das auf Dich zu?
„Ich spüre genau, was ich mag und was nicht“.
Nullmessung
1,38
ja
Effektmessung
1,29
ja
p=.000; sig. kurzfr. Effekt
Nachhaltigkeitsmessung
1,27
ja
p=.000; sig. nachhaltiger Effekt
Großer und nachhaltiger Lernerfolg.
Vierstufige Antwortskala – ja (1), eher ja (2), eher nein (3), nein (4)
Selbsteinschätzung
Trifft das auf Dich zu?
„Ich hole mir Hilfe, wenn ich sie brauche“.
Nullmessung
1,47
ja
Effektmessung
1,37
ja
Nachhaltigkeitsmessung
1,45
ja
p=.000; sig. kurzfr. Effekt
Hilfe-Hol-Kompetenz ist zentral, um Krisensituationen zu meistern. Sie wurde befristet gesteigert, erweist
sich allerdings nicht als nachhaltig.
Trifft das auf Dich zu?
„Ich kenne die ‚Nummer gegen Kummer“.
Nullmessung
3,04
eher nein
Effektmessung
1,91
eher ja
p=.000; sig. kurzfr. Effekt
Nachhaltigkeitsmessung
2,31
eher ja
p=.000; sig. nachhaltiger Effekt
Die „Nummer gegen Kummer“ war vor dem Theaterstück weitgehend unbekannt, daher großer Effekt.
Sie wird gemerkt und sie bleibt gemerkt, allerdings auf signifikant niedrigerem Niveau, d.h. einige Kinder
vergessen sie mit der Zeit.
Vierstufige Antwortskala – ja (1), eher ja (2), eher nein (3), nein (4)
Selbsteinschätzung
Trifft das auf Dich zu? „Ich kann gut unterscheiden, wann es sich um ein gutes oder ein
schlechtes Geheimnis handelt“.
Nullmessung
1,81
eher ja
Effektmessung
1,51
eher ja
p=.000; sig. kurzfr. Effekt
Nachhaltigkeitsmessung
1,56
eher ja
p=.000; sig. nachhaltiger Effekt
Lernerfolg zwischen guten und schlechten Geheimnissen zu unterscheiden in der Effektmessung sehr
stark, in der Nachhaltigkeitsmessung Tendenz zum Vergessen werden.
Trifft das auf Dich zu?
„Ich sage Geheimnisse weiter, wenn sie sich nicht gut anfühlen“.
Nullmessung
2,81
eher nein
Effektmessung
1,80
eher ja
p=.000; sig. kurzfr. Effekt
Nachhaltigkeitsmessung
2,18
eher ja
p=.000; sig. nachhaltiger Effekt
Das Wissen, dass es Geheimnisse gibt, die weiter gesagt werden sollten, ist in Effektmessung
ebenfalls sehr stark. Obwohl einige Kinder dieses Wissen mit der Zeit vergessen: der Lernerfolg bleibt
dennoch statistisch signifikant, also nachhaltig.
Vierstufige Antwortskala – ja (1), eher ja (2), eher nein (3), nein (4)
Stellungnahme der Kinder zu
den Geschichten
Unterschiede in der Beurteilung
der Geschichten in drei Wellen
Erste Geschichte
Jan soll vom Schwimmunterricht von seinem Papa abgeholt werden und wartet auf ihn. Ein älterer Mann, den Jan
nicht kennt, spricht ihn an und erzählt ihm, dass er früher auch immer in dieser Schwimmhalle Unterricht hatte.
Erste Geschichte
Messzeitpunkt
Mittelwert
Skalen –
punkte
Null
2,62
nicht so gut
Effekt
2,66
nicht so gut
Nachhaltigkeit
Null
2,60
3,14
nicht so gut
eher nein
Effekt
3,11
eher nein
Nachhaltigkeit
Null
3,05
1,67
eher nein
eher ja
3. Soll Jan der Lehrerin Bescheid sagen, dass
ihn draußen vor der Schwimmhalle ein Mann Effekt
angesprochen hat?
Nachhaltigkeit
1,57
eher ja
1,66
eher ja
1. Wie geht es Jan? Wie fühlt er sich?
2. Darf Jan mit dem Mann reden?
Signifikanz
p = .009, sig.
nachhaltiger Effekt
p = .001, sig.
kurzfristiger Effekt
Messung der allgemeinen Ängstlichkeit, sollte keine signifikanten Veränderungen zeigen.
2. Item: in der Nachhaltigkeitsmessung Steigerung der Selbstsicherheit der Kinder sichtbar: Tendenz
„Jan darf mit dem Mann reden“.
3. Item: in der Effektmessung signifikant höhere Zustimmung zum Lehrerin Bescheid geben, jedoch
nicht nachhaltig.
Geschlechtsspezifische Unterschiede: Mädchen plädieren signifikant häufiger für ein „vorsichtiges
Verhalten“.
Unterschiede in der Beurteilung
der Geschichten in drei Wellen
Zweite Geschichte
Marias große Schwester hat einen super netten Freund, den Max. Mit ihm tobt Maria gerne rum und hat viel
Spaß. Eines Tages darf Maria mit Max im Auto Einkaufen fahren. Auf dem Parkplatz des Supermarktes streichelt
er Maria und sagt ihr, wie schön sie ist. Maria will das nicht. Sie bekommt Angst und schreit Max an, damit er
aufhört. Der entschuldigt sich und bittet Maria keinem was davon zu erzählen.
Messzeitpunkt
Zweite Geschichte
Null
1. Ist das ein gutes oder ein schlechtes Effekt
Geheimnis ?
Nachhaltigkeit
Null
2. Soll Maria auf Max hören und das
Effekt
Geheimnis für sich behalten?
Nachhaltigkeit
Null
3. Soll Maria das Geheimnis ihrer
Mutter erzählen?
Mittelwert
3,27
3,64
3,67
2,83
3,57
Skalenpunkte
eher schlechtes
Geheimnis
schlechtes
Geheimnis
p=.000, sig. kurzfr. Effekt
schlechtes
p=.000, sig. nachhalt.Effekt
Geheimnis
eher nein
auf keinen Fall
3,51
1,95
auf keinen Fall
eher ja
p=.000, sig. nachhalt.Effekt
Effekt
1,36
auf jeden Fall
p=.000, sig. kurzfr. Effekt
Nachhaltigkeit
1,43
auf jeden Fall
p=.000, sig. nachhalt.Effekt
Signifikant öfter sagen Kinder mit Migrationshintergrund „nein“ und „eher nein“ wenn es darum geht,
die beste Vertrauensperson, die Mutter, zu informieren.
Stellungnahme der Kinder zu
den Kinderrechten
Jedes Kind hat das Recht…
Nennung NEIN
Jedes Kind hat das Recht ...
über seinen Körper selbst zu bestimmen
NULLMESSUNG
EFFEKTMESSUNG
NACHHALTIGKEITSMESSUNG
6,4%
3,6%
4,5%
Das Recht über den eigenen Körper selber bestimmen zu können, ist ein
zentrales Thema des Theaterstücks. Die „Neinsager“ halbieren sich von
Nullmessung 6,4% zu Effektmessung 3,6%.
Jedes Kind hat das Recht…
Nennung NEIN
Jedes Kind hat das Recht ... sich zu wehren, wenn es angegriffen oder beleidigt wird
NULLMESSUNG
5,5%
EFFEKTMESSUNG
NACHHALTIGKEITSMESSUNG
3,8%
3,1%
Das Theaterstück trägt dazu bei, das Bewusstsein zu stärken, dass jedes Kind
das Recht hat, sich zu wehren, wenn es angegriffen oder beleidigt wird.
Rezeption Theaterstück
Rezeption Theaterstück
"Wie war das Theaterstück für dich?
Es hat mir Spaß gemacht
nein
7%
eher nein
11%
ja
56%
eher ja
26%
Vier Fünfteln der Kinder hat das Theaterstück mit „ja“ und „eher ja“ Spaß gemacht.
Rezeption Theaterstück nach Altersgruppen
"Wie war das Theaterstück für dich?"
Werte ja + eher ja; nach Altersgruppen
83,8%
79,0%
Es hat mir Spaß gemacht
40,8%
39,5%
Es hat mich manchmal erschreckt
91,1%
89,4%
Die Schauspieler waren lustig
69,8%
74,8%
Wir Kinder konnten gut mitmachen
Es war mir zu lang
14,1%
21,9%
8-9 Jahre
10 Jahre u. älter
N=621
Die Vermutung, dass sich die jüngeren Kinder bei den einzelnen Geschichten deutlich unwohler fühlen
als die älteren, konnte durch die entsprechende Abfrage nicht bestätigt werden; es gilt eher das
Gegenteil. Das Unwohlsein hängt aber nicht nur am Alter, sondern vor allem an der Art der Geschichte.
Zusammenfassung
Durch das Theaterstück ist die Selbsteinschätzung der Kinder in einigen Punkten beeinflusst
worden. Die Kinder wurden darin bestärkt…
•
über ihre Gefühle zu reden,
•
genau zu wissen was sie mögen und was nicht
•
gute und schlechte Geheimnisse zu unterscheiden
•
und Hilfe zu holen.
Diese Kompetenzen zum selbständigen Handeln sind auch sechs Monate nach der Aufführung
des Theaterstückes noch deutlich stärker ausgeprägt als vor dem Theaterstück.
Negative Effekte oder generelle Verunsicherungen der Kinder wurden nicht ausgelöst
Das Wissen um die Kinderrechte ist durchgängig gut verbreitet. Durch das Theaterstück wird der
geringe Anteil der nicht informierten Kinder weiter reduziert.
Für einige Lernaufgaben zeigt sich, trotz eines signifikant nachhaltigen Effektes, eine Tendenz des
Vergessens. Dies belegt die Notwendigkeit einer nachhaltigen und auch langfristigen
pädagogischen Nachbereitung des Theaterstücks.
Zielgruppe ELTERN
Studiendesign,
Erhebungsinstrumente,
Ergebnisse
Elternbefragung
•
Schriftliche Befragung der Eltern im Rahmen der Kinderbefragung (Fragebogen codiert
entsprechend des Kinderfragebogens)
•
ein bis zwei Wochen nach Besuch des Theaterstücks
•
ein Drittel der Eltern der in der Nullmessung befragten Kinder hat den Fragebogen
ausgefüllt,
•
N = 298
•
Mütter (91,4 %), Väter nur zu 7,2% und in vier Fällen (1,4%) eine andere
erziehungsberechtigte Person.
•
Vollzeit (45%) und Teilzeit (41,6%) erwerbstätig, 13,4% nicht erwerbstätig
Elterneinschätzung zur Befangenheit
des Kindes
70
60
58,5
50
40
35,5
30
20
19,7
16
10
0
2,1 2,4
3,5 7,7
sehr befangen
(1)
2
9,3
23,3
15
6,9
3
Stimmung vor dem Theaterstück
4
5
völlig unbefangen
(6)
Stimmung nach dem Theaterstück
Stimmung des Kindes: von einer beinahe völligen Unbefangenheit (58,5%) und einem Mittelwert von
5,14 hin zu einer reduzierteren Unbefangenheit bei einem Mittelwert von 4,6.
Elterneinschätzung: Was hat am
Theaterstück gefallen?
"Inwieweit trifft folgendes zu?"
Hat das Theaterstück Ihrem Kind gefallen?
Wurden die Schauspieler als lustig erlebt?
Konnten die Kinder gut mitmachen?
42
33,7
16,1
8,2
42,3
35,1
10,9
11,7
Hat Ihr Kind alles verstanden?
Hat Ihr Kind sich bei dem Theaterstück gelangweilt?
Hat Ihr Kind erzählt, dass das Theaterstück eher etwas für
größere Kinder gewesen wäre?
ja
eher ja
33,5
57,9
War Ihr Kind durch das Theaterstück verunsichert? 2,9 6,5
7
10,5 7,4
30,2
51,9
65,5
25,1
11,8
61,6
19,6
75,6
6,6 6,6 11,1
eher nein
3,1
5,5
nein
N=298
82,1% (Zusammenfassung der Werte ja und eher ja) der Eltern an, dass das Theaterstück Ihrem Kind
gefallen hat.
Weiterempfehlung Theaterstück
"Würden Sie das Theaterstück, nachdem, was Sie bisher
darüber gehört haben, an andere Familien weiter empfehlen?"
1,8%
6,5%
12,0%
1 auf keinen Fall
2
43,1%
3
4
15,6%
5
6 ganz bestimmt
N=298
21,0%
Eltern kennen das Theaterstück höchstens in Ausschnitten, dennoch empfehlen die meisten es
weiter - Mehr als drei Viertel der Eltern. Vorbehalte (Werte 1 bis 3) haben 20,3% der Eltern.
Zielgruppe FACHKRÄFTE
Studiendesign,
Erhebungsinstrumente,
Ergebnisse
Befragung der Fachkräfte vor und nach
dem Workshop
Schleswig-Holstein und Sachsen: Teilnahme an Workshops in 329 Fachkräfte,
Insgesamt 82 Vorher-Fragebögen und 66 Nachher-Fragebögen
Wichtigste Erkenntnis: bedeutsame Wissenszuwächse bei den Lehrkräften
Kenntnisse Fachkräfte vorher / nachher
„Bitte beurteilen Sie … ihre Kenntnisse zum Thema sexueller Missbrauch“
3,6
Rechtliche Grundlagen
2,3
3,2
Tätergruppen und -strategien
2,0
2,8
Risikofaktoren für Kinder
2,1
Situation betroffener Kinder
und ihrer Familien
3,4
2,2
Häufigkeit des Vorkommens
sexuellen Missbrauchs
3,4
1,9
Folgen sexuellen Missbrauchs
für die Kinder
2,9
2,2
N=82 vorher
(1= sehr gut, 6= sehr schlecht) Mittelwerte
N=66 nachher
Gesprächssicherheit vorher / nachher
„Wie gut würden Sie Ihre … im Falle des Verdachts
auf sexuellen Missbrauch aktuell einschätzen?“
3,7
Gesprächssicherheit mit
Kindern und Eltern
2,9
Sensibilität für die
Signale betroffener
Kinder
3,0
2,0
3,8
Handlungssicherheit bei
nötiger Intervention
2,5
N=82 vorher
(1= sehr gut, 6= sehr schlecht) Mittelwerte
N=66 nachher
Aktuelle Maßnahmen an den Schulen der Lehrkräfte, um
Kinder zu stärken und gegen sexuellen Missbrauch zu
schützen? (Mehrfachnennungen möglich) Vorher-Befragung
PROZESSEVALUATION
Studiendesign,
Erhebungsinstrumente,
Ergebnisse
Prozessevaluation Studiendesign
Methoden: leitfadengestützte Telefoninterviews
•
Schleswig-Holstein: 60 Interviews (Pilotphase)
•
Sachsen: 7 Interviews
•
Hessen: 9 Interviews
•
Baden-Württemberg: 6 Interviews
Interviewpartner/innen waren Akteure aus den drei Bereichen:
Schule (i.d.R. Schulamt), Beratung (Beratungsstellen, Kinderschutzzentren u.ä.)
Kommune (Jugendamt, ASD u.ä.)
Fragen des Interviewleitfadens: Ausgangssituation (Netzwerke, Strukturen im Landkreis)
Umsetzung (Einbindung wesentlicher Akteure, Erreichen von Schulen)
Zufriedenheit mit Verlauf (Gelingensbedingungen)
32
Positive Rückmeldungen
Die Initiative „Trau dich!“ wurde von den Interviewten in wesentlichen Teilen positiv bewertet.
Positiv bewertete Aspekte:
die Qualität und der Inhalt des Theaterstücks
das gewählte Alter der Kinder
das Multiplikatoren-Training
die Inhalte der Elternabende
der Zugang des Hilfesystems zu Schule durch die Initiative
die Unterstützung durch die beauftragte Agentur
die Anzahl der Planungstreffen (ein Mal wurde als ausreichend bewertet)
die Initiative als Ergänzung zu bereits bestehenden Angeboten, nicht als
Konkurrenz
das Engagement der jeweiligen Landesministerien
den Status als Bundesprojekt
die Kooperationserfahrungen mit der BZgA vor Ort
Hürden in der Umsetzung
Zeitdruck und Kurzfristigkeit, Planungsvorlauf der Schulen
Fehlende Ressourcen für diese zusätzliche Aufgabe
Ansprache der Schule top-down über das Schulamt wurde von den
Lehrkräften kritisiert; Ansprache des Jugendamtes durch Schule wurde
kritisiert, gewünscht direkte Ansprache
Geringe Teilnahme von Eltern
34
Netzwerke / Nachhaltigkeit
Netzwerke
Stärkung der Netzwerke
neue Kooperationsbeziehungen zwischen Beteiligten
persönliches Kennenlernen förderlich für ein erneutes Kooperieren
Einbindung von Netzwerken unterschiedlicher Schwerpunkte in den
Kommunen
Vielen Dank