Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinden Flonheim

Gemeindebrief
Dezember 2015 – Februar 2016
Evangelische Kirchengemeinden
Flonheim-Uffhofen
Lonsheim
Bermersheim v.d.H.
Im Dezember
Ich wünsche dir einen,
der dich aufhält,
wenn du in den adventlichen
Laufschritt fällst.
Er stelle sich in deinen Weg,
freundlich aber bestimmt,
so dass du innehalten und
zu Atem kommen kannst.
Ich wünsche dir einen,
der den Ton leise dreht,
wenn es um dich oder in dir
lärmt und brummt.
Er öffne dein Ohr, damit du
unter all den Geräuschen
die Stimme des Engels vernimmst, der von Freude singt.
Tina Willms
Titelbild: Weihnachtskrippe der Uffhofener Kirche
2
Inhalt
Im Dezember
2
Inhalt
3
Besondere Gottesdienste
4
Freud und Leid
5
Besondere Ereignisse:
Adventsandachten
6
Adventskalender-Rundgänge
8
Ökumenischer Adventsnachmittag
9
Ökumenischer Gottesdienst und Turmblasen
10
Verschiedenes:
Aktion Brot für die Welt
11
Alle Jahre wieder...
12
Stille Nacht
14
Gedanken einer Kerze
16
Flüchtlinge
18
Jahreslosung 2016
19
Einführung der neuen Kirchenvorstände
20
Gottesdienstplan Flonheim und Uffhofen
22
Gottesdienstplan Lonsheim und Bermersheim v.d.H.
23
Kontakte
24
Herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten
laut Gottesdienstplan Seite 22 und 23
Beachten Sie bitte auch die Hinweise auf unsere Gottesdienste
in den Schaukästen, im Nachrichtenblatt,
in der Tageszeitung und im Internet.
3
Besondere Gottesdienste
Ökumenischer Gottesdienst am vierten Advent
20. Dez., 16:00 Uhr in Flonheim
anschließend Turmblasen des Posaunenchors
Christvesper an Heilig Abend
24. Dez., 17:30 Uhr in Flonheim mit Posaunenchor u.Männergesangverein
16:00 Uhr in Uffhofen mit Krippenspiel
17:00 Uhr in Lonsheim
Christmette an Heilig Abend
24. Dez., 23:00 Uhr in Uffhofen mit Chor
Abendmahlsgottesdienst am 1. Weihnachtstag
25. Dez., 10:10 Uhr in Flonheim mit Posaunenchor
9:00 Uhr in Bermersheim v.d.H.
Abendmahlsgottesdienst am 2. Weihnachtstag
26. Dez., 10:00 Uhr in Uffhofen mit den Montagsmusikern
10:00 Uhr in Lonsheim
Jahresschlussgottesdienst an Silvester
31. Dez., 18:00 Uhr in Flonheim mit Posaunenchor
16:30 Uhr in Uffhofen mit Posaunenchor
4
Freud und Leid
Es wurden kirchlich getauft:
Elias Koch, Kind von Matthias und Arnika Koch
Valentina Fähndrich, Kind von Florian und Marleen Fähndrich
Anka Grosche, Kind von Olaf und Sandra Quandt
Melissa Olah, Kind von Jan Olah und Katarzyna Bespala Schmahl
„Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wohin du auch ziehst.“
Mos. 28, Vers 15a
Es wurden kirchlich getraut:
Stefan Lipp und Sonja, geb. Weingärtner, Flonheim
„Lasst uns aufeinander achthaben
und uns zur Liebe und zu guten Werken anspornen.“
Hebräer 10, Vers 24
Es wurden kirchlich bestattet:
Nadine Balz, geb. Bellermann, Uffhofen, 30 Jahre
Georg Becker, Flonheim, 80 Jahre
Lothar Grindel, Flonheim, 80 Jahre
Ernst Ramb, Flonheim, 81 Jahre
Karl Fritz Grellmann, Uffhofen, 88 Jahre
Christus spricht: „Ich bin die Auferstehung und das Leben;
wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“
Johannes11, Vers 25
5
Adventsandachten
A
uch in diesem Jahr laden wir Sie wieder herzlich ein zu drei Andachten im
dvent, in denen wir ein wenig zur Ruhe kommen wollen in der ansonsten ja sehr
umtriebigen Zeit vor Weihnachten, in denen wir miteinander singen und ein thematisch passendes Werk aus der christlichen Kunst miteinander betrachten wollen.
Das Kunstwerk, welches ich für dieses Jahr ausgesucht habe, ist manchen unter
Ihnen sicher bekannt. Jedenfalls denen, die schon einmal die Lorenzkirche in Nürnberg besucht haben. Dort hängt, in sechs Meter Höhe, der sogenannte ‚Engelsgruß‘,
geschaffen von Veit Stoß.
Stoß fertigte einen ovalen Kranz aus 50 geschnitzten Rosenblüten und umrahmte mit
diesem symbolischen Rosenkranz die Szene, in der Maria vom Erzengel Gabriel verkündet wird, dass sie als Mutter von Jesus Christus ausgewählt wurde.
Die Blüten werden von fünf Medaillons mit biblischen Szenen unterbrochen.
Veit Stoß drückte in vielen
symbolischen Formen und
Figuren vor allem die Gefühle der Freude und der
Überraschung aus. Engel
musizieren auf vielen Instrumenten,
Maria
erschrickt so über die Erscheinung des Engels,
dass ihr ein Buch aus der
linken Hand fällt.
Dieser Engelsgruß ist übrigens genau so alt wie die
Reformation: Stoß schuf
sein Werk im Jahre 1517,
zeitgleich also mit Luthers
Thesenanschlag an die
Schlosskirche in Wittenberg.
Die Reformation sorgte
dann allerdings auch dafür,
dass das Werk als eine
nicht dem evangelischen
Glaubensverständnis entsprechende Marien- und
Rosenkranzreliquie
jahrhundertelang verhüllt hoch
oben im Chorgewölbe von
St. Lorenz hing.
Heute aber können wir es
Gott sei Dank wieder bewundern in all seiner
Schönheit und Pracht.
6
Übrigens: Der Engelsgruß war wegen seines ursprünglichen Namens "Englischer
Gruß" oft der Gegenstand von Verwechslungen: Viele Menschen brachten den Begriff "Englisch" nicht mit dem Gruß eines Engels, sondern mit dem Land England in
Verbindung. Dazu mag in Nürnberg auch der Umstand beigetragen haben, dass es
hier eine Schule gab, deren Gründerinnen als "Englische Fräulein" bezeichnet wurden. Um weitere Missverständnisse zu vermeiden, entschloss sich die Kirchengemeinde mittlerweile, das Kunstwerk nur noch als "Engelsgruß" zu bezeichnen.
Also nochmals:
Herzliche Einladung
zu den Adventsandachten mit dem Engelsgruß
immer Donnerstags um 19 Uhr
im Jugendheim Flonheim
Ich jedenfalls freue mich schon darauf!
Martin Schauß
7
Adventsfenster – ein Dorf als Adventskalender
Seit einigen Jahren gibt es nun schon in Lonsheim die Tradition der Adventsfenster.
(Fast) Jeden Abend wird eines geöffnet, meist mit Punsch, Glühwein und Gebäck –
es geht aber auch ohne.
In der Adventszeit hat man die Möglichkeit, jeden Abend bewusst Abstand zur vorweihnachtlichen Hektik zu nehmen, zum Fenster zu spazieren und wenn man möchte, sich mit netten Leuten zu unterhalten. Auch Neu- oder Nicht-Lonsheimer sind natürlich eingeladen.
Viele Familien nehmen die Gelegenheit war, jedes Jahr ein mit Liebe und viel Arbeitsaufwand weihnachtliches Fenster zu gestalten. Mit dem gleichen Eifer werden auch
die Getränke vorbereitet, manchmal sogar gegrillt oder herrliche Waffeln gebacken.
Eines der ersten Fenster ist die Weihnachtskrippe an der Gemeindehalle.
Seit zwei Jahren ist der
Lonsheimer Aussichtsturm ein Bestandteil der
Adventsfenster, wie
auch der Weihnachtsmarkt am Sonntag den
4. Advent. Das letzte
Türchen ist die Kirche,
die an diesem Tag Ihre
Tür zum Gottesdienst
öffnet.
Die evangelische Kirche
ist in der gesamten
Dauer der Adventsfenster täglich beleuchtet als Lichtblick in der
dunklen Jahreszeit.
Am ersten Sonntag im
neuen Jahr ist abends
der Abschlussrundgang,
wo man gemeinsam
durch den Ort läuft, alle
Fenster nochmals besucht und den Abschluss gemeinsam an
der Kirche (katholische
und evangelische im
Wechsel) mit einer kurzen Andacht feiert. Natürlich gibt’s anschließend Glühwein und
Würstchen.
Das Bild zeigt das 2012er Fenster der evangelischen
Kirche in Lonsheim, das anlässlich des Jubiläums
gestaltet wurde.
8
Carola Heck
In Flonheim und Uffhofen wurde der Fenster-Adventskalender 2006 von Tine Beck
und Angelika Knell ins Leben gerufen und somit gibt es ihn in diesem Jahr zum
10. Mal. Den Beiden ist es bisher immer gelungen, genügend Familien zum Gestalten eines Adventsfensters zu gewinnen.
Für ihre Bemühungen rund um diese Aktion sei ihnen und auch ihren Familien an
dieser Stelle herzlich gedankt. Aber auch all denen, die die Adventsfenster gestaltet
haben.
Die diesjährigen Rundgänge finden an folgenden Tagen statt:
1. Rundgang: Mittwoch, 9. Dezember, 19:00 Uhr
Treffpunkt: Ortseingang Uffhofen (Am Backhausgarten)
Abschluss bei Familie Beck
2. Rundgang: Mittwoch, 16. Dezember, 19:00 Uhr
Treffpunkt: Poststelle (Fam. Dechent)
Abschluss bei Pfr. Schauß
3. Rundgang: Mittwoch, 23. Dezember, 19:00 Uhr
Treffpunkt: Neugasse 64, (Fam. Ottmar Zeller)
Abschluss bei Familie Knell am Lagerfeuer
Ganz sicher werden sich auch in diesem Jahr wieder viele Teilnehmer zu den jeweiligen Rundgängen einfinden und diese als eine gute Gelegenheit wahrnehmen, sich
auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen.
Sie sind herzlich eingeladen zum
ökumenischen Adventsnachmittag
am Mittwoch, den 2. Dezember ab 14:30 Uhr
im ev. Jugendheim Flonheim
Mit adventlichen Gedichten, Geschichten und Liedern.
Und Kaffee und Kuchen.
Man muss sich nicht vorher anmelden und braucht auch
keine Angst vor den Treppenstufen des Jugendheims zu
haben, denn sollte jemand Hilfe benötigen, wird ganz
sicher jemand behilflich sein.
9
Ökumenischer Gottesdienst und Turmblasen
Er ist schon zur Tradition geworden: Der
ökumenische Gottesdienst am vierten
Advent in der evangelischen Kirche,
nachmittags um 16 Uhr. Pfarrer Becker
und Pfarrer Schauß freuen sich schon
darauf – und auf hoffentlich viele Besucher.
Besucher, auf die nach dem Gottesdienst
noch etwas besonders Schönes wartet.
Wenn eine Gruppe von gleichermaßen
schwindelfreien wie taktsicheren und kälteresistenten Mitgliedern unseres Posaunenchors mit Trompete, Tenorhorn, Posaune und Tuba die steile Treppe zum
Glockenturm der Kirche erklimmt, dann
geht es gleich los.
Zur Freude der Zuhörer, die unten auf
dem Marktplatz stehen, lassen die Bläser
jedes Jahr am vierten Advent weihnachtliche Musik über die Dächer von Flonheim erschallen.
Egal wie klamm die Finger hoch oben im
Glockenturm mit den offenen Schallluken
werden, die Musik erklingt.
Von „Leise rieselt der Schnee“ bis
„Macht hoch die Tür“ und natürlich „O du
fröhliche“ zum Schluss. Und so bekommen auch die Zuhörer, die zu Weihnachten vielleicht nicht in die Kirche gehen
können, die frohe Botschaft musikalisch
überbracht.
Das Turmblasen selbst hat übrigens keine christlichen Wurzeln. Es stammt aus
der Zeit, in der es „hauptamtliche“ Türmer gab, die vom höchsten Turm des Ortes – und das war in der Regel der Kirchturm - mit einem Signalhorn vor Gefahren warnten oder Gäste ankündigten. Im
Laufe der Zeit wurden neben einfachen
Signalhörnern dann auch weitere Musikinstrumente angeschafft, mit denen
kunstvollere und komplexere Melodien
gespielt werden konnten.
Auch in diesem Jahr freuen wir uns auf’s
Turmblasen unseres Posaunenchores
und auf die leckeren Sachen, die uns,
den Zuhörern, unten auf dem Marktplatz
angeboten werden.
Martin Schauß
10
Aktion Brot für die Welt
Satt ist nicht genug! - Zukunft
braucht gesunde Ernährung
Wenn er das Motto der diesjährigen Brotfür-die-Welt-Aktion liest, wird sich manch
einer vielleicht fragen: Wie, hat sich Brot
für die Welt jetzt einem neuen Ziel verschrieben? Nicht mehr Hungerbekämpfung, sondern gesunde Ernährung?
Ist das nicht der zweite Schritt vor dem
ersten?
nen. Es werden nun zwar mehr Menschen satt, doch zu welchem Preis?
Deshalb fördert Brot für die Welt den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller und nährstoffreicher Kulturpflanzen.
Für diese wichtige Arbeit braucht Brot für
die Welt Ihre Unterstützung:
Bitte helfen Sie mit!
Nein, keine Sorge, auch allgemeine Hungerbekämpfung ist nach wie vor ein Arbeitsschwerpunkt. Jedoch möchte die
Aktion in besonderer Weise auf das
Problem des sogenannten „stillen“ Hungers aufmerksam machen, von dem
weltweit jeder dritte Mensch betroffen ist.
Natürlich geht es erst einmal darum,
Menschen in Armut überhaupt satt zu
machen.
Doch stiller Hunger, also Mangelernährung ohne ausreichende Vitamine und
Nährstoffe, führt zu einer beeinträchtigten körperlichen und geistigen Entwicklung, insbesondere bei Kindern. So ermöglicht eine solche Ernährung zwar
vielleicht das Überleben am Rand der
Existenz, hinterlässt aber bleibende
Schäden.
Vikarin Verena Riewe
Spendenkonto:
Brot für die Welt
Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE10 1006 1006 0500 500 500
In den letzten Jahren sind viele „alte“
Reis-, Kartoffel- oder Mais- oder andere
Sorten vom Markt verschwunden. Es
bleiben einige wenige Sorten, die sich
v.a. durch einen höheren Ertrag und weniger enthaltenen Nährstoffen auszeich11
Alle Jahre wieder…
Weihnachtsgeschenke oder Kaufrausch?
Der Kalender wird immer dünner und so
wie in jedem Jahr stellt sich die Frage,
was schenke ich an Weihnachten meinen Lieben. Viele von Ihnen besorgen
sicherlich schon über einen längeren
Zeitraum die passenden Geschenke für
Groß und Klein. Ich dagegen habe zwar
im laufenden Jahr immer mal wieder eine, wie ich meine, gute Idee. Aber da ich
diese nicht aufschreibe oder gar sogleich
in die Tat umsetze, weiß ich so kurz vor
dem Einkaufen einfach nicht mehr, was
es war. Vor allem stelle ich mir die Frage,
was kann man gebrauchen, mit was mache ich eine Freude und die Kosten sollte man ja auch im Auge behalten. Nicht
so einfach. Besonders beeinträchtigend
ist, dass mir manche guten Ideen erst
kurz vor dem Fest einfallen. So gibt es
in jedem Jahr auch gleich noch einen
Wettlauf mit der Zeit. Und so wie in jedem Jahr nehme ich mir in diesem Jahr
fest vor, alles anders zu machen und
bald möglichst meine Einkäufe zu tätigen. Es ist nämlich nicht so, dass diese
Aufgabe eine lästige Pflicht wäre. Im Gegenteil, ich besorge gerne Geschenke
und gehe auch gerne in die geschmückten Geschäfte. Ob mir die ständige Musikberieselung gefällt, das ist etwas anderes. Aber das ist nicht zu ändern.
Ich freue mich darauf, wenn meine Päckchen am Weihnachtsbaum ausgepackt
werden und hoffe sehnlichst, dass ich
den Geschmack der Beschenkten getroffen habe. Dann sind alle Zweifel und Mühen vergessen.
welchem finanziellen Rahmen nicht. Diese Gedanken wären für uns Erwachsene
bestimmt auch nicht so verkehrt. Denn
der Wettlauf der richtigen Geschenke
und hoher Erwartungen, den haben wir
uns selbst zu verdanken. Wir selbst
schrauben an diesem Rad und bedenken
nicht, was Schenken eigentlich bedeutet.
Mit Bedacht und Liebe aufmerksam zu
sehen, mit was man eine Freude machen kann, das ist doch Schenken.
Weihnachten im Kaufrausch und Rummel ist nicht der Sinn unseres Christfestes.
Welche unergründliche Gedanken oder
gar Erwartungen hatte Gott, als er uns
mit der Geburt des Jesuskindes im Stall
zu Bethlehem das größte und schönste
Geschenk machte, das es für uns Menschen geben kann. Er schenkt uns seinen Sohn. Schenken wir ihm nun unser
Herz? Schön wäre das.
Bei allen weihnachtlichen Vorbereitungen
erinnere ich mich gerne an die Zeit meiner Kindheit oder der meiner Kinder. Wir
haben zusammen gebastelt und die Adventsonntage waren gemütlich und
schön. Diese selbstgebastelten Geschenke hatten für mich einen besonderen Wert. Schenken Kinder doch mit dem
Herzen und viel Liebe. Für ein Kind gibt
es den Gedanken, was schenke ich in
Helga Lawall
12
Vom Schenken
Schenke groß oder klein,
aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten die Gabe wiegen,
sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei,
was in dir wohnt
an Meinung, Geschmack und Humor,
so dass die eigene Freude zuvor
dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
dass dein Geschenk Du selber bist.
Joachim Ringelnatz
13
Stille Nacht
Ich erinnere mich noch gut: Es war an Heiligabend im Jahre 1999. Der erste Heiligabend in meiner neuen Gemeinde. Wir hatten gerade eine schöne Christvesper miteinander gefeiert, die vielen Besucher strömten nach draußen, nur einer blieb noch
einen Moment bei mir stehen und sagte. „Also, Herr Pfarrer, das war ja alles ganz prima, nur eines hat gefehlt!“
Natürlich wollte ich wissen, was das denn war, das mein Gesprächspartner vermisst
hatte. Und er gab mir zur Antwort: „Na, ‚Stille Nacht‘! Wir haben gar nicht ‚Stille Nacht‘
gesungen. Wie schade.“
Und ich spürte deutlich: Meine Entgegnung, der angemessene Platz für ‚Stille Nacht‘
sei nicht die Vesper am fast noch hellen Nachmittag, sondern die Mette in der Nacht,
konnte hier nicht überzeugen.
Die Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf
Ich habe mir das damals zu Herzen gehen lassen und seitdem singen wir ‚Stille
Nacht‘ in jedem unserer Heiligabendgottesdienste, also dreimal in Flonheim und Uffhofen.
Die Lichter im Kirchenraum werden gelöscht, nur der Weihnachtsbaum ist erleuchtet
und alle stimmen es an. Das Lied, ohne das etwas fehlen würde.
Es ist ja auch ein ganz besonderes Weihnachtslied. Das zeigt schon seine Entstehungsgeschichte:
Wir schreiben das Jahr 1818. Im österreichischen Oberndorf, Nähe Salzburg, sitzt der
Pfarrer Joseph Mohr am Heiligen Abend über seinen letzten Vorbereitungen für die
Christmette. Plötzlich klopft es: Der Kirchendiener steht vor der Tür und meldet ganz
verzweifelt, dass die Orgel ihren Dienst versagt. Und das am Heiligen Abend!
Was nun? Eine Weihnachtsmette ohne Musik? Undenkbar!
14
Pfarrer Mohr überlegt fieberhaft und erinnert sich an ein
Gedicht, das er zwei Jahre
zuvor geschrieben hat: Stille
Nacht!
Der Text ist da. Nun braucht
man dazu ‚nur noch‘ eine
Melodie. Mohr überlegt nicht
lange, sondern rennt zum
Dorfschullehrer und Organisten Franz Xaver Gruber und
schildert ihm die Notlage.
Und Gruber fackelt nicht lange, sondern setzt sich hin
und komponiert.
Ein paar Stunden nur, dann
beginnt der Gottesdienst.
Mohr hat seine Gitarre dabei und spielt, während Gruber dazu singt: „Stille Nacht, heilige Nacht“.
Das beliebteste aller Weihnachtslieder erklingt zum ersten mal.
Wie oft mag es seit diesem Heiligen Abend in Oberndorf gesungen worden sein?
Von wie vielen Menschen? Wie viele Herzen und Seelen mag es ergriffen haben?
Unzählbar.
Es ist schön, dieses Lied mit der Gemeinde zu singen, in der Kirche, im Glanz des
Weihnachtsbaums.
Ein Lied übrigens, das noch mehr als nur die drei bekannten Strophen hat. Es gibt
noch drei weitere, die aber kaum jemand kennt. Darum hier die anderen von Joseph
Mohr gedichteten Verse:
Stille Nacht! Heilige Nacht! Die der Welt Heil gebracht,
aus des Himmels goldenen Höh’n uns der Gnade Fülle läßt seh’n
Jesus in Menschengestalt!
Stille Nacht! Heilige Nacht! Wo sich heut alle Macht
väterlicher Liebe ergoss und als Bruder huldvoll umschloss
Jesus die Völker der Welt!
Stille Nacht! Heilige Nacht! Lange schon uns bedacht,
als der Herr vom Grimme befreit, in der Väter urgrauer Zeit
aller Welt Schonung verhieß!
Freuen Sie sich mit mir auf den Heiligen Abend und auf unser gemeinsam
angestimmtes ‚Stille Nacht‘!
Martin Schauß
15
Gedanken einer Kerze
Ihr habt mich angezündet
und schaut nachdenklich in mein Licht.
Vielleicht freut Ihr Euch ein bisschen dabei.
Ich jedenfalls freue mich, dass ich brenne.
Wenn ich nicht brennen würde,
läge ich jetzt in einem Karton mit anderen,
die auch nicht brennen.
In so einem Karton haben wir überhaupt keinen Sinn.
Da liegen wir lediglich herum.
Einen Sinn habe ich nur, wenn ich brenne.
Und jetzt brenne ich.
Aber seit ich brenne,
bin ich schon ein klein bisschen kürzer geworden.
Das ist schade, denn ich kann mir ausrechnen,
wann ich nur noch ein kleines Stümpfchen sein werde.
Aber so ist das - es gibt nur zwei Möglichkeiten:
Entweder ich bleibe ganz und unversehrt im Karton,
dann werde ich nicht kürzer,
dann geht mir überhaupt nichts ab - aber dann weiss ich nicht,
was ich eigentlich soll.
Oder ich gebe Licht und Wärme,
dann weiss ich, wofür ich da bin.
Dann muss ich aber etwas von mir geben von mir selbst, mich selber.
Das ist schöner als kalt und sinnlos im Karton.
So ist das auch bei Euch Menschen, genau so.
Entweder Ihr bleibt für Euch,
dann geschieht Euch nichts,
dann geht Euch nichts ab.
Aber dann wisst Ihr
auch eigentlich nicht so recht, wofür.
Dann seid Ihr wie Kerzen im Karton.
Oder Ihr spendet Licht und Wärme,
dann habt Ihr einen Sinn.
Dann freuen sich die Menschen, dass es Euch gibt.
Dann seid Ihr nicht vergebens da.
16
Aber dafür müsst Ihr etwas geben von Euch selbst, von allem, was in Euch lebendig ist:
von Eurer Freude, Euer Herzlichkeit, von Eurer Treue,
Eurem Lachen, von Eurer Traurigkeit,
von Euren Ängsten, von Euren Sehnsüchten.
Ihr braucht keine Angst zu haben,
wenn Ihr dabei kürzer werdet.
Das ist nur äußerlich.
Innen werdet Ihr immer heller.
Denkt ruhig daran, wenn Ihr eine brennende Kerze seht:
Das Licht einer Kerze verliert nicht an Helligkeit,
wenn es andere Kerzen ansteckt.
(Autor unbekannt)
17
Flüchtlingskrise
Ehrlich gesagt: Ich mag dieses Wort
nicht: Flüchtlingskrise. Ich mag vor allem
nicht, was viele damit verbinden, nämlich
dass unser Land sich angeblich wegen
der Flüchtlinge in einer Krise befindet.
Das stimmt nicht. Denn diejenigen, die
sich in einer Krise befinden, sind nicht
wir, sondern die Flüchtlinge.
Oder hat etwa auch nur einer von Ihnen,
die Sie diese Zeilen lesen, von seiner gewohnten Lebensweise irgendwelche Abstriche machen müssen, seit die Flüchtlinge zu uns kommen? Geht es irgendjemandem schlechter dadurch? Gewiss
nicht.
Also: Was gemeinhin mit dem Wort
‚Flüchtlingskrise‘ verbunden wird, mag
ich nicht.
nander scheiden wird, so wie ein Hirte
die Schafe von den Böcken scheidet.
Die einen stellt Gott zu seiner Rechten,
die gehören zu ihm. Die anderen stellt er
zur Linken, die bleiben von ihm getrennt.
Und eines der Kriterien, nach denen Gott
die Menschen scheidet, lautet: „Ich bin
ein Fremdling gewesen, und ihr habt
mich aufgenommen – oder eben nicht.“
Die Botschaft dieser Worte Jesu ist sonnenklar. Wir haben uns zu entscheiden:
Wer Fremdlingen, Flüchtlingen mit Ablehnung und Hass begegnet, wer sie am
liebsten sofort wieder wegschicken will,
der gehört nicht zu Gott. Wer dagegen
bereit ist, ihnen zu helfen und sie willkommen zu heißen, der ist bei Gott und
Gott ist bei ihm.
So simpel ist das.
Anders wird es aber, wenn ich mir überlege, was das Wort ‚Krise‘ denn ursprünglich meint: Es kommt nämlich aus
dem Griechischen und bedeutet: Trennung, Entscheidung.
Versteht man Krise in diesem Sinn, dann
bedeutet das: Die in so großer Zahl auch
nach Deutschland kommenden Flüchtlinge rufen uns zur Entscheidung auf: Sind
wir bereit, ihnen zu helfen, sie willkommen zu heißen oder meinen wir, sie sollten doch lieber bleiben, wo der Pfeffer
wächst?
Es gibt im neuen Testament eine Geschichte, in der es auch um Trennung,
Entscheidung geht:
Jesus erzählt, dass, wenn Gottes Herrschaft beginnt, er die Menschen vonei-
Und ich denke, es ist an der Zeit, dass
wir begreifen: In einer christlichen Gemeinde geht es um mehr als nur darum,
ab und zu miteinander einen Schoppen
zu trinken und ein bisschen Gemeinschaft zu pflegen.
Es geht vielmehr darum, dass wir miteinander, jeder mit seinen Fähigkeiten
und mit seiner Kraft versuchen, dem
Wort und Auftrag Jesu Christi zu folgen.
Das ist nicht leicht. Aber wer sagt denn,
dass es den Jüngern dessen, der sich
aus Liebe zu den Menschen hat kreuzigen lassen, immer nur leicht gemacht
werden soll?
Martin Schauß
18
Jahreslosung 2016
Gott spricht:
„Ich will euch trösten, wie einen
seine Mutter tröstet.“
Jesaja 66, 13
Wie gut es tut, von der Mutter getröstet
zu werden, gehört zu den schönsten und
wertvollsten Erfahrungen im Leben eines
Kindes.
Wie wichtig ist es für ein Kind, dass es
jemanden gibt, zu dem es mit seinen blutenden Knien und auch mit allen anderen
kleinen und großen Nöten kommen
kann.
Naturgemäß ist dies meist die Mutter.
Aber auch der Vater oder die Großeltern
können trösten.
Durch Trost erfährt ein Kind Nähe, Wärme, Geborgenheit und das Gefühl, geliebt zu sein.
Mit dieser Zusage lädt er uns ein, mit allem, was uns sorgt, was uns bedrückt,
ängstigt und traurig macht, zu ihm zu
kommen. Mit allem, was uns körperlich
und seelisch weh tut. Wann immer wir
dies möchten und ganz egal, wo wir gerade sind. Gott ist immer erreichbar. Tag
und Nacht. 24 Stunden lang.
Und dann will er uns trösten. So, wie wir
als Kinder getröstet wurden. Das hat er
fest zugesagt.
Wir werden seine Nähe spüren. Und
Wärme. Und Geborgenheit. Und dass er
uns liebt.
All dies wird uns Kraft geben, das
Schwere, das uns im Laufe unseres Lebens begegnet, auszuhalten und durchzustehen.
Wenn man jetzt aber denkt, Trost sei nur
für Kinder wichtig, liegt man völlig falsch.
Auch wir Erwachsenen brauchen ihn.
Mehr, als uns dies vielleicht bewusst ist.
Aber Gott weiß, dass wir ihn brauchen,
den Trost. Und er selbst will unser Tröster sein.
„Ich will euch trösten, wie einen seine
Mutter tröstet.“
Was für eine wunderbare Zusage.
Ursula Wolf
19
Einführung der neuen Kirchenvorstände
Am 26.04.15 hat die Bermersheimer Kirchengemeinde, mit erfreulich hoher Wahlbeteiligung, die Kirchenvorstände gewählt. Am 6. September fand in unserer Kirche die Verabschiedung/Einführung der Kirchenvorstände statt.
Pfarrer Schauß verabschiedete Johanna Wernersbach und Wilfried Messenkopf, der
leider wegen Krankheit nicht bei uns sein konnte. Er dankte für den langjährigen Einsatz und das Engagement, das von beiden über viele Jahre eingebracht wurde.
In ihr Amt eingeführt wurden Manfred Barth, Hiltrud Metzler, Alexandra Pfannebecker
und Ursula Spies. Sie gelobten, ihren Dienst sorgfältig und treu, in Bindung an Gottes
Wort, gemäß dem Bekenntnis und nach der Ordnung der Kirche zu tun.
Die Kirchenvorstände haben weit reichende Befugnisse und leiten gemeinsam mit
dem Pfarrer die Kirchengemeinde. Zu den vielfältigen Aufgaben gehören z.B. die Entscheidung über finanzielle Dinge, Zuständigkeit für Gebäude, Vertretung der Gemeinde in geistlichen und rechtlichen Fragen, Mitverantwortung bei der Seelsorge und vieles mehr.
Zu der Arbeit des Kirchenvorstandes passt nachstehendes Sprichwort sehr gut:
„Wenn du schnell gehen willst, geh‘ allein. Aber wenn du weit gehen willst, geh‘ mit anderen.“
Ein kleines Geschenk und eine Urkunde erhielten die ausgeschiedenen und die amtierenden Kirchenvorsteher/innen von Pfarrer Schauß überreicht.
20
Auch in Flonheim-Uffhofen wurde, eine Woche später, der neue Kirchenvorstand eingeführt, hier in Verbindung mit der Feier zum Tag des offenen Denkmals und einem
sehr schmackhaften Mittagessen.
Die Mitglieder dieses Kirchenvorstands sind:
Lieselotte Kleila, Harald Dick, Marga Einsfeld, Jörg Albert, Anne Gosenheimer,
Thomas Dehos, Karl Mann, Dr. Thomas Herweck und Helga Lawall.
Im selben Gottesdienst wurden die aus dem Kirchenvorstand ausgeschiedenen Mitglieder mit herzlichem Dank für ihre vielfältige geleistete Arbeit verabschiedet:
Ursula Wolf, Rolf Bley und Angelika Knell. Auch gedachten wir noch einmal der im Dezember letzten Jahres verstorbenen Helga Meierhöfer und ihrer treuen Mitarbeit in Kirchenvorstand und Gemeinde.
Möge Gott seinen Segen geben zur Arbeit der neuen Kirchenvorstände und möge diese Arbeit mit dazu beitragen, dass unsere Gemeinden blühen und gedeihen.
Die Vorstellung der Mitglieder des Lonsheimer Kirchenvorstandes erfolgt übrigens im
nächsten Gemeindebrief.
Martin Schauß
21
Gottesdienstplan
Datum
Flonheim
Uffhofen
06. Dezember
10.10 Uhr
-------
13. Dezember
10.10 Uhr
09.00
20. Dezember
16.00 Uhr
ökum. Gottesdienst
anschl. Turmblasen
------
24. Dezember
17.30 Uhr
Christvesper
16.00 Uhr
Christvesper/Krippenspiel
23.00 Uhr Christmette
25. Dezember
10.10 Uhr
-----
Abendmahlsgottesdienst
26. Dezember
------
10.00 Uhr
Musikgottesdienst
31. Dezember
18.00 Uhr
Jahresabschlussgottesdienst
16.30 Uhr
Jahresabschlussgottesdienst
01. Januar 16
-----
-----
03. Januar 16
10.10 Uhr
09.00 Uhr
10. Januar 16
10.10 Uhr
09.00 Uhr
17. Januar 16
10.10 Uhr
-----
24. Januar 16
10.10 Uhr
09.00 Uhr
31. Januar 16
-----
18.00 Uhr
07. Februar 16
10.10 Uhr
09.00 Uhr
14. Februar 16
10.10 Uhr
-----
21. Februar 16
10.10 Uhr
09.00 Uhr
28. Februar 16
-----
18.00 Uhr
22
Gottesdienstplan
Datum
Lonsheim
Bermersheim v.d.H.
06. Dezember
09.00 Uhr
-------
13. Dezember
-----
-------
20. Dezember
------
-----
24. Dezember
17.00 Uhr
Christvesper
-----
25. Dezember
-------
09.00 Uhr
Abendmahlsgottesdienst
26. Dezember
10.00 Uhr
Abendmahlsgottesdienst
-----
31. Dezember
-----
------
18.00 Uhr
Neujahr
-----
03. Januar 16
-----
09.00 Uhr
10. Januar 16
-----
-----
17. Januar 16
09.00 Uhr
-----
24. Januar 16
-----
09.00 Uhr
31. Januar 16
-----
-----
07. Februar 16
09.00 Uhr
------
14. Februar 16
-----
09.00 Uhr
21. Februar 16
-----
-----
28. Februar 16
09.00 Uhr
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1.
Januar 16
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Kontakte
Pfarramt der ev. Kirchengemeinden
Pfarrer Martin Schauß
Schulgasse 10
55237 Flonheim
Sprechzeiten:
Di 11-12 Uhr
Do 17-18 Uhr
Tel.: 06734-386
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.flonheim-evangelisch.ekhn.org/
Kirchenvorstände
Flonheim-Uffhofen
Helga Lawall (Stellv. Vorsitzende), Tel.: 06734-8647
Lonsheim
Carola Heck (Vorsitzende), Tel.: 06734-9131923
Bermersheim v.d.H.
Manfred Barth (Stellv. Vorsitzender), Tel.: 06731-42517
Küster
Flonheim
Anton Steeg, Am Obertor 11
Uffhofen
Elke u. Norbert Nußbickel, Tel.: 06734-1681
Lonsheim
Alexandra u. Sebastian Bleich, Tel.: 06734-2692053
Bermersheim v.d.H.
Vertretung: Ursula Spies (Ansprechpartner: Manfred Barth, Tel.: 06731-42517)
Impressum
Herausgeber:
Redaktion:
Layout:
Auflage:
Kirchenvorstände der ev. Kirchengemeinden Flonheim-Uffhofen,
Lonsheim und Bermersheim v.d.H.
Pfr. Martin Schauß, Vikarin Verena Riewe, Carola Heck, Helga Lawall,
Martina Lawall, Ursula Spies, Ursula Wolf,
Klaus Wolf
1400 St.
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