Gemeindebrief Dezember 2015 – Februar 2016 Evangelische Kirchengemeinden Flonheim-Uffhofen Lonsheim Bermersheim v.d.H. Im Dezember Ich wünsche dir einen, der dich aufhält, wenn du in den adventlichen Laufschritt fällst. Er stelle sich in deinen Weg, freundlich aber bestimmt, so dass du innehalten und zu Atem kommen kannst. Ich wünsche dir einen, der den Ton leise dreht, wenn es um dich oder in dir lärmt und brummt. Er öffne dein Ohr, damit du unter all den Geräuschen die Stimme des Engels vernimmst, der von Freude singt. Tina Willms Titelbild: Weihnachtskrippe der Uffhofener Kirche 2 Inhalt Im Dezember 2 Inhalt 3 Besondere Gottesdienste 4 Freud und Leid 5 Besondere Ereignisse: Adventsandachten 6 Adventskalender-Rundgänge 8 Ökumenischer Adventsnachmittag 9 Ökumenischer Gottesdienst und Turmblasen 10 Verschiedenes: Aktion Brot für die Welt 11 Alle Jahre wieder... 12 Stille Nacht 14 Gedanken einer Kerze 16 Flüchtlinge 18 Jahreslosung 2016 19 Einführung der neuen Kirchenvorstände 20 Gottesdienstplan Flonheim und Uffhofen 22 Gottesdienstplan Lonsheim und Bermersheim v.d.H. 23 Kontakte 24 Herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten laut Gottesdienstplan Seite 22 und 23 Beachten Sie bitte auch die Hinweise auf unsere Gottesdienste in den Schaukästen, im Nachrichtenblatt, in der Tageszeitung und im Internet. 3 Besondere Gottesdienste Ökumenischer Gottesdienst am vierten Advent 20. Dez., 16:00 Uhr in Flonheim anschließend Turmblasen des Posaunenchors Christvesper an Heilig Abend 24. Dez., 17:30 Uhr in Flonheim mit Posaunenchor u.Männergesangverein 16:00 Uhr in Uffhofen mit Krippenspiel 17:00 Uhr in Lonsheim Christmette an Heilig Abend 24. Dez., 23:00 Uhr in Uffhofen mit Chor Abendmahlsgottesdienst am 1. Weihnachtstag 25. Dez., 10:10 Uhr in Flonheim mit Posaunenchor 9:00 Uhr in Bermersheim v.d.H. Abendmahlsgottesdienst am 2. Weihnachtstag 26. Dez., 10:00 Uhr in Uffhofen mit den Montagsmusikern 10:00 Uhr in Lonsheim Jahresschlussgottesdienst an Silvester 31. Dez., 18:00 Uhr in Flonheim mit Posaunenchor 16:30 Uhr in Uffhofen mit Posaunenchor 4 Freud und Leid Es wurden kirchlich getauft: Elias Koch, Kind von Matthias und Arnika Koch Valentina Fähndrich, Kind von Florian und Marleen Fähndrich Anka Grosche, Kind von Olaf und Sandra Quandt Melissa Olah, Kind von Jan Olah und Katarzyna Bespala Schmahl „Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wohin du auch ziehst.“ Mos. 28, Vers 15a Es wurden kirchlich getraut: Stefan Lipp und Sonja, geb. Weingärtner, Flonheim „Lasst uns aufeinander achthaben und uns zur Liebe und zu guten Werken anspornen.“ Hebräer 10, Vers 24 Es wurden kirchlich bestattet: Nadine Balz, geb. Bellermann, Uffhofen, 30 Jahre Georg Becker, Flonheim, 80 Jahre Lothar Grindel, Flonheim, 80 Jahre Ernst Ramb, Flonheim, 81 Jahre Karl Fritz Grellmann, Uffhofen, 88 Jahre Christus spricht: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“ Johannes11, Vers 25 5 Adventsandachten A uch in diesem Jahr laden wir Sie wieder herzlich ein zu drei Andachten im dvent, in denen wir ein wenig zur Ruhe kommen wollen in der ansonsten ja sehr umtriebigen Zeit vor Weihnachten, in denen wir miteinander singen und ein thematisch passendes Werk aus der christlichen Kunst miteinander betrachten wollen. Das Kunstwerk, welches ich für dieses Jahr ausgesucht habe, ist manchen unter Ihnen sicher bekannt. Jedenfalls denen, die schon einmal die Lorenzkirche in Nürnberg besucht haben. Dort hängt, in sechs Meter Höhe, der sogenannte ‚Engelsgruß‘, geschaffen von Veit Stoß. Stoß fertigte einen ovalen Kranz aus 50 geschnitzten Rosenblüten und umrahmte mit diesem symbolischen Rosenkranz die Szene, in der Maria vom Erzengel Gabriel verkündet wird, dass sie als Mutter von Jesus Christus ausgewählt wurde. Die Blüten werden von fünf Medaillons mit biblischen Szenen unterbrochen. Veit Stoß drückte in vielen symbolischen Formen und Figuren vor allem die Gefühle der Freude und der Überraschung aus. Engel musizieren auf vielen Instrumenten, Maria erschrickt so über die Erscheinung des Engels, dass ihr ein Buch aus der linken Hand fällt. Dieser Engelsgruß ist übrigens genau so alt wie die Reformation: Stoß schuf sein Werk im Jahre 1517, zeitgleich also mit Luthers Thesenanschlag an die Schlosskirche in Wittenberg. Die Reformation sorgte dann allerdings auch dafür, dass das Werk als eine nicht dem evangelischen Glaubensverständnis entsprechende Marien- und Rosenkranzreliquie jahrhundertelang verhüllt hoch oben im Chorgewölbe von St. Lorenz hing. Heute aber können wir es Gott sei Dank wieder bewundern in all seiner Schönheit und Pracht. 6 Übrigens: Der Engelsgruß war wegen seines ursprünglichen Namens "Englischer Gruß" oft der Gegenstand von Verwechslungen: Viele Menschen brachten den Begriff "Englisch" nicht mit dem Gruß eines Engels, sondern mit dem Land England in Verbindung. Dazu mag in Nürnberg auch der Umstand beigetragen haben, dass es hier eine Schule gab, deren Gründerinnen als "Englische Fräulein" bezeichnet wurden. Um weitere Missverständnisse zu vermeiden, entschloss sich die Kirchengemeinde mittlerweile, das Kunstwerk nur noch als "Engelsgruß" zu bezeichnen. Also nochmals: Herzliche Einladung zu den Adventsandachten mit dem Engelsgruß immer Donnerstags um 19 Uhr im Jugendheim Flonheim Ich jedenfalls freue mich schon darauf! Martin Schauß 7 Adventsfenster – ein Dorf als Adventskalender Seit einigen Jahren gibt es nun schon in Lonsheim die Tradition der Adventsfenster. (Fast) Jeden Abend wird eines geöffnet, meist mit Punsch, Glühwein und Gebäck – es geht aber auch ohne. In der Adventszeit hat man die Möglichkeit, jeden Abend bewusst Abstand zur vorweihnachtlichen Hektik zu nehmen, zum Fenster zu spazieren und wenn man möchte, sich mit netten Leuten zu unterhalten. Auch Neu- oder Nicht-Lonsheimer sind natürlich eingeladen. Viele Familien nehmen die Gelegenheit war, jedes Jahr ein mit Liebe und viel Arbeitsaufwand weihnachtliches Fenster zu gestalten. Mit dem gleichen Eifer werden auch die Getränke vorbereitet, manchmal sogar gegrillt oder herrliche Waffeln gebacken. Eines der ersten Fenster ist die Weihnachtskrippe an der Gemeindehalle. Seit zwei Jahren ist der Lonsheimer Aussichtsturm ein Bestandteil der Adventsfenster, wie auch der Weihnachtsmarkt am Sonntag den 4. Advent. Das letzte Türchen ist die Kirche, die an diesem Tag Ihre Tür zum Gottesdienst öffnet. Die evangelische Kirche ist in der gesamten Dauer der Adventsfenster täglich beleuchtet als Lichtblick in der dunklen Jahreszeit. Am ersten Sonntag im neuen Jahr ist abends der Abschlussrundgang, wo man gemeinsam durch den Ort läuft, alle Fenster nochmals besucht und den Abschluss gemeinsam an der Kirche (katholische und evangelische im Wechsel) mit einer kurzen Andacht feiert. Natürlich gibt’s anschließend Glühwein und Würstchen. Das Bild zeigt das 2012er Fenster der evangelischen Kirche in Lonsheim, das anlässlich des Jubiläums gestaltet wurde. 8 Carola Heck In Flonheim und Uffhofen wurde der Fenster-Adventskalender 2006 von Tine Beck und Angelika Knell ins Leben gerufen und somit gibt es ihn in diesem Jahr zum 10. Mal. Den Beiden ist es bisher immer gelungen, genügend Familien zum Gestalten eines Adventsfensters zu gewinnen. Für ihre Bemühungen rund um diese Aktion sei ihnen und auch ihren Familien an dieser Stelle herzlich gedankt. Aber auch all denen, die die Adventsfenster gestaltet haben. Die diesjährigen Rundgänge finden an folgenden Tagen statt: 1. Rundgang: Mittwoch, 9. Dezember, 19:00 Uhr Treffpunkt: Ortseingang Uffhofen (Am Backhausgarten) Abschluss bei Familie Beck 2. Rundgang: Mittwoch, 16. Dezember, 19:00 Uhr Treffpunkt: Poststelle (Fam. Dechent) Abschluss bei Pfr. Schauß 3. Rundgang: Mittwoch, 23. Dezember, 19:00 Uhr Treffpunkt: Neugasse 64, (Fam. Ottmar Zeller) Abschluss bei Familie Knell am Lagerfeuer Ganz sicher werden sich auch in diesem Jahr wieder viele Teilnehmer zu den jeweiligen Rundgängen einfinden und diese als eine gute Gelegenheit wahrnehmen, sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen. Sie sind herzlich eingeladen zum ökumenischen Adventsnachmittag am Mittwoch, den 2. Dezember ab 14:30 Uhr im ev. Jugendheim Flonheim Mit adventlichen Gedichten, Geschichten und Liedern. Und Kaffee und Kuchen. Man muss sich nicht vorher anmelden und braucht auch keine Angst vor den Treppenstufen des Jugendheims zu haben, denn sollte jemand Hilfe benötigen, wird ganz sicher jemand behilflich sein. 9 Ökumenischer Gottesdienst und Turmblasen Er ist schon zur Tradition geworden: Der ökumenische Gottesdienst am vierten Advent in der evangelischen Kirche, nachmittags um 16 Uhr. Pfarrer Becker und Pfarrer Schauß freuen sich schon darauf – und auf hoffentlich viele Besucher. Besucher, auf die nach dem Gottesdienst noch etwas besonders Schönes wartet. Wenn eine Gruppe von gleichermaßen schwindelfreien wie taktsicheren und kälteresistenten Mitgliedern unseres Posaunenchors mit Trompete, Tenorhorn, Posaune und Tuba die steile Treppe zum Glockenturm der Kirche erklimmt, dann geht es gleich los. Zur Freude der Zuhörer, die unten auf dem Marktplatz stehen, lassen die Bläser jedes Jahr am vierten Advent weihnachtliche Musik über die Dächer von Flonheim erschallen. Egal wie klamm die Finger hoch oben im Glockenturm mit den offenen Schallluken werden, die Musik erklingt. Von „Leise rieselt der Schnee“ bis „Macht hoch die Tür“ und natürlich „O du fröhliche“ zum Schluss. Und so bekommen auch die Zuhörer, die zu Weihnachten vielleicht nicht in die Kirche gehen können, die frohe Botschaft musikalisch überbracht. Das Turmblasen selbst hat übrigens keine christlichen Wurzeln. Es stammt aus der Zeit, in der es „hauptamtliche“ Türmer gab, die vom höchsten Turm des Ortes – und das war in der Regel der Kirchturm - mit einem Signalhorn vor Gefahren warnten oder Gäste ankündigten. Im Laufe der Zeit wurden neben einfachen Signalhörnern dann auch weitere Musikinstrumente angeschafft, mit denen kunstvollere und komplexere Melodien gespielt werden konnten. Auch in diesem Jahr freuen wir uns auf’s Turmblasen unseres Posaunenchores und auf die leckeren Sachen, die uns, den Zuhörern, unten auf dem Marktplatz angeboten werden. Martin Schauß 10 Aktion Brot für die Welt Satt ist nicht genug! - Zukunft braucht gesunde Ernährung Wenn er das Motto der diesjährigen Brotfür-die-Welt-Aktion liest, wird sich manch einer vielleicht fragen: Wie, hat sich Brot für die Welt jetzt einem neuen Ziel verschrieben? Nicht mehr Hungerbekämpfung, sondern gesunde Ernährung? Ist das nicht der zweite Schritt vor dem ersten? nen. Es werden nun zwar mehr Menschen satt, doch zu welchem Preis? Deshalb fördert Brot für die Welt den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller und nährstoffreicher Kulturpflanzen. Für diese wichtige Arbeit braucht Brot für die Welt Ihre Unterstützung: Bitte helfen Sie mit! Nein, keine Sorge, auch allgemeine Hungerbekämpfung ist nach wie vor ein Arbeitsschwerpunkt. Jedoch möchte die Aktion in besonderer Weise auf das Problem des sogenannten „stillen“ Hungers aufmerksam machen, von dem weltweit jeder dritte Mensch betroffen ist. Natürlich geht es erst einmal darum, Menschen in Armut überhaupt satt zu machen. Doch stiller Hunger, also Mangelernährung ohne ausreichende Vitamine und Nährstoffe, führt zu einer beeinträchtigten körperlichen und geistigen Entwicklung, insbesondere bei Kindern. So ermöglicht eine solche Ernährung zwar vielleicht das Überleben am Rand der Existenz, hinterlässt aber bleibende Schäden. Vikarin Verena Riewe Spendenkonto: Brot für die Welt Bank für Kirche und Diakonie IBAN: DE10 1006 1006 0500 500 500 In den letzten Jahren sind viele „alte“ Reis-, Kartoffel- oder Mais- oder andere Sorten vom Markt verschwunden. Es bleiben einige wenige Sorten, die sich v.a. durch einen höheren Ertrag und weniger enthaltenen Nährstoffen auszeich11 Alle Jahre wieder… Weihnachtsgeschenke oder Kaufrausch? Der Kalender wird immer dünner und so wie in jedem Jahr stellt sich die Frage, was schenke ich an Weihnachten meinen Lieben. Viele von Ihnen besorgen sicherlich schon über einen längeren Zeitraum die passenden Geschenke für Groß und Klein. Ich dagegen habe zwar im laufenden Jahr immer mal wieder eine, wie ich meine, gute Idee. Aber da ich diese nicht aufschreibe oder gar sogleich in die Tat umsetze, weiß ich so kurz vor dem Einkaufen einfach nicht mehr, was es war. Vor allem stelle ich mir die Frage, was kann man gebrauchen, mit was mache ich eine Freude und die Kosten sollte man ja auch im Auge behalten. Nicht so einfach. Besonders beeinträchtigend ist, dass mir manche guten Ideen erst kurz vor dem Fest einfallen. So gibt es in jedem Jahr auch gleich noch einen Wettlauf mit der Zeit. Und so wie in jedem Jahr nehme ich mir in diesem Jahr fest vor, alles anders zu machen und bald möglichst meine Einkäufe zu tätigen. Es ist nämlich nicht so, dass diese Aufgabe eine lästige Pflicht wäre. Im Gegenteil, ich besorge gerne Geschenke und gehe auch gerne in die geschmückten Geschäfte. Ob mir die ständige Musikberieselung gefällt, das ist etwas anderes. Aber das ist nicht zu ändern. Ich freue mich darauf, wenn meine Päckchen am Weihnachtsbaum ausgepackt werden und hoffe sehnlichst, dass ich den Geschmack der Beschenkten getroffen habe. Dann sind alle Zweifel und Mühen vergessen. welchem finanziellen Rahmen nicht. Diese Gedanken wären für uns Erwachsene bestimmt auch nicht so verkehrt. Denn der Wettlauf der richtigen Geschenke und hoher Erwartungen, den haben wir uns selbst zu verdanken. Wir selbst schrauben an diesem Rad und bedenken nicht, was Schenken eigentlich bedeutet. Mit Bedacht und Liebe aufmerksam zu sehen, mit was man eine Freude machen kann, das ist doch Schenken. Weihnachten im Kaufrausch und Rummel ist nicht der Sinn unseres Christfestes. Welche unergründliche Gedanken oder gar Erwartungen hatte Gott, als er uns mit der Geburt des Jesuskindes im Stall zu Bethlehem das größte und schönste Geschenk machte, das es für uns Menschen geben kann. Er schenkt uns seinen Sohn. Schenken wir ihm nun unser Herz? Schön wäre das. Bei allen weihnachtlichen Vorbereitungen erinnere ich mich gerne an die Zeit meiner Kindheit oder der meiner Kinder. Wir haben zusammen gebastelt und die Adventsonntage waren gemütlich und schön. Diese selbstgebastelten Geschenke hatten für mich einen besonderen Wert. Schenken Kinder doch mit dem Herzen und viel Liebe. Für ein Kind gibt es den Gedanken, was schenke ich in Helga Lawall 12 Vom Schenken Schenke groß oder klein, aber immer gediegen. Wenn die Bedachten die Gabe wiegen, sei dein Gewissen rein. Schenke herzlich und frei. Schenke dabei, was in dir wohnt an Meinung, Geschmack und Humor, so dass die eigene Freude zuvor dich reichlich belohnt. Schenke mit Geist ohne List. Sei eingedenk, dass dein Geschenk Du selber bist. Joachim Ringelnatz 13 Stille Nacht Ich erinnere mich noch gut: Es war an Heiligabend im Jahre 1999. Der erste Heiligabend in meiner neuen Gemeinde. Wir hatten gerade eine schöne Christvesper miteinander gefeiert, die vielen Besucher strömten nach draußen, nur einer blieb noch einen Moment bei mir stehen und sagte. „Also, Herr Pfarrer, das war ja alles ganz prima, nur eines hat gefehlt!“ Natürlich wollte ich wissen, was das denn war, das mein Gesprächspartner vermisst hatte. Und er gab mir zur Antwort: „Na, ‚Stille Nacht‘! Wir haben gar nicht ‚Stille Nacht‘ gesungen. Wie schade.“ Und ich spürte deutlich: Meine Entgegnung, der angemessene Platz für ‚Stille Nacht‘ sei nicht die Vesper am fast noch hellen Nachmittag, sondern die Mette in der Nacht, konnte hier nicht überzeugen. Die Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf Ich habe mir das damals zu Herzen gehen lassen und seitdem singen wir ‚Stille Nacht‘ in jedem unserer Heiligabendgottesdienste, also dreimal in Flonheim und Uffhofen. Die Lichter im Kirchenraum werden gelöscht, nur der Weihnachtsbaum ist erleuchtet und alle stimmen es an. Das Lied, ohne das etwas fehlen würde. Es ist ja auch ein ganz besonderes Weihnachtslied. Das zeigt schon seine Entstehungsgeschichte: Wir schreiben das Jahr 1818. Im österreichischen Oberndorf, Nähe Salzburg, sitzt der Pfarrer Joseph Mohr am Heiligen Abend über seinen letzten Vorbereitungen für die Christmette. Plötzlich klopft es: Der Kirchendiener steht vor der Tür und meldet ganz verzweifelt, dass die Orgel ihren Dienst versagt. Und das am Heiligen Abend! Was nun? Eine Weihnachtsmette ohne Musik? Undenkbar! 14 Pfarrer Mohr überlegt fieberhaft und erinnert sich an ein Gedicht, das er zwei Jahre zuvor geschrieben hat: Stille Nacht! Der Text ist da. Nun braucht man dazu ‚nur noch‘ eine Melodie. Mohr überlegt nicht lange, sondern rennt zum Dorfschullehrer und Organisten Franz Xaver Gruber und schildert ihm die Notlage. Und Gruber fackelt nicht lange, sondern setzt sich hin und komponiert. Ein paar Stunden nur, dann beginnt der Gottesdienst. Mohr hat seine Gitarre dabei und spielt, während Gruber dazu singt: „Stille Nacht, heilige Nacht“. Das beliebteste aller Weihnachtslieder erklingt zum ersten mal. Wie oft mag es seit diesem Heiligen Abend in Oberndorf gesungen worden sein? Von wie vielen Menschen? Wie viele Herzen und Seelen mag es ergriffen haben? Unzählbar. Es ist schön, dieses Lied mit der Gemeinde zu singen, in der Kirche, im Glanz des Weihnachtsbaums. Ein Lied übrigens, das noch mehr als nur die drei bekannten Strophen hat. Es gibt noch drei weitere, die aber kaum jemand kennt. Darum hier die anderen von Joseph Mohr gedichteten Verse: Stille Nacht! Heilige Nacht! Die der Welt Heil gebracht, aus des Himmels goldenen Höh’n uns der Gnade Fülle läßt seh’n Jesus in Menschengestalt! Stille Nacht! Heilige Nacht! Wo sich heut alle Macht väterlicher Liebe ergoss und als Bruder huldvoll umschloss Jesus die Völker der Welt! Stille Nacht! Heilige Nacht! Lange schon uns bedacht, als der Herr vom Grimme befreit, in der Väter urgrauer Zeit aller Welt Schonung verhieß! Freuen Sie sich mit mir auf den Heiligen Abend und auf unser gemeinsam angestimmtes ‚Stille Nacht‘! Martin Schauß 15 Gedanken einer Kerze Ihr habt mich angezündet und schaut nachdenklich in mein Licht. Vielleicht freut Ihr Euch ein bisschen dabei. Ich jedenfalls freue mich, dass ich brenne. Wenn ich nicht brennen würde, läge ich jetzt in einem Karton mit anderen, die auch nicht brennen. In so einem Karton haben wir überhaupt keinen Sinn. Da liegen wir lediglich herum. Einen Sinn habe ich nur, wenn ich brenne. Und jetzt brenne ich. Aber seit ich brenne, bin ich schon ein klein bisschen kürzer geworden. Das ist schade, denn ich kann mir ausrechnen, wann ich nur noch ein kleines Stümpfchen sein werde. Aber so ist das - es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich bleibe ganz und unversehrt im Karton, dann werde ich nicht kürzer, dann geht mir überhaupt nichts ab - aber dann weiss ich nicht, was ich eigentlich soll. Oder ich gebe Licht und Wärme, dann weiss ich, wofür ich da bin. Dann muss ich aber etwas von mir geben von mir selbst, mich selber. Das ist schöner als kalt und sinnlos im Karton. So ist das auch bei Euch Menschen, genau so. Entweder Ihr bleibt für Euch, dann geschieht Euch nichts, dann geht Euch nichts ab. Aber dann wisst Ihr auch eigentlich nicht so recht, wofür. Dann seid Ihr wie Kerzen im Karton. Oder Ihr spendet Licht und Wärme, dann habt Ihr einen Sinn. Dann freuen sich die Menschen, dass es Euch gibt. Dann seid Ihr nicht vergebens da. 16 Aber dafür müsst Ihr etwas geben von Euch selbst, von allem, was in Euch lebendig ist: von Eurer Freude, Euer Herzlichkeit, von Eurer Treue, Eurem Lachen, von Eurer Traurigkeit, von Euren Ängsten, von Euren Sehnsüchten. Ihr braucht keine Angst zu haben, wenn Ihr dabei kürzer werdet. Das ist nur äußerlich. Innen werdet Ihr immer heller. Denkt ruhig daran, wenn Ihr eine brennende Kerze seht: Das Licht einer Kerze verliert nicht an Helligkeit, wenn es andere Kerzen ansteckt. (Autor unbekannt) 17 Flüchtlingskrise Ehrlich gesagt: Ich mag dieses Wort nicht: Flüchtlingskrise. Ich mag vor allem nicht, was viele damit verbinden, nämlich dass unser Land sich angeblich wegen der Flüchtlinge in einer Krise befindet. Das stimmt nicht. Denn diejenigen, die sich in einer Krise befinden, sind nicht wir, sondern die Flüchtlinge. Oder hat etwa auch nur einer von Ihnen, die Sie diese Zeilen lesen, von seiner gewohnten Lebensweise irgendwelche Abstriche machen müssen, seit die Flüchtlinge zu uns kommen? Geht es irgendjemandem schlechter dadurch? Gewiss nicht. Also: Was gemeinhin mit dem Wort ‚Flüchtlingskrise‘ verbunden wird, mag ich nicht. nander scheiden wird, so wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Die einen stellt Gott zu seiner Rechten, die gehören zu ihm. Die anderen stellt er zur Linken, die bleiben von ihm getrennt. Und eines der Kriterien, nach denen Gott die Menschen scheidet, lautet: „Ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich aufgenommen – oder eben nicht.“ Die Botschaft dieser Worte Jesu ist sonnenklar. Wir haben uns zu entscheiden: Wer Fremdlingen, Flüchtlingen mit Ablehnung und Hass begegnet, wer sie am liebsten sofort wieder wegschicken will, der gehört nicht zu Gott. Wer dagegen bereit ist, ihnen zu helfen und sie willkommen zu heißen, der ist bei Gott und Gott ist bei ihm. So simpel ist das. Anders wird es aber, wenn ich mir überlege, was das Wort ‚Krise‘ denn ursprünglich meint: Es kommt nämlich aus dem Griechischen und bedeutet: Trennung, Entscheidung. Versteht man Krise in diesem Sinn, dann bedeutet das: Die in so großer Zahl auch nach Deutschland kommenden Flüchtlinge rufen uns zur Entscheidung auf: Sind wir bereit, ihnen zu helfen, sie willkommen zu heißen oder meinen wir, sie sollten doch lieber bleiben, wo der Pfeffer wächst? Es gibt im neuen Testament eine Geschichte, in der es auch um Trennung, Entscheidung geht: Jesus erzählt, dass, wenn Gottes Herrschaft beginnt, er die Menschen vonei- Und ich denke, es ist an der Zeit, dass wir begreifen: In einer christlichen Gemeinde geht es um mehr als nur darum, ab und zu miteinander einen Schoppen zu trinken und ein bisschen Gemeinschaft zu pflegen. Es geht vielmehr darum, dass wir miteinander, jeder mit seinen Fähigkeiten und mit seiner Kraft versuchen, dem Wort und Auftrag Jesu Christi zu folgen. Das ist nicht leicht. Aber wer sagt denn, dass es den Jüngern dessen, der sich aus Liebe zu den Menschen hat kreuzigen lassen, immer nur leicht gemacht werden soll? Martin Schauß 18 Jahreslosung 2016 Gott spricht: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ Jesaja 66, 13 Wie gut es tut, von der Mutter getröstet zu werden, gehört zu den schönsten und wertvollsten Erfahrungen im Leben eines Kindes. Wie wichtig ist es für ein Kind, dass es jemanden gibt, zu dem es mit seinen blutenden Knien und auch mit allen anderen kleinen und großen Nöten kommen kann. Naturgemäß ist dies meist die Mutter. Aber auch der Vater oder die Großeltern können trösten. Durch Trost erfährt ein Kind Nähe, Wärme, Geborgenheit und das Gefühl, geliebt zu sein. Mit dieser Zusage lädt er uns ein, mit allem, was uns sorgt, was uns bedrückt, ängstigt und traurig macht, zu ihm zu kommen. Mit allem, was uns körperlich und seelisch weh tut. Wann immer wir dies möchten und ganz egal, wo wir gerade sind. Gott ist immer erreichbar. Tag und Nacht. 24 Stunden lang. Und dann will er uns trösten. So, wie wir als Kinder getröstet wurden. Das hat er fest zugesagt. Wir werden seine Nähe spüren. Und Wärme. Und Geborgenheit. Und dass er uns liebt. All dies wird uns Kraft geben, das Schwere, das uns im Laufe unseres Lebens begegnet, auszuhalten und durchzustehen. Wenn man jetzt aber denkt, Trost sei nur für Kinder wichtig, liegt man völlig falsch. Auch wir Erwachsenen brauchen ihn. Mehr, als uns dies vielleicht bewusst ist. Aber Gott weiß, dass wir ihn brauchen, den Trost. Und er selbst will unser Tröster sein. „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ Was für eine wunderbare Zusage. Ursula Wolf 19 Einführung der neuen Kirchenvorstände Am 26.04.15 hat die Bermersheimer Kirchengemeinde, mit erfreulich hoher Wahlbeteiligung, die Kirchenvorstände gewählt. Am 6. September fand in unserer Kirche die Verabschiedung/Einführung der Kirchenvorstände statt. Pfarrer Schauß verabschiedete Johanna Wernersbach und Wilfried Messenkopf, der leider wegen Krankheit nicht bei uns sein konnte. Er dankte für den langjährigen Einsatz und das Engagement, das von beiden über viele Jahre eingebracht wurde. In ihr Amt eingeführt wurden Manfred Barth, Hiltrud Metzler, Alexandra Pfannebecker und Ursula Spies. Sie gelobten, ihren Dienst sorgfältig und treu, in Bindung an Gottes Wort, gemäß dem Bekenntnis und nach der Ordnung der Kirche zu tun. Die Kirchenvorstände haben weit reichende Befugnisse und leiten gemeinsam mit dem Pfarrer die Kirchengemeinde. Zu den vielfältigen Aufgaben gehören z.B. die Entscheidung über finanzielle Dinge, Zuständigkeit für Gebäude, Vertretung der Gemeinde in geistlichen und rechtlichen Fragen, Mitverantwortung bei der Seelsorge und vieles mehr. Zu der Arbeit des Kirchenvorstandes passt nachstehendes Sprichwort sehr gut: „Wenn du schnell gehen willst, geh‘ allein. Aber wenn du weit gehen willst, geh‘ mit anderen.“ Ein kleines Geschenk und eine Urkunde erhielten die ausgeschiedenen und die amtierenden Kirchenvorsteher/innen von Pfarrer Schauß überreicht. 20 Auch in Flonheim-Uffhofen wurde, eine Woche später, der neue Kirchenvorstand eingeführt, hier in Verbindung mit der Feier zum Tag des offenen Denkmals und einem sehr schmackhaften Mittagessen. Die Mitglieder dieses Kirchenvorstands sind: Lieselotte Kleila, Harald Dick, Marga Einsfeld, Jörg Albert, Anne Gosenheimer, Thomas Dehos, Karl Mann, Dr. Thomas Herweck und Helga Lawall. Im selben Gottesdienst wurden die aus dem Kirchenvorstand ausgeschiedenen Mitglieder mit herzlichem Dank für ihre vielfältige geleistete Arbeit verabschiedet: Ursula Wolf, Rolf Bley und Angelika Knell. Auch gedachten wir noch einmal der im Dezember letzten Jahres verstorbenen Helga Meierhöfer und ihrer treuen Mitarbeit in Kirchenvorstand und Gemeinde. Möge Gott seinen Segen geben zur Arbeit der neuen Kirchenvorstände und möge diese Arbeit mit dazu beitragen, dass unsere Gemeinden blühen und gedeihen. Die Vorstellung der Mitglieder des Lonsheimer Kirchenvorstandes erfolgt übrigens im nächsten Gemeindebrief. Martin Schauß 21 Gottesdienstplan Datum Flonheim Uffhofen 06. Dezember 10.10 Uhr ------- 13. Dezember 10.10 Uhr 09.00 20. Dezember 16.00 Uhr ökum. Gottesdienst anschl. Turmblasen ------ 24. Dezember 17.30 Uhr Christvesper 16.00 Uhr Christvesper/Krippenspiel 23.00 Uhr Christmette 25. Dezember 10.10 Uhr ----- Abendmahlsgottesdienst 26. Dezember ------ 10.00 Uhr Musikgottesdienst 31. Dezember 18.00 Uhr Jahresabschlussgottesdienst 16.30 Uhr Jahresabschlussgottesdienst 01. Januar 16 ----- ----- 03. Januar 16 10.10 Uhr 09.00 Uhr 10. Januar 16 10.10 Uhr 09.00 Uhr 17. Januar 16 10.10 Uhr ----- 24. Januar 16 10.10 Uhr 09.00 Uhr 31. Januar 16 ----- 18.00 Uhr 07. Februar 16 10.10 Uhr 09.00 Uhr 14. Februar 16 10.10 Uhr ----- 21. Februar 16 10.10 Uhr 09.00 Uhr 28. Februar 16 ----- 18.00 Uhr 22 Gottesdienstplan Datum Lonsheim Bermersheim v.d.H. 06. Dezember 09.00 Uhr ------- 13. Dezember ----- ------- 20. Dezember ------ ----- 24. Dezember 17.00 Uhr Christvesper ----- 25. Dezember ------- 09.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst 26. Dezember 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst ----- 31. Dezember ----- ------ 18.00 Uhr Neujahr ----- 03. Januar 16 ----- 09.00 Uhr 10. Januar 16 ----- ----- 17. Januar 16 09.00 Uhr ----- 24. Januar 16 ----- 09.00 Uhr 31. Januar 16 ----- ----- 07. Februar 16 09.00 Uhr ------ 14. Februar 16 ----- 09.00 Uhr 21. Februar 16 ----- ----- 28. Februar 16 09.00 Uhr ----- 1. Januar 16 23 Kontakte Pfarramt der ev. Kirchengemeinden Pfarrer Martin Schauß Schulgasse 10 55237 Flonheim Sprechzeiten: Di 11-12 Uhr Do 17-18 Uhr Tel.: 06734-386 E-Mail: [email protected] Internet: www.flonheim-evangelisch.ekhn.org/ Kirchenvorstände Flonheim-Uffhofen Helga Lawall (Stellv. Vorsitzende), Tel.: 06734-8647 Lonsheim Carola Heck (Vorsitzende), Tel.: 06734-9131923 Bermersheim v.d.H. Manfred Barth (Stellv. Vorsitzender), Tel.: 06731-42517 Küster Flonheim Anton Steeg, Am Obertor 11 Uffhofen Elke u. Norbert Nußbickel, Tel.: 06734-1681 Lonsheim Alexandra u. Sebastian Bleich, Tel.: 06734-2692053 Bermersheim v.d.H. Vertretung: Ursula Spies (Ansprechpartner: Manfred Barth, Tel.: 06731-42517) Impressum Herausgeber: Redaktion: Layout: Auflage: Kirchenvorstände der ev. Kirchengemeinden Flonheim-Uffhofen, Lonsheim und Bermersheim v.d.H. Pfr. Martin Schauß, Vikarin Verena Riewe, Carola Heck, Helga Lawall, Martina Lawall, Ursula Spies, Ursula Wolf, Klaus Wolf 1400 St. 24
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