C B MILO naufga b Kl se as e 1 Namen schreiben und Graphomotorik Didaktische Hinweise Diese Aufgabe bereitet das Kind auf die Bearbeitung der folgenden Aufgaben vor und dient als „Eisbrecher“. Zudem ist das Schreiben des eigenen Namens ein wichtiger Hinweis auf vorhandene Erfahrung der Kinder mit dem Medium Schrift und seiner Funktion. Eine Automatisierung in graphomotorischen Prozessen bewirkt Entlastung für die anderen Teilaspekte des Schreibens. L M nach Rix, 2012 Durchführung Du lernst heute den kleinen Zauberer Milo Maroni kennen. Wir werden ihn auf einigen seiner Abenteuer begleiten. Dabei wird Milo als Zauberlehrling einige Aufgaben gestellt bekommen, bei denen du ihm helfen darfst. Dazu bekommst du ein Heft, in dem du Milos Aufgaben findest. Bitte fange nicht mit einer neuen Aufgabe an, bis ich es dir sage. Manche Aufgaben sind einfach, manche sind schwieriger. Versuche, wie Milo, möglichst viele Aufgaben zu lösen, aber arbeite auch in Ruhe. Du musst nicht alles schaffen. Der Zauberer Milo ist gerade sechs Jahre alt geworden und darf nun auch in die Zauberschule gehen. Für seinen ersten Schultag schreibt er sich ein Namensschild. Hilf ihm dabei! Schreibe Milos Namen nach! (Die LK zeigt Wort und Kasten auf S. 3 im SH.) Schreibe deinen Namen, damit Milo weiß, dass dieses Namensschild von dir kommt! (LK zeigt Kasten.) Milos Namensschild braucht einen farbigen Rahmen. Fange oben links an dem roten Pfeil an und male einen farbigen Strich um das ganze Schild! (LK zeigt.) Auf seinen Umhang gehören noch schöne Muster. Fahre mitten auf dem Weg in die Schnecke hinein und wieder hinaus! (LK zeigt mit dem Finger auf S. 3 im SH, wie es gemeint ist.) Zeichne das Zickzack-Muster – zeichne dafür erst die gestrichelte Linie nach und male dann bis zum Ende weiter! (LK zeigt mit dem Finger auf S. 3 im SH, wie es gemeint ist.) Auswertung (siehe Förderseite Graphomotorik) Diese Aufgabe hat kein Pendant als Einzelaufgabe. Ihr Ergebnis gibt der LK einen Hinweis, bei welchen Kindern eine weitere, gezielte und kontinuierliche Beobachtung der Graphomotorik nötig ist. Zudem werden bei dieser Aufgabe Vorerfahrungen mit Schrift deutlich. Zeit: ca. 10 Minuten Förderhinweise Schrift lesen und produzieren: Frühes Schriftwissen (M1) Schrift produzieren: Graphomotorik (M1) 11 naufga b Kl se as Didaktische Hinweise Das Buchstabenwissen zu diesem frühen Zeitpunkt hat eine hohe Vorhersagekraft für den Erfolg oder Misserfolg beim Lesen- und Schreibenlernen. Die Bearbeitung dieser Aufgabe erlaubt Rückschlüsse auf die Erfahrungen des Kindes mit Schrift. Positive Ergebnisse bei dieser Aufgabe geben der LK Auskunft darüber, dass das Kind bereits Erfahrungen mit Schrift gemacht hat. Negative Ergebnisse können ein Hinweis darauf sein, dass diese Erfahrungen fehlen. Durchführung Die ersten beiden Aufgaben (grau umrandet) werden gemeinsam mit der Klasse bearbeitet und von der LK demonstriert (OHP oder Tafel). Es soll kein Hinweis darauf gegeben werden, dass in jeder Zeile ein Buchstabe zu finden ist! Der Zauberer macht seine ersten Zauberübungen. Er wollte ganz viele Buchstaben zaubern. Aber, oh Schreck! Er hat den Zauberspruch verwechselt. Jetzt stehen hier auch ganz viele Zeichen und Bilder. Findest du in der ersten Reihe einen Buchstaben? Richtig, wir kreisen das B ein. Hat Milo auch in der zweiten Reihe einen Buchstaben gezaubert? (Die LK demonstriert an der Tafel.) Ja, das ist der unter der Sonne. Wir kreisen ihn ein. Mach nun allein weiter und kreise nun alle Buchstaben ein, die du findest! Auswertung Zählen Sie bitte die richtig eingekreisten Buchstaben. Ist ein zweites Zeichen in einer Zeile angekreuzt, wird kein Punkt vergeben. 8 Pkt. max. erreichbar Diese Aufgabe hat kein Pendant als Einzelaufgabe. Die Kinder, die weniger als 5 Pkt. erreichen, können mithilfe der Förderseiten zum Frühen Schriftwissen (S. 24) unterstützt werden. Zeit: ca. 5 Minuten 12 e 2 1 Frühes Schriftwissen: Buchstaben erkennen G X L i N O E O Y T T P R O O A O S B L Q F D A K C M O i O X W M S O U O i B F naufga b Kl se as e 3 Frühes Schriftwissen: Laut-Buchstaben-Zuordnung Didaktische Hinweise (siehe KA 2) Durchführung Die ersten beiden Aufgaben werden gemeinsam mit der Klasse bearbeitet und von der LK demonstriert (OHP oder Tafel nutzen). Du weißt ja, dem Zauberer Milo gelingt es manchmal schon, Buchstaben zu zaubern. Damit das in Zukunft noch besser klappt, üben die Zauberschüler mit Bildern und Buchstaben. Das wollen wir nun auch machen! Schau dir auf dieser Seite die Reihe mit dem Esel an. Der Zauberer weiß, dass Esel mit E anfängt. Findest du hier ein Eeeee? Kreise es ein! Die LK verfährt genauso mit dem zweiten Übungsbeispiel. Schau dir auf dieser Seite die Reihe mit der Nase an. Der Zauberer weiß, dass Nase mit N anfängt. Findest du hier ein Nnnnnn? Kreise es ein! (LK wiederholt die Anweisung für die Wörter Affe, Ohr, Maus, Igel, Uhr und Salat.) Auswertung Zählen Sie bitte die richtig eingekreisten Buchstaben. Ist ein zweiter Buchstabe in einer Zeile angekreuzt, wird kein Punkt vergeben. 6 Pkt. max. erreichbar Diese Aufgabe hat kein Pendant als Einzelaufgabe. Die Kinder, die weniger als 4 Pkt. erreichen, können mithilfe der Förderseiten zum Frühen Schriftwissen (S. 24) unterstützt werden. Zeit: ca. 5 Minuten Förderhinweise Schrift lesen und produzieren: Frühes Schriftwissen (M1) Schrift lesen und produzieren: Phonologische Bewusstheit (M1) Schrift lesen und produzieren: Phonographische Strategie (M 2) 13 Haus Herz Maus Nuss Fisch Tisch Buch Haus Pflaumen Raupe Blumen Daumen Hand Sand Hund Kind Tasche Dusche Flasche Kirsche Wurm Arm Uhr Turm naufga b Kl se as Didaktische Hinweise Reimwörter weisen auf die bedeutungsverändernde Funktion von Lauten in einem Wort hin. Das Prinzip, dass sich durch einen einzelnen Laut bzw. Buchstaben die Bedeutung eines Wortes vollständig verändert, spielt beim Lesen und Rechtschreiben eine große Rolle. Durchführung Die erste Aufgabe (schwarz umrandet) wird gemeinsam mit der Klasse bearbeitet und von der LK demonstriert (OHP oder Tafel nutzen). Der Zauberer Milo ist in der Zauberschule. Er möchte so gerne zaubern lernen. Bevor er seinen Zauberstab bekommt, muss er viele Hör- und Lauschübungen machen, damit der Zauber mit den richtigen Zaubersprüchen wirken kann. Mach mit! Bei der ersten Übung geht es um Wörter, die sich fast gleich anhören – um Reimwörter. Schau dir die Bilder an. Auf dem ersten Bild siehst du ein Haus. Welches der Wörter reimt sich auf Haus? Haus – Herz. Reimen sich die Wörter? Nein. Streiche das Herz durch! Haus – Maus. Reimen sich die Wörter? Ja. Kreise ein! Haus – Nuss. Reimen sich die Wörter? Nein. Streiche die Nuss durch! Jetzt arbeite bitte allein. Schau dir die Bilder an. Was reimt sich auf Fisch? Streiche durch oder kreise ein: Fisch – Tisch (kurze Pause) Fisch – Buch (kurze Pause) Fisch – Haus (längere Pause als Bearbeitungszeit) Anschließend arbeiten die Kinder allein weiter, aber die LK führt durch die Aufgabe, indem sie die Wortpaare Kasten für Kasten benennt, um sicherzustellen, dass alle Kinder über die Begriffe verfügen. Nach einer angemessenen Pause, in der die Kinder einkreisen und durchstreichen, wird zum nächsten Kasten weitergegangen. Auswertung Zählen Sie bitte die richtig eingekreisten Reimwörter. Ist ein zweites Bild in einer Zeile angekreuzt, wird kein Punkt vergeben. 5 Pkt. max. erreichbar Bearbeitung der Einzelaufgabe bei weniger als 4 Pkt. empfohlen Zeit: ca. 8 –10 Minuten 14 e 4 1 Phonologische Bewusstheit: Reimwörter Rose Hase Hose Lampe Bank Pferd Buch Schrank Zwerg Berg Zahn Zaun Suppe Treppe Puppe Wippe Bus Nuss Keks Maus Zange Zunge Hammer Schlange E z in elaufgabe 4 Phonologische Bewusstheit: Reimwörter Durchführung Die erste Aufgabe (schwarz umrandet) wird gemeinsam mit dem Kind/den Kindern bearbeitet und von der LK demonstriert. Der Zauberer Milo ist zu einem Zauberwettbewerb eingeladen. Die Zauberschüler müssen für das Erlernen der langen Zaubersprüche viele Hör- und Lauschübungen machen. Du kannst Milo helfen und mitmachen! Bei der ersten Übung geht es um Wörter, die sich fast gleich anhören – um Reimwörter. Schau dir die Bilder an. Auf dem ersten Bild siehst du ein Rose. Welches der Wörter reimt sich auf Rose? Rose – Hase. Reimen sich die Wörter? Nein. Streiche den Hasen durch! Rose – Hose. Reimen sich die Wörter? Ja. Kreise die Hose ein! Rose – Lampe. Reimen sich die Wörter? Nein. Streiche die Lampe durch! Bearbeite den nächsten Kasten allein. Sprich dir die Wörter paarweise vor! Unterstützungsangebote • • • • • Die LK benennt die Begriffe. Die LK spricht die Wörter paarweise vor. Die LK gibt weitere Beispiele für Reimwörter. Die LK erklärt, dass Wörter sich reimen, wenn sie nur am Anfang verschieden klingen. Die LK spricht, schreibt und vergleicht das Reimwortpaar. Förderhinweise Schrift lesen und produzieren: Phonologische Bewusstheit (M1) 15 Schule Tisch Hose Melone Banane Tafel Baum Krankenwagen naufga b Kl se as Didaktische Hinweise Die Fähigkeit, Wörter in Silben gliedern zu können, ist eine wichtige Voraussetzung für den Schriftspracherwerb. Auch das schwierige Erfassen von einsilbigen Wörtern muss berücksichtigt werden. Durchführung Die erste Aufgabe (schwarz umrandet) wird gemeinsam mit der Klasse bearbeitet und von der LK demonstriert (OHP oder Tafel nutzen). Die LK kann hier das in ihrer Klasse übliche Verfahren anwenden: schwingen, klatschen, greifen, klopfen etc. Milo macht jetzt ein Sprechspiel, damit er die langen Zaubersprüche besser aufsagen kann! Er spricht die Wörter in Robotersprache. Du kannst das Sprechspiel mitspielen! Hier oben in dem schwarzen Rahmen siehst du ein Bild – eine Schule. Sag mal Schule! (Pause) Gut gemacht! Hör nun genau zu! Man kann es auch in Robotersprache sagen: SCHU–LE. Sprich auch in Robotersprache. Wie viele Silben hörst du? Zwei Silben! Verbinde das Bild mit den zwei Bögen. Nach dem Übungsbeispiel arbeiten die Kinder allein weiter. Die LK benennt zuvor die Bilder, um sicherzustellen, dass alle Kinder über die Begriffe verfügen. Auf diesen Bildern siehst du eine Hose/eine Banane/einen Baum/einen Tisch/eine Melone/ eine Tafel/einen Krankenwagen. Auswertung Zählen Sie bitte die Kästen, in denen das Wort mit der richtigen Anzahl der Silbenbögen verbunden ist. 7 Pkt. max. erreichbar Bearbeitung der Einzelaufgabe bei weniger als 5 Pkt. empfohlen Zeit: ca. 8 –10 Minuten 16 e 5 1 Phonologische Bewusstheit: Silbengliederung Feder Besen Haus Wolke Schokolade Gabel E z in elaufgabe 5 Phonologische Bewusstheit: Silbengliederung Durchführung Bein Kinderwagen Die erste Aufgabe (schwarz umrandet) wird gemeinsam bearbeitet und von der LK demonstriert. Sie können hier das in Ihrer Klasse übliche Verfahren anwenden: schwingen, klatschen, greifen, klopfen etc. Milo übt für seinen Zauberwettbewerb. Du kannst mitmachen! Hier oben in dem schwarzen Rahmen siehst du ein Bild: eine Feder. Sag mal Feder! (Pause) Gut gemacht! Hör nun genau zu! Man kann es auch in Robotersprache sagen: FE–DER. Sprich auch in Robotersprache. Wie viele Silben hörst du? Zwei Silben – verbinde das Bild mit den zwei Bögen. LK benennt alle Bilder, um sicherzustellen, dass das Kind über die Begriffe verfügt. Auf diesen Bildern siehst du ein Haus/eine Schokolade/ein Bein/einen Besen/eine Wolke/ eine Gabel/einen Kinderwagen. Unterstützungsangebote • Die LK spricht die Wörter Kasten für Kasten vor. • Die LK spricht die Wörter in Robotersprache vor. • Die LK spricht und schwingt gemeinsam in Robotersprache mit dem Kind. Förderhinweise Schrift lesen und produzieren: Phonologische Bewusstheit (M1) Schrift lesen und produzieren: Phonographische Strategie (M 2) 17 naufga b Kl se as Ampel Koffer Eimer Tasche Teller Schaukel Apfel Treppe Mütze Lampe Tafel Kette Kiste Nase Nest Didaktische Hinweise Affe Katze Nadel Hase Ente Der Anlaut eines Wortes ist leichter herauszuhören als andere Laute. Das Vergleichen von Anlauten ist als Hinführung zur Lautanalyse wichtig. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Einsicht in die Phonem-Graphem-Korrespondenz (PGK). Ball Schrank Fuss Durchführung Uhr Fisch Ei Buch Fass Fuchs Bär Die erste Aufgabe (schwarzer Kasten) wird gemeinsam mit der Klasse bearbeitet und von der LK demonstriert (OHP oder Tafel). Si-sa-su-samba-samba … Milo übt weiter seine Zaubersprüche! In der Zauberschule muss er nun Wörter finden, die am Anfang gleich klingen. Schau dir die Bilder an. Auf dem ersten Bild siehst du einen Teller. Welche Wörter klingen am Anfang wie Teller? Teller – Eimer, klingt das am Anfang gleich? Nein! Streiche den Eimer durch! Teller – Tasche? Klingt das am Anfang gleich? Ja. Kreise ein! Die LK kreist die Tasche ein, verfährt dann mit den weiteren Begriffen (Teller – Treppe, Teller – Schaukel) genauso und kreist ein bzw. streicht durch. Anschließend arbeiten die Kinder allein, aber die LK führt durch die Aufgabe, indem sie die Wortpaare Kasten für Kasten benennt, um sicherzustellen, dass alle Kinder über die Begriffe verfügen. Nach einer angemessenen Pause, in der die Kinder die Aufgabe allein bearbeiten, wird der nächste Kasten genauso bearbeitet. Jetzt arbeite bitte allein. Schau dir die Bilder an. Welche Wörter klingen am Anfang gleich? Streiche durch und kreise ein: Affe – Ampel (kurze Pause) Affe – Koffer (kurze Pause) Affe – Apfel (kurze Pause) Affe – Tafel (längere Pause als Bearbeitungszeit) Auswertung Zählen Sie bitte die eingekreisten Begriffe mit dem richtigen Anlaut. Es wird nur dann ein Punkt vergeben, wenn kein falsches Item im Kasten eingekreist ist. Es sind max. 10 Pkt. zu erreichen. Bearbeitung der Einzelaufgabe bei weniger als 4 Pkt. empfohlen Zeit: ca. 10 Minuten 18 e 6 1 Phonologische Bewusstheit: Anlaute Mund Eis E z in elaufgabe 6 Phonologische Bewusstheit: Anlaute Tafel Flasche Maus Ampel Mond Schuh Anker Ast Nuss Zahn Hand Zaun Kopf Korb Zelt Haus Frosch Kamm Hammer Glocke Biene Bagger Hose Leiter Blume Hase Lampe König Durchführung Die erste Aufgabe wird gemeinsam mit dem Kind bearbeitet und von der LK demonstriert. Milo muss nun Wörter finden, die am Anfang gleich klingen. Schau dir die Bilder an. Auf dem ersten Bild siehst du eine Maus. Welche Wörter klingen am Anfang wie Maus? Maus – Eis, klingt das am Anfang gleich? Nein! Streiche das Eis durch! Maus – Mund? Klingt das am Anfang gleich? Ja. Kreise ein! Die LK streicht das Eis durch und kreist den Mund ein, verfährt mit den weiteren Begriffen (Maus – Mond, Maus – Schuh) genauso und kreist ein bzw. streicht durch. Die LK führt durch die Aufgabe, indem sie die Wortpaare Kasten für Kasten benennt, um sicherzustellen, dass das Kind über die Begriffe verfügt. Unterstützungsangebote • Die LK spricht die Wörter paarweise vor (Ampel – Flasche, Ampel – Tafel, Ampel – Ast, Ampel – Anker), das Kind arbeitet selbstständig weiter. • Die LK betont die Anlaute. • Die LK begleitet die Anlaute mit Lautgebärden. Förderhinweise Schrift lesen und produzieren: Phonologische Bewusstheit (M1) Schrift lesen und produzieren: Phonemsynthese und -analyse (M1) 19 Kl Texte verstehen naufga b Didaktische Hinweise Textkompetenz beinhaltet auch, vorgelesene Texte verstehen zu können und beim Zuhören eine lebendige Vorstellung des Gehörten zu entwickeln. Durch das Vorlesen machen Kinder Erfahrungen mit Texten, ohne dass sie schon selbst lesen können. In dieser Aufgabe soll die zentrale Aussage des Textes erkannt werden. Durchführung Ich lese dir eine kleine Geschichte vom Zauberer vor. Hör gut zu, denn du sollst gleich das passende Bild finden. Lass dein Heft beim Zuhören geschlossen! Im Haus des Zauberers wohnt ein kleines, nettes Gespenst. Es lebt dort ganz oben auf dem Dachboden. (Pause) Manchmal besucht der Zauberer das kleine Gespenst und sie spielen zusammen. Heute spielen sie Verstecken. Das kleine Gespenst sucht ein gutes Versteck und flattert zuerst in die eine Ecke, dann in die andere Ecke. (spannend) Danach fliegt es schnell hinter einen großen Schrank und versteckt sich schließlich in einer leeren Flasche. (Pause) Der Zauberer will nun das kleine Gespenst finden und schaut sich suchend um. Was sieht er wohl? Findest du das passende Bild heraus? Kreise es ein! Auswertung passendes Bild gefunden: 1 Pkt., nicht gefunden: 0 Pkt. Ist diese Aufgabe nicht korrekt gelöst, so wird zur Absicherung die Bearbeitung der Einzelaufgabe empfohlen. Zeit: ca. 5 Minuten 20 e 7 1 se as E elaufgabe 7 Texte verstehen z in Durchführung Ich lese dir wieder eine kleine Geschichte vom Zauberer vor. Hör gut zu, denn du sollst gleich das passende Bild finden. Lass dein Heft beim Zuhören geschlossen! Im Garten des Zauberers gibt es Gemüse und Obst. Heute will der Zauberer im Garten Äpfel pflücken. (Pause) Es ist schwierig, sie zu pflücken, weil sie hoch oben im Baum hängen. Er zaubert sich deshalb einen Hocker, doch der ist zu klein. Also zaubert er sich einen Stuhl. Er erreicht die Äpfel aber immer noch nicht. (spannend) Schließlich zaubert er sich eine hohe Leiter herbei. Der Zauberer steigt vergnügt hoch und pflückt die Äpfel. (Pause) Da kommt das kleine Gespenst in den Garten. Was sieht es wohl? Findest du das passende Bild? Kreise ein. Unterstützungsangebote • Die LK fordert das Kind auf, aufmerksam zuzuhören und alle Bilder genau zu betrachten. • Die LK liest den Text ein zweites Mal vor und erarbeitet den Text durch dialogisches Lesen. • Die LK betrachtet die Bilder gemeinsam mit dem Kind, klärt Begriffe und lässt das Kind die Bilder beschreiben. • Die LK lässt den Arbeitsauftrag wiederholen und klärt ihn gegebenenfalls. • Das Kind erzählt die Geschichte nach und wählt anschließend das passende Bild. Förderhinweise Texte verstehen: Zuhören (M1) Texte verstehen: Wortschatz (M 2) 21 1 Schrift lesen und produzieren: Phonologische Bewusstheit Erkenntnisse aus der Wissenschaft: Die phonologische Bewusstheit ist eine Schlüsselkomponente in der Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeiten. Der Begriff beschreibt die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf die Laute der Sprache zu richten – und zwar ohne auf die Bedeutung zu achten – und diese Laute bewusst zu manipulieren. Erfasst wird phonologische Bewusstheit typischerweise mit Aufgaben, in denen Reimwörter gebildet oder Anlaute erkannt werden müssen. Trainings zur Förderung der phonologischen Bewusstheit sind empfehlenswert, weil sie sehr effektiv sind und sich positiv auf den Schriftspracherwerb auswirken. Ein evaluiertes Trainingskonzept liegt mit dem Würzburger Trainingsprogramm (Küspert & Schneider 2003) vor. Es wurde festgestellt, dass sich das Training als besonders wirkungsvoll erweist, wenn es täglich zehn Minuten lang über einen Zeitraum von einem halben Jahr durchgeführt wird. Verschiedene Übungseinheiten (Lauschen, Reimen, Silben und Phoneme segmentieren) führen insbesondere zu einer verbesserten Recht schreibleistung. Das Programm hat sich für alle Kinder als wirkungsvoll erwiesen. Auch Kinder mit DaZ-Hintergrund oder ungünstigen Voraussetzungen zum Schriftspracherwerb können davon profitieren. Praktische Hinweise: • Besonders effektiv ist das Training der phonologischen Bewusstheit, wenn es mit Schrift kombiniert wird, z. B. Wortkarten zu Gegenständen und Abbildungen anbieten, auf Schrift zeigen, auf Schrift in der Umgebung verweisen, betont sprechen, beim Vorlesen einzelne Wörter für Übungen zur phonologischen Bewusstheit nutzen … 1 Welches Wort ist länger? Förderidee: Basisübung: Konzentration auf die abstrakten Merkmale eines Wortes Material: passendes Bild und Wort in einheitlicher Schriftgröße auf gleich langen Pappstreifen; Vorderseite: Bild Rückseite: Wort in Blockbuchstaben Ablauf: Sieh dir die beiden umgedrehten Pappstreifen an: Welches Wort ist länger – Zug oder Krankenwagen? Kontrolliere mit der Rückseite. Variationen: Wörter in Silben vorsprechen – Welches Wort hat mehr Silben/ist länger? 2 Reime Förderidee: Konzentration auf die lautliche Seite von Wörtern: Reimen Material: Abzählverse und Reime, z. B. Heute früh um sechs, vor Milos Tür, da steht die … (Hex´). Sie heizt gleich an sein Feuer, das ist ihm nicht ge… (heuer). Halb sieben wird der Topf befüllt, die Hütte ist in Rauch ge… (hüllt). 22 Fö rderideen Ablauf: Abzählverse oder Reime einmal gemeinsam sprechen, anschließend mit Lücken sprechen und von Kindern das Reimwort ergänzen lassen Variationen: Die Kinder entwickeln eigene Reime, auch Unsinnwörter dürfen genannt werden. 3 Wie viele Silben hat das Wort? Förderidee: Konzentration auf die lautliche Seite von Wörtern: Silbensegmentierung Material: Matten oder Pappen mit den Zahlen 1, 2 und 3, Bildkarten mit Symbol für Silbenzahl Ablauf: Wie viele Silben hat das Wort? Der Spielleiter spricht das Wort deutlich vor, die Kinder müssen sich für Feld 1, 2 oder 3 entscheiden, solange die Musik läuft. Ist die Musik zu Ende, müssen sie auf dem richtigen Feld stehen. Zur Probe wird das Wort gemeinsam segmentiert gesprochen, geklatscht, geschwungen … Variationen: • „Mülltrennung“: Gegenstände nach Silbenzahl in Tonnen/Kisten sortieren • „Silbenkaiser, wie weit darf ich gehen?“: Silbenkaiser und Gruppe stehen sich im Abstand von einigen Metern gegenüber. Die Kinder fragen nacheinander, wie weit sie gehen dürfen. Der Silbenkaiser sagt ein Wort, entsprechend der Silbenzahl dürfen Schritte gemacht werden. Wer ist als Erstes beim Silbenkaiser? 4 Anlaute – Verzaubert Förderidee: Konzentration auf die lautliche Seite von Wörtern: Anlaute Material: verschiedene Alltagsgegenstände (z. B. Hut, Mantel, Schuh …) Ablauf: Die Kinder finden einen fehlerhaften Laut in einem Wort und ersetzen diesen durch den passenden. Ramino hat Milo verzaubert. Alle möglichen Laute kommen falsch aus seinem Mund. Er hat Gegenstände aus seinem Haus mitgebracht und will nun üben, wieder richtig zu sprechen. Wer kann ihm helfen? Die LK mit Stabpuppe (Milo) benennt einen Gegenstand und tauscht dabei einen Laut aus (es können auch Pseudowörter dabei herauskommen): „Ich suche meinen Wut!“ oder „Ich suche meinen Tantel!“ Die SuS finden den richtigen Gegenstand heraus und benennen den vertauschten Laut. Die LK lässt Milo das Wort nun richtig sprechen. Variationen: Die SuS spielen Milo und verzaubern Wörter: Nur ein Laut darf verändert werden. 23 1 Schrift lesen und produzieren: Frühes Schriftwissen Erkenntnisse aus der Wissenschaft: Das Schriftwissen umfasst das Wissen über die grafische Gestalt der Buchstaben und ihren Lautwert. Das frühe Schriftwissen erklärt den erfolgreichen Schriftspracherwerb deshalb so gut, weil es sich dabei um eine der wichtigsten Erkenntnisse im Schriftspracherwerb handelt. Kinder kommen bei der Wahrnehmung ihrer Umwelt unweigerlich mehr oder weniger stark mit Schrift in Berührung und machen auf diesem Weg erste Erfahrungen. Das heißt jedoch nicht, dass Kinder mit wenig Schrifterfahrung grundsätzlich Schwierigkeiten beim Schrifterwerb entwickeln. Vielmehr geht es darum, diesen Kindern das neue Medium Schrift näherzubringen und ihr Interesse am Erwerb der Schriftsprache zu wecken und zu erhalten. Dabei ist es wichtig, Schrifterwerb nicht als Selbstzweck zu betrachten, sondern immer gebunden an den sinnvollen Gebrauch von Texten erfahrbar zu machen. Praktische Hinweise: • Die Förderung des frühen Schriftwissens kann effektiv durch das Suchen, Festhalten und Besprechen von Schrift im Klassenraum, im Schulgebäude, auf dem Schulweg erfolgen. • Beim Vorlesen können die Kinder viel über den Aufbau und die Funktion von Schrift erfahren, wenn die LK immer wieder auf die Schrift und ihren Zusammenhang zur gesprochenen Sprache verweist. 5 Zeichenjagd Förderidee: Einsichten in die Bedeutung und Funktion von Zeichen Material: Zeitungen, Illustrierte, Werbezettel, Broschüren …, Schere, Klebstoff Ablauf: Die Kinder suchen im Material nach Zeichen und schneiden sie aus. Sie überlegen, was die Zeichen bedeuten, und tauschen sich über ihre Vermutungen aus. Variationen: • Zeichen in Kleidung suchen • Symbole, Logos, Markenzeichen abfotografieren, Fotos an die Kinder verteilen, Bedeutung klären, Abbildungen in einem Buch, im Klassenraum, in der Schule, bei einem Spaziergang, … suchen lassen • Schnitzeljagd mit verabredeten Zeichen 6 Schrift in meiner Umgebung Förderidee: Entwicklung von Aufmerksamkeit für Schrift und Interesse an Geschriebenem Material: Schrift im Klassenraum und in der Umgebung Ablauf: Kinder suchen im Klassenraum/im Schulgebäude/auf dem Schulweg nach Schrift und notieren und/oder fotografieren sie. Variationen: • Beschriftungen mit den Kindern gemeinsam vornehmen (z. B. Tafel, Regal, Tisch …) • Schrift abfotografieren und suchen lassen (s. Zeichenjagd) 24 Fö 7 rderideen Kim-Spiel mit Merkzettel Förderidee: Nutzung von Schrift Material: 10–15 Gegenstände, Tuch zum Abdecken, kleine Zettel Ablauf: Die Gegenstände werden gezeigt. Die Kinder können sich Notizen zu dem machen, was sie sehen. Die Gegenstände werden abgedeckt. Die Kinder erinnern gemeinsam anhand ihrer Notizen, was unter dem Tuch liegt. Variationen: Die Kinder machen sich Notizen zu den Gegenständen. Die LK nimmt zwei bis drei Gegenstände weg, während die Kinder die Augen schließen. Die Kinder finden mithilfe ihrer Notizen heraus, was fehlt. 8 Namen-Kreuzworträtsel Förderidee: Gewinnung von Einsichten in den Aufbau unserer Schrift Material: Für jedes Kind ein Pappstreifen mit dem eigenen Namen, auf der Vorderseite waagerecht geschrieben, auf der Rückseite senkrecht; dabei wird jedes Graphem in Blockbuchstaben in ein quadratisches Kästchen eingetragen. Ablauf: Die Kinder legen nacheinander ihre Namensstreifen wie ein Kreuzworträtsel aus. Jeweils ein Buchstabe muss mit dem schon Ausgelegten übereinstimmen, ein Aufeinanderlegen muss ohne Abdeckung weiterer Buchstaben möglich sein. Variationen: • Welche Namen klingen am Anfang gleich? Welches ist der Anfangsbuchstabe? Welche Buchstaben sind gleich? • Anlauttabelle mit Bildern der eigenen Namen herstellen • Gegenstand-/Wortsammlungen zu den Graphemen des eigenen Namens anlegen. 9 Gezinktes Memo-Spiel Förderidee: Gewinnung von Einsichten in den Aufbau unserer Schrift Material: Memo-Karten mit Bildmotiven, bei denen jeweils eine Karte des Kartenpaars auf der Rückseite schriftlich das Bildmotiv bezeichnet Ablauf: Das Kind muss zuerst eine Karte ohne Schrift und dann eine Karte mit Schrift aufdecken. Variationen: EA: Die Bildkarten offen auslegen. Das Kind versucht, Bild und Wort einander zuzuordnen. Es erklärt und bespricht mit der LK seine Strategien und kontrolliert durch Umdrehen. 25 1 Schrift produzieren: Graphomotorik Erkenntnisse aus der Wissenschaft: Unter Schreibflüssigkeit wird ganz allgemein die Textmenge verstanden, die in einer bestimmten Zeit verfasst wird. Die Handschrift spielt dabei eine wichtige Rolle. Die SuS müssen die richtigen Bewegungsmuster für die einzelnen Buchstaben erlernen und diese möglichst ökonomisch umsetzen. Studien zeigen, dass eine flüssige und lesbare Handschrift mit der Schreibleistung, dem Wortschatz und der Textlänge zusammenhängt. Diese Befunde erklären sich durch den Umstand, dass die Grundfertigkeiten im Schreiben mit den Kapazitäten des Arbeitsgedächtnisses zusammenhängen: Wer flüssig schreibt (und liest), also einen hohen Grad an Automatisierung erreicht hat, gewährleistet eine Entlastung für das Arbeitsgedächtnis. Dieses hat dann Kapazitäten frei, um sich auf Inhalte und orthografische Prinzipien zu konzentrieren. Praktische Hinweise: Die Graphomotorik beeinflussen folgende Faktoren: Sitzhaltung – Händigkeit – Schreibrichtung – Bewegungsführung – Krafteinsatz – Selbstkonzept Wesentliche Aspekte hierbei sind: • Greifentwicklung beachten, geeigneten Stift auswählen oder Schreibhilfen nutzen • Aufgaben im Format anpassen: von groß nach klein – (Arm: Schulter, Ellenbogengelenk – Handgelenk – Finger) ohne Linien, mit Linien schreiben • Bewegungsführung modellieren und unterstützen • kurze Mal- und Schreibphasen, zwischendurch Lockerungsübungen (z. B. Fingerspiele) • mit Schreibprodukten und der damit verbundenen Anstrengung wertschätzend umgehen Das Schreiben kann unter folgenden Kriterien ausgewertet werden: • Haltung der Finger am Stift korrekt? • Bewegungsführung aus dem Schulter-/, Ellenbogen-/, Handgelenk/aus den Fingern? • in der Spur/auf dem Strich geblieben? • Geschwindigkeit 10 Sprechzeichnen Förderidee: Training typischer Bewegungsabläufe Material: nicht zu eng begrenzende Formen auf Papier, einfache Verse (Literatur: Gabriele Roß/Robert Erker: Lustiges Sprechzeichnen. Pattloch 2000) Der Zau – ber – hut steht Mi – lo gut. Ablauf: 1. LK oder SuS spricht den Vers vor. 2. Der Vers wird gemeinsam gesprochen. 3. 5-mal Sprechen des Verses mit gleichzeitigem Zeichnen in der Luft 4. 5-mal Sprechen des Verses und gleichzeitiges Zeichnen auf großem Blatt 5. 5-mal sprechen und kleinformatig zeichnen Variationen: Schreiben von Buchstaben und Wörtern in Partnerarbeit (Schreiber und Trainer): 1. Schreiber schreibt groß in der Luft knapp über einem DIN-A3-Bogen. 2. Wenn der Trainer zufrieden ist, schreibt der Schreiber auf das große Blatt. 3. Variationen der Größe: auf DIN A4, DIN A5 … bis hin zu Rahmen, die der Größe der ersten Lineaturen entsprechen 26 Fö 11 rderideen Schreibprofi (siehe KV S. 157) Förderidee: selbstständiges Einnehmen einer günstigen Sitz- und Arbeitshaltung Material: Merkplan mit visualisierten Schritten Ablauf: LK erklärt „Merkplan“: • Wenn ich schreibe, ist mein Arbeitsplatz frei! • Ich setze mich in „Schreibhaltung“. (Die LK spricht und demonstriert dabei: Füße auf dem Boden, Arm aufgestützt, Ellenbogen an der Tischkante.) • Ich lege mein Blatt/Heft schräg. (Die LK spricht und demonstriert dabei: Rechtshänder 15 bis 25° nach links, Linkshänder ca. 30° nach rechts.) • Mein Ziel ist: … (je nach Aufgabe mit den SuS thematisieren) Variationen: • Individuelle Schritte und Schwerpunkte sind möglich, z. B. vor dem Schreiben Schulterkreisen. 12 Auf den Besen – fertig – los Förderidee: selbstständige Kontrolle der Stifthaltung Material: Symbol „Milo und Maus auf dem Besen“, (z. B. auf dem Merkplan zur Sitzhaltung), Bild mit korrekter Stifthaltung Ablauf: Modelliert durch LK: Der Stift ist der Zauberbesen, der Zeigefinger ist Milo, der auf dem Besen sitzt. Der Mittelfinger ist die Startrampe für den Besen. Der Daumen ist die Maus, die steht Milo zur Seite und hält den Besen stabil. Variationen: Besen komm herbei: Ich lege die Startrampe locker hin, Milo und Maus gehen in Position. Jetzt kann der Besen mit einem Zauberspruch hineinfliegen. 13 Der Bote Förderidee: Training der Strichführung aus dem Handgelenk und aus den Fingern Material: Spielpläne „Rundlingsdorf“ (Milo in der Mitte, 12 nummerierte Häuser im Kreis darum herum), Größe ca. 10 x 10 cm, 12er Würfel mit Zahlen Ablauf: Bei dieser Übung werden aus der Mitte durchgängige Striche in verschiedene Richtungen gezeichnet: Milo trägt in seinem Dorf die Zauberzeitung aus. Natürlich macht er das auf seinem Besen. Es wird gewürfelt und die Zeitung zum entsprechenden Haus gebracht (ein Strich wird vom Dorfplatz zum Haus und wieder zurück gezogen). Wer hat als Erster alle Zauberer beliefert? Variationen: • Häuser mit Namen der Zauberer versehen, entsprechenden Anlautwürfel benutzen 27 1 Texte verstehen: Zuhören Erkenntnisse aus der Wissenschaft: Für viele Kinder ist der erste Kontakt mit Texten das Hören vorgelesener Geschichten. Hörverstehen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die allerdings nie allein wirksam sind. Man unterscheidet grob zwischen akustischen, kognitiven, motivationalen und kommunikativen Faktoren. Die Förderung der Hörkompetenz sollte daher immer mehrdimensional erfolgen. „GanzOhrSein“ (Hagen & Huber 2001) ist ein Programm, das weite Verbreitung gefunden hat. Es besteht aus verschiedenen Bausteinen. Hören und Zuhören bilden einen wesentlichen Baustein für das Gelingen von Kommunikation und für die sprachliche Entwicklung des Kindes. Deshalb bilden sie einen wesentlichen Bestandteil des Anfangsunterrichts. Das Erlernen des Lesens und des Schreibens basiert in der Eingangsphase auf der Fähigkeit des (aktiven) Zuhörens. Dabei bildet für viele Kinder das Hören vorgelesener Geschichten den ersten Kontakt mit Texten. Praktische Hinweise: • Zuhören muss schulisch geübt werden. Folgende Bereiche können im Unterricht angesprochen werden: • Aufmerksamkeit auf das eigene Zuhören lenken • das Zuhören überwachen • Zuhören signalisieren, nachfragen, ergänzen • Gehörtes wiedergeben 14 Geräuscherätsel Förderidee: Lenkung der Aufmerksamkeit auf das eigene Zuhören, gezieltes Hören Material: Alltagsgegenstände Ablauf: Ein Kind legt sich mit dem Oberkörper auf den Tisch und hat die Augen geschlossen. Der Partner erzeugt Geräusche mithilfe verschiedener Gegenstände, die auf dem Tisch liegen, der „Schlafende“ rät. Dann wird gewechselt. Variationen: • erschwerend: Anzahl möglicher Gegenstände erhöhen • Geräusche-Memo • EA: Geräusche von CD oder am PC identifizieren, Selbstkontrolle • Geschichten mit Geräuschen begleiten • mit Geräuschen Geschichten erzählen, Kinder bilden Hypothesen zur Geschichte, Kinder erzählen selbst kurze Geräuschgeschichten (Quellen: diverse Internetseiten bieten freien Download von Geräuschen, auf Kinderseiten finden sich Lauschspiele, Lernprogramme, z. B.: www.auditorix.de oder www.ohrenspitzer.de) 15 Geschichten mitspielen Förderidee: Überwachung des eigenen Zuhörens Material: eine Geschichte, in der sich viele Begriffe wiederholen 28 Fö rderideen Ablauf: Die LK oder ein Kind erzählt/liest eine Geschichte. Für die wiederkehrenden Begriffe werden vorab Tätigkeiten verabredet, z. B. Laufen = Füße trampeln, Kuh = „muh“ sagen. Variationen: • Bei bestimmten Begriffen kommen Instrumente zum Einsatz. • Anlautkarten werden an die Kinder verteilt. Immer wenn ein Tier oder eine Figur mit dem entsprechenden Anlaut in der Geschichte genannt wird, hält das Kind den Anlaut hoch. 16 Dialogisches Vorlesen Förderidee: Überwachung des eigenen Zuhörens und des Textverständnisses Material: Bilderbuch Vorgehen beim dialogischen Vorlesen: Strategie Ergänzung Beschreibung Lücken lassen, die das Kind auffordern, Wörter oder Satzteile zu ergänzen Beispiel (zur Geschichte der KA 7) Im Haus des Zauberers wohnt ein kleines, nettes … Erinnerung Fragen, die das Kind auffordern, sich an ein Detail zu erinnern Weißt du noch, wo das Gespenst wohnt? Offene Fragen Aussagen/Fragen, die zum Erzählen einladen Was ist wohl auf diesem Bild passiert? W-Fragen Was? Wo? Warum? Warum sieht das Gespenst wohl so erschrocken aus? Verknüpfung Fragen, die Verknüpfungen zu eigenen Erlebnissen herstellen Hast du auch schon Verstecken gespielt? Welches sind besonders gute Verstecke? Differenzierung Aussagen/Fragen, die genauere Schilderungen erfordern Warum steckt das Gespenst in der Flasche? Feedback Verstärkung der Aussagen des Kindes mit indirekter Korrektur K: Das Gespenst hat so rumgefliegt. L: Genau, das Gespenst ist hin und her geflogen. Erweiterung Äußerungen des Kindes aufnehmen und ergänzen K: Das Gespenst hat so rumgefliegt. L: Genau, das Gespenst ist von einer Ecke in die andere geflogen. Danach flog es hinter den Schrank. Wiederholung Aussagen/Fragen, die das Kind ermutigen, die Worte des Erwachsenen zu wiederholen Erzähle noch einmal, wohin das Gespenst geflogen ist! (vgl.: www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/b/buero…/kinder_bilder.pdf) Variationen: interaktives Vorlesen mit konkreten und freien Aufgaben 29
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