Teichwirtschaft + Aquakultur Grevesmühlen Zweite Garnelenfarm startet mit Erstbesatz In Grevesmühlen (Nordwestmecklenburg) hat Ende Februar eine zweite Garnelenfarm ihren Betrieb aufgenommen, schreibt die Gadebusch-Rehnaer Zeitung. Unter der Marke „Cristalle Garnelen“ will dort das Unternehmen FLUXX2 pazifische White Tiger Prawns züchten, und zwar schon in diesem Jahr 15 Tonnen. Den jetzt eingesetzten, aus Florida importierten 200.000 drei Millimeter großen Litopenaeus vannamei-Larven sollen in den nächsten Monaten weitere 400.000 Tiere folgen. „Wenn sie 20 Zentimeter groß sind, haben sie ihre Idealgröße erreicht. Da die Tiere sehr schnell wachsen, rechnen wir damit, in fünf bis sechs Monaten die ersten White Tiger Prawns bundesweit verkaufen zu können“, kündigt Investor und Geschäftsführer Andreas Kleinselbeck (51) an. Schon ab Juni 2015 soll der Online-Shop von „Cristalle Garnelen“ an den Start gehen. Insgesamt 1,7 Mio. Euro hat die FLUXX2 in die Garnelenfarm investiert, davon stammt die Hälfte aus Fördergeldern der Europäischen In Grevesmühlen (Nordwestmecklenburg) hat eine zweite Garnelenfarm den Betrieb aufgenommen. Ab Spätsommer sollen die Vannamei-Garnelen frisch unter der Marke „Cristalle Garnelen“ bundesweit vermarktet werden. Union und des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Kreislaufanlage besteht aus vier Becken mit jeweils 80.000 Litern Salzwasser, das über einen Biofilter mit einer Kapazität von bis zu 250.000 Litern pro Stunde insbesondere von Nitrat gereinigt wird. Die Wärme für das 28 bis 30 Grad warme Wasser liefert eine benachbarte kommunale Klärgasanlage. Das biozertifizierte Garnelenfutter besteht zu 70 Prozent aus pflanzlichen Inhaltsstoffen, auf Chemikalien, Antibiotika und sonstige Medikamente soll in der Zucht verzicht werden. Betreut wird die geschlossene Kreislaufanlage von den Meeresbiologen Marcus Thon und Gregor Jähne. Ab Spätsommer sollen die ersten Vannamei-Garnelen frisch vermarktet werden. „In Thermokisten kommen die Riesengarnelen auf Eis und können dann bundesweit vertrieben werden“, erklärt Kleinselbeck. Unter anderem solle die Spitzengastronomie in Hamburg für die BioGarnelen in der Direktvermarktung gewonnen werden. Die neue Garnelenfarm steht in direkter Nachbarschaft zu einer weiteren Farm, die seit September 2014 von dem Unternehmen Green Aqua Farming betrieben wird. Die Marikultur-Spezialisten aus Wismar haben auch die neue Farm technisch konzipiert. Schleswig-Holstein Experimentelle Meeräschen-Aquakultur Meeresbiologen der Lübecker Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB) versuchen sich an der Zucht der Meeräsche (Chelon labrosus). Ziel sei es, die Dicklippige Meeräsche für die Aquakultur zu etablieren, erklärt Dr. Liane-Magdalena Lühmann von der Arbeitsgruppe Aquakultur der EMB gegenüber dem Portal Travemünde Aktuell. Die Meeräsche ist aus Sicht der Forscher insofern ein geeigneter Kandidat, als sie vor allem Pflanzen frisst und nur wenig tierisches Protein benötigt. Dadurch kann der Fischmehl-Einsatz im Futter im Vergleich zu anderen Fischarten reduziert werden. Die Dicklippige Meeräsche aus der Ostsee habe als weiteren Vorteil, dass sie beim „Grasen“ Oberflächen abraspele und damit auch die Meerforellenkäfige frei von Bewuchs halte. Partner bei dem Versuchsprojekt ist die Fischzucht von Tassilo Jäger in der Kieler Förde, in dessen Netzgehegen bereits Meeräschen aus der Nordsee schwimmen. In Partnerschaft mit dem Coastal Research & Management (CRM) in Kiel testen die Lübecker auch, inwieweit mehrere MeeräschenKäfige übereinander gespannt werden können. Zunächst lassen die Wissenschaftler von Ostseefischern wie Siegfried „Siggi“ Sehmel weitere Meeräschen fischen. München „Projekt Bayerische Garnele“ plant 50 Tonnen-Shrimpfarm Seit Frühjahr 2014 arbeiten drei Jungwissenschaftler im Raum München am Aufbau einer bayerischen Farm für Warmwassergarnelen. Der Meeresbiologe Dr. Wolfgang Niggl (34), der Biologe Julian Müller, B. Sc. (27), und der Diplomkaufmann Johannes Rosenberger (27) hatten im Herbst 2011 den Plan gefasst, in Bayern eine nachhaltige, antibiotikafreie Zucht für White Tiger-Garnelen (Litopenae– us vannamei) aufzubauen. Im März vergangenen Jahres hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie den Dreien ein EXIST-Gründerstipendium gewährt, um bis Juni 2015 eine Modellanlage zu bauen und einen Business-Plan auszuarbeiten, schreibt jetzt.de, ein Portal der Süddeutschen Zeitung (SZ). Seit Juli 2014 dürfen sie für ihr „Projekt Bayerische Garnele“ zwei Versuchsräume des Instituts für Fischerei (IFI) in Starnberg nutzen und forschen. Im Oktober 2014 und Ende Januar 2015 erhielten die Jungunternehmer als Besatz zwei erste Lieferungen von jeweils 5.000 Garnelen aus den USA. Jetzt arbeiten sie überwiegend an der Konstruktionsplawww.fischmagazin.de nung einer 50 Tonnen-Anlage in der Nähe des Chiemsees. Am Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie der TU München in Weihenstephan haben die Projektpartner jüngst Studenten gesucht, um für den Großraum München eine umfangreiche quantitative und qualitative Marktanalyse zu erstellen. Seit Frühjahr 2014 arbeiten drei Jungwissenschaftler im Raum München am Aufbau einer bayerischen Farm für Warmwassergarnelen. Störzucht Russischer Investor kauft insolvente AquaOrbis-Farm Die insolvente Störfarm in Jessen (SachsenAnhalt) bleibt trotz der Insolvenz des Betreibers AquaOrbis Fine Food GmbH & Co. KG bestehen, meldet die Mitteldeutsche Zeitung (MZ). Der in England lebende Unternehmer Igor Stopnikov wolle in die Störzucht investieren und alle sieben Mitarbeiter übernehmen. Anfang Dezember sollten die rund 30.000 Störe und das Betriebsgrundstück an den neuen Eigentümer übergehen, kündigte Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus an. Stopnikov wolle weiter in die Anlage investieren. Insbesondere hinsichtlich der Energieeffizienz stünden einige Modernisierungen an, erklärte der Berliner Rechtsanwalt. Den Insolvenzgläubigern stellte Voigt-Salus „eine – wenn überhaupt – wohl eher kleine Quote in Aussicht“. Zuletzt habe die Störzucht nicht einmal ihre Stromkosten erwirtschaften können. Im Januar 2014 hatte die englische Presse Pläne Igor Stopnikovs vorgestellt, in der Kleinstadt Wellington im Südwesten Englands eine Störfarm zu bauen. Dort, in der Grafschaft Somerset, habe der Russe mit Sitz in London die Baugenehmigung für eine „Kaviar-Fabrik“ beantragt, schrieb das Portal „Around Welwww.fischmagazin.de lington“. In fünf Jahren sollen in der Anlage 13 Mitarbeiter jährlich rund acht Tonnen Ossietra-Kaviar mit einem Einzelhandelsverkaufswert von bis zu 22 Mio. GBP, etwa 27,9 Mio Euro, sowie 35 Tonnen weitere Störprodukte produziert werden. Während allerdings „Around Wellington“ bei der Kalkulation einen Preis von rund 85,- GBP oder 108,- Euro für die 30g-Dose Kaviar zugrunde legt, wird das Produkt aktuell auf Einzelhandelsebene für etwa ein Drittel dieses Preises gehandelt. Die Exmoor Caviar Company in der Nachbargrafschaft Devon – Englands erste und einzige Störzucht –, die nach Angaben der „Mail Online“ etwa 20.000 bis 30.000 Störe hält, bot ihren Kaviar Ende 2013 für 59,99 GBP je 30g (= 76,25 Euro) an. „Bizarrerweise scheint sich dieser Teil des Südwestens auf dem Weg zur ‚Kaviar-Zentrale‘ Großbritanniens zu befinden“, kommentierte das Internet-Portal. Rostock Neue Aquaponik-Gewächshäuser vor dem Betriebsstart Das Aquaponik-Projekt an der Rostocker Universität hat Anfang März den ersten Bauabschnitt abgeschlossen und will in diesen Tagen im so genannten Fisch-Glashaus auf dem Gelände der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät am Justus-von-Liebig-Weg mit der kombinierten Fisch- und Pflanzenzucht beginnen, schreiben die Norddeutschen Neuesten Nachrichten (NNN). „Wir verbinden kommerzielle, wirtschaftlich arbeitende Welszuchtanlagen mit der Produktion von Nutzpflanzen wie Gurken, Tomaten und Kräutern“, beschreibt Prof. Dr. Harry Palm das Vorhaben. Der Münsteraner ist Inhaber des Lehrstuhls für Aquakultur und Sea-Ranching. In der fast 1.000 Quadratmeter umfassenden Anlage solle „die bestmögliche Synergie zwischen Fisch- und Pflanzenproduktion mit den geringstmöglichen Abfallstoffen“ erzielt werden. Im Oktober 2015 läuft das von der EU mit EFF-Mitteln geförderte Pilotprojekt aus, doch eine Anschlussförderung stehe bereits. Das Thema Aquaponik sei wichtig, da die Welt auf Wasser- und Proteindefizite zulaufe, erklärt Prof. Palm. Aufgrund der Dimensionierung der Anlage ließen sich die Ergebnisse der wissenschaftlichen Experimente zur ökologisch nachhaltigen Fischzucht direkt in die Wirtschaft übertragen. 400 Seiten Fischzuchtausrüstung und Meer AQUACULTUR Fischtechnik GmbH Feldstr. 3 / 31582 Nienburg/Weser Tel: 05021-602822 • Fax: 05021-66060 E-Mail: [email protected] www.aquacultur.de Täglich das Neueste im Netz Täglich aktuelle Meldungen aus der ganzen Fischbranche Aktuelle Messen und Seminar-Termine Stellenanzeigen aus dem FischMagazin online abrufbar www.fischmagazin.de
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