ganzer Artikel - Josias Gasser

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fr
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17/2015
21.
August-
3. September 2015
CHF 9.80 / Euro 9.80
www.bilanz.ch
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6
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Scheidung: Das teuerste Geschäft
<Zürich)>3 Der Versicherer im Deal-Fieber
Berater: McKinsey is back
Karriere + Trends Parlamentarier-Ranking
I
I
Die Grunliberalen und die Freisinnigen stellen die
den Finanzplalzund stemmen sich gegen Abschottung und
MargritKessler
l87 Punkte
48 BILANZ T7/20I5
clP,sc
RolandFischer
187
Punkte
cLBLU
wi
rtschaftsf reu ndl ichsten Nationa lräte.
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e stütze n
Sonderwunsche.GanzhlnteninderRangliste:dieSVP.ffi
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6
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o
Christa Marlcwalder
186
roB nn
Punkte
T7/20T5
BILANZ 49
Karriere + Trends Parlamentarier-Ranking
Beat Flach
GabiHuber
cLBAc
IB5 Punkte
Thomas Maier
184
Name Partei, Kanton
11
Corina Eichenberger FDP,
187
L2
Jürg Grossen GLP,
Margrit Kessler GLP, SG
r87
13
Philipp Müller
3
Christa Markwalder FDP
186
4
Beat Flach GLP, AG
185
15
Gabi Huber FDP, UR
185
Ruedi Noser FDP, ZH
185
Thomas Maier GLP, ZH
184
Thomas Böhni GLP, TG
i81
Josias Gasse¡ GLP, GR
180
Thomas Weibel GLP ZH
180
16
17
18
19
20
2l
50 BILANZ I7/20I5
-t4
GLBcR
lB0 Punkte
I bis 64
Punkte
Quelle: Parlamentsdienste, Politnetz.ch
Iosias Gasser
1Bl Punkte
Roland Fis¡her GLP, LU
1
FDBZH
Punkte
185
Thomas Böhni cI,Brc
cLP,zH
Punkte
Die wirtschaftsfreundlichsten Nationalräte: Platz
Rang
RuediNoser
FDP,uR
lB5 Punkte
1.78
Hugues Hiltpold FDB GE
i59
t77
Hansjörg Hâssler BDP,
157
175
Martin Bäumle cLP, ZH
156
Doris F¡ala FDe ZH
172
Kurt Fluri FDP S0
154
Andrea Caroni
1,1 7
Ruth Humbel CVP, AG
Dan¡ela Schneeberger FDP, BL
770
Albert Vitali FDP
Tiana Angelina Moser GLP, ZH
i69
Christian Wasseffallen FDe
lsabelle Chevalley GLP, VD
168
Kathrin Bertschy GLP,
Rosmar¡e Quadranti BDP, ZH
166
Kathy R¡kl¡n CVP, ZH
Petra Göss¡ FDP,
SZ
165
Bernhard Guhl BDP,
FDP, Tl
160
Christian Lüscher FDP
lgnazio Cassis
AG
BE
FDP, AG
FDP, AR
GR
154
154
LU
BE
BE
153
152
152
151
AG
GE
151
leinkarierte Bürokraten.> So lautet
Christoph Blochers
Replik auf die Aussage der Bankier-
vereinigung,
die
SVP sei <bei zentra-
len Finanzplatzfragen keine Wirtschaftspartei mehr>, wie die letzte Legislatur ge-
will die Partei, die sich
den Wählern immer wieder als beste
oder gar einzige Partei der Wirtschaft
zeigt habe. Das
präsentiert, nicht auf sich sitzen lassen.
Die über den <Blick> ausgetauschten
Gehässigkeiten sind mehr als nur ein verbales Scharmützel vor den anstehenden
eidgenössischen Wahlen vom 18. Oktober.
Sie sind ein Indiz, dass aus ehemaligen
Verbündeten, die lange gemeinsam für
den Erhalt des Bankgeheimnisses gekämpft haben, im Verlauf der vergangenen vier Jahre Kontrahenten geworden
sind. Das zeigt auch das Ranking, das die
BILANZ gemeinsam mit der Plattform
Politnetz.ch errechnet hat.
Taten statt Worte. Dabei wurden die Par-
teien und Politiker nicht an ihren Voten
und Werbesprùchen gemessen, sondern
an ihren Taten - sprich: an ihrem Abstimmungsverhalten im Nationalratssaal
(siehe <Methodik> auf dieser Seite rechts).
Demnach ist die SVP mit ihrer Verweigerungspolitik mit Abstand die finanzplatz-
feindlichste Partei. Sogar die bankenkritische SP und die Grünen schliessen
È.
4
ø
besser ab (siehe auch <Finanzplatzfeindliche SVP> auf Seite 53).
Der Grund: Die SVP stemmt sich gegen
alle Anliegen des Bankenverbands, gegen
den automatischen
39
schweizerischen Grundwerte opfern
wolle, nur um (etwas einfacher
Geschäfte im Ausland> machen zu können.
Nebst den 58 finanzplatzrelevanten
Ìlaja tngold
Fathi De¡der
lllsa!9!h
EVP, ZH
FDP, VD
Schneider¡Schneiter CVP, BL
742
139
139
Fünf Kriterien. Die Auswøhl der
222Voten erþlgte anhønd uon
fünf für
den Wir
t s ch
øft s s tøndor
t
wichtigen Indikatoren: 1) offene
S chw eiz statt Ab s cho t tung,
2) stabile Rahmenb edingungen
und Rechtssicherheit, 3) mehr
Wettb ew erb s tøtt S o n der w ün-
Finanzplatz
sche, 4) gesícherter
gen (siehe auch <Gold für Grünliberale>
auf Seite 53). Den ersten Rang teilen sich
zwei GlP-Nationalräte: der ehemalige
Sektionsleiter der Finanzverwaltung des
und 5) Inuestitíonen in die
Zukunft. Pro Vorløge wurde eine
Ab stimmung gew ählt, P o s t uløt e
w ur den nicht b er ücksichtígt
Bundes, Roland Fischer, und die als
Patientenschützerin bekannte Margrit
Die Lìste der Abstimmungen f inden Sie
unter www.bilanz.ch
Kessler. Auf dem dritten Podestplatz Þ
r47
142
Punkt, pro wirtschaftsþíndlichen Knopfdruck gab es I Punkt
Abzug, für Enthaltung oder
Nicht t eíln ahm e 0 P unkte. Die
N o ten sk ala r eicht folglich u o n
-222 bis +222 Punkte.
1
Die beste Wirtschaftspartei sind die
Olivier Feller
Jean-René Germanier FDP tra
alräte
n
Grünliberalen, gefolgt von den Freisinni-
Jacqugs Bourggoii
r47
ches Vo tum
t s chaftsfr eundli
erhi elt en die N atio
ab Seite 50). Das Fazit der Auswertung
der 222 Abstimmungen: Mit der SVP ist
nicht nur kein neuer Finanzplatz, sondern auch keine Wirtschaft zu machen.
Alois Gmür CVP,
lsabelle Moret FDP VD
wir
den hiesigen Wirtschaftsstandort stimmen und ob sie dabei die gesamtwirtschaftliche Optik bewahren oder nur an
ihre eigene Klientel denken (siehe <Die
wirtschaftsfreundlichsten Nationalräte>
44
L47
Plattþr m P olit n etz. ch 222
Ab stimmungen au s gew er tet.
P ro gemä s s B I LAN Z- Kr íterien
Fragen haben BILANZ und Politnetz.ch
weitere 164 Nationalratsabstimmungen
ausgewählt, welche für den Schweizer
Wirtschaftsstandort von besonderer Bedeutung sind. Denn jetzt, zwei Monate
vor den Wahlen, ist die Zeit reif, die
Arbeit der Parlamentarier zu analysieren
und sie zu testen, ob sie für oder gegen
43
Urs Gaschg BDP, BE
In der laufenden Legislatur
haben díe Nationalräte bis jetzt
3722-mal auf den Abstimmungsknopf gedrückt. Um ihre
Wir t s ch aft sfr eun dlichkeit zu
testen, hat BILANZ mít der
gung deshalb auch vor, dass sie die
150
FDP, VD
Entscheidend ist, wie
die Nationalräte
abgestimmt haben.
dem Finanzplatz erlauben, sich international zu behaupten und wieder zu wachsen. Blocher wirft der Bankiervereini-
Punkte
Kanton
Method¡k
Finanzmarktinfrastrukturgesetz. Das
heisst gegen alle, zugegebenermassen
von aussen diktierten Regeln, welche
Lucrezia Me¡er-Schatz CVP, SG
Rang Name Partei,
33
Informationsaus-
tausch, gegen die neuen Doppelbesteuerungsabkommen, gegen das US-Vertragswerk Fatca, die Empfehlungen der
Groupe d'action financière (Gafi) oder das
SZ
FDP, FR
Ci.r"" Mütt9r¡Altermatt
46
Walter Müller FDP,
cli
SO
SG
Barbara Schmid-Federer
CVP, ZH
Martin Clndlnas CVP, GR
136
Christine Bu!liard;Mlb1h CVP,
135
Marianne Streiff EVP. BE
r27
126
56
Urs Sghfäfli CVP, S0
134
57
Markus Lehmann CVP,
134
58
Fabio Regazzi CVP, Tl
t2L
r32
59
V¡ola Amherd CVP, VS
t20
Marco Romano CVP, Tl
120
Leo Müller CVP, LU
118
Daniel Fässler CVP, Al
115
128
t28
Lorenz Hess BDP,
r28
4t
Karl Voglet CSP, 0W
138
Christian Loh¡ CVP, TG
42
Dom¡n¡que de Buman CVP, FR
137
Markus Ritter
CVP, SG
127
135
Jean-Paul Gschwind CVP, JU
BE
FR
t28
t28
61
62
63
64
0livier Français
BS
FDP, VD
Chr¡stophe Darbellay
CVP, VS
124
ILz
111
Quelle: Parlamentsdienste, Polìtnetz.ch
I7/20I5 BILANZ
51
Karriere + Trends Parlamentarier-Ranking
ThomasWeibel
'180
Müller
175
Corina Eichenb€rg€r
clP,zu
Punkte
178
Doris Fiala
FDBAc
Punkte
172
ro¿
JürgGrossen
¡c
Punkte
177
crp,ns
Punkte
AndreaCaroni
FDP,zH
Punkte
171
FDBAR
Punkte
Die wirtschaftsfreundlichsten Nationalräte: Platz 65 bis 128
Rang
Name Parter, Kanton
Punkte
Beat Jans SP,
93
BS
65
Yannick Buttet CVP, VS
110
Eric Nussbaumer SP,
66
Ma¡tin Landolt BDP,
GL
106
Ed¡th Graf-Litscher SP TG
92
67
Gerhard Pfister CVP, ZG
103
Daniel Jos¡tsch
92
68
Jacques Neirynck CVP, VD
100
Susanne Leutenegger oberholzer SP, BL
92
Bruno Pezzatti FDP,
100
Andy Tschümperlin SP, SZ
92
ZG
93
BL
SP, ZH
70
Jâkob Büchler CVP, Sc
99
81
Max Chopard-Acklin SP, AG
91
7L
Martin Naef
96
82
Yvonne Feri SP, AG
90
72
Chantal Galladé SP
Philipp Hadorn SP, S0
90
73
Evi Allemann SP, BE
94
Barbara Gysi
89
74
Hans Grunder BDP. BE
93
SP, ZH
ZH
Quelle: Parlamentsdienste, Politnetz.ch
52 BIL^NZ t7/20I5
95
84
SP, SG
Francine John-Calame Grüne,
NE
89
86
87
Valérie Piller Carrard SP,
Prisca Birrer-Heimo SP
Silvia Schenker SP,
89
FR
BS
Matthias Aebischer SP,
87
BE
86
Roger Nordmann SP, VD
91
96
86
Jacqueline Badran SP ZH
Marina Carobbio Guscetti
93
94
88
8l
LIJ
85
SP, Tl
85
Daniel V¡scher Grüne, ZH
83
Thomas Hardegger SP. ZH
82
Christian van Singer Grune, VD
82
Yvonne Gilli GrUne, SG
81
> folgt die
FDP-Politikerin und designierte Nationalratspräsidentin Christa
Markwalder, die unter anderem wegen
ihres langjährigen Engagements bei der
Gold für Grünliberale
FÍnanzplatzfeindliche SVP
Wirtschaftsfreundlichkeit nach Fraktion
Zukunftsfähigkeit des Finanzpiatzes
Neuen Europäischen Bewegung Schweiz
(Nebs) regelmässig von Gewerbekreisen
@
als zu wenig wirtschaftsfreundlich deklassiert wird.
@
Y
t
0
60
I
gen und Rechtssicherheit sowie für die
Sicherung eines auch in Zukunft international konkurrenzfähigen Finanzplatzes,
der trotzAbstrichen noch immer ein zentraler Pfeiler der Schweizer Wirtschaftskraft ist und elf Prozent der Wertschöpfung generiert.
Ebenfalls zentral sind offene Grenzen
und geregelte Beziehungen zum Ausland, insbesondere zur EU, der mit Abstand wichtigsten Handelspartnerin der
Schweiz. Kaum ein anderes Land ist so
vom europäischen Binnenmarkt wie die Schweiz. Wirtschafts-
,abhängig
freundlich im Sinne der BILANZ ist ausserdem auch, wer Investitionen in die
Stärken der Schweiz unterstützt, namentlich in Bildung und Infrastruktur, grundsätzlich mehr Wettbewerb fordert und
Sonderwünsche für einzelne Branchen
und Akteure ablehnt. Denn Subventionen zugunsten einer Einzelgruppe gehen
immer auf Kosten von allen anderen,
Auch in diesen Kategorien schneiden
&
À
i;
o
Fischer, Kessler und Markwalder gut ab.
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@
@@
Ð
w
Rang
180
r20
Gesamtpunktzahl/
Punktezahl
GLP
2106 Punkte
FDP
3574 Punkte
99
LO2
104
/ TZSiIze 175,50
/ 23 Sitze 155,39
SVP (¡nkl.
Lega)
-212
/
Punkïe
wenigsten gegen die Interessen der Wirtschaft gestimmt hat, jedoch im Vergleich
zu den beiden Erstplatzierten etwas häufiger abwesend war. Zudem durfte sie bei
zwei der ausgewählten Abstimmungen
Grünliberale
und Freisinnige
beherrschen die
Top 15 komplett.
632 Punkte
Durchschnittl.
Punktezahl
/ IZStIze
lO7
Pierre-Alain Fridez SP
74
JU
80
Cédric Wermuth SP, AG
Bea Heim SP S0
80
Jean Chr¡stophe Schwaab SP, VD
80
Cesla Amarelle SP, VD
77
Maria Bernasconi SP Gt
77
113
114
115
116
S¡tze
-486 Punkte / 48 Sitze
362 Punkte
/
1l
52,67
52,48
51,34
45,29
33,65
32,91
-10,13
gar nicht teilnehmen, weil sie als Vizepräsidentin des Nationalrats die Sitzung lei-
tete. Die beiden Grünliberalen konnten
einzelne Abweichungen von der BILANZPosition mit der besseren Präsenz gutmachen. Der als kompromissloser Finanzpolitiker bekannte Fischer hat sich
zudem in diesen 222 Abstimmungen kein
einziges Mal enthalten.
tende FDP-Fraktionschefin und NeoUBS-Schweiz-Verwaltungsrätin Gabi
Huber, Parteipräsident Philipp Müller >
Bastien Girod Grüne, ZH
111
1207 Punkte
FDP
freisinnige Politiker, darunter die abtre-
74
76
GLP
Hoch
Die Plätze 4 bis 15 in der Rangliste der
wirtschaftsfreundlichsten Nationalräte
belegen je sechs grünliberale und sechs
Ueli Leuenberger Grüne,
Adèle Thorens Grüne, VD
Gesamtpun ktzahl/
Anzahl Sitze
S¡tze 76,09 Grüne
/ 48 Sitze -5,67 SVP (inkl. Lega)
81
tõ
Fraktion
11
Silva Semadeni SP, GR
76
*l
Finanzplatzf reundl ¡chke¡t
837 Punkte
74
LU
I
30
Grüne
CVP (inkl. CSP/EVP)
Margret Kiener Nellen SP, BE
BE
I
0
SP
BDP
8i
Louis Schelbert Grúne,
Tief
-30
/ 23SiTze
(inkl.
1489
Punkte
CVP
CSP/EVP)
/ 29 Sitze
135,43
948 Punkte / 7 Sitze
317 Punkte / 7 Sitze
3682 Punkte / 29 SiIze 126,97 BDP
1346 Punkte / 40 Sitze
3243 Punkte / 40 Sitze 81,08 SP
Carlo Sommaruga SP, Gt
Corrado Pardini SP,
-58
Durchschnittl.
Anzahl Sitze
Fraktion
222
Hoch
Wirschaftsf reundlichkeit
Tief
Y
V V
am
Punkte
Name Partei, Kanton
@
I
I
I
Bei der Feinanalyse der besten drei
zeigf sich, dass Markwalder
@@
I
Fleissige Grünliberale. Die drei Medaillengewinner stimmten am häufigsten
zugunsten des hiesigen Wirtschaftsstandortes. Das heisst für stabile, wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingun-
@ Ð(
118
Mathias Reynard SP
62
VS
Manuel Tornare SP GE
62
L20
Jean-François Steiert SP, FR
60
14
tzt
Geri Müller Grüne,
59
Balthasar Glättli Grüne, ZH
72
L22
Andi Gross SP, ZH
Ada Ma¡ra
7)
123
Thomas Hurter SVP,
Jacqueline Fehr SP. ZH
70
L24
Pierre-François Veillon
Alexander Tschäppät SP, BE
69
125
Rudolf Joder SVP,
BE
)E
Andreas Aebi SVP, BE
34
30
GE
SP, VD
AG
57
4I
SH
SVP, VD
67
L26
Regula Rytz Grllne. BE
65
L27
Jean-Pierre Grin SVP, VD
Eric Voruz SP VD
65
L28
Maximilian Reimann
Jacques-André Maire SP,
NE
38
SVP, AG
Quelle: Parlamentsdienste, Politnetz.ch
I7I2OI5 BILANZ 53
Karriere + Trends Parlamentarier-Ranking
Þ sowie der Zürcher
Unternehmer
Ruedi Noser. Ebenfalls in den ersten 15
Positionen zu finden sind die grünliberalen Unternehmer Thomas Böhni, Josias
Gasser und fürg Grossen.
Zwei Drittel der GLP-Nationalräte
Frauen vor Männern
Deutschschweiz liegt vorne
Wirtschaftsfreundlichkeit nach Geschlecht
Wirtschaftsfreundlichkeit nach
Sprachregion
@o
I
sind in den Top 15, kein Fraktionsmitglied liegt unter Rang 29. Der Erfolg der
Grünliberalen hat mehrere Gründe: Die
VV
-222
I
V
60
0
180
r20
f2-köpfige Fraktion stimmt relativ ge-
Tief
schlossen ab, die einzelnen Nationalräte
sind selten abwesend und enthalten sich
nur in Ausnahmefällen der Stimme.
Geschlecht
Anzahl Sitze
Frauen
/ 52Si|ze
8843 Punkte / 118 Sitze
Zudem lehnen die Grünliberalen in
der Regel Geschenke an Einzelgruppen
ab, egal ob diese in Form von Subventionen oder Steuererleichterungen daherkommen. Grosszügig zeigen sich die
GlP-Nationalräte nur bei grünen Anliegen und in der Energiepolitik. <Die FDP
ist gegenüber Partikularinteressen viel
weniger strikt>, sagt der Politologe Marco
Schwarzenbach, der bei Politnetz.ch das
Wirschaftsf reundlichkeit
Gesamtpunktzahl
Månner
o oo
/
222
Hoch
Durchschnittl.
Punktezahl
5275 Punkte
101,44
60
0
Tief
w
180
120
Wirschaf tsf reundlichkeit
Sprache
Gesamtpunktzahl
Anzahl Sitze
Deutsch
10 244 Punkte
74,94 Französisch
Italienisch
/
/
Durchschn¡ttl.
Punktezâhl
123
Sitze
3004 Punkte / 40 Sitze
368 Punkie
demokratin ist die Unternehmerin
facqueline Badran, die im Gesamtranking aufPlatz 91 landet.
Die für eine linke Partei überraschend
tens teilweise
-
/
7
222
Hoch
Sitze
83,28
75,10
52,57
den oft von bäuerlichen
Kreísen geforderten Sonderwünschen
eine Abfuhr erteilt. Iedenfalls häufiger
als die Grünen, deren bestplatzierte
hohen Werte der SR die Economiesuisse
Nationalrätin, die Neuenburgerin Fran-
Ranking errechnet hat. Folglich fallen
und die anderen Verbände jeweils mit
cine John-Calame, auf Rang 84 landet.
mehrere Freisinnige ab. Letztplatzierter
FDP-Nationalrat ist der Zuger Bruno Pezzatti auf Rang 68, der rund ein Drittel we-
schnitt seiner Fraktionskollegen.
Volksinitiativen in Angst und Schrecken
versetzt, liegen darin begründet, dass die
Partei den bilateralen Weg mit Europa
mitträgt, internationale Standards für
den Bankenplatz begrüsst und - wenigs-
Schlussränge in SVP-Hand. Die Mitteparteien BDP und CVP folgen mit Abstand.
Spitzenreiterin der BDP ist Rosmarie
Die letzten BPIatze
Zuhinterst im Ranking, hinter der SP
und den Grünen, liegt die SVP. Noch am
wenigsten schlecht platziert sind Thomas
Hurter und Pierre-François Veillon auf
den Rängen 123 respektive 124. Von dort
an werden alle Schlussränge von SVPFraktionsmitgliedern belegt. Unter den
Ietzten zehn sind Parteichef Toni Brun-
niger Punkte ergatterte als der Durch-
Quadranti auf Rang 19, bei der
CVP
schwingt Ruth Humbel obenauf (25). Die
werdenvon
ihrer Partei. Wirtschaftsfreundlichster
Sozialdemokrat ist der Aussenpolitiker
Parlamentariern aus
der S[IP-Fraktion
eingenommen.
und Nebs-Co-Präsident Martin Naef auf
Rang 71, finanzplatzfreundlichste Sozial-
I
beiden Nationalrätinnen erreichen deut-
lich mehr Punkte als der Durchschnitt
ner, der Zürcher SVP-Präsident Alfred
Heer sowie der Präsident der Aktion für
eine unabhängige und neutrale Schweiz
(Auns), Lukas Reimann, zu finden (siehe
(Die Letzten> auf Seite 55). Schlusslicht
mit minus 62 Punkten ist der frühere
Auns-Präsident Pirmin Schwander.
Die vorderen Ränge gehören alle
Deutschschweizern, erste Westschweizer
Die wirtschaftsfreundlichsten Nationalräte: von Platzl2g bis 170
Name Parte¡, Kanton
Ulrich Giezendanner SVP
Punkte
AG
Markus Hausammann SVP
TG
15
Guy Parmelin SVP, VD
I4
Jürg Stahl SVP. ZH
1a
Thomas Mfiller SVP, SG
t2
Hans Egloff SVP, ZH
Rime SVP,
,lean-François
Céline Amaudruz SVP GE
11
FR
9
7
Albert Rösti SVP,
7
Quelle: Parlamentsdienste,
54 BILANZ I7/20I5
Pol¡tnetz.ch
Peter Keller SVP
Â
6
150
Sebast¡an Frehner SVP, BS
Hansjörg Knecht SVP, AG
6
151
Adrian Amstutz SVP,
141
Sylvia Flückiger-Bäni
5
L52
Natalie Rickli SVP, ZH
-1i
Erich von Siebenthal SVP, BE
-11
743
Thomas Aeschi SVB
¿
154
Thomas de Courten SVP, BL
-1.4
¿
155
Felix Müri SVP- LU
-15
NW
SVP AG
Hans Killer SVP, AG
5
ZG
André Bugnon SVP VD
145
10
Heinz Brand SVP GR
BE
139
16
Roland Borer SVP, S0
Andrea Geissblihler SVP,
147
149
BE
BE
0
Luzi Stamm SVP, AG
0
Yvette Estermann SVP,
-6
-15
LU
-18
Roland Rino Büchel SVP, SG
-t
Piene Rusconi SVP, Tl
-23
Yves Nidegger SVP, GE
-L
Oskar Freysinger SVP, VS
-24
Max Binder SVP, ZH
-4
Hans Fehr SVP ZH
-3i
Politikerin ist die grünliberale Isabelle
Chevalley auf Rang 18. Erst dann folgen
die Genfer FDP-Nationalräte Hugues
Hiltpold (22) und Christian Lüscher (31).
Kein Wunder, schneidet die Deutschschweiz auch insgesamt besser ab als die
Romandie (siehe auch <Deutschschweiz
liegt vorne> auf Seite 54).
Am wirtschaftsfeindlichsten gebärdet
sich die kleine Tessiner Delegation. Die
-L(t,
@
Toni
+.
N
*t
o
J
.!l
gehören
Schlussgruppe, und auch
ihr
-32 Punkte
-45 Punkte
@
AlfredHeer
z!Í
svP,zH
SVP-Frak-
Pantani
LegarTI
-34Punkte
-46Punkte
hohen negativen Gesamtresultaten den
Punkteschnitt des Kantons nach unten.
Auffällig ist auch, dass die Frauen lediglich ein Drittel der Spitzengruppe stellen,
aber insgesamt wirtschaftsfreundlicher
@
@
Toni
Nadia
Pieren
Brunner
abschneiden.
für den Status quo. Aus wirt-
schaftspolitischer Sicht fällt die Bilanz
der ablaufenden 49.Legislatur durchzogen aus. Nebst den Aufräumarbeiten
auf dem Finanzplatz bestand sie vor
svBsG
SVBBE
-37Punkte
-49 Punkte
@
allem aus Abwehrschlachten:
@
gegen
linke Umverteilungsbegehren, gegen
Extrawürste und Sonderzüglein, gegen
Christooh
Mörgeli
Lorenzo
Quadri
Abschottungsmanöver europakritischer
und bauernfreundlicher Kreise und
gegen Angriffe auf politische Institutionen und Organisationen im In- und Ausland. Letztlich ging es also darum, den
-38 Punkte
-49 Punkte
svBzH
Lega,
TI
@
Status quo zu sichern.
É
È
o
o
L
svBso
ê
tionskollege Pierre Rusconi liegt weit
hinten. Alle drei ziehen mit ihren relativ
Kampf
Wobmann
svBzH
beiden Lega-Politiker Roberta Pantani
und Lorenzo Quadri
Bortoluzzi
Pirmin
Wirtschaftsfreundlich sind in solchen
Zeiten Politiker, die pragmatisch akzeptieren, was letztlich nun mal nicht zu
ändern ist - und Begehrlichkeiten von
Reirnann
Schwander
svBsG
svP,
sz
-62Punkte
-44Punkte
links und rechts abwürgen. Für >
Rang
Name Partei, Kanton
Punkte
Die Ratspräs¡denten
Folgende Nat¡onalräte sind erst im Verlauf der Legislatur
Sie konnten in ìhrer Funktion als Le¡ter des Rats nicht
an allen Abstimmungen teilnehmen.
ins Parlament nachgerutscht und werden deshaìb bei der
161
162
163
Ton¡ Bortoluzz¡ SVP, ZH
Toni Brunner SVP, SG
-37
Name Partei, Kanton
164
165
166
L67
Chr¡stoph Mörgeli SVP, ZH
Maya Graf Grüne, BL
lp8
tlauja
170
Pirmin SchwanderSVP, SZ
-38
-44
-45
-46
-49
-49
-62
Alfred Heer SVP, ZH
Lukas Reimann SVP, SG
Walter Wobmann SVP S0
Roberta Pantan¡ Lega, Tl
svP, B!
l!91en
Lorenzo Quadri Lega, Ti
Quelle: Parlamentsd¡enste,
Politnelz.ch
-32
-34
9l9pI1r9
Rossini
SP, VS
Punkte
64
RA
Ruedi Lustenberger CVP, LU
53
Hansjörg \ryalter
20
SVP, TG
Rangliste nicht ausgewiesen:
Gu¡llaume Barazzone (CVP, GE), Raymond Clottu (SVP,
NE), Claudia Friedl (SP, SG), Roger Golay (MCG, GE),
Jean-Pierre Graber (SVP, BE), Ghristine Häsler (Grthe,
Verena Herzog (SVP,TG), Anne Mahrer (Grune, GE),
Nadine Masshardt (SP, BE),Thomas Matter (SVP, ZH),
G¡ovanni Merlini (FDflTl), Christian Miesch (SVP, BL),
Pierre-André Monnard (FDP, NE), Martina Munz (SP, SH),
BE),
Sylvie Perrinjaquet (FDP, NE), Hans-Peter Portmann
(FDP, ZH), Rebecca Ana Ruiz (SP,VD), Gregor Rutz (SVP,
ZH), Ernst Schiblí (SVP, ZH), Peter Schilliger (FDP, LU),
Ursula Schneider-Schüttel (SP, FR), Heinz Siegenthaler
(BDP, BE), Daniel Stolz (FDB BS), AlineTrede (Grüne, BE),
Beat Walti (FDB ZH), RudolfWinkler (BDP, ZH)
I7/20I5 BILANZ 55
Karriere + Trends Parlamentarier-Ranking
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€,
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zukunftsweisende und umfassende
Projekte gab es wenigPlatz.
Die vergangenen vier lahre wurden
zudem vor allem von Vorkämpfern für
Einzelinteressen und Wettbewerbsblockierern geprägt: Sie forderten Steuererleichterungen für Pistenfahrzeughalter, Nutztiermedizineç E-Book-Verlege¡
Nannys und immer wieder für Hoteliers
und Beizer. Oder sie übten sich im Ab-
l(¡,
rF,
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fi¡
Konkurrenz erst gar nicht hereinzulassen. Auch hier dominierte die Volkspar-
o-
tei und präsentierte sich alles andere als
marktfreundlich, wie eine separate Auswertung von 46 Abstimmungen zeigt
(siehe auch <Die Könige der Partikular-
tt(¡,
.9p
Schwacher Reformeifer. Und die Abschot-
ter feierten im Nationalrat immer wieder
Erfolge, nicht nur beim Ausbchluss der
Lebensmittel beim <Cassis de Dijon>-
sollte auch Schweiz drinstecken. Doch in
der Zwischenzeit ist daraus ein derart
kompliziertes Regulierungswerk mit ungewollten Folgen geworden, dass auch
frühere Befürworter es heute am liebsten
wieder entsorgen würden.
Unter Handelshemmnissen und Importbeschränkungen leiden letztlich alle,
nicht zuletzt der Exportsektor. Heute beträgt derAnteil am Schweizer Export, der
56 BILANZ L7/20I5
SVBBE
-27 Punkte
o
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André
Bugnon
Jakob
Büchler
-
-27Punkte
-25 Punkte
o
o
cvP,sG
svP,vD
Guy
Parmelin
SVP BE
SVP VD
-26 Punkte
-25 Punkte
o
o
Markus
Brichvon
Siebenthal
Haus-
ammann
SVBBE
SVBTG
-25 Punkte
-26 Punkte
- sprich: importierten
des lVettbewerbs.
-26 Punkte
Andreas
Aebi
verständlich: Wo Schweiz draufsteht,
Erfolge. Auf Kosten
svP,GR
.Í9
gebung, die als Musterbeispiel dafür dienen kann, dass vieles, was gut gemeint
ist, schlecht herauskommt. Das Ziel war
immerwieder
AlbertRösti
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Prinzip oder bei der Swissness-Gesetz-
Im Nationalrat
feierten Abschotter
o
ø
Heinz
Brand
(¡,
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I
- Vorleistungen besteht, nicht weniger als
30 Prozent, wie das Staatssekretariat für
Wirtschaft (Seco) jüngst aufgezeigt hat.
In der Pharmabranche werden sogar
mehr als 50 Prozent des Exportwertes
zuvor importiert.
-26Punkte
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interessen> rechts).
aus ausländischen
SVBBE
-29 Punkte
l-
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+.
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Fleischproduzenten, um die unliebsame
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Nadia
Pieren
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II
schotten von Märkten zum Beispiel
zum Schutz der hiesigen Wein- oder
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Iean-Pierre
Grin sw,vn
Eine verlorene Legislatur also? So weit
würde Seco-Chefökonom Eric Scheidnicht gehen. Aber er räumt ein, dass
die Wachstumspolitik des Bundes <im
Gegenwind> steht. Vorbei sind die Iahre
der Reformfreudigkeit, als das Binnenmarktgesetz revidiert oder der Strommarkt teilweise geöffnet wurde. Während
ein grosser Teil des ersten Wachstumspakets von 2004 umgesetzt wurde, war
der Erfolg des zweitenvon 2008 schon bescheidener. Beim dritten Paket von 2011
ist das Resultat ernüchternd: Nicht nur
wurden viele Projekte abgebremst, die
Marktöffner aus dem Seco mussten auch
egger
Rückschläge hinnehmen, so etwa beim
<Cassis de
Dijon>-Prinzip.
Einer der Kernpunkte der
Wachs-
tumsstrategie, die Sicherung der Perso-
nenfreizügigkeit mit der EU, ist gar
aufgrund der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative am g. Februar 2014
<in Gefahr>, wie das Seco festhält. Und
die Arbeitsproduktivität, die mittels des
dritten Pakets hätte gesteigert werden
sollen, ist noch immer mittelmässig. r
Die Rangliste sowie die Teilrankings zu
F inanzplatzlr agen und den Partikularinteressen
finden Sie unter www.bilanz.ch
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