Unser anliegen und wer wir sind

Naturkontakt | +41 (0) 76 348 54 43
Naturkontakt
Ein Ort des Treffens
Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort – dort treffen wir uns. (rumi, Sufi-Poet)
Ein Garten- ein Ort der Stille, ein Ort der Begegnung.
Für Menschen Jung und Alt, die altes Wissen und Lebensweisheiten erfahren möchten.
Ich als Wildnispädagoge gehe den nativen Kulturen schon lange nach. Ich erforsche
altes Wissen, Weisheiten, Traditionen und handwerkliche Künste. Über traditionellen
Bogenbau, native Flöten, Trommelbau, Gerben, truth speaking, Redekreise und vieles
mehr. Meine Hauptthemen sind jedoch Wildpflanzen, native Lebensweise, CoyoteTeaching (eine Jahrtausende alte Tradition des Lehrens) und die Gemeinschaft mit
Mensch und Natur.
Unser Vision ist, altes Wissen erneut zu beleben und ein Ort zu schaffen welches
kostenlos besucht und aktiv mitgestaltet werden kann. Dabei werden von Anbau auf
natürliche und schonende Art bis hin zur Nutzung der einzelnen Pflanzen gelernt und
erfahren. Dieser Ort soll dazu ein Platz für Wildpflanzen und Wildwiese sein - für eine
Sensibilisierung - damit die Schönheit und Artenvielfalt erhalten bleibt.
Ob Schüler die einen Ausflug machen und unsere Artenvielfalt entdecken möchten,
Jugend- und andere Vereine sowie Organisationen, die handwerkliches oder eine alte
Kunst lernen und erleben wollen, Musikgruppen die draussen im Freien einen Platz
suchen, oder einfach unsere Einwohner die gelegentlich Kontakt mit der Erde
wünschen um zu sehen was da wächst, oder einfach ein Platz die zum Verweilen
einlädt. Alle geeint vor einer Idee für die Erhaltung unserer Welt, getragen von einem
kollektiven, achtsamen Bewusstsein allem Lebendigen gegenüber.
Tanju Tatli
Wildpflanzen und Kulturtreffen
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Die Kunst des Fragens
Kindliche Neugier - Kinder stellen
Häufig bezwecken Menschen –
leidenschaftlich gerne Fragen. Sie fragen
insbesondere Kinder – durch ihre Fragen
und fragen die ganze Zeit. „Wer war
weniger, Informationen zu bekommen,
das?“ „Was ist das?“ „Wann war das?“
als dass Sie ihre Welt Aufmerksamkeit
„Wo sind wir?“ „Wieso?“ Ihr Favorit ist
schenken, die Welt durch ihre Augen
eindeutig das wunderbar unendliche
sehen, sich auf alle Viere begeben und
„Warum, warum, warum, warum,
ihre Neugier teilen, Die Kunst des
warum“ „Aber ist Ihnen dabei etwas
Fragens schürt die Flamme der
aufgefallen? Meistens wartet das Kind
Wissbegierde, die in den Herzen und
die Antwort gar nicht ab, sondern stellt
Gedanken eines jeden Menschen
schon die nächste Frage. Was läuft da
Brennt.
ab?
So wie die Blüte die Biene Braucht, so braucht die Natur den Menschen, denn der Mensch als Schöpfer
ist der einzige Gärtner auf Erden, der den Wald lichten kann um Raum zu schaffen für schwächeren
Pflanzen und Tiere.
Ersetzen
Braucht die Natur den Menschen?
Viele sagen Nein, andere sagen, dass es unserer Natur besser gehen würde ohne den Menschen. Aber das stimmt nicht! Die Natur braucht
den Menschen, dringend! So, wie eine Blume die Biene braucht, damit es sich fortpflanzen kann, so braucht auch die Erde uns, damit die
Artenvielfalt erhalten bleibt.
Man kann es sich so vorstellen: Die nach heutiger Sicht als Unkraut bezeichneten Pflanzen, die
sind so stark, würde man den schwächeren Pflanzen nicht helfen, würden diese unter dem
Unkraut untergehen. Jeder Gartenliebhaber wird dies bestätigen. So wie eine Blütenpflanze
sich mit Nektar einer Biene attraktiv macht, so machen sich andere Pflanzen durch Ihre Früchte
Ein Mensch ohne Wurzel
uns attraktiv. Dies ist eine Zusammenarbeit, eine gegenseitige Unterstützung. Wenn wir uns die
Naturvölker unserer Erde anschauen, so sieht man, dass überall wo sie lebten, die Artenvielfalt
ist gleich wie ein Strauch
am grössten war. Heute, wenn wir in Gegenden gehen, die vollkommen naturbelassen sind,
aber keine Naturvölker leben, sieht man - auch wenn diese Gegenden wunderschön erscheinen
ohne Wurzel, es geht
- doch nur Wüsten. Ob Sand, Stein, Steppen oder auch grüne Wüsten und Wälder die immer
gleich erscheinen und so dicht sind, dass nicht einmal die Vögel durch kommen und ihr Singen
dahin wohin der Wind
fehlt, so dass in riesigen Gebiete nur noch immer dieselben Geschöpfe leben. Die schwächeren
Lebensformen wurden verdrängt, und somit auch Insekten und Tiere, die davon abhängig
weht.
waren. Da kann man sagen, dass der Mensch als Biene gefehlt hat, oder einfach nur Unkenntnis
da ist. Wusstet ihr, dass heute in unseren Wiesen im Schnitt etwa 8 verschiedene Gattungen
von Wildpflanzen vertreten sind, früher aber mehr als 50 waren? Wer weiss schon, dass wenn
Tanju Tatli
einige der wunderbaren Kräuter gepflückt werden, diese zehn Jahre brauchen bis sie erneut
blühen, geschweige denn, dass kaum eine Wiese da Ist, welches nicht drei oder fünfmal im Jahr
gemäht wird. Oder die wunderschöne Sonnentau, dass wenn man drauftritt diese für eine
Lange Zeit verschwindet. Warum sollte eine wilde Pflanze Früchte tragen, wenn kein Tier, Insekt oder Mensch - zumindest das Verständnis mehr da ist? Nur der Mensch ist in der Lage, die Pflanzen zu befreien, Raum zu schaffen die Hilfe benötigen, denn ein Tier kann den Busch
nicht lichten.
Wir können noch weiter gehen, eine Anschauung aus der Sicht der Nativen. Die Natur schafft immer Ausgleich, aber wie sieht so ein Ausgleich
aus? Wie kann es Gleichgewicht schaffen, durch Zauberhand? Wenn wir die Tiere unserer heutigen Zeit beobachten, erkennen wir ein
unnatürliches Verhalten. Nehmen wir als Beispiel die Wölfe. Seit wann reist ein Tier mehr Tiere, als es fressen kann? Es tötet Unmengen an
Schafe und lässt es einfach liegen. Dies ist ein Verhalten, die eigentlich nicht normal ist. Unbewusst aber instinktiv wissen sie – aus dem
Herzen der Natur – dass es zu viele Schafe gibt, die entsprechend viel Platz einnehmen, die den anderen Tieren Lebensraum stehlen und
somit alle anderen Pflanzen und Tiere verdrängen. Die Natur will ausgleichen, entsendet sozusagen die Wölfe und schafft auf diese Weise
wieder Platz für anderes. Auch ist es so mit dem Rehwild, Rehe machen viel Verbiss-, Nage- und Schälschäden im Wald, in dem es kleine
Bäume und Sträucher anknabbert oder den grossen, die Rinde so abschält, bis der Baum stirbt. Das Reh und natürlich auch andere Tiere
möchten den Wald lichten, damit andere klimatische Bedingungen entstehen, damit eine neu-alte Biodiversität aufblühen kann. Auch wenn
anfänglich eine Erstverschlimmerung entstehen würde, ist es dennoch so, dass die Anzahl der Tiere von alleine zurückgehen würde - wegen
Nahrungsmangel - und dadurch die Natur als Ganzes in Gleichgewicht sich wieder erholen könnte. Wenn man zu den Randzonen im Wald
geht, wird man nicht ohne Grund, dort die grösste Artenvielfalt entdecken. Das Wild versucht nichts anderes, als Vegetationsverarmung zu
verhindern (siehe Monokulturen).
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Kanada - Ein Wald der komplett unberührt ist, der mit der Zeit so dicht wurde, dass es
weder bewandert werden kann, noch ein Vogel durchkommt. Nicht ein Vogelgezwitscher
konnte man hören.
Buschfeuer in Australien: Häufig wurden diese Buschfeuer von den Aborigines gelegt,
wenn es nicht von alleine kam. Denn das Feuer ermöglicht eine Erneuerung und
Wachstum von wichtigen aber verdrängten Pflanzen und Tierarten, welche für die
jeweilige Ökosystem bestimmt und angepasst waren. Die nicht zu dieser Gegend
gehörenden Arten wurden durch das Feuer gebändigt.
So verschafft sich die Natur den Ausgleich. Es nutzt das was ihr zur Verfügung steht. Dies
ist keine Zerstörung wie man meint, sondern ein Versuch unserer Natur, Gleichgewicht zu
schaffen. Dazu kommt noch, dass alles was hier auf Erden ist, nicht nur Ausgleich will,
sondern auch seinen ursprünglichen und natürlichen Zustand wieder erlangen möchte.
Worte von
Naturbeobachtern
„…dann kam der Moment, wo der Horizont
ganz wenig anfing, sich aufzuhellen. Ich
fühlte mich im Mittelpunkt von Sonne und
Kommen wir zurück zum Menschen. Der Mensch ist ein Teil der Natur, der Mensch
braucht die Natur so wie die Natur den Menschen – den Schöpfermenschen. Wie die
Blüte die Biene und umgekehrt, denn ohne seinen Nektar würde die Biene verhungern
und verständlicherweise wäre auch die Blüte selbst dem Untergang geweiht. Der Mensch
beginnt sich nun zu erinnern, dass er ursprünglich eine Aufgabe auf dieser Erde hatte.
Mond. Die Sonne war genau vor mir, der
Der Mensch als Schöpfer auf dieser Erde, bei dem ein Teil seiner Pflichten darin besteht,
die Artenvielfalt zu erhalten. Permakultur ist ein Schlagwort, dies ist eine neue Form der
Landwirtschaft, die mit der Natur kooperiert und nicht ausbeutet oder zumindest weniger
schadet. Permakultur hilft Arten zu erhalten und lässt Artenvielfalt zu. Wissen muss man
nur – man kann es benennen wie man will – das Permakultur nicht wirklich eine neue Art
der Landwirtschaft ist, sondern eine uralte Form, die bereits vor tausenden Jahren von
unseren Vorfahren praktiziert wurde, wir uns nun unbewusst wieder erinnern. Ein altes
Bündnis erscheint wieder. Die Natur braucht den Menschen, mehr denn je.
und Ganz-tiefes-verbunden-Sein mit
Gibt es in der Natur etwas das sinnlos ist? In einem Kubikmeter Raum existieren Millionen
vielleicht sogar Milliarden von Lebewesen, von Einzellern bis zur Pflanze, Mensch und Tier
und alles ist organisiert und harmonisch. Diese Ordnung oder Intelligenz, die dahinter
steckt, würde es den Menschen erschaffen, wenn es nicht einen bestimmten Zweck
erfüllen würde? Warum vermehrt sich Efeu so stark und umhüllt die Bäume? Vielleicht
wegen seiner strahlenschützender Wirkung? Viele unserer Bäume würden wahrscheinlich
nicht mehr so alt werden, gebe es den Efeu nicht. Oder die Brombeere, wieso deckt die
Brombeere nach einer Rodung oder grösseren Holzschlag den Boden? Ganz einfach, die
Brombeere schützt die jungen Triebe vor dem Rehwild und sobald die jungen Bäume
gross genug sind, verschwinden sie auch wieder. Welch eine Ordnung!
Nur eine tiefgreifende Berührung mit der Natur, ein Platz der dies ermöglicht, lässt auch
zu, vieles zu verstehen.
Mangel an Wissen über die Natur lässt den Menschen denken, dass wir überflüssig seien,
dem ist aber wahrlich nicht so. Wenn man verstehen möchte, muss man den Pfad unserer
Vorfahren gehen, einen Platz haben und den Atem unserer Erde spüren. Erst dann
entsteht eine tiefgreifende Verbindung und Demut. Man beginnt zu begreifen, was sie
einem sagen will und ein Respekt entsteht, die uns im Ganzen mit Freude beglückt.
Mond stand genau hinter mir im Westen
und schien durch den Wald von hinten auf
mich drauf. Es war ein In-der-Mitte-Sein
Himmel und Erde. Und dann fing ich an,
Fragen zu stellen in diesen Himmel hinein,
und die Antworten schienen mir so
entgegenzupurzeln, gar nicht kompliziert,
fast profan, so als wüste ich sie längst.“
„Das Stark-sein-Wollen hat mich
fertiggemacht, die Schwäche, die ich fühlte,
hat mich dazu gebracht, mich um mich zu
kümmern und hat mich wiederhergestellt.
Die Schwäche, die ich habe ist meine
Stärke.“
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Naturkontakt und Naturpfade
Ich lade euch herzlichst ein, den Pfad unserer Ahnen und deren Begleiter die Tiere und der
Pflanzenwelt zu gehen.
Helft uns einen Ort zu schaffen, welches begangen werden kann, für Soziales, Kunst und
Kultur.
Ein Ort für Kinder und Erwachsene die ihre Wissbegierde kostenlos ausleben dürfen. Ein
Kreis für Gross und Klein, für Naturliebhaber und Besucher, für Künstler und Musiker die
auf dem Schoss der Erde ihrer Kreativität freien Lauf lassen wollen, für Schulen und
lernende die ihr Wissen erweitern und vertiefen möchten, ein Kreis bei dem alle sich
kennen- und verstehen-lernen können.
Vom Kreis
Zum Schluss einige Worte eines Eskimos:
flying eagle
Wenn wir eine Zeremonie feiern, begegnen wir uns auf Augenhöhe. Wir stehen im Kreis. In
einem Kreis gibt es keinen Chef. Es gibt keinen Vorsitzenden. Alle sind gleich. Im Kreis
schauen wir mit anderen Augen aufeinander. Wir sehen die Schönheit derer, die mit uns
sind. Wir spüren die unsichtbaren Fäden, die uns verbinden. Die Schönheit des Kreises ist,
dass wir im Kreis nicht die Rücken voneinander sehen können. Und die Kraft des Kreises ist,
dass wir voneinander nur unsere Schönheit zu sehen bekommen.
In einem Kreis ist niemand allein. In einem Kreis bleibt niemand zurück. Der Kreis ist eine
Zeremonie in sich. Im Kreis wirst du respektiert, geliebt, geachtet. Der Kreis hebt deinen
Geist. Du spürst: Ich bin, der ich bin. Du spürst: Ich bin angenommen. Ich gehöre dazu.
Im Kreis siehst du nicht den Rücken der anderen. Das bedeutet: Du kannst niemanden in
den Rücken fallen. Du kannst niemanden hinterrücks niedermachen. Ebenso kann niemand
dich hinterrücks niedermachen. Und niemand kann hinter deinem Rücken von dir reden.
Niemand kann dir in den Rücken fallen. Stattdessen begegnen sich alle von Angesicht zu
Angesicht. Stattdessen sehen alle die Schönheit in den Augen der anderen. Stattdessen
begreifst du, dass du – wie alle anderen auch – ein Teil im grossen Kreis des Schöpfers bist.
Die ganze Welt ist ein Kreis. Sie hat keinen Anfang und kein Ende. Die ganze Menschheit ist
ein Kreis. Und genau das müssen wir begreifen. Wenn wir es begreifen, werden wir nicht
mehr einander in den Rücken fallen – werden wir nicht mehr dem Rücken anderer agieren
– werden wir uns nicht mehr hinterrücks übervorteilen
© Tanju Tatli
Tanju Tatli
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