Regionalteil NRW, Ausgabe 3/2016

DABregional 3 · 16
1. März 2016, 48. Jahrgang
Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts
Editorial
3 Gedächtnis der Architektur – von Klaus Brüggenolte
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13 Aktuell
Vorstand: Spitzengespräche zum Wohnungsbau
Fachtagung: Wohnen statt Unterbringung
„Das Jahr der Bagger“: Neujahrsempfang der AKNW
StadtBauKultur: Projekte zur Nachkriegsmoderne
Nacht der Museen: Poetry Slam und Nu Disco
UrbanSlam: Ideen zu Stadt – Flucht – Migration gesucht
Tag der Architektur in NRW mit über 300 Objekten
Willkommenskultur für den sozialen Wohnungsbau
Architektenkongress: Megacity, Ghosttown und Suburbia
AKNW-Symposium auf dem „Energieforum West“
„Architektur + Film“: Casa Rio – Wohnraum Südamerika
Vergabetag der AKNW und der IK-Bau am 9. März 2016
Konstituierende Sitzung der XI. Vertreterversammlung
Ausstellung im HdA: Artek – Möbel, Design, Gestaltung
Service
14 Publikationen und Software des BKI
Politik
15 Aktuelle Meldungen
Prisma
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Serie „Retrospektive“: Dieter G. Baumewerd (1933 – 2015)
Ausstellungen, Personalie
Auszeichnungen, Projekte
Informationen
Publikationen
Akademie
24 Seminare der Akademie von März bis Mai 2016
Stiftung Deutscher Architekten
26 Zwischenbericht Moritz Wild: Städtebau und
Architekturlehre in Aachen unter René von Schöfer
Verbände
28 BDA: Präsidentenwahl – Zeit für den Wechsel
BDB: Antrittsbesuch bei Bauminister Groschek
29 VFA: Landesdelegiertenversammlung 2016
30 BDIA: Bauvorlageberechtigung für Innenarchitekten
bdla: Baustellengespräche und Mitgliederversammlung
Mitgliedernachrichten
31 Neueintragungen in die Listen der Architekten
und der Landschaftsarchitekten
Blickpunkt
16 Aufgabe Architekturarchiv: Gesellschaftsvertrag für das
Baukunstarchiv NRW unterzeichnet
Bekanntmachungen
32 Änderung der Fort- und Weiterbildungsordnung der
Architektenkammer NRW
Berufspraxis
18 Praxishinweis des Monats: Werbung
Rechtsproblem: Bindung an die Schlussrechnung?
Impressum
Herausgeber
Architektenkammer NRW
Dipl.-Ing. Ernst Uhing
Dipl.-Ing. Michael Arns
Dipl.-Ing. Klaus Brüggenolte
Dr.-Ing. Christian Schramm
Regionalredaktion NRW:
V. i. S. d. P.: Christof Rose (ros),
Pressesprecher
Zollhof 1, 40221 Düsseldorf
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Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.
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Editorial | Nordrhein-Westfalen | 3
Gedächtnis der Architektur
Liebe Kollegin,
lieber Kollege!
Was lange währt, wird endlich gut! Dieses Sprichwort
bewahrheitet sich auch für das Projekt „Baukunstarchiv NRW“. Seit fast zehn Jahren wird über ein solches Archiv gesprochen, das nicht nur Nachlässe von
Architekten und Bauingenieuren, die unser Land geprägt haben, sichern und aufbereiten soll. Wir wünschen uns das Baukunstarchiv NRW auch als lebendigen Ort der Baukultur. Mit der Unterzeichnung des
Gesellschaftsvertrages Ende Januar haben wir die aktive Gründungsphase des künftigen Architekturgedächtnisses für unser Land eingeläutet. Das Baukunstarchiv NRW kommt!
Es ist ausgesprochen erfreulich zu sehen, wie viel
Schwung das Vorhaben in den vergangenen Monaten
entwickelt hat. Ursprünglich im Dialog zwischen der
Stiftung Deutscher Architekten und der TU Dortmund
entwickelt, engagiert sich heute eine große Zahl baukulturell Aktiver dafür, dass am Dortmunder Ostwall
in zentraler Lage ein Haus entsteht, das den Entwicklungs- und den Entwurfsprozess bedeutender Bauwerke dokumentiert und für kommende Generationen
nachvollziehbar macht.
Das Baukunstarchiv NRW (die Abkürzung BKA
NRW sorgt gegenwärtig noch für manches Schmunzeln) soll nicht allein bewahren. Es soll als Netzwerk
regionale und lokale Archive verbinden, die es bereits
gibt und die jeweils vor Ort äußerst verdienstvolle Arbeit leisten. Es soll die logistischen Voraussetzungen
dafür schaffen, dass diese Schätze von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geortet und geborgen werden können. Auf diese Weise wird unser
Baukunstarchiv NRW auch einen wertvollen Beitrag
dazu leisten, das wissenschaftliche Forschen im Bereich der Architektur und des Ingenieurbaus voran zu
bringen.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und
ihre Stiftung Deutscher Architekten sind zwei der vier
Partner, die nun die gemeinnützige Gesellschaft „Baukunstarchiv NRW gGmbH“ ins Leben gerufen haben.
Mit der Ingenieurkammer-Bau NRW und dem Förderverein für das Baukunstarchiv NRW gibt es verlässliche und starke Partner, die sich mit uns verpflichtet
haben, das Baukunstarchiv NRW zu betreiben. Es ist
gut, dass die Geschäftsführung in die bewährten Hände unseres AKNW-Hauptgeschäftsführers Markus Lehr-
mann gelegt wurde. Wichtig ist es aber
auch, zu betonen, dass mit der Fakultät
„Architektur und Bauingenieurwesen“ der
TU Dortmund ein weiterer starker Partner
im Boot ist, über den die wissenschaftliche
Leitung des künftigen Archivs sichergestellt
wird. Prof. Wolfgang Sonne gebührt Dank
und Anerkennung für sein großes Engagement in dieser Frage, zumal die TU mit ihrem „Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst A:AI“ den Grundstock für die
Sammlung des Baukunstarchivs NRW mitbringen wird.
Nicht zuletzt muss der künftige Sitz des
BKA NRW als Glücksfall bezeichnet werden. Das alte Dortmunder Oberbergamt
und spätere „Museum am Ostwall“ ist ein
Ort mit (Bau-)Geschichte und baukultureller Aufladung. Dass der Dortmunder
Oberbürgermeister und Stadtplaner Ullrich Sierau, unser Kammermitglied, sich
gegen anfangs viele Widerstände in seiner
Stadt hat durchsetzen können, das alte Gebäude nicht abzureißen, sondern es im Eigentum der Stadt zu halten und es dem
künftigen Baukunstarchiv NRW miet- und
abgabenfrei zur Nutzung zu überlassen,
zeugt von seiner Überzeugung, dass diese
vermutlich für längere Zeit letzte Gründung einer neuen Archivinstitution in unserem Bundesland für seine Stadt einen
erheblichen Imagegewinn darstellt.
Wir sind uns sicher, dass das Baukunstarchiv NRW für die Baukultur in Nordrhein-Westfalen insgesamt einen großen
Gewinn darstellt. Das Land NRW wird den
Umbau und die Sanierung des Hauses fördern, die Baumaßnahmen können in diesem Jahr beginnen. Auf die Eröffnung im
Jahr 2018 freut sich schon heute
Ihr
Klaus Brüggenolte
Vizepräsident der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen
[email protected]
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4 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Spitzengespräche zum Wohnungsbau
Vorstand diskutierte über konzertierte Aktionen mit der Bauwirtschaft und dem NRW-Bauministerium
D
ie Förderung des Wohnungsbaus in
Nordrhein-Westfalen dominierte einmal mehr die Sitzung des Vorstands
der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Wie Kammerpräsident Ernst Uhing
dem Vorstand am 2. Februar berichtete,
hatte kurz zuvor auf Einladung von NRWBauminister Michael Groschek ein Spitzengespräch des MBWSV mit der AKNW, der
nordrhein-westfälischen Bauwirtschaft und
den Baugewerkschaften stattgefunden. „Wir
müssen und wollen eng kooperieren, um
jetzt schnell zu den notwendigen, konkreten
Baumaßnahmen zu kommen“, resümierte
Ernst Uhing. Der Kammervorstand war sich
einig, dass in den kommenden Monaten
ein regelmäßiger, ergebnisorientierter Austausch gepflegt werden sollte – will aber
noch einen Schritt weiter gehen.
„Wir stehen dem Bauministerium und den
Kommunen gerne mit unserer fachlichen
Expertise zur Seite“, bekräftigte Präsident
Uhing. Zusätzlich beschloss der AKNW-Vorstand, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die
Vorschläge für gemeinsame Maßnahmen
der Branche bzw. für weitergehende berufspolitische Forderungen der Architektenkammer entwickeln soll. „Es gibt viele
Stellschrauben, die nun gleichzeitig gedreht
werden müssen, um hier wirklich voran zu
kommen“, so der Tenor der Diskussionsbeiträge im Vorstand. Im Kern der Überlegungen sollen dabei Ansätze stehen, die
darauf abzielen, eine größere städtebauliche Dichte zu erreichen. Dazu will die AKNW u. a. das bewährte Instrument des „Landeswettbewerbs“ entsprechend einsetzen.
HOAI: Gutachten der BAK
Die AKNW engagiert sich weiterhin intensiv auf Ebene der Bundesarchitektenkammer für den Erhalt der Honorarordnung
für Architekten und Ingenieure. AKNWJustiziar Dr. Florian Hartmann berichtete
über Beratungen bei der BAK, ein Gutach-
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ten erstellen zu lassen, das den Zusammenhang zwischen einem Mindesthonorar und
der Planungsqualität anhand einiger konkreter Beispiele deutlich machen soll. „Wir
brauchen belastbare Argumente, um die
Anwürfe der Europäischen Kommission
gegen unsere HOAI abzuwehren“, fasste
Präsident Uhing die Diskussion zusammen.
Baukunstarchiv NRW in Gründung
Als „großen Erfolg für die Architektenschaft
und die Baukultur in unserem Land“ wertete der AKNW-Vorstand die Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrags für das Baukunstarchiv NRW. Präsident Uhing berichtete von dem notariellen Vertragsschluss
der vier Projektpartner am 28. Januar, der
ein Meilenstein auf dem Weg zur Errichtung des seit Jahren angestrebten Baukunstarchivs sei. Die Geschäftsführung der
gGmbH wurde Markus Lehrmann übertragen. „Auch die große Resonanz der Medien auf unsere Pressekonferenz zur Vorstellung dieses ambitionierten Projektes belegt
das gesellschaftliche Interesse für diese
Thematik“, erklärte Ernst Uhing. Die Gesellschafter (AKNW, IK-Bau NRW, Stiftung
Deutscher Architekten und Förderverein
Baukunstarchiv NRW) hatten die Medien
nach der Vertragsunterzeichnung in Dortmund in den Räumen des künftigen Baukunstarchivs NRW informiert.
Architektenkongress: Programm steht
Mit Freude konnte AKNW-Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann dem Vorstand
das nun gedruckt vorliegende Programm
für den internationalen Architektenkongress der Architektenkammer NRW vorstellen, zu dem die Kammer alle Interessierten vom 4. bis 8. Mai 2016 nach U
­ sedom
einlädt. Das Thema „Stadtwachstum und
-schrumpfung“ sei ebenso aktuell wie international viel diskutiert, lobte der Vorstand. Unter der Moderation des bekannten
Journalisten Matthias Bongard werden Architekten und Stadtplaner gemeinsam mit
Fachleuten aus anderen Disziplinen (­Politik,
Philosophie, Wirtschaft, Kulturwissenschaften, Kunst) ihre Erkenntnisse und ­Gedanken
zur globalen und nationalen Urbanitätsentwicklung vortragen und viel­fältige Anregungen für die gemeinsame Diskussion
geben. Das Programm ist mit Anmeldemöglichkeit auf der Kammerhomepage unter www.aknw.de abrufbar. n Christof Rose
Akademie: Kostenlose Seminare für Flüchtlinge
Die Akademie der AKNW gGmbH möchte einen Beitrag zur beruflichen und sozialen Integration von Flüchtlingen leisten, die in ihrem Herkunftsland als Architekten oder Planer
tätig gewesen sind, über die entsprechende berufliche Qualifikation verfügen und mit
hoher Wahrscheinlichkeit ein Bleiberecht in Deutschland erhalten werden.
Diese Personengruppe kann ab sofort bei bestehenden freien Kapazitäten kostenfrei
an Fortbildungen der Akademie teilnehmen. Die Akademie wird kurzfristig mit den entsprechenden Repräsentanten der Behörden und Hilfsorganisationen in Nordrhein-Westfalen Kontakt aufnehmen, um die Fortbildungsangebote der Akademie zielgruppen­
adäquat offerieren zu können und um die formalen und inhaltlichen Fragen zu klären.
Zudem wird die Akademie der AKNW auf dem nächsten Treffen der Fortbildungsverantwortlichen der Länderkammern am 7. März 2016 in Kiel vorschlagen, dass ein Konzept für ein Seminarangebot „Fachdeutsch für fremdsprachige Architekten und Planer“
entwickelt wird, das möglichst zeitnah in das Angebot der Akademien der Länderkammern aufgenommen wird. n Klaus-Dieter Grothe
Fotos: Christof Rose
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 5
Sorgten für eine lebendige Diskussion (v. l.:): Ernst Uhing (Präsident AKNW), Birgit Naujoks
(Flüchtlingsrat NRW), Gabriele Richter (Vors. Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit AKNW), Dieter Riepe (Wohn- und Stadtbau Münster), Prof. Manuel Herz (Architekt) und Prof. RolfEgon Westerheide (Moderator)
Mehr als 130 Teilnehmer aus der Mitgliedschaft, aber auch aus Kommunen und Verwaltungen nahmen an der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im Haus der Architekten teil. Vorne rechts: Architekt und Referent Florian Krieger (Architektur und Städtebau, Darmstadt)
Wohnen statt Unterbringung
Diskussion im Haus der Architekten am 21. Januar 2016 zur nachhaltigen Inklusion von Flüchtlingen
M
it dem Zustrom von mehr als einer Millionen Flüchtlingen im vergangenen Jahr hat das Thema Migration eine
große Bedeutung und Aktualität erlangt, und zwar auf
allen gesellschaftlichen, politischen und fachlichen Ebenen“, hob
AKNW-Präsident Ernst Uhing am 21. Januar in seiner Begrüßung
zur Fachtagung „Wohnen statt Unterbringung“ im Haus der Architekten hervor. „Viele der Menschen, die vor Krieg und Verfolgung in ihrer Heimat fliehen und zu uns gelangen, werden in unserem Land bleiben. Ihre Aufnahme und perspektivisch auch ihre Integration sind Aufgaben, die unsere gesamte Gesellschaft
angehen – an ganz zentraler Stelle uns Architektinnen und Architekten sowie Planerinnen und Planer“, unterstrich Ernst Uhing.
Auch AKNW-Vorstandsmitglied Prof. Rolf-Egon Westerheide hob
in seiner Anmoderation hervor, dass durch die Kombination aus
bestehenden Wohnungsengpässen und der Migrationswelle eine
Verzehnfachung der Wohnungsbautätigkeit notwendig werde.
Über Zahlen und Fakten zu aktuellen Migrationsbewegungen
informierte Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats
NRW in Bochum, die gut 130 Teilnehmer. Sie erläuterte den Einreiseprozess der Asylbewerber und ihre Verteilung auf die Bundesländer, nach der im Jahr 2015 auf NRW 232 000 Flüchtlinge
entfielen. Naujoks bedauerte, dass Erstunterkünfte oftmals nicht
in befriedigender Qualität zur Verfügung stünden und auch die
Beratungs- und Betreuungsangebote nicht bedarfsgerecht seien.
Einen anderen Blick auf das Thema Flüchtlinge richtete Prof.
Manuel Herz, Architekt aus Köln und Basel. Er stellte die Migrationsgeschichte der Sahrawis, einer maurischen Ethnie in der
Westsahara, aus Marokko in die südalgerische Wüste dar. Anhand beeindruckender Bilder zeigte Prof. Herz, dass sich die Ge-
flüchteten als Exilnation in großen Lagern von jeweils rund
40 000 Menschen selbst verwalten und eigene Institutionen bis
hin zu informellen Ministerien geschaffen haben. Seine Botschaft:
Flüchtlinge können ihr Leben auch unter schwierigen Umständen selbst organisieren, wenn die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen dies zulassen.
Dieter Riepe, Architekt und Prokurist der Wohn+Stadtbau,
Wohnungsunternehmen der Stadt Münster GmbH, stellte das politische Konzept zur Unterbringung von Flüchtlingen der Stadt
Münster und die umfangreichen Baumaßnahmen seines Unternehmens zu dessen Umsetzung vor. Die Stadt Münster bemühe
sich, jedem Flüchtling 12 m2 Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Riepe betonte, dass politische Beschlüsse zur Flüchtlingsarbeit in Münster grundsätzlich einstimmig erfolgten. „Wir setzen
dabei auf massive Bauweisen“, hob Dieter Riepe hervor.
Konkrete Beispiele für aktuellen sozialen Wohnungsbau präsentierte der Darmstädter Architekt Florian Krieger. Durch eine
bewusst einfache Materialwahl, sparsame Erschließung und kompakte Bauformen konnte sein Büro attraktive Geschosswohnungsbauten in mehreren süddeutschen Städten zu äußerst günstigen
Kosten realisieren. Dennoch überzeugten die Bauten durch räumlich attraktive Grundrisse und funktionale Außenräume.
Die vorgestellten Projekte stießen auf reges Interesse. In der
Diskussion wurde herausgestellt, dass derartige Bauten in Nordrhein-Westfalen nach der Richtlinie zur Förderung von Wohnraum für Flüchtlinge gefördert werden können. Insbesondere Repräsentanten von Kommunen und Verantwortliche aus den Planungsdezernaten wiesen darauf hin, dass man sich von den Architektinnen und Architekten schnelle, konkrete Lösungen mit
guter Qualität wünsche.
n Jan Schüsseler
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Fotos: Thilo Saltmann
6 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
AKNW-Präsident Ernst Uhing (l.) begrüßte NRW-Bauminister Michael Groschek im Haus der Architekten (Foto
links). (Foto oben v. l.:) Prof. Dr. Thorsten Scheer (PBSA Düsseldorf), Jochen Ott (stellv. Fraktionsvorsitzender
SPD), Sarah Philipp (baupolitische Sprecherin SPD), Silke Gottschalk (Geschäftsführerin Deutscher Mieterbund
NRW), Michael Arns (Vizepräsident AKNW) und Ullrich Sierau (OB der Stadt Dortmund)
„Das Jahr der Bagger“ in NRW
Neujahrsempfang der AKNW im Haus der Architekten mit 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur
E
in fester Termin in meinem Kalender“ – das merkten viele
der über 300 Gäste zum traditionellen Neujahrsempfang
der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen an, zu dem
die AKNW diesmal für den 28. Januar geladen hatte. NRW-Bauminister Michael Groschek kam erneut gerne und nutzte die Gelegenheit, um der versammelten Planungs- und Baubranche einige programmatische Ziele seines Hauses für das Jahr 2016 vorzustellen: „Der Neubau von Wohnungen steht ganz oben auf der
Prioritätenliste“, erklärte der Minister für Bauen, Wohnen, Stadt­
entwicklung und Verkehr des Landes, und appellierte an die Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadt-
planer: „Lassen Sie uns gemeinsam das Jahr 2016 zum Jahr des
Baggers machen. Wir brauchen jeden Einzelnen und jede Einzelne von Ihnen auf dem Bau!“
Michael Groschek machte eindringlich deutlich, dass die Aufgabe, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, mit der Flüchtlingswelle eine neue Dringlichkeit erfahren habe. „Wir gehen von etwa 120 000 Wohneinheiten aus, die zeitnah neu gebaut werden
müssen“, stellte Groschek heraus. Es sei deshalb richtig, über höhere Wohnhäuser nachzudenken – wenngleich Bauten jenseits
der Hochhausgrenze wohl eher für den frei finanzierten Wohnungsbau infrage kämen. Für den geförderten Wohnungsbau ha-
Henning Rehbaum (CDU), Hendrik Wüst (wirtschaftspolitischer Sprecher CDU),
Bernhard Schemmer (CDU), Wilhelm Hausmann (baupolit. Sprecher der CDUFraktion), Dr. Christian Schramm (Vizepräsident der Architektenkammer NRW)
(v. l.): Klaus Voussem (MdL CDU), Arndt Klocke (baupol. Sprecher Bündnis 90/Die
Grünen), Gordan Dudas (MdL SPD), Lutz Lienenkämper (parlamentarischer
­Geschäftsführer CDU-Fraktion; ehem. Bauminister)
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Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 7
Rund 300 Gäste waren ins Haus der Architekten gekommen
be die Landesregierung die Fördergrenze auf sieben Geschosse
erhöht, und für bestimmte Stadtregionen müsse das nicht das
Ende der Fahnenstange sein. Als zusätzlichen Aspekt brachte der
nordrhein-westfälische Bauminister die stärkere Nutzung des
Umlandes der Großstädte ins Spiel. „Wir müssen die Speckgürtel, die es bereits gibt, nutzen und in die Stadtplanung einbinden
– sonst bekommen wir das nicht hin“, erklärte Michael Groschek,
und forderte eine engere Kooperation der Regionen ein.
Vielfältige Aufgaben, die nicht leicht zu bewältigen sein werden. Dennoch: „Gemeinsam schaffen wir das!“ So lautete auch
die Kernbotschaft des Präsidenten der Architektenkammer NRW.
Ernst Uhing machte in seiner Rede deutlich, dass die Architekten
und Stadtplaner die aktuellen Herausforderungen des Wohnungsbaus offensiv annähmen und sich bereits intensiv mit Perspektiven und innovativen Ansätzen zum Wohnungsneubau beschäftigten. „Das Know-how und konkrete Projekterfahrungen sind
da. Rufen Sie beides ab“, appellierte der Kammerpräsident an
die Vertreter der Wohnungswirtschaft und der Kommunen.
Uhing machte die Haltung der NRW-Architektenschaft deutlich, dass der Wohnungsneubau durch steuerliche Anreize unterstützt werden müsse. Zugleich hob er unter dem Applaus des Publikums hervor, dass bei großmaßstäbigem Neubau das „bewährte
Ziel der sozialen Durchmischung“ gewahrt werden müsse.
„Der Kampf um die HOAI geht weiter“, sprach Ernst Uhing ein
weiteres wichtiges Thema an. Er dankte der Landesregierung und
den baupolitischen Sprechern der Fraktionen für die Unterstützung, die NRW auf Bundesebene in dieser Frage erfahren habe.
„Wir werden den Beitrag der Freien Berufe in Deutschland für
den Erfolg unseres Landes weiter mit Nachdruck deutlich machen – auch gegenüber der EU-Kommission“, versprach Uhing.
Der Präsident der Architektenkammer NRW begrüßte, dass
man sich auf Bundesebene bewege, und dankte Minister Groschek für sein Engagement. Auch dessen Zusage, das Bauen im
Zuge der Novellierung der Landesbauordnung nicht durch zusätzliche Auflagen zu verteuern, wurde positiv aufgenommen.
„Den Sachverständigen für Barrierefreiheit endgültig zu den Akten zu legen, ist eine gute Entscheidung“, dankte Uhing dem
Bauminister für seine feste Zusage in dieser Frage. n Christof Rose
(Foto ganz oben, v. l.): Bernd Streitberger (Geschäftsführer Moderne Stadt Köln),
Kay Noell (MBWSV), Heiner Farwick (Präsident BDA), Barbara Ettinger-Brinckmann (Präsidentin BAK) und Klaus Brüggenolte (Vizepräsident Architektenkammer NRW)
(Foto oben, v. l.): Prof. Karl-Heinz Petzinka (Architekt), Dietrich Suhlrie (Vorstandsmitglied der NRW.BANK), Hartwig Schultheiß (Stadtdirektor Münster),
­Alexander Rychter (Direktor VdW Rheinland Westfalen) und Dieter Hilser
(MdL SPD, Vorsitzender des Landtagsausschusses Bauen und Verkehr)
(unten, v. l.): Markus Lehrmann (Hauptgeschäftsführer AKNW), Vera-Lisa Schneider (MSW NRW), Thomas Kempen (Beisitzer Vorstand IK-Bau) und Thomas
­Löhning (Hauptgeschäftsführer Versorgungswerk der Architektenkammer NRW)
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8 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Neue Projekte zur
Nachkriegsmoderne
Der größte Teil unseres Baubestandes
stammt aus den 1950er bis 1970er Jahren. In dieser Zeit, die von Wirtschaftsund Bevölkerungswachstum ebenso wie
von großer Experimentierfreude geprägt
ist, entstanden neben Werken namhafter
Architekten auch zahlreiche heute eher
unbekannte bauliche Schätze. Viele dieser Gebäude sind
heute sanierungsbedürftig, von
Abriss oder massiver Überformung bedroht.
Wie die Architektur und der
Städtebau der
Nachkriegsmoderne weiterentwickelt werden
können, und welche Potenziale Wohnhochhaus in Herne,
Arch.: W. Stemmermann
das oft noch ungeliebte Erbe bietet, thematisieren drei
aktuelle Projekte, die von StadtBauKultur NRW unterstützt werden:
Dazu zählt der Pavillon zum zehnjährigen Jubiläum der Aktion „Liebe Deine
Stadt“, mit der der Künstler Merlin Bauer auf herausragende Architekturen der
Nachkriegszeit aufmerksam macht. Um
Großstrukturen wie das City Center in
Mülheim geht es im Forschungsprojekt
„Mit den Riesen auf Augenhöhe“ der
Fachgruppe Städtebaul. Denkmalpflege.
Den Schwerpunkt auf das Ruhrgebiet
legte im Januar der von dem Architekten
Theo Deutinger initiierte Workshop „Ruhrmoderne“.
n Christine Kämmerer
www.stadtbaukultur.nrw.de/projekte.
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Eine klassische Autorenlesung? Von wegen! Im Haus
der Architekten wird in diesem Jahr das Wasserglas
ausgekippt. Und auch die Leselampe wird ausgeschaltet! Stattdessen gibt es eine „Poetry Slam Show“, moderiert von Sebastian 23. Der Moderator und Autor ist mehrfacher deutschsprachiger
Slam-Meister und unter anderem Gewinner des Prix Pantheon. Die poetische Show
wird komplettiert von Jason Bartsch, aktueller NRW-Meister, der deutschsprachigen
U20-Meisterin Jule Weber, sowie Helge Goldschläger und Henrike Klehr. Dazu gibt es
Deep House und Nu Disco von „Vinylsurfer“ sowie mit „Kopfüber“ eine Foto-Ausstellung der besonderen Art: Fotokünstler Dirk Brömmel zeigt lotgerechte Aufnahmen von
Schiffen, u. a. von Frachtschiffen, Gondeln oder schwimmenden Märkten. n mel
Nacht der Museen in Düsseldorf, 9. April 2016. Das Haus der Architekten ist geöffnet
von 19 bis 1 Uhr. Poetry Slam um 20.00 und um 22.00 Uhr.
Slammer gesucht mit Ideen zum Thema
„Stadt – Flucht – Migration“
Foto: Jan Kampshoff
Foto: Fabian Stürtz
Mit Poetry Slam und Nu Disco
durch die Nacht der Museen!
Nach dem großen Erfolg des neuen Formats „UrbanSlam“, das die Architektenkammer NRW im vergangenen Jahr in Aachen durchgeführt hat, wird
am 21. April zum UrbanSlam2 nach Dortmund eingeladen. Wieder sind
Nachwuchs-Architektinnen und -Architekten, Absolventen und Studenten
dazu aufgerufen, ihre Ideen und Konzepte in kurzen, pointierten Vorträgen
auf der Bühne vorzutragen und sich dem wohlmeinenden, aber auch kritischen Votum des Publikums zu stellen.
Das Thema des zweiten UrbanSlam lautet „Gekommen um zu bleiben“:
Gefragt sind Entwürfe, städtebauliche Konzepte und Vorschläge, wie den
nach Deutschland flüchtenden Menschen baulich geholfen werden kann.
Und wie der notwendige Wohnraum für Männer und Frauen, die dauerhaft
als Zuwanderer bei uns bleiben, zeitnah bereitgestellt werden kann. Vorgestellt werden dürfen städtebauliche Konzepte oder konkrete Objekte, Ideen
und Vorschläge, künstlerische oder soziale Interventionen. Erlaubt sind alle
planerischen Gedanken zum Themenkomplex „Stadt – Flucht – Migration“.
Natürlich darf auch abstrakt über Fragestellungen der globalen Wanderungsbewegungen gesprochen werden.
Der UrbanSlam2 will nicht nur frischen Ideen eine Chance zur öffentlichen Darstellung bieten, sondern auch die Diskussion um Vertreibung, Flucht
und Aufnahme mit neuen Impulsen aus NRW versehen. Um die Teilnahme
als Slammer können sich prinzipiell alle Interessierten bewerben. Die Architektenkammer möchte vor allem jungen Architektinnen und Architekten
bzw. Studierenden die Möglichkeit geben, sich in Kurzvorträgen (max. zehn
Minuten) zu präsentieren. Partner der AKNW ist erneut die Agentur Luups,
die seit vielen Jahren „Science Slam“-Veranstaltungen durchführt, sowie die
Landesinitiative StadtBauKultur NRW. n Christof Rose
Wer auftreten möchte, richtet bitte eine kurze E-Mail mit knapper Themenskizze, ggf. Erläuterungen zum Hintergrund sowie Angaben zur Person an
[email protected].
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 9
Foto: Thomas Rusche / NeueRegionale Geseke
Der „Tag der Architektur“ wird auch in diesem Jahr in NordrheinWestfalen wieder landesweit neue und erneuerte Architekturen
erlebbar machen. Mehr als 300 Mitglieder der AKNW haben bis
zum Stichtag Ende Januar ein Objekt zur Teilnahme angemeldet.
Gemeinsam mit ihren Bauherren
und Auftraggebern werden sie am
25. und 26. Juni Architekturfans
und Bauinteressierte empfangen, um ihnen ihre neuen Bauten,
Räume, Gärten und Freiraumgestaltungen zu präsentieren und
um mit ihnen über Architektur und Baukultur zu diskutieren.
Unter dem bundesweiten Motto „Achitektur für alle“ soll der
Tag der Architektur auch in NRW wieder das größte Architekturfestival des Jahres werden. 30 000 – 40 000 Besucherinnen
und Besucher wurden in den vergangenen Jahren vor Ort gezählt.
Der TdA zählt damit zu den niedrigschwelligen Veranstaltungs­
angeboten der deutschen Architektenkammern, an dem Fach­
leute und Laien in einen lebendigen Austausch treten. Auch die
Medien greifen das Thema in großer Breite auf und berichten
umfassend über neue Architektur, die begeistert.
Wie gewohnt, wird zunächst eine Sichtungskommission des
Vorstands der AKNW die eingereichten Arbeiten durchgehen, bevor die Objektdatenbank Ende April online gestellt werden kann.
Zeitgleich wird wieder der beliebte Katalog zum „Tag der Architektur 2016 in Nordrhein-Westfalen“ gedruckt. n ros
Eine ganze Reihe von „Bauherrenseminaren“ laufen gegenwärtig wieder quer
durch unser Bundesland. Die AKNW führt die Informationsabende für private
Bauherren in Kooperation mit den örtlichen Sparkassen durch. Am 3. Februar
machte die Sparkasse Geseke den Auftakt. Meinolf Schniedermeier (l.) und Bernd
Marx (r.), Vorstände der Sparkasse Geseke, stellten die Veranstaltungsreihe gemeinsam mit Abteilungsleiter Privatkunden Ralf Sauermann und dem Pressesprecher der Architektenkammer NRW, Christof Rose (2. v. r.) in einem Pressegespräch der Öffentlichkeit vor. AKNW-Bauherrenseminare laufen in den nächsten
Wochen auch in Brilon, Finnentrop, Lüdenscheid und Arnsberg.
Foto: MWBSV NRW
Tag der Architektur in NRW mit
mehr als 300 Bauwerken
NRW-Bauminister Michael Groschek (3. v. l.) und AKNW-Präsident Ernst Uhing
(5. v. l.) im Austausch mit Repräsentanten der NRW-Bauwirtschaft
Willkommenskultur für den sozialen
Wohnungsbau schaffen!
„Wir brauchen eine Willkommenskultur für den sozialen Wohnungsbau!“ Das erklärte NRW-Bauminister Michael Groschek
nach einem Spitzengespräch mit Repräsentanten der nordrheinwestfälischen Bauwirtschaft und Planungsbranche am 1. Februar in Düsseldorf. Es sei gut und wichtig, dass Bauwirtschaft, Baugewerkschaft und Politik gemeinsam im Boot säßen. „Die Herausforderung, Wohnraum für alle zu schaffen, ist nur mit einer
gemeinsamen Kraftanstrengung zu schaffen.“
Der nordrhein-westfälische Bauminister hatte die Architektenkammer NRW, die Ingenieurkammer-Bau NRW, den Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen, die Baugewerblichen Verbände
Rheinland und Westfalen sowie die IG BAU ins Ministerium eingeladen. Die beteiligten Akteure kamen überein, gemeinsam eine „Wohnungsbauoffensive“ anzugehen. Erste konkrete Ansatzpunkte zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sind Baulandund Leerstandsmobilisierung, Bauerleichterungen und
Tilgungsnachlässe oder steuerliche Vergünstigungen.
„Klug eingesetzt helfen Bauteile aus serieller Produktion und
die Modulbauweise, die Bauzeit im modernen Massivhausbau zu
verkürzen, Baukosten zu senken und dabei die maßgebenden architektonischen und städtebaulichen Ansprüche zu halten“, erklärte Walter Derwald, Präsident der Bauverbände Westfalen,
stellvertretend für die NRW-Bauwirtschaft. Für Investitionen in
Personal und Technik benötigten die Unternehmen und Betriebe
jetzt vor allem eine langfristige Perspektive.
Der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, hob
hervor, dass oftmals langwierige Genehmigungsverfahren einen
Engpass bildeten. „Die Bauaufsichtsbehörden müssen mit ausreichend Personal besetzt sein, um die Fülle an Bauanträgen und
Genehmigungsverfahren schnellstmöglich abzuarbeiten“, forderte Uhing. – Die Partner kamen überein, sich regelmäßig als
„Wohnungsbauoffensive“ auszutauschen und das Thema gemeinsam weiter voranzutreiben. n pm/Christof Rose
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Architekten kongress 2016
10 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Internationaler Kongress auf Usedom: Megacity, Ghosttown und Suburbia
Die Städte wachsen. Dieser Trend ist global festzustellen und scheint in absehbarer
Zukunft auch nicht aufzuhalten zu sein. Die
Vereinten Nationen gehen davon aus, dass
Ende dieses Jahrhunderts etwa 60 Prozent
der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Vermutlich gibt es dann mehr als 30
Städte mit mehr als fünf Millionen Einwohnern. Die globalen urbanen Entwicklungen
sind das zentrale Thema des diesjährigen
internationalen Architektenkongresses, den
die Architektenkammer NRW vom 4. bis
8. Mai auf Usedom ausrichtet.
Martin Coy (Universität Innsbruck) untersucht die Folgen des Trends zur Megacity.
Prof. Saskia Sassen von der Columbia University und London School of Economics
zweifelt hingegen: „Gehört die Zukunft nur
dem Städtischen?“ Aus nordrhein-westfälischer Perspektive fragt der Direktor des
Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Dortmund, Prof. Dr. Stefan Siedentop: „Geplante Schrumpfung –
vom Paradoxon zum Paradigma?“
Architekten und Stadtplaner befassen
sich mit der Fragestellung, inwieweit diese Prozesse durch Planungskonzepte beeinflusst oder gar gesteuert werden können. Praktische Beispiele, wie das Stadtwachstum zumindest in Teilbereichen gelenkt
werden kann, stellen Dr. Andreas Kipar
(KLA kiparlandschaftsarchitekten Duisburg/Mailand), Stephan Petermann (OMA,
Rotterdam), Kerstin Faber (Projektbüro
Franz Faber, Leipzig) und Lars Graebner
(Taubman College of Architecture + Urban
Planning, Detroit, University of Michigan)
Megacity, Ghosttown und Suburbia
Das Phänomen Schrumpfung und Wachstum
Der Internationale Architektenkongress der
Architektenkammer NRW in Heringsdorf
setzt sich unter dem Titel „Megacity, Ghosttown und Suburbia. Das Phänomen
Schrumpfung und Wachstum“ interdisziplinär mit aktuellen Phänomenen globaler
Stadtentwicklungsprozesse auseinander.
Die „Zukunft der Stadt in einer globalisierten Welt“ untersucht Prof. Franz Josef
Radermacher (Universität Ulm). Prof. Dr.
vor. Prof. Dr. Harald Bodenschatz vom Institut für Kunstwissenschaft und Historische
Urbanistik in Berlin begibt sich auf die Suche von Identität im Städtebau, Prof. Dr.
Peter Adolphi (Akademie für Nachhaltige
Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern)
setzt ländliche Regionen in Bezug zu den
weiter wachsenden Metropolen: „Garten
der Metropolen. Wer braucht wen?“
Wie immer reflektiert der Architektenkongress der AKNW seine zentrale Thematik auch auf einer abstrakten Ebene. Es
sprechen u. a. Prof. Julian Nida-Rümelin
(Staatsminister a. D., LMU München), Prof.
Mischa Kuball (KHM Köln) und Prof. Silke
Weidner (BTU Cottbus-Senftenberg). Zu
den politischen Rednern des Kongresses
gehören NRW-Bauminister Michael Groschek und AKNW-Präsident Ernst Uhing.
Fachexkursionen auf Usedom und nach
Polen runden den Kongress ab. n ros
4. Mai bis 8. Mai 2016
Usedom
Teilnahmegebühr: 148 Euro. Weitere
Info und Anmeldung: www.aknw.de.
Fotos:Referenten
DABregional 03·16
Fotos: Yun Lee, privat, Thomas Klink
Fotos: Andreas Müller, Referenten
Referentinnen und Referenten (oben v. l.): Martin Coy, Julian Nida-Rümelin, Stefan Siedentop, Lars Graebner, Mischa Kuball, Silke Weidner und Franz Josef Radermacher; (unten v. l.): Andreas Kipar, Kerstin Faber, Harald Bodenschatz, Christine Hannemann, Joachim Brenncke, Stephan Petermann und Peter Adolphi
Foto: Christof Rose
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 11
AKNW-Präsident Ernst Uhing (2. v. l.) mit (v. l.) Thomas Höxtermann (Nattler Architekten, Essen), Judith Kusch
(Architektin/Stadtplanerin, Köln), Dagmar Grote (Architektin, Ahaus), Wibke Alisic-Haverkamp (Architektin,
Wuppertal), Armin Jung (Stadtplaner, Köln) und Moderator Michael Müller (Architekt, Wuppertal)
Innovation und Energie
AKNW-Symposium auf dem „Energieforum West“ in Essen
M
it mehr als 300 Teilnehmern war
die AKNW-Fachtagung „Energieeffiziente Architektur: Best Practice“
am 26. Januar in der Philharmonie Essen
der Besuchermagnet auf dem diesjährigen
„Energieforum West“. Die zweitägige Veranstaltung des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) und des VdW RW hatte zum
zweiten Mal zu einem Branchenaustausch
über das Thema „Energie und Immobilienwirtschaft“ eingeladen. „Ein wichtiges
Thema, das wir gerne als Kooperationspartner mit einem eigenen Forum bereichern wollen“, stellte der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, in
seiner Begrüßungsrede heraus.
Die Architektenkammer NRW hatte sich
vorgenommen, sich in ihrer dreistündigen
Fachtagung ganz auf die gebaute Praxis zu
konzentrieren: Welche Bespiele gibt es für
Architekturkonzepte, die erfolgreich den
Energieverbrauch im Lebenszyklus eines
Bauwerks reduzieren bzw. minimieren und
dabei gestalterisch und funktional überzeugen können? Das Programm ging da-
bei vom großen zum kleinen Maßstab: Den
Auftakt machte der Kölner Stadtplaner Armin Jung, der erfolgreich energetische
Stadtsanierungskonzepte erarbeitet. Er
stellte die Sanierung der Bielefelder Sennestadt vor – ein Wohnprojekt, das als komplette Stadtneugründung nach dem Krieg
realisiert wurde und nun in die Jahre gekommen ist. Die einfachen Bauten jener
Jahre können abschnittsweise saniert werden: Außendämmung, verbundene Energiekonzepte, integrierte Stadtentwicklung
zur Steigerung der Energieeffizienz: „Es
gibt Fördergeld über passende Programme
der KfW, welches Kommunen in die Entwicklung solcher zukunftsfähigen Konzepte
investieren können“, warb Armin Jung.
Ein kleines Projekt stellte die Wuppertaler Architektin Wibke Alisic-Haverkamp
vor. Gemeinsam mit ihrem Partner hatte
sie eine Industriebrache zu Loftwohnungen
umgebaut. 1800 m2 Fläche eines 60er-Jahre-Gebäudes wurden geöffnet, gedämmt,
mit einer Luftwärmepumpe versehen und
mit viel Eigenleistung attraktiv ausgebaut.
„Man kann auch mit wenig Geld viel erreichen“, resümierte Wibke Alisic-Haverkamp.
Allerdings brauche man dazu gute Nerven
und Durchhaltevermögen.
Es folgten drei beispielhafte Projekte,
die in der aktuellen „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW 2015“ mit Preisen gewürdigt worden waren:
Thomas Höxtermann vom Essener Büro Nattler Architekten stellte das neue Wohnquartier Märkische Straße vor, ein Projekt
mit 63 Wohneinheiten und einem Bauvolumen von 14 Millionen Euro. Höxtermann
empfahl, bei großen Wohnungsbauprojekten sehr genau abzuwägen, welche
Energieversorgung die jeweils geeignete
sei. „Wir haben uns am Ende für Solarkollektoren und Brennwerttechnik entschieden“, erläuterte Höxtermann und appellierte an die Politik, nachhaltige Energien
und auch Materialien stärker zu fördern.
Den Einsatz langlebiger Materialien und
einer zeitlosen Architektursprache propagierte auch Judith Kusch mit dem Projekt
„Wohnquartier Münster“. Mit ihrem Büro
3pass Architekten/Stadtplaner hatte sie
nach einem gewonnenen Wettbewerb sieben Gebäudeeinheiten mit einer Bausumme von rund zehn Millionen Euro realisiert. „Energetisch optimiert zu planen kann
auch bedeuten, auf Schnörkel und Erker
zu verzichten“, erläuterte die Architektin
und Stadtplaner aus Köln ihr Planungsprinzip. Auch ohne aufwändige Technik
erziele das neue Wohnquartier energetische
Werte, die deutlich unter den Anforderungen der EnEV lägen.
„Die Gesamtqualität eines Bauwerks
muss im Vordergrund stehen, nie ein einzelner Aspekt“, forderte auch Dagmar Grote. Farwick + Grote (Ahaus) hatten in Schöppingen den Neubau des St. Antonius Hauses
realisiert. Mit einer 20-cm-Dämmung habe man dabei den KfW-70-Standard erreicht, die Energieversorgung erfolgt über
ein Mini-Gas-Blockheizkraftwerk.
Der Moderator des AKNW-Forums, Architekt Michael Müller, fasste die Erkenntnisse der Tagung mit den Worten zusammen: „Der Antagonismus ‚Gestaltung contra Energieeffizienz‘ gilt schon lange nicht
mehr.“ AKNW-Präsident Ernst Uhing rief
die 300 Teilnehmer im Saal dazu auf, die
Energiewende als Chance zu begreifen;
und diese aktiv zu nutzen. n Christof Rose
DABregional 03·16
12 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Traditionelle Bauweisen und Kolonialarchitektur, europäische Moderne und internationaler Stil – die Architektur der lateinamerikanischen Staaten war immer wieder Wechseln unterworfen und präsentiert
sich heute entsprechend vielfältig. Mit ihrer 19. Ausgabe der Reihe „Architektur und Film“ richtet die Architektenkammer NRW in Kooperation mit Programmkinos in Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf und Münster unter dem Titel „Casa Rio – Wohnraum
Südamerika“ den Blick auf die Architekturen in vier
Ländern Südamerikas, die sich ganz unterschiedlich
entwickelt haben – und doch gemeinsame Wurzeln
aufweisen.
Die Reihe zeigt Aspekte des Wohnens vor den architektonischen Kulissen südamerikanischer Großstädte (Havanna zählt zwar nicht geografisch, aber
architekturhistorisch zu diesem Raum). Start: 2. März
in der Black Box in Düsseldorf und im Cinema in Münster. Anschließend wandert die Reihe nach Bielefeld
und Dortmund.
Spanischer Kolonialstil, Barock, Neoklassik und Art
déco finden sich in den lateinamerkanischen Metropolen ebenso wie wegweisende Bauten der Moderne
des 20. Jahrhunderts. Der sprunghafte Anstieg der
Bevölkerung in diesen Städten führte dazu, dass hier
die Probleme heutiger Ballungsräume besonders stark
zu spüren sind: Wohnungsnot, marode Mietskasernen, Kriminalität. Der Mythos der „Casa Rio“, der Inbegriff des paradiesischen Heimes in südamerikanischen Gefilden, der sich im Bewusstsein besonders
der Europäer bildete, hat schon lange nichts mehr mit
der Realität dortigen Großstadtlebens zu tun.
Filmstill aus „City of God“ / Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
„Architektur + Film“: Casa Rio
Wohnraum Südamerika
Gezeigt werden:
l Havanna – die neue Kunst, Ruinen zu bauen (D 2006, 86 Minuten, Dokumentarfilm, spanisch mit dt. UT; Regie: Florian
Borchmeyer)
l City of God (Cidade de Deus; BR/F/USA 2002, 128 Minuten,
DF; Regie: Fernando Meirelles, Kátia Lund)
l Ruina (D/VEN 2014, 73 Minuten, Dokumentarfilm, spanisch
mit dt. UT; Regie: Markus Lenz)
l Medianeras (ARG 2011, 95 Minuten, DF, Regie: Gustavo Taretto)
In alle Filme wird mit einem prägnanten cineastischen Vortrag
eingeführt, in dem auf die architektonischen Besonderheiten des
jeweiligen Werks hingewiesen wird. Nach der Vorstellung besteht
bei einem kleinen Imbiss die Gelegenheit zum Austausch. n ehn
Düsseldorf, Black Box: 2. März, 9. März, 16. März, 23. März, jeweils 20.00 Uhr. Münster, Cinema: 2. März, 9. März, 16. März, 23.
März, jeweils 20.00 Uhr. Bielefeld, lichtwerk: 29. März, 5. April,
12. April, 19. April, jeweils 19.00 Uhr. Dortmund, sweetSixteen:
5. April, 12. April, 19. April, 26. April, jeweils 19.30 Uhr.
Programmflyer zum Download auf www.aknw.de.
Vergabetag der AKNW und IK-Bau NRW
Konstituierende Sitzung der XI. VVS
„Projektplanung und Vergabepraxis“ lautet das diesjährige Thema des Vergabetages der Ingenieurkammer-Bau NRW und der
Architektenkammer NRW. Gemeinsam mit öffentlichen Auftraggebern, Bietern und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung soll die Vielschichtigkeit von rechtlichen und praktischen
Anforderungen diskutiert und über möglichen Änderungsbedarf
gesprochen werden. Im Vordergrund stehen die neuen rechtlichen
Rahmenbedingungen nach der Novellierung des Vergaberechts
sowie Beispiele aus dem Alltag von Auslobern und Bietern. n ros
Die neue, dann XI. Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen tritt am 12. März 2016 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Nach der Kammerwahl Ende vergangenen Jahres stehen nun u. a. die Wahl des Vorstands sowie
des Präsidenten und der Vizepräsidenten auf der Tagesordnung.
Außerdem bestimmen die 201 Delegierten die künftige Besetzung der Ausschüsse der AKNW.
Das „Architektenparlament“ ist das höchste Gremium der Architektenkammer NRW. Es tagt in der Regel einmal im Jahr, um
den Vorstand zu entlasten, den Haushalt zu beschließen und
grundlegende berufspolitische Leitlinien festzulegen. Die Legislaturperiode jeder Vertreterversammlung beträgt fünf Jahre. n ros
9. März 2016, Ruhrfestspielhaus Recklinghausen (Otto-Burrmeister-Allee 1, 45657 Recklinghausen). Um Anmeldung wird gebeten unter [email protected]. Teilnahme kostenfrei.
DABregional 03·16
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 13
„Alvar Aalto war der erste Architekt, der
den Gedanken der Moderne konsequent
mit einem menschlichen Antlitz verbunden hat. Das macht bis heute seine Magie
aus!“ Mit diesen Worten beschrieb Marianne Goebl, Geschäftsführerin der Firma Artek in Deutschland, das Phänomen Alvar
Aalto und seines Unternehmens, das der
finnische Architekt gemeinsam mit seiner
Frau Aino und Freunden im Jahr 1935 gegründet hatte. Anlässlich des 80. Geburtstags der Firma Artek präsentiert die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen die
Ausstellung „Art & Technology – Ein Projekt der Moderne an der Schnittstelle von
Design, Architektur und Kunst“ bis zum
24. März 2016 im Haus der Architekten in
Düsseldorf. Zur Vernissage am 2. Februar
kamen mehr als 100 Designfans und Architekten, um Möbel und Leuchten aus der
Artek-Manufaktur zu erleben und über „Art
& Technology“ zu diskutieren.
und mit Ausstellungen und anderen Formen der Vermittlung eine neue Wohnkultur zu fördern“ – so die damals formulierte
Programmschrift.
Wie Marianne Goebl anlässlich der Vernissage darstellte, verbanden die jungen
Finnen mit diesem Sendungsbewusstsein
von Beginn an aber auch einen starken Geschäftssinn. Eine Grafik der Ausstellung
zeigt das Netzwerk und die Handelswege,
die Artek-Möbel schon kurze Zeit nach der
Gründung pflegten: Australien, Südafrika,
Südamerika, USA. „Artek ist sicherlich eines
der ungewöhnlichsten und ambitioniertesten Projekte der Möbelgeschichte“, so Marianne Goebl. Das Konzept, eine Firma als
Plattform für moderne Kunst, Industrie,
Inneneinrichtung und „Propaganda“ (so
der damalige Jargon) zu nutzen, war wirtschaftlich außerordentlich erfolgreich.
Heute besteht die Artek-Kollektion aus
Möbeln, Leuchten und Accessoires, ent-
Fotos: Christof Rose
Hocker, Stuhl, Freischwinger: Marianne
Goebl von Artek
stellte im Rahmen
der Vernissage AKNW-Präsident Ernst
Uhing (r.) und
Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann (l.) die Ausstellungsstücke vor,
die auch Besucher
gerne testen dürfen
„Artek griff die Gedanken des Deutschen
Werkbundes und des Bauhauses auf und
überführte diese in eine Firmenphilosophie“, führte der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, in die Ausstellung ein. Mit der engen Zusammenarbeit von Architekten mit Designern,
Künstlern, Galeristen und Handwerkern
nutzten die jungen Finnen den Zeitgeist,
um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Ziel von Alvar und Aino Aalto, der Kunstmäzenin Maire Gullichsen und dem Kunsthistoriker Nils-Gustav Hahl war es, mit der
Gründung von Artek „Möbel zu verkaufen
worfen von finnischen und internationalen Designern. Zentraler Werkstoff ist dabei weiterhin das Holz, das den Produkten
eine attraktive Optik und eine ansprechende
Haptik verleiht.
„Unsere Designer und Architekten orientieren sich weiterhin an den Grundsätzen von Klarheit, Funktionalität und
Schlichtheit“, erläuterte Artek-DeutschlandGeschäftsführerin Marianne Goebl. Im radikalen Geist ihrer Gründer entwickele Artek nach wie vor neue Produkte an der
Schnittstelle zwischen Design, Architektur
und Kunst. n Christof Rose
Foto: artek
Artek – Ein Projekt der Moderne an der
Schnittstelle von Design, Architektur und Kunst
Alvar Aalto: Möbel,
Design, Gestaltung
Alvar und Aino Aalto (Foto) gründeten
zusammen mit Maire Gullichsen und NilsGustav Hahl im Jahr 1935 die Firma
„Artek“. In der Ausstellung „art and technology forever – Ein Projekt der Moderne an der Schnittstelle von Design, Architektur und Kunst“ sind einige dieser
Designklassiker zu sehen.
Die Ausstellung im „Haus der Architekten“ findet in Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
statt. Präsentiert werden Klassiker von Alvar und Aino Aalto, Ilmari Tapiovaara, Tapio Wirkkala und Yrjö Kukkapuro sowie
zeitgenössische Entwürfe von Ronan und
Erwan Bouroullec, Hella Jongerius und
Konstantin Grcic. Materialmuster, Zeichnungen, Photos und Hintergrundgeschichten zu Artek und den Kontributoren des
internationalen Netzwerks, das sich um
die Firma gebildet hat, ergänzen die Präsentation. Alle Ausstellungsstücke dürfen
von den Besuchern auch einem Praxistest
unterzogen werden. n ros
Bis 24.03.16: montags bis freitags von
9.00 – 17.00 Uhr. Eintritt frei.
DABregional 03·16
14 | Nordrhein-Westfalen | Service
BKI-Handbuch: Objektdaten Innenräume – Band IR1
Die HOAI 2013 definiert für Leistungen aus dem Bereich der Innenarchitektur neue Grundleistungen, insbesondere die Kostenplanung erhält einen deutlich höheren Stellenwert. Das Baukosteninformationszentrum (BKI) hat auf diese neuen Herausforderungen reagiert und Ende
vergangenen Jahres erstmals ein Fachbuch mit Baukosten für Innenräume herausgegeben.
Die Neuerscheinung umfasst 40 Objekt-Dokumentationen von abgerechneten InnenraumProjekten mit „Baukosten im Bild“ und vorher-/nachher-Fotos. Die Baukostenauswertungen
zu den einzelnen Projekten werden entsprechend den gängigen Verfahren der Kostenermittlung dargestellt. Angefangen von groben Kostenkennwerten nach Brutto-Grundfläche, BruttoRauminhalt oder Nutzfläche können die Anwender auch auf ausführungsorientierte Kostendaten nach Leistungsbereichen zugreifen.
Zusätzlich werden über 7000 Baupreise 2016 dargestellt, sortiert nach Neu- und AltbauLeistungsbereichen für die Angebotsprüfung und Bepreisung von Leistungsverzeichnissen. Zusammenfassend können die Anwender auf aktuelle Ausschreibungstexte von 37 Ausbau- und
Gebäudetechnik-Leistungsbereichen zugreifen. n mel/pm
„BKI Objektdaten Innenräume – IR1“, 99 Euro zzgl. MwSt. und Versand. Alle hier vorgestellten Neuerscheinungen können beim
BKI vier Wochen zur Ansicht mit Rückgabegarantie angefordert werden, Tel: (0711) 95 48 540, E-Mail: [email protected].
BKI-Software: Positionen mit Baupreisen 2015 / 2016
Für eine sichere Ausschreibung sowie realistische Kosten- und Terminplanung bietet
das BKI jetzt die Software-Neuerscheinung „Positionen mit Baupreisen 2015/2016“. Mit
dieser Ausgabe können die Anwender auch Ausführungsdauern zu jeder Position nutzen. Diese Zeitangaben bieten eine sichere Orientierung für die Dauer der Arbeitsleis­
tung und stellen eine wertvolle Grundlage für die Termin- und Kapazitätsplanung dar.
Jede Position enthält auch statistische Baupreise mit marktüblichen Preisspannen,
diese entsprechen dabei dem aktuellen Markt-Niveau. Insgesamt stehen dem Anwender über 23 000 aktuelle Vergabepreise zu 44 Neubau- und 40 Altbau-Leistungsbereichen zur Verfügung. Und mit den integrierten Baukosten-Regionalfaktoren können
die Bundesdurchschnittswerte auf den jeweiligen Land- oder Stadtkreis in Deutschland
angepasst werden. n mel/pm
„BKI Positionen mit Baupreisen 2015/2016“: neue Version der Software;
699 € zzgl. Versandkosten.
BKI-Aktualisierung: Kostenplaner 18
Das BKI hat eine neue Version des Kostenplaners mit aktualisierter Baukosten-Datenbank veröffentlicht. Anwender können mit
dem neuen Kostenermittlungs-Programm auf die Erfahrungswerte von über 2700 abgerechneten Referenzobjekten zugreifen.
Die Datenbank beinhaltet Referenzobjekte mit aktuellen Kostenund Planungskennwerten zu Neubauten, Altbauten und Freianlagen. Neben diesen Einzelobjekt-Informationen greifen Nutzer
auch auf statistische Auswertungen von 120 Gebäudearten zu.
Mit den integrierten Regionalfaktoren 2016 passen die Programm­
anwender die Bundesdurchschnittswerte an ihr regionales Baukosten-Niveau an. Die neuen Zusatzinformationen bezüglich voraussichtlicher Bauzeiten (für alle abgerechneten Referenzob-
DABregional 03·16
jekte sowie die dargestellten Objektarten) lassen eine noch
genauere Kostenplanung für den Benutzer zu.
Mit dem integrierten Modul „Positionen“ erhalten Nutzer auch
das Programm „BKI Positionen 3 – Ausschreibungstexte mit aktuellen Baupreisen“ mit über 80 Leistungsbereichen aus Neu- und
Altbau. Für Baupreis-Sicherheit sorgen über 23 000 Baupreise,
neu sind auch die Ausführungszeiten zu jeder Position.n mel/pm
„BKI Kostenplaner 18“: Basisversion 349 Euro / Komplettversion 699 Euro / Komplettversion inkl. Modul Positionen 1099
Euro, jeweils zzgl. MwSt. und Versand.
Politik | Nordrhein-Westfalen | 15
Konversion
Wasserwirtschaft
IGA 2027 in der Metropole
Ruhr?
1,23 Mio. Euro für Studie
zur Zechennachnutzung
Emschergenossenschaft:
Berne-Umbau kann starten
Bis zu fünf Millionen Besucher könnten die
Internationale Gartenbauausstellung (IGA)
besuchen, wenn diese in der Metropole
Ruhr stattfindet. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie,
die der Regionalverband Ruhr (RVR) in
Auftrag gegeben hat. Der RVR plant, die
IGA 2027 ins Ruhrgebiet zu holen.
Laut Studie ist eine regionalweite Ausrichtung der IGA durchführbar. Das von
der Bürogemeinschaft Sinai (Berlin), scheuvens + wachten (Dortmund) und Imorde
(Münster/Berlin) entwickelte Konzept sieht
vor, dass das dezentrale Großereignis auf
drei Ebenen realisiert wird: Fünf noch zu
bestimmende „Zukunftsgärten“ sollen als
Hauptinvestitions- und Haupteventstandorte (Hotspots) fungieren. Auf der zweiten
Ebene („Unser Garten“) werden etwa 20
der schönsten vorhandenen (Landschafts-)
Parks und Gärten der Region wie die Essener Gruga, der Dortmunder Westfalenpark,
der Maxipark in Hamm und der Hohenhof
in Hagen präsentiert. Auf der dritten Ebene erhalten die vielen grünen Initiativen
von Menschen aus der Region unter dem
Schlagwort „Dein Garten“ ein Forum.
Getragen werden soll die Internationale Gartenbauausstellung von den 53 Kommunen und vier Kreisen der Metropole
Ruhr, von Verbänden wie Emschergenossenschaft und Lippeverband, der regionalen Wirtschaft und bürgerschaftlichem
Engagement gemeinsam mit dem Land
Nordrhein-Westfalen.
Den Zuschussbedarf für die Durchführung der IGA Metropole Ruhr 2027 schätzt
die Studie auf etwa 42 Millionen Euro. Das
entspricht etwa der Hälfte des Budgets der
Kulturhauptstadt RUHR.2010. Das Großereignis würde umfangreiche Investitionen
in Höhe von geschätzten 300 Millionen Euro auslösen. Diese müssten aus unterschiedlichen Fördertöpfen finanziert werden. Im
Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscherpark wurden Maßnahmen
mit einem Volumen von rund 500 Millionen Euro realisiert. n RVR/mel
In Marl kann jetzt die zweite Planungsphase für die Nachnutzung der ehemaligen
Zeche Auguste Victoria eingeläutet werden. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt ­Duin
übergab im Januar einen Förderbescheid
über rund 1,23 Millionen Euro. Damit ermöglicht das Land die Fortführung der
Machbarkeitsstudie zur Revitalisierung der Schachtanlagen-Fläche.
Die erste Studienphase hatte
bereits gezeigt,
dass die von der
Stadt Marl und
der RAG Montan
Immobilien geplante industrielFür die stillgelegte Zeche
Auguste Victoria in Marl soll le und gewerbes zukünftig als Industrieliche Nutzung des
und Gewerbestandort weiAreals möglich ist.
tergehen
Mit Industrie- und
Gewerbeflächen mit dem Schwerpunkt Logistik sollen bis zu 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bis 2020 soll mit
der konkreten Vermarktung der Flächen
begonnen werden.
In der zweiten Studienphase soll nun
unter dem Arbeitstitel „Die neue Victoria“
ein tragfähiges Strukturkonzept für die
nachhaltige Revitalisierung der Fläche erstellt werden. Dies wird dann die Grundlage für die konkrete Planung des Areals
hinsichtlich Erschließung und Nutzung.
Die Ausschreibung für diese Studie soll nun
starten, Ergebnisse werden Ende 2017 erwartet.
Das Gelände der ehemaligen Schachtanlage AV 3/7 gehört zu den wenigen größeren Flächen in der Emscher-Lippe-Region und dem Ruhrgebiet, die in den kommenden Jahren für Industrie- und Gewerbeansiedlungen erschlossen werden
können. Das Bergwerk „Auguste Victoria“
war am 18. Dezember 2015 nach 110 Jahren Förderung geschlossen worden.
n idr/mel
In Essen soll in den kommenden Jahren
die Berne vom Abwasser befreit und renaturiert werden. Momentan entwässern rund
66 Prozent des Essener Stadtgebietes über
das Berne- und Schwarzbachsystem in die
Emscher. Dies soll sich nun ändern: An der
Stadtgrenze zu Bottrop wurde im Januar
mit dem Bau eines neuen, unterirdischen
Abwasserkanals begonnen, der parallel zur
Berne verläuft, sodass künftig nur noch
sauberes Regenwasser durch die eigentliche Berne fließen soll.
Herzstück der zwei Jahre dauernden
Baumaßnahmen ist die Errichtung des Abwasserkanals in einer Tiefe von bis zu 23
Metern und den zugehörigen Schachtbauwerken in geschlossener Bauweise. Mit der
ökologischen Verbesserung des Gewässers
wird dann frühestens 2019 nach der Fertigstellung der oberhalb liegenden Abwasserkanäle begonnen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf insgesamt 400 Millionen Euro, für den ersten Bauabschnitt
wird mit Kosten in Höhe von 22 Millionen
Euro gerechnet. n idr/mel
Foto: WikiCommons/Maschinenjunge
Machbarkeitsstudie des RVR
LaGa 2020
Kamp-Lintfort: Gründung
Landesgartenschau-GmbH
Der Rat der Stadt Kamp-Lintfort hat im Februar die Gesellschaft für die Landesgartenschau 2020 auf den Weg gebracht. Hauptgesellschafter wird die Stadt (61 Prozent).
Die Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau
und Landespflege Nordrhein-Westfalen e.V.
(LAGL NW) wird ein Drittel der Anteile
halten, die RAG Montan Immobilien GmbH
als Eigentümerin der Zechenfläche für die
Schau fünf Prozent.
Die GmbH zeichnet für die Vorbereitung, Durchführung, Abwicklung und den
Rückbau der Landesgartenschau verantwortlich. Ihre Gründung ist für jede Ausrichterstadt in Nordrhein-Westfalen verpflichtend. n idr/ros
DABregional 03·16
Foto: Podehl Fotodesign Dortmund
16 | Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt
Noch ist der Schriftzug simuliert; die Herrichtung
des Gebäudes am Ostwall
7 in Dortmund kann aber
starten
Gesellschaftsvertrag unterzeichnet
Das „Baukunstarchiv NRW“ in Dortmund kann endlich saniert und hergerichtet werden
Den Betrieb des Baukunstarchivs NRW
übernehmen vier Gesellschafter: die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die
Stiftung Deutscher Architekten, die Inge-
DABregional 03·16
nieurkammer-Bau NRW und der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW. „Als
größtes und bauintensivstes Bundesland
braucht Nordrhein-Westfalen ein landesweites Archiv, um die Dokumente seiner
reichhaltigen Baukultur zu sichern“, unterstrich Walter von Lom, der sich als Architekt im Vorstand des Fördervereins engagiert. Neben Werken der Architektur, der
Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur
und Stadtplanung soll das Baukunstarchiv
auch Dokumente und Arbeiten der Ingenieurbaukunst sichern. „Nicht allein viele
Hochbauten, sondern auch Brücken, Straßen, Tunnel und Industriebauten prägen
Pressekonferenz der Gesellschafter und Partner in
Dortmund (v. l.): Prof. Dr.
Wolfgang Sonne (TU
Dortmund), Dr. Hubertus
Brauer (IK-Bau NRW),
Markus Lehrmann (HGF
AKNW und GF Baukunstarchiv NRW), Ullrich
Sierau (OB Dortmund),
Ernst Uhing (Präsident
AKNW) sowie Klaus
Fehlemann und Walter
von Lom (Förderverein für
das Baukunstarchiv NRW)
unser Land“, betonte Dr. Hubertus Brauer,
Vizepräsident der Ingenieurkammer-Bau
NRW. Es sei deshalb wichtig, dass das neue
Baukunstarchiv NRW einem umfassenden
Verständnis von Baukunst folge.
Neben der Leitung durch die Gesellschafterversammlung soll das Baukunstarchiv NRW deshalb auch durch einen
Fachbeirat begleitet werden, in den renommierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft
und Baukultur, Verwaltung und Kunst berufen werden. „Das Baukunstarchiv NRW
wird auch ein Schaufenster für Architektur
und Ingenieurbaukunst in Nordrhein-Westfalen sein, in dem Ausstellungen, Vorträge
Foto: Christof Rose
D
as lang erwartete „Baukunstarchiv
NRW“ nimmt konkrete Formen an.
Mit der Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrages haben die vier zentralen
Träger des ambitionierten Projektes nun
einen wichtigen Schritt zur Realisierung
des neuen Archivs vollzogen. Das „Baukunstarchiv NRW“ wird Nachlässe einflussreicher und regional bedeutsamer Architektinnen und Architekten sowie Ingenieurinnen und Ingenieure sammeln und für
die wissenschaftliche Bearbeitung zugänglich machen. „Architektur ist gebaute Geschichte“, erklärte Ernst Uhing, Präsident
der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, am 29. Januar auf einer Pressekonferenz in Dortmund bei der Vorstellung des
Baukunstarchivs. „Es ist wichtig, dass das
Werk prägender Architekten und Ingenieure erforscht werden kann, um für die
Zukunft daraus zu lernen.“ Das Baukunstarchiv NRW wird seinen Standort im Gebäude des früheren Museums am Ostwall
in Dortmund finden.
Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen | 17
und Fachsymposien durchgeführt werden“,
betonte der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing.
Das Baukunstarchiv NRW wird seinen
Sitz am Ostwall 7 in Dortmund finden. Die
Stadt Dortmund hat sich dazu bereit erklärt, das Gebäude des ehemaligen Museums am Ostwall mit Unterstützung des
Landes NRW zu sanieren und den Gesellschaftern für den Betrieb des Baukunstarchivs NRW miet- und abgabenfrei zur Verfügung zu stellen. „Für die Stadt Dortmund
ist das Baukunstarchiv NRW ein großer
Gewinn“, erklärte Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Es ist gut, dass der traditionsreiche Standort am Ostwall eine angemessene Nachfolgenutzung findet. Das Baukunstarchiv NRW soll nicht nur ein Ort der
Wissenschaft, sondern auch ein baukultureller Treffpunkt für die Öffentlichkeit sein.“
Die Idee zur Gründung eines Baukunstarchivs für Nordrhein-Westfalen wurde von
der Architektenkammer NRW in Kooperation mit der Stiftung Deutscher Architekten,
dem NRW-Bauministerium und der Technischen Universität (TU) Dortmund entwickelt. Die TU bringt ihr bestehendes „Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst
A:AI“ als Grundstock in das Baukunstarchiv NRW ein und wird die wissenschaftliche Leitung des neuen Hauses übernehmen. „Wir sind froh, dass unsere Idee von
einer großen Gruppe von Kooperationspartnern mitgetragen wird“, hob Kammerpräsident Ernst Uhing, der zugleich Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutscher
Architekten ist, hervor. Die Gesellschafter
hätten eine schlanke und effiziente Organisationsform gefunden, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ermögliche.
Die Sanierung und der Umbau des Gebäudes Ostwall 7 soll Ende 2016 beginnen,
nachdem die Ausführungsplanung mit Ausschreibung und Vergabe abgeschlossen ist.
Die notwenige Investitionssumme beträgt
3,9 Millionen Euro. Das Land NRW unterstützt diese Maßnahme zu 80 % mit Mitteln der Städtebauförderung, 10 % trägt
die Stadt, 10 % der Förderverein für das
Baukunstarchiv NRW.
Die Einrichtung ist für Anfang 2018 geplant; Mitte 2018 soll der Betrieb aufgenommen werden. n Christof Rose
Aufgabe Architekturarchiv
Nach Jahren der Vorbereitung sind nun alle Partner des Projektes „Baukunstarchiv
NRW“ mit der gefundenen Lösung zufrieden: Sie vereint einen trefflichen Standort,
mit dem A:AI ein wissenschaftlich erprobtes
Archiv-Institut, sodann einen engagierten
Förderkreis und mit der Stiftung Deutscher
Architekten, der Architektenkammer NRW
und der Ingenieurkammer-Bau NordrheinWestfalen kompetente Gesellschafter, die
beispielsweise durch ihre eigenen Fördertätigkeiten zu Synergien beitragen können.
Tatsächlich ist eine so breit angelegte Ko­
operation für das Projekt eines Architektur­
archivs in Deutschland einzigartig.
Überblickt man den inhaltlichen Zuschnitt
der neuen Einrichtung, so fallen gegenüber
den Big Playern, der Münchner TU, dem
Baukunstarchiv der Akademie der Künste
Berlin und der Sammlung der dortigen TU
sowie dem Archiv des Architekturmuseums
Frankfurt, zwei Dinge auf: der dezidiert regionale Zuschnitt, der durchaus auch Vorteil sein kann, sowie der Einbezug der ingenieurtechnischen Seite, der dem Baukünstlerischen in Dortmund an die Seite gestellt
ist. „Von der Ausrichtung“, so Prof. Wolfgang Sonne, dessen A:AI die wissenschaftliche Leitung übernehmen soll, „wird das
Baukunstarchiv NRW wohl am ehestens dem
Südwestdeutschen Archiv für Architektur
und Ingenieurbau (saai) in Karlsruhe vergleichbar sein.“ Dort allerdings reichen die
Bestände bis zum Jahr 1700 und der Sammlung von Friedrich Weinbrenner zurück.
Die ältesten Dokumente in Dortmund
sind mit der Oberhausener Gutehoffnungshütte (GHH, Brückenbau) dagegen im späten
19. Jahrhundert angesiedelt. Mit dem Nachlass des Gelsenkirchener Kirchenbauers Josef
Franke verfügt man ferner über die Bestände einer prominenten Figur der expressionistischen 1920er Jahre.
Der Schwerpunkt liegt insgesamt in der
Nachkriegszeit. Hier kann man so prominente Namen wie Harald Deilmann, den für
seine Brückenkonstruktionen berühmten
Bauingenieur Stefan Polónyi und – als jüngste
Neuerwerbung – das umfangreiche Archiv
von Josef P. Kleihues, ehemals Planungsdirektor der Internationalen Bauausstellung
1984 in Berlin und Begründer der „Dortmunder Architekturtage“, anführen.
Architekturarchive dienen vor allem, aber
eben nicht nur dem Zweck der Sammlung
und Konservierung von Dokumenten und
anderen Medien der Architektur, von Zeichnungen, Skizzen, Plänen, Fotografien, Postkarten, von Modellen natürlich, den Theorien, auch Bibliotheken, dem Briefverkehr
und sonstigen Schriftstücken. „Unsere vornehmste Aufgabe“, so Dr. Eva-Maria Barkhofen, die Sprecherin der „Föderation deutscher Architektursammlungen“, zu der sich
die wichtigsten 22 bundesdeutschen Architekturarchive zusammengeschlossen haben,
„ist jedoch letztlich die Vermittlung der Inhalte.“ Ihr Credo lautet: „Ein Depot soll nicht
zur Deponie verkommen“.
Mit gutem Grund besitzen praktisch alle
Architekturarchive in Deutschland durch ihre institutionelle Anbindung an Universitäten, an Museen oder städtische Einrichtungen auch die Möglichkeiten, dieser Aufgabe in Form von Ausstellungen, Vorträgen
und anderen öffentlichen oder halböffentlichen Projekten nachzukommen, was natürlich auch für Dortmund gilt.
Die Perspektiven für ein Baukunstarchiv
NRW sind also günstig, wenn es gilt, Forschung und Vermittlung, Architektur, Kunst
(man denke beispielsweise an die Fotografie-Serien der beiden Bechers) und Technik,
die Gegenwart mit weiter zurückliegenden
Epochen (die Baugeschichte NRWs beginnt nicht mit den Fördertürmen) zu verknüpfen.
Besucherströme wie das Deutsche Fußballmuseum ein paar Hundert Meter weiter
wird man vermutlich nicht erreichen. Es ­
wäre schon viel erreicht, wenn ein lebendiger Ort des Austauschs über Architektur
entstünde.
n Dr. Frank Maier-Solgk
DABregional 03·16
18 | Nordrhein-Westfalen | Berufspraxis
Praxishinweis des Monats
Werbung (PH 22)
Nach § 22 Abs. 2 Ziff. 6 BauKaG NRW sind
die Mitglieder einer Architektenkammer
dazu verpflichtet, „berufswidrige Handlungen zu Zwecken des Wettbewerbs, insbesondere anpreisende Werbung, zu unterlassen“. Die Regelung zur Werbung der
Mitglieder soll dazu beitragen, das berufliche Verantwortungsbewusstsein der Mit-
glieder der AKNW und das Vertrauen der
Allgemeinheit in ihre unabhängige Sachwalterstellung und ihre besondere Verpflichtung als Träger der Baukultur aufrecht zu erhalten und zu stärken.
Die Rechtsberatung der Architektenkammer NRW gibt einen Praxishinweis heraus, der sich mit diesem Passus aus dem
Baukammerngesetz NRW auseinandersetzt. Damit liegt eine berufspraktische
Auslegungshilfe vor, die dem Berufsbild
der Kammermitglieder entspricht. Die Hand-
reichung zeigt auf, welche Informationen
und Darstellungsformen rechtskonform
sind und welche es zu vermeiden gilt. Unzulässig sind beispielsweise eine unzutreffende oder übertriebene Selbstanpreisung
oder die Werbung eines Mitglieds für bestimmte Bauprodukte, Bauleistungen oder
andere gewerbliche Leistungen. n PH/mel
Die Praxishinweise finden Sie kostenlos
unter www.aknw.de, Rubrik „Mitglieder /
Veröffentlichungen / Praxishinweise“.
Rechtsproblem des Monats
Bindung an die Schlussrechnung?
Architektin A wendet sich mit folgender
Frage an die Rechtsberatung der Architektenkammer NRW:
„Für einen Bauherrn habe ich die Planung eines Einfamilienhauses auftragsgemäß durchgeführt und auf der Grundlage
eines vereinbarten Pauschalhonorars eine
Honorarschlussrechnung gestellt. Der Bauherr hat die Schlussrechnung bereits beglichen. Mit Rechnungstellung hatte ich den
Bauherrn jedoch nochmals darauf hingewiesen, dass im Laufe der Planung weitere
Leistungen erforderlich waren, so dass das
ursprünglich vereinbarte Pauschalhonorar
unterhalb der Mindestsätze der HOAI lag.
Die weiteren Leistungen habe ich bislang
allerdings nicht in Rechnung gestellt. Inzwischen sind bereits vier Jahre vergangen,
und mein Verhältnis zum Bauherrn ist äußerst angespannt, da er einen Schadensersatzprozess gegen mich anstrebt. Für
mich stellt sich nun die Frage: Bin ich an
meine einmal gestellte Schlussrechnung
gebunden, oder kann ich eine Nachforderung für den Differenzbetrag zwischen dem
abgerechneten Pauschalhonorar und den
Mindestsätzen der HOAI stellen?“
Als Architektin sind Sie zwar grundsätzlich
berechtigt, auch nach einer erteilten Schlussrechnung eine weitergehende Forderung
geltend zu machen. Hieran könnten Sie
aber wegen Verstoßes gegen den Grundsatz von Treu und Glauben gemäß § 242
DABregional 03·16
BGB gehindert sein. Die Bindung des Architekten ergibt sich allerdings nicht allein aus
der Erteilung der Schlussrechnung, sie setzt
eine umfassende Abwägung der beiderseitigen Interessen voraus.
In einem aktuellen Urteil vom 19.11.2015
(AZ: VII ZR 151/13) hat der Bundesgerichtshof seine frühere Rechtsauffassung bestätigt
und nochmals klargestellt, dass der Architekt
an eine Schlussrechnung nur dann gebunden
ist, wenn der Auftraggeber auf eine abschließende Berechnung des Honorars vertrauen
durfte und er sich im berechtigten Vertrauen
auf die Endgültigkeit der Schlussrechnung in
schutzwürdiger Weise so eingerichtet hat,
dass ihm eine Nachforderung nicht mehr
zugemutet werden kann. Allein die Bezahlung der Schlussrechnung ist danach keine
Maßnahme, mit der sich der Auftraggeber in
schutzwürdiger Weise auf die Endgültigkeit
der Schlussrechnung einrichtet. Auch gibt es
nach Auffassung der Rechtsprechung des
BGH keine allgemeine Lebenserfahrung, dass
ein Auftraggeber sich nach einem bestimmten Zeitraum darauf eingerichtet habe, keine
weiteren Zahlungen mehr leisten zu müssen.
Vielmehr muss sich gerade die durch eine
Nachforderung entstehende zusätzliche Belastung für den Auftraggeber unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalles als
nicht mehr zumutbar erweisen, weil sie eine
besondere Härte für ihn bedeuten würde.
In dem von Ihnen geschilderten Fall dürfte die Rechnungsstellung und Begleichung
der Rechnung einer Nachforderung nicht
im Wege stehen. Auch der Zeitablauf von
vier Jahren ist unter Berücksichtigung der
BGH-Rechtsprechung kein Hinderungsgrund. Im Rahmen einer Interessenabwägung dürfte der Schutzwürdigkeit des Bauherrn insbesondere entgegenstehen, dass
ihm mit Rechnungstellung nochmals mitgeteilt wurde, weitere Leistungen seien
erforderlich gewesen, und das Pauschalhonorar unterschreite die Mindestsätze.
An der Geltendmachung des Differenzbetrages zwischen dem abgerechneten Pauschalhonorar und den Mindestsätzen der
HOAI als Nachforderung im Prozess sind
Sie daher nicht offensichtlich wegen Verstoßes gegen Treu und Glauben gemäß §
242 BGB gehindert. Die Nachforderung ist
damit nicht ausgeschlossen. Sie ist im Übrigen auch noch nicht verjährt, da die dreijährige Verjährungsfrist für Honorarforderungen erst mit Rechnungstellung als Fälligkeitsvoraussetzung zu laufen beginnt.
Praxistipp
Die Rechtsprechung des BGH ist aus Sicht
des Architekten sehr zu begrüßen. Da nicht
auszuschließen ist, dass Auftraggeber dennoch vor den Instanzgerichten versuchen
werden, sich weiterhin auf die Bindungswirkung einer einmal gestellten Schlussrechnung zu berufen, sollten mit dieser im
Regelfall sämtliche Leistungen abgerechn Dorothee Dieudonné
net werden. Foto: Baumewerd
Foto: Stephan Kube
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 19
Bauwerke von Dieter G. Baumewerd: Sparkasse Münster Ost
Stiftsmuseum Xanten (Hof)
Architektur aus dem Dialog
Serie „Retrospektive: Architekten in NRW“: Dieter G. Baumewerd (1933 – 2015)
M
it Beharrlichkeit suchte der Architekt Dieter Baumewerd in der Abwägung von Argument und Gegenargument die jeweils beste Lösung einer
Aufgabe. Erst im Dialog mit Auftraggebern
und Nutzern konkretisierten sich die Entwürfe. Dialogisch auch die Ausgestaltung
der Architektur selbst, wo Innenräume in
den Dialog mit dem Außen treten, wo gebaute Form den Dialog mit Werken der Bildenden Kunst sucht, wo Menschen und
Einrichtungen im Dialog mit dem Raum
leben. Nicht zuletzt blieb der Dialog zwischen Historie und Gegenwart eine Herausforderung in der Praxis bei den zahlreichen Aufgaben der Sanierung und Ergänzung von Bestandsbauten. Das Thema
beschäftigte Dieter Baumewerd auch in der
Theorie, im Kontext der Lehrtätigkeit im
Fach Architektur an der Fachhochschule
Dortmund von 1971 – 1996, sowie im Hinblick auf den Berufsstand des Architekten
als Landesvorsitzender des BDA NRW von
1987 – 1991.
Als Sohn des Architekten Wilhelm Baumewerd in Ostpreußen geboren, wuchs Dieter Baumewerd nach Flucht und Vertreibung in Münster auf. Dort begann er auch
seine berufliche Ausbildung als Tischler,
Zimmermann und schließlich Zeichner im
Architekturbüro des Vaters, bevor er an die
Kunstakademie Düsseldorf wechselte zu
Hans Schwippert und Rudolf Schwarz, in
dessen Büro er noch als Student mitarbei-
tete. Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm er 1962 das Büro in Münster. Neben
Entwürfen für Privathäuser war das Büro
vor allem mit kirchlichen Aufgaben wie der
Heilig-Geist-Kirche in Emmerich befasst,
aber auch mit Bürobauten wie dem Verwaltungsgericht in Münster.
Erst nach Beendigung der Lehrtätigkeit
konnte er sich intensiver der freien Arbeit
widmen. Immer offen für neue Denkansätze, wirkte der nun Münsteraner Architekt
u. a. gemeinsam mit Gottfried Böhm und
Alois Peitz 1989 – 95 an der bis heute beispielgebenden, behutsamen Umwandlung
der Kirche St. Maximin in Trier zur Turnund Veranstaltungshalle mit.
Eine besondere Aufgabe im kirchlichen
Bereich wurde die Einrichtung des dem
Bistum Münster unterstellten Stiftsmuseums in Xanten. Den Wettbewerb gewann
Baumewerd bereits 1993, die Bauausführung in Zusammenarbeit mit Heinz Wrede
zog sich dann von 2001 bis 2009 hin. Statt
eines anfänglich vorgesehenen Neubaus
im Hof zwischen Dom und Dombauhütte
fiel in engem Dialog mit dem Bauherrn und
der Museumsleitung die Entscheidung für
eine subtile Ergänzung des zweigeschossigen Kreuzgangs für Ausstellungsräume
und Stiftsbibliothek. Die Dombauhütte
wurde um eine Etage aufgestockt, um die
Museumsverwaltung und die Freihandbibliothek unterzubringen. Dazwischen bildet der Haupteingang mit Treppenhaus als
einziger reiner Neubauteil das Bindeglied
in mehrfacher Hinsicht, funktional als Foyer und Verteiler, in der Zeitschiene als
Brücke zwischen Historie und Gegenwart.
Ganz anders gelagert der Neubau der
Hauptverwaltung für die Sparkasse Münster-Ost an einer verkehrsreichen Straßenkreuzung, ausgeführt 1997 – 2001. Und
doch kommt hier dieselbe Präzisierung
zum Tragen, von der Gesamtdisposition
bis in Details. Was im Stiftsmuseum das
Grundmotiv der Stahlzargen als Trennlinie zwischen Bestand und Neubau etwa
an den Spalten zwischen Bestandsmauerwerk und Fußboden für die Luftkanäle,
sind am Verwaltungsbau die Ecken des Außenbaus, wo die Tatsache der (schalldämmenden) Doppelfassade dadurch offen gelegt ist, dass die Außenschicht zurückweicht
und den Fassadenaufbau in seiner doppelten Verkleidung mit roten „Backsteinbaguettes“ transparent zutage treten lässt.
„Dass etwas ist, was es ist“, so die Devise des Architekten. Das Gebaute müsse sinnenhaft zeigen, was in der Architektur sinnvoll zusammenwirkt.
Über den Tod des Architekten hinaus
bleibt für das Büro die laufende Arbeit
u. a. für die Sanierung der Kanzlei der Deutschen Botschaft in Paris, die dritte derartige Aufgabe nach Santiago de Chile und
Madrid. Auch wartet der Nachlass auf eine fachkundige Sichtung, wobei die Familie die Überführung in das Baukunstarchiv
NRW in Dortmund in Erwägung zieht.
n Dr. Gudrun Escher
20 | Nordrhein-Westfalen | Prisma
Bielefeld
Konstantin Grcic. Abbildungen
Kunsthalle, Artur-Ladebeck-Straße 5
(19. März bis 3. Juli 2016)
Bonn
Isa Genzken – Modelle für
Außenprojekte
Kunst- und Ausstellungshalle der BRD,
Friedrich-Ebert-Allee 4
(bis 17. April 2016)
Frankfurt
DAM Preis für Architektur in Deutschland
Die 22 besten Bauten in/aus Deutschland
Deutsches Architekturmuseum,
Schaumainkai 43
(bis 8. Mai 2016)
Foto: Fondation Le Corbusier, © VG Bild-Kunst
Münster
LE CORBUSIER – Zeichnen als Spiel
Kunstmuseum Pablo Picasso, Picassoplatz 1
(bis 24. April 2016)
Le Corbusier: Drei weibliche Akte liegend, kolorierte Zeichnung, 1935
Weil am Rhein
Objection! Protest by Design
Vitra Design Museum Gallery, CharlesEames-Straße 1
(bis 29. Mai 2016)
Alexander Girard. A Designer‘s Universe
Vitra Design Museum, Charles-EamesStraße 1
(12. März 2016 bis 29. Januar 2017)
Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl
DABregional 03·16
Ausstellungen
Personalie
Picasso-Museum in Münster
Neuer LWL-Chefdenkmalpfleger
Le Corbusier: Zeichnungen
Dr. Holger Mertens neuer
Landeskonservator
Mit der Ausstellung „Le Corbusier – Zeichnen als Spiel“ stellt das Kunstmuseum Pablo
Picasso Münster noch bis zum 24. April
2016 die Zeichnungen des Schweizer Architekten in den Fokus einer eigenen Ausstellung. Neben seiner Tätigkeit als Architekt, Architekturtheoretiker, Stadtplaner
und Literat blieb das künstlerische Schaffen Le Corbusiers (1887-1965) von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet.
Le Corbusier selbst betonte jedoch immer wieder, dass seine Architektur auf seinem malerischen und zeichnerischen Werk
basiere und ohne dieses nicht vorstellbar
sei. Die in Münster gezeigte Retrospektive
unterstreicht die Rolle, die Le Corbusier
im 20. Jahrhundert auch im Bereich der
Bildenden Kunst für die Moderne gespielt
hat. Mit 146 Werken, darunter selten bis
nie gezeigte Arbeiten, repräsentiert die
Schau alle Themen und Techniken der erfindungsreichen Formensprache Le Corbusiers und verweist zugleich auf seine
künstlerischen Vorbilder. Technisch-präzise Stillleben erinnern an kubistische Werke
Pablo Picassos und ausladend-schwungvolle Frauendarstellungen an die üppigen
Gestalten Fernand Légers.
Die Ausstellung stellt den Zeichnungen
Muscheln, Steine und Holzstücke aus Le
Corbusiers privater Sammlung gegenüber,
die ihm beim künstlerischen Arbeiten als
Inspirationsquelle dienten.
Die Schau ist eine Kooperation zwischen
dem Picasso-Museum in Münster, dem Picasso-Museum Antibes und der leihgebenden Fondation Le Corbusier in Paris.
Diese wurde noch zu Lebzeiten vom Künstler selber gegründet und beherbergt über
6500 seiner Werke. n pm/cwo
13. Februar bis 24. April 2016 im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster, Picassoplatz 1, 48143 Münster.
Ausstellungskatalog: Editions Hazan, 160
Seiten, 135 Abbildungen, deutsch, englisch, französisch. 27 Euro.
Foto: LWL
Ausstellungen
Einstimmig wurde
der Kunsthistoriker
Dr. Holger Mertens
vom LWL-Landschaftsausschuss
zum neuen Chef der
LWL-Denkmalpflege, Landschaftsund Baukultur in
Westfalen gewählt.
Der 50-Jährige tritt die Nachfolge von Dr.
Markus Harzenetter an, der vor einem Jahr
das Amt des Präsidenten des hessischen
Landesamtes für Denkmalpflege übernommen hat. Seit dessen Wechsel führte Mertens, der bis dahin das Referat „Praktische
Denkmalpflege“ geleitet hatte, die LWLDenkmalpflege in Münster kommissarisch.
„Das kulturelle Erbe bereichert unser
Leben und vermittelt Heimat und Identität. Ich bin deshalb stolz darauf, die erforschende, erfassende und pflegende Arbeit
der Landeskonservatoren in Westfalen und
Lippe fortführen zu dürfen“, sagte Mertens
nach seiner Wahl.
Bereits während seines Studiums der
Kunstgeschichte, Mittelalterlichen Geschichte und der Klassischen Archäologie in Köln
und Münster setzte sich Mertens mit dem
Thema Denkmalpflege auseinander. Die
Architekturgeschichte des Mittelalters wurde zu seinem Studienschwerpunkt. Nach
seinem Volontariat beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München betreute er ab 1997 als Gebietsreferent in der
Praktischen Denkmalpflege in der Dienststelle Bamberg zahlreiche Kreise und Städte in Unter- und Oberfranken. Später führte
ihn seine Tätigkeit nach München zurück.
Zu Beginn des Jahres 2010 wechselte der
gebürtige Solinger schließlich von Bayern
zum LWL nach Westfalen, um die Leitung
des Referates „Praktische Denkmalpflege“
zu übernehmen.
Die Aufgaben des LWL-Kulturdienstes
liegen unter anderem in der fachlichen Be-
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 21
ratung und Unterstützung der 231 Städte
und Gemeinden Westfalen-Lippes in allen
Angelegenheiten des Denkmalschutzes und
der Denkmalpflege. Der Kulturdienst erstattet Fachgutachten, erforscht den Bestand denkmalwerter sowie landschaftsund baukulturell bedeutender Objekte. n pm/cwo
Ein zweiter iF Design Award ging nach
Wuppertal. Hier erhielt die Ueberholz GmbH,
Büro für temporäre Architektur, einen Preis
für den Neubau ihres Bürogebäudes. Die
Jury lobte das interessante Zusammenspiel
der äußerlich verschlossen wirkenden Fassade mit dem offenen und lichtdurchfluteten Innenraum. n bra/mel
Auszeichnungen
Ort des Fortschritts NRW
Preis für Deutschen
Pavillon
Foto: iF
Im vergangenen Jahr war sein Modell im
Rahmen einer Ausstellung im Haus der Architekten zu sehen. Jetzt ist der Deutsche
Pavillon zur Expo 2015 mit dem IF Design
Award ausgezeichnet worden.
„Architektur und Ausstellungsthema
sind eng miteinander verwoben“, lobte die
Jury, die über 5000 Beiträge von 2500 Teilnehmern aus 53 Ländern bewertete. Der
Deutsche Pavillon zur Weltausstellung in
Mailand (Architektur: Arbeitsgemeinschaft
Schmidhuber / Milla & Partner / Nüssli)
orientiere sich gestalterisch eng am deutschen Expo-Motto „Fields of ideas“:
„Deutschland erscheint als fruchtbare Landschaft mit zahlreichen Ideen zur Ernährung der Zukunft ist“, so die Jury weiter.
Besucher könnten den Deutschen ExpoBeitrag auf zweierlei Wegen entdecken –
inhaltlich mit der Ausstellung und ebenso
eindrucksvoll äußerlich mit der Architektur.
Das Headquarter der Ueberholz GmbH wurde in der
Kategorie „Architektur / Büro und Industrie“ mit
einem iF Design Award 2016 prämiert
Science College Overbach
in Jülich ausgezeichnet
Mit der Auszeichnung „Ort des Fortschritts“
hat die NRW-Landesregierung am 25. Januar in Jülich das Jugend- und Bildungsinnovationszentrum Science College Overbach (SCO) von Hahn Helten + Assoziierte
Architekten GmbH aus Aachen für sein Bildungsprogramm „Let’s Do Science“ gewürdigt. Der außerschulische Lernort richtet
ganzjährig Experimental-Workshops, Forscher-Camps und Ferienakademien in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft
und Technik (MINT) für alle Schulformen
aus. Seit der Eröffnung im Jahre 2009 haben mehr als 12 000 Kinder, Jugendliche
und Pädagogen die Veranstaltungen des
SCO besucht.
Bei dem Festakt zur Übergabe der Auszeichnung erklärte Garrelt Duin, Minister
für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen: „Das Science College Overbach fördert die Neugierde und Einsichten
in die Zukunftsthemen unserer Gesellschaft.
Das SCO verbessert nicht nur die Lern- und
Berufschancen der jungen Menschen in
unserem Land, sondern stärkt auch den
Wirtschafts- und Technologiestandort NRW.“
Der Preis würdigt auch die zahlreichen Bildungsinitiativen am Science College Overbach, die Ökonomie, Ökologie und Soziales innovativ verbinden und damit Fortschritt für die Gesellschaft ermöglichen.
Seit 2011 hat die NRW-Landesregierung
38 „Orte des Fortschritts“ ausgezeichnet.
Dazu gehören renommierte Forschungseinrichtungen wie das Wuppertal Institut
oder das Kulturwissenschaftliche Institut
in Essen ebenso wie beispielsweise die
Weidmüller Akademie in Detmold oder In-
Foto: Jörg Hempel
iF Design Award
novationCity Ruhr in Bottrop. 2015 wurde
der Wettbewerb erneut gestartet. 144 Vorschläge gingen bei der unabhängigen Fachjury ein und wurden von den Expertinnen
und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft gesichtet. 31 neue „Orte des Fortschritts“ wurden ausgewählt. n pm/cwo
Das Science College Overbach wurde auch mit dem
Schulbaupreis 2013 der Architektenkammer NRW
ausgezeichnet
Projekte
Bauhaus Jubliäum 2019
Schütte schafft begehbare
Skulptur für Krefeld
Der Bildhauer Thomas Schütte wird für
das Bauhaus-Jahr 2019 in Krefeld eine begehbare Skulptur realisieren. Nach Angaben der Stadt soll das Objekt Ort und Ausgangspunkt für Debatten, Vorträge und eine Ausstellung sein. Das Projekt wird durch
die Kulturstiftung des Bundes gefördert.
Die Stadt Krefeld und der 2010 gegründete Verein „Mies van der Rohe in Krefeld“
haben das örtliche Konzept mit dem Land
NRW entworfen und abgestimmt.
An dem bundesweiten Bauhaus-Jubiläum beteiligt sich Krefeld als einzige Kommune an Rhein und Ruhr. Der dritte Direktor des Bauhauses, Ludwig Mies van der
Rohe (1886 bis 1969), ließ nach seinen
Entwürfen unter anderem die heutigen
Kunstmuseen Haus Lange und Haus Esters
samt Außenanlangen in Krefeld bauen. Das
in Europa einzigartige Villen-Ensemble
wird für das Jubiläumsjahr für über eine
Millionen Euro aus Mitteln des Bundesprogrammes „Nationale Projekte des Städtebaus“ sowie der Stadt saniert. Zudem sol-
DABregional 03·16
22 | Nordrhein-Westfalen | Prisma
len Bereiche in den Gärten rekonstruiert
werden.
Das Bauhaus-Jubiläum erinnert an die
Gründung der Kunstschule in Weimar (ab
1925 Dessau, ab 1932 Berlin). n ARe
80 000 davon sollen im Bestand gewonnen
werden. Die neue Plattform könnte den
Kontakt zwischen Städten und Vermietern
beschleunigen, damit in leerstehenden
Wohnungen bald Asylbewerber untergebracht werden können. n pm/cwo
Ruhrgebiets. Zum Kernnetz der ausgeschilderten Straßenroute zählen 25 Ankerpunkte
sowie 16 Panoramen der Industrielandschaft und die 13 schönsten Siedlungen
verschiedener Epochen in der Metropole
Ruhr. n idr/ros
Weitere Informationen: www.wohnraumkarte.de.
w w w. r o u t e - i n d u s t r i e k u l t u r. d e /
themenrouten/28-wasser.
RVR-Themenroute
Koepchenwerk
„Wasser – Werke, Türme
und Turbinen“
Abriss oder Umnutzung?
www.bauhaus100.de.
Informationen
Interaktive Wohnraumkarte
Online-Plattform zur
Wohnraumvermittlung
DABregional 03·16
Foto: WikiCommons Tbachner
Was wird aus dem Koepchenwerk? Diese
Frage beschäftigt Bürgerinnen und Bürger
sowie die Lokalpolitik in Dortmund und
Umgebung. Das markante Pumpspeicherwerk am Ruhrstausee Hengstey soll abgerissen werden. Dies hatte die Kraftwerkseigentümerin, die RWE Power AG, vergangenes Jahr beschlossen. Dagegen wandte
sich die Politik. Und auch eine wachsende
Zahl von Bürgern möchte das weithin sichtbare Bauwerk aus den 20er Jahren des 20.
Jahrhunderts (Bauzeit 1927-1930) erhalten. Eine entsprechende Bürgerinitiative
hat sich gegründet. Politik und RWE su-
Foto: RIK/Reinhold Budde
Die Vermittlungsfunktion der Online-Plattform www.wohnraumkarte.de, die auf eine schnelle Vermittlung leerstehender Wohnungen an Flüchtlinge abzielt, ist von Kommunen, Wohnungsunternehmen und
Privatpersonen seit ihrem Start im Dezember 2015 gut angenommen worden.
Das Ministerium für Bauen, Wohnen,
Stadtentwicklung und Verkehr des Landes
NRW hat gemeinsam mit dem Verband der
Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen
(VdW) die Schirmherrschaft für das Angebot der interaktiven Wohnraumkarte übernommen, um mehr Transparenz bei der
Unterbringung von Migrantinnen und Migranten zu schaffen. Ohne großen Verwaltungsaufwand sollen den 177 registrierten
Usern, vor allem NRW-Kommunen, leerstehende Wohnungen auf einer digitalen
Karte zur Verfügung zu gestellt werden. In
dem Portal befinden sich ausschließlich
Wohnungen, die zur Unterbringung von
Flüchtlingen geeignet sind und die die vereinbarten Mindeststandards aufweisen.
Auf der Grundlage von Google Maps weist
die interaktive Wohnraumkarte aktuell 223
Wohnungseinträge auf. Mit Klick in die jeweilige Region werden alle verfügbaren
Häuser, Wohnungen und WG-Zimmer mit
Fotos, Mietkonditionen und Kontaktadresse angezeigt. Auch Privatvermieter haben
die Möglichkeit, ihre Wohnungsangebote
einzutragen.
Das Bauministerium geht davon aus,
dass durch den Flüchtlingszuzug in NRW
in den kommenden Jahren 200 000 zusätzliche Wohnungen benötigt werden.
Mit „Wasser – Werke, Türme und Turbinen“ hat der Regionalverband Ruhr (RVR)
eine neue Themenroute im Internetauftritt
der Route der Industriekultur freigeschaltet. Der Schwerpunkt liegt beim Thema
„Wasser“ und spiegelt die Geschichte und
Bedeutung der Wasserwirtschaft der
Metropole Ruhr wider. Unter dem Link
www.route-industriekultur.de sind 92 bekannte und weniger bekannte Orte in Text
und Bild dargestellt sowie mit weiteren Informationen wie Adresse, Internetseite und
Öffnungszeiten versehen.
Wassertürme am Hellweg in Hamm
Prägnante Bauwerke stehen u. a. im
Westpark in Bochum und im BernePark in
Bottrop. Landmarken sind auch der Wasserturm „Lanstroper Ei“ in Dortmund und
das Pumpwerk „Alte Emscher“ in Duisburg.
Vorgestellt werden große Pumpwerke zur
Entwässerung der Bergsenkungsgebiete
im Emscherraum, Kläranlagen sowie Wasserkraftwerke. Thematisiert wird auch der
Umbau des Emschersystems insgesamt.
Die Route der Industriekultur erschließt
auf einem 400 Kilometer langen Straßenrundkurs das industriekulturelle Erbe des
Die Zukunft des Kopechenwerks in Dortmund ist momentan noch ungewiss – Abriss oder Umnutzung?
chen nun in Zusammenarbeit mit den Behörden nach einer Lösung zum Erhalt.
„Damit der Abriss des Denkmals verhindert werden kann, muss möglichen Investoren eine Neunutzung attraktiv und sinnvoll erscheinen“, formuliert die „AG Koepchenwerk“ um Regina Schrader, Großnichte des Werk-Planers Arthur Koepchen.
Die Initiative verfolgt das Ziel, aus der Landmarke ein Industriedenkmal zu machen.
Erste Ideen für die zukünftige Nutzung stehen bereits im Raum: Denkbar wären ein
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 23
Museum, eine Kultur- oder Tagungsstätte.
Aufgrund seiner exponierten Lage über
dem Hengsteysee könnten sich auch eine
Aussichtsterrasse oder ein GastronomieBetrieb anbieten. Das RWE hingegen rechnet die Kosten vor: Rund 7,5 Millionen
Euro werden für die kommenden Jahre
veranschlagt – allein um den Bestand zu
erhalten.
Das Koepchenwerk steht seit 1986 unter Denkmalschutz und wurde 1994 stillgelegt. n bra
www.baukunst-nrw.de.
Publikationen
Baukultur in Gelsenkirchen
Foto: Verlag
„Hütten und Paläste“
Gelsenkirchen steht
für das Herz des
Ruhrgebiets, für eine Stadt im Strukturwandel und für
Schalke. Ein neuer
Architekturbildband stellt nun die
baukulturellen
Highlights Gelsenkirchens vor – und wartet dabei mit zahlreichen Überraschungen auf.
70 private wie öffentliche Bauten werden in dem großformatigen Bildband „Hütten und Paläste. Baukultur in Gelsenkirchen“
präsentiert, die einen Überblick über die
vielfältigen Facetten der ganz eigenen Baukultur der ehemaligen Industriemetropole
im Herzen des Ruhrgebiets ermöglichen.
Gezeigt werden gigantische, mittlerweile
umgenutzte Industrieanlagen und restaurierte Arbeitersiedlungen, Kleinoden des
Backsteinexpressionismus und radikale
Nachkriegsbauten. Aber auch der bauliche
Umgang mit dem Strukturwandel durch die
Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park wird in den Fotos nachvollziehbar. Und natürlich fehlen auch die bekannten
Architekturikonen wie das Musiktheater im
Revier oder das Hans-Sachs-Haus nicht.
„Nach dem ersten Durchblättern habe
ich so manches Mal gedacht: So habe ich
meine Stadt noch nie gesehen“, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski bei der
Vorstellung des Buches im Januar im stadt.
bau.raum.
Die Fotos stammen vom Architekturfotografen Thomas Robbin, die Texte des
Buches verfasste die Kunst- und Architekturhistorikerin Alexandra Apfelbaum (TU
Dortmund). Die Konzeption des Buches
entstand in Zusammenarbeit mit der Gelsenkirchener Regionalgruppe des Bundes
Deutscher Architekten und mit Unterstützung der regionalen Gliederungen des
Bundes Deutscher Baumeister, des Deutschen Werkbundes und der Vereinigung
freischaffender Architekten. Realisiert wurde das Buch von der Stadt Gelsenkirchen
gemeinsam mit dem Stuttgarter Architekturverlag avedition. n pm/ros
Stadt Gelsenkirchen (Hrsg.): Hütten und
Paläste. Baukultur in Gelsenkirchen. 216
Seiten, Hardcover, 39,00 Euro.
Europa
Gemeinsam Wohnen
Mehrgenerationenwohnen, Bewohnergenossenschaften, Seniorenwohnprojekte,
Ökosiedlungen und integratives Wohnen
sind nur einige Beispiele für neue gemeinschaftliche Wohnformen, die zurzeit europaweit erprobt werden. Angesichts des demografischen Wandels und sich verändernder Familienstrukturen werden
kreative Lösungen des Zusammenlebens
nicht nur nur in Schweden, Dänemark,
Deutschland und den Niederlanden realisiert. „Cohousing“ und gemeinschaftsorientierte Wohnformen sind eine Möglichkeit, um ausreichend bezahlbaren Wohnraum in europäischen Großstädten zu
schaffen. Die Broschüre bietet einen tieferen Einblick in die unterschiedlichen
Strukturen gemeinschaftlichen Wohnens
in elf europäischen Ländern – Österreich,
die Schweiz, die Niederlande, Frankreich,
Großbritannien, Tschechien, Dänemark,
Schweden, Norwegen, Finnland und
Deutschland – und präsentiert beispielhafte Wohnprojekte mit ihren baulichen
und sozialen Konzepten sowie unterschied-
lichen Trägerformen. Dabei steht der Aspekt des gemeinsamen Zusammenlebens
stets im Fokus. Alle vorgestellten Projekten
zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine
gemeinschaftsorientierte Form der Organisation aufweisen, gemeinschaftlich genutzte Flächen und Räume anbieten und
auf gemeinsame Aktivitäten der Bewohnerinnen und Bewohner setzen. n pm/cwo
Wohnbund e. V. (Hrsg.): Europa. Gemeinsam wohnen. 120 S., 25,00 Euro.
Frauenwohnprojekte
Zwischen Euphorie und
Ernüchterung
Gemeinsam wohnen ist in. Wohnprojekte
bieten oftmals ein soziales Netz für ältere
Ehepaare und vor allem auch für alleinstehende Frauen. Doch wie gestaltet sich das
Zusammenleben wirklich? Ruth Becker
und Eveline Linke sind dem Alltag in neun
reinen Frauenwohnprojekten nachgegangen. Sie porträtieren die einzelnen Projekte
sowie die Entstehungsgeschichte reiner
Frauenwohngemeinschaften. Zudem enthält das Buch zahlreiche Tipps, wie das Zusammenleben von Frauen noch besser gelingen kann. Denn die rosarote Euphorie
des „Gemeinsam alt Werdens“ wird oft von
falschen Erwartungen und überzogenen
individuellen Ansprüchen unnötig negativ
beeinflusst. Bei ihrer anonymen Befragung
von vierzig Frauen kam allerlei „Unerhörtes“ zur Sprache, etwa die spezielle Dynamik, in der sich die individuellen Umgangsweisen der Bewohnerinnen mit den gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen
überkreuzen. Ruth Becker ist Ökonomin
und (pensionierte) Professorin für „Frauenforschung und Wohnungswesen“ in Dortmund; Eveline Linke ist Architektin und
hat eines der ersten Frauenkulturzentren
mit begründet. Seit langem beschäftigen
sich beide mit gemeinschaftlichen Frauenwohnprojekten. n pm/cwo
Ruth Becker, Eveline Linke: MEHR als schöner wohnen! Frauenwohnprojekte zwischen Euphorie und Ernüchterung. Ulrike
Helmer Verlag 2015, 258 S., 19,95 Euro.
DABregional 03·16
24 | Nordrhein-Westfalen | Akademie
Ausgewählte Seminare von März bis Mai 2016
Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de
Datum
Veranstaltung
Referent/in
V-Nr.
Ort
Preis
15.03.2016
Wirtschaftliche Büroführung – Vertiefung
Kalkulation im Planungsprozess
Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. H. Selinger, Architekt
und Wirtschaftsingenieur
16001067
Düsseldorf
120,-
17.03.2016
Terminplanung – Koordination des Bauprozesses
Prof. Dr.-Ing. B. Bielefeld, Architekt
16001068
Dortmund
110,-
17.03.2016
Erbbaurechte und Erbbaugrundstücke
Die Wertermittlung von Grundstücken
Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung
16001069
Düsseldorf
160,-
18.03.2016
SV-Fortbildung: PC-Workshop
Lüftungskonzepte im Wohnungsbau –
Praktische Anwendung
Dipl.-Ing. P. L. Müller, Architektin
16001070
Düsseldorf
160,-
12.04.2016
Zeit nutzen – Zeit haben – Selbstmanagement,
Zeitmanagement, Konzentrationstraining
Dipl.-Ing. E. Schumacher, Architektin
16001101
Düsseldorf
120,-
19.04.2016
Farbplanung in der Architektur
Theorie, Wahrnehmung und Gestaltung
Dr. H. Kalthegener, Designerin
16001102
Düsseldorf
140,-
20.04.2016
PC-Workshop: Photoshop – Grundlagen
Dipl.-Ing. M. Hennrich, Architekt
16001103
Düsseldorf
140,-
21.04.2016
Energetische Sanierungskonzepte
Kosten – Wirtschaftlichkeit – Fördermittel*
Dipl.-Ing. P. L. Müller, Architektin
16001104
Düsseldorf
110,-
25.04.2016
Besprechungen im Architektur- und Planungsbüro – Effizient und sicher führen
Dipl.-Ing. L. E. Keck, Architekt
16001106
Düsseldorf
110,-
25.04.2016
EnEV Update 2016 – Planen mit neuen Grenzwerten (Abendveranstaltung)*
Ing. (grad.) E. Merkschien, Stadtplaner und
BAFA-Berater
16001107
Düsseldorf
50,-
26.04.2016
Barrierefreies Bauen
Die DIN 18040 – Planungsgrundlagen
Dipl.-Ing. V. Schmitz, Architektin und
Innenarchitektin
16001108
Düsseldorf
100,-
27.04.2016
Materialien in der Praxis
Was bietet die Welt der Materialien
Dipl.-Ing. H. Bäuerle
16001109
Düsseldorf
120,-
28.04.2016
Brandschutz – Grundlagen
Veranstaltungsreihe Brandschutz
Dipl.-Ing. T. Kempen, staatlich anerkannter SV
für die Prüfung des Brandschutzes
16001111
Düsseldorf
120,-
29.04.2016
Planung von LED-Beleuchtung
Möglichkeiten und Wirtschaftlichkeit
Ing. A. Danler; Ing. P. Tanler
16001112
Düsseldorf
140,-
29.04.2016
Frauen am Bau – Diversity und Umgang mit
Heterogenität am Bau
Dipl.-Ing. G. Burkard, Architektin und staatlich
anerkannte SV für Schall- und Wärmeschutz
16001113
Düsseldorf
120,-
30.04.2016
VOB A – Leistungsverzeichnisse für Freianlagen
Überblick und Praxishinweise
Dipl.-Ing. M. Quebe, Landschaftsarchitekt
16001114
Zülpich
110,-
02.05.2016
Konfliktbewältigung – Erfolgreicher Umgang
mit Gesprächspartnern im Berufsfeld Architektur
Dipl.-Betriebswirtin A.-C. Poirier
16001116
Düsseldorf
110,-
03.05.2016
Zukunftsfähige Quartiersentwicklung*
Prof. Dipl.-Ing. H. Welters, Architekt und Stadtplaner; Dipl.-Ing. N. Post, Architekt und Stadtplaner
16001117
Düsseldorf
120,-
04.05.2016
Kostenplanung – Grundlagen und Anwendungsbeispiele der DIN 276
Dipl.-Ing. W. Seifert, Architekt und ö.b.u.v. SV für
Honorare und Architektenleistungen
16001118
Düsseldorf
120,-
09.05.2016
HOAI aktuell – Was Sie bei Vertragsgestaltung
und Honorarabrechnung beachten müssen
Assessor jur. J. Hoffmüller
16001119
Düsseldorf
110,-
09.05.2016
Projektmanagement für den Alltag
Wenn Sie in Arbeit untergehen
Dipl.-Ing. E. Schumacher, Architektin
16001120
Düsseldorf
120,-
10.05.2016
Innendämmung – Bemessung, Materialien,
Ausführung
Dipl.-Ing. (FH) J. Gänßmantel, ö.b.u.v. SV für
mineralische Werkstoffe des Bauwesens
16001121
Düsseldorf
120,-
* Mitglieder der AKNW können pro Kalenderjahr an einem Bonus-Seminar zum Preis von 30 € teilnehmen.
DABregional 03·16
Akademie | Nordrhein-Westfalen | 25
Foto: Annika Feuss
25.04.2016: Besprechungen im Architektur- und Planungsbüro
Effizient und sicher führen
Besprechungen gehören zum Alltag in Architektur- und Planungsbüros. Gerade in diesem Umfeld gestaltet sich die Leitung von Besprechungen oft sehr schwierig. Fachplaner und ausführende Firmen
kommen aus unterschiedlichen Organisationen, Bauherr und Behörden haben eine besondere Stellung. Die Teilnehmer sind daher disziplinarisch meist unabhängig und können nicht durch hierarchische
Druckmittel beeinflusst werden. Aufgrund seiner zentralen Rolle und
seiner Koordinierungspflicht liegt die Aufgabe der Besprechungsführung i.d.R. beim federführenden Architekten und Planer. Das Seminar wird dazu beitragen, dass die Besprechungsrunden von allen
Beteiligten nicht mehr als notwendiges Übel, sondern als hilfreiches
Instrument zur Abstimmung und Problemlösung wahrgenommen
werden. Ziel ist es zu vermeiden, dass schwach geführte, lange Besprechungen mit mageren Ergebnissen die Motivation zur konstruktiven Mitarbeit untergraben. Dieses Seminar wird Ihre Fähigkeiten zu
einer effizienten Besprechungsleitung und Ihren Umgang mit schwierigen Gesprächspartnern oder Rahmenbedingungen verbessern.
Referent: Dipl.-Ing. L. E. Keck, Architekt
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 110 € für Mitglieder der AKNW
26.04.2016: Barrierefreies Bauen – die DIN 18040
Planungsgrundlagen
Barrierefreies Planen und Bauen ist eine zentrale Aufgabe von Architekten und Innenarchitekten, die sie sicher beherrschen müssen.
Normen liefern Planern hier einen Mindeststandard. Ziel der DIN 18040
ist es, durch die barrierefreie Gestaltung des gebauten Lebensraums
weitgehend allen Menschen seine Nutzung in der allgemein üblichen
Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde
Hilfe zu ermöglichen. Das Seminar gibt einen Überblick über Aufbau
und Struktur der DIN 18040-1 „Barrierefreies Bauen Planungsgrundlagen für öffentlich zugängliche Gebäude“ und der DIN 18040-2 „Barrierefreies Bauen Planungsgrundlagen für Wohnungen“ und stellt
praxisbezogen die Inhalte vor.
Referentin: Dipl.-Ing. V. Schmitz, Architektin und Innenarchitektin
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 100 € für Mitglieder der AKNW
27.04.2016: Materialien in der Praxis
Was bietet die „Welt“ der Materialien?
Die Vielfalt der Werkstoffe, die heute dem Architekten zur Verfügung
stehen, ist so groß wie nie zuvor. Der innovative Einsatz von Materialien und eine gelungene Kombination unterschiedlicher Werkstoffe
stellt heute ein großes Potential bei der Planung dar. Materialien faszinieren durch ihre Optik, wecken aufgrund der Haptik die unterschiedlichsten Emotionen und übernehmen Aufgaben, die oftmals
auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. In diesem Seminar wird
ein umfassender Überblick über die unterschiedlichen Materialien
und ihre Eigenschaften gegeben. Anhand von Echtmustern werden
die Werkstoffe „begreifbar“ und aktuelle Innovationen für das Bauen von heute und morgen vorgestellt. Gezeigt werden unterschiedliche Oberflächen, Beschichtungen und Baumaterialien. Die präsentierte Vielzahl an Gläsern, Holzwerkstoffen, Kunststoffen, Steinen,
Geweben und Schäumen inspirieren zum kreativen Kombinieren. Abschließend zeigen gelungene Anwendungsbeispiele auf, wie und wo
neue Materialien eingesetzt werden können.
Referent: Dipl.-Ing. H. Bäuerle
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 120 € für Mitglieder der AKNW
29.04.2016: Planung von LED-Beleuchtung
Möglichkeiten und Wirtschaftlichkeit
Die Leuchtdiode (LED) ist seit einigen Jahren in aller Munde. Sie bietet viele Vorteile und neue Möglichkeiten in der Beleuchtung. Aus
der modernen Lichtplanung ist die LED nicht mehr wegzudenken,
doch die Planung mit LED unterscheidet sich stark von der bislang
bekannten Planung mit anderen Leuchtmitteln, sie ist ungleich komplexer. Den Chancen für neuartige Beleuchtungslösungen mit LED
stehen auch Risiken gegenüber, die der Planer abwägen und bewerten muss. In der Veranstaltung werden neben Grundlagenwissen,
Chancen und Risiken auch beispielhafte Wirtschaftlichkeitsvergleiche von LED-Beleuchtungen mit anderen Beleuchtungsanlagen aufgezeigt und interpretiert sowie auf Herstellerabhängigkeit und Produktneutralität eingegangen. Beispiele ausgeführter Projekte runden
die Veranstaltung ab.
Referenten: Ing. A. Danler; Ing. P. Tanler
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 140 € für Mitglieder der AKNW
Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der
Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW anerkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier
Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstunden Fortbildung pro Kalenderjahr nachweisen.
Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie
der Architektenkammer NRW und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. Anmeldung per Fax: (0211) 49 67 93.
DABregional 03·16
26 | Nordrhein-Westfalen | Stiftung Deutscher Architekten
Städtebau und Architekturlehre
in Aachen unter René von Schöfer
Zwischenbericht des Stipendiaten Moritz Wild zu seiner Promotionsarbeit über den Architekten René von Schöfer
W
ie ist eine zeitgemäße Architekturlehre aufgebaut und welche
Faktoren beeinflussen die Stadtplanung? Über die Laufbahn René von
Schöfers (1883-1954) erschließt die Dissertation die Architektenausbildung an der
RWTH Aachen seit den Studienreformen
nach dem Ersten Weltkrieg bis zum Wiederaufbau in den fünfziger Jahren. Anhand
seiner Projekte werden neue Erkenntnisse
über Planungsprozesse des genannten Zeitraums im ehemaligen Regierungsbezirk
Aachen gewonnen.
Architektenausbildung
René von Schöfer lehrte von 1926 bis 1954
an der RWTH Aachen. Wie an den anderen Technischen Hochschulen reformierte
die RWTH Aachen nach dem Ersten Weltkrieg ihre Architektenausbildung von der
historistischen Stilschule zur mehr bautechnisch ausgerichteten Konstruktionsschule. Die Heimatschutzarchitekten erkannten die Vorteile der neuen Bautechniken, setzten sie aber ein, um idealisierte
Vorstellungen von Staat und Gesellschaft
aus der vorindustriellen Zeit auszudrücken.
Von Schöfer verstand die Bauformenlehre
als Fach, das die geistigen Grundlagen des
traditionalistischen Entwerfens vermittelte.
Während des Dritten Reiches passte sich
die RWTH Aachen den Bedürfnissen des
neuen Staates an, indem sie Aufgaben im
Siedlungswesen und in der Raumforschung
an sich zog. Zu dieser Zeit übernahm René von Schöfer auch Aufgaben in der Städtebaulehre, deren Inhalte sich anhand der
Vorlesungsmitschriften nachvollziehen lassen, die freundlicherweise von Maria
Schwarz zur Verfügung gestellt wurden.
Neue Dozenturen ergaben sich zum Teil
aus den Anforderungen des Vierjahresplans
zur Kriegsvorbereitung. Methodisch spielten Entwurfsaufgaben in der Ausbildung
eine zunehmende Rolle. Und während des
Zweiten Weltkriegs wurden Studenten zeitweise zur Bauaufnahme von Kulturgut eingesetzt. Gegen den Protest der Hochschullehrer, die vor einer Verschlechterung der
Ausbildungsqualität warnten, setzten die
Nationalsozialisten eine Studienzeitverkürzung durch, um den wirtschaftlichen
und rüstungspolitischen Bedarf an Ingenieuren durch frühere Abschlüsse schneller
Altstadtsanierung im Dritten Reich: Das 1936 im Ausschuss beratene „Kleine Hochhaus“ in der Aachener Peterstraße heute
Foto: Moritz Wild, 2014
Plan: Stadtverwaltung Aachen, Abt. Geoinformation
Fluchtlinienplan von 1937 von René von Schöfer für die Aachener Peterstraße:
Schwarz die 1936 vorhandenen, rot die geplanten Fluchtlinien
zu decken. Nach Kriegsende wurde diese
Regelung gleich revidiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entschloss
sich Theodor Veil, Professor für Städtebau
und bürgerliche Baukunst, obwohl er durch
die Militärregierung in seinem Amt an der
Hochschule bestätigt worden war, in seine
Heimat Ulm zurückzukehren. Dadurch verblieb von Schöfer als einziger formeller
Professor für Städtebau an der RWTH und
lehrte das Fachgebiet noch, bis Erich Kühn
1953 die Nachfolge antrat. Mit seiner Berufung verknüpfte die Hochschule die Gründung des Instituts für Städtebau und Landesplanung, das heute von Kunibert Wachten geleitet wird.
Da von Schöfers Lehrstuhl so breit ausgerichtet war und das Kultusministerium
es befürwortete, konnte die RWTH nun einen bereits nach dem Ersten Weltkrieg gehegten Wunsch verwirklichen: Wegen der
schweren Kriegsschäden an Baudenkmälern gab es den Bedarf, aus dem Lehrgebiet Bauformenlehre 1955 den Lehrstuhl
für Baugeschichte und Denkmalpflege hervorgehen zu lassen, der vom Kölner Dombaumeister Willy Weyres geleitet wurde.
DABregional 03·16
Altstadtsanierung im Dritten Reich
In den ersten Jahren nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war die Altstadtsanierung ein städtebauliches Instrument, durch das innerstädtische Problemviertel wirtschaftlich aufgewertet und
attraktiver gestaltet werden sollten, indem
sie von Hinterhofbebauung und von politisch unliebsamen Bewohnern „gereinigt“
wurden.
In Aachen lagen solche Gebiete an der
Peterstraße, die seinerzeit zu einer wichtigen Durchgangsstraße für den überörtlichen Verkehr ausgebaut werden sollte.
Nachdem die Stadtverwaltung eine erste
Planung vorgenommen hatte, die einen
Schlauch paralleler Straßenfluchten vorsah, drängte die unzufriedene Bezirksregierung darauf, einen versierten Stadtplaner einzuschalten. René von Schöfer plante
daraufhin eine Abfolge von übersichtlichen
Straßenräumen vom Friedrich-WilhelmPlatz bis zum Hansemannplatz, wobei er
darauf achtete, nur die Bauflucht einer
Straßenseite zu verlegen. 1937 wurde dann
der neue Fluchtlinienplan beschlossen.
René von Schöfer entwarf auch ergänzende baupolizeiliche Bestimmungen für
die Baugestaltung an der Peterstraße, woraufhin im Jahre 1938 eine Gestaltungssatzung den privaten Bauherren einen
rechtsverbindlichen Rahmen für bauliche
Veränderungen und Neubauten setzte. Wie
weit die Arbeiten an der Peterstraße bis
1945 vorangeschritten waren, zeigt u. a.
der Zerstörungsplan von 1946 für das Stadtgebiet Aachen, worin sich der bereits verbreiterte und der noch enge Abschnitt der
Peterstraße deutlich abzeichnen.
Ins Detail ging von Schöfer durch Fassadenabwicklungen der neu zu errichtenden Südfassaden der Peterstraße zwischen
der Einmündung der Adalbertstraße und
der Blondelstraße. Sie wurden zur Vorlage für die durch Eigeninitiative der Anlieger zu errichtenden Neubauten, die noch
vor dem Zweiten Weltkrieg realisiert wurden und nach der Beseitigung von Kriegsschäden heute noch überwiegend erhalten
sind. Besonders hervorzuheben ist der Vorgang um einen Planungsausschuss, der
1936 gegründet wurde, um Detailfragen
des Projekts zu erörtern. Aus dem Vorschlag
von Schöfers, an der
Einmündung der
Adalbertstraße in
d e n Fr i e d r i c h -­
Wilhelm-Platz ein
Hochhaus als Dominante zu errichten, entwickelte der
Ausschuss nach Einspruch des Bürgermeisters, der ein
Hochhaus ablehnte,
das heute sogenannte „Kleine Hochhaus“, dessen hohes
Walmdach den Baukörper bodenständiger wirken lässt, Lageplan der Siedlung Wassenberg der Deutschen Arbeitsfront, 1936
als wenn die Vollgeschosse bis ganz nach oben gereicht hät- in Planungen im Raum Alsdorf einbezoten.
gen, als beispielsweise Studierende unter
Als nach dem Zweiten Weltkrieg zu- von Schöfers Anleitung Vorentwürfe für
nächst von Schöfer mit der Wiederaufbau- die Anlage von Siedlungen bearbeiteten,
planung Aachens beauftragt und 1948 sein die vom Reichsheimstättenamt baureif auslangjähriger Assistent Wilhelm Fischer zum gearbeitet werden konnten. Auch konnten
Direktor des Stadtplanungsamtes ernannt Studenten Praxiserfahrung auf der Bauwurde, fanden die Planungen der Vorkriegs- stelle erwerben.
zeit ihre Fortsetzung.
Mit dem Vierjahresplan von 1936, der
Konzentration auf rüstungswichtige Ziele
Siedlungsplanung
und der zunehmenden Verbindung der
Eine wichtige Schnittstelle zwischen der NSDAP mit der kriegswichtigen GroßinHochschullehre und der Planungspraxis dustrie wurden Siedlungen zunehmend in
war die Mitarbeit der Hochschule ab 1934 der Nähe von Fabriken errichtet. Die Siedim von der Deutschen Arbeitsfront initiier- lung der Deutschen Arbeitsfront im Osten
ten Siedlungsprogramm im Großraum Aa- von Wassenberg sollte Arbeiter aufnehmen,
chen. War die Altstadtsanierung mehr ein die in den Fabriken des Umlandes tätig
Programm, um den sich vom sozialen Ab- wurden. Ein willkommener Nebeneffekt
stieg bedroht fühlenden Mittelstand zu be- solcher geförderter Siedlungen war schon
friedigen und den Eindruck zu erwecken, seit Jahrzehnten eine stärkere Bindung an
der Nationalsozialismus würde sich, pla- den Dienstherrn und mitunter die Mögkativ im Gegensatz zu den früheren demo- lichkeit, die Löhne zu drücken. René von
kratischen Parteien, um dessen Sorgen Schöfer plante 1936 in Wassenberg die Gekümmern, hatte das deutsche Siedlungs- samtanlage der Siedlung und einige Tywerk die publikumswirksamen Beschaf- penhäuser, wurde aber im Frühjahr 1937
fung von Wohnraum und Arbeit für die Ar- wegen Terminüberschreitungen entlassen,
beiterklasse sowie deren „Verwurzelung“ kurz nachdem das Reichsheimstättenamt
auf deutschem Boden zum Ziel.
sich intern umstrukturiert hatte und exterAb 1935 war René von Schöfer vorüber- ne Planungsaufgaben wieder mehr an sich
gehend der Beauftragte des Rektors zur zog.
Verhandlung mit dem ReichsheimstättenDie Planungsprozesse und angewandten
amt über die Beteiligung der RWTH Instrumente im Wiederaufbau bilden den
Aachen an Siedlungsplanungen und Aus- Arbeitsschwerpunkt im dritten Jahr des
stellungen. Daraufhin war die Hochschule Promotionsprojekts. n Moritz Wild
DABregional 03·16
LAV NRW R, BR 1038 Nr. 00055, Blatt 63
Stiftung Deutscher Architekten | Nordrhein-Westfalen | 27
28 | Nordrhein-Westfalen | Verbände
AKNW-Präsidentenwahl
Zeit für den Wechsel
10. Dezember 2015, „Wahlparty“ im Haus
der Architekten in Düsseldorf: Große Freude des BDA über sein hervorragendes Ergebnis bei der Kammerwahl. Eine Steigerung von 20,7 Prozent im Jahr 2010 auf
nun 22,6 Prozent bedeutet drei Sitze mehr
in der Vertreterversammlung. Die BDAKollegengruppe hat nun 38 statt 35 Vertreter.
Foto: BDA NRW
Fast hätte es gereicht, den BDB von seiner
Spitzenposition zu verdrängen, die er seit
vielen Jahren innehat. Gerade einmal 79
Stimmen fehlen. Die Mehrheit des BDB,
der erdrutschartig von 29,9 Prozent auf
23,5 Prozent absackte, ist nur noch hauchdünn. In der Vertreterversammlung verringert sich der Abstand zwischen BDA und
BDB auf zwei Sitze, während es in der vorigen Legislaturperiode 16 Sitze waren.
Jochen König, Architekt BDA
Der BDA bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die ihm ihre Stimme
und ein starkes Mandat gegeben haben!
Jochen König, Spitzenkandidat des BDA:
„Unsere Positionen haben offensichtlich
viele Kolleginnen und Kollegen überzeugt.
Wir sehen das tolle Wahlergebnis als
Rückendeckung an, unsere Ziele in den
nächsten Jahren mit großem Einsatz zu
verfolgen. Das erwarten unsere Wähler von
uns. Für mich persönlich bedeutet dies,
dass ich mich in der Vertreterversammlung
um das Amt des Präsidenten bewerbe und
gegen den Präsidentschaftskandidaten des
BDB, Ernst Uhing, antrete.“
DABregional 03·16
Nach Auffassung des BDA ist es nach
viereinhalb Jahrzehnten, in denen die AKNW unter drei Präsidenten, die dem BDB
angehörten, eine gute Entwicklung genommen hat, nun Zeit für einen Wechsel. Dies
betrifft zum einen die Person an der S
­ pitze
der Kammer, meint aber auch die Weiterentwicklung des Stils und der Arbeits­weise
dieser für die Zukunftssicherung aller Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplaner so wichtigen Standesvertretung. Der BDA hat im Wahlkampf
unter dem Slogan „Die Kammer öffnen“
zahlreiche Denkanstöße für den notwendigen Erneuerungsprozess kommuniziert,
der zu einer breiteren Beteiligung der Kammermitglieder an der Arbeit ihrer Berufsvertretung führen soll.
In zahlreichen inhaltlichen Fragen steht
Jochen König aber auch für Kontinuität.
Als langjähriges Vorstandsmitglied und
Vorsitzender des Wettbewerbsausschusses
der AKNW weiß er genau, welche Probleme
für die Kolleginnen und Kollegen existentiell wichtig sind und welche Themen berufspolitisch weiter verfolgt werden müssen. Als Stichworte seien hier nur genannt:
die Sicherung der HOAI, die Novellierung
der Vergaberichtlinien, die Verbesserung
des Haftungsrechtes und die Zurückführung baurechtlicher Auflagen auf ein vernünftiges, bezahlbares Maß.
Die großen Aufgaben der nächsten Jahre, insbesondere der kostengünstige Wohnungsbau und die Gestaltung sozial gemischter, qualitätvoller und nachhaltiger
Quartiere, sind ohne die Kompetenz und
Kreativität der Architekten und Planer nicht
zu bewältigen. König plädiert daher für
mehr Selbstbewusstsein, ja sogar Kampfgeist des Berufsstandes und der Kammer:
„Wir müssen durch gezielte, vorausschauende Einflussnahme in Politik und Gesellschaft die Zukunft unseres Berufes mitgestalten. Es gilt, an vielen Stellen die Weichen neu zu stellen. Auch unkonventionelle
Ideen sind gefragt. Ich möchte, dass die
Kammer die vor uns liegenden Aufgaben
mit noch größerer Kraft und Durchsetzungsfähigkeit in Angriff nimmt als bisher.
Dabei setze ich auf die enge Zusammenarbeit mit allen Verbänden.“ n joe
Forum Architektur 2016
„Der erhabene Ort“
Die beliebte Vortrags- und Gesprächsreihe
des BDA Düsseldorf beschäftigt sich 2016
mit einem der ältesten Topoi der Architekturgeschichte, dem erhabenen Ort.
Aus der Ankündigung: „Mit dem Aufrichten schafft der Mensch sich Übersicht. Aus
der erhabenen Position heraus verortet er
sich in der noch natürlich geprägten Landschaft. Mit dem gebauten erhabenen Ort
schafft er die Zeichen der territorialen wie
sozialen Herrschaft.“
Die Reihe startet am 16. März mit dem
Vortrag „Erscheinungsweisen und Bedeutung des erhabenen Ortes“ von Prof. Peter
Degen. Dieser bestreitet auch das Gros der
Veranstaltungen, die in der Regel monatlich stattfinden.
19.00 – 21.00 Uhr, Stadtmuseum Düsseldorf, Berger Allee 2.
n joe
Weitere Termine unter
www.bda-duesseldorf.de.
Antrittsbesuch
Gespräch mit Bauminister
Michael Groschek
Novellierung der Bauordnung und des Baukammerngesetzes, Aussetzung der EnEV,
Wohnraumförderung und vertikales Bauen – die Themenpalette war breit angelegt
beim Antrittsbesuch der neuen Verbandsspitze bei NRW-Bauminister Michael
Groschek am 20. Januar 2016 in Düsseldorf.
Die neue Landesvorsitzende Architektin
Gabriele Richter sowie der neue stellvertretende Landesvorsitzende Kay Otten legten
dabei die Positionen des BDB dar.
Verbände | Nordrhein-Westfalen | 29
Gabriele Richter dankte dem Minister dafür, dass er sich auf der letzten Bauministerkonferenz für eine Aussetzung der EnEV
eingesetzt habe. Man sei gespannt, wie der
von der Konferenz erteilte Prüfauftrag bis
Mitte des Jahres umgesetzt werde. Die Forderung nach einer Aussetzung der EnEV
sei aber damit nicht vom Tisch. Der Verband zeigte sich überzeugt, dass mehr als
„nur“ die Überprüfung einzelner EnEV-Vorschriften auf den Prüfstand gehöre, dies
u. a. vor dem Hintergrund der Kosten zusätzlicher Dämmung, aber auch der sogenannten Nachhaltigkeitskosten und überhaupt der Relevanz der technischen Verbesserung der Gebäude durch dickere
Dämmstärken, was Landesbauminister
Groschek ebenso auf diese Weise einordnete.
Novellierung der BauO NRW
Kay Otten hob insbesondere hervor, dass
gerade für ihn als beratenden Ingenieur
die Einführung eines Technischen Planungsrechts von besonderer Bedeutung sei. Die
Wiedereinführung einer geprüften Statik
für Ein- bis Zwei-Familienhäuser, wie nunmehr im Entwurf vorgesehen, sei dann entbehrlich, wenn, wie in elf anderen Bundesländern auch bereits üblich und in der Mus­
terbauordnung festgelegt, ein Technisches
Planvorlagerecht geregelt sei, das an die
Mitgliedschaft in einer der beiden Baukammern gebunden sei. Gerade unter Verbraucherschutzaspekten sei dies von Belang.
Minister Groschek führte hierzu aus, dass
damit gegenüber dem nunmehr angedachten
Verfahren ein erhöhter bürokratischer Umfang verbunden sei. Dies sahen die Verbandsvertreter nicht so, und es wurde vereinbart, dies in Gesprächen mit der Arbeitsebene des Ministeriums nochmals zu
erörtern.
Auch die Frage der Festlegung einer
Qualifikation des Bauleiters und dass die
Bauleitung nur von Kammermitgliedern
qualifiziert sichergestellt werden sollte, soll
ebenfalls in Gesprächen mit der Fachabteilung weiter erörtert werden.
Minister Groschek bestätigte auf Nachfrage nochmals, dass es die beabsichtigte
Einführung eines weiteren staatlich aner-
kannten Sachverständigen für die Barrierefreiheit nicht geben werde. Gleichwohl
müsse man Regelungen treffen, wie man
den Nachweis der barrierefreien Erstellung
sicherstellen wolle. In diesem Zusammenhang forderte Gabriele Richter erneut eine
Festlegung in der Bauordnung NRW, nach
welchen Vorgaben die Barrierefreiheit herzustellen sei, und regte an, die DIN 18040
hierzu vorzusehen.
Richter sprach in diesem Zusammenhang auch die starren Vorgaben für rollstuhlgerechte Wohnungen an, die in dieser Vorgabe möglicherweise so nicht benötigt würden, in der Herstellung zu teuer
seien und auch kaum vermietbar.
Zum Terminplan führte der Minister
aus, dass noch vor der Sommerpause die
Auswertung der zahlreich eingegangenen
Stellungnahmen vorgenommen werde und
mit einer Kabinettsvorlage zu rechnen sei.
Dies wurde von Gabriele Richter und Kay
Otten ausdrücklich begrüßt.
legungen hinsichtlich neuer Wohnhochhäuser anzusprechen. Einig war man sich
dabei, dass einzelne Kommunen in NRW,
insbesondere die Großstädte mit erhöhtem
Bedarf, städtebaulich an geeigneten Standorten siebengeschossige Wohnhäuser vertragen können, so wie es nunmehr auch in
den neuen Bestimmungen zur Wohnraumförderung geregelt ist. „Darüber hinaus
würde es aber teuer“, so Gabriele Richter.
Sie machte deutlich, dass eine kompakte
Blockrandbebauung immer noch die dichteste Bauweise darstelle und viele Vorzüge gegenüber Hochhäusern besitze.
Der Minister bat darum, die Diskussion
hierzu offen zu führen. Nicht nur vor dem
Hintergrund enger Grundstücksmärkte,
sondern auch vor den immensen Bedarfen, die NRW in den kommenden Jahren
jährlich stemmen müsse, sei eine ideologiefreie Betrachtungsweise und offen geführte Diskussion zu diesem Thema bedeutsam. Der Minister verwies dabei auf
großartige entstandene Architektur z. B.
in Amsterdam und Kopenhagen.
Die konstruktiven Beratungen sollen
weiter fortgesetzt werden. Gabriele Richter lud Landesbauminister Michael Groschek auch zur diesjährigen Landesverbandstagung nach Duisburg ein.
n Reiner Stracke, Landesgeschäftsführer
Foto: eres.ddorf
EnEV
BDB.NRW
Die neue Verbandsspitze, (v. l.) Kay Otten und Gabriele Richter, mit Bauminister Michael Groschek
Baukammerngesetz NRW
„Eine aktuelle Fortschreibung der Berufsaufgaben im Baukammerngesetz ist für die
nordrhein-westfälischen Architektinnen
und Architekten bedeutsam“, so Gabriele
Richter. Nur unzureichend und zu allgemein seien die vielfältigen Bauaufgaben
derzeit im Baukammerngesetz beschrieben. Man wisse bereits, dass daran gearbeitet werde, und würde darum bitten, dass
möglichst in naher Zukunft hierzu ein Vorschlag seitens des Ministeriums unterbreitet werde.
Vertikales Bauen – vertikale Dörfer
Nicht umhin kam der Verband in dem Gespräch, Minister Groschek auf seine Über-
Terminhinweis
Landesdelegiertenversammlung 2016
Am 11. März 2016 tagt die Landesdelegiertenversammlung der VfA Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Der Landesvorsitzende Dr. Christian Schramm und der stellvertretende Vorsitzende Martin Friedrich laden
die Delegierten zu dieser Gremiumssitzung
ein.
Neben der Vorbereitung der konstituierenden Vertreterversammlung finden auch
DABregional 03·16
Fotos: Martin Schmüdderich
30 | Nordrhein-Westfalen | Verbände
Architekt Dr. Christian Schramm, Landesvorsitzender
VFA-NRW; Architekt Martin Friedrich, stellvertretender Landesvorsitzender, und Architekt Dirk
Büscher, Landesgeschäftsführer
die Wahlen zum Landesvorstand Nordrhein-Westfalen statt.
Im Anschluss findet dort auch das Kollegengruppentreffen der VFA-Kolleginnen
und -Kollegen statt. Am darauf folgenden
Samstag tagt dann die Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW an gleicher Stelle. n Dirk Büscher
Kontakt und Informationen unter
www.vfa-nrw.de.
Die ergänzende Hochschulprüfung kann
weiterhin an der Hochschule OstwestfalenLippe abgelegt werden. Uneingeschränkt
bauvorlageberechtigt ist dann, wer
1. aufgrund des Baukammerngesetzes die
Berufsbezeichnung Innenarchitekt/in
führen darf,
2. danach mindestens zwei Jahre in der
Planung und Über wachung der
Ausführung von Gebäuden praktisch
tätig war und
3. die ergänzende Hochschulprüfung abgeschlossen hat.
Danach kann die Befähigung, Gebäude
gestaltend zu planen, wie folgt nachgewiesen werden: durch das Zeugnis über die
ergänzende Hochschulprüfung und die Bescheinigung der AKNW.
Der Beruf der Innenarchitekten lebt von
der Vielfalt und unterliegt dem flexiblen
Wandel. Deswegen sei allen Innenarchitektinnen und -architekten dringend empfohlen, sich mit der Erlangung der uneingeschränkten Bauvorlageberechtigung zukünftig alle beruflichen Wege offen zu
halten! n AS
Alle weiteren relevanten Daten finden Sie
unter www.bdia-nrw.de.
Bauvorlageberechtigung
Chance für Innenarchitektinnen und -architekten
Derzeit befindet sich die Bauordnung NRW
in einem Novellierungsprozess. Da auch
der § 70 zur Regelung der Bauvorlageberechtigung inhaltlich diskutiert wird, weist
der BDIA in NRW deshalb erneut auf die
bestehende Möglichkeit der Erlangung der
uneingeschränkten Bauvorlageberechtigung für Innenarchitektinnen und -architekten hin – z. B. über eine ergänzende
Hochschulprüfung.
Wann und mit welchem Ergebnis das parlamentarische Verfahren abgeschlossen
sein wird, ist gegenwärtig zwar noch offen, doch sollten bereits heute persönliche
Hindernisse einer unzureichenden Bauvorlageberechtigung minimiert werden.
DABregional 03·16
es geht um Keramikbeläge, Fassadenanschlüsse, Bodenmanagement und Recyclingmaterialien – erwarten die Teilnehmer.
Die Classic Remise Düsseldorf bietet mit
ihrer Ausstellung seltener und wertvoller
Oldtimer einen reizvollen Rahmen, um den
Dialog zwischen Landschaftsarchitekten
und Unternehmern des Garten- und Landschaftsbaus zu fördern.
Der zweite wichtige Termin ist die erste
Mitgliederversammlung 2016 der Landesgruppe am 16. März 2016 um 17.00 Uhr,
bei der die Vorstandswahlen auf der Tagesordnung stehen. Der erste und zweite
Vorsitzende sowie das Amt des Schatzmeisters und die Riege der Fachsprecher stehen
zur Wahl. Der bdla nw ist diesmal zu Gast
im Grünflächenamt Düsseldorf (Kaiserswerther Straße 390, 40474 Düsseldorf).
Doris Törkel, dort Gartenamtsleiterin seit
2013, wird ab etwa 18:30 Uhr einen Vortrag halten zum Thema „110 Jahre Gartenamt Düsseldorf: Was war und wo geht es
hin...?“
Die Mitgliederversammlung ist öffentlich, und die Landesgruppe freut sich auf
eine rege Diskussion.
n is/bdla nw
Aktuelle Infos finden Sie – wie immer –
unter www.bdlanw.bdla.de.
Für den Terminkalender im März
Ansprechpartner
Baustellengespräche und
Mitgliederversammlung
Der Weg zu Kammer
und Verbänden
„Sie sind beliebt und immer gut nachgefragt, also schnell anmelden“, empfiehlt
bdla nw Geschäftsführerin Judith DohmenMick für die NRW-Baustellengespräche
2016, die die Landesgruppe gemeinsam
mit dem Verband Garten-, Landschaftsund Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen
anbietet. Die Tagung findet am 9. März
2016 in der Classic Remise,Harffstraße
110A, in 40591 Düsseldorf statt.
Die Internetseite der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen – www.aknw.de –
führt Sie auf direktem Wege zu den Berufsverbänden. In der Rubrik „Wir über
uns / Berufsverbände“ finden Sie eine
Liste der Verbände in ganz Deutschland
sowie Anschriften, Telefonnummern und
E-Mail-Adressen der Geschäftsstellen.
Außerdem finden Sie auf unserer Internetseite in der Rubrik „Wir über uns“ unter „Geschäftsstelle/Haus der Architekten“
eine Liste der Ansprechpartnerinnen und
Ansprechpartner in der Geschäftsstelle
der AKNW.
n
Maximal 70 Planer und Bauleiter aus Planungsbüros und Landschaftsbaubetrieben
finden dort Platz (Teilnahmegebühr 99 Euro pro Person). Bautechnische Themen –
Mitgliedernachrichten | Nordrhein-Westfalen | 31
Neueintragungen in die Liste der Architekten
105021 Ratering, Theodor, Dipl.-Ing., Architekt,
Brahmsstr. 5, 48493 Wettringen, 9
105022 Recktenwald, Marie, Dipl.-Ing., Architektin, Vaalser Str. 232, 52074 Aachen, 4
105023 Reinartz, Eva, M.A., Architektin, Hauptstr.
127 A, 52159 Roetgen, 3
105024 Rodenkirchen, Julian, M.Sc., Architekt,
Karl-Eilers-Str. 7, 33602 Bielefeld, 4
105025 Schäfer, Tanja, Dipl.-Ing. (FH), Architektin,
Gruitener Str. 5c, 40822 Mettmann, 3
105026 Schiebelbein, Artur, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Friedrich-Schröder-Str. 16, 44149
Dortmund, 4
105027 Schiewer, Julia, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Dorstener Str. 574, 44809 Bochum, 1
105044 Wiechert, Carolin, M.Sc.RWTH, Architektin, Chorherrenweg 4, 52134 Herzogenrath, 3
105045 Wigger, Sarah, B.Sc., Architektin, Seeblick
16, 57489 Drolshagen, 4
105046 Wirtz, Jasmin, Dipl.-Ing. (FH), Architektin,
Herzogstr. 175, 46145 Oberhausen, 4
105047 Wittner, Ralf, Dipl.-Ing., Architekt,
­Esmarchstr. 3, 40233 Düsseldorf, 4
105048 König, Sebastian, M.Sc.RWTH, Architekt,
Mittelstr. 18, 52072 Aachen, 4
105049 Mavvidis, Alexandros, Dipl.-Ing., Architekt, Düsseldorfer Str. 174a, 41460
Neuss, 9
105028 Schiller, Viktor, M.A., Architekt, Lümernweg 54, 33378 Rheda-Wiedenbrück, 4
105050 Miranda Simples, Teresa, Dipl.-Ing. (FH),
Architektin, Roggenkamp 7, 58093
­Hagen, 4
105029 Schindler, Karoline, M.A., Architektin,
Horststr. 55, 44625 Herne, 4
105051 Hölscher, Aljoscha, M.A., Architekt, An
der Insel 13, 33330 Gütersloh, 4
105030 Schlarmann, Timm, M.A., Architekt,
Scheibenstr. 79, 48153 Münster, 4
105052 Forsen, Andreas, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Gonellastr. 53, 40668 Meerbusch, 4
105031 Schmitz, Christian, Dipl.-Ing., Architekt,
Mettmanner Str. 115, 42489 Wülfrath, 4
105053 Arens-Kirk, Claudia, Dipl.-Ing., Architektin, Im Stift 13, 58285 Gevelsberg, 4
105032 Söntgerath, Stephan, Dipl.-Ing. (FH),
­Architekt, Krahwinkeler Str. 34b, 53797
Lohmar, 8
105054 Arici, Selma, M.A., Architektin, An den
Mühlen 13a, 48151 Münster, 4
105033 Statz, Andreas, Dipl.-Ing., Architekt Stadtplaner, Lichtstr. 26-28, 50825 Köln, 1
105034 Stracke, Katharina, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Oetringhauser Str. 38, 44339 Dortmund, 4
105055 Artz, Ingrid Maria, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Markusstr. 62, 50968 Köln, 4
105056 Bahcivan, Hilal, M.Sc., Architektin, Ankerstr. 12, 42697 Solingen, 4
105057 Bayrak, Mehmet, M.Sc.RWTH, Architekt,
Müllergasse 14, 51105 Köln, 1
105035 Szczerkowski, Tomasz, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Waldstr. 102, 44869 Bochum, 4
105058 Bergmann, Esther, M.A., Architektin,
Fuchsweg 11, 33818 Leopoldshöhe, 4
105036 Tänzer, Bianca Ines, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Kasterstr. 28, 41363 Jüchen, 4
105059 Bockstruck, Matthias, Dipl.-Ing., Architekt, Hedwigstr. 3, 45130 Essen, 4
105037 Tesic, Daniela, M.Sc., Architektin, Parsevalstr. 28, 42285 Wuppertal, 4
105060 Böing, Ann-Katrin, M.A., Architektin,
Schwartzstr. 19, 46397 Bocholt, 4
105038 Thiam, Esther, Dipl.-Ing. (FH), Architektin,
Splickgasse 5, 53179 Bonn, 4
105061 Braun, Andreas, B.Sc., Architekt, Küchenberger Str. 82, 51519 Odenthal, 1
105039 Vahlmann, Monika, Bauassessorin Dipl.Ing., Architektin, Bergallee 28, 48653
Coesfeld, 4
105062 Büscher, Anja, M.A., Architektin, Venloer
Straße 551, 50825 Köln, 4
105040 Vith, Volker, Dipl.-Ing., Architekt,
­Zülpicher Str. 253, 50937 Köln, 4
105041 von Hehn, Martin, Dipl.-Ing., Architekt,
Bachstr. 66, 52066 Aachen, 1
105042 von Sieg, Christian, Dipl.-Ing. Univ., Architekt, Amtmann-Winter-Str. 7, 44649
Herne, 9
105043 Weicken-Hartmann, Anna, Dipl.-Ing.,
­Architektin, Bornekampstr. 18, 59423
Unna, 4
Schlüsselverzeichnis der Tätigkeitsarten:
105063 Bukva, Indira, Dipl.-Ing. (FH), Architektin,
Hardisser Str. 23, 32791 Lage, 8
105064 Burkhardt, Konstantin, Dipl.-Ing., Architekt, Bachstr. 10, 45468 Mülheim / Ruhr,
4
105065 Dickel, Jannis, Dipl.-Ing., Architekt, Am
Mühlenturm 1, 40489 Düsseldorf, 4
105066 Eichstädt, Bernd, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Aspenweg 15, 57258 Freudenberg,
4
105067 Fedder, Daniel, B.Sc., Architekt, Bülowstr.
4, 45141 Essen, 4
105068 Galindo Navarro, Cristina, Architektin,
Salz­str. 14, 48143 Münster, 4
105069 Gehrling, David, Dipl.-Ing., Architekt,
Bahnhofstr. 27, 48291 Telgte, 4
105070 Gibas-Metz, Jessica, B.Sc., Architektin,
Zur Bitze 8, 57299 Burbach, 4
105071 Gider, Ferdi, Dipl.-Ing. (FH), Architekt,
Istanbulstr. 6, 51103 Köln, 4
105072 Greve, Frauke, Dipl.-Ing., Architektin,
­Annuntiatenbach 43, 52062 Aachen, 4
105073 Gruner, Christian, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Löchtenknapp 1, 59510 Lippetal, 4
105074 Ha, Myung Hun, Dipl.-Ing., Architekt,
­Niedernhofstr. 12, 58099 Hagen, 4
105075 Hauer, Jost, Dipl.-Ing., Architekt, HansHossius-Str. 1, 33330 Gütersloh, 1
105076 Hauptmann, Dorothee, M.Sc., Architektin,
Hölderlinstr. 23, 45147 Essen, 4
105077 Hegerfeld, Charlotte, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Hermannstr. 4, 45699 Herten, 1
105079 Hildebrandt, Natascha, B.Sc., Architektin,
Hüttenstr. 9, 51580 Reichshof, 4
105080 Junold, Lars, Dipl.-Ing. (FH), Architekt,
Viktoriastraße 48, 52066 Aachen, 4
105081 Karrenberg, Helen, M.Sc., Architektin,
­Gereonswall 26, 50668 Köln, 4
105082 Kesselmeier, Katja, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Petershagenstraße 20, 44287
Dortmund, 4
105083 König, Maksim, M.Sc.RWTH, Architekt,
Bergstr. 40, 52062 Aachen, 4
105084 Kranich, Larissa, M.Sc., Architektin,
­Rothehausstr. 40, 50823 Köln, 4
105085 Kuroszczyk, Kamil, Dipl.-Ing., Architekt,
Hansaallee 348 A, 40547 Düsseldorf, 4
105086 Lamanda, Pál, Dipl.-Ing., Architekt, CarloMierendorff-Str. 9, 40789 Monheim am
Rhein, 4
105087 Marten, Peggy, Dipl.-Ing., Architektin,
Schützenstr. 9, 40211 Düsseldorf, 4
105088 Meeß-Olsohn, Lars, Dr.-Ing., Architekt,
Hauptstraße 146, 42555 Velbert, 1
105089 Meßthaler, Tobias, M.A., Architekt, Wallstraße 25, 40213 Düsseldorf, 4
105090 Mielke, Wibke, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Bahnhofstraße 39, 59929 Brilon, 1
105091 Miftari, Miftar, B.Sc., Architekt, Klever
Platz 10, 42117 Wuppertal, 4
1 freischaffend
2 beamtet
3 angestellt (öffentlicher Dienst)
4 angestellt (privat)
6 beamtet/freischaffend
7 angestellt (öffentlicher Dienst)/freischaffend
8 angestellt (privat)/freischaffend 9 nicht berufstätig
DABregional 03·16
32 | Nordrhein-Westfalen | Mitgliedernachrichten / Bekanntmachung
105092 Miller, Viktoria, M.Sc., Architektin, Eichendorffstraße 24, 40822 Mettmann, 4
105100 Schaefer, Christian, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Rehweg 11, 50859 Köln, 4
105108 Weigelt, Kristina, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Rückertstr. 1, 50935 Köln, 4
105093 Muller, Christine, Architektin Stadtplanerin, Flandrische Straße 4, 50674 Köln, 1
105101 Schnitzler, Stephanie, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, In der Luft 39, 46485 Wesel, 3
105109 Wesselmann, Gerd, Dipl.-Ing., Architekt,
Rotdornweg 24, 51519 Odenthal, 1
105094 Ng, Wing Hoh, Dipl.-Ing. (FH), Architekt,
Beethovenstr. 22, 53340 Meckenheim, 1
105102 Schlösser, Iris, Dipl.-Ing., Architektin,
­Diepenbroichstr. 9, 50354 Hürth, 4
105110 Wiegel, Sebastian, B.Sc., Architekt,
Bruchstr. 9, 57482 Wenden, 4
105095, Nienstedt, Sarah, M.A., Architektin,
­Sylbacher Str. 99, 32791 Lage, 4
105103 Sitsen, Stephan Khaled, M.Sc.RWTH, Architekt, Bismarckstr. 40d, 41564 Kaarst, 4
105111 Wöhler, Christian, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Staufenstr. 4, 44139 Dortmund, 4
105096 Özkan, Hakan, M.A., Architekt, Cecilienstr.
22, 32427 Minden, 4
105104 Stolz, Peter, B.A., Architekt, Kronenstr.
14, 44789 Bochum, 1
105112 Zachariae, Anne, Dipl.-Ing., Architektin,
Papiermühlenweg 26, 52070 Aachen, 4
105097 Pütz, Melanie, M.Sc.RWTH, Architektin,
Mauerseglerweg 22, 53127 Bonn, 4
105105 Trojan, Adalbert, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Strandweg 2, 41468 Neuss, 4
105113 Zerbs, Judith, Dipl.-Ing. (FH), Architektin,
Wolfskamphof 46a, 41470 Neuss, 4
105098 Rumpke, Carina, Dipl.-Ing. (FH) M.Eng.,
Architektin, Steinstr. 24, 50676 Köln, 4
105106 Verbaere, Antoine, Architekt, Lessingstr.
41, 40227 Düsseldorf, 4
105114 Yurdakul, Cüneyt, Dipl.-Ing., Architekt,
Hardtstr. 114, 42107 Wuppertal, 1
105099 Sachadyn, Martin, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Kapellenstraße 44, 52066 Aachen, 4
105107 Wagner, Wendelin, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Westwall 21, 47798 Krefeld, 1
Neueintragungen in die Liste der Landschaftsarchitekten
42429 Mosen, Raphael, Dipl.-Ing. (FH), Landschaftsarchitekt, Julienstr. 32, 45130
­Essen, 1
42433 Wegelin, Benjamin, Dipl.-Ing. (FH), Landschaftsarchitekt, Rheinbergstr. 72, 51143
Köln, 1
42437 Keggenhoff, Verena, Dipl.-Ing. (FH),
Landschaftsarchitektin, Fährstraße 197,
40221 Düsseldorf, 3
42430 Nakamura, Masashi, Dipl.-Ing., Land-
schaftsarchitekt, Blücherstr. 10, 50733
Köln, 3
42434 Konteh, Nina, Dipl.-Ing. (FH), Landschaftsarchitektin, Goebenstr. 43, 33790
Halle, 3
42438 Suckau, Karsten, M. Eng., Landschafts­
architekt, Ronsdorfer Str. 219, 42855
Remscheid, 4
42431 Rolfes, Johannes, Dipl.-Ing., Landschaftsarchitekt, Lousbergstr. 8, 52072 Aachen,
3
42435 Filies, Bernd Martin, M. Sc., Landschaftsarchitekt, Gilbachstr. 33, 50672 Köln, 4
42439 Wenger, Stefan, Dipl.-Ing., Landschafts­
architekt, Ommerbornstr. 40, 51465
­Bergisch Gladbach, 4
42432 Stober, Daniel, Dipl.-Ing. (FH), Landschaftsarchitekt, Dorfstr. 13, 33739
­Bielefeld, 3
Schlüsselverzeichnis der Tätigkeitsarten:
42436 Schulze Kersting, Ute, Dipl.-Ing., Landschaftsarchitektin, Kerstingweg 10, 59368
Werne, 4
42440 Wolfram, Cassandra, Dipl.-Ing. (FH), Landschaftsarchitektin, Eichhagener Str. 3,
57462 Olpe, 4
1 freischaffend
2 beamtet
3 angestellt (öffentlicher Dienst)
4 angestellt (privat)
6 beamtet/freischaffend
7 angestellt (öffentlicher Dienst)/freischaffend
8 angestellt (privat)/freischaffend 9 nicht berufstätig
Bekanntmachung
Änderung der Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW
Aufgrund des § 20 Abs. 1 Nr. 9 BauKaG
NRW hat die Vertreterversammlung am
24.10.2015 beschlossen, die Fort- und
Weiterbildungsordnung mit Wirkung zum
01.03.2016 wie folgt zu ändern:
len als Professoren oder Juniorprofessoren
mit einem Umfang von mindestens 50 %
der Lehrverpflichtung im Sinne der Lehrverpflichtungsverordnung NRW in ihrer
jeweils geltenden Fassung tätig sind.
In § 1 Abs. 2 wird der Text neu gefasst
und lautet:
„Von der Pflicht zur Fortbildung ausgenommen sind Mitglieder, die das 65.
Lebensjahr vollendet haben und nicht
mehr berufstätig sind, Mitglieder, die nicht
mehr berufsfähig sind, sowie Mitglieder,
die an Universitäten oder Fachhochschu-
Die Kammer kann geeignete Nachweise
zum Vorliegen der Befreiungsvoraussetzungen verlangen.“
DABregional 03·16
machung im Deutschen Architektenblatt
am 01.03.2016 in Kraft.
Genehmigt durch Schreiben des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen vom 06.01.2016 (Az.: VI
A 3 - 922.11).
Inkrafttreten der Änderung
Ausgefertigt durch den Präsidenten der
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
am 21.01.2016.
Die Änderung der Fort- und Weiterbildungsordnung tritt nach Genehmigung
durch die Aufsichtsbehörde und Bekannt-
Dipl.-Ing. Ernst Uhing
Präsident