Basler Zeitung vom 6. November 2015

Datum: 06.11.2015
Basler Zeitung / Berufs- & Weiterbildung.
4002 Basel
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Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 53'498
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 283.007
Abo-Nr.: 1095062
Seite: 14
Fläche: 19'451 mm²
Forderung nach
mehr Parkplätzen
«Gruppe 23» und eine attraktivere Innenstadt
Von Michel Schultheiss
Basel. Ladensterben, Eurokurs, Ein-
kaufstourismus über die Grenze: Die
Geschäfte der Basler Innenstadt haben
einige Gründe zur Klage. Was ist daher
zu tun, um die Kundschaft weiterhin ins
Herz der Stadt zu locken? Am Mittwoch
fand dazu im «Campus Unternehmertum» des Gewerbeverbandes eine Diskussionsrunde statt. Der Anlass mit dem
Titel «So bleibt Basel attraktiv» wurde
von der Gruppe 23 organisiert, einer Vereinigung, die sich für die Bedeutung des
Unternehmertums einsetzen möchte.
Balz Settelen, der seit ein paar
Monaten als Präsident des Vereins Pro
Innerstadt amtet, hob die Stärken der
Altstadt hervor: «Sie bietet viel mehr als
jedes Shoppingzentrum.» Im Gegensatz
zu einem Einkaufszentrum sei die
Innenstadt ein lebendiger Ort mit einer
Geschichte. Anschliessend unterstrich
Settelen die alte Forderung nach mehr
Parkplätzen. Dabei setzte er Hoffnungen auf das schon lange geplante Parking unter dem St.-Alban-Graben. «In
Basel wurde das Verkehrsregime ungeschickt umgesetzt», meinte er. Freiburg
Melanie Schmitz, Inhaberin von
Gretchen Kommunikation, setzte den
Fokus anders. Basel hat ihrer Meinung
nach viel Aufenthaltsqualität, doch für
Neuankömmlinge könnte noch einiges
verbessert werden, um auf attraktive
Angebote aufmerksam zu machen. So
schlug sie zum Beispiel durchgehendes
WLAN in der Innenstadt oder eine App
für Touristen vor.
Wochenmarkt und Nachtshopping
Weniger enthusiastisch äusserte sich
der ehemalige Unternehmer Georges
Fünfschilling. Das Verschwinden vieler
Spezialgeschäfte habe den Einheitsbrei
gefördert. Ob das Problem somit nicht
mehr die Parkplätze, sondern Zalando
laute? Mit dieser Frage von Moderator
Matthias Zehnder wurde die Rolle des
Onlinehandels aufgegriffen. Melanie
Schmitz sah jedoch darin nicht nur eine
Konkurrenz, sondern auch eine Chance
für die Geschäfte, da sich die Kunden
vorher informieren können.
Fünfschilling brachte die nicht neue
Idee ein, das Tram aus der Innenstadt zu
verbannen und damit eine wirkliche
Fussgängerzone zu schaffen - ein Vor-
im Breisgau, wo Parkhäuser vor der
schlag, den Balz Settelen im Hinblick auf
Schaffung der Fussgängerzone errichtet wurden, hat es in seinen Augen besser gemacht: Trotz vielen Problemen etwa Traditionsgeschäften, die in letz-
die Linie 8 nach Weil am Rhein nicht
unterstützen wollte. Stimmen aus dem
ter Zeit verschwanden - wollte Balz
Settelen jedoch keine Schwarzmalerei
betreiben: «Der Spalenberg hat in letzter Zeit zugelegt.» Dort wie auch in der
Spalenvorstadt könnten sich die kleinen
Läden sehr wohl durchsetzen.
Medienbeobachtung
Medienanalyse
Informationsmanagement
Sprachdienstleistungen
Publikum machten noch auf andere Themen aufmerksam: Angebot der Restaurants in der Innenstadt, Ladenöffnungszeiten, das Preisniveau, verbesserungswürdige Gastfreundschaft. Dabei kamen
auch konkrete Ideen auf: ein Wochenmarkt, der diesen Namen auch wirklich
verdient, sowie ein Nachtshopping.
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