3.3 Ressourcen Einrichtungen müssen im wortwörtlichen Sinne auch „ eingerichtet”werden. Für das Zuhause der Pädagogischen Audiologie ist insbesondere die räumliche und technische Ausstattung von Belang. Darüber soll nun berichtet werden. 3.3.1 Räumliche Ressourcen Das Herzstück der Pädagogischen Audiologie ist gewiss der Audiometrieraum. Abb. 3.3.1: Räumliche Ressourcen Ohne einen speziellen Raum, in dem sich das Audiometer befindet und der ausschließlich für audiometrische Zwecke genutzt wird, ist eine qualifizierte pädagogische Audiologie schlichtweg nicht denkbar. 75 Prozent der Stichprobe verfügen einen schallgedämmten Audiometrieraum. Diese Größenordnung von 75 Prozent ist zwar durchaus respektabel, aber kann dennoch nicht zufriedenstellen. Eingedenk der zentralen Funktion des Audiometrieraumes sollte eine ausnahmslose, vollständige Erfüllung dieser räumlichen Anforderung angestrebt werden. Der Audiometrieraum ist ein unverzichtbarer Minimalstandard, hinter den nicht zurückgegangen werden kann. Die übrige räumliche Ausstattung der Beratungsstellen ist ansehnlich und vorzeigbar. 80 Prozent haben ein Beratungszimmer, 59 Prozent ein Wartezimmer. Über mindestens einen weiteren Raum, der für unterschiedliche Zwecke genutzt werden kann, verfügen 48 Prozent. Mit sehr bescheidenen Prävalenzraten warten der Arztraum (11 %) und die Audiometriekabine (5 %) auf. Diese niedrigen Quoten sind allerdings nicht Anlass für Kritik. Weil der Facharzt vielfach nicht in die Beratungsstelle kommt, sondern die Klientel umgekehrt die Praxis des Facharztes aufsucht, ist vielerorts auch keine eigener Arztraum vonnöten. Und die Audiometriekabine, sie ist eher ein Notbehelf und kein wirklicher Ersatz für den Audiometrieraum; wo vorhanden, ist die Audiometriekabine vielfach nichts weiter als ein historisches Relikt, das ungenutzt lediglich ein museales Dasein fristet. 3.2.2 Technische Ressourcen Bei den technischen Ressourcen imponieren in der Häufigkeit naturgemäß zunächst die diversen audiometrischen Geräte. Beim Audiometer geht es um nichts weniger als um das Wahrzeichen der Pädagogischen Audiologie. Der Auszählung zufolge sind die Beratungsstellen zu 93 Prozent mit stationären und zu 62 Prozent mit portablen Audiometern sowie zu 69 Prozent mit Kinderaudiometrietischen ausgestattet. Hinsichtlich audiometrischer Instrumentierung kann die Zunft damit auf einen hohen Ausstattungsstandard verweisen. Hierzu passt auch, dass die Beratungsstellen weitgehend sorgsam mit der audiometrischen Technik umgehen. Über 91 Prozent lassen das Gerät regelhaft einmal jährlich kalibrieren - ein Intervall, das den Vorgaben entspricht. Audiometer stationär Kinderaudiometrietisch Audiometer portabel Otoskop Messbox analog Schallpegelmesser Impedanzaudiometer Videoausrüstung Ultraschallbad Sonstiges Hörfeld Messbox digital Frequenz-Filter-Bank Hörgerätebank 0 20 40 60 80 100 Prozent Abb. 3.3.2: Technische Ressourcen Die Ausrüstung mit weiteren technischen und materiellen Ressourcen für die Durchführung audiologischer Messverfahren ist dagegen nicht durchgängig gegeben und auch lückenhaft. Weniger als die Hälfte oder gar als ein Drittel aller Einrichtungen haben eine Messbox (analog: 51%; digital: 21%), ein Impedanzaudiometer (43%), eine Hörfeld-Audiometrie (36%), einen Schallpegelmesser (46%), ein Ultraschallbad (39%), eine Frequenz-Filter-Bank (20%) oder eine Hörgerätebank (7%) im Hause. Auch wenn eine Lückenlosigkeit der techni-schen Ressourcen nicht als absolut gültige Zielvorstellung gelten muss, scheint es hier auf breiter Linie durchaus Nachhol- und Aufstockungsbedarfe zu geben.
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