Erlösstruktur Freibad Kirchhoven Eintrittserlöse Bad: Wir lehnen uns bei den Besucherzahlen an das Altenburg – Gutachten und berechnen die zukünftigen Besucherzahlen unter den folgenden Prämissen: • Die Besucherzahlen sind grundsätzlich rückläufig (S. 29) • Die Zahlen für die Freibäder Oberbruch und Kirchhoven sind im mehrjährigen Vergleich auf ähnlichem Niveau (S.31) • Zusätzlich nehmen wir an, dass bei einer aktiven Vermarktung, die wir in unserem Konzept anstreben, die Besucherzahlen leicht ansteigen. Dies berücksichtigen wir mit vorsichtig geschätzten 5% ab dem Jahr 2017. Das erste Jahr bleibt als Übergangszeit bei dieser moderaten Schätzung unberücksichtigt. Ausgehend von diesen Vorüberlegungen berechnen wir die Besucherzahlen ab 2016 mit gewichteten Durchschnittswerten der Besucherzahlen seit 2006: Jahr Faktor Besucherzahlen Ergebnis 2006 1 67.345 67.345 2007 2 37.296 74.592 2008 3 47.427 142.281 2009 4 39.726 158.904 2010 5 39.593 197.965 2011 6 21.633 129.798 2012 7 30.954 216.678 2013 8 30.145 241.160 2014 9 20.954 188.586 2015 10 27.176 271.760 2016 55 30.710* 1.689.069 2017 32.246 2018 33.858 *gewichtetes Mittel Die Eintrittspreise sollen wie folgt angehoben werden: Ist-Zustand Soll-Zustand Tageskarte Erw. 3,00 € Erm.1,50 € Erw. 4,00 € Erm. 2,00 € (ab 2 Std. vor Badeschluss für alle) Saisonkarte Freibad Erw. 76,00 € Erm. 30,00 € Erw. 80,00 € (75,00 € für Mitglieder) Erm. 35,00 € (30,00 € für Mitglieder) 10er-Karte Erw. 25,00 € Erm.15,00 € Erw. 35,00 € Erm.15,00 € Durch die Erhöhung rechnen wir insgesamt, unter Berücksichtigung von Preisnachlässen und Freikontingenten, mit einer Gesamterhöhung von 20%, was einem Durchschnittspreis von 1,90 € netto (vorher 1,58 €) entspricht. Um auch Risiken zu berücksichtigen, wird ein pauschaler Abschlag von 10% auf das Ergebnis berücksichtigt. Sonstige Umsatzerlöse: Unter diesem Punkt haben wir drei Einnahmequellen zusammengefasst: 1. Einnahmen durch die Gastronomie 2. Mitgliedsbeiträge des Fördervereins 3. Förder- und Spendengelder ortsansässiger Unternehmen 1. Einnahmen durch die Gastronomie Im Gegensatz zum bisherigen Konzept wollen wir den Gastronomiebetrieb selbst betreiben. Dabei gehen wir von der vorsichtigen Schätzung aus, dass jeder Besucher noch einmal einen Euro für Getränke, Snacks und Eis ausgibt. Das wären im Jahr 2016 30.710,00 €. Legt man die vom Finanzamt genutzte Marge von 2,3 zu Grunde, so ergibt sich ein Nettogewinn nach Abzug von Materialeinsatz und Steuern von 13.352,00 €. Die dafür benötigten Investitionen werden unter den Instandhaltungskosten aufgeführt. Weiterhin gehen wir in den Folgejahren von einer moderaten Umsatzsteigerung von 5% im Jahr aus, die durch eine sukzessive Angebotssteigerung erreicht werden soll. Auch hier berücksichtigen wir wieder einen Risikoabschlag von 10%. Daraus ergeben sich die folgenden Nettogewinne: Jahr Gewinn 2016 12.020 € 2017 13.250 € 2018 13.910 € 2. Mitgliedsbeiträge des Fördervereins Auf Grund des sehr engen Zeitplans rechnen wir 2016 mit 700 Mitgliedern, was einem Jahresbeitrag von 8.400,00 € entspricht. Davon werden, wie in den Nachfolgejahren, 20% für die Verwaltung der Mitglieder abgezogen, der Rest wird dem Freibad zugeführt. Für 2017 wird dann mit 1.000 bzw. für 2018 mit 1.500 Mitgliedern gerechnet. Daraus ergeben sich folgende Beträge: Jahr Spenden Mitgliederbeiträge 2016 6.700 € 2017 9.600 € 2018 14.400 € 3. Förder- und Spendengelder ortsansässiger Unternehmen Wir gehen hier von einem Betrag in Höhe von 10.000,00 € p.a. aus. Der größte Teil davon liegt bereits als bindende Verpflichtungserklärungen für die nächsten zwei Jahre vor. Auch wenn davon auszugehen ist, dass bei einer erfolgreichen Führung des Freibades mit weiteren Geldern durch Werbeeinnahmen zu rechnen ist, soll der Betrag im Weiteren mit 10.000,00 € fortgeführt werden, um auch hier dem Grundsatz der vorsichtigen Kalkulation Rechnung zu tragen. Sonstige betriebliche Erträge: Da die sonstigen betrieblichen Erträge in Kirchhoven nicht näher erläutert werden, sollen sie im Weiteren nicht berücksichtigt werden. Wahrscheinlich sind hier auch die Einnahmen aus der Mietwohnung, die nicht Bestandteil des Pachtvertrages sind, berücksichtigt. Da Oberbruch nur 852,00 € sonstige Erträge hat, die sicherlich auch noch die Pacht für den Kiosk beinhalten, sind die Erträge vernachlässigbar. Abzinsung von Rückstellungen und Wärmeversorgung: Auch diese Erträge werden, auf Grund ihrer geringen Bedeutung für die Gesamtbetrachtung, nicht weiter berücksichtigt. Kostenstruktur Freibad Kirchhoven Personalaufwand: 1. Badleiter: Der Badleiter hat folgende Aufgaben im Freibadbereich: ◦ Personaleinsatzplanung ◦ Beschaffung ◦ Verantwortung für den Technikbereich ◦ Ein- und Auswinterung Freibad Die Aufgaben werden komplett von dem Vorstand übernommen. Wir haben von Anfang der Planung an darauf geachtet, dass die hierfür benötigten Fachkompetenzen durch die Besetzung des Vorstandes abgedeckt sind. Dennoch soll der technische Leiter der Bäder als externer Dienstleister stundenweise hinzugezogen werden. Einsparpotential: 52.000,00 € 2. Verwaltung: Auch die Verwaltungstätigkeiten werden durch den Vorstand übernommen. Einsparpotential: 18.530,00 € 3. Aufsicht: Es wird unsererseits beabsichtigt, mit den Stadtwerken einen Arbeitnehmerüberlassungsvertrag auf kostenfreier Basis für das Aufsichtspersonal zu schließen. Das ist für beide Seiten eine Gewinnsituation: ◦ Die Stadtwerke können durch die Öffnung des Freibades das Hallenbad in den Sommermonaten geschlossen halten und so ihre Kosten reduzieren. ◦ Der Freibadbetreiber übernimmt die großzügigen Eintrittskonditionen für die Bäder der Stadtwerke für bestimmte Berufs- und Zielgruppen und stellt so einen reibungslosen Ablauf sicher ◦ Beide Seiten dürften es schwer haben, Aufsichtspersonal nur für die Saison einzustellen. ◦ Die Urlaubszeiten werden anteilig übernommen, so dass keine weiteren Fehlzeiten zu Lasten der Stadtwerke aufgebaut werden. Auf Grund der flexibleren Öffnungszeiten gehen wir auf eine von uns getragene Aufstockung von 5% aus, also eine saisonale Erweiterung des Stellenplans von 3,8 auf 4 Stellen, die von uns gezahlt wird. Das führt zu einer zusätzlichen Belastung von 1.575,00 € pro Saison. In den Folgejahren wird mit einer Personalkostensteigerung von 5% p.a. kalkuliert. Alle Beträge werden auf volle Tausender aufgerundet. 4. Kasse Die Kasse wird durch ehrenamtliche Helfer des Fördervereins besetzt. Wir gehen pro ehrenamtlichen Helfer von einer Wochenstundenzahl von 5 Stunden aus. Des Weiteren rechnen wir wie bisher mit 75 Öffnungsstunden in der Woche, wobei sich dies in Zukunft anders verteilen werden, da wir eine Schlechtwetterregelung einführen, dafür aber die Bäder bei gutem Wetter länger geöffnet halten wollen. Daraus ergibt sich, unter Berücksichtigung von Fehlzeiten der Ehrenamtler ein Einsatzbedarf von 20 Helfern. 5. Umlagekosten Stadtwerke Die Umlagekosten entfallen komplett, da es sich hier um eine finanzpolitische Maßnahme aus Sicht des Gesamtunternehmens Stadtwerke handelt, von der wir nicht betroffen sind. Kosten externe Reinigung: Die Reinigung erfolgt in Eigenregie. Wir setzen dafür die bisherige Obergrenze von 2 Stunden für die Abendreinigung am Tag an, eine weitere Stunde für die Zwischenreinigung an Starklasttagen, so wie 2 Stunden für die Reinigung der Liegewiese an, die bisher vom Gastronomen durchgeführt wurde. Daraus ergibt sich eine Wochenstundenzahl von maximal 30 Stunden in der Woche. Eingesetzt werden sollen für diese Arbeit 10 Ehrenamtler. Energiekosten: Die Energiekosten wurden von der Jürgen Hohnen GmbH berechnet. Daraus ergeben sich, abweichend von dem in Auftrag gegebenen Gutachten des Ingenieurbüros Dipl.-Ing. Lenzen, saisonale Kosten in Höhe von 48.133,00 €. Zusätzlich werden Einnahmen durch die Förderungen des KWK- und Energiegesetzes in Höhe von 7.390,00 € generiert. Das für die Einsparung benötigte BHKW kann für 12.600,00 € p.a. geleast oder gemietet werden. Die Nettokosten betragen also aufgerundet insgesamt 53.500,00 € (Stand 06.01.2016). Hinzugerechnet werden müssen noch Wasser- bzw. Abwasserkosten, die laut unserem Gutachten 36.000,00 € jährlich betragen. Dies ist schon hoch gerechnet, da bei dem jetzigen Wasserpreis und unter Berücksichtigung steigender Besucherzahlen die Kosten aktuell niedriger sind. Auch hier wird in den Folgejahren mit Kostensteigerungen von 5% operiert, obwohl der günstige Gaspreis bis 2020 vertraglich gebunden ist. Sonstige betriebliche Aufwendungen: Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Altenburg-Guthaben werden nur rudimentär erklärt werden, wir gehen aber von den folgenden Posten aus, die mit diesen Kosten abgedeckt sind: 1. Die Kosten für die DLRG-Aushilfskräfte: Wie bisher rechnen wir mit 1.000 Stunden für die DLRG-Kräfte. Der Stundensatz wird mit 8,50 € statt bisher 7,50 € berechnet. Die Kosten hierfür betragen somit 8.500,00 €. 2. Versicherungskosten: Die Versicherungskosten konnten von uns bisher nicht ermittelt werden, wir gehen allerdings davon aus, dass sie in der gleichen Höhe wie bisher gezahlt werden müssen. 3. Wir gehen davon aus, dass die Verwaltungskostenpauschale für die Stadt entfällt. Auch mit Kosten für die Pacht des Freibades rechnen wir nur mit einem symbolischen Betrag von 1,00 € p.a. 4. Die Grundbesitzabgaben sind zwischenzeitlich mehrfach gestiegen. Das muss in der weiteren Berechnung berücksichtigt werden. Als weitere betriebliche Ausgaben werden von unserem Gutachter noch Chemikalien, Reinigungsmittel und sonstige Kleinmaterialien in Höhe von insgesamt 4.500,00 € ermittelt. Daraus ergibt sich folgende Rechnung: Aufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen 2011 28.860,00 € Davon Nachzahlungen Abwasser -9.000,00 € Davon Aushilfskräfte DLRG -7.500,00 € Davon Chemikalien, Reinigungsmittel etc. -4.500,00 € Restbetrag 7.860,00 € Der Restbetrag verbleibt für die Posten Versicherungskosten, Verwaltungskostenpauschale für die Stadt und Grundbesitzabgaben (Altenburg, S. 36). Da die Verwaltungskostenpauschale explizit und relativ vorne bei den Kosten erwähnt wird, wird diese sicherlich im Bereich über 1.000,00 € liegen. Selbst bei nur 1.000,00 € ergibt sich daher für uns folgende neue Berechnung der betrieblichen Aufwendungen: Aufwendungen Aushilfskräfte DLRG 8.500,00 € Chemikalien, Reinigungsmittel etc. 4.500,00 € Grundbesitzabgaben, Versicherung (unter Berücksichtigung von Kostensteigerungen) 7.000,00 € Gesamtbetrag 20.000,00 € Wiederum werden für die weiteren Jahre sehr hohe Kostensteigerungen von 5% p.a. angenommen. Instandhaltungskosten: Die Instandhaltungskosten wurden durch das Ingenieurbüro Fred Lenzen und ortsansässige Unternehmen ermittelt. Als Ansatz haben wir für die Rechnung immer die höchsten Kosten angesetzt. Es ergeben sich für die Inbetriebnahme 2016 die folgenden Kosten: Erforderliche Maßnahmen Maßnahmen laut Gutachten zur Inbetriebnahme Ersatz einer Umwälzpumpe Ersatz einer Heizungsumwälzpumpe 14.000,00 € 400,00 € Leitungen im Umkleidetrakt 3.000,00 € Erneuerung der Armaturen an Duschen und Urinalen 6.000,00 € Neubeschichtung des Kinderbeckens und der Becken der Zugangsduschen zum Hauptbecken 7.000,00 € Filtermaterial wechseln 20.000,00 € Zwischensumme 50.400,00 € Grundküchenausstattung Kiosk Handwasch-Ausgussbecken-Kombination 319,00 € Spülcenter 2 Becken, Unterbau offen 862,00 € Wand-Mischbatterie mit Schwenkauslauf 229,00 € Arbeitstisch 1500 x 600 mm mit Boden 457,00 € Gasfriteuse 2 x 15L 3.007,00 € Gewerbekühlschrank NordCap 310l 329,00 € Gewerbetiefkühlschrank NordCap 248l 342,00 € Zwischensumme 5.545,00 € Sonstige Kosten Gründungskosten gGmbH 4.000,00 € Material Grünpflege pauschal 1.000,00 € Summe gesamt 60.945,00 € Daraus ergeben sich für das Jahr 2016 einmalige Kosten in Höhe von 61.000,00 €. Mittelfristig (2-3 Jahre) werden laut Gutachten für den Austausch von Verschleißteilen und die sanitären Anlagen weitere 25.000,00 € fällig. Zusätzliche 25.000,00 € haben wir für Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Freibades einkalkuliert, so dass in den Jahren 2017 und 2018 je 25.000,00 € berücksichtigt werden. Die langfristigen Kosten werden durch Bildung einer entsprechenden Rücklage gebildet. Rückstellungen Unter diesem Punkt sollen die nötigen Rückstellungen für die langfristigen Sanierungskosten angegeben werden, die ja angespart werden müssen und daher ergebnisrelevant sind. Ohne diese Rückstellungen wäre ein dauerhafter Freibadbetrieb nicht möglich. Als längerfristige Kosten wurden laut Gutachten von Herrn Dipl-Ing. Lenzen 130.000,00 € nach 5 Jahren angesetzt. Daraus ergibt sich eine jährliche Rückstellung von 26.000,00 €. Absetzung für Abnutzung: Da das Freibad lediglich gepachtet ist, fallen keine größeren Absetzungen an. Lediglich die Startinvestitionen müssen abgeschrieben werden. Die AfA wird auf mindestens 10 Jahre berechnet, so dass hier Kosten in Höhe von 6.100,00 € p.a. entstehen. Steuern Körperschaftssteuer für den Gastronomiebetrieb würde bei den vorgegebenen Umsätzen nicht anfallen. Sollten die Einnahmen sich positiver als erwartet entwickeln, dann würden die Gewinne stärker besteuert und somit nicht proportional steigen. Bei den zu Grunde liegenden Prämissen kann die Steuer aber vernachlässigt werden. Umsatzsteuer und Vorsteuer sind Durchlaufposten. Da hier sowohl bei den Kosten als auch bei den Einnahmen mit Nettopreisen gerechnet wird, sind auch diese nicht ergebnisrelevant.
© Copyright 2024 ExpyDoc