Bewährtes erhalten, Neues wagen

Bewährtes erhalten, Neues wagen
1 von 2
http://e-pages.siegener-zeitung.de/olpe/3606/article/287763/9/1/render/...
Manchmal sind es ja die kleinen Dinge, die begeistern. Hier schaut sich Dr. Anke Schirocki (Mi.)
von der Geschäftsführung des Wettbewerbs unter anderem mit Lena Lütticke vom „Elber
Präsentationsteam“ (r.) ein in Elben beheimatetes Bienenvolk an. Fotos: hobö
Bewährtes erhalten, Neues wagen
Elben Eine sehr aktive Dorfgemeinschaft präsentierte sich der
Landesjury / „Wir sind zukunftsfähig“
„Wir nehmen Sie mit auf eine Fantasiereise – stellen Sie sich vor, wie schön alles
bei gutem Wetter wäre.“
hobö ■ 90 Minuten können richtig lang werden, doch gestern erschienen sie den Bürgern von Elben
und Scheiderwald viel zu kurz. Denn auf diese Zeit war die Vorstellung begrenzt, in der sie die
Schönheiten, Sehenswürdigkeiten und vor allem die zahlreichen Aktivitäten und Initiativen in ihrem
Ort einem erlauchten Kreis vorstellen durften – nämlich der Bewertungskommission des
Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Wie auf Seite 5 dieser Ausgabe näher beleuchtet,
nehmen fünf Dörfer aus dem Kreis Olpe zurzeit an dem diesjährigen Wettstreit teil.
Dass die Teilnahme der Ortegemeinschaft Elben und Scheiderwald etwas Besonderes ist, machte
Bürgermeister Peter Brüser deutlich. In seiner 23-jährigen Dienstzeit als Chef der Wendener
Gemeindeverwaltung sei es erst der fünfte Ort, der von einer Landesjury unter die Lupe genommen
werde.
Peter Niklas, Ortsvorsteher von Elben und Scheiderwald, hieß die Jury in Anwesenheit zahlreicher
Bewohner der beiden Orte auf dem Spielplatz in Elben willkommen. Er bat die Kommission, sich trotz
der an diesem Tag vorangegangen drei Bereisungen in Rehringhausen, Dumicke und Helden die Mühe
zum genauen Beobachten und Zuhören zu machen. Angesichts der wirklich miesen äußeren
Bedingungen kündigte Peter Niklas augenzwinkernd an, die Kommission auf eine „Fantasiereise“ zu
führen: „Stellen Sie sich vor, wie schön alles bei gutem Wetter wäre.“
Zunächst waren es vor allem der Ortsvorsteher selbst, sein Amtsvorgänger Johannes Schneider und
Lena Lütticke, die den Gästen verschiedene Örtlichkeiten vorstellten. Wobei sich sehr schnell ein
großes Problem herauskristallisierte: der zu große Reisebus, mit der die Jury angereist war. Der
Friedhof wurde erst gar nicht angefahren, und an der Kreuzkapelle vergingen mindestens zehn
Minuten, ehe der Fahrer den Bus gewendet und einen mehr oder weniger geeigneten Parkplatz
gefunden hatte.
24.06.2015 08:17
Bewährtes erhalten, Neues wagen
2 von 2
http://e-pages.siegener-zeitung.de/olpe/3606/article/287763/9/1/render/...
Und diese zehn Minuten fehlten am Ende für die Vertreter einzelner Vereine, die zu gerne ihr
Engagement detaillierter vorgestellt hätten. Doch Annegret Dedden, die zusammen mit Dr. Anke
Schirocki die Geschäftsführung des Landeswettbewerbs bildet, ließ nicht eine Minute „nachspielen“.
„Das tut mir schon leid“, erklärte Peter Niklas am Ende. „Denn gerade die Vereine sind der Motor für
das Dorf – schade.“
Gleichwohl bekam die 19-köpfige, in fünf Fachbereiche aufgegliederte Jury viel zu sehen. Nach
Biogarten, Spielplatz, Kräutergarten nahm man die St.-Helena-Kirche in Augenschein, in der nach
umfassender Renovierung der Altar von Weihbischof Matthias König erst am Sonntag eingeweiht
worden war (die SZ berichtete). Weil man wegen des großen Busses den Bolzplatz, die Lindenallee
und den Friedhof nicht anfahren konnte, ging es weiter zur Kreuzkapelle.
Von hier steuerte die Delegation den Schützenplatz an. Zu Fuß ging man dann zur Obstwiese und den
dort beheimateten Bienenvölkern sowie zum Sportplatz, der dank seines hierzulande sehr seltenen
Naturrasengeläufs und des großen Einsatzes der Sportvereins-Mitglieder sichtlich begeisterte.
Auf dem Schützenplatz selbst warteten zahlreiche Bürger aus Elben und Scheiderwald auf die Jury.
Zunächst gab es eine Vorführung der Voltigierfreunde Südsauerland und sodann einen Einblick in die
gelebte Dorfgemeinschaft. Neben den sehr aktiven Vereinigungen – wie Schützenclub Scheiderwald
sowie Schützenverein, Sportverein, Frauenchor, Männergesangverein Frauengemeinschaft und
Voltigierfreunde in Elben – gibt es noch viele weitere Initiativen. Der Verein für
Dorfgemeinschaftsaufgaben, erläuterte Peter Niklas, verstehe sich diesbezüglich als Motor und
Koordinator, was sich unter anderem an dem stets brandaktuellen Internetauftritt (www.unserelben.de) mit allen Informationen und Vereinspräsentationen zeige.
Der Verein für Dorfgemeinschaftsaufgaben habe sich ferner die Kinder- und Jugendförderung auf die
Fahnen geschrieben, was das Projekt „ELBkids“ verdeutlicht. Hier wurde eigens ein Komitee
gegründet, das Eltern von Kindern aller Altersgruppen aktivierte. Sport-, Kunst- und Naturprojekte
wurden den Gästen diesbezüglich vor Augen geführt. Zahlreiche Stellwände im Unterstand auf dem
Schützenplatz dokumentierten der Jury außerdem die vielfältigen Aktivitäten in des Dorflebens.
Die Eigeninitiative für „schnelles Internet“ führte Peter Niklas ebenso als weitere Indizien für ein
intaktes und zukunftsfähiges Dorfleben an, wie auch die Freiwilligen, die sich schon jetzt gefunden
haben, um die bald in das geplante neue Schlichthaus einziehenden Asylsuchenden zu begrüßen und
zu betreuen.
„Unser Dorf hat also Zukunft“, beendete Peter Niklas die gestrige Bereisung, die unter dem Motto
„Bewährtes erhalten, Neues wagen“ stand.
Bei einigen Leckereien vom Grill und kühlen Getränken nutzten die Elbener, die sich bekanntlich
selbst lieber als „Elber“ bezeichnen, diesen besonderen Tag für den Ort. Die Gäste der Jury durften
derweil noch „Elber Honig“ und „Elber Flaschenöffner“ mit nach Hause nehmen.
24.06.2015 08:17