Tageblatt, vom: Freitag, 14. August 2015

Seite 41 / Nr. 188
LAND A LEIT
Freitag-Sonntag,
14.-16. August 2015
1. Klasse Fond-de-Gras nach Petingen
AMTF UND PETINGER GEMEINDE Historischer Eisenbahnwaggon vorgestellt
Fränz Hoffmann
Stolz präsentierten Vertreter
der „Association des musée
et tourisme ferroviaires asbl“
(AMTF) und der Petinger
Gemeinde am Mittwoch
am Bahnhof des
Fond-de-Gras den
restaurierten Eisenbahnwaggon L31.110 1. Klasse,
der fortan zum Einsatz
kommen wird.
FOND-DE-GRAS
Einverstanden, es ist nicht der Orient-Express, aber trotzdem oho! Ein
weiteres Juwel im Besitz der
„AMTF Train 1900“, die seit ihrer
Gründung im Jahr 1970 für eine
wichtige Belebung des Tourismus
in dieser Region steht. Laut den
Ausführungen von Albert Wolter, dem dynamischen Präsidenten der Vereinigung, bei der
Jungfernfahrt an der Haltestelle
„Fuussebësch“, in Anwesenheit
des Petinger Bürgermeisters
Pierre Melina, zahlreicher Mitglieder des Schöffen- und Gemeinderats, des Differdinger
Schöffen Erny Muller und des
„ProActif“-Direktors
Nobert
Conter, hat dieser Eisenbahnwaggon eine ziemlich durchwachsene Geschichte.
Gebaut wurde er im Jahr 1935.
Bis 1970 wurde er von der SNCB
im Vorstadtverkehr eingesetzt.
Nach seiner offiziellen Pensionierung erhielt der Waggon einen
Platz im Brüsseler Eisenbahnmu-
seum und später noch auf einem
Abstellgleis, wo er nach und nach
vermoderte. Bis ihn die AMTF
1996 aus dem Dornröschenschlaf
riss und für die Instandsetzung
freigab.
Bis ins kleinste Detail
restauriert
Das hatte der Waggon auch nötig. Der mechanische Teil musste
repariert bzw. ersetzt werden, im
Waggoninneren waren die hölzernen Wandtäfelungen verfallen, die Plüschbänke in einem
miesen und miefenden Zustand.
In Eigenregie und mit der tatkräftigen Unterstützung von „Pro-
Actif“ wurde der Waggon wieder
auf Hochglanz gebracht. Zwölf
Personen (plus die ehrenamtlichen AMTF-Mitglieder) arbeiteten während vier Jahren 13.500
Stunden im Atelier im Fond-deGras, um den Nichtraucher-Waggon fitzumachen.
Das Ergebnis ist verblüffend:
Bis ins kleinste Detail wurde die
Inneneinrichtung restauriert, die
Polster der Bänke wurden neu
bezogen. Kostenpunkt: 20.000
Euro für den mechanischen Teil,
25.000 Euro für Zubehör.
Die Waggons aus jener Zeit hatten im Gegensatz zu denjenigen
der folgenden Generationen
ziemlich viele Türen, die das Einund Aussteigen der Passagiere
beschleunigen sollten. Für die
Senioren von heute etwas beschwerlich, für Behinderte unmöglich.
Dieser Waggon, der schon ab
dem morgigen Samstag auf der
sechs Kilometer langen Strecke
zwischen Fond-de-Gras und dem
Petinger Bahnhof zum Einsatz
kommt (Gesamtlänge: 7,5 km,
wenn man den „Blinddarm“, dixit Albert Wolter, also die Abzweigung bis nach Rodange, miteinbezieht), wird ohne Zweifel
zur Attraktivität dieser Linie beitragen.
Für Touristen aus Luxemburg
und der gesamten Region hofft
Bürgermeister Pierre Mellina,
dass sie die Schönheiten des Landessüdens besser kennenlernen
werden.
U50
Escher Schuster:
Seit August in Rente
S. 42
Auf dem Weg nach Aachen
U50-Serie: Goedange / S. 43
Schwertransporter:
Goedange Neue Brückenpfeiler
S. 46
Persönlich erstellt für: Arthur Gansen
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