Hilferuf und Abschiedsbrief zugleich Begleitprogramm Juli 2015 „Liebe Schwester! Da ja bei uns Angst und Not immer größer wird, so will ich auch Dir mein Anliegen mitteilen. Gestern sind wieder die Autos dagewesen und vor acht Tagen auch, sie haben wieder viele abgeholt, wo man nicht gedacht hätte. Es wurde uns so schwer, daß wir alle weinten... Nun möchte ich Dich bitten, daß Du für mich einstehen würdest, daß ich zu Dir kommen dürfte, denn wir wissen nicht, ob sie nächste Woche nicht wieder kommen. Wenn wir je einander nicht wiedersehen würden, so will ich meinen herzlichsten Dank dafür aussprechen für alles, was Du mir getan hast …“ Samstag, 04. Juli 2015 Rieseberg DGB – Gedenkveranstaltung Aus: Ernst Klee, Euthanasie im NS-Staat, 1985 Inschrift im Grauen Bus Freitag, 10. Juli 2015, 19:30 Uhr Gliesmaroder Turm Braunschweig Gilbert Holzgang „Macht, Medizin, Musik“ Dieser Vortrag mit vier Sprechern informiert anhand von Zitaten aus Tagebüchern, Briefen und Memoiren über Josef Goebbels, der 1941 den Spielfilm „Ich klage an“ in Auftrag gab. Mit diesem Film wurde die weit verbreitete Zustimmung zur Sterbehilfe auf geschickte Weise für die Propaganda der „Vernichtung lebensunwertes Lebens“ in Heilanstalten und Konzentrationslagern genutzt. Der Vortrag gibt außerdem Einblick in Denken, Fühlen und Handeln von Dr. med. Friedrich Mennecke, einem Euthanasie-Bevollmächtigten, der durch bloßes Ausfüllen von Meldebogen Tausende von Menschen in den Tod schickte. (Vorverkauf Musikalien Bartels, Schlosspassage 1, in 38100 Braunschweig: 8,00 €/ erm. 6,00 € zzgl. VVk-Gebühr) Sonnabend, 11. Juli 2015, 16:30 Uhr Neuerkerode Festival Rock an der Wabe Freitag, 17. Juli 2015, 19:30 Uhr Theatersaal Schloss Wolfenbüttel Gilbert Holzgang „Macht- Medizin-Musik“ Erläuterung siehe unter Freitag 10. Juli Sonntag, 26. Juli 2015, 10:00 Uhr Dom St. Blasii Inklusiver Gottesdienst Impressum: V.i.S.d.P. Initiative Grauer Bus Ute Stockmann, Prof. Dr. med. Jürgen-H. Mauthe Konzept und Gestaltung: Lavie-Reha gGmbH Mediengestaltung DER GRAUE BUS Begleitprogramm In Vorbereitung: Lesung und Podiumsdiskussion mit Götz Aly Lesung zur Geschichte der Familie Heinemann im Ausstellungsraum Schlosscarree Filmvorführung „Ich klage an“ mit Podiumsdiskussion im Ausstellungsraum Schlosscarree Lesung zum Schicksal Hans Grönings Lesung zum Schicksal Elly Borchers Vortrag zu Fritz Bauer Alle Veranstaltungen werden über die Presse angekündigt. Die Ausstellung zum Denkmal im Schlosscarree ist täglich ab 11:00 Uhr geöffnet. Führungen können unter 05322 9015533 vereinbart werden. Der Eintritt ist frei. Die Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft bietet, nach Vereinbarung im Mai, Führungen durch die gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern erarbeitete Ausstellung „Hingesehen – Weggeschaut“ in der Friedenskapelle Helmstedter Straße an. Mobiles Denkmal für die „Euthanasie“- Opfer des Nationalsozialismus Die Initiative Denkmal Grauer Bus in Braunschweig wird getragen von: Veranstaltungsprogramm Klaus Bätcke | Regina Blume | Udo Dittmann Dr. med. Kurt Fontheim | Heinz Günter Halbeisen Michael Heinrich | Karl Eike Kirschner Ingrid Kirschner | Peter Koch | Dr. Thomas Kubetzky Prof. Dr. med. Jürgen-H. Mauthe | Bettina Mikhail Stephan Querfurth | Almuth Rohloff | Heike Seffers Sylva Schlenker | Michael Schumann | Ute Stockmann Jörg Troppa | Angela Vorwerk | Susanne Weihmann Corinna Wollenhaupt | Arbeitskreis Andere Geschichte e. V. | Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft e. V. | Evangelische Stiftung Neuerkerode | Lebenshilfe Braunschweig Lebenshilfe Wolfenbüttel g lun l e l e na s s t 5, gio itau 201 ee e R gl e ai arr Be 31. M ossc l a b Sch m i Schirmherrin der Initiative Niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt DAS DENKMAL DER GRAUE BUS ss hlo 15 c S 0 em ber 2 d r vo ptem g i e e hw 23. S c ns – au 015 r B 2 In ai .M 1 2 Der Graue Bus, geschaffen von den Künstlern Horst Hoheisel und Andreas Knitz, ist ein Denkmal in Bewegung. Vor 75 Jahren brachten die ersten Busse Menschen in die Tötungsanstalten der nationalsozialistischen „Aktion T4“. Allein im Rahmen dieser Aktion wurden mehr als 70.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und geistigen Behinderungen systematisch ermordet. Das mobile Denkmal Grauer Bus folgt den Spuren dieses Verbrechens, das die Nationalsozialisten mit Wissen, Duldung und aktiver Beteiligung vieler Institutionen in Deutschland begangen haben. Unsere Initiative hat das Denkmal nun nach Braunschweig geholt. Mit einer begleitenden regionalen Ausstellung und einer Veranstaltungsreihe wollen wir erinnern, informieren und aufmerksam machen. Begleitveranstaltungen der Initiative Denkmal Grauer Bus zur Ausstellung im Schlosscarree Begleitprogramm Mai/Juni 2015 Begleitprogramm Mai/Juni 2015 Donnerstag, 21. Mai 2015, Vormittag vor dem Schloss Aufstellung Denkmal Grauer Bus. Sonntag, 26. April 2015, 10:30 Uhr Peter-und Paul-Kirche Neuerkerode Gedenkgottesdienst Das Denkmal kommt auf drei Tiefladern. Ein 120-Tonnen-Autokran stellt es auf. Das Spektakel wird ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen. Sonntag, 31. Mai 2015, 11:00 Uhr Begleitausstellung im Schlosscarree Die Ausstellung zeigt die Zeit von 1933–1945 aus den Einrichtungen AWO-Psychiatriezentrum Königslutter, Privat-Nerven-Klinik Dr. med. Kurt Fontheim, Evangelische Stiftung Neuerkerode und Gesundheitsamt Braunschweig, sowie Einzelschicksale. In sieben Transporten wurden in der Zeit von 1940 bis 1945 im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasieaktion 180 Menschen mit geistiger Behinderung „verlegt“. 125 von ihnen wurden ermordet. Unter ihnen die Gebrüder Günther und Wolfgang Heinemann. Im Rahmen eines Gottesdienstes wird in der Evangelischen Stiftung Neuerkerode dieser Menschen gedacht. An der Gestaltung des Gottesdienstes sind auch Schülerinnen und Schüler der Neuerkeröder Fachschule für Heilerziehungspflege beteiligt. Freitag, 08. Mai 2015, 19:00 Uhr Lebenshilfe Braunschweig „Rock in Rautheim“ Sonntag, 10. Mai 2015, 19:00 Uhr Dominikaner Kloster St. Albertus-Magnus „Konzert zum Erinnern“ Klezmer und Klassik mit Trio Animando Dienstag, 12. Mai 2015, 19:30 Uhr (auch 27. Mai 2015 und 04. Juni 2015) Roter Saal Schloss Braunschweig „Eberhard“ von Gilbert Holzgang Donnerstag, 28. Mai 2015, 19:00 Uhr Theatersaal Schloss Wolfenbüttel, Dr. Helmut Kramer, „Der Beitrag der Juristen zu den ‚Euthanasie‘- Verbrechen“ Während über die Massenmorde des Dritten Reiches inzwischen viel berichtet und geforscht wird, gibt es noch immer zu wenig Aufklärung über die Schreibtischtäter, ohne deren organisatorische, juristische und legitimatorische Mitwirkung die Morde nicht hätten durchgeführt werden können. Dies gilt besonders für den Tatbeitrag der Juristen zur Euthanasie. Auch im Land Braunschweig haben Ärzte und Juristen effektive Beihilfe zu den Morden in Königslutter, Neuerkerode und Liebenburg geleistet. Dass die Schreibtischtäter sich der Mitwirkung an den Morden hätten entziehen können, zeigt die Weigerung der wenigen Richter, die die noch immer vorhandenen Handlungsspielräume nutzten. Auch darüber wird Dr. Helmut Kramer in seinem Vortrag berichten. Doch wird er auch den Blick öffnen für das sehr unterschiedliche Vorgehen der Nachkriegsjustiz gegen die beteiligten juristischen Schreibtischtäter. Sonnabend, 30. Mai 2015, 14:00 Uhr Roter Saal, Schloss Braunschweig Auftaktveranstaltung und Eröffnung Ausstellung im Schlosscarree, nicht öffentlich Bis zur Abfahrt des Denkmals im September täglich geöffnet ab 11:00 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 05322 9015533 Sonntag, 07. Juni 2015, 11:00 Uhr Gedenkveranstaltung am Denkmal Grauer Bus mit anschließender Führung durch die Ausstellung im Schlosscarree. Donnerstag, 18. Juni 2015, 19:00 Uhr Gedenkstätte Schillstraße Braunschweig Dr. Thomas Kubetzky, „Eugenische Diskussionen in den 1920er Jahren – Vorstufe zur Euthanasie der Nationalsozialisten? Eugenische Maßnahmen sind keine Erfindung der Nationalsozialisten. Schon vor 1933 wurde nicht nur in Fachkreisen über eine „Ausmerzung“ von Krankheiten zum Wohle der Menschheit diskutiert. In diesem Vortrag sollen einige Schlaglichter auf die auch international geführte Diskussion geworfen und Verbindungen zur Rasse-und Euthanasiepolitik nach 1933 geworfen werden. Sonntag, 28. Juni 2015, 10:00 Uhr Neuerkerode Inklusionslauf Sponsoren und Unterstützer: Stadt Braunschweig Die Braunschweigische Stiftung DGB Braunschweig Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz Bürgerstiftung Braunschweig Volksbank BraWo Evangelische Stiftung Neuerkerode Lebenshilfe Braunschweig Lavie Reha gGmbH Der Weg e.V. AWO Psychiatriezentrum Königslutter Privat-Nerven-Klinik Dr. med. Kurt Fontheim AXON Königslutter VW Braunschweig VW Wolfsburg Alle aktuellen Förderer werden in der Ausstellung auf einer Tafel genannt. Für den Transport und die Aufstellung des Grauen Busses mit Begleitprogramm und regionaler Ausstellung sind wir auf Ihre Spenden angewiesen. Spendenkonto Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft Stichwort: Grauer Bus IBAN: DE07 2699 1066 6029 4850 00 BIC: GENODEF1WOB Das Denkmal Grauer Bus auf dem Weg nach Posen bei einem Zwischenstopp in Braunschweig im September 2014 www.dasdenkmaldergrauenbusse.de
© Copyright 2025 ExpyDoc