6.14 Geiselstein - Alpenverein Marktoberdorf

Bergtour auf den Geiselstein
Samstag, 13.06.2015
Leitung: Peter Hausmann
Bilder: Alfons
Bericht: Gabi Herbig
Eine Bergtour mit Anmeldung bereit nach
unserer Erfahrung immer Schwierigkeiten. Die
einen melden sich an und dann doch wieder
ab. Andere melden sich nicht an und fahren dann doch mit. So auch bei dieser Tour, die eigentlich erst am Sonntag geplant war. Aber die Angemedeten, sagten wegen des gleichzeitig stattfindenden Stadt­Marathons wieder ab. Ich hatte am Sonntag auch keine Zeit und so verschob Peter in Absprache mit Alfons, dem der Samstag auch gelegen kam, die Tour kurzerhand auf Samstag. Einen Tag vorher stellte sich heraus, dass auch Waqas, mein Freund, nicht arbeiten musste und auch
mit kommen wollte. Am Samstag in der Früh, am Parkplatz angekommen, sagte Alfons, er habe seine Schwester beim Bäcker getroffen und die würde auch gern mitkommen. Also warteten wir noch auf Angelika, checkten unser Material, und fuhren, als wir komplett waren, nach Halblech. Dort stiegen wir in den Bus zur Kenzenhütte und fuhren mit ihm bis zum Wankenfleck. Bis zum Geiselsteinsattel ,meinte Peter, wären es 1 ½ Stunden, auf dem Wegweiser standen 2 ½ Stunden. Wer wohl recht hat? Am Anfang ging es zuerst nach Westen über eine ebene Lichtung, wo wir die alten, verdrehten Eichen bewunderten, die als Naturdenkmal gelten. Dann stieg der Weg steil an. Immer wieder mussten wir nach oben zu der hoch aufragenden Nordwand des Geiselsteins blicken. Peter beschrieb uns die Routen, die die Kletterer durch diese Wand nehmen konnten. Nach der Abzweigung zum Prinzregentensteig wurde der Weg etwas weniger steil. Wir umrundeten den Geiselstein unterhalb des Felsmassivs zur Hälfte. Dann standen wir
auf dem Geiselsteinsattel, von wo die Kletterei los geht. Auch der „Normalweg“ auf den Geiselstein ist eine leichte Kletterei im 1 Schwierigkeitsgrad. Darauf wird man auch auf einem Schild vor dem Einstieg warnend hingewiesen. Angelika, zwar Klettersteig erfahren, war sich unsicher, ob sie es schafft und bot an, zurück zu
bleiben. Aber wir nahmen sie mit. Wir hatten alles Material zur Absicherung dabei, denn wenn das Wetter mitgespielt hätte, wollte sich Peter mit uns an der Süd­West­
Kante versuchen. Da aber nicht sicher war, dass das Wetter die nächsten zwei bis drei Stunden hält, war der Normalweg die richtige Entscheidung. Wir stärkten uns bei einer kleinen Pause und stiegen dann ein. Der Weg führte uns zuerst wenig steil circa 200 Meter nach Norden in eine breite Rinne, die nordöstlich vom Gipfel auf einem schmalen Rücken endete. Um Angelika das Klettersteig­Feeling zu vermitteln, legte Peter zweimal ein Fixseil hinein und Angelika konnte die schwierigen Stellen mit dem mentalen Rückhalt meistern. Wir anderen kletterten frei, was auf dem Normalweg des Geiselsteins üblich ist. Während wir warteten bis Peter seine Absicherungsarbeiten erledigte holte uns ein Pärchen ein, bei dem der Mann sich ein Seil um die Schulter gelegt hatte und die Freundin am Seil zwei bis drei Meter hinter ihm mit einem Brustgurt angebunden lief. Auf meine gutgemeinte
Warnung, dass er die Freundin nicht halten könne, wenn sie stürzt, meine er im Brustton der Überzeugung: „Die halte ich schon!“ Wir boten an, dass sie unser Seil benützen könnten, aber anscheinend war die Sache der Freundin nicht mehr geheuer, und sie kehrten um. (Man muss nicht alles verstehen! So ideale Bedingungen finden sie sicher nicht mehr da oben.) Wir kamen wohlbehalten auf dem oben erwähnten schmalen Rücken an, und Angelika meine, ihr reiche es jetzt
und blieb dort sitzen. Peter, Alfons, Waqas und ich stiegen noch zum Gipfel. Wir machten eine schöne Pause, die nur dadurch getrübt wurde, dass die Wolke, die uns einhüllte mehr Feuchtigkeit geladen hatte als sie tragen konnte. Ein kurzes Nieseln, das Gott sei Dank zu wenig war, um die Felsen richtig nass zu machen, setzte ein. Auf dem Abstieg sammelten wir Angelika ein, wurde wieder ein Sicherungsseil gelegt und hatten wir Zeit fürs Fotografieren, weil Peter mit dem Abbau der Sicherung beschäftigt war. Ein erneutes kurzes Nieseln während des Abstiegs, ließ mich ahnen, wie schwierig das ganze werden würde, wenn es richtig regnet. Am Sattel war das Wetter wieder schön und wir pausierten nochmal. Dann entschieden wir uns den Abstieg über den Kenzensattel zur Kenzenhütte zu nehmen um in der netten Hütte noch die obligatorische Einkehr zu halten. Das war eine gute Entscheidung denn der Blick zurück zum nun sonnenbeschienenen Geiselstein und zu den umliegenden Gipfeln des Gabelschrofen, der Krähe und der Hochplatte lohnten der Mühe. An der Kenzenhütte war warm genug um heraußen zu sitzen und bei Kaffee und Kuchen oder wahlweise Weizen ließen wir die Tour nochmal Revue passieren. Wir waren uns einig: „Wir haben alles richtig gemacht.“ Da wir Zeit genug hatten, sparten wir uns das Fahrgeld und liefen zum Wankenfleck. Das hatte den Nachteil, dass wir im Bus nur noch Stehplätze bekamen. Gegen 7 Uhr waren wir in Marktoberdorf zurück. Danke Peter für die schöne Tour. Und für die, die sich unter der ausführlichen Beschreibung nix vorstellen können, hier ein paar Bilder: