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Hannover
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CHristiaN LomotH
Redakteur. Heute für Sie
von 17 bis 18 Uhr am Lesertelefon:
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Neue Presse Seite 13 Freitag, 11. Dezember 2015
Zu warm fürs Geschäft?
NPresso
Harald THiel
RitteR von heute
Die Macht
sei mit mir
Ist ja nicht so, dass ich nicht selber eine
gewisse Vorfreude verspüre. Schließlich
war ich ein Junge, als das Star-WarsUniversum zu leuchten begann. Und
auch damals gab es schon Sammelfiguren und Raumschiffe, die man zwingend
haben und dafür seine Eltern gehörig
nerven musste. Heute, ein paar Lichtjahre später, stehe ich allerdings auf der
anderen Seite der Macht – auf der mit
der Geldbörse. Ob das ein Vorteil ist,
lasse ich mal dahingestellt. Die Wünsche unseres jungen Jedi sind jedenfalls
ebenso vielfältig wie fachmännisch formuliert. Auch deshalb frage ich mich, ob
dieser ganze galaktische Krams heutzutage nicht etwas zu grell leuchtet –
wenn jetzt schon der Discounter mit
Sternenkriegern Kasse macht.
Zeit, das Rad zurückzudrehen. Dass
mir das aber zumindest zeitweise auf
dem Weihnachtsmarkt gelingt, hätte
ich nicht gedacht. Es war schon dunkel,
als wir im Mittelalter-Bereich ankamen.
Die Kostüme – besser als jeder JediUmhang. Beim Armbrustschießen hatte
er alle Phaserkanonen vergessen. Als
dann noch zwei Ritter mit stählernen
Klingen aufeinander einschlugen, war
Skywalkers Laserschwert Geschichte.
Ich war zufrieden – bis wir
vor dem Verkaufsstand
mit den Ritterutensilien standen. Nur so
viel: Früher war auch
nicht alles besser.
Wann wirds mal
wieder richtig
Winter? Diese
Frage stellen sich
derzeit einige
Einzelhändler.
Durch die milden
Temperaturen
werden sie
ihre Winterkleidung nicht
los. In der Natur
ist offenbar
vereinzelt der
Frühling ausgebrochen – es
blüht.
Ich bin dein Vater.
„Star Wars: Episode V“ – Darth Vader
enthüllt vor seinem Sohn Luke Skywalker
seine wahre Identität.
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Staatsanwalt
unterstützt
Arzt-Forderung
HANNOVER. „Er ist nicht der Einzige, der
sich beklagt“, sagt Oberstaatsanwalt Thomas Klinge von der Staatsanwaltschaft
Hannover. Es ist seine Reaktion auf die NPGeschichte von gestern – darin hatte der
Rechtsmediziner Michael Klintschar von der
Medizinischen Hochschule kritisiert, dass
unerfahrene Ärzte eine schlechte Leichenschau machen würden. Deshalb würde jeder
zweite Mord unentdeckt bleiben. Seine Forderung: eine Reform der Ärzte-Ausbildung.
Für Oberstaatsanwalt Klinge also kein neues
Thema: „Alle Rechtsmediziner, die wir hier
hatten, haben das früher oder später angemerkt, dass das nicht perfekt läuft.“ Nicht,
weil die Ärzte es sich zu leicht machten – sondern ihnen mangels Erfahrung der Blick fehle.
Für Klinge ist klar: „Jedes Tötungsdelikt, das
unentdeckt bleibt, ist eines zu viel. Es bedeutet, dass ein Mensch, der jemanden getötet oder ermordet hat, frei herumläuft.“ Eine
andere Gestaltung der Leichenschau wäre
also im Interesse der Staatsanwaltschaft:
„Dann gehen uns weniger durch die Lappen,
was ausdrücklich wünschenswert ist.“
Wie eine höhere Qualität erreicht werden
könne, das müsse auf ärztlicher Seite geklärt
werden, sagt Klinge. Und, da es dann um Geld
gehe, von der politischen. „Eindeutig ist nur,
dass, wenn es auch nur ein kleinstes Anzeichen auf eine Straftat gibt, dem konsequent
nachgegangen werden muss“, so der Oberstaatsanwalt.
seb
KRITISIERTE KOLLEGEN: Rechtsmediziner
Michael Klintschar.
Foto: Behrens
24.12. ... der Termin steht!
Der Kanken:
Praktisch,
gut & heiß
begehrt!
€ 79,95
Ursula Lottes, Inhaberin der
Boutique Stilista in der List
Warm & sicher
durch den Winter!
Hüttenpatschen
aus Österreich
ab € 25,-
Sohlenwärmer € 3,50
VON MANDy SARTI
HANNOVER. Schlechte Aus-
KaffeeSatz
Das Wintergeschäft läuft viel
schlechter als in
den Vorjahren.
Ihr Outdoor- &
Reiseausrüster
in Hannover
sichten für das Wintergeschäft.
Der Einzelhandel bleibt offenbar auf seinen Wintersachen sitzen. „Das Wetter tut dem Einzelhandel weh“, stellt Ullrich Thiemann, der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Hannover (HVH), fest. Drastischere
Worte findet Ursula Lottes, Inhaberin der Boutique Stilista in der
List: „Ich habe dieses Jahr erst
zwei Paar Handschuhe verkauft.
Zum Glück bin ich seit einiger
Zeit auch online aktiv, sonst wäre
das Geschäft sehr traurig.“
Es liegt auf der Hand: Bei wärmenden Sonnenstrahlen braucht
niemand warme Kaschmirpullover. Und bei frühlingshaften Temperaturen vergeht einfach der
Spaß an winterlicher Mode. „Klar,
wer die Teile, die er sich Anfang
der Saison gekauft hat, noch
nicht tragen konnte, hat keine
Ambitionen, neue Wintersachen
zu kaufen. Aber das Weihnachtsgeschäft leidet nicht darunter.
Eine Mütze oder ein Schal geht
ja immer. Auch Gutscheine sind
sehr gefragt“, erklärt Lisa Habe-
Das Wetter
tut dem
Einzelhandel weh.
Ullrich Thiemann, Hauptgeschäftsführer des
Handelsverbandes
Hannover (HVH)
nicht, Store-Leiterin bei Donna
in der Georgstraße. Witterungsbedingte Spontankäufe bleiben dieses Jahr also aus, auf
verfrühte Reduzierungen lässt
sich deshalb trotzdem nicht
gleich hoffen. Es haben zwar
schon einige Unternehmen Ende
November die Preise gesenkt,
aber grundsätzlich sind sich die
Einzelhändler einig: Man will sich
nicht gegenseitig das Geschäft
kaputtmachen.
Sven Krüger, Geschäftsführer
der Galeria Kaufhof am ErnstAugust-Platz, hat die Hoffnung
noch nicht aufgegeben: „Zum
Wochenende soll es wieder kälter werden – und darauf sind
wir mit Angeboten für die ganze
Familie eingestellt.“
„Angebote beflügeln das Weihnachtsgeschäft“, weiß auch Martin Prenzler, Geschäftsführer der
City-Gemeinschaft. „Seit dem 4.
Dezember hat das Weihnachtsgeschäft Fahrt aufgenommen“,
fügt er hinzu. Das belegen auch
die Zahlen des HVH: Die Niedersachsen wollen demnach 2015
immerhin 440 Euro pro Kopf für
Weihnachtsgeschenke
ausgeben.
Die Wunschzettel scheinen
also auch dieses Jahr wieder länger zu sein.
Meine Winterjacke hängt noch
bei mir
im Schrank.
Filzeinlegesohlen ab € 5,95
Woolpower Merinosocken ab € 19,95
Spikes für Schnee- und Eisglätte
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Mareike Meyer (27),
Linden-Süd
Nie wieder frieren!
Ich habe nur
vorsorglich
Winterkleidung
gekauft.
Canada Goose Daunenjacken,
Parkas & Mäntel
ab € 650,-
Frank-Reiner Schmidtke
(52), Altwarmbüchen
Warmer Dezember lässt es blühen
HANNOVER.
Blütenträume
im Dezember? Der Winter steht
vor der Tür, doch den Pflanzen
scheint das schnuppe zu sein.Auf
dem Kronsberg steht ein Senffeld in voller Blüte, manch einer
wundert sich über rosafarbene
Kirschblüten in der Adventszeit.
„Das ist ganz normal“, erklärt
Anja Kestennus, Sprecherin der
Herrenhäuser Gärten, „das ist die
Winterkirsche, die können Sie bei
uns im Berggarten auch sehen.
Aber auch andere Winterblüher,
wie den Duftschneeball oder den
Winterjasmin.“
Grund für die Dezemberblüte
sei der fehlende Frost. Sinken die
Temperaturen unter den Gefrierpunkt, erfrieren die geöffneten
Blüten und fallen ab. „Das macht
der Pflanze nichts aus“, so Kestennus. Ohne Frost blühen sie
einfach weiter. Der farbenfrohe
Anblick könnte uns also noch ein
Weilchen erhalten bleiben.
Denn nach einer kleinen
Abkühlung, die immer noch deut-
lich im Plusbereich bleibt, geht
es Anfang der Woche nach Angaben des Meteorologen Dominik
Jung von „wetter.net“ mit der
Temperatur wieder leicht nach
oben, bleibt dann relativ stabil
auf dem Niveau der vergangenen Tage, auch wenn es feuchter
werden dürfte. Die Hoffnung auf
ein winterliches Fest muss man
dennoch nicht gleich begraben.
„Eine weiße Weihnachtsüberraschung ist weiterhin möglich“, so
Jung.
kra
FAST WIE IM SOMMER: Dieses Senffeld auf dem Kronsberg steht zurzeit in voller Blüte.
Foto: Dröse
Ohne Führerschein kein Microcar
3 Gericht verurteilt 34-Jährigen 3 Er fuhr „frisierten“ Krankenfahrstuhl
VON THOMAS NAGEL
HANNOVER. Das war bestimmt nicht die klügste Replik
von Andreas W. (34). Als der
Staatsanwalt wegen Fahrens
ohne Führerscheins eine Geldstrafe von 700 Euro (70 Tagessätze) forderte, meinte der
Angeklagte: „Damit bin ich
nicht einverstanden. Ich gehe
in Berufung.“ Daraufhin verurteilte Amtsrichter Koray Freudenberg den uneinsichtigen
Mann zu 900 Euro Geldstrafe
(90 Tagessätze).
Dabei hatte W. gestanden,
jahrelang ohne Führerschein
mit „so’ne Autos“, auch Krankenfahrstühle genannt, unterwegs gewesen zu sein. „Ich
habe im Internet gelesen, dass
man keinen Führerschein dafür
braucht“, rechtfertigte er sich.
Bei mehreren Polizeikontrollen
sei er ungeschoren davongekommen. Doch am 20. Mai
2015 hatte er Pech: Er traf
in Vinnhorst auf einen Polizeikommissar (38), der ein
ausgewiesener
Verkehrsexperte ist. Das „Microcar“, das
Andreas W. fuhr, war ein Zweisitzer, hatte Dieselantrieb und
war mehr als 1,10 Meter breit
– ein solches Fahrzeug ist führerscheinpflichtig. „Von hinten
kann man diese Fahrzeuge mit
einem VW Lupo verwechseln“,
so der Beamte. Für solche
Autos brauche man den Führerschein Klasse B. Der Angeklagte hat aber nur einen MofaFührerschein (Klasse M).
Außerdem war Andreas W.
zu schnell gefahren. Statt mit
der
Höchstgeschwindigkeit
von 25 Stundenkilometern war
der Familienvater mit fast 40
Sachen unterwegs. „Der Angeklagte hat das technische Verständnis, an den Fahrzeugen
herumzumanipulieren“, so der
Polizeikommissar. Er kenne
Andreas W. aus früheren Verfahren, in denen er die Leicht-
fahrzeuge teilweise auf 70 bis
80 Kilometer pro Stunde hochgetunt habe. Das Expertenwissen des Beamten beeindruckte
den Angeklagten nicht: „Ich
verstehe das Gesetz nicht.“
Darauf erwiderte Richter Freudenberg: „Ich verstehe auch
manche Gesetze nicht, muss
sie aber trotzdem anwenden.“
Der Polizist sagte, dass wohl
gerade jüngere Kollegen oft
nicht erkennen würden, dass
man für zweisitzige Mini-Autos
den Führerschein B brauche.
Aber seit dem Jahr 2000 habe
KLEIN UND LANGSAM: Microcars sind auf 25 Stundenkilometer
gedrosselt. Gebraucht kosten sie mehrere tausend Euros.
der Gesetzgeber diese Pflicht
eingeführt, weil es viele Autofahrer irritiert habe, dass autoähnliche Vehikel mit Mofageschwindigkeit
unterwegs
waren.
Dass Andreas W. Gesetze
öfter nicht versteht, hat er
bereits 22-mal bewiesen. Er ist
wegen Trunkenheit im Verkehr,
Fahrens ohne Führerschein,
aber auch wegen räuberischer
Erpressung, versuchten Totschlags und Diebstahl vorbestraft. Einen Führerschein hat
er nicht. Er sei bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung (im Volksmund auch
„Idiotentest“) durchgefallen,
räumte er freimütig ein.
W. erhält als Hartz-IV-Empfänger für seine Familie (Frau
und vier Kinder) 2250 Euro im
Monat und bestand gestern auf
seinem Microcar: „Ich lebe auf
dem Land, der nächste Supermarkt ist zehn Kilometer entfernt.“
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schöne Weihnachtszeit und ein gesundes
und friedliches neues Jahr 2016.
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