Jahresbericht 2015

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Vorwort:
Liebe Freundinnen und Freunde des Jugendzentrums! Liebe LeserInnen!
Gerade in Zeiten, wo Hass geschürt und Hetze betrieben wird, wo die Gesellschaft
immer mehr auseinanderdriftet, wo sich gezielte Falschmeldungen wie ein
Lauffeuer über die Medien verbreiten und von immer mehr Menschen unreflektiert
übernommen werden… Wo die Kluft zwischen Armutsgefährdung und Wohlstand
spürbar größer wird… Gerade in dieser Zeit, ist die Jugendarbeit, und speziell die
Jugendzentrumsarbeit im Steppenwolf eine wichtige Stütze für die Jugendlichen
aus St. Pölten und Umgebung. Neben Freizeitbeschäftigung und Schutzraum für die
Jugend wird hier niederschwellige, qualifizierte Sozialarbeit in Form von Beratung,
Information und Begleitung angeboten.
Im Jahr 2016 wird das Jugendzentrum 20 Jahre! 20 Jahre in denen sich nicht nur die
BesucherInnen sondern auch die Anforderungen an ein Jugendzentrum stetig
gewandelt haben. Auf Grund der gesellschaftlichen Entwicklung hin zum
individualisierten Neoliberalismus fühlen sich Jugendliche überfordert, allein
gelassen und zum Teil hilflos. Jugendliche sind auf der Suche nach der eigenen
Identität, wollen sich an Vorbildern orientieren und suchen Antworten auf die
Komplexität des Lebens. Leider stehen Ansprech- und Vertrauenspersonen in der
Erwachsenenwelt immer weniger zur Verfügung und Jugendliche laufen Gefahr,
sich auf der Suche nach dem eigenen Ich, zu verlaufen. Im Internet finden sich
schnell kurzlebige Antworten auf brennende Fragen und einfach strukturierte
Ideologien fallen auf fruchtbaren Boden.
Gut geschulte und engagierte MitarbeiterInnen leisten hier wertvolle
Präventionsarbeit. Regelmäßige Fortbildungen und Vernetzungsarbeit mit anderen
sozialen Einrichtungen sind in der Jugendarbeit genauso wichtig wie beherztes
Engagement und Freude an der Arbeit mit jungen Menschen.
Fakt ist, die Mittel werden knapper während die Herausforderungen in der
täglichen Arbeit stetig zu nehmen. Ich möchte mich an dieser Stelle recht herzlich
bei unseren SponsorInnen, GönnerInnen und UnterstützerInnen bedanken, ohne
die ein Betrieb in der Form, wie er hier im Jahresbericht präsentiert wird, nicht
möglich wäre. Und ein noch größerer Dank geht an meine KollegInnen, die den
gegebenen Rahmenbedingungen trotzen und mit Freude und Spaß das
Jugendzentrum zu dem machen, was es ist: Ein Platz für die Jugend, und somit ein
Platz für die Erwachsenen von Morgen!
in
DSA Ingrid Müller, MA
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Die Skatehalle wurde schön langsam fertig…
…und am 23. Jänner vom Statiker abgenommen!
Nun konnte erstmals wieder geskatet werden!!!
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Im Februar startete die Künstlerin Rita Bai mit der Gestaltung der
Skatehalle… Graffiti Action war angesagt!
Fotos
by
Rita
Bai
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Mittlerweile ist die Halle Treffpunkt für Graffiti LiebhaberInnen und
KünsterInnen…
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Der Herr Bürgermeister bekam sogar
Zaubertricks vorgeführt…
Der März stand ganz im Zeichen der Skatehalle. Offizielle
Eröffnung und Skatecontest…
Bei der offiziellen Skatehallen Eröffnung am 14. März
2015 hieß es wieder „wheels keep on turnin“!
Nach dem offiziellen Teil zeigten die wagemutigen
Rollenkünstler wieder einmal ihr Können und
erstaunten die ZuseherInnen mit ihren „Skills“. Am
Ende des Contest wurde der beste Trick prämiert.
Ein großer Dank geht an Mario Kickinger, den
Baumeister der Halle!
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…Volle Action beim Contest…
Der Spaß stand
im Vordergrund!…
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…April im Jugendzentrum
Bau der Erdäpfelpyramide
und setzen der Erdäpfel…
Mal sehen ob das was
wird!
Serhat war fleißig…
…siehe da, da wächst was!!! Könnte doch
was werden, mit den Erdäpfeln…
Was war sonst noch los im April?
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Ostereier wurden gefärbt
und gegessen
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Sozialstunden wurden im
Steppenwolf geleistet
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MitarbeiterInnen waren
auf Schulung zum Thema
Radikalisierung
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Die Körner
Sportmittelschule war auf
Exkursion im
Jugendzentrum
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Im Mai präsentierten wir unter anderem das Jugendzentrum auf
der Jugendinfomesse…
Aufgrund widriger Wetterbedingungen mussten wir am 21. Mai
2015, bei der 2. Jugendinfomesse, kurzfristig ins Rathaus
ausweichen. Dies tat aber dem Besucherandrang keinen Abbruch.
Die SchülerInnen stürmten das Rathaus in Massen sodass sich
mancher Magistratsbedienstete wunderte. Die Jugendlichen
hatten die Möglichkeit sich an den zahlreichen Ständen über das
Angebot der verschiedenen Einrichtungen zu informieren und
erste Kontakte zu knüpfen…
9
Anlässlich des 5 Jahre Jubiläums des „Paradies der Fantasie“
gestaltete der Leiter Gerhard Hönigl gemeinsam mit Kindern und
diversen KünstlerInnen 10 Parkbänke die in der Stadt verteilt
wurden.
Auch der Steppenwolf ist nun stolzer Besitzer einer solchen.
Verziert wurden diese mit Motiven des spanischen Künstlers Joan
Mirò. Danke Gerhard und Sandi!
Was passiert außerhalb des offenen Betriebs? Was machen die MitarbeiterInnen
des Jugendzentrums sonst noch?
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1 mal in der Woche ist Teambesprechung
1 mal im Monat Teamsupervision
Treffen mit Jugendlichen außerhalb des offenen Betriebes zu Beratungsgesprächen
Begleiten von Jugendliche zu Terminen (AMS, Ämter…)
1 mal im Monat Teilnahme am Koordinations Team der Sozialen Einrichtungen St. Pöltens
Organisation und Teilnahme - Jugendkoordinations Team der Jugendrelevanten Einrichtungen
St. Pöltens
Regelmäßige Vernetzungstreffen mit anderen Jugendeinrichtungen
Teilnahme und Vorstandstätigkeit bei NÖJA (Niederösterreichisches Netzwerk offene
Jugendarbeit
Regelmäßige Fortbildungen zu aktuellen Themen (z.B. Extremismus)
Bereitstellen der Räumlichkeiten für Vernetzungstreffen und Organisation ebensolcher
Leitung der Jugendplattform 3100
Vorstandstätigkeit beim Armutsnetzwek
Vorstandstätigkeit bei der STP Skateassociation
Organisation und Durchführen von Projekten
Fallbesprechungen, HelferInnenkonferenzen…
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Wir bedanken uns bei unseren KooperationspartnInnen 2015:
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Festspielhaus
FH St. Pölten
Armutsnetzwerk
DeRad
NÖJA
Sexualpädagogik NÖ
Fachstelle für Suchtprävention
Jugendinfo
Bündnis für Toleranz, Menschlichkeit und Solidarität
Kooteam (Koordinations Team der Sozialen Einrichtungen
St. Pöltens
NEBA Jugendcoaching
Verein „Robotix4me“
STP-Skateassociation
Diakonie
Nordrand
COMePASS
Ampel
I-Earn
Rita Bai
Tschetschenisch-Österreichischer Kulturverein
Die Brücke
Danke für die gute Zusammenarbeit!
Wir freuen uns auch 2016 auf eine gute Kooperation!
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Ein besonderer Dank gilt all unseren Sponsoren und Gönnern!
Die MitarbeiterInnen und die Jugendlichen sind sehr froh, dass
das Jugendzentrum 2015 so großzügig unterstützt wurde und
sagen DANKE an:
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AKNÖ
Gewerkschaft d. Gemeindebediensteten
Fa. New Yorker
Fa. Nadlinger
Fa. Radlberger
Magistrat (Bäderverwaltung, WIHO, Stadtmarketing,…)
Round Table STP
Spark7
Boutique Brigitte
Aqua City
City-Splash
FH STP
Fa. Hervis
Halley Market
Metro
Fa. Holz Wallner
Kabsi STP
Personalshop
Kostrhon Geflügelhandel
Soma Markt
Paradies der Fantasie
Fahrschule Sauer
Filmamateurclub STP
VAZ
Dank Ihrer Unterstützung konnten 2015 viele Projekte für die St.
Pöltner Jugend umgesetzt werden!
*für Babsi, die 20 Stunden abgegeben hat und innerhalb des Magistrats eine neue
Aufgabe übernommen hat
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Im Juni kam „Luki“…*
Willkommen im Team Luki!!!
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Unter den Thema „Bunte Kinderwelt“ fand am
12.-13. Juni 2015 abermals das „Fest der
Begegnung“ am Rathausplatz St. Pölten statt. Seit
1995 wird unter diesem Namen ein Fest der
Kulturen, mit dem Aufruf zum fröhlichen
Miteinander, gefeiert. Wie immer gab es tolle
Musik, Tanz und leckeres Essen. Die Kids konnten
sich beim Steppi Stand mit diversen Spielen
vergnügen und das Jugendzentrum kennenlernen.
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Im Juli kam die Hitze…
Bereits zum zweiten Mal veranstaltete die AK Young am Ratzersdorfer
See das „Splash Hard“! Neben Sportturnieren, „Blobbing“ und coolen
Konzerten war auch der Steppenwolf wieder mit am Start und sorgte, bei
strahlendem Sonnenschein, für Action und Abkühlung! Neben DJ Sets
unserer „Plattenkünstler“ gab es frisches Obst und spritzige Poolaction.
Höhepunkt war der „Live-Anstrich“ unseres Steppimobils…
Wir sorgten mit
der
Chill
Out-Lounge
für gute
Laune!!!
Es war ziemlich
heiß…
Wir sorgten für
Abkühlung und
Erfrischung…
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…auch der August war HEISS!!!
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Max beginnt als ehrenamtlicher Mitarbeiter
City Splash Gutscheine werden ausgegeben
Radprojekt startet
Erdäpfel können geerntet werden
Stencil mit Luki…
Vier gemütliche Sesseln, gespendet von Herrn Vojta,
ermöglichten uns die Einrichtung einer zusätzlichen
Beratungsecke. Für die richtige Beleuchtung sorgt eine
unserer tollen Recyclinglampen.
Vier gemütliche Sesseln, gespendet von Herrn Vojta, ermöglichten uns
die Einrichtung einer zusätzlichen Beratungsecke. Für die richtige
Beleuchtung sorgt eine unserer tollen Recyclinglampen.
Danke an Fam. Vojta und an den geschickten Michi!
„Aus alt mach neu“, ist das Motto der Radwerkstatt,
welche durch unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter
Max ins Leben gerufen wurde.
So konnte aus mehreren gespendeten schrottreifen
Rädern, funktionstüchtige Bikes gemeinsam mit
Jugendlichen gebastelt werden… Ein paar Jugendliche
freuten sich sehr!!!
Herzlichen Dank an
Markus Maier für das
Big Blue Book of
Bicycle Repair!
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Luki goes Stencil…
Tatkräftige
Unterstützung
erhielten wir von
unseren
BesucherInnen beim
Bau und der
Gestaltung einer
Rückwand für unser
Flyerregal. Sehr
genial!
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Auch das ist Steppenwolf
Anhand der folgenden Fallgeschichte soll dem/der LeserIn am Beispiel der fiktiven
Klientin Jenny ein Einblick in die Arbeit im Jugendzentrum Steppenwolf gegeben
werden. Der Fall bzw. die Klientin ist zwar fiktiv, lehnt sich jedoch an realen Fällen
an.
Als Nina und Luki an einem kühlen Februartag gerade das Jugendzentrum
aufsperrten, wartete bereits ein Mädchen vor der Türe, welches den
SozialarbeiterInnen nicht bekannt war. Als sie eintrat, wurde sie von den
anwesenden MitarbeiterInnen begrüßt und sie stellte sich mit dem Namen Jenny
vor. Da sie das erste Mal im Jugendzentrum war, führte Nina sie durch die
Räumlichkeiten und erklärte ihr die Hausregeln.
Das Jugendzentrum bietet Jugendlichen zwischen 13 und 25 Jahren Raum
sich aufzuhalten. Um ein angenehmes Miteinander zu gewährleisten, sind
einige wenige Regeln, wie z.B. ein absolutes Gewaltverbot, unabdingbar.
Zum Teil bestimmen die Jugendlichen die Regeln auch selbst mit.
Da noch nicht viele BesucherInnen im Jugendzentrum waren, fragte Luki sie, ob sie
nicht bei einer Tasse Tee eine Runde UNO spielen will. Jenny nahm die Tasse Tee
dankend an, meinte jedoch, dass sie momentan keine Lust hätte und lieber ihren
Facebook-Account checken wolle.
Jugendlichen steht die Möglichkeit jederzeit offen mit den
MitarbeiterInnen des Jugendzentrums in Beziehung zu treten. Jedoch
besteht dazu keine Verpflichtung.
Auf Grund der Diversität des Steppenwolfteams, haben die BesucherInnen
die Möglichkeit sich auszusuchen mit welcher Persönlichkeit sie in
Beziehung treten wollen.
Den Rest des Tages verbrachte Jenny eher still vor dem Computer. Am Ende des
Tages verabschiedete sie sich von Nina und Luki und meinte, dass sie jetzt in die
Jugendnotschlafstelle schlafen gehe.
Am darauf folgenden Tag war Jenny wieder eine der ersten BesucherInnen im
Jugendzentrum. Hogi bot ihr erneut eine Tasse Tee an, was sie auch annahm. Heute
hatten Ingrid und Hogi gemeinsam Dienst.
Es sind immer mindestens zwei MitarbeiterInnen während des offenen
Betriebs im Dienst. Dies gewährleistet die notwendige Flexibilität um
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jederzeit angemessen auf eintretende Situationen reagieren zu können. So
kann gleichzeitig ein/eine MitarbeiterIn im offenem Betrieb tätig sein
während sich ein/eine MitarbeiterIn zum Beispiel gezielter mit
einem/einer Jugendlichen oder Gruppen beschäftigt, Beratungsgespräche
führt, Projekte betreut oder administrative Tätigkeiten erledigt.
Jenny fragte Hogi ob er mit ihr eine Runde Karten spielen wolle, was er bejahte. Bei
dem Kartenspiel kamen sie ins Gespräch und Jenny erzählte von ihrer momentanen
Situation. Jenny erzählte, dass sie 18 Jahre alt ist und eigentlich aus einer anderen
Stadt in Niederösterreich kommt. Sie ist jetzt seit 3 Tagen in Sankt Pölten und
nächtigt in der Jugendnotschlafstelle, da ihre Mutter bei der sie lebte, Jenny hinaus
geworfen hatte. Als sie dies erzählte, bemerkte Hogi, dass ihre Augen feucht
wurden. Hogi fragte sie, ob sie sich nicht in das Beratungszimmer setzen wolle, da
bereits etliche andere BesucherInnen das Jugendzentrum nutzten und reichte ihr
ein Taschentuch. Ingrid hielt einstweilen die Stellung an der Bar.
Neben dem offenen Betrieb, in welchem die Jugendlichen ihre Freizeit
verbringen und mit den MitarbeiterInnen in Kontakt treten, sind Beratung
und Information wesentliche Säulen in der Arbeit im Jugendzentrum
Steppenwolf. Dabei ist jedoch der zwanglose Umgang zwischen
Jugendlichen und SozialarbeiterInnen im offenen Betrieb wesentlich für
die Beziehungsarbeit. Es kann oft lange Zeit dauern bis eine tragfähige
Vertrauensbasis aufgebaut ist, aus welcher sich Beratungs- und
Informationssituationen entwickeln.
Im weiteren Verlauf des Gespräches erzählte Jenny, dass sie vor kurzem von ihrem
Freund verlassen wurde und sie aus der Wohnung ihres Freundes ausziehen
musste. Deshalb zog sie wieder bei ihrer Mutter ein. Da das Verhältnis zu ihrer
Mutter schon länger angespannt war, dauerte es nicht lange bis ein Streit eskalierte
und sie auch von ihrem Elternhaus rausgeworfen wurde. Sie erhielt die Info, dass es
in Sankt Pölten eine Jugendnotschlafstelle gibt und entschloss sich nach Sankt
Pölten zu kommen. Die MitarbeiterInnen der Jugendnotschlafstelle meinten, dass
sie unter Tags in das Jugendzentrum Steppenwolf kommen könne.
Als Jenny wieder eine etwas kräftigere Stimme hatte und die Tränen aus ihren
Augen verschwunden waren, entschied sich Hogi weiter nachzufragen, um sich
Klarheit über ihre Situation zu verschaffen.
So erfuhr er, dass sie schon seit einiger Zeit sporadisch Suchtmittel konsumiert und
dies unter anderem auch der Grund für die Eskalation des Streits mit ihrer Mutter
war. Beruflich hat sie eine Lehre zur Tischlerin abgeschlossen, ist jedoch seit kurzer
Zeit nicht mehr erwerbstätig. Sie bezieht jedoch noch keine Leistungen des AMS
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und lebt seit ihrer Entlassung von ihrem Ersparten. Ob sie versichert sei, wusste sie
nicht so genau.
Im ersten Beratungsgespräch wird durch den/die SozialarbeiterIn versucht
eine Vorstellung von der Situation des/der KlientIn zu bekommen, um so
weitere Hilfemaßnahmen gemeinsam mit dem/der KlientIn zu erarbeiten.
Zu Beginn einer Beratung liegt der Fokus darauf grundlegende Themen
wie zum Beispiel ein Schlafplatz, Zugang zu finanzieller Hilfe, der aktuelle
Versicherungsstatus anzusprechen und abzuklären, ob diese Dinge
gegeben sind.
Am Ende des Beratungsgesprächs rief Jenny bei dem Arbeitsmarktservice in Sankt
Pölten an und vereinbarte einen Termin, da sie inzwischen ihren Hauptwohnsitz in
der Jugendnotschlafstelle gemeldet hatte. Im Laufe des Tages äußerte Jenny, dass
sie Angst vor dem Behördengang hatte und Ingrid bot ihr an sie am kommenden
Tag zu begleiten.
Auch wenn der Großteil der Arbeit im Jugendzentrum passiert, so kann es
manchmal erforderlich sein, Jugendliche dabei zu unterstützen, Termine
bei Behörden oder anderen Sozialeinrichtungen wahr zu nehmen und sie
zu diesen zu begleiten.
Eine Woche später fand am Vormittag die wöchentliche Teambesprechung statt
und Hogi und Ingrid berichteten dem Rest des Teams, sowie der Leiterin Barbara
von Jenny, ihrer aktuellen Situation und was bisher geschehen war.
In wöchentlichen Teammeetings treffen sich die MitarbeiterInnen des
Jugendzentrums abseits des offenen Betriebs und gehen alle aktuellen
Ereignisse und Fälle durch. So werden neue Lösungsansätze und Strategien
erarbeitet und die bereits getroffenen Handlungen und Entscheidungen
reflektiert.
Ingrid berichtete von dem AMS-Termin und stellte fest, dass Jenny ab kommenden
Monat Arbeitslosengeld beziehen könne. Im Team beschloss man, Jenny zu fragen,
ob es ihr recht sei, mit der Jugendnotschlafstelle ihren Fall zu besprechen, um
Doppelbetreuungen zu vermeiden.
Vernetzung mit anderen Institutionen, Behörden und Einrichtungen sind
wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Gerade der Kontakt mit anderen
Jugendeinrichtungen ist wichtig, da es oft zu Überschneidungen bei den
KlientInnen kommt. Bei besonders komplexen Problemlagen können auch
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so genannte HelferInnenkonferenzen einberufen
organisationsübergreifend Lösungsansätze zu erarbeiten.
werden,
um
Jenny war mittlerweile seit über zwei Wochen in Sankt Pölten und besuchte
regelmäßig das Jugendzentrum. Sie war damit einverstanden, dass gemeinsam mit
der Jugendnotschlafstelle an ihrem Hilfeplan gearbeitet wird und aktuelle Infos
ausgetauscht würden. Während der Aufenthalte im Jugendzentrum freundete sich
Jenny unter anderem mit Rebeca, einer anderen Jugendzentrumsbesucherin an,
mit welcher sie auch Zeit außerhalb des Steppenwolfs verbrachte.
Neben vielen anderen Angeboten bietet das Jugendzentrum Steppenwolf
Platz, soziale Kontakte zu anderen Jugendlichen zu knüpfen und zu
pflegen.
Eine Woche später kam Jenny mit eingezogenem Kopf und schluchzend in das
Jugendzentrum und setzte sich, zusammengekauert, in die Sitzecke. Als Nina dies
bemerkte, sprach sie sich kurz mit Ingrid ab und ging zu ihr. Als Nina sie ansprach
und nachfragte was den los sei, fing Jenny furchtbar zu weinen an. Nina bot Jenny
an sich gemeinsam mit ihr in das Beratungszimmer zu setzen und ihr zu zuhören.
Auf dem Weg nahm sie noch ein paar Taschentücher mit.
Im Vier-Augen-Gespräch erzählte Jenny, dass sie sich gestern mit ihrer Mutter
getroffen habe und sie furchtbar gestritten hätten. Nach dem Streit mit ihrer
Mutter, meinte Jenny, dass sie keine Möglichkeit sehe, wie sie ihre jetzige Situation
ändern könne und den Mut verloren hätte.
Krisenintervention ist eine wichtige Fähigkeit der SozialarbeiterInnen im
Jugendzentrum um auf akute (Lebens-) Krisen von KlientInnen zu
reagieren. Es gibt verschiedene Arten von Krisen, dabei haben sie jedoch
gewisse Charakteristika gemein. So sind Krisen zeitlich begrenzt, kommen
meist unvorhergesehen, sind mit Verlust und Kränkung verbunden und
erzeugen Angst und Hilflosigkeit. Dies kann im extremsten Fall auch zu
suizidalem Verhalten führen. Daher ist es im Jugendzentrum als
niederschwellige Einrichtung wichtig, Krisen als solche zu erkennen und
frühzeitig
zu
intervenieren,
um
den
Betroffenen
wieder
Problemlösungskompetenz zurück zu geben.
Nina hörte Jenny aufmerksam zu und bemerkte deutlich das Gefühl der
momentanen Überforderung und Entmutigung. Nina entschloss sich Jenny vor
Augen zu führen, was sie in den letzten Wochen Alles aus eigener Kraft geschafft
hatte und schrieb gemeinsam mit Jenny alles auf einen Zettel auf, damit sie ihre
Entwicklung besser visualisieren konnte. Weiters vermittelte sie Jenny, dass sie
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jederzeit auf die Ressource Jugendzentrum zurückgreifen könne, wenn es ihr
schlecht geht.
Am Ende des langen Gesprächs war Jenny wieder etwas optimistischer und meinte,
dass sie gerne etwas Zeit mit ihrer Freundin Rebeca verbringen würde.
Drei Tage später hatte Jenny den Streit mit ihrer Mutter einigermaßen verarbeitet
und fragte Hogi, ob sie nicht einmal die Turntables ausprobieren könne. Hogi
machte mit Jenny eine Einschulung auf die Plattenspieler, Mixer und sonstiges
Equipment und wie sich herausstellte, war Jenny ein Naturtalent was das Platten
mixen angeht.
Das Erkennen der Ressourcen von KlientInnen und die Sichtbarmachung
dieser ist ein wichtiges Prinzip in der offenen Jugendarbeit. Es ist wichtig
die Stärken und Fähigkeiten von Jugendlichen durch Angebote zu fördern,
damit sie mehr Selbstwert entwickeln können.
Im Laufe der folgenden Wochen suchte sie an den Jugendzentrumscomputern nach
Wohnungen, welche sie sich leisten könnte und schickte auch die eine oder andere
Bewerbung ab. Nach intensiver Suche wurde sie fündig und glücklicherweise war
die kleine Wohnung auch noch zu haben, als sie beim Vermieter anrief.
Im darauf folgenden Monat konnte sie bereits mit Unterstützung des Vereins
Wohnen die Kaution aufbringen und in ihre eigene Wohnung ziehen. Sie entschied
sich einen Neuanfang in St. Pölten zu wagen und fand auch nach längerem Suchen
einen Job in ihrem erlernten Beruf.
Das Jugendzentrum Steppenwolf besucht Jenny noch immer gerne, um mit den
MitarbeiterInnen zu quatschen, sich mit ihrer besten Freundin Rebeca zu treffen
oder ihrem Hobby als DJane nach zu gehen.
Text: Lukas Schmied
Sonja vom
Jugendcoaching NEBA
war auch 2015 wieder 14
tägig im Jugendzentrum
vor Ort und stand den
Jugendlichen für
Arbeitsfragen Rede und
Antwort.
Danke Sonja!
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Der September stand ganz im Zeichen von FUSSBALL…
Bereits zum 5. Mal lud die Diakonie (am 11. September 2015) zum Integrationsfußballturnier, ein
Kleinfeld-Hobbymannschaftsturnier zwischen AsylwerberInnen, Jugendlichen aus St. Pölten, Behörden
und NGOs ein. Auch ein Steppenwolf Team war wieder vertreten und gab sein Bestes. Denn wenn
Spiel und Spaß im Vordergrund stehen, ist dabei sein alles!
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…Kick Off Fußballturnier im Steppenwolf
Ein spannendes Finale, welches durch ein Elfmeterschießen
entschieden wurde, gab es auch dieses Jahr wieder bei dem
traditionellen Kleinfeldfußballturnier, welches in Kooperation mit
der Jugendnotschlafstelle COMePASS und der mobilen Jugendarbeit
Nordrand stattfand. Neben dem Fußballturnier gab es eine gratis
Verköstigung der Spieler und der BesucherInnen und eine
motivationsgeladene Moderation, wodurch selbst bei zeitweiligem
Regen die gute Stimmung nicht gebremst werden konnte. Um die
Matches fair zu gestalten, pfiffen zwei Profischiedsrichter
unentgeltlich die Matches. Die Stimmung war der Wahnsinn und
die Kids freuten sich über die coolen Preise. Ein herzliches
Dankeschön auch an dieser Stelle an unsere Sponsoren!!!
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Spannendes Finale…Elfmeterschießen!
Die Gewinner des Turniers! Gratulation!!!
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Wir waren heuer zum zweiten Mal mit einem
Bildungsmesse der AK NÖ
Stand auf der ZAL (Zukunft, Arbeit, Leben)
Messe der AK, im VAZ, dabei und
präsentierten das Jugendzentrum!
Am 19. September 2015 hatten die St. Pöltner
Jugendlichen die Möglichkeit sich über
Lehrberufe und Bildungswege nach der
Pflichtschule zu informieren.
Eine tolle Veranstaltung der AKNÖ!
Unser Ehrenamtlicher, MAX, im Einsatz auf der ZAL…
Nina war im September im Rahmen des Girls-Only-Nachmittag in der
Prandtauerhalle mit den Mädl’s Badminton spielen! Du hast Interesse am
Mädchennachmittag? Dann schau vorbei! Jeden Dienstag, ab 16 Uhr, ist
Girls-Only im Steppenwolf. Du bestimmst was Programm ist…
Das Steppenwolfteam und die
Jugendlichen packten auch für die
schutzsuchenden Personen an, die vor
dem Krieg fliehen mußten…
Im Zuge der Flüchtlingsbewegung, welche im Herbst auch St.
Pölten erreichte, sammelten und sortierten MitarbeiterInnen
des Jugendzentrums sowie freiwillige HelferInnen unzählige
Kartons an Hilfsgütern, welche an diverse Organisationen, die
mit Schutzsuchenden arbeiten, weitergegeben wurden.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die fleißig gespendent haben!
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Viel los im Oktober…
Babsi und Ingrid waren im Oktober
wieder bei der Karrieremesse in
der FH St. Pölten mit einem Stand
vertreten und präsentierten dort
den Steppenwolf. Viele
Studierende informierten sich über
das Jugendzentrum und
bekundeten Interesse an einem
Praktikum…
-
Vernetzung mit COMEePASS
Praktikant Matthias machte 2 Wochen Infopraktikum
Suchtpräventionsworkshop im Steppenwolf
Kürbisschnitzen
Karrieremesse
Jugendclub 300 Comicworkshop im Jugendzentrum…
Um böse Geister aus dem Jugendzentrum zu vertreiben, schnitzen BesucherInnen wieder kreative Muster in die Kürbisse
und erleuchteten damit die Nacht.
Am letzten Wochenende im November
fand im Rahmen der Festspielhausreihe
„Jugendklub 300“ ein Comic-Workshop
im Jugendzentrum statt. Unter
Anleitung der Künstlerin Rita Bai
konnten Jugendliche einen Einblick in
die bunte Comic-Welt erlangen.
Neulinge zeichneten ihre ersten Comics
– schon weiter Fortgeschrittene holten
sich wertvolle Tipps von Rita und es
entstand sogar ein kurzer
Zeichentrickfilm! Die Endresultate
konnten sich sehen lassen!
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Im November war „Robotix – Time“ im Steppenwolf…
Unter dem Motto „Jugendzentrum 2.0“ konnten Jugendliche an zwei Terminen im Steppenwolf (23.10.15
+ 20.11.15) Roboter selbst bauen, programmieren und ausgiebig testen. Um nicht gefährliche
Killerroboter zu erschaffen, leitete der Verein „Robotix4me“ den Workshop und stellte das Material zur
Verfügung.☺
Robotix4me: Mag. Renate Langsam und Mag. Martin Kaiblinger
Auf unserer Facebook Seite (Jugendzentrum
Steppenwolf) kannst du dir coole Fotos und
Videos von der Aktion ansehen…
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DEZEMBER
Auch im letzten Monat des Jahres gab es noch viel Action im
Jugendzentrum…
Am 14. Dezember diskutierten Jugendliche mit
tschetschenischen Wurzeln gemeinsam mit
Vertretern der Polizei,
u.a.Stadtpolizeikommandant Obst. Franz
Bäuchler, Sozialstadtrad Dietmar Fenz und
VertreterInnen der beteiligten Einrichtungen
(Steppenwolf, Nordrand und H2) im
Steppenwolf, wie ein „respektvolles
Miteinander“ auf der Straße möglich ist.
Imagekampagne Teil 1
Im Jänner geht’s weiter mit einer
Diskussionsrunde mit Medienvertretern
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Praktikantin Denise ist Studentin an
der FH St. Pölten und studierte im 1.
Semester Soziale Arbeit. Im
Jugendzentrum machte sie ihr erstes
Pflichtpraktikum…
Trotz der fast schon sommerlichen Temperaturen,
stimmten das Steppenwolfteam und die
BesucherInnen sich durch Kekse backen, leckeren
Weihnachtspunsch, Weihnachtsdekoration und
besinnlicher Musik auf die Adventzeit ein.
Das große Finale war, wie jedes Jahr, die
Weihnachtsfeier am 23. Dezember. Dabei gab es
neben Kinderpunsch und Keksen auch ein leckeres
veganes Kesselgulasch. Es besuchte uns auch ein
kleiner Weihnachtsmann und brachte den
Jugendlichen Weihnachtsgeschenke. Der Abend
klang gemütlich vor dem Lagerfeuer mit
Marshmallows aus.
Luki designte heuer
unsere Weihnachtskarte!
Merry Christmas!
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Hard Facts - Zahlen zu 2015:
236 Tage Offener Betrieb (inkl. Mädchen Nachmittag)
Besucherinnen im offenen Betrieb:
Besucher im offenen Betrieb:
Gesamt:
683
6491
7174
BesucherInnen in der Skatehalle:
1790
111 Mädchen nutzten den Mädchentag
206 Beratungsgespräche im Ausmaß von 96 Stunden und 40
Minuten
22 Telefonberatungen im Ausmaß von 8 Stunden und 40 Minuten
16 Kontakte und Interventionen bei anderen
Institutionen/Behörden im Ausmaß von 10 Stunden und 45
Minuten
190-mal nahmen Jugendliche am DJ Workshop teil, bzw. nutzten
die Möglichkeit im Steppenwolf aufzulegen
2 Studentinnen der FH St. Pölten Soziale Arbeit absolvierten ihr
Pflichtpraktikum im Jugendzentrum
5 Schulklassen besuchten das Jugendzentrum
2 Personen leisteten gemeinnützige Sozialstunden im
Jugendzentrum
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Open Doors: Di (Girls only)
Mi, Do, Fr
Sa
Adresse:
16 – 20 Uhr
14 – 20 Uhr
13 – 19 Uhr
Herzogenburger Straße 20, 3100 St. Pölten
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