Buchvorstellung " JÜDISCHE FUSSBALLVEREINE IM

Buchvorstellung " JÜDISCHE FUSSBALLVEREINE IM NATIONALSOZIALISCHTEN DEUTSCHLAND " am 19.02.16 im
Jüdischen Museum.
Bericht von Claudio Offenberg (Medienbeauftragter TuS Makkabi Berlin)
Im 2. Stock des Jüdischen Museums fanden sich rund 150 interessierte Zuhörer ein.
Darunter Vertreter des Senats, des DFB, des Sponsors Evonik und anderer gesellschaftlicher Gruppen und
natürlich auch der Medien (Tagesspiegel, Fuwo usw.), sowie Isaak Lat vom TuS Makkabi.
Durch den Abend geleitete der bekannte Journalist RONNY BLASCHKE, der zusammen mit Herrn Pomnerance
vom J.M. den Ablauf konzipiert hatte.
Nach der üblichen Begrüßung durch Herrn Pomnerance richtete der Präsident des BERLINER
FUSSBALLVERBANDS, Herr Bernd Schultz einige Worte zur aktuellen Lage rund um das Thema Rassismus /
Makkabi usw. an das Publikum.
Danach konnten die beiden Autoren des Buches recht ausführlich und interessant das Werden und Vollbringen
ihrer Schrift darstellen, begleitet durch Zwischenfragen des Moderators. Danach wurde der 'Head of Fan
Relations' des BVB 09, also Borussia Dortmund, und meine Person, als Vertreter des TuS Makkabi Berlin, auf die
Bühne gebeten. Herr Lörcher vom BVB berichtete einiges aus der Fan - Arbeit in Dortmund, die sich sehr speziell
mit der dortigen, nicht ganz einfachen, Szene befasst und deren Initiativen (z.B. Besuch bei verschiedenen
ehemaligen Konzentrationslagern usw.). Für unseren TuS Makkabi konnte ich schließlich recht ausführlich
sprechen. Zunächst ging es um meine ganz persönlich – familiäre Beziehung zu dem Thema des Buches, denn
mein Großvater s.A., Hermann Klinger, war nach seiner seinerzeitigen Flucht aus Nazi - Deutschland einer der
Gründungsväter des 'BAR KOCHBA BUENOS - AIRES', nachfolgend auch jahrelanger Präsident dieses Clubs, der bis
zum heutigen Tage blüht und gedeiht. Er teilte so das Schicksal vieler damaliger deutsch - jüdischer Sportler, die,
aus ihren 'arischen' Vereinen ausgeschlossen, sich sozusagen auf eigene Füße stellten.
Der Hauptteil meiner Ausführungen betraf die Darstellung unserer Arbeit beim TuS Makkabi, den Kampf gegen
Übergriffe auf unsere Spieler und Offiziellen, den Rückblick auf die EMG 2015 im Sommer in Berlin und schließlich
inwiefern solch ein Buch mit diesem sehr speziellen Inhalt auch etwas für die tag tägliche Arbeit in einem Verein
wie dem Unseren sein kann.
Ganz am Ende kam es noch zu einer Fragerunde aus dem Publikum, die lebhaft genutzt wurde.
Nach gut 90 Minuten endete die Veranstaltung.
Herr Pomnerance vom J.M. bot mir und Isaak Lat an, mit einer Gruppe von Makkabi - Mitgliedern einen
'Workshop' bei ihm im Hause durchzuführen, und wir sagten zu, darüber positiv nachzudenken.
Daran schlossen sich nun kleinere Gesprächsrunden an.
Diese nutzte ich zur Herstellung von Kontakten einerseits zu Dr. Henry Wahlig vom neuen 'DEUTSCHEN FUßBALL
MUSEUM' des DFB in Dortmund (evtl. gemeinsame Aktivitäten), sowie andererseits zum Chef der BVB - Fans,
Herrn Lörcher.
Auch hier denke ich darüber nach, wie wir uns in Zukunft dem doch sehr prominenten Verein etwas nähren
könnten, damit beide Seiten davon profitieren.
Ganz zum Schluss gab es noch eine sehr anregende Gesprächsrunde mit Herrn Goldmann vom 'Tagesspiegel',
Herrn Bläsig (Chef der 'Fußball-Woche') sowie Bernd Schulz vom BFV, bei der ich erneut versucht habe, die
Haltung unseres TuS Makkabi Berlin zu verschiedenen aktuellen Themen verständlich zu machen.
Gegen 22:00 Uhr löste sich der Kreis auf und der Abend war für die Sache unseres Makkabi Berlin - hoffentlich erfolgreich beendet.
Claudio Offenberg
PS: Im Vorlauf des Abends machte ich die Veranstalter darauf aufmerksam, dass es doch nicht ganz die
'allerbeste Wahl' war, das Event mit diesem speziellen Thema an einem Freitagabend anzusetzen...
Man zeigte sich nachdenklich und bedankte sich dann nochmals dafür, dass man trotzdem vor Ort war.