Plädoyer für Konzentration auf Spitzenforschung

PRESSEMITTEILUNG
Die Zukunft der Exzellenzinitiative
Plädoyer für Konzentration auf
Spitzenforschung
Berlin, 17.02.2016. Unter dem Titel „Wie breit ist die Spitze?“ brachte die HeinrichBöll-Stiftung gestern in Kooperation mit der Vodafone Stiftung Deutschland vier
Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik in Berlin zusammen, um
über die Weiterführung der Exzellenzinitiative zu diskutieren. Die Panelisten bescheinigten Deutschlands Universitäten eine neue internationale Sichtbarkeit.
Zentrale Fragen waren, wie die Dynamik der Exzellenzinitiative aufrechterhalten
und die Strategiefähigkeit der Universitäten gestärkt werden kann. Herausgehoben wurde die Bedeutung von Freiheit und Vertrauen und einer ausgewogenen
Balance von top down- und bottom up-Ansätzen bei der Weiterentwicklung von
Hochschulen.
Bei dem Podiumsgespräch diskutierten Theresia Bauer (Wissenschaftsministerin in
Baden-Württemberg), Prof. Dr. Rainer Forst (Sprecher des Exzellenzclusters „Die
Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Universität Frankfurt a. M.), Prof. Dr.
Dieter Imboden (Vorsitzender der Expertenkommission zur Evaluierung der Exzellenzinitiative) sowie Michael Kretschmer (MdB, Stellvertretender Vorsitzender der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Bildung, Forschung, Kunst und Medien) über die Zukunft der Exzellenzinitiative und die Universitäten als Herzstück des deutschen Wissenschaftssystems.
Prof. Imboden lobte das bisher Erreichte: „Die Exzellenzinitiative hat die deutschen
Universitäten auf den Weg zur internationalen Spitze gebracht, aber das Ziel ist noch
weit und nur erreichbar, wenn die Mittel dazu langfristig und auf dieses Ziel fokussiert
zur Verfügung stehen.“ Darüber hinaus mahnte er: „Damit eine Universität zur internationalen Spitze gehören kann, braucht sie eine starke Governance, eine grosse Autonomie und eine ausgeprägte Corporate Identity, welche ein klug austariertes Gleichgewicht zwischen einer kreativen Basis und einer entscheidungsstarken Leitung ermöglicht. Es wäre Ausdruck politischer Klugheit, sich zur Vorbereitung der nächsten Phase
der Exzellenzinitiative die nötige Zeit zu nehmen“.
Theresia Bauer sieht in den Vorschlägen der Imboden-Kommission eine hervorragende
Grundlage für die weitere Diskussion über die Fortführung der Exzellenzinitiative. „Die
Politik sollte den Mut haben, dem Grundgedanken des von der Kommission vorgeschlagenen Prämienmodells zu folgen und Vertrauen in die Strategiefähigkeit der Hochschulen zu setzen.“ Michael Kretschmer zog eine positive Bilanz: „Mit der Exzellenzinitiative hat sich die Bundesrepublik im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe zurückgemeldet und dem deutschen Wissenschaftssystem in den vergangenen Jahren ein
noch nie dagewesenes Maß an internationaler Sichtbarkeit beschert. Die Kommission
empfiehlt die Fokussierung auf Spitzenforschung und Internationalisierung. Das halte
ich für den zentralen Hinweis. Jetzt gilt es, diese Erfolge zu verstetigen, die Exzellenzinitiative fortzusetzen und damit die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch weiterhin aus dem Ausland nach
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Deutschland kommen, die besten Köpfe in Deutschland bleiben können und auch zukünftig Innovationen in Deutschland entstehen.“
Die Förderung von Exzellenzclustern und ihre essentielle Rolle für die Forschung betonte Rainer Forst, im Einklang mit der Imboden-Kommission. „Dort sind international
sichtbare Forschungszentren entstanden, die mit den besten außeruniversitären Instituten mithalten können und deren Nachhaltigkeit in der nächsten Phase berücksichtigt
werden muss.“ Darüber hinaus wies er darauf hin, dass „die Qualität der Lehre sich
selbstverständlich verbessern wird, wenn neue Professuren geschaffen werden.“ Zurückhaltend äußerte Forst sich zu Bestrebungen, mit der Initiative die Zielsetzung zu
verbinden, die Führungsstrukturen an deutschen Universitäten grundlegend verändern
zu können. Forst kritisierte die Kommission zudem in einem Punkt: „Die Frage der
Nachwuchsförderung, insbesondere von Tenure Track-Stellen, ist wichtig und sollte
nicht marginalisiert werden.“
Pressekontakt:
Die Imboden-Kommission hat Ende Januar ihren Expertenbericht über die Zukunft der
Exzellenzinitiative in Deutschland vorgelegt, der einige überraschende Vorschläge enthält. Mit ihren Empfehlungen hat die Kommission die politische Debatte auf die Zielgerade gelenkt, denn eine Entscheidung soll noch vor der Sommerpause fallen.
Die Veranstaltung ist gestreamt worden, ein Mitschnitt wird in Kürze online unter
www.boell.de zur Verfügung stehen.
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Über die Vodafone Stiftung Deutschland
Die Vodafone Stiftung ist eine der großen unternehmensverbundenen Stiftungen in
Deutschland. Unter dem Leitmotiv „Menschen und Ideen fördern.“ unterstützt die Stiftung als gesellschaftspolitischer Thinktank insbesondere Programme in den Bereichen
Bildung und soziale Mobilität mit dem Ziel, Impulse für den gesellschaftlichen Fortschritt
zu geben, die Entwicklungen einer aktiven Bürgergesellschaft zu fördern und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dabei geht es der Vodafone Stiftung
Deutschland vor allem darum, benachteiligten Kindern und Jugendlichen den sozialen
Aufstieg zu ermöglichen.
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Die Heinrich-Böll-Stiftung ist eine Agentur für grüne Ideen und Projekte, eine reformpolitische Zukunftswerkstatt und ein internationales Netzwerk. Wir arbeiten mit über hundert
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