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46. Deutscher Sportärztekongress
Frankfurt, 11./12. September 2015
Trainerseminar
12. September 2015
Programmheft
Organisation:
Weiterbildungsakademie
Sportmedizin
Ginnheimer Landstr. 39
60487 Frankfurt am Main
Frankfurt am Main, 26.08.2015
Liebe Trainer, Übungsleiter und Physiotherapeuten,
durch die Gestaltung des Trainings in Leistungssport, Gesundheitsprävention und
Sporttherapie sind Sie die Basis für jede erfolgreiche Übungseinheit. Neue Erkenntnisse aus
der Sportmedizin und den Trainingswissenschaften besitzen deshalb insbesondere für Sie,
die Fachkräfte, die für eine Umsetzung in die Praxis sorgen, eine hohe Relevanz.
Vor diesem Hintergrund bietet die Abteilung Sportmedizin der Goethe-Universität Frankfurt
bietet im Rahmen des 46. Deutschen Sportärztekongresses in Frankfurt am 12. September
ein Trainerseminar für Trainer, Übungsleiter und Physiotherapeuten an.
Auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt finden zwischen 8:45 Uhr und
19:45 Uhr im PEG-Gebäude zahlreiche innovative Vorträge und Workshops namhafter
Referenten rund um das Themengebiet Sportmedizin statt. Die Teilnehmer können je nach
Interesse und sportlichem Hintergrund zwischen verschiedenen Workshops wählen.
Das Themenspektrum der Workshops und Vorträge ist breit getachert: Es erstreckt sich von
neuen Trainingsmethoden wie hochintensivem Tabata-Training über fasziale
Behandlungstechniken und kinesiologiches Taping bis hin zur funktionellen
Bewegungsanalyse des Breiten- und Leistungssports. Details entnehmen Sie bitte dem
Programm auf den folgenden Seiten.
Das Trainerseminar umfasst 12-14 Übungseinheiten. Die Kosten für die Tageskarte betragen
85 Euro (55 Euro für Studenten). Zahlreiche Verbände aus den verschiedensten Bereichen
erkennen die Veranstaltung zur Lizenzverlängerung an.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Kongresshomepage www.dgsp.de/kongress und
auf Facebook unter www.facebook.com/trainerseminar.frankfurt.
Wir freuen uns, Sie beim Trainerseminar begrüßen zu dürfen.
Dr. Kirsten Brettmann, Jan Wilke und Tatjana Ackermann
Ihr Sportmedizin-Team der Goethe-Universität
Trainerseminar 2015 - Programm
8.45-9.15:
Begrüßung und thematische Einführung (Dr. Kirsten Brettmann, Jan Wilke)
9.15-10.15: Regenerationssteuerung im Leistungssport (Prof. Dr. Kuno Hottenrott)
Workshops
10.30-12.00
12.15-13.45
14.30-16.00
16.15-17.45
Faszien:
Zwischen Hype und Evidenz
Faszien:
Zwischen Hype und Evidenz
Life-Kinetik: Sport für
Körper und Gehirn
Life-Kinetik: Sport für
Körper und Gehirn
(Frieder Krause)
(Jan Wilke)
(Rene Wienen)
(Rene Wienen)
Tabata: Das 13-Minuten
Workout
Agilitätstraining in
Spielsportarten
(Finn Höncher)
(Finn Höncher)
Kettlebell-Training
(Eileen Gallasch)
Functional Movement
Screen: Bewegungen
analysieren und verstehen
Functional Movement
Screen: Bewegungen
analysieren und verstehen
(Eberhard Schlömmer)
(Eberhard Schlömmer)
Kettlebell-Training
Okklusionstraining
Fitnesstraining in
Mannschaftssportarten
(Eileen Gallasch)
(Dr. Dr. Michael Behringer)
(PD Dr. Oliver Faude)
Rumpfstabilität: Fakten und
Mythen
Therapie von
Sehnenverletzungen
Therapie von
Sehnenverletzungen
(Dr. Christian Dörr)
(Axel Kautz)
(Axel Kautz)
Regeneration:
Individualisierte Diagnostik
von Ermüdung und Erholung
(Dr. med. Anne Hecksteden)
Kinesiologisches Taping
Kinesiologisches Taping
Kinesiologisches Taping
Kinesiologisches Taping
(Lars Gienger)
(Lars Gienger)
(Lars Gienger)
(Lars Gienger)
Vorträge
18.00-18.45: Elfenbeinturm trifft Praxis: Wie Trainer wissenschaftliche Erkenntnisse kritisch bewerten und
sinnvoll nutzen können (Prof. Dr. Tim Meyer)
18.45-19.30: Training im Kindes-und Jugendalter aus medizinischer Sicht (Dr. Andreas Rosenhagen)
19.30:
Seminarabschluss und Verabschiedung
Vorträge:
9.15-10.15 Uhr: Prof. Dr. Kuno Hottenrott
Regenerationssteuerung im Leistungssport
Prof. Dr. Tim Meyer ist seit 2001 Mannschaftsarzt des deutschen Fußball-Nationalteams. Er
betreute die DFB-Elf bei vier Weltmeisterschaften und drei Europameisterschaften. Zu
seinen Aufgaben gehören neben der medizinischen Versorgung aller internistischallgemeinmedizinischen Probleme das Anti-Doping-Management und die
Leistungsdiagnostik. Der Mediziner und Sportwissenschaftler leitet das Institut für Sport- und
Präventivmedizin der Universität des Saarlandes und referiert beim Trainerseminar zum
Thema „Elfenbeinturm trifft Praxis: Wie Trainer wissenschaftliche Erkenntnisse kritisch
bewerten und sinnvoll nutzen können“.
18.00-18.45 Uhr: Prof. Dr. Tim Meyer
„Elfenbeinturm trifft Praxis: Wie Trainer wissenschaftliche Erkenntnisse kritisch
bewerten und sinnvoll nutzen können“
Prof. Dr. Kuno Hottenrott leitet die Abteilung Trainingswissenschaft und Sportmedizin an der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der Autor mehrerer Monografien und über 100
Fachartikeln zu Ausdauer, Leistungsdiagnostik, Trainingssteuerung und Sporternährung ist
selbst aktiver Sportler mit einer Marathon-Bestzeit von 2 Stunden und 36 Minuten. Hottenrott
war mehrere Jahre der Nationaltrainer der deutschen Junioren-Triathleten und referiert beim
Trainerseminar zum Thema „Regenerationssteuerung im Leistungssport“. Kern des
Vortrages ist die Regenerationssteuerung mit Parametern der Herzfrequenzvariabilität
hinsichtlich Optimierung und Ausprägung maximaler Ausdauerleistungen. Anhand von
Fallbeispielen werden konkrete Bezüge zur Praxis hergestellt.
18.45-19.30 Uhr: Dr. Andreas Rosenhagen
Training im Kindes- und Jugendalter aus medizinischer Sicht
Dr. med. Andreas Rosenhagen ist stellvertretender ärztlicher Leiter der Abteilung
Sportmedizin der Goethe-Universität Frankfurt. Der Facharzt für Kinderheilkunde /
Jugendmedizin hat sich in Alpin- und Höhenmedizin sowie Sportmedizin weiter qualifiziert
und leitet seit 2006 das leistungsphysiologische Untersuchungslabor der Universität.
Schwerpunkte dieses Bereichs sind die Diagnostik und Therapie sportrelevanter
Erkrankungen und Verletzungen bei Patienten, Freizeitsportlern und Profis.
In der Forschung widmet sich Rosenhagen unter anderem der Erfassung des
Bewegungsverhaltens von Erwachsenen und Kindern sowie den daraus resultierenden kurzbis mittelfristigen Einflüsse auf die vegetative Regulation des Herz-Kreislauf-Systems. Beim
Trainerseminar referiert er zum Thema “Training im Kindes- und Jugendalter aus
medizinischer Sicht”.
Workshops:
Kinesiologisches Taping (Lars Ginger)
Kinesiologisches Taping hat sich in vielen Bereichen der Medizin und der Physiotherapie
etabliert. Ob im Spitzensport oder im normalen Alltag: immer wieder zeigen sich
Anwendungsgebiete für die bunten Klebestreifen. Der Workshop beim Trainerseminar
verfolgt das Ziel, die Philosophie des Kinesiologischen Tapings sowie Unterschiede zum
klassichen Taping, potentielle Wirkmechanismen und konkrete Anwendungsfelder
vorzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung der Anlagen am Beispiel von
Lymph-, Muskel- und Ligamenttechniken.
Lars Gienger ist Physiotherapeut und Inhaber des Unternehmens Physioprax. Zusätzliche
Kompetenzen in der Athletenbetreuung erwarb er im Golf-Physio-Training und durch die
Arbeit mit verschiedenen Teams der Handball-Oberliga. Seit 2011 vermittelt er als Instructor
für K-Active die Anwendung des Kinesiologischen Tapings.
Fitnesstraining in Mannschaftssportarten (PD Dr. Oliver Faude)
Die Fitness der Akteure wird im Sport immer mehr zu einem der entscheidenden Faktoren.
Dementsprechend besitzt das individuelle und auf die spezifischen Charakteristika der
jeweiligen Sportart abgestimmte Training eine große Bedeutung. Der Workshop vermittelt
anhand von Daten aus dem Fußball, wie Ausdauer, Schnelligkeit und Kraft im
Mannschaftssport sinnvoll geschult werden können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt
hierbei auf der Planung im Saisonverlauf sowie der Messung und Beurteilung von
Trainingseffekten.
PD Dr. Oliver Faude ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter des
bewegungs- und trainingswissenschaftlichen Arbeitsbereichs am Department für Sport,
Bewegung und Gesundheit der Universität Basel. In seinen zahlreichen Fachartikeln
beschäftigt er sich insbesondere mit den Grundsätzen des Kraft- und Ausdauertrainings
sowie der Leistungsdiagnostik in verschiedenen Sportarten.
Rumpfstabilität: Fakten und Mythen (Dr. Christian Dörr)
In den letzten Jahren wurden immer wieder neue Trends geboren. So wird dem CoreStability-Training oftmals eine größere Effektivität beigemessen als dem klassischen
Rumpfstabilisationstraining. Ist dies wirklich so oder steckt hinter dem Trend eine clevere
Marketingstrategie? Welche Vorteile sind wissenschaftlich fundiert und wie kann ein
sinnvolles und defizitorientiertes Rumpftraining aussehen? Diese Fragen sollen im Workshop
erörtert und anhand der aktuellen Studienlage sowie unter Praxisbezug kontrovers diskutiert
werden.
Dr. Christian Dörr ist promovierter Sportwissenschaftler und Sporttherapeut (DVGS) für die
Bereiche Orthopädie, Rheumatologie und Traumatologie. Er ist fachlicher Leiter der
Trainingstherapie in einem Zentrum für Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie, in dem
schwerpunktmäßig orthopädische und neurologische Indikationen versorgt werden.
Okklusionstraining (Dr. Dr. Michael Behringer)
Der Workshop behandelt mit dem sogenannten Okklusionstraining eine hierzulande noch
weitgehend unbekannte Trainingsmethode, die ihre Wurzeln in Japan hat. Mit Hilfe von
aufblasbaren Manschetten oder Bandagen wird bei dieser Methode die Blutzufuhr zum
trainierenden Muskel gedrosselt und der venöse Rückstrom unterbunden. Ziel der
Veranstaltung ist es die Effekte dieser Trainingsform darzustellen und den potentiellen
Risiken gegenüberzustellen. Weiterhin soll auf die praktische Umsetzbarkeit des
Okklusionstrainings eingegangen werden.“
Dr. Dr. Michael Behringer, geboren 1978 in Neuss, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und
Dozent am Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik an der Deutschen
Sporthochschule Köln, wo er seit 2012 die Abteilung für Muskelforschung leitet. Zudem ist er
seit 2007 für das Deutsche Forschungszentrum für Leistungssport (momentum) tätig. Nach
seinem Medizinstudium an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf mit anschließender
Approbation als Arzt promovierte er neben Medizin (2010) auch in Naturwissenschaften
(2012) mit dem Thema „Biomedizinische Grundlagen zum Krafttraining im Kindes- und
Jungendalter“.
TABATA: Das 13-Minuten-Workout (Finn Höncher)
Die Ausdauer stellt eine leistungsbestimmende Größe in zahlreichen Sportarten dar. Eine
immer beliebter werdende Methode ist das TABATA-Training. Funktionelle
Ganzkörperübungen wechseln bei diesem High-Intensity-Workout immer wieder mit sehr
kurzen Pausen ab, nach wenigen Minuten ist das Workout beendet. Was bewirkt TABATATraining und wie lässt es sich in den Trainingsalltag integrieren? Welche Übungen sind
geeignet und wie genau wird es durchgeführt? Was sind Vorteile und der Nutzen dieser
Methode? Diese Fragen sollen im Verlaufe des Workshops – auch anhand praktischer
Beispiele – beantwortet und die vielschichtigen Varianten des Tabatas dargestellt werden.
Agilitätstraining in Spielsportarten (Finn Höncher)
Ob Basketball, Fußball oder Handball: Bei der Betrachtung gängiger Spielsportarten zeigt
sich, dass diese in den letzten zehn Jahren nicht nur schneller, sondern auch athletischer
geworden sind. Die Fähigkeit zu beschleunigen, abzustoppen und schnell die
Bewegungsrichtung zu wechseln spielt in punkto Verletzungsprävention und
Leistungsoptimierung eine große Rolle. Der Workshop beim Trainerseminar widmet sich
daher den Grundlagen des Agilitätstrainings. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der
Schulung der Fußarbeit: Neben dem Erwerb theoretischer Kenntnisse werden die
Teilnehmer die Komplexität und die Vorzüge der „Quick-Feet-Abilities“ am eigenen Leib
spüren.
Finn Höncher hat an der Georg-August-Universität Göttingen seinen Master-Abschluss in
Sportwissenschaften (Schwerpunkt Prävention und Rehabilitation) erworben. Schon seit
seiner Studienzeit ist er als Trainer und Athletik-Coach im Basketball aktiv. Bevor er
vergangenes Jahr als hauptamtlicher Trainer zum TSV Nördlingen wechselte, betreute er in
Göttingen neben dem Damenteam (Co-Trainer in der 2. Bundesliga) mehrere Jugendteams
in der jeweils höchsten Spielklasse.
Therapie von Sehnenverletzungen (Axel Kautz)
Sehnenpathologien gehören zu den häufigsten Problematiken des Bewegungsapparates.
Besonders Sportler sind oft von Überlastungssymptomatiken oder degenerativ bedingten
Rupturen betroffen. Eine Schlüsselposition innerhalb der Rehabilitation nimmt die aktive
Therapie ein. Im Zentrum des Workshops steht neben der Vorstellung unterschiedlicher
Beschwerdebilder die trainingstherapeutische Behandlung, etwa mittels exzentrischen
Trainings.
Axel Kautz betreut als Physiotherapeut die deutsche Leichtathletik-Nationalmannschaft bei
Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften und ist für den Olympiastützpunkt Westfalen
in Dortmund und Bochum aktiv. Neben seiner Tätigkeit als Lehrstabmitglied der
Sportphysiotherapeuten im DOSB arbeitet er hauptberuflich als Abteilungsleiter der
RuhrSportReha Bochum (Kooperationseinrichtung des Universitätsklinikums und des VfL
Bochum) und behandelt dort seit Jahren Leistungssportler aus verschiedenen Bereichen.
Life-Kinetik (Rene Wienen)
Wahrnehmung + Gehirnjogging + Bewegung = Life Kinetik! Das Trainingskonzept verbindet
verschiedene Wahrnehmungskanäle mit ungewöhnlichen Bewegungen und kognitiven
Aufgaben. Dabei sucht das Gehirn nach Strategien, um die Herausforderungen zu
bewältigen und stimuliert somit Lernprozesse. Die sich versprochenen Folgen sind eine
erhöhte Handlungsschnelligkeit, ein verbessertes fluides Gedächtnis, ein deutlicher Anstieg
der Konzentrationsfähigkeit oder eine geringere Fehlerquote. Auch eine Zunahme des
Standgleichgewichts und der Auge-Hand- und Auge-Bein-Koordination scheint möglich. Der
Workshop vermittelt einerseits die Grundidee von Life Kinetik, andererseits erhalten die
Teilnehmer die Möglichkeit, das Konzept mit zahlreichen praktischen Übungen selbst
auszuprobieren.
Rene Wienen studierte Sportwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Er absolvierte
Praktika bei mehreren Fußball-Bundesligisten und entschied sich schließlich für den Weg in
die Selbstständigkeit. Heute arbeitet er als Trainer, Referent und Ausbilder für Unternehmen,
Vereine und Verbände. Nach der Ausbildung zum Life-Kinetik-Trainer absolvierte er bei
Erfinder Host Lutz (setzt Life-Kinetik bei diversen Spitzensportlern ein - etwa Ski-Profi Felix
Neureuther oder den Fußballern von Borussia Dortmund) die Ausbildung zum Mastertrainer.
Functional Movement Screen (Eberhard Schlömmer)
Der Functional Movement Screen® wurde vom renommierten amerikanischen
Physiotherapeuten Gray Cook sowie Dr. Lee Burton entwickelt und wird seit über 15 Jahren
erfolgreich im Spitzensport und in der Therapie eingesetzt. Er basiert auf sieben
Bewegungsaufgaben zur Evaluierung von Bewegungsqualität und/ oder -defiziten. Das
geschulte Trainer- oder Therapeutenauge deckt innerhalb des standardisierten
Testprotokolls in wenigen Minuten Asymmetrien und Dysbalancen in grundlegenden
Bewegungsmustern auf. Die Ergebnisse der Testreihe erlauben die Entwicklung von
individuell auf den Athleten abgestimmten Trainingsplänen, die seine persönlichen
Schwachstellen in den Bereichen der Mobilität, Stabilität und neuromuskulären Kontrolle
minimieren. Dies mündet in einer Harmonisierung des kompletten Bewegungssystems, was
wiederum allgemeine Leistungswerte verbessert und das Verletzungsrisiko senken kann. Im
Workshop erhalten die Teilnehmer auch anhand von Praxisbeispielen einen Einblick in
Durchführung und die möglichen Anwendungsfelder des Tests.
Eberhard Schlömmer ist Sportwissenschaftler und seit über zwölf Jahren in der Aus- und
Fortbildung von Trainern, Physiotherapeuten und Medizinern tätig. Als Personal Trainer und
Athletik-Coach betreut er in München Kunden und Athleten aus verschiedenen Alters- und
Lebensbereichen. Schlömmer gilt national und international als angesehener Experte für
funktionelles Training und arbeitet mit seinen Klienten insbesondere daran, ihr natürliches
Bewegungspotential voll auszuschöpfen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist er
offizieller Ausbilder für den Functional Movement Screen.
Kettlebell-Training (Eileen Gallasch)
Die Kettlebell hat in den vergangenen Jahren einen Siegeszug in Fitnessstudios und
Rehazentren angetreten. Das freie Gewichtstraining mit dem meist gusseisernen
Trainingsgerät ist eine wirksame Trainingsmethode gegen Leiden, die unser moderner,
durch überwiegend sitzender Tätigkeit geprägter Lebensstil mit sich bringt. Das Training mit
der Kettlebell ist sehr effektiv, um Muskulatur aufzubauen, verbessert aber auch gleichzeitig
die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreisauf-Systems. Die im Workshop praktisch vermittelte
Grundübung „Kettlebell-Swing“ eignet sich besonders gut, um der sogenannten „glutealen
Amnesie“, dem Verkümmern der Gesäßmuskulatur, entgegenzuwirken. Der hohe
Energieverbrauch beim Schwingen der Kettlebell ist auch eine wichtige Komponente in der
Adipositas-Prävention. Im Workshop praktisch vermittelt, wird auch das Kettlebell Overhead
Pressing, welches bei der Vorbeugung von Haltungsschäden wie dem Upper-CrossSyndrom eine wichtige Rolle spielt.
Eileen Gallasch ist Kettlebell-Masterinstructor für Perform Better und arbeitet als
selbstständige Personal-Trainerin sowie Referentin für Gesundheit und Functional Training
in Berlin. Die Ergebnisse ihrer 18-jährigen Berufserfahrung gibt sie in Vorträgen, Workshops
und Youtube-Videos weiter.
Regeneration: Individualisierte Diagnostik von Ermüdung und Erholung (Dr. med.
Anne Hecksteden)
Die Regeneration nach sportlichen Belastungen stellt eine wichtige Maßnahme zur
Steigerung der Leistungsfähigkeit und Verletzungsprävention dar. Besonders wichtig ist es
deshalb, den Ermüdungszustand sicher und genau erfassen zu können. Alle derzeit
gebräuchlichen Verfahren sind jedoch mit einer hohen Streuung bzw. Ungenauigkeit
behaftet. Individualisierte Beurteilungskriterien könnten hier zu einer deutlichen
Verbesserung der diagnostischen Sicherheit in der Einzelfallbeurteilung führen. Im Rahmen
des Workshops werden daher sowohl die physiologischen und methodischen Grundlagen
der Ermüdungsdiagnostik als auch aktuelle Individualisierungsstrategien vorgestellt, die von
Trainer, Übungsleitern und Therapeuten angewendet werden können.
Anne Hecksteden ist langjährige ärztliche Mitarbeiterin am Institut für Sport- und
Präventivmedizin der Universität des Saarlandes und mitarbeitende Verbandsärztin der
Deutschen Triathlon-Union. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Individualisierung
von Diagnostik und Intervention im Gesundheits- und Leistungssport. Innerhalb des vom
Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) geförderten Projekts
"Regenerationsmanagement im Spitzensport (RegMan)" arbeitet Frau Hecksteden an der
Verbesserung der Aussagekraft bekannter Ermüdungsindikatoren durch eine individualisierte
Interpretation der Messwerte.
Faszien: Zwischen Hype und Evidenz (Jan Wilke & Frieder Krause)
Die Faszie gilt als das Aschenputtel des menschlichen Körpers: Lange missachtet, hat das
unscheinbare, weißliche Gewebe in den vergangenen Jahren einen Siegeszug angetreten.
Ärzte, Physiotherapeuten und Trainer behandeln aufgrund neuere histologischer
Erkenntnisse nicht nur Muskeln, sondern auch Faszien. Geht das überhaupt? Diese Frage
versucht der Workshop beim Trainerseminar unter anderem zu beantworten. Die Referenten
stellen die anatomisch-physiologischen Grundlagen und sich ableitende therapeutische
Techniken vor. Vordringliches Ziel ist dabei, Mythen und Fakten zu trennen.
Jan Wilke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Goethe-Universität Frankfurt. Sein
Forschungsinteresse gilt neben dem Athletiktraining, der Sportrehabilitation und dem
chronischen Rückenschmerz, insbesondere der Physiologie des muskulären Bindegewebes.
In der Abteilung Sportmedizin leitet Wilke den Arbeitsbereich Faszienforschung, der sich mit
der funktionellen Bedeutung myofaszialer Meridiane und faszienorientierten Therapien wie
Foam Rolling beschäftigt. Vor seiner Zeit an der Universität arbeitete der
Sportwissenschaftler als Rehatrainer im Leistungssport.
Frieder Krause ist Sportwissenschaftler (M.A.) und wissenschaftlicher Mitarbeiter der
Goethe-Universität Frankfurt. Als Mitglied der Arbeitsgruppe Faszienforschung gilt er als
Experte im Bereich des faserigen Bindegewebes. Neben seiner Tätigkeit an der Universität
leitet Krause die Medizinische Trainingstherapie eines Rehazentrums.