SO-104.6 Die Erregerspezies ist mit großen Unterschieden des Procalcitoninwertes bei schwerer Sepsis mit Bakteriämie assoziiert 1 1 2 3 4 5 D. Thomas-Rüddel , B. Poidinger , J. Eiche , F. Jelschen , M. Kott , M. Weiss , 1 1 K. Reinhart , F. Bloos 1 Universitätsklinikum Jena 2 St. Georg Klinikum Eisenach 3 Klinikum Oldenburg 4 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel 5 Universitätsklinikum Ulm Fragestellung: Bei gramnegativen Bakteriämien wurden signifikant höhere Procalcitonin-SerumKonzentrationen (PCT, ng/ml) beschrieben (1,2). Lässt sich dieser Unterschied wie vorgeschlagen diagnostisch nutzen? Gibt es auch Unterschiede auf Ebene der Erregerspezies? Methoden: Nach Zustimmung der Ethikkommissionen wurden in einer prospektiven Beobachtungsstudie an 40 Krankenhäusern über 2 Jahre intensivmedizinisch behandelte Fälle von schwerer Sepsis / septischem Schock erfasst. Ergebnisse: Bei 1015 von 4138 Patienten erfolgte sowohl der Nachweis eines einzelnen Erregers mittels Blutkultur (BK) als auch eine PCT-Bestimmung. Die PCT-Werte bei Sepsisbeginn waren bei gramnegativer (54±82) Bakteriämie signifikant höher als bei grampositiver Bakteriämie (23±47) sowie Candidämie (18±29) (p<0,0001). Die Testgüte zur Diagnose einer gramnegativen Bakteriämie war jedoch gering (Area under the Curve, AUC 0,70, 95%-CI 0,67-0,73). Es zeigten sich aber signifikante Unterschiede im mittleren PCT-Wert zwischen den häufigsten Bakteriämierregern (p<0,001) (Fig.1.). n=258 E. coli n=79 Streptokokken n=75 n=146 sonst. Enterobakt. n=24 Candida n=389 Staphylokokken n=44 Enterokokken Pseudomonaden Fig. 1: Mittlere PCT-Werte (ng/ml, 95%-CI) abhängig vom Keimnachweis in der BK Schlussfolgerung: Bei septischen Patienten mit Bakteriämie gibt es große Unterschiede in den PCTWerten. Die AUC ist jedoch für eine diagnostische Nutzung zu gering. Unterschiede zeigen sich auch zwischen verschiedenen Erregergruppen. Offenbar sind diese mit unterschiedlichen inflammatorischen Antworten assoziiert. Literatur: 1. Brodská H et al. Clin Exp Med 2012 2. Charles PE et al., BMC Infect Dis. 2008 Förderung: BMBF (FKZ 01EO1002) Anästh Intensivmed 2015;56:S405
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