Hintergrundinformation Die Intralogistik – effizienter und schneller Hebel zur Kosteneinsparung Die Intralogistik ist zwar ein wichtiger Bestandteil der Wertschöpfungskette in Unternehmen, trotzdem findet sie häufig nicht die nötige Aufmerksamkeit. Stattdessen konzentrieren sich viele Unternehmen beispielsweise auf die Produktion – die Intralogistik rückt bei Optimierungsmaßnahmen in den Hintergrund. Die Intralogistik – effizienter und schneller Hebel zur Kosteneinsparung In der Intralogistik schlummert viel Einsparpotenzial, wie Barkawi Management Consultants im Zuge verschiedener Unternehmensprojekte feststellte: Rund 52 % der gesamten logistischen Kosten entstehen hier. Barkawi setzt daher aus gutem Grund bei der Intralogistik an und sieht darin einen der effizientesten und am schnellsten wirkenden Hebel zur Kosteneinsparung – bei kurzem ROI (Return on Investment): kleiner Einsatz, große und schnelle Wirkung. Unternehmen profitieren in mehrfacher Hinsicht von einer verbesserten Intralogistik, denn der Wertbeitrag der Optimierung findet sich in drei Kernfeldern: Geschwindigkeit, Kosten und Qualität. Geschwindigkeit Eine Beschleunigung der intralogistischen Prozesse führt nicht nur zu erhöhter Materialverfügbarkeit durch schnellere Bereitstellung, sondern sorgt auch für die Senkung von Lager- und Transitbeständen. Zudem gewinnt ein Unternehmen hierdurch auch höhere Flexibilität, da sich die erforderliche Auftragsvorbereitung verkürzt. Nicht zuletzt tragen kürzere Reaktionszeiten auf Kundenanfragen, -bestellungen und -reklamationen zur Kundenzufriedenheit bei. Kosten Unternehmen können Kosten nicht nur durch die optimale Auftragseinlastung und -steuerung senken, sondern auch durch eine erhöhte Auslastung von personellen und infrastrukturellen Kapazitäten. Weiteres Einsparpotenzial ergibt sich durch eine ausgewogene Verteilung von eigen- und fremdbetriebenen Prozessschritten. So lässt sich beispielsweise mit einer verringerten Anzahl von internen Transporten eine Wegeoptimierung erzielen. Ein wirksames Mittel zur Kosteneinsparung ist darüber hinaus die Senkung von IT-Betriebs- und Wartungskosten durch Konsolidierung bislang separater Systeme. antwortliche schon froh, zum Beispiel einen Preisnachlass zwischen drei und fünf Cent pro Paket bei den Paketdiensten zu erzielen. Allerdings haben die Unternehmen dabei oftmals die Einsparpotenziale in der Intralogistik stark vernachlässigt. Anforderungen an die Logistik verändern sich Ein zusätzlicher Grund für die notwendige Revision der intralogistischen Systeme sind die steigenden Marktanforderungen nach kleineren Losgrößen und kürzeren Durchlaufzeiten auch aufgrund der schwankenden Auftragsvolumina. Viele Kunden fordern immer spätere Bestellzeiten, die inzwischen teilweise nach 18:00 Uhr liegen, um den tatsächlichen Bedarf am Verkauf des Tages zu messen. Natürlich wird dabei eine garantierte Anlieferung am nächsten Arbeitstag vorausgesetzt. Darüber hinaus nimmt das Thema Zuverlässigkeit bei den vereinbarten Leistungen und somit auch bei den vernetzten Prozessen einen immer höheren Stellenwert ein. Mit der wachsenden Globalisierung wächst zudem die Komplexität der Logistiknetzwerke und -abläufe. Die übergeordnete Zielsetzung, mit der sich die meisten produzierenden Unternehmen konfrontiert sehen, ist eine Integration der Intralogistik in die gesamte Supply Chain. Qualität Höhere Termintreue und ein verbesserter Lieferzustand steigern die Kundenbindung. Zur positiven Kundenbeziehung tragen zudem verbesserte Informationen über Auftragsstatus und Liefertermin bei – Eskalationen werden so vermieden. Diese Bausteine resultieren in einer stabilen Geschäftsentwicklung durch nachhaltige Kundenbeziehungen und somit in einer Umsatzsteigerung durch erhöhte Kundenzufriedenheit. Bisher konzentrierten sich die meisten Unternehmen auf die kontinuierliche Optimierung der externen Logistikkosten (Transport und / oder Dienstleistungen). Durch regelmäßige Ausschreibungen und Reviews konnten die Kosten bereits gesenkt werden, doch die Höhe der Einsparungen lag in den letzten Jahren (auch aufgrund steigender Transportkosten) durchschnittlich bei unter 2%. Somit waren viele Logistikver- Um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, müssen viele Unternehmen ihre Logistikprozesse um- oder neu aufstellen. Somit können aber auch gleichzeitig überhöhte Kapazitäten und Bestände abgebaut werden. Die Investition in eine Optimierung der Prozesse rechnet sich aber nicht nur bei selbst betriebenen Intralogistikaktivitäten, sondern auch im Falle einer Zusammenarbeit mit einem Kontrakt-Logistikdienstleister. Hier ist eine effiziente Dienstleistersteuerung oft nicht erreicht, obwohl die relevanten Handlungsfelder und das daraus resultierende Verbesserungsund Einsparpotenzial beim Dienstleister und inhouse nahezu identisch sind. Es liegt auf der Hand, dass auch ein Dienstleister mit der entsprechenden Unterstützung des Auftraggebers den eigenen Aufwand reduzieren kann. Übersicht Fallbeispiele 2 Fallbeispiele Produktivitätsverbesserung Lager-Layout Optimierte Flächennutzug Prozessorientierte Layout-Gestaltung 12 % (ROI < 3 Monate) 16 % (ROI < 8 Monate) Logistik-Prozesse Vereinfachung WE- und WA-Prozesse Prozessverkürzung durch Lieferantenintegration 20 % (ROI < 6 Monate) 15 % (ROI < 6 Monate) Logistik-Steuerung Implementierung eines Leitstandsystems Einführung eines Personalplanungstools 10 % (ROI < 12 Monate) 8 % (ROI < 5 Monate) Logistik-Controlling Einführung eines Reportingsystems Renovation prozessorientierter KPIs und SLAs 6 % (ROI < 3 Monate) 5 % (ROI < 2 Monate) Optimierungspotenziale bis zu 15 Prozent Die wichtigsten Handlungsfelder beim Umstellen der intralogistischen Systeme sind Lager-Layout, Logistikprozesse, Logistiksteuerung und Logistik-Controlling. Lager-Layout Zur Aufwandsreduzierung trägt neben einem optimierten Technikeinsatz in der Lagerinfrastruktur auch die bestmögliche Belegungsplanung für Lager- und Funktionsflächen bei. Logistikprozesse Eine effiziente Kapazitätsbedarfsrechnung und Voravisierung sowie der Überblick über Einlagerungs- und transportfähige Einheiten verhindern böse Überraschungen. Eine papierlose Abwicklung sorgt ebenfalls für niedrige Kosten. Logistik-Controlling Ein effizientes Controlling erzielen Unternehmen durch die Differenzierung nach ABC-XYZ-Klassifizierung, das Slotting, nach Kundensegmenten differenzierte SLAs sowie durch produktivitätsorientierte KPIs. Innerhalb dieser Handlungsfelder schlummern in der Intralogistik typischerweise Optimierungspotenziale von bis zu 15%, die auf ihre Realisierung nur warten. Denn es handelt sich hierbei großenteils um Maßnahmen, die sich innerhalb weniger Wochen und Monate umsetzen lassen und sich bereits während der ersten zwölf Monate voll amortisieren. Logistiksteuerung Neben der Auftragseinlastung und -steuerung zählt hier die Systemunterstützung bzw. der Automatisierungsgrad. Wichtige Instrumente stellen darüber hinaus das Synchronisieren von Logistikprozessen sowie die Engpasssteuerung dar. Die Lieferantenintegration reduziert den Aufwand in der Intralogistik: Das 3Player-Verfahren Es hat sich bei vielen Barkawi-Projekten gezeigt, dass die reine Fokussierung auf eine Erhöhung des Automatisierungsgrades der internen Prozesse nicht mehr zu den gewünschten Ergebnissen führt. Aus Sicht von Barkawi beginnt die Wertschöpfungskette in der Intralogistik eigentlich ganz am Ende: Beim jeweiligen Kunden, also beim Empfänger der Warenauslieferungen. Denn es ist eine zentrale Aufgabe der Intralogistik, die entsprechenden Erwartungen der Empfänger in den Bereichen Anlieferqualität und Termintreue zu erfüllen und durch eine flussorientierte Bestückung der Ladungsträger Wegezeiten und deren internen Handling-Aufwand zu reduzieren. Pufferflächen in der Produktion oder im Verkaufsraum verschwinden, und es bleibt mehr Zeit für die umsatzwirksamen Aufgaben: das Kundenprodukt herzustellen oder den Kunden intensiver zu beraten. In dem von Barkawi entwickelten “3Player-Verfahren“ werden die gemeinsamen Potenziale einer Aufwandsreduzierung bei den Empfängern und in der eigenen Intralogistik mit den notwendigen Anpassungen aufseiten der Lieferanten ausgelotet und kostengünstig kombiniert. Das Barkawi-3Player-Verfahren (Lieferanten, Hersteller und Abnehmer) besteht aus fünf Arbeitsschritten: 1. A nalyse der Anforderungen des Abnehmers (Kunde, Produktion, Verbraucher) bezüglich der Warenauslieferung 2. U msetzung der Empfängeranforderungen mit den eigenen Lieferanten 3. E rreichen einer Prozesskonstanz und einer Produktivitätssteigerung im Wareneingangsbereich 4. E ntwicklung von weiteren Prozessoptimierungen in den nachgelagerten Aktivitäten und Bereichen 5. Integration der Warenausgangsaktivitäten / Transporte in die Gesamtprozesskette Bei der anschließenden Umsetzung der Optimierungspotenziale wird die Integration der Lieferanten bei den Avisierungsprozessen und der Anlieferqualität nachhaltig verbessert. Die angelieferten Waren sind beispielsweise bereits einlagerfähig verpackt und mit den gewünschten Etiketten versehen. Bei Bedarf werden auch schon die vorgegebenen Verkaufseinheiten berücksichtigt. Die aufwendige Vereinzelung von Mischpaletten und andere Störfaktoren fallen damit weg. Mit der Reduzierung dieser Aufwände im Wareneingang und in den angeschlossenen Bereichen sinken gleichzeitig auch der Bedarf bei der benötigten Steuerung dieser Prozesse und des Materialflusses sowie die Größe der Funktionsflächen. Gesicherter Projekterfolg durch strukturiertes Vorgehen und den Einsatz geeigneter Tools Neben Optimierungsmethoden wie dem Barkawi-3Player-Verfahren oder der Wertstromanalyse setzt Barkawi auch auf eigene Simulationswerkzeuge, um ein neues Gesamtbild und bessere Ergebnisse bei der Schnittstellenbetrachtung zwischen Lieferanten, Herstellern und Abnehmern zu erreichen. Eine erfolgreiche Umsetzung der Projektziele ist darüber hinaus eng mit einem strukturierten Projekt- und Changemanagement verbunden. Die Optimierung der Lieferantenintegration reduziert den Aufwand in der Intralogistik -55 % Funktions-/ Bereitstellflächen -73 % Handling Umverpacken -36 % Handling Wareneingang -42 % Management / Steuerung im Wareneingang 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Aufwand in % Ursprünglicher Aufwand Durchschnittlich reduzierter Aufwand nach erfolgreicher Lieferantenintegration Fazit: Projekte zur Optimierung der Intralogistik bieten Unternehmen die große Chance, kurzfristig und entscheidend die eigenen Kosten zu senken. Richtig gemacht, gelingt dadurch gleichzeitig die Anpassung der internen Logistikstrukturen an die veränderten Marktanforderungen bezüglich der Logistik. Dies steigert im Ergebnis Servicelevel, Produktivität und Prozesssicherheit. Der Autor Wolfgang Schürholz, Vice President bei Barkawi Management Consultants, verantwortet den Geschäftsbereich „Supply Chain Execution“. Der Diplom-Ingenieur Logistik begann seine Karriere in der Industrie und verfügt über langjährige und internationale Erfahrung in der Logistikbranche. Schwerpunkt seines Bereiches ist die nachhaltige Optimierung von Strukturen und Prozessen in den Bereichen der Intralogistik und der Distributionslogistik. Er und sein Beraterteam betreuen Kunden von der strategischen make-or-buy Entscheidung über Planung und Design von Netzwerken sowie Ausschreibungen von Transport- und Lagerdienstleistungen bis hin zur Unterstützung bei der Umsetzung. Neben den klassischen Zielgrößen der Qualitätssteigerung und Kosteneinsparung rückt dabei das Streben nach „grünen“ Logistiklösungen zunehmend in den Fokus. Barkawi Management Consultants I Baierbrunner Straße 35 I D-81379 München I Telefon +49-89-74 98 26-0 I www.barkawi.com
© Copyright 2024 ExpyDoc