Juni 2015 - Home - Reformiert Genf

JUNI 2015 | Nr. 28
«Gemeindeblatt» der Deutschschweizer Reformierten Gemeinde, Genf
Rue Jean Sénebier 8, 1205 Genève, www.ref-genf.ch
Die neue religiöse Intoleranz
Beobachtungen und Anregungen
der amerikanischen Philosophin
Martha Nussbaum
Seit 1904 – Erscheint 11x im Jahr – Richtpreis Fr. 25.– pro Jahr
JAB
1200 Genève 4
Die
amerikanische
Philosophin,
Martha Nussbaum, hat im vergangenen Dezember im Schweizer Fernsehen
(Sternstunde am 4. Advent: „Gerechtigkeit braucht Liebe“) und am Radio
DRS ausgeführt: „Intoleranz und Panik“
sind die grössten Gefahren für freiheitliche demokratische Gesellschaften,
denn „Mehrheiten können oft extrem
und exzessiv werden“. Deshalb brauchen wir heute auch in den westlichen
Gesellschaften „einen Humanismus,
der das menschliche Tun wieder lenken kann.“ Ihr jüngstes Buch „Die neue
religiöse Intoleranz – Ein Ausweg aus
der Politik der Angst“ (2014) beginnt
mit der ernüchternden Beobachtung:
„Vor nicht allzu langer Zeit waren Amerikaner wie Europäer stolz auf ihre
aufgeklärte Haltung der religiösen
Toleranz und des gegenseitigen Verständnisses. Man wusste zwar, dass die
Geschichte des Westens von religiöser
Abneigung und Gewalt durchsetzt war
– mit Kreuzzügen und Religionskriegen, religiöser Herrschaft der Europäer
in vielen Teilen der Welt, mit Antisemitismus und Anti-Katholizismus in
den europäischen Ländern. Dies kulminierte in den Schrecken des Nationalsozialismus, der nicht nur Deutschland, sondern auch andere Nationen
betraf. Dennoch dachte Europa bis in
die jüngste Zeit nur allzu gerne, dass
diese dunklen Zeiten derVergangenheit angehören. Religiöse Gewalt gab
es woanders – in „primitiven“ Gesellschaften, die weniger durch das Erbe
christlicher Werte definiert waren als
die modernen Sozial-Demokratien Europas.
Leitartikel
Die Vereinigten Staaten hatten dagegen eine etwas bessere Bilanz als die
„Alte Welt“, aus der die ersten Siedler
geflohen waren. Viele von ihnen waren
auf der Suche nach religiöser Freiheit
und Gleichheit.“ (Martha Nussbaum,
Die neue religiöse Intoleranz, 2014)
Neben der positiven Einschätzung
von M. Nussbaum gab es auch in der
Schweiz stets Bewegungen religiöser
Intoleranz; zwischen Reformierten
und Katholiken und umgekehrt, zwischen Christen und Juden (kaum je
umgekehrt), zwischen Christen und
Muslimen (in jüngster Zeit vermehrt
auch umgekehrt). Und es gab und gibt
rassistische Herabsetzung und Verachtung auch in unserm Land. So verdoppelte sich unmittelbar nach dem Ende
des Zweiten Weltkriegs die Zahl der
aktiven Judenfeinde in unserm Land;
so gab es – was heute fast unvorstellbar geworden ist! – eine Feindschaft
von Schweizerinnen und Schweizern
gegenüber der ersten grossen Zuwanderergruppe aus Italien, dann gegenüber den tamilischen Flüchtlingen,
gegenüber den Menschen aus Balkanstaaten, aus afrikanischen Ländern …
Willkommen waren vor allem die Ungarn und die Tschechen, weil sie die
eigene Angst vor dem sowjetischen
Kommunismus bestätigten.
Heute gelten Ablehnung und Ängste
fast allen Erscheinungsformen von
Religion in der Öffentlichkeit, wie die
eben erschienene Studie einer Zürcher
Religionswissenschaftlerin, Jacqueline
2
Grigo, zeigt: Sie hat konkrete Erfahrungen von sechs ganz verschiedenen
Menschen untersucht: einen Sikh, eine
katholische Nonne, einen buddhistischen Mönch, eine muslimische Frau,
einen orthodoxen Juden und ein Mitglied der so genannten «Schwarzen
Braut» aus der Metal und Gothic Szene.
Das Fazit überrascht kaum: Wer in der
Öffentlichkeit Turban, Kopftuch oder
Kaftan trägt, eckt an. Selbst manche
Nonne traut sich im Habit nicht mehr
auf die Strasse. So berichten die Zisterzienserinnen der Abtei Frauenthal
(Zug), sie müssten auf der Strasse herabwürdigende Kommentare ertragen.
„Wir tragen unsere Robe mit Stolz, im
Kloster ist das kein Problem“, sagt die
Äbtissin. „Aber auf der Strasse gibt es
immer häufiger negative Kommentare,
leider werden wir oft beleidigt.“ Viele
Schwestern würden sich deshalb nicht
mehr trauen, ihre Ordenstracht in der
Öffentlichkeit anzuziehen. Sie sind
stattdessen in zivilen Kleidern unterwegs. „Natürlich finden wir das sehr
schade.“ Alle Teilnehmer der Studie
berichteten von negativen Erfahrungen im öffentlichen Raum. „Darunter
fallen verbale Angriffe, Spott, abschätzige Bemerkungen, Beleidigungen,
offene Beschimpfungen, Drohungen
sowie böse Blicke und abwertende
Gesten“. J. Grigo war überrascht, dass
auch Ordensschwestern diskriminiert
werden. „Ich war bis jetzt der Ansicht,
dass sie in der christlichen Schweiz gut
verankert sind.“
Was geht heute in unsern westlichen
Demokratien vor sich? Was geschieht
mit den Errungenschaften des Denkens
und der Politik, die seit der Reformation
zugunsten der Freiheit des Einzelnen in
Religions- und Glaubensfragen wirksam wurden und in der „Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte“ (1948)
vielleicht den Höhepunkt ihrer Anerkennung und Geltung gefunden haben? Findet sich die Überwindung dieser Not wirklich in der vollständigen
Privatisierung von Glauben und Religion, wie etwa die liberale Theologie im
fernen Anschluss an S. Castellio postuliert? Das würde dann bedeuten, dass
die Öffentlichkeit jeder kritischen Instanz entbehren müsste, die nach Sinn
und Horizont des Lebens fragt.
Vermutlich kann man für eine gewisse
Zeit von „Werten“ zehren, welche z.B.
in den westlichen Demokratien durch
die christlich-jüdische Tradition des
Glaubens gelernt und angenommen
wurden. Aber auf Dauer wird diese
Annahme unsicher. Die Euphorie der
Liberalen des 19. Jahrhunderts („Bis
hierher hat uns Gott geführt!“ „Ein
sittlicher Kulturstaat hat das Erbe der
Kirche übernommen.“) hat sich in den
totalitären Ideologien als nicht haltbar erwiesen, waren es doch just jene
„Kulturprotestanten“, welche zu den
grössten Kriegstreibern zum Ersten
Weltkrieg gehörten, welche die russische Revolution als Anbrechen des
Gottesreiches auf Erden feierten …
Leitartikel
und welche sich als „Deutsche Christen“ dem Nazistaat willig anschlossen. Und diese Bewegungen waren
das Gegenteil von tolerant, wie deren
Rassen-Politik und Konzentrationslager
erwiesen.
Was brauchen wir, um dem stets lauernden Risiko der Intoleranz zu begegnen und ein tragendes („Toleranz“
kommt sprachlich vom bewussten
Ertragen des Andersseins) Miteinander
zu entwickeln, in dem unterschiedlichste Menschen miteinander im Frieden leben können. Das Ausschalten
von allem, was mit Emotion und Mitgefühl zu tun hat, war gewiss nicht Castellios Anliegen; hatte er doch zur Tragödie um Miguel Servet einen höchst
persönlichen und emotionalen Bezug,
den er aber gedanklich zu durchdringen verstanden hatte.
Martha Nussbaum versucht in ihren
Arbeiten hinter die glatte Oberfläche
der öffentlichen Debatten um Toleranz
und Anderssein zu schauen. Sie betont, ohne Emotionen wäre Martin L.
Kings berühmte Rede „I have a dream“
wirkungslos verhallt, ohne Mitgefühl
liesse sich Folter nicht verbieten, ohne
Sehnsucht lässt sich Heimat nicht
verstehen. Politik und Privatheit sind
in Wirklichkeit Sphären, die wir nicht
voneinander trennen können, obwohl
viele Philosophen diese Trennung fordern. Erfolgreiche Politik spielt deshalb
auch die Klaviatur der Emotionen und
setzt der Angst vor dem Fremden nicht
Argumente, sondern die Liebe zum
Gegenüber entgegen. Allerdings ist es
auch gefährlich, mit Gefühlen Politik
zu machen. Drum galt in Westeuropa
seit René Descartes die Überzeugung,
um Gutes zu tun, braucht es die Vernunft; eine wirkliche Ethik menschlichen Zusammenlebens kann nicht
ohne Vernunft entwickelt werden.
Angst ist kein guter Wegweiser. Was
Menschen in frühen Zeiten das Über-
leben sicherte, ist heute längst nicht
mehr nützlich. Da Menschen sich früher vor Schlangen in achtnehmen lernten, weil sie eine unmittelbare Gefahr
darstellten (davon erzählt schon die
Paradiesgeschichte in 1. Mose 3), hat
sich ins menschliche Gedächtnis die
Angst vor Schlangen tief eingeschrieben. Aber nun hat sich aus der Abwehr-Reaktion aus Angst vor Schlangen ins Kulturgedächtnis eingenistet,
und die ursprüngliche Angst
vor Schlangen wird zu einem Verdacht
gegenüber Menschen, die als hinterlistig, sich windend, verstohlen handelnd
gelten; ein Verdacht, der in unserer
Welt oft mit Minderheitengruppen zusammengebracht wird. Dann stellen
sich oft Reaktionen auf eine Gefahr
ein, die gar nicht besteht. Und je vielfältiger unser Zusammenleben wird,
umso häufiger stellen sich solche Abwehr-Reaktionen ein, die nur in einem
Anschein, in einer Einbildung gründen.
Der Grund der Abwehr liegt in den
Ängstlichen selber und kann so in ihrer
Umwelt nicht gefunden werden.
Martha Nussbaum nennt in ihrem
Buch „drei Elemente“, die es heute
braucht, um ein tolerantes Leben zu
ermöglichen:
1. das Bewusstsein, dass wir als ein-
zelne Menschen stets zu einer vielfältigen Menschheit gehören, die sich in
ganz verschiedenen Lebensumständen zeigt, und dass alle Menschen
und Gruppen am demokratischen
Gespräch teilhaben
2. die Freiheit des Glaubens und Gewissens ohne sich über Andersdenkende oder Andersgläubige erhaben
zu fühlen, kein einzelner Mensch, keine einzelne Gruppe oder Religion ist
im Besitz der absoluten Wahrheit
3. eine „neugierige Fantasie“, welche
an den konkreten Lebensbedingungen und – haltungen der Anderen aktiv Anteil nimmt
Sie fasst ihre Überlegungen so zusammen: „Unsere Zeit ist in der Tat gefährlich. … viele Ängste sind rational,
und Appelle an die Angst müssen in
einer Gesellschaft, welche das Leben
der Menschen ernst nimmt, eine Rolle spielen. Doch hier ist die Balance
allzu oft in eine Richtung verschoben
worden, wo grundlos erzeugte Ängste
gerade die Grundsätze bedrohen, denen wir weiterhin folgen und auf die
wir stolz sein sollten. … es braucht
die Verpflichtung, unsere Wahlmöglichkeiten genau zu prüfen, um zu erkennen, ob sie selbstsüchtig sind, ob
sie uns privilegieren und die gleichen
Ansprüche anderer vernachlässigen. …
Wir brauchen den Geist der Neugier
und der Freundschaft.“
Der 500. Geburtstag von Julien Sébastien Castellio verdient es, beachtet
zu werden, weil wir seine frühen Einsichten auch heute nötig haben. Und
vielleicht gibt es in unserer Gemeinde
Menschen, die im Zusammenhang mit
diesem Jubiläum Interesse bekommen,
sich mit den Arbeiten von Martha
Nussbaum näher auseinanderzusetzen? Sie lade ich ein, sich bei mir zu
melden, damit ich das Nötige dazu
vorbereiten und organisieren kann.
Ihr Georges-A. Braunschweig, Pfarrer
3
Gemeinde-Info
Profil » La Madeleine«
jekt der offenen „Stadtkirche“ tragen.
Auch was die laufenden Kosten betrifft,
Am 4. Mai hat sich der KGR die Zeit ge- ist noch keine wirkliche Lösung gefunnommen, das im letzten Jahr erstellte den worden. Sowohl die Mitglieder
Profil „La Madeleine“ unter die Lupe zu des Conseil du Consistoire als auch
nehmen und vor allem auch zu disku- der Region finden das Projekt zwar gut,
tieren, wie er sich die weitere Zukunft aber wirkliche Unterstützung haben
der Kirchgemeinde vorstellt.
wir noch nicht erhalten. Die KGR-Räte
Die Sitzung begleitet hat Laurent aber geben ihm weiterhin ihre UnterSchütz, der auch alle anderen Kirchge- stützung.
meinden in der letzten Zeit besucht hat
und auch die Pastorale unserer Region,
Centre-Ville-Rive-Gauche (CVRG), im
Prozess der Erneuerung begleitet. Herr
Schütz hat hervorgehoben, wie wichtig
es gerade in bewegten Zeiten ist, eine
klare Vision vor Augen zu haben.
Zunächst haben verschiedene KGR-Räte hervorgehoben, dass wir Vieles realisiert haben seit einem Jahr. So ist die
Kirche für ihren neuen Zweck der „offenen Kirche“ und des „Lieu de silence et Das „Programm Deutschsprachigkeit“
de prière“ wie vorgesehen hergerichtet mit den von G. Braunschweig und G.
worden. Pfr. Georges Braunschweig Rebsamen sorgfältig vorbereiteten,
hat bestätigt, dass das Angebot der interessanten Angeboten, hat leider
Seelsorge rege benützt wird, sei es von nicht das erwartete Echo ausgelöst,
unseren Gemeindemitgliedern, sei es auch da müssen wir sehen, wie wir
von aussenstehenden Personen, die weiterfahren. Für die alternden Gedas Gespräch suchen (auch anderer meindemitglieder ist das Angebot oft
Konfessionen).
zu anstrengend und um neue InteresDie Tagzeitengebete haben noch kei- sierte zu gewinnen, müssten wir mehr
ne grosse Besucheranzahl angezogen Publizität machen.
und auch die zweisprachige Vesper am Der allmonatlich stattfindende „MuFreitagabend hat nicht immer grossen sik und Wort“-Anlass zieht ein recht
Zulauf, ist aber sehr geschätzt von den gutes Publikum an, das zum grossen
Teilnehmenden. Schön waren die in Teil nicht aus Gemeindemitgliedern
der Adventszeit mit Mitgliedern ande- besteht, aber es ist nicht immer gleich.
rer Kirchgemeinden und Diensten der Die qualitativ hochstehende Musik
EPG geteilten Vespern.
trifft bei den Teilnehmenden auf groBemängelt wurde, dass wir von der ssen Gefallen. Es ist sehr schade, wenn
EPG wenig Unterstützung erhalten ha- manchmal nur wenige Leute kommen.
ben, sei es an Personal oder finanziell. Die musikalische Feierstunde, die einDies ist teilweise auch auf ein Problem mal pro Monat am Samstagabend um
der bestehenden Strukturen zurück- 18h stattfindet, könnte gerade auch
zuführen, kein Gremium sieht sich be- für Junge eine interessante Variante
rechtigt und kompetent genug, die nö- zum sonntäglichen Gottesdienst sein.
tigen Entscheide zu treffen. So sind wir Laurent Schütz ist der Meinung, dass
bis jetzt allein, die dieses schöne Pro- nicht alles, was nach einer relativ kur4
zen Zeit noch nicht den erhofften Erfolg gezeigt hat, wieder aufgegeben
werden soll.
Wir haben auch darüber gesprochen, wie eine Zusammenarbeit
mit Saint-Pierre aussehen könnte.
Saint-Pierre arbeitet darauf hin, kantonale Kirchgemeinde der EPG zu
werden. Wir suchen vor allem der
Deutschsprachigkeit wegen Anschluss
bei Saint-Pierre. Nur dort ist die Mehrsprachigkeit in der Kirche eine Aufgabe. Da Saint-Pierre einer der Orte
mit besonderer Ausstrahlung für ganz
Genf, „lieu phare“, ist, kann man sich
eine gemeinsam wahrgenomme Aufgabe vorstellen, in welchem unsere
deutschsprachige Kirchgemeinde ihren kirchlichen Dienst versieht. Wir
werden nun zunächst mit den Verantwortlichen von Saint-Pierre diskutieren und nach möglichen Formen solchen Zusammenwirkens suchen.
Laurent Schütz hat uns in einem Schema wieder vor Augen geführt, wo wir
stehen und wie wir vernetzt sind. Wir
sind Kirchgemeinde der EPG, deutscher Sprache.
Wir sehen die folgenden Aufgaben vor
uns:
• Begleitung auf Deutsch unserer
bisherigen Gemeindemitglieder
• als Kirche für eventuelle „Migranten“ (obwohl heute dieses Bedürfnis stark abgenommen hat)
• Träger und Übermittler deutschsprachiger Kultur und vor allem
auch der reformierten Theologie, die in wesentlichen Teilen in
deutscher (und englischer) Sprache erarbeitet wurde und wird
• Suchen nach Synergien mit
Saint-Pierre
• als Träger oder Mitträger eines
oder mehrerer kantonaler Projekte
Für den Kirchgemeinderat:
Beatrix Sassòli, Präsidentin
Gottesdienste / Gemeinde-Info
Gottesdienste im Juni
Regionalgottesdienst mit Chormusik
Sonntag, 14. Juni, 10 Uhr
„Das Köstlichste ist umsonst!“
Es macht Spass, Gleichnisse Jesu zu
erzählen. Sie lenken unsere Blicke auf
Unbeachtetes und vermitteln uns so
Lebens-Weisheit, die bis heute ernstzunehmen sich lohnt. Etliche Gleichnisse erzählen von Essens-Einladungen,
auch von solchen, die von den Eingeladenen unbeachtet bleiben (Lukas
14,15-24). Was macht ein Gastgeber
dann mit all den vorbereiteten Köstlichkeiten?
In diesem Gottesdienst singen der
Madeleine-Chor und der Klosterkerk-Chor aus Den Haag Werke von
Duruflé, Khedrov und Sweelinck. Der
Gottesdienst wird zweisprachig geleitet von Pfr. Emmanuel Rolland und Pfr.
Georges Braunschweig. Danach sind
alle herzlich willkommen zum Apéro,
eine schöne Gelegenheit, Angehörige
unserer Nachbargemeinden kennenzulernen!
Für Ihre kulinarischen Spenden für den
Apéritif sind wir sehr dankbar. Um eine
optimale Koordination zu gewährleisten, bitten wir Sie, dem Sekretariat,
Frau G. Gisiger 022 – 310 47 29, bis
spätestens am Freitag, 12. Juni mitzuteilen, welche Köstlichkeiten Sie uns
dann am Sonntag mitbringen werden.
spiel als Oblomov – literarische Folgen
bekommen hat. Im Abendmahlsgottesdienst sind Sie willkommen, sich
auf diese Fragen einzulassen und Jesu
Ansicht dazu wieder zu entdecken, eignet Frage, wie wir mit dem umgehen,
was wir haben, in jedem Lebensalter je
eigene Bedeutung.
Musik und Wort
Samstag, 27. Juni, 18 Uhr
„Alles, was atmet, lobe den Herrn!“
Sara Boesch,
Sarah van Cornewal (Querflöten)
Philippe Despont (Orgel)
musizieren virtuose Trio-Sonaten des
Bach-Sohnes Wilhelm Friedemann
Bach.
Wer atmet, muss sich öffnen. Luft
will in unsere Lungen. Eine ungezählte Menge von kleinen Bläschen wartet
darauf, Sauerstoff aufzunehmen. Ich
bin Mensch und der Luft bedürftig.
Wenn ich atme, lasse ich mich beschenken. Um leben zu können, darf
ich mich nicht zusperren, darf ich nicht
in meiner Enge bleiben. Du darfst dich
ausdehnen, dich weit machen. Einlass
gewähren der Lebenskraft, die dich
beleben will. Aber man kann nicht nur
aufnehmen. Wir müssen das Aufgenommene auch wieder abgeben. Leben
geschieht im Wechsel: Empfangen und
Geben, Aufnehmen und Abstossen.
Erst wenn ich mich leer gemacht habe,
kann ich Neues aufnehmen. Wenn ich
Abendmahlsgottesdienst
atme, weiten sich meine LungenflüSonntag, 21. Juni, 10 Uhr
gel, werde ich gross, kann mir etwas
"Haben oder Sein –
zutrauen. Kraft und Zuversicht wird
nicht nur eine Abstimmungsfrage"
mir geschenkt. Beim Ausatmen sinEs kommt vor, dass wir heute noch ken wir zusammen, werden klein und
über Fragen abzustimmen haben, die unscheinbar. Im Einatmen empfängst
schon in biblischen Zeiten herausfor- Du Kraft. Wenn Du den Atem hergibst,
derten. Die Erbschafts-Steuer gehört musst Du dich selbst hergeben. In diedazu. Jesus zu den Hintergründen ein sem Wechsel lebst Du. Kannst Du das
ironisches Gleichnis erzählt, das spä- Leben loben. Und Dankbarkeit für Ihn
ter – bei Ivan Gontscharev zum Bei- erklingen lassen, der es Dir schenkt …
Zweisprachige Vesper
QUELLE DER EINKEHR
STILLE, DIE ÖFFNET
WILLKOMMEN GEHEISSEN
IM EINKLANG V ON LIED,
WORT UND GEBET
Jeden Freitag um 18.30h feiern wir
in der Kapelle der Madeleine-Kirche
die Vesper, das Abendgebet, in den
beiden Sprachen Deutsch und Französisch. Dazu sind Sie alle herzlich
willkommen!
Gemeinde-Info
Frauengruppe
Mittwoch, 10. Juni, 19.30 Uhr
Die Frauengruppe heisst alle herzlich
willkommen zur diesjährigen Generalversammlung sowie zum anschliessenden festlichen Schlussabend.
Mittagstisch
Donnerstag, 18. Juni, 12 Uhr
Herzlich willkommen zum gemütlichen Mittagessen in friedlicher Runde
und zu moderatem Preis.
Dies wird vorläufig der letzte Mittagstisch in gewohntem Rahmen sein. Ab
September empfangen wir Sie dazu
gerne, wie bereits angekündigt, einmal
monatlich in der Taverne de la Madeleine. Daten werden folgen.
Ruth Bornet oder das Sekretariat nehmen Ihre Anmeldung bis zum 16. Juni
gerne entgegen.
5
Gemeinde-Info / Gottesdienste
Wandergruppe
Der Kirchenchor empfängt Sänger aus Holland:
Freitag, 19. Juni
Besuch des Kloosterkerk-Chors aus den Den Haag
Die Gruppe trifft sich um 09.30 Uhr
12.-14. Juni 2015
bei der Haltestelle "Pont d'Etrembière"
(bei der Migros Etrembière - F).
Besuch bei Hans Frommherz in Reignier zum gemütlichen Grillieren und
Zusammensein. Gemeinsame Wanderung oder Fahrgelegenheit möglich vor
Ort.
Das Sekretariat oder F. Rickenbacher
022 - 782 65 71 nehmen Ihre Anmel- Vom 12. bis 14. Juni wird der Klooster- war, blieb über die Kriegsjahre hinweg
dung bis zum 15. Juni gerne entgegen. kerk Chor von Den Haag bei uns wei- in dieser Kirche und feiert auch heute
len. Der Kontakt zu diesem Chor ist zu- noch dort ihre Gottesdienste.
stande gekommen dank einer unseren Der Kloosterkerk Chor wurde 1923 ins
Seniorenprogramm
Mitsängerinnen, Marie-Ursula Kind, Leben gerufen und stand seit seiner
Dienstag, 30. Juni, 14.30 Uhr
die – bevor sie unserem Kirchenchor Gründung unter dem Einfluss der Li"Alt werden ist nichts für Feiglinge" beitrat – in Holland lebte und arbeite- turgischen Bewegung der 1920er-Jahre,
setzt sich mit folgendem Thema ausei- te und dort Anschluss im Kloosterkerk die auch die protestantische Duinoord
nander: Hat Helfen mit dem Glauben Chor gefunden hatte.
Gemeinde erfasst hatte, und die der
zu tun?
Unsere holländischen Gäste werden reformierten holländischen Liturgie
am Freitag, 12. Juni gegen Mittag in viele erneuernde Impulse gegeben hat.
Wandergruppe
Genf eintreffen. Auf dem Programm Seit 1982 steht der Kloosterkerk Chor
Dienstag, 07. Juli
stehen: Freitag 12.6.: Teilnahme beider unter der Leitung von Dirigent Hans
"Fahrt ins Blaue"
Chöre an der Vesper; anschliessend Jansen.
Die Gruppe fährt um 07.11 Uhr ab Genf um 19.30 Uhr kurzes
Cornavin. Die Teilnehmer werden ge- Chorkonzert; Sonnbeten, sich dazu eine Tageskarte selber tag, 14. 6.: Mitwirken
zu besorgen.
der beiden Chöre am
Interessierte sollten sich bitte bei F. Ri- Regionalgottesdienst.
ckenbacher 022 - 782 65 71 bis spätes- Der Kloosterkerkkoor
tens am Montag, 06. Juli anmelden.
war ursprünglich der
Chor der protestantischen Kirchgemeinde
Madeleine-Nachmittag
Duinoord
(ScheveDienstag, 07. Juli, 14.30 Uhr
ningen).
Während
Taverne de la Madeleine
des 2. Weltkrieges
Dankbarkeit ist vielleicht das erste musste die Duinoord
und wichtigste Lebenselixir. Zumin- Gemeinde ihre Kirche
dest lässt sich nicht bestreiten, dass verlassen, da das Gotein dankbarer Mensch aufmerksa- teshaus auf Anordmer lebt, in gewissem Sinne klü- nung der deutschen
ger ist als der Undankbare, Gedan- Besatzungstruppen
kenlose. Geschichten aus dem abgerissen wurde. Die
Alltag werden wir hören und teilen! Gemeinde zog in die
Für den Zvieri (Getränk und Kuchen) Kloosterkirche Den
bitten wir Sie um einen Beitrag von Haag um, welche zu
5 Franken.
dieser Zeit unbenützt
6
Deutsche Sprache und Kultur in Genf
Lesegesellschaft
Donnerstag, 18. Juni 2015
Der Mann mit den zwei Augen
von Matthias Zschokke.
Er wurde mit renommierten Preisen gewürdigt, darunter dem Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Solothurner Literaturpreis und dem Prix Femina
étranger für den Roman »Maurice mit
Huhn«.
Ein überraschender Titel?
Haben
wir nicht alle zwei Augen? Zu durchschnittlich ist das Gesicht des Mannes,
weil es neben zwei Augen auch noch
eine Nase und einen Mund aufweist.
Der Mann mit den zwei Augen ist unauffällig, er trägt einen sandfarbenen
Mantel, hält einen kleinen, sandfarbenen Koffer, ist durchschnittlich groß,
hat durchschnittlich kurzes, sandfarbenes Haar....... Den Mann mit den
zwei Augen können wir bestimmt irgendwo treffen! Matthias Zschokke
spielt mit den Selbstverständlichkeiten, er nimmt sie mit Humor und lässt
Kulturprogramm
auf diese eigenwillige Art, den Mann
etwas ganz Besonderes sein. Er ist ein
Fondation Beyeler, Riehen
Meister darin, die Dinge und EreignisDonnerstag, 25. Juni 2015
se im Erzählen zu drehen und zu wenPaul Gauguin
den, bis sie in einem fremden Licht ihre
Selbstverständlichkeit verlieren und "Die Malerei ist die Schönste aller Künste;
uns staunen machen.
sie ist die Summe allen Fühlens.
Matthias Zschokke, geb. 1954 in Bern,
Bei ihrem Anblick kann jeder,
aufgewachsen im Aargau und im Kangetragen von seiner Phantasie,
ton Bern, lebt seit 1980 als Schriftsteleinen Roman schaffen,
ler und Filmemacher in Berlin.
können auf einen Blick tiefste
Erinnerungen die Seele überfluten."
(Paul Gauguin)
Mit seinen Bildern hat Gauguin seine Idealvorstellung von einer unversehrten exotischen Welt verwirklicht
und verbindet darin Natur und Kultur,
Mystik und Erotik, Traum und Wirklichkeit auf harmonischste Weise. Die
Fondation Beyeler zeigt mit dieser bedeutenden Ausstellung rund fünfzig
Meisterwerke des Künstlers, Leihgaben von internationalen Privatsammlungen und Museen aus 13 Ländern.
Der Schwerpunkt der Schau liegt auf
Bildern, die in der Bretagne entstan-
Dieser Anlass wird um 14.30 Uhr in unserem Gemeindehaus Rue Jean Sénebier 8 stattfinden. Wir freuen uns auf
Ihre Anmeldung, entweder an das Sekretariat 022 310 47 29 oder direkt per
E-Mail an [email protected]
den sind, Selbstporträts und seinen berühmten Tahiti Gemälden. Mit ihren
leuchtenden Farben und elementaren
Formen revolutionierten sie die Kunst
und begeistern noch heute, doch wie
und wo sind diese Bilder entstanden?
Neben den Gemälden präsentiert die
Ausstellung auch eine Auswahl rätselhafter Skulpturen Gauguins.
Wir planen die Anreise per Zug, Teilnehmer werden gebeten ihr Billet
persönlich zu kaufen. Der Einlass in
das Museum ist ab 14.00 – 16.00 Uhr
möglich (wir können gerne auch länger
als 16 Uhr bleiben, jedoch nicht vor 14
Uhr). Der Eintritt beträgt CHF 28,00,
an diesem Tag findet um 15.00 Uhr
eine öffentliche Führung statt, eine
Voranmeldung ist nicht möglich, maximale Teilnehmerzahl 25 Personen.
Das Museum bietet die Möglichkeit,
die Besichtigung der Ausstellung mit
Audioguides zu machen.
Alle Anmeldungen bitte sobald wie
möglich, aber spätestens bis 18. Juni
2015 an das Sekretariat 022 310 47 29
bzw. [email protected] oder gerti.
[email protected]
7
Kalender Juni 2015 und Adressen
Gottesdienste und Vespern feiern
wir in der Madeleine-Kirche
Offene Kirche: Montag, Mittwoch
und Freitag 12 bis 19 Uhr
Der Chor probt am Donnerstag,
ab 18 Uhr im Gemeindehaus
Donnerstag, 18. Juni
Freitag, 26. Juni
Freitag, 19. Juni
Samstag, 27. Juni
12.00 Uhr Mittagstisch
14.30 Uhr Lesegesellschaft
09.30 Uhr Wandergruppe
18.30 Uhr Vesper zweisprachig
18.30 Uhr Vesper zweisprachig
18.00 Uhr Musik & Wort
Dienstag, 30. Juni
14.30 Uhr Seniorenprogramm
Freitag, 05. Juni
18.30 Uhr Vesper zweisprachig
Mittwoch, 10. Juni
19.30 Uhr Frauengruppe
Freitag, 12. Juni
18.30 Uhr Vesper zweisprachig
19.30 Uhr Konzert Kloosterkerk-Chor
Sonntag, 14. Juni
10.00 Uhr Regionaler Gottesdienst der
Region Centre-Ville-Rive
Gauche mit anschliessendem
Apéritif
Pfr. Emmanuel Rolland
Pfr. Georges Braunschweig
Freitag, 19. bis
Sonntag 21. Juni
Fête de la Musique
Konsultieren Sie bitte das offizielle Programm der Stadt Genf, um mehr über
die in der Madeleine-Kirche stattfindenen
Konzerte zu erfahren.
Sonntag, 21. Juni
10.00 Uhr Abendmahls-Gottesdienst
Pfr. Georges Braunschweig
Sonntag, 05. Juli
10.00 Uhr Culte
Temple de la Madeleine
Pfr. Bernard Félix
Dienstag, 07. Juli
07.11 Uhr Wandergruppe
14.30 Uhr Madeleine-Nachmittag
Sonntag, 12. Juli
10.00 Uhr zweisprachiger Gottesdienst
Cathédrale Saint-Pierre
Pfr. Georges Braunschweig
Donnerstag, 25. Juni
Kulturprogramm
14.00 Uhr Fondation Beyeler, Riehen
Gemeindedienste: Rue Jean Sénebier 8, 1205 Genève, www.ref-genf.ch
Wir begleiten deutschsprachige Reformierte in den Gemeinden des ganzen Kantons Genf.
Pfarramt:
Pfr. Georges-A. Braunschweig
022 310 75 13 / 079 827 86 12
Privat: Route de Malagnou 29, 1208 Genève
[email protected]
Gemeindesekretariat:
Gabi Gisiger
geöffnet: MO, MI, FR, 09-12 Uhr
022 310 47 29, [email protected]
Kirchenmusik:
Hauswartin:
Ursula Cherix
022 310 47 29
Bei Haushaltsproblemen:
Jutta Hany-Lussi
079 656 13 93, [email protected]
Organist: Philippe Despont
Pl. de la Palud 7, 1003 Lausanne
021 312 71 07, [email protected]
IMAD - Institution genevoise de maintien à
domicile
Av. Cardinal-Mermillod 36, 1227 Carouge
022 420 20 00
Kirchgemeinderat:
Kirchenchor:
Konti der Gemeinde:
Gemeinde-Koordinatorin:
Präsidentin: Béatrix Sassoli
Chemin de Vert-Pré 6, 1213 Petit-Lancy
022 793 24 56, [email protected]
Regina Rüeger, Präsidentin
Chemin du Pastel 40, 1218 Grand Saconnex
022 788 59 20, [email protected]
Coin de l’AGORA
En 2008 Helin (15 ans) a rejoint son père, réfugié politique à Genève, avec sa maman et ses sœurs.
Elle a vécu 2 ans au Foyer des Tattes. En avril de cette année, elle a fait un stage de trois jours à
l'AGORA .
« J'ai assisté à une réunion concernant les mineurs non-accompagnés. Là, je me suis sentie mal !
C'est déjà difficile d'arriver dans un pays inconnu, mais sans ses parents et sans amis, on a vraiment
besoin de beaucoup de soutien !
L'AGORA m'a fait comprendre que même si on a peu à donner, c'est toujours le geste qui compte.
On peut toujours essayer de trouver une solution.
Ecouter, c'est déjà aider ! »
Gemeindekasse 12-1001-6
Diakonie (Fürsorge) 12-1976-1
Gemeindeblatt 12-14176-9
Frauengruppe 12-24297-7
Kirchenchor 12-10502-4
8 Layout: J. Hany Redaktion: Pfr. G. Braunschweig, G. Rebsamen, G. Gisiger www.blitzart.ch, Design; Redaktionsschluss nächste Nummer: 15.06.15, Erscheint 27.06.15