JUNI 2015 | Nr. 28 «Gemeindeblatt» der Deutschschweizer Reformierten Gemeinde, Genf Rue Jean Sénebier 8, 1205 Genève, www.ref-genf.ch Die neue religiöse Intoleranz Beobachtungen und Anregungen der amerikanischen Philosophin Martha Nussbaum Seit 1904 – Erscheint 11x im Jahr – Richtpreis Fr. 25.– pro Jahr JAB 1200 Genève 4 Die amerikanische Philosophin, Martha Nussbaum, hat im vergangenen Dezember im Schweizer Fernsehen (Sternstunde am 4. Advent: „Gerechtigkeit braucht Liebe“) und am Radio DRS ausgeführt: „Intoleranz und Panik“ sind die grössten Gefahren für freiheitliche demokratische Gesellschaften, denn „Mehrheiten können oft extrem und exzessiv werden“. Deshalb brauchen wir heute auch in den westlichen Gesellschaften „einen Humanismus, der das menschliche Tun wieder lenken kann.“ Ihr jüngstes Buch „Die neue religiöse Intoleranz – Ein Ausweg aus der Politik der Angst“ (2014) beginnt mit der ernüchternden Beobachtung: „Vor nicht allzu langer Zeit waren Amerikaner wie Europäer stolz auf ihre aufgeklärte Haltung der religiösen Toleranz und des gegenseitigen Verständnisses. Man wusste zwar, dass die Geschichte des Westens von religiöser Abneigung und Gewalt durchsetzt war – mit Kreuzzügen und Religionskriegen, religiöser Herrschaft der Europäer in vielen Teilen der Welt, mit Antisemitismus und Anti-Katholizismus in den europäischen Ländern. Dies kulminierte in den Schrecken des Nationalsozialismus, der nicht nur Deutschland, sondern auch andere Nationen betraf. Dennoch dachte Europa bis in die jüngste Zeit nur allzu gerne, dass diese dunklen Zeiten derVergangenheit angehören. Religiöse Gewalt gab es woanders – in „primitiven“ Gesellschaften, die weniger durch das Erbe christlicher Werte definiert waren als die modernen Sozial-Demokratien Europas. Leitartikel Die Vereinigten Staaten hatten dagegen eine etwas bessere Bilanz als die „Alte Welt“, aus der die ersten Siedler geflohen waren. Viele von ihnen waren auf der Suche nach religiöser Freiheit und Gleichheit.“ (Martha Nussbaum, Die neue religiöse Intoleranz, 2014) Neben der positiven Einschätzung von M. Nussbaum gab es auch in der Schweiz stets Bewegungen religiöser Intoleranz; zwischen Reformierten und Katholiken und umgekehrt, zwischen Christen und Juden (kaum je umgekehrt), zwischen Christen und Muslimen (in jüngster Zeit vermehrt auch umgekehrt). Und es gab und gibt rassistische Herabsetzung und Verachtung auch in unserm Land. So verdoppelte sich unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Zahl der aktiven Judenfeinde in unserm Land; so gab es – was heute fast unvorstellbar geworden ist! – eine Feindschaft von Schweizerinnen und Schweizern gegenüber der ersten grossen Zuwanderergruppe aus Italien, dann gegenüber den tamilischen Flüchtlingen, gegenüber den Menschen aus Balkanstaaten, aus afrikanischen Ländern … Willkommen waren vor allem die Ungarn und die Tschechen, weil sie die eigene Angst vor dem sowjetischen Kommunismus bestätigten. Heute gelten Ablehnung und Ängste fast allen Erscheinungsformen von Religion in der Öffentlichkeit, wie die eben erschienene Studie einer Zürcher Religionswissenschaftlerin, Jacqueline 2 Grigo, zeigt: Sie hat konkrete Erfahrungen von sechs ganz verschiedenen Menschen untersucht: einen Sikh, eine katholische Nonne, einen buddhistischen Mönch, eine muslimische Frau, einen orthodoxen Juden und ein Mitglied der so genannten «Schwarzen Braut» aus der Metal und Gothic Szene. Das Fazit überrascht kaum: Wer in der Öffentlichkeit Turban, Kopftuch oder Kaftan trägt, eckt an. Selbst manche Nonne traut sich im Habit nicht mehr auf die Strasse. So berichten die Zisterzienserinnen der Abtei Frauenthal (Zug), sie müssten auf der Strasse herabwürdigende Kommentare ertragen. „Wir tragen unsere Robe mit Stolz, im Kloster ist das kein Problem“, sagt die Äbtissin. „Aber auf der Strasse gibt es immer häufiger negative Kommentare, leider werden wir oft beleidigt.“ Viele Schwestern würden sich deshalb nicht mehr trauen, ihre Ordenstracht in der Öffentlichkeit anzuziehen. Sie sind stattdessen in zivilen Kleidern unterwegs. „Natürlich finden wir das sehr schade.“ Alle Teilnehmer der Studie berichteten von negativen Erfahrungen im öffentlichen Raum. „Darunter fallen verbale Angriffe, Spott, abschätzige Bemerkungen, Beleidigungen, offene Beschimpfungen, Drohungen sowie böse Blicke und abwertende Gesten“. J. Grigo war überrascht, dass auch Ordensschwestern diskriminiert werden. „Ich war bis jetzt der Ansicht, dass sie in der christlichen Schweiz gut verankert sind.“ Was geht heute in unsern westlichen Demokratien vor sich? Was geschieht mit den Errungenschaften des Denkens und der Politik, die seit der Reformation zugunsten der Freiheit des Einzelnen in Religions- und Glaubensfragen wirksam wurden und in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ (1948) vielleicht den Höhepunkt ihrer Anerkennung und Geltung gefunden haben? Findet sich die Überwindung dieser Not wirklich in der vollständigen Privatisierung von Glauben und Religion, wie etwa die liberale Theologie im fernen Anschluss an S. Castellio postuliert? Das würde dann bedeuten, dass die Öffentlichkeit jeder kritischen Instanz entbehren müsste, die nach Sinn und Horizont des Lebens fragt. Vermutlich kann man für eine gewisse Zeit von „Werten“ zehren, welche z.B. in den westlichen Demokratien durch die christlich-jüdische Tradition des Glaubens gelernt und angenommen wurden. Aber auf Dauer wird diese Annahme unsicher. Die Euphorie der Liberalen des 19. Jahrhunderts („Bis hierher hat uns Gott geführt!“ „Ein sittlicher Kulturstaat hat das Erbe der Kirche übernommen.“) hat sich in den totalitären Ideologien als nicht haltbar erwiesen, waren es doch just jene „Kulturprotestanten“, welche zu den grössten Kriegstreibern zum Ersten Weltkrieg gehörten, welche die russische Revolution als Anbrechen des Gottesreiches auf Erden feierten … Leitartikel und welche sich als „Deutsche Christen“ dem Nazistaat willig anschlossen. Und diese Bewegungen waren das Gegenteil von tolerant, wie deren Rassen-Politik und Konzentrationslager erwiesen. Was brauchen wir, um dem stets lauernden Risiko der Intoleranz zu begegnen und ein tragendes („Toleranz“ kommt sprachlich vom bewussten Ertragen des Andersseins) Miteinander zu entwickeln, in dem unterschiedlichste Menschen miteinander im Frieden leben können. Das Ausschalten von allem, was mit Emotion und Mitgefühl zu tun hat, war gewiss nicht Castellios Anliegen; hatte er doch zur Tragödie um Miguel Servet einen höchst persönlichen und emotionalen Bezug, den er aber gedanklich zu durchdringen verstanden hatte. Martha Nussbaum versucht in ihren Arbeiten hinter die glatte Oberfläche der öffentlichen Debatten um Toleranz und Anderssein zu schauen. Sie betont, ohne Emotionen wäre Martin L. Kings berühmte Rede „I have a dream“ wirkungslos verhallt, ohne Mitgefühl liesse sich Folter nicht verbieten, ohne Sehnsucht lässt sich Heimat nicht verstehen. Politik und Privatheit sind in Wirklichkeit Sphären, die wir nicht voneinander trennen können, obwohl viele Philosophen diese Trennung fordern. Erfolgreiche Politik spielt deshalb auch die Klaviatur der Emotionen und setzt der Angst vor dem Fremden nicht Argumente, sondern die Liebe zum Gegenüber entgegen. Allerdings ist es auch gefährlich, mit Gefühlen Politik zu machen. Drum galt in Westeuropa seit René Descartes die Überzeugung, um Gutes zu tun, braucht es die Vernunft; eine wirkliche Ethik menschlichen Zusammenlebens kann nicht ohne Vernunft entwickelt werden. Angst ist kein guter Wegweiser. Was Menschen in frühen Zeiten das Über- leben sicherte, ist heute längst nicht mehr nützlich. Da Menschen sich früher vor Schlangen in achtnehmen lernten, weil sie eine unmittelbare Gefahr darstellten (davon erzählt schon die Paradiesgeschichte in 1. Mose 3), hat sich ins menschliche Gedächtnis die Angst vor Schlangen tief eingeschrieben. Aber nun hat sich aus der Abwehr-Reaktion aus Angst vor Schlangen ins Kulturgedächtnis eingenistet, und die ursprüngliche Angst vor Schlangen wird zu einem Verdacht gegenüber Menschen, die als hinterlistig, sich windend, verstohlen handelnd gelten; ein Verdacht, der in unserer Welt oft mit Minderheitengruppen zusammengebracht wird. Dann stellen sich oft Reaktionen auf eine Gefahr ein, die gar nicht besteht. Und je vielfältiger unser Zusammenleben wird, umso häufiger stellen sich solche Abwehr-Reaktionen ein, die nur in einem Anschein, in einer Einbildung gründen. Der Grund der Abwehr liegt in den Ängstlichen selber und kann so in ihrer Umwelt nicht gefunden werden. Martha Nussbaum nennt in ihrem Buch „drei Elemente“, die es heute braucht, um ein tolerantes Leben zu ermöglichen: 1. das Bewusstsein, dass wir als ein- zelne Menschen stets zu einer vielfältigen Menschheit gehören, die sich in ganz verschiedenen Lebensumständen zeigt, und dass alle Menschen und Gruppen am demokratischen Gespräch teilhaben 2. die Freiheit des Glaubens und Gewissens ohne sich über Andersdenkende oder Andersgläubige erhaben zu fühlen, kein einzelner Mensch, keine einzelne Gruppe oder Religion ist im Besitz der absoluten Wahrheit 3. eine „neugierige Fantasie“, welche an den konkreten Lebensbedingungen und – haltungen der Anderen aktiv Anteil nimmt Sie fasst ihre Überlegungen so zusammen: „Unsere Zeit ist in der Tat gefährlich. … viele Ängste sind rational, und Appelle an die Angst müssen in einer Gesellschaft, welche das Leben der Menschen ernst nimmt, eine Rolle spielen. Doch hier ist die Balance allzu oft in eine Richtung verschoben worden, wo grundlos erzeugte Ängste gerade die Grundsätze bedrohen, denen wir weiterhin folgen und auf die wir stolz sein sollten. … es braucht die Verpflichtung, unsere Wahlmöglichkeiten genau zu prüfen, um zu erkennen, ob sie selbstsüchtig sind, ob sie uns privilegieren und die gleichen Ansprüche anderer vernachlässigen. … Wir brauchen den Geist der Neugier und der Freundschaft.“ Der 500. Geburtstag von Julien Sébastien Castellio verdient es, beachtet zu werden, weil wir seine frühen Einsichten auch heute nötig haben. Und vielleicht gibt es in unserer Gemeinde Menschen, die im Zusammenhang mit diesem Jubiläum Interesse bekommen, sich mit den Arbeiten von Martha Nussbaum näher auseinanderzusetzen? Sie lade ich ein, sich bei mir zu melden, damit ich das Nötige dazu vorbereiten und organisieren kann. Ihr Georges-A. Braunschweig, Pfarrer 3 Gemeinde-Info Profil » La Madeleine« jekt der offenen „Stadtkirche“ tragen. Auch was die laufenden Kosten betrifft, Am 4. Mai hat sich der KGR die Zeit ge- ist noch keine wirkliche Lösung gefunnommen, das im letzten Jahr erstellte den worden. Sowohl die Mitglieder Profil „La Madeleine“ unter die Lupe zu des Conseil du Consistoire als auch nehmen und vor allem auch zu disku- der Region finden das Projekt zwar gut, tieren, wie er sich die weitere Zukunft aber wirkliche Unterstützung haben der Kirchgemeinde vorstellt. wir noch nicht erhalten. Die KGR-Räte Die Sitzung begleitet hat Laurent aber geben ihm weiterhin ihre UnterSchütz, der auch alle anderen Kirchge- stützung. meinden in der letzten Zeit besucht hat und auch die Pastorale unserer Region, Centre-Ville-Rive-Gauche (CVRG), im Prozess der Erneuerung begleitet. Herr Schütz hat hervorgehoben, wie wichtig es gerade in bewegten Zeiten ist, eine klare Vision vor Augen zu haben. Zunächst haben verschiedene KGR-Räte hervorgehoben, dass wir Vieles realisiert haben seit einem Jahr. So ist die Kirche für ihren neuen Zweck der „offenen Kirche“ und des „Lieu de silence et Das „Programm Deutschsprachigkeit“ de prière“ wie vorgesehen hergerichtet mit den von G. Braunschweig und G. worden. Pfr. Georges Braunschweig Rebsamen sorgfältig vorbereiteten, hat bestätigt, dass das Angebot der interessanten Angeboten, hat leider Seelsorge rege benützt wird, sei es von nicht das erwartete Echo ausgelöst, unseren Gemeindemitgliedern, sei es auch da müssen wir sehen, wie wir von aussenstehenden Personen, die weiterfahren. Für die alternden Gedas Gespräch suchen (auch anderer meindemitglieder ist das Angebot oft Konfessionen). zu anstrengend und um neue InteresDie Tagzeitengebete haben noch kei- sierte zu gewinnen, müssten wir mehr ne grosse Besucheranzahl angezogen Publizität machen. und auch die zweisprachige Vesper am Der allmonatlich stattfindende „MuFreitagabend hat nicht immer grossen sik und Wort“-Anlass zieht ein recht Zulauf, ist aber sehr geschätzt von den gutes Publikum an, das zum grossen Teilnehmenden. Schön waren die in Teil nicht aus Gemeindemitgliedern der Adventszeit mit Mitgliedern ande- besteht, aber es ist nicht immer gleich. rer Kirchgemeinden und Diensten der Die qualitativ hochstehende Musik EPG geteilten Vespern. trifft bei den Teilnehmenden auf groBemängelt wurde, dass wir von der ssen Gefallen. Es ist sehr schade, wenn EPG wenig Unterstützung erhalten ha- manchmal nur wenige Leute kommen. ben, sei es an Personal oder finanziell. Die musikalische Feierstunde, die einDies ist teilweise auch auf ein Problem mal pro Monat am Samstagabend um der bestehenden Strukturen zurück- 18h stattfindet, könnte gerade auch zuführen, kein Gremium sieht sich be- für Junge eine interessante Variante rechtigt und kompetent genug, die nö- zum sonntäglichen Gottesdienst sein. tigen Entscheide zu treffen. So sind wir Laurent Schütz ist der Meinung, dass bis jetzt allein, die dieses schöne Pro- nicht alles, was nach einer relativ kur4 zen Zeit noch nicht den erhofften Erfolg gezeigt hat, wieder aufgegeben werden soll. Wir haben auch darüber gesprochen, wie eine Zusammenarbeit mit Saint-Pierre aussehen könnte. Saint-Pierre arbeitet darauf hin, kantonale Kirchgemeinde der EPG zu werden. Wir suchen vor allem der Deutschsprachigkeit wegen Anschluss bei Saint-Pierre. Nur dort ist die Mehrsprachigkeit in der Kirche eine Aufgabe. Da Saint-Pierre einer der Orte mit besonderer Ausstrahlung für ganz Genf, „lieu phare“, ist, kann man sich eine gemeinsam wahrgenomme Aufgabe vorstellen, in welchem unsere deutschsprachige Kirchgemeinde ihren kirchlichen Dienst versieht. Wir werden nun zunächst mit den Verantwortlichen von Saint-Pierre diskutieren und nach möglichen Formen solchen Zusammenwirkens suchen. Laurent Schütz hat uns in einem Schema wieder vor Augen geführt, wo wir stehen und wie wir vernetzt sind. Wir sind Kirchgemeinde der EPG, deutscher Sprache. Wir sehen die folgenden Aufgaben vor uns: • Begleitung auf Deutsch unserer bisherigen Gemeindemitglieder • als Kirche für eventuelle „Migranten“ (obwohl heute dieses Bedürfnis stark abgenommen hat) • Träger und Übermittler deutschsprachiger Kultur und vor allem auch der reformierten Theologie, die in wesentlichen Teilen in deutscher (und englischer) Sprache erarbeitet wurde und wird • Suchen nach Synergien mit Saint-Pierre • als Träger oder Mitträger eines oder mehrerer kantonaler Projekte Für den Kirchgemeinderat: Beatrix Sassòli, Präsidentin Gottesdienste / Gemeinde-Info Gottesdienste im Juni Regionalgottesdienst mit Chormusik Sonntag, 14. Juni, 10 Uhr „Das Köstlichste ist umsonst!“ Es macht Spass, Gleichnisse Jesu zu erzählen. Sie lenken unsere Blicke auf Unbeachtetes und vermitteln uns so Lebens-Weisheit, die bis heute ernstzunehmen sich lohnt. Etliche Gleichnisse erzählen von Essens-Einladungen, auch von solchen, die von den Eingeladenen unbeachtet bleiben (Lukas 14,15-24). Was macht ein Gastgeber dann mit all den vorbereiteten Köstlichkeiten? In diesem Gottesdienst singen der Madeleine-Chor und der Klosterkerk-Chor aus Den Haag Werke von Duruflé, Khedrov und Sweelinck. Der Gottesdienst wird zweisprachig geleitet von Pfr. Emmanuel Rolland und Pfr. Georges Braunschweig. Danach sind alle herzlich willkommen zum Apéro, eine schöne Gelegenheit, Angehörige unserer Nachbargemeinden kennenzulernen! Für Ihre kulinarischen Spenden für den Apéritif sind wir sehr dankbar. Um eine optimale Koordination zu gewährleisten, bitten wir Sie, dem Sekretariat, Frau G. Gisiger 022 – 310 47 29, bis spätestens am Freitag, 12. Juni mitzuteilen, welche Köstlichkeiten Sie uns dann am Sonntag mitbringen werden. spiel als Oblomov – literarische Folgen bekommen hat. Im Abendmahlsgottesdienst sind Sie willkommen, sich auf diese Fragen einzulassen und Jesu Ansicht dazu wieder zu entdecken, eignet Frage, wie wir mit dem umgehen, was wir haben, in jedem Lebensalter je eigene Bedeutung. Musik und Wort Samstag, 27. Juni, 18 Uhr „Alles, was atmet, lobe den Herrn!“ Sara Boesch, Sarah van Cornewal (Querflöten) Philippe Despont (Orgel) musizieren virtuose Trio-Sonaten des Bach-Sohnes Wilhelm Friedemann Bach. Wer atmet, muss sich öffnen. Luft will in unsere Lungen. Eine ungezählte Menge von kleinen Bläschen wartet darauf, Sauerstoff aufzunehmen. Ich bin Mensch und der Luft bedürftig. Wenn ich atme, lasse ich mich beschenken. Um leben zu können, darf ich mich nicht zusperren, darf ich nicht in meiner Enge bleiben. Du darfst dich ausdehnen, dich weit machen. Einlass gewähren der Lebenskraft, die dich beleben will. Aber man kann nicht nur aufnehmen. Wir müssen das Aufgenommene auch wieder abgeben. Leben geschieht im Wechsel: Empfangen und Geben, Aufnehmen und Abstossen. Erst wenn ich mich leer gemacht habe, kann ich Neues aufnehmen. Wenn ich Abendmahlsgottesdienst atme, weiten sich meine LungenflüSonntag, 21. Juni, 10 Uhr gel, werde ich gross, kann mir etwas "Haben oder Sein – zutrauen. Kraft und Zuversicht wird nicht nur eine Abstimmungsfrage" mir geschenkt. Beim Ausatmen sinEs kommt vor, dass wir heute noch ken wir zusammen, werden klein und über Fragen abzustimmen haben, die unscheinbar. Im Einatmen empfängst schon in biblischen Zeiten herausfor- Du Kraft. Wenn Du den Atem hergibst, derten. Die Erbschafts-Steuer gehört musst Du dich selbst hergeben. In diedazu. Jesus zu den Hintergründen ein sem Wechsel lebst Du. Kannst Du das ironisches Gleichnis erzählt, das spä- Leben loben. Und Dankbarkeit für Ihn ter – bei Ivan Gontscharev zum Bei- erklingen lassen, der es Dir schenkt … Zweisprachige Vesper QUELLE DER EINKEHR STILLE, DIE ÖFFNET WILLKOMMEN GEHEISSEN IM EINKLANG V ON LIED, WORT UND GEBET Jeden Freitag um 18.30h feiern wir in der Kapelle der Madeleine-Kirche die Vesper, das Abendgebet, in den beiden Sprachen Deutsch und Französisch. Dazu sind Sie alle herzlich willkommen! Gemeinde-Info Frauengruppe Mittwoch, 10. Juni, 19.30 Uhr Die Frauengruppe heisst alle herzlich willkommen zur diesjährigen Generalversammlung sowie zum anschliessenden festlichen Schlussabend. Mittagstisch Donnerstag, 18. Juni, 12 Uhr Herzlich willkommen zum gemütlichen Mittagessen in friedlicher Runde und zu moderatem Preis. Dies wird vorläufig der letzte Mittagstisch in gewohntem Rahmen sein. Ab September empfangen wir Sie dazu gerne, wie bereits angekündigt, einmal monatlich in der Taverne de la Madeleine. Daten werden folgen. Ruth Bornet oder das Sekretariat nehmen Ihre Anmeldung bis zum 16. Juni gerne entgegen. 5 Gemeinde-Info / Gottesdienste Wandergruppe Der Kirchenchor empfängt Sänger aus Holland: Freitag, 19. Juni Besuch des Kloosterkerk-Chors aus den Den Haag Die Gruppe trifft sich um 09.30 Uhr 12.-14. Juni 2015 bei der Haltestelle "Pont d'Etrembière" (bei der Migros Etrembière - F). Besuch bei Hans Frommherz in Reignier zum gemütlichen Grillieren und Zusammensein. Gemeinsame Wanderung oder Fahrgelegenheit möglich vor Ort. Das Sekretariat oder F. Rickenbacher 022 - 782 65 71 nehmen Ihre Anmel- Vom 12. bis 14. Juni wird der Klooster- war, blieb über die Kriegsjahre hinweg dung bis zum 15. Juni gerne entgegen. kerk Chor von Den Haag bei uns wei- in dieser Kirche und feiert auch heute len. Der Kontakt zu diesem Chor ist zu- noch dort ihre Gottesdienste. stande gekommen dank einer unseren Der Kloosterkerk Chor wurde 1923 ins Seniorenprogramm Mitsängerinnen, Marie-Ursula Kind, Leben gerufen und stand seit seiner Dienstag, 30. Juni, 14.30 Uhr die – bevor sie unserem Kirchenchor Gründung unter dem Einfluss der Li"Alt werden ist nichts für Feiglinge" beitrat – in Holland lebte und arbeite- turgischen Bewegung der 1920er-Jahre, setzt sich mit folgendem Thema ausei- te und dort Anschluss im Kloosterkerk die auch die protestantische Duinoord nander: Hat Helfen mit dem Glauben Chor gefunden hatte. Gemeinde erfasst hatte, und die der zu tun? Unsere holländischen Gäste werden reformierten holländischen Liturgie am Freitag, 12. Juni gegen Mittag in viele erneuernde Impulse gegeben hat. Wandergruppe Genf eintreffen. Auf dem Programm Seit 1982 steht der Kloosterkerk Chor Dienstag, 07. Juli stehen: Freitag 12.6.: Teilnahme beider unter der Leitung von Dirigent Hans "Fahrt ins Blaue" Chöre an der Vesper; anschliessend Jansen. Die Gruppe fährt um 07.11 Uhr ab Genf um 19.30 Uhr kurzes Cornavin. Die Teilnehmer werden ge- Chorkonzert; Sonnbeten, sich dazu eine Tageskarte selber tag, 14. 6.: Mitwirken zu besorgen. der beiden Chöre am Interessierte sollten sich bitte bei F. Ri- Regionalgottesdienst. ckenbacher 022 - 782 65 71 bis spätes- Der Kloosterkerkkoor tens am Montag, 06. Juli anmelden. war ursprünglich der Chor der protestantischen Kirchgemeinde Madeleine-Nachmittag Duinoord (ScheveDienstag, 07. Juli, 14.30 Uhr ningen). Während Taverne de la Madeleine des 2. Weltkrieges Dankbarkeit ist vielleicht das erste musste die Duinoord und wichtigste Lebenselixir. Zumin- Gemeinde ihre Kirche dest lässt sich nicht bestreiten, dass verlassen, da das Gotein dankbarer Mensch aufmerksa- teshaus auf Anordmer lebt, in gewissem Sinne klü- nung der deutschen ger ist als der Undankbare, Gedan- Besatzungstruppen kenlose. Geschichten aus dem abgerissen wurde. Die Alltag werden wir hören und teilen! Gemeinde zog in die Für den Zvieri (Getränk und Kuchen) Kloosterkirche Den bitten wir Sie um einen Beitrag von Haag um, welche zu 5 Franken. dieser Zeit unbenützt 6 Deutsche Sprache und Kultur in Genf Lesegesellschaft Donnerstag, 18. Juni 2015 Der Mann mit den zwei Augen von Matthias Zschokke. Er wurde mit renommierten Preisen gewürdigt, darunter dem Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Solothurner Literaturpreis und dem Prix Femina étranger für den Roman »Maurice mit Huhn«. Ein überraschender Titel? Haben wir nicht alle zwei Augen? Zu durchschnittlich ist das Gesicht des Mannes, weil es neben zwei Augen auch noch eine Nase und einen Mund aufweist. Der Mann mit den zwei Augen ist unauffällig, er trägt einen sandfarbenen Mantel, hält einen kleinen, sandfarbenen Koffer, ist durchschnittlich groß, hat durchschnittlich kurzes, sandfarbenes Haar....... Den Mann mit den zwei Augen können wir bestimmt irgendwo treffen! Matthias Zschokke spielt mit den Selbstverständlichkeiten, er nimmt sie mit Humor und lässt Kulturprogramm auf diese eigenwillige Art, den Mann etwas ganz Besonderes sein. Er ist ein Fondation Beyeler, Riehen Meister darin, die Dinge und EreignisDonnerstag, 25. Juni 2015 se im Erzählen zu drehen und zu wenPaul Gauguin den, bis sie in einem fremden Licht ihre Selbstverständlichkeit verlieren und "Die Malerei ist die Schönste aller Künste; uns staunen machen. sie ist die Summe allen Fühlens. Matthias Zschokke, geb. 1954 in Bern, Bei ihrem Anblick kann jeder, aufgewachsen im Aargau und im Kangetragen von seiner Phantasie, ton Bern, lebt seit 1980 als Schriftsteleinen Roman schaffen, ler und Filmemacher in Berlin. können auf einen Blick tiefste Erinnerungen die Seele überfluten." (Paul Gauguin) Mit seinen Bildern hat Gauguin seine Idealvorstellung von einer unversehrten exotischen Welt verwirklicht und verbindet darin Natur und Kultur, Mystik und Erotik, Traum und Wirklichkeit auf harmonischste Weise. Die Fondation Beyeler zeigt mit dieser bedeutenden Ausstellung rund fünfzig Meisterwerke des Künstlers, Leihgaben von internationalen Privatsammlungen und Museen aus 13 Ländern. Der Schwerpunkt der Schau liegt auf Bildern, die in der Bretagne entstan- Dieser Anlass wird um 14.30 Uhr in unserem Gemeindehaus Rue Jean Sénebier 8 stattfinden. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung, entweder an das Sekretariat 022 310 47 29 oder direkt per E-Mail an [email protected] den sind, Selbstporträts und seinen berühmten Tahiti Gemälden. Mit ihren leuchtenden Farben und elementaren Formen revolutionierten sie die Kunst und begeistern noch heute, doch wie und wo sind diese Bilder entstanden? Neben den Gemälden präsentiert die Ausstellung auch eine Auswahl rätselhafter Skulpturen Gauguins. Wir planen die Anreise per Zug, Teilnehmer werden gebeten ihr Billet persönlich zu kaufen. Der Einlass in das Museum ist ab 14.00 – 16.00 Uhr möglich (wir können gerne auch länger als 16 Uhr bleiben, jedoch nicht vor 14 Uhr). Der Eintritt beträgt CHF 28,00, an diesem Tag findet um 15.00 Uhr eine öffentliche Führung statt, eine Voranmeldung ist nicht möglich, maximale Teilnehmerzahl 25 Personen. Das Museum bietet die Möglichkeit, die Besichtigung der Ausstellung mit Audioguides zu machen. Alle Anmeldungen bitte sobald wie möglich, aber spätestens bis 18. Juni 2015 an das Sekretariat 022 310 47 29 bzw. [email protected] oder gerti. [email protected] 7 Kalender Juni 2015 und Adressen Gottesdienste und Vespern feiern wir in der Madeleine-Kirche Offene Kirche: Montag, Mittwoch und Freitag 12 bis 19 Uhr Der Chor probt am Donnerstag, ab 18 Uhr im Gemeindehaus Donnerstag, 18. Juni Freitag, 26. Juni Freitag, 19. Juni Samstag, 27. Juni 12.00 Uhr Mittagstisch 14.30 Uhr Lesegesellschaft 09.30 Uhr Wandergruppe 18.30 Uhr Vesper zweisprachig 18.30 Uhr Vesper zweisprachig 18.00 Uhr Musik & Wort Dienstag, 30. Juni 14.30 Uhr Seniorenprogramm Freitag, 05. Juni 18.30 Uhr Vesper zweisprachig Mittwoch, 10. Juni 19.30 Uhr Frauengruppe Freitag, 12. Juni 18.30 Uhr Vesper zweisprachig 19.30 Uhr Konzert Kloosterkerk-Chor Sonntag, 14. Juni 10.00 Uhr Regionaler Gottesdienst der Region Centre-Ville-Rive Gauche mit anschliessendem Apéritif Pfr. Emmanuel Rolland Pfr. Georges Braunschweig Freitag, 19. bis Sonntag 21. Juni Fête de la Musique Konsultieren Sie bitte das offizielle Programm der Stadt Genf, um mehr über die in der Madeleine-Kirche stattfindenen Konzerte zu erfahren. Sonntag, 21. Juni 10.00 Uhr Abendmahls-Gottesdienst Pfr. Georges Braunschweig Sonntag, 05. Juli 10.00 Uhr Culte Temple de la Madeleine Pfr. Bernard Félix Dienstag, 07. Juli 07.11 Uhr Wandergruppe 14.30 Uhr Madeleine-Nachmittag Sonntag, 12. Juli 10.00 Uhr zweisprachiger Gottesdienst Cathédrale Saint-Pierre Pfr. Georges Braunschweig Donnerstag, 25. Juni Kulturprogramm 14.00 Uhr Fondation Beyeler, Riehen Gemeindedienste: Rue Jean Sénebier 8, 1205 Genève, www.ref-genf.ch Wir begleiten deutschsprachige Reformierte in den Gemeinden des ganzen Kantons Genf. Pfarramt: Pfr. Georges-A. Braunschweig 022 310 75 13 / 079 827 86 12 Privat: Route de Malagnou 29, 1208 Genève [email protected] Gemeindesekretariat: Gabi Gisiger geöffnet: MO, MI, FR, 09-12 Uhr 022 310 47 29, [email protected] Kirchenmusik: Hauswartin: Ursula Cherix 022 310 47 29 Bei Haushaltsproblemen: Jutta Hany-Lussi 079 656 13 93, [email protected] Organist: Philippe Despont Pl. de la Palud 7, 1003 Lausanne 021 312 71 07, [email protected] IMAD - Institution genevoise de maintien à domicile Av. Cardinal-Mermillod 36, 1227 Carouge 022 420 20 00 Kirchgemeinderat: Kirchenchor: Konti der Gemeinde: Gemeinde-Koordinatorin: Präsidentin: Béatrix Sassoli Chemin de Vert-Pré 6, 1213 Petit-Lancy 022 793 24 56, [email protected] Regina Rüeger, Präsidentin Chemin du Pastel 40, 1218 Grand Saconnex 022 788 59 20, [email protected] Coin de l’AGORA En 2008 Helin (15 ans) a rejoint son père, réfugié politique à Genève, avec sa maman et ses sœurs. Elle a vécu 2 ans au Foyer des Tattes. En avril de cette année, elle a fait un stage de trois jours à l'AGORA . « J'ai assisté à une réunion concernant les mineurs non-accompagnés. Là, je me suis sentie mal ! C'est déjà difficile d'arriver dans un pays inconnu, mais sans ses parents et sans amis, on a vraiment besoin de beaucoup de soutien ! L'AGORA m'a fait comprendre que même si on a peu à donner, c'est toujours le geste qui compte. On peut toujours essayer de trouver une solution. Ecouter, c'est déjà aider ! » Gemeindekasse 12-1001-6 Diakonie (Fürsorge) 12-1976-1 Gemeindeblatt 12-14176-9 Frauengruppe 12-24297-7 Kirchenchor 12-10502-4 8 Layout: J. Hany Redaktion: Pfr. G. Braunschweig, G. Rebsamen, G. Gisiger www.blitzart.ch, Design; Redaktionsschluss nächste Nummer: 15.06.15, Erscheint 27.06.15
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